ist die zukunft der hochschullehre digital?

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Ist die Zukunft der Hochschullehre digital? Jutta Pauschenwein, ZML – Innovative Lernszenarien FH JOANNEUM, Graz Beruhend auf einem Buchkapitel aus „Hochschule der Zukunft“ AutorInnen Jutta Pauschenwein & Gert Lyon Ullrich Dittler & Christian Kreidl (Hg) Springer Verlag Erscheint im Quartal 1 2018

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Page 1: Ist die Zukunft der Hochschullehre digital?

Ist die Zukunft der Hochschullehre digital?

Jutta Pauschenwein, ZML – Innovative Lernszenarien

FH JOANNEUM, Graz

Beruhend auf einem Buchkapitel aus „Hochschule der Zukunft“AutorInnen Jutta Pauschenwein & Gert Lyon

Ullrich Dittler & Christian Kreidl (Hg)Springer Verlag

Erscheint im Quartal 1 2018

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Jutta Pauschenwein - Zukunft Hochschullehre, BDK, Amberg-Weiden, Okt. 2017

Überblick

- Die Frage nach der Zukunft

- Die Generationen Y und Z

- MOOCs als Beispiel für ein Lernökosystem

- Was heißt das für uns Lehrende?

Jutta Pauschenwein, leitet des ZML-Innovative Lernszenarien zml.fh-joanneum.at

Entwickelt Trainings für Lehrende https://www.fh-joanneum.at/weiterbildung/zml-innovative-lernszenarien/

Unterrichtet am Institut Journalismus – OER: http://oer.fh-joanneum.at/contentstrategy/

Reflektiert ihre Lernprozesse & Designs zmldidaktik.wordpress.com

Liebt Twitter https://twitter.com/jupidu

Versucht sich an OER oerzml.wordpress.com

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Die Frage nach der Zukunft

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Generationen Y und Z

Lehrende sagen: Die „Jungen“ können nicht rechnen, schreiben und Webkompetenzen haben sie auch keine.

- Generation Y: zwischen 1980/1985 geboren

- Generation Z: zwischen 1995/2000

- Frühe Konfrontation mit Medien, Konsum- und Freizeitangeboten

- Eher Spätstarter im Berufsleben und bei der Familiengründung

- Können rasch Entscheidungen treffen, aus einem Überangebot an Waren trotz einer Vielzahl von Aspekten, die sie nicht vollständig identifizieren und bewerten können

- Ihr Leben verläuft nicht geradlinig und planbar; sie sind es gewohnt zu improvisieren

- Sie halten sich so viele Optionen wie möglich offen

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Jutta Pauschenwein - Zukunft Hochschullehre, BDK, Amberg-Weiden, Okt. 2017

Generationen Y und Z

Generation Y

- „High Performers“ – bestmögliche Ausbildung ist wichtig

- Beruf ist wichtig, Privatleben auch – „Work-Life-Balance“

Generation Z

- Freizeit ist wichtiger als Wunsch nach beruflichem Erfolg

- Realismus und eine gewisse „Flatterhaftigkeit“

- Eltern werden als Verbündete wahrgenommen

- Partizipieren in Online-Gemeinschaften und hinterlassen digitale Spuren relativ unbekümmert

Kirschner, 2013 - Scholz, 2014 - Ewinger, 2016 – Jeges, 2014 - Hurrelmann, 2014

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Jutta Pauschenwein - Zukunft Hochschullehre, BDK, Amberg-Weiden, Okt. 2017

Liebeserklärung an die Generationen Y & Z

Mein Eindruck zu den Generationen Y und Z

- Sie sind mitunter total motiviert (etwa bereits vor der Aufgabenstellung mit Aktivitäten starten)

- Sie sind meistens sehr beschäftigt, daher ist die tiefe Auseinandersetzung in einem Spezialfach eher selten

- Sie sind sozial kompetent, vernetzt, können auf ihre Netzwerke zurückgreifen

- Sie sind weitgereist und sprechen oft ein wunderbares Englisch

- Sie sind kompetent und lieben herausfordernde Aufgabenstellungen

- Sie übernehmen Verantwortung, wenn man sie (frei) lässt

Erfahrungen aus dem Unterricht in Bachelor- und Master-Studiengängen (berufsbegleitend) sowie als Mutter eines 20 Jährigen

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Generationen Y und Z

- Cos17 poster

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@Lief, @Babsi, @Philipp, @Silvia, @Bernd

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Lernökosystem für Y und Z

Aktuell Drei Bausteine von Lehrendenseite

- Klassische Lernplattform (Moodle) für Struktur, statische Lernmaterialien (etwa Folien), Abgabe von Projekten und Arbeiten

- Mobile Plattform wie etwa Slack für die zeitversetzte Kommunikation: Aufgabenstellungen, Beantwortung von Fragen, Einzel- und Gruppen-Feedback

- Videokonferenzen, Webinar-Software oder Video-Chat für synchrone Abstimmungs- und Klärungsprozesse

Ergänzung durch Medien, Netzwerke und Werkzeuge der Studierenden

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MOOCs als Lernökosystem für Y & Z

Möglicherweise morgen

- MOOC – massive open online course

- Vielfältiges Themenspektrum zu flexiblen Zeiten

- Materialien – Videos, Unterlagen, Fragestellungen – von hochkarätigen WissenschafterInnen

- Diverse Lerncommunity – Kennenlernen von spannenden Personen => Kooperationen, auch Freundschaften entstehen

- Durch seine Massivität ist ein MOOC eine unerschöpfliche Fundgrube an Wissen

Lernökosystem – siehe Kerres, 2017 MOOCs – siehe Downes, 2012 und Siemens, 2005

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Jutta Pauschenwein - Zukunft Hochschullehre, BDK, Amberg-Weiden, Okt. 2017

Meine persönliche MOOC-Geschichte

- 2011 mein erster MOOC Change11 (35 Wochen!) – Siemens, Downes, Cormier

- 2013 ich lerne im Creativity MOOC #xcc13 - Selig

- 2014/15 cope MOOC als Angebot für Studierende der FH JOANNEUM

- 2016 ich lerne im Comics: Art in Relationship MOOC - Silady

- 2016/17 MOOCs bauen in internationalen Teams - BizMOOC und AtLETyC Projekte

- Oktober 2017 ich lerne gerade im OpenEd MOOC – Siemens und Wiley und im Learning with MOOCs for professional developement(BizMOOC)

- 23. Oktober 2017 der AtLETyC MOOC startet

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Wie bringt man MOOCs in die Hochschule?

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- Lehrende sollen selbst in MOOCs lernen, etwa im www.open.edu/openlearncreate/course/view.php?id=2696

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Jutta Pauschenwein - Zukunft Hochschullehre, BDK, Amberg-Weiden, Okt. 2017

Implementierung von MOOCs in der Lehre

- Herausforderung: Qualität, Anerkennung, Sprache (BizMOOC BOOK)

- Entwicklung eigener MOOCs – Vorteil: Einfluss auf Qualität und inhaltliche Fokussierung

- Beispiele cope14 und cope15-MOOCs: Studierende nehmen im Rahmen einer Lehrveranstaltung teil

- Anerkennung von MOOCs anderer Hochschulen – dazu braucht es Kooperationsverträge und Vertrauen

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- Unterricht rund um Lernerfahrung der Studierenden im MOOC bauen

Ayad Al-Ani „Colleges in den USA integrieren MOOCs in die Curricula“ Keynote beim E-Learning Tag 2017

Siehe auch Vortrag ICEM Conference Naples

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Jutta Pauschenwein - Zukunft Hochschullehre, BDK, Amberg-Weiden, Okt. 2017

Was heißt das für uns Lehrende?

Austausch und gemeinsame Reflexion

- Machen wir gemeinsame Lernexperimente!

Offenheit gegenüber der Technik

- Lernangebote im Internet werden zunehmen (Hoffmann, 2017)

- Offenheit für vielfältige Lernökosysteme

- Open Educational Resources

Moderner Umgang mit den Studierenden

- Offene, herausfordernde und schräge Aufgabenstellung

- Vertrauen in die Studierenden

Natürlich ist die Hochschullehre der Zukunft DIGITAL !

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Literatur- Downes, S. (2012). Connectivism and Connective Knowledge. Essays on mean-ing and

learning networks. Online im Internet: http://www.downes.ca/files/books/Connective_Knowledge-19May2012.pdf (p 495-498)

- Hoffmann, K.: Innovationen im Bildungssystem im Zeitalter der Digitalisierung in: Brauner, D. (Hrsg.): Bildungsinnovationen 2, Verlag Wissenschaft und Praxis, Sternenfels, noch nicht veröffentlicht.

- Hurrelmann, Klaus & Albrecht, Erik (2014) Die heimlichen Revolutionäre: wie die Generation Y unsere Welt verändert. Beltz: Weinheim.

- Jeges O. (2014). Generation Maybe: Die Signatur einer Epoche. Berlin: Haffnabs & Tolkemitt

- Kirschner, P. A., & van Merriënboer, J. J. (2013). Do learners really know best? Urban legends in education. Educational psychologist, 48(3), 169-183.

- Scholz C. (2014): Generation Z: Wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt. Wiley-VCH, Weinheim

- Kerres, M. (2017). Lernprogramm, Lernraum oder Ökosystem? Metaphern in der Mediendidaktik. In Jahrbuch Medienpädagogik 13 (pp. 15-28). Springer Fachmedien Wiesbaden.

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Literatur/Links- Kirschner, 2013 - Scholz, 2014 - Ewinger, 2016 – Jeges, 2014 - Hurrelmann, 2014

- Siemens, G. (2005). Connectivism: A Learning Theory for the Digital Age. In: International Journal of Instructional Technology and Distance Learning, Vol. 2 No. 1, Jan 2005. http://www.itdl.org/journal/jan_05/jan_05.pdf

Links

- meine Präsentationen https://www.slideshare.net/jupidu/presentations

- Competences for Collaboration MOOC http://cope15.at/

- AtLETyC MOOC http://atletycmooc.eu/

- BizMOOC http://bizmooc.eu/ - Trailer: Intrapreneurship MOOC – Make your business great again

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