fvs 17030 fachinfo reishi v1.0 - forum via sanitas · ganoderma lucidum (dt. glänzender...

4
Seite 1 Mikronährstoffe und deren Wirkung Copyright FORUM VIA SANITAS Reishi Nährstoffe Tagesdosis % NRV 1 Reishi 600,00 mg - Davon Polysaccharide 180,00 mg - Davon Beta-Glucane 120,00 mg - Vitamin C 40,00 – 80,00 mg 50-100% Nährstoffempfehlung 1) Prozentsatz der Nährstoffbezugswerte gem. VO (EU) Nr. 1169/2011 Dokument-ID: 10019199_V1.1/17 Nährstoff-Tipp Heilpilz Beschreibung Bezeichnung, Verbreitung und Signatur Ganoderma lucidum (dt. glänzender Lackporling, chin. Ling Zhi, jap. Reishi) wird in China Pilz der Un- sterblichkeit genannt und besitzt seit Jahrtausenden einen festen Platz in der Heilkunde der Traditionellen Chinesischen Medizin. Reishi ist sehr bitter und findet somit keine Verwendung als Speisepilz. Der Pilz ist ein heterotropher Saprobiont, d.h. er besiedelt über- wiegend faulende und sich in Zersetzung befindende Laubhölzer. Er ist weltweit verbreitet. Der Fruchtkörper des Reishi sitzt auf einem seit- lichen Stiel, ist gelb bis schwarzbraun und mit einer glänzenden Harzschicht versehen. Der Hut hat einen Durchmesser von ca. 20 cm und wird bis zu 3 cm dick. Die Unterseite des Pilzes weist zahlreiche kleine Poren auf. Der Reishi wird aufgrund seines bitteren Geschmacks vorwiegend als Tee und als konzentrierter Extrakt für den therapeutischen Bereich eingenommen. Enthaltene Nährstoffe Zu den wichtigsten bioaktiven Inhaltsstoffen des Reishi zählen immunaktivierende Polysaccharide, zellschützende Antioxidantien, entzündungshem- mende Triterpene sowie Aminosäuren, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. • Von den Polysacchariden sind vor allem die Beta- Glucane von besonderem Interesse, da diese im menschlichen Körper lange aktiv sind und somit einen stimulierenden Effekt auf das gesamte Im- munsystem ausüben. Aber auch Alkaloide, der Zuckeralkohol Mannitol und Cumarin stellen aktive Komponenten dar. • Des Weiteren sind im Reishi Triterpene als Gano- derminsäure enthalten, die vor allem für den bit- teren Geschmack verantwortlich sind. Studien haben gezeigt, dass Ganoderminsäure die Aus- schüttung des Botenstoffs Histamin hemmt (antihistaminische Wirkung). • Ein weiterer besonderer Inhaltsstoff des Reishi ist Germanium. Dieses Spurenelement ist unter an- derem auch in Ginseng und Aloe Vera enthalten. Im Reishi ist es allerdings viel wirksamer vertreten. Germanium dient vor allem zur Stärkung und Kräftigung der allgemeinen Gesundheit. • Der Reishi enthält vor allem auch Ergosterin, eine Vorstufe des Vitamin D2. Weitere physiologische Inhaltsstoffe des Reishi sind Mineralstoffe wie Mangan, Eisen, Zink, Kupfer, Calcium, Magnesium und Schwefel-S 8 . • Besonders wichtig sind sogenannte Fungale immu- nomodulatorische Proteine (FIP), d.h. bioaktive Moleküle im Reishi, die immunaufbauende Eigen- schaften haben. FIPs stimulieren verschiedene Zellen und zelluläre Komponenten, wie T-und B- Lymphozyten, natürliche Killerzellen und Makro- phagen.

Upload: others

Post on 18-Oct-2020

4 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: FVS 17030 Fachinfo Reishi V1.0 - FORUM VIA SANITAS · Ganoderma lucidum (dt. glänzender Lackporling, chin. Ling Zhi, jap. Reishi) wird in China Pilz der Un-sterblichkeit genannt

Seite 1

Mikronährstoffe und deren WirkungCopyright FORUM VIA SANITAS

Reishi

Nährstoffe Tagesdosis % NRV1

Reishi 600,00 mg -Davon Polysaccharide 180,00 mg -Davon Beta-Glucane 120,00 mg -Vitamin C 40,00 –

80,00 mg50-100%

Nährstoffempfehlung

1) Prozentsatz der Nährstoffbezugswerte gem. VO (EU) Nr. 1169/2011

Dokument-ID: 10019199_V1.1/17

Nährstoff-Tipp

Heilpilz

Beschreibung

Bezeichnung, Verbreitung und Signatur

Ganoderma lucidum (dt. glänzender Lackporling, chin. Ling Zhi, jap. Reishi) wird in China Pilz der Un-sterblichkeit genannt und besitzt seit Jahrtausenden einen festen Platz in der Heilkunde der Traditionellen Chinesischen Medizin. Reishi ist sehr bitter und findet somit keine Verwendung als Speisepilz. Der Pilz ist ein heterotropher Saprobiont, d.h. er besiedelt über-wiegend faulende und sich in Zersetzung befindende Laubhölzer. Er ist weltweit verbreitet.

Der Fruchtkörper des Reishi sitzt auf einem seit-lichen Stiel, ist gelb bis schwarzbraun und mit einer glänzenden Harzschicht versehen. Der Hut hat einen Durchmesser von ca. 20 cm und wird bis zu 3 cm dick. Die Unterseite des Pilzes weist zahlreiche kleine Poren auf.

Der Reishi wird aufgrund seines bitteren Geschmacks vorwiegend als Tee und als konzentrierter Extrakt für den therapeutischen Bereich eingenommen.

Enthaltene Nährstoffe

Zu den wichtigsten bioaktiven Inhaltsstoffen des Reishi zählen immunaktivierende Polysaccharide, zellschützende Antioxidantien, entzündungshem-mende Triterpene sowie Aminosäuren, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.

• Von den Polysacchariden sind vor allem die Beta- Glucane von besonderem Interesse, da diese

im menschlichen Körper lange aktiv sind und somit einen stimulierenden Effekt auf das gesamte Im- munsystem ausüben. Aber auch Alkaloide, der Zuckeralkohol Mannitol und Cumarin stellen aktive Komponenten dar.

• Des Weiteren sind im Reishi Triterpene als Gano- derminsäure enthalten, die vor allem für den bit- teren Geschmack verantwortlich sind. Studien haben gezeigt, dass Ganoderminsäure die Aus- schüttung des Botenstoffs Histamin hemmt (antihistaminische Wirkung).

• Ein weiterer besonderer Inhaltsstoff des Reishi ist Germanium. Dieses Spurenelement ist unter an- derem auch in Ginseng und Aloe Vera enthalten. Im Reishi ist es allerdings viel wirksamer vertreten. Germanium dient vor allem zur Stärkung und Kräftigung der allgemeinen Gesundheit.

• Der Reishi enthält vor allem auch Ergosterin, eine Vorstufe des Vitamin D2. Weitere physiologische Inhaltsstoffe des Reishi sind Mineralstoffe wie Mangan, Eisen, Zink, Kupfer, Calcium, Magnesium und Schwefel-S8.

• Besonders wichtig sind sogenannte Fungale immu- nomodulatorische Proteine (FIP), d.h. bioaktive Moleküle im Reishi, die immunaufbauende Eigen- schaften haben. FIPs stimulieren verschiedene Zellen und zelluläre Komponenten, wie T-und B- Lymphozyten, natürliche Killerzellen und Makro- phagen.

Page 2: FVS 17030 Fachinfo Reishi V1.0 - FORUM VIA SANITAS · Ganoderma lucidum (dt. glänzender Lackporling, chin. Ling Zhi, jap. Reishi) wird in China Pilz der Un-sterblichkeit genannt

Seite 2

Dokument-ID: 10019199_V1.1/17

Immunstärkung und Immunmodulation

In zahlreichen wissenschaftlichen Studien konnte die immunmodulierenden Eigenschaften der Beta-Gluca-ne im Reishi nachgewiesen werden. Dabei wurde aus dem Reishi Pilz ein spezielles Proteoglycan, GLIS genannt, isoliert und es wurde festgestellt, dass GLIS Immunzellen wie B-Lymphozyten aktiviert und die Zytokinproduktion moduliert, die bei der allergischen Reaktion eine zentrale Rolle spielt. Eine Steigerung bestimmter inflammatorischer Zytokine wird dagegen für die immunologische Schutzfunktion gegen bak-terielle Infektionen verantwortliche gemacht. Es wird angenommen, dass diese Veränderung des Gleichge-wichts der Th1- und Th2-Helferzellen für die Wirk-samkeit von Reishi bei der Behandlung allergischer Reaktionen verantwortlich ist.

Tumorhemmende und -präventive Effekte

Die Polysaccharide des Reishi besitzen nachgewie-sene zytotoxische Wirkung auf Krebszellen, verbes-sern die Makrophagen-Proliferation, stimulieren deren Tätigkeit gegenüber Tumorzellen und weisen somit ein breites Spektrum krebshemmender Effekte auf. Die Ganodermiksäuren erhöhen die Interleukin- und Interferon-Ausschüttung und führen zur Apoptose der Krebszellen. Ein antiandrogener Effekt durch Gano-derol B könnte den erfolgreichen Einsatz bei Prosta-takrebs erklären. Insbesondere bei der Chemo- oder Strahlentherapie wirken sich die immunstärkenden Eigenschaften des Reishi positiv auf Krebspatienten aus.

Reishi bei chronischen Entzündungen

Die positive Wirkung des Reishi bei chronischen Entzündungen ist insbesondere auf die Triterpene zu-rückzuführen. Ganoderinsäure wirkt ähnlich wie Kor-tison und ist in der Lage die Symptome der Allergien zu erleichtern, indem es die Freisetzung von Histamin stoppen kann. Bei Krankheiten wie Arthritis oder auch Neurodermitis lindert Reishi den Juckreiz, die Schwel-lungen und Rötungen und hemmt die Ausschüttung der Histamine. Das führt dazu, dass bestehende Entzündungen schneller zurückgehen.

Prävention von Herz-Kreislauf Erkrankungen

Die Möglichkeit des Reishi vor Ateriosklerose zu schützen ist bereits seit langem bekannt. Neben der Unterstützung bei der Normalisierung der Blutfett-werte konnte in verschiedenen Studien festgestellt werden, dass Reishi die Durchblutung steigert und gleichzeitig den Sauerstoffverbrauch des Herzmus-kels senken kann. Diese Eigenschaften führen zu einer Senkung des Blutdrucks und können somit Herzinfarkt vorbeugen. Die in Reishi enthaltenen Oxy-genosterole (Ganoderole) hemmen die körpereigene Cholesterinsynthese, indem sie mit der Mevalonsäure interagieren – Melvalon stellt eine Vorstufe von Chole-sterin dar.

Leberschützende Eigenschaften

Reishi wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin als Unterstützung bei zahlreichen Lebererkrankungen eingesetzt, nicht nur um die Leber zu entgiften, sondern wegen schützender Eigenschaften. Reishi wird als begleitende Therapie bei bereits vorhan-denen Leberkrankheiten wie etwa Hepatitis A, B und C eingesetzt und zeigt sehr positive Effekte. In einer wissenschaftlichen Studie mit Hepatitis-B Patienten, konnte belegt werden, dass durch die Verabreichung von Reishi Extrakt bei rund 90 Prozent der Probanden die Leberwerte signifikant verbessert werden konnten.

Praxishinweis

Bio-Qualität

Bei Heilpilzen ist für den therapeutischen Einsatz eine zertifizierte Bio-Qualität für einen hohen Wirkstoffge-halt und eine geringe Schadstoffbelastung entschei-dend. Dies ist deshalb wichtig, weil Pilze Schadstoffe aus der Umgebung aufnehmen. Dies wird bei einer zertifizierten Bio-Qualität ausgeschlossen. Auf diese Weise kann der gewünschte Therapieerfolg ohne unerwünschte Nebenwirkungen sichergestellt werden.

Page 3: FVS 17030 Fachinfo Reishi V1.0 - FORUM VIA SANITAS · Ganoderma lucidum (dt. glänzender Lackporling, chin. Ling Zhi, jap. Reishi) wird in China Pilz der Un-sterblichkeit genannt

Seite 3

Mikronährstoffe und deren WirkungCopyright FORUM VIA SANITAS

Vitamin C

Vitamin C, ein essentieller organischer Mikronährstoff, steigert bei gleichzeitiger Einnahme mit Reishi die Wirksamkeit der in Reishi enthaltenen aktiven Inhalts-stoffe.

• Stärkung und Regulation des Immunsystems: Vitamin C ist essentiell für die normale Funktion des Immmunsystems. Es bildet insoweit einen sinnvollen Co-Faktor von Reishi bei viralen Infektionen.

• Antioxidative Schutzfunktion: Das wasserlösliche Vitamin C gilt als wichtigstes Antioxidans im Zytosol (Zellplasma) und extrazellulären Raum. Vitamin C schützt Lipide, Proteine, Nukleinsäuren und Zell- membranen vor Schädigungen durch freie Sauer- stoff-Radikale (Peroxide). Es trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und ist etwa im Rahmen einer komplementären Tumorprä- vention bzw. –therapie besonders empfehlenswert.

• Prävention des metabolischen Syndroms: Vitamin C spielt eine besonders wichtige Rolle im Fettstoffwechsel, da es alle Hormone überwacht, welche am Energiestoffwechsel und der Zellbildung beteiligt sind. Wird Fett abgebaut, so wird auch Vitamin C verbraucht, weshalb es wichtig ist, immer für genügend Nachschub zu sorgen.

Vitamin C ist als wichtiges Antioxidans an einer Vielzahl katalytischer und regulatorischer Stoffwech-selprozesse beteiligt und somit für den Organismus von elementarer Bedeutung. Vitamin C wird vom menschlichen Organismus nicht selbst gebildet und muss daher regelmäßig in ausreichender Menge oral zugeführt werden, um einen Mangel zu vermeiden. Dies gilt insbesondere im Falle der eines krankheits-bedingten Mehrbedarfs oder einer Malabsorption infol-ge einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung.

Für den therapeutischen Einsatz wird eine natürli-che Form von Vitamin C (wie Vitamin C aus Acerola) empfohlen.

Extrakt statt Pulver

Für therapeutische Anwendungen empfiehlt sich die Darreichung von Reishi-Extrakt in Kapselform wegen der höheren Wirkstoffkonzentration im Vergleich zu konventionellen Reishi-Pulver.

Anwendungsempfehlung

Dosis und Dauer

Die empfohlene Tagesdosis (600 mg Reishi) mit viel Flüssigkeit zu den Mahlzeiten einnehmen, soweit im Einzelfall nicht anders indiziert. Die Einnahmedauer richtet sich nach der jeweiligen Indikation und sollte grundsätzlich zumindest 4 bis 8 Wochen betragen.

Anwendungsbereich

1) Stärkung des Immunsystems

2) Begleitende Krebstherapie (komplementäre Unterstützung des Immunsystems)

3) Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen

4) Allergietherapie

5) Leberstärkung

Sinnvolle Anwendungskombinationen

• Chlorophyll und Curcuma (Immunsystem und komplementäre Krebstherapie)

• Hepatoprotektiver Mikronährstoffkomplex

Wechselwirkungen

Antazida, Antibiotika, Salicylate, Zytostatika, Acetylsa-licylsäure, Barbiturate, bestimmte orale Kontrazeptiva.

Dokument-ID: 10019199_V1.1/17

Page 4: FVS 17030 Fachinfo Reishi V1.0 - FORUM VIA SANITAS · Ganoderma lucidum (dt. glänzender Lackporling, chin. Ling Zhi, jap. Reishi) wird in China Pilz der Un-sterblichkeit genannt

Seite 4

Literatur

1) Gröber Uwe: Orthomolekulare Medizin, Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, 3. Auflage (2008), Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, ISBN: 978-3-8047-1927-9.

2) Paterson RR (2006) „Ganoderma – a therapeutic fungal biofactory“. Phytochemistry. 67 (18): 1985–2001.

3) Xue-fei, Wang; et al. (2012) „Immunmodulatory Effects of Fungal Proteins“. Current Topics in Nutraceutical Research. 10 (1): 1–11.

4) Liao, Chien-Huang; et al. (2008) „Induction of premature senescence in human lung cancer by fungal immunomodulatory protein from Ganoderma tsugae“. Food and Chemical Toxicology. 46: 1851–1859.

5) Frank-Daniel Schulten: Ling Zhi. König der Heilpilze . Windpferd Verlagsgesellschaft 2003 (1. Aufl.) ISBN 978-3-89385-433-2.

6) Hiroshi Koda et al. „The Biologically Active Constituents of Ganoderma lucidum (Fr.) Karst. Histamine Release – Inhibitory Triterpenes.“; Chem. Pharm. Bull., 33(4), 1367-1374 (1985).

7) K.Tasaka et al. „Antiallergic constituents in the culture medium of Ganoderma lucidum.(II) The inhibitory effect of cyclooctasulfur on histamine release.“; Agents and Actions, vol. 23, 3 / 4 (1988).

8) Hobbs, C.: „Medicinal Mushrooms“; Botanica Press, Santa Cruz, 1. Februar 2002, ISBN-13: 978-1570671432.

Dokument-ID: 10019199_V1.1/17