industrial 2811

6
Logistiksysteme Individuell für Sie! www.jungheinrich.at Planung Konzeption Realisierung Wir automatisieren. automatisieren. Sicher. Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Sicher. SHORT Ternitz. Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) übernimmt 67% am kanadischen Oilfield Service- Unternehmen „Resource Well Completion Technologies Inc.” (Resource) und erweitert damit ihr Geschäft um den Bereich Completion. Der Kaufvertrag beinhaltet eine Option zur Übernahme der übrigen 33% nach Ablauf von drei Jah- ren. Signing und Closing der Transaktion fanden Mitte der Woche statt. Die erste Tranche des Kaufpreises war mit dem Closing fällig und betrug 27,9 Mio. Euro. Die zweite Tran- che ist Ende März 2015 fällig; ihre Höhe ist vom Erreichen eines vereinbarten Jahreser- gebnisses durch Resource ab- hängig. www.sbo.co.at © WKÖ/Norbert Leithner Wien. Auf Druck von deutschen Wirtschaftsverbänden und der Wirtschaftskammer Österreich hatten sich UIC und EPAL auf die gegenseitige Anerkennung ihrer Ladungsträger geeinigt. Dauerhafte Sicherheit im welt- weit größten, offenen Paletten- Pool war damit aber noch nicht gegeben. Nun wurde ein weiterer Schritt zum opti- mierten Palettenmanagement gesetzt: Mit der der Vertrags- unterzeichnung (Bild) zur un- eingeschränkten Tauschfähig- keit zwischen EPAL und UIC wurde jetzt ein Schlussstrich unter den Konflikt gezogen. www.wko.at industrial technology TRENDREPORT INDUSTRIE 4.0 Quest TechnoMarketing-Umfrage zeigt Einstellung der Maschinenbauer Seite 61 TRACKING & TRACING Identifikation und Ortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette Seite 63 FRACKING EUROPAS „NEIN“ WACKELT © Fraunhofer medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 28. NOVEMBER 2014 – 59 Wien. Die belüfteten Simotics DP Steel Plant-Motoren erweitern das Angebot an Rollgangsmotoren und sind speziell für Applikationen in der Stahlindustrie ausgelegt. Hier erfüllen sie die hohen Anforde- rungen hinsichtlich Vibration und Schock nach Klasse 3M4. Varian- ten der neuen Motoren sind für das Zusammenspiel mit den Umrich- tern der Sinamics S120-Familie op- timiert und tragen als Integrated Drive-System zu einem effizienten und zuverlässigen Betrieb bei. Im Netzbetrieb ermöglicht die Wir- kungsgradklasse IE3 besonders hohe Energieeinsparungen. www.siemens.at Siemens Erweiterung bei Simotics Definite Purpose Neue Motoren für Stahlanlagen Steel Plant-Motoren sind für die Pro- zesse in der Stahlherstellung optimiert. © Siemens Linz. Mit der technischen Entwick- lung, besonders im Zusammen- hang mit Industrie 4.0, Schritt zu halten, ist für Unternehmen heute wichtiger denn je. In Kooperation mit der Sparte. Industrie der Wirtschaftskammer OÖ und der Landesinnung der Me- chatroniker und dem Kunststoff- Cluster organisiert der Mechatro- nikcluster daher am 29. Jänner das Forum Maschinenbau zum Thema „Veränderungen gestalten – mit einem Blick in die Produktion der Zukunft”. Vorträge und Präsenta- tionen sollen dabei verschiedene Möglichkeiten aufzeigen. www.mechatronik-cluster.at MC-Forum Veränderungen im Maschinenbau Viele Entwicklungsmöglichkeiten Elmar Paireder, Manager des Mecha- tronik-Clusters Oberösterreich (MC). Fertigung kommt in die nächste Dimension 3D-Druck Einer internationalen Studie zufolge ist additive Fertigung eine der Top- Technologien, die das nächste Jahr bestimmen wird. Auf der diesjährigen Euro- Mold wurde dem Thema entsprechend viel Raum gewidmet. Seite 60 © Ralf Chille/BigRep © Panthermedia/Petthanya © OÖ Technologie und Marketinggesellschaft © APA/EPA/Oliver Berg

Upload: medianet

Post on 06-Apr-2016

240 views

Category:

Documents


9 download

DESCRIPTION

 

TRANSCRIPT

Page 1: industrial 2811

LogistiksystemeIndividuell für Sie!

www.jungheinrich.at

Planung Konzeption Realisierung

Wirautomatisieren. automatisieren. Sicher.

Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at

Sicher.

•short

Ternitz. Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) übernimmt 67% am kanadischen Oilfield Service-Unternehmen „Resource Well Completion Technologies Inc.” (Resource) und erweitert damit ihr Geschäft um den Bereich Completion. Der Kaufvertrag beinhaltet eine Option zur Übernahme der übrigen 33% nach Ablauf von drei Jah-ren. Signing und Closing der Transaktion fanden Mitte der Woche statt. Die erste Tranche des Kaufpreises war mit dem Closing fällig und betrug 27,9 Mio. Euro. Die zweite Tran-che ist Ende März 2015 fällig; ihre Höhe ist vom Erreichen eines vereinbarten Jahreser-gebnisses durch Resource ab-hängig. www.sbo.co.at

© W

/Nor

bert

Leith

ner

Wien. Auf Druck von deutschen Wirtschaftsverbänden und der Wirtschaftskammer Österreich hatten sich UIC und EPAL auf die gegenseitige Anerkennung ihrer Ladungsträger geeinigt. Dauerhafte Sicherheit im welt-weit größten, offenen Paletten-Pool war damit aber noch nicht gegeben. Nun wurde ein weiterer Schritt zum opti-mierten Palettenmanagement gesetzt: Mit der der Vertrags-unterzeichnung (Bild) zur un-eingeschränkten Tauschfähig-keit zwischen EPAL und UIC wurde jetzt ein Schlussstrich unter den Konflikt gezogen. www.wko.at

industrialtechnologytrendreport IndustrIe 4.0

Quest TechnoMarketing-Umfrage zeigt Einstellung der Maschinenbauer Seite 61

trackIng & tracIng

Identifikation und Ortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette Seite 63

FrackIng Europas „NEiN“

WacKELt© F

raun

hofe

r

medianet iNsidE your busiNEss. today. FrEitag, 28. NovEmbEr 2014 – 59

Wien. Die belüfteten Simotics DP Steel Plant-Motoren erweitern das Angebot an Rollgangsmotoren und sind speziell für Applikationen in der Stahlindustrie ausgelegt. Hier erfüllen sie die hohen Anforde-rungen hinsichtlich Vibration und Schock nach Klasse 3M4. Varian-ten der neuen Motoren sind für das Zusammenspiel mit den Umrich-tern der Sinamics S120-Familie op-timiert und tragen als Integrated Drive-System zu einem effizienten und zuverlässigen Betrieb bei. Im Netzbetrieb ermöglicht die Wir-kungsgradklasse IE3 besonders hohe Energieeinsparungen. www.siemens.at

Siemens Erweiterung bei simotics definite purpose

Neue Motoren für Stahlanlagen

Steel Plant-Motoren sind für die Pro-zesse in der Stahlherstellung optimiert.

© s

iem

ens

Linz. Mit der technischen Entwick-lung, besonders im Zusammen-hang mit Industrie 4.0, Schritt zu halten, ist für Unternehmen heute wichtiger denn je.

In Kooperation mit der Sparte.Industrie der Wirtschaftskammer OÖ und der Landesinnung der Me-chatroniker und dem Kunststoff-Cluster organisiert der Mechatro-nikcluster daher am 29. Jänner das Forum Maschinenbau zum Thema „Veränderungen gestalten – mit einem Blick in die Produktion der Zukunft”. Vorträge und Präsenta-tionen sollen dabei verschiedene Möglichkeiten aufzeigen. www.mechatronik-cluster.at

MC-Forum veränderungen im maschinenbau

Viele Entwicklungsmöglichkeiten

Elmar Paireder, Manager des Mecha-tronik-Clusters Oberösterreich (MC).

Fertigung kommt in die nächste Dimension

3D-Druck Einer internationalen studie zufolge ist additive Fertigung eine der top-technologien, die das nächste Jahr bestimmen wird. auf der diesjährigen Euro-mold wurde dem thema entsprechend viel raum gewidmet. Seite 60

© r

alf c

hille

/big

rep

© p

anth

erm

edia

/pet

than

ya

© o

Ö t

echn

olog

ie u

nd m

arke

tingg

esel

lsch

aft

© apa/Epa/oliver berg

Page 2: industrial 2811

Esslingen. Mit seinen Bionikpro-jekten und Future Concepts setzt Festo jedes Jahr neue Impulse für die Automatisierungstechnik von morgen. Auf dem Festo-Messe-stand auf der SPS/IPC/Drives in Halle 9 zeigt das Unternehmen, wie die Zukunft der Automatisierungs-technik aussehen könnte.

SupraShuttle-Demo

Dazu zählen etwa energieeffi-ziente, stabil schwebende Lage-rungen oder die Bewegung von Ge-genständen mittels Supraleitern. Aufgrund der berührungslosen Handhabung gibt es überall dort große Einsatzpotenziale, wo Anla-gen einfach oder während des lau-fenden Betriebs gereinigt werden müssen, zum Beispiel in der Labor- automation, Medizintechnik oder Lebensmittelindustrie.

Das SupraShuttle demonstriert die Bewegung eines schwebenden Objekts in alle Raumrichtungen so-wie erstmals die Handhabung des Supraleiter-Elements selbst – der Kryostat mit dem supraleitenden Material wird von einem elektri-

schen Achssystem an ein zweites übergeben. Zusätzlich demons-triert das Exponat, wie schwe-bende Objekte ganz einfach in her-metisch dichte Räume hinein und innerhalb dieser Räume bewegt werden können. Diese Funktion bietet sich etwa für Anwendungen an, in denen mit Gasen oder einem Vakuum gearbeitet wird.

Besonders spektakulär: die eMotionSpheres. Kreuz und quer schweben acht weiße Kugeln über den Köpfen der Betrachter, ehe aus den Zufallsbewegungen eine sor-tierte Formation entsteht. Plötz-lich löst sich eine der Kugeln, und die anderen folgen ihr wie Perlen an einer Schnur. Die perfekte Li-nie geht in eine Sinuskurve über,

bis die Kugeln einen Kreis bilden. Diese Flugmanöver sind Teil ei-ner aufwendigen Choreografie der Flugobjekte eMotionSpheres.

In drei Dimensionen

Zehn im Raum installierte Ka-meras erfassen die Kugeln über deren aktive Infrarotmarker (In-frarot-LEDs) und leiten die Positi-onsdaten an einen zentralen Leit-rechner weiter. Die berechneten Aktionen werden an die Objekte zurückgesandt und dort dezentral umgesetzt. Auf dem Rechner lie-gen vorprogrammierte Pfade, die den Kugeln beim Formationsflug ihre Bahnen vorgeben. Dank zu-sätzlich hinterlegter Verhaltens-muster können sich die Kugeln aber ebenso autonom durch den Raum bewegen. In die Konstrukti-on der adaptiven Propeller flossen die Erkenntnisse aus den Arbeiten zum BionicOpter aus dem Jahr 2013 ein. Die Entwickler führten das Flügelprinzip der künstlichen Libelle weiter und übertrugen es auf die einzigartigen Antriebe der Kugeln. www.festo.de

Frankfurt. Laut der Untersuchung „Hype Cycle for Emerging Tech-nologies” des internationalen Marktforschungsinstituts Josef Gartner Inc. ist der 3D-Druck nach „Computer Everywhere” und dem „Internet der Dinge” die dritte Top-Technologie für das nächste Jahr. Grund dafür ist, dass die Techno-logie nun die Phase erreicht, wo sie rentabel wird – sowohl für Her-steller von 3D-Druckmaschinen, Anbieter von 3D-Druck als auch industrielle Anwender.

„Immer mehr Unternehmen in-vestieren in 3D-Druck, da dieser ermöglicht, neue Produkte schnel-ler, effizienter und kostengünstiger zu entwickeln”, so Gartner-Analyst David Cearley.

„3D-Drucker werden sich am Markt durchsetzen und einen enor-men Einfluss auf große Teile der Wirtschaft haben“, ist auch Bit-kom-Präsident Dieter Kempf über-zeugt. Dies wird aber nicht nur den technischen Bereich betreffen: „Der Produkt- und Know-how-Schutz

muss jetzt im Rahmen des unter-nehmerischen Risikomanagements von Anbietern und Produzenten mehr als jemals zuvor überprüft werden“, so Kempf weiter. Denn auf viele Hersteller physischer Pro-dukte wird ein ähnliches Problem zukommen, wie auf die Musik- und Filmindustrie nach der Digitalisie-rung von Songs und Videos. Raub-kopien vieler Produkte werden durch 3D-Drucker viel schneller und leichter herzustellen sein.

Viele neue Geräte

Wie hoch das Potenzial der addi-tiven Fertigung ist, zeigt sich auch daran, dass das Thema einer der Schwerpunkte der diesjährigen Eu-roMold ist, die heute zu Ende geht.

Das Berliner Unternehmen Bi-gRep wird beispielsweise den BigRep One.2, den weltweit größ-ten FDM-Drucker (Fused Depo-sition Modeling) ausstellen, ein großformatiger und trotzdem kos-tengünstiger 3D-Drucker für den industriellen Einsatz.

Insgesamt elf neue 3D-Drucker und ausgewählte Materialien, die die Herstellung von Prototypen und Fertigungsteilen effizienter, leichter und schneller machen, werden vom Stratasys (das Un-ternehmen hatte im Vorjahr den US-amerikanischen 3D-Drucker-hersteller MakerBot übernommen) vorgestellt; darunter sechs neue Poly Jet 3D-Drucker, kompakte und leistungsstärkere Geräte, die speziell für kleinere Unternehmen

geeignet sind. Ein weiteres High-light wird das Material ULTEM 1010 Harz sein, das als einziges FDM-Material eine Lebensmittel-kontakt-Zertifizierung besitzt.

Die Artec Group wird erstmals in Deutschland ihren Ganzkörper-scanner Shapify Booth vorstellen. der eine Person oder ein Objekt in nur 12 Sekunden einscannt, um ein detailgetreues 3D-Modell auf Grundlage der erfassten Daten zu erstellen. “Die Shapify Booth-Kabine wird für viele Menschen die erste Begegnung mit der 3D-Scan- und Drucktechnologie sein” so Artyom Yukhin, President und CEO der Artec Group.

Detaillierter Statusreport

Als Einstimmung der kommen-den Generation auf die neue Fer-tigungstechnik bietet die Messe in der „3D-School“ 200 Schulkindern die Möglichkeit, den 3D-Druck und die damit verbundenen Möglich-keiten in Workshops praktisch zu erfahren.

Wie weit fortgeschritten die ad-ditive Fertigung mittlerweile ist, zeigt ein von Made in Space im Auftrag der NASA speziell für den Einsatz in der Schwerelosigkeit entwickeltes Gerät, das vor weni-gen Tagen im All erfolgreich das erste Objekt ausdruckt.

Einen sehr detaillierten Über-blick über den aktuellen Stand der Technik, die aus industrieller Sicht wichtigsten Herausforde-rungen, die Problematik des Ur-heber- und Haftungsrechts, die wirtschaftliche Bedeutung sowie Infos zu international laufenden Projekten, gibt der VDI in seinem aktuellen Statusbericht „Additive Fertigungsverfahren”.

www.euromold.com www.vdi.de

60 – industrialtechnology cover Freitag, 28. November 2014

kommentar

3D-Druck vs. Spritzguss

britta biron

Spritzguss oder 3D-Druck – welche Methode bietet mehr Kosteneffizienz?

Diese Frage wollte der 3D-Druckdienstleister Sculpteo beantworten und hat dazu ei-ne vergleichende Studie durch-geführt, deren Ergebnisse jetzt vorliegen.

Dazu wurden die Eigen-schaften der verwendeten Ma-terialien hinsichtlich mehrerer Faktoren wie Elastizität, Fes-tigkeit und Finish verglichen, die tatsächlichen Kosten der beiden Fertigungsverfahren anhand der Herstellung von fünf verschiedenen Produkten (darunter Fernbedienung, Figurine und Zahnrad) er-mittelt und in einem dritten Schritt analysiert, wie sich Objektgröße und Volumen, Komplexität der Form und An-zahl der hergestellten Objekte auswirken.

Die Auswertung dieser Da-ten zeigt, dass der 3D-Druck heute zwar noch kein vollwer-tiger Ersatz für den Spritzguss ist, unter gewissen Voraus-setzungen aber – mittelgroße Serien sehr komplexer Objekte – eine höhere Kosteneffizienz aufweist.

Der Preis spielt natürlich auch für Privatanwender eine wichtige Rolle. Erstmals bietet Tschibo in seinem Online-Shop einen 3D-Drucker an: Den Up! Mini PP3DP (inklusive nütz-licher Experten-Tipps) gibt es um 499 Euro – vielleicht das passende Geschenk für technik- affine Menschen.

Österreich Industrie 4.0

Gut gerüstet

Wien. Laut einer aktuellen Stu-die von Boston Consulting ist die heimische Industrie grund-sätzlich gut auf Industrie 4.0 vorbereitet. Je nach Branche sind Produktivitätssteigerungen zwischen fünf bis zehn Prozent der Gesamtkosten möglich.

„Um langfristig international erfolgreich zu sein, müssen die Unternehmen aber wesentlich stärker in den Aufbau von pro-duktionsnaher IT-Kompetenz investieren und gezielt hoch qualifizierte Fachkräfte in diesen Feldern ausbilden”, so Hannes Pichler, Partner und Managing Director bei BCG.

www.bcg.com

© B

CG

britta biron

© F

esto

Additive Fertigung Die Technologie steht kurz vor dem breiten Einsatz, auch wenn einige Fragen noch offen sind

3D-Druck etabliert sich als Fertigungsprozess Kürzlich nahm ein 3D-Drucker der NASA seine Arbeit erfolgreich in der Schwerelosigkeit auf.

© S

trata

sys

Immer mehr Unternehmen nutzen den 3D-Druck für ihren Produktionsprozess.

Festo Bionikprojekte auf der SPS/IPC/Drives geben einen Einblick in die Automatisierungstechnik von morgen

ein SupraShuttle und die eMotionSpheres

Kollisionsfreie Bewegungen mehrerer Objekte dank vielfältiger Vernetzung.

„Durch 3D-Drucker

verändern sich Wert-

schöpfungsketten.

Produkte werden kom-

plett digital entwickelt

und produziert.“

dieter kempf präsident bitkom

Hannes Pichler, Partner & Managing Partner Boston Consulting Group.

Page 3: industrial 2811

Quest Technomarketing Eine aktuelle Untersuchung hat ermittelt, welche Einstellung die Maschinenbauer zum Trendthema Industrie 4.0 haben

Zu neu für konkrete KonzepteBochum. Welche Bedeutung messen die Maschinenbauer dem Thema Industrie 4.0 zu? Welche Entwick-lung erwarten sie vom Internet der Dinge? Mit welchen Verände-rungen, Chancen und Herausfor-derungen rechnen sie? Im Rahmen der aktuellen Marktuntersuchung „Engineering der Maschinenauto-mation bis 2017” hat Quest Tech-noMarketing auch das Thema In-dustrie 4.0 abgefragt. „Die bewusst offene Fragestellung brachte auch ein ebenso offenes Feedback”, er-läutert Thomas Quest, GF von Quest TechnoMarketing.

Bedeutung steigt

„Industrie 4.0 rückt mehr und mehr in den Fokus des Enginee-rings unserer Maschinen”, meint etwa ein Hersteller von Verpa-ckungsmaschinen. „Vom Internet der Dinge sind wir noch sehr weit weg. Dazu ist die Software noch zu

wenig intelligent und zu wenig an den Bedürfnissen orientiert”, kom-mentiert ein Hersteller von Bau-, Glas- und Keramikmaschinen, und ein Hersteller von Fördertechnik meint, dass „über Industrie 4.0 viel gesprochen wird, sich aber Anfor-derungen von Kunden noch nicht herauskristallisiert haben”.

Die insgesamt 30 Statements ge-ben einen ziemlich umfassenden Überblick über die Stimmung wi-der. „Ein Drittel der Maschinen-bauer hat sich noch keine Meinung gebildet, die Grundstimmung insgesamt ist aber positiv“, fasst Quest zusammen. www.quest-technomarketing.de

Rund ein Drittel der Befragten hat sich noch keine Meinung gebildet, etwa ebenso viele halten das Thema für sehr relevant.

B+R Kletterroboter

Die Wände hochReichenberg. Die technische Uni-versität von Liberec hat die zweite Generation des Service-Roboters Robotul Vertical Climber 02 vor-gestellt. Dieser verwendet eine einzigartige Schreitbewegung zum Überqueren strukturierter und glatter Oberflächen wie et-wa gläserner Gebäudefassaden. Ein hochentwickeltes B&R-Steue-rungssystem mit kompakten ACO-POSmicro-Servoantrieben stellt dabei sicher, dass der Vertical Climber hochpräzise und sicher arbeitet.

Der Roboter, der für die Ins-pektion von Oberflächen entwi-ckelt wurde, hat mit 112x112x30 cm sehr kompakte Abmessungen, wiegt 48 kg und die maximale Nutzlast beträgt 20 kg.

www.br-automation.com

Festo Neuer Normzylinder

Exakt am PunktWien. Der Normzylinder mit Kol-benstange DDPC eignet sich be-sonders gut, um in servopneuma-tischen Systemen mit dem Positi-oniercontroller CMAX präzise zu positionieren. So können Massen bis 450 kg bewegt und Kräfte bis 4.200 Newton geregelt aufgebracht werden. Typische Anwendungen sind beispielsweise das schnel-le, exakte Anfahren einer Position oder das Umschalten auf Kraft- regelung zum Pressen, Drücken oder Biegen. Die für das servo-pneumatische System erforder-liche Ist-Position wird mit dem berührungslos messenden inkre-mentalen Wegmesssystem erfasst. . www.festo.at

Der neue Normzylinder DDPC verfügt über ein integriertes Wegmesssystem.

© F

esto

„Aus dem Ergebnis

der Umfrage lässt sich

insgesamt eine leicht

positive Neigung der

Maschinenbauer zu In-

dustrie 4.0 erkennen.“

thomas quest gf quest technomarketing

industrialtechnology – 61InnovaTIon & unTeRnehmenFreitag, 28. November 2014

Page 4: industrial 2811

Bonn. DHL hat vor Kurzem die drit-te Auflage des Global Connected-ness Index (GCI) veröffentlicht, eine detaillierte Studie zum Grad der Globalisierung. Der Bericht zeigt, dass sich der globale Aus-tausch von Waren und Dienstleis-tungen, Kapital, Informationen und Personen von den Einbußen während der Finanzkrise größ-tenteils erholt hat. Besonders

die Intensität internationaler In-teraktionen hat 2013 wieder zu-genommen, allerdings stagniert die Entwicklung der Handels- ströme.

Fand internationaler Austausch vor 2010 vorwiegend zwischen In-dustrieländern statt, so sind nun die Schwellenländer in den Groß-teil der internationalen Interakti-onen eingebunden. Auch die zehn

Länder, deren globale Vernetzung von 2011 bis 2013 am stärksten ge-stiegen ist, sind allesamt Schwel-lenländer, darunter Burundi und Mozambique.

Schwellenländer holen auf

Die Industrieländer konnten mit dieser Entwicklung nicht mithal-ten und die Wachstumschancen in den Schwellenländern nicht ausreichend nutzen. „Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssten mehr Unternehmen in Industrie-ländern ihre Fähigkeiten stärken, am Wachstum in Schwellenlän-dern zu partizipieren“, sagt Pro-fessor Pankaj Ghemawat, Co-Autor und international anerkannter Ex-perte für Globalisierung und Un-ternehmensstrategie. „Vor allem angesichts der Tatsache, dass sich der jahrzehntelange Trend der Regionalisierung des Handels ins Gegenteil verkehrt hat.“

Tatsächlich zeigt der GCI 2014, dass sich jede Art des hier gemes-senen Austauschs von Waren und Dienstleistungen, Kapital, Infor-mationen und Personen 2013 über

eine größere geografische Distanz erstreckt als 2005, dem Basisjahr des Berichts.

„Die Studie zeigt auf, wie groß der Spielraum von Ländern ist,

die eigene Vernetzung weiter zu steigern. Ich bin davon überzeugt, dass mehr Wohlstand in der Welt auch mehr und nicht weniger Inte-gration braucht”, erläutert Ghema-wat abschließend. www.dhl.de

62 – industrialtechnology transport & logistik Freitag, 28. November 2014

Bei Lagermax Villach stimmt die Chemie

Salzburg/Villach. Eine SQAS-Zertifizierung über einen ver-antwortungsvollen Umgang mit gefährlichen Gütern ist für die Chemieindustrie ein zuneh-mend wichtiges Vergabekrite-rium. Die Lagermax Internatio-nale Spedition GmbH in Villach hat die diesbezügliche Auditie-rung durch den TÜV-Austria kürzlich bestanden und damit sein Dienstleistungsangebot im Gefahrgutbereich deutlich gestärkt. www.lagermax.at

Der Logistik-Manager 2014 wurde gekürtWien. Die Internationale Wo-chenzeitung Verkehr hat heuer bereits zum dritten Mal Per-sönlichkeiten der Transport-und Logistikbranche für beson-dere Leistungen ausgezeichnet. In diesem Jahr ist Norbert Wenzel, Geschäftsführer von Wenzel Logistics, zum Logistik-manager des Jahres gekürt worden. Er gilt als einer der Wegbereiter für den Kombi-nierten Verkehr von der Steier-mark ins Ruhrgebiet.

Unter großem finanziellen Risiko hat er seit 2003 diese Güterzugverbindung aufge-baut und trägt seitdem das 100prozentige Auslastungs-risiko. Durch diese Verbindung können pro Jahr rund 15.000 Lkw von der Straße auf die Schiene verlegt werden und somit Emissionen von rund 6 Mio. CO2 pro Jahr eingespart werden. www.wenzel-logistics.com/

Bahn-Instandhaltung made in GermanyBremen. Die DB Fahrzeugin-standhaltung GmbH und Arriva Tog A/S in Dänemark haben einen Vertrag zur Aufarbeitung von Motoren unterzeichnet. Die Laufzeit erstreckt sich von 2014 bis 2015, das Volumen liegt bei mehreren Hunderttausend Euro.

„Das Werk Bremen konnte als Kompetenzzentrum für die Instandhaltung von Großdie-selmotoren und kompletten Antriebssystemen für Verbren-nungstriebzüge mit seinem Leistungsangebot überzeugen“, betont Uwe Fresenborg, Vorsit-zender der Geschäftsführung DB Fahrzeuginstandhaltung. www.deutschebahn.com

short

© L

ager

max

© M

onik

a Fe

llner

E. Kampfer (Lagermax Villach) und C. Schütz (Senior-Auditor, TÜV-Austria).

Verkehr-CR Bernd Winter (links) mit Norbert und Renate Wenzel.

Umfassend Realisierung von Industrie 4.0 benötigt lückenlose Transparenz entlang der gesamten Lieferketten

logistikportale bieten alle infos auf einen Blick

Herdecke. Globale Beschaffungs-wege und die zunehmende Zahl von Dienstleistungspartnern in den Transport- und Logistikkette erhöhen die Notwendigkeit, Sta-tusinformationen zu Logistikpro-zessen zu bündeln und integriert abzubilden. Diese Funktion bieten Logistikportale mit Management-konsolen wie etwa das Warehouse-Management-System „active ilos“ und die Arbeitsplattform für Sys-temkooperationen, „CIM online ng“, von active logistics. Arnold Kriener, Vorstand von active logis-tics, erläutert das Konzept.

medianet: Was ist der Vorteil einer durchgängigen Portallösung?Arnold Kriener: Zunächst einmal ist es wichtig, dass wir sämtliche Prozessdaten zusammenführen, bündeln und anschließend ortsun-abhängig zur Verfügung stellen. Dafür nutzen wir das Internet als weltweites Datennetzwerk. Und über die Portale öffnen wir den Datenzugang mittels Browser oder App. Als zentrale Informationssy-steme stellen die Portale allen re-levanten Beteiligten Informationen zu Statusveränderungen zur Verfü-gung und bereiten diese grafisch auf; der Informationsfluss erfolgt dabei in Echtzeit. Dabei erfüllt unsere Software ganz wichtige Aufgaben zur Steuerung und Fil-terung. Sie schöpft die jeweils we-sentlichen Erkenntnisse aus dem Gesamtpool. Auf dieser Basis kön-nen wir auch automatische Aus-wertungen durchführen, etwa ob alle erforderlichen und erwarteten Daten auch tatsächlich vorhanden sind. Darüber hinaus lässt sich prüfen, ob die Informationen auch alle benötigten Qualitätsmerkmale erfüllen.

medianet: Wer profitiert am stärks- ten von dem zentralen Datenbe-stand? Kriener: Einerseits die Logistik-dienstleister und andererseits auch deren Kunden, die für sie wichtige Informationen ebenfalls zentral zur Verfügung gestellt be-kommen. Der größte Fortschritt ist dabei sicherlich der Datenaus-tausch in Echtzeit, die Aktualität der Daten und ihre zeitnahe Verar-beitung. Technologisch greifen wir dafür auf Webservices zurück und benötigen keine eigens eingerichte-ten Schnittstellen.

medianet: Wie unterscheidet sich das integrierte Warehouse- Management-System ‚active ilos‘ von einem ERP-System?

Kriener: active ilos enthält die wichtigen Funktionen für die Steuerung des Warenflusses bis hin zum Produktionszulauf. Es ermöglicht die zentrale Datenbe-standspflege und -verwaltung oh-ne Erfassungsbrüche. Gegenüber einem ERP sind allerdings keine Finance- und Controlling-Funkti-onen und insgesamt deutlich we-niger administrative Funktionen enthalten.

medianet: Welche Entwicklungs-perspektiven sehen Sie für Portal-lösungen im Allgemeinen und Ihre Produkte active ilos und CIM on-line ng im Speziellen?Kriener: Grundsätzlich geht die Entwicklung immer stärker zur Nutzung dezentraler Systeme über

Technologien, die nicht an einen Ort gebunden sind. Also beispiels-weise die Smartphone-App, über die auch Fahrer von Charter-Fahr-zeugen von unterwegs Statusmel-dungen senden können. Außerdem werden Transportkette und Da-tenfluss immer enger miteinander verknüpft; dem muss auch der In-formationsfluss standhalten. Bei der Vielzahl der am Markt vertre-tenen Dienstleister ist es Verladern und Empfängern dabei kaum noch zuzumuten, sich in jedes Tracking & Tracing-Portal selbst einzuwäh-len. Hier können wir durch auto-matische Datenübernahme und die Aufbereitung aller Daten in einem einzigen Portal unkompliziert für einen raschen Überblick sorgen. www.active-logistics.com

britta biron

Ladungsträger und Güter müssen für alle Beteiligten klar identifiziert und verfolgbar sein.

© 2

014

Act

ive

Logi

stic

s

Arnold Kriener, Vorstand von active logistics: Wachsende Verknüpfung erfordert einen entsprechenden Datenfluss.

© D

HL

Die Distanzen im internationalen Handel sind gegenüber 2005 deutlich gestiegen.

DHl global Connectedness index 2014 Weltweiter wirtschaftlicher Schwerpunkt verlagert sich weiter nach Osten

Die globalen Handelsnetze werden dichter

„Allerdings stagniert

weiterhin eine ent-

scheidende Dimension

der Globalisierung:

die Entwicklung der

Handels ströme.“

Pankaj ghemawat co-autor der studie

Page 5: industrial 2811

Stuttgart. Für Unternehmen wird es immer wichtiger, Veränderungen im Markt und Umfeld frühzeitig zu erkennen und relevante Innova-tionsmeldungen aus der Branche zu registrieren und zu bewerten. Um diesen aufwendigen Prozess zu erleichtern, sammelt das Zen-trum für Intelligente Objekte ZIO des Fraunhofer SCS seit vielen Jahren Innovationsmeldungen aus den Technologiefeldern Radio Frequenz Identifikation, Lokali-sierungssysteme, Drahtlose Sen-sornetze, Mobile Endgeräte, In-tegration und Energy Harvesting und fasst ihre Erkenntnisse in der „Trendstudie RFID & Co: Techno-logien, Anwendungen und Bran-chen“ zusammen.

Die neueste Ausgabe ist anläss-lich der Euro ID 2014 vor Kurzem erschienen.

Alle Trends auf einen Blick

Präsentiert wird unter ande-rem das s-net SmartTracking, das Kommunikation und Lokalisierung sowie Sensorik mit Anwendungs-logik und Prozesswissen auf einer Plattform vereint. Die möglichen Anwendungen reichen von der einfachen Überwachung von Um-gebungsparametern über die Ver-folgung von Transportbehältern bis zur lokalen Prozesssteuerung in digitalisierten Wertschöpfungs-ketten.

Als größte, jährlich stattfindende Intralogistikmesse in Europa bie-tet auch die „LogiMat“ sowohl ei-nen wichtigen Überblick über die aktuellen Neuheiten sowie auch einen Ausblick auf die nähere und fernere Zukunft.

Zukunft auf der Bühne

„Zukunftskonzepte wie das In-ternet der Dinge und Industrie 4.0 verlangen, dass die bewegten Objekte in den Lieferketten immer umfassender in Echtzeit geortet, identifiziert und zurückverfolgt werden müssen”, erläutert Wolf-Rüdiger Hansen, GF von AIM-D, dem Industrieverband für Auto-matische Identifikation (Auto-

ID), Daten erfassung und Mobile IT-Systeme. Wie solche Systeme aufgebaut sein und arbeiten wer-den, wird man den Besuchern der LogiMat 2015, die vom 10.–12. Februar in Stuttgart stattfindet, im Tracking & Tracing Theatre vorführen.

Praktischer Einsatz

Ein Gabelstapler mit Indoor-RTLS (Real-Time Locating System) transportiert die Paletten, die mit integrierten RFID-Tags versehen sind und mit Unterstützung von Pick-by-Vision mit der Google-Datenbrille kommissioniert wur-den, zum Verteilzentrum und wird mithilfe einer Video-Kamera und optischen Codes an den Wänden in Echtzeit lokalisiert. Eine RFID-An-tenne an der Gabel überwacht die korrekte Einlagerung der Paletten im Regal. Ein RFID-Antennentor registriert den Lagerausgang der Paletten und löst den Versand elektronischer Dokumente aus; per Smartphone-App wird die Sendung dann auf ihrem Weg zum Empfän-ger auch über Transit- und Zollbe-reiche hinweg lückenlos verfolgt.

„Im Tracking & Tracing Theatre zeigen wir die Vielfalt der AutoID-Technologien im Live-Einsatz. Unsere Neuigkeit auf der LogiMat ist die Demonstration der Zirpen-frequenz-Technik, die die Lücken der GPS-Ortungstechnik in der Nä-he oder innerhalb von Lagerhallen schließt”, so Hansen weiter.

www.aim-d.de

transport & logistik industrialtechnology – 63Freitag, 28. November 2014

logiMat 2015 Lückenlose Erfassung der Supply Chain

tracking & tracing

herbert strasser

Eine wichtige Grundlage für Industrie 4.0.

© F

raun

hofe

r

Für durchgängige Digitalisierung von Prozessen und Wertschöpfungsketten

Motion

Automation

I/O

IPC

| BS1

2-02

G |

www.beckhoff.atSetzt weltweit Standards: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff. Als Spezialist für offene Automatisierungssysteme bietet Beckhoff Komponenten für die Bereiche IPC, I/O, Motion und Automation an, die einzeln oder im Verbund als präzise aufeinander abgestimmtes Steuerungssystem fungieren. Die „New Automation Technology“ von Beckhoff steht für universelle Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen. Die Unternehmenspräsenz in über 60 Ländern gewähr-leistet weltweit eine kontinuierliche Betreuung.

Vier Komponenten, ein System:New Automation Technology.

IPC Industrie-PCs Embedded-PCs Motherboards

I/O EtherCAT-Komponenten IP-20-Busklemmen IP-67-Feldbus-Module

Motion Servoverstärker Servomotoren

Automation Software-SPS Software-NC/CNC Safety

© M

esag

o

Tracking & Tracing Theatre demonstriert Auto-ID unter realen Bedingungen.

Page 6: industrial 2811

Mittersil. Seit 1967 befördert die Transalpine Ölleitung (TAL) Roh-öl von Triest zu acht Raffinerien in Österreich, Deutschland und Tschechien.

Eine der besonderen betrieb-lichen Herausforderungen ist da-bei die Überwindung des Alpen-hauptkamms mit einem Höhenun-terschied von 1.600 Meter mithilfe

von elektrisch angetriebenen Pum-pen. Die Energie, die in den Gefäl-lestrecken der Pipeline nördlich des Felbertauern entsteht, bleibt derzeit ungenutzt.

Baubeginn 2015

Das wird TAL jetzt ändern und im Salzburger Pinzgau ab Frühjahr

des nächsten Jahres ein weltweit einzigartiges Projekt im Pipeline-Bereich umsetzen: In der Energie-rückgewinnungsstation Taimeralm wird die bisher in Wärme umge-wandelte Energie zurückgewonnen.

„Mit dieser Anlage steigern wir die Energieeffizienz der TAL deut-lich”, erklärt Ulrike Andres, GF der internationalen TAL-Gruppe.

Die Energierückgewinnungssta-tion Taimeralm funktioniert im Prinzip wie eine Wasserkraftan-lage, mit der Ausnahme, dass Öl über eine Turbinenanlage geleitet wird.

Inbetriebnahme 2016

Die Station wird in einer flüssig-keitsdichten Wanne errichtet und mithilfe von modernsten Überwa-chungsinstrumenten rund um die Uhr kontrolliert.

Um größtmöglichen Schutz vor Naturgefahren und eine land-schaftsschonende Bauweise zu ge-währleisten, wird das Stationsge-bäude großteils eingeschüttet und mit einem eigenen Lawinenschutz-damm gesichert. Außerdem sind

umfangreiche Rekultivierungs-maßnahmen vorgesehen.

Ab Inbetriebnahme 2016 soll die Anlage zwischen 10 und 11,5 GWh pro Jahr produzieren – das sind

rund 12% des Energieverbrauchs in den österreichischen TAL-Pumpstationen. Insgesamt inve-stiert TAL in das Projekt rund zehn Mio. €, der erzeugte Strom wird in das Netz der Salzburg Netz GmbH eingespeist. www.tal-oil.com

64 – industrialtechnology energie & ressourcen Freitag, 28. November 2014

Energiewende braucht stabile InvestitionenWashington. Der vor Kurzem prä-sentierte Bericht „World Energy Trilemma: time to get real – the myths and realities of finan-cing energy systems” des World Energy Councils besagt, dass es im Zuge des zunehmenden Drucks auf die globalen Ener-giesysteme und der Begrenzung der staatlichen Ausgaben frag-lich ist, ob die Investitionen in Höhe von 38,6 Billionen Euro, die in den nächsten 20 Jahren im Energiewesen notwendig sind, getätigt werden. Dies stelle eine Bedrohung für die nachhaltige, sichere und für die Kunden bezahlbare Energiever-sorgung dar. www.worldenergy.org

Textilindustrie setzt auf mehr Nachhaltigkeit

Wien. Beim Jahrestreffen der Oeko Tex-Institutsleiter in Wien Ende Oktober wurden neue Prüfkriterien und Grenz-werte für den Oeko-Tex-Stan-dard 100 verabschiedet, die ab dem Beginn des nächsten Jah-res gelten werden.

„Besonders wichtig für unse-re weltweit mehr als 10.000 be-teiligten Partnerunternehmen aus rund 100 Ländern ist die konsequente Weiterentwick-lung unserer Zertifizierungen“, so Oeko Tex-Generalsekretär Jean-Pierre Haug. Sehr gut komme auch das jüngst entwi-ckelte Made in Green Produkt-label für schadstoffgeprüfte Textilien aus nachhaltiger Pro-duktion an. www.oeko-tex.com

Neuer Recyclingprozess für Katalysatoren

Hanau. Ein Forscherteam der Heraeus Precious Metals (HPM) rund um Christoph Röhlich hat einen neuartigen Recycling-prozess für Palladium-haltige Katalysatoren, die etwa zur Herstellung von Monoethylen-glykol als Basis für Polyester und PET-Flaschen benötigt werden, entwickelt.

Dabei wird das Palladium in mehreren aufeinanderfol-genden Prozessschritten vom Katalysatorträger gelöst und zu fast 100% recycelt. Weiterer Vorteil ist, dass das Trägerma-terial des Katalysators nicht zerstört wird, sondern eben-falls wiederverwendet werden kann. www.heraeus.com

short

© O

eko

Tex

© H

erae

us

Oeko Tex-Generalsekretär Jean-Pier-re Haug: positive Entwicklung.

Christoph Röhlich erhielt dafür den Heraeus Innovationspreis 2014.

energiegewinnung Ein neuartiges Verfahren aus Österreich nimmt Kritikern einigen Wind aus den Segeln

Wird Fracking jetzt auch in europa salonfähig?

Berlin. Bisher schien die Einstel-lung der EU zum Thema Fracking klar: Kommt zumindest bis 2021 mit Ausnahme wissenschaftlicher Probebohrungen nicht infrage. Al-lerdings erweist sich auch in die-sem Fall jetzt das Sprichwort „Ne-

ver say never again” als zutreffend, denn mittlerweile ist aus dem mehr oder weniger strikten „Nein” ein „Vielleicht ja doch” geworden.

Denn ein neuer, allerdings nicht unumstrittener, Gesetzesentwurf des deutschen Umweltministe-riums könnte das kommerzielle Fracking ab 2019 – bis zu diesem Zeitpunkt würde man durch Probe- bohrungen ausreichend Erfah-rungen gesammelt haben – möglich machen. Selbstverständlich unter strengsten Auflagen, wie die deut-sche Umweltministerin Barbara Hendricks betonte. Dazu zählt etwa ein klarer Ausschluss von Trink-wasser- und Naturschutzgebieten, zudem müssen die Bohrungen von einer sechsköpfigen Expertenkom-mission genehmigt werden, wobei

allerdings die jeweilige Landesbe-hörde ein Veto-Recht hat.

Auf der VDI-Fachkonferenz „Hydraulic Fracturing in Erdöl- und Erdgaslagerstätten” am 10. und 11. Dezember in Hannover dis-kutieren Experten aus Industrie, Forschung und Politik über die Po-tenziale und Realisierungschancen für das Fracking in Deutschland. Auf dem Programm stehen sowohl rechtliche als auch technische Rah-menbedingungen, etwa mögliche Methoden und aktuelle Aktivitäten zur Auffindung unkonventionelle Gas- und Öllagerestätten in Eur-opa, technologische Entwicklung, mögliche Auswirkungen auf Grund-wasser und Umwelt, aber auch mögliche Ansätze, um mehr Akzep-tanz für das umstrittene Verfah-

ren in der Öffentlichkeit zu schaf-fen. Thema sind weiters neuartige Frackflüssigkeiten und deren Zu-sammensetzung und Entsorgung.

„Bio-Fracking“ aus Leoben

Eines der Hauptargumente ge-gen das Fracking sind die Chemi-kalien, die dem zum Aufbrechen der Schiefergasschichten not-wendigem Wasser-Sand-Gemisch beigemengt werden; hier hat die Montanuniversität Leoben bereits ein neues Verfahren auf Basis rein natürlicher Stoffe entwickelt.

„Im Wesentlichen besteht das System aus Kaliumcarbonat, einem natürlichen Salz, das auf der ganzen Welt abgebaut wird, und einem Stärkeprodukt, das ebenfalls

weltweit verwendet wird”, erklärt Herbert Hofstätter von der Mon-tanuniversität Leoben das Prinzip des „Bio-Frackings”.

Dazu kommen noch Wasser und speziell gerundete Körner aus Sand, Keramik oder Bauxit. Der zweite wesentliche Faktor ist die nachhaltige Außenabdichtung des Bohrlochs durch den Einsatz von speziellen Stahlrohren und Zement.

„Dann kann diese Schlemme aushärten und stellt eine absolute Abdichtung zwischen Gestein und Metallrohr dar”, so der Experte.

Im Labor wurde das neue Ver-fahren bereits erfolgreich getestet, als nächster Schritt zur Marktreife wären Feldversuche notwendig.

www.montanuni.ac.at www.vdi.de

britta biron

In Deutschland wird aktuell das Für und Wider der Schiefergasförderung heftig diskutiert.

© p

anth

erm

edia

.net

/Mar

rake

shh

Unter bestimmten strengen Voraussetzungen könnte Fracking auch zu industriellen Zwecken erlaubt werden.

© T

AL

Energierückgewinnungsstation Taimeralm wird rund 10 GWh pro Jahr produzieren.

TAL oil Pipelinebetreiber investiert 10 Mio. Euro in neuartige Energierückgewinnungsanlage im Pinzgau

statt Wasser treibt Öl die Turbinen an

„Bei unserer Methode

werden statt schäd-

licher Chemikalien

ausschließlich Natur-

stoffe in das Gestein

gepumpt.“

herbert hofstätter montanuniversität leoben

„Die innovative Rück-

gewinnung der bisher

ungenutzten Transport-

energie macht unsere

Pipeline noch umwelt-

freundlicher.“

ulrike andres, gf tal-gruppe