die zwiebel 12-2014

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KULTUR GENUSS PORTRAITS LEBENSWERTES VERANSTALTUNGEN AKTUELLES AUS BAMBERG Z WIEBEL d i e MAGAZIN FüR DAS LEBENSWERTE BAMBERG KOSTENLOS DEZEMBER 2014

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Das Bamberger Kulturmagazin im Dezember mit Baumschmuck im Haar und Juwelen in der Tanne, besinnlichem Klosterleben, weihnachtlicher Kutschfahrt, Gold und Silber sowie einem ganz unweihnachtlichen Gespräch mit dem neuen Stadtbau-Chef.

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  • Kultur Genuss Portraits lebenswertes VeranstaltunGen aKtuelles aus bamberG

    Zwiebeld i e Magazin fr das lebenswerte baMberg Kostenlos dezeMber 2014

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  • 3dieZWIEBEL12/2014 gru aus der kche

    Hand aufs Herz: Schaffen Sie den alljhrlichen

    Spagat zwischen Weihnachtstrubel und Besinn-

    lichkeit? Die ganze Welt ruft zum Fest der Liebe

    und des Friedens auf zugleich veranstaltet

    man einen Megastress mit Christmas-Shopping

    (schnes Wort), Pakete verschicken, Wunschlis-

    ten abarbeiten, Pltzchen backen, Krnze bin-

    den, Weihnachtsfeiern in der Firma

    Vielleicht geht es Ihnen ja wie der ZWIEBEL und

    Sie verspren eine groe Sehnsucht zum Inne-

    halten. Das kann man beispielsweise wunderbar

    mit einer kleinen Auszeit im Kloster tun ganz

    hier in der Nhe. Oder indem man die seit Jah-

    ren eingefahrenen Gewohnheiten in der Weih-

    nachtszeit einfach mal auf den Kopf stellt und

    alles ganz anders macht. Sich vor allem Zeit

    nimmt, die schnen und entspannten Seiten der

    Adventszeit zu genieen, denn die gibt es wirk-

    lich: besinnliche Konzerte, ein gutes Buch oder

    einen langen Spaziergang durch den (vielleicht

    sogar) verschneiten Wald.

    die ZWIEBEL wnscht allseits eine sorgenfreie

    Weihnachtszeit und sagt Ihnen, liebe Leserin-

    nen und Leser, vielen Dank, dass Sie sich weiter-

    hin Monat fr Monat fr das Bamberger Kultur-

    magazin begeistern wir sehen uns 2015!

    Ihre ZWIEBEL-Redaktion

    Spagat unter dem Tannenbaum

  • 4anzeige dieZWIEBEL12/2014

    Zwiebel.indd 1 14.11.2014 09:39:06

  • 5DasLEsEnsIEImDEZEmBEr2014InDErZWIEBEL

    KuLtur

    Komiker im Rampenlicht 18

    Gelauscht: Musikneuheiten 20

    Gelesen: Aktuelle Buchrezensionen 32

    Erlebt: Rezension 45

    PortraIt

    Wirf Gold und Silber ber mich 40

    GEsunDhEIt&GEnuss

    Regionale Gensse zum Verschenken 38

    Riechen Sie sich gesund 60

    LEBEnsWErtEs

    Schner die Locken nie schwingen 22

    Verdrehte Weihnachten 28

    Der gestohlene Weihnachtsbaum 34

    Scharlottes Welt 16

    Wunsch 46

    Auszeit mit Einkehr 48

    Weihnachtsstimmung im Klosterladen 52

    Weit Du, wer Du bist? 54

    Weihnachtliche Kutschfahrt 56

    VEranstaLtunGEn

    Kultur in Sicht 12

    Ausgestellt: Aktuelle Ausstellungen 26

    Ausgehen: Ausgewhlte Veranstaltungen 64

    aKtuELLEsausBamBErG

    Kurz & Knackig: was Bamberger bewegt 6

    Mit den Augen des Architekten 8

    Impressum, Wichtige Adressen 66

    Auslagestellen: hier gibts die ZWIEBEL 67

    Ein Licht leuchte

    hinaus in die Welt

    (Foto: Clipdealer.de)

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  • 6Seit einer Reportage ber die Arbeit des Bamberger Hilfswerks mabuhay vor eineinhalb Jahren hlt die ZWIEBEL eine Patenschaft fr eine Schlerin auf den Philippinen. Reina Mae Ordinario ist 17 Jahre alt und befindet sich in der Ausbildung zur Englisch- und Biologie-Lehrerin am Divine World College of Ca-lapan. die ZWIEBEL steht im Mailkontakt mit ihr, und gelegentlich sendet sie uns kleine Beitrge aus ihrem Leben, vor ei-nem Jahr beispielsweise zu dem verhee-renden Taifun, aber auch zu freudigen Ereignissen. Ganz oben steht auf den Philippinen das Weihnachtsfest: Die Weihnachtszeit wird bei den Mansalenos (den Einwohnern ihrer Heimat Mansa-lay, d. Red.) hei erwartet. Fr manche geht es bereits im September los, mit Weihnachtsliedern in den Husern und sogar den Bros. Vor allem nachts ist al-les sehr lebendig und farbenfroh. Es gibt richtige Wettbewerbe fr die Herstellung von Weihnachtsschmuck aus recyceltem Material oder Gegenstnden aus der Na-tur, jeder will den Hauptpreis gewinnen. Eine andere groe Tradition sind die Ge-snge, die Begabtesten schlieen sich zu

    kleinen Gruppen zusammen und gehen singend von Tr zu Tr, in der Hoffnung auf etwas Aguinaldo, kleine Gaben. Am 16. Dezember beginnt Simbang Gabi, eine neuntgige Serie von Messen ab 3 Uhr morgens, als Symbol des Teilens. So haben in der Noche Buena, der Heiligen Nacht, auch die rmsten etwas auf dem Tisch, wenn viele die ganze Nacht und den 25. Dezember hindurch feiern. Auf diesen Tag freuen sich auch die Kinder besonders viele Spiele und kleine Ge-schenke von ihren Paten. So feiern die Mansalenos, einfach, aber idealistisch. Reina Mae und etliche andere Kinder haben Glck, denn sie knnen ihrem Le-ben im Slum durch eine gute Ausbildung entkommen nur 33 Euro im Monat reichen aus. Viele Kinder, deren Famili-en mabuhay-Grnder Norbert Engel auf seinen Reisen kennen lernt, suchen aber noch Paten. Wer helfen mchte, schaut unter www.mabuhay-kinderhilfe.de

    Das Weihnachtsgeschft, Umsatz mit kleinen und groen Geschenken, hat sich zur Sorge des Einzelhandels stark in Richtung Online-Shopping bewegt. Es scheint ja auch praktisch, aber vieles geht verloren. Der Bummel durch die Geschfte, die Inspiration gut gefllter Regale, Dfte, die Glhweinpause zum Aufwrmen. Auf den kunsthandwerkli-chen Weihnachtsmrkten kommt noch ein Aspekt hinzu: denn dort verkaufen oft die Handwerker und Knstler selber. Ein nettes Gesprch ber ihre Arbeit und der persnliche Eindruck sind durch kei-

    nen Bildschirm zu ersetzen. Auch in die-sem Jahr gibt es wieder schne Mrkte in der Adventszeit.Der traditionelle Markt im Don Bosco Werk St. Josefsheim lockt mit hoch-wertigem Kunsthandwerk und einem vorweihnachtlichen Rahmenprogramm. Ein Erzhler, Musik, eine Tombola und nicht zuletzt der Mitmachzirkus im Zelt verkrzen die Zeit fr Kinder, whrend sich die Eltern am Samstag, 13.12. von 14 bis 20, am Sonntag, 14.12. von 11 bis 19 Uhr zwischen Baumschmuck und Geschenken umsehen.Am Oberen Stephansberg 7 liegt die St. Johanniskapelle, sie ist neue Heimstatt fr den Interkulturellen Weihnachts-markt, der im letzten Jahr erstmals stattfand. In Zusammenarbeit mit dem Migrationsbeirat zeigen Menschen aus verschiedenen Kulturen, wie Weihnach-ten dort gefeiert wird. Dazu passend auch ein buntes Angebot an Kunsthand-werk und internationalen Leckereien. Eine lebende Krippe mit Esel und Schaf stimmt auf Weihnachten ein, Martin Neubauer, Rettl Motschenbacher und Erik Berkenkamp lesen, der spanische Stammtisch und drei Knstler aus der Villa Concordia stellen Weihnachtsbru-che in Spanien vor ein vielseitiger Markt am Samstag, 13.12. von 13 bis 19, am Sonntag, 14.12. von 11 bis 19 Uhr.Last Minute heit es am 4. Adventswo-chenende in der Hainstrae. Glas steht diesmal im Mittelpunkt des kleinsten Bamberger Weihnachtsmarkts. Am 20. und 21. Dezember von 11 bis 20 Uhr be-steht Gelegenheit, seine Lieben knst-lerisch wertvoll zu beschenken. Sieben Glasknstler zeigen ihre Werke, die nicht nur schn sein drfen wie Bilder, Objekte oder Schmuck, sondern auch noch prak-

    tisch wie Glser, Vasen oder Bonbonni-eren. Gastgeberin ist wieder Christiane Toewe, die ihre glas-feinen Porzellanar-beiten zeigt. Kunst am und unter dem Baum wer am 4. Advent noch nichts hat, kann in der Hainstrae 57 fndig werden. Mehr zu Markt und Knstlern unter www.last-minute-bamberg.de

    Bamberg fr die Wand bieten zwei Ka-lender mit schnen Stadtansichten. Den Kalender des Stadtarchivs mit his-torischen Aufnahmen stellte die ZWIE-BEL schon im Oktober vor. Jetzt ist im Rahmen der Artenschutzkampagne Bayerns UrEinwohner ein Kalender mit Motiven aus dem Hain erschienen, bei dem der Groe Eichenbock, ein Kfer, der bayernweit nur noch im Hain vorkommt, im Mittelpunkt steht. Entstanden ist der Wandkalender im Rahmen eines Fo-towettbewerbs, dessen beste Bilder er enthlt. Der Kalender ist solange der Vorrat reicht kostenlos im Rathaus und im Landratsamt erhltlich.

    Ein kostenloser Kalender ist eher kein wrdiges Geschenk wer Bierfreunde beschenken mchte, fr den gibt es ein ganz anderes Objekt. Der Erich Wei Verlag bringt einen Bildband fr die Fans des Gerstensafts heraus, der den Titel 3 Schobbn, 2 Seidla, a U Bierstadt Bam-

    kurz & knackig dieZWIEBEL12/2014

    GrssEausDErFErnE

    WasDasIntErnEtnIchtBIEtEt

    BamBErGmonatFrmonat

    EInschLucKBuch

    KurZ&KnacKIGDEZEMBER 2014

  • 7berg trgt. Vor rund zwanzig Jahren ha-ben sechs Fotografen vielerlei rund ums Bamberger Bier im Bild festgehalten auch eine Form von historischen Ansich-ten. Nach langer Reifezeit wurde daraus nun ein Bildband, fast genau im ppigen ZWIEBEL-Format, der nicht nur den Ge-nuss, sondern auch die Herstellung des Bamberger Lieblingsgetrnks zum Inhalt hat. Der Band ist fr 22 Euro in Bamber-ger Buchhandlungen zu beziehen.

    Noch mehr Geschenkideen gefragt? Wie wrs mit einem Plakat? Seit 1976

    das legendre Cover des New Yorker erschien, mit der Grafik der Stadt im Vordergrund und allem anderen Un-wesentlichen dahinter verschwindend, kam diese Form der Darstellung in vie-len Stdten auf. Einer Schweinfurter Studentin verdanken wir es, dass nun auch Bamberg seine Stadtgrafik in die-sem Stil hat (vorher hat sie mit ihrer Heimatstadt erstmal gebt). The New Bamberger heit das Plakat, das die Se-henswrdigkeiten der Stadt (und einige ihrer kommerziellen Leuchttrme) auf einem Wimmelbild vereint. Fr 19,90 in der Buchhandlung Hbscher. Oder unter www.thenewbamberger.de. So loben wir uns die Studenten: kaum da, und schon solche Identifkation mit ihrem Studienort.

    Das letzte Geschenk auf dieser Seite kann man nicht kaufen denn Bamberg hat es bekommen. Genauer gesagt: der Kunstverein, und das lsst ja hoffen, dass es auch die Brger der Stadt irgendwann einmal zu Gesicht bekommen. Bis dahin steht die Gabe von Lu Song mit dem Titel Jungle Path sicher verwahrt mit ber 1.000 Kollegen im Archiv. Anlass der berreichung war die Aus-stellung des chinesischen Knstlers, der sich bei seinem Besuch der Vernissage sehr von unserer Stadt angetan zeigte. Danke, Herr Lu eine schne Tradition,

    die andere Knstler/innen gern in der Zukunft fortsetzen drfen!

    Preiswert ist das Unterstellen im Rad-Haus am Bahnhof. Billig war das Gebude zwar nicht, aber der Arbeits-gemeinschaft Historischer Stdte nun doch einen Preis wert: die Kriterien Einfgung in die Gebietsstruktur und stadtrumliche Relevanz und innova-tive Nutzer- und Realisierungsmodelle haben berzeugt das Rad-Haus be-kommt den 1. Platz des Bauherrenprei-ses 2014. Glckwunsch! [hb]

    dieZWIEBEL12/2014 kurz & knackig

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  • bollidigg dieZWIEBEL12/2014

    8

    Mit den Augen des Architekten

    Was war der Auslser fr die Mieterhhungen?

    Im freien Wohnungsmarkt wird normalerweise

    zuerst saniert und dann aufgrund des hheren

    Wohnwerts die Miete erhht.

    In der Gereuth haben wir es genauso ge-

    macht die Huser energetisch saniert und

    dann die Mieten dem Wohnwert angepasst,

    deswegen wird dort nicht erhht. Im Rahmen

    der Untersuchungen zum Mietspiegel, den

    der Stadtrat beauftragt hat, haben wir aber

    alle Wohneinheiten untersucht und katalogi-

    siert und dabei festgestellt, dass wir mit den

    Mieten 2-3 Euro un-

    ter dem Bamberger

    Durchschnitt liegen.

    Das ist Geld, das uns

    fr die Instandhal-

    tung fehlt. Ich bin

    aber fr die Stadt-

    bau wirtschaftlich

    verantwortlich und

    dann muss ich se-

    hen, wie weit kann

    ich den Spielraum

    ausschpfen. Ich

    kann natrlich sa-

    gen, das machen

    wir nicht, das ist

    mittelfristig eine Art

    Kundenbindung,

    aber wirtschaftlich

    gesehen geht es

    nicht.

    Braucht die

    Stadtbau berhaupt

    Manahmen zur Kundenbindung? Die

    Menschen mieten doch bei Ihnen, weil die

    Wohnungen einerseits gnstig sind und es

    andererseits ohnehin kaum Wohnungen auf

    dem Markt gibt.

    Im Sommer kam ja das Thema vom angebli-

    chen Wohnungsnotstand in Bamberg auf. Ich

    muss sagen, dafr, dass Wohnraum so knapp

    sein soll, haben wir ein recht gutes Angebot,

    im Moment.

    Aber wer auf der Stadtbau-Website nachschaut,

    findet auer Studentenappartements fast

    keine freien Wohnungen.

    Das liegt daran, dass wir im Leerstandsma-

    nagement bisher noch recht hndisch gear-

    beitet haben. Eine meiner ersten Manah-

    men ist es, in der Vermietabteilung einen

    Mitarbeiter einzusetzen, der sich ausschlie-

    lich darum kmmert, dass kein Mietinteres-

    sent ohne ein Angebot aus dem Haus gehen

    muss. Mit einem neuen Programm gleichen

    wir die Bedrfnisse ab hinsichtlich Flche und

    Miethhe und haben eine Trefferwahrschein-

    lichkeit von 70-80%, dass wir den Wnschen

    des Mieters entsprechen knnen.

    Wie ist die Stadtbau denn EDV-technisch

    berhaupt aufgestellt?

    Hier werden wir in der nchsten Zeit deutlich

    investieren. Wir werden digitale Wohnungs-

    bernahmen und -bergaben haben. Bisher

    sind die Hausmeister in die Wohnungen ge-

    fahren, haben sich das angeschaut, dann hier

    in die Verwaltung, die Papiere raussuchen,

    kopieren ewig lange Wege. Knftig bekom-

    Neue Besen, sagt man, kehren gut. Der neue Geschftsfhrer der Stadt-bau, Architekt Veit Bergmann, seit dem 1.10. verantwortlich, fhrt sich mit einer Mieterhhung fr groe Teile des Bestands in sein Amt ein. Grund genug fr die ZWIEBEL, sich mit ihm ber diesen Schritt und seine Vorstellungen fr die Zukunft der Stadtbau zu unterhalten.

    Foto: A

    nny Mau

    rer

  • 9dieZWIEBEL12/2014 bollidigg

    men die Kollegen ein iPad und haben direkt

    vom Objekt aus Zugriff auf alle notwendigen

    Unterlagen. Das spart unheimlich Zeit und

    hilft uns, bestens organisiert zu sein. Das ist

    Kundenbindung, wie ich sie mir wnsche. Al-

    lerdings mssen wir dafr auch viel Geld in

    die Hand nehmen.

    Dann knnen Interessenten auch freie

    Wohnungen im Internet abrufen?

    Ja, und noch viel mehr: wir wollen eine digi-

    tale Mieterplattform, mit der unsere Mieter

    einen passwortgeschtzten Zugang zu all ih-

    ren Daten bekommen. Das wird unsere Mit-

    arbeiter hier entlasten, die sich dann besser

    um andere Aufgaben kmmern knnen. Der-

    zeit kleben wir allein im Jahr 4.000 Briefum-

    schlge fr die Jahresabrechnungen zu

    Wie sehen Sie das Spannungsfeld zwischen der

    Bereitstellung von Mietwohnungen einerseits

    und den Bautrgeraktivitten andrerseits?

    Wir verstehen uns nach wie vor als sozia-

    len Anbieter von Wohnraum. Alles andere,

    im hochpreisigen und eigentumsbildenden

    Wohnbau brauchen wir einfach, um uns eine

    Quersubventionierung leisten zu knnen.

    Verkaufen sich denn zum Beispiel die aktuell

    entstehenden Wohnungen auf dem ERBA-

    Gelnde?

    Wir haben schon einige verkauft und sind mit

    weiteren im Gesprch. Aber das kann noch

    etwas besser werden. Dafr mchte ich auch

    mehr Verkaufskompetenz hier im Haus auf-

    bauen, damit wir nicht auf externen Vertrieb

    angewiesen sind, der auch wieder Kosten

    verursacht.

    Knnen die Wohnungen, die nicht verkauft

    werden, nicht einfach vermietet werden?

    Schon, und die werden wir in dieser Lage

    auch belegen knnen, aber sie stehen natr-

    lich trotzdem in der Bilanz, belasten das Er-

    gebnis und binden Gelder, die wir fr andere

    Objekte einsetzen knnten.

    Ihr Vorgnger Heinrich Kemmer ist vielleicht

    einer der am besten vernetzten Menschen in

    ganz Bamberg. Wie war der bergang, und

    wie gut sind Ihre Verbindungen in der Stadt?

    Ich bin beruflich ja nun auch schon 22 Jahre

    in Bamberg verankert und hatte in meiner

    leitenden Ttigkeit in der Joseph-Stiftung mit

    vielen Menschen meines Metiers zu tun. Da

    kommen jetzt sicher noch ein paar dazu. Die

    bergabephase hat ausgezeichnet geklappt.

    Vom ersten Tag an hat Heiner Kemmer sein

    Bro fr mich gerumt und vom Nebenzim-

    mer aus gearbeitet. Jetzt sehen wir uns noch

    drei Stunden die Woche, um aktuelle Punkte

    zu besprechen, das gibt einfach auch Sicher-

    heit.

    Was ndern Sie?

    Neben den EDV-Neuerungen, von denen wir

    schon einige angesprochen haben, habe ich

    intensive Gesprche mit den Mitarbeitern

    gefhrt und einige Verndernungen in der

    Struktur angestoen, ich habe den Eindruck,

    das wird ganz gut aufgenommen. Jedenfalls

    sind alle sehr motiviert und freuen sich, dass

    wir uns weiterhin fr die Zukunft gut auf-

    stellen. Wir haben viele laufende Darlehen

    auf die gnstige Zinslage umgestellt. Fr die

    Gereuth planen wir neben der BasKidHall ein

    neues Wohnbauprojekt, fr das wir uns auch

    einen neuen Zugang zum preiswerten Bauen

    vorgenommen haben. Wir bauen Mehrfami-

    lienhuser ohne Keller, ohne Tiefgarage unter

    den Husern. Die Tiefgarage kommt dafr

    an die Schallschutzwand der Bahnstrecke.

    Zusammen mit anderen Manahmen und

    optimaler Frderung kommen wir dann auf

    Herstellungskosten von ca. 1.800 Euro/qm

  • bollidigg dieZWIEBEL12/2014

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    nungen und der Besonderheiten des sozia-

    len Wohnungsbaus. Ich hoffe, es kann schon

    2016 losgehen.

    Ihr Vorgnger im Amt war Betriebswirt, Sie

    sind Architekt. Wie wird sich das auf die

    Stadtbau auswirken?

    Ich denke, beide Bereiche sind wichtig. Fr

    das Kaufmnnische haben wir zwei gute

    Prokuristen. Aber ich glaube, bei Aufgaben

    wie der Konversion und auch im sozialen

    Wohnungsbau rhrt wirtschaftlicher Erfolg

    nicht daher, dass wir uns nur noch an wirt-

    schaftlichen Gesichtspunkten orientieren. Ich

    glaube, das ist falsch. Noch mal als Beispiel

    die Gereuth, die 120 Wohnungen, die dort

    entstehen. Ich sehe es als unsere Aufgabe, die

    Huser so zu bauen, dass die Menschen mehr

    von ihnen haben, ohne dass es mehr kostet.

    Man hat zum Beispiel immer so gebaut, dass

    die Kellerfenster noch Licht haben, also das

    Erdgeschoss vier Stufen hher liegt. Das fhrt

    zu Grnflchen ums Haus, die kein Mensch

    nutzt. Die oft sogar verwahrlosen. Wenn wir

    ebenerdig, ohne Keller bauen, knnen wir

    den Erdgeschossmietern Grnflchen als

    Garten anbieten. Das fhrt zu einer greren

    Verantwortlichkeit fr das Haus und einem

    besseren Wohngefhl. Ich mchte, dass die

    Menschen eine Wertschtzung erfahren, die

    ich durchaus mit der Struktur von Gebuden

    vermitteln kann. Das ist vielleicht der Vorteil

    als Architekt. Und wirtschaftlich ist es auch,

    weil die Leute dann gerne dort wohnen blei-

    ben.

    Die Konversion wird zu Ihren grten Aufgaben

    gehren. Was planen Sie?

    Wir haben unseren Blick zunchst mal auf

    die Pines Area gerichtet. Das sind an der Ecke

    uere Zollnerstrae/Hauptsmoorstrae

    120 Wohneinheiten, dazu das alte Offiziers-

    casino, ein tolles Gebude, das mit der Stadt

    zusammen ein Informationszentrum fr die

    Stadtentwicklung im Rahmen der Konversion

    werden knnte. Dieses Quartier wrden wir

    gern kaufen und in unseren Bestand integrie-

    ren. Es wrde keine Entwicklung des Konver-

    sionsareals behindern und auch einen sau-

    beren Gebietsabschluss darstellen. Das wre

    neben Gereuth und ERBA dann unser derzeit

    drittes groes Projekt.

    Damit htten Sie 120 von cirka 1200

    Wohnungen, die auf dem Kasernengelnde

    liegen. Htten Sie die anderen Tausend nicht

    auch gern?

    Nein. jetzt erstmal nicht. Wir wollen den

    Wohnraum, um den Bamberg wachsen soll,

    ber die nchsten 15-20 Jahre verteilt schaf-

    fen, durchaus auch mit ffentlichen Partnern

    aus der Region. Wir wollen uns dabei auch

    auf die Wohnbedrfnisse der Zukunft ein-

    stellen knnen, die wir heute noch nicht im

    Detail kennen und das Areal Stck fr Stck

    entlang der stdtebaulichen Planung entwi-

    ckeln. Das wird eine groe Nummer, aber ich

    halte es fr den einzigen gangbaren Weg.

    Aber was wird aus dem Bestand?

    Wenn wir von einer Zeitachse von 15-20 Jah-

    ren ausgehen, werden wir die bestehenden

    Gebude nicht ber diese Dauer vorhalten

    knnen. Aber entscheidend ist der stdte-

    bauliche Wettbewerb, der ist die Grundlage

    fr die Verhandlungen mit der BImA, auer-

    dem das Bestandsgutachten hinsichtlich der

    Altlasten.

    Aber die Wohnungen im Bestand knnten

    doch beinahe sofort bezogen werden?

    Ja, aber wir wissen ja noch gar nicht, ob der

    Bedarf da ist. Deshalb wollen wir diese erste

  • 11

    dieZWIEBEL12/2014 bollidigg

    Flche von ca. 120 Wohnungen kaufen, um

    zu testen, wie die Nachfrage luft. Auf die

    ersten Verffentlichungen dazu haben wir im

    Moment rund 190 Interessensbekundungen.

    Rund 20% davon wollen kaufen, allerdings

    haben wir bisher noch gar nicht ber Preise

    sprechen knnen, daher wissen wir nicht, wie

    belastbar das Interesse wirklich ist.

    die ZWIEBEL hat vor einigen Ausgaben das

    Thema Frth ins Gesprch gebracht, wo

    innerhalb von gut zwei Jahren ber 1.200

    Wohnungen an Selbstnutzer verkauft oder

    vermietet wurden. Warum geht das in

    Bamberg nicht, wer bremst hier?

    Eigentlich bremst hier niemand. Am 5.12.

    geht das Eigentum von den Amerikanern

    an die BImA ber. Im Februar wird ber den

    stdtebaulichen Wettbewerb entschieden,

    parallel laufen die Gutachten. Dann erfolgen

    die Preisverhandlungen auf Basis der beiden

    Resultate. Ab 31.3. knnte die Stadt die Fl-

    che von der BImA erwerben, und dann wird

    sie zunchst einen Bebauungsplan aufstel-

    len, nach dem dann gebaut werden kann.

    Ich finde, das geht alles ziemlich zgig, wenn

    man die Gre der Flche und die Chancen

    fr die Stadt in Betracht zieht.

    Und wenn sich herausstellt, dass die Nachfrage

    nach den ersten 120 Wohnungen sehr gro

    ist?

    Dann knnten wir reagieren und weitere

    Wohnungen aus dem Bestand auf den Markt

    bringen. Allerdings muss man auch eines

    sehen: wo kommen die Interessenten denn

    her? Von den 1000 mglichen Haushalten

    kommen vielleicht 500 aus dem Landkreis

    das will der Landkreis nicht. Die anderen

    500 kommen eventuell aus anderen Woh-

    nungen unseres Bestands das will ich nicht,

    denn dann lsen wir ein Problem mit einem

    anderen, das hat auch fr die Stadt keinen

    Sinn. Auerdem: wenn wir auf der Konver-

    sionsflche zunchst viele Objekte mit eher

    niedrigem Wohnwert anbieten, wird es umso

    schwerer, dieses Areal zu entwickeln. Wir se-

    hen natrlich den sozialen Wohnungsbau als

    unsere Kernaufgabe, keine Frage. Aber wir

    mssen ihn uns leisten knnen, und dazu

    brauchen wir auch die Projektentwicklung

    im eigentumsbildenden Bereich als Quer-

    subvention. Die Mieten, die wir im sozialen

    Wohnungsbau erzielen knnen, decken die

    Kosten leider nicht.

    Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit

    Gesprchspartnern aus Verwaltung und

    Politik?

    Bisher, zum Glck, sehr viel positive. Ich hatte

    jetzt meine erste Aufsichtsratssitzung, und

    habe danach viel Zuspruch erhalten, auch

    von ganz unterschiedlichen Seiten aus dem

    Stadtrat. Das hat mich schon sehr gefreut, als

    Besttigung meiner bisherigen Arbeit. Hier

    im Haus treffe ich auf tolle Leute, auf sehr

    viel Engagement und Bereitschaft auch zu

    Vernderungen. Es macht mir wirklich sehr

    groen Spa.

    Sie sind mit 44 Jahren relativ jung in einem

    so verantwortungsvollen Amt, sind Sie ihm

    gewachsen?

    Ich denke schon, und man hat es mir offen-

    sichtlich ja auch zugetraut. Ich denke, es

    hat neben der fachlichen Qualifikation, die

    einfach Voraussetzung ist, einerseits meine

    Bamberg-Verbundheit eine Rolle gespielt.

    Und nach 15 Jahren bei der Joseph-Stiftung

    wusste man andererseits auch, dass ich kein

    Job-Hopper bin, sondern mich dauerhaft mit

    dem Thema sozialer Wohnungsbau beschf-

    tigt habe.

    Herr Bergmann, die ZWIEBEL dankt Ihnen fr

    das Gesprch. [hb]

  • 12

    kultur in sicht dieZWIEBEL12/2014

    Auch die Musik sendet uns im 25. Jahr des Mauerfalls eine Prager Botschaft: nach Bamberg kommt sie in Person von Jakub Hra, dem jungen Chefdirigenten der Prager Philharmonie. Aus Bhmen zieht es ihn zum bhmischen Klang un-serer Symphoniker, die ihre Wurzeln ja ebenfalls an der Moldau haben, und dar-um bringt er eben diese fr sie mit.Wenige Orchesterwerke sind bekannter als die Moldau, doch seltener ist der ganze Zyklus Mein Vaterland zu h-ren, aus dem sie stammt. Hra erzhlt an diesem und dem darauffolgenden Abend die ganze Geschichte: von der Burg Vyherad und ihrer wechselhaf-ten Historie, die zu Lebzeiten Smetanas noch ablesbar war; von der Moldau, die aus zwei Quellen entspringt und sich an lndlichen Szenen vorbei bis in die Elbe schlngelt. Vom Mythos der rka, der mnnermordenden Amazonenknigin, von Bhmens romantischen Hainen und Fluren, den Hussiten aus Tbor und schlielich dem sagenumwobenen Heer des heiligen Wenzel, das im Berg Blank schlft und anders als Barbarossa in schlechten Zeiten erwacht.

    An diesem Abend auf dem Programm also Programmmusik vom Schnsten, abgerundet mit einer weiteren Premiere aus dem encore-Zyklus: Poul Ruders hat eine Zugabe komponiert, die exakt auf die Moldau zugeschnitten ist. Or-chester und Dirigent werden sie sicher verdienen.

    In seiner letzten Spielzeit gibt der schei-dende Intendant Rainer Lewandowski noch einmal alles, mit drei eigenen Stcken ist er im Dezember vertreten. Neben der Neuaufnahme von Palmbl-bl und dem Seh-Mrchen Sieh, was Du nicht siehst platzt nun auch noch Die Bombe.Das heit, sie platzt nicht. Denn das Stck greift die Entwicklung der Atom-bombe im Dritten Reich auf, an der zahlreiche Wissenschaftler forschten, sie aber zum Glck nicht einsatzbereit machen konnten. Wesentlichen Anteil daran hatte Paul Rosbaud, der als Wis-senschaftsjournalist und vermeintlicher Nationalsozialist im Dienste des briti-schen Geheimdienstes stand und die Alliierten ber die deutschen Fortschrit-te auf dem Laufenden hielt, so dass sie Gegenmanahmen ergreifen konnten. Das Bhnenstck zeichnet die Bem-hungen der deutschen Wissenschaft um die Endzeitwaffe durch die Jahre nach, bis hin zur Internierung der Forscher im englischen Farm Hall, wo sie freimtig ber ihre Leistungen plauderten und und dadurch den Bau der Bombe in den USA beschleunigten.

    Migration? In der weiten Welt des Jazz blich, und stets eine Bereicherung. Ein weiteres Beispiel ist der Schweizer Trompeter Martin Dahanukar, 1968 in Mnchen geboren, der seine indischen Wurzeln in einen glasklaren Endsech-ziger-Jazz einflieen lsst. Mit seinem

    sehr versierten Percussionisten Willy Kotoun hat er schon einmal die rhyth-mische Grundlage dafr, Philip Moll am Kontrabass und Michael Haudenschild, Klavier legen die harmonische Basis ei-nerseits fr lyrische Standards, anderer-seits farbenreiche Eigenkompositionen mit einer strahlenden Trompete und Einflssen von Weltmusik, zu denen ihn auch die frhe Bekanntschaft mit Miles Davis ermutigte. Wieder einmal macht der Jazzclub neugierig.

    Warum sollen immer nur frnkische Kulturgter nach Bayern verbracht wer-den? In der Adventszeit macht es Georg Leumer andersherum und bringt die Heilige Nacht, 1917 von Ludwig Thoma verfasst, nicht nur aus seiner Wahlhei-mat Mnchen nach Franken, sondern auch ins Frnkische. Zweimal lsst er die Weihnachtslegende auch in diesem Jahr erklingen, an diesem Tag im Historischen Museum und am 20.12. dann im Treff des E.T.A.-Hoffmann-Theaters. Zu den einge-bauten Musikstcken mit Moritatencha-rakter spielen die Bamberger Spielleut auf: Franz Blaschko, Josef Gentil und Sandra Ru bauen kleine Werke von Frescobaldi bis Bartk zwischen die be-sinnlichen Zeilen. In 80 stillen Minuten verzaubert die Geschichte vom armen Paar auf Unterkunftssuche das Publikum und erinnert in der hektischen Weih-nachtszeit an den eigentlichen Ursprung des Fests, verbunden mit klarer Kritik an den schon damals herrschenden Um-stnden, an denen sich seit 100 Jahren weniger gendert hat als denkbar wre.Wer des Oberbayrischen mchtig ist und Thoma lieber im Original hrt, hat dazu bereits am 3. Dezember Gelegenheit, wenn Gerd Anthoff in der Oberen Pfarre liest. Um die Lesung herum spielt dort das Bamberger Streichquartett Mozart, Haydn und Schubert so garniert wr-de die Lesung selbst in die Staatskanzlei passen.

    symPhonIEKonZErtKonZErthaLLEDo,4.12.2014,20.00uhr

    DIEBomBEE.t.a.-hoFFmann-thEatErDo,4.12.2014,20.00uhr

    martInDahanuKarjaZZcLuBsa,6.12.2014,21.00uhr

    hEILIGEnachthIstorIschEsmusEumso,7.12.2014,11.00uhr

    BarBarIschEsBamBErGcLuBKauLBErGso,7.12.2014,20.00uhr

    KuLturInsIchtDEZEMBER 2014

    Foto: p

    rivat

  • 13

    dieZWIEBEL12/2014 kultur in sicht

    Manchen ist aber auch gar nichts heilig. Mitten in die schnste Besinnlichkeit platzen frnkische Krimiautoren und feiern ein Hochamt des Mordens und Meuchelns. Thomas Kastura, Friederike Schme, Sigi Hirsch, Helmut Vorndran und andere lesen aus ihren besten Krimis und feiern so den Todestag des Schrift-

    stellers Friedrich Glauser zum vierten Mal schon, veranstaltet vom Krimiauto-renverband Das Syndikat. Glauser gilt als einer der ersten deutschsprachigen Kriminalautoren, nach einem so aus-schweifenden wie unglcklichen Leben

    in seinen Zwanzigern hatte er sicher ge-nug Material und Erfahrung gesammelt, um in den letzten drei Jahren vor seinem Tod mit 38 fnf Krimis aufs Papier zu bringen. Sein Wachtmeister Studer ist ein Polizist mit Herz fr die Gestrauchel-ten, den er sich als Gegenber sicher f-ter gewnscht htte. Wie brav dagegen seine literarischen frnkischen Nachfah-ren. Aber dafr leben sie und knnen an diesem Abend im Club Kaulberg lesen.

    TiG heit das noch junge Theater im Grtnerviertel, er knnte aber auch TaA heien: Theater auf Achse. Mangels fes-ten Spielortes wechseln die Rumlich-keiten munter; fr die Vorweihnachts-zeit hat man in der Klangwerkstatt des Klarinettenbauers Schwenk & Seggelke Unterschlupf gefunden. Am 9., 16. und 17. Dezember serviert ein sechskpfiges Ensemble Punsch. Das ist jedoch nicht

    der einzige Sinn des Abends, sondern im Mittelpunkt stehen literarische Gensse unter dem Motto Engel hren und Ster-ne sehen. Fr ersteres sorgen natrlich besonders die liebreizenden Darstelle-rinnen Ursula Gumbsch, Heidi Lehnert und Olga Seehafer, fr letzteres der Punsch. Ein Glas ist im Eintritt enthal-ten, ebenso wie der Anblick von Stephan Bach, Benjamin Bochmann und Martin Habermeyer. Das Programm: bleibt eine berraschung.

    Zwei Tage spter, zwei Regnitzarme wei-ter, im Sandgebiet, wird ebenfalls gele-

    sen. Aber auch gesungen und gespielt: im dritten Jahr treffen sich die Freunde der Melancholie, fr die das WildWuchs Theater wieder ein nachdenkliches, aber auch kurzweiliges und unterhaltsa-mes Programm zusammengestellt hat. In bester Hollywood-Tradition heit die Episode III Die Rache der Melancholie (und Nummer IV dann wahrscheinlich Die Rckkehr des Sohns der Melancho-lie). Aber kein Grund, ob monetren Verlusts melancholisch zu werden: Der Eintritt zu dieser Soiree ist frei.

    Schatz, was denkst Du gerade? Milli-onen Mnner frchten diese Frage, und Millionen Frauen stellen sie. Ein Mensch stellt sie nicht, denn er wei es: Thors-ten Havener ist Gedankenleser. Es wirkt zumindest so, aber eigentlich ist er nur ein guter Beobachter. Ein Experte fr Krpersprache und Mimik. Und er schaut

    LEsunGmItPunschoB.KnIGstr.15,rcKGEB.DI,9.12.2014,20.00uhr

    FrEunDEDErmELanchoLIEPaLaIsschrottEnBErGDo,11.12.2014,20.00uhr

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  • 14

    kultur in sicht dieZWIEBEL12/2014

    KuLturInsIchtDEZEMBER 2014

    so genau hin, dass das kleinste Zwinkern noch Bnde spricht. Zu ihm jedenfalls. Neben der Beobachtungsgabe setzt der Mentalist in seinem Programm Ich wei, was Du denkst auch Hypnose und Suggestion ein, alles aber vllig un-gefhrlich nur faszinierend. die ZWIE-BEL rt: falls Sie hingehen mchten und Thorsten Havener Sie bittet, den Vorna-men einer geliebten Person zu denken, damit er ihn herausfinden kann dann denken Sie bitte an Ihre Frau! Es knnte sein, dass sie sonst nie wieder fragt: Was denkst Du gerade?

    Zum letzten Mal in diesem Jahr ffnet das CineStar einen Saal fr die Opern-freunde. Und nichts geringeres als die Meistersinger wird live aus der New Yorker Metropolitan Opera bertragen. Auf der Leinwand stehen u.a. Michael Volle als Hans Sachs und Johan Botha als Walther, am Pult James Levine. In bester Klangqualitt erklingt hier Richard Wag-ners Growerk um den Sngerwettstreit der Nrnberger Meister, von denen zwei ein fertiger und ein angehender um die schne Eva Pogner werben. Traditio-

    nalisten werden am Bhnenbild mit ori-ginalgetreuer Nrnberger Burg Gefallen finden. Das viereinhalbstndige Werk wird von zwei Pausen unterteilt, Popcorn im Saal ist in diesem Fall verpnt.

    Ein Adventskonzert veranstaltet das Col-legium Musicum jedes Jahr. Doch dieses Mal ist es etwas Besonderes: nicht nur besteht das Orchester nunmehr seit 60 Jahren, auch bekommt das Ensemble einen neuen Konzertmeister.Ganz im Zeichen des Barock, stehen dies-mal das Violinkonzert a-Moll von Johann Sebastian Bach, das Weihnachtskon-zert f-Moll von Locatelli, das Concerto quattro in G-Dur von Galuppi und das Cembalokonzert d-Moll von Carl Philipp Emanuel Bach auf dem Programm. Fr ersteres konnte Prof. Gunther Pohl den 16 Jahre jungen Bamberger Geiger und Jugend musiziert-Bundespreistrger Marc Forstner (Foto) gewinnen. Solistin im Cembalokonhert ist Natalia Solotych.Als neuen Konzertmeister begrt das Orchester den frheren Konzertmeister der Bamberger Symphoniker und Frank-furter Violinprofessor Walter Forchert.

    Adventszeit ohne Mrchen, das ist fr viele Familien nur die halbe Weihnachts-freude. Neben Grimms Klassikern wie Schneewittchen (7.12.) kommt in die-sem Jahr eine osteuropische Variante nach Bamberg: Vterchen Frost Mo-rozko ist der Klassiker in Russland. Das Ensemble RUS gastiert mit 28 Knstlern, mit russischen Tnzen, Gesang und Ins-trumentaleinlagen, zum ersten Mal mit

    dieser Geschichte an der Regnitz. Es ist das Mrchen von Luba, dem russischen Aschenputtel, das auf dem Weg zum Wasserholen von einer Schneefee in das Reich von Vterchen Frost eingeladen wird. Dieser ist einerseits das Sinnbild des Winters, andererseits bringt er den Kindern am Neujahrstag die Geschen-ke.Ein guter Grund, sich ihn mal nher anzuschauen: denn auch Musik und Schauspiel knnen ein Geschenk sein. Russisch muss man dafr nicht knnen, denn das Bhnengeschehen erklrt sich weitgehend von selbst, darber hinaus wird die Handlung von der Moderatorin und Schauspielerin Anja Seidel begleitet und fr die Kinder und Erwachsenen auf-geschlsselt.

    In der Weihnachtszeit 1914, vor hundert Jahren, hat der Krieg, vielleicht zum letzten Mal, Reste eines menschlichen Gesichts gezeigt. Als man noch nicht verstanden hatte, dass knftig die Ma-schinen den Krieg beherrschen und den guten alten Kampf Mann gegen Mann ablsen wrden, verstndigten sich mit-ten zwischen den Gefechten Deutsche, Englnder und einige Franzosen auf einen mehrtgigen Weihnachtsfrieden. Absurd genug, dass sie dieser Tage teils Geschenke austauschten, abwechselnd und gemeinsam Weihnachtslieder san-gen, im Niemandsland Fuball spielten und Kerzen und Tannenbume auf den Rndern der Schtzengrben aufstell-ten. Noch absurder, dass sie am 26.12. ein letztes Merry Christmas Thank You bermittelten und danach den Krieg unversehens fortsetzten. An diese Begebenheiten wird in der Ste-phanskirche mit einer Lesung von Martin Neubauer und Andreas Ulich erinnert, die Zeitzeugenberichte vortragen, ge-meinsame Weihnachtslieder schlieen sich an. Eine Benefizveranstaltung fr wings of hope, einen Verein fr trau-matisierte Kriegsopfer.

    7:5 fr die Damen! Doch das Leben soll ja ein Miteinander sein, und darum wol-

    VtErchEnFrostKonZErthaLLE,hEGELsaaLso,21.12.2014,16.00uhr

    WEIhnachtEn1914stEPhansKIrchEmo,22.12.2014,19.00uhr

    LatVIanVoIcEs/VIVaVocEKonZErthaLLEsa,27.12.2014,20.00uhr

    aDVEntsKonZErtauFErstEhunGsKIrchEso,14.12.2014,17.00uhr

    Fotos: M

    atthias Krug, Reg

    ine Burk

    DIEmEIstErsInGErcInEstarKInosa,13.12.2014,18.00uhr

  • 15

    dieZWIEBEL12/2014 kultur in sicht

    len die sieben Damen der Latvia Voices gemeinsam mit den fnf Jungs von Viva Voce weihnachtliche Stimmung verbrei-ten. Beide -capelle-Ensembles singen zusammen klassische Weihnachtslieder, aber auch festliche Neukompositionen, die auf ihre Stimmen abgestimmt wur-den. Mag es in der EU auch gelegentlich knirschen: in der Musik, und speziell zu Weihnachten, finden die Vlker, hier Deutschland und Lettland friedlich zu-sammen und die Bamberger drfen auch noch zuhren. Winterzeit, Stille Zeit, die Zeit der Wunder, so heit das Programm.

    Same procedure as last year? Same procedure as every year! Traditionen entstehen, indem man ber Jahre an ihnen festhlt. Irgendwann hat man sie liebgewonnen und will nicht mehr dar-auf verzichten. Was die Silvesterkonzerte angeht, so muss man es auch nicht.Schon um 17 Uhr beginnt das feierliche Silvesterkonzert der Bamberger Sym-phoniker. Sptromantisch bis impressi-onistisch wird es mit Berlioz, Debussy und Ravel, auf jeden Fall glnzend und festlich. Mit dem Carnaval Romain geht es turbulent los, weitere Bravourstcke wie Dukas Zauberlehrling, Bolero und La Valse werden von lyrischen Werken wie Prlude l aprs-midi d un faune oder dem Pome op. 25 von Chausson mit Alina Ibragimova, Violine gekontert. Ein Sekt- eigentlich sogar ein Champagner-Programm, das das Publikum glcklich

    berauscht in den Silvesterabend ent-lsst. Nur die eingefleischtesten Tradi-tionalisten werden nach diesem Abend Beethovens Neunte vermissen.Wer sich sehr beeilt, kommt vielleicht gerade noch rechtzeitig in die Johan-niskapelle. Das in langen Jahren mit viel ehrenamtlicher Arbeit restaurierte Haus am Stephansberg steht nun fr Kultur-veranstaltungen bereit und ffnet am Silvesterabend um 19.00 Uhr zu einer frhlichen Lesung. Heike Bauer-Banzhaf und Martin Neubauer lesen u.a. Eheli-ches und Beschwipstes schon in der Ankndigung ahnt man die Sektlaune zum Jahresausklang.Nicht weit von dort steht mit der Obe-ren Pfarre ein weiteres Silvesterkonzert auf dem Programm der kulturbegeis-terten Feiernden: Barock und Klassik lassen das frisch renovierte Gotteshaus ab 21.00 Uhr noch strker glnzen. Das Bamberger Streichquartett spielt Werke von Bach, Corelli, Mozart, Buxtehude und Albinoni und verstrkt sich nicht nur um Natalia Solotych am Cembalo, sondern auch um Karl-Heinz Bhm an der Orgel und den neuen Solo-Oboisten der Symphoniker, Ivan Podyomov. Letz-terer braucht nach dem anspruchsvollen Programm bei den Symphonikern an diesem Abend besonders viel Ansatz.Nicht minder festlich, doch mit weniger Personaleinsatz klingt die Silvesternacht in der Stephanskirche aus: auch in den letzten Stunden des Jahres, ab 22.00 Uhr, setzt sich die so fleiige wie belieb-te Kantorin der Stephansgemeinde an die Mhleisenorgel: Ingrid Kasper ver-abschiedet das Jahr mit Pastoralen von Johann Sebastian Bach und weiteren Werke von Alexandre Guilmant, Csar Franck und anderen. [hb]

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  • 16

    scharlotte dieZWIEBEL12/2014

    Ein Pfund Kirschgelee, bitte! Ich wei,

    was Sie jetzt denken: Ein Pfund ist doch fr

    eine Zwiebel viel zu viel. Mitnichten! Weih-

    nachten und Silvester stehen kurz bevor. Es

    ist hchste Zeit, den Teint ein bisschen auf

    Vordermann zu bringen. Ja, Sie haben richtig

    gelesen: Kirschgelee macht schlaffe Zwie-

    belhaut wieder munter! Und angesichts der

    kommenden Monate, die ich in einem feuch-

    ten Keller oder einer muffigen Speisekammer

    verbringen werde, ist das auch dringend not-

    wendig.

    Den Trick mit dem Kirschgelee hat mir eine

    Zwiebel auf dem Weihnachtsmarkt verraten.

    Eine ausgesprochen gutaussehende Frau,

    mit drallen Kurven und prallen Bckchen.

    Nur ihr Teint hat mich etwas irritiert: Sie war

    knallrot, aber im dunklen Schummerlicht der

    Weihnachtsmarktbeleuchtung sah das ei-

    gentlich gar nicht schlecht aus.

    Jedenfalls arbeitet die Schne an einem S-

    igkeiten-Stand, zusammen mit Schokoba-

    nanen, diversen Frchtchen und gersteten

    Mandeln. Ihr Pseudonym ist Liebesapfel. Ich

    erklre mir diese ungewhnliche Namens-

    wahl dadurch, dass der Besitzer des Sig-

    keiten-Standes einen stattlichen Preis fr die

    rotangemalte Zwiebel verlangt. Ein Apfel ist

    meistens grer als eine Zwiebel, also macht

    ein Liebesapfel mehr her.

    Vor ein paar Tagen rollte ich an dem Stand

    vorbei, sah die ungewhnliche Zwiebel und

    kam mit Frau Liebesapfel ins Gesprch. Auf

    meine vorsichtige Nachfrage zu ihrem Teint

    verriet sie mir, dass sie ihr Gesicht mit Kirsch-

    gelee straff hlt. Die lauschenden Obst-

    Schokospiee am Stand haben sich halb tot

    gelacht. Vermutlich traut keiner dieser km-

    merlichen Obstreste einer Zwiebel zu, sich

    mit Gelee zu versorgen. Aber, pah! Ich hab`s

    gekauft, ich hab` es hier und werde morgen

    mit meiner neuen Gesichtsmaske bei Frau

    Liebesapfel und ihren Kollegen vorbeirollen.

    Mal sehen, wem der schmucke Maronenver-

    kufer vom Nachbarstand dann die Liebe ver-

    spricht: dem gefakten Apfel oder der wahren

    Zwiebel. [km]

    Scharlottes WeltDasGEhEImnIsDErjuGEnD

    Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel berhaupt Augen? Scharlotte schon und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.

    Foto: H

    enning Brandt

  • 17

    dieZWIEBEL12/2014 anzeige

    DasInternetmachtsmglich:Inwe-nigen augenblicken kann man sichdurch musik-Videos erste Eindrckevon konzertanten Darbietungen je-derartverschaffen.undsoistaufderWebseitederBambergerWeihnachts-konzerte eben auch jenes alljhrlichwiederkehrende Gemeinschaftsritualzusehenundzuhren,daseinrezen-sent einst densingendenKeilberth-saal nannte. Das Publikum stimmtbei gedmpftem Licht gemeinsam

    mit chren, orchester, solisten undder groen orgel in ein beraus at-mosphrisches, festliches Potpourribekannter Weihnachtslieder ein, dieso genannte Weihnachtssinfonie.aberdiesistnurdersozusagenquan-titative hhepunkt einer hinreiendfamiliren Veranstaltung, die unterden Klassik-Konzerten hierzulandeihresgleichensucht.Alle Freunde des Bamberger Weih-nachtskonzerts sind in diesem Jahr dazu eingeladen, sich einen Tag vor Heilig Abend im Glanz der Sterne lauschend auf das Fest zu freuen. Hierbei stehen Hndels Orgelkonzert Der Kuckuck und die Nachtigall, ein Oboenkonzert von Telemann sowie Mozarts Serenade Eine kleine Nachtmusik im Mittelpunkt der konzertanten Darbietungen der Sin-fonietta Bamberg unter Leitung von Symphoniker-Konzertmeister Harald Strauss-Orlovsky (Foto links). Zum ers-

    ten Mal in diesem Rahmen zu Gast: Der Kammerchor Nrnberg mit festlichen Adventschren u. a. Johann Sebastian Bachs.Neben den hochkartigen Auftritten von Sopranistin Martina Schilling (Foto rechts oben), Organistin Markta Schley-Reind-lov und dem neuen Solo-Oboisten der Bamberger Symphoniker Ivan Podyomov (Foto rechts unten) werden auch jugend-liche Instrumentalisten sowie Kna-bensolisten des Bamberger Domchors ihre anrhrenden Soli darbieten. Und die Schellenkinder der Musikalischen Schlittenfahrt bezaubern eh durch den Charme ihrer Unbekmmertheit.Einen wichtigen Beitrag zur lebendigen Klangflle der abschlieenden Weih-nachtssinfonie leisten in diesem Jahr die gut besetzten Chre der Maria-Ward-Schulen.

    www.weihnachtssinfonie.de

    BambergerWeihnachtskonzert2014ImGlanzdersterneDienstag, 23. Dezember 2014 Konzerthalle Bamberg 20.00 Uhr Sinfonietta Bamberg und SolistenKammerchor NrnbergLeitung: Harald Strauss-OrlovskyKarten: BVD Bamberg und bliche Stellen

    FEstLIchEWEIhnachtsstImmunGImsInGEnDEnKEILBErth-saaL

    Fotos: M

    artina Schilling, Ivan Pod

    yomov, H

    . lschlege

    l

  • bamberger kulturleben dieZWIEBEL12/2014

    18

    Komiker im RampenlichtMarkenzeichen brchige Stimme und inszeniert nervses Auftreten. So kennen wir den Komiker Johann Knig von zahlreichen Bhnenauftritten. Unter dem Titel Feuer im Haus ist teuer, geh raus! prsentiert der Wahl-klner jetzt auch in Bamberg sein aktuelles Humorspektakel. Im Interview mit der ZWIEBEL berichtet er, wie dieses Programm zustande kam, lt die Meilensteine seiner langjhrigen Karriere Revue passieren und erzhlt was wir von ihm zuknftig erwarten drfen.

    Sie nennen sich heute Johann Knig, haben

    den Geburtsnamen Johann Khn, nannten sich

    aber ffentlich auch schon Johann Khnich.

    Warum dieses Verwirrspiel?

    Das wei ich eigentlich auch nicht mehr so

    genau. Ich wollte auf der Bhne anders hei-

    en als privat, deshalb das Spiel mit den Na-

    men, aber jetzt bleibt es definitiv bei Johann

    Knig.

    Vor und whrend der Anfangszeit Ihrer Karriere

    als Komiker haben Sie eine Ausbildung zum

    Kinderkrankenpfleger sowie ein Sportlehrer-

    Studium abgeschlossen. Wann haben Sie

    sich entschieden als Vollzeit-Comedian zu

    arbeiten?

    Es war eine Art schleichender Prozess. Als ich

    merkte, dass ich als Komiker meinen Lebens-

    unterhalt verdienen kann, rckte dies immer

    mehr in den Vordergrund. Am Tag als ich mei-

    ne Prfung an der Deutschen Sporthochschu-

    le in Kln abgelegt habe, hatte ich abends ei-

    nen Gastauftritt in der Harald Schmidt-Show

    im TV. Auch die Prfer merkten, dass ich nicht

    bei der Sache war und rieten mir zu einer

    Entscheidung, die letztendlich Pro Comedy

    ausfiel.

    Gab es Komiker/Comedians aus Deutschland

    oder dem Ausland, die Sie zu Beginn Ihrer

    Karriere als Vorbilder herangezogen haben, an

    denen Sie sich orientiert haben?

    Das lief eher ohne groe Einflsse von auen

    ab. Ich habe mich hingestellt und einfach

    auf der Bhne draufloserzhlt und die Leute

    haben gelacht. Aber ich selber fand Heinz

    Erhardt immer toll, dessen Art von zeitlosem

    Humor mag ich nach wie vor. Der hat mich ja

    damals schon kopiert. Foto: H

    PR

  • dieZWIEBEL12/2014 bamberger kulturleben

    19

    CONTROLLEDCOLLISIONSALDONA KUT

    SEBASTIAN KUHN

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    ERFFNUNG 12.12.2014

    18 UHR

    Welche markanten Eckdaten markieren Ihre

    Karriere seit Sie mit dem Soloprogramm Alles

    Spekulatur! 1999 debtierten?

    Es gibt da nicht das Eine markante Event, es

    ging tatschlich stetig bergauf mit den Er-

    folgen, Schritt fr Schritt, von Programm zu

    Programm.

    Sie sind in den vergangenen Jahren mit einigen

    Preisen ausgezeichnet worden, u.a. mit dem

    Deutschen Comedypreis als Entdeckung

    des Jahres sowie mit dem Bayerischen

    Kabarettpreis als Senkrechtstarter des Jahres.

    Welche Bedeutung haben solche Ehrungen fr

    Sie?

    Sie sind definitiv die Besttigung fr das ei-

    gene Knnen, zumal sie mir in verschiedenen

    Jahren verliehen wurden. 2001, 2002 und

    2005 bekam ich den Publikumspreis des Ber-

    liner Kabarett-Theaters Die Whlmuse, der

    mir auch viel bedeutet, da ich damit Berlin

    geknackt habe. Anfnglich hatte ich die Prei-

    se alle im Garten bzw. im Keller stehen, jetzt

    habe ich sie aber alle sauber gemacht und im

    Haus aufgestellt.

    Als Komiker seinen Lebensunterhalt

    zu verdienen ist durch die heutige

    Medienlandschaft sicher einfacher geworden,

    auch Sie sind regelmig im Radio und bei

    Fernseh-Shows zu Gast. Muss man da anders

    arbeiten als bei der Ausarbeitung eines

    eigenen Abendprogramms?

    Ja, das ist der Unterschied. Aber die meisten

    unterschtzen die Zeit bei TV-Einstzen, da

    geht es in der Regel um sechs Minuten. Aber

    die machen oft genauso viel Arbeit wie ein

    groes Programm fr die Bhne.

    2006 erschien Ihr Buchdebt Gesammelte

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    und Film-Gastauftritte um Ihre Kreativitt

    auszuleben?

    Es sind halt Marketing-Tools, die man heut-

    zutage nutzen muss, hat aber weniger mit

    berschssiger Kreativitt zu tun. Aber na-

    trlich kann ich mehr, als viele Leute den

    kurzen TV-Auftritten zu entnehmen glauben.

    Ich trete ja z.B. auch beim Karneval auf und

    das bereichert mich sehr. Und einen richti-

    gen eigenen Film wrde ich gerne auch mal

    machen, aber da fehlen bisher die konkreten

    Angebote.

    hr aktuelles Solo-Programm trgt den Titel

    Feuer im Haus ist teuer, geh raus!. Was

    verbirgt sich dahinter, welche Themen handeln

    Sie da abendfllend ab?

    Der Titel ist zuhause entstanden, als ein Kind

    hier mit einem Feuerzeug rumspielte. Der Ti-

    tel soll das Publikum ins Theater locken und

    dann sehen wir weiter in Sachen Humorspek-

    takel.

    Stammt das Programm komplett von Ihnen

    alleine oder haben Sie dafr mittlerweile einen

    Pool an Ghostwritern, die Ihnen zur Hand

    gehen?

    Komplett von mir alleine, die Versuche mit

    einem Autorenpool zu arbeiten waren in der

    Vergangenheit nicht erfolgreich. Aber so spa-

    re ich mir auch das Autorengeld.

    Was macht Johann Knig in seiner sicher

    knapp bemessenen Freizeit am liebsten?

    Ich liege gerne so herum, im Bett oder in

    der Badewanne. Und auch beim neuen Pro-

    gramm lege ich mich mal einfach so hin

    [fk]

    13.12.2014, 20.00h, Bamberg/Konzert- und

    Kongresshalle www.johannkoenig.com

  • 20

    gelauscht dieZWIEBEL12/2014

    Die musikalische Schaffenskraft von Aretha Franklin, der US-amerikanischen Queen of Soul, ist ungebrochen. Mit Aretha Franklin Sings The Great Diva Classics verffentlicht die mittlerweile 72-jhrige Sngerin/Pianistin ein zehn Stcke umfassendes Hitalbum. Unter der Regie von Clive Davies interpretiert die mehrfache Grammy-Gewinnerin Klas-

    siker von Etta James (At Last) bis hin zu Sinead OConnor (Nothing Compares To You). Die in den 60er Jahren durch den Hit Respect zu einer Ikone der schwarzen Musik gewordene Franklin zeigt mit Nachdruck, wie viel Seele und Energie in Stcken wie der ersten Single Rolling In The Deep (Adele) oder You Keep Me HanginOn (The Supremes) steckt. Dafr hat sich die versierte Pia-nistin sogar selbst ans Klavier gesetzt.

    Es ist also nicht weiter verwunderlich, wenn die Diva als eine der erfolgreichs-ten Sngerinnen aller Zeiten ihren ber 75 Millionen verkauften Tontrgern eine weitere siebenstellige Charge folgen lsst. [fk]

    Der 1955 in England geborene Billy Idol wurde in den spten 70er Jahren als Snger der Punkband Generation X be-kannt, bevor er nach seinem Umzug in die USA ab 1982 zu Weltruhm gelangte. Das Album Rebel Yell markierte den

    Hhepunkt seines musikalischen Schaf-fens als Rock-Ikone der 80er Jahre. In unregelmigen Abstnden folgten weitere Alben, aber auch vor allem Dro-genexzessen geschuldete Auszeiten. Nach einem schweren Motorradunfall Ende der 90er Jahre gelutert, machte er sich an der Seite seines musikali-schen Langzeit-Partners Steve Stevens (Gitarre) bereit zum Comeback. Und er-staunlicherweise luft Billy Idol bei den elf neuen, auf seinem eigenen Label herausgebrachten Titeln, noch einmal zu Hchstform auf. Punk, Rock, Pop und mit Cant Break Me Down und

    Save Me Now hat er mehr als zwei veritable Hits im Gepck. [fk]

    1991 kam ich in den Besitz der ers-ten Live-EP Operation Spirit. Das US-Quartett um den charismatischen Snger/Songwriter Ed Kowalczyk war die Alternative Rock-Entdeckung schlechthin. Bereits mit dem Debt Mental Jewelry (1992) begann ihr weltweiter Siegeszug, der mit ber 20

    Millionen verkaufter Tontrger 2008 im Abschiedsalbum Live at the Paradiso Amsterdam mndete. Mastermind Kowalczyk verlie die Band ein Jahr spter fr seine Solokarriere. Taylor/Dahlheimer/Gracey machte zunchst unter dem Namen The Gracious Few weiter. Nachdem Kowalczyk aufgrund interner Querelen nicht an einem Comeback interessiert war, engagier-te das Trio Snger Chris Shinn um Live wiederzubeleben. Leider kann die Band unter ihrem Langzeit-Produzenten Jer-ry Harrison (The Talking Heads) nicht an die alte Gre anknpfen. Die elf Titel zwischen Sirens Call und Till You Came Around sind handwerklich gut gemachter Alternative-Rock, dem aber etwas ganz Prgnantes fehlt: Die

    auergewhnlich markante Stimme Kowalczyks, die Live zu dem machte, was sie bis 2009 waren. [fk]

    Mit I Rise prsentiert die preisgekrn-te jamaikanische Reggae-Sngerin & Songwriterin Etana ihr viertes Album. Unter der Regie von Produzentenlegen-de Clive Hunt (u.a. Jimmy Cliff, Grace Jones) aufgenommen, erweckt die soulige Rastafari-Anhngerin vor allem

    feminine Alltagsgeschichten zum Leben. Ob beim hitverdchtigen Wailers-Cover Selassie Is The Chapel, dem sozialkri-tischen Jamaica Women oder dem hitverdchtigen Titelstck, stets kann Etana auf einen Pool herausragender Instrumentalisten zurckgreifen. Auf hchst anspruchsvolle Art und Weise gelingt es der 31-jhrigen Knstlerin aus dem Kingstoner Ghetto August Town, den Spagat zwischen Familie mit zwei Kindern und internationaler Karriere zu bewltigen. Fr die erste Singleaus-kopplung Richest Girl wurde zudem ein berzeugendes Video gedreht. Mit den insgesamt 15 Stcken des Albums setzt Etana daher die Messlatte fr weibli-chen Reggae erneut auf ein Hchstma. [fk]

    arEthaFranKLInsInGsthEGrEatDIVacLassIcsrca/sonymusIc

    LIVEthEturnthInKLouDrEcorDInGs/hart

    EtanaIrIsEVPrEcorDs/GrooVEattacK

    BILLyIDoLKInGs&QuEEnsoFthEunDErGrounDBFIrEcorDs/KLs

    GELauschtDEZEMBER 2014

  • 21

    dieZWIEBEL12/2014 gelauscht

    Ein Jahr nach dem erfolgreichen Studio-album 48 prsentiert Wahlhambur-gerin Ina Mller einen Show-Mitschnitt aus Flensburg als Doppel-CD & DVD. Die zunchst mit dem Kabarett-Duo Queen Bee, spter dann durch die NDR Late Night-Show Inas Nacht bekannt ge-wordene Sngerin & Entertainerin gnnt sich und ihren Fans keine Pause. Wer sie im Januar 2014 in der brose Arena in

    Bamberg erlebt hat, fr den ist das Paket 48 Live sicher die Anschaffung wert. Ob Ina bers Fremdgehen redet, selbst am Flgel sitzt, oder ber weibliche Wallungen schwadroniert stets stiehlt sie allen die Show. Begleitet von einem kongenialen Musikerteam an ihrer Seite brgt das Multitalent fr erstklassige, abendfllende Unterhaltung. Voller mu-sikalischer Nuancen, bleibt die textliche Standortbestimmung Ina Mllers au-ergewhnlich. Hits wie Sie schreit nur noch bei Zalando, Fnf Schwestern oder Wenn du nicht da bist sind selbst-verstndlich ebenfalls zu hren/sehen. Insgesamt ein authentisches Konzerter-lebnis einer brillianten Knstlerin, das Lust auf neuen Output macht. [fk]

    Als 2009 das Debt der Londoner Forma-tion Buster Shuffle erschien, hatte nie-mand mit dem kometenhaften Aufstieg der Band um Mastermind Jethro Baker gerechnet. Doch mit ihrem Mix aus mar-kantem Piano-Spiel, treibendem Cock-ney-Ska, erdigem Rockn Roll und den sofort zndenden Pop-Songs erspielten sich sich rasch eine riesige Fanbase in Eu-

    ropa. Mit Naked prsentiert das Sextett aktuell sein drittes Album voller groem Entertainment. Eingngige Tracks wie der Opener South, Naked oder De-von charakterisieren erneut ihren er-folgreichen English Way, mit Hound und On Our Way gibt es dann sogar noch zwei Bonustitel zu hren. Nicht umsonst werden Buster Shuffle von Fans und Medien gerne mit einer Fusion aus Blur und Madness verglichen. Auf jeden Fall ist es ihnen unter der Regie von Pro-duzent Jamie Ellis (u.a. Florence & The Machine, The Rifles) gelungen, ihre Live-Energie auch im Studio 1:1 umzusetzen. [fk]

    Wenn wir uns nah sind, sprechen wir leise.Damit Sie dabei auch weiterhin nichts verpassen,bieten wir unsere ganze Sorgfalt und Expertise auf. Wir nehmen uns Zeit fr Sie und beraten Sie gerne.Mit Filialen 2x in Bamberg und 1x in Burgebrachsind wir fr Sie da. Besuchen Sie uns und machen Sie jetzteinen kostenlosen Hrtest. Telefon 0951 / 2 47 16 und www.hoergeraete-seifert.de

    InamLLEr48LIVE105musIc/sonymusIc

    BustErshuFFLEnaKEDPEoPLELIKEyourEcorDs/unIVErsaL

  • lebenswertes dieZWIEBEL12/2014

    22

    Ser die Locken nie schwingenExKLusIVEBumchEnunDGEschmcKtEDamEn

    Die se Kim ist ganz

    entzckt von dem

    Glitzerhandy: Es sieht

    super aus, hngt direkt

    am Ohr und man hat

    immer einen direkten

    Draht zum Christkind.

    Fotos: Anny Mau

    rer

  • dieZWIEBEL12/2014 lebenswertes

    23

    Neben all den erwhnten Lappalien von

    Christi Geburt ganz zu schweigen gibt

    es doch zwei entscheidende Dinge, die bis

    zur Bescherung die Gemter besonders be-

    wegen: Wie bringe ich meine Locken zum

    Schwingen, und was lsst den Baum gln-

    zen? Um der Debatte ein fr alle mal ein

    Ende zu bereiten und um des lieben Frie-

    dens willen empfiehlt die ZWIEBEL in diesem

    Jahr einen Kompromiss zwischen Kopf und

    Baum: schmcken Sie die Haare mit Lamet-

    ta, Sternen, Kugeln und Glitzerglanz, den

    Tannenbaum hingegen mit Silber, Gold und

    Edelsteinen. Das hat folgende Vorteile: Die

    Haare knnen ruhig von Gnsebraten & Co.

    fettig sein, das sieht keiner. Auch wenn keine

    Zeit fr eine frische Dauerwelle bleibt, locken

    dafr halt die Glocken. Der Traum von vollem

    oder lngerem Haar erfllt sich dank Extensi-

    ons la Chrismas: Glitzerndes Lametta bringt

    sofort Flle. Und unser Freund, der Baum?

    Mit ihm kann man endlich auf einen Blick

    zeigen, was sonst das ganze Jahr ber in der

    Schmuckschatulle im Dornrschenschlaf ver-

    Lieber Gans oder Wienerle? Oder doch Forelle blau? Bekommt Mutti ihren Lieblingsduft und Vati einen neuen Rasierer? Die Kinder wollen ein Handy und Tante Erna einen Gutschein ber Fupflege. Nicht zu vergessen, dass noch Pltzchen gebacken, Gedichte gelernt und Lieder geprobt werden wollen. Weihnachten rckt unerbitterlich nher, und da mssen die ent-scheidenden Fragen endlich geklrt werden.

    Glitzer-Extensions aus

    der Lametta-Packung:

    Werner Arnold bringt

    Glanz in die Haare.

  • lebenswertes dieZWIEBEL12/2014

    sinkt. Kein Hals hat soviel Kapazitt fr Ketten wie seine grnen

    ste und Zweige, keine Hand soviel Finger wie der Baum Nadeln.

    Lassen Sie sich inspirieren von dem neuesten Weihnachtstrend

    Engelshaar und schmucker Baum und die ZWIEBEL verspricht

    ein unvergessliches Weihnachten 2014.

    Sofort offen fr den neuesten Trend in Sachen Christmas-Styling

    zeigte sich Friseur Werner Arnold: Auch wenn in seinem Tradi-

    tions-Salon in der Nrnberger Strae bereits seit 1950 aktuelle

    Frisurkreationen geschaffen werden, Christbaumkugeln und La-

    metta im Haar drften auch in seinen Rumen ein absolutes No-

    vum sein. Dass schmuckes Haar keine Frage des Alters ist, stell-

    ten auf jeden Fall die Frisurmodels unter Beweise: So entschied

    sich die vierjhrige Kim fr viel Pink und Glitzer, was nicht mehr auf

    den Kopf passte, wurde kurzentschlossen um den Hals gehngt oder

    einfach in die Hand genommen. Die 17jhrige Wiebke lie lieber V-

    gel zwitschern als Glocken klingen: das Federensemble nistete sich

    mit Hilfe des Meisterfriseurs fest in ihrer braunen Haarpracht ein

    und drfte locker bis Silvester in ihren Locken weiter brten voraus-

    gesetzt, sie verzichtet die nchste Zeit auf Waschen, Kmmen und

    Fhnen. Arnolds Tochter Lisa (22) war very amused ber die englische

    Christbaum-Kollektion: Rote Telefonzellen, Gardeoffiziere, Doppel-

    decker-Busse alles sehr british und zweifelsohne ein ganz heier

    Trend. Etwas traditioneller fiel die Frisur von Rosemarie Arnold (81)

    aus: sie entschied sich fr die klassische Bamberger Grtner-Variante

    24

    Mit Tannenzapfen, Giekanne, Pilz

    und Forke im Haar prsentiert sich

    Rosemarie Arnold im klassischen

    Bamberger-Grtner-Look.

    Ihre Enkelin Lisa kommt very british daher:

    auf dem Kopf parken Doppeldeckerbus,

    Gardeoffizier und Waldi im Schottenlook, an

    den Ohren bimmeln Telefonzelle und Big Ben.

    (im Hintergrund staunt Senior-Chef Wilhelm

    Arnold ber das, was man heutzutage so alles

    in die Haare hngt).

  • dieZWIEBEL12/2014 lebenswertes

    25

    dennoch: mit grner Gurke, Giekanne und

    Harke im Haar drfte diese Kreation auch

    hierzulande eine auergewhnliche Weih-

    nachtsfrisur sein. Einziger Wermutstropfen

    beim weihnachtlichen Hairstyling: der schot-

    tische Hund in Lisas Haar wollte lieber mit

    den beiden Salonhunden spielen und hpfte

    der jungen Frau vom Kopf. Leider zerbrach er

    dabei in kleine Stcke naja, Scherben brin-

    gen ja bekanntermaen Glck. In diesem Sin-

    ne: Merry Christmas und Happy New Year!

    Vielen Dank an den Friseursalon Arnold so-

    wie Farben Ullmann und Zeitreise fr die Be-

    reitsstellung des ausgefallenen Weihnachts-

    Haar-Schmucks. [sb]

    Piep, piep Wiebke schiet eindeutig

    den Vogel ab: mit dieser Zwitscher-

    Kreation auf dem Kopf und dem Elch

    um den Hals bietet sie den Tieren ein

    sicheres Winterquartier.

  • 26

    EInstErnGEhtauFmatErnKaPELLE,matErnstr.mo-Fr13-17,sa-so11-17nEuEKrIPPEnDEsVErEInsBamBErGErKrIPPEnFrEunDEBIs11.1.2015

    samEnImWaLD_GoLDImFLussVILLaconcorDIamo-Do8-12,14-16,Fr8-13,sa-so11-16ProjEKtDEsstIPEnDIatEnjEssPaLomInoaB2.12.2014BIs5.1.2015

    hImmLIschEIrDEnWarEhIstorIschEsmusEummo-so9-17

    haFnErKrIPPEnausmarKtrEDWItZBIs11.1.2015

    ausgestellt dieZWIEBEL12/2014

    GErDmLLErjaZZcLuBZuDEnKonZErtEnFotoGraFIEnBamBErGErmotIVE

    BIs15.1.2015

    BamBErGErGrtnErEyLuItPoLDstr.24mo-Fr10-18,sa11-16BEKanntEBamBErGEr/InnEnInschrZEnVonmoDEmachtmutBIs31.12.2014

    aKtuELLEausstELLunGEnInBamBErG

    KrIPPEnausstELLunGLanDratsamtLuDWIGstrassEmo-mI8-17,Do8-18,Fr8-14

    KrIPPEnDEsBaumEIstErsKarL-hEInZExnErBIs9.1.2015

    BLauInDErnaturrEGnItZKLausEmo-so11-22

    naturaLIstIschEmaLErEIVonLorEWEILErBIs7.1.2015

    ausGEstELLtDEZEMBER 2014

    Fotos: Je

    ss Palomino, privat, M

    useen

    der Stadt Bam

    berg, G

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    ller, S. Kuhn & VG Bild

    kunst Bon

    n, Tob

    ias Boh

    m, M

    ario Loren

    z

  • 27

    dieZWIEBEL12/2014 ausgestellt anzeige

    KostBarKEItEnausDEmWELtErBEstaDtarchIV,staDtBchErEIZuDEnFFnunGsZEItEnausGEWhLtEstcKEausDEnmusEEnDEsWELtErBEsaB11.12.2014BIs16.1.2015

    controLLEDcoLLIsIonsVILLaDEssauErDI-Do10-16,Fr-so12-18jahrEsausstELLunGDEsKunstVErEInsmItaLDonaKutunDsEBastIanKuhnaB13.12.2014BIs31.1.2015

    ZWIschEnBLauhEmDunDBLuEjEansLEVI-strauss-musEum,ButtEnhEImDI,Do14-17,sa-so11-17jEansInDErDDrBIs31.5.2014

    mIchaELaEIchWaLDVILLaconcorDIamo-Do8-12,14-16,Fr8-13,sa-so11-16ausstELLunGDEraKtuELLEnstIPEnDIatIn

    aB13.1.BIs15.2.2015

    seitoktoberfindensiedieLEuPoLDtLebkuchenausWeienstadtzumers-tenmalinderBambergerFranz-Lud-wig-strae8.Lassen Sie sich dort von unseren Ge-schenkideen inspirieren: Vier Freunde oder die edle LEUPOLDT Geschenkdose alle bestckt mit unseren Besonder-heiten: Lebkuchen mit den Original-Likren wie Lazzaroni Amaretto, Coin-treau, Ramazzotti oder Schladerer Schwarzwlder Kirschwasser, die durch Ihre harmonische Verbindung von Leb-kuchen und Likr unter Genieern be-reits Kultstatus erlangt haben.Der LEUPOLDT Lebkuchen beginnt mit der Auswahl der besten Rohstoffe. Man-deln und Nsse werden in einem be-sonderen Verfahren frisch gerstet und vermahlen.Zusammen mit echtem Lbecker Marzi-pan, edler Zartbitterschokolade, der ein-

    zigartigen LEUPOLDT Gewrz-Selektion und gesundem Vollkornmehl erhlt der LEUPOLDT Lebkuchen seinen unver-gleichlichen Geschmack. Wie Sie ihn seit Kindertagen kennen.

    Der Saisonshop ist bis Ende Dezember immer Montag bis Freitag 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr und samstags 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr fr Sie geffnet.

    nEuErGEnussInBamBErG

  • Groer Schmuck trifft kleinen Baum: in Begleitung einer echten Kunsttanne besuchte die ZWIEBEL drei Bamberger Juweliere mit der Bitte um Verzierung derselben. Fazit: wem Kerzen und Kugeln zu gewhnlich sind, kann sein Bumchen auch mit Ketten und Klunkern festlich schmcken. Da-fr msste sich das Portemonnaie jedoch etwas weiter ffnen.

    Edelmetallstudio Edgar Sprlein, SiechenstraeDen Weihnachtsstern auf der Tannenspitze

    ersetzt im Edelmetallstudio Edgar Sprlein

    eine dekorativ geschmiedete Schale aus

    Sterlingsilber. Locker eingestreute Perlen

    lassen den Halsschmuck strahlen, der dank

    einer silbergrau schimmernden Seiden-

    schnur auch an Frauenhlsen eine gute Fi-

    gur macht (Preis 310 Euro).

    Ein goldener Blickfang und dazu ein mas-

    siver ist der phantasievoll geschliffene

    Amethyst, der in warmes Gelbgold gefasst

    wurde. Vier mit Brillanten besetzte, mas-

    sive Krappen verleihen dem mystisch

    leuchtenden Stein den ntigen Halt am

    Finger. Der Ring kostet 3820 Euro.

    lebenswertes dieZWIEBEL12/2014

    Verdrehte WeihnachtenExKLusIVEBumchEnunDGEschmcKtEDamEn/2

    Edelmetallstudio Edgar Sprlein, Siechenstrae

    28

  • 29

    dieZWIEBEL12/2014 lebenswertes

    Goldschmiede Rainer Volk, Lange StraeWelche Frau braucht schon

    eine Lichterkette, wenn eine

    edle Gliederkette aus 925

    Sterlingsilber mit Goldbe-

    ltung zwischen den Zwei-

    gen hngt. Das gute Stck

    stammt aus der Schmuck-

    werkstatt Manu in Ham-

    meln und kostet 674 Euro.

    Schne Lichtakzente zau-

    bern die Ohrringe aus der

    polnischen Manufaktur

    Deko Eko. Der ausgefallene

    Schmuck aus geschwrz-

    tem und vergoldeten Silber

    Nicht aus Edelmetall, sondern aus design-

    tem Horn, ist die Halskette, die sich um das

    Bumchen schlingt. Vergoldete Silberwr-

    fel lockern die klare Liniengebung des ed-

    len Lametta-Ersatzes auf (Preis 360 Euro).

    Fr den Schluss hat sich Goldschmied Edgar

    Sprlein einen Silber-Armreif aufgehoben.

    Die schlichte, aber geschmeidig flieende

    Form beweist, dass weniger manchmal

    doch mehr ist (Preis 160 Euro).

  • lebenswertes dieZWIEBEL12/2014

    hat sich im Design an einem Grteltier orientiert (sieht

    aber um einiges besser aus). Preis 88 Euro.

    Im schimmernden Rotgold umfngt die Halskette von

    Campur die Tannenzweige. Die Navette-Form des Anhn-

    gers ist ebenso schlicht wie bezaubernd (Preis 105 Euro).

    Dazu passt ein rotgoldener Ring, ebenfalls von Campur

    und ebenso in Navette-Form, unter den Tannenbaum

    (Preis 105 Euro).

    Schmuckgalerie Zinnober, Kelerstrae

    Natrlich: Der Baumschmuck in der

    Schmuckgalerie Zinnober ist exklusiv.

    Die Tannenspitze krnt ein Armband von

    Andrea Frahm, einer Goldschmiedin aus

    Mnchen, aus Perlen und den Edelstei-

    nen Tumalin und Peridot.

    30

  • 31

    dieZWIEBEL12/2014 lebenswertes Farben Ullmann Elisabethenstr. 2b 96049 Bamberg Tel.: 0951/56087

    www.farben-ullmann.de

    Bambergs exklusiver Laden fr Christbaumschmuck und

    geschmackvolle Geschenkideen

    ffnungszeiten: Mo-Fr 8:30 18:00 Uhr Sa 10:00 16:00 Uhr

    Ein Corso Torso Plissee (oder einfach nur

    der schnste Christbaumkugel-Ersatz der

    Welt) ist der Ring Marilyn von Sabine

    Ring-Kirschler. Der edle Klunker aus Ros-

    Gold ist mit Brillanten besetzt. Der Preis?

    Auf Anfrage.

    Weniger Glitzer, aber genauso viel Zauber

    besitzt der silber-schwarz ruthenierte (also

    optisch geschwrzte) Ring von Sabine Ring-

    Kirschler mit ausgefassten Wassertropfen

    mit Brillanten (Preis 2050 Euro).

    Ein himmelsblauer Farbtupfer ist der Sil-

    berring von Antje Liebscher mit einem oval

    geschliffenen Topas, der nicht nur Weih-

    nachtsbume zum Leuchten bringt (Preis

    650 Euro).

    Den Weihnachtsmann gibt es nicht? Aber

    geschmiedeten Elfenschmuck schon. Der

    kommt aus dem Hause Elfcraft in Hamburg

    und stellt unter anderem Ringe wie das

    auffllige rote Modell aus der Serie Be-

    lieve in your dreams her einen in Silber

    gefassten Granatstein, der wie eine Krone

    funkelt (Preis 339 Euro).

    Zu guter Letzt ein mythisches Ringwunder

    aus der Goldschmiede von Franziska von

    Drachenfels aus Pforzheim: ein massiver

    Silberring mit einem riesigen, in silberne

    Federn gefassten Mondstein (Preis 1274

    Euro). [km] Fotos: Anny Maurer

  • 32

    gelesen dieZWIEBEL12/2014

    Es gibt sie noch, diese Liebesgeschichten die ganz ohne Kitsch, ohne Plattitden auskommen und die zugleich in keins-ter Weise vorhersehbar sind. Mit dem Roman Drei auf Reisen ist dies David Nicholls in einer humorvollen und zu-gleich nachdenklich stimmenden Weise gelungen. Ich-Erzhler Douglas Timothy Petersen Englnder, Familienvater und Biochemiker plant mit seiner Frau Con-nie und dem gemeinsamen Sohn Albie eine Grand Tour durch Europa. Eine Rei-se, um Albie auf die Erwachsenenwelt vorzubereiten, wie im 18. Jahrhundert. Der Haken ist nur, dass seine Frau ihm

    unmittelbar vor der Reise verkndet, dass sie sich von Douglas trennen will, da aus ihrer Sicht ihre Ehe zu Ende ist. Den-noch wird die Reise unternommen. Es

    ist eine Tour, bei der beide Seiten, Eltern wie Sohn, unendlich viel lernen, in erster Linie ber sich selbst. Nicholls erzhlt diese Geschichte einer Grand Tour in das Bewusstsein der drei Protagonisten ironisch und lsst sie in Situationen rut-schen, die schrill und schrg sind. Doch er tut dies mit einer groen Portion Em-pathie und Zuneigung zu seinen Figuren, die sie davor bewahren, blo gestellt zu werden. Eine besondere Geschichte, wie sie nur selten unter den zahlreichen Lie-bes-, Ehe- und Beziehungsromanzen zu finden ist. [bp]

    Gedichte, Aufstze, Erzhlungen: die-se Formen beherrscht Lutz Seiler so sicher, dass er fr diese Genres schon hochkartig, zum Beispiel mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis, ausgezeich-net wurde. Als lang erwartet kndigt Suhrkamp nun seinen ersten Roman an, und fr diesen Erstling Kruso erhlt Seiler prompt den Deutschen Buchpreis. Mit Recht: denn der Roman aus einigen Monaten in der Jugend seines Protago-nisten Edgar (und teils seiner eigenen), die nicht zufllig kurz vor dem Mauerfall 1989 liegen, ist ein Kunstwerk.Zum Glck nicht eines, durch das man sich in Ergriffen- oder Beflissenheit hin-durcharbeiten muss. Denn bei allem Genuss verblffend dichter, gedanken-voller Stze gelingt es dem 51-Jhrigen, nicht nur Kunst um ihrer selbst willen zu produzieren, sondern auch noch eine spannungsreiche, lebendige Geschichte

    zu erzhlen. Sie handelt von Ed, dem 24-Jhrigen Maurer und Literaturstu-denten, der nach dem Unfall seiner Freundin nur weg will aus Halle; nicht einmal aus seinem Land, der DDR, son-dern nur an einen Platz in der Welt, der mich aus allem heraushlt. Er strandet auf Hiddensee und reiht sich dank des Wohlwollens von Direktor Krombach auf unterster Stufe der EssKaas, der Saisonkrfte, als Abwscher im Betriebs-ferienheim Zum Klausner ein. Unter den skurrilen Kollegen sticht besonders Kru-so hervor, eigentlich Alexander Kruso-witsch, Sohn einer russischen Tnzerin, der heimliche Anfhrer aller EssKaas der Insel. Seine absurden Rituale verschrn-ken die Ablufe im Lokal mit den Frei-heitstrumen der Schiffbrchigen, die auf Hiddensee ankommen, um ber die Ostsee aus der DDR zu flchten. So ist Kruso nicht nur ein Roman ber das Thema Freiheit, der zum Jubil-um des Mauerfalls auf den Buchmarkt

    kommt, sondern zugleich die Geschich-te einer Mnnerfreundschaft zwischen dem Scheinidol Kruso, dessen berle-genheit doch nur auf Verzweiflung fut, und dem zweifelnden Sptjugendlichen Ed mit seinem fragilen Leben, auf das er im Terminkalender zurckschaut. Es war, als blttere er in den Terminen eines Toten. Dann wieder, als wre sein altes Leben noch da ein seltsames Gefhl. Er hatte sich davongestohlen, aus dem

    fr ihn vorgesehenen Leben. Jetzt schien es ihm fremd, aber immer noch fr ihn bestimmt. Er fragte sich, ob es dort auf ihn wartete, im Zimmer mit den zwei schbigen Sesseln, dem Vertiko und der Zitronenpflanze. Einsam und zurckge-blieben, dachte Ed. Das alte Leben, an den Ofen gelehnt. Da stand es herum, ganz allein, nur fr sich. Welche Krn-kung.Die Parallelen zwischen der Erosion des Staats und der des Klausners sind un-bersehbar, und in der Tristesse ihrer Existenz dauert es sogar mehrere Tage, bis berhaupt auffllt, dass die Mauer Geschichte ist. Zugleich stemmt sich die Besatzung mit allem Arbeitsethos gegen den Niedergang, erwchst in Ed die Wrde der Arbeit, und gelte sie nur der Aufrechterhaltung eines herunterge-kommenen Ferienheims.Ein bemerkenswertes Buch, voller pr-ziser Beobachtungen in Nebenstzen und philosophischer Betrachtungen zwischen Splbecken und Dachkammer. [hb]

    Der Meister des feinen Strichs gibt sich wieder die Ehre: auch mit 82 Jahren legt Semp die Feder nicht aus der Hand warum auch? Er tut nichts anderes und will auch nichts anderes, sagt er von sich selbst: Ich zeichne die ganze Zeit. Im Mittelpunkt seiner Karikaturen stehen meist die ganz normalen Leute. So sehr, dass er ihnen sogar einen eigenen Um-

    DrEIauFrEIsEnDaVIDnIchoLLsKEIn&aBEr,22,90

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    GELEsEnDEZEMBER 2014

  • dieZWIEBEL12/2014 gelesen

    zug gnnt: Ordinary People Pride heit eine Grafik seines neuen Buchs, in der sich die ganz normalen Leute tanzend auf der Strae und auf Anhngern Ihres ganz normalen Alltags freuen ein au-genzwinkernder Schuss gegen die exal-tierten Gay Pride-Umzge. Die norma-len Leute findet der Franzose aber auch in den grobrgerlichen Wohnungen seines Paris; durchaus auf der Hhe der Zeit, wenn ein freundlicher Herr seine

    Gattin vom Balkon aus mit dem Handy durch die Marktgassen dirigiert, damit sie ihrer Nachbarin den besten Kse vor der Nase wegschnappt. Man muss sie einfach liebhaben, die Charaktere von Semp, die er so sorgsam in seine fein getroffenen Pariser Wimmelbilder hin-einmontiert. Ist seine Perspektive auch immer eine erhabene, aus der Mansarde fein beobachtet, schaut er doch nie von oben auf die Menschen herab. [hb]

    Liebe, Ruhe, Platz, Qualitt und bung dann kann nichts mehr schiefgehen!

    Auch beim Wild backen gibt es goldene Regeln fr ein gutes Gelingen. Passend zur Jahreszeit hat Meister-Patissire und Fernseh-Bckerin Eveline Wild ein wunderbares Sspeisenbuch heraus-gebracht, das es auch Laien ermglicht, kstliche Naschkreationen zu zaubern. Einfach und klar werden Grundrezepte erklrt, mit denen sich dann kunstvolle Torten, Kekse, Mehlspeisen und Desserts zaubern lassen. Da die Anleitungen teils auch bebilderte Schritt-fr-Schritt-Erklrungen liefern, eignet sich das Backbuch auch fr Anfnger, die mit aus-gefallenen Rezepten auftrumpfen mch-ten, wie zum Beispiel die Gewrzscho-koladen-Mousse mit Rotweinbutter-Eis und herbstlichen Frchten beweist. Wer es noch genauer sehen mchte, fr den

    hlt das Buch QR-Codes mit Links zu kur-zen Erklr-Videos bereit. [sb]sollten sie jetzt auf den Geschmackgekommen sein, so knnen sie daswilde Backbuch mit ein bisschenGlck gewinnen: die ZWIEBEL ver-lost drei Exemplare unter allen Ein-sendungenmit dem stichwortWildbacken, schellenbergerstr. 8, 96049Bamberg oder [email protected]!

    33

    WILDBacKEnEVELInEWILDPIchLEr-VErLaG,19,99

  • weihnachtsgre dieZWIEBEL12/2014

    Der gestohlene Weihnachtsbaum

    lesen. hren. schenken.

    Grner Markt 16 | Tel. 0951-98225-0 | www.huebscher.de

    Wir wnschen allen unseren Lesern ein frohes Weihnachtsfest

    und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

    Ihr Hbscher Team

    BAMBERGhubscher

    Wir wnschen allen Lesern ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

    Ihr Korrekturabzug fr das Stadtteil-Magazin Bamberg SdOst - Ausgabe: 05-14

    Melden Sie sich wegen eventueller nderungen bis zum: 22.10.2014 nicht bei uns, gehen wir davon aus, dass Ihr Inserat so druckreif ist.

    Fr Druckfehler nach Erhalt des Korrekturabzugs bernehmen wir keine Haftung.

    Laufer MedienGroe Bauerngasse 98 91315 Hchstadt/Aisch

    Tel.: 0 91 93 / 50 813 10FAX: 0 91 93 / 50 813 [email protected]

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    Anzeigengre: 64 mm x 92,5 mmAnzeigenpreis: 76,80 + 7% MwSt.

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    Die etwas andere art, Brille zu tragen!

    Gaustadter Hauptstr. 5796049 BambergTel.: 0951 - 6 86 21Fax: 0951 - 6 86 [email protected]

    Wir danken all unseren Kunden fr das Vertrauen, wnschen frhliche Weihnachten und viel Glck frs Neue Jahr.

    Ihr

    Kleberstr.2Tel.24146www.first-bamberg.de

    Max Mustermann

    Bamberg zum Sammeln10 verschiedene Motive

    www.goldschmiede-kastner.de

    Bamberg zum Sammeln 10 verschiedene MotiveEin frohes Fest und ein gutes neues Jahr!

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    Unvergessene Weihnachten. Band 10

    36 besinnliche und heitere Zeitzeugen-

    Erinnerungen.

    192 Seiten, viele Abbildungen, Ortsregister.

    Zeitgut Verlag, Berlin.

    Taschenbuch-Ausgabe

    ISBN: 978-3-86614-244-2, Euro 5,90

    Gebundene Ausgabe

    ISBN: 978-3-86614-243-5, Euro 7,90

    Weihnachtserlebnisse aus alter Zeit gibt der Zeitzeugen-Verlag heraus. Hier erinnern sich Menschen beson-derer, selbst erlebter Geschichten aus Kriegs- und Nachkriegsjahren, aber auch aus jngerer Zeit, wie diese Begebenheit von Egon Busch aus dem Jahr 1980 zeigt.

  • dieZWIEBEL12/2014 weihnachtsgre

    Wir bedanken uns bei unseren Kunden fr die

    gute Zusammenarbeit und wnschen allen ein Frohes Fest!

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    gute Zusammenarbeit und wnschen allen ein Frohes Fest!

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    Wir wnschen allen Musikfreunden ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

    Stdt. Musikschule Bamberg St.- Getreu-Str. 14 Tel: 09 51 / 5 09 96 - 0

    www.musikschule.bamberg.de

    Ihnen allen

    ein gesegnetes W eihnachtsfest

    und fr 2015 alles Gute!

    Inh. Christian Vogel

    Optik DemmlerFranz-Ludwig-Str. 5d 96047 Bamberg

    Tel.: 0951-2 81 93Fax: 0951-183 041 83www.optikdemmler.de

    Wir sind fr Sie da, zwischen ZOB und Fugngerzone.

    Morgen ist schon der vierte Advent und wir

    haben immer noch keinen Weihnachtsbaum.

    Weit du berhaupt, wo es hier welche gibt?

    Meine Tochter schaute mich fragend an, und

    ihrem Gesichtsausdruck nach zu schlieen,

    hegte sie grte Zweifel in meine Fhigkei-

    ten, jetzt noch einen Baum zu besorgen. Ist

    doch ganz einfach, schaltete sich Sohne-

    mann jetzt ein. Wir klauen einfach einen.

    Wozu leben wir denn hier auf dem Land, wo

    berall welche herumstehen? Aber mit die-

    sem Vorschlag kam er bei seiner Schwester

    bel an: Erst einen Baum stehlen und dann

    mit frommem Gesicht Weihnachtslieder dar-

    unter singen und aus der Bibel vorlesen. Auf

    solche Ideen kannst auch nur du kommen.

    Ich mischte mich ein, um zu beschwichtigen,

    und erzhlte, dass Grovater frher auch je-

    des Jahr selbst seinen Baum im Wald geschla-

    gen hatte. Und da wir ja jetzt hier in seinem

    Haus auf dem Land leben, setzen wir einfach

    diese Tradition fort. Und wenn dich jemand

    dabei sieht und dich anzeigt, was dann?

    Man darf sich halt nicht dabei erwischen

    lassen, entgegnete der Filius cool, das ist

    die ganze Kunst dabei. Doch wenn du Schiss

    hast, bleibst du am besten zu Hause. Dann

    gehen Papa und ich eben alleine. So etwas ist

    doch eh Mnnersache.

    Und sie kam dann auch wirklich nicht mit. Wir

    zogen erst nachmittags los und waren fest

    davon berzeugt, dass an solch einem nass-

    kalten, nebligen Wintertag auer uns sowie-

    so niemand mehr im Wald unterwegs wre.

    Doch da hatten wir uns getuscht! Pltzlich

    tauchte vor uns im Nebel eine Gestalt auf.

    Zum Glck schien der Mann gerade intensiv

    mit seinem Hund beschftigt zu sein, sonst

    htte er uns sehen mssen. So konnten wir

    noch rechtzeitig ins Gebsch am Wegrand

    schlpfen und abwarten, bis der Frster vor-

    bei war. Nichts wie herunter vom Weg! Das

    ist zu gefhrlich. Schlielich glaubt uns doch

    keiner, dass wir nur harmlose Spaziergnger

    sind, wenn wir hier mit Sack und Werkzeug

    durch den Wald ziehen.

    Als wir eine halbe Stunde unterwegs waren,

    fragte mein Sohn pltzlich: Ja, wann kom-

    men wir denn endlich zu den Weihnachts-

  • weihnachtsgre dieZWIEBEL12/2014

    Ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wnscht Familie Lockenmeyer

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    fr Frauen, die

    das Besondere

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    www.demenzinitiative.bamberg.de

    In manchen Lebenslagen bentigt man mehr Hilfe als in anderen. Scheuen Sie sich nicht diese auch anzunehmen.Viele Hilfen in Stadt und Landkreis Bamberg finden Sie im neuen Demenzwegweiser. Sie sind nicht allein!

    Die Demenzinitiative wnscht allen an Demenz Erkrankten und ihren Angehrigen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.

    Auerdem allen Demenznetzpartnern sowie den Geschulten Partnernein groes Dankeschn fr Ihren tatkrftigen Einsatz!

    Suppenplantage Schranne 7 96049 Bamberg 09 51 / 12 06 39 34 oder 01 76 / 72 86 95 88

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    Schne Bescherung

    Wir wnschen allen unseren Gsten eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Fest und ein gesundes neues Jahr

    Ihre Fam. Rottenfuer u. Seeger

    26.12.14/01. und 06.01.15 Mittagstisch

    Bamberger Weissbierhaus 96052 Bamberg Ob. Knigstr. 38 T 25503

    bumen? Ich musste gestehen, ich wusste

    es auch nicht. Aber was noch schlimmer war:

    Ich wusste nicht einmal mehr, wo wir uns be-

    fanden! Und dabei fing es schon allmhlich

    an, dunkel zu werden. Du bist doch frher

    mit Grovater immer hier gewesen, du musst

    dich doch auskennen, sagte Sohnemann und

    sah auf einmal gar nicht mehr froh und un-

    ternehmungslustig aus. Aber das ist mehr

    als 30 Jahre her! Seitdem hat sich hier vieles

    verndert.

    Schweigend stolperten wir weiter durch den

    Wald. Zum Glck stieen wir bald auf einen

    schmalen Weg. Und pltzlich hrten wir Ge-

    rusche: Da sgt doch einer! Los, nichts wie

    hin! Wo der einen Weihnachtsbaum gefun-

    den hat, wird auch fr uns noch einer ste-

    hen.

    Wir beeilten uns und gelangten auch bald an

    ein Waldstck mit kleinen Fichten. Der Mann

    dort schaute in unsere Richtung und schien

    uns bereits zu erwarten. Er war gerade dabei,

    sein Bumchen zusammenzuschnren, um

    es besser tragen zu knnen. Ziemlich aus-

    gesucht hier, sagte ich. Der andere nickte

    nur. Aber uns bleibt nichts anderes brig,

    als uns so schnell wie mglich zu bedienen.

    Es ist ja schon fast dunkel. Wir nahmen ir-

    gendeinen Baum, und als wir ihn endlich ab-

    gesgt hatten, gab uns der Mann noch einen

    Strick, um ihn zusammenzubinden. Dann

    stiefelten wir los. Allein wren wir in eine

    andere Richtung gegangen. Ihr knnt euch

    ganz auf mich verlassen. Ich bin auch von

    Mannweiler-Clln und kenne den Weg dort-

    hin genau, hatte der Mann gesagt und war

    vorausgegangen.

    Als wir den Wald verlieen, wurden die Wege

    breiter und wir gingen nebeneinander her.

    Ich erzhlte von frher, wie ich bei den Gro-

    eltern hier im Dorf meine Ferien verbracht

    hatte und wie interessant und spannend

    es immer war, wenn ich mit Grovater den

    Weihnachtsbaum klauen gegangen bin. Der

    andere sagte gar nichts darauf. Wahrschein-

    lich war er einer von diesen schwerflligen,

    wo