institut und poliklinik fÜr arbeits-, sozial- und umweltmedizin
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INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN DIR.: PROF. DR. MED. DENNIS NOWAK. Krank durch Schwerarbeit? Physikalisch bedingte Berufskrankheiten. Prof. Dr. med. Dennis Nowak. SS 2012. Physikalisch bedingte Berufskrankheiten. 21 Mechanische Einwirkungen - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN
DIR.: PROF. DR. MED. DENNIS NOWAK
Krank durch Schwerarbeit?
Physikalisch bedingte Berufskrankheiten
Prof. Dr. med. Dennis Nowak
SS 2012
21 Mechanische Einwirkungen 2101 Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehnen- oder Muskelansätze, die zur
Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2102 Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überschnittlich belastenden Tätigkeiten
2103 Erkrankungen durch Erschütterung bei der Arbeit mit Druckluftwerkzeugen oder gleichartig wirkenden Werkzeugen oder Maschinen
2104 Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2105 Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck 2106 Druckschädigung der Nerven2107 Abrißbrüche der Wirbelfortsätze 2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder
durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2109 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2110 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2111 Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit 22 Druckluft2201 Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft 23 Lärm2301 Lärmschwerhörigkeit 24 Strahlen2401 Grauer Star durch Wärmestrahlung 2402 Erkrankungen durch ionisierende Strahlen
Physikalisch bedingte Berufskrankheiten
21 Mechanische Einwirkungen
2101 Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehnen- oder Muskelansätze, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2102 Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überdurchschnittlich belastenden Tätigkeiten
2103 Erkrankungen durch Erschütterung bei der Arbeit mit Druckluftwerkzeugen oder gleichartig wirkenden Werkzeugen oder Maschinen
2104 Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2105 Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck 2106 Druckschädigung der Nerven2107 Abrißbrüche der Wirbelfortsätze 2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder
durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2109 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2110 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2111 Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit 22 Druckluft2201 Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft 23 Lärm2301 Lärmschwerhörigkeit 24 Strahlen2401 Grauer Star durch Wärmestrahlung 2402 Erkrankungen durch ionisierende Strahlen
Physikalisch bedingte Berufskrankheiten
Vibration, Erschütterung
- vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen (BK 2104)
- Erschütterungsbedingte Erkrankungen (BK 2103)
- Bandscheibenerkrankungen der LWS durch Ganzkörperschwingungen (BK 2110)
Mechanische Einwirkungen
Heben und Tragen schwerer Lasten
- Bandscheibenerkrankungen der LWS durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung (BK 2108)
- Bandscheibenbedingte Erkrankungen der HWS durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter (BK 2109)
Mechanische Einwirkungen
Druck
- Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überdurchschnittlich belastenden Tätigkeiten (BK 2102)
- Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck (BK 2105)
- Druckschädigung der Nerven (BK 2106)
Mechanische Einwirkungen
Weitere langdauernde mechanische Beanspruchungen
- Erkrankungen der Sehenenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehen- oder Muskelansätze (BK 2101), z.B. Tendovaginitis, Epicondylitis und Styloiditis
- Abrißbrüche der Wirbelfortsätze (BK 2107)
- Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit (BK 2111)
Mechanische Einwirkungen
Erkrankungen des Bewegungsapparates
• unzureichende Arbeitsmittel • ungünstige Positionierung• repetitive Bewegungsabläufe• lange Arbeitszeiten am Bildschirm • zu wenige Pausen • geringer Haltungswechsel
Muskulo-skeletale Beschwerden - Risikofaktoren
Chronische Schmerzen bei Industriearbeitnehmern
Prospektive Kohortenstudie (n = 1081),Hauptergebnisse:
• Niedrige Zufriedenheit mit der Arbeit• geringe soziale Unterstützung und • eintönige Arbeit
sind hochsignifikante Risikofaktoren für neu auftretende chronische Schmerzen
Harkness, E.F., et al., Arhritis Rheum. 50 (2004) 1357-1359
Risikofaktoren für die Entstehung von muskuloskeletalen Beschwerden
(Rückenschmerzen)
6-Monate - Verlaufsstudie in Holland
• 407 Industriearbeiter von 9 Firmen• Fragen zu körperlichen Symptomen und zum
Arbeitsplatz• Haupteinflussfaktoren zur Entstehung von
Rückenschmerzen...
Ijzelenberg, W., Burdorf, A., Spine 30 (2005) 1550-1556
Risikofaktoren für die Entstehung von muskuloskeletalen Beschwerden
Ijzelenberg, W., Burdorf, A., Spine 30 (2005) 1550-1556
Ergonomie = Wissenschaft der menschgerechten Arbeitsgestaltung
- Grundlage ist die Anthropometrie, die Kenntnis der Maßverhältnisse des menschlichen Körpers
- Laut DIN-Normen muss die Arbeitsplatzgestaltung nur für Personen der 5.-95. Perzentile
zugeschnitten sein
Arbeitsplatzgestaltung
Umgebungseinflüsse Klima: Effektivtemperatur abh. von Temperatur,
Luftfeuchtigkeit
und Luftgeschwindigkeit Beleuchtung Farben, Lärm, Mechanische Schwingung
Arbeitstätigkeit Aktivität / Körperhaltung Bekleidung
Arbeitsplatzgestaltung Bsp. Schreibtisch, Stuhl, Bildschirm, Anordnung von Maschinen und Arbeitsgeräten, Werkzeuge
Arbeitszeiten, Pausen, psychische Belastung etc.
Arbeitsplatzgestaltung
Klima:
Temperatur (ideal: 18-22°C) Luftfeuchtigkeit (ideal: 40-65%) Luftgeschwindigkeit (ideal: < 0,15 m/s) Wärmestrahlung
Bekleidung beeinflusst die Klimawirkung auf den Menschen
Klimasummenmaße beschreiben die ganzheitliche Wirkung der Klimaeinflüsse auf den Menschen in Abhängigkeit der Bekleidung, z.B.
„Basiseffektivtemperatur“ bei unbekleidetem Oberkörper
„Normaleffektivtemperatur“ bei normaler Bekleidung
Arbeitseinflüsse
Risiko Bildschirmarbeitsplatz
→ Unergonomisch gestaltete Bildschirmarbeitsplätze können Menschen krank machen
→ Obwohl langes Sitzen an Büroarbeitsplätzen oft als Risikofaktor für Rückenleiden gesehen wird, scheidet es als Ursache für berufsbedingte Wirbelsäulen-erkrankungen aus
→ Einzige mögliche Berufskrankheit am Bildschirmarbeitsplatz: BK 2101 „Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehengleitgewebes sowie der Sehnen oder Muskelansätze" (Tendovaginitis)
→ Weitere mögliche Beschwerden: Kopfschmerzen, Augenbrennen, Nackenbeschwerden, etc.
Bildschirmarbeitsplatz - ergonomische Anforderungen
• Überbeanspruchung der Handsehnen bei falsch positionierter Tastatur und Maus
• Druck auf Karpaltunnel kann zu Schwellung und Einengung der Nerven N. ulnares und N. medianus führen
• Zu weit entfernt angeordnete oder nicht mittig positionierte Tastatur und Maus können zu Schulter und Armbeschwerden führen
Belastung von Arm und Schulter
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz
Tastatur
• vom Bildschirm getrennt aufstellbar• vor der Tastatur Möglichkeit der Handauflage• geringen Reflexionsgrad im Handgelenk• Tasten konkav (Griffigkeit)
Maus
• der Anatomie der Hand angepasst
• Größe ≈ Größe dergewölbten Hand
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz
Bildschirm
• bei Textverarbeitung mind. 17 Zoll;
bei Graphik- oder Präsentationsprogramme mind. 19 Zoll;
LCD dürfen bis zu 2 Zoll kleiner sein• frei, leicht dreh- und neigbar• flimmerfrei (Röhrenbildschirme)• Bildwiederholfrequenz >73 Hz• strahlungsfrei• entspiegelte Oberfläche• Buchstabenhöhe >2,9 mm• Positivdarstellung
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz
Bildschirmposition
• > 50 cm Abstand• oberste Zeichenzeile unter Augenhöhe
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz
Bildschirmposition
Blickrichtung parallel zum Fenster
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz
Sitzen
• nicht ständig• wenn gerade, mit Rücken an Rückenlehne• am besten „dynamisch“
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz
Ideal: Sitz- Stehkonzepte
1. Sitz- und Steharbeitsfläche- Sitzarbeitstisch und Stehpult- Sitz- und Steharbeitstisch
2. Alternierende Sitz- Steharbeit- höhenverstellbaren Sitz- Stehtisch
Erkrankungen des Bewegungsapparates
• unzureichende Arbeitsmittel • ungünstige Positionierung• repetitive Bewegungsabläufe• lange Arbeitszeiten am Bildschirm • zu wenige Pausen • geringer Haltungswechsel
Muskulo-skeletale Beschwerden - Risikofaktoren
Präventive Maßnahmen
• Richtiges Sitzen• Vermeidung statischer Haltungen• Dynamisches Sitzen/ „Lümmeln“ erlaubt• ± Keilkissen (bringt das Becken in eine veränderte Position, die
Wirbelsäule folgt und richtet sich auf)• Lockerungsübungen• Pro Stunde 5-10 Min andere Tätigkeiten machen• Aktive Bewegungen in den Pausen, Freizeit
Muskulo-skeletale Beschwerden – Präventive Maßnahmen am Bildschirmarbeitsplatz
Check der richtigen Sitzposition
Füße ganzflächig aufstellen
Oberarme hängen locker herab,
Unterarme bilden eine waagerechte Linie zur Tastatur
Ober- und Unterarme bilden einen mind. 90°∢
Dynamisch sitzen = häufig Sitzhaltung ändern
Ganze Sitzfläche und Rückenlehne nutzen
Schwingbare Rückenlehnen nutzen
Tipps zum Arbeiten mit dem Laptop im Büro
• „Docking Station“ wenn immer möglich benutzen• Normale Tastatur und Maus anschließen• Laptop-Bildschirm in idealer Augenposition positionieren• Wenn eine „Docking Station“ nicht möglich ist, möglichst oft
Positionen verändern um einseitige Überbeanspruchung zu vermeiden
Laptop-Arbeitsplatz
21 Mechanische Einwirkungen 2101 Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehnen- oder Muskelansätze, die zur
Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2102 Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überschnittlich belastenden Tätigkeiten
2103 Erkrankungen durch Erschütterung bei der Arbeit mit Druckluftwerkzeugen oder gleichartig wirkenden Werkzeugen oder Maschinen
2104 Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2105 Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck 2106 Druckschädigung der Nerven2107 Abrißbrüche der Wirbelfortsätze 2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder
durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2109 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2110 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2111 Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit
22 Druckluft2201 Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft 23 Lärm2301 Lärmschwerhörigkeit 24 Strahlen2401 Grauer Star durch Wärmestrahlung 2402 Erkrankungen durch ionisierende Strahlen
Physikalisch bedingte Berufskrankheiten - Druckluft
Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft
Druckluftarbeiter und Taucher
- Arbeiten unterhalb des Grundwasserspiegels oder im Wasser z.B. im Tunnelbau, als Taucher in Taucheranzügen, in Taucherglocken
- je nach Arbeits- oder Wassertiefe unterschiedlich hoher Überdruck: je 10 m Wassertiefe entsprechen ca. 1 bar Überdruck(Überdruck = Arbeitsdruck = über atmosphärischen Luftdruck hinausgehender Druck)
- Zurückbringen in den normalen Atmosphärendruck nach bestimmten festgesetzten Zeiten
Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft
Problem der Druckluft:
- die in der Atemluft enthaltenen Gase, insbesondere Stickstoff, werden vom Körper vermehrt aufgenommen und binden sich im Körpergewebe
- Die Entsättigung des Körpers muss langsam vor sich gehen, damit der bei Druckentlastung freiwerdende Stickstoff über das Herz- und Kreislaufsystem und die Atmungsorgane abgeatmet werden kann
- Erfolgt die Druckherabsetzung zu schnell, so kann freigewordener Stickstoff in Körperflüssigkeiten, wie Blut, Lymphe, Liquor, Gelenkflüssigkeiten, sowie auch in den Geweben zur Bildung von Gasblasen führen.
Gefahr bei zu raschem Druckanstieg –
mangelnder Druckausgleich:
- Kopf- und Ohrenschmerzen durch fehlenden Druckausgleich in Ohrtuben, Stirn- und Kieferhöhlen
- Zahnschmerzen bei schadhaftem Gebiß
Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft
Gefahr bei zu raschem Druckabfall – Gasblasenbildung durch zu schnelle Entsättigung beim Ausschleusen/Auftauchen:
- Symptome innerhalb der ersten halben Stunde, oft auch erst nach Stunden oder Tagen
- Gelenk- und Muskelschmerzen, Ohrensausen, Schwerhörigkeit, Mono-Paraplegie,
Tonusverlust der Muskulatur, Aphasie und Asphyxie, Temperatur- erhöhung, Ödeme und Marmorierung der Haut, etc.
- Herzinfarkt, vorübergehende psychische Störungen, epileptiforme Anfälle, Schäden im Hirnstamm,
etc. durch Luftembolien
- Dauerschäden in den großen Gelenken
Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft
21 Mechanische Einwirkungen 2101 Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehnen- oder Muskelansätze, die zur
Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2102 Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überschnittlich belastenden Tätigkeiten
2103 Erkrankungen durch Erschütterung bei der Arbeit mit Druckluftwerkzeugen oder gleichartig wirkenden Werkzeugen oder Maschinen
2104 Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2105 Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck 2106 Druckschädigung der Nerven2107 Abrißbrüche der Wirbelfortsätze 2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder
durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2109 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2110 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
2111 Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit 22 Druckluft2201 Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft 23 Lärm2301 Lärmschwerhörigkeit
24 Strahlen2401 Grauer Star durch Wärmestrahlung 2402 Erkrankungen durch ionisierende Strahlen
Physikalisch bedingte Berufskrankheiten
Radioaktive Stoffe:
- in fester oder flüssiger Form oder als Gase
- sie werden als offene oder umschlossene Präparate verwendet
Risiko bei Gewinnung, Verarbeitung, Verwendung oder Transport, z. B. bei der medizinischen Diagnostik oder Therapie, bei wissenschaftlichen Untersuchungen, bei der
Werkstoffprüfung, bei bestimmten Meßverfahren, bei der industriellen Verarbeitung und Anwendung von Radionukliden sowie bei Tätigkeiten im Uranbergbau und
in kerntechnischen Anlagen
Erkrankungen durch ionisierende Strahlen - Gefahrenquellen
Röntgenstrahlen und deren Streustrahlen aus den getroffenen Gegenständen:
Risiko z. B. im Bereich der Medizin, bei der Materialprüfung, in der Röntgenapparate- oder -röhrenindustrie
andere ionisierenden Strahlen:
- atomare und beschleunigte Teilchen, die direkt oder indirekt ionisieren
Risiko in Atomreaktor- und Teilchenbeschleunigerbetrieben
Erkrankungen durch ionisierende Strahlen - Gefahrenquellen
Erkrankungen durch ionisierende Strahlen - Spätschäden
Strahlenspätschäden
nach einmaliger Einwirkung einer hohen Dosis und nach langzeitiger oder wiederholter Einwirkung kleiner Dosen möglich
längere symptomfreie Latenzzeit nach Strahlenexposition
Chronische Schäden der Haut:
Atrophie, Pigmentierungsstörungen, Trockenheit, Dauerepilation, Verhornung, Rhagadenbildung und Teleangiektasie, Wachstumstörungen der Nägel, Ekzeme und schmerzhafte Ulzerationen, Warzenbildung und Hautkarzinome
Erkrankungen durch ionisierende Strahlen - Spätschäden
Chronische Schäden der Atemwege und Lunge:
Lungenfibrosen und Lungenkrebs
Chronische Schäden an anderen Organen:
- Leukämien und andere maligne Tumore
- bei inkorporierten radioaktiven Stoffen v.a. Organe, in denen sich der Stoffe bevorzugt ablagert, z. B. Schilddrüse bei Jod, Knochen bei Strontium
- Augen: Katarakte
Taubheitsgefühl im Finger (AM*) Alles zum Thema Karpaltunnelsyndrom: Pathogenese, Diagnostik, Therapie
Lernfälle zum Thema „Krank durch Schwerarbeit?“
* AM = Arbeitsmedizin
Eine exotische Wahl (AM*) Strahlenschutz und Strahlenschäden