der versuch einer neuzeitlichen prüfung von bullenmüttern

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Der Versuch einer neuzeitlichen Prufung von Bullenmuttern Von H. BRUGGEMANN, F. TRAPPMANN und P. GROTHE Mit 12 Abbildungen Weise ist es, beide Augen auf das Fordersame lenken. - Und da sich die neuen Tage aus dem Schutt der alten bauen, kann ein ungetrubtes Auge ruckwarts blickend vorwarts schauen. Fr. W. WEBER in ,,Dreizehnlinden". A. Einfiihrung Die Leistungsprufung gibt dem neuzeitlichen zuchterischen Geschehen die Grundlage. In der Rindviehzucht erstreckt sie sich auf die Ermittlung der in einem bestimmten Zeitabschnitt ermolkenen Milchmenge und deren Gehalt an Fettprozenten. Die heute gebrauchlichen Verfahren zur Schatzung des Erb- bildes von Zuchttieren sind mittels dieser Daten entwickelt worden. Der Gedanke der Fortentwicklung dieses Verfahrens ist naheliegend. Aus diesen Uberlegungen wurden die Futter- und Leistungskontrolle an Leistungskuhen aus verschiedenen Niederungszuchtgebieten durch das Max-Planck-Institut in Mariensee entwickelt (WITT [33a], HUTH [14]),bei denen nach der Aussage von WITT (33a) die Oberlegung tragend war, ,,die physiologischen Grenzen abzutasten, um in Erfahrung zu bringen, bei welcher Milchleistun noch das stoffliche und energetische Gleichgewicht im Ernah- Milcherzeugung bei Kuhen mit hohen Leistungen einer exakten Prufung zu unterziehen. Es handelt sich bei den Marienseer Untersuchungen um eine erweiterte Leistungskontrolle von Leistungseliten aus verschiedenen Zucht- gebieten, um an ,,neutraler Stelle" (WITT) den Nachweis hohen Leistungs- vermogens zu erbringen. Dieser Nachweis ist vollauf gefuhrt worden. Daruber hinaus ist die Feststellung bedeutsam, dai3 trotz der Leistungshohe die wirt- schaftliche Futterverwertung ungiinstig war, so dai3 WITT (33a) klar die Aus- sage machen konnte, dai3 die Ilentabilitat der Milcherzeugung bei diesen Kuhen nicht gegeben war (siehe auch WITT [33d]). Bei diesen Untersuchungen stand die Hochleistungskuh (@ 11 Ostfriesen 8026,2/3,93 Izc Fett, Ct, 10 Schleswig-Holsteiner 7374/4,38 ! % Fett, d, 8 Olden- rungshausha B t der Tiere herzustellen ist", - mithin die Wirtschaftlichkeit der

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Der Versuch einer neuzeitlichen Prufung von Bullenmuttern

Von

H. BRUGGEMANN, F. TRAPPMANN und P. GROTHE

Mit 12 Abbildungen

Weise ist es, beide Augen auf das Fordersame lenken. - Und da sich die neuen Tage aus dem Schutt der alten bauen, kann ein ungetrubtes Auge ruckwarts blickend vorwarts schauen.

Fr. W. WEBER in ,,Dreizehnlinden".

A. Einfiihrung

Die Leistungsprufung gibt dem neuzeitlichen zuchterischen Geschehen die Grundlage. In der Rindviehzucht erstreckt sie sich auf die Ermittlung der in einem bestimmten Zeitabschnitt ermolkenen Milchmenge und deren Gehalt an Fettprozenten. Die heute gebrauchlichen Verfahren zur Schatzung des Erb- bildes von Zuchttieren sind mittels dieser Daten entwickelt worden. Der Gedanke der Fortentwicklung dieses Verfahrens ist naheliegend.

Aus diesen Uberlegungen wurden die Futter- und Leistungskontrolle an Leistungskuhen aus verschiedenen Niederungszuchtgebieten durch das Max-Planck-Institut in Mariensee entwickelt (WITT [33a], HUTH [14]),bei denen nach der Aussage von WITT (33a) die Oberlegung tragend war, ,,die physiologischen Grenzen abzutasten, um in Erfahrung zu bringen, bei welcher Milchleistun noch das stoffliche und energetische Gleichgewicht im Ernah-

Milcherzeugung bei Kuhen mit hohen Leistungen einer exakten Prufung zu unterziehen. Es handelt sich bei den Marienseer Untersuchungen um eine erweiterte Leistungskontrolle von Leistungseliten aus verschiedenen Zucht- gebieten, um an ,,neutraler Stelle" (WITT) den Nachweis hohen Leistungs- vermogens zu erbringen. Dieser Nachweis ist vollauf gefuhrt worden. Daruber hinaus ist die Feststellung bedeutsam, dai3 trotz der Leistungshohe die wirt- schaftliche Futterverwertung ungiinstig war, so dai3 WITT (33a) klar die Aus- sage machen konnte, dai3 die Ilentabilitat der Milcherzeugung bei diesen Kuhen nicht gegeben war (siehe auch WITT [33d]).

Bei diesen Untersuchungen stand die Hochleistungskuh (@ 11 Ostfriesen 8026,2/3,93 Izc Fett, Ct, 10 Schleswig-Holsteiner 7374/4,38 !% Fett, d, 8 Olden-

rungshausha B t der Tiere herzustellen ist", - mithin die Wirtschaftlichkeit der

256 I; R ii G G I.: hi A N N , T R A P P M A N N u n d G 11 0. r 1 1 E

burger 657814,12 '%; Fett jeweils mit 365 Tagen Laktationsdauer) i n der Pru- fling. Ohne Frage haben die Untersuchungen wissenschaftlich wertvollstes Material vermittelt, haben aber die Frage offen gelassen, wie die dem der- zeitigcn Zuchtziel (5000 kgi4 % Fett) entsprechende Kuh bei einer solchen Prufung abschneidet, um eine geprufte K u h als fur die Landeszucht geeignete Bullenmutter ansprechen zu konnen.

Es ist verstandlich, dafl im Zuchtgeschehen den1 Vatel-tier wegen seines groficn Einfluflradius besondere Beachtung geschenkt wird, und es ist eindeutig, da13 die Erbwertgenese aus den1 Tochter-Mutter-Vergleich die Sicherheit in der Zuchtplanung erhoht (ZOKN und BRUCCEMANN [ 2 O ] ) . Es ist aber auch nicht ZLI ubersehen, dafl das Vatertier nur bei entsprechender Anpaarung den

Abb. 1 1.orschunxiIiof lliienhnusen (Krcis Hiisrer) der Westfilischcti Herdhuchgesellschaft

crwarteten Erfolg bringen kann, da die Mengenleistungsnierkmale i. a. dein intermedisrcn Erbgang folgen.

Das Vatertier selbst hat 50 % seiner Erbanlage von der eigenen Mutter erhalten. So liegt der Gedanke nahe, sich der Bullenmutter besonders anzu- nchmen, weil sie uber den Sohn n i t vielen ihrer eigenen Eigenschaften in dcssen weiblicher Nachzucht anteilmafiig wirksnm wird. Und hier interes- sicren nicht nur die direkten mefibaren Nutzleistungen besprochener Art, sondern auch alle Fragen, die mit der Hervorbringung dieser Leistungen in1 Zusamnicnhang stehcn. V ~ N G E ( 3 1) demonstriert an1 d?inischen Nachzucht- Testverfahren, da13 genetische Unterschiede zwischon Tochtergruppcn ver- schied en er B u I 1 en hi n si ch t 1 i ch de r Eigensch a f t ,, Fu t t er v e r w el- t u n g '' bes te h cn iind sagt aus, daf3 die Erblichkeit dieser ph ysiologischen Gegebcnheiten eine derartige Variationsbreite habe, da13 es wunschcnswert erscheint, die Zucht- wahl beim Milchvieh auch auf dieses Charakteristikum auszudehncn (SCHMIDI', MEHNFK, SC.HELPI.K [29], PIFL [27], ZOKN [34]).

D e r Versuch einer neuzeitlichen Priifung von I3ullcnmiittern 257

Aus diesen Uberlegungen heraus sah sich die Westfalische Herdbuch- gesellschaft fur die Zucht des schwarzweiflen Tieflandrindes e. V. n i t dem Sitz in Hamm veranlatit, fur ihr Zuchtgebiet auf dem von ihr fur Versuchs- zwecke eingerichteten Forschungshof Thienhausen (Hoxter) ein umfangreiches Forschungsprogramm zu entwickeln mit der Aufgabe, eine Methode zu er- arbeiten, Bullenmutter hinsichtlich aller erfaflbaren renteentscheidenden Eigen- schaften genauestens zii analysieren.

Der Forschungshof Thienhausen, eine Pachtung aus dem Besitz des FRHR. V O N HAXTHAUSEN, war in den Jahren 1865 bis 1887 Wohnsitz des Arztes FKIEDKICH WILHELM WEBEX, dem Dichter von ,,Dreizehnlinden". Das uber den ersten Bericht uber dieses Forschungsprogramm gesetzte Motto wird aus dieser Tatsache verstandlich.

Es ist mir (BKUGGEMANN) ein Bedurfnis, der Westfalischen Herdbuch- gesellschaft Dank fur den erteilten Auftrag zur Uberwachung dieser Unter- suchungen zu sagen. Der Dank gilt auch allen Persijnlichkeiten und Dienst- stellen, die Teil hatten an der Einrichtung und Durchfuhrung dieses For- schungsprogrammes. Eine besondere Anerkennung verdienen die die Prufung durchfuhrenden staatl. gepr. Landwirte Claus HOECK und Claus SCHMOLINSKI und der Melkermeister KIABUNDE.

B. Durchfuhrung der Priifung

1. T e c h n i s c h e V o r a u s s e t z u n g e n Im Herbst wurde mit der Durchfuhrung der ersten Versuchsreihe be-

gonnen, nachdeni die technischen und personellen Voraussetzungen geschaf- fen waren. I h r c h die Herdbuchgesellschaft wurden 19 Bullenmutter aus- gesucht, die schon wertvolle weibliche und mannliche Nachzucht geliefert hatten bzw. aus Familien stammten, bei denen die sichere Leistungsvererbung in1 Rahnien der Gegebcnheiten bekannt ist. Freundlicherweise erklarten sich die Ziichter bereit, ihre Zuchteliten fur die IIauer einer Laktation an neutraler Stelle priifen zu lassen. I h r Versthdnis mufi besonders deshalb dankbar aner- lrnnnt werden, weil das Prufungsverfahren erst entwickelt werden mufite.

Die Tiere wurden drei bis vier Wochen vor dem erwarteten Abkalbe- datum nach Thienhausen uberfuhrt, um eine Gewohnung an die neue Um- gebung zu erreichen. Die Tiere waren im Heimatstall vor dem Verschicken 2uf ihren Gesundheitszustnnd hinsichtlich Tbc, Abortus-Bang, Gelben Galt usw. untersucht worden; auch wahrend ihres Aufenthaltes auf dem Forschungs- hof standen die Kuhe stzndig unter veterinarmedizitlischer Uberwachung durch Herrn Tierarzt Dr. RITTER. Der Stall, der im Jahre 1953/54 neu erbaut wurde, ist niit einem Mittellangstand ni i t Frefigitter und Einzelfutterungs- vorrichtung und Selbsttranke ausgerustet. Technisch waren alle Voraussetzun- gcn (Futterwaagen, automatische Milchwaage [System Bizerba], Milchlabora- tori i t in) vo rh a t i den.

Aus organisatorischen Grunden lie8 es sich nicht erreichen, dafl alle ange- lieferten Tiere in einem begrenzten Zeitraum abkalbten. Die Kuh ,,Gerda" kalbte zuerst, und zwar am 5. Dezember 1954 und die Kuh ,,Blende" zuletzt am 5. Marz 1955. Das Alter des Versuchsjahrgangs lag bei sechs Jahren mit Schwankungen von drei bis neuti Jahren. Die Erfahrung hat gelehrt, dafi es nicht zweckniatiig ist, fur Untersuchungen mit Zielsetzung der ausgefuhrten Art Tiere vor dem 3 . Kalb auszuwahlen, d a diese in der Regel ihre volle Leistungsfiihigkeit noch nicht entfalten kontien (BUTZ und SCHMAHLSTIEG [ 81).

258 B R ~ I G G E M A N N , T R A P P M A N N u n d G R O T H E

Alle Kuhe wurden wahrend der geplanten 3OOtagigen Prufungsdauer ini Stall auf dem Mittellang-Stand gehalten. Fur eine solche Prufung ist die

ganzjahrige Stallhaltung erforderlich, weil nur auf diesem Wege die Futter- aufnahme genau feststell- bar ist. Hier weicht das von uns gewahlte Pru- fungsverfahren von dein Marienseer ab (WITT, HUTH).

Abb. 2 Bullcnmutter im Versuchssrall mit Einzel-

futtereinrichtung

Milchlaboratorium in Thienhausen Abb. 3

Die Somnierfutte- rung wurde dergestalt durchgefuhrt, dafl taglich das erforderliche Grun- futter herangeschafi wer- den muate. Gefuttert wurde grundsatzlich zwei- mal, und zwar morgens um 5 Uhr und nachmit-

tags um 16 Uhr. Krafifutter wurde vor dem Grundfutter gereicht, anschlieflcnd zum Ab- futtern Heu.

Die Futterzuwagungen er- folgten so, dai3 die Grundfutter- mittel nach Belieben verzehrt werden konnten; die nicht auf- genommenen Mengen wurden vor der nachstcn Futterzeit zu- ruckgewogen. N u r durch diese Feststellungen konnte ein Bild uber die Futteraufnahme und die Frefigewohnheiten der ein- zelnen Tiere gewonnen werden.

Die Futterrationsberechnung wurde zum Zwecke der Anpas- sung der Nahrstoffnormcn an die jeweilige Milchleistung wochentlich vorgenommen. Eine ,,Sicherung" durch Zulage von einer die Milchleistung leicht ubersteigendcn N3hrstotfmcnge wahrend des ersten Drittels der Laktation erschien dabei not- wend i g .

Gemolkcn wurde zweimal taglich. Die Milchmcngcnkon- trollen mit Fettbestimmunnen (GERBER) wurdcn taglich durih-

gefuhrt; die Arbeitsaufwendung war notig, um die Individualitat des Einzel- tieres zu erkenncn. Weiter bot sich Gelegenheit, eincn Vergleich anzustellen

Der Versuch einer neuzeitlihen Priifung von Bullenmiittern 259

zwischen der taglichen Kontrolle mit der dreiwochentlich durchgefuhrten amt- lichen Kontrolle hinsichtlich der Exaktheit des letzten Verfahrens (LAUP- R r c m [23], HAPP [12]). Es darf hier schon mitgeteilt werden, da8 die er- niittelten Unterschiede sich als nur verhaltnismai3ig geringfugig erwiesen.

Die Gewichtskontrollen wurden in regelmagigen AbstSnden von vier Wochen durchgefuhrt.

Alle Tiere wurden acht bis spatestens zehn Wochen nach den1 Kalben wieder in Zuchtbenutzun genommen. WITT (33 a) und HUTW (14) liei3en bei

eine Mafinahme, die zwar zu hohen Laktationsleistungen fuhrt, aber betriebs- wirtschaftlich bedenklich erscheint (MORRISON, ERB, SHAW 1251, BLOHM [5], WALTHER [32]). Uns kam es darauf an, die der Praxis gegebenen Weisungen, jedes Jahr ein Kalb von der Kuh zu gewinnen, zu befolgen. Vereinbarungs- gemai3 wurde das vom Tierbesitzer gewunschte Vatertier benutzt, entweder im naturlichen Deckakt (Remo, Raeder, Zahringer, Gerd, Zwillich) oder durch Besamung (Rio).

Wie aus der beigefugten Tabelle I zu entnehmen ist, nahmen von den 19 Versuchskuhen 15 Tiere beim ersten Sprung auf, bei 2 Tieren (Herrin und Jutta) waren zwei Sprunge zur Trachtigkeit notwendig. Die Kuhe Klette und Refalda wiesen cystische Entartungen der Eierstocke auf, so dai3 die Tiere ohne Trachtigkeitsattest aus Thienhausen entlassen wurden. Die Kuh Refalda wurde nach Entfernung der Cysten im Heimatstalle tragend, wahrend Kuh Klette vom Tierarzt als zuchtuntauglich erklart wurde.

Dieses Ergebnis ist beachtlich unter Berucksichtigung der haufigen Klagen uber Zuchtschwierigkeiten. Durch das Fehlen des zu erwartenden Umbullens wurde die Laktationszeit so verkurzt, dai3 einige Tiere sogar unter der ange- strebten Laktationslange von 300 Tagen blieben. Das Sexualgeschehen ist immer ein Ausdruck des Gesundheitszustandes und Wohlbefindens der Tiere. Es ist eindeutig, dai3 diese Voraussetzungen bei den Versuchskuhen als voll erfullt angesprochen werden miissen.

Es sei an dieser Stelle noch einmal betont, dai3 bewui3t vermieden wurde, die Tiere zu Hochstleistungen zu treiben bzw. durch eine verlangerte Lakta- tionsperiode hohe Leistungen innerhalb einer Laktation zu erzielen.

ihren Prufungen die Ku fl e erst etwa funf Monate nach dem Abkalben ZU,

2. V e r s u c h s t i e r e

Die aus allen Teilen des Zuchtgebietes zusammengefuhrten Versuchstiere (s. Tabelle I) sind mit wenigen Ausnahmen als wertvolle Zuchtprodukte an- zusprechen. Bei der Auswahl der Tiere war nicht die Leistungshohe entschei- dend, - sondern der zuchterische Wert. Trotz der Vielzahl der Blutfuhrungen innerhalb des Zuchtgebietes zeigte die Kollektion in den Ahnenreihen vor- wiegend bekanntes Blut, teilweise engste verwandschaftliche Beziehungen, wo- durch die Abwagung der Ergebnisse durch die Vergleichsmoglichkeit erleichtert wird, und durch die untersuchten Faktoren ein, wenn auch zunachst noch nicht gesichertes Urteil uber die Vererbungspotenz des jeweils gleichen Elternteils moglich werden wird.

Es zeigten sich verwandschaftliche Beziehungen bei folgenden Kuhen : 1. ,,Eule" und ,,Fee" hatten zum Vater ,,Zensor" 18 678 RL 2. ,, Jutta" und ,,Amsel" hatten zum Vater ,,Anschlui3" 21 521 3. ,,Herrin" und ,,Helga" hatten zum Groi3vater ,,Griesbart" 11 387 KL

S a m e Zcchter (13csitzc.r) gr1)orcii I

1. .\tnsc,l 1. I lo i~~ l io r s t , .\lbcrsloli , 6. 3. 1949 2. .\nits \'ol.%, ISilinsen ' 3. 2. 1950 3. IkQtc 1 I ckitig-Hasclhoff, Griitloti ti 8. 1. 1949 4. I3eatc Il;irrcnschmitlt, I,osten 28. 8. 1948 5. Illentlc ~lcirr-RIeintrup, St. \.iet 9. 2. 1950 6 . I)ina Kriiger- Sitltlessen 18. 11. 1949 7. L<lvir;i Scliiilte-I )ocinghaus, L:ingciil)cq 7. 2. 1951 8. I<ulc* ( I )riiggemollrr, Stronibcrg) 13. 1. 1946 9. I:cT \\'intrr, Stromherg 11. 9. 1946

10. I ~ l O C l t C ~ v. t l . 13orcl1, Holztiauscn 11. (;ertl;i I ) t i tinghoff, Hainhauscw

12. Helga Kcrsting, Tippborg 13. Hclrna ih)I)l)ert, Sitltlesscn 14. Herrin Hvitlhues, 1,ipplmrg

IS. Ju t t a Hcirn;irin, .\lbersloh

16. K l t t t r Scliiittc .\G., Hcistcrholz

13. 10. 1949 , 17. 7. 1950 '

17. 2. 1947 22. 11. 1949

5. 11. 1946

23. 2. 1950

24. 7. 1949

18. Sara 19. 'IrZnr.

\.bgctling, Stockhauscn 'lrcsrlcr, Stockhauscn

4. 10. 1947 3. 11. 1951

4. ,,Sara" und , ,Trhe ' ' waren Tochter bzw. Enkelin von ,,Trintje's Adema" 17 473

5. ,,Beate" und ,,Anita" waren Tochter bzw. Enkelin von ,,Max" 18 448

6. ,,Dina" ist ein Inzuchtprodukt auf ,,Astronom" 18 639 i n 11. Ahnen- reihe.

7. ,,Blende" ist ein Inzuchtprodukt auf ,,Zoll" 20 022 in 11. Ahnenreihe.

Fur die zusamnienfassenden Versuchsauswertungeii sind zuni Zwecke einer objektiven Beurteilungsgrundlage drei Tiere unberucksichtigt geblieben:

1. ,,Gerda", brachte Zwillinge, erholte sich voii der schweren Geburt nicht und brachte daher ein Ergebnis, welches nicht ihrer Leistungs- fahigkeit entspricht. In 270 Lak.-Tagen 3837,6 - 3,54% - 135,s. Nach Mitteilung des Besitzers ist ,,Gerda" inzwischen geschlachtet worden.

,,Trane", wurde am 3. Dezeniber 1954 t i i c h t trockengestellt ange- liefert und kalbte bereits am 6. Janiiar 1955. Sie ist eine junge Kuh und brachte als 2. Laktation i n 300 Lak.-Tagen 3285,2 - 4,35 'J., - 143,3. Nach Untersuchungen voii COMBEKG und CEKSOVSKY mufl fur jungere Kuhe eine Trockenzeit von 50 bis 60 Tagen gefordert werden, wenn keine negativen Auswirkungen auf die kommende Laktation durch zu kurze Trockenzeit auflreten sollen.

3. ,,Elvira", hatte eine Zwischenkalbezeit voii nur 348 Tagen, die Trockenzeit umfante 38 Tage. AuRerdem war sie an Acetonamie erkrankt (am 27, Februar 1955). Leistung in 245 Lakt.-Tagen

2.

2896,O - 3,93 76 - 113,7.

I)er Versuch einer neuzeitlichen Priifung von l3ullenmuttcrn 261

T a h e l l e 1

I I letztcr

~

K,i1 I ic t r r in i n Ilcmcrkungcn

I I getlcckt a m ' van

2. 3. 1955 20. 1. 1955

1. 1. 1955 25. 1. 1955

5. 3. 1955 5. 1. 1955 7. 2. 1955

30. 12. 1954 2. 1. 1955

5. 1. 1955 5. 12. 1954*)

17. 1. 1955 4. 1. 1956

14. 12. 1954

10. 2. 1955

27. 1. 1955

6. 2. 1955

9. 2 . 1955 6. 1. 1955

17. 5. 1955 2. 4. 1955 4. 3. 1955 6. 4. 1955

18. 5. 1955 21. 3. 1955 21. 4. 1955 1

22. 3. 1955 14. 3. 1955

26. 3. 1955 1 29. 1. 1955

21. 3. 1955 1 17. 3. 1955 1 19. 2. 1955 4. 3. 1955 '

20. 4. 1955 ' 20. 6. 1955 ,

I

I

4. 4. 1955

15. 6. 1955 ,

15.4.1955 26.3. 1955

Iiemo Kemo Kaeder Kemo Kemo Zah r i n geI Gerd Zwillich Zwillich

Rcmo Remo

Rcmo Remo Zwillich

Remo

Renio

Rio

Kemo Rcm(i

~

27. 2. 1955 Acctoniiniic:

Fistel am Riicken ! Trittverlctzung Eutcr

, *) Zwillinge (dd), s tarkc Schadigung der K u h

i , -~

- I

' Eicrstockcysten

1 Funktionsstorungrn , im Eicrstock I

i operativ cntfernt

Bemerkenswert ist, dai3 die drei Ausgeschiedenen junge Tiere sind mit den1 zweiten bzw. dritten Kalb, wodurch nochmals die Forderung unter- strichen wird, in Prufungen diescr Art nur Tiere ab drittem bis viertem Kalb mit voll entwickelter Leistungsfahigkeit zu nehmen.

In den weiteren Ausfuhrungen werden die Auswertungen von 16 Ver- suchstieren Berucltsichtigung finden.

3 . G e w i c h t s k o n t r o l l e Die Gewichtsfeststellungen wurden regelmai3ig alle vier Wochen bei

Nuchternheit der Tiere durchgefuhrt. Die Tendenz der Gewichtsentwicklung 1513t sich gut erkennen, dn von jedem Tier die Daten von zehn Wiigeperioden vorliegen. Die erste Wagung wurde 24 Stunden nach dem Abkalben und die letzte 2 1 Stunden vor Versuchsende vorgenommen.

Das Durchschnittsgewicht aller Versuchstiere zu Versuchsbeginn lag bei 652 kg mit Schwankungen von 580 bis 727 kg. Nach Laktationsbeginn wurde ein allgemeines leichtes Absinken der Gewichte beobachtet, welches sich rnit dem Abklingen der Laktation fing und wieder anstieg. Dieses geht aus dem Durchschnittsgewicht aller Wagungen hervor, welches 614 kg (Schwankungen von 581 bis 695 kg) betragt. Bei Versuchsende lag das Gewicht mit 669 kg mit Schwankungen von 591 bis 724 kg hoch. Deutlich in Erscheinung tretende Ge- wichtsabnahnien, zu erkennen an den ersten und letzten Gewichtsfeststellun- gen, sind bei keinem Tier aufgetreten.

Fur den Erhaltungsbedarf wurden jeweils die Durchschnittsgewichte der Versuchsdauer zugrunde gelegt. Als Normen fur den Erhaltungsbedarf wurde von einem Lebendgewicht von 550 kg mit einem Tagesbedarf von 300 g v. Rohprotein und 3000 STE ausgegangen.

262 B H U G G E M A N N , T R A P P M A N N u n d G R O T I ~ E

G e w i c h t e d e r e i n z e l n e n T i e r e

Gewicht lhrchschnitts-

I ! .4nfang ! Entle 1 fiewicht Knnie i Geburtsdaturn

1. Xnisel 2. j\nita 3. I k a t e 4. lk!ate 5. lllentlc I

I 6 . 1 ) i n a 7. lSule 8. l e e 9. Iclockc I

10. Helga 11. Hclmii I I

12. Herrin 13. Ju t t a 14. lilcttc 15. Iiefaltla 16. Sara I

1 )urclischnittsgc~~icht

I

1

i

6. 3. 1949 3. 12. 1950 8. 1. 1949

28. 4. 1948 9. 2. 1950

18. 11. 1949 13. 1. 1946 11. 9. 1946 13. 10. 1949 17. 2. 1947 22. 11. 1949

5. 11. 1946 23. 2. 1950 24. 7. 1949 15. 3. 1948 4. 10. 1947

' 607 650 707 710

1 640 652 681 686

' 653 710 641 680

l 691 , 703 604 591 656 670

' 580 625 670 670 613 665 633 660

I 673 668 653 640

1 727 724

I 652 ' 669

589,O 694,5 610,O 650,s 659,5 640,O 684,2 581,l 613.3 584,O 641,O 619,5 622,9 661,O 606,3 688,O

634,O

Fur die Erzeugung von 1 kg 4 O/oiger Milch wurden als Leistungsanteil 60 g verd. Rohprotein und 275 Starkeeinheiten gem. DLG-Normen in Rech- nung gestellt.

4. F u t t e r m i t t e l Zur Verfutterung kamen im wesentlichen wirtschaftseigene Erzeugnisse

unter Zukauf von Kraftfutter, und zwar wurde hier auf ein Futter zuriick- gegrifien, welches den Verhaltnissen des Zuchtgebietes angepai3t ist, in seiner

N a h r s t o f f g e h a l t d e r F u t r e r r n i t c e l In t kp sind cnthalrcn in g:

I N-freie 1 1 Trocken- Koh- j verdaul.

I substanz protein Kohprot. stoffe I ~ Kohfett Rohfaser I Extrakt- I STE Futtermittel

M'iesenheu 1. Probc , 878 2. Probe I 799 3. Probe 950

blatt 91,o

l)lattsilage 1. I'robe 137,6 2. I'robe 151,6 3. Probe 1 217,2

Zuckerruben- '

Zuckerruben- ~

Fu tterruben

Troblako

Trockenschnitzcl 1. Probe 2, I'robe 3. Probe 4. I'robe

WeCeGe I

11,5

92,O

806,6 908,7 869,5 870,G

846,O

I 118,6 77,l 115.5 I 70,6 97.0 ~ 63.1

18,l

22,7 26,l 35,O

12,2

139,O

81,l 102.6 86,5 91,6

280,3

13.6

15,O 17,2 23,l

7,9 89,9

43,8 55,4 46,7 49,5

232,G

27,5

18,O 21,2

I I 291,O 365,7 372 243,3 I 336,3 341 286,O 381,O 360

15,4 402,O

28,7 , 50,4 34,8 66,7 38,2 93,5

7,s 77,4

12,4 112,O 558,9

1 ,o 147.0 643,5 130 114,2 631,2

174,l 572.1 - 178,9 545,O

58,9 ' 118,6 344,3

54,6

57,O 69,O 93,7

82,O 561

610 609 556 536

605

Der Versuch einer neuzeitlichen Prufung von Bullenmiittcrn 263

Nahrstoffzusammensetzung aber weitgehend dem DLG - Milchviehfutter entspricht, das WeCeGe'?) - Herdbuchfutter. Es hat gegenuber den eigenen Kraftfuttergemischen anderer Versuchsansteller ( 3 3 a, 14), die Eigenmischungeil verfutterten, den Vorteil, in seiner Zusammensetzung konstant und damit nicht den Fehlerquellen des Selbstmischens unterworien zu sein.

Das im eigenen Betrieb gewonnene Heu war auf Grund der schlechten Ernteverhaltnisse des .Jahres 1954 nur als mittelgut zu bezeichnen. Die Analysenwerte sind zwar teilweise noch ausreichend; sie lassen aber nicht die geschmackliche und geruchliche Gute eines Futtermittels erkennen, und gerade diese sind fur die Aufnahmefreudigkeit fur ein Futtermittel, insbesondere Lcim Heu, mitentscheidend.

Die Saftfutterration der Wintermonate bestand aus Massenruben und Zuckerrubenblattsilage, in Erdgruben hergestellt.

Wahrend der Sommermoiiate kam vorwiegend Gras von Mahweiden zur Verfutteruiig, mit Ausnahme des Monats Juli, in welchem ein Hafer-Wick- gemenge gefuttert wurde. Alle Futtermittelpartien wurden durch das Josef- Konig-Institut in Munster auf ihren Nahrstoffgehalt untersucht, mit Aus- nahme des Grunfutters, das nach den Daten der DLG-Futterwerttabelle ein- gestuft wurde.

5. F u t t e r u n g u n d F u t t e r a u f n a h m e Zum Prufungsbeginn im 1)ezember 1954 wurden als Grundfutter 25 kg

Futterruben und 25 kg Zuckerrubenblattsilage, in Erdgrube hergestellt, ange- boten, und zwdr das Garfutter morgens und Futterruben nachmittags. Dam wurde Heu in wechselnden Mengen von 5 bis 7 kg und Kraftfutter nach Leistung gereicht. Mit der Verknappung der Ruben im Marz 1955 wurde die Gabc auf 20 kg reduziert. Als am 23. MZrz 1955 die Ruben verfuttert waren, wurde die Garfuttergabe auf 40 kg heraufgesetzt. Um mit dem Garfutter den AnschluQ an die Grunfutterperiode zu erreichen, wurden die taglichen Gaben von 40 kg allmahlich uber 3 0 auf 20 bis zum 30. April 1955 verringert. Ein Ausgleich wurde in der Zufutterung von 5 kg Schnitzeln je Tier uiid Tag gesucht. Die Grunfutterperiode begann am 23. Mai 1955. Das Gras stanimte von Wiesen und Weiden und wurde taglich frisch gemaht angefahren. Es wurde in Mengen von 40 bis 55 kg vorgelegt. Zur Erreichung der notwendigen Xahrstofikonzentration gab es Schnitzel oder Heu und Kraftfutter je nach Leistung. Im Monat Juli kam ein Haferwickgemenge zur Verfutterung. Samt- liche Laktationskurven zeigen in diesen Wochen einen bemerkenswerten Abfall. Mit Beginn der Zuckerrubenernte am 3 . Oktober wurde Gras durch frisches Rubenblatt ersetzt. Allmahlich gesteigerte Mengen von 50 bis 80 kg je Tier und Tag gelangteii zur Verfutterung; Mengen, die im allgemeinen auch auf- genonimen wurden, ohne dai3 ein besonders starkes Laxieren auftrat. Dazu bckamen die Tiere Schnitzel und Heu. Die tagliche Mineralstoffgabe - in Form von Vitakalk - betrug 150 g. In der Rubenblattperiode wurde die Gabe durch eine Viehsalzmischung auf 200 g erhoht. Das Krafifutter der ge- saniten Periode bestand aus einem WeCeGe-Schnitzelgemisch, welches je nach dem Ausgleich der erforderlichen Nkhrstoffmengen unterschiedlicher Zusani- niensetzung war.

':.) WcstfBlische Zentral-Genossenschaft. %. ' r i e r7u~hrg . Ziiclitgsbiol., Bd. hX, Ilrfi 3 19

264 B R U G G E M A N N , T R A P P M A N N u n d G R O T H E

Die von den einzelnen Tieren verzehrten Futtermengen sind in der Auf- stellung 111 aufgefuhrt.

T j b e l l e 3

V e r z e h r t e F u t t e r m i r t e l j e K u h i n k g w a h r e n d d e r L a k t a t i o n s p e r i o d e

S a m e

9. I;locltc 10. I relpl

11. Ilelma 12. Herrin 13. Jutt:i 14. Klrttt. 15. l<eial(la 16. Sara

Schnit- zel

1134 2539,5 4704,6 1022,2' 1062,6 84,l 1442 3177,3 3422,3 976,3 1117,8 85,h

1 2161 3412,l 433,2 991,G 999,O 1 87,6 1282 3073,9 3749,9 985,9 1192,9 85,6

2105 3359,7 ~ 954,9 705,6 86,6 2180 3274,s 2030,l 1043,6 1173,2 84,7

I 2166 1 3364.5 2000.0 1041.4 1250,4 1 87,O

1091 2520,O 4758,l 1014,O 1130,s 1 85,6

1467,s

881,9

1114,7

11OS,4 963,6

1102,6

8 9 0 3

945,3

tlurclischnittl. .4iifn;1hnic (lz 16,2 31,2 28,2 9,8 10,7

2069 3400:O 232311 99511 1533 3290.3 3118,9 927,9 2123 3453.4 2107,') 980,7 2195 3416,O 1394,6 1135,4 1055 ' 2838,l 4659,9 ' 951,2 1392 3159,s 718,2 862,h 1112 2887,O , 4630,9 , 368,l 925 2733,O 2309,4 782.5

86,8 86,s 86,8 88,s 85,6 85.6 85,7 85,6

0,86

818,s

621,O 784,3 765,2 455,4 718,3 848,9 706,6 689,4 508,5 646,3 847,s 590,2 697,6 581,4

737,2

6,9

Griinfutter

Hafcr- IVick-

Ge- mcnge

1108,O 1104,O

1087.0

1138,O

1065,O

1148.0 1105.0 1076,O 11 55,o 11 14,0 1105,O 1101,0

1105,o

1105,o

1105,o

1100,o

iViesen- gras

weitlc)

5163.7 5189,l 5177,7 5105,8 5194,l 4619,l 5129,2 5216,O 5104,2 5243,2 5216,4 5236.8 5160,8 5148,O 5231,4 5249.5

( n i a -

11.1 51,s

Als begrenzender Faktor fur das Futteraufnahmevermogen des Einzel- tieres wird vielfach die Trockensubstanz oder auch der Ballastgehalt (unver- dauliche organische Substanz) angesehen. Nach Untersuchungen von HUTH (1 4) sind die Trockenmasse - und Ballastaufnahme im Verlnuf der Laktation nicht konstant, und die Schwankungsbreite in der Ballastaufnahme beim Einzeltier wie auch beim Vergleich von Tier zu Tier groi3er als die der Trockensubstanz- aufnahme. Weiter kommt H u m (14) zu dem Schlui3, das die als ziemlich konstant angenommene Ballastzahl von 4,3 fur sein Material zu hoch liegt. Auch FISSMER (10) kommt ZLI dem Ergebnis, dai3 der Wert von 4,3 zu hoch angenommen ist, und die Trockensubstanz ein besserer Gradmesser fur das Siittigungsgefuhl der Milchkuh darstellt. BRUCGEMANN (6 a) berichtet, dai3 weder Trockenmasse noch Ballast als sattigendes Moment genau zu erfassen sind, ,,weil einmal die im tierischen Organismus sich vollziehenden biologischen Prozesse stzndigen Wandlungen unterworfen sind und weil zum anderen das S3ttigungsgefiihl durch soniatische Keize bestinimt wird und daher keine ab- solute Objektivierung zulagt. Beide Anteile einer Futtergabe wurden, jeder fur sich, als nutzlich geachtet, Anhaltspunkte fur die Gestaltung der not- wendigen Groi3e einer Futtergabe abzugeben".

Der absinkenden Milchleistung im Verlauf einer Laktation folgt im all- gemeinen auch ein Absinken der Trockenmasse und des Ballastes. Dieses geht deutlich aus den Trockensubstanzkurven der beiden Kuhe ,,Fee" und ,,Helms" hervor. Dai3 daruber hinaus Tiere mit hoherer Leistung und einem ent-

D e r Versuch einer neuzeitlichen Priifung von Bullenmiittern 265

sprechend grofieren physiologischen Hunger groi3ere Mengen an Trockenmasse aufnehmen, berichtet KRUGER (21) und beweist diese Tatsache an eigenem Material gewonnenen Ergebnissen (siehe auch HUTH [ 141).

Bei unserem Material fallen zwei Tiere aus dieser Gesetzmafiigkeit heraus (Flocke und Refalda).

Die aufnehmbare Trockensubstanz ist ebenso wie die Ballastzahl nur geeignet, Annaherungswerte mit grofier Variationsbreite zu vermitteln. Da in beiden Begriffen die Rohfaser ein das Futtervolumen stark beeinflussender Anteil ist, liegt der Gedanke nahe, den Rohfasergehalt einer Futtergabe Zuni Kriterium des Futtervolumens zu nehmen. In der uber eine Laktationsperiode sich erstreckender Untersuchung konnte bei 16 Milchkuhen eine durchschnitt ~

liche tagliche Rohfaseraufnahme von 3,85 kg (3,63-4,03 kg) festgestellt werden. Bei Betrachtung der Rohfaseraufnahme durch das Einzeltier ergeben sich Schwankungen von etwa 3.0-5,0 kg wahrend der Gesamtprufungszeit. Beeinflufit wird die Hohe der Rohfaseraufnahme offensichtlich durch Schmack- hnftigkeit und Wassergehalt der Gesamtfuttergabe, von dem eine Spontan- wirkung hinsichtlich der Sattigung ausgeht. Der Rohfasergehalt des aufge- nommenen Futters betrug im Mittel 23 !% der Trockensubstanz einer Tages- futtergabe. KRUGFR und Mitarbeiter ermittelten die maximal aufgenommene Rohfasermenge durch die Milchkuh mit 4,2 kg bei 28,9 ?4 Rohfaser in der Trockenmasse. Gesicherte Korrelationen konnten weder zur Hohe der Milch- leistung oder zu korperbaulichen Charakteristiken noch zum Trockensubstanz- gehalt der Futtergabe nachgewiesen werden.

kg Milch in Loktation (300 rage) 2 7 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 , I

5 6 7 8 9 U I 2 3 Y S 6 7 8 9 5 7 2 3'4 5 6

Abb. 4 Aufnahmc von Trockcnsubstanz und Rohfaser (Kiihe nach Leistungshohe [FCM] geordnet)

In der beigefugten Darstellung wurden die Versuchskuhe nach der Milch- mengenleistung (FCM) geordnet und diesen Daten die Menge an aufgenom- niener Trockensubstanz und Rohfaser zugeordnet. Auch bei unserem Material nimmt die Trockensubstanzaufnahme mit steigender Leistung der Einzeltiere zu, wahrend sich diese Tendenz hinsichtlich der Rohfaseraufnahme weniger stark andeutet.

19"

266 B ~ U G G E M A N N , T R A P P M A N N u n d G R O T H E

C. Leistungsergebnisse

1. D i e M i l c h e r z e u g u n g Es sei an dieser Stelle noch einmal hervorgehoben, dai3 im Rahmen der

Untersuchung die wirtschafkliche Leistung in Hohe des Zuchtzieles von 5000 kg mit 4,OO % Fett = 200 kg Milchfett angestrebt wurde. Dai3 damit nicht die Grenze der Leistungsfahigkeit unserer Versuchskuhe erreicht worden ist, ist eindeutig. Altere Untersuchungen zum Zweclte deer DRLB-Eintragungen be- weisen die Moglichkeit des Heranfuhrens der Leistung bis an die Grenze der Leistungsfahigkeit. Auch in neuerer Zeit durchgefuhrte Versuche stellen unter Beweis, dai3 die Jahresleistungen bedeutend hoher hatten geschraubt werden konnen, wenn die Kuhe dem Bullen nicht zeitgerecht wieder zugefuhrt worden waren. Bei unsei-en Untersuchungen wurden die Tiere i. a. acht Wochen nach dem Kalben wieder belegt, wodurch die Lange der Laktationszeit ent- sprechend verkurzt wurde und die erzielte Leistung sich in biologkch trag- barer Hohe bewegte. Sieben in Mariensee (1953) uber einen 365tagigen Zeit- raum gepruften Kuhe der Westfalischen HerdbuchgesellschaR wiesen 6225 ltg Milch und 242 kg Milchfett nach.

Die Tabelle IV stellt die Leistung der Prufungslaktationen fruheren im Stall erzielten Leistungen gegenuber.

T a b e l l c 4 L e i s t u n g s c r g e b n i s s e i m V e r s u c h u n d i m H e i m a t s t a l l

Leistungcn irn Heimatstall nach Laktationcn Leistungcn in Thicnhausen

1. ;\nisei 2. . l n i t n 3. I h t e I 4. I3cate 5. 13lentle 6. I)ina 7. EUlC!

8. l'ce 9. Flockc

10. Helga 11. Helnia 12. Herrin 13. Ju t t a 14. Klettc 15. Kcfaltla 16. Sara

1 )urchsclrnitt voii 16 'l'icren

' 300 5045,O 300 1 4733,l

l 280 4650,O 300 5019,4 300 i 5551,2

i 260 1 3518,3 300 I 5137,5 300 I 5629,8 300 4919,4 300 5256,l 300 4337,6 300 4177,O

! 300 5526,9 263 4230,O 300 4987,6 266 4104,8

292 4801,4

4,21 4,44 3,88 4,43 3,29 4,45 3,95 4,01 3,92 3,51 3,67

212,4 I 31365 210,4 180,4 222,6 182,6 156,6 202,9 225,8 192,8 184,s 159,2

4,12 I 172,l 3,82 ~ 211,l 4,33 183,2 4,16 207,5 4,26 174,9

I

11330 31364 31322 21344 2 / 3 4 41352 61321 21349

21290 51336 21322 31307 41343 51285

51344

4,Ol 192,s ' 3,251329

5939 1 3,85 6359 5148 4849 4357 4876 5243 5519 5366 6226 4380 5641 5353 4266 5510 4217

4,14 3,75 4,10 3,46 4,35 3,74 3,79 3,74 3,58 3,56 4,04 3,77 3,61 3 3 3 4.03

5203 ~ 3,84

229 273 193 199 151 212 196 209 20 1 223 156 228 202 154 21 1 170

200

Die in der Prufung ermittelten Leistungen mit im Durchschnitt 4801,4 kg mit 4,Ol 74 Fett sind in 292 Tagen erzielt worden. Damit scheinen die Leistun- gen der Heimatstalle nicht ganz erreicht worden zu sein. Hierbei mu13 aber berucksichtigt werden, dai3 die Versuchstiere im Heimatstall in i. M. 3,25 Lak- t a tionen eine 329tagige Laktationsdauer hatten. Um zu vergleichbaren Werten zu kommen, wurden beide Leistungszahlen auf 4 % Milch (FCM) nach GAINES

Der Versuch einer neuzeitlichen Priifung von Eullcnmuttern 267

(Formel: [Milchmenge . 0,4] + [Fettmenge - 151) umgerechnet und auf die gleiche Lange der Laktation (305 Tage) reduziert. Die ermittelten Daten sind nach dieser Umrechnung:

Durchschnittsleistungen in kg FCM in 305 Tagen, nachgewiesen in Thienhausen im Heimatstall 4929 kg FCM 4776 kg FCM

Ohne auf die Problematik derartigrr Umwertungen einzugehen, diirften diese Zahlen eindeutig als Reweis anzuerkennen sein, dai3 in der Thienhauser Priifung die Leistungen der Heimatstalle i. M. aller Tiere leicht ubertroffen worden sind.

Die sommerliche Stallhaltung wahrend des Versuches hat ohne Frage die Tiere an der vollen Entfaltung ihres Leistungsvermogens gehindert. Wahrend dieser Zeit setzt sich die Kuh beim Weidegang ihre Ration nach eigenem Be- finden zusammen, wahrend das ihr im Stall vorgelegte Grunfutter nicht immer ihren Geschmacltswiinschen entspricht. Die Mengenaufnahmen befriedigten w?ihrend dieser Zeit nicht immer. Die Bestatigung ist in den Laktationskurven zu finden, die bei keinem Tier nach Einsatz der Sommerfiitterung ein ,,Wieder- nielkwerden" erkennen lassen.

Der Fettgehalt Iiegt bei den Laktationsabschliissen im Heimatstall niedri- ger, und zwar urn 0,17 X . Dieser Differenz des Durchschnittswertes stehcn zum Teil erhebliche Unterschiede einzelner Tiere gegeniiber. ,,Klette" gab z. B. im Durchschnitt dreier Laktationen bei gleicher Milchmengenleistung in1 Hei- niatstall 3,61 X Fett und wahrend des Versuches 4,33 ?6 Fett, somit wurde bei ihr eine Steigerung von 0,72 % erreicht. Es wird die Vermutung ausge- sprochen, dafl fur dieses giinstige Ergebnis die ausreichende Mineralstoff- vcrabreichung ausschlaggebend war, fur die im Heimatstall nicht ausreichend Sorge getragen worden ist.

Bei weitgehend gleichen Versuchsbedingungen zeigen sich zwischen den K iihen zum Teil erhebliche Unterschiede in der Milchmengenleistung, im pro- zentischen Fettgehalt und auch in der Lange der Milchergiebigkeit. Die Milch- menge schwankt von 5629,s kg (Fee) bis 3518,2 kg (Dina), der Fettgehalt von 4,45 (Dina) bis 3,29 X (Blende). Urn Vergleichsmoglichkeiten zwischen den einzelnen Tieren und auch zu den Ergebnissen anderer Versuchsansteller zu erarbeiten war eine Umrechnung auf die internntionale Einheit der 4 Xigen Milch nach Gaines notwcndig. Dabei erscheint auch gleichzeitig eine Um- rechnung der erbrachten Leistungen auf den anerkannten internationalen Standard von 305 Tagen angebracht (nach einem Schlussel von RrcI und ANDREW (1 3 pg. 598).

U ni r c c h n u 11 g s s c h 1 ii s s e 1 a u f 3 0 5 L a k t a t i o n s t a g e n a c h R I C E u n d A ~ o n e w s

nei 260 1.alcrntionsi.agcn betriigt Multiplikator 1 , lo bci 265 Laktntionsragcn betriigt Multiplikator 1,09

bei 270 Laktationstagcn betriigt Multiplikator 1,07 bei 275 Laktationstagcn bctr igt Multiplikator 1,06 bei 280 1-aktationstagcn betr igt Multiplikator 1,04 bci 285 Laktationstagen betragt Multiplikator 1,04 bei 290 Laktationstagcn betragt Multiplikator 1,03 bei 295 1-aktationstagen betriigt Multiplikator 1,OZ bei 300 Laktationstagen betragt Multiplikator 1,01

268 B R U G G E M A N N , T R A P P M A N N u n d G R O T H E

Die Umrechnung ergibt folgendes Bild: T a b e l l c 5

L e i s t u n g e n F C M

Name wahrend der

Tcst-Laktation umgerechnet auf 305 T q e -

I h u e r der 1,aktation

1. Anise1 2. i lnita 3. Beate 1 4. Beate 5. Blencle 6. Dins 7. Eule 8. Fee 9. Flockc

10. Helga 11. Hcltna 12. Hcrrin 13. Ju t t a 14. Klette 15. RefaIda 16. Sara

5 203 5 049 4 565 5 347 4 961 3 755 5 100 5 637 4 858 4 873 4 123 4 249 5 382 4 440 5 111 4 269

5 255 5 100 4 747 5 400 5 011 4 130 5 151 5 694 4 907 4 922 4 164 4 292 5 436 4 840 5 162 4 653

I 4 929 D \'on 16 Tiercn 4 808 I Es ist verstandlich, dai3 durch diese Umrechnung in der Reihenfolge der

Leistungen beachtliche Verschiebungen eintreten, insbesondere verursacht durch den sehr unterschiedlichen prozentischen Fettgehalt der Milch. Die Kuh ,,Fee" liegt in allen bisher gegebenen Aufstellungen an der Spitze.

Abb. 5. Lakcationskurve im Mitcel der 16 Testkuhe

In dem auf Wirtschafilichkeit ausgerichteten Zuchtziel der Schwarzbunt- zucht verdient der Verlauf der Laktationskurve besondere Beriicksichtigung. Ohne Zweifel wird ihre Ausformung zu einem starken Teil von der Fiitterung

Der Versuch einer ncazeitlichen Priifung von Bullenmiittern 269

beeinflufit (BUNGER [7]). Daruber hinaus ist sie aber eine individuelle Eigen- art des jeweiligen Tieres (JAENISCH, nach LENKEIT [24]) und ist damit erblich bedingt (BUTZ und SCHMAHLSTIEG [ 81). JOHANSSON (15) gibt eine Heritabili- tilt von 20 O/o fur den Index der Form der Laktationskurve an. Anzustreben ist eine bis zur vierten bis sechsten Woche ansteigende und allmahlich und gleichmai3ig abfallende Kurve ohne besondere Spitzen. Diese Spitzen mussen mit i. a. hohem Kraftfutteraufwand und unter Umstanden auf Kosten der Gesundheit erzielt werden und sind damit als unwirtschafllich abzulehnen. Der Vorschlag von WITT, die jeweilige Kontrolleistung einer Kuh die Tages- hochstleistung in Klammern anzugeben, hat praktische Bedeutung (z. B. 5COO kg [25]).

In Tabelle 6 sind die Tagesdurchschnitte aller Versuchstiere je Laktations- woche angegeben. Bis zur dritten Laktationswoche ist ein Anstieg zu verzeich- nen und dann erfolgt ein fast geradliniger Abfall bis zur 42. Laktations- woche (siehe auch Kurve). Dieser Abfall ist als ungunstig zu bezeichnen. Die LTrsachen dafur werden in der teilweise geringm Futterqualitat und in der Sommerstallhaltung rnit vorgesetzten Futterrationen zu suchen sein. Andere LJntersuchungen (14, 33a) ergeben einen Anstieg der Kurve bis zur sechsten Laktationswoche und einen Abfall, der allmahlicher verlaufl als in unserer Prufung.

T a b e l l e 6 D u r c h s c h n i t t l i c h e T a g e s l e i s t u n g j e L a k t a t i o n s w o c h e

I d u r c h s c h n i t t l i c h 1 6 V e r s u c h s k i i h e )

1,akt.- \Voclie

Lakt.- I Tagesleistung Woche , Milch-kg

Tagcsleistung Milch-kg

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21.

27.1 I 4.07 23. , 16,O 21,2 3,99 26,5 4,01 26.7 3.89 25:9 25,l 24,5 23,7 22,4 21,6 21,l 20,4 19,9 19,5 19,l 18,7 17,9 17,7 17.7

3:97 3,97 3,96 3,85 3,98 4,02 4,04 4,04 3,98 4,01 4,02 3,95 4,Ol 3,96 3.93

24. 15,2 25. 14,6 26. I 13,8 27. 13,4 28. 12,6 29. 1 12,l 30. 1 11,9 31. 11,l 32. [ 10,5 33. 10,l 34. 1 9,3

8,9 i:: 1 8,7 37. 7,7

40. 7,2

38. I 7,3 39. 1 7.4

Fe t t O/ I 0

3,92 3,93 3,98 3,94 4,01 4,Ol 4,02 4,05 4,05 4,18 4,18 4,19 4,19 4,15 4,50 4,41 4,27 4.41 4,30

42. 6,3 I 4,63 41. 1 6,2 4.55

I

Die hochsten Tapesleistungen im Wochendurchschnitt sind bei den ver- schiedenen Tieren sehr unterschiedlich erzielt worden. So brachten ihre Spitzen- leistungen:

Flocke Ilerrin und Beate Helma, Dina, Anita, Refalda Helga, Sara Eule, Fee, Beate, Amsel Jutta Klette, Blende

in der 1. Woche mit 30,6 kg in der 2. Woche rnit 28,5; 29,O kg in der 3. Woche rnit 29,2; 24,9; 28,s; 27,3 kg in der 4. Woche mit 28,5; 26,2 kg in der 5. Woche mit 32,5; 33,9; 30,5; 27,4 kg in der 6. Woche mit 29,l kg in der 8. Woche rnit 22,8; 29,3 kg Milch

270 B R ii G G E M A N N , T R A P P hi 4 N N u n d G R O T I I E

Der Versuch einer neuzeitlichen Prufung von Bullenmuttern 271

272 B R U G G E M A N N , T R A P P M A N N u n d G R O T H E

Der Versuch einer neuzeitlichen Priifung von Bullenmiittern 273

5

274 B H U G G E M A N N , T R A P P M A N N U n d G R O T I I E

Interessant ist die erkennbare Tendenz, daf3 Tiere mit den hochsten Lak- tationsleistungen ihre hochsten Tagesleistungen in der vierten bis achten Laktationswoche aufweiscn, wenn man von der Ausnahme ,,Sara" niit 265 iind ,,Klette" mit 263 Laktntionstagen absieht.

Der Fettgehalt der 16 Versuchskuhe bewegte sich bis zur 30. Laktations- woche ohne grofie Abweichungcn um die 4 O/n-Grenze. Der niedrigste Mert liegt in der 9. Woche mit 3,85 ')/(I. Mit dem weiteren Absinkcn der Laktation erhoht sich der Fettgehalt von der 30. Woche mit 4,05 */n auf 4,63 "in in der 42. Woche. Wenn man von den geringfugigen Schwankungen des Fettgehaltcs absieht, ist auch wahrcnd der Grunfiitterung der Sommermonate keine sin- kende Tcndcnz ZLI crkenncn. Diese Gleichmafligkeit durfte einmal auf den s t S 11 dig cn N i h rs t offa usg 1 eich m it Heu u n d ei n em K r a fi f u t t e r -Schnitzel gem isch zuriickzufuhren sein, u n d zum andern fehlte den Tieren die Bcwegung. Nach WITT (33a) fie1 schon der Fettgehalt bei einem taglich funfstiindigen Aufent- halt in einem mit Gras bewachscnen Auslauf bei vollstindiger Stallfiitterung. Uanach durfte der Fettprozentabfall wahrend der Sonimernionate Iiaufig wcniger eine Frage der unterschiedlichcn Nahrstoffkonzentration als vielmehr eine Frage physiologischcr Vorgange sein, die sich nur schwer erfasscn lassen.

Eincn schr vie1 bessercn Einblick in die Individualitat dcs Einzeltiercs gibt die tagliche Kontrolle der Tiere 3iif die erwiihnten Leistungcn. KITZLEK (1 7) konimt hinsichtlich der Schwankungcn des prozcntischen Fettgehaltes i n der Milch zum dem Schlufl, dafi Futterung, Witterung, Melkbarkeit, Brunst und Krankheitserscheinungcn mitbedingcnd wirken. Nach individuellcr Veran- lagung unterscheidet sie zwischcn labilen und stabilcn Typen. Ahnlich liegcn die Erfnhrungen von HUTH (14). SCH\YAKZ und MUMM, GUTTF und COM- R E K G ( 3 3 ~ ) crgiinzten diese Erfahrungen, wie auch schon LEYDOI-PH (1950) auf dic Moglichkeit der Zuchtauslese auf beste hzw. konstante Milchzusammen- setzung hinweist.

Fur utiserc Kuhe wurden die Leistungskurvcn nach dcn Tagesdatcn an- gelegt. Es werdcn aus dem lehrreichcn Material folgende Leistungskurvcn herausgegriffcn:

I. Die Halbschwestern ,,Fee" und ,,Eule" (Vater ,,Zensor" 1867 11L) von ,,Zeus" 15 571 KL a m der ,,Sarah" 86 479138, ,,Iee" ist die Mutter der Kuh ,,Furstin" 177 302

und der Bullen ,,Zweifel" 30 201, Zuchtwertklasse 11, und ,,Zug- fuhrer" 31 611, Zuchtwertklasse 1.

11. Die Halbschwestern ,,Jutta" 197 180 und ,,Amsel" 175 944 von ,, A nschlu fi " 2 1 5 2 1

von Aviso 55 000 a. d. Angora 303 124 Ostfr. ,, Jutta" ist die Mutter des Bullen ,,Detlef", ZW 111.

111. Die Kuh ,,Helga" 156 099 von Geselle 23 321 (Vater: Griesbart

als Mutter der Herdbuchkuhe ,,Heldin" 177 403 (7-6-7-7), ,,Hertha" 183 641 (8-8-7-8) und ,,Harfe" 201 434 (7-7-7-8).

VI. Die Kuh ,,Sara" 171 040 von Trintje's Adema 17 473;RL als Mutter von ,,Sascha" 188 165 (8-7-8-7) und ,,Saale" 206 401 (6-5-6-6) und ,,Herko" 32 419, Zuchtwertklasse I.

Diese Kuhe werden in Lichtbildern wiedergegeben und zwar jeweils ein Gesamtbild, das Euter, darunter die graphische Darstellung der taglichen

(Punktierung 8-7-7-8)

11 387 RL)

Der Versuch einer neuzeitlichen Prufung von Bullenmuttern 275

Milchhergabe (oben), des prozentischen Fettgehaltes der Milch (unten) und der Milchfettmenge (Mitte).

Die auf den Abb. 6 und 7 wiedergegebenen Halbschwestern ,,Fee" und ,,Eule" stellen lehrreiche Studienobjekte dar. Die etwa 100 kg schwerere Kuh ,,Eule" erzeugte 5100 kg FCM, wahrend ,,Fee" in gleichfalls 3OOtagiger Lakta- tion 5637 kg FCM produzierte. ,,Fee" hat Vorziige in der Euterausformung. Beim Vergleich der Leistungskurven werden entscheidende Unterschiede zwi- schen den beiden Halbschwestern deutlich. Beide Kuhe haben den Kulmina- tionspunkt der Milcherzeugung in der 5 . Laktationswoche. Ihre Tageshochst- leistungen waren sehr nah beieinanderliegend (,,Fee" 33,9 kg, ,,Eule" 32,5 kg). Bei ,,Fee" verlief die Milchhergabe ohne besondere Schwankungen, wahrend ,,Eule" in der Milchmengenleistung, noch mehr aber im prozentischen Fettge- halt grofie Schwankungen aufwies. Es ist nicht moglich, fur dieses Phanonien cine exogene Erklarung zu geben, da beide Kuhe gleichen Umwelteinflussen aus- gesetzt waren. Die Schwankungen im Fettprozentgehalt bei der Kuh ,,Eule" von 2-6 O / o von einem Tag zum andern zeugen von einer ausgesprochencn Labilitat des Tieres. ,,Fee" hingegen stellte ihre Stabilitat sehr eindeutig unter Bcweis.

Fur die Zuchtwertbeurteilung verdient ,,Fee" hochste Beachtung. Sie ver- kiirpert den reellen Leistungstyp, der ohne aufiere Beeinflussung sicher ihre Leistungen vollbringt. Se!bst eine Eutertrittverletzung und eine Fistel am Rucken wurden ohne Reaktion ertragen. Sie verdient als Prototyp der er- wunschten Bullenmutter besonders hervorgehoben zu werden.

Anders die sehr sensible Kuh ,,Eule", die trotz ihrer nahezu gleich hoch liegenden Leistung nicht den Forderungen nach einer festen Konstitution ge- recht wird, wenn die offizielle Begriffbestimmung (1944) fur die Konstitution zugrunde gelegt wird. ,,Konstitution ist die jedem Einzeltier eigene, in der Anlage ererbte, durch Umwelteinflusse beeinflufibare Korperverfassung und die daraus sich ergebende Widerstandskraft gegen Schadigungen durch Lei- stungsanforderungen und sonstige Umwelteinflusse." Es wird unterstellt, dafi Konstitutionstypen, wie sie ,,Eule" verkorpert, wahrscheinlich auch besonders disponiert sind, an Tetanien zu erkranken. Auch die bisherigen Langen der Laktationsperioden der , ,Me' ' (in vier Laktntionen i. M. 352 Tage) lassen mangelnde Zuchtsicherheit vermuten.

Die Halbschwestern ,, Jutta" und ,,Amsel" hingegen waren sowohl in der Leistung (5382 kg FCM bzw. 5203 kg FCM) als iuch in der Art der Leistungs- erieugung sehr ausgeglichen. Beide Kuhe hatten ihren Milchmengenkulmina- tionspunkt in der sechsten bzw. funften Woche und waren in der Art ihrer Milchhergabe uberraschend ausgeglichen. Die Schwankungen im prozentischen Fettgehalt waren gering. Beide Kuhe sind nach KITZLER als ausgesprochen stabile Typen 7u bezeichnen, die Beachtung verdienen.

Kuh ,,Helga" (Abb. lo) , als bewahrte Erzeugerin weiblicher Nachzucht, liegt im heute gewunschten Gewicht. Ihre Leistung (5256 kg/3,51 " / o ) ist an- sprechend, Ieider liegt sic im Fettgehalt recht niedrig. Ihren Leistungshohe- punkt mit 28,5 kg erreichte sie schon in der vierten Woche. Die Kurven weisen sie als stabilen T y p aus.

Die in Abb. 11 wiedergegebene Mutter des 1. Klasse-Bullcn ,,Herko" ,,Sara" hat mit 4940 kg FCM (auf 305 Tage umgerechnet) eine ansprechende 12eistung gebracht. Der prozentische Fettgehalt mit 4,26 O / O ist gut. ,,Sara" ist eine robuste Kuh mit gutem Druseneuter, dessen Ubergang n i m Bauch besser sein konnte. ,,Sara" gehort gleichfalls zum stabilen T y p der MilcherLeuger. Sie ist mit rund 700 kg die schwerste Kuh der Prufungstiere.

276 B R U G G E M A N N , T R A P P M A N N u n d G R O T H E

Der Versuch einer neuzeitlichen Prufung von Bullenmuttern 277

c %

bC C

:3 cc

k

278 B R U G C E M A N N , T H A P P M A N N u n d G R o T i i E

Bei Einordnung der Kuhe nach ihrer durch die Laktationskurven zum Ausdruck kommenden Sensibilitat und damit in gewissem Grade ihrer Kon- stitution ergibt sich folgende Gruppierung nach KITZLEK (1 7):

s t a b i l l a b i l Amsel Anita Ueate Beate I Blende Dins Fee Iule Helma Flocke Ju t ta H e i rin Klette licfalda Helga Sara

Ordnet man nach dem Vorschlag von JAFNISCH (24) die Laktationskurven unserer 16 Versuchskuhe in das nachstehende Schema ein, ergibt sich folgcn- des Bild:

L Milch

L aktatianswocben

Amsel Anita Bcatc I I3eare Blende Dina Eule T'cc

Es ist ver:

Flocke t

Helnia 1

He t r in I Ju t t a l i le t re t lief n I d a Sara 1

Helga I

andlich. daa die Laktationskurve nach TVD I11 die erwur , l chte, weil wirtschafllich bcsonders ergiebige, ist. ,,Fee" und ,,Eule" zeigen sich hier zum erwunschtcn Typ gehorig, wie auch ,, Jutta" und ,,Amscl" in diese Kate- gorie verwiescn werdcn musscn, I n diesem Zusammcnhang sind die Beobach- tuiigen hinsichtlich der Eiiterausformung und der Melkbarkeit anzufuhrcn, wcil diese fur die Beurteilung der Milchkuh von entscheidcnder Bedeutung sind. Es sei weiter vermerkt, dai3 von jcder Kuh Euteraufnahmen (rechts- und lin kssei tig) hergestellt wurdcn.

Diese Unterlagen geniigeii nicht fur eine objektive Beurteilung dcr Eutcr- qualitat. Aus diesem Grunde ist fur die weitercn Untersuchungen durch die la. Wcstfalia eine Viertelgemelksapparatur entwickelt worden. Die Anregun- gcn hierzu gingen voii dcr Arbeit ANDREAE ( I ) aus. Das starke wisscnschafiliche Interesse fur die Milchbildung und die Milchbildungsstiitte (ANDKEAE [ I ] , BLAU [4], BUTZ und SCHMAHLSTIEG [S], DOHMEN [9], HECKFR [13], LAUP-

Der Versuch einer neuzeitlichen Prufung von Bullenmiittern 279

Amsel kleines Eutei, gespalten, stark behaart Anita I mittleres Druscneuter

Name 1 Euterausformung ~ Melkbarkeit

gut gut

Beate Blende Dina Eule Fee

Flocke Helga Helma

Herrin Jutta

Klette Refalda Sara

I etwas kugeliges Euter gut derbes Druseneuter gut mittleres Driiseneuter gut

gutes Druscneuter, nicht ganz gleichmai3ig. links vorn i etwas schwach gut gutes Euter gut gutes, ausgeformtes Euter mit ausgepragter Beaderung derbes Druseneuter, kurze Striche gur,

norniales, leicht hangcndes Driiseneuter 1 gut

gut

~ von Hand schlecht melkbar

Kasteneuter I zahmelkig mittleres Druscneuter, etwas gespnlten 1 l i d sich nicht mit

leichtes Etageneuter, 1.1nge Striche der Maschine melkcn normal, sehr nervos

derbes Driiseneuter gut fest anliegcndes, etwas kugeliges Euter ~ gut

RCCHT und DORING [22], WIT? [33b] u. 2.) und die vermehrten Bemuhungen um eine sachdienliche Euterbeurteilung seitens der Zuchtverbande (SCHIMMFL- PIFNNIG, K ~ P P E u. a.) geben die Gewahr, dai3 das “business end” der Kuh durch erhohte Beachtung bei der Zuchtwahl zuchterisch verbessert werden wird. ( JOHANNSSON [151, KORKMAN [191). Aus diesem Grunde erscheint uns die Erweiterung des Bullenmuttertestes hier notwendig.

2 . D i e N a h r s t o f f a u f w e n d u n g f u r d i e M i l c h e r z e u g u n g Zum Kriterium der Wirtschafilichkeit der Milcherzeugung gehort neben

vielen Kautelien die Aufwendung an Nzhrstoffen je kg ermolkener Milch. Nach Abzug des Bedarfs an verd. Rohprotein und STE fur den Erhal-

tungsstoff wechsel entsprechend dem Gewicht errechnete sich die tatsachliche Aufwendung fur 1 kg erzeugter FCM nach Tabelle 7.

Diese Daten zeigen sehr eindrucksvoll, dai3 tatsachlich individuelle Unter- schiede, wie vermutet, hinsichtlich der Nzhrstoff aufwendung fur die Milch- bildung bestehen. Die Spanne im Aufwand an verd. Rohprotein und STE betragt bei unserem Material etwa i 10 O / o des arithmetischen Mittels.

LENKEIT (24) stellt uberzeugend dar, dai3 die Milchbildung eine Leistung des gesamten Organismus ist.

Seine Darstellung Iaat die Komplexwirkung vieler Bedingtheiten fur die Milchbildung erkennen; diese Zusammenhange wurden z. T. in der Unter- suchung durch Abzug des Erhaltungsbedarfs in erfahrungsgemai3er Hohe be- rucksichtigt. Der unterschiedliche energetische Wert der Milch wird zu einem Teil durch den unterschiedlichen Fettgehalt bedingt. Diese Tatsache wurde durch Umrechnung auf 4 O / o Milch (FCM) Rechnung getragen.

Weiter mui3 der Hinweis gegeben werden, dai3 in der geubten Unter- suchung der Futtermittel das Rohprotein nach dem Kjeldahl-Verfahren die biologische Wertigkeit unberucksichtigt 1ai3t, obwohl auch die Eiweii3gute fur die Milchkuh nicht ohne jeden Einflufi zu sein scheint. (LEROY, MORRIS, WRIGHT und FOWLER [24]). Die Vielseitigkeit der Eiweiflzusammensetzung in den von uns gereichten Futtergaben diirften Beeinflussungen von dieser Seite weitgehend ausschlieilen.

7 T‘rcrzuchtg. ZuLhtgnbiol , B J 68, Heft 3 20

280 R i i G G E M A N N , T It A .P P M A N N U n d G R 0 T If E

Die DLG-Bedarfstabelle nimmt darauf Rucksicht, dafl mit hoherem Fett- gehalt auch der Eiweiflbedarf zur Milcherzeugung steigt, weil eine Korrelation zwischen diesen Gehaltsstoffen besteht (NESENI, KORPKICM, GRAHISCH, PIEL u. a.). Nach unsern Ermittlungen scheint die Forderung von 60 g verd. Eiweifl fur 1 kg FCM zu gering zu sein. Diese Auffassung findet ihre Untermauerung in den von WITT (33) und HUTH (14) ermittelten Daten.

Tabelle 7

Fiir die 15rzeugung von 1 kg FCRI wurden benotigt Name tlcr Kuli I g verd. Iiohprotein STE

Anisel Anitii Beate t Ueate Ulendc I )in;i Eulc I'ec hlockc Helga Helma Herrin J u t t a Klette Hefaltla Sara

a5 81 82

91 79

76 82

79 84

a2

78

as

a5 78 a3 a2

a2 (76-9 1 )

345 303 329 313

300

324 347 337 322 338 339

333 298

358

298

298

324 (298-358)

LENKEIT meint, daf3 der Forderungsanstieg um so starker zu sein scheint, je weiter das Optimum der veranlagten Variationsbreite der Leistung in der Nahrstoffausnutzung nach dem Maximum uberschritten wird. Die Ursachen sind in den erhohtcn Anforderungen der Gesanitleistung zu suchen, LENKEIT stellt fest, dai3 die Leistungsgrenze des erhohten Bednrfs individuell verschie- den ist und stellt der Tierzucht die Aufgabe, Selektion nach Milchkuhen mit optimaler Nahrstoff ausnutzung zu treiben.

Diese Uberlegungen liegen auch hinsichtlich des Energiebedarfs fur die Milchbildung den Auffassiingen voxi LENKEIT (24) WIEGNER, CLAUSEN u. a. zugrunde. Sie glauben annehmen zii konnen, dafl fur die Milchbildung wie insbesondere fur die Milchfettbildung von einer bestimmten, aber individuell verschieden gelegencn Groi3e das Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs gilt. LENKEIT (24) gibt an, dafl i. a. der Fettgehalt von 4 O / o die optimale Grenze xu sein scheint. WlTT (33) und HUTH (14) lehnen auf Grund ihrer Ermittlung die Bedeutung dieser Gesetzmaaigkeit in pysiologischer Hinsicht im Hinblick auf die Erzeugung von FCM ab, wie auch die Schluflfolgerungen von WITT. dat3 in der phpsiologischen Futterverwertung keine Unterschiede bei seinem Ma- terial feststellbar waren, nicht recht uberzeugen konnen.

Die folgende graphische Darstellung unterstreicht sehr eindeutig die Kichtigkeit der Auffassung, bei der Selektion der MiIchkuh der Nahrstoff-

Der Versuch einer neuzeitlichen Prufung von Bullenmuttern 281

J7E 360 350

3 U O 330 320-- 310

300

ausnutzung in Zukunft erhohte Beachtung zu schenken. Das Erkennen von Bullenmuttern hinsichtlich dieser EigenschaR erscheint besonders wichtig, weil diese Eigenschaft der Mutter uber ihre Sohne mindestens anteilmai3ig in der Landeszucht Verbreitung findet.

- 0 - 8

2 c9 B

.c

'ti

0, 90

- 80

! 70

- - 4 00 -+ 290--. 4 ,o ' t f

0 ~ __ $ --

-- 4 0 0 _____

@- 0 , I / , , I I

Abb. 12 Verbrauch an verd. Rohprotein und STE je 1 kg FCM, Kuhe nach Leistungshohe ge-

ordnet

Bei unserem Material sind die Obereinstimmungen hinsichtlich des Nahr- stoffbedarfs je 1 kg FCM bei verwandten Tieren uberraschend grog. Die Halb- schwestern ,,Eule" und ,,Fee" voni Bullen ,,Zensor" unterscheiden sich in dieser EigenschaR deutlich (10 O/o) von den Halbschwestern ,, Jutta" und ,,Amsell' vom Bullen ,,Anschlui3".

75,4 298

Fee 76,2 324 77,3 311

Jutta

Anise!

Vater Zensor Eu'e I

I I

85,3 339

85,l 345 85,2 342

84,4 338

85,4 337 84,9 338

Vater AnschluR

Grolivater Griesbart Herrin

Helga

Das Material ist zu klein, urn weitere Aussagen machen zu konnen, weist aber immerhin darauf hin, dai3 Zusammenhange zu bestehen scheinen.

Bei vergleichender Betrachtung unserer Ergebnisse niit denen anderer Autoren ist zu berucksichtigen, daf3 die Werte von WITT (33a) und HUTH (14) wahrend der Winterfutterzeit mit einer begrenzten Anzahl von Tagen er- mittelt wurden. Um unsere Daten vergleichen zu konnen, wurden sie fur die Winterfutterzeit gesondert berechnet.

Hier ergab sich folgendes Bild: ,Verbrauch zur Erzeugung von 1 kg FCM

I verd. Rohprotein g STE I

, WirT (33a) ' @ 10 Schleswig-Holsteiner 74,l (58,9-83,4) 296 (243-323) H"TH (14) @ 11 Ostfriesen I 72,5 (55,O-82,3) I 252 (260-305)

I @ 8 Oldenburger 1 76,5 (71,1-82,4) 288 (260-319) I @ S Institutskuhe, 1. Gruppe ' 79,7 (58,4-85,7) 289 (247-355) I @ 7 Institutskuhe, 2. Gruppe 61,6 (55,9-73,9) 301 (258-364)

Eigene Untersudiung @ 16 Westfalen 72,4 (68,6-80,3) 285 (263-321)

20'1

282 B R U G G E M A N N , T R A P P h i A N N U n d G R O T H E

Die Prufung von schwarzbunten Kuhen verschiedener Zuchtgebiete hat trotz unterschiedlicher Bedingungen (TRENTHORST und THIENHAUSEN) uber- raschend gut ubereinstimmende Ergebnisse in den Mittelwerten der fur die Milcherzeugung aufzuwendenden Nahrstoffgaben gebracht.

Es mui3 mit Nachdruck darauf verwiesen werden, welche wirtschaftliche Bedeutung derartige Untersuchungen gewinnen konnen, wenn berucksichtigt wird, dai3 1 kg FCM mit 20 g verd. Rohprotein oder 60 STE mehr oder weniger erzeugt werden kann. Die 5000 L-Kuh wiirde bei Rerucksichtigung dieser physiologischen Gegebenheitcn je Laktation etwa 1 dz Eiweii3 bzw. 3 dz STE einsparen konnen.

In Erganzung zu der auf Seite 280 geauflerten Meinung durfle zu emp- fehlen sein, die in den DLG-Tabellen angegebenen Bedarfszahlen fur 1 kg 4 O / o Milch zu uberprufen, weil ganz offensichtlich die tatsachlich notwendigen Aufwendungen iiber der Norm 601275 liegen. Es ist zu vermuten, dai3 bei der Milcherzeugung in praktischen Betrieben manche genetisch fur 4 O/o Milch veranlagte Kuh unter dieser Leistung bleibt, weil sic durch die zu knapp ge- haltenen Normen Nahrstoffmangel leidet.

Wahrend die Errechnung der Aufwendungen an Nahrstoffen fur die Milcherzeugung durch die exakten Unterlagen moglich war, bereitet eine Wirtschafklichkeitsberechnung Schwierigkeiten. Hier konnen auch nur Annahe- rungswerte gegeben werden, weil in unserer schnellebigen Zeit samtliche Preis- tendenzen und Entwicklungen in Flui3 sind. Daruber hinaus spielen bei solchen Aufstellungen die einzelnen Betriebsformen eine Rolle, und Verallgemeine- rungen konnen auf Grund eines begrenzten Versuchssystems nicht getroffen werden. BLOHM (4), KAMLAH (16), MUNDE (26), RINTELEN (16). Ohne Ruck- sicht auf diese Schwierigkeiten und zeitbedingten Verschiebungen wurde im Folgenden die aus dem Grundfutter erzeugte Milchmenge (FCM) der einzel- nen Tiere berechnet.

T a b e l l c 6

E r z e u g t e M i l c h m e n g e a u s G r u n d f u t t e r i n d e r L a k t a t i o n

\Virtschaftsfutter l ;c~I , rcichtc fur kg Milch (40,:) Kame , 11acI1 STIi nach verd.

1 liohnrotein

l'rozen t tler Grsanitlcistung

nacli verd.

3. Bcatc I 4. ncatc 5. Blcndc 6. 1)in;i 7. Eulc 8. Fcc 9. Flocke

10. Helga 11. Hclma 12. Herrin 13. Tutta

1. f\mscl 5203 I 2993 3 729 58

4565 I 2764 3447 1 61 2. .\nits 1 5049 2 911 357s 1 58

5347 1 3072 j 3 857 ' 58 4 961 2 979 3 665 3 755 2389 ' 2844 5 100 2 954 3 663 5 637 3006 1 4025 4 858 2 879 3 657 4 873 3 012 , 3632 4 123 2 648 3 157 4 249 2 440 ~ 3086 5 382 3 093

14. Klette 1 4440 2 669 15. Kef,rlda 5 111 3 157 16. Sar.i , 4 269 2 596

1 )urdixhni t t 4 808 2 848

3 909 3 260 3 855 3 106

3 529

~~

60 64 58 53 59 62 64 57 58 60 62

72 71 76 72 74 76 72 71 75 75 77 73 73 73 75

61 73

59 74 ~

Hiernach reichte das Wirtschafisfutter im Durchschnitt der 16 Versuchs- tiere fur 9,8 kg Milch nach verd. Rohprotein und fur 12,1 kg nach STE aus.

Der Versuch einer neuzeitlichen Prufung von Bullenmiittern 283

Es ist lehrreich, dieses Ergebnis mit den Marienseer Daten zu vergleichen. Unsere Versuchskuhe erzeugten eine hohere Milchnlenge aus wirtschafiseige- nem Futter als die Prufungstiere des Max-Planck-Instituts. Diese Tatsache wird erklarlich durch die hoheren Leistungen jener Tiere, die mit konzen- triertem Kraftfutter in hohen Gaben erzeugt wurden, wodurch die WirtschaRs- futteraufnahme eingeschrankt wurde.

Sch1esw.-Holst. 1 10 Ostfr./Oldenbg. 19 Emsland I 10

~ ~ - -

~ ~ Grundfutter reichte

i nach EW

153 I 6 8 5,6 105 , 6 4 5 2 132 7,7 I 8 3

D. Nachsatz

Jedem Zuchter, der fur die Testung eine Bullenmutter zur Verfiigung ge- stellt hatte, wurde ein kunstlerisch ausgestattetes UrkundenheR seitens der Westfalischen Herdbuchgesellschafl iiberreicht. Hierin sind alle absoluten und relativen Leistungsdaten der Kuh wie auch alle Einzelbeobachtungen uber die Ruh wahrend des Priifungsjahres festgehalten. Beidseitige Lichtbilder von der Kuh und von ihrem Euter und die Laktationskurven (Milchmenge und Fett- gehalt) VervollstBndigen dieses Dokument.

Zusammenfassung Die Einrichtung des Forschungshofes Thienhausen durch die Westfalische

Herdbuchgesellschafl hat den Zweck, Bullenmutter wahrend einer vollen Laktation hinsichtlich ihrer Futteraufnahme und ihrer Futterausnutzungs-

284 B R ii c c E hi A N N , T R A P P M A N N ~1 n d G R o T H E

fahigkeit zu prufen und sie genau hinsichtlich ihres Milchhergabevermogens und aller damit zusammenhangenden Eigenschaften ZLI studieren.

Nachdem die technischen und personellen Voraussetzungen geschaffen, begann die erste Versuchsreihe mit 19 Prufungstieren im Spatherbst 1954.

Die Prufung setzt mit dem Kalben ein. Einige Wochen vor dem Kalben werden die Tiere angeliefert, um sich der neuen Umwelt anzupassen. Die Prii- fung selbst erstreclit sich uber 300 Tage. Samtliche Tiere wurden rechtzeitig dem Bullen wieder zugefuhrt, damit nach Moglichkeit die Zwischenkalbezeit von 365 Tagen nicht uberschritten wird. Funfzehn Tiere des ersten Versuchs- jahrganges nahmen nach dem ersten Sprung auf. Bei zwei Tieren war ein zweiter Sprung notig. Zwei Kuhe nahmen trotz mehrfacher tierarztlicher Be- handlung zunachst nicht auf, davon allerdings eine nach Ruckkehr in den Heimatstall. Die letzte Kuh wurde vom Tierarzt wegen Anomalie des Uterus als zuchtuntauglich befunden.

Verwandtschaftliche Beziehungen bzw. Inzucht lieflen sich bei zwolf Tieren nachweisen.

Die Futtermittel wurden laufend vom Josef-Konig-Institut in Munster auf ihre Nahrstoffgehalte hin untersucht. Das Griinfutter der Sominernionate wurde nach den Futterwerttabellen der DLG bewertet.

Die Futterzuteilung an Wirtschaftsfuttermitteln waren bis auf cine knappe Zeit im Fruh jahr ausgeglichen. Hier uberbruclrtcn Trockenschnitzel die vorubergehcnde Schwierigkeit. Leider war die Gute der Grundfuttermittel nicht in jedem Fall gut.

Gewichtskontrollcn wurden in regelmafligen vierwochcntlichen Abstiinden durchgefuhrt. Die Gewichte betrugen im Mittel aller Versuchstiere:

bei Versuchsanfang bei Versuchsende

652 kg (580-727 kg) 669 kg (591-724 kg)

Die Milchkontrolle mit Bestimmung des Fettgehaltes nach GEKBER wurde

Sechzehn auswertbare Versuchskuhe erbrachten in durchschnittlich

taglich durchgefuhrt.

292 Prufungstagen 4801 kg Milch mit 4,Ol O / o Fett = 192,5 kg Fett

Die Milchmenge schwankte von 5630 bis 3518 kg, der Fettgehalt von

Auf FCM umgerechnet ergibt das eine Durchschnittsleistung von 4808 kg. Der Vergleich der taglichen mit der dreiwochentlichen Kontrolle zeigt

erneut, dafi die dreiwochentliche amtliche Kontrolle von ausreichender Ge- nauigkeit ist. Die amtliche Kontrolle zeigte 1,5 O / o Milch-kg mehr und 2,5 " / o Fett-kg mehr als die tagliche Prufung, wobei bei den Einzeltieren geringe Schwankungcn zur positiven bzw. negativen Seite auftratcn.

Die Untersuchungen uber den Verlauf der Laktationskurven gibt deutlich in Erscheinung tretende individuelle Unterschiede wieder. Es sind die stabilen Kuhe von den labilen in der Ausformung der Milch- und Futterkurve sehr deutlich zu unterscheiden. Es durfte zweckmafiig sein, die labilcn Typen wegen ihrer Sensibilitat nicht als BuIIenmutter zu benutzen.

Die tagliche Spitzenleistung aller Versuchstiere im Durchschnitt liegt in der dritten bis funften Laktationswnche. Kuhe mit hohen Laktationsergeb-

4,45 bis 3,29 O/o.

Der Versuch einer neuzeitlichen Prufung von Bullenmuttern 285

nissen erreichen ihre im Wochendurchschnitt errechnete tagliche Hochstleistung in der vierten bis achten Woche. Der Verlauf der Fettkurve bewegt sich ohne grofle Schwankungen um die 4 O/o-Grenze bis zur 30. Laktationswoche. Dann steigt sie mit dem Absinken der Milchmenge in den letzten Wochen bis auf 4,63 O/o. Ein Absinken des Fettgehaltes mit Einsatz der Grunfutterperiode ist bei den Versuchstieren nicht eingetreten.

Bei der Frage der Futterausnutzung wurde zunachst die Trockenmasse- und Rohfaseraufnahme untersucht. Die tagliche Rohfaseraufnahme betrug:

3,85 kg (3,63-4,03 kg).

Die tagliche Trockenmasseaufnahme betrug: 16,79 kg (15,55-17,78 kg).

Die Berechnung der zur Erzeugung von 1 kg 4 "/oiger Milch (FCM) er- forderlichen Nihrstofie ergab fur die Versuchsdauer im Durchschnitt :

82 g (76-91 g) verd. Rohprotein und 324 (293-358) STE.

Zur Vergleichbarkeit mit anderen Versuchsergebnissen wurden diese Werte fur den Zeitraum vom Kalben bis Beginn der Sommerfutterung nochmals ge- sondert berechnet. Hier ergaben sich folgende Werte: 72 g (69-80 g) verd. Rohprotein und 285 (263-320) STE.

Die individuellen Unterschiede - sie bewegen sich k 10 "/I) um den Mittelwert -, sind so grofl, dai3 ihre Beachtung bei der Zuchtwahl auf ]angel-e Sicht wirtschafilichen Nutzen verspricht. Die Daten beweisen die gute Futter- ausnutzung des schwarzbunten westfZlisch-lippischen Tieflandrindes fur die Milchbildung.

Aus dem Grundfutter der Wirtschafl wurden im Mittel taglich 9,s kg Milch nach verd. Rohprotein und 12,1 kg Milch nach STE erzeugt. Das heifit, dafl die im derzeitigen Zuchtziel stehende Kuh (etwa 600 kg mit 5000 kg Milch/4 O/o) unter den gebotenen Verhaltnissen etwa 60 "/o ihres Eiweig- bedarfes und 70 "/o ihres STE-Bedarfes aus Wirtschafisfuttermitteln abdeckte.

Das Studium einer Gruppe von Bullenmuttern zeigte, dafl die Nut7- leistung Milcherzeugung von Kuh zu Kuh nicht nur hinsichtlich der Mengc und der Gute starken Schwankungen unterworfen ist, sondern, dai3 auch die Nahrstofiaufwendungen je kg erzeugter Milch starke Unterschiede zeigen. Hier durfte ein wichtiger Ansatzpunkt fur die Zuchtwahl in Richtung der Verbesserung der Wirtschafilichkeit der Milchproduktion zu finden sein, weil die Bullenmutter uber ihre Sohne diese Eigenschaften anteilmaflig an deren weibliche Nachzucht weitergeben.

Das in der Entwicklung befindliche Prufungsverfahren durfte geeignet sein, die bisher geubten Zuchtwalilverfahren zu erweitern in Richtung der Ver- besserung der Futterausnutzung fur die Milcherzeugung. An der Verbesserung dieser Testmethode wird gearbeitet.

Summary

The Research farm Thienhausen of the Westfalische Herdbuchgesellschafl h a s the task to test the mothers of sires during a lactation on the ability to utilize the feed for production. Also these cows are tested on all other characteristics for milk-production.

286 B R U G G E M A N N , T R A P P M A N N u n d G R O T H E

The most important results are: 1. During a lactation period of 292 days 16 selected cows produced

4808 kg FCM. The daily control shows that there are cows with a great regularity in production of milk and fat and also such with a big irregularity. The first ones are the better mothers for breeding bulls because this quality is heritable.

2. For the production of one kg FCM were necessary 82 g (76-91) digestible crude protein and 324 (298-358) starch units. The differences between the individuals with respect to the ability to utilize the feed for milk- production are so great that it would be desirable to base the selection in cattle-breeding also on this trait.

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