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© Eva Kelety Generaldirektor Christian Gantner, Umweltstadträtin Ulli Sima, Bürgermeister MIchael Häupl (von li.) Inhalt E_OS: Vom Modell zur Realität Seite 2 EU-Geld für E_OS Seite 2 Bienen sorgen für Rekordernte Seite 3 Neue Heimat für Tim & Trixi Seite 3 Große Bühne für unsere Lehrlinge Seite 3 Der „Ring“ und der Wasenmeister Seite 4 klar text Aktuelle Informationen aus der ebswien-Gruppe. Ausgabe 24 Das größte Umweltprojekt Wiens ist nun in seine letzte, aber alles entscheidende Phase eingetreten: Wir müssen E_OS jetzt „nur noch“ bauen. Seit Jahren beschäf- tigten uns Forschungsprojekte, Mach- barkeitsstudien, Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren und nicht zuletzt Finanzierungsverhandlungen. Alle diese sehr komplexen Schritte auf dem Weg zur Umsetzung unserer Vision E_OS – Ener- gie_Optimierung Schlammbehandlung konnten wir erfolgreich umsetzen. Die Vielfalt dieser Vorbereitungen brachte es mit sich, dass sich die meisten Abteilungen im Unternehmen schon intensivst mit dem E_OS auseinandergesetzt haben. Seit der Grundsteinlegung prägt das Projekt aber nun den Alltag aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ebswien hauptkläranlage. Besonders betroffen ist natürlich derzeit der Betrieb: Oberstes Gebot während der Bauphase ist die Aufrechterhaltung der Abwasserreinigung auf unserem gewohnt hohen Niveau. Der Strom des Abwassers durch die Anlage muss häufig geändert werden, was einen ganz erheblichen Eingriff in die bisher gewohnten Abläufe darstellt. Und das alles für die nächsten fünf Jahre. Ich bin überzeugt, dass wir auch diese Herausforderungen bewältigen wer- den. Mit dem gleichen Engagement, mit dem wir die schon bisher erreichten Mei- lensteine im Projektverlauf angegangen sind. Denn uns allen ist klar: Mit E_OS, das uns ab dem Jahr 2020 zum Öko-Kraftwerk machen wird, bauen wir Zukunft! „Wien setzt mit diesem Projekt neue Maßstäbe, die schon jetzt international Vorbildwirkung haben“, erklärte Bürger- meister Michael Häupl anlässlich der Grundsteinlegung für das Projekt E_OS – Energie_Optimierung Schlammbehand- lung: „Der schonende Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen stellt für Städte des 21. Jahrhunderts eine der wesentlichen Herausforderungen dar“, so der Bürgermeister. Darauf gelte es intelligente Antworten zu finden. Häupl: „Der ebswien ist das mit dem Projekt E_OS gelungen! Dieses Projekt ist einfach groß- artig, Abfall zu nutzen, um hochwertige Energie herzustellen und damit de facto eine Energieautarkie zu erreichen.“ Kläranlagen gehören stets zu den größten kommunalen Energieverbrauchern, die Wiener Hauptkläranlage benötigt zur Rei- nigung der gesamten in Wien anfallenden Abwässer knapp ein Prozent des Wiener Gesamtstromverbrauchs. Durch die effiziente Nutzung der im Klär- schlamm enthaltenen Energie kann die ebswien in der Hauptkläranlage ab dem Jahr 2020 die gesamte zur Abwasser- reinigung benötigte Energie selbst aus dem erneuerbaren Energieträger Klärgas erzeugen. Umweltstadträtin Ulli Sima: „Die Hauptkläranlage wird mit E_OS zum Öko-Kraftwerk. Davon profitiert auch die Wiener Klimabilanz erheblich: Der Aus- stoß von CO 2 -Äquivalenten sinkt ab 2020 um rund 40.000 Tonnen pro Jahr.“ Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Indexsteigerungen werden sich die Ge- samtkosten für das Projekt E_OS auf rund 250 Millionen Euro belaufen. Sima: „Wien investiert in die Umwelt, gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.“ Lesen Sie mehr zu E_OS auf Seite 2! Generaldirektor Ing. Christian Gantner Wir bauen Zukunft! Startschuss für E_OS Gelungener Auftakt für eine lange Bauphase voller Herausforderungen: Bei strahlendem Sonnenschein legten Bürgermeister Michael Häupl und Umweltstadträtin Ulli Sima den Grundstein für unser Projekt E_OS – Energie_Optimierung Schlammbehandlung.

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Generaldirektor Christian Gantner, Umweltstadträtin Ulli Sima, Bürgermeister MIchael Häupl (von li.)

InhaltE_OS: Vom Modell zur Realität Seite 2

EU-Geld für E_OS Seite 2

Bienen sorgen für Rekordernte Seite 3

Neue Heimat für Tim & Trixi Seite 3

Große Bühne für unsere Lehrlinge Seite 3

Der „Ring“ und der Wasenmeister Seite 4

klartextAktuelle Informationen aus der ebswien-Gruppe. Ausgabe 24

Das größte Umweltprojekt Wiens ist nun in seine letzte, aber alles entscheidende Phase eingetreten: Wir müssen E_OS jetzt „nur noch“ bauen. Seit Jahren beschäf-tigten uns Forschungsprojekte, Mach-barkeitsstudien, Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren und nicht zuletzt Finanzierungsverhandlungen. Alle diese sehr komplexen Schritte auf dem Weg zur Umsetzung unserer Vision E_OS – Ener-gie_Optimierung Schlammbehandlung konnten wir erfolgreich umsetzen. Die Vielfalt dieser Vorbereitungen brachte es mit sich, dass sich die meisten Abteilungen im Unternehmen schon intensivst mit dem E_OS auseinandergesetzt haben. Seit der Grundsteinlegung prägt das Projekt aber nun den Alltag aller Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter der ebswien hauptkläranlage. Besonders betroffen ist natürlich derzeit der Betrieb: Oberstes Gebot während der Bauphase ist die Aufrechterhaltung der Abwasserreinigung auf unserem gewohnt hohen Niveau. Der Strom des Abwassers durch die Anlage muss häufig geändert werden, was einen ganz erheblichen Eingriff in die bisher gewohnten Abläufe darstellt. Und das alles für die nächsten fünf Jahre. Ich bin überzeugt, dass wir auch diese Herausforderungen bewältigen wer-den. Mit dem gleichen Engagement, mit dem wir die schon bisher erreichten Mei-lensteine im Projektverlauf angegangen sind. Denn uns allen ist klar: Mit E_OS, das uns ab dem Jahr 2020 zum Öko-Kraftwerk machen wird, bauen wir Zukunft!

„Wien setzt mit diesem Projekt neue Maßstäbe, die schon jetzt international Vorbildwirkung haben“, erklärte Bürger-meister Michael Häupl anlässlich der Grundsteinlegung für das Projekt E_OS – Energie_Optimierung Schlammbehand-lung: „Der schonende Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen stellt für Städte des 21. Jahrhunderts eine der wesentlichen Herausforderungen dar“, so der Bürgermeister. Darauf gelte es

intelligente Antworten zu finden. Häupl: „Der ebswien ist das mit dem Projekt E_OS gelungen! Dieses Projekt ist einfach groß-artig, Abfall zu nutzen, um hochwertige Energie herzustellen und damit de facto eine Energieautarkie zu erreichen.“

Kläranlagen gehören stets zu den größten kommunalen Energieverbrauchern, die Wiener Hauptkläranlage benötigt zur Rei-nigung der gesamten in Wien anfallenden

Abwässer knapp ein Prozent des Wiener Gesamtstromverbrauchs. Durch die effiziente Nutzung der im Klär-schlamm enthaltenen Energie kann die ebswien in der Hauptkläranlage ab dem Jahr 2020 die gesamte zur Abwasser-reinigung benötigte Energie selbst aus dem erneuerbaren Energieträger Klärgas erzeugen. Umweltstadträtin Ulli Sima: „Die Hauptkläranlage wird mit E_OS zum Öko-Kraftwerk. Davon profitiert auch die

Wiener Klimabilanz erheblich: Der Aus-stoß von CO2-Äquivalenten sinkt ab 2020 um rund 40.000 Tonnen pro Jahr.“ Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Indexsteigerungen werden sich die Ge-samtkosten für das Projekt E_OS auf rund 250 Millionen Euro belaufen. Sima: „Wien investiert in die Umwelt, gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.“

Lesen Sie mehr zu E_OS auf Seite 2!

Generaldirektor Ing. Christian Gantner

Wir bauen Zukunft!

Startschuss für E_OSGelungener Auftakt für eine lange Bauphase voller Herausforderungen: Bei strahlendem Sonnenschein legten Bürgermeister Michael Häupl und Umweltstadträtin Ulli Sima den Grundstein für unser Projekt E_OS – Energie_Optimierung Schlammbehandlung.

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Baumaschinen und die Menschen, die sei bedienen, neigen nicht unbedingt zur Sentimentalität. Und so schreitet der Abriss der Becken der Vorklärung Nord Tag für Tag zügig voran. Seit dem Jahr 1980 war dieser Anlagenteil ein wichtiger Bestandteil der Abwasserreinigung in Wien und manch langgedienter Mitarbeiter betrachtet die gelben „Ungetüme“ mit leichtem Wehmut. Aber: Die Becken der Vorklärung und der 1. biologischen Reinigungsstufe haben das Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Die nötige Reinvestition in diese „Ur“-Anlage bringt auch in diesem Teil der Hautkläranlage mehr Energieeffizienz, steigert die Ausfallssicherheit und senkt die Instandhaltungs-kosten. Dem Baustart vorangegangen waren ein erfolgreich abgeschlossenes UVP-Verfahren und europaweite Ausschreibungsverfahren für die verschiedenen Gewerke. Die Umsetzung des Projektes E_OS stellt eine logistische Herausforderung dar. Sie er-folgt bei laufendem Betrieb der Hauptkläranlage. Die Qualität der Abwasserreinigung in Wien ist dabei zu jedem Zeitpunkt gesichert. Daraus ergibt sich die Bauzeit von mehr als fünf Jahren, weil eben Schritt für Schritt vorgegangen werden muss. Etwas leichter war die Umsetzung im Modell, dass die ebswien anfertigen ließ, um einen Ein-druck vom künftigen Erscheinungsbild der Anlage nach der Umsetzung von E_OS zu vermitteln. Auch hier beschritt die ebswien einen neuen Weg, die Umsetzung erfolgte mit LEGO®-Steinen. Mehr als 480.000 Stück davon und 1.600 Stunden Arbeitszeit be-nötigte Adolf Brustmann von der LIGA+MB, um die Hauptkläranlage der Zukunft zu bauen. Das Modell wiegt 250 Kilogramm und weist eine Fläche von mehr als 13 Quadratmeter aus. Im neuen „Zentrum für Umweltbildung“ (siehe Bericht auf Seite 3) ist nun zu sehen, wohin die „echten“ Bauarbeiten einmal führen werden.

E_OS: Von der Vision zur Realität

E_OS aus

LEGO®! Den Film

dazu gibt‘s auf:

ebswien.at/e_os

Zuerst war die Idee, dann wurde geforscht und gerechnet. Das Projekt E_OS – Energie_Optimierung Schlammbehandlung be-schäftigt Expertinnen und Experten innerhalb und außerhalb der ebswien schon seit mehreren Jahren. Jetzt wird es Realität.

Baustellenalltag: Abriss der Vorklärung Nord. Das LEGO-Modell (Bild ganz oben) zeigt schon die Hauptkläranlage im Jahr 2020.

Sie ist die Bank der Europäischen Union und steht im Eigentum der Mitgliedsländer. Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt Finanzierungen für „solide und tragfähi-ge Projekte“ bereit, die zum Erreichen der Ziele der EU beitragen. Eines dieser Ziele ist der Klimaschutz, zu dem das Projekt E_OS – Energie_Optimierung Schlammbe-handlung der ebswien hauptkläranlage einen wichtigen Beitrag leistet. Nach einge-hender Prüfung kam die EIB zum Ergebnis, dass E_OS die strengen Anforderungen der Bank zur Gänze erfüllt. EIB-Vizepräsident Wilhelm Molterer, Umweltstadträtin Ulli Sima, Generaldirektor Christian Gantner und Prokurist Franz Klager unter-zeichneten kürzlich den Vertrag. „Die Finanzierung des Projekts E_OS ist damit zu den besten Konditionen, die derzeit am Markt erhältlich sind, gesichert“, betonte Umweltstadträtin Sima, „damit konnte die Wirtschaftlichkeit des größten Umwelt-projekts der Stadt Wien weiter optimiert werden.“

EU-Geld für E_OS

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GD Christian Gantner, EIB-Vizepräsident Wilhelm Molterer, Umweltstadträtin Ulli Sima, Prokurist Franz Klager (v. re.).

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Nachwuchs als Filmstars

Jetzt bestellen!

Eine wahrlich große Bühne gab´s für unsere Lehrlinge beim heurigen Filmfest auf dem Wiener Rathausplatz: Mit dem neuen Lehrlingsspot warben sie selbst für ihre zukünftigen Kolleginnen und Kollegen. Und das vor mehr als 700.000 Besucherinnen und Besuchern. Wer´s verpasst hat: Der Lehrlingsspot ist auch auf www.ebswien.at zu sehen.

E_OS für zu Hause? Ja, das geht! Wer ein Plakat im Format A1 haben möchte, schreibt eine E-Mail an [email protected]. Bitte Wunsch-Sujet („Just do it!“ oder „Scheiße sagt man nicht!“) und Adresse nicht vergessen!

Neues Zentrum für Tim & TrixiAm 24. September 2015 war es so weit: Tim & Trixi Tropf, die beiden Helden unseres Umweltbildungs-programms konnten ihr neues Hauptquartier beziehen. Umwelt-stadträtin Ulli Sima und die Simme-ringer Bezirksvorsteherin Eva-Maria Hatzl nahmen die Eröffnung des neuen „Zentrums für Umweltbil-dung“ auf dem Anlagengelände vor. Begeisterte Premierengäste: die Schülerinnen und Schüler der GTVS Rosa Jochmann aus Simmering.

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Ausgezeichnet – und zwar mit dem „Honig-land-Qualitätssiegel in Gold“ und dem „Österreichischen Gütesiegel“ – war unser Honig schon im Vorjahr. Heuer gibt´s noch mehr guten Honig, denn die ebswien-Bienen verdreifachten den Ertrag! Mitverantwortlich dafür sind sicher die gesetzten Maßnahmen, die den Sumsis ideale Lebensbedingungen bieten sollen. Allen voran die riesige Blumen-wiese direkt vor den Bienenstöcken, die nach wissenschaftlichen Grundsätzen so zusam-

mengesetzt ist, dass die Bienen von Frühling bis Herbst stets blühende Pflanzen vorfinden. Ganz entscheidend ist natürlich auch die äußerst gute Pflege der mittlerweile neun Bienenstöcke auf dem Anlagengelände der ebswien hauptkläranlage: Mit Unter-stützung von Bio-Imker Dietmar Niessner sorgen die ebswien-Mitarbeiter Andreas Scheiringer und Robert Szabados dafür, dass es unseren fleißigen Honigproduzen-ten an nichts fehlt.

Fleißig, fleißig: ebswien- Bienen sorgen für Rekord

ebswien-Imker Andreas Scheiringer in Aktion.

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Der Wiener Gemeinderat wollte Fakten schaffen: Am 17. Dezember 1861beschlossen seine Mitglieder die Demolierung des „Freymannshauses“ am Neuen Thor (heute etwa I., Neutorgasse 6), das mehr als 75 Jahre lang von der Stadt den Scharf-richtern und Wasenmeistern als Wohnort zugewiesen worden war. Johann Georg Hoffmann bestand auf einem adäquaten Ersatz. Er benötige ausreichend Platz für sein Personal, seine Pferde und Fuhrwerke, um die toten Tiere aus der Stadt zu schaf-fen und den Hundefang ordnungsgemäß durchführen zu können. Und schließlich stünde ihm eine Wohnung in der inneren Stadt oder in ihrer nächsten Nähe zu, argumentierte der Wasenmeister. Die Stadt wollte davon nichts wissen, auf die letztere „Anforderung wäre wohl nicht einzugehen“, schreibt Magistratsrat Friedrich Rixner. Sehr wohl aber müssten Hoffmann für seine Tätigkeit die geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Ursprünglich wollte der Gemeinderat die ein-gefangenen Hunde gleich nach Kledering schaffen lassen, wo auf dem Gelände des heutigen Zentralfriedhofs die städtische Abdeckerei angesiedelt war. Im Sinne der Kundenfreundlichkeit – Hundebesitzer sollten ihre vom Wasenmeister eingefange-nen Vierbeiner zentrumsnah wieder auslösen können – schrieb die niederösterreichische Statthalterei der Stadt vor, dafür bis Mai 1862 ein „geeignetes Lokal innerhalb der Linien“ zu finden. Das würde ja „keinen großen Schwierigkeiten unterliegen“, handle es sich ja bloß um einen „Unterstandsort für gefangene Hunde“. Doch ganz so einfach war die Herbergssuche nicht: Die Gemeinde Brigittenau wehrte sich gegen eine Ansiedlung, „die Scheu der Umgebung vor dem Wasenmeistergeschäft“ und – wohl noch mehr – „die Besorgnis vor der Entwerthung der angränzenden Realitäten“ spielten dabei eine Rolle. Das weit gediehene Projekt der Übersiedlung des Wasenmeisters in die Salzgrieskaserne stoppte Bürgermeister Andreas Zelinka persönlich. Ihm war avisiert worden, dass die Kaserne „zur Erbauung einer neuen in großartigen Style projectirten Börse“ verkauft werden sollte. Schließlich blieb der Stadt Wien nichts anderes über als tief in die Tasche zu greifen: Der Landkut-scherswitwe Theresia Furchheimer kaufte sie Haus und Grund in der Landstraße (Konskriptionsnummer 737, neu benannt Arsenalweg 1) ab, 4.000 Gulden kostete das Haus, den Preis für den weitläufigen Grund konnte die Gemeinde von 7 auf 5 Gulden pro Quadratklafter (rund 3,6 Quadratmeter) drücken. Bei einer Grundgröße von „beiläufig 4.000 Quadratklaftern“ keine unbedeutende Ersparnis. Und der Wasenmeister Hoffmann? Er war mit all seinen Eingaben und Rekursen abgeblitzt, bis zuletzt verzögerte er die Demolierung seines Wohnhauses, die erst im Dezember 1863 erfolgen konnte. Schlussendlich musste Hoffmann sich in sein Schicksal fügen. Seine Zeit im neuen Haus am Arsenalweg war kurz bemessen: Nach einer „Verkühlung“, die er sich bei einer Exekution in Klosterneuburg zugezogen haben soll, verstarb der streitbare Wasenmeister am 10. Mai 1865 an einem Lungenödem. Er wurde 56 Jahre alt.

Vor 150 Jahren eröffnete Kaiser Franz Joseph I. die Wiener Ringstraße. Acht Jahre zuvor hatte sein „Allerhöchstes Handschreiben“ den Abbruch der alten Stadtbefestigung und der daran angrenzenden Häuser eingeleitet. Davon direkt betroffen war der Vorläufer des ebswien tierservice. Von Karl Wögerer

Ringstraßen-Bau: Kaiser vertreibt den Wasenmeister

Impressum: Herausgeberin, Medieninhaberin und Verlegerin: ebswien hauptkläranlage Ges.m.b.H., 11. Haidequerstraße 7, 1110 Wien. // Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Karl Wögerer, MAS // Alle: 11. Haidequerstraße 7, 1110 Wien // Gestaltung: OPEN BRAND DESIGN, www.open121.com // Herstellerin: Druckerei Lischkar & Co Gesellschaft mbH, Migazziplatz 4, 1120 Wien // Verlags- und Herstellungsort: Wien // Gedruckt auf ökologischem Druckpapier aus der Mustermappe von „Ökokauf Wien“.

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Emil Hütter hielt das Freymannshaus 1860 bildlich fest. Kleiner Scherz am Rande: Aus der Wohnung des Wasenmeisters lässt er ein Pferd blicken.

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© Bezirksmuseum Landstraße

Ganz oben: Blick auf das Neutor um 1860, darunter der Grundriss des Freymannshauses. Unten: Das neue Quartier des Wasenmeisters am Arsenalweg.