demeter journal 14

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Kostenlos zum Mitnehmen Vor Ort Biodynamische Präparate Verstehen Das Spirituelle der Nahrung Genießen Volles Aroma samenfester Gemüsesorten Wissenswert Lichtenergie essen Foto: Siggi Schenk www.demeter.de Heft 14 Sommer 2012 demeter – biodynamisch seit 1924 D a s D e m e t e r J o u r n a l w i r d j e t z t C O 2 - n eu t r a l p r o d u z i e r t .

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Demeter Journal 14, Thema Präparate

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Page 1: Demeter Journal 14

Kostenlos zum Mitnehmen

Vor OrtBiodynamischePräparate

VerstehenDas Spirituelle der Nahrung

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Page 2: Demeter Journal 14

2 Demeter Journal · Sommer 2012www.bio-alpenmilch.de

Das Beste der Berge.

Sehnsucht nach dem Echten?

Bio ist ihre Überzeugung – die Berge ihre Heimat. Deshalb liefern über 450 Demeter- und Naturlandhöfe entlang der Alpen ihre wertvolle Bio-Milch ausschließlich an die Molkerei Berchtesgadener Land. Daraus stellen wir unsere Milchspezialitäten her. Das weiß unser stetig wachsender Kundenkreis sehr zu schätzen, dessen Vertrauen wir als unseren größten Schatz betrachten.

Page 3: Demeter Journal 14

Sommer 2012 · Demeter Journal 3

Inhalt

Keine andere Maßnahme im Ökolandbau löst so

viele Fragen aus wie die Biodynamischen Präpa-

rate, die für Demeter-Agrarkultur charakteristisch sind.

Manche bezeichnen es als Magie, wenn Kuhdung im

Kuhhorn vergaben wird, um über den Winter hinweg

kosmische Kräfte zu sammeln und dann in Wasser dyn-

amisiert als sogenanntes Hornmistpräparat auf Wiesen,

Felder und Gärten fein versprüht verteilt zu werden.

Dabei haben wissenschaftliche Versuche längst bewie-

sen, dass Demeter-Bauern der Natur damit mehr zu-

rückgeben, als sie durch die Bewirtschaftung nehmen.

Der Humusaufbau wird nachweisbar gesteigert, das

Bodenleben angeregt und die Reifequalität der Pfl anzen

gefördert. Die Wirkung ist ähnlich wie bei homöopa-

thischen Heilmitteln auf der energetischen Ebene ange-

siedelt, über die wir immer noch zu wenig wissen. Des-

halb forschen Biodynamiker seit Jahrzehnten auch und

vor allem zu den Präparaten. Vielleicht bringen die In-

formationen rund um Kuhmist, Bergkristall und Kom-

postkräuter Ihnen die besondere Qualität der Demeter-

Lebensmittel noch nähern und schaff en Verständnis für

eine spirituelle Dimension im Essen?

genießen verstehen

Renée Herrnkind

[email protected]

Telefon 06155 846950

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säen, Sinne erfreuen und sogar ernten?

Kein Problem. Die Bücher „Urban Garde-

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und „Mit Samenbomben die Welt ver-

ändern“ von Josie Jeffery (Ulmer) inspi-

rieren zu blühenden Aktionen jenseits

von Balkon, Haus- oder Kleingarten.

Viel Freude beim Umsetzen!

Wir freuen uns, von Ihren Aktivitäten

dann bei www.facebook.com/pages/

Demeter-Journal zu lesen.

INHALT 02/12Inspiration

Auf dem Weg zur Freiheit mit den Monatstugenden 4

VerstehenDie spirituelle Dimension in unserer Nahrung 7Das Demeter-ABC 6

Vor OrtCharakteristisch für Demeter-Agrarkultur: die Biodynamischen Präparate 8

Nachgefragt

Reiner Gansloser und die neue Präparatespritze 12

WissenswertKohlenhydrate – Lichtenergie für den Körper 14

Gesund leben

Eurythmie – Kunst, die heilen kann 18

GenießenDas Aroma samenfester Gemüse entdecken 20

Begegnen

Weltenbummlerin und Önologin Anne-Christin Trautwein 26Rudi Beisser und seine La Luna-Manufaktur 32

Kennenlernen

Tradition und Innovation: Jungebad und San Floriano 30

Warenkunde

Kräuter würzen und heilen 34

Hintergrund

Lebensmittelmüll: Aussteigen aus der Spirale der Entwertung 36

Schlusspunkt

Banken für die Menschlichkeit 38

Rubriken

Editorial 3Aktuell 16Produkte 28

Vorschau/Impressum 38

Rätsel 39

Page 4: Demeter Journal 14

Inspiration

4 Demeter Journal · Sommer 2012

Auch in der Jahresmitte die guten Vorsätze von Silvester nicht vergessen und weiter an der eigenen spirituellen Entwicklung arbeiten – deshalb hier die Monatstugenden von Rudolf Steiner für den Schulungsweg im Sommer.Und wer dazu Anregungen sucht fi ndet von Sebastian Gronbach inspirierende Gedanken unter www.info3.de/c5-style/index.php/magazin/info3/archiv/2009/januar/die-neue-tugend-und-das-bestaendige-glueck/

Spirituell entwickeln: mit Ausdauer, Selbstlosigkeit

und Mitleid auf dem Weg zur Freiheit

Jun

i – A

usd

auer wird zu Treue

Juli –

Selb

stlosigkeit wird zu Katharsis

Au

gust – M

itleid wird zu Freiheit

Page 5: Demeter Journal 14

XXXXXXX

Sommer 2012 · Demeter Journal 5

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Page 6: Demeter Journal 14

MILCHSAUER vergorene Lebensmittel wie Sauerkraut oder entspre-

chende Gemüsesäfte spielen in der anthroposophisch orientierten

Ernährung eine wichtige Rolle. Durch Milchsäurebakterien wird ein

Reifungsprozess ereicht, bei dem im Lebensmittel vorhandene

Zucker zu Milchsäure und Kohlendioxid abgebaut werden. Im

Stoffwechsel des Menschen nimmt Milchsäure eine zentrale Stellung ein, vorwiegend

bei der Energiegewinnung, vor allem in den Muskeln, der Leber und den roten Blutkör-

perchen. Die Zufuhr von Milchsäure mit der Nahrung ist zwar nicht lebensnotwendig,

jedoch kann sie positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben. Für die Darmfl ora

gilt sie als wichtiger Schutzfaktor. Es gibt zwei Formen der Milchsäure, die sich in ihren

physikalischen Eigenschaften unterscheiden. Die rechtsdrehende Milchsäure kann vom

Körper selbstständig produziert werden und wird durch ein Enzym auch wieder abgebaut.

Die linksdrehende Milchsäure wird in erster Linie über die Nahrung aufgenommen und

nur sehr langsam verstoffwechselt. Säuglinge im ersten Lebensjahr sollten keine links-

drehende Milchsäure aufnehmen, da ihr Stoffwechsel diese noch nicht verarbeiten kann.

MIST – Ausscheidungsprodukt von Tieren, das in der Biodynamischen Wirtschaftsweise

von Demeter als Ausgangsprodukt für die Kompostwirtschaft dient und mit den

Biodynamischen Kompostpräparaten angereichert wird.

MUTTERSAFT ist der Saft direkt aus der ersten Pressung von Früchten, ohne dass

Trubstoffe (gesundheitsfördernde sekundäre Pfl anzenstoffe) entfernt werden. Mutter-

saft ist immer Direktsaft mit 100% Fruchtgehalt.

NATURSPRUNG – natürliche Befruchtung durch Stier und Kuh/Eber

und Sau/Bock und Ziege etc. Im Gegensatz hierzu steht die künst-

liche Befruchtung durch das medizinische Einführen von Sperma,

das von Samenbanken bereitgestellt wird.

NITRITPÖKELSALZ – umstrittener Zusatzstoff in der Fleisch- und Wurstverarbeitung.

Bei Demeter laut Richtlinien nicht zugelassen, weil gesundheitlichen Folgen nicht

auszuschließen sind und durch hygienisches Arbeiten der Einsatz dieses Zusatzes

überfl üssig wird. Nitritpökelsalz verursacht eine Rötung von Wurst und kann so dazu

beitragen, einen Eindruck von gar nicht mehr vorhandener Frische zu erzeugen – ein

Widerspruch zu den authentischen Lebensmitteln, wie sie das Lebensmittelleitbild von

Demeter fordert.

PRÄPARATE – Charakteristikum der Biologisch-Dynamischen

Wirtschaftsweise, ihre Anwendung ist in den Demeter-Richtlinien

vorgeschrieben. Werden im landwirtschaftlichen Betrieb aus

Pfl anzenteilen, Kuhmist oder Quarzmehl hergestellt, in tierischen

Hüllen über mindestens ein halbes Jahr im Boden vergraben.

Kompostpräparate bestehen aus Heilpfl anzen, wie Kamille, Löwenzahn, Brennnessel,

Eichenrinde, Schafgarbe, Baldrian, Spritzpräparaten: Hornmist und Hornkiesel, sie

werden in Wasser dynamisiert und ausgebracht. Energetische Wirkung: harmonisierend

auf Boden und Pfl anze, fördern Reifequalität, Artenvielfalt, Fruchtbarkeit.

Verstehen

Das Demeter-ABC

Spitze für Leckerbissen Unsere Mehlberge sind das Glück jeder

Backstube. Ihre natürlichen Farben

haben sie von den Körnern aus denen

sie gemahlen wurden: Weizen, Dinkel,

Mais zum Beispiel. Und Ihre Demeter-

Qualität verdanken sie fairer biologisch-

dynamischer Landwirtschaft.

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0 71 35-98 15-51, www.spielberger.de

Page 7: Demeter Journal 14

Sommer 2012 · Demeter Journal 7

Verstehen

Was die Biodynamischen Präparate bewirken

Die spirituelle Dimension in unserer Nahrung

Die Biodynamischen Präparate sind charakteristisch für Demeter-Agrarkultur.

Rudolf Steiner, der im landwirtschaftlichen Kurs 1924 auf das „Geheimnis der Düngung“

eingegangen ist, hat mit seinen Impulsen für diese selbst hergestellten Heilmittel

aus der Natur eine neue Dimension in die Erzeugung von Lebensmitteln eingeführt.

Wer sein Auge schult, kann bereits

durch exakte Pfl anzenbetrachtung Un-

terschiede in der Entwicklung von Nah-

rungspfl anzen erkennen. Vergleiche an

Gartenbohnen, die zum einen mit Stick-

stoff dünger (links), zum anderen mit

biodynamisch präpariertem Kompost

versorgt wurden (rechts), sind im For-

schungslaboratorium am Goetheanum

dokumentiert. Während die chemische

Stickstoff düngung ungeordnetes, wu-

cherndes Blattwachstum hervorruft,

streben die biodynamisch geförderten

Bohnen die Schwerkraft quasi über-

windend geordnet der Sonne entgegen.

Ihre Aufrichtetendenz und Harmonie

in Vertikal- und Horizontalausbreitung

vermitteln beim Betrachten Vitalität

und fast so etwas wie Lebensfreude.

Ob der Mensch dank entsprechender

Lebensmittel dann auch das erreichen

kann, was Steiner 1913 beschreibt,

kann jeder nur selbst beurteilen. „Die

Leichtigkeit des Organismus, die er

erhält durch die Pfl anzennahrung, die

hebt über die Erdenschwere hinweg, die

macht eine gewisse … sich ausbildende

Erlebnisfähigkeit im menschlichen Or-

ganismus möglich … wie wenn er mit

den Pfl anzen in einer gewissen Weise

das Sonnenlicht, das in den Pfl anzen

ja so viel Arbeit leistet, wirklich mit-

genießen würde.“ Wenn wir heute dem

Trend zur Regionalität folgend davon

sprechen, dass wir die Landschaft mit-

essen, liegt ein zusätzlicher Aspekt nahe.

„Was hat mein Lebensmittel, die Pfl an-

ze als Nahrung für Mensch und Tier,

in ihrem Werden erlebt, was tönt durch

sie hindurch und was ermöglicht sie da-

durch mir als Menschen.“

Warum essen wir? Um satt zu werden,

zu genießen, fi tt zu bleiben? Oder um

uns – Körper, Seele, Geist – weiterzu-

entwickeln? Warum betreiben Demeter-

Vitalität

und Lebensfreude

Bauern biodynamische Landwirtschaft?

Um Nahrung zu erzeugen? Um Tieren

bestes Futter zu bieten? Um zur Heilung

der Erde beizutragen? Die Antworten

sind facettenreich und deshalb umso

spannender. Für Demeter-Akteure ist

biodynamisches Arbeiten der Weg zu

ein Ermöglichungs-Kultur. Biodyna-

misches Wirtschaften ermöglicht eben

nicht nur Humusaufbau, Tiergesund-

heit und aromatische Lebensmittel, son-

dern vor allem eine spirituelle Dimen-

sion in der Ernährung. Dadurch wird

Essen zur Kraftquelle, ermöglicht durch

Biodynamische Präparate als Mittler

zwischen Kosmos und Erde. Sie sind

zentral wichtig für eine Wandlung –

wie etwa die Öff nung der Pfl anzen zum

Kosmos hin. Dadurch kann das auf-

strebende Grün in Kontakt zur Sonne

treten. Pfl anzen, die diese Lichtqualität

genießen konnten, bringen dem Men-

schen geistige Entwicklungsmöglich-

keiten, gab Steiner den nachdenklichen

Landwirten damals mit auf den Weg,

der heute noch praktisch und forschend

fortgesetzt wird.

Essen

als Kraftquelle

Page 8: Demeter Journal 14

8 Demeter Journal · Sommer 2012

Vor Ort

Dr. König erforscht die spirituellen Geschenke seit Jahrzehnten

Charakteristisch für Demeter-Agrarkultur:

die Biodynamischen PräparateSchilder weisen auf das Ökolandbauzentrum am Rande von Darmstadt hin. Kleine Häuser

mit bunten Gärten prägen das Bild, dazwischen die biodynamische Forstbaumschule,

der Demeter e. V. und der biodynamische Eichwaldhof. Nur ein paar Schritte weiter über

den weichen Sandboden hat der Forschungsring seine Zentrale. Hier wird seit 1950

an biodynamischen Fragen geforscht. Dr. Uli Johannes König konzentriert sich dabei auf

die Biodynamischen Präparate.

Page 9: Demeter Journal 14

Sommer 2012 · Demeter Journal 9

Vor Ort

Er kam 1988 zum

Institut für Bio-

log i s c h - D y n a -

mische Forschung,

das inzwischen mit

dem Forschungs-

ring e. V. zusam-

mengeführt wurde. Als „Morgengabe“

hatte er nicht nur seine Doktorarbeit

zum Th ema Präparate und Rhythmen

im Gepäck, sondern bereits 15 Jahre

Präparateforschung. Demeter-Pionier

Manfred Klett hatte Königs Interesse

an diesen unkonventionellen Zusätzen

aus den Impulsen von Rudolf Steiner

geweckt, als der Waldorfschüler zu einer

Jugendtagung fuhr. Früh spürte der Tü-

binger („ein Städter“) den Sog der Land-

wirtschaft. „Mit den Präparaten zeigten

sich mir dann Möglichkeiten, aus dem

kosmischen Ganzen heraus mit Kräften

zu arbeiten. Ich fand, was ich gesucht

hatte“, erinnert sich der Forscher. Immer

noch spürt er das „Bezaubernde“ der Prä-

parate, die einen ganz anderen Umgang

mit Stoff en und Kräften der Natur be-

dingen als das sonst herrschende Wirk-

stoff denken der Naturwissenschaft. „Sie

fordern mich als modernen Menschen he-

raus, bei ihrer Zubereitung und Anwen-

dung künstlerisch-alchiemistisch in die

Naturvorgänge einzugreifen, ohne sie zu

manipulieren.“ Wie Uli Johannes König

erleben viele Biodynamiker beim Rühren

der Spritzpräparate im Wasserfass eine

meditative Stimmung, eine innere Ver-

bundenheit mit allem Lebendigen, eine

Mischung aus Kontemplation und In-

spiration. „Aber wir spüren auch etwas

unnahbar Großes dabei, ahnen ein geis-

tiges Wirken, das wir nur unzureichend

verstehen können“, räumt er ein und

spricht über beide Empfi ndungen off en

bei seinen vielen Schulungen zu den

Präparaten in Deutschland und einigen

europäischen Nachbarstaaten.

Was aber bedeuten die Biodynamischen

Präparate, die so essenziell für Demeter

sind, dass ihre regelmäßigen Anwen-

dungen in den Richtlinien verankert

sind und auch entsprechend kontrolliert

werden? König nennt sie Heilmittel, Bo-

denverbesserer, Pfl anzenstärkungsmittel,

energetische Nachschublieferung und

wohltuende Prophylaxe für Lebenspro-

zesse, die dadurch geordnet verlaufen.

Und seine jahrzehntelangen Beobach-

tungen zeigen ihm, dass ihre wichtigste

Wirkung die Harmonisierung ist: „Wo

etwas zu viel ist, wird es weniger, wo

etwas zu schwach ist, wird es stärker.“

Präparate sorgen also für Ausgleich. Da

sie auf energetischer Ebene angesiedelt

sind und Abläufe bedingen, die von man-

chem als geradezu mystisch bezeichnet

werden, bieten die Präparate wie kaum

ein anderes Element im Öko-Landbau

Anlass zu Verwunderung, Angriff en und

ironischen Bemerkungen. Andererseits

lösen sie Faszination aus, wie etwa die-

se Überschrift der TAZ über Demeter-

Bauern zeigt: „Die mit dem Kuhhorn

düngen.“ Dabei geht es gar nicht um

Düngung, um das Zuführen von Stof-

fen. Kern der Demeter-Bemühungen ist

die Verlebendigung des Bodens. Nur in

vitalem Boden können Nahrungsmittel

harmonisch wachsen. „Der Bauer ernährt

das Bodenleben, nicht die Pfl anzen", lehr-

te schon Rudolf Steiner, der den Boden

ein Organ der Landwirtschaft nannte.

Durch die Präparatearbeit verbindet sich

der Landwirt seelisch mit Boden, Pfl anze

und Tier“, weiß Uli Johannes König aus

eigener Erfahrung und vielen Gesprächen

mit den Männern und Frauen, die eine

„Lebenslandwirtschaft“ betreiben.

Auf dem weitläufi gen Gelände des For-

schungsrings im Hessischen Ried werden

jedes Jahr 1 600 Kuhhörner mit frischem

Rindermist gefüllt. Interessierte aus dem

Umkreis werden dazu eingeladen und

stehen mit Uli Johannes König zusam-

Geordnete

Lebensprozesse

1 600 Hörner

in der Erdgrube

Page 10: Demeter Journal 14

10 Demeter Journal · Sommer 2012

Vor Ort

Der Forschungsring ist auf fi nanzielle

Unterstützung für seine vielfältigen

Arbeiten angewiesen. Mit jeder auch

noch so kleinen Spende kann z. B. die

Arbeit auch zu den Biodynamischen

Präparaten weiter intensiv betrieben

werden.

Kontonr.: 15 980 403, BLZ 430 609 67

bei der GLS-Bank Bochum

Forschungsarbeit unterstützen

men neben dem Kübel mit frischem Rin-

derdung. Sorgsam werden die Hörner mit

den Kuhfl aden gestopft, in der großen

Grube auf dem Versuchsfeld in die Erde

versenkt und sorgsam abgedeckt. Ein

halbes Jahr – von etwa Ende September

bis März – haben sie nun Zeit, die kos-

mischen Kräfte und die Energie der tie-

rischen Hülle zu nutzen, um schließlich

verwandelt als wohlriechende, dunkel-

erdige Masse aus den Hörnern geklopft

zu werden. Im Forschungsring-Keller

lagern dann dieses Hornmistpräparate ge-

nauso wie die Kompostpräparate und der

Hornkiesel gut umhüllt von Kokosfasern

oder Torf. Die „spirituellen Geschenke“

warten hier auf ihren Einsatz – für die

Versuche des Forschers König oder für

die Nutzung von Hausgärtnern oder

Landwirten, die ausnahmsweise gerade

mal keine selbst hergestellten Präparate

greifbar haben. Normalerweise werden

sie nämlich auf dem Demeter-Bauernhof

– oft zusammen mit Kollegen (s. auch

„Nachgefragt" auf Seite 12) aus Pfl anzen-

teilen, Kuhmist oder Quarzmehl selbst

hergestellt. In tierischen Organhüllen

wie eben den Kuhhörnern, aber auch

Darm oder Hirschblase, werden diese

Materialien über mindestens ein halbes

Jahr im Boden vergraben oder der Sonne

ausgesetzt. „Bereits durch die Herstellung

der Präparate wird beabsichtigt, mit bio-

logischen Prozessen in Zusammenhang

zu bleiben. Die tierischen Organhüllen

haben dabei die Aufgabe, die aufbauen-

den und gestaltenden Lebenskräfte des

Umkreises auf die im Organ befi ndliche

Substanz hin zu konzentrieren. Dem

Potenziervorgang bei homöopathischen

Medikamenten vergleichbar, wird durch

diese Herstellungsweise das feinstoffl iche

Kräftepotenzial der Präparate aufgebaut“,

erläutert Dr. König. Neben den Spritz-

präparaten Hornkiesel (fein vermahlener

Quarz im Kuhhorn) und Hornmist gibt

es die Kompostpräparate aus Schafgarbe,

Kamille, Brennnessel, Eichenrinde,

Löwenzahn und Baldrian. Sie regen

die Umsetzungsprozesse im Kompost

an und bringen die wichtigsten Pfl an-

zennährstoff e in eine organische Ord-

nung. Dafür wird der Kompost oder

der Mist regelmäßig mit kleinen Por-

tionen der Präparate gespickt und mit

Baldrianwasser besprüht. Auch die

Gülle wird entsprechend versorgt. Ein

200-Liter-Kupferfass dient Uli Johan-

nes König als Gefäß für die Dynamisie-

rung der Präparate beim einstündigen

Rühren. Es geht auch mit auf Reisen,

wenn der unermüdliche Forscher zu

Seminaren und Vorträgen unterwegs ist.

Meditatives Rühren

der Spritzpräparate

Page 11: Demeter Journal 14

Sommer 2012 · Demeter Journal 11

Vor OrtVor Ort

Vor dem Ausbringen der Spritzpräpa-

rate Hornmist und Hornkiesel werden

sie in kleinen Mengen eine Stunde lang

in Wasser gerührt. Das so dynamisierte

Präparatewasser wird anschließend auf

die Pfl anzen und den Boden ausgebracht

und wirkt ähnlich wie homöopathische

Arzneimittel energetisch, nicht stoffl ich.

Das Hornmistpräparat ist als erstes im

Jahreslauf dran, wird bereits vor oder

während des Aussäens über das gut vor-

bereitete Land gespritzt. Dadurch wer-

den das Keimen und die Entwicklung

der ersten Wurzeln angeregt. Besonders

die erste Entwicklungsphase der Pfl anze

wird damit gefördert – wichtige Vor-

aussetzung für beste Nahrungsqualität

für Tier und Mensch. Viele Jahrzehnte

Forschung an den Biodynamischen Prä-

paraten – auch von unabhängigen Insti-

tuten wie dem FiBL – haben vielfältige

Wirkungen der immer noch geheimnis-

vollen Zusätze nachgewiesen. Die Prä-

parate vermitteln den Pfl anzen Kräfte,

welche aus der umgebenden Luft, dem

Boden und der gesamten Biosphäre

stammen. Das Hornmistpräparat wirkt

nachhaltig positiv auf die Bodenfrucht-

barkeit. Der während 21 Jahren durch-

geführte Langzeitversuch DOK des

FiBL (www.fi bl.ch) und der Langzeit-

düngungsversuch des Forschungsrings

(www.forschungsring.de) belegen dies

eindrücklich. Die Wirkung des Horn-

kieselpräparates lässt sich am besten

mit einem sonnigen, warmen Sommer-

tag verglichen werden, sagen besonders

die Gärtner, Obstbauern und Winzer.

Sie beobachten, dass die charakteris-

tische Aromabildung damit gestei-

gert werden kann. Aber rein ana-

lytisch zeigte sich, dass das Horn-

kieselpräparat sogar die Haltbarkeit

von Lagergemüse verbessert, Nitrat-

gehalte reduziert sowie den Zucker-

und Vitamingehalt steigert werden.

Die stärkere Belebung der Böden

durch präparierten Dünger zeigte sich

an der gemessenen Erhöhung des Hu-

musgehalts, an spezifi schen Enzym-

aktivitäten sowie intensiverem Wur-

zelwachstum. Beispiele für eine bessere

Produktqualität durch die Präparate

sind geringere Lagerungsverluste.

Vielfältige Wirkungen

nachgewiesen

Präparate bestellen

Biologisch-dynamische

Präparatezentrale, Corinna von

Wistinghausen, Hohe Straße 25,

74653 Künzelsau-Mäusdorf,

Tel. 07940-2230, Fax 07940-4911,

[email protected]

oder unter www.forschungsring.de

Gut eingehüllt

von Torf oder

Kokosfaser

lagern alle Bio-

dynamischen

Präparate gut

geschützt

in Tontöpfen

Page 12: Demeter Journal 14

12 Demeter Journal · Sommer 2012

Nachgefragt

Präparatetreff en bei Ganslosers

Mit der neuen Spritze geht alles noch viel besser

Was bedeutet die Anwendung der Biodynamischen Präparate

in der Praxis für den Demeter-Landwirt, die Demeter-Bäuerin?

Das Journal hat nachgefragt bei Reiner Gansloser.

Reiner Gansloser, Demeter-Bauer in Hermaringen, hat mit sei-

nem Kollegen Walter Badmann im nahen Burgberg und drei

weiteren baden-württembergischen Biodynamikern die von Uli

Johannes König entwickelte neue Präparatespritze angeschaff t.

Jetzt im Frühling und Sommer 2012 ist das gute Stück zum ers-

ten Mal intensiv im Einsatz. „Die Investition hat sich gelohnt“,

kommentiert der 55-Jährige. Die biodynamischen Spritzprä-

parate Hornmist und Hornkiesel können auf den Flächen der

Spritzenpartner – immerhin über 300 Hektar – nun viel eff ek-

tiver versprüht werden. Mit einer Füllung des Edelstahlfasses

werden fast 40 Hektar Fläche fein vernebelt. Die großtropfi ge

Verteilung auf einer Arbeitsbreite von rund 30 Metern schaff t

das Gebläse dank kleiner Scheibenwischermotoren, die an den

Strahldüsen für den richtigen Schwenk sorgen. „Damit ist Uli

Johannes König aus der Forschung heraus eine wirklich praxis-

taugliche Erfi ndung gelungen“, freuen sich die baden-württem-

bergischen Praktiker. Reiner Gansloser hat seinen 55-Hektar-

Betrieb mit der imposanten Fleckviehherde bereits 1983 auf

Demeter umgestellt. Der Impuls kam von Demeter-Urgestein

Friedrich Sattler vom nahe gelegenen Talhof in Heidenheim.

300 Hektar versorgen

Page 13: Demeter Journal 14

Nachgefragt

„Meine ersten Präparate habe ich natürlich mit Fritz Sattler

gerührt“, erinnert sich Gansloser, der seit Jahren auch zum

Führungsteam der genossenschaftlichen Molkerei Schrozberg

gehört. „Erst mal war mir das ziemlich fremd, aber eigentlich

war ich schon damals froh, mir damit helfen zu können und

nicht länger auf die Industrie angewiesen zu sein“, erinnert er

sich. Die Präparatekiste, die er vor 30 Jahren von einem Kolle-

gen geschenkt bekam, wird immer noch in Ehren gehalten. Die

Freundin des 23-jährigen Hofnachfolgers Martin Gansloser

hat sie gerade intensiv verschönert, zur Freude aller Beteiligten.

Und das sind beim alljährlichen Präparatetreff en der regionalen

Demeter-Gruppe bei Ganslosers dann schon mal 20 Teilneh-

mer, die gemeinsam frischen Kuhmist in Hörner stopfen, das

Eichenrindenpräparat anlegen und getrocknete Blüten in die

tierischen Hüllen füllen. „Wenn wir es miteinander machen,

ist es einfach noch besser“, kommentiert Reiner Gansloser auf

seine trockene Art die gute Tradition, die natürlich angereichert

wird mit angeregtem Austausch über die biodynamischen Akti-

vitäten, für welche die Präparate essenziell sind.

Die Kompostpräparate

Sie dienen dem lebendigen Aufbau des Bodens, werden in

kleinen Mengen Mist, Pfl anzenkompost oder Gülle beigegeben

und dann aufs Land verteilt.

Schafgarbenpräparat

Blüten in Hirschblase präpariert, fördern die

Anpassungsfähigkeit an den Standort, wirkt

belebend, fördert Kalium-Schwefel-Prozesse

Kamillenpräparat

Kamillenblüten im

Rinderdarm präpariert, macht den Dünger

stickstoffbeständiger

Brennnesselpräparat

Brennnessel in Erde, vermittelt Kompost

und damit dem Boden die Beschaffenheit,

die nötig ist, damit die jeweilige Kultur

sich artgemäß aus den Stoffen und

Kräften in Luft und Boden ernähren kann

Eichenrindenpräparat

Eichenrinde in Schädel, bringt die Form-

kräfte genau dahin, wo sich sonst Pfl anzen-

krankheiten entwickeln könnten, regt

Calciumprozesse an

Löwenzahnpräparat

Blüten im Rindergekröse präpariert,

bewirkt, dass Kieselsäure aus der

Umgebung angezogen wird

Baldrianpräparat

Saft oder Auszug aus den Blüten, vergoren,

kommt ohne tierische Hülle aus, gibt dem

Boden die Fähigkeit, sich dem Phosphor

gegenüber richtig zu verhalten, wirkt in

Blüten- und Fruchtbildung

Umgebung angezogen

K

K

R

s

d Blüt

Durch die Verwirbelung in den Flowforms und über dem Mühlrad

wird das Präparatewasser noch belebter

Reiner Gansloser hat seine Präparatekiste schön verzieren lassen

Page 14: Demeter Journal 14

14 Demeter Journal · Sommer 2012

Die Kohlenhydrate

Lichtenergie für den Körper

Einige der Kohlenhydrate sind vom Menschen nicht zu verdauen

wie Zellulose oder Pektin. Sie zählen daher zu den Ballaststoffen.

Für Wiederkäuer ist Zellulose aus Gras oder Heu existenziell

wichtig für die Verdauung. Sie werden dank ihrer Pansenbakterien

ein ebenso wichtiger Energieträger wie für uns die Stärke. Hier ist

der Name Programm, denn sie macht uns stark. Die höheren

Kohlenhydrate bauen sich aus einzelnen Zuckern auf, wie der

Name Mehrfachzucker schon andeutet. Dabei verlieren sie den

süßen Geschmack. Beim Verdauen geht es dann den umgekehrten

Weg: Aus Stärke werden die Zuckermoleküle wieder freigesetzt.

Wer Brot lange kaut, kann das sogar schmecken. Intensiver

erfolgt dieser Abbauprozess dann im Darm.

Wichtig sind die Mehrfachzucker

Es ist gesünder und für einen aktiven Stoffwechsel nötig, sich seinen Zucker selbst aus

höheren Kohlenhydraten abzubauen, als isolierte Zucker zu essen. Längst ist klar, dass das

Bedürfnis nach Süßem mit der Lebensweise – „Wenig Bewegung, viel Stress" – zusammen-

hängt. Wer den ganzen Tag eine sitzende Tätigkeit mit intensiver Konzentration ausübt,

wird sich ungern seinen Zucker aus Linsen- oder Bohnengerichten beim Verdauen

„herausholen“. Mit der Veränderung der Lebensweise hat daher weltweit der Zuckerver-

brauch zugenommen. In Deutschland pendelt er sich seit einigen Jahren bei durchschnitt-

lich etwa 100 Gramm pro Tag und Person ein. Das wird von Ernährungsexperten als

eindeutig zu hoch eingestuft. Wünschenswert wären höchstens 50 Gramm pro Tag. Die

richtige Empfehlung lautet also, mehr Vollkorngetreide, Brot, Teigwaren, Kartoffeln,

Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen) und Gemüse zu essen anstelle von gesüßten

Getränken, Süßigkeiten, Riegeln oder zuckerhaltigen Frühstückszerealien.

Mehr Getreide statt Zuckerzeug

Teil

2

unse

rer N

ährsto

ffreihe:

die Ko

hlen

hydrate

Der Name Kohlenhydrate kommt von seinen chemischen Bestandteilen:

Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff (Hydrat). Die Kohlenhydrate gliedern sich in

• Einfachzucker (Monosaccharide) wie Glukose oder Fruktose

• Zweifachzucker (Disaccharide) wie Saccharose (Haushaltszucker) oder Milchzucker

• Mehrfachzucker (Polysaccharide) wie Stärke, Insulin oder Zellulose

Unter den sogenannten komplexen Kohlenhydraten versteht die Wissenschaft Kohlenhydrate im Verbund mit ihren

natürlichen Begleitstoffen wie Vitaminen und Ballaststoffen. Sie fi nden sich zum Beispiel im Vollkorngetreide, in

Kartoffeln oder Linsen. In der Ernährung dominieren oft die isolierten Kohlenhydrate wie weißer Zucker oder reine Stärke,

bei denen durch die technologische Verarbeitung diese Begleitstoffe entfernt wurden. Zur Verwertung der Kohlen-

hydrate im Stoffwechsel benötigen wir jedoch einige dieser Begleitstoffe wie Vitamin B1 oder den Mineralstoff Zink

– und bei den isolierten Kohlenhydraten fehlt der dann. Kein Wunder also, dass Dr. Bruker den weißen Zucker auch

„Vitaminräuber“ nannte.

Gehen wir zurück an den Ursprung: Das Urkohlenhydrat entsteht durch Fotosynthese in

Pfl anzen mithilfe von Licht. Es ist der Traubenzucker (Glukose), den die Pfl anze dann weiter

auf- und umbaut zu anderen Nährstoff en. Kohlenhydrate sind also „verstoffl ichtes“ Licht.

Sie enthalten die Lichtenergie der Sonne, die Mensch und Tier in komplizierten Stoff wechsel-

prozessen „befreien“. So gewinnt der Mensch Energie für Muskeln und Gehirn.

Page 15: Demeter Journal 14

Sommer 2012 · Demeter Journal 15

Wissenswert

Einkaufsleiter Jochen Mannsperger (links im Bild) bei Christian Pahlow in Niedersachsen (Möhren), gemeinsam mit Jacob Voelkel bei Göknur in der Türkei (Granatäpfel) und bei bei Martin Lemoine in Canada (Cranberrys).

Weitere Informationen findest Du auf www.voelkeljuice.de

...und fördern die biologische und bio-dynamische Landwirtschaft.

Die Zutaten für unsere Naturkostsäfte stammen aus kontrolliert biologi-schem und biologisch-dynamischem Anbau. Öko-Landwirte wirtschaften im Einklang mit der Natur und leis-ten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und dem Schutz der natürlichen Ressourcen. Der kontrol-liert biologische und der biologisch-dynamische Landbau kommen ohne chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide aus. So werden weniger klimaschädliche Emissionen verursacht und Energie gespart.

Wir gestalten VIELFALT

Low-Carb-Nutzen noch nicht bewiesen

Aus den USA schwappte vor einigen Jahren die Low-Carb-Ernährungswelle zu uns rüber, die

zu deutlich reduziertem Gehalt an Kohlenhydraten in der Nahrung auffordert. Etliche Diäten

wurden auf dieser Grundlage entwickelt. Ihr Vorteil für ein nachhaltig vermindertes Körperge-

wicht hat sich jedoch noch nicht bestätigt. Deshalb bleibt es dabei: Wichtig ist es, den hohen

Zuckerverbrauch zu vermindern und mehr vollwertige Kohlenhydrate zu verzehren. Es muss

nicht generell an allen Kohlenhydraten gespart werden. Tatsache ist, dass mit dem Übergang

der Menschheit von der Nomadenzeit zum Ackerbau – zum Anbau von kohlenhydratreichem

Getreide – der Kohlenhydratverzehr stark zugenommen hat. Und gleichzeitig erlebte die

Menschheit eine kulturelle Weiterentwicklung. Erinnern wir uns: Kohlenhydrate ernähren das

Gehirn! Der geschichtliche Rückblick zeigt die Bedeutung von Kohlenhydraten im Zusammen-

hang mit Lebensweise und Entwicklung des Menschen. Was heute beim Kohlenhydratverzehr

problematisch läuft, ist die starke Verschiebung von den komplexen Kohlenhydraten zu

den einfachen Zuckern.

Ernährungstyp berücksichtigen

Darüber hinaus gibt es individuelle Unterschiede im Ernährungstyp. Der Kohlenhydrattyp

braucht sein Brot oder Flockenmüsli. Der Eiweißtyp hat dagegen keine Probleme mit weniger

Brot, isst dafür mehr Fleisch – was aber ökologische Probleme bedingt. Der Fetttyp tauscht

gern die dicke Brotscheibe gegen eine dünnere, die dafür üppig mit Butter bestrichen ist.

Menschen weisen eben unterschiedliche Konstitutionen auf. Wer stärker auf seine Bedürfnisse

achtet als auf abstrakte Vorgaben, wie viel Kohlenhydrate wir essen sollten, sorgt also am besten

für sich. Entscheidend ist als Fazit: Es kommt auf die Art und Menge der Kohlenhydrate in der

Nahrung an und vor allem auch auf die Qualität der Lebensmittel. www.ak-ernaehrung.de

Dr. Petra Kühne, Arbeitskreis

für Ernährungsforschung e. V.

Anzeige

Page 16: Demeter Journal 14

16 Demeter Journal · Sommer 2012

Aktuell

Kultursaat-Züchtungen zugelassen

Der Verein Kultursaat wurde für zwei

bewährte Salatsorten, nämlich

„Laibacher Eis 4" und „Mara-

villa de Verano" ins Register

des Bundessortenamtes aufge-

nommen. Mit dem Kohlrabi

„Rasko" und der Möhre „Fine"

konnten auch zwei Kultursaat-

Neuzüchtungen behördlich zuge-

lassen werden. Sechs Sortenkan-

didaten befi nden sich noch in der Re-

gisterprüfung. Die aktuelle Übersicht über die biodynami-

schen Sorten, für die Kultursaat verantwortlich ist, gibt es

unter www.kultursaat.de.

Vitale Läuferküche

Wer den Sommer für ein intensives Lauf-

training nutzt, sollte volle Leistung auch

durch vollwertige Ernährung unterstüt-

zen. Das ebenso informative wie an-

regende Buch Vitale Läuferküche von

Andreas und Gisela Butz (blv, 127 Sei-

ten, 66 Rezepte) gibt dafür genau die

richtigen Tipps. www.blv.de

f-

h

-

-

Spenden für gentechnikfreie Züchtung

Der Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft fördert

mit über 4 000 SpenderInnen den Aufbau einer ökologischen

Züchtungsforschung. Züchtung ist langwierig und teuer. Die

Entwicklung einer Sorte kostet rund 600 000 Euro und dauert

über zehn Jahre. Wer den „Kindergarten“ – also die Zucht-

gärten – der Kulturpfl anzen nicht den Agromultis überlassen

will, kann Geld überweisen:

Spendenkonto Zukunftsstiftung Landwirtschaft,

Kontonr. 30 005 412, BLZ 430 609 67 bei der GLS Bank.

www.saatgutfonds.de

Jubiläum bei Felderzeugnissen

Vor über 40 Jahren schloss sich eine kleine Gruppe Demeter-Land-

wirte zur weltweit ersten Bio-Erzeugergemeinschaft zusammen.

Das war die Geburtsstunde der Demeter-Felderzeugnisse, die vor

20 Jahren als GmbH gegründet wurde. 1992 wurden die ersten

Möhren an verarbeitende Betriebe geliefert. Als erstes Unter-

nehmen brachte Demeter-Felderzeugnisse schon 1995 Bio-Tief-

kühlprodukte auf den Markt. Heute bietet das Unternehmen

Landwirten 100 % Bio-Tierfutter für die Fütterung ihrer Nutztiere

an und unter „DEFU“ eines der bekanntesten Bio-Heimtierfutter.

www.defu.de

Wir machen Bio aus Liebe.

Bio-Pionier seit 1974

Von der spanischen Sonne geküsst

Idyllisch umgeben von Naturschutzgebieten liegen die

Olivenhaine des Anbauprojektes Finca la Torre. Dort

werden die hochwertigen Hojiblanca Oliven biologisch-

dynamisch angebaut und sofort nach der Ernte auf der

eigenen Ölmühle zu unseren fruchtig-pikanten demeter Olivenölen verarbeitet.

Für das aromatische Citrolive werden die Oliven zusammen

mit frischen Zitronen verpresst. So entsteht das einzigartig

frische Aroma. Mehr unter www.rapunzel.de

Page 17: Demeter Journal 14

Sommer 2012 · Demeter Journal 17

Aktuell

Naturata International – Gemeinsam Handeln e. V. konnte

wieder einen Scheck über 14 000 Euro an Kultursaat überge-

ben. Damit unterstützen die Einzelhändler der Naturata-

Gemeinschaft die biodynamische Gemüsezüchtung. Als die

Naturkostladner von Naturata International bei einem Markt-

gespräch mit Kultursaat-Züchtern, Gärtnern und Vertretern

von Groß- und Einzelhandel vor einigen Jahren erkannt hatten,

dass der nach Ganzheitlichkeit, Nachhaltigkeit und Qualität

strebende Ökolandbau eine konzernunabhängige Ökopfl anzen-

züchtung braucht, war die Idee von FAIR-BREEDING® geboren:

Die beteiligten Händler stellen 0,3 Prozent ihres Umsatzes

bei Obst und Gemüse zur Verfügung. Mit dieser finanziellen

Unterstützung intensivieren die Gemüsezüchter des gemein-

nützigen Vereins Kultursaat ihre Bemühungen um Erhalt und

Weiterentwicklung samenfester Blumenkohlsorten. Seit Beginn

von FAIR-BREEDING® sind schon über 60 000 Euro zusammen-

gekommen. www.naturata-verein.de, www.kultursaat.org

Fair Breeding fördert

biodynamische Gemüsezüchtung

Als erster Demeter-Betrieb in Kroatien konnte der Betrieb von Lucija

Palavra die Anerkennung „in Umstellung auf Demeter“ erhalten. Der

vielseitige Betrieb umfasst 34 Hektar. Dort werden Haselnusssträu-

cher kultiviert. www.demeter.net

Erster Demeter-Betrieb in Kroatien

Die Regionale Wirtschaftsgemein-

schaft ReWiG in München bietet über

Genussrechte interessierten Bürgern

eine Beteiligung an ökologischen

Projekten. Bio-Bauern bekommen so

Investitionsmittel zu attraktiven

Konditionen, zum Beispiel für die

Einrichtung eines Hofl adens, für den

Bau eines Gewächshauses oder die

Erneuerung des Kuhstalls. Die Bürger

werden so zu Wegbegleitern und fördern zugleich regionale Produkte.

www.rewig-muenchen.de

Geld sinnvoll anlegen beim Bauern

Umweltfreundliche Jugendherbergen

Sechs Häuser des Deutschen Jugendherbergswerks in Bremen und Niedersachsen setzen in einem Pilotprojekt

auf mehr Umweltverträglichkeit. Beispielsweise werden dort verstärkt Bio-Lebensmittel eingesetzt. Außerdem

soll das Haus CO2-neutral werden. An die Gäste ergeht der Appell, freiwillig eine Abgabe zu zahlen, die zum

Beispiel in die Aufforstung von Regenwald fl ießt. In der Jugendherberge auf Norderney ist eine solche Abgabe

bereits verpfl ichtend, sie beträgt 14 Cent pro Nacht. www.jugendherberge.de/jh/norderney.

Auf einem Bahndamm im Tessin ist

wilder Gentechraps gewachsen. Zu

diesem Resultat kommt eine Unter-

suchung von zwei Biologen. Auch eine

Studie des Bundesamts für Landwirt-

schaft (BAFU) bestätigt den Befund.

Weder in der Europäischen Union

noch in der Schweiz ist es erlaubt,

genmanipulierten Raps anzupfl anzen.

www.dnr.de/umweltinfo

Illegaler Gentechraps auf

Schweizer Bahndämmen

Rudolf-Steiner-Zentrum für den GeburtsortVor 151 Jahren wurde Rudolf Steiner,

der Begründer von Anthropo-

sophie und Biodynamischer

Agrarkultur, in Donji Kral-

jevec im heutigen Kroatien

geboren. Sandra Percac

hat 2008 dort die Initi-

ative ergriff en und den

Aufbau eines Rudolf-

Steiner-Zentrums voran-

getrieben. 100 000 Euro hat

die Gemeinde, weitere 100 000

die Region Medjimurje beigesteuert.

Spenden für die Renovierung der Ge-

denkstätte, welche durch viele

Veranstaltungen belebt wer-

den soll, kommen zudem

von Weleda und DM

aus Deutschland. „Wir

freuen uns schon, wenn

Kroatienurlauber dann

ganz gezielt das Steiner-

Haus ansteuern“, betont

Sandra Percac. Mehr unter

www.rudolf-steiner2011.com

bei „Sonderzug“.

Getreidesorten zertifi ziert

Die Winterweizensorten Butaro, Jularo und Luxaro, Sommerweizen (Gelbweizen)

Helios® und Winterroggen Firmament® aus der Zucht von Dr. Hartmut Spieß

(Bad Vilbel) sind biodynamisch zertifi ziert worden. www.dottenfelderhof.de

Page 18: Demeter Journal 14

Um Eurythmie zu

ihrem 100. Geburts-

tag noch bekann-

ter zu machen und

Vorurteilen ent-

g e g e n z u w i r k e n ,

bieten diverse Ins-

titutionen wie zum

Beispiel das Euryth-

meum in Stuttgart

(w w w.eur y thmeum-

stuttgart.de) vielfältige

Veranstaltungen an. Ein

herausragendes Projekt

von internationaler

Bedeutung ist das

Jugend-Eurythmie-

Festival „What

moves you“ (www.

whatmoves-you.de),

das vom 8. Juli bis

zum 5. August 2012 in

Berlin stattfi ndet. Im

Bereich der pädagogi-

schen Eurythmie hat

die Alanus Hochschule

ebenso ein Forschungs-

projekt ins Leben ge-

rufen wie für die Wir-

kung von Eurythmie

auf Heuschnupfen

„Was ist Eurythmie“ von Lea van der Pals, Verlag am

Goetheanum, beschreibt kurz und knapp, wie durch

Eurythmie der Körper mit den in ihm veranlagten

Bewegungsmöglichkeiten zu einem Instrument wird

und seine Seele zur Geltung bringt.

Wer mehr wissen will

Schöner Rhythmus setzt Sprache um

XXXXXXXGesund leben

18 Demeter Journal · Sommer 2012

100 Jahre Eurythmie feiern

Kunst, die heilen kann und vitalisiert

Vor 100 Jahren begann alles mit einer Frage von Clara Smits an Rudolf Steiner. Prompt

entwickelte der spirituelle Lehrer die Bewegungskunst Eurythmie. Sie ging in die

anthroposophische Medizin ein. Heute ist Eurythmie nicht nur als Unterrichtsfach an

Waldorfschulen bekannt, sondern auch als Heileurythmie, vitalisierende Bewegungsart

im Rahmen der Salutogenese und als ausdrucksstarke Bühnenkunst.

(www.eurythmieforschung.de). Um die Frage, welche Wahrneh-

mungen und Fähigkeiten durch die Eurythmie geschult wer-

den, geht es außerdem bei der Veranstaltungsreihe „Warum

machen wir Eurythmie“, das eine Heileurythmistin, eine Eu-

rythmielehrerin und ein anthroposophischer Arzt anbieten

(www.liebe-zur-erde.eu/warum_machen_wir_eurythmie.html).

Am häufi gsten wird Eurythmie – was wörtlich „schöner

Rhythmus“ heißt – mittlerweile mit „den eigenen Namen

tanzen“ in Verbindung gebracht. Natürlich ist Eurythmie

weitaus mehr: Sie setzt Sprache und Musik nach klaren Ge-

setzmäßigkeiten in Bewegung um, ist sichtbar werdende Spra-

che und Musik. Gestaltungsmittel sind Gesten, Farben und

Raumformen. Die Anwendungsbereiche dieses Impulses von

Steiner, der ja auch Waldorfpädagogik, biodynamische Ag-

rarkultur und Anthroposophische Medizin initiierte, sind

vielfältig: Teamentwicklung, Gemeinschaftsbildung, gesund-

heitliche Prophylaxe, körperliche Entspannung, Regenerati-

on, seelischer Ausgleich. Selbst in Altenheimen wird Euryth-

mie – dann auch im Sitzen – praktiziert und in Gefängnissen

wurden seelisch harmonisierende Wirkungen beobachtet.

Page 19: Demeter Journal 14

Was bedeutet Anthroposophische Medizin? Ergänzung oder

Gegensatz zur Schulmedizin? Gibt es besondere Therapieverfah-

ren oder Arzneimittel? Was übernimmt die Krankenkasse? Diese

und viele weitere Fragen werden im Mittelpunkt des „Gesund-

heitskongresses 2012“ am 29. September 2012 in Dortmund

stehen. In Vorträgen und Workshops erklären Ärzte und Thera-

peuten, wie die Anthroposophische Medizin arbeitet und was sie

so besonders macht. In kleinen Gruppen haben die Teilnehmer die

Gelegenheit, Fragen zu stellen und die Anthroposophische

Medizin kennenzulernen. Außerdem gibt es Angebote zum

Mitmachen, zum Beispiel zur Heileurythmie bei Rückenschmerzen

oder zur Mal- und Musiktherapie. Der Kongress wird vom

Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland

(DAMiD) in Kooperation mit dem anthroposophischen Gemein-

schaftskrankenhaus Herdecke durchgeführt. Anmelden unter

www.kongress-gesundheit.de oder 030-288 770 94.

Anthroposophische Medizin erleben

Viele Patienten halten nach einem Besuch beim Radiologen oder

Laborarzt ihren Befund in der Hand und können den Inhalt

nicht verstehen. Auf dem Portal www.washabich.de werden

diese Fachbriefe „übersetzt“. Dazu muss der Patient seinen

Befund auf der Seite nur hochladen oder faxen. Anonym und

kostenlos geben angehende Mediziner, Ärzte und Psychologen

dann ganz allgemein verständlich Auskunft über die Inhalte.

Befunde erklären

Haben Sie Fragen? Martina Gebhardt Naturkosmetik GmbH

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Die Heiligenfeld Kliniken haben eine Stiftung „Bewusstseins-

wissenschaften" ins Leben gerufen. Dafür wurde an der Psycho-

somatischen Abteilung des Universitätsklinikums Regensburg

eine Stiftungsprofessur eingerichtet, die von Professor Thilo

Hinterberger besetzt wird. Er ist Physiker und Neurowissen-

schaftler und beschäftigt sich mit dem menschlichen Bewusst-

sein. Die Heiligenfeld Kliniken fördern die Stiftung mit 564 000 Euro

in sechs Jahren. www.bewusstseinswissenschaften.net

Stiftung Heiligenfeld: Bewusst-

seinswissenschaften

Eigentlich kein Wunder, denn Eurythmie gilt als die Kunst, die

Gedanken sichtbar machen kann und in Formen und Bewe-

gungen überträgt. Auskunft über Eurythmieangebote, -ausbil-

dungen, -bühnen, -tourneepläne gibt es beim Berufsverband

unter. www.eurythmie-info.de.

Page 20: Demeter Journal 14

XXXXXXX

20 Demeter Journal · Sommer 2012

Genießen

FOTOGRAFIE Siggi Schenk

Züchtung auf Geschmack überzeugt in der Küche

Das Aroma samenfester Gemüse entdecken

Mercedes Benz-Rossmanith ist eine kreative Köchin. Begeistert nutzt sie die Frische

biodynamisch gezüchteter, samenfester Gemüsesorten. Und das nicht etwa nur, weil ihr

Mann Gebhard Rossmanith bei der Bingenheimer Saatgut AG an der Quelle sitzt, sondern

weil zur Überzeugung auch das Geschmackserlebnis kommt. Mit einem Streifzug durch

das saisonale Angebot verführt sie zum Ausprobieren. Lassen Sie sich inspirieren.

Page 21: Demeter Journal 14

XXXXXXX

Sommer 2012 · Demeter Journal 21

Genießen

Salat putzen, waschen. Salz mit Essig gut

verrühren, Pfeff er und Öl dazugeben.

Zwiebel fein schneiden, hinzufügen.

Möhre gut waschen, grob raspeln, in die

Salatsauce mischen. Shiitakepilze säu-

bern, in schmale Streifen schneiden, in

etwas Olivenöl anbraten, mit Kräutersalz

abschmecken. Kurz vor dem Anrichten

den Salat und die gehackte Petersilie mit

Salatsauce mischen, auf Teller verteilen

und jeweils einen Löff el der gebrate-

nen Shiitakepilze darübergeben. Noch

attraktiver wird der Salat mit frischen

Blüten: einfach Blüten von Borretsch,

Kapuzinerkresse, Salbei, Ringelblumen

darüberstreuen. Die gibt es als Samen-

mischung zum Selberziehen auch von

der Bingenheimer Saatgut AG.

Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer schälen, fein schneiden, in Butter glasig dünsten.

Linsen dazugeben, mit heißem Wasser ablöschen, mit Gemüsebrühe und Curry ab-

schmecken, ca. / Stunde köcheln. Nicht dick einkochen, eventuell Wasser nachgie-

ßen. Zucchini und Möhren in lange schmale Stücke, Lauch in ca. 1 cm dicke Stücke

schneiden. In einer Pfanne Butter schmelzen, das Gemüse darin bei nicht zu starker

Hitze anbraten, sodass es noch Biss hat. Ahornsirup während des Bratens darüber-

träufeln, salzen. Auf jeden Teller einen Schöpfl öff el Linsen geben, darauf von jeder

Gemüseart ein paar Stücke geben, einen Teelöff el Crème fraîche obenauf und etwa

einen Teelöff el Kokosfl ocken darüber streuen.

Grüner Salat mit Shiitake und Blütenfür 4 Personen

ca. 300 g Sommersalat

(Biweri, Rolando, Bijella, Maravilla de Verano

1 dicke Möhre (Milan)

1 kleine, rote Zwiebel (Robelja)

2 bis 3 EL Joghurt

2 EL Olivenöl

3 EL Apfelessig

Meersalz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Olivenöl

100 g Shiitake

Kräutersalz, 2 EL gehackte glatte Petersilie

für 4 Personen

400 g kleine Linsen

1 Zwiebel

2 Knoblauchzehen

1-2 EL Ahornsirup

1 St. Lauch (Hilari)

2-3 Möhren (Rodelika)

ca. 200 g Zucchini (Alberello)

Spinat verlesen, waschen und evtl. in

mundgerechte Stücke zupfen. Champig-

nons waschen, halbieren, in schmale

Streifen schneiden. Zwiebeln putzen, fein

würfeln. Avocado vierteln, pürieren. Aus

Balsamico, Zitronensaft, Öl, Salz, Pfef-

fer, Avocadopüree und gepresstem Knob-

lauch ein Dressing rühren. Die Cham-

pignonscheibchen und Zwiebeln zufü-

gen, ziehen lassen. Spinat dazugeben, gut

vermengen und mit Walnüssen bestreuen.

für 4 Personen

400 g Spinat (Verdil)

1 Avocado

1 Knoblauchzehe

100 g Champignons

50 g Walnusskerne, gehackt

1 kleine Zwiebel

Meersalz, schwarzer Pfeffer

2 EL Balsamicoessig

1 EL Zitronensaft

2 EL Olivenöl

1 TL geröstetes Sesamöl

oder 1 TL gerösteten Sesam

Spinatsalat mit Avocado

Sommerliches Linsengericht

½ Teel. Curry

Meersalz

1 walnussgroßes Stück frischen Ingwer

Butter

Gemüsebrühe (körnige Brühe)

Creme Fraiche

Kokosfl ocken

Page 22: Demeter Journal 14

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22 Demeter Journal · Sommer 2012

Genießen

Paprika in Streifen, Zucchini in nicht zu

dünne Scheiben schneiden. In einer gro-

ßen Pfanne in etwas Olivenöl anbraten.

Feta in dünne Scheiben schneiden. Feuer-

feste Form mit Olivenöl ausstreichen,

Gemüse und Feta dachziegelartig hin-

einschichten. Kräuter darüberstreuen,

pfeff ern. Im vorgeheizten Backofen bei

200°C ca. 15 Minuten gratinieren. Der

Einfachheit halber kann das Gemüse

auch nur gewürfelt und zusammen an-

gebraten werden. Dazu passen Ciabatta

oder Baguette und Salat.

Endiviensalat putzen, zerpfl ücken und

gut waschen. Kleine runde Ziegenfrisch-

käsetaler auf Backpapier legen und im

Backofen grillen oder überbacken, bis sie

leicht gebräunt sind und etwas zerlaufen.

Zwiebel sehr fein würfeln. In Salatschüs-

sel Öl mit Essig, Salz, Pfeff er und Peter-

silie gut verrühren, Knoblauchzehe hin-

einpressen, nochmals verrühren, etwas

ziehen lassen. Sauce mit Salat mischen,

auf Salatschälchen verteilen, mit Wal-

nüssen bestreuen und jeweils einen über-

backenen Käsetaler daraufl egen. Sofort

servieren.

Gratinierte Paprika und Zucchini mit Fetafür 4 Personen

ca. 300 g roter Spitzpaprika (Pantos)

ca. 300 g Zucchini (Alberello)

ca. 200 g Feta

1 TL frischer oder getrockneter Rosmarin,

fein gehackt

1 TL frischer oder getrockneter Thymian,

gehackt

schwarzer Pfeffer, frisch aus der Mühle

Olivenöl

für 4 Personen

1 Endiviensalat (Eskariol,

alternativ Frisée Wallonne)

4 „Käsetaler“ aus Ziegenfrischkäse

1 mittelgroße Zwiebel

1 kleine Knoblauchzehe

3 EL Balsamicoessig

2 EL Apfelessig

50 g grob gehackte Walnüsse

4 EL Olivenöl

Meersalz

schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen

evtl. 1 EL gehackte Petersilie

Endiviensalat mit Ziegenfrischkäse

Page 23: Demeter Journal 14

Sommer 2012 · Demeter Journal 23

Genießen

Von Tomaten Deckel abschneiden, mit Teelöff el aushöhlen, Inhalt klein hacken, zur

Seite stellen. Zwiebeln und Knoblauch schälen, fein würfeln, in Olivenöl andünsten.

Tomatenfl eisch und Kräuter dazugeben, mitdünsten. 3 EL Rotwein zufügen, Käse ein-

rühren, mit Paniermehl eindicken, mit Salz und Pfeff er würzen. Tomaten mit der Masse

gut füllen, Deckel draufsetzen. 2 EL Olivenöl, 4 EL Rotwein und etwas Wasser in eine

Pfanne geben, mit einer Prise Kräutersalz würzen. Die übrig gebliebene Füllung in diese

Sauce rühren, Tomaten hineinstellen. Zugedeckt bei nicht zu starker Hitze ca. 15 Minuten

dünsten. An heißen Tagen mit Baguette und Salat ein wunderbar leichtes Mittages-

sen, aber auch sehr lecker zusammen mit Reis zu gebratenem oder gegrilltem Fleisch.

für 4 Personen

8 mittelgroße Tomaten (Ruthje)

2 El Olivenöl

150 g Pecorino, gerieben

3 El Rotwein

4 El Paniermehl

3 El Petersilie, gehackt

3 El Basilikum, gehackt

für 4 Personen

für die Bratlinge

500 g Pastinaken (Aromata)

200 g Hirse

¼ l Wasser

1 EL gekörnte Gemüsebrühe

2 bis 3 Eier

125 g Crème fraîche

150 g Gouda, geraspelt

Kräutersalz, schwarzen Pfeffer

2 EL gehackte Petersilie, Bratöl

für die Creme

500 g Petersilienwurzeln (Halblange)

150 g Crème fraîche

1 EL körnige Gemüsebrühe,

aufgelöst in 300 ml Wasser

Kräutersalz, schwarzer Pfeffer

Hirse in heißem Wasser so oft spülen,

bis das Wasser klar bleibt. In ¼ l Wasser

Gemüsebrühe aufl ösen, Hirse darin auf-

kochen, Platte ausschalten, zugedeckt

quellen lassen. Pastinaken schälen und

raspeln. In einer Schüssel Pastinaken

und gequollene Hirse mit Eiern, Crème

fraîche, Petersilie und Käse mischen.

Mit Kräutersalz und Pfeff er würzen.

In einer Pfanne das Fett erhitzen, mit

einem Esslöff el mehrere Häufchen Brat-

lingsmasse in die Pfanne setzen und zu

fl achen runden Küchlein drücken. Bei

schwacher Hitze auf beiden Seiten gold-

braun braten.

Petersilienwurzeln schälen, klein wür-

feln, in Gemüsebrühe weich dünsten,

pürieren, Crème fraîche hineinrühren

und abschmecken. Vor dem Anrichten

mit den gehackten Blättern vom Stau-

densellerie bestreuen. Mit 2 EL gemah-

lenem Sesam und etwas gemahlenem

Kardamom bekommt die Creme eine

interessante Geschmacksvariante.

Pastinakenbratlinge an Petersilienwurzelcreme

Gefüllte Tomaten

1 mittelgroße Zwiebel

2 - 3 gehackte Knoblauchzehen

Meersalz

schwarzen Pfeffer aus der Mühle

2 El Olivenöl

4 El Rotwein

Kräutersalz

Page 24: Demeter Journal 14

24 Demeter Journal · Sommer 2012

Genießen

Mangoldstiele vom Strunk lösen, wa-

schen, Gemüse in schmale Streifen

schneiden. Zwiebeln und Knoblauch

würfeln, Austernpilze putzen, in Strei-

fen zupfen. Alles in 40 g Butter glasig

dünsten, den noch nassen Mangold

zufügen, unter Rühren so lange mit-

dünsten, bis er bissfest gegart ist. Mit

Salz und Pfeffer abschmecken. In ei-

nem weiteren Topf aus 40 g Butter und

dem Mehl eine Mehlschwitze machen,

unter Rühren mit Milch ablöschen.

Käse, Crème fraîche, Ei hineinrüh-

ren, mit Salz, Pfeffer und Muskat ab-

schmecken. Hälfte der Sauce unter das

Gemüse rühren. Eine mit Öl ausge-

fettete Auflaufform abwechselnd mit

Lasagneplatten auslegen, dann Gemü-

se darüber verteilen. Mit Teigplatte

abschließen. Käsesauce darübergeben

und 1 Stunde im Backofen bei 200° C

überbacken.

für 4 Personen

1 kg Mangold (Glatter Silber od. Lukullus)

200 g Zwiebeln (Stuttgarter Riesen)

1 große Knoblauchzehe

200 g Austernpilze

2 x 40 g Butter

100 g Vollkornmehl (Weizen)

¼ l Milch

100 g Gouda, gerieben

1 Ei

1 EL Crème fraîche

250 g Vollkornlasagneplatten

Meersalz, Kräutersalz, schwarzer Pfeffer,

1 Prise Muskatnuss

Mangoldlasagne mit Austernpilzen

Vom Kohl die äußeren 1 bis 2 Blätter ent-

fernen, sehr fein hobeln. In Schüssel mit

Meersalz und Kümmel mischen, mit der

Faust stampfen, fest zusammendrücken.

20 Minuten ziehen lassen. Feta in kleine

Stücke bröckeln, mit Öl und Oliven un-

termischen. Evtl. etwas Fetalake dazu

geben. Gut ziehen lassen.

Der junge Kohl, dessen Ernte Ende Mai,

Anfang Juni beginnt, ist viel zarter und

milder im Geschmack, es fehlt ihm auch

etwas von der Schärfe, die vor allem der

Lagerkohl hat. Er schmeckt roh zuberei-

tet am besten, sollte für die warme Küche

nur leicht angedünstet werden, da sonst

der feine Geschmack leidet.

für 4 Personen

500 g junger Kohl (Ersteling)

2 TL Kümmel

1 gehäufter TL Meersalz

1 Msp. schwarzen Pfeffer

3 EL kalt gepresstes Olivenöl

10 bis 20 schwarze, in Öl eingelegte Oliven

150 bis 200 g Feta

Spitzkohlsalat mit Oliven und Feta

Page 25: Demeter Journal 14

XXXXXXX

Sommer 2012 · Demeter Journal 25

Bioddyyyynnnnaammiisscchhee EEEiisccreemmeBioddyynnnnammiiscchhee EEEisccremmeuunnddd FFrruucchttsoorbbeetsuunndd FFrruucchttsoorbeets

OOOrrriiigggiiinnnaall aauuss Itaallien

2011er Cuvée Vielfalt

vom Weingut Trautwein

Das traditionsreiche Weingut Trautwein am

Kaiserstuhl stellt die Ursprünglichkeit seiner

Weine in den Mittelpunkt. Die Kräfte der

unterschiedlichen Weine harmonisch zusam-

menzufügen war der leitende Gedanke für

diese Weißweincuvée. Sie besticht durch ihre

Vielfältigkeit und ist der ideale Begleiter

unterschiedlichster Gerichte. Mit fruchtigem

Duft, der an frische Feigen und einen Spazier-

gang auf bunten Frühjahrswiesen erinnert,

erfreut er die Sinne. Im Geschmack begegnet

dem Genießer dann die Note von gelbfl eischigen

Pfi rsichen mit feinherbem Spiel auf der Zunge.

www.trautweingut.com (siehe Seite 26)

Der Wein zum Gemüse

Pluspunkte für samenfeste biodynamische GemüsesortenAls einziger Bio-Verband hat Demeter Richtlinien für

Pfl anzenzüchtung und zertifi ziert biodynamisch gezüchtete

Sorten bei Gemüse und Getreide. Sie garantieren höchste

Nahrungsqualität und besten Geschmack.

Gute Argumente für diese Sorten:

+ Selektion nach Vitalität, Aroma

und Bekömmlichkeit

+ höchste Reifequalität

+ Geschmacksvielfalt durch regional

angepasste Sortenvielfalt

+ harmonische Entwicklung im Kräftefeld

von Erde und Kosmos dank

Biodynamischer Präparate

+ Wahrung der Integrität der Pfl anze

+ fruchtbare Pfl anzen, die ihre guten

Eigenschaften weitervererben

+ Saatgut als Kulturgut, nicht als Wirtschafts-

faktor – in der Verantwortung von Bauern

und Gärtnern

+ Unabhängigkeit von Saatgutkonzernen,

die auf Agrogentechnik setzen

+

Page 26: Demeter Journal 14

Afrikareisen buchen unter:

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Studienreisen mit AVENTERRA

Exotische Tiere, spektakuläre Landschaften, faszinierende

Safari-Touren - als Namibia-Spezialisten freuen wir uns,

dieses einzigartige Reiseziel auch für Familien erlebbar

zu machen. Die Route der Selbstfahrertour zu den

Sehenswürdigkeiten des Landes ist den Bedürfnissen

von Familien angepasst. Mit kinderfreundlichen

Übernachtungsmöglichkeiten, kürzeren Fahrten und

familienfreundlichem Programm wird die Reise für die

ganze Familie zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Namibia mit KindernEinzigartige Erlebnisreise

Termine nach Wunsch

Ägypten - SEKEM und Pyramiden:Sie besuchen die berühmte Kulturinitiative SEKEM und

entdecken auf sieben faszinierenden Reiserouten die

kulturellen Schätze des alten Pharaonenreiches, Wüsten

und Oasenstädte, den Nil und die Metropole Kairo.

ÄgyptenJahrtausende alte Geschichte und

Nach Winzerausbildung, Weinbau- und

Önologiestudium in Geisenheim so-

wie weinbaulichen Erfahrungen im

Burgund und in Australien ist sie jetzt

eingestiegen in den Familienbetrieb

hier am Kaiserstuhl. So setzt die junge

Frau eine Tradition fort, die bis 1649

zurückreicht. „Obwohl ich von klein

auf im Weingut mit unterwegs war,

hatte ich anfangs gar nicht den Plan,

Winzerin zu werden“, erzählt sie in ih-

rer off enen Art ganz unbefangen. Aber

als die Eltern während eines Urlaubs

der damals 17-jährigen Schülerin das

Weingut in Vertretung überließen, fi ng

Anne-Christin Feuer. „Nach wie vor

ist die Faszination für mich die Arbeit

mit der Natur“, sagt sie ganz passend

zum Leitmotiv des Betriebes: Leben für

eine Versöhnung mit der Natur. Dazu

kommt inzwischen die Leidenschaft

für die Kellerarbeit, den Ausbau der

Weine. „Da tritt mir eine Persönlich-

keit des jeweiligen Weins entgegen, die

ich fördern, zur Reife und Entfaltung

bringen will.“ Bereits 1980/81 haben

die Trautweins die Umstellung auf

Bio begonnen, wurden 1986/87 Bio-

land-Partner und sind seit dem 2004er

Jahrgang anerkannter Demeter-Betrieb.

Gerade die Biodynamische Wirtschafts-

weise ermöglicht neue Entwicklungen.

„Biodynamischen Weinbau sehe ich

als den besten Weg, um nachhaltig

wirkliche Qualität zu erreichen“, plä-

diert Anne-Christin Trautwein voller

Überzeugung für Demeter-Reb- und

Wenn Anne-Christin Trautwein beschreibt, was sie schmeckt,

wird es still. Freunde lauschen interessiert, Kollegen

hören aufmerksam zu und die Gäste in der Probierstube auf

dem Weingut Trautwein in Bahlingen versuchen

nachzuempfi nden, was die ebenso sensible wie geschulte

Zunge der 27-jährigen Winzerin alles entdeckt.

Weltenbummlerin und Önologin

Winzerin Anne-Christin Trautwein am Kaiserstuhl

Die Persönlichkeit

des Weins fördern

Page 27: Demeter Journal 14

Begegnen

-Agrarkultur. „Der ökologische

Anbau bedeutet für mich

grundlegend eine Selbst-

verständlichkeit. Dank der

biodynamischen Maßnah-

men, allen voran die Kompost-

wirtschaft und der Präparateeinsatz, ist

unser Boden noch einmal fruchtbarer

geworden. Er ist feinkrümeliger, riecht

auch anders. Und im Wein erlebe ich

immer mehr Saftigkeit – genau das, was

ich erreichen will.“ Die neun Hektar

Weinberge erstrecken sich entlang eines

Naturschutzgebietes mit Blumenwie-

sen und sogar Orchideen über vulkani-

schem Ursprungsgestein mit mächtigen

Lössschichten. Das prägt nicht nur die

Landschaft am Ostrand des Kaiser-

stuhls, sondern natürlich auch die Wei-

ne. Das Weingut Trautwein widmet

sich besonders der Burgunderfamilie,

Chardonnay und Gewürztraminer.

Zum Gut gehören außerdem eine

Hausbrennerei für edle und vielfach

prämierte Destillate und ein über

200 Jahre alter Sektkeller im Kirch-

berg. Anne-Christin gestaltet über-

all mit: im Weinberg, im Weinkel-

ler und in der Vermarktung. „Das ist

auch der Reiz, alle Zügel mit in der

Hand zu halten und das Produkt von

der Blüte im Weinberg bis schließlich

als Wein in der Flasche zu begleiten“,

freut sie sich. Sie will an der Zukunft

arbeiten. Das verbindet sie mit ande-

ren jungen Menschen im biodynami-

schen Demeter-Netzwerk. Deshalb

war die Weltenbummlerin nach der

Heimkehr an den Kaiserstuhl

auch gleich begeistert über die

Aktion „Demeter zeigt Gesicht“.

Gemeinsam mit Gleich-

gesinnten wie etwa Spitzenkoch Simon

Tress von der „Rose“ oder Winzerkol-

lege Philipp Rieger will sie Demeter in

Bereichen erlebbar machen, in denen

biodynamische Produkte zwar durch-

aus geschätzt, aber bisher noch nicht

so präsent sind. Mit vielfältigen Aktio-

nen sollen gerade junge Menschen für

Demeter begeistert werden. Da geht es

beispielsweise bei „Beats & Öxle“ um

heiße Musik und feine Zungen, im Ge-

spräch mit den Gästen um den richtigen

Zeitpunkt für Rebenschnitt, Trauben-

ernte und Weinabfüllung und philoso-

phierend auch um den richtigen Zeit-

punkt für die Meilensteine im Leben.

Für Anne-Christin Trautwein ist einer

davon gerade frisch gesetzt. Durch die

Mitarbeit im Familienbetrieb arbeitet

sie daran, „hier alles nicht etwa größer,

sondern tiefer werden zu lassen und wah-

ren Genuss zu ermöglichen und weiter-

zuentwickeln“. Kein Wunder also, dass

ihre Freunde schon genau schauen, wel-

che Getränke sie bei abendlichen Treff en

anbieten, und den Rat der jungen Win-

zerin suchen. Und mit der Freundin

dem ersten Jahrgang entgegenfi ebern,

den Anne-Christin von Anfang an be-

gleitet hat. Ob dann zur zweiten Traube

im Gault Millau 2012 noch eine dritte

hinzukommt, ist dabei fast Nebensache.

Aber schön klingt dennoch, was die Ex-

perten dazu geschrieben haben: „Nomen

est omen – auf das, was Elfriede und

Hans-Peter Trautwein (und jetzt eben

dann auch Anne-Christin – Anmerkung

des Demeter Journals) seit Jahren in ih-

rem Demeter--Betrieb erzeugen, ist stets

Verlass! Hier gesteht man den hochwerti-

gen Weinen gerne eine längere Reifepha-

se zu, was sowohl den sehr auf Balance

und Harmonie ausgerichteten Weißwei-

nen, wie auch selbstredend den bestens

strukturierten roten Gewächsen sehr

gut tut … eine überwältigende Auswahl

an diff erenziert herausgearbeiteten Ge-

schmackserlebnissen, allesamt die zweite

Traube wert.“ www.trautweingut.com

Zeit für die Reife

einplanen

Demeter zeigt Gesicht

mit jungen Menschen

Sommer 2012 · Demeter Journal 27

Page 28: Demeter Journal 14

XXXXXXX

28 Demeter Journal · Sommer 2012

Produkte

SPIELBERGER Toast in Demeter-Qualität überzeugt durch seinen fei-

nen Geschmack und die hervorragende Konsistenz. Nun ist dieser Toast

immer frisch zu haben. Dazu wird das Brot unter Sauerstoff austausch

abgepackt. Das heißt: Es ist länger haltbar. Und immer frisch, weil die

saftigen Toastscheiben in kleinen Einheiten à 250 g abgepackt werden,

die ohnehin schnell aufgebraucht sind. Drei Sorten sind in dieser Ver-

packungsart und -größe erhältlich: Buttertoast mit Weizenmehl, Dinkel-

toast hell und Vollkorn. www.spielberger.de

Mit drei neuen Olivenangeboten von Naturata wird jedes Essen mediter-

ran: Grüne Amfi ssa Oliven ohne Stein in Lake und Zitronensaft mit

bunten Kräutern, Schwarze Kalamata Oliven mit Stein in Lake und gan-

zem Lorbeerblatt sowie als Innovation die Ofengetrockneten Schwarzen

Amfi ssa Oliven mit Stein in Olivenöl nativ extra mit Oregano. Bisher

war die Ofentrocknung bei Oliven im Naturkostbereich noch nicht be-

kannt, bedeutet also ein absolutes Novum für anspruchsvolle Bio-Kun-

den. Das Besondere an all diesen Oliven ist das griechische Projekt da-

hinter. Dort werden die Früchte von Hand gepfl ückt, nach strengen

Kriterien ausgelesen, gewaschen und in geschlossene Behälter mit Salz-

wasser eingelegt, um ihnen über mehrere Monate hinweg die Bitterstoff e

zu entziehen und volles Aroma zu entfalten. www.naturata.de

Jetzt neu

im Demeter-Sortiment !

Page 29: Demeter Journal 14

XXXXXXX

Sommer 2012 · Demeter Journal 29

Produkte

Fünf Demeter-Öle bietet die Grünsfelder Ölmühle: Sonnenblumen

Salat Öl und Sonnenblumen Brat Öl als Klassiker und die Spezialitäten

Knoblauch Öl, Italienisches Kräuter Öl und Chili-Öl. Das Besondere

daran: Die Rohstoff e dafür kommen, soweit möglich, aus der Region,

werden kalt gepresst, sind rein nativ und unraffi niert. Die Natürlichkeit

des Öls schmecken feine Zungen. Jedes Öl ist auf seine Weise au-

thentisch intensiv. www.gruensfelder.info

Die LichtYam steht auf dem Andreashof am Bodensee im Mittelpunkt.

Sie bereichert viele Produkte, so auch das portugiesische Quellsalz mit

5 Prozent Pulver von getrockneter LichtYam. Abgestimmt mit einer

feinen Kräutermischung aus Th ymian, Petersilie, Lauch, Liebstöckel, wil-

dem Majoran, Buschbasilikum, Schnittsellerie und Brennnessel, natür-

lich fein gemahlen, kommt es im praktischen Streuer auf den Tisch. Por-

tugiesisches Quellsalz bietet mit über 80 Mineralstoff en die optimale

Grundlage für die Wirkungsentfaltung der LichtYam. Durch die Verbin-

dung von Salz mit LichtYam kann die harmonisierende Wirkung spürbar

werden. Sie beruht auf der Fähigkeit der Wurzelknolle, in besonderem

Maße Lichtenergie zu speichern. www.lichtyam-andreashof.info

Feine und 100% naturreine ätherische Öle sind die Spezialität von Neu-

mond. Die hoch konzentrierten Pfl anzenessenzen mit der ganzen Kraft

der Natur entfalten vielfältige positive Wirkungen auf Körper, Geist

und Seele. Naturreine ätherische Öle bringen Wohlbefi nden, Freude

und Harmonie, stärken die Lebenskraft und inspirieren. Zum ersten

Mal bietet Neumond nun zunächst insgesamt fünf ätherische Öle in

Demeter-Qualität an: Zitrone, Mandarine, Blutorange, Lavendel und

Bergamotte. Das Öl wird aus den Schalen von Citrus aurantium

bergamia in schonender Kaltpressung gewonnen. Bergamotteöl verbin-

det sich gut mit den meisten anderen Ölen, besonders mit Neroli, San-

delholz und Ylang-Ylang und wird als wichtige Komponente in der

Parfümerie geschätzt. Es erfrischt, erhellt die Stimmung und fördert die

Konzentration. www.neumond.de

Page 30: Demeter Journal 14

30 Demeter Journal · Sommer 2012

Kennenlernen

100 Jahre Werner Junge

Aus der Tradition schöpfen und mit San Floriano in die Zukunft gehen

Kleine Wassertröpfchen mit stabiler Ölhaut schweben im Badewasser und hüllen den

ganzen Leib fein ein. Sie sorgen nicht nur für tiefe Entspannung und wohliges Empfi nden,

sondern regulieren die Körpertemperatur und stimulieren so das Immunsystem.

Dank der ebenso einfachen wie genialen Erfi ndung von Werner Junge können sich

ätherische Öle ganz ohne Emulgator mit Wasser verbinden und über die Haut

heilend für Körper, Seele und Geist wirken.

Vor 100 Jahren wurde der Entdecker

dieses Öldispersionsbads in Berlin gebo-

ren: Werner Junge. Seit den 30er-Jahren

hat das Jungebad® Einzug gehalten in

Kliniken, Kurhäuser und längst auch in

moderne Wellnesstempel, aber natürlich

auch in private Badezimmer. Der Impuls

dazu kam von Rudolf Steiner, der äthe-

rische Öle als Stärkung für die Ich-Or-

ganisation des Menschen empfahl. Der

1912 geborene Junge ersann ein Glas-

gerät zur Erzeugung des ölsaugenden

Wasserwirbels, der bei den ätherischen

Ölen eine Oberfl ächenvergrößerung

um das 2 500-Fache erreicht und dafür

sorgt, dass die Öltropfen von Wasser

umhüllt über die Haut in den Organis-

mus gelangen können. Inspiration dafür

waren seine Erkenntnisse zur Lemniska-

te, die sein spirituelles Streben prägte.

Jahrelang forschte er am Lemniskaten-

und Wirbelprinzip der synthetischen

Geometrie. Als er von einem Glasbläser

eine geeignete Verwirbelungsapparatur

anfertigen lassen konnte, wurde schließ-

lich 1937 das Ergebnis seiner Arbeit, das

Jungebad®, zum Patent angemeldet.

Wasser und Öl stoßen sich normalerwei-

se ab, verbinden sich nur mithilfe von

Emulgatoren. Nach den Strömungs-

gesetzen arbeitend, umschließt das in

handwerklicher Präzisionsarbeit gefer-

tigte Glasgerät feinste Wassertröpfchen

hauchdünn mit Öl, das so über lange

Zeit im Wasser gebunden bleibt. Das

zuströmende Wasser wird in dem klei-

nen Glasballon des Geräts fein verne-

belt und über den Glastrichter werden

drei bis fünf Milliliter des ausgewählten

Badeöls langsam angesaugt. Nach der

Verwirbelung läuft das nun leicht mil-

chig trübe Badewasser in einer schönen

Glockenform aus dem Apparat in die

Wanne. Jedes Badeöl hat seine eigene,

ganz charakteristische Wirkung. La-

vendel und Johanniskraut können zum

Beispiel einen ruhigen Schlaf bewirken.

Ein Bad in Kamillenblüte ist ideal für

Kinder und ein Rosenbad lässt Erschöp-

fungszustände schnell vergessen. Bei

zahlreichen Krankheiten und für viele

chronische Leiden empfi ehlt heute auch

die Schulmedizin ein Badeöl. Nicht nur

die Erfolge bei vielen Kranken, sondern

auch medizinische Forschung bestäti-

gen die Wirkung der Öldispersionsbä-

der. Bei nur 5 Milliliter Öl in der Wan-

ne wird im Blut bis zu ein Drittel mehr

Wirkstoff nachgewiesen als bei den

sonst üblichen weit höheren Dosierun-

gen. Das hat die Uni München durch

Öldisperisionsbad zum

Entspannen

Page 31: Demeter Journal 14

Sommer 2012 · Demeter Journal 31

neubeiSonett:Ö K O L O G I S C H K O N S E Q U E N T

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... und als 1-Liter-Nachfüll-flasche erhältlich.

Kennenlernen

Blutproben bereits 1981 analysiert.

„Das Öldispersionsbad wirkt bis in die

tiefsten Schichten des menschlichen Or-

ganismus“, betont Florian Junge, der En-

kel des Firmengründers. Von Anfang an

war dem anthroposophisch orientierten

Unternehmer die biodynamische Quali-

tät seiner Rohstoff e wichtig. Heute sind

viele der über 70 Junge-Öle und -Pfl an-

zenauszüge in zertifizierter Demeter-

Qualität im Angebot. Sie werden in

Demeter-Olivenöl eingearbeitet – „das

ist die Sonnenbasis“, beschreibt Florian

Junge den Prozess. Durch die Koopera-

tion mit dem biodynamischen Andre-

ashof, der sich vor allem der LichtYam

widmet (DJ berichtete mehrfach), wird

inzwischen auch ein Lichtwurzelölbad

angeboten, dass sich vor allem bei Er-

schöpfungszuständen bewährt hat. Blü-

tenöle zeichnen sich durch die Stärkung

von Stoff wechselprozessen aus, während

Blattöle den Ausgleich zwischen Sinnes-

Nerven-System und Stoff wechsel-Glied-

maßen-System erreichen können. Der

Th erapeutenverband für Öldispersions-

bäder nach Werner Junge nutzt diese

Erkenntnisse und forscht beständig

weiter. Diesen Transfer von Tradition in

Zukunftsgestaltung schaff t auch Flori-

an Junge. Der innovative Unternehmer

musste bereits mit 25 Jahren im Jahr

2003 den Familienbetrieb übernehmen.

„Das war für mich Herausforderung und

Verpfl ichtung zugleich“, bekennt er. Mit

Jungebad® und den erfolgreichen Öl-

dispersionsbädern gab er sich nicht zu-

frieden. Längst hat er mit San Floriano

– Reinkultur eine junge Marke geschaf-

fen, die sich auf lange Tradition berufen

kann. Historische Parfümrezepte und

traditionelle Duftkompositionen auf

der Basis bester biodynamischer Quali-

tätsrohstoff e werden zu außergewöhnli-

chen Massagekerzen und originellen

Tubenseifen. Der Retro-look der auf-

fälligen Verpackungen begeistert bereits

viele und vor allem junge Kunden. Und

wer bei der Anwendung überzeugt wird

von der guten Wirkung, überlegt sich

sicherlich über kurz oder lang auch, ein

wohltuendes Jungebad® zu genießen.

www.jungebad.de

www.sanfl oriano.de

Page 32: Demeter Journal 14

32 Demeter Journal · Sommer 2012

Begegnen

Farbenfrohe Blütenpracht und ein un-

beschreiblicher Duftmix begrüßen jeden

Gast. Augen und Nase dürfen sich freu-

en, Zunge und Gaumen ziehen nach,

wenn der La Luna-Kräutertee kredenzt

wird. Beim Gang um die liebevoll an-

gelegten Beete wird rasch klar: Rudi

Beiser ist ein wandelndes Kräuterle-

xikon. Zu jeder Pfl anze kann er Ge-

schichten erzählen – und tut es ebenso

mitreißend wie facettenreich. „Kräuter,

Heilpfl anzen, scheinbar Unwichtiges –

all das fasziniert mich und lässt mich

nicht mehr los. Durch die Begegnun-

gen mit den sogenannten Unkräutern

tun sich mir neue Welten auf“, strahlt

der 52-Jährige. Seine jüngste Tochter

teilt die väterliche Leidenschaft und

hilft in den Ferien gern in der Manu-

faktur. Hier ist Qualitätsarbeit ange-

sagt: von der Bearbeitung des Bodens

mit dem eigenen biodynamisch präpa-

rierten Kompost bis zur peniblen Be-

achtung des richtigen Erntezeitpunkte.

„Gerade der hat einen großen Einfl uss

auf den Wirkstoff - und Aromagehalt

der Pfl anzen, denn die Inhaltsstoff e

unterliegen jahres- und tageszeitlichen

Schwankungen. Jede Pfl anze hat ihre

eigene optimale Erntezeit, die genau

beachtet wird“, betont Rudi Beiser.

Alle La Luna-Kräuter werden in sorg-

fältiger Handarbeit gepfl anzt, gepfl egt,

geerntet und schonend verarbeitet.

Dabei wird auch der Mond berück-

sichtigt. Keine Maschinen schneiden,

quetschen und zerkleinern die Blätter

und Blüten. Behutsam werden sie von

den Stängeln gezupft, fast meditativ

wirkt das. Die Blüten und Blätter be-

halten so ein Optimum an Aroma- und

Wirkstoff en. Wertvolle Inhaltsstoff e

sollen schließlich nicht verloren gehen.

Der Qualitätsunterschied kitzelt dann

freudig Auge, Nase und Zunge. Um

Qualität und ihre sinnliche Erfahrung

ging es Rudi Beiser schon lange. Als er

Auf den richtigen

Zeitpunkt kommt es an

Rudi Beiser und seine La Luna-Manufaktur

Die Begeisterung für Kräuter wecken

Beim ungeliebten Haken im elterlichen Betrieb entdeckte der jugendliche Rudi Beiser

die Vitalität der sogenannten Unkräuter, wurde neugierig und begab sich auf eine

Entdeckungsreise, die auch Jahrzehnte später noch nicht endet. In seiner Kräutermanufaktur

La Luna im kleinen Dörfchen Schuttern in der sonnigen Rheinebene kultiviert er

mit Liebe und Leidenschaft eine Vielzahl von Heilkräutern, veredelt sie zu besten Tees,

leckeren Spezialitäten für eine aromatische Küche und zu heilsamen Tinkturen.

Aus diesen farbenprächtigen Zutaten werden aromatische Tees: Königskerze, Kornblume und Sonnenblume, Blue Ocean, Zitronenverbene,

Blütenzauber, Ringelblume, Liebeszauber (von links nach rechts)

Page 33: Demeter Journal 14

Begegnen

1984 mit „Habakuk Naturwaren“ den

ersten Bio-Laden der Region eröff nete,

war der anspruchsvolle Gärtner eher

Heilpfl anzen fi nden von Rudi Beiser,

Ulmer. Handliches Kräuterbestimmungs-

buch für unterwegs mit einer Fülle von

übersichtlich aufbereiteten Informationen.

Mein Heilpfl anzengarten Gesunde

Kräuterpfl anzen, ernten und anwenden,

auch für Balkon und Terrasse –

von Rudi Beiser, Ulmer Verlag

enttäuscht vom Angebot der Bio-Kräu-

tertees. 1993 erfüllte er sich schließlich

seinen Traum und startete mit La Luna

auf 2 500 Quadratmeter Fläche richtig

durch. Inzwischen kooperiert er sogar

mit anderen Bio-Betrieben, die getreu

seiner Philosophie bestimmte Kulturen

anbauen und an La Luna zur Weiterver-

arbeitung liefern. Für den engagierten

Biodynamiker sind Pfl anzen „Lebewesen

mit Ausstrahlung und Charakter, kei-

ne Produktionsmittel. Sie schenken uns

Luft zum Atmen, Nahrung, Heilung,

Düfte, Farben und sogar Baustoff e. Wer

sonst hat uns so viel zu bieten?“ Seine

Begeisterung gibt Rudi Beiser nicht nur

in vielen Seminaren weiter, sondern jetzt

auch in seinem fünften Buch „Mein

Heilpfl anzengarten“. Es bietet gut struk-

turiert und anregend Tipps für Anbau,

Pfl ege und Ernte auf Balkon, Terrasse

oder Garten und liefert zahlreiche Anre-

gungen für die Verwendung der eigenen

Heilkräuter. www.lalunakraeuter.de

Pfl anzen – Lebewesen

mit Ausstrahlung

Page 34: Demeter Journal 14

Buchtipps für alle,

die mehr wissen wollen

Die magischen 11

der heilenden Pfl anzen

Dr. med Frank Meyer,

Michael Straub, GU.

Stellt elf plus eine für die

anthro-posophische Medizin

spezifi sche Heilpfl anzen

umfassend dar, vom Anbau

bis zur Anwendung. Allein

schon das Blättern und Lesen

wirkt anregend und macht

eine Tür auf zur Pfl anzenerkenntnis.

Das Autorenteam von Mediziner Meyer und Agrarwissen-

schaftler Straub, der den Weleda-Heilpfl anzengarten leitet, lässt

an seinem unerschöpfl ichen Erfahrungsschatz teilhaben.

Di

de

D

M

S

a

eine

Das besondere

Kräuterkochbuch

Jekka McVicar – empfohlen von

Jamie Oliver, DVA

WILDKRÄUTER -

Heilkraft am Wegesrand

Renate Pelzl/Julia Gruber,

Set Buch und Karten,

Königsfurt-Urania Verlag

Gewürze und Kräuter

Dr. Petra Kühne, mit Vorwort

von Emma Graf, Arbeitskreis für

Ernährungsforschung, erklärt,

was das Besondere an Gewürzen

ist, welche Wirkung auf Nerven,

Verdauung, Psyche sie haben und

bietet 30 Gewürzporträts von

Anis- Bockshornklee – Kardamom

– Schwarzkümmel - Ingwer bis

Zimt mit über 40 farbigen Ab-

bildungen und Rezepten.

S. auch Seite 30 Kräutermanufaktur

La Luna von Rudi Beisser.

XXXXXXX

34 Demeter Journal · Sommer 2012

www.naturata.deNaturata AG · D-71711 Murr

Naturbelassene Oliven aus Griechenland

Die Grünen Amfi ssa-Oliven mit bunten Kräutern wurden in Lake und frischem Zitro-nensaft eingelegt. Die Oliven werden über 12 Monate auf natürliche Weise ohne chemische Hilfs- und Zusatzstoff e entbittert.

Die dunklen Kalamata-Oliven mit Lorbeer sind in Lake und Mostessig eingelegt. Das Lorbeer-blatt betont den würzigen, herben Kalamata-Geschmack. Diese Oliven sind rohkostgeeignet.

Die ofengetrockneten Amfi ssa-Oliven mit Oregano wurden in demeter Olivenöl nativ extra eingelegt. Das Öl kann nach dem Olivengenuß für Salate genutzt werden. Durch die schonende Trocknung ensteht ein feiner Geschmack nach gedörrten Oliven.

Die Oliven werden besonders naturbelassen herge-stellt, wobei auf Zusätze gänzlich verzichtet wird. Dadurch bleiben wichtige Inhaltsstoff e und der unverfälschte Geschmack erhalten. Auf die sonst gängige Pasteurisation wird ebenfalls verzichtet.

Mit der Produkteinführung dieser drei Olivensorten unterstützen wir das bestehende Rohstoff -Projekt in Griechenland.

NEU!

Page 35: Demeter Journal 14

Wer hat sie gezählt? Rund 15 000 essba-

re Wildpfl anzen soll es allein in Europa

geben. Allerdings sorgt die industriel-

le Landwirtschaft mit der chemischen

Keule für eine Verdrängung dieser oft

als Unkräuter geächteten Pfl anzen. Als

Kräuter werden Pfl anzen bezeichnet,

deren Blätter, Wurzeln, Blüten, Früchte

oder Samen frisch oder getrocknet als

Gewürze genutzt werden. Gewürze und

Kräuter werden seit Jahrtausenden als

Heilpfl anzen eingesetzt, viele gerieten in

Vergessenheit oder wurden erst in jüngs-

ter Zeit wiederentdeckt. Von A wie Alant

oder Ananassalbei bis Z wie Zimt oder

Zitronenverbene spannt sich ein Bogen

mit viel versprechenden Möglichkeiten.

Während konventionelle Kräuter und

Gewürze immer mal wieder durch

Schwermetall- und Pestizidbelastungen

auff allen, garantieren Demeter-Kräuter,

ob frisch oder getrocknet, nicht nur den

biodynamischen Anbau, sondern auch

eine schonende Verarbeitung, chemie-

freie Lagerung und natürlich ist auch die

radioaktive Bestrahlung gegen Keime ein

Tabu. Weil die Pfl anzen ihren Nährstoff -

bedarf aus lebendiger Erde mit wohl-

überlegter Kompostwirtschaft decken

können, brauchen sie natürlich länger bis

zur Reife, bilden dafür aber das charakte-

ristische Aroma voll aus. Konventionelles

Basilikum etwa kommt schon nach

drei Wochen Intensivkur mit Stickstoff -

dünger in den Supermarkt, während das

ökologisch kultivierte mindestens sechs

Wochen braucht. Die wichtigste Funk-

tion von Kräutern ist – mal ganz abge-

sehen von ihren heilenden Wirkungen

– die Aromatisierung von Lebensmit-

teln und Speisen. Hier wirken die vielen

ätherischen Öle der Pfl anzen, die längst

noch nicht alle identifi ziert sind. Außer-

dem dienen manche der Konservierung,

viele wirken appetitanregend oder ver-

dauungsfördernd, steigern die Bekömm-

lichkeit durch Bitter- und Gerbstoff e und

dank zahlreicher Flavonoide, die zu den

sekundären Pfl anzenstoff en zählen, gel-

ten sie durch ihre antioxidative Wirkung

als Schutz vor freien Radikalen.

Im Garten, auf dem Balkon und am Wegesrand

Kräuter erfreuen die Sinne, heilen und würzen

Pfl anzen haben schon immer Heiler und Hexen, Philosophen und Magier, Mediziner und

Köche gleichermaßen in ihren Bann gezogen. Aroma und Heilkraft sind oft gebündelt

in diesen Wunderwerken der Natur, die auch noch Auge und Nase erfreuen können.

Heilsame Ölauszüge für die Haut, Extraktionen für die Aromatherapie, Tees und Kräuter

für Gourmets – breit fächern sich die Möglichkeiten.

Aromatisch und

appetitanregend

XXXXXXX

Sommer 2012 · Demeter Journal 35

Warenkunde

Page 36: Demeter Journal 14

36 Demeter Journal · Sommer 2012

XXXXXXXHintergrund

Lebensmittelmüll – Th ema auch für die Bio-Branche

Aussteigen aus der Spirale der Entwertung von Nahrung

Dokumentationen rund um Lebensmittel lösen seit einigen Jahren breite Reaktionen aus.

Ob der Aktionismus nach dem Film „Taste the Waste“ in die Tiefe gehen wird,

muss sich erst noch zeigen. Das Th ema Lebensmittelmüll beschäftigt seitdem jedoch

auch die Bio-Branche intensiver.

Die Zahlen sind unvorstellbar: Allein in Deutschland sollen

jährlich bis zu 20 Millionen Tonnen Lebensmittel einfach weg-

geworfen werden – beim Erzeuger, in der Verarbeitung, im

Handel und letztlich auch beim Verbraucher. Valentin Th urn,

Autor und Filmemacher, hat ausgerechnet: „Mit dem Essen, das

wir in Europa wegwerfen, könnten alle Hungernden der Welt

gut versorgt werden.“ Was tut die Bio-Branche, um das Problem

mit dem Lebensmittelmüll zu lösen? Professor Dr. Guido Ritter

vom Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernäh-

rungswirtschaft (iSuN) der Fachhochschule Münster hat für sei-

ne Studie zur Verringerung von Lebensmittelabfällen zahlreiche

Interviews auf allen Stufen der Wertschöpfungskette geführt

und weiß: „Bio-Lebensmittel erfahren durch den Verbraucher

eine hohe Wertschätzung. Die Bio-Branche basiert auf dem

Prinzip der Kreislaufwirtschaft und ist damit ressourcenscho-

nend ausgerichtet. In der Bio-Lebensmittelkette wird das Th ema

Reduktionzierung der Lebensmittelabfälle anders behandelt als

im konventionellen Bereich.“ Als Pluspunkte für Bio sieht er die

generell höhere Wertschätzung der Lebensmittel, die höhere

Toleranz für natürliche Abweichungen und eine geringere Ent-

fremdung von der Urproduktion. Allerdings sieht Dr. Ritter

durchaus kritisch, dass auch bei Bio eine Annäherung an kon-

ventionelle Maßstäbe erfolgt. Manufakturen würden industriel-

len Unternehmen weichen, neue Bio-Kunden wollten tadellose

Optik. Seine Erfahrung aus den Gesprächen: Am wichtigsten

ist, über die gesamte Wertschöpfungskette wieder miteinander

zu reden, um die Schnittstellen für Lebensmittelvernichtung

zu erkennen und Prozesse zu optimieren. „Die Bio-Branche

muss hier vorangehen“, fordert Ritter. Michael Radau, Vorstand

der SuperBioMarkt AG und Demeter-Aktiv-Partner, setzt zu-

dem auf die gezielte Aufklärung von Verbrauchern. „Menschen

müssen wieder lernen, ihren Sinnen mehr zu trauen als einem

Prozesse optimieren,

Verbraucher informieren

15 % der Backwaren konventioneller Bäckereien

landen auf dem Müll

Page 37: Demeter Journal 14

Hintergrund

Sommer 2012 · Demeter Journal 37

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Mindesthaltbarkeitsdatum“, betont er und gibt auch mal Tipps

für die Resteküche. Naturkostladner sorgen durch Preisreduzie-

rungen kurz vor Ablauf des MHD, durch das Verschenken der

Ware an Mitarbeiter, die Abgabe an soziale Einrichtungen wie

die Tafeln oder die Abholung bestimmter Lebensmittel als Tier-

futter bis zur Belieferung von Biogasanlagen ohnehin für Müll-

vermeidung. Investiert wird darüber hinaus in EDV-gestützte

Disposition von Waren gerade beim fi lialisierten Naturkostfach-

handel. „Natürlich können wir auch mal Mut zur Lücke zeigen,

aber Vorrang hat die optimierte Kalkulation für alle Bestellun-

gen bis hin zur abgestimmten Anbauplanung mit den Bauern.“

Brot und Backwaren gehören zu den am häufi gsten weggeworfe-

nen Lebensmitteln. Joachim Weckmann von MÄRKISCHES

LANDBROT in Berlin sieht das Problem als „Kulturfrage“. In

seiner großen Bäckerei ist es gelungen, den „Abfall“ im Vergleich

zu konventionellen, vergleichbaren Unternehmen deutlich zu

verringern. „Wir haben eine um den Faktor 7 bessere Nutzung

erzielt“, erklärt er. Gute Beratung bei der Bestellannahme der

Bio-Läden, welche die Bäckerei beliefert, die Verwertung von

Restbroten in der Backstube durch das Wiederverbacken in

Vollkornbroten, Schenkbrot an die beiden Suppenküchen „Soci-

al Küche“ und „BABB“ und Mülltaucher, alle drei im Berliner

Kiez Neukölln, sowie eine Verwertung als Schweinefutter auf

Demeter-Höfen haben dafür gesorgt, dass die Abfallquote bei

MÄRKISCHES LANDBROT gerade mal 2,2 Prozent beträgt,

während sie bei konventionellen Bäckereien meist um 15 Prozent

pendelt. „Nicht, dass wir damit schon zufrieden wären“, relati-

viert der engagierte Bäcker und nimmt die ganze Branche in die

Pfl icht, in Sachen Lebensmittelmüll noch wachsamer zu wer-

den. Was Verbraucher selbst in der Hand haben, um die Entwer-

tung von Nahrung zu Müll zu minimieren, liegt auf der Hand:

nach Einkaufszettel und möglichst satt einkaufen, wenig vor-

portionierte Packungen kaufen, frisch einkaufen, Reste am

nächsten Tag essen oder einfrieren, kreativ ausprobieren, was

sich wie neu verwerten lässt. „Dafür muss niemand auf etwas

verzichten, sich auch nicht quälen, sondern einfach mal den Blick

schärfen und neue Wege gehen“, betont Dr. Guido Ritter.

Wer mehr wissen will

Die Essensvernichter, Stefan Kreutzber-

ger, Valtentin Thurn, Warum die Hälfte

aller Lebensmittel im Müll landet und

wer dafür verantwortlich ist – Kiepen-

heuer & Witsch

„Taste the Waste" - DVD zum Thema

Lebensmittelmüll von Valentin Thurn

Ökologisches Engagement „sehr stark“

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Ausgabe 2/2012

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Zählernummer Mein Jahresstromverbrauch in kWh

Datum des Einzugs Zählerstand (ggf. nachreichen)

Name Vormieter/-in

4. Auftragserteilung

Ich beauftrage die NaturStromHandel GmbH mit der Lieferung von elektrischer Energie in Höhemeines Gesamtbedarfs für die oben bezeichnete Stromabnahmestelle. Ich beauftrage und bevoll-mächtige die NaturStromHandel GmbH, meinen gegenwärtigen, mit dem bisherigen Stromversor-ger bestehenden Stromversorgungsvertrag zu kündigen und, sofern notwendig, die erforderlichenVerträge mit dem örtlichen Netzbetreiber abzuschließen.

Ich ermächtige die NaturStromHandel GmbH hiermit widerruflich, die fälligen Abschlags- und Rech-nungsbeträge von folgendem Konto einzuziehen:

Bankleitzahl Kontonummer

Name des Geldinstituts

Name Kontoinhaber/-in (Nur falls abweichend von Auftraggeber/-in)

Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) finden Anwendung. Diese sind, wie unser Stromherkunftsnachweisunter www.naturstrom.de einsehbar. Gerne senden wir Ihnen die AGB auf Anfrage auch zu.

Ort, Datum Unterschrift Auftraggeber/-in

Widerrufsbelehrung: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail) widerrufen. Die Frist beginnt, sobald Sie die Bestätigung über den Vertragsabschluss erhaltenhaben. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Der Widerruf ist zu richten an: NaturStrom-Handel GmbH, Achenbachstraße. 43, 40237 Düsseldorf.

Bitte senden oder faxen Sie diesen Vertrag an:

NaturStromHandel GmbH, Achenbachstraße 43, 40237 Düsseldorf , www.naturstrom.de

Kundenservice-Center (Mo. bis Fr. von 8 bis 18 Uhr), r Tel 0211-77900-300, Fax 0211-77900-599

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31.12.2012

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38 Demeter Journal · Sommer 2012

Verstehen

Rhythmen regeln Lebensprozesse und sind – häufi g sogar un-

bemerkt – allgegenwärtig. Wie gelingt es, ihre kraftvolle Energie

und sinnvollen Impulse zu nutzen?

Genießen

Sie, die Leserinnen und Leser, sind echte

Genießer. Das beweisen die Rezepte,

welche Sie uns im Rahmen des Leserwett-

bewerbs geschickt haben. Einfach mal nach-

kochen, was anderen am besten schmeckt.

Wissenswert

Welche Bedeutung haben die Eiweiße in

unserer Ernährung?

Banken für die Menschlichkeit„Nicht vom Wohlwollen des Metzgers, Brauers und Bäckers erwarten wir das, was wir zum Essen brauchen, sondern davon, dass sie

ihre eigenen Interessen wahrnehmen“, so argumentierte der schottische Ökonom Adam Smith im 18. Jahrhundert. Dabei erwartete er

eine „unsichtbare Hand“, die das egoistische Handeln aller Marktteilnehmer so koordiniert, dass Wohlstand in der gesamten Gesell-

schaft entsteht. Aber: Ist dieses Menschenbild realistisch und vor allem zukunftsfähig angesichts der großen, vom Menschen gemach-

ten Krisen unserer Zeit – Finanzkrise, Klimakrise, Armutskrise …?

Ganz klar: Ein gesunder Mensch ist immer auch ein soziales Wesen, nie reiner Egoist à la Smith. Doch scheinbar dominiert in unserer

Gesellschaft heute tatsächlich der Egoismus, und zwar ohne dass eine unsichtbare Hand ihn lenkt. Die Konsequenz: Die Menschheit

„brennt“ förmlich aus. Eine neue Menschlichkeit ist gefragt. Und wir haben Grund, zu hoffen: Die Stimme des sozialen Wesens, das

Gerechtigkeit, Transparenz, Partizipation und Zugehörigkeit fordert, wird lauter.

Banken in ihrer zentralen gesellschaftlichen Rolle müssen hierauf reagieren. Vorbild kann ihnen die Gruppe der

Nachhaltigkeitsbanken sein. Sie fi nanzieren mit den Einlagen ihrer Kunden Initiativen, die zur Lösung der großen

Krisen unserer Zeit beitragen, setzen sich damit für Generationen- und Nord-Süd-Gerechtigkeit ein. Sie sind

transparent und lassen ihre Kunden am Bankgeschäft partizipieren. Zudem schaffen sie ein Gemeinschaftsgefühl,

basierend auf geteilten Werten. Sie sind damit Vorbild für eine menschliche Bank, eine Bank der Zukunft.

Zahlensalat

Schlusspunkt

VORSCHAU

Das nächste

Demeter Journal

erscheint

im September.

Georg Schürmann

Geschäftsleiter Triodos Bank

HerausgeberDemeter e. V.Vorstand Klemens FischerBrandschneise 164295 Darmstadtwww.demeter.deTelefon 06155 84690Fax 06155 846911

Leserservice [email protected]

Redaktion Renée Herrnkind, Journalistinbüro Schwarz auf Weiss, Wetzlar

Grafi k Eberle GmbH Werbeagentur GWA, Schwäbisch Gmünd

Fotos f1 online (S. 4), Siggi Schenk ( S. 8-15, S. 20-27), fotolia ( S. 17, S. 35, S. 39), iStock (S. 28-29), photocase (Fotograf: knallgrün S. 35 , Fotograf: time. S. 38)

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Vertrieb Naturkosthandel: [email protected], Vertrieb über Demeter-Hofl äden, Demeter-Aktiv-Partner-Läden (DAP), Naturkostfachgeschäfte, Bio- Super märkte, Reformhäuser

Impressum Druck Aufl age: 200.000 Exemplare, Konradin Druck GmbH,Leinfelden-Echterdingen

Wer mehr wissen willLebendige Erde, Zeitschrift für biologisch-dynamische Landwirt schaft, Ernährung und Kultur – kostenloses Probeexemplar: Lebendige Erde, Brandschneise 1, 64295 Darmstadt, 06155 84690,www.LebendigeErde.deDemeter-Gartenrundbrief: www.gartenrundbrief.de, 0711 902540

Demeter-Infos per E-Mail? Einfach E-Mail an [email protected]

Arbeiten und lernen im Biodynamischen? Auskunftsstelle: 06155 846940, www.demeter.de

Page 39: Demeter Journal 14

Rätselhaft

Fruchtkompetenzin Demeter-Qualität

BEUTELSBACHER Fruchtsaftkelterei GmbH · Postfach 21 66 · D-71370 Weinstadt · Tel. 0 71 51/ 99 51 50 · Fax 0 71 51/ 99 51 555Weitere Informationen im Internet: www.beutelsbacher.de

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Demeter e. V. – Rätsel Demeter-Journal

Brandschneise 1, 64295 Darmstadt

oder schicken Sie eine E-Mail mit dem Lösungswort an:

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Stichwort: Rätsel Demeter-Journal

Einsendeschluss ist der 31. Juli 2012.

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Was ist charakteristisch für die Biodynamische Wirtschaftsweise?

n:

:

Die 2 Spritzpräparate Hornmist und Hornkiesel sind

charakteristisch für die Biodynamische Wirtschaftsweise. Für die

Kompostpräparate werden 5 Pfl anzen genutzt. Die Anwendung der

Biodynamischen Präparate ist in den Demeter-Richtlinien zwingend vorge-

schrieben, sie muss mindestens 1-mal jährlich erfolgen. Rudolf Steiner gab

den Impuls für die Demeter-Landwirtschaft durch seine Vorträge im Jahr

1924. Das Markenzeichen Demeter wurde 1928 eingeführt. 1991 wurde die 1.

biodynamisch gezüchtete Gemüsesorte in das Sortenregister eingetragen, der

Rotkohl Rodynda von Züchter Dietrich Bauer vom Dottenfelderhof. Inzwischen

ist der Bestand an Sorten der Kultursaat-Züchter auf 58 angewachsen. 13 be-

fi nden sich im Anmeldestatus. 14 Züchtungsstandorte gehören zum Netzwerk

des Kultursaat e. V.. 1807 Sorten umfasst die Rote Liste

gefährdeter Nutzpfl anzen in Deutschland, täglich kommen neue dazu.

80 Prozent der Vielfalt unserer Garten- und Ackerpfl anzensorten

sind in den letzten 100 Jahren verschwunden.

Page 40: Demeter Journal 14

Sie fi nden diesen köstlichen Ziegenkäse im Naturkostfachhandel - bundesweit.

Ziegen siegen!

Jetzt ist es „amtlich“: Im Contest des Demeter Journals haben rund 2.900 Verbraucherinnen und Verbraucher unseren Ziegenfrischkäse auf den ersten Platz der Demeter-Produkte gewählt. Neben dem charakteris-tischen Geschmack des Käses und der raffinierten Veredelung durch

Olivenöl und Kräuter wurde mit die-ser Auszeichnung auch die regionale

Ausrichtung unserer Käserei sowie de-ren bereits preisgekröntes Null-Energie-Konzept gewürdigt.

Die Demeter-Prämierung sehen wir bei Monte Ziego auch als Ansporn, bei unserer handwerklichen Käse-Herstel-lung weiterhin Tradition und Innovation miteinander zu verbinden, um damit Pre-miumprodukte von höchster Qualität zu erzeugen.

Ziegenfrischkäse in Olivenöl und Kräuter

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