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www.bmelv.de Länderbericht Mexiko Stand: April 2013

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Page 1: Länderbericht Mexiko

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LänderberichtMexikoStand: April 2013

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INHALTSVERZEICHNIS

1. Überblick Mexiko 3 1.1 Politische Geographie 3 1.2 Geologie 3 1.3 Klima 4 2. Wirtschaft 5 2.1 Allgemeine Rahmenbedingungen 5 2.2. Kaufkraft der mexikanischen Bevölkerung und Armutsbekämpfung 6 2.3 Wirtschaftslage deutscher Unternehmen in Mexiko und Sicherheitssituation 6 3. Landwirtschaft und Ernährung 8 3.1 Allgemeines 8 3.2 Aus- und Einfuhr / Handel mit Deutschland 9 3.3 Wichtigste Abnehmerländer Mexikos für Agrarprodukte 9 3.4 Export und Import von wichtigen Agrargütern 10 3.5 Selbstversorgungsgrad bei wichtigen Produkten 10 3.6 Importregelungen / Zölle 10 3.7 Umweltauswirkungen / Klimawandel 11 3.8 Landwirtschaftliche Fläche 11 3.9 Finanzielle Bedeutung des Sektors / Bundeshaushalt 11 3.10 Beschäftigte 11 3.11 Landwirtschaftspolitik Mexikos 12 3.12 Fördermaßnahmen 13 3.13 Infrastruktur 13 3.14 Agrarforschung 13 3.15 Landtechnik 13 3.16 Ernährung 14 3.17 Gentechnik 14 3.18 Biogas 14 4. Lebensmitteleinzelhandel und Ernährungsindustrie 14 4.1 Lebensmitteleinzelhandel 14 4.2 Ernährungsindustrie 15 5. Fischerei 16 6. Forstwirtschaft 16 7. Perspektiven für die bilaterale Zusammenarbeit 17 Impressum mit Ansprechpartnern in der Botschaft 18 Anhang 1: Länderprofil MEXIKO 19

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Anhang 2: Export und Import von wichtigen Agrargütern 21 Anhang 3: Messen und Ausstellungen in Mexiko mit Agrarbezug 27

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1. Überblick Mexiko

Der größte Teil von Mexiko (88 %) ist dem nordamerikanischen Kontinent zugeordnet, während der südliche Teil bereits zur Landbrücke Zentralamerikas zählt. Das Land ist mit einer Fläche von 1.972.550 km² fast sechs Mal so groß wie Deutschland, wobei 1.923.040 km² auf Land, 49.510 km² auf Wasser und über 5.000 km² auf unbewohnte Inseln entfallen. In Bezug auf die Fläche nimmt Mexiko weltweit den 14. Platz ein. Mexiko ist über 3.000 km lang und hat eine Breite von 200 km bis 2.000 km. Im Nordwesten befindet sich die Halbinsel Niederkalifornien mit einer Länge von 1.200 km, im Osten grenzt die Halbinsel Yucatán, die sich Mexiko mit Guatemala und Belize teilt, an den Golf von Mexiko. Die Gesamtlänge der Landesgrenze beträgt 4.538 Kilometer, davon entfallen 3.326 km auf die gemeinsame Grenze mit den USA im Norden des Landes. Weiterhin grenzt Mexiko im Südosten an Guatemala mit 962 km und an Belize (250 km). Es besitzt 11.208 km Meeresküste, davon rund 8.000 km am Pazifik und 3.000 km am Atlantik. Ab der Küste seewärts besitzt Mexiko bis 200 Seemeilen (370 km) exklusive Nutzungsrechte. Der höchste Punkt Mexikos ist mit 5.636 Meter der Vulkan Pico de Orizaba. Der tiefste Punkt ist mit 10 Metern unter dem Meeresspiegel Mexicali, die Hauptstadt des Bundesstaates Baja California. 1.1 Politische Geographie Mexiko ist eine föderale Republik, die aus 31 Bundesstaaten und einem Bundesdistrikt (Distrito Federal) besteht. Die Bundesstaaten sind in Municipios (Gemeinden) aufgeteilt, der Bundesdistrikt in 16 Delegaciones. Die Bundesstaaten werden von Gouverneuren regiert. Ein Karte zu den Bundesstaaten findet sich unter: http://www.mexicodiplomatico.org/mexico.html . 1.2 Geologie Der größte Teil Mexikos besteht aus einem Hochlandblock, der an markanten Bruchlinien im Osten und Westen herausgehoben wurde. Die Randgebirge sind sehr unterschiedlich gestaltet: Die Sierra Madre Oriental im Osten setzt sich aus parallel streichenden Faltenzügen und steil aufragenden Schichtrippen der Jura- und Kreideformation zusammen. Dagegen baut sich die Sierra Madre Occidental im Westen aus flach lagernden vulkanischen Decken des Tertiärs auf. Beide erscheinen von den hügeligen Küstentiefländern aus als hohe Gebirgsmauern. Das Hochland erreicht an der Grenze zu den USA 1.200 m Meereshöhe. An die Sierra Madre Occidental schließt sich südlich die Cordillera Neovolcánica an, die aus vulkanischen Ablagerungen aus der Zeit des Pliozän bis Quartär besteht und nicht nur durch Riesenvulkane, sondern zusätzlich durch eine Vielzahl von vulkanischen Kegeln und Kratern geprägt ist. Sie bildet den Südrand des Hochlandblocks, der in einer Bruchstufenzone rund 1.000 m tief zur Senke des Río Balsas abbricht. Im Süden befindet sich die Sierra Madre del Sur westlich der Sierra Madre de Chiapas. Nordöstlich vorgelagert ist die Halbinsel Yucatán, deren größter Teil zu Mexiko gehört. Sie besteht aus einer Kalksteintafel, die seit dem Tertiär aus dem Meer herausgehoben wurde. Die höchsten Erhebungen des Landes findet man am Transmexikanischen Vulkangürtel, auch Sierra Nevada genannt: den Pico de Orizaba (5.636 m), den derzeit aktiven Popocatépetl (5.462 m), den Iztaccíhuatl (5.230 m) und den Nevado de Toluca (4.680 m). Drei wichtige Metropolregionen von Mexiko liegen in den Tälern zwischen diesen vier Vulkanbergen: Mexiko-Stadt, Puebla und Toluca.

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1.3 Klima Mexiko ist ein klimatisch vielgestaltiges Land, das sowohl über subtropisches und Hochgebirgsklima als auch über Wüstenklima verfügt. Es gehört somit in den Übergangsbereich der sommerfeuchten äußeren Tropen mit 8 bis 10 humiden Monaten im Südosten des Landes über die ganzjährig ariden Subtropen im Bereich des nördlichen Wendekreises bis zum Winterregenklima Kaliforniens, das im äußersten Westen (Baja California) gerade noch wirksam wird. 1.3.1 Tierra cálida (Heißes Land) Niedrige Küstenebenen und alles, was sich vom Meeresspiegel bis zu 915 m heraushebt, wird zur "Tierra cálida" gezählt (z.B. Acapulco, Cabo San Lucas, Cancún, Mérida, Puerto Vallarta , Villahermosa , Veracruz (Bundesstaat). In den Küstenregionen, im Flachland und auf der Halbinsel Yucatán ist es ganzjährig sehr heiß und auch sehr feucht (tropisches Klima). Die Temperaturen können im Sommer bis auf 48°C steigen und im Winter bis auf 13°C fallen. Die Akkumulierung von Regenwasser liegt bei weniger als 1 Meter pro Jahr. In Acapulco ist die Regenzeit von Juni bis Oktober. Die Stadt Veracruz z.B. hat 24,8° C mittlere Jahrestemperatur. Auf Grund der Luftfeuchtigkeit ist es am Golf von Mexico im Sommer fast unerträglich. Das gleiche gilt für Yucatán. 1.3.2 Tierra templada (Gemäßigtes Land) Zur "Tierra templada" gehört die Fläche in einer Höhe von 914 bis 1830 m. Dort liegen die Durchschnittstemperaturen zwischen 17 und 21°C. (z.B. Cuernavaca, Guadalajara und Oaxaca de Juarez). Es ist tagsüber warm, nachts empfindlich kühl, zum Beispiel die Stadt Oaxaca (1.550 m Höhe) mit ganzjährig frühlingshaftem Klima. Durchschnittlich fallen in der Tierra templada jährlich weniger als 635 Millimeter Niederschlag. 1.3.3 Tierra fría (Kaltes Land) Höhenlagen von 1.830 bis 2.745 m weisen im Durchschnitt Temperaturen um 15 - 17°C auf, nachts kann es hier empfindlich kalt werden. Mexiko-Stadt (2.240 m Höhe) hat Temperaturunterschiede von 10 bis 15°C zwischen Tag und Nacht. Der durchschnittliche Niederschlag beträgt etwa 460 Millimeter, im Norden ungefähr 250 Millimeter. Die Regenzeit dauert von Mai bis Oktober.

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2. Wirtschaft In der Weltwirtschaft spielt Mexiko eine zunehmend wichtige Rolle. Unter den Wirtschaftsnationen nimmt Mexiko inzwischen Rang 14 ein. Von der Bevölkerungszahl her rangiert Mexiko auf Platz 11. Mexiko ist in der Ölproduktion sechstgrößtes Förderland und deckt seinen Bundeshaushalt zu 40% aus Öleinnahmen. Die mexikanische Bevölkerung (Altersdurchschnitt 27 Jahre) wächst weiter. Mit 2,5 % der weltweiten Importe ist Mexiko zehntgrößter Importeur und mit 2,4 % elfgrößter Exporteur und damit größte Handelsnation in Lateinamerika. Im spanischsprachigen Teil Lateinamerikas ist Mexiko mit Abstand das bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste Land. Von hier gehen viele Impulse in die gesamte Region aus. Trends, die hier gesetzt werden, finden schnell Nachahmung in ganz Zentralamerika. Gleiches gilt in Richtung USA, wo über 30 Mio. Menschen mexikanischen Ursprungs leben und inzwischen in vielen Regionen spanisch als zweite Sprache fest verankert ist. 2.1 Allgemeine Rahmenbedingungen Mexiko verfügt über eine der wettbewerbsfähigsten Exportindustrien der Welt. Das Land setzt auch unter der neuen Regierung sein klares Bekenntnis zu Freihandel und gegen Protektionismus fort. Mexiko ist z.B. der weltweit größte Exporteur von Flachbildfernsehern, die Nummer 2 bei Kühlschränken und nach China und Südkorea der drittgrößte Exporteur von Smartphones und Mobiltelefonen. Nach gegenwärtigen Prognosen wird Mexiko bis 2015 der viertgrößte Exporteur von Kfz weltweit werden. Nach Meinung von Experten ist Mexiko bereits heute - vor China - der günstigste Standort für die Belieferung des US-Marktes weltweit. Mexiko wird neben Indonesien, Südkorea und der Türkei gegenwärtig zu den Staaten mit dem höchsten ökonomischen Zukunftspotential gerechnet. Seit 2010 befindet sich das Land auf Wachstumskurs. Nach 5,5% (2010), 4% (2011) ist die Volkswirtschaft auch 2012 um ca. 4 % gewachsen und liegt damit bereits im zweiten Jahr über demjenigen des lateinamerikanischen Hauptkonkurrenten Brasilien. Die Wachstumsprognosen für 2013 liegen zwischen 3,2% und 4,2 %. Mexiko schwimmt damit gegenwärtig sehr erfolgreich gegen den globalen Negativtrend und positioniert sich unter der neuen Regierung weiterhin als Herausforderer Brasiliens in Lateinamerika und als Rivale Chinas vor allem auf dem umkämpften US-Markt. Mexiko gilt zunehmend als Musterbeispiel besonnener Wirtschafts- u. Fiskalpolitik. Mit einer Verschuldung des Bundeshaushalts iHv von ca. 30% des BIP, einem Haushaltsdefizit von nur 2,5 % (2011) steht das Land im internationalen Vergleich äußerst solide da. Der Haushalt für 2013 ist unlängst mit einem Null-Defizit-Ziel verabschiedet worden. Aufgrund überzeugender makroökonomischer Grunddaten hält der „Run“ ausländischer Anleger auf mexikanische Staatsanleihen und Börsenwerte unvermindert an. Die mexikanische Börse verzeichnete 2012 das erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte. Das Bankensystem gilt als äußerst stabil, verfügt über eine Eigenkapitalquote von 16%. Mexiko ist bereits 2012 durch konstruktive Zusammenarbeit von Regierung und Opposition eine substanzielle Reform des antiquierten Arbeitsrechts gelungen. Im Dezember haben die Regierungspartei (PRI) und die großen Oppositionsparteien des Landes (PAN und PRD) den „Pakt für Mexiko“ unterzeichnet. Im Bereich Wirtschaft sollen dabei vor allem die nötigen Strukturreformen angepackt und die Monopolstrukturen des Landes aufgebrochen werden. Die mexikanischen Devisenreserven steigen seit 2010 kontinuierlich an und befinden sich gegenwärtig auf einem historischen Höchststand von ca. 185 Mrd. USD. Zusätzlich hat sich das Land durch eine vom IWF gewährte „Flexible Credit Line (FCL)“ (bislang nicht in Anspruch genommen) iHv von 73 Mrd. USD gegen externe Schocks gewappnet.

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Die Inflation stieg 2012 auf ca. 4 % bedingt insbesondere durch den starken Anstieg der Nahrungsmittelpreise, der durch weltweite und spezifische nationale Preisausschläge bedingt war. Die Preise einiger Grundnahrungsmittel stiegen 2012 um bis zu 50 %. Mexikos Handelsbilanz war auch 2012 dank seiner wettbewerbsfähigen Exportindustrie annähernd ausgeglichen. Das klare Bekenntnis zu Freihandel (Freihandelsabkommen mit 44 Ländern) und gegen Protektionismus, die Nähe und der zollfreie Zugang zum US-Markt (NAFTA), die gute Transportinfrastruktur, die Existenz wettbewerbsfähiger Veredelungsbetriebe für den Export, das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte, der relativ große Binnenmarkt und die „Brückenkopffunktion“ für benachbarte Länder in Lateinamerika und der Karibik machten Mexiko auch 2012 zu einem Magneten für ausländische Unternehmen – darunter viele deutsche. Die ausländischen Direktinvestitionen betrugen nach gegenwärtigen Schätzungen 2012 um 20 Mrd. USD. Ein wichtiger finanzieller Aspekt in Mexiko sind die Überweisungen an Familienangehörige idR aus den USA in Höhe von etwa 17 Mrd. € jährlich. Im Wettbewerb um den US-Markt konnte China bislang noch mit geringeren Lohnkosten aufwarten. Allerdings verliert sich dieser Wettbewerbsvorteil zusehends mit dem Ansteigen des Kostendrucks in Asien: Laut HSBC hat sich der Stundenlohn eines chinesischen Fabrikarbeiters seit 2000 verfünffacht und beträgt heute 1.63 USD, der eines mexikanischen Fabrikarbeiters ist im gleichen Zeitraum nur moderat gestiegen und beträgt 2.10 USD. Rechnet man die höheren Transportkosten, Lieferzeiten und den Effekt der gestiegenen Treibstoffpreise mit ein, verliert sich der chinesische Lohnkostenvorteil vollends. 2.2 Kaufkraft der mexikanischen Bevölkerung und Armutsbekämpfung Die aktuell etwa 115 Mio. Mexikaner, von denen über 55 % unter 24 Jahre alt sind, investieren durchschnittlich ein Drittel ihres Einkommens in Lebensmittel. Zehn Prozent der einkommensstärksten Haushalte wenden etwa 22 % ihres verfügbaren Einkommens (ca. 320.- € pro Monat) für Nahrungsmittel auf. Zwischen 2 und 3 Mio. Mexikaner verfügen über einen finanziellen Rahmen, der Kaufentscheidungen allein nach persönlicher Neigung erlaubt. Bei der Armutsbekämpfung in Mexiko hat es seit den 90er Jahren vorzeigbare Erfolge gegeben. Dem Land ist es annähernd gelungen, den mit unter 1,25 USD am Tag lebenden Bevölkerungsanteil (7,7 Prozent) zu halbieren. Die Verteilung des Vermögens hat sich ebenfalls leicht verbessert: Die mexikanische Lebenswirklichkeit bleibt dennoch von einer nach wie vor auffälligen Ungleichverteilung des Vermögens gekennzeichnet. Auch bei den Einkommen verdienen die oberen 10% der Einkommensempfänger 39% des Gesamteinkommens, die unteren lediglich 1,4%. Trotz der erreichten Erfolge rutschen seit 2006 wieder mehr Menschen unter die Armutsgrenze: Laut einem 2011 erschienenen Bericht der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (VN-ECLAC) leben 36,6 Prozent aller Mexikaner unter der Armutsgrenze. Betroffen sind insbesondere ländliche Gebiete mit schwacher Infrastruktur. 2.3 Wirtschaftslage deutscher Unternehmen in Mexiko und Sicherheitssituation Deutschland wird als privilegierter Partner in Europa angesehen, von dem man ein starkes wirtschaftliches, politisches und kulturelles Engagement in Mexiko und auch auf multilateraler Ebene eine enge Zusammenarbeit erwartet. Auf der Grundlage einer von beiden Außenministern im April 2007 unterzeichneten „Gemeinsamen Erklärung“ werden die Beziehungen in allen Bereichen intensiviert. Deutsche offizielle Besucher, insbesondere auch Wirtschaftsdelegationen werden in Mexiko sehr positiv aufgenommen.

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In Mexiko sind derzeit etwa 1300 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung ansässig (vor allem Automobil- und Automobilzulieferindustrie sowie Pharma und Chemie) und Mexiko bleibt für diese ein sehr attraktiver Investitionsstandort. Laut der jüngsten Konjunkturumfrage der Deutsch-Mexikanischen Industrie- und Handelskammer werden 2013 mehr als 75% der in Mexiko ansässigen deutschen Unternehmen Neuinvestitionen vornehmen. Die Geschäftsentwicklung verläuft positiv: 75% Prozent der befragten Unternehmen haben die Umsätze beziehungsweise Gewinnergebnisse 2012 gegenüber 2011 verbessert. Ein Bekenntnis zur Attraktivität des Standortes legte 2012 vor allem Audi mit seiner Entscheidung ab, 1,3 Mrd. USD in den Neubau eines Werkes im Bundesstaat Puebla zu investieren. Zwar ist Mexiko in Europa seit Jahren im Wesentlichen durch Sicherheitsthemen in den Medien präsent und die Sicherheitssituation ist in bestimmten Regionen des Landes prekär. Gleichwohl führen deutsche Unternehmen in Mexiko kontinuierlich ihre wirtschaftlichen Aktivitäten fort und bauen sie aus, was auch aus einer Einschätzung der Sicherheitslage heraus geschieht. Das akkumulierte Kapital der deutschen Firmen beträgt nach Schätzungen der deutschen Außenhandelskammer (CAMEXA) ungefähr 25 Mrd. USD. Die deutschen Firmen beschäftigen mehr als 120.000 Mitarbeiter in Mexiko.

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3. Landwirtschaft und Ernährung Mexikos Landwirtschaft ist von einer sehr heterogenen Struktur geprägt. Die Bedeutung des Sektors ist in den vergangenen 20 Jahren in Bezug auf die Arbeitsplätze und den Anteil am BIP gesunken, während die Nahrungsmittelindustrie wichtiger geworden ist. Die Anstrengungen der mexikanischen Bundesregierungen in dieser Zeit haben es nicht vermocht, die Armut auf dem Lande mit Raten von über 30 % unzureichend ernährten Menschen zu beseitigen. Der Sektor leidet bislang unter einer wenig koordinierten, oft sehr korruptionsanfälligen staatlichen Förderpolitik zwischen der föderalen Ebene und der der Bundesstaaten.

Die mexikanische Landwirtschaft hat vier Hauptproduktionszweige: Getreide, Früchte, Viehfutter und Gemüse. In diesen Produktionszweigen werden 81% des landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswertes erzielt. Insgesamt werden in Mexiko etwa 800 verschiedene Nahrungsmittel mit einem Volumen von 245 Mio. to hergestellt. Da Mexiko derzeit 43 % seiner Grundnahrungsmittel mit stark steigender Tendenz und einen hohen Anteil seines Tierfutter importiert (allein über 10 Mio. Tonnen Futtermais p.a. über-wiegend aus den USA) und seine Bevölkerung weiter wächst, spitzt sich auf mittlere Sicht die Frage zu, ob sich alternative Anbaugebiete und veränderte Produktionsweisen im eigenen Land durchsetzen werden. Die mexikanische Regierung weist darauf hin, dass eine Lebens-mittelabhängigkeit vom Ausland nach FAO Kriterien nicht bestehe, da für die Lebensmittel-importe lediglich 7,4% der Gesamtexporterlöse aufgewendet werden und Mexiko damit weit unter der 25% Schwelle liege, die die FAO ansetzt. 3.1 Allgemeines In Mexiko gibt es etwa 5,3 Millionen landwirtschaftliche Betriebe. Davon sind:

- etwa 1,2 Mio. solche von Kleinbauern in Subsistenz - Landwirtschaft ohne Marktanbindung (durchschnittliche Produktionsvolumen ca. 270 € pro Jahr),

- weitere 3 Mio. solche mit Marktanbindung (durchschnittlich 2.700 € p.a.),

- knapp 300.000 sog. „Betriebe im Übergang“ (durchschnittlich 4.600 € p.a.),

- 530.000 Betriebe mit fragiler Rentabilität (durchschnittlich 9.500 € p.a.),

- 450.000 „aufstrebende“ Betriebe (durchschnittlich 35.000 € p.a.),

- 17.000 „dynamische“ Betriebe (durchschnittlich 700.000 € p.a.).

Die Struktur des ländlichen Raums in Mexiko ist zu 98 % durch Kommunen mit weniger 2.500 Einwohnern geprägt, in denen zu drei Vierteln nur marginalisierte Lebensbedingungen vorhanden sind.

Die geographische Lage mit einer hohen Biodiversität, die Vielfalt der Klimazonen sowie die niedrigen Produktionskosten tragen dazu bei, dass Mexiko viertgrößter Produzent von Obst und Gemüse in der Welt ist. In den Bundesstaaten Jalisco, Veracruz, Oaxaca, Chiapas, Sinaloa, Chihuahua und Tamaulipas werden allein 107 Millionen Tonnen erzeugt und damit die Hälfte der nationalen Produktion.

Mexiko gehört zu den Top ten weltweit in der Produktion von Avocados, Färberdisteln (Ölpflanze), Kartoffeln, Zitrusfrüchten, Chili, weißer Mais, Mangos, Guajavas, Anis, Sternanis, Fenchel, Koriandersamen, Vanille, Bohnen, Rohrzucker, Blumenkohl, Broccoli, Walnüssen, Kürbis, Erdbeeren, Kaffee, Wassermelonen und Honig. Obst wird auf etwa 7 Prozent der nationalen Ackerfläche produziert. Zwei Drittel davon sind Avocados, Limetten, Orangen, Mangos und Bananen.

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3.2 Aus- und Einfuhr / Handel mit Deutschland Mexiko belegte 2009 weltweit Platz 13 beim Export von Agrarprodukten und Platz 8 bei den Einfuhren mit einem Handelsbilanzdefizit im Agrarbereich von etwa 2 Mrd. €. Die Agrarexporte machten dabei nur 1,2 % des Gesamtexportvolumens Mexikos aus (5,4 % mit verarbeiteten Nahrungsmitteln), aber 2,1% des Importvolumens (5,6 % incl. Verarbeiteter Nahrungsmittel). Absolut dominierend als Handelspartner Mexikos sind die USA, die 77,3 % der mexikanischen Importe bedienen und 72,7% der Exporte erhalten (2009). In den vergangenen fünf Jahren ist der Anteil der Nahrungsmittelimporte pro Jahr um etwa 10 % gestiegen. 2007 hatte Mexiko insgesamt für 11,7 Mrd. € Agrargüter exportiert und 15,3 Mrd. € importiert, 2011 waren im Export 17,5 Mrd. € und im Import 20,6 Mrd. € und damit ein Handelsbilanzdefizit in diesem Sektor von 3,06 Mrd. €. Während Deutschland in anderen Wirtschaftszweigen ein wichtiger Handelspartner Mexikos ist, ist das Handelsvolumen im Agrar- und Ernährungssektor in beiden Richtungen nur gering und stark ausbaufähig. Aus diesem Grund ist Mexiko 2013 bei folgenden Messen in Deutschland mit Geminschaftsständen präsent: fruit logistica, Bio-Fach, ANUGA und Food Ingredients. Mexiko hat im Jahr 2012 Agrar- und Ernährungsgüter im Wert von 130 Mio. Euro nach Deutschland geliefert; über 70 % davon entfallen auf Honig (42 Mio.), tropische Früchte und Getränke wie Bier und Tequila. Von 2011 zu 2012 stiegen die mexikanischen Exporte nach Deutschland um 23 %. Von mexikanischer Seite wird Deutschland als Zukunftsmarkt für viele Früchte und Gemüse sowie Geflügel- und Schweinefleisch gesehen. Der Export von Produkten des Nahrungsmittelsektors aus Deutschland nach Mexiko erreichte 2012 einen Wert von 100 Mio. €. Dabei standen Kasein und daraus gewonnene Produkte mit 18 Mio. Euro, Glyzerin (11 Mio.) und Stärke sowie Stärkemehl (7,5 Mio.) an der Spitze der exportierten Produkte. Das mexikanische Landwirtschaftsministerium bietet auf seiner Homepage auf Spanisch die Möglichkeit mit einer Filterfunktion, den Im- und Export nach und aus Mexiko für alle Agrarprodukte nachzuvollziehen: www.sagarpa.gob.mx/sicagro_consulta/filtros.aspx . 3.3 Wichtigste Abnehmerländer Mexikos für Agrarprodukte Zu den 10 wichtigsten Exportmärkten für mexikanische Agrarprodukte gehörten 2011: Platz Land Exportwert in Mio. € Wichtigstes Produkt 1) USA 13.400 Tomaten 2) Kanada 550 Zigaretten 3) Japan 543 gefrorenes Schweinefleisch 4) Guatemala 212 Getreideprodukte 5) Algerien 146 Hartweizen 6) Niederlande 145 gefrorener Orangensaft 7) Venezuela 140 Kindernahrung 8) Spanien 139 Gelbflossen-Thun 9) Vereinigtes Königreich 133 Bier 10) Italien 129 Hartweizen

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Die enorme Abhängigkeit Mexikos von den USA ist in den vergangenen Jahrzehnten zwar etwas zurückgegangen, aber weiterhin gehen über drei Viertel der Exporte Mexikos in die USA und ebenfalls drei Viertel der Importe Mexikos stammen aus den USA. Für die USA liegen die Anteile Mexikos beim Im- und Export von Ernährungsgütern bei jeweils etwa einem Achtel. 3.4 Export und Import von wichtigen Agrargütern In Anhang 2 sind die wichtigen Export- und Importgüter der mexikanischen Agrarindustrie mit den bedeutendsten Handelspartnern aufgeführt. Bei folgenden Produkten erreicht Mexiko einen Produktionswert von über 1 Mrd. € p.a.: Avocados, Rohrzucker, Limetten, Körnermais, Orangen, Geflügelfleisch, Rindfleisch, Schweinefleisch, Eier und Milch. 3.5 Selbstversorgungsgrad bei wichtigen Produkten Der Selbstversorgungsgrad für Grundnahrungsmittel ist ein politisch sehr umstrittenes Thema. Während beim weißen Mais etwa 101 % des Verbrauches im eigenen Land produziert werden, liegt dieser Anteil beim gelben Mais bei nur 17 %. Beim Rind- und Geflügelfleisch liegt der Anteil bei 84 bzw. 82 %. Die Produktion von Schweinefleisch und Sorghum erreicht 70 % des Eigenbedarfs. Bei Weizen sind es 58 % und bei Reis nur 23 %. 3.6 Importregelungen / Zölle Das mexikanische Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht, Ländliche Entwicklung, Fischerei und Ernährung SAGARPA hat eine Behörde, die sich mit Lebensmittelsicherheit, Importregelungen und Kontrolle befasst. Der nationale Dienst für Gesundheitsvorsorge, unschädliche Nahrungsmittel und Nahrungsmittelqualität SENASICA hat ein elektronisches System, in dem die sogenannten Datenblätter für die sanitären Anforderungen an die Importprodukte (Hojas de Requisitos Zoosanitarios para la Importación - HRZ) nach Mexiko gespeichert sind. Die Webseite von SENASICA enthält eine Bedienungsanleitung, wie mit diesen HRZ gearbeitet werden muss. Zusätzlich wird für den Export nach Mexiko ein auf den Anforderungen des HRZ beruhendes Exportzertifikat benötigt, das zwischen der deutschen und mexikanischen Regierung vereinbart worden sein muss. Zwar hat Mexiko mit der Europäischen Union ein seit dem 1.7.2000 geltendes Freihandelsabkommen geschlossen. Dort sind aber wichtige Produktbereiche der Land- und Ernährungswirtschaft ausgenommen. Die weiter bestehenden Zollschranken im Agrarbereich haben allerdings nicht zu einer Stärkung der nationalen Produktion beigetragen, obwohl der Nahrungsmittelkonsum von 2008 bis 2011 um fast 50% zugenommen hat. Die mexikanische Regierung hat am 23.11.2012 im Amtsblatt veröffentlicht, dass mit Wirkung vom Januar 2013 die Importzölle bei 315 Agrarprodukten reduziert werden. Die Reduktion wird bei einigen Produkten schrittweise erfolgen. Insgesamt fällt damit der durchschnittliche Zollsatz im Agrarbereich von 21,7% auf 14,2%. Beispiele für die Reduktion sind beim Weizen der bisherige Zoll von 67%, der bis 2017 auf 15% fällt, bei Kartoffeln gar von 245% auf 75%. Bei vielen Käsesorten fällt der Zoll bis 2017 von 125% auf 45% und bei Trockenmilch von 63% auf 45%. Bei 45 Produkten, bei denen die nationale Produktion nicht ausreichend ist, wird künftig gar kein Zoll mehr erhoben, u.a. bei Hopfen, Malz, Kakao, Hühnerküken und Tierfutter.

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3.7 Umweltauswirkungen / Klimawandel Im weltweiten Vergleich steht die landwirtschaftliche Produktion Mexikos nach Indien vor den größten Herausforderungen durch den Klimawandel. Vor zwei Jahren hat die einschlägige Studie des Scientific American einen Produktionsrückgang von über 25 % bis zum Jahr 2080 vorhergesagt. Große Teile im Norden Mexikos gehören zur Region um den Wendekreis des Krebses, in dessen Bereich sich weltweit ein Desertifikationsprozess vollzieht. Dort liegen überwiegend große Agrarbetriebe, die 2/3 des mexikanischen Weizens und Sojas, die Hälfte der Bohnen und über ein Drittel des Futtermais produzieren. Zu Beginn des Jahres war die Region von einer Dürrekatastrophe auch landwirtschaftlich stark betroffen. Die Getreideproduktion etwa im Bundesstaat Sinaloa ist sowohl 2011 nach Kälteschäden, als auch nach der Dürre 2012 um über 30 % gegenüber 2010 eingebrochen. Die mexikanische Landwirtschaft verbraucht 77 % der konzessionierten Wasserressourcen des Landes, allein zwischen 2003/04 und 2007/08 ist der Verbrauch um 30 % auf mehr als 31 Mrd. Kubikmeter gestiegen. Die mexikanische Regierung hält nur 46 % des Wassers in der Nahrungsmittelproduktion für effektiv eingesetzt. Gleichzeitig verzeichnet Mexiko auf 45% seiner landwirtschaftlichen Flächen eine Degradation unterschiedlicher Ausprägung in Form von Bodenerosion, Versalzung von Böden, übermäßige Wassernutzung, sowie Wasser- und Bodenverschmutzung. 3.8 Landwirtschaftliche Fläche Von den 196,4 Mio. ha Landfläche Mexikos entfallen 112,3 Mio. ha auf landwirtschaftliche Betriebe (57 %), allerdings ist der Grad der landwirtschaftlichen Nutzung höchst unterschiedlich. Etwa 26 Mio. ha werden für die Pflanzenproduktion genutzt und davon werden auf etwa 15,7 Mio. ha Agrarfläche Feldfrüchte im Wechsel angebaut. Der Einsatz von Kunstdünger wird etwa bei zwei Dritteln der Produktion eingesetzt. Der Einsatz von verbessertem Saatgut ist etwa in der gleichen Größenordnung anzutreffen. Zwischen 1991 und 2007 ist die landwirtschaftlich genutzte Fläche um 3,7 % angestiegen. 3.9 Finanzielle Bedeutung des Sektors / Bundeshaushalt Der Primärsektor Landwirtschaft, Forst und Fischerei hat 2010 mit 3,8 % zum BIP in Höhe von über 800 Mrd. € beigetragen. Unter Einbeziehung des Nahrungsmittel verarbeitenden Gewerbes (incl. Tabak) erreichte der Anteil am BIP im Jahr 2010 8,7 %. Die Investitionen in den Agrarsektor sind im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen deutlich geringer. In den ersten 6 Monaten des Jahres 2012 ist das BIP im Agrar-, Ernährungs- und Fischereisektor um 4,4 % gewachsen, der Landwirtschaftssektor dabei allein um etwa 13 %. Dabei wuchs der Produktionswert am stärksten beim Körnermais, Sorghum, Futterhafer, Tomaten, Grüner Chili, Rohrzucker und Luzerne. Der mexikanische Bundeshaushalt 2013 sieht Agrarausgaben von etwa 4,7 Mrd. € vor. 3.10 Beschäftigte Im Bereich Landwirtschaft, Viehzucht, Forst und Jagd, sowie Fischerei sind etwa 6,7 Mio. Mexikaner beschäftigt, davon etwa 800.000 Frauen. Davon sind 85,2 % in der Landwirtschaft, 11,3 % in der Viehzucht und 3,5 % in der Fischerei beschäftigt. Mit der Ernährungsindustrie zusammen beschäftigt der Sektor knapp 8,3 Mio. Menschen. Von 2005 bis 2010 hat der Sektor etwa 9% an Arbeitsplätzen verloren, während in den Wirtschaftszweigen ohne diesen Primärsektor 8% mehr Arbeitsplätze entstanden sind.

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3.11 Landwirtschaftspolitik Mexikos Der neue mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto machte gleich zu Beginn seiner Amtszeit deutlich, dass er sich intensiv um die Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik kümmern will und einen Paradigmenwechsel anstrebt. Bei mehreren Veranstaltungen zum Jahreswechsel 2012/13 beschrieb er als Zielvorstellungen für den ländlichen Raum in Mexiko eine produktive, rentable, nachhaltige Landwirtschaft, die Ernährungssicherung für Mexiko herstelle. Sein Ziel ist auch die hohe Abhängigkeit Mexikos von Nahrungsmittelimporten zu reduzieren. Für Landwirte, die unter den klimatischen Unwägbarkeiten wirtschaften müssen, stellte der Präsident eine Ernteausfallversicherung für Landwirte in Aussicht, die im Rahmen eines nationalen Programms gegen die Dürre eingeführt werden soll. Wie bereits 2012, als ein Vogelgrippeausbruch im Bundesstaat Jalisco zur Keulung von 22 Mio. Hühnern und zu deutlich gestiegenen Geflügel- und Eierpreisen führte, sieht sich die mexikanische Regierung Anfang 2013 erneut im Kampf mit einem Vogelgrippegeschehen in zahlreichen Betrieben. SENASICA versucht u.a. mit einem Impfprogramm für über 200 Mio. Hühner pro Monat dem Problem Herr zu werden. Eines der vorrangigen Ziele der neuen Regierung ist die Bekämpfung des Hungers in Mexiko. Nach offiziellen Angaben sind im Jahr 2011 über 11.000 Menschen in Mexiko an Unterernährung gestorben. Der Präsident hat im Januar 2013 einen „Kreuzzug gegen den Hunger“ ins Leben gerufen, der sich ausdrücklich nicht nur auf Lebensmittelhilfe für die betroffenen Bevölkerungsgruppen in der Größenordnung von 7,4 Mio. Menschen in zunächst 400 mexikanischen Kommunen beschränken will. Peña Nieto will einen strukturellen Wandel im Kampf gegen die Armut in Mexiko. Auch für die Gesundheitsversorgung sowie die Alters- und Unfallabsicherung der Menschen in den ländlichen Regionen will der Präsident eine Basisabsicherung einführen. Die mexikanische Politik wird oft aus den Agrarsektoren aufgefordert, den Import entsprechender Agrargüter nach Mexiko zu unterbinden. Hinter diesen Forderungen verbergen sich allerdings teilweise auch unzureichende Vermarktungsstrukturen mexikanischer Produzenten, die so nicht selten Zwischenhändlern (sog. coyotes) ausgeliefert sind, die zu Minimalpreisen Produkte aufkaufen. Handelsspannen bei nicht verarbeiteten Agrargütern zwischen Produzenten und Endverbrauchern insbesondere beim Export in die USA von 600 % sind so keine Ausnahme und stellen eine politische Herausforderung dar. Ähnliches gilt für die Wertschöpfung durch Weiterverarbeitung von mexikanischen Agrargütern. Die Weiterverarbeitung geschieht zum Großteil in den Exportländern. Im Rahmen seiner G 20 Präsidentschaft hat Mexiko wie bereits vorher die französische Präsidentschaft hohen Wert auf Agrarthemen gelegt und ein Gipfeltreffen im Juni 2012 der Vizeagrarminister in Mexiko-Stadt organisiert. Die Schlussfolgerungen der Vizeagrarminister sind von den Staats- und Regierungschefs beim Gipfel in Los Cabos im Juni 2012 übernommen worden. Anfang 2013 hat Mexiko die Präsidentschaft des Agrarmarkt-Informationssystems (AMIS) der G 20 übernommen, das Transparenz und Funktionsfähigkeit der Agrarmärkte sicherstellen soll. Neuer mexikanischer Landwirtschaftsminister ist der 64-jährige Enrique Martínez y Martínez, der als Gouverneur des Bundesstaates Coahuila Erfahrungen mit dem Agrarsektor

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gesammelt hat, ansonsten im Wesentlichen Funktionen außerhalb des Sektors ausgeübt hat. Er hat ein sehr freundschaftliches Verhältnis zum Staatspräsidenten. 3.12 Fördermaßnahmen In vielen Programmen der Bundesregierung und Bundesstaaten Mexikos zur Förderung der landwirtschaftlichen Produktion finden sich auch soziale Zielsetzungen. Angesichts der sehr oft nur geringen Flächengrößen lässt sich das Ziel einer Produktivitätsausweitung aber nicht realistisch erreichen und die Kleinbauern haben oft auch mehr Interesse an der staatlichen Förderung als an Produktion und Verkauf ihrer Agrarprodukte. Um hier Veränderungen herbeizuführen, wäre allerdings auch eine Neuordnung des mexikanischen Bodenrechts (beruht auf der Landreform von 1917) notwendig, das über das ejido-System den Kleinbauern zwar ein unbeschränktes Nutzungsrecht an der Fläche gewährt (solange irgendeine Produktion dort stattfindet), aber kein Eigentum. Diese Reform war von Ex- Präsident Calderon zum Ende seiner Amtszeit als notwendig bezeichnet worden. Da es sich hier aber um ein Kernstück der mexikanischen Revolution handelt und die Frage hochsensibel ist, wird sich zeigen, ob die neue Administration hier einen Hebel zur Modernisierung der mexikanischen Landwirtschaft anlegt. Die neue Regierung hat angekündigt, alle bisherigen Programme in der Landwirtschaft auf den Prüfstand zu stellen und ihre Effektivität zu bewerten. 3.13 Infrastruktur Mexiko verfügt über 3 Mio. Lagereinrichtungen für landwirtschaftliche Produkte. In den 28 Großmärkten (Centrales de abasto) werden 70% der mexikanischen Lebensmittel umgeschlagen. Die Transportsysteme in Mexiko sind im Wesentlichen gut ausgebaut mit über 300.000 km Straßen und knapp 20.000 km Schienenwegen, sowie zahlreichen Flug- und Seehäfen. 3.14 Agrarforschung Während seiner G20 Präsidentschaft 2012 hat Mexiko das Thema Agrarforschung in prominenter Weise mit einem Treffen der Leiter der Agrarforschung der G20 Staaten in Guadalajara hervorgehoben. Ziel des Treffens war es, die Herausforderungen an die weltweite Agrarforschung im Zeichen einer deutlich weiter steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln in den kommenden Jahrzehnten zu definieren. Mexiko unternimmt zudem beeindruckende Investitionen im Bereich der Agrarforschung. Das Land verfügt über zahlreiche nationale und internationale (u.a. das Internationale Mais- und Weizenforschungszentrum CIMMYT in Texcoco, Bundesstaat México) Agrarforschungseinrichtungen auf dem modernsten Stand. Wichtige öffentliche Akteure sind das Nationale Institut für Forst-, Landwirtschaft- und Viehzuchtforschung (INIFAP), das Nationale Institut für Ernährungswissenschaften Salvador Zubirán (INNSZ), das nationale Institut für Fischereiforschung (INAPESCA), das Nationale Institut für Genforschung (INMEGEN) sowie das Institut für Epidemiologische Diagnostik und Referenz (InDRE). Das CIMMYT, an dem mehrere deutsche Forscher/innen beschäftigt sind, wird u.a. aus Deutschland (BMELV und BMZ) in seiner Arbeit unterstützt. 3.15 Landtechnik Die Ausstattung mit Landtechnik und vorhandener Infrastruktur zur Wartung von Landtechnik ist von einem starken Nord-Süd-Gefälle geprägt. Während etwa in den nördlichen Bundesstaaten die landwirtschaftlichen Betriebe durchweg mit den notwendigen

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Landmaschinen ausgestattet sind, gilt das nur für 4% der bearbeiteten Agrarfläche in Yucatan. Deutsche Landmaschinenhersteller sind in kleiner Zahl über mexikanische Importeure auf dem Markt vertreten. Diese berichteten 2012 bei der größten Landwirtschaftsmesse in Irapuato (Bundesstaat Guanajuato) über ein sehr zufriedenstellendes Geschäft. Seit einigen Jahren sinkt die Zahl der Traktoren um etwa 5.000 p.a. und erreicht einen Stand von knapp 215.000 im Jahr 2012. Angesichts des fortgeschrittenen Alters vieler Landmaschinen (wie etwa des Kleintraktors T-25 Vladimir, der aus einer mexikanischen Kooperation mit einem sowjetischen Traktorhersteller stammt) ist hier ein erheblicher Investitionsschub für die kommenden Jahre zu erwarten. 3.16 Ernährung Mexiko gehört ähnlich wie die USA zu den Ländern mit einer hohen Prävalenz von übergewichtigen Menschen. Etwa 7 von 10 Mexikanern haben Übergewicht und 30% fallen in die Kategorie fettleibig. Grund dafür ist u.a. die Orientierung an den USA mit einer starken Frequentierung von Fastfoodangeboten und sehr kalorienhaltigen Softdrinks 3.17 Gentechnik Seit mehr als 10 Jahren wird in Mexiko Soja, Baumwolle und Luzerne mit gentechnisch modifiziertem (gv) Saatgut angebaut. Von 1998 bis 2009 gab es ein Moratorium für den Anbau von gv-Sorten, weil eine Kontamination lokaler Sorten befürchtet wurde. 2009 wurde eine interministerielle Kommission (CIBIOGEM), die die Ministerien für Landwirtschaft, Gesundheit und Umwelt zusammenfasst, gegründet, die die Einführung von gv-Sorten reglementieren soll. Bis Ende 2012 verfolgte die bisherige mexikanische Regierung eine Politik der Öffnung für gv-Sorten. Inwieweit die neue Regierung diesen Kurs entsprechend fortführt, bleibt abzuwarten. In den vergangenen Monaten hat es mehrere Zulassungen auf nationaler Ebene u.a. von gv-Mais gegeben, die fast alle umgehend vor Ort vor Gericht erfolgreich angefochten wurden. Große Sorgen machen sich vor allem die Bienenzüchter, die ihren Hauptabsatzmarkt in Europa, insbesondere in Deutschland, haben. Sie fürchten, dass die EU-Regeln für Honig in Bezug auf GMO Pollen ihren Absatz lahm legen könnten. 3.18 Biogas Energieerzeugung in Mexiko geschieht naheliegender Weise im Wesentlichen mit Mineralöl, aber die Förderung regenerativer Energieformen ist ebenfalls im Fokus der mexikanischen Regierung. In begrenztem Umfang sind bereits Biogasanlagen installiert. Über ein „Sistema Biobolsa“ wird in kleinem Maßstab an Energiegewinnung und Produktion von Dünger gearbeitet. Hier besteht allerdings noch erhebliches Potenzial für weitere Investitionen. 4. Lebensmitteleinzelhandel und Ernährungsindustrie 4.1 Lebensmitteleinzelhandel Während in den USA etwa 90 % des Einkaufsvolumens in “modernen“ Marktstrukturen erzielt werden und in Europa ca. 80 %, erreichen diese Märkte in Mexiko derzeit noch weniger als 50 %. Traditionelle Dorf- und Stadtteilmärkte sowie ambulante Verkaufsstellen prägen auch weiterhin zu einem erheblichen Teil den mexikanischen Alltag.

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Nicht nur deshalb zeichnet sich der mexikanische Retailmarkt durch eine erhebliche Dynamik aus. Diese speist sich zudem aus dem Umstand, dass in den kommenden 15 Jahren 25 Mio. neue Verbraucher auf dem Markt vertreten sein werden. Im Lebensmitteleinzelhandel außerhalb der traditionellen Märkte agieren über 40 Ketten mit über 22.000 Verkaufsstellen. Allerdings konzentrieren vier große Ketten in Mexiko über 80 % des Umsatzes von etwa 56 Mrd. Euro (2011) auf sich. Den mit Abstand größten Anteil von 47 % hält die US-amerikanische Supermarktkette Walmart mit über 1.700 Märkten verschiedener Filialunternehmen, davon etwa 230 als Walmart Supermärkte. Mit 600 Märkten und einem Marktanteil von 18 % folgt die Gruppe Soriana. Mit etwa 10 % und jeweils knapp 200 Märkten folgen die Gruppen Comercial Mexicana und Chedraui. Die Walmart Supermärkte haben mit 65.000 Quadratmetern die größte Durchschnittsfläche, gefolgt von Chedraui mit 49.000, sowie Soriana und Comercial Mexicana mit jeweils etwa 33.000 Quadratmetern. Durch Eigentumsdelikte entstanden dem mexikanischen Lebensmitteleinzelhandel 2011 Kosten im Umfang von 1,1 Mrd. Euro, was einen Anteil von 1,8 % am Gesamtumsatz ausmachte. Deutsche Produkte wie etwa alkoholische Getränke oder Süßwaren finden sich in geringem Umfang in den Regalen. Eigene Niederlassungen von Unternehmen aus der deutschen Ernährungswirtschaft sind in Mexiko nicht vertreten. In der Regel erfolgt der Zugang zum mexikanischen Markt über mexikanische Importfirmen. 4.2 Ernährungsindustrie Die Mehrzahl der großen Firmen im Agrar- und Ernährungssektor Mexikos sind Filialen weltweit agierender Konzerne. Zu den wichtigen einheimischen Produzenten auf dem Nahrungsmittelmarkt, die meist auch über Produktionsstätten in den USA und teilweise auch in Europa verfügen, gehören:

- Bachoco: Eier, Geflügel, Schweinefleisch,

25.000 Beschäftigte,

Über 2 Mrd. Euro Umsatz (2012),

- Bimbo: Backwaren (über 7.000 Produkte),

Über 125.000 Beschäftigte an 150 Produktionsstandorten,

Über 8 Mrd. Euro Umsatz (2011),

- Lala: Milchprodukte (50 % Marktanteil bei Milch),

35.000 Beschäftigte,

- Alpura: Milchprodukte (30 % Marktanteil bei Milch),

13.000 Beschäftigte.

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5. Fischerei In Mexiko gibt es 42.000 Fischer, weitere 164.000 Menschen sind in der Fischereiindustrie beschäftigt. Im Durchschnitt der letzten 6 Jahre landen die Fischer Produkte im Volumen von etwa 1,36 Mio. t Lebendgewicht an, davon 88 % aus dem Pazifik und 12% aus dem Golf von Mexiko und der Karibik. Insgesamt etwa 300 verschiedene Fischarten werden in der mexikanischen Wirtschaftszone von 3,15 Mio. Quadratkilometern gefangen. Im Wesentlichen werden fünf Arten gefischt:

Art Volumen in Tausend Tonnen - Garnelen 167,15 - Thunfisch 117,44 - Mojarra 81,25 - Sardinen 629,81 - Tintenfisch 23,16

15% der nationalen Fangmenge stammt aus der Aquakultur, die auf 91.000 ha Fischzucht betreibt. 6. Forstwirtschaft Mexiko hat in seiner Geschichte einen massiven Raubbau an seinem Baumbestand erlebt und reglementiert das Abholzen von Wald heute sehr streng. Die großen klimatischen Unterschiede im Land spiegeln sich im Baumbestand wieder. Etwa 28% der Landesfläche sind bewaldet. Während im Norden und in Zentralmexiko Kiefer und Eiche dominieren, wachsen im Südosten u.a. wertvolle Hölzer wie Mahagoni, Ebenhölzer, Nussbäume und Rosenhölzer. Insgesamt spielt die mexikanische Forstwirtschaft eine eher untergeordnete Rolle. Mexiko hat im ersten Quartal 2013 in einem Umfang mit Wald- und Buschbränden zu kämpfen wie seit 1998 nicht mehr. Ende März 2013 waren bereits über 53.000 ha durch mehr als 3.000 Feuerausbrüche betroffen.

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7. Perspektiven für die bilaterale Zusammenarbeit in der Ernährungs- und Agrarwirtschaft Mexiko hat sich - wie fast ganz Lateinamerika - in den vergangenen Jahren als dynamische Wachstumsregion etabliert. Der Anteil kaufkräftiger Mittelschichten in der Bevölkerung steigt. Damit ändern sich die Ernährungsgewohnheiten und steigt auch die Bereitschaft mehr in qualitativ hochwertige Speisen und Getränke, und so ebenfalls in ausländische Gourmet-Nahrungsmittel zu investieren. So bietet sich dem qualitativ hochwertigen deutschen Weißwein ein Nischenmarkt, in dem er sich gegen europäische und chilenische Konkurrenz sicherlich behaupten kann. Der durchschnittlich erzielte Literpreis für deutschen Weißwein liegt im Export nach Mexiko um knapp 50 Prozent über dem Durchschnittspreis aller sonstigen Exportländer. Für Wein fallen in Mexiko keine Zollgebühren an, allerdings wird - egal welcher Provinienz - eine Steuer von 25 Prozent für Wein bis 14 % Alkoholvolumen, sonst 30 Prozent (bezogen auf den Warenwert) berechnet. Deutsches Bier genießt trotz des nationalen Angebotes einen guten Ruf und ist in Supermärkten bereits mit wenigen Marken gelistet. Aktuell importiert Mexiko seinen Nahrungsmittelbedarf zu über 40 % und Trends sagen eher einen Anstieg voraus, da das Gegensteuern der Regierung höchstens mittelfristig Wirkung zeigen wird. Mexiko will sich sowohl beim Im- als auch beim Export aus seiner absoluten Abhängigkeit von einem Handelspartner lösen. Damit bieten sich deutschen Unternehmen gute Chancen auf dem mexikanischen Markt Fuß zu fassen. Etwa bei Milchprodukten (Milchpulver, Käse etc.) ist Mexiko deutlich von einer Eigenversorgung entfernt, gleiches gilt für den Fleisch-, insbesondere den Schweinefleischsektor. Auch deutsche Süßwaren haben auf dem mexikanischen Markt gute Aussichten. Derzeit gestaltet sich der Marktzugang jedoch durch ein sehr bürokratisches Verfahren auf mexikanischer Seite bei vielen Produkten als längerfristiges Projekt. Hierbei stehen die Kollegen der Arbeitseinheit Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in der Botschaft mit Rat und Tat zur Seite. Um sich einen Eindruck von den Gegebenheiten des mexikanischen Marktes verschaffen zu können, findet für Vertreter/innen der deutschen Ernährungswirtschaft eine Unternehmerreise in Zusammenarbeit mit der AHK Mexiko vom 28. - 31. Oktober statt. Über das Instrument der Exportförderung wird BMELV auch zukünftig Markterkundungs- bzw. Unternehmerreisen bei Interesse DEU Unternehmen bestimmter Branchen anbieten. Deutsche Exporte bei Grundstoffen in der Nahrungsmittelproduktion und bei Nahrungsergänzungsmitteln etc. sind bereits heute in Mexiko sehr gefragt. Auch die Hersteller von Maschinen für die Lebensmittelindustrie finden in Mexiko Anklang mit ihren als zuverlässig bekannten Produkten. Das Ziel, eine massive Produktivitätssteigerung im Agrarsektor Mexikos zu erreichen, setzt den großflächigen Einsatz von neuen Landmaschinen voraus, die den klimatischen und geologischen Rahmenbedingungen Mexikos gerecht werden. Die deutschen Landmaschinen haben einen guten Ruf -wie nahezu alle deutschen Industrieprodukte - in Mexiko, daher bieten sich auf mittlere Sicht gute Chancen für die Angebote der deutschen Agrartechnik in Mexiko. Das gilt angesichts der zunehmenden Wasserknappheit im Norden Mexikos auch für Wasserspartechnologien. Erheblichen Nachholbedarf gibt es zudem bei Lagertechnologien, Logistik- und genossenschaftlichen Lösungen, sowie bei Finanzierungsangeboten für kleine Betriebe. Und in den Sektoren Saatgut und Pflanzenschutz werden Angebote, die Antworten auf fortschreitenden Klimawandel in Mexiko bieten, erhebliche Marktchancen bekommen.

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Obwohl Mexiko seine Energie im Wesentlichen aus seinen Ölvorkommen bezieht und die Energienutzung erheblich subventioniert, beginnen größere Agrarbetriebe mit der Biogasgewinnung. Für die deutschen Anlagenhersteller bieten sich bei Anpassung ihrer Technologien auf die mexikanischen Bedürfnisse Marktchancen. Impressum mit Ansprechpartnern in der Botschaft Die in diesem Bericht verwendeten Zahlen stammen im Wesentlichen aus Veröffent-lichungen der mexikanischen Regierung bzw. von den Verbänden der Ernährungs- und Agrarwirtschaft. Ansprechpartner in der Deutschen Botschaft in Mexiko: ELV Referent: Martin Nissen (ab 01.08.2013: Dr. Hans-Jürgen Fröse) Deutsche Botschaft Mexiko-Stadt, Horacio 1506, Los Morales Secc. Alameda 11530 México D.F. Tel. +52 55 52 83 22 29 Email: [email protected] Assistent: José Luis Lara Email: [email protected]

Anlagen: 1) Länderprofil Mexiko

2) Export und Import von wichtigen Agrargütern 3) Messeplan

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Anhang 1: Länderprofil MEXIKO 1. Allgemeine Angaben

Gesamtfläche in Mio. km2: 1.964.375 km2

Hauptstadt: Mexiko-Stadt. Staats- und Regierungsform: Föderalstaat (31 Bundesstaaten und die

Hauptstadt als Bundesdistrikt), Präsidialrepublik.

Parteien: PRI: Partido Revolucionario Institucional,

PAN: Partido de Acción Nacional, PRD: Partido de la Revolución Democrática, PT: Partido del Trabajo, PVEM: Partido Ecologísta de México, PMC: Partido Movimiento Ciudadano, PANAL: Partido Nueva Alianza.

Staatsoberhaupt und Regierungschef: Am 01.12.2012 trat der am 01.07.2012 gewählte Enrique Peña Nieto, Partido Revolucionario Institucional (PRI), das Amt des Staatspräsidenten an.

Mitgliedschaften: Vereinte Nationen und ihre

Sonderorganisationen, Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS), Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und ntwicklung(OECD), Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Inter-American Development Bank (IDB), CELAC, Alianza del Pacífico, Organisation zur wirtschaftlichen Integration der lateinamerikanischen Staaten (ALADI), Organisation zum Verbot von Kernwaffen in Lateinamerika und Karibik (OPANAL), Lateinamerikanisches Wirtschaftssystem (SELA), WTO, Pazifische Wirtschaftskooperation (APEC), Freihandelsabkommen mit USA und Kanada (NAFTA) in Kraft seit 01.01.1994, Beobachterstatus im Europarat seit

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04.11.1999, Wassenaar-Arrangement (Exportkontrollregime) seit 2012.

Bevölkerung: 115,3 Mio vorwiegend Mestizen, ca. 12

Millionen Indigene, die 62 ethnischen Gruppen angehören, und ca. 4 bis 5 Millionen europäischstämmige Mexikaner; jährliches Bevölkerungswachstum ca. 0,8 Prozent.

Bevölkerungsdichte (2010): 56,9 Einwohner pro km². Bevölkerungswachstum: +0,994 % pro Jahr. Erwerbstätige (2011): 8.2% (49 090 157)

Währung: 1 Mexikanischer Peso MXN / 100 Centavos 1 € = 16,02 Peso 100 Peso = 6,24 € Stand: 22.3.2013

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Anhang 2: Export und Import von wichtigen Agrargütern 3.4.1 Avocados Weltweiter Produktionsanteil: 28,8% / Platz 1 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 1,26 Mio. Produktionswert 2011: etwa 1,1 Mrd. € Exportmenge und -wert 2011: 386.000 t. / 740 Mio. € / Exportdestinationen: 78% USA - 11% Japan Allein 90% der Produktion von insgesamt 142.000 ha in Mexiko konzentriert sich auf den Bundesstaat Michoacán. Kein nennenswerter Import. 3.4.2 Tomaten (frisch) Weltweiter Produktionsanteil: 2,1% / Platz 10 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 1,87 Mio. Produktionswert 2011: etwa 640 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: 1,61 Mio. t. / 760 Mio. € / Exportdestinationen: 92% USA - 7% Kanada Mexiko ist damit zweitgrößter Tomatenexporteur der Welt. Ende 2012 drohte ein massiver Handelskonflikt zwischen Mexiko und den USA, da die Tomatenproduzenten in Florida den mexikanischen Konkurrenten Dumpingpreise vorwarfen. Insgesamt exportierte Mexiko 2012 frische und verarbeitete Tomaten im Wert von 1,1 Mrd. Euro in die USA. Kein nennens-werter Import. 3.4.3 Kaffee Weltweiter Produktionsanteil: 3,0% / Platz 9 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 1,28 Mio. Produktionswert 2011: etwa 425 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: 104.820 t. / 37 Mio. € Exportdestinationen: 67% USA, 6,8% Belgien, 3,8% Deutschland Drei Viertel der Produktion auf insgesamt 760.000 ha in Mexiko konzentrieren sich auf die Bundesstaaten Chiapas und Veracruz. Kein nennenswerter Import. Wie in ganz Mittel-amerika leiden auch die Kaffeebauern in Chiapas unter dem Einfluss des fortschreitenden Befalls der Pflanzen mit Kaffeerost. 3.4.4 Rohrzucker Weltweiter Produktionsanteil: 3,0% / Platz 5 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 49,7 Mio. Produktionswert 2011: etwa 1,9 Mrd. € Exportmenge und -wert 2011: weniger als 0,1% der Produktion Exportdestinationen: USA Zuckerrohrproduktion findet in Mexiko auf 774.000 ha statt. Der Zuckerpreis in Mexiko ist 2012 um 24% gefallen, was für die Produzenten Einbußen bis 40% bedeutete. In Mexiko werden pro Kopf und Jahr 455 kg Zucker verbraucht. Kein Import. 3.4.5 Grüner Chili Weltweiter Produktionsanteil: 8,5% / Platz 2 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 1,75 Mio. Produktionswert 2011: etwa 750 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: 285.000 t. / 180 Mio. € / Exportdestinationen: 78% USA - 11% Japan Produktion findet auf 152.000 ha statt. Kein nennenswerter Import.

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3.4.6 Erdbeeren Weltweiter Produktionsanteil: 5,2% / Platz 6 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 228.900 Produktionswert 2011: etwa 150 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: 174.000 t / 250 Mio. € / Exportdestinationen: 98% USA 85% der Produktion auf 7.000 ha in Mexiko konzentrieren sich auf die Bundesstaaten Michoacán und Baja California. Import von 13.000 t überwiegend aus den USA. 3.4.7 Bohnen Weltweiter Produktionsanteil: 5,0% / Platz 6 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 567.779 (nach 1,15 Mio. t in 2010) Produktionswert 2011: etwa 430 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: weniger als 1% der Produktion Exportdestinationen: USA, Angola und Haiti Die mexikanische Bohnenproduktion ist massiv von negativen Klimaeinflüssen (Frost und Dürre) beeinflusst worden. Auf 1,5 Mio. ha wurden Bohnen angebaut, aber lediglich auf 894.000 ha wurde geerntet. 136.000 t wurden 2011 überwiegend aus den USA importiert. 3.4.8 Limetten Weltweiter Produktionsanteil: 13,3% / Platz 2 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 2,13 Mio. Produktionswert 2011: etwa 1,1 Mrd. € Exportmenge und -wert 2011: 434.000 t. / 170 Mio. € Exportdestinationen: 79% USA, 10% Niederlande, 3% VK Zwei Drittel der Produktion von insgesamt 166.000 ha in Mexiko konzentrieren sich auf die Bundesstaaten Michoacán, Colima und Veracruz. Kein nennenswerter Import. 3.4.9 Futtermais Weltweiter Produktionsanteil: 7,4% / Platz 3 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 8,61 Mio. Produktionswert 2011: etwa 275 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: praktisch gleich 0 Exportdestinationen: - Auf insgesamt 489.000 ha wird in Mexiko Futtermais produziert, dessen Preis von 2010 zu 2011 um über 15% gestiegen ist. Kein Import. 3.4.10 Körnermais Weltweiter Produktionsanteil: 2,8 % / Platz 3 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 17,63 Mio. Produktionswert 2011: etwa 4,5 Mrd. € Exportmenge und -wert 2011: 31.000 t / 9,2 Mio. € Exportdestinationen: El Salvador Auf insgesamt 7,75 Mio. ha wird in Mexiko Körnermais (zu 86% weißer Mais) angebaut, allerdings konnte v.a. wegen Klimaschäden auf 1,68 Mio. ha nicht geerntet werden. Gelber Mais wurde im Umfang von 9,63 Mio. t im Jahr 2011 im Wert von 2,13 Mrd. € importiert (88% USA, 12% Südafrika). 3.4.11 Mango Weltweiter Produktionsanteil: 4,2% / Platz 5 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 1,53 Mio. Produktionswert 2011: etwa 250 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: 272.000 / 120 Mio. €

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Exportdestinationen: 75% USA / 14% Kanada / 5 % Japan Auf insgesamt 187.000 ha werden in Mexiko Mangos, ganz überwiegend in den Bundesstaaten an der Pazifikküste, angebaut. Die mexikanische Regierung sieht als Zukunftsmarkt für Mangos u.a. Deutschland (Gleiches gilt für zahlreiche andere Früchte und Gemüse sowie für Fleisch). Kein nennenswerter Import. 3.4.12 Apfel Weltweiter Produktionsanteil: 4,2% / Platz 20 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 630.000 Produktionswert 2011: 200 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: praktisch kein Export Exportdestinationen: Belize Auf insgesamt 61.000 ha werden in Mexiko Äpfel, zu über 70% in Chihuahua insbesondere von den dort ansässigen Mennoniten angebaut. Importmenge: 199.000 t, zu 87% aus den USA, 5% aus Chile. 3.4.13 Orangen Weltweiter Produktionsanteil: 5,8% / Platz 5 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 4,07 Mio. Produktionswert 2011: etwa 1,0 Mrd. € Exportmenge und -wert 2011: kein nennenswerter Export Exportdestinationen: - Über 60% der Produktion von insgesamt 335.000 ha in Mexiko konzentrieren sich auf die Bundesstaaten Veracruz und Tamaulipas. Kein nennenswerter Import. 3.4.14 Bananen Weltweiter Produktionsanteil: 2,1% / Platz 9 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 2,13 Mio. Produktionswert 2011: etwa 385 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: 162.000 t / 46 Mio. € / Exportdestinationen: 88% USA / 5% Spanien Allein 64 % der Produktion von insgesamt 77.000 ha in Mexiko konzentrieren sich auf die Bundesstaaten Chiapas und Tabasco. Kein nennenswerter Import. 3.4.15 Sorghum Weltweiter Produktionsanteil: 12,5% / Platz 3 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 6,42 Mio. Produktionswert 2011: etwa 385 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: kein nennenswerter Export Exportdestinationen: - Allein 72 % der Produktion auf insgesamt 1,97 Mio. ha in Mexiko konzentrieren sich auf die Bundesstaaten Tamaulipas, Guanajuato und Sinaloa. Importmenge: 2,35 Mio. t im Wert von 505 Mio. €, davon über 99% aus den USA. 3.4.16 Soja Weltweiter Produktionsanteil: 0,1% / Platz 23 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 205.000 Produktionswert 2011: 80 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: kein nennenswerter Export Exportdestinationen: - Allein 63 % der Produktion von insgesamt 166.000 ha in Mexiko konzentrieren sich auf die Bundesstaaten Tamaulipas und San Luis Potosi. Import: 3,35 Mio. t im Wert von 1,2 Mrd. €, davon 94% aus den USA und 5,3% aus Paraguay.

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3.4.17 Weizen Weltweiter Produktionsanteil: 0,6% / Platz 29 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 3,62 Mio. Produktionswert 2011: 815 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: 909.000 t / 250 Mio. € Exportdestinationen: Algerien 62%, 20% Italien, 4% Nigeria Über zwei Drittel der Produktion von insgesamt 714.000 ha in Mexiko konzentrieren sich auf die Bundesstaaten Sonora, Guanajuato und Baja California. Import: 4,29 Mio. t im Wert von 1 Mrd. €, davon 78% aus den USA und 21% aus Kanada. 3.4.18 Trauben Weltweiter Produktionsanteil: 0,4% / Platz 23 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 205.000 Produktionswert 2011: 80 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: kein nennenswerter Export Exportdestinationen: - 90 % der Produktion von insgesamt 27.000 ha in Mexiko konzentriert sich auf den Bundesstaat Sonora. Import: 3,35 Mio. t im Wert von 1 Mrd. €, davon 94% aus den USA und 5,3% aus Paraguay. Fleisch und tierische Produkte 3.4.19 Geflügelfleisch Weltweiter Produktionsanteil: 3,1% / Platz 4 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 2,76 Mio. Produktionswert 2011: 4,44 Mrd. € Exportmenge und -wert 2011: kein nennenswerter Export Exportdestinationen: - Der jährliche Konsum von Geflügelfleisch pro Kopf der Bevölkerung im Jahr beträgt 29 kg. Import: 498.000 t im Wert von 328 Mio. € zu 93% aus den USA und zu 6% aus Chile. 3.4.20 Rindfleisch Weltweiter Produktionsanteil: 2,8% / Platz 6 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 1,80 Mio. Produktionswert 2011: 3,85 Mrd. € Exportmenge und -wert 2011: 105.000 t / 412 Mio. € Exportdestinationen: 60% USA, 21% Russland, 14% Japan Der Rinderbestand in Mexiko umfasste 2011 30,5 Mio. Tiere Der jährliche Konsum von Rindfleisch pro Kopf der Bevölkerung im Jahr beträgt 17 kg. Import: 188.000 t im Wert von 723 Mio. € zu 83% aus den USA, 15% aus Kanada und zu 1% aus Nicaragua. 3.4.21 Schweinefleisch Weltweiter Produktionsanteil: 1,1% / Platz 17 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 1,20 Mio. Produktionswert 2011: 2,35 Mrd. € Exportmenge und -wert 2011: 64.000 t / 250 Mio. € Exportdestinationen: 79% Japan, 11% Südkorea, 9% USA Der Schweinebestand in Mexiko umfasste 2011 15,5 Mio. Tiere. Der jährliche Konsum von Schweinefleisch pro Kopf der Bevölkerung im Jahr beträgt 14 kg. Import: 420.000 t im Wert von 682 Mio. € zu 93% aus den USA, 6% aus Kanada und zu 0,5% aus Spanien. Aus Spanien wird inzwischen luftgetrockneter Schinken im Wert von etwa 150 Mio. € p.a. nach Mexiko exportiert. 3.4.22 Eier

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Weltweiter Produktionsanteil: 3,7% / Platz 5 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 2,45 Mio. Produktionswert 2011: 2,03 Mrd. € Exportmenge und -wert 2011: kein nennenswerter Export Exportdestinationen: Angola, Liberia Der Legehennenbestand in Mexiko umfasste 2011 185 Mio. Tiere. Davon befinden sich über 50% im Bundesstaat Jalisco. Der jährliche Konsum von Eiern pro Kopf der Bevölkerung im Jahr beträgt 22 kg. Kein nennenswerter Import im 2011. In Folge eines Vogelgrippegeschehens im Bundesstaat Jalisco mussten 2012 insgesamt über 22 Mio. Legehennen gekeult werden mit weitreichenden Folgen für die Eier- und Geflügelpreise und die Inflationsrate des Jahres 2012. 3.4.23 Milch Weltweiter Produktionsanteil: 1,8% / Platz 15 weltweit Produktionsmenge 2011 in Litern: 10,72 Mrd. Produktionswert 2011: 3,31 Mrd. € Exportmenge und -wert 2011: kein nennenswerter Export Exportdestinationen: USA, Venezuela Der Bestand an Milchkühen in Mexiko umfasste 2011 2,38 Mio. Tiere. Damit werden etwa 70 % des Bedarfs produziert. Der jährliche Konsum von Milch pro Kopf der Bevölkerung im Jahr liegt bei 96,5 Litern. Um den Bedarf an Milch zu decken, importiert Mexiko pro Jahr etwa 250.000 Tonnen Magermilchpulver, vorwiegend aus den USA (etwa 75%) und Neuseeland (etwa 10%). Damit gehört Mexiko zu den größten Milchpulverimporteuren weltweit. 3.4.24 Honig Weltweiter Produktionsanteil: 3,6% / Platz 6 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 57.783 Produktionswert 2011: 120 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: 27.486 t / 70 Mio. € Exportdestinationen: Deutschland 54%, VK 10%, USA 10% Der Bestand an Bienenstöcken in Mexiko umfasste 2011 1,84 Mio. Einheiten und ist im Wesentlichen auf den Süden Mexikos und die Yucatan - Halbinsel konzentriert. Kein nennenswerter Import. Bemerkenswert ist der Umstand, dass trotz der erheblichen Menge mexikanischen Honigs für den deutschen Markt keine mexikanische Honigmarke in Deutschland eingeführt ist. Fisch und Meeresfrüchte 3.4.25 Thunfisch Weltweiter Produktionsanteil: 2,0% / Platz 13 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 109.000 Produktionswert 2011: 70 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: 31.000 t / 250 Mio. € Exportdestinationen: Japan 70%, Spanien 15%, 9% USA Der Bestand an Fangschiffen für den Thunfischfang in Mexiko umfasste 2011 138 Einheiten, die zu über 40% im Bundesstaat Sinaloa stationiert sind. Der jährliche Konsum von Fisch pro Kopf der Bevölkerung im Jahr beträgt 1 kg. Importmenge im Jahr 2011: 37.000 t im Wert von 47 Mio. €, davon 25% aus den USA, 16% von den Marshallinseln und 14% aus Vanuatu. 3.4.26 Garnelen Weltweiter Produktionsanteil: 2,0% / Platz 8 weltweit Produktionsmenge 2011 in Tonnen: 184.000

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Produktionswert 2011: 421 Mio. € Exportmenge und -wert 2011: 32.000 t / 250 Mio. € Exportdestinationen: USA 98% Der Bestand an Fangschiffen für den Garnelenfang in Mexiko umfasste 2011 1.896 Einheiten, die zu über 70% in den Bundesstaaten Sinaloa und Sonora stationiert sind. Der jährliche Konsum von Garnelen pro Kopf der Bevölkerung im Jahr beträgt 1 kg. Keine nennenswerten Importe.

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Anhang 3: Messen und Ausstellungen in Mexiko mit Agrarbezug

Name der Veranstaltung Beschreibung Datum Ort

FERIA INTERNACIONAL TAPACHULA

Agrar- Viehzucht-, Industrie-, Handels- und Kulturausstellung

1. - 17. März Tapachula, Chiapas

AGROBAJA Messe für Landwirtschaft und Fischerei an der Grenze zwischen Mexiko und den USA

7. - 9. März Mexicali, Baja

California Norte

EXPO CERES Ausstellung für Landmaschinen, Getreide, Saatgut, Bewässerungs-systeme und Dünger

14. - 16. März Los Mochis, Sinaloa

FORO PYME ALIMENTECH Nationales Treffen der Zulieferer der Lebensmittelindustrie

21. - 22. März Culiacán, Sinaloa

CONGRESO INTERNACIONAL DE LA

CARNE

Treffpunkt der Experten aus der Fleischindustrie

16. - 18. April Mexiko-Stadt

THE DAIRY SHOW INTRNATIONAL

Internationaler Treffpunkt der Hersteller von Milchprodukten

17. - 19. April León, Guanajuato

EXPO USO EFICIENTE DE ENERGÍA

Ausstellung der technologischen Fortschritte für die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien

17.- 19. April Monterrey, Nuevo

León

EXPO VENTA FLORACOPIO Blumen- und Pflanzenausstellung 19. - 21. April Toluca, Estado de

México

FERIA NACIONAL DE SAN MARCOS

Messe für Wirtschaft, Industrie, Viehzucht, Agro-Industrie, Handwerk und Kultur

19. April - 12. Mai Aguascalientes

EXPO FERIA GUADALUPE Ausstellung für Viehzucht, Handwerk und Gastronomie

25. April - 2. Mai Guadalupe, Nuevo

León

EXPOGAN SONORA Ausstellung für Viehzucht, Wirtschaft, Handwerk und Kultur

25. April - 19. Mai Culiacán, Sinaloa

XXXVIII Convención Nacional ANECA 2013

Geflügelkongress 1. - 5. Mai Ixtapa Zihuatanejo,

Guerrero

EXPO NACIONAL DE LA CABRA, EL QUESO Y LA

CAJETA Nationale Ziegenausstellung 1. Mai Celaya, Guanajuato

EXPO OBREGÓN Landwirtschaftsausstellung 9. - 26. Mai Ciudad Obregón,

Sonora

ALIMENTARIA MÉXICO Internationale Lebensmittel- und Getränkemesse

4. - 6. Juni Mexiko-Stadt

CONGRESO INTERNACIONAL DEL

TOMATE

Ausstellung für Tomatenproduktion und -vermarktung

19. - 21. Juni Mazatlán, Sinaloa

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EXPO ORGÁNICOS Nationale Ausstellung für Bio-Produkte

26. - 28. Juni Mexiko-Stadt

PESCAMAR Fisch- und Meersfrüchtemesse 26. - 28. Juni Mexiko-Stadt

CONVENIO MUNDIAL DEL CHILE

Chiliausstellung 25. - 27. Juli Durango, Durango

CONFITEXPO Internationale Lebensmittel- und Getränkemesse

30. Juli - 2. August Guadalajara, Jalisco

5. Congreso Internacional del Borrego

Schafausstellung 1. - 2. August Pachuca, Hidalgo

CONGRESO NACIONAL DE BUIATRÍA

Ausstellung für die Veterinär- und Viehwirtschaft

1. - 3. August Acapulco, Guerrero

CIGAL - CONFERENCIA INTERNACIONAL SOBRE

GANADO LECHERO Internationale Milchausstellung 21. - 23. August

Querétaro, Querétaro

EXPO AGRO Messe für Landmaschinen und Agrarprodukte

23. - 24. August Chihuahua, Chihuahua

16a EXPO CAFÉ Kaffeeausstellung 5. - 7. September Mexiko-Stadt

7a GOURMET SHOW Lebensmittel Show 5. - 7. September Mexiko-Stadt

4a CERVEZA MÉXICO Bierausstellung 5. - 7. September Mexiko-Stadt

2o SALÓN CHOCOLATE Schokoladeausstellung 5. - 7. September Mexiko-Stadt

2o AGAVE FEST Tequilaausstellung 5. - 7. September Mexiko-Stadt

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Impressum

Herausgeber:

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)

Abteilung 6 - EU-Politik, Internationale Zusammenarbeit, Fischerei

Wilhelmstraße 54

10117 Berlin

Gestaltung Umschlag:

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Text:

Martin Nissen, Botschaft der Republik Deutschland, Mexiko, Mexiko

Druck:

BMELV

Weitere Informationen:

www.agrarexportfoerderung.de