die zwiebel 12-2014
DESCRIPTION
Das Bamberger Kulturmagazin im Dezember mit Baumschmuck im Haar und Juwelen in der Tanne, besinnlichem Klosterleben, weihnachtlicher Kutschfahrt, Gold und Silber sowie einem ganz unweihnachtlichen Gespräch mit dem neuen Stadtbau-Chef.TRANSCRIPT
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3dieZWIEBEL12/2014 gru aus der kche
Hand aufs Herz: Schaffen Sie den alljhrlichen
Spagat zwischen Weihnachtstrubel und Besinn-
lichkeit? Die ganze Welt ruft zum Fest der Liebe
und des Friedens auf zugleich veranstaltet
man einen Megastress mit Christmas-Shopping
(schnes Wort), Pakete verschicken, Wunschlis-
ten abarbeiten, Pltzchen backen, Krnze bin-
den, Weihnachtsfeiern in der Firma
Vielleicht geht es Ihnen ja wie der ZWIEBEL und
Sie verspren eine groe Sehnsucht zum Inne-
halten. Das kann man beispielsweise wunderbar
mit einer kleinen Auszeit im Kloster tun ganz
hier in der Nhe. Oder indem man die seit Jah-
ren eingefahrenen Gewohnheiten in der Weih-
nachtszeit einfach mal auf den Kopf stellt und
alles ganz anders macht. Sich vor allem Zeit
nimmt, die schnen und entspannten Seiten der
Adventszeit zu genieen, denn die gibt es wirk-
lich: besinnliche Konzerte, ein gutes Buch oder
einen langen Spaziergang durch den (vielleicht
sogar) verschneiten Wald.
die ZWIEBEL wnscht allseits eine sorgenfreie
Weihnachtszeit und sagt Ihnen, liebe Leserin-
nen und Leser, vielen Dank, dass Sie sich weiter-
hin Monat fr Monat fr das Bamberger Kultur-
magazin begeistern wir sehen uns 2015!
Ihre ZWIEBEL-Redaktion
Spagat unter dem Tannenbaum
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5DasLEsEnsIEImDEZEmBEr2014InDErZWIEBEL
KuLtur
Komiker im Rampenlicht 18
Gelauscht: Musikneuheiten 20
Gelesen: Aktuelle Buchrezensionen 32
Erlebt: Rezension 45
PortraIt
Wirf Gold und Silber ber mich 40
GEsunDhEIt&GEnuss
Regionale Gensse zum Verschenken 38
Riechen Sie sich gesund 60
LEBEnsWErtEs
Schner die Locken nie schwingen 22
Verdrehte Weihnachten 28
Der gestohlene Weihnachtsbaum 34
Scharlottes Welt 16
Wunsch 46
Auszeit mit Einkehr 48
Weihnachtsstimmung im Klosterladen 52
Weit Du, wer Du bist? 54
Weihnachtliche Kutschfahrt 56
VEranstaLtunGEn
Kultur in Sicht 12
Ausgestellt: Aktuelle Ausstellungen 26
Ausgehen: Ausgewhlte Veranstaltungen 64
aKtuELLEsausBamBErG
Kurz & Knackig: was Bamberger bewegt 6
Mit den Augen des Architekten 8
Impressum, Wichtige Adressen 66
Auslagestellen: hier gibts die ZWIEBEL 67
Ein Licht leuchte
hinaus in die Welt
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6Seit einer Reportage ber die Arbeit des Bamberger Hilfswerks mabuhay vor eineinhalb Jahren hlt die ZWIEBEL eine Patenschaft fr eine Schlerin auf den Philippinen. Reina Mae Ordinario ist 17 Jahre alt und befindet sich in der Ausbildung zur Englisch- und Biologie-Lehrerin am Divine World College of Ca-lapan. die ZWIEBEL steht im Mailkontakt mit ihr, und gelegentlich sendet sie uns kleine Beitrge aus ihrem Leben, vor ei-nem Jahr beispielsweise zu dem verhee-renden Taifun, aber auch zu freudigen Ereignissen. Ganz oben steht auf den Philippinen das Weihnachtsfest: Die Weihnachtszeit wird bei den Mansalenos (den Einwohnern ihrer Heimat Mansa-lay, d. Red.) hei erwartet. Fr manche geht es bereits im September los, mit Weihnachtsliedern in den Husern und sogar den Bros. Vor allem nachts ist al-les sehr lebendig und farbenfroh. Es gibt richtige Wettbewerbe fr die Herstellung von Weihnachtsschmuck aus recyceltem Material oder Gegenstnden aus der Na-tur, jeder will den Hauptpreis gewinnen. Eine andere groe Tradition sind die Ge-snge, die Begabtesten schlieen sich zu
kleinen Gruppen zusammen und gehen singend von Tr zu Tr, in der Hoffnung auf etwas Aguinaldo, kleine Gaben. Am 16. Dezember beginnt Simbang Gabi, eine neuntgige Serie von Messen ab 3 Uhr morgens, als Symbol des Teilens. So haben in der Noche Buena, der Heiligen Nacht, auch die rmsten etwas auf dem Tisch, wenn viele die ganze Nacht und den 25. Dezember hindurch feiern. Auf diesen Tag freuen sich auch die Kinder besonders viele Spiele und kleine Ge-schenke von ihren Paten. So feiern die Mansalenos, einfach, aber idealistisch. Reina Mae und etliche andere Kinder haben Glck, denn sie knnen ihrem Le-ben im Slum durch eine gute Ausbildung entkommen nur 33 Euro im Monat reichen aus. Viele Kinder, deren Famili-en mabuhay-Grnder Norbert Engel auf seinen Reisen kennen lernt, suchen aber noch Paten. Wer helfen mchte, schaut unter www.mabuhay-kinderhilfe.de
Das Weihnachtsgeschft, Umsatz mit kleinen und groen Geschenken, hat sich zur Sorge des Einzelhandels stark in Richtung Online-Shopping bewegt. Es scheint ja auch praktisch, aber vieles geht verloren. Der Bummel durch die Geschfte, die Inspiration gut gefllter Regale, Dfte, die Glhweinpause zum Aufwrmen. Auf den kunsthandwerkli-chen Weihnachtsmrkten kommt noch ein Aspekt hinzu: denn dort verkaufen oft die Handwerker und Knstler selber. Ein nettes Gesprch ber ihre Arbeit und der persnliche Eindruck sind durch kei-
nen Bildschirm zu ersetzen. Auch in die-sem Jahr gibt es wieder schne Mrkte in der Adventszeit.Der traditionelle Markt im Don Bosco Werk St. Josefsheim lockt mit hoch-wertigem Kunsthandwerk und einem vorweihnachtlichen Rahmenprogramm. Ein Erzhler, Musik, eine Tombola und nicht zuletzt der Mitmachzirkus im Zelt verkrzen die Zeit fr Kinder, whrend sich die Eltern am Samstag, 13.12. von 14 bis 20, am Sonntag, 14.12. von 11 bis 19 Uhr zwischen Baumschmuck und Geschenken umsehen.Am Oberen Stephansberg 7 liegt die St. Johanniskapelle, sie ist neue Heimstatt fr den Interkulturellen Weihnachts-markt, der im letzten Jahr erstmals stattfand. In Zusammenarbeit mit dem Migrationsbeirat zeigen Menschen aus verschiedenen Kulturen, wie Weihnach-ten dort gefeiert wird. Dazu passend auch ein buntes Angebot an Kunsthand-werk und internationalen Leckereien. Eine lebende Krippe mit Esel und Schaf stimmt auf Weihnachten ein, Martin Neubauer, Rettl Motschenbacher und Erik Berkenkamp lesen, der spanische Stammtisch und drei Knstler aus der Villa Concordia stellen Weihnachtsbru-che in Spanien vor ein vielseitiger Markt am Samstag, 13.12. von 13 bis 19, am Sonntag, 14.12. von 11 bis 19 Uhr.Last Minute heit es am 4. Adventswo-chenende in der Hainstrae. Glas steht diesmal im Mittelpunkt des kleinsten Bamberger Weihnachtsmarkts. Am 20. und 21. Dezember von 11 bis 20 Uhr be-steht Gelegenheit, seine Lieben knst-lerisch wertvoll zu beschenken. Sieben Glasknstler zeigen ihre Werke, die nicht nur schn sein drfen wie Bilder, Objekte oder Schmuck, sondern auch noch prak-
tisch wie Glser, Vasen oder Bonbonni-eren. Gastgeberin ist wieder Christiane Toewe, die ihre glas-feinen Porzellanar-beiten zeigt. Kunst am und unter dem Baum wer am 4. Advent noch nichts hat, kann in der Hainstrae 57 fndig werden. Mehr zu Markt und Knstlern unter www.last-minute-bamberg.de
Bamberg fr die Wand bieten zwei Ka-lender mit schnen Stadtansichten. Den Kalender des Stadtarchivs mit his-torischen Aufnahmen stellte die ZWIE-BEL schon im Oktober vor. Jetzt ist im Rahmen der Artenschutzkampagne Bayerns UrEinwohner ein Kalender mit Motiven aus dem Hain erschienen, bei dem der Groe Eichenbock, ein Kfer, der bayernweit nur noch im Hain vorkommt, im Mittelpunkt steht. Entstanden ist der Wandkalender im Rahmen eines Fo-towettbewerbs, dessen beste Bilder er enthlt. Der Kalender ist solange der Vorrat reicht kostenlos im Rathaus und im Landratsamt erhltlich.
Ein kostenloser Kalender ist eher kein wrdiges Geschenk wer Bierfreunde beschenken mchte, fr den gibt es ein ganz anderes Objekt. Der Erich Wei Verlag bringt einen Bildband fr die Fans des Gerstensafts heraus, der den Titel 3 Schobbn, 2 Seidla, a U Bierstadt Bam-
kurz & knackig dieZWIEBEL12/2014
GrssEausDErFErnE
WasDasIntErnEtnIchtBIEtEt
BamBErGmonatFrmonat
EInschLucKBuch
KurZ&KnacKIGDEZEMBER 2014
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7berg trgt. Vor rund zwanzig Jahren ha-ben sechs Fotografen vielerlei rund ums Bamberger Bier im Bild festgehalten auch eine Form von historischen Ansich-ten. Nach langer Reifezeit wurde daraus nun ein Bildband, fast genau im ppigen ZWIEBEL-Format, der nicht nur den Ge-nuss, sondern auch die Herstellung des Bamberger Lieblingsgetrnks zum Inhalt hat. Der Band ist fr 22 Euro in Bamber-ger Buchhandlungen zu beziehen.
Noch mehr Geschenkideen gefragt? Wie wrs mit einem Plakat? Seit 1976
das legendre Cover des New Yorker erschien, mit der Grafik der Stadt im Vordergrund und allem anderen Un-wesentlichen dahinter verschwindend, kam diese Form der Darstellung in vie-len Stdten auf. Einer Schweinfurter Studentin verdanken wir es, dass nun auch Bamberg seine Stadtgrafik in die-sem Stil hat (vorher hat sie mit ihrer Heimatstadt erstmal gebt). The New Bamberger heit das Plakat, das die Se-henswrdigkeiten der Stadt (und einige ihrer kommerziellen Leuchttrme) auf einem Wimmelbild vereint. Fr 19,90 in der Buchhandlung Hbscher. Oder unter www.thenewbamberger.de. So loben wir uns die Studenten: kaum da, und schon solche Identifkation mit ihrem Studienort.
Das letzte Geschenk auf dieser Seite kann man nicht kaufen denn Bamberg hat es bekommen. Genauer gesagt: der Kunstverein, und das lsst ja hoffen, dass es auch die Brger der Stadt irgendwann einmal zu Gesicht bekommen. Bis dahin steht die Gabe von Lu Song mit dem Titel Jungle Path sicher verwahrt mit ber 1.000 Kollegen im Archiv. Anlass der berreichung war die Aus-stellung des chinesischen Knstlers, der sich bei seinem Besuch der Vernissage sehr von unserer Stadt angetan zeigte. Danke, Herr Lu eine schne Tradition,
die andere Knstler/innen gern in der Zukunft fortsetzen drfen!
Preiswert ist das Unterstellen im Rad-Haus am Bahnhof. Billig war das Gebude zwar nicht, aber der Arbeits-gemeinschaft Historischer Stdte nun doch einen Preis wert: die Kriterien Einfgung in die Gebietsstruktur und stadtrumliche Relevanz und innova-tive Nutzer- und Realisierungsmodelle haben berzeugt das Rad-Haus be-kommt den 1. Platz des Bauherrenprei-ses 2014. Glckwunsch! [hb]
dieZWIEBEL12/2014 kurz & knackig
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bollidigg dieZWIEBEL12/2014
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Mit den Augen des Architekten
Was war der Auslser fr die Mieterhhungen?
Im freien Wohnungsmarkt wird normalerweise
zuerst saniert und dann aufgrund des hheren
Wohnwerts die Miete erhht.
In der Gereuth haben wir es genauso ge-
macht die Huser energetisch saniert und
dann die Mieten dem Wohnwert angepasst,
deswegen wird dort nicht erhht. Im Rahmen
der Untersuchungen zum Mietspiegel, den
der Stadtrat beauftragt hat, haben wir aber
alle Wohneinheiten untersucht und katalogi-
siert und dabei festgestellt, dass wir mit den
Mieten 2-3 Euro un-
ter dem Bamberger
Durchschnitt liegen.
Das ist Geld, das uns
fr die Instandhal-
tung fehlt. Ich bin
aber fr die Stadt-
bau wirtschaftlich
verantwortlich und
dann muss ich se-
hen, wie weit kann
ich den Spielraum
ausschpfen. Ich
kann natrlich sa-
gen, das machen
wir nicht, das ist
mittelfristig eine Art
Kundenbindung,
aber wirtschaftlich
gesehen geht es
nicht.
Braucht die
Stadtbau berhaupt
Manahmen zur Kundenbindung? Die
Menschen mieten doch bei Ihnen, weil die
Wohnungen einerseits gnstig sind und es
andererseits ohnehin kaum Wohnungen auf
dem Markt gibt.
Im Sommer kam ja das Thema vom angebli-
chen Wohnungsnotstand in Bamberg auf. Ich
muss sagen, dafr, dass Wohnraum so knapp
sein soll, haben wir ein recht gutes Angebot,
im Moment.
Aber wer auf der Stadtbau-Website nachschaut,
findet auer Studentenappartements fast
keine freien Wohnungen.
Das liegt daran, dass wir im Leerstandsma-
nagement bisher noch recht hndisch gear-
beitet haben. Eine meiner ersten Manah-
men ist es, in der Vermietabteilung einen
Mitarbeiter einzusetzen, der sich ausschlie-
lich darum kmmert, dass kein Mietinteres-
sent ohne ein Angebot aus dem Haus gehen
muss. Mit einem neuen Programm gleichen
wir die Bedrfnisse ab hinsichtlich Flche und
Miethhe und haben eine Trefferwahrschein-
lichkeit von 70-80%, dass wir den Wnschen
des Mieters entsprechen knnen.
Wie ist die Stadtbau denn EDV-technisch
berhaupt aufgestellt?
Hier werden wir in der nchsten Zeit deutlich
investieren. Wir werden digitale Wohnungs-
bernahmen und -bergaben haben. Bisher
sind die Hausmeister in die Wohnungen ge-
fahren, haben sich das angeschaut, dann hier
in die Verwaltung, die Papiere raussuchen,
kopieren ewig lange Wege. Knftig bekom-
Neue Besen, sagt man, kehren gut. Der neue Geschftsfhrer der Stadt-bau, Architekt Veit Bergmann, seit dem 1.10. verantwortlich, fhrt sich mit einer Mieterhhung fr groe Teile des Bestands in sein Amt ein. Grund genug fr die ZWIEBEL, sich mit ihm ber diesen Schritt und seine Vorstellungen fr die Zukunft der Stadtbau zu unterhalten.
Foto: A
nny Mau
rer
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9dieZWIEBEL12/2014 bollidigg
men die Kollegen ein iPad und haben direkt
vom Objekt aus Zugriff auf alle notwendigen
Unterlagen. Das spart unheimlich Zeit und
hilft uns, bestens organisiert zu sein. Das ist
Kundenbindung, wie ich sie mir wnsche. Al-
lerdings mssen wir dafr auch viel Geld in
die Hand nehmen.
Dann knnen Interessenten auch freie
Wohnungen im Internet abrufen?
Ja, und noch viel mehr: wir wollen eine digi-
tale Mieterplattform, mit der unsere Mieter
einen passwortgeschtzten Zugang zu all ih-
ren Daten bekommen. Das wird unsere Mit-
arbeiter hier entlasten, die sich dann besser
um andere Aufgaben kmmern knnen. Der-
zeit kleben wir allein im Jahr 4.000 Briefum-
schlge fr die Jahresabrechnungen zu
Wie sehen Sie das Spannungsfeld zwischen der
Bereitstellung von Mietwohnungen einerseits
und den Bautrgeraktivitten andrerseits?
Wir verstehen uns nach wie vor als sozia-
len Anbieter von Wohnraum. Alles andere,
im hochpreisigen und eigentumsbildenden
Wohnbau brauchen wir einfach, um uns eine
Quersubventionierung leisten zu knnen.
Verkaufen sich denn zum Beispiel die aktuell
entstehenden Wohnungen auf dem ERBA-
Gelnde?
Wir haben schon einige verkauft und sind mit
weiteren im Gesprch. Aber das kann noch
etwas besser werden. Dafr mchte ich auch
mehr Verkaufskompetenz hier im Haus auf-
bauen, damit wir nicht auf externen Vertrieb
angewiesen sind, der auch wieder Kosten
verursacht.
Knnen die Wohnungen, die nicht verkauft
werden, nicht einfach vermietet werden?
Schon, und die werden wir in dieser Lage
auch belegen knnen, aber sie stehen natr-
lich trotzdem in der Bilanz, belasten das Er-
gebnis und binden Gelder, die wir fr andere
Objekte einsetzen knnten.
Ihr Vorgnger Heinrich Kemmer ist vielleicht
einer der am besten vernetzten Menschen in
ganz Bamberg. Wie war der bergang, und
wie gut sind Ihre Verbindungen in der Stadt?
Ich bin beruflich ja nun auch schon 22 Jahre
in Bamberg verankert und hatte in meiner
leitenden Ttigkeit in der Joseph-Stiftung mit
vielen Menschen meines Metiers zu tun. Da
kommen jetzt sicher noch ein paar dazu. Die
bergabephase hat ausgezeichnet geklappt.
Vom ersten Tag an hat Heiner Kemmer sein
Bro fr mich gerumt und vom Nebenzim-
mer aus gearbeitet. Jetzt sehen wir uns noch
drei Stunden die Woche, um aktuelle Punkte
zu besprechen, das gibt einfach auch Sicher-
heit.
Was ndern Sie?
Neben den EDV-Neuerungen, von denen wir
schon einige angesprochen haben, habe ich
intensive Gesprche mit den Mitarbeitern
gefhrt und einige Verndernungen in der
Struktur angestoen, ich habe den Eindruck,
das wird ganz gut aufgenommen. Jedenfalls
sind alle sehr motiviert und freuen sich, dass
wir uns weiterhin fr die Zukunft gut auf-
stellen. Wir haben viele laufende Darlehen
auf die gnstige Zinslage umgestellt. Fr die
Gereuth planen wir neben der BasKidHall ein
neues Wohnbauprojekt, fr das wir uns auch
einen neuen Zugang zum preiswerten Bauen
vorgenommen haben. Wir bauen Mehrfami-
lienhuser ohne Keller, ohne Tiefgarage unter
den Husern. Die Tiefgarage kommt dafr
an die Schallschutzwand der Bahnstrecke.
Zusammen mit anderen Manahmen und
optimaler Frderung kommen wir dann auf
Herstellungskosten von ca. 1.800 Euro/qm
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bei voller Erfllung der Energiesparverord-
nungen und der Besonderheiten des sozia-
len Wohnungsbaus. Ich hoffe, es kann schon
2016 losgehen.
Ihr Vorgnger im Amt war Betriebswirt, Sie
sind Architekt. Wie wird sich das auf die
Stadtbau auswirken?
Ich denke, beide Bereiche sind wichtig. Fr
das Kaufmnnische haben wir zwei gute
Prokuristen. Aber ich glaube, bei Aufgaben
wie der Konversion und auch im sozialen
Wohnungsbau rhrt wirtschaftlicher Erfolg
nicht daher, dass wir uns nur noch an wirt-
schaftlichen Gesichtspunkten orientieren. Ich
glaube, das ist falsch. Noch mal als Beispiel
die Gereuth, die 120 Wohnungen, die dort
entstehen. Ich sehe es als unsere Aufgabe, die
Huser so zu bauen, dass die Menschen mehr
von ihnen haben, ohne dass es mehr kostet.
Man hat zum Beispiel immer so gebaut, dass
die Kellerfenster noch Licht haben, also das
Erdgeschoss vier Stufen hher liegt. Das fhrt
zu Grnflchen ums Haus, die kein Mensch
nutzt. Die oft sogar verwahrlosen. Wenn wir
ebenerdig, ohne Keller bauen, knnen wir
den Erdgeschossmietern Grnflchen als
Garten anbieten. Das fhrt zu einer greren
Verantwortlichkeit fr das Haus und einem
besseren Wohngefhl. Ich mchte, dass die
Menschen eine Wertschtzung erfahren, die
ich durchaus mit der Struktur von Gebuden
vermitteln kann. Das ist vielleicht der Vorteil
als Architekt. Und wirtschaftlich ist es auch,
weil die Leute dann gerne dort wohnen blei-
ben.
Die Konversion wird zu Ihren grten Aufgaben
gehren. Was planen Sie?
Wir haben unseren Blick zunchst mal auf
die Pines Area gerichtet. Das sind an der Ecke
uere Zollnerstrae/Hauptsmoorstrae
120 Wohneinheiten, dazu das alte Offiziers-
casino, ein tolles Gebude, das mit der Stadt
zusammen ein Informationszentrum fr die
Stadtentwicklung im Rahmen der Konversion
werden knnte. Dieses Quartier wrden wir
gern kaufen und in unseren Bestand integrie-
ren. Es wrde keine Entwicklung des Konver-
sionsareals behindern und auch einen sau-
beren Gebietsabschluss darstellen. Das wre
neben Gereuth und ERBA dann unser derzeit
drittes groes Projekt.
Damit htten Sie 120 von cirka 1200
Wohnungen, die auf dem Kasernengelnde
liegen. Htten Sie die anderen Tausend nicht
auch gern?
Nein. jetzt erstmal nicht. Wir wollen den
Wohnraum, um den Bamberg wachsen soll,
ber die nchsten 15-20 Jahre verteilt schaf-
fen, durchaus auch mit ffentlichen Partnern
aus der Region. Wir wollen uns dabei auch
auf die Wohnbedrfnisse der Zukunft ein-
stellen knnen, die wir heute noch nicht im
Detail kennen und das Areal Stck fr Stck
entlang der stdtebaulichen Planung entwi-
ckeln. Das wird eine groe Nummer, aber ich
halte es fr den einzigen gangbaren Weg.
Aber was wird aus dem Bestand?
Wenn wir von einer Zeitachse von 15-20 Jah-
ren ausgehen, werden wir die bestehenden
Gebude nicht ber diese Dauer vorhalten
knnen. Aber entscheidend ist der stdte-
bauliche Wettbewerb, der ist die Grundlage
fr die Verhandlungen mit der BImA, auer-
dem das Bestandsgutachten hinsichtlich der
Altlasten.
Aber die Wohnungen im Bestand knnten
doch beinahe sofort bezogen werden?
Ja, aber wir wissen ja noch gar nicht, ob der
Bedarf da ist. Deshalb wollen wir diese erste
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11
dieZWIEBEL12/2014 bollidigg
Flche von ca. 120 Wohnungen kaufen, um
zu testen, wie die Nachfrage luft. Auf die
ersten Verffentlichungen dazu haben wir im
Moment rund 190 Interessensbekundungen.
Rund 20% davon wollen kaufen, allerdings
haben wir bisher noch gar nicht ber Preise
sprechen knnen, daher wissen wir nicht, wie
belastbar das Interesse wirklich ist.
die ZWIEBEL hat vor einigen Ausgaben das
Thema Frth ins Gesprch gebracht, wo
innerhalb von gut zwei Jahren ber 1.200
Wohnungen an Selbstnutzer verkauft oder
vermietet wurden. Warum geht das in
Bamberg nicht, wer bremst hier?
Eigentlich bremst hier niemand. Am 5.12.
geht das Eigentum von den Amerikanern
an die BImA ber. Im Februar wird ber den
stdtebaulichen Wettbewerb entschieden,
parallel laufen die Gutachten. Dann erfolgen
die Preisverhandlungen auf Basis der beiden
Resultate. Ab 31.3. knnte die Stadt die Fl-
che von der BImA erwerben, und dann wird
sie zunchst einen Bebauungsplan aufstel-
len, nach dem dann gebaut werden kann.
Ich finde, das geht alles ziemlich zgig, wenn
man die Gre der Flche und die Chancen
fr die Stadt in Betracht zieht.
Und wenn sich herausstellt, dass die Nachfrage
nach den ersten 120 Wohnungen sehr gro
ist?
Dann knnten wir reagieren und weitere
Wohnungen aus dem Bestand auf den Markt
bringen. Allerdings muss man auch eines
sehen: wo kommen die Interessenten denn
her? Von den 1000 mglichen Haushalten
kommen vielleicht 500 aus dem Landkreis
das will der Landkreis nicht. Die anderen
500 kommen eventuell aus anderen Woh-
nungen unseres Bestands das will ich nicht,
denn dann lsen wir ein Problem mit einem
anderen, das hat auch fr die Stadt keinen
Sinn. Auerdem: wenn wir auf der Konver-
sionsflche zunchst viele Objekte mit eher
niedrigem Wohnwert anbieten, wird es umso
schwerer, dieses Areal zu entwickeln. Wir se-
hen natrlich den sozialen Wohnungsbau als
unsere Kernaufgabe, keine Frage. Aber wir
mssen ihn uns leisten knnen, und dazu
brauchen wir auch die Projektentwicklung
im eigentumsbildenden Bereich als Quer-
subvention. Die Mieten, die wir im sozialen
Wohnungsbau erzielen knnen, decken die
Kosten leider nicht.
Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit
Gesprchspartnern aus Verwaltung und
Politik?
Bisher, zum Glck, sehr viel positive. Ich hatte
jetzt meine erste Aufsichtsratssitzung, und
habe danach viel Zuspruch erhalten, auch
von ganz unterschiedlichen Seiten aus dem
Stadtrat. Das hat mich schon sehr gefreut, als
Besttigung meiner bisherigen Arbeit. Hier
im Haus treffe ich auf tolle Leute, auf sehr
viel Engagement und Bereitschaft auch zu
Vernderungen. Es macht mir wirklich sehr
groen Spa.
Sie sind mit 44 Jahren relativ jung in einem
so verantwortungsvollen Amt, sind Sie ihm
gewachsen?
Ich denke schon, und man hat es mir offen-
sichtlich ja auch zugetraut. Ich denke, es
hat neben der fachlichen Qualifikation, die
einfach Voraussetzung ist, einerseits meine
Bamberg-Verbundheit eine Rolle gespielt.
Und nach 15 Jahren bei der Joseph-Stiftung
wusste man andererseits auch, dass ich kein
Job-Hopper bin, sondern mich dauerhaft mit
dem Thema sozialer Wohnungsbau beschf-
tigt habe.
Herr Bergmann, die ZWIEBEL dankt Ihnen fr
das Gesprch. [hb]
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12
kultur in sicht dieZWIEBEL12/2014
Auch die Musik sendet uns im 25. Jahr des Mauerfalls eine Prager Botschaft: nach Bamberg kommt sie in Person von Jakub Hra, dem jungen Chefdirigenten der Prager Philharmonie. Aus Bhmen zieht es ihn zum bhmischen Klang un-serer Symphoniker, die ihre Wurzeln ja ebenfalls an der Moldau haben, und dar-um bringt er eben diese fr sie mit.Wenige Orchesterwerke sind bekannter als die Moldau, doch seltener ist der ganze Zyklus Mein Vaterland zu h-ren, aus dem sie stammt. Hra erzhlt an diesem und dem darauffolgenden Abend die ganze Geschichte: von der Burg Vyherad und ihrer wechselhaf-ten Historie, die zu Lebzeiten Smetanas noch ablesbar war; von der Moldau, die aus zwei Quellen entspringt und sich an lndlichen Szenen vorbei bis in die Elbe schlngelt. Vom Mythos der rka, der mnnermordenden Amazonenknigin, von Bhmens romantischen Hainen und Fluren, den Hussiten aus Tbor und schlielich dem sagenumwobenen Heer des heiligen Wenzel, das im Berg Blank schlft und anders als Barbarossa in schlechten Zeiten erwacht.
An diesem Abend auf dem Programm also Programmmusik vom Schnsten, abgerundet mit einer weiteren Premiere aus dem encore-Zyklus: Poul Ruders hat eine Zugabe komponiert, die exakt auf die Moldau zugeschnitten ist. Or-chester und Dirigent werden sie sicher verdienen.
In seiner letzten Spielzeit gibt der schei-dende Intendant Rainer Lewandowski noch einmal alles, mit drei eigenen Stcken ist er im Dezember vertreten. Neben der Neuaufnahme von Palmbl-bl und dem Seh-Mrchen Sieh, was Du nicht siehst platzt nun auch noch Die Bombe.Das heit, sie platzt nicht. Denn das Stck greift die Entwicklung der Atom-bombe im Dritten Reich auf, an der zahlreiche Wissenschaftler forschten, sie aber zum Glck nicht einsatzbereit machen konnten. Wesentlichen Anteil daran hatte Paul Rosbaud, der als Wis-senschaftsjournalist und vermeintlicher Nationalsozialist im Dienste des briti-schen Geheimdienstes stand und die Alliierten ber die deutschen Fortschrit-te auf dem Laufenden hielt, so dass sie Gegenmanahmen ergreifen konnten. Das Bhnenstck zeichnet die Bem-hungen der deutschen Wissenschaft um die Endzeitwaffe durch die Jahre nach, bis hin zur Internierung der Forscher im englischen Farm Hall, wo sie freimtig ber ihre Leistungen plauderten und und dadurch den Bau der Bombe in den USA beschleunigten.
Migration? In der weiten Welt des Jazz blich, und stets eine Bereicherung. Ein weiteres Beispiel ist der Schweizer Trompeter Martin Dahanukar, 1968 in Mnchen geboren, der seine indischen Wurzeln in einen glasklaren Endsech-ziger-Jazz einflieen lsst. Mit seinem
sehr versierten Percussionisten Willy Kotoun hat er schon einmal die rhyth-mische Grundlage dafr, Philip Moll am Kontrabass und Michael Haudenschild, Klavier legen die harmonische Basis ei-nerseits fr lyrische Standards, anderer-seits farbenreiche Eigenkompositionen mit einer strahlenden Trompete und Einflssen von Weltmusik, zu denen ihn auch die frhe Bekanntschaft mit Miles Davis ermutigte. Wieder einmal macht der Jazzclub neugierig.
Warum sollen immer nur frnkische Kulturgter nach Bayern verbracht wer-den? In der Adventszeit macht es Georg Leumer andersherum und bringt die Heilige Nacht, 1917 von Ludwig Thoma verfasst, nicht nur aus seiner Wahlhei-mat Mnchen nach Franken, sondern auch ins Frnkische. Zweimal lsst er die Weihnachtslegende auch in diesem Jahr erklingen, an diesem Tag im Historischen Museum und am 20.12. dann im Treff des E.T.A.-Hoffmann-Theaters. Zu den einge-bauten Musikstcken mit Moritatencha-rakter spielen die Bamberger Spielleut auf: Franz Blaschko, Josef Gentil und Sandra Ru bauen kleine Werke von Frescobaldi bis Bartk zwischen die be-sinnlichen Zeilen. In 80 stillen Minuten verzaubert die Geschichte vom armen Paar auf Unterkunftssuche das Publikum und erinnert in der hektischen Weih-nachtszeit an den eigentlichen Ursprung des Fests, verbunden mit klarer Kritik an den schon damals herrschenden Um-stnden, an denen sich seit 100 Jahren weniger gendert hat als denkbar wre.Wer des Oberbayrischen mchtig ist und Thoma lieber im Original hrt, hat dazu bereits am 3. Dezember Gelegenheit, wenn Gerd Anthoff in der Oberen Pfarre liest. Um die Lesung herum spielt dort das Bamberger Streichquartett Mozart, Haydn und Schubert so garniert wr-de die Lesung selbst in die Staatskanzlei passen.
symPhonIEKonZErtKonZErthaLLEDo,4.12.2014,20.00uhr
DIEBomBEE.t.a.-hoFFmann-thEatErDo,4.12.2014,20.00uhr
martInDahanuKarjaZZcLuBsa,6.12.2014,21.00uhr
hEILIGEnachthIstorIschEsmusEumso,7.12.2014,11.00uhr
BarBarIschEsBamBErGcLuBKauLBErGso,7.12.2014,20.00uhr
KuLturInsIchtDEZEMBER 2014
Foto: p
rivat
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dieZWIEBEL12/2014 kultur in sicht
Manchen ist aber auch gar nichts heilig. Mitten in die schnste Besinnlichkeit platzen frnkische Krimiautoren und feiern ein Hochamt des Mordens und Meuchelns. Thomas Kastura, Friederike Schme, Sigi Hirsch, Helmut Vorndran und andere lesen aus ihren besten Krimis und feiern so den Todestag des Schrift-
stellers Friedrich Glauser zum vierten Mal schon, veranstaltet vom Krimiauto-renverband Das Syndikat. Glauser gilt als einer der ersten deutschsprachigen Kriminalautoren, nach einem so aus-schweifenden wie unglcklichen Leben
in seinen Zwanzigern hatte er sicher ge-nug Material und Erfahrung gesammelt, um in den letzten drei Jahren vor seinem Tod mit 38 fnf Krimis aufs Papier zu bringen. Sein Wachtmeister Studer ist ein Polizist mit Herz fr die Gestrauchel-ten, den er sich als Gegenber sicher f-ter gewnscht htte. Wie brav dagegen seine literarischen frnkischen Nachfah-ren. Aber dafr leben sie und knnen an diesem Abend im Club Kaulberg lesen.
TiG heit das noch junge Theater im Grtnerviertel, er knnte aber auch TaA heien: Theater auf Achse. Mangels fes-ten Spielortes wechseln die Rumlich-keiten munter; fr die Vorweihnachts-zeit hat man in der Klangwerkstatt des Klarinettenbauers Schwenk & Seggelke Unterschlupf gefunden. Am 9., 16. und 17. Dezember serviert ein sechskpfiges Ensemble Punsch. Das ist jedoch nicht
der einzige Sinn des Abends, sondern im Mittelpunkt stehen literarische Gensse unter dem Motto Engel hren und Ster-ne sehen. Fr ersteres sorgen natrlich besonders die liebreizenden Darstelle-rinnen Ursula Gumbsch, Heidi Lehnert und Olga Seehafer, fr letzteres der Punsch. Ein Glas ist im Eintritt enthal-ten, ebenso wie der Anblick von Stephan Bach, Benjamin Bochmann und Martin Habermeyer. Das Programm: bleibt eine berraschung.
Zwei Tage spter, zwei Regnitzarme wei-ter, im Sandgebiet, wird ebenfalls gele-
sen. Aber auch gesungen und gespielt: im dritten Jahr treffen sich die Freunde der Melancholie, fr die das WildWuchs Theater wieder ein nachdenkliches, aber auch kurzweiliges und unterhaltsa-mes Programm zusammengestellt hat. In bester Hollywood-Tradition heit die Episode III Die Rache der Melancholie (und Nummer IV dann wahrscheinlich Die Rckkehr des Sohns der Melancho-lie). Aber kein Grund, ob monetren Verlusts melancholisch zu werden: Der Eintritt zu dieser Soiree ist frei.
Schatz, was denkst Du gerade? Milli-onen Mnner frchten diese Frage, und Millionen Frauen stellen sie. Ein Mensch stellt sie nicht, denn er wei es: Thors-ten Havener ist Gedankenleser. Es wirkt zumindest so, aber eigentlich ist er nur ein guter Beobachter. Ein Experte fr Krpersprache und Mimik. Und er schaut
LEsunGmItPunschoB.KnIGstr.15,rcKGEB.DI,9.12.2014,20.00uhr
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kultur in sicht dieZWIEBEL12/2014
KuLturInsIchtDEZEMBER 2014
so genau hin, dass das kleinste Zwinkern noch Bnde spricht. Zu ihm jedenfalls. Neben der Beobachtungsgabe setzt der Mentalist in seinem Programm Ich wei, was Du denkst auch Hypnose und Suggestion ein, alles aber vllig un-gefhrlich nur faszinierend. die ZWIE-BEL rt: falls Sie hingehen mchten und Thorsten Havener Sie bittet, den Vorna-men einer geliebten Person zu denken, damit er ihn herausfinden kann dann denken Sie bitte an Ihre Frau! Es knnte sein, dass sie sonst nie wieder fragt: Was denkst Du gerade?
Zum letzten Mal in diesem Jahr ffnet das CineStar einen Saal fr die Opern-freunde. Und nichts geringeres als die Meistersinger wird live aus der New Yorker Metropolitan Opera bertragen. Auf der Leinwand stehen u.a. Michael Volle als Hans Sachs und Johan Botha als Walther, am Pult James Levine. In bester Klangqualitt erklingt hier Richard Wag-ners Growerk um den Sngerwettstreit der Nrnberger Meister, von denen zwei ein fertiger und ein angehender um die schne Eva Pogner werben. Traditio-
nalisten werden am Bhnenbild mit ori-ginalgetreuer Nrnberger Burg Gefallen finden. Das viereinhalbstndige Werk wird von zwei Pausen unterteilt, Popcorn im Saal ist in diesem Fall verpnt.
Ein Adventskonzert veranstaltet das Col-legium Musicum jedes Jahr. Doch dieses Mal ist es etwas Besonderes: nicht nur besteht das Orchester nunmehr seit 60 Jahren, auch bekommt das Ensemble einen neuen Konzertmeister.Ganz im Zeichen des Barock, stehen dies-mal das Violinkonzert a-Moll von Johann Sebastian Bach, das Weihnachtskon-zert f-Moll von Locatelli, das Concerto quattro in G-Dur von Galuppi und das Cembalokonzert d-Moll von Carl Philipp Emanuel Bach auf dem Programm. Fr ersteres konnte Prof. Gunther Pohl den 16 Jahre jungen Bamberger Geiger und Jugend musiziert-Bundespreistrger Marc Forstner (Foto) gewinnen. Solistin im Cembalokonhert ist Natalia Solotych.Als neuen Konzertmeister begrt das Orchester den frheren Konzertmeister der Bamberger Symphoniker und Frank-furter Violinprofessor Walter Forchert.
Adventszeit ohne Mrchen, das ist fr viele Familien nur die halbe Weihnachts-freude. Neben Grimms Klassikern wie Schneewittchen (7.12.) kommt in die-sem Jahr eine osteuropische Variante nach Bamberg: Vterchen Frost Mo-rozko ist der Klassiker in Russland. Das Ensemble RUS gastiert mit 28 Knstlern, mit russischen Tnzen, Gesang und Ins-trumentaleinlagen, zum ersten Mal mit
dieser Geschichte an der Regnitz. Es ist das Mrchen von Luba, dem russischen Aschenputtel, das auf dem Weg zum Wasserholen von einer Schneefee in das Reich von Vterchen Frost eingeladen wird. Dieser ist einerseits das Sinnbild des Winters, andererseits bringt er den Kindern am Neujahrstag die Geschen-ke.Ein guter Grund, sich ihn mal nher anzuschauen: denn auch Musik und Schauspiel knnen ein Geschenk sein. Russisch muss man dafr nicht knnen, denn das Bhnengeschehen erklrt sich weitgehend von selbst, darber hinaus wird die Handlung von der Moderatorin und Schauspielerin Anja Seidel begleitet und fr die Kinder und Erwachsenen auf-geschlsselt.
In der Weihnachtszeit 1914, vor hundert Jahren, hat der Krieg, vielleicht zum letzten Mal, Reste eines menschlichen Gesichts gezeigt. Als man noch nicht verstanden hatte, dass knftig die Ma-schinen den Krieg beherrschen und den guten alten Kampf Mann gegen Mann ablsen wrden, verstndigten sich mit-ten zwischen den Gefechten Deutsche, Englnder und einige Franzosen auf einen mehrtgigen Weihnachtsfrieden. Absurd genug, dass sie dieser Tage teils Geschenke austauschten, abwechselnd und gemeinsam Weihnachtslieder san-gen, im Niemandsland Fuball spielten und Kerzen und Tannenbume auf den Rndern der Schtzengrben aufstell-ten. Noch absurder, dass sie am 26.12. ein letztes Merry Christmas Thank You bermittelten und danach den Krieg unversehens fortsetzten. An diese Begebenheiten wird in der Ste-phanskirche mit einer Lesung von Martin Neubauer und Andreas Ulich erinnert, die Zeitzeugenberichte vortragen, ge-meinsame Weihnachtslieder schlieen sich an. Eine Benefizveranstaltung fr wings of hope, einen Verein fr trau-matisierte Kriegsopfer.
7:5 fr die Damen! Doch das Leben soll ja ein Miteinander sein, und darum wol-
VtErchEnFrostKonZErthaLLE,hEGELsaaLso,21.12.2014,16.00uhr
WEIhnachtEn1914stEPhansKIrchEmo,22.12.2014,19.00uhr
LatVIanVoIcEs/VIVaVocEKonZErthaLLEsa,27.12.2014,20.00uhr
aDVEntsKonZErtauFErstEhunGsKIrchEso,14.12.2014,17.00uhr
Fotos: M
atthias Krug, Reg
ine Burk
DIEmEIstErsInGErcInEstarKInosa,13.12.2014,18.00uhr
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dieZWIEBEL12/2014 kultur in sicht
len die sieben Damen der Latvia Voices gemeinsam mit den fnf Jungs von Viva Voce weihnachtliche Stimmung verbrei-ten. Beide -capelle-Ensembles singen zusammen klassische Weihnachtslieder, aber auch festliche Neukompositionen, die auf ihre Stimmen abgestimmt wur-den. Mag es in der EU auch gelegentlich knirschen: in der Musik, und speziell zu Weihnachten, finden die Vlker, hier Deutschland und Lettland friedlich zu-sammen und die Bamberger drfen auch noch zuhren. Winterzeit, Stille Zeit, die Zeit der Wunder, so heit das Programm.
Same procedure as last year? Same procedure as every year! Traditionen entstehen, indem man ber Jahre an ihnen festhlt. Irgendwann hat man sie liebgewonnen und will nicht mehr dar-auf verzichten. Was die Silvesterkonzerte angeht, so muss man es auch nicht.Schon um 17 Uhr beginnt das feierliche Silvesterkonzert der Bamberger Sym-phoniker. Sptromantisch bis impressi-onistisch wird es mit Berlioz, Debussy und Ravel, auf jeden Fall glnzend und festlich. Mit dem Carnaval Romain geht es turbulent los, weitere Bravourstcke wie Dukas Zauberlehrling, Bolero und La Valse werden von lyrischen Werken wie Prlude l aprs-midi d un faune oder dem Pome op. 25 von Chausson mit Alina Ibragimova, Violine gekontert. Ein Sekt- eigentlich sogar ein Champagner-Programm, das das Publikum glcklich
berauscht in den Silvesterabend ent-lsst. Nur die eingefleischtesten Tradi-tionalisten werden nach diesem Abend Beethovens Neunte vermissen.Wer sich sehr beeilt, kommt vielleicht gerade noch rechtzeitig in die Johan-niskapelle. Das in langen Jahren mit viel ehrenamtlicher Arbeit restaurierte Haus am Stephansberg steht nun fr Kultur-veranstaltungen bereit und ffnet am Silvesterabend um 19.00 Uhr zu einer frhlichen Lesung. Heike Bauer-Banzhaf und Martin Neubauer lesen u.a. Eheli-ches und Beschwipstes schon in der Ankndigung ahnt man die Sektlaune zum Jahresausklang.Nicht weit von dort steht mit der Obe-ren Pfarre ein weiteres Silvesterkonzert auf dem Programm der kulturbegeis-terten Feiernden: Barock und Klassik lassen das frisch renovierte Gotteshaus ab 21.00 Uhr noch strker glnzen. Das Bamberger Streichquartett spielt Werke von Bach, Corelli, Mozart, Buxtehude und Albinoni und verstrkt sich nicht nur um Natalia Solotych am Cembalo, sondern auch um Karl-Heinz Bhm an der Orgel und den neuen Solo-Oboisten der Symphoniker, Ivan Podyomov. Letz-terer braucht nach dem anspruchsvollen Programm bei den Symphonikern an diesem Abend besonders viel Ansatz.Nicht minder festlich, doch mit weniger Personaleinsatz klingt die Silvesternacht in der Stephanskirche aus: auch in den letzten Stunden des Jahres, ab 22.00 Uhr, setzt sich die so fleiige wie belieb-te Kantorin der Stephansgemeinde an die Mhleisenorgel: Ingrid Kasper ver-abschiedet das Jahr mit Pastoralen von Johann Sebastian Bach und weiteren Werke von Alexandre Guilmant, Csar Franck und anderen. [hb]
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scharlotte dieZWIEBEL12/2014
Ein Pfund Kirschgelee, bitte! Ich wei,
was Sie jetzt denken: Ein Pfund ist doch fr
eine Zwiebel viel zu viel. Mitnichten! Weih-
nachten und Silvester stehen kurz bevor. Es
ist hchste Zeit, den Teint ein bisschen auf
Vordermann zu bringen. Ja, Sie haben richtig
gelesen: Kirschgelee macht schlaffe Zwie-
belhaut wieder munter! Und angesichts der
kommenden Monate, die ich in einem feuch-
ten Keller oder einer muffigen Speisekammer
verbringen werde, ist das auch dringend not-
wendig.
Den Trick mit dem Kirschgelee hat mir eine
Zwiebel auf dem Weihnachtsmarkt verraten.
Eine ausgesprochen gutaussehende Frau,
mit drallen Kurven und prallen Bckchen.
Nur ihr Teint hat mich etwas irritiert: Sie war
knallrot, aber im dunklen Schummerlicht der
Weihnachtsmarktbeleuchtung sah das ei-
gentlich gar nicht schlecht aus.
Jedenfalls arbeitet die Schne an einem S-
igkeiten-Stand, zusammen mit Schokoba-
nanen, diversen Frchtchen und gersteten
Mandeln. Ihr Pseudonym ist Liebesapfel. Ich
erklre mir diese ungewhnliche Namens-
wahl dadurch, dass der Besitzer des Sig-
keiten-Standes einen stattlichen Preis fr die
rotangemalte Zwiebel verlangt. Ein Apfel ist
meistens grer als eine Zwiebel, also macht
ein Liebesapfel mehr her.
Vor ein paar Tagen rollte ich an dem Stand
vorbei, sah die ungewhnliche Zwiebel und
kam mit Frau Liebesapfel ins Gesprch. Auf
meine vorsichtige Nachfrage zu ihrem Teint
verriet sie mir, dass sie ihr Gesicht mit Kirsch-
gelee straff hlt. Die lauschenden Obst-
Schokospiee am Stand haben sich halb tot
gelacht. Vermutlich traut keiner dieser km-
merlichen Obstreste einer Zwiebel zu, sich
mit Gelee zu versorgen. Aber, pah! Ich hab`s
gekauft, ich hab` es hier und werde morgen
mit meiner neuen Gesichtsmaske bei Frau
Liebesapfel und ihren Kollegen vorbeirollen.
Mal sehen, wem der schmucke Maronenver-
kufer vom Nachbarstand dann die Liebe ver-
spricht: dem gefakten Apfel oder der wahren
Zwiebel. [km]
Scharlottes WeltDasGEhEImnIsDErjuGEnD
Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel berhaupt Augen? Scharlotte schon und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.
Foto: H
enning Brandt
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dieZWIEBEL12/2014 anzeige
DasInternetmachtsmglich:Inwe-nigen augenblicken kann man sichdurch musik-Videos erste Eindrckevon konzertanten Darbietungen je-derartverschaffen.undsoistaufderWebseitederBambergerWeihnachts-konzerte eben auch jenes alljhrlichwiederkehrende Gemeinschaftsritualzusehenundzuhren,daseinrezen-sent einst densingendenKeilberth-saal nannte. Das Publikum stimmtbei gedmpftem Licht gemeinsam
mit chren, orchester, solisten undder groen orgel in ein beraus at-mosphrisches, festliches Potpourribekannter Weihnachtslieder ein, dieso genannte Weihnachtssinfonie.aberdiesistnurdersozusagenquan-titative hhepunkt einer hinreiendfamiliren Veranstaltung, die unterden Klassik-Konzerten hierzulandeihresgleichensucht.Alle Freunde des Bamberger Weih-nachtskonzerts sind in diesem Jahr dazu eingeladen, sich einen Tag vor Heilig Abend im Glanz der Sterne lauschend auf das Fest zu freuen. Hierbei stehen Hndels Orgelkonzert Der Kuckuck und die Nachtigall, ein Oboenkonzert von Telemann sowie Mozarts Serenade Eine kleine Nachtmusik im Mittelpunkt der konzertanten Darbietungen der Sin-fonietta Bamberg unter Leitung von Symphoniker-Konzertmeister Harald Strauss-Orlovsky (Foto links). Zum ers-
ten Mal in diesem Rahmen zu Gast: Der Kammerchor Nrnberg mit festlichen Adventschren u. a. Johann Sebastian Bachs.Neben den hochkartigen Auftritten von Sopranistin Martina Schilling (Foto rechts oben), Organistin Markta Schley-Reind-lov und dem neuen Solo-Oboisten der Bamberger Symphoniker Ivan Podyomov (Foto rechts unten) werden auch jugend-liche Instrumentalisten sowie Kna-bensolisten des Bamberger Domchors ihre anrhrenden Soli darbieten. Und die Schellenkinder der Musikalischen Schlittenfahrt bezaubern eh durch den Charme ihrer Unbekmmertheit.Einen wichtigen Beitrag zur lebendigen Klangflle der abschlieenden Weih-nachtssinfonie leisten in diesem Jahr die gut besetzten Chre der Maria-Ward-Schulen.
www.weihnachtssinfonie.de
BambergerWeihnachtskonzert2014ImGlanzdersterneDienstag, 23. Dezember 2014 Konzerthalle Bamberg 20.00 Uhr Sinfonietta Bamberg und SolistenKammerchor NrnbergLeitung: Harald Strauss-OrlovskyKarten: BVD Bamberg und bliche Stellen
FEstLIchEWEIhnachtsstImmunGImsInGEnDEnKEILBErth-saaL
Fotos: M
artina Schilling, Ivan Pod
yomov, H
. lschlege
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bamberger kulturleben dieZWIEBEL12/2014
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Komiker im RampenlichtMarkenzeichen brchige Stimme und inszeniert nervses Auftreten. So kennen wir den Komiker Johann Knig von zahlreichen Bhnenauftritten. Unter dem Titel Feuer im Haus ist teuer, geh raus! prsentiert der Wahl-klner jetzt auch in Bamberg sein aktuelles Humorspektakel. Im Interview mit der ZWIEBEL berichtet er, wie dieses Programm zustande kam, lt die Meilensteine seiner langjhrigen Karriere Revue passieren und erzhlt was wir von ihm zuknftig erwarten drfen.
Sie nennen sich heute Johann Knig, haben
den Geburtsnamen Johann Khn, nannten sich
aber ffentlich auch schon Johann Khnich.
Warum dieses Verwirrspiel?
Das wei ich eigentlich auch nicht mehr so
genau. Ich wollte auf der Bhne anders hei-
en als privat, deshalb das Spiel mit den Na-
men, aber jetzt bleibt es definitiv bei Johann
Knig.
Vor und whrend der Anfangszeit Ihrer Karriere
als Komiker haben Sie eine Ausbildung zum
Kinderkrankenpfleger sowie ein Sportlehrer-
Studium abgeschlossen. Wann haben Sie
sich entschieden als Vollzeit-Comedian zu
arbeiten?
Es war eine Art schleichender Prozess. Als ich
merkte, dass ich als Komiker meinen Lebens-
unterhalt verdienen kann, rckte dies immer
mehr in den Vordergrund. Am Tag als ich mei-
ne Prfung an der Deutschen Sporthochschu-
le in Kln abgelegt habe, hatte ich abends ei-
nen Gastauftritt in der Harald Schmidt-Show
im TV. Auch die Prfer merkten, dass ich nicht
bei der Sache war und rieten mir zu einer
Entscheidung, die letztendlich Pro Comedy
ausfiel.
Gab es Komiker/Comedians aus Deutschland
oder dem Ausland, die Sie zu Beginn Ihrer
Karriere als Vorbilder herangezogen haben, an
denen Sie sich orientiert haben?
Das lief eher ohne groe Einflsse von auen
ab. Ich habe mich hingestellt und einfach
auf der Bhne draufloserzhlt und die Leute
haben gelacht. Aber ich selber fand Heinz
Erhardt immer toll, dessen Art von zeitlosem
Humor mag ich nach wie vor. Der hat mich ja
damals schon kopiert. Foto: H
PR
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dieZWIEBEL12/2014 bamberger kulturleben
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CONTROLLEDCOLLISIONSALDONA KUT
SEBASTIAN KUHN
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ERFFNUNG 12.12.2014
18 UHR
Welche markanten Eckdaten markieren Ihre
Karriere seit Sie mit dem Soloprogramm Alles
Spekulatur! 1999 debtierten?
Es gibt da nicht das Eine markante Event, es
ging tatschlich stetig bergauf mit den Er-
folgen, Schritt fr Schritt, von Programm zu
Programm.
Sie sind in den vergangenen Jahren mit einigen
Preisen ausgezeichnet worden, u.a. mit dem
Deutschen Comedypreis als Entdeckung
des Jahres sowie mit dem Bayerischen
Kabarettpreis als Senkrechtstarter des Jahres.
Welche Bedeutung haben solche Ehrungen fr
Sie?
Sie sind definitiv die Besttigung fr das ei-
gene Knnen, zumal sie mir in verschiedenen
Jahren verliehen wurden. 2001, 2002 und
2005 bekam ich den Publikumspreis des Ber-
liner Kabarett-Theaters Die Whlmuse, der
mir auch viel bedeutet, da ich damit Berlin
geknackt habe. Anfnglich hatte ich die Prei-
se alle im Garten bzw. im Keller stehen, jetzt
habe ich sie aber alle sauber gemacht und im
Haus aufgestellt.
Als Komiker seinen Lebensunterhalt
zu verdienen ist durch die heutige
Medienlandschaft sicher einfacher geworden,
auch Sie sind regelmig im Radio und bei
Fernseh-Shows zu Gast. Muss man da anders
arbeiten als bei der Ausarbeitung eines
eigenen Abendprogramms?
Ja, das ist der Unterschied. Aber die meisten
unterschtzen die Zeit bei TV-Einstzen, da
geht es in der Regel um sechs Minuten. Aber
die machen oft genauso viel Arbeit wie ein
groes Programm fr die Bhne.
2006 erschien Ihr Buchdebt Gesammelte
Werke, 2012 verffentlichten Sie sehr
erfolgreich das Lied Ich hab Burn-Out, ein
Titel der kontrovers aufgenommen wurde.
Brauchen Sie diese Ausflge und weiteren
Standbeine wie DVD-Verffentlichungen
und Film-Gastauftritte um Ihre Kreativitt
auszuleben?
Es sind halt Marketing-Tools, die man heut-
zutage nutzen muss, hat aber weniger mit
berschssiger Kreativitt zu tun. Aber na-
trlich kann ich mehr, als viele Leute den
kurzen TV-Auftritten zu entnehmen glauben.
Ich trete ja z.B. auch beim Karneval auf und
das bereichert mich sehr. Und einen richti-
gen eigenen Film wrde ich gerne auch mal
machen, aber da fehlen bisher die konkreten
Angebote.
hr aktuelles Solo-Programm trgt den Titel
Feuer im Haus ist teuer, geh raus!. Was
verbirgt sich dahinter, welche Themen handeln
Sie da abendfllend ab?
Der Titel ist zuhause entstanden, als ein Kind
hier mit einem Feuerzeug rumspielte. Der Ti-
tel soll das Publikum ins Theater locken und
dann sehen wir weiter in Sachen Humorspek-
takel.
Stammt das Programm komplett von Ihnen
alleine oder haben Sie dafr mittlerweile einen
Pool an Ghostwritern, die Ihnen zur Hand
gehen?
Komplett von mir alleine, die Versuche mit
einem Autorenpool zu arbeiten waren in der
Vergangenheit nicht erfolgreich. Aber so spa-
re ich mir auch das Autorengeld.
Was macht Johann Knig in seiner sicher
knapp bemessenen Freizeit am liebsten?
Ich liege gerne so herum, im Bett oder in
der Badewanne. Und auch beim neuen Pro-
gramm lege ich mich mal einfach so hin
[fk]
13.12.2014, 20.00h, Bamberg/Konzert- und
Kongresshalle www.johannkoenig.com
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gelauscht dieZWIEBEL12/2014
Die musikalische Schaffenskraft von Aretha Franklin, der US-amerikanischen Queen of Soul, ist ungebrochen. Mit Aretha Franklin Sings The Great Diva Classics verffentlicht die mittlerweile 72-jhrige Sngerin/Pianistin ein zehn Stcke umfassendes Hitalbum. Unter der Regie von Clive Davies interpretiert die mehrfache Grammy-Gewinnerin Klas-
siker von Etta James (At Last) bis hin zu Sinead OConnor (Nothing Compares To You). Die in den 60er Jahren durch den Hit Respect zu einer Ikone der schwarzen Musik gewordene Franklin zeigt mit Nachdruck, wie viel Seele und Energie in Stcken wie der ersten Single Rolling In The Deep (Adele) oder You Keep Me HanginOn (The Supremes) steckt. Dafr hat sich die versierte Pia-nistin sogar selbst ans Klavier gesetzt.
Es ist also nicht weiter verwunderlich, wenn die Diva als eine der erfolgreichs-ten Sngerinnen aller Zeiten ihren ber 75 Millionen verkauften Tontrgern eine weitere siebenstellige Charge folgen lsst. [fk]
Der 1955 in England geborene Billy Idol wurde in den spten 70er Jahren als Snger der Punkband Generation X be-kannt, bevor er nach seinem Umzug in die USA ab 1982 zu Weltruhm gelangte. Das Album Rebel Yell markierte den
Hhepunkt seines musikalischen Schaf-fens als Rock-Ikone der 80er Jahre. In unregelmigen Abstnden folgten weitere Alben, aber auch vor allem Dro-genexzessen geschuldete Auszeiten. Nach einem schweren Motorradunfall Ende der 90er Jahre gelutert, machte er sich an der Seite seines musikali-schen Langzeit-Partners Steve Stevens (Gitarre) bereit zum Comeback. Und er-staunlicherweise luft Billy Idol bei den elf neuen, auf seinem eigenen Label herausgebrachten Titeln, noch einmal zu Hchstform auf. Punk, Rock, Pop und mit Cant Break Me Down und
Save Me Now hat er mehr als zwei veritable Hits im Gepck. [fk]
1991 kam ich in den Besitz der ers-ten Live-EP Operation Spirit. Das US-Quartett um den charismatischen Snger/Songwriter Ed Kowalczyk war die Alternative Rock-Entdeckung schlechthin. Bereits mit dem Debt Mental Jewelry (1992) begann ihr weltweiter Siegeszug, der mit ber 20
Millionen verkaufter Tontrger 2008 im Abschiedsalbum Live at the Paradiso Amsterdam mndete. Mastermind Kowalczyk verlie die Band ein Jahr spter fr seine Solokarriere. Taylor/Dahlheimer/Gracey machte zunchst unter dem Namen The Gracious Few weiter. Nachdem Kowalczyk aufgrund interner Querelen nicht an einem Comeback interessiert war, engagier-te das Trio Snger Chris Shinn um Live wiederzubeleben. Leider kann die Band unter ihrem Langzeit-Produzenten Jer-ry Harrison (The Talking Heads) nicht an die alte Gre anknpfen. Die elf Titel zwischen Sirens Call und Till You Came Around sind handwerklich gut gemachter Alternative-Rock, dem aber etwas ganz Prgnantes fehlt: Die
auergewhnlich markante Stimme Kowalczyks, die Live zu dem machte, was sie bis 2009 waren. [fk]
Mit I Rise prsentiert die preisgekrn-te jamaikanische Reggae-Sngerin & Songwriterin Etana ihr viertes Album. Unter der Regie von Produzentenlegen-de Clive Hunt (u.a. Jimmy Cliff, Grace Jones) aufgenommen, erweckt die soulige Rastafari-Anhngerin vor allem
feminine Alltagsgeschichten zum Leben. Ob beim hitverdchtigen Wailers-Cover Selassie Is The Chapel, dem sozialkri-tischen Jamaica Women oder dem hitverdchtigen Titelstck, stets kann Etana auf einen Pool herausragender Instrumentalisten zurckgreifen. Auf hchst anspruchsvolle Art und Weise gelingt es der 31-jhrigen Knstlerin aus dem Kingstoner Ghetto August Town, den Spagat zwischen Familie mit zwei Kindern und internationaler Karriere zu bewltigen. Fr die erste Singleaus-kopplung Richest Girl wurde zudem ein berzeugendes Video gedreht. Mit den insgesamt 15 Stcken des Albums setzt Etana daher die Messlatte fr weibli-chen Reggae erneut auf ein Hchstma. [fk]
arEthaFranKLInsInGsthEGrEatDIVacLassIcsrca/sonymusIc
LIVEthEturnthInKLouDrEcorDInGs/hart
EtanaIrIsEVPrEcorDs/GrooVEattacK
BILLyIDoLKInGs&QuEEnsoFthEunDErGrounDBFIrEcorDs/KLs
GELauschtDEZEMBER 2014
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dieZWIEBEL12/2014 gelauscht
Ein Jahr nach dem erfolgreichen Studio-album 48 prsentiert Wahlhambur-gerin Ina Mller einen Show-Mitschnitt aus Flensburg als Doppel-CD & DVD. Die zunchst mit dem Kabarett-Duo Queen Bee, spter dann durch die NDR Late Night-Show Inas Nacht bekannt ge-wordene Sngerin & Entertainerin gnnt sich und ihren Fans keine Pause. Wer sie im Januar 2014 in der brose Arena in
Bamberg erlebt hat, fr den ist das Paket 48 Live sicher die Anschaffung wert. Ob Ina bers Fremdgehen redet, selbst am Flgel sitzt, oder ber weibliche Wallungen schwadroniert stets stiehlt sie allen die Show. Begleitet von einem kongenialen Musikerteam an ihrer Seite brgt das Multitalent fr erstklassige, abendfllende Unterhaltung. Voller mu-sikalischer Nuancen, bleibt die textliche Standortbestimmung Ina Mllers au-ergewhnlich. Hits wie Sie schreit nur noch bei Zalando, Fnf Schwestern oder Wenn du nicht da bist sind selbst-verstndlich ebenfalls zu hren/sehen. Insgesamt ein authentisches Konzerter-lebnis einer brillianten Knstlerin, das Lust auf neuen Output macht. [fk]
Als 2009 das Debt der Londoner Forma-tion Buster Shuffle erschien, hatte nie-mand mit dem kometenhaften Aufstieg der Band um Mastermind Jethro Baker gerechnet. Doch mit ihrem Mix aus mar-kantem Piano-Spiel, treibendem Cock-ney-Ska, erdigem Rockn Roll und den sofort zndenden Pop-Songs erspielten sich sich rasch eine riesige Fanbase in Eu-
ropa. Mit Naked prsentiert das Sextett aktuell sein drittes Album voller groem Entertainment. Eingngige Tracks wie der Opener South, Naked oder De-von charakterisieren erneut ihren er-folgreichen English Way, mit Hound und On Our Way gibt es dann sogar noch zwei Bonustitel zu hren. Nicht umsonst werden Buster Shuffle von Fans und Medien gerne mit einer Fusion aus Blur und Madness verglichen. Auf jeden Fall ist es ihnen unter der Regie von Pro-duzent Jamie Ellis (u.a. Florence & The Machine, The Rifles) gelungen, ihre Live-Energie auch im Studio 1:1 umzusetzen. [fk]
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InamLLEr48LIVE105musIc/sonymusIc
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lebenswertes dieZWIEBEL12/2014
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Ser die Locken nie schwingenExKLusIVEBumchEnunDGEschmcKtEDamEn
Die se Kim ist ganz
entzckt von dem
Glitzerhandy: Es sieht
super aus, hngt direkt
am Ohr und man hat
immer einen direkten
Draht zum Christkind.
Fotos: Anny Mau
rer
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dieZWIEBEL12/2014 lebenswertes
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Neben all den erwhnten Lappalien von
Christi Geburt ganz zu schweigen gibt
es doch zwei entscheidende Dinge, die bis
zur Bescherung die Gemter besonders be-
wegen: Wie bringe ich meine Locken zum
Schwingen, und was lsst den Baum gln-
zen? Um der Debatte ein fr alle mal ein
Ende zu bereiten und um des lieben Frie-
dens willen empfiehlt die ZWIEBEL in diesem
Jahr einen Kompromiss zwischen Kopf und
Baum: schmcken Sie die Haare mit Lamet-
ta, Sternen, Kugeln und Glitzerglanz, den
Tannenbaum hingegen mit Silber, Gold und
Edelsteinen. Das hat folgende Vorteile: Die
Haare knnen ruhig von Gnsebraten & Co.
fettig sein, das sieht keiner. Auch wenn keine
Zeit fr eine frische Dauerwelle bleibt, locken
dafr halt die Glocken. Der Traum von vollem
oder lngerem Haar erfllt sich dank Extensi-
ons la Chrismas: Glitzerndes Lametta bringt
sofort Flle. Und unser Freund, der Baum?
Mit ihm kann man endlich auf einen Blick
zeigen, was sonst das ganze Jahr ber in der
Schmuckschatulle im Dornrschenschlaf ver-
Lieber Gans oder Wienerle? Oder doch Forelle blau? Bekommt Mutti ihren Lieblingsduft und Vati einen neuen Rasierer? Die Kinder wollen ein Handy und Tante Erna einen Gutschein ber Fupflege. Nicht zu vergessen, dass noch Pltzchen gebacken, Gedichte gelernt und Lieder geprobt werden wollen. Weihnachten rckt unerbitterlich nher, und da mssen die ent-scheidenden Fragen endlich geklrt werden.
Glitzer-Extensions aus
der Lametta-Packung:
Werner Arnold bringt
Glanz in die Haare.
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lebenswertes dieZWIEBEL12/2014
sinkt. Kein Hals hat soviel Kapazitt fr Ketten wie seine grnen
ste und Zweige, keine Hand soviel Finger wie der Baum Nadeln.
Lassen Sie sich inspirieren von dem neuesten Weihnachtstrend
Engelshaar und schmucker Baum und die ZWIEBEL verspricht
ein unvergessliches Weihnachten 2014.
Sofort offen fr den neuesten Trend in Sachen Christmas-Styling
zeigte sich Friseur Werner Arnold: Auch wenn in seinem Tradi-
tions-Salon in der Nrnberger Strae bereits seit 1950 aktuelle
Frisurkreationen geschaffen werden, Christbaumkugeln und La-
metta im Haar drften auch in seinen Rumen ein absolutes No-
vum sein. Dass schmuckes Haar keine Frage des Alters ist, stell-
ten auf jeden Fall die Frisurmodels unter Beweise: So entschied
sich die vierjhrige Kim fr viel Pink und Glitzer, was nicht mehr auf
den Kopf passte, wurde kurzentschlossen um den Hals gehngt oder
einfach in die Hand genommen. Die 17jhrige Wiebke lie lieber V-
gel zwitschern als Glocken klingen: das Federensemble nistete sich
mit Hilfe des Meisterfriseurs fest in ihrer braunen Haarpracht ein
und drfte locker bis Silvester in ihren Locken weiter brten voraus-
gesetzt, sie verzichtet die nchste Zeit auf Waschen, Kmmen und
Fhnen. Arnolds Tochter Lisa (22) war very amused ber die englische
Christbaum-Kollektion: Rote Telefonzellen, Gardeoffiziere, Doppel-
decker-Busse alles sehr british und zweifelsohne ein ganz heier
Trend. Etwas traditioneller fiel die Frisur von Rosemarie Arnold (81)
aus: sie entschied sich fr die klassische Bamberger Grtner-Variante
24
Mit Tannenzapfen, Giekanne, Pilz
und Forke im Haar prsentiert sich
Rosemarie Arnold im klassischen
Bamberger-Grtner-Look.
Ihre Enkelin Lisa kommt very british daher:
auf dem Kopf parken Doppeldeckerbus,
Gardeoffizier und Waldi im Schottenlook, an
den Ohren bimmeln Telefonzelle und Big Ben.
(im Hintergrund staunt Senior-Chef Wilhelm
Arnold ber das, was man heutzutage so alles
in die Haare hngt).
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dieZWIEBEL12/2014 lebenswertes
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dennoch: mit grner Gurke, Giekanne und
Harke im Haar drfte diese Kreation auch
hierzulande eine auergewhnliche Weih-
nachtsfrisur sein. Einziger Wermutstropfen
beim weihnachtlichen Hairstyling: der schot-
tische Hund in Lisas Haar wollte lieber mit
den beiden Salonhunden spielen und hpfte
der jungen Frau vom Kopf. Leider zerbrach er
dabei in kleine Stcke naja, Scherben brin-
gen ja bekanntermaen Glck. In diesem Sin-
ne: Merry Christmas und Happy New Year!
Vielen Dank an den Friseursalon Arnold so-
wie Farben Ullmann und Zeitreise fr die Be-
reitsstellung des ausgefallenen Weihnachts-
Haar-Schmucks. [sb]
Piep, piep Wiebke schiet eindeutig
den Vogel ab: mit dieser Zwitscher-
Kreation auf dem Kopf und dem Elch
um den Hals bietet sie den Tieren ein
sicheres Winterquartier.
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EInstErnGEhtauFmatErnKaPELLE,matErnstr.mo-Fr13-17,sa-so11-17nEuEKrIPPEnDEsVErEInsBamBErGErKrIPPEnFrEunDEBIs11.1.2015
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haFnErKrIPPEnausmarKtrEDWItZBIs11.1.2015
ausgestellt dieZWIEBEL12/2014
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BIs15.1.2015
BamBErGErGrtnErEyLuItPoLDstr.24mo-Fr10-18,sa11-16BEKanntEBamBErGEr/InnEnInschrZEnVonmoDEmachtmutBIs31.12.2014
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dieZWIEBEL12/2014 ausgestellt anzeige
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ZWIschEnBLauhEmDunDBLuEjEansLEVI-strauss-musEum,ButtEnhEImDI,Do14-17,sa-so11-17jEansInDErDDrBIs31.5.2014
mIchaELaEIchWaLDVILLaconcorDIamo-Do8-12,14-16,Fr8-13,sa-so11-16ausstELLunGDEraKtuELLEnstIPEnDIatIn
aB13.1.BIs15.2.2015
seitoktoberfindensiedieLEuPoLDtLebkuchenausWeienstadtzumers-tenmalinderBambergerFranz-Lud-wig-strae8.Lassen Sie sich dort von unseren Ge-schenkideen inspirieren: Vier Freunde oder die edle LEUPOLDT Geschenkdose alle bestckt mit unseren Besonder-heiten: Lebkuchen mit den Original-Likren wie Lazzaroni Amaretto, Coin-treau, Ramazzotti oder Schladerer Schwarzwlder Kirschwasser, die durch Ihre harmonische Verbindung von Leb-kuchen und Likr unter Genieern be-reits Kultstatus erlangt haben.Der LEUPOLDT Lebkuchen beginnt mit der Auswahl der besten Rohstoffe. Man-deln und Nsse werden in einem be-sonderen Verfahren frisch gerstet und vermahlen.Zusammen mit echtem Lbecker Marzi-pan, edler Zartbitterschokolade, der ein-
zigartigen LEUPOLDT Gewrz-Selektion und gesundem Vollkornmehl erhlt der LEUPOLDT Lebkuchen seinen unver-gleichlichen Geschmack. Wie Sie ihn seit Kindertagen kennen.
Der Saisonshop ist bis Ende Dezember immer Montag bis Freitag 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr und samstags 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr fr Sie geffnet.
nEuErGEnussInBamBErG
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Groer Schmuck trifft kleinen Baum: in Begleitung einer echten Kunsttanne besuchte die ZWIEBEL drei Bamberger Juweliere mit der Bitte um Verzierung derselben. Fazit: wem Kerzen und Kugeln zu gewhnlich sind, kann sein Bumchen auch mit Ketten und Klunkern festlich schmcken. Da-fr msste sich das Portemonnaie jedoch etwas weiter ffnen.
Edelmetallstudio Edgar Sprlein, SiechenstraeDen Weihnachtsstern auf der Tannenspitze
ersetzt im Edelmetallstudio Edgar Sprlein
eine dekorativ geschmiedete Schale aus
Sterlingsilber. Locker eingestreute Perlen
lassen den Halsschmuck strahlen, der dank
einer silbergrau schimmernden Seiden-
schnur auch an Frauenhlsen eine gute Fi-
gur macht (Preis 310 Euro).
Ein goldener Blickfang und dazu ein mas-
siver ist der phantasievoll geschliffene
Amethyst, der in warmes Gelbgold gefasst
wurde. Vier mit Brillanten besetzte, mas-
sive Krappen verleihen dem mystisch
leuchtenden Stein den ntigen Halt am
Finger. Der Ring kostet 3820 Euro.
lebenswertes dieZWIEBEL12/2014
Verdrehte WeihnachtenExKLusIVEBumchEnunDGEschmcKtEDamEn/2
Edelmetallstudio Edgar Sprlein, Siechenstrae
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dieZWIEBEL12/2014 lebenswertes
Goldschmiede Rainer Volk, Lange StraeWelche Frau braucht schon
eine Lichterkette, wenn eine
edle Gliederkette aus 925
Sterlingsilber mit Goldbe-
ltung zwischen den Zwei-
gen hngt. Das gute Stck
stammt aus der Schmuck-
werkstatt Manu in Ham-
meln und kostet 674 Euro.
Schne Lichtakzente zau-
bern die Ohrringe aus der
polnischen Manufaktur
Deko Eko. Der ausgefallene
Schmuck aus geschwrz-
tem und vergoldeten Silber
Nicht aus Edelmetall, sondern aus design-
tem Horn, ist die Halskette, die sich um das
Bumchen schlingt. Vergoldete Silberwr-
fel lockern die klare Liniengebung des ed-
len Lametta-Ersatzes auf (Preis 360 Euro).
Fr den Schluss hat sich Goldschmied Edgar
Sprlein einen Silber-Armreif aufgehoben.
Die schlichte, aber geschmeidig flieende
Form beweist, dass weniger manchmal
doch mehr ist (Preis 160 Euro).
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lebenswertes dieZWIEBEL12/2014
hat sich im Design an einem Grteltier orientiert (sieht
aber um einiges besser aus). Preis 88 Euro.
Im schimmernden Rotgold umfngt die Halskette von
Campur die Tannenzweige. Die Navette-Form des Anhn-
gers ist ebenso schlicht wie bezaubernd (Preis 105 Euro).
Dazu passt ein rotgoldener Ring, ebenfalls von Campur
und ebenso in Navette-Form, unter den Tannenbaum
(Preis 105 Euro).
Schmuckgalerie Zinnober, Kelerstrae
Natrlich: Der Baumschmuck in der
Schmuckgalerie Zinnober ist exklusiv.
Die Tannenspitze krnt ein Armband von
Andrea Frahm, einer Goldschmiedin aus
Mnchen, aus Perlen und den Edelstei-
nen Tumalin und Peridot.
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dieZWIEBEL12/2014 lebenswertes Farben Ullmann Elisabethenstr. 2b 96049 Bamberg Tel.: 0951/56087
www.farben-ullmann.de
Bambergs exklusiver Laden fr Christbaumschmuck und
geschmackvolle Geschenkideen
ffnungszeiten: Mo-Fr 8:30 18:00 Uhr Sa 10:00 16:00 Uhr
Ein Corso Torso Plissee (oder einfach nur
der schnste Christbaumkugel-Ersatz der
Welt) ist der Ring Marilyn von Sabine
Ring-Kirschler. Der edle Klunker aus Ros-
Gold ist mit Brillanten besetzt. Der Preis?
Auf Anfrage.
Weniger Glitzer, aber genauso viel Zauber
besitzt der silber-schwarz ruthenierte (also
optisch geschwrzte) Ring von Sabine Ring-
Kirschler mit ausgefassten Wassertropfen
mit Brillanten (Preis 2050 Euro).
Ein himmelsblauer Farbtupfer ist der Sil-
berring von Antje Liebscher mit einem oval
geschliffenen Topas, der nicht nur Weih-
nachtsbume zum Leuchten bringt (Preis
650 Euro).
Den Weihnachtsmann gibt es nicht? Aber
geschmiedeten Elfenschmuck schon. Der
kommt aus dem Hause Elfcraft in Hamburg
und stellt unter anderem Ringe wie das
auffllige rote Modell aus der Serie Be-
lieve in your dreams her einen in Silber
gefassten Granatstein, der wie eine Krone
funkelt (Preis 339 Euro).
Zu guter Letzt ein mythisches Ringwunder
aus der Goldschmiede von Franziska von
Drachenfels aus Pforzheim: ein massiver
Silberring mit einem riesigen, in silberne
Federn gefassten Mondstein (Preis 1274
Euro). [km] Fotos: Anny Maurer
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gelesen dieZWIEBEL12/2014
Es gibt sie noch, diese Liebesgeschichten die ganz ohne Kitsch, ohne Plattitden auskommen und die zugleich in keins-ter Weise vorhersehbar sind. Mit dem Roman Drei auf Reisen ist dies David Nicholls in einer humorvollen und zu-gleich nachdenklich stimmenden Weise gelungen. Ich-Erzhler Douglas Timothy Petersen Englnder, Familienvater und Biochemiker plant mit seiner Frau Con-nie und dem gemeinsamen Sohn Albie eine Grand Tour durch Europa. Eine Rei-se, um Albie auf die Erwachsenenwelt vorzubereiten, wie im 18. Jahrhundert. Der Haken ist nur, dass seine Frau ihm
unmittelbar vor der Reise verkndet, dass sie sich von Douglas trennen will, da aus ihrer Sicht ihre Ehe zu Ende ist. Den-noch wird die Reise unternommen. Es
ist eine Tour, bei der beide Seiten, Eltern wie Sohn, unendlich viel lernen, in erster Linie ber sich selbst. Nicholls erzhlt diese Geschichte einer Grand Tour in das Bewusstsein der drei Protagonisten ironisch und lsst sie in Situationen rut-schen, die schrill und schrg sind. Doch er tut dies mit einer groen Portion Em-pathie und Zuneigung zu seinen Figuren, die sie davor bewahren, blo gestellt zu werden. Eine besondere Geschichte, wie sie nur selten unter den zahlreichen Lie-bes-, Ehe- und Beziehungsromanzen zu finden ist. [bp]
Gedichte, Aufstze, Erzhlungen: die-se Formen beherrscht Lutz Seiler so sicher, dass er fr diese Genres schon hochkartig, zum Beispiel mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis, ausgezeich-net wurde. Als lang erwartet kndigt Suhrkamp nun seinen ersten Roman an, und fr diesen Erstling Kruso erhlt Seiler prompt den Deutschen Buchpreis. Mit Recht: denn der Roman aus einigen Monaten in der Jugend seines Protago-nisten Edgar (und teils seiner eigenen), die nicht zufllig kurz vor dem Mauerfall 1989 liegen, ist ein Kunstwerk.Zum Glck nicht eines, durch das man sich in Ergriffen- oder Beflissenheit hin-durcharbeiten muss. Denn bei allem Genuss verblffend dichter, gedanken-voller Stze gelingt es dem 51-Jhrigen, nicht nur Kunst um ihrer selbst willen zu produzieren, sondern auch noch eine spannungsreiche, lebendige Geschichte
zu erzhlen. Sie handelt von Ed, dem 24-Jhrigen Maurer und Literaturstu-denten, der nach dem Unfall seiner Freundin nur weg will aus Halle; nicht einmal aus seinem Land, der DDR, son-dern nur an einen Platz in der Welt, der mich aus allem heraushlt. Er strandet auf Hiddensee und reiht sich dank des Wohlwollens von Direktor Krombach auf unterster Stufe der EssKaas, der Saisonkrfte, als Abwscher im Betriebs-ferienheim Zum Klausner ein. Unter den skurrilen Kollegen sticht besonders Kru-so hervor, eigentlich Alexander Kruso-witsch, Sohn einer russischen Tnzerin, der heimliche Anfhrer aller EssKaas der Insel. Seine absurden Rituale verschrn-ken die Ablufe im Lokal mit den Frei-heitstrumen der Schiffbrchigen, die auf Hiddensee ankommen, um ber die Ostsee aus der DDR zu flchten. So ist Kruso nicht nur ein Roman ber das Thema Freiheit, der zum Jubil-um des Mauerfalls auf den Buchmarkt
kommt, sondern zugleich die Geschich-te einer Mnnerfreundschaft zwischen dem Scheinidol Kruso, dessen berle-genheit doch nur auf Verzweiflung fut, und dem zweifelnden Sptjugendlichen Ed mit seinem fragilen Leben, auf das er im Terminkalender zurckschaut. Es war, als blttere er in den Terminen eines Toten. Dann wieder, als wre sein altes Leben noch da ein seltsames Gefhl. Er hatte sich davongestohlen, aus dem
fr ihn vorgesehenen Leben. Jetzt schien es ihm fremd, aber immer noch fr ihn bestimmt. Er fragte sich, ob es dort auf ihn wartete, im Zimmer mit den zwei schbigen Sesseln, dem Vertiko und der Zitronenpflanze. Einsam und zurckge-blieben, dachte Ed. Das alte Leben, an den Ofen gelehnt. Da stand es herum, ganz allein, nur fr sich. Welche Krn-kung.Die Parallelen zwischen der Erosion des Staats und der des Klausners sind un-bersehbar, und in der Tristesse ihrer Existenz dauert es sogar mehrere Tage, bis berhaupt auffllt, dass die Mauer Geschichte ist. Zugleich stemmt sich die Besatzung mit allem Arbeitsethos gegen den Niedergang, erwchst in Ed die Wrde der Arbeit, und gelte sie nur der Aufrechterhaltung eines herunterge-kommenen Ferienheims.Ein bemerkenswertes Buch, voller pr-ziser Beobachtungen in Nebenstzen und philosophischer Betrachtungen zwischen Splbecken und Dachkammer. [hb]
Der Meister des feinen Strichs gibt sich wieder die Ehre: auch mit 82 Jahren legt Semp die Feder nicht aus der Hand warum auch? Er tut nichts anderes und will auch nichts anderes, sagt er von sich selbst: Ich zeichne die ganze Zeit. Im Mittelpunkt seiner Karikaturen stehen meist die ganz normalen Leute. So sehr, dass er ihnen sogar einen eigenen Um-
DrEIauFrEIsEnDaVIDnIchoLLsKEIn&aBEr,22,90
KrusoLutZsEILErsuhrKamP,22,95
sturmBEnunDWInDstILLEjEan-jacQuEssEmPDIoGEnEs,34,90
GELEsEnDEZEMBER 2014
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dieZWIEBEL12/2014 gelesen
zug gnnt: Ordinary People Pride heit eine Grafik seines neuen Buchs, in der sich die ganz normalen Leute tanzend auf der Strae und auf Anhngern Ihres ganz normalen Alltags freuen ein au-genzwinkernder Schuss gegen die exal-tierten Gay Pride-Umzge. Die norma-len Leute findet der Franzose aber auch in den grobrgerlichen Wohnungen seines Paris; durchaus auf der Hhe der Zeit, wenn ein freundlicher Herr seine
Gattin vom Balkon aus mit dem Handy durch die Marktgassen dirigiert, damit sie ihrer Nachbarin den besten Kse vor der Nase wegschnappt. Man muss sie einfach liebhaben, die Charaktere von Semp, die er so sorgsam in seine fein getroffenen Pariser Wimmelbilder hin-einmontiert. Ist seine Perspektive auch immer eine erhabene, aus der Mansarde fein beobachtet, schaut er doch nie von oben auf die Menschen herab. [hb]
Liebe, Ruhe, Platz, Qualitt und bung dann kann nichts mehr schiefgehen!
Auch beim Wild backen gibt es goldene Regeln fr ein gutes Gelingen. Passend zur Jahreszeit hat Meister-Patissire und Fernseh-Bckerin Eveline Wild ein wunderbares Sspeisenbuch heraus-gebracht, das es auch Laien ermglicht, kstliche Naschkreationen zu zaubern. Einfach und klar werden Grundrezepte erklrt, mit denen sich dann kunstvolle Torten, Kekse, Mehlspeisen und Desserts zaubern lassen. Da die Anleitungen teils auch bebilderte Schritt-fr-Schritt-Erklrungen liefern, eignet sich das Backbuch auch fr Anfnger, die mit aus-gefallenen Rezepten auftrumpfen mch-ten, wie zum Beispiel die Gewrzscho-koladen-Mousse mit Rotweinbutter-Eis und herbstlichen Frchten beweist. Wer es noch genauer sehen mchte, fr den
hlt das Buch QR-Codes mit Links zu kur-zen Erklr-Videos bereit. [sb]sollten sie jetzt auf den Geschmackgekommen sein, so knnen sie daswilde Backbuch mit ein bisschenGlck gewinnen: die ZWIEBEL ver-lost drei Exemplare unter allen Ein-sendungenmit dem stichwortWildbacken, schellenbergerstr. 8, 96049Bamberg oder [email protected]!
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weihnachtsgre dieZWIEBEL12/2014
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Weihnachtserlebnisse aus alter Zeit gibt der Zeitzeugen-Verlag heraus. Hier erinnern sich Menschen beson-derer, selbst erlebter Geschichten aus Kriegs- und Nachkriegsjahren, aber auch aus jngerer Zeit, wie diese Begebenheit von Egon Busch aus dem Jahr 1980 zeigt.
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dieZWIEBEL12/2014 weihnachtsgre
Wir bedanken uns bei unseren Kunden fr die
gute Zusammenarbeit und wnschen allen ein Frohes Fest!
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Wir sind fr Sie da, zwischen ZOB und Fugngerzone.
Morgen ist schon der vierte Advent und wir
haben immer noch keinen Weihnachtsbaum.
Weit du berhaupt, wo es hier welche gibt?
Meine Tochter schaute mich fragend an, und
ihrem Gesichtsausdruck nach zu schlieen,
hegte sie grte Zweifel in meine Fhigkei-
ten, jetzt noch einen Baum zu besorgen. Ist
doch ganz einfach, schaltete sich Sohne-
mann jetzt ein. Wir klauen einfach einen.
Wozu leben wir denn hier auf dem Land, wo
berall welche herumstehen? Aber mit die-
sem Vorschlag kam er bei seiner Schwester
bel an: Erst einen Baum stehlen und dann
mit frommem Gesicht Weihnachtslieder dar-
unter singen und aus der Bibel vorlesen. Auf
solche Ideen kannst auch nur du kommen.
Ich mischte mich ein, um zu beschwichtigen,
und erzhlte, dass Grovater frher auch je-
des Jahr selbst seinen Baum im Wald geschla-
gen hatte. Und da wir ja jetzt hier in seinem
Haus auf dem Land leben, setzen wir einfach
diese Tradition fort. Und wenn dich jemand
dabei sieht und dich anzeigt, was dann?
Man darf sich halt nicht dabei erwischen
lassen, entgegnete der Filius cool, das ist
die ganze Kunst dabei. Doch wenn du Schiss
hast, bleibst du am besten zu Hause. Dann
gehen Papa und ich eben alleine. So etwas ist
doch eh Mnnersache.
Und sie kam dann auch wirklich nicht mit. Wir
zogen erst nachmittags los und waren fest
davon berzeugt, dass an solch einem nass-
kalten, nebligen Wintertag auer uns sowie-
so niemand mehr im Wald unterwegs wre.
Doch da hatten wir uns getuscht! Pltzlich
tauchte vor uns im Nebel eine Gestalt auf.
Zum Glck schien der Mann gerade intensiv
mit seinem Hund beschftigt zu sein, sonst
htte er uns sehen mssen. So konnten wir
noch rechtzeitig ins Gebsch am Wegrand
schlpfen und abwarten, bis der Frster vor-
bei war. Nichts wie herunter vom Weg! Das
ist zu gefhrlich. Schlielich glaubt uns doch
keiner, dass wir nur harmlose Spaziergnger
sind, wenn wir hier mit Sack und Werkzeug
durch den Wald ziehen.
Als wir eine halbe Stunde unterwegs waren,
fragte mein Sohn pltzlich: Ja, wann kom-
men wir denn endlich zu den Weihnachts-
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weihnachtsgre dieZWIEBEL12/2014
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Auerdem allen Demenznetzpartnern sowie den Geschulten Partnernein groes Dankeschn fr Ihren tatkrftigen Einsatz!
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Suppenplantage Schranne 7
Schne Bescherung
Wir wnschen allen unseren Gsten eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Fest und ein gesundes neues Jahr
Ihre Fam. Rottenfuer u. Seeger
26.12.14/01. und 06.01.15 Mittagstisch
Bamberger Weissbierhaus 96052 Bamberg Ob. Knigstr. 38 T 25503
bumen? Ich musste gestehen, ich wusste
es auch nicht. Aber was noch schlimmer war:
Ich wusste nicht einmal mehr, wo wir uns be-
fanden! Und dabei fing es schon allmhlich
an, dunkel zu werden. Du bist doch frher
mit Grovater immer hier gewesen, du musst
dich doch auskennen, sagte Sohnemann und
sah auf einmal gar nicht mehr froh und un-
ternehmungslustig aus. Aber das ist mehr
als 30 Jahre her! Seitdem hat sich hier vieles
verndert.
Schweigend stolperten wir weiter durch den
Wald. Zum Glck stieen wir bald auf einen
schmalen Weg. Und pltzlich hrten wir Ge-
rusche: Da sgt doch einer! Los, nichts wie
hin! Wo der einen Weihnachtsbaum gefun-
den hat, wird auch fr uns noch einer ste-
hen.
Wir beeilten uns und gelangten auch bald an
ein Waldstck mit kleinen Fichten. Der Mann
dort schaute in unsere Richtung und schien
uns bereits zu erwarten. Er war gerade dabei,
sein Bumchen zusammenzuschnren, um
es besser tragen zu knnen. Ziemlich aus-
gesucht hier, sagte ich. Der andere nickte
nur. Aber uns bleibt nichts anderes brig,
als uns so schnell wie mglich zu bedienen.
Es ist ja schon fast dunkel. Wir nahmen ir-
gendeinen Baum, und als wir ihn endlich ab-
gesgt hatten, gab uns der Mann noch einen
Strick, um ihn zusammenzubinden. Dann
stiefelten wir los. Allein wren wir in eine
andere Richtung gegangen. Ihr knnt euch
ganz auf mich verlassen. Ich bin auch von
Mannweiler-Clln und kenne den Weg dort-
hin genau, hatte der Mann gesagt und war
vorausgegangen.
Als wir den Wald verlieen, wurden die Wege
breiter und wir gingen nebeneinander her.
Ich erzhlte von frher, wie ich bei den Gro-
eltern hier im Dorf meine Ferien verbracht
hatte und wie interessant und spannend
es immer war, wenn ich mit Grovater den
Weihnachtsbaum klauen gegangen bin. Der
andere sagte gar nichts darauf. Wahrschein-
lich war er einer von diesen schwerflligen,
wo