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Rhein Main Presse BAD KREUZNACH Montag, 21. Mai 2012 Nur Oper bietet großes Kino CINEPLEX Ballett-Liveübertragung aus London findet nicht viele Zuschauer Von Mareike Jorg BAD KREUZNACH Fast konnte man glauben, tatsäch- lich im prachtvollen Royal Opera House Londons zu sit- zen - die Atmosphäre im abge- dunkelten Cineplex-Kinosaal passte perfekt zur Liveubertra- gung des zweiakttgen Balletts „La fille mal garde"e - Ein sehr englisches Theater"- Perspekti- visch waren die Kinobesucher sogar im Vorteil, da die Käme raführung ihnen auch Einbli- cke in die verborgenen Winkel der Bühne und des Orchester grabens bot Frederick Ashtons Stück er- zählt die Geschichte der jungen Lise (Roberta Marquez), die trotz ihrer Liebe zu Colas (Ste- ven McRae) mit Alain (Ludovic Ondivieia), dem einfältigen Sohn eines Weigutbesitzers, vermählt werden soll Entgegen der elterlichen Bemühungen finden die beiden nicht zusam- men. Vor den handgefertigten Kulissen präsentierten die zahl reichen Tänzer in farbenfrohen Kostümen eine hochkarätige Darbietung Fast schwerelos zeigten die beiden Hauptdar- steller mit ihren ausgefeilten „Pas de Deux" wahres Können und entführten die Kreuzna eher Kinozuschauer auf die Londoner Weltbühne Die Besucherinnen Eveline Schneider und Inge Folgner be richteten, während der gesam ten Übertragung den Impuls ge habt zu haben, gemeinsam mit dem Londoner Publikum zu applaudieren. Zurück ins Kino holte die Gäste schließlich der Begleit- film, der die Entstehung der ak- tuellen Realisierung dokumen- tierte Darin erfuhren sie etwa, dass im Ballett viele Volkstänze aus den unterschiedlichsten Re- gionen Großbritanniens mit Elementen des klassischen Bal- letts kombiniert wurden, was dem Stück sein spezielles Flair verlieh. Auch Lises und Colas' romantischer Bändertanz so- wie die Geschichte der traditio- nellen Holzclogs wurden näher beleuchtet. Leider fand das „Pilotprojekt Ballettübertragung" nicht den erwarteten Anklang, obwohl es als „leichtes Einsteigerballett" angekündigt worden sei, bedau erte Theaterleiter Sascha Schmidt Auch wenn sich die wenigen erschienenen Besu eher - unter denen sich auch Kenner wie Ahmed Shoukry, Leiter des gleichnamigen Bai letteenters, befanden - durch weg positiv äußerten; an den Erfolg der regelmäßig aus Lon- don übertragenen Opern konn te es nicht anknüpfen. Für diese plane man wegen des großen Andrangs inzwi sehen sogar die Nutzung eines zweiten Kinosaals, so Schmidt Unter diesem Gesichtspunkt besteht möglicherweise auch für die Etablierung der Ballett- übertragungen noch Grund zur Hoffnung BLAULICHT Motorradfahrer schwer verletzt BOSENHEIM (hg) Schwer verletzt wurde ein Motorrad fahrer aus dem Raum Alzey am Nachmittag des gestrigen Sonn tags, 20 Mai. gegen 15 Uhr bei einem Unfall in Bosenheim Der Zweiradfahrer war von der Umgehungsstraße B428 in die Rheinhessenstraße eingebogen Am Ausgang der langgezoge- nen Rechtskurve kam er wohl aus noch ungeklärter Ursache auf die gegenüberliegende Fahrbahn und prallte dort in ein entgegenkommendes Golf Cabrio aus dem Kreis Kreuz nach, schlug auf die Scheibe und wurde über das Auto ge schleudert. Der Motorradfah rer verletzte sich schwer, war aber ansprechbar und kam zur Behandlung nach Mainz in eine Klinik. Sein Fahrzeug war nicht mehr fahrbereit. Die Autofahrerin blieb unverletzt. Die Feuerwehr rückte aus und streute die entstandene Ölspur ab. Bei einem Unfeil in der Rheinhessenstraße in Bosenheim am Sonn- tagnadtmittag wurde ein Motorradfahrer aus dem Raum Alzey schwer verletzt. Foto; Heidi Sturm AUF EINEN BLICK Wöllsteiner Straße gesperrt BAD KREUZNACH (red) In der Wöllsteiner Straße werden Reparaturarbeiten an der Unterführung durchgeführt. Aus diesem Grunde ist die Wöllsteiner Straße vom 21 bis einschließlich 24 Mai gesperrt. Betroffen davon ist auch die Buslinie 206 der Verkehrsge Seilschaft Bad Kreuznach Fol- gende Haltestellen können in dieser Zeit nicht angefahren werden: vom Bahnhof nach Planig. Dr Jacob-Gelände, Me- dia Markt Real, Aldi/Schwa- benheimer Weg. Von Planig zum Bahnhof (außer Fahrten über Michelin). Gensinger Stra- ße. Die Verkehrsgesellschaft Bad Kreuznach mbH bittet die Bürger und Verkehrsteilneh mer um Verständnis. Sänger Mario Götz hat erkennbar viel Spaß beim Jazz Hop Rhythm im Dudelsack. Foto: Dirk Waidner Der Schlagzeuger ist der Chef JAZZ HOP RHYTHM Beim Auftritt des Septetts im Musikkeller Dudelsack springt der Funke schnell über Dirk Waidnpf BAD KREUZNACH Peter Götzmanns Jazz Hop Rhythm Wie soll man diese Band be schreiben? Am besten mit Prä- dikaten wie ausdrucksstark, genial oder künstlerisch wert- voll. In eine musikalische Schublade lässt sieh die sie benköpfige Gruppe jedenfalls nicht stecken, wie sie beim Auftritt im Musikkeller Dudel sack eindrucksvoll unter Be weis stellte. Hier gehen Profi- Musiker zu Werke, von denen jeder für sich der Star des Abends sein könnte. In dieser Konstellation ist allerdings - ganz außergewöhnlich - der Schlagzeuger der Chef. Sänger Mario Götz hofiert Peter Götzmann sogar als „den besten Bandleader der Welt". Wohl nur ein Beweis dafür, wie viel Spaß das Sep- tett beim gemeinsamen Musi zieren hat. Die Spielfreude ist den Musikern jedenfalls in je- der Sekunde des Konzerts an- zumerken und lässt den Fun ken schneit auf das dicht ge drängte Publikum übersprin gen. „Einem alten Musikerwitz zufolge hat der Schlagzeuger nie etwas zu sagen. Da habe ich eben meine eigene Band gegründet", erklärt der seit ei nigen Jahren in Bad Kreuz nach lebende Götzmann, wie er dazu kam, befreundete Mu- siker aus seiner badischen Hei mat um sich zu scharen. Ge spielt wird dabei, was gefällt. Die handverlesenen Songs werden aber grundsätzlich nicht im bloßen Originalge wand nachgespielt, sondern erhalten in ausgedehnten Inst rumentalteilen einen ganz in- dividuellen Anstrich. Und auch der ist nicht vollends vor- her einstudiert, sondern ent springt oft der Spontanität. Improvisation gehört zum Jazz und sorgt bei jedem Auftritt für einen neuen Aha Effekt Selbstverständlich gehört da das ein oder andere Schlag zeug-Solo von Götzmann zum Repertoire. Im Mittelpunkt steht aber auch mal der preis- gekrönte Saxophonist Peter Lehel, der bei den Instrumen- talstücken den Gesang nicht vermissen lässt und bei „Cara- van" auch mal mit der Klari nette seine Klasse beweist. Au- ßergewöhnlich und energiege laden machen den Sound die- ser Band auch Percussionist Rolf Hillert, der sich an den Congas und anderen Rhyth musinstrumenten Duelle mit dem Schlagzeug liefert, oder das gerne mit rockigem Harn mond Sound eingesetzte Pia no von Joe Völker. Michael Rüber sorgt wechselweise an der Gibson oder Fender für gr an d i ose n G ita rren sou n d, und Niklas Braun vervollstän- digt die Rhythmusabteilung mit dem iünfseitigen Bass. Im Zusammenspiel ergibt sich ein wilder Mix aus Jazz, Pop, Funk, Fusion und was nicht noch alles Den ganz spe- ziellen Touch gibt dem Gan- zen dann noch der Einsatz von Mario Götz, der ohne Frage den Soul in seiner tiefen Stim- me hat und den Liedern damit das Sahnehäubchen aufsetzt. Götz beweist wie seine Neben- leute großes Einfühlungsver- mögen, zieht sein Organ wie bei „History repeating" aber gerne auch mat über das Reib eisen oder überrascht beim ab- schließenden Herbie-Han- cock Klassiker „Cantaloupe Is- land", indem er das Mikrofon zu Brummgeräuschen gleich ganz in den Mund schiebt. So hangelt sich das zweistün- dige Set vom Jazzstandard „Take Five" über „Thieves in the Temple" von Prince bis hin zum bei den Neville Brothers entlehnten „Yellow Moon" von einem Highlight zum nächsten. Als Zugabe be kommt das hingerissene Audi- torium noch im Paket „Feeling allright" und „Sex Machine" Nur das Tanzen fällt bei aller Begeisterung schwer, denn sel- ten standen im Dudelsack die Leute so gedrängt um die Büh- ne Wer's verpasst hat, bekommt am Samstag zumindest eine zweite Chance Peter Götz- mann zu erleben. Der Schlag zeuger ist dann nämlich erneut im Musikkeller zu Gast, dies mal mit der V Lenz Band. Gästen die Nahe näherbringen TOURISMUS 23 Männer und Frauen lassen sich zu Kultur- und Weinbotschaftern ausbilden BAD KREUZNACH (nk) 15 Frauen und acht Männer aus den Landkreisen Bad Kreuz nach, Birkenfeld und Mainz Bingen lassen sich beim Dienst leistungszentrum Landlicher Raum (DLR) Rheinhessen Na he Hunsrück zum qualifizier ten Kultur- und Weinbotschaf ter der Nahe ausbilden. Die Teilnehmer am vierten Ausbil- dungskurs sind zwischen 22 und 77 Jahre alt und werden nun ein Jahr lang an 45 Aben den und bei zusätzlichen Halb und Ganztagsexkursionen in- tensiv in den Bereichen Kultur, Geologie und Weinbau ausge- bildet. Außerdem vermittelt das Kursprogramm, das von Regina Gerten vom DLR Kompetenz- zentrum Weinmarkt & Wein- marketing Rheinland-Pfalz or ganisiert wird, wertvolle Kennt nisse in Erster Hilfe, in Rechts, Versicherungs- und Steuerfra- gen, in Organisation, Kalkula tion, Pressearbeit und Rheto- rik. DLR-Chef Paul Frowein freu te sich über das rege Interesse an dem Lehrgang, denn es sei eine wichtige Aufgabe des Dienstleistungszentrums, die endogenen Kräfte der Region zu stärken und Menschen zu unterstützen, die sich ehren amtlich engagieren wollen, um die Wertschöpfung ihrer Hei- mat zu steigern Sechs Milliar den Euro Jahresumsatz erziele die rheinland pfälzische Touris muswirtschaft, mit der inzwi sehen jeder zehnte Arbeitsplatz verbunden sei. „Diese Ausbil- Sie wollen künftig Gäste mit dem Nahe-Virus infizieren: die neuen Kultur- und Weinbotschafter. dung wird zum Erlebnis, sobald das Team zusammengewach sen ist", versprach Frowein. Er freute sich, dass sich Oberbür germeisterin Dr. Heike Kaster- Meurer vor einer Ausschusssit zung die Zeit genommen hatte, um ihr Interesse an der Arbeit der Kultur und Weinbotschaf ter zu zeigen. Verschworene Gemeinschaft Rüdiger Merkert, der derzeit! ge Vorsitzende der Kultur- und Weinbotschafter an der Nahe, erläuterte die Ziele der Ausbil dung, an deren Ende gut ausge bildete, zertifizierte Repräsen tanten der Region stehen wer den, die als Vermittler zwi- schen Gastronomie, Winzern und Gästen fungieren könnten, die etwas erleben wollen Er dankte dem DLR allen Refe renten und allen Organisatio- nen, die zur Ausbildung beitra- gen, für deren Unterstützung Der Verein der Kultur- und Weinbotschafter habe sich in- zwischen zu einer eingeschwo renen Gemeinschaft entwi- ckelt, in deren Rahmen schon viele Freundschaften entstan- den sind und wertvolle Kontak- te geknüpft wurden „Bessere Botschafter und bes- sere Multiplikatoren kann ich mir nicht wünschen." Dieses Kompliment überbrachte Lau ra Dreher, die Geschäftsführe rin der GebietsweinWerbung Weinland Nahe e.V., an die be- reits ausgebildeten und die künftigen Kultur und Weinbot schafter Sie betonte die Vielfalt der Region und ihrer Weine, die es zu vermarkten gelte, und lobte die vorbildliche Zusam- menarbeit mit den Kultur und Weinbotschaftern Die Geschäftsführerin der Na heland-Touristik, Petra Prem, rief die Kultur und Weinbot- schafter auf, die Landschaft und ihre Menschen erlebbar zu machen. Ziel müssten dabei zu- friedene oder besser begeisterte Gäste sein. Rund 420000 Gäste buchten im vergangenen Jahr 1.6 Millionen Übernachtungen an der Nahe, zur Klientel zahl ten vor allem Menschen über 55, Wanderer, Radfahrer, Ge- nießer und Familien. Eine der fünf Säulen, auf die man bei der Vermarktung setze, sei „Wein & Genuss". In diesem Bereich wüssten die ehrenamtlichen Kultur und Weinbotschafter bestens Bescheid Monika Menschel aus Med- dersheim, die erfolgreich am dritten Kurs zur Ausbildung zum Kultur und Weinbotschaf ter teilgenommen hat, verglich den neuen Ausbildungsjahr gang mit einem Weinjahrgang: Foto: Norbert Krupp „Fangen Sie den Heimatvirus auf und werden Sie besondere Kultur- und Weinbotschafter", appellierte sie an ihre künftigen Kollegen und Kolleginnen, denen sie bewusst machte: „Ihrem Ideenreichtum sind kei- ne Grenzen gesetzt." Regina Gerten, die im Auftrag des DLR den Kurs leiten wird, freute sich, dass 23 Damen und Herren zur Förderung der re- gionalen Identität beitragen wollen, zwei weitere Interes- senten kämen eventuell noch hinzu. Sie stellte die Referenten und den Lehrplan vor. Am En de der Ausbildung müssen ein Vortrag zu einem kulturellen Thema gehalten, eine schriftli- che Prüfung absolviert und eine Gästeführung durchgeführt werden. wwwkultur-und- weinbotschafter-nahe.de

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Rhein Main Presse BAD KREUZNACH Montag, 21. Mai 2012

Nur Oper bietet großes Kino

CINEPLEX Ballett-Liveübertragung aus London findet nicht viele Zuschauer

Von Mareike Jorg

BAD KREUZNACH Fast konnte man glauben, tatsäch­lich im prachtvollen Royal Opera House Londons zu sit­zen - die Atmosphäre im abge­dunkelten Cineplex-Kinosaal passte perfekt zur Liveubertra-gung des zweiakttgen Balletts „La fille mal garde"e - Ein sehr englisches Theater"- Perspekti­visch waren die Kinobesucher sogar im Vorteil, da die Käme raführung ihnen auch Einbli­cke in die verborgenen Winkel der Bühne und des Orchester grabens bot

Frederick Ashtons Stück er­zählt die Geschichte der jungen Lise (Roberta Marquez), die trotz ihrer Liebe zu Colas (Ste­ven McRae) mit Alain (Ludovic Ondivieia), dem einfältigen Sohn eines Weigutbesitzers, vermählt werden soll Entgegen der elterlichen Bemühungen finden die beiden nicht zusam­men. Vor den handgefertigten Kulissen präsentierten die zahl reichen Tänzer in farbenfrohen Kostümen eine hochkarätige Darbietung Fast schwerelos zeigten die beiden Hauptdar­steller mit ihren ausgefeilten „Pas de Deux" wahres Können und entführten die Kreuzna eher Kinozuschauer auf die Londoner Weltbühne

Die Besucherinnen Eveline Schneider und Inge Folgner be richteten, während der gesam ten Übertragung den Impuls ge

habt zu haben, gemeinsam mit dem Londoner Publikum zu applaudieren.

Zurück ins Kino holte die Gäste schließlich der Begleit­film, der die Entstehung der ak­tuellen Realisierung dokumen­tierte Darin erfuhren sie etwa, dass im Ballett viele Volkstänze aus den unterschiedlichsten Re­gionen Großbritanniens mit Elementen des klassischen Bal­letts kombiniert wurden, was dem Stück sein spezielles Flair verlieh. Auch Lises und Colas' romantischer Bändertanz so­wie die Geschichte der traditio­nellen Holzclogs wurden näher beleuchtet.

Leider fand das „Pilotprojekt Ballettübertragung" nicht den erwarteten Anklang, obwohl es als „leichtes Einsteigerballett" angekündigt worden sei, bedau erte Theaterleiter Sascha Schmidt Auch wenn sich die wenigen erschienenen Besu eher - unter denen sich auch Kenner wie Ahmed Shoukry, Leiter des gleichnamigen Bai letteenters, befanden - durch weg positiv äußerten; an den Erfolg der regelmäßig aus Lon­don übertragenen Opern konn te es nicht anknüpfen.

Für diese plane man wegen des großen Andrangs inzwi sehen sogar die Nutzung eines zweiten Kinosaals, so Schmidt Unter diesem Gesichtspunkt besteht möglicherweise auch für die Etablierung der Ballett­übertragungen noch Grund zur Hoffnung

BLAULICHT

Motorradfahrer schwer verletzt BOSENHEIM (hg) Schwer

verletzt wurde ein Motorrad fahrer aus dem Raum Alzey am Nachmittag des gestrigen Sonn tags, 20 Mai. gegen 15 Uhr bei einem Unfall in Bosenheim Der Zweiradfahrer war von der Umgehungsstraße B428 in die Rheinhessenstraße eingebogen Am Ausgang der langgezoge­nen Rechtskurve kam er wohl aus noch ungeklärter Ursache auf die gegenüberliegende Fahrbahn und prallte dort in

ein entgegenkommendes Golf Cabrio aus dem Kreis Kreuz nach, schlug auf die Scheibe und wurde über das Auto ge schleudert. Der Motorradfah rer verletzte sich schwer, war aber ansprechbar und kam zur Behandlung nach Mainz in eine Klinik. Sein Fahrzeug war nicht mehr fahrbereit. Die Autofahrerin blieb unverletzt. Die Feuerwehr rückte aus und streute die entstandene Ölspur ab.

Bei einem Unfeil in der Rheinhessenstraße in Bosenheim am Sonn-tagnadtmittag wurde ein Motorradfahrer aus dem Raum Alzey schwer verletzt. Foto; Heidi Sturm

AUF EINEN BLICK

Wöllsteiner Straße gesperrt BAD KREUZNACH (red) In

der Wöllsteiner Straße werden Reparaturarbeiten an der Unterführung durchgeführt. Aus diesem Grunde ist die Wöllsteiner Straße vom 21 bis einschließlich 24 Mai gesperrt. Betroffen davon ist auch die Buslinie 206 der Verkehrsge Seilschaft Bad Kreuznach Fol­gende Haltestellen können in

dieser Zeit nicht angefahren werden: vom Bahnhof nach Planig. Dr Jacob-Gelände, Me­dia Markt Real, Aldi/Schwa-benheimer Weg. Von Planig zum Bahnhof (außer Fahrten über Michelin). Gensinger Stra­ße. Die Verkehrsgesellschaft Bad Kreuznach mbH bittet die Bürger und Verkehrsteilneh mer um Verständnis.

Sänger Mario Götz hat erkennbar viel Spaß beim Jazz Hop Rhythm im Dudelsack. Foto: Dirk Waidner

Der Schlagzeuger ist der Chef JAZZ HOP RHYTHM Beim Auftritt des Septetts im Musikkeller Dudelsack springt der Funke schnell über

Dirk Waidnpf

BAD KREUZNACH Peter Götzmanns Jazz Hop Rhythm Wie soll man diese Band be schreiben? Am besten mit Prä­dikaten wie ausdrucksstark, genial oder künstlerisch wert­voll. In eine musikalische Schublade lässt sieh die sie benköpfige Gruppe jedenfalls nicht stecken, wie sie beim Auftritt im Musikkeller Dudel sack eindrucksvoll unter Be weis stellte. Hier gehen Profi-Musiker zu Werke, von denen jeder für sich der Star des Abends sein könnte. In dieser Konstellation ist allerdings -ganz außergewöhnlich - der Schlagzeuger der Chef.

Sänger Mario Götz hofiert Peter Götzmann sogar als „den besten Bandleader der Welt". Wohl nur ein Beweis

dafür, wie viel Spaß das Sep-tett beim gemeinsamen Musi zieren hat. Die Spielfreude ist den Musikern jedenfalls in je­der Sekunde des Konzerts an­zumerken und lässt den Fun ken schneit auf das dicht ge drängte Publikum übersprin gen.

„Einem alten Musikerwitz zufolge hat der Schlagzeuger nie etwas zu sagen. Da habe ich eben meine eigene Band gegründet", erklärt der seit ei nigen Jahren in Bad Kreuz nach lebende Götzmann, wie er dazu kam, befreundete Mu­siker aus seiner badischen Hei mat um sich zu scharen. Ge spielt wird dabei, was gefällt. Die handverlesenen Songs werden aber grundsätzlich nicht im bloßen Originalge wand nachgespielt, sondern erhalten in ausgedehnten Inst rumentalteilen einen ganz in­

dividuellen Anstrich. Und auch der ist nicht vollends vor­her einstudiert, sondern ent springt oft der Spontanität. Improvisation gehört zum Jazz und sorgt bei jedem Auftritt für einen neuen Aha Effekt

Selbstverständlich gehört da das ein oder andere Schlag zeug-Solo von Götzmann zum Repertoire. Im Mittelpunkt steht aber auch mal der preis­gekrönte Saxophonist Peter Lehel, der bei den Instrumen­talstücken den Gesang nicht vermissen lässt und bei „Cara­van" auch mal mit der Klari nette seine Klasse beweist. Au­ßergewöhnlich und energiege laden machen den Sound die­ser Band auch Percussionist Rolf Hillert, der sich an den Congas und anderen Rhyth musinstrumenten Duelle mit dem Schlagzeug liefert, oder das gerne mit rockigem Harn

mond Sound eingesetzte Pia no von Joe Völker. Michael Rüber sorgt wechselweise an der Gibson oder Fender für gr an d i ose n G ita rren sou n d, und Niklas Braun vervollstän­digt die Rhythmusabteilung mit dem iünfseitigen Bass.

Im Zusammenspiel ergibt sich ein wilder Mix aus Jazz, Pop, Funk, Fusion und was nicht noch alles Den ganz spe-ziellen Touch gibt dem Gan­zen dann noch der Einsatz von Mario Götz, der ohne Frage den Soul in seiner tiefen Stim­me hat und den Liedern damit das Sahnehäubchen aufsetzt. Götz beweist wie seine Neben­leute großes Einfühlungsver­mögen, zieht sein Organ wie bei „History repeating" aber gerne auch mat über das Reib eisen oder überrascht beim ab­schließenden Herbie-Han-cock Klassiker „Cantaloupe Is­

land", indem er das Mikrofon zu Brummgeräuschen gleich ganz in den Mund schiebt.

So hangelt sich das zweistün­dige Set vom Jazzstandard „Take Five" über „Thieves in the Temple" von Prince bis hin zum bei den Neville Brothers entlehnten „Yellow Moon" von einem Highlight zum nächsten. Als Zugabe be kommt das hingerissene Audi­torium noch im Paket „Feeling allright" und „Sex Machine" Nur das Tanzen fällt bei aller Begeisterung schwer, denn sel­ten standen im Dudelsack die Leute so gedrängt um die Büh­ne

Wer's verpasst hat, bekommt am Samstag zumindest eine zweite Chance Peter Götz­mann zu erleben. Der Schlag zeuger ist dann nämlich erneut im Musikkeller zu Gast, dies mal mit der V Lenz Band.

Gästen die Nahe näherbringen TOURISMUS 23 Männer und Frauen lassen sich zu Kultur- und Weinbotschaftern ausbilden

BAD KREUZNACH (nk) 15 Frauen und acht Männer aus den Landkreisen Bad Kreuz nach, Birkenfeld und Mainz Bingen lassen sich beim Dienst leistungszentrum Landlicher Raum (DLR) Rheinhessen Na he Hunsrück zum qualifizier ten Kultur- und Weinbotschaf ter der Nahe ausbilden. Die Teilnehmer am vierten Ausbil­dungskurs sind zwischen 22 und 77 Jahre alt und werden nun ein Jahr lang an 45 Aben den und bei zusätzlichen Halb und Ganztagsexkursionen in­tensiv in den Bereichen Kultur, Geologie und Weinbau ausge­bildet. Außerdem vermittelt das Kursprogramm, das von Regina Gerten vom DLR Kompetenz­zentrum Weinmarkt & Wein­marketing Rheinland-Pfalz or ganisiert wird, wertvolle Kennt nisse in Erster Hilfe, in Rechts, Versicherungs- und Steuerfra­gen, in Organisation, Kalkula tion, Pressearbeit und Rheto­rik.

DLR-Chef Paul Frowein freu te sich über das rege Interesse an dem Lehrgang, denn es sei eine wichtige Aufgabe des Dienstleistungszentrums, die endogenen Kräfte der Region zu stärken und Menschen zu unterstützen, die sich ehren amtlich engagieren wollen, um die Wertschöpfung ihrer Hei­mat zu steigern Sechs Milliar den Euro Jahresumsatz erziele die rheinland pfälzische Touris muswirtschaft, mit der inzwi sehen jeder zehnte Arbeitsplatz verbunden sei. „Diese Ausbil-

Sie wollen künftig Gäste mit dem Nahe-Virus infizieren: die neuen Kultur- und Weinbotschafter.

dung wird zum Erlebnis, sobald das Team zusammengewach sen ist", versprach Frowein. Er freute sich, dass sich Oberbür germeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer vor einer Ausschusssit zung die Zeit genommen hatte, um ihr Interesse an der Arbeit der Kultur und Weinbotschaf ter zu zeigen.

Verschworene Gemeinschaft

Rüdiger Merkert, der derzeit! ge Vorsitzende der Kultur- und Weinbotschafter an der Nahe, erläuterte die Ziele der Ausbil dung, an deren Ende gut ausge bildete, zertifizierte Repräsen tanten der Region stehen wer den, die als Vermittler zwi­schen Gastronomie, Winzern und Gästen fungieren könnten, die etwas erleben wollen Er dankte dem DLR allen Refe renten und allen Organisatio­

nen, die zur Ausbildung beitra­gen, für deren Unterstützung Der Verein der Kultur- und Weinbotschafter habe sich in­zwischen zu einer eingeschwo renen Gemeinschaft entwi­ckelt, in deren Rahmen schon viele Freundschaften entstan­den sind und wertvolle Kontak­te geknüpft wurden

„Bessere Botschafter und bes­sere Multiplikatoren kann ich mir nicht wünschen." Dieses Kompliment überbrachte Lau ra Dreher, die Geschäftsführe rin der GebietsweinWerbung Weinland Nahe e.V., an die be­reits ausgebildeten und die künftigen Kultur und Weinbot schafter Sie betonte die Vielfalt der Region und ihrer Weine, die es zu vermarkten gelte, und lobte die vorbildliche Zusam­menarbeit mit den Kultur und Weinbotschaftern

Die Geschäftsführerin der Na

heland-Touristik, Petra Prem, rief die Kultur und Weinbot­schafter auf, die Landschaft und ihre Menschen erlebbar zu machen. Ziel müssten dabei zu­friedene oder besser begeisterte Gäste sein. Rund 420000 Gäste buchten im vergangenen Jahr 1.6 Millionen Übernachtungen an der Nahe, zur Klientel zahl ten vor allem Menschen über 55, Wanderer, Radfahrer, Ge­nießer und Familien. Eine der fünf Säulen, auf die man bei der Vermarktung setze, sei „Wein & Genuss". In diesem Bereich wüssten die ehrenamtlichen Kultur und Weinbotschafter bestens Bescheid

Monika Menschel aus Med­dersheim, die erfolgreich am dritten Kurs zur Ausbildung zum Kultur und Weinbotschaf ter teilgenommen hat, verglich den neuen Ausbildungsjahr gang mit einem Weinjahrgang:

Foto: Norbert Krupp

„Fangen Sie den Heimatvirus auf und werden Sie besondere Kultur- und Weinbotschafter", appellierte sie an ihre künftigen Kollegen und Kolleginnen, denen sie bewusst machte: „Ihrem Ideenreichtum sind kei­ne Grenzen gesetzt."

Regina Gerten, die im Auftrag des DLR den Kurs leiten wird, freute sich, dass 23 Damen und Herren zur Förderung der re­gionalen Identität beitragen wollen, zwei weitere Interes­senten kämen eventuell noch hinzu. Sie stellte die Referenten und den Lehrplan vor. Am En de der Ausbildung müssen ein Vortrag zu einem kulturellen Thema gehalten, eine schriftli­che Prüfung absolviert und eine Gästeführung durchgeführt werden.

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