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Klassische Texte der praktischen Philosophie| Maria Biedermann | 03.02.14Seite 1
Verzeihung denkenDie verkannte Grundlage humaner Verhältnisse
Maria Biedermann | 03.02.2014 | Klassische Text der praktischen Philosphie: Das Verzeihen als eine philosophische Dimension
Abb. 1
Abb. 1
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Inhalt
Lebenslauf
Das Buch: Verzeihung denken
Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Fazit
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1. Lebenslauf
Klaus-Michael Kodalle
deutscher PhilosophForschungsschwerpunkte Politische Philosophie, Ethik, Religionsphilosophie
18. Oktober 1943 in Gleiwitz, Oberschlesien
1964 – 69 Studium der Philosophie, Germanistik und Pädagogik in Köln
ab 1969 Wissenschaftlicher Assistent in Regensburg und Hamburg
1982 Professur für Religionsphilosophie und Sozialethik, Universität
Hamburg
seit 1992 Professor für Praktische Philosophie/Ethik, Universität Jena
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1. Lebenslauf
Gastprofessuren in Dänemark, Italien, Israel und den USA
seit 1997 Vorsitzender der "Thüringischen Gesellschaft für Philosophie„
18.09.2013 Verzeihung denken. Die verkannte Grundlage humaner Verhältnisse
Publikationenab 1972: Untersuchung historischer und systematischer Konstellationen von
Politik und Religion
seit 1994: Erarbeitung einer Philosophie der Verzeihung
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Inhalt
Lebenslauf
Das Buch: Verzeihung denken
Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Fazit
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2. Das Buch: Verzeihung denken
I. Vom Hintergrund ins Zentrum: Philosophie des Verzeihens im 20. Jahrhundert Hannah Arendt: Verzeihen als ethischer Grundbegriff
II. An den Rändern der Systeme: Verzeihung in der Philosophie der Neuzeit"prinzipiell gnadenlosem Denken"„notgedrungen vorgebrachten, eher beiläufigen Einräumungen der Angewiesenheit auf Verzeihung"„verzeihungsresistentes Denken“ (S. 27)
Abb. 2
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2. Das Buch: Verzeihung denken
III. Jenseits des Vergeltungsdenkens: Nachsicht und Schuldentlastung in der
Antike"Nur wenn eine Tat nicht schuldhaft und ohne Absicht erfolgt ist, wird Nachsicht geübt, wird sie 'verziehen'." (S. 27)
IV. Der Geist der Verzeihung und sein Schicksal im Christentumvon Jesus bis zur Doktrin verzeihlich – unverzeihlich
V. Versöhnung durch Arbeit am Unbewussten? Verzeihen in Psychoanalyse und
Psychotherapie Versöhnung mit sich selbst und Versöhnung mit einem Anderen
VI. Gnade im Rechtsstaat
Recht mit dem Mittel der Strafe und Praxis der Gnade
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Inhalt
Lebenslauf
Das Buch: Verzeihung denken
Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Fazit
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Abschnitt 1: Anlass (S. 9 – 10)
Geist der Verzeihung: "in konkreten geschichtlichen Situationen ein Wille zur Entschuldung oder eine Bereitschaft zur Nachsicht." (S. 10)
Verzeihung: Kernbereich des menschlichen Zusammenlebens
Verzeihung = Mitte der Ethik? Verzeihung = Mitte des Ethos!
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Abb. 3
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Abschnitt 2: Hang des Menschen zum Bösen (S. 10 – 12)
"Jede einzelne Schuld-Last ist der Verantwortung des Freiheitssubjektszuzurechnen; sie wäre vermeidbar (gewesen), die Verschuldung des Daseinsaber nicht." (S. 11)
führen unser Leben auf Kosten anderer wir sind verzeihungsbedürftig
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
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Abschnitt 3: Potenzialität der Gabe (S. 12)
…"in denen sich Menschen ohne Angst vor Selbstverlust und ohne Erwartung von Gegenleistung zugunsten anderer verausgaben." (S. 12)
…“findet in Akten des Vergebens ihren dichtesten und zuweilen provokativsten Ausdruck." (S. 12)
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
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Abschnitt 4: Ontologisches Verzeihen (S. 12 – 13)
Nichtidentität der Person (S. 12)
Ontologisches Verzeihen: „In der ‚ontologischen‘ Verzeihung erlauben wir es dem Anderen, das Verspechen nicht zu halten, das er als vernünftiges Wesen ist.“ (S. 13)
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Klassische Texte der praktischen Philosophie| Maria Biedermann | 03.02.14Seite 13
Abschnitt 5: Moral (S. 13 – 14)
"Verzeihen als ein extraordinärer kontingenter Akt, der nicht in moralische Regelsysteme zu integrieren und in moralische Forderungen zu übersetzen ist." (S. 14)
Schwache Form des Verpflichtetseins zum Verzeihen
Georg Lohmann: das Postulat einer generellen „Haltung der prinzipiellen Verzeihensbereitschaft“, die wir wechselseitig von einander erwarten dürfen, in das Moralsystem zu integrieren. (S. 14)
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
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Abschnitt 6: Asymmetrie zwischen Opfer und Täter
VOR der TatTäter: "hat sich in die Position aktiv, durch eigene Entscheidung hineinmanövriert" (S. 15) Opfer: "passiv durch eine fremde Handlung in seiner Integrität verletzt" (S. 15)
NACH der TatTäter: Bitte um Vergebung; Selbstentblößung bzw. Selbst-Auslieferung an den AnderenOpfer: auf Seiten des Verzeihungs-Gewährenden die Schamhaftigkeit
Schwache Form des Verpflichtetseins zur Bitte um VergebungAnalogie zwischen Opfer und Täter besteht im Vorgang der Selbst-Überwindung (S.15)
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
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Abschnitt 7: Wie Verzeihen?
Voraussetzung für das Verzeihen?1. Reue des Täters 2. dessen Bitte um Verzeihung
Vorlaufendes Verzeihen: "Die offene Frage, ob der Täter nun bereut (hat) oder nicht, stuft der Verzeihende für sich zur Belanglosigkeit herab." (S. 16)
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Klassische Texte der praktischen Philosophie| Maria Biedermann | 03.02.14Seite 16
Abschnitt 8: Verzeihen als Handlung
"Die ausdrücklich sprachliche Wendung wird höchstens deshalb als „hilfreich“ bevorzugt, weil sie „weniger missverständlich ist als andere Mitteilungsformen“. (S. 17)
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Klassische Texte der praktischen Philosophie| Maria Biedermann | 03.02.14Seite 17
Abschnitt 9: Formen des Verzeihens
Das Unverzeihliche
Leichtfertiges Verzeihenaus Feigheit, Bequemlichkeit, Berechnung
Pflicht nicht zu verzeihen Nicolai Hartmann: "der Verzeihungsdiskurs nehme dieursprüngliche freiheitliche Verantwortung des Täters/Schädigers nicht ernst und stelle dessen Würde in Frage." (S. 18)
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Klassische Texte der praktischen Philosophie| Maria Biedermann | 03.02.14Seite 18
Abschnitt 10: Zeit heilt Wunden
"Im ‚Geiste der Verzeihung‘ findet sich die Verständigung – so könnte man auch formulieren, um zum Ausdruck zu bringen, dass sich darin stets auch eine Brechung der eigenen Intentionen und Deutungen vollzieht." (S. 20)
Wann weiß ich, dass ich verziehen habe?
Ist Verzeihen je etwas Endgültiges?
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
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Abschnitt 11: Definition Verzeihen
Radikaler Verzeihensbegriff:
"Täter muss 1. für sein Tun verantwortlich sein2. er muss freiwillig und 3. absichtlich agiert haben und 4. um die Folgen seines Tuns gewusst haben." (S. 22/23)
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Klassische Texte der praktischen Philosophie| Maria Biedermann | 03.02.14Seite 20
Abschnitt 12: Verharmlosung der Tat
Gründe, die das extreme Böse als ‚normales‘ Böse auffassbar machen, um die Verletzung besser bewältigen zu können, liefert solche subjektive Urteilsbildung doch niemandem die Rechtfertigung einer Tat (und schon gar nicht ‚erspart‘ sie deren juristische Sanktionierung). (S. 24)
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Klassische Texte der praktischen Philosophie| Maria Biedermann | 03.02.14Seite 21
Abschnitt 13: Nachsicht – abgeschwächte Form des Verzeihens
Tendenz der Verharmlosung des Opfers: „die verzeihende Person wolle mit ihrer Verzeihungsbereitschaft womöglich der Konfrontation mit dem Bösen lieber ausweichen.“ (S. 25)
Tendenz der Verharmlosung der Gesellschaft: Klares Benennen der Untat vonseiten des Opfers
3. Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Klassische Texte der praktischen Philosophie| Maria Biedermann | 03.02.14Seite 22
Inhalt
Lebenslauf
Das Buch: Verzeihung denken
Einleitung: Vom Geist der Verzeihung
Fazit
Klassische Texte der praktischen Philosophie| Maria Biedermann | 03.02.14Seite 23
4. Fazit
„Für die Kultivierung humaner Lebensverhältnisse ist es jedenfalls erforderlich, auch darüber abwägend zu befinden, ob ein explizites Verzeihen oder schwächere Formen wie Nachsicht oder gar leichte Verharmlosungen situationsangemessen sind.
Denn was schließlich erreicht werden soll, ist die Sinnesänderung des Täters,seine Reintegration in das kommunikative und das gesellschaftliche Leben bei gleichzeitiger Bestätigung und Bestärkung der normativen Standards in den Systemen Moral und Recht.“ (S. 25 – 26)
Klassische Texte der praktischen Philosophie| Maria Biedermann | 03.02.14Seite 24
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1:http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Petersberger-Luther-Disput-Das-Recht-und-die-Freiheit-1958429825 [31.01.2015]
Abb. 2: http://www.fink.de/typo3temp/pics/b8b771bf3e.png [31.01.2015]
Abb. 3:http://www.radiohamburg.de/var/ezflow_site/storage/images/media/images/mauerfall-berliner-mauer-ddr-9.11.1989/46830662-1-ger-DE/Mauerfall-Berliner-Mauer-DDR-9.11.1989_image_1200.jpg [31.01.2015]
Klassische Texte der praktischen Philosophie| Maria Biedermann | 03.02.14Seite 25
Literaturverzeichnis
FSU Jena (2010). Verfügbar unter http://www.ifp.uni-jena.de/Kontakt/Webseiten+der+Mitarbeiter/Kodalle_+Klaus_Michael_+Prof_+em_+Dr_+.html [31.01.2015] Kodalle, K. M. (2009). Wie mit Schuld umgehen? in SWR 2, Wissen-Aula. Verfügbar unter http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/wie-mit-schuld-umgehen//id=660374/did=5194142/nid=660374/1ety1lp/index.html [31.01.2015] Kodalle, K. M. (2013). Verzeihung denken. Die verkannte Grundlage humaner Verhältnisse. München: Wilhelm Fink Verlag. Kodalle, K. M. (2014). Nicht schuldig sprechen, sondern verzeihen! in SWR 2, Wissen-Aula. Verfügbar unter http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/nicht-schuldig-sprechen-sondern-verzeihen/-/id=660374/did=13239222/nid=660374/zwiwiy/index.html [20.01.2015]