desiderata and perspectives of research on parasocial interactions and relationships with media...
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Zusammenfassung
Holger Schramm/Tilo Hartmann/Christoph Klimmt: Desiderata und Perspektiven der
Forschung über parasoziale Interaktionen und Beziehungen zu Medienfiguren
Obschon parasoziale Interaktionen und Beziehungen als eines der wichtigsten Konzepte
innerhalb der Kommunikationswissenschaft gelten, weisen sie eine Reihe von Desiderata und
Unklarheiten auf, welche den Informationsgehalt und die Anknüpfbarkeit des Konzeptes
verringern. Der vorliegende Artikel thematisiert nicht nur diese Desiderata, sondern
unterbreitet darüber hinaus auch erste Lösungsvorschläge. Zunächst werden Unschärfen der
Definition zentraler Elemente wie des Interaktionsbegriffs, des Beziehungsbegriffs und des
Personabegriffs diskutiert. Darauf folgend werden Anknüpfungspunkte an andere
kommunikationswissenschaftliche und psychologische Theorien und Konzepte
vorgeschlagen. Abschließend werden grundlegende methodische Probleme der Erhebung
parasozialer Phänomene erörtert und das gängige Erhebungsinstrument, die Parasocial-
Interaction-Scale, kritisch betrachtet. Ziel der Darlegungen ist es, Wege aufzuzeigen, die zu
einem präziseren Verständnis parasozialer Phänomene führen und die Integration
unterschiedlicher Konzepte und Theorien der Rezeptionsforschung vorantreiben können.
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Summary
Holger Schramm/Tilo Hartmann/Christoph Klimmt: Desiderata and Perspectives of Research
on Parasocial Interactions and Relationships with Media Characters.
Parasocial interactions and relationships are a frequently used framework for studies on media
reception in communication research. In spite of its long tradition, however, the concept is
still in need of several clarifications. Therefore, this article explores ways to increase the
explanatory value of the concept. We briefly present major problems of the definition and
conceptualization of parasocial interactions and relationships, namely the understanding of the
key elements interaction, relationship, and persona, and suggest first ideas on their solution.
Subsequently, opportunities to enhance the concept by integrating other theories and concepts
on media reception and interpersonal perception from communication research and
psychology are outlined. Finally, we discuss methodological problems in general and specific
shortcomings of the quasi-standard measure, the Parasocial-Interaction-Scale.
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Holger Schramm/Tilo Hartmann/Christoph Klimmt
Desiderata und Perspektiven der Forschung über parasoziale Interaktionen und
Beziehungen zu Medienfiguren
1 EINFÜHRUNG
Knapp 50 Jahre sind vergangen, seitdem Donald Horton und R. Richard Wohl (1956) die
termini „parasocial interaction“ und „parasocial relationship“ prägten. In dieser Zeit hat die
kommunikationswissenschaftliche Forschung eine beachtliche Anzahl von theoretischen
Abhandlungen und empirischen Studien hervorgebracht, die Horton und Wohls Gedankengut
als Rahmenwerk verwenden, es interpretieren, erweitern oder auf neue Gegenstände
anwenden. Parasoziale Interaktionen und Beziehungen (PSI und PSB) sind heute sicherlich
eines der dominanten Konzepte in der kommunikationswissenschaftlichen
Rezeptionsforschung (Vorderer 1996a; Gleich 1997; Giles, in Druck). Trotz seiner
prominenten Stellung in der Kommunikationswissenschaft weisen das Konstrukt und seine
bisherige Anwendung eine Reihe von Desiderata auf, wie bereits verschiedene Autor/inn/en
herausgearbeitet haben (z.B. Hippel 1992; Gleich 1997). Die bestehenden definitorischen,
konzeptuellen und methodischen Suboptimalitäten beschränken das Erklärungspotenzial, das
sich in Horton und Wohls Grundidee der interaktionistischen (oder interaktionsähnlichen)
Medienrezeption verbirgt. Daher thematisiert der vorliegende Beitrag einige der zentralen
Probleme, mit denen die bisherige Konzeptualisierung und empirische Umsetzung von PSI
und PSB behaftet ist. Darüber hinaus werden Möglichkeiten aufgezeigt, die theoretische
Substanz des Konstrukts zu erweitern und andere relevante Theorien und Modelle
anzubinden. Ziel ist es dabei, unser Verständnis von PSI als theoretischem Zugang zur
Medienrezeption zu schärfen und den kommunikationswissenschaftlichen „Nutzwert“ dieses
bewährten Konzepts für die Zukunft zu erhalten und auszubauen.
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Zunächst werden definitorische und konzeptuelle Probleme behandelt (Abschnitt 2). Im
Mittelpunkt stehen dabei der wissenschaftliche Status des Konstrukts, der Interaktionsbegriff
(2.1), der Beziehungsbegriff (2.2) sowie der Begriff der Persona (2.3). Anschließend werden
Perspektiven der theoretischen Ergänzung und die Kompatibilität zu anderen Theorien und
Modellen erörtert (Abschnitt 3). Neben der theoretischen Verortung in der
Medienwissenschaft (3.1) erscheinen hier Theorien der Wahrnehmung im Allgemeinen (3.2)
und der Personenwahrnehmung im Speziellen (3.3) sowie die Anbindung an
rezeptionsbeschreibende (3.4) und motivationale (medienwissenschaftliche/-psychologische)
Theorien (3.5) relevant. In Abschnitt 4 werden dann die Probleme der Messung von PSI und
PSB angesprochen, wobei zunächst aus methodologischer Sicht die Frage nach geeigneten
Methoden gestellt wird (4.1), um dann auf die Probleme der Messung über die so genannte
PSI-Skala einzugehen (4.2). Am Ende stehen ein Fazit und Vorschläge für die weitere
kommunikationswissenschaftliche Auseinandersetzung mit PSI und PSB (Abschnitt 5).
2 KONZEPTUELLE PROBLEME
Unter den offenen Fragen zu PSI ist die nach der „Produktkategorie“ der Ausführungen
Horton und Wohls (1956) sicherlich die grundsätzlichste. Handelt es sich um eine Theorie,
ein Gesetz, eine Hypothese, eine Metapher? Während die Urheber selbst diese Frage nicht
explizit beantworten, deuten die in der Literatur zu PSI und PSB verwendeten Termini auf
zahlreiche unterschiedliche Einschätzungen hin. Hippel (1992: 137) bezeichnet beispielsweise
PSI als „Theorie“, die einen „Beitrag zu einer interaktionistischen Fernsehtheorie“ darstelle.
Etwas allgemeiner spricht Wulff (1996b: 163) von einer „theoretischen Grundlegung der
Fernsehkommunikation“, und viele andere Autor/inn/en nennen PSI schlicht ein „Konzept“
(z.B. Vorderer 1996a; Gleich/Burst 1996; Mikos 1996). In der Uses-and-Gratifications-
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Forschung wird PSI als eine mögliche Gratifikation, nämlich als funktionale Alternative zu
realen Interaktionen, vereinnahmt (Rosengren/Windahl 1972; Rubin/Rubin 1985). In
manchen thematischen Veröffentlichungen erscheinen überhaupt keine Formulierungen, die
auf eine Einschätzung des wissenschaftlichen Status von PSI schließen lassen (z.B. Cohen
1997).
Eine Klärung der Frage, wie PSI wissenschaftlich einzuordnen sind, sollte sicherlich von den
ursprünglichen Ausführungen Hortons und Wohls (1956) ausgehen. Die Struktur ihres
Artikels entspricht der einer ausführlichen Beschreibung der (Fernseh-)Rezeption. Deutlich
wird dies bereits an der Einteilung in Abschnitte, die in ihrer Reihenfolge mit „The role of the
persona“ – „The bond of intimacy“ – „The role of the audience“ – „The coaching of audience
attitudes“ – „Conditions of acceptance of the para-social role by the audience“ – „Values of
the para-social role for the audience“ – „Extreme para-sociability“ – „The image as artifact“
betitelt sind. Insofern erscheint es sinnvoll, PSI als Modellierung des Rezeptionsprozesses zu
begreifen. Die einzelnen Annahmen dieses Modells zu identifizieren und das Modell damit
systematisch zu (re)konstruieren, ist jedoch eine der noch ungelösten Aufgaben der
Kommunikationswissenschaft (vgl. Hippel 1992). Der Versuch, das Gedankengut Hortons
und Wohls (1956) in ein Modell zu überführen (erste Ansätze finden sich bei Giles, in Druck;
Gleich 1997), bietet zum einen den Vorteil, dass daraus konkrete Hypothesen abgeleitet
werden können, die sich empirisch prüfen lassen, und zum anderen die Möglichkeit, das
Verhältnis von PSI zu bestehenden kommunikationswissenschaftlichen und psychologischen
Theorien der Medienrezeption genauer zu bestimmen (vgl. dazu Abschnitt 3).
Neben dem grundsätzlichen Problem der konzeptuellen Einordnung von PSI finden sich in
den thematischen Veröffentlichungen auch spezifische definitorische Schwierigkeiten, die
sich auf einzelne Aspekte der Ausführungen Hortons und Wohls (1956) beziehen. Von
zentraler Bedeutung sind hier das Verständnis von „Interaktion“ (Abschnitt 2.1.),
„Beziehung“ (2.2.) und „Persona“ (2.3.).
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2.1 Zur Unschärfe des Interaktionsbegriffs
Für Horton und Wohl nahm das Fernsehen eine zentrale Stellung innerhalb der elektronischen
Massenmedien ein, da es als audiovisuelles Medium die Illusion einer „face-to-face“-
Interaktion zwischen Zuschauer/inne/n und Darstellern bzw. Akteuren ermögliche
(Horton/Wohl 1956: 185). Im Gegensatz zu einer realen, sozialen Interaktion interagieren die
Zuschauer/innen mit den Fernsehakteuren dabei nur scheinbar, da die Fernsehakteure die
Zuschauer/innen nicht sehen, daher auch nicht auf Zuschauerinteraktionen reagieren und ihre
Aktionen somit allenfalls auf vermutete Zuschauerreaktionen ausgerichtet sind. Die
Zuschauer/innen wiederum können zwar die Interaktionen der Fernsehakteure wahrnehmen
und auch darauf reagieren, ihre Reaktionen erreichen jedoch wegen des fehlenden Rückkanals
die Fernsehfiguren nicht und „prallen“ gewissermaßen an der Mattscheibe ab. Für dieses
Phänomen prägten Horton und Wohl den Begriff der parasozialen Interaktion. Abgesehen
davon, dass der Begriff in den letzten Jahrzehnten oft missverständlich und unreflektiert
genutzt und das dahinter stehende Konzept von zahlreichen Forscher/inne/n verwässert wurde
(vgl. Hippel 1992), bleibt selbst bei Besinnung auf die Grundidee ein definitorisches Problem
der „Modellierung“ von PSI bestehen. „Sie braucht einen Interaktionsbegriff, der die
beschriebenen Verhaltensweisen einschließt, und sie muß vor allem zeigen, in welcher
Relation die parasozialen Interaktionen zu den ‚normalen’, sozialen, stehen.“ (Hippel 1993:
127).
Der Begriff der „Interaktion“ wird in der Kommunikationswissenschaft sehr unterschiedlich
verwendet und ist nicht eindeutig definiert. Interaktion wird zum einen als Unterform bzw.
Sonderfall der Kommunikation (vgl. Merten 1977), zum anderen als Voraussetzung und damit
als umfassenderer Begriff für Kommunikation gesehen (vgl. Köck 1991). Er steht jedoch „im
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strikt sozialpsychologischen Sinn als Bezeichnung für die wechselseitige Abhängigkeit des
Verhaltens zweier oder mehrerer Personen. Soziale Interaktionen sind also Verhaltensweisen,
die auf die mutmaßlichen Reaktionen anderer Individuen ‚abgestimmt‘ sind. [...]
Kommunikationsprozesse sind auf die Übertragung von Informationen beschränkt, während
in Interaktionsprozessen auch andere Elemente ausgetauscht werden können: Gefühle, Güter,
Dienste oder Geld“ (Fischer/Wiswede 2002: 387).
Fischer und Wiswede sehen also wie Köck die Kommunikation als einen Spezialfall der
Interaktion. Diese Definition legt zudem nahe, zur Beschreibung von PSI eher den Begriff
„Interaktion“ anzuwenden, da soziale Interaktionen auch dann gegeben sind, wenn die
Interaktionen nur auf mutmaßliche Reaktionen des jeweiligen anderen erfolgen. Dies ist
zumindest bei der „Reaktion“ der Fernsehfiguren auf die mutmaßlichen Verhaltensweisen der
Zuschauer/innen der Fall. Außerdem impliziert der Begriff „Interaktion“ auch den Austausch
von Gefühlen, was – legt man die zahlreichen emotionalen Reaktionen der Zuschauer/innen
zugrunde – für PSI kennzeichnend ist und in der Folge zu stabileren Beziehungsgefügen, den
PSB, führen kann.
Problematisch ist jedoch die Beschränkung des Kommunikationsbegriffs auf die Übertragung
von Informationen. Menschen tauschen beispielsweise bei jeder Art der Interaktion – sei sie
nun verbal oder nonverbal – Informationen aus. Graumann (1972: 1179) kommt daher zu dem
Schluss, „daß für die Zwecke der empirischen Forschung [...] zwischen menschlicher
Interaktion und Kommunikation kein Unterschied mehr gemacht wird“. Graumann bezieht
sich dabei wohlgemerkt auf menschliche Interaktion und Kommunikation. Die Frage ist,
inwieweit die Gleichsetzung der Begriffe „Interaktion“ und „Kommunikation“ auch für das
Interagieren zwischen Menschen und Medienfiguren – und hier können auch nonreale,
fiktionale (Zeichentrick-)Figuren gemeint sein – angemessen ist.
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Blickle (1999) unterscheidet im Gegensatz zu Graumann menschliche Interaktion und
Kommunikation. So kann unter einer sozialen Interaktion „die Einwirkung verschiedener
Personen aufeinander verstanden werden, ohne dass dieser Einwirkung notwendiger Weise
eine diesbezügliche Absicht, ein Plan oder auch nur das Wissen der Betroffenen darüber
unterstellt werden muss. [...] Zwischenmenschliche Kommunikation kann als eine Teilmenge
sozialer Interaktionen verstanden werden. Wer kommuniziert, interagiert. Aber nicht jede
Interaktion ist zugleich Kommunikation. ‚Im Gegensatz zur Interaktion setzt Kommunikation
eine wie auch immer geartete Systembildung voraus. Bedeutung, Verstehen oder
Informationstransfer sind an das Vorhandensein von sprachlichen und sozialen Strukturen
gebunden.‘ (Theis 1993: 112) [...] Zur Begriffsbestimmung sozialer Kommunikation
[gehören] folgende Kernelemente: Absichtlichkeit, ein geteilter Zeichen- und Regelvorrat,
wechselseitige Koorientierung an Themen in einem Medium, Verstehen als Interpretieren
sowie die austauschbare Rollendifferenzierung zwischen Kommunikator und Adressat“
(Blickle 1999: 6-8).
Auf Basis dieser Definition lässt sich begründen, warum bei PSI eher von einer Interaktions-
und nicht von einer Kommunikationsform gesprochen werden sollte. Zum einen erfolgen PSI
meist ohne Absicht, zum anderen wissen die Fernsehfiguren nichts von den Reaktionen der
Zuschauer/innen, weshalb eine wechselseitige Koorientierung nicht möglich ist. Außerdem
müsste nach Blickle eine austauschbare Rollendifferenzierung zwischen Zuschauer/inne/n
und Fernsehfiguren gegeben sein, damit eine Kommunikation vorliegt. Dies ist nicht der Fall:
Die Zuschauer bleiben stets die Adressaten. Insofern ist PSI als eine Art asymmetrische
Interaktionsform (vgl. Jones/Gerard 1967) zu verstehen, die jedoch nicht alle sozialen
Komponenten einer face-to-face-Interaktion aufweist.
Zu klären bleibt weiterhin, wer über das Fehlen dieser sozialen Komponenten befindet und
somit darüber entscheidet, ob PSI vorliegen oder nicht. Denn „entweder meint das para das
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Wissen um die Besonderheit der Interaktion [...]; oder es meint die Andersartigkeit der
Interaktion selbst.“ (Wulff 1996a: 29). Bei Letzterem wäre es nicht relevant, ob die Zuschauer
selbst die Interaktion anders erleben, sondern ob die Interaktion von einem objektiven
Standpunkt aus gesehen anders ist. Gefragt ist also ein neutraler, objektiver Beobachter, der
die Andersartigkeit im Vergleich zu einer orthosozialen Interaktion feststellt. Im ersten Fall
hängt es von den Zuschauern ab, ob PSI vorliegen, denn dafür müssen sie sich der
eingeschränkten Interaktionsmöglichkeiten bzw. der medialen Bedingtheit der Interaktion
bewusst sein. Gelingt ihnen dieses nicht und verhalten sie sich gegenüber den
Medienpersonen wie in realen sozialen Situationen, so sprechen Horton und Wohl (1956)
sowie Hippel (1993) von pathologischen Formen der Rezeption.
Unserer Meinung ist es weniger sinnvoll, die Entscheidung, dass PSI zwischen
Zuschauer/inne/n und Medienfiguren vorliegen, davon abhängig zu machen, ob die
eingeschränkte Interaktionsmöglichkeit den Zuschauer/inne/n tatsächlich bewusst ist oder
nicht. Tatsache ist, dass sie objektiv gesehen stets eingeschränkt ist. Wenn Zuschauer/innen
dieses im Einzelfall einmal vergessen und hochinvolviert auf die Medienfigur reagieren
ähnlich wie auf einen realen Interaktionspartner, so sollte das Phänomen trotzdem als
„parasozial“ bezeichnet werden. Dies hat auch den Vorteil, dass bei der Messung von PSI
nicht berücksichtigt werden müsste, welcher Bewusstseinsgrad bei den Zuschauer/inne/n
vorliegt.
2.2 Zur Unschärfe des Beziehungsbegriffs
In der Erforschung parasozialer Phänomene wurden Interaktionen von Beziehungen bislang
nicht hinreichend unterschieden, was bis auf den Ursprungstext von Horton und Wohl (1956)
zurückzuführen ist und in der Vergangenheit hinreichend kritisiert wurde (vgl. zur Kritik
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Hippel 1992; Krotz 1996; Visscher 1996; Vorderer 1996a, 1998; Wulff 1996b). Gerade die im
Umfeld der Forscher Rubin und Perse entstandenen einflussreichen Arbeiten (vgl. z.B.
Rubin/Perse/Powell 1985; Rubin/Perse 1987; Perse/Rubin 1989; Perse 1990) haben es stets
unterlassen, eine klare Begriffstrennung vorzunehmen, sodass mitunter PSI als PSB
bezeichnet wurden und umgekehrt (vgl. Gleich 1997). Neben jener unpräzisen theoretischen
Ausarbeitung ist es wohl auch auf die grundsätzlichen methodischen Probleme
zurückzuführen, die bei der Erhebung von PSI auftreten (vgl. Hippel 1992; siehe Abschnitt 4),
dass das einzige standardisierte Messinstrument von Rubin, Perse und Powell (1985), die
„Parasocial-Interaction-Scale“ bzw. deren Kurzfassung (vgl. Rubin/Perse 1987), auch in
Deutschland sowohl zur Messung parasozialer Interaktionen (vgl. Gleich 1997) als auch zur
Messung parasozialer Beziehungen (in ergänzter Form von Vorderer/Knobloch 1996)
eingesetzt wird. Die Logik, welche der „Parasocial-Interaction-Scale“ zugrunde liegt, folgt
Arbeiten, die im Rahmen des Uses-and-Gratifications-Ansatzes verfasst wurden (vgl.
Nordlund 1978; Rosengren/Windahl 1972). Hierdurch werden auch Phänomene wie
„interaction, identification, and long-term identification with television characters“
(Rubin/Perse/Powell 1985: 156; Kursivsetzung durch Schramm/Hartmann/Klimmt) zu den
parasozialen Interaktionskomponenten hinzugefügt. PSI werden somit in Form einer
„spezifischen Motivdimension“ (Bente/Otto 1996: 225) erhoben. Die Gleichsetzung von PSI
durch Rubin, Perse und Powell (1985) mit „interpersonal involvement“ bzw. „feelings of
audience relationship“ (Rubin/Perse/Powell: 157 bzw. 176) erweist sich jedoch als wesentlich
unschärfer, als es der momentane Stand der theoretischen Ausarbeitung (zumindest in
Deutschland) vermuten lässt. Diese relativ unpräzise Konzeptualisierung führt dazu, dass
darauf aufbauende empirische Forschung wesentliches Erklärungspotenzial nicht erschließen
kann. Aufgrund der Unschärfe werden gut begründete Anbindungen an und Abgrenzungen
von bereits bestehende(n) Konzepte(n) der Kommunikationswissenschaft erschwert.
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Gemeinhin wird – zumindest von deutschen Forscher/inne/n – eine PSB als „eine durch
Gewohnheit, kognitive Operationen und Emotionen vermittelte situationsübergreifende
Bindung“ (Krotz 1996: 80) definiert und von PSI als rezeptionsgebundenes Phänomen
unterschieden (Vorderer 1998). Obschon präziser als der Sprachgebrauch in der
amerikanischen Forschung, bleiben auch die in der zitierten Konzeptualisierung gewählten
Begriffe weitestgehend empirisch ungefüllt und theoretisch nicht weiter ausformuliert. Gerade
das weite Feld der Kognitionen und Emotionen wird im Rahmen von PSB bislang lediglich
angesprochen (Bente/Vorderer 1997), jedoch kaum weiter ausdifferenziert.
Das Bemühen in der empirischen Forschung, sich mit dem parasozialen Beziehungsphänomen
differenzierter auseinander zu setzen, findet sich nach unserer Einschätzung eher selten.
Studien, welche in Ansätzen eine modelltheoretische Ausarbeitung von PSB leisten, finden
sich noch am ehesten bei Gleich (1997), der PSB anhand verschiedener Beziehungsqualitäten
erhebt. In Grundzügen findet sich dieses Bemühen auch bei Studien von Rubin und McHugh
(1987) sowie Perse und Rubin (1989), welche die „Uncertainty-Reduction Theory“ bzw. die
„Personal Construct Theory“ als Rahmenmodell von PSB heranziehen. Cohen (1997) sowie
Cole und Leets (1999) beziehen die „Attachment Theory“ mit ein. McCourt und Fitzpatrick
(2001) untersuchen PSB in Verbindung mit austauschtheoretischen Investitionskosten, und
Park (2000) differenziert PSB in Rückgriff auf sozialpsychologische Erkenntnisse als
vierdimensionales Konstrukt (bestehend aus den Dimensionen „proximity, similarity,
attraction, and love“). Abgesehen von Gleich (1997) haben jedoch auch die zuletzt genannten
Studien nicht hinreichend zwischen Beziehung und Interaktion unterschieden.
Um zu einer kohärenteren Modellvorstellung von PSB zu gelangen, erscheint uns in
Anlehnung an Gleich (1997: 271) „ein Rückgriff auf Ansätze aus der Sozialpsychologie,
insbesondere der Forschung zu personalen Beziehungen, sinnvoll und notwendig“.
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Ebenfalls sinnvoll erscheint uns eine Übernahme von Konstrukten aus der
beziehungsorientierten Psychologie zu sein (vgl. für einen Überblick Asendorpf/Banse 2000),
von denen an dieser Stelle nur einige beispielhaft herausgegriffen werden können. So dürfte
zum Beispiel der Begriff des „Beziehungsschemas“ (vgl. Baldwin 1992) mit seinen
beziehungsspezifischen kognitiven Facetten wie Selbstbild, Bild der Bezugsperson,
Interaktionsskripte und affektive Komponenten hilfreich für den Aufbau einer strukturierten
und an andere medienpsychologische Modelle anknüpfbaren Modellvorstellung von PSB
sein. Als fruchtbar sollte sich auch der Einbezug von in der Beziehungspsychologie bereits
ausdifferenzierten Unterstützungsfunktionen, Qualitäten und Dynamiken von Beziehungen
erweisen (vgl. Asendorpf/Banse 2000).
Auf diese Weise könnte nicht nur das theoretische Modell von PSB verbessert werden,
sondern anhand der angeknüpften empirischen Ergebnisse ließe sich auch ein präziserer
Vergleich zwischen parasozialen und ortho-sozialen Beziehungen anstellen, da der
Vergleichsmaßstab derselbe ist. So sollte zum Beispiel die Frage, welche Bedeutung PSB
innerhalb der persönlichen Beziehungsnetzwerke von Rezipient/inn/en haben, auf diese Weise
präziser beantwortet werden können (erste Studien zu dieser Frage finden sich bei Gleich
1997; Vorderer/Knobloch 1996).
2.3 Zur Unschärfe des Personabegriffs
Wenn von PSB die Rede ist, stellt sich die Frage, inwiefern die medial dargebotenen sozialen
Entitäten, kurz: „Personae“ (Horton/Wohl 1956), als Gegenüber in einer PSI die nachfolgende
Beziehung determinieren (vgl. auch Giles, in Druck). Die Ergebnisse verschiedener
empirischer Studien legen nahe, dass es – entgegen der ursprünglichen Konzeption Hortons
und Wohls (1956) – prinzipiell zu PSB und daher auch zu PSI mit unterschiedlichen Figuren
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in nahezu allen Medien(angeboten) kommen kann. So finden sich recht deutlich ausgeprägte
Beziehungen zu TV-Protagonisten, zum Beispiel zu Moderator/inn/en (vgl.
Trepte/Zapfe/Sudhoff 2001), Schauspieler/inn/en (vgl. Rubin/McHugh 1987) oder Comic-
Figuren (vgl. Hoffner 1996), Radiomoderator/inn/en (vgl. Rubin/Step 2000),
Hörspielcharakteren (vgl. Vorderer/Ritterfeld/Klimmt 2001), zu Avataren im Internet (vgl.
Hartmann/Klimmt/Vorderer 2001) oder im Computerspiel (vgl. Klimmt/Vorderer 2002).
Obschon die Ergebnisse die Bandbreite an unterschiedlichen Personae andeuten, mit denen es
zu PSB kommen kann, stehen sie weitestgehend unverbunden nebeneinander. Wünschenswert
wäre eine integrative Modellvorstellung von Personae, welche verschiedene
angebotsgebundenen Dimensionen einbezieht und auf diese Weise das Angebot an
„Reizpersonen“ (Gleich 1997: 26) schematisiert. Ein solches Modell könnte als Grundlage für
empirische Untersuchungen dienen, die spezifische Merkmale der Personae – und hierzu zählt
auch ihr medialer Kontext – mit bestimmten Personenwahrnehmungen (siehe Abschnitt 3.3)
und PSB in Verbindung bringen. Einen ersten Schritt in diese Richtung unternimmt Gleich
(1997), indem er das Schema zur Personenwahrnehmung von Warr und Knapper (1968) auf
Fernsehakteure anwendet. Sein Modell berücksichtigt die besondere „Charaktersynthese“
(Wulff 1996a: 29) medialer Personen dadurch, dass es den medialen und extramedialen
Kontexteinfluss der Persona mit einbezieht. Der Einfluss des medialen Kontextes ist relevant,
da jede Persona letztendlich ein aus ihrer unmittelbaren Umgebung heraus interpretierten
Charakter darstellt. Daher werden unter diesem Punkt Merkmale der Mediendarbietung bzw.
des Medienformats und der rezipientenseitigen Beurteilungen dieser Merkmale einbezogen.
Einstellungen gegenüber dem Format färben auf die Personawahrnehmung ab. So bestätigen
zum Beispiel viele empirische Studien, dass die Glaubwürdigkeit des Formats einen Einfluss
auf die PSB zu den Akteuren besitzt, die in dem Format auftreten (Visscher/Vorderer 1998;
Rubin/Perse 1987). Weil der Kontext für das Verständnis einer Persona bedeutend ist und sich
die Anzahl und das Repertoire an Medienkontexten, in welchen eine Persona überhaupt
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anzutreffen ist, von Figur zu Figur unterscheiden (vgl. Giles, in Druck), legen verschiedene
Personae unterschiedliche Interpretationsweisen nahe. Mit typischen Kinostars kann es zum
Beispiel über verschiedene Medien hinweg in zahlreichen Kontexten zu regelmäßigen
Interaktionssituationen kommen (vom Kinofilm über den Artikel im Boulevard-Magazin bis
hin zum Star-Chat im Internet), während virtuelle Avatare aufgrund technischer
Gegebenheiten relativ diskontinuierlich in unterschiedlichen Medienkontexten präsent sind
(vgl. Hartmann 2001), was die Wahrnehmung ihrer Virtualität unterstützt. Anhand ihrer
typischen Medienkontexte lassen sich Personae aber auch differenzieren, weil ihrem medialen
Rahmen typische Verhaltenssequenzen zugeordnet werden können. Bente und Otto (1996:
226) differenzieren das Ausmaß von PSI in Abhängigkeit davon, ob eine direkte Adressierung
durch die Persona erfolgt, was als Teil des typischen Handlungsrepertoires einer Persona
interpretiert werden kann. In diesem Punkt unterscheiden sich zum Beispiel
Serienschauspieler/innen von Nachrichtenmoderator/inn/en, da Letztere aufgrund ihres
primären Medienkontextes „Nachrichtensendung“ und aufgrund des für diesen Kontext
üblichen Handlungsrepertoires die Rezipient/inn/en viel häufiger direkt adressieren dürften als
Serienschauspieler/innen.
Der in Gleichs Modell aufgeführte extramediale Einfluss berücksichtigt die
Mehrdimensionalität medialer Figuren (vgl. Keppler 1996), d.h. dass PSI und PSB abhängig
vom Personatyp auf verschiedenen Ebenen geführt werden können (vgl. Vorderer 1998;
Hippel 1996; Wulff 1996a). Rezipient/inn/en können, je nach Art der Personae, ihre
Interaktion auf die Figuren/Rollen, die Darsteller/Schauspieler oder auf den verkörperten
sozialen Typus richten und entsprechend mehrdimensionale Bindungen aufbauen.
Warum der hier skizzierte Ansatz eine relevante Erweiterung für die Erforschung von PSI
darstellt, sei abschließend kurz an einem Beispiel verdeutlicht. Wenn zum Beispiel Arnold
Schwarzenegger, der durch Filme wie „Terminator“ oder „True Lies“ den Actionhelden
schlechthin verkörpert, seine typische Rolle verlässt und in der Komödie „Junior“ (als einem
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neuen Medienformat) einen schwangeren Mann spielt, dann kann dieser Rollenwechsel
anhand des Modells schon angebotsseitig als „Charakterbruch“ identifiziert werden, welcher
interessante Auswirkungen auf die Beziehungen der Fans zu dem Kinostar haben dürfte. So
könnte eine eventuell ausgelöste Dissonanz bei eingefleischten Fans dazu führen, dass sie den
Bezugstypus ihrer Fanbeziehung (z.B. harter Kerl als sozialer Typus) korrigieren und ihre
PSB neu ausrichten (z.B. entmystifizierend auf Arnold Schwarzenegger als vielseitigen
Schauspieler). Die hier angestellten Überlegungen könnten dazu verhelfen, solche
Charakterbrüche und ihre Auswirkungen auf strukturierte Weise zu analysieren, indem PSI in
Abhängigkeit der Persona als Medienstimulus betrachtet werden.
3 PROBLEME DER THEORETISCHEN UNTERFÜTTERUNG – PERSPEKTIVEN DER
ANKNÜPFBARKEIT MIT ANDEREN THEORIEN
3.1 Theoretische Verortung in der Medienwissenschaft
„Als interaktionistische Theorie läßt [...] sich [das Konzept der parasozialen Interaktion]
gegen die Annahmen eines behavioristischen ‚Wirkungsansatzes‘ lesen, sofern dieser mit der
These eines passiven Publikums verbunden ist, steht aber gleichzeitig eher unverbunden
neben dem seit vielen Jahren vorherrschenden ‚uses-and-gratifications-approach‘ “ (Hippel
1992: 137-138).
Aus den Worten Hippels ist indirekt zu entnehmen, dass es zumindest bis in die 90er-Jahre
hinein unterlassen wurde, PSI in das Spektrum der Forschungsparadigmen und -ansätze
einzuordnen. Da sich PSI aus dem Zusammenspiel zwischen Rezipient/inn/en und
Medienpersonae ergeben, scheinen Ansätze und Modelle, die entweder rein
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rezipientenorientiert oder rein medien- bzw. kommunikatorzentriert sind, dem Phänomen
nicht gerecht zu werden (zum Versuch einer theoretischen Verortung in der
Medienwissenschaft: Gleich 1997: 51-55). Der nächstliegende
kommunikationswissenschaftliche Ansatz dürfte daher der „dynamisch-transaktionale
Ansatz“ von Früh und Schönbach (1982; Schönbach/Früh 1984) sein, weil er
Verarbeitungsprozesse der Zuschauer/innen und intramediale Prozesse der Medienangebote
und Medienpersonae (Intra-Transaktionen) sowie Wechselprozesse zwischen
Medienangeboten und Rezipient/inn/en (Inter-Transaktionen) in einem dynamischen,
interaktionalen und prozessualen Modell vereint. Sucht man in dem dynamisch-
transaktionalen Modell nach Entsprechungen des PSI-Konzepts (vgl. Schaubild 1), so treten
an Stelle der Inter-Transaktionen die PSI und an Stelle der Botschaften von Zuschauer/inne/n
und Fernsehpersonae die sozialen Stimuli. PSB könnten sich fortlaufend über die Verkettung
von einzelnen aufeinander bezogenen transaktionalen bzw. parasozialen Prozessen (PSI 1,
PSI 2, PSI ..., PSI X) entwickeln, was durch die Darstellung der Zeitdimension im
dreidimensionalen Raum verdeutlicht wird.
� hier Schaubild 1 einfügen
Nun steht die Vorstellung eines dynamisch-transaktionalen Modells jedoch insoweit im
Widerspruch zu den Überlegungen in Abschnitt 2.1, da PSI dort als eine Art asymmetrische
Interaktion beschrieben wurde, bei der die Medienfiguren zwar die Zuschauer/innen
beeinflussen, die Zuschauer/innen jedoch keinen direkten Einfluss auf die Medienfiguren
ausüben können. Intertransaktionale Prozesse wären demnach ausgeschlossen. Dies ist
zunächst aus der Mikroperspektive und bezogen auf eine einzelne konkrete Interaktion
zwischen Zuschauer/innen und Medienpersonae sicher zu bestätigen. Das dynamisch-
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transaktionale Modell steht aber weiterhin im Einklang mit PSI, wenn eine Makroperspektive
dergestalt eingenommen wird, dass ein Beeinflussen der Medienfiguren durch die
Zuschauer/innen in jedem Fall nach der Rezeptionssituation bzw. zwischen den
Rezeptionssequenzen gegeben ist – und sei es durch die Einschaltquoten, Zuschauerpost oder
das Ausrichten bestimmter Sendungsinhalte und deren Darstellungsformen auf die
vermeintlichen Wünsche der Zuschauer/innen. Zwar wären PSI aus dieser Makroperspektive
symmetrische Interaktionen, doch steht diese Betrachtungsweise im Widerspruch zur
gängigen Definition von PSI, die an die einzelne Rezeptionssituation gebunden ist (Vorderer
1998). Ohne eine solche Beschränkung auf den Rezeptionsvorgang müssten alle
wechselseitigen Beeinflussungen zwischen Publikum und Personae unter PSI subsumiert
werden, was einer Schärfung des Konzepts abträglich wäre.
Das Modell trägt weiterhin eher zur Veranschaulichung als zur Erklärung von PSI bei, weil es
keine Faktoren für das Entstehen von PSI – wie zum Beispiel Eigenschaften der
Zuschauer/innen oder der Personae – spezifiziert. Daher wollen wir im Folgenden PSI und
PSB mit Theorien der Medienwissenschaft und Psychologie in Verbindung bringen, um eine
geeignete Erklärungsbasis zu schaffen. Wir wollen dabei in einem ersten Schritt auf Theorien
eingehen, die die Voraussetzungen für das Entstehen von PSI thematisieren. Zuschauer/innen
werden nur dann mit Medienfiguren interagieren, wenn sie aufgrund einer bestimmten
Personenwahrnehmung und -beurteilung den Medienfiguren nicht gleichgültig
gegenüberstehen. Gefragt sind also Theorien der Personenwahrnehmung und -beurteilung
(Abschnitt 3.3) sowie – diesen vorgelagert – allgemeine Theorien der Wahrnehmung, die
erklären, warum Medienfiguren überhaupt als soziale Entitäten und nicht zum Beispiel als
Gegenstände von den Zuschauer/inne/n identifiziert werden (Abschnitt 3.2). Die PSI selbst
lassen sich hingegen recht gut mit Theorien der Medienrezeption erklären (Abschnitt 3.4).
Gründe für das mehrmalige Zuwenden zu Medienfiguren und damit die Voraussetzungen für
das Entwickeln von PSB können schließlich aus motivationalen Theorien gewonnen werden.
18
Diese motivationalen Theorien erklären selbstverständlich auch das erstmalige Zuwenden zu
einem Medienangebot oder einer bestimmten Medienfigur, erklären also Voraussetzung und
Folge von PSI gleichermaßen und bilden daher das Bindeglied zwischen den aufeinander
aufbauenden Rezeptions-/Interaktionssequenzen (Abschnitt 3.5). Sowohl bei den
rezeptionsbeschreibenden als auch bei den motivationalen Aspekten beziehen wir nach
Möglichkeit diejenigen medienwissenschaftlichen/psychologischen Theorien mit ein, bei
denen Medienfiguren im Mittelpunkt stehen und die daher offensichtlich Anknüpfungspunkte
für PSI bieten.
3.2 Anbindung an Theorien der Wahrnehmung
Ganz am Anfang einer PSI muss zunächst die Identifizierung einer sozialen Entität stehen, die
als mediales Gegenüber fungieren kann. Der Prozess erscheint so selbstverständlich (Biocca
1997), dass seine Vielschichtigkeit meist nicht problematisiert wird. Gerade aber in Medien,
die eine weniger wirklichkeitsgetreue Darstellung von Personae liefern (zum Beispiel das
Internet), ist das Zustandekommen einer soziale Wahrnehmung von Charakteren durchaus
nicht selbstverständlich, oder aber es kommt zu sozialen Interaktionen unter deutlich anderen
Vorzeichen (vgl. Hartmann/Klimmt/Vorderer 2001).
Der erste Wahrnehmungs- und Konstruktionsprozess läuft automatisiert und unbewusst ab
(vgl. Kanning 1999). Der Rezipient/die Rezipientin selektiert aus einer Vielzahl an
Sinneseindrücken und fügt bestimmte Informationen zu einem ersten kohärenten Bild, zu
einer sozialen Entität, zusammen. Wahrnehmung kann an dieser Stelle – ganz im
konstruktivistischen Sinne – als ein Versuch verstanden werden, „aus der angebotenen
Reizkonfiguration aktiv ‚Sinn‘ zu machen.“ (Kruse/Stadler 1994: 25). Der
Konstruktionsprozess von sozialen Entitäten geschieht jedoch nicht losgelöst vom
19
Medienangebot, sondern die besondere „Reizkonstellation“ des Angebots legt eine bestimmte
Informationsintegration bereits nahe. Gerade intensive und sich vom Kontext klar
abgrenzende Reizmuster passieren die Selektionsmechanismen der Wahrnehmung und tragen
zum Konstruktionsprozess bei (vgl. Kanning 1999). Auf einer höheren Ebene können so
genannte „social cues“ wie zum Beispiel unterstellte Bewegungsintention und Sprache
identifiziert werden (vgl. Dehn/van Mulken 2000), welche darüber entscheiden, ob die
verarbeitete Reizkonstellation zur Konstruktion einer sozialen Identität führt (vgl. Biocca
1997). Biocca zufolge führen diese medialen Hinweisreize im Rezipienten zum Aufbau einer
inneren Simulation, welche die soziale Entität auf der subjektiven Wahrnehmungsebene der
Rezipient/inn/en begründet. Die Wahrnehmung einer sozialen Entität ist daher lediglich an die
subjektive Interpretation von Hinweisreizen gebunden und muss mit der Realität nicht
notwendiger Weise korrespondieren, „because the simulation occurs [...] whether the ‚other‘
is a moving human being or an animation composed of nothing more than moving patterns of
ink.“ (Biocca 1997: 1). Die „Mächtigkeit“ der „social cues“ führt auf diese Weise dazu, dass
soziale Identitäten auch in weniger realistischen Medienkontexten konstruiert bzw. mitunter
Phänomene sozial attribuiert werden, welche viele Forscher/innen nicht als Gegenstand von
PSI in Betracht ziehen würden. Anhand der Konstruktion von sozialen Entitäten machen die
Rezipient/inn/en aus der eigentlichen Situation, dass sie nämlich einem rein technischen Gerät
gegenübersitzen, erst eine parasoziale Situation, in welcher „ein Akteur zum Gegenstand
visueller und kognitiver Aufmerksamkeit des anderen Akteurs wird“ (Goffman 1973, zit. n.
Gleich 1997: 48). Weil die spätere Bezugsperson schon in dieser Anfangsphase ihre erste
kognitive Repräsentation und Bewertung erhält (z.B. auf der Bewertungsdimension „künstlich
vs. natürlich“) und diese erste Repräsentation weitere parasoziale Interaktionsprozesse
beeinflussen dürfte (vgl. hierzu auch Gleich 1997: 272), ist eine klare Differenzierung
zwischen den Begriffen „Interaktion“ und „erste soziale Wahrnehmung“ in der PSI-
Forschung anzuraten.
20
3.3 Anbindung an Theorien der Personenwahrnehmung und -beurteilung
„Personenwahrnehmung [...] ist die entscheidende Voraussetzung für jede Interaktion.“
(Martin/Wawrinowski 21993: 24). Auf die Konstruktion einer sozialen Entität folgt
unmittelbar ihre erste Bewertung. „Der erste Eindruck wartet nicht den vollständigen Erhalt
von möglichen Informationen ab, sondern organisiert und integriert sie augenblicklich zu
einem geschlossenen Bild.“ (25). Aus der psychologischen Forschung zur
Personenwahrnehmung ist bekannt, dass diese Beurteilungen (‚first impressions‘) dabei
weitestgehend unbewusst ablaufen. An der ersten Urteilsbildung ist eine Vielzahl von
subjektiven Einflussfaktoren beteiligt, angefangen von der Art der Informationsverarbeitung
(z.B. Schemata und Verfügbarkeitsheuristiken) über Attributionsmechanismen,
hypothesengeleitete Wahrnehmung, Priming-Effekte bis hin zur Beeinflussung durch
emotionale Komponenten (vgl. Kanning 1999). Von allen Merkmalen, die zum ersten Urteil
herangezogen werden, sind besonders die hervorstechenden Attribute im
wahrnehmungspsychologischen Sinn relevant sowie die Attribute, die den Erwartungen des
Beobachters entsprechen, Attribute, die den Bedürfnissen des Beobachters entsprechen und
allgemein visuell wahrnehmbare Attribute (vgl. Kanning: 202). Der Prozess der
Personenbeurteilung endet in einer „modellhaften Vorstellung einer Person“ (Wulff 1996a:
30), in welcher bestimmte Eigenschaften der Persona akzentuiert werden (ähnlich der
reduktionistischen Personenbeurteilung bei Kanning 1999: 202) und deren Bewertung zu
einer ersten, relativ robusten Disposition führt.
Im Rahmen der PSI-Forschung scheint eine detaillierte Betrachtung der
Personenwahrnehmungsprozesse wünschenswert (vgl. z.B. Bommert/Weich/Dirksmeier
1995). „Vom Standpunkt der Psychologie aus gesehen stehen Ausmaß und Grad der
21
Differenziertheit dieser Forschung [...] in krassem Mißverhältnis zu dem mannigfaltigen
Repertoire an psychologischen Konzepten und Ergebnissen zur interpersonalen
Wahrnehmung“ (Gleich 1997: 33). Ausgehend von der Personenwahrnehmung könnten sich
zum Beispiel Zusammenhänge zur Aufmerksamkeitsallokation und darüber hinaus bis zum
Involvement herstellen lassen (siehe unten), wodurch PSI einen stärker integrativen Status
erhalten würde. Zudem könnte eine differenzierte Ausarbeitung die nach wie vor bestehende
Frage beantworten, ob PSI mit dem (Sinn schaffenden) Rezeptionsvorgang selbst
gleichzusetzen sind (vgl. Krotz 1996), lediglich einen zwingenden Bestandteil des
Rezeptionsvorgangs bilden (ohne Willensentscheidung des Rezipienten) oder eine
willentliche Entscheidung des Rezipienten innerhalb des Rezeptionsvorgangs darstellen (vgl.
Wulff 1996b). So könnte zum Beispiel argumentiert werden, dass die Wahrnehmung einer
sozialen Entität unbewusst und unwillkürlich erfolgt, die darauf aufbauende
Personenbeurteilung und erste Eindrucksbildung sowohl willentlich-bewusste als auch
unbewusste Prozesse umfasst (vgl. Kanning 1999), während die nachfolgenden Interaktionen
den Rezipient/inn/en schon eher bewusst sein können. Ohne die Berücksichtigung der
zunächst unbewussten Prozesse der sozialen Wahrnehmung und Personenbeurteilung kann
jedoch der konzeptuelle Widerspruch zwischen PSI als normalem und zwingendem
Phänomen versus PSI als aufgesuchtem und gewolltem Phänomen nicht gelöst werden.
Eine weitere Möglichkeit, die Substanz und Erklärungskraft des Konstrukts PSI durch
Theorien der Personenbeurteilung zu vergrößern, ist die Einbindung der Theorie des sozialen
Vergleichs (vgl. Festinger 1954). Das Bestreben, sich selbst mit anderen Personen zu
vergleichen, um eigene Unsicherheiten zu reduzieren, ist ein zentrales Motiv für das
Aufsuchen sozialer Situationen. Das heute verfügbare Inventar von Medienpersonen eignet
sich hervorragend für soziale Vergleiche auf den unterschiedlichsten Dimensionen. Dabei
werden nicht nur Vergleiche, bei denen die Rezipient/inn/en besser abschneiden (abwärts
gerichtete Vergleiche), als positiv erlebt. Oftmals kann auch der Vergleich mit sehr
22
erfolgreichen Personae (aufwärts gerichteter Vergleich) gut für das Selbstwertempfinden der
Zuschauer/innen sein, vornehmlich dann, wenn der beobachtete Erfolg auf einer Dimension
eintritt, die für ihren Selbstwert nicht relevant ist (vgl. Bierhoff 52000). Gerade solche
Vergleichsobjekte (z.B. Polizist/inn/en im Krimi, Moderator/inn/en in Talkshows) finden sich
unter den Personae der Massenmedien sehr häufig. Es liegt daher nahe zu vermuten, dass
Vergleichsprozesse eine bedeutende Dimension von PSI sind (vgl. Gleich 1997); in diese
Richtung deuten auch Befunde, wonach die Ähnlichkeit zwischen Persona und Rezipient/in
der Bildung von PSI förderlich ist (vgl. Turner 1993). Denn ähnliche Personen werden
besonders häufig für soziale Vergleiche herangezogen, weil ihre Ansichten, Einschätzungen
und Leistungen oftmals sehr informativ im Sinne der Unsicherheitsreduktion sind (vgl.
Bierhoff 52000).
3.4 Anbindung an rezeptionsbeschreibende
(kommunikationswissenschaftliche/medienpsychologische) Theorien
a) Affective-Disposition-Theorie und Excitation-Transfer
PSI gehen – legt man die bestehenden Erhebungsinstrumente und die Ausgangsidee von
Horton und Wohl zugrunde – in hohem Maße mit affektiven Dispositionen gegenüber den
Fernsehfiguren und in der Folge mit affektiven und emotionalen Reaktionen auf das
Verhalten dieser Figuren einher. Obwohl bestimmte Reaktionen der Zuschauer/innen in den
verschiedenen PSI-Skalen immer wieder auftauchen, ist es bisher unterlassen worden, diese
prozesshaft zu erklären. Wenn beispielsweise Zuschauer/innen beim Anschauen eines
Fußballspiels dem Schiedsrichter mit der Faust drohen und ihn beschimpfen, dann müsste
dieses Verhalten auch psychologisch erklärt werden können. Die Affective-Disposition-
Theorie von Zillmann (1991a, 1996a) bietet hier die geeignete Erklärungsgrundlage für PSI,
23
die sich speziell gegenüber einer Persona in einem narrativen Spannungsplot entwickeln
können (vgl. Vorderer 1996c). Schaubild 2 zeigt die Theorie modellhaft mit ihren in
Verbindung stehenden Konstrukten.
� hier Schaubild 2 einfügen
In dem Modell ist die moralische Bewertung einer handelnden Filmfigur und die darauf sich
begründende affektive Disposition Voraussetzung für empathisches Mitfühlen, das Hoffen
und Bangen um einen positiven Ausgang für die Protagonisten und damit einhergehend für
das Empfinden von Spannung. In ihrer Gesamtheit können diese verschiedenen
Rezeptionsdimensionen als „sozio-emotionales Filmerleben“ bezeichnet werden (vgl.
Bente/Vorderer 1997); „emotional“ deswegen, weil alle Dimensionen affektive Komponenten
beinhalten und „sozio-“, weil sich diese Affekte stets auf eine andere Person, die
Medienperson, bezogen sind.
Unseres Erachtens spiegeln sich nun in diesen verschiedenen Dimensionen des sozio-
emotionalen Filmerlebens PSI wider: Affektive Dispositionen gegenüber Filmheld/inn/en
bzw. Sympathie und Antipathie, Empathie und „Counterempathy“, Spannungsempfinden und
Bewertungen sind u.a. die Kategorien, in denen PSI – wenn auch oft implizit – von den PSI-
Forscher/inne/n beschrieben werden. Alle diese Rezeptionsphänomene würden nämlich
entfallen, wenn die Rezipient/inn/en den Filmheld/inn/en nicht eine gewisse Bedeutung
zukommen lassen würden, wenn sie nicht eine emotionale Beziehung zu ihnen aufbauen
würden und wenn sie nicht – verbal oder nonverbal – in irgendeiner Form mit ihnen
interagieren würden.
Die Affective-Disposition-Theorie stellt überdies eine Erklärung bereit, warum sich
Menschen aufgrund von Rezeptionserfahrungen neuen oder auch immer wieder denselben
24
Medienangeboten aussetzen. Denn je intensiver die affektive Disposition gegenüber der
Persona und je intensiver das empathische Mitfühlen im Verlauf des Filmes sind, desto eher
dürfte die Motivation ansteigen, sich erneut auf PSI mit der Persona einzulassen und über
längere Zeit eine PSB aufzubauen.
Eine weitere Theorie, die an diesem Punkt des Rezeptionsmodells eingeführt werden sollte,
ist die des Excitation-Transfers (Zillmann 1991b, 1996b). Zillmann beschreibt hierbei das
Entstehen von erregungspsychologischen Zuständen, im Speziellen empathischen Disstress,
während der Rezeption und der verstärkenden Wirkung dieser Erregung auf die Euphorie
nach einem positiven Ende, aus denen sich Motivationen für erneute Zuwendung zu
Medienangeboten ergeben können. Übertragen auf PSI lässt sich vermuten, dass der Anreiz
für die erneute Rezeption des Medienangebots und das Entwickeln einer PSB umso höher ist,
desto intensiver der euphorische Stress nach dem Filmende ausfällt.
Das Modell Zillmanns ist jedoch stark vereinfacht (vgl. Vorderer 1996c). Die Sympathie zu
den Protagonisten als grundlegend anzunehmen (vgl. Zillmann/Cantor 1977; Comisky/Bryant
1982), ist nicht ausreichend. Denn PSI erfolgen sicher auch als Reaktionen auf „bad guys“
bzw. unsympathische Fernseh- und Filmfiguren (vgl. hierzu Vorderer 1996c). Weiterhin
berücksichtigt das Modell keine inter- und intraindividuelle Varianz bzw. die Erklärungskraft
verschiedener Situationen und Personeneigenschaften. Ein neurotischer Mensch entwickelt
vielleicht viel eher Sympathie mit einem „bad guy“ und zeigt in der Folge vermehrt PSI.
Dieses Verhalten legt er aber vielleicht nicht in jeder Situation an den Tag, sondern nur dann,
wenn sein psychisches Gleichgewicht gestört ist. Außerdem dürften Faktoren, welche die PSI-
Forschung als förderlich für das Entstehen von PSI ermittelt hat, auch einen gewissen
Erklärungsbeitrag leisten. Hier sind zum Beispiel die empfundene Ähnlichkeit mit den
Protagonisten, ihre Attraktivität oder der Grad, in dem sie vom Zuschauer als real
wahrgenommen werden, zu nennen (vgl. Abschnitt 3.2). Schramm (2000) hat diese
25
Überlegungen visualisiert, indem er dem Modell der Affective-Disposition-Theorie einige
„Bausteine“ zugefügt hat (vgl. Schaubild 3).
� hier Schaubild 3 einfügen
b) Involvement-Ansatz/Presence
Nach Vorderer (1992) kann Involvement in medienpsychologischer Hinsicht als eine Haltung
der Zuschauer/innen verstanden werden „bei der die Rezipienten kognitiv und emotional
derart in das fiktive Geschehen [...] involviert werden, dass sie sich der Rezeptionssituation
selbst nicht mehr bewußt sind, sondern quasi im Wahrgenommenen ‚mitleben‘ “ (Vorderer
1992: 83). Das hier beschriebene Phänomen der Ausblendung von Medialität
(„nonmediation“) wird in der Medienwissenschaft durch eine Vielzahl unterschiedlicher
Begriffe adressiert, welche bislang kaum zueinander ins Verhältnis gesetzt wurden.
Neuerdings wird die Ausblendung von Medialität insbesondere innerhalb der Presence-
Forschung untersucht (vgl. für eine Übersicht: International Society for Presence Research
2000) und dort in Zusammenhang mit Aufmerksamkeitsprozessen gebracht (vgl.
Draper/Kaber/Usher 1998). Witmer und Singer (1998) zufolge wird das Presence-Erleben
evoziert, indem die Aufmerksamkeit auf Medienstimuli gelenkt wird und von externen, nicht-
medialen Stimuli abgezogen wird. Nach Kim und Biocca (1997) kann das Erleben von
Presence dem Aufmerksamkeitsparadigma zufolge als das Ergebnis der begrenzten
menschlichen Informationsverarbeitungskapazität angesehen werden. So gesehen wird die
Realitätskonstruktion stets auch aufgrund der Art der verarbeiteten Stimuli aktualisiert, wobei
nur eine bestimmte Anzahl an Stimuli verarbeitet werden kann. PSI werden nun mit dem
Presence-Erleben in Verbindung gebracht, da beide von dem Phänomen der „non-mediation“
charakterisiert sind: „users´ perceptions and the resulting psychological processes lead them
to illogically overlook the mediated or even artificial nature of an entity within a medium and
26
attempt to interact with it“ (Lombard/Ditton 1997: 6). Da sich in der Persona gewisse
aufmerksamkeitserregende Eigenschaften wie zum Beispiel Komplexität und Ungewissheit
(vgl. Berlyne 1960) vereinen dürften, könnten sie als maßgebliche mediale Reizkonfiguration
verstanden werden, für dessen Verarbeitung und Interpretation die Rezipient/inn/en
erhebliche Aufmerksamkeitressourcen bereitstellen und durch welche sie auf diese Weise
zunehmend in die Medienhandlung involviert werden. Eine genauere Explikation der
Verbindung von PSI, Involvement und Presence steht jedoch noch aus.
3.5 Anbindung an motivationale (kommunikationswissenschaftliche/medienpsychologische)
Theorien
Ein weiterer Ansatz für die Erklärung von PSI könnte die Frage nach den Rezeptionsmotiven
sein. Warum entwickeln bestimmte Zuschauer/innen PSI und andere nicht? Sicher
entscheiden auch Persönlichkeitsmerkmale der Zuschauer/innen und Eigenschaften und
Merkmale der Fernsehfiguren darüber, ob und in welchem Ausmaß sich PSI entwickeln.
Jedoch dürfte es auch einen Einfluss haben, mit welchen Erwartungshaltungen und
Motivationen die Zuschauer/innen den Fernsehfiguren begegnen. Vorderer (1996b) hat in
seinem Überblicksartikel zur Rezeptionsmotivation mehrere Theorien und Konzepte
beschrieben, die alle auch für die Erklärung von PSI geeignet scheinen. Zwei von ihnen, die
auch in der Kommunikationswissenschaft einen prominenten Stellenwert haben, sollen im
Folgenden kurz auf ihre Erklärungskraft für PSI hin diskutiert werden.
a) Eskapismus
Einer der wenigen genuin kommunikationswissenschaftlichen Versuche, die Motive für
Fernsehrezeption zu erklären, ist die so genannte Eskapismusthese (vgl. Katz/Foulkes 1962).
27
Sie besagt, dass Menschen aufgrund ihres tristen Alltags und ihres oft unbefriedigenden
Lebens das Bedürfnis haben, über die Medien zumindest für eine bestimmte Zeit aus der
Realität auszusteigen, um sich reizvollen, interessanten und schönen Welten phantasievoll
hinzugeben. Beim Entstehen von PSI dürfte dieses Motiv der Alltagsflucht eine große Rolle
spielen. Denn über die Medien können Personen, die sozial vereinsamt sind, Kontakt- oder
Kommunikationsschwierigkeiten haben, andere Personen bzw. die Fernsehfiguren „treffen“
und mit ihnen interagieren (vgl. Vorderer/Knobloch 1996). Sie können sich dabei reizvollen
und schönen Stars zuwenden, mit denen sie in der Realität nie Kontakt hätten. Kubey (1986:
111) formulierte drei Hypothesen bezüglich der eskapistischen Nutzung des Fernsehens und
stellte dabei negative Erfahrungen in der Interaktion mit anderen Menschen als eine
Erklärungsmöglichkeit für verstärkte Fernsehnutzung heraus. Henning und Vorderer (2001)
sprechen hierbei vom sozialpsychologischen Eskapismus, da über die Mediennutzung soziale
zwischenmenschliche Defizite kompensiert bzw. verdrängt werden.
Das Besondere an der medialen bzw. parasozialen Interaktionsform ist, dass die Zuschauer
das Geschehen jederzeit kontrollieren. Bei Bedarf können sie aus der Interaktion aussteigen
und per Knopfdruck eine neue Interaktion mit einer anderen Fernsehfigur beginnen. Jegliche
negative bzw. unsoziale Äußerungen und Verhaltensweisen gegenüber der Fernsehfigur
bleiben für sie folgenlos. Die Regeln und Zwänge des zwischenmenschlichen Umgangs
werden für die Zeit der Rezeption unbedeutend, was von vielen Personen sicher als eine
willkommene Erleichterung und Befreiung empfunden wird.
b) Psychologische Spieltheorie
Das Außerkraftsetzen von realen Regeln bzw. das temporäre Einlassen auf neue Regeln ist im
Kontext der psychologischen Spieltheorie ein zentrales Element der Spielfaszination. In
diesem Sinn ist es also durchaus legitim, PSI als eine Art Spiel zu begreifen (vgl. Hippel
1993) und die Anbindung an die psychologische Spieltheorie zu suchen. In jüngster Zeit
28
haben verschiedene Autoren auf Gemeinsamkeiten zwischen Spielhandlungen einerseits und
dem Gebrauch unterhaltsamer Medienangebote andererseits hingewiesen (z.B. Hoppe-Graff
2000; Klimmt 2001). Vorderer (2001) schlägt die psychologische Spieltheorie sogar als
paradigmatischen Rahmen vor, der zur Beschreibung und Erklärung unterhaltsamen
Mediengebrauchs herangezogen werden sollte. Eines der zentralen Merkmale von
Spielhandlungen ist der „Wechsel des Realitätsbezugs“ (Oerter 1999: 9). Das spielende
Subjekt konstruiert für sich eine eigene Wirklichkeit, die sich von der „echten“ Realität stark
unterscheiden kann. Entscheidend ist, dass die Ziele, die mit Spielhandlungen verfolgt
werden, auf die Spiel-Realität gerichtet sind und nicht über diese hinausreichen.
Spielhandlungen sollen demnach keine Konsequenzen in der Wirklichkeit nach sich ziehen.
Durch diese Abschottung gegen die Wirklichkeit schaffen sich Spielende große Freiheiten.
Sie können sich für die Dauer des Spiels Kompetenzen aneignen, die sie sonst nicht besitzen,
und (imaginär) Handlungen ausführen, die in der Realität nicht möglich oder sanktioniert sind
(vgl. auch Mogel 21994).
PSI scheinen ähnliche Möglichkeiten im Kontext des zwischenmenschlichen Umgangs zu
eröffnen. Angesichts der fehlenden Reziprozität zwischen Persona und Rezipient/inn/en
ergeben sich für das Publikum Freiheitsgrade in der Ausgestaltung der Interaktion (z.B.
Beschimpfungen, anzügliche Kommentare), die in wirklichen sozialen Situationen als
unangemessen gelten würden. PSI können damit als spielerische Form der sozialen
Interaktion angesehen werden, in der auch unübliche oder sanktionierte Verhaltensweisen
ausgelebt werden können. Eine Betrachtung von PSI im Sinne der Spieltheorie könnte daher
wertvolle Erkenntnisse zu Tage fördern (vgl. erste Ansätze bei Hippel 1993).
4 PROBLEME DER MESSUNG VON PSI/PSB
29
4.1 Methodologische Überlegungen
Die Messproblematik besteht bei allen Untersuchungen primär darin, ob das zu messende
Konstrukt valide mithilfe der eingesetzten Methode und des Erhebungsinstruments erfasst
wird. Vor den Überlegungen zur konkreten Operationalisierung sollte zuerst die Frage gestellt
werden, inwieweit die anvisierte Methode der Natur des Untersuchungsgegenstandes
überhaupt gerecht wird. Bei den meisten Untersuchungen zu PSI und PSB wurde dieses
Problem nicht gesehen oder zumindest in der entsprechenden Publikation nicht angesprochen.
Denn in nahezu allen Fällen wird ohne ausführliche Reflektion auf Befragungsskalen
zurückgegriffen, obwohl anzuzweifeln ist, ob die Befragung die angemessene Methode zum
Abbilden von PSI und PSB ist. Über Befragungen werden vorzugsweise Meinungen,
Einstellungen und Verhaltensabsichten, also: Kognitionen, erhoben. Parasoziale Prozesse
setzen sich auf Grundlage der bisherigen Überlegungen jedoch aus Kognitionen, Emotionen
und Handlungen/Verhaltensweisen zusammen. Bereits Bente, Stephan, Jain und Mutz (1992)
wiesen darauf hin, dass der methodische Umgang mit solchen emotionalen Fernsehwirkungen
ein gewisses Anforderungsprofil erfüllen sollte, das mit den drei Aspekten Breitbandigkeit,
Kontextbezogenheit und Verlaufsorientierung umrissen werden kann. Während die letzten
zwei Kriterien für sich sprechen dürften, definieren Bente und Kollegen die Breitbandigkeit
folgendermaßen: „die Analyse emotionaler Reaktionen umfaßt als Meßebenen kognitive bzw.
subjektiv-verbale Aspekte (etwa Befindlichkeitseinschätzungen, Attributionen), motorische
Phänomene (Mimik, Gestik, Lokomotion) sowie physiologische Komponenten (kortikale und
periphere Erregungsmuster).“ (Bente u.a. 1992: 191). Obwohl eine methodische Umsetzung
auf allen drei Messebenen anzuraten wäre, ist jeder einzelne dieser drei empirischen Ansätze
mit spezifischen Messproblemen behaftet (vgl. hierzu Bente/Vorderer 1997: 128-129). Bente
und Vorderer (1997) weisen in diesem Zusammenhang zum Beispiel auf die Schwierigkeit
hin, die allein das Messen und Interpretieren von psychophysiologischen Daten mit sich
30
bringt: „Thus the measurement of psychophysiological data might in many respects serve the
differentiation of the stimulus offerings more than the understanding of the emotional
responses per se“ (Bente/Vorderer 1997: 129). Dieser Hinweis und das oben genannte
Kriterium der Kontextbezogenheit implizieren zudem, dass dem Stimulus bzw. der Persona
eine große Bedeutung bei der Messung und Interpretation von PSI zukommt. So sollten die
Merkmale der Persona und ihre „Interaktionsangebote“ an die Zuschauer/innen bei der
Messung von PSI immer mit reflektiert – bestenfalls sogar mit gemessen – werden. Erst aus
dem parallelen Abbilden von Medienangebot und den Reaktionen der Zuschauer/innen lässt
sich dieses Rezeptionsphänomen vollständig erklären. „This would imply the combination of
objective psychophysiological measurements and experimental stimulus control within
natural reception settings“ (Bente/Vorderer 1997: 129). Eine weitere Schwierigkeit liegt in
dem Kriterium der Verlaufsorientierung. Da es sich bei PSI und insbesondere bei PSB um
prozessuale Phänomene handelt, sind Methoden gefragt, die Prozesse abbilden können. Hier
haben sich speziell in den letzten zehn Jahren komplexe Verfahren der Datenerhebung und
-auswertung entwickelt (vgl. Vorderer/Mangold/Bente, in Druck). Da nach unserer Kenntnis
keine dieser Methoden für die Untersuchung von PSI oder PSB herangezogen wurde und in
diesem Methodenbereich kaum Standards existieren, müsste im Einzelfall entschieden
werden, welche messtheoretischen Probleme durch den Einsatz von prozessbegleitenden
Methoden gelöst werden und welche Probleme dadurch entstehen. Um zum Beispiel die
vielen außermedialen Interaktionen mit Freund/inn/en und Kolleg/inn/en über Medienfiguren
abzubilden, was für die Untersuchung von PSB sicher angemessen wäre, würde sich die
Dokumentation über ein Tagebuch anbieten, damit die Forscher/innen nicht als teilnehmende
Beobachter ständig dabei sein müssten. In diesem Fall wäre jedoch die Verzerrung durch die
Person, die das Tagebuch ausfüllt, in Kauf zu nehmen. In jedem Fall sind
Längsschnittuntersuchungen für die Abbildung von PSB in Erwägung zu ziehen, wobei eine
31
Orientierung an entsprechenden Untersuchungsdesigns aus der Beziehungspsychologie
erfolgen sollte.
Da die hier skizzierten methodischen Umsetzungen in der Regel komplex und zeitaufwändig
sind, wird aus pragmatischen Gründen in Zukunft sicher nach wie vor auf
Befragungsinventare bzw. PSI- und PSB-Skalen ausgewichen werden. Dies ist nicht
grundsätzlich zu kritisieren, soweit die Autor/inn/en ihren methodischen Zugang
problematisieren und der Bandbreite des Rezeptionsphänomens mit ihrem
Erhebungsinstrument gerecht werden, d.h. im Falle von PSI sowohl Kognitionen, Emotionen
und Handlungen/Verhaltensweisen operationalisieren. Um zu gewährleisten, dass in Zukunft
bessere Skalen als die PSI-Skala von Rubin, Perse und Powell (1985) entwickelt und
eingesetzt werden, wird im Folgenden kurz auf die Schwächen dieser Standardskala
eingegangen.
4.2 Überlegungen zur Messung über die PSI-Skala von Rubin, Perse und Powell
Als Quasi-Standard zur Erhebung von PSI und PSB hat sich durch die Verwendung in
zahlreichen Studien die von Rubin, Perse und Powell (1985) konstruierte „Parasocial-
Interaction-Scale“ etabliert (für einen Überblick siehe Gleich 1997: 107-109). Von Gleich
(1995) ins Deutsche übersetzt, wurde die Skala auch in der hiesigen Forschung häufig
eingesetzt. Die Konstruktion jener Skala wurde jedoch zumindest in Deutschland kritisiert.
• Generell erhebt die Skala eine „Kombination und ‚Vermischung‘“ (vgl. Gleich 1997: 114)
unterschiedlicher Rezipient/inn/enaktivitäten: Von Empathie und Involvement während
der Rezeptionssituation, über emotionale Bindungen als Folge der Rezeptionssituation bis
hin zu „präkommunikativen Aktivitäten“ wie Selektionsentscheidungen. Als Ergebnis
misst die Skala in zahlreichen Studien ein mehrdimensionales Phänomen. Die
32
faktorenanalytische Auswertung der Skala brachte zudem immer wieder anders geartete
Zuordnungen und Interpretationen der Items mit sich (vgl. Hartmann 2001).
• Die Skala wurde ursprünglich mit dem Ziel angelegt, „to measure feelings of audience
relationship with local television news personalities“ (Rubin/Perse/Powell 1985: 176;
Kursivsetzung durch Schramm/Hartmann/Klimmt). Die notwendigen Anpassungen der
Items bei der Untersuchung anderer Personae tragen zur Heterogenität der Skala bei.
• Sofern die Skala parasoziale Beziehungen erhebt, misst sie nur eine a priori festgelegte
Beziehungsform, nämlich Freundschaft (vgl. Strange 1996). Andere Beziehungsformen
wie zum Beispiel Feindschaft werden nicht erfasst.
• Die Items weisen einen deutlichen US-amerikanischen Bias auf (vgl. Giles, in Druck).
• Kaum ein Item rekurriert auf die Besonderheit von PSI (vgl. Hippel 1992). Die
Gestaltungsmöglichkeiten, die parasoziales Verhalten gegenüber realer sozialer
Interaktion auszeichnen, werden durch die Items nicht erfasst. Hippel (1992: 141)
resümmiert: „Bestenfalls können einige der [...] Aussagen als hinreichende Bedingungen
für das Vorhandensein extremer oder pathologischer Nutzungsformen (im Sinne Horton
und Wohls) dienen, keinesfalls aber als notwendige Bedingungen für das Vorliegen von
parasozialer Interaktion gelten.“
• Die Fokussierung der empirischen und theoretischen Forschung auf PSI innerhalb von
Fernsehrezeption spiegelt sich in der Itemformulierung der Skala wider. Die Items sind
daher kaum geeignet, PSI zu sozialen Entitäten aus anderen Medien, wie zum Beispiel
dem Internet, zu erheben.
Zieht man die genannten Kritikpunkte in Betracht, kann kaum von einem profilierten
standardisierten Set an Items, das PSI oder PSB misst, die Rede sein. Die Entwicklung solcher
(medienangebotsspezifischen) Sets wäre ein erster Lösungsansatz in Richtung einer
angemesseneren methodischen Umsetzung.
33
5 FAZIT UND AUSBLICK
Dieser Beitrag hat auf unterschiedlichen Dimensionen „konstruktive“ Kritik am Konzept der
PSI und PSB und seiner Anwendung in der Kommunikationswissenschaft geübt. Ziel ist
dabei, das Erklärungspotenzial dieses bewährten Konzepts für die künftige Forschung
auszubauen. Dazu wurden definitorische, konzeptuelle und methodische Unschärfen
diskutiert und Anknüpfungsmöglichkeiten zu anderen Konzepten und Theorien der
Kommunikationswissenschaft, aber auch zu Forschungsbereichen und Theorien aus anderen
Wissenschaftsdisziplinen vorgestellt.
Derartige Versuche, interdisziplinäre Verknüpfungen zu skizzieren, sind immer mit der
Gefahr des Dilettantismus behaftet. Außerhalb des eigenen Faches fehlt oftmals das
Bewusstsein, wie bedeutsam und relevant bestimmte Theorien und Konstrukte sind. Auch ist
fraglich, ob Expert/inn/en der jeweiligen fremden Disziplin die erarbeiteten
Anknüpfungspunkte nachvollziehen könn(t)en. Andererseits bietet die Suche nach
interdisziplinären Verbindungen erhebliche Chancen, die Erklärungskraft des Konzepts PSI
und PSB zu vergrößern und unser Verständnis der personenorientierten Medienrezeption zu
vertiefen.
Nimmt man das Ziel, solche interdisziplinären Verbindungen zu etablieren, ernst, müssen im
nächsten Schritt Ausarbeitungen zu jedem einzelnen Anknüpfungspunkt vorgenommen
werden, die durch intensivere Beschäftigung mit den jeweiligen Theorien die Anbindung an
und Anreicherung von PSI und PSB ausführlich erörtern. Die theoretische Fundierung der
Verbindungen müsste anschließend auch empirisch betrachtet werden.
Vorab ist jedoch – auch auf der Grundlage dieses Beitrags – eine umfassende Modellierung
der Dimensionen der personenzentrierten Medienrezeption erforderlich. Innerhalb der
34
Kommunikationswissenschaft und Medienpsychologie bietet sich bereits eine Fülle von
Ansätzen an, die in ein solches übergeordnetes Modell einfließen könnten (für erste
Verknüpfungen zwischen der Affective Disposition Theory und PSI/PSB vgl. Schramm 2000;
Zillmann/Knobloch 2001). Ein solches Modell wäre gewissermaßen das konstruktive
Gegenstück zu diesem Beitrag, der die Integrationsmöglichkeiten nur skizzieren konnte.
Eine integrative Modellierung würde auch die Grundlage für eine systematische Revision des
empirischen Instrumentariums zur Messung von PSI und PSB schaffen. Denn die oben
aufgezeigten Probleme, mit denen bisherige Erhebungsinstrumente behaftet sind, lassen sich
nur beheben, wenn das alternative Instrument auf einem klar definierten und dimensionierten
Konstrukt beruht. Ein so beschaffenes Instrument wäre auch eher in der Lage, Unterschiede
hinsichtlich der Art und des Ausmaßes von PSI und PSB zwischen verschiedenen Personae,
Medien, Medienangeboten, Rezipient/inn/en und Rezeptionssituationen (z.B. speziell bei der
Medienrezeption innerhalb einer Gruppe von mehreren Personen) abzubilden.
Schließlich wäre es in wissenschaftsorganisatorischer Hinsicht wünschenswert, solche
theoretischen und methodischen Bemühungen in einer breiten interdisziplinären
Forschungskooperation zu bündeln. So könnten die in der Vergangenheit bewährten
Grundlagen von Horton und Wohl und ihre Weiterführungen durch andere
Wissenschaftler/innen in eine fruchtbare und erkenntnisreiche Zukunft überführt werden.
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Hinweis für die erste Seite:
Die Autoren sind wissenschaftliche Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt Rezeptions- und
Wirkungsforschung am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK) der
Hochschule für Musik und Theater Hannover.
Die Autoren danken KommunikationsKultur e.V., dem Förderverein des IJK, für die
finanzielle Unterstützung des Projekts „PSI/PSB“.
Korrespondenzanschrift: Dipl.-Medienwiss. Holger Schramm, Dipl.-Medienwiss. Tilo
Hartmann., Dipl.-Medienwiss. Christoph Klimmt, Institut für Journalistik und
Kommunikationsforschung, Hochschule für Musik und Theater Hannover, Expo-Plaza 12,
30539 Hannover
E-Mails: [email protected], [email protected],
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Schaubild 1: PSI im Zeitverlauf in Anlehnung an das dynamisch-transaktionale Modell
von Früh und Schönbach
Quelle: Gleich 1997: 72