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"- Erst unser Regime der Diktatur des Proletariats schlug der katholischen Kirche die Hand und später auch den Kopf ab. Doch bleiben wir in der Zeit, die wir analysieren. Dies war die Lage in der Hierarchie der katholischen Kirche und unter den Gläubigen vor der Konferenz von Peza. Die hohen Geistlichen waren eine doppelte Agen- tur - des Vatikans und der italieni- schen Besatzer. Für uns aber, für den Nationalen Befreiungskampf gab es das weite Gebiet der Bevölkerung des Nordens, jener die an die Reli- gion .glaubten. Es gab hier und da auch kleine, arme Priester, die viel- leicht bis zu einem gewissen Grad auf uns hörten, weil sie dem Elend und den Sorgen des Volkes näher waren. In dieser Richtung wollten wir arbeiten und den Durchbruch schaf- fen. Die islamische Religion, ihre Gläu- bigen und ihre Hierarchie stellten kein ernsthaftes Hindernis für den Kampf gegen den italienischen Be- satzer dar, wie es bei der katho- lischen Religion der Fall war. Die Hierarchie der islamischen Religion war bereits vor der Besetzung des Landes schwach, danach aber noch mehr, ohne irgendeine ernstzuneh- mende Erfahrung. Es gab die Mo- scheen. Sie hatten einen ungebildeten Hodscha, doch sehr wenig praktizie- rende Gläubige, um nicht zu sagen, überhaupt keine. Die Riten hatte man ganz aufgegeben, keine Hochzeit wur- de mehr nach der Scheria geschlos- sen, alles andere, wie das Fasten im Ramadanmonat oder das «Bajram- Fest», war zur routinemässigen Sit- te geworden, die man befolgte, weil man sie eben so «vorgefunden» hatte. Die Hodschas waren alle ungebildet, keiner von ihnen war in der Lage, die Philosophie, die Ethik oder die Moral des Koran zu propagieren, kei- ner von ihnen verstand den Koran) denn sie leierten ihn nur auswendig herunter in einer ihnen unbekannten Sprache (arabisch). Die Hodschas wa- ren, wenn" auch konservativ in ihren Sitten, weder fähig, noch Politiker, und konnten mit dem islamischen Denken keinen Einfluss ausüben. Die breiten Massen des yolkes wa- .ren beinahe frei von religiösen Bin- dungen, die geistig intellektuelle Ent- wicklung der islamischen Gläubigen war breiter, Liberalismus und Tole- ranz viel grösser. Für die Arbeit der Partei, das Volk für den Kampf zu gewinnen, gab es in dieser Hinsicht kaum ein ernsthaftes Hindernis. Auch in der Bektaschi-Sekte hat ein grosser Teil der Mychibs Vater- landsliebe bewiesen und für die Be- freiung Albaniens gekämpft. Die gleiche Situation bot sich auch beim christlich-orthodoxen Glauben, sowohl in bezug auf die Kirchenhie- rarchie, als auch auf die Gläubigen. Die Frage der Religion stand also während der gesamten Zeit des Na- tionalen Befreiungskampfes, aber auch nach dem Krieg im Mittelpunkt unse- rer Aufmerksamkeit, denn die Ge- fühle der Menschen durften nicht verletzt werden, wenn es darum ging, das Volk zum ..Kampf für die Be- freiung des. Vaterlandes und den Auf- bau eines neuen Albanien zu mobi- lisieren. Was die Intelligenz betrifft, musste natürlich eine umfangreiche qualifi- zierte, differenzierte Arbeit auf ver- schiedenen Ebenen geleistet werden. Im allgemeinen war der Boden für die Arbeit mit den Intellektuellen gün- stig. Eine Ausnahme machten die höhergestellten Beamten, die nicht nur den Faschismus akzeptierten, sondern auch reichlich materielle Vorteile aus ihm zogen. Diese Kategorie «gebil- deter» Beamter war im allgemeinen von allen Regimen korrumpiert wor- den und sie gehörten zu den ersten, die sich freiwillig in die vom Besat- zer gegründete «albanische» faschisti- sche Partei einschreiben liessen. Insgesamt gesehen war die Intelli- genz unseres Landes dagegen patrio- tisch, antifaschistisch, gegen die Be- setzung des Landes, und diesen Pa- triotismus zeigte sie bereits in den ersten Tagen der Besetzung, als sie sich zu Demonstrationen und Prote- sten gegen das verräterische Zogu-Re- gime und die italienischen Besatzer erhob. Lehrer der Städte und Dörfer standen an der Spitze des Widerstan- des der Schüler und Studenten, hiel- ten ihre patriotische Moral hoch und erzogen sie im Geist des Widerstands gegen den Faschismus und die Ita- lienisierung der albanischen Schulen. Unsere Akademiker hatten an ver- schiedenen Universitäten studiert, wo- hin sie der Staat mit Stipendien schickte oder wohin sie auf eigene Kosten gingen. Dennoch brachten un- sere Universitätsstudenten im all- gemeinen, von emigen Ausnahmen ab- gesehen, die die Ideen des italieni- schenFaschismus und die Nazl-Dok- trin übernahmen, aus dem Ausland weder Korruption mit noch verloren sie das Bewusstsein der Mission, die sie im Vaterland bei der Verbreitung der Bildung und Kultur und beim demokratischen Erwachen der Volks- massen zu erfüllen hatten. Deshalb hatte diese Schicht des Volkes eine grosse Bedeutung für die Arbeit der Partei, da durch sie auch der Pa- triotismus der Jungen und Mädchen an den Schulen immer weiter und immer mehr gestählt und angefeuert werden würde. Die stählerne Basis des Kampfes und der Revolution würden jedoch vor allem die Arbeiterklasse, die Bauernschaft und, als Teil von ihnen, die Jugend der Werkstätten der Städte und Dörfer sein. Ohne die besondere tägliche beharrliche aufklärerische Fürsorge der Partei, konnte der Kampf nicht erfolgreiCh geführt, konnte der Sieg nicht errungen werden. Die Ar- beiterschaft in allen Bereichen, wo sie arbeitete, in den kleinen Fabri- ken, den Bergwerken, den Konzes- sionsbetrieben, die damals in der Hand von Ausländern, hauptsächlich der Italiener" waren, auf den Baustel- Ien der Kasernen, die der Besatzer für seine Armee bauen liess, auf den neuen Strassen, die er für die Ziele seiner militärischen Expansion er- schloss, überall war diese Arbeiterklas- se unseres Landes die hauptsächliche Stosskraft des Kampfes gegen den Faschismus, die Klasse, die die grosse Revolution führen würde, die stählerne Basis der Kommunisti- schen Partei Albaniens, sie war es, die mit ihrer Partei an der Spitze die Führung des Nationalen Befreiungs- kampfes übernehmen würde. Von ihrer Gründung an zeigte die Partei der Klasse ihre entscheidende Rolle auf, sie zeigte ihr, lehrte sie immer wieder, täglich, durch Flug- blätter, durch legale Konferenzen und Kampfaktionen, das~ die Ideologie von Marx, Engels, Lenin und Stalin die Arbeiterklasse und das ganze al- banische Volk im Befreiungskampf führen würde. Die Partei zeigte der Arbeiterklasse an Hand von Tatsachen aus dem Le- ben, dass ihr treuester Verbündeter in diesem Kampf auf Leben und Tod die arme und. auch die mittlere

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"-Erst unser Regime der Diktatur des

Proletariats schlug der katholischenKirche die Hand und später auch denKopf ab.

Doch bleiben wir in der Zeit, diewir analysieren. Dies war die Lagein der Hierarchie der katholischenKirche und unter den Gläubigen vorder Konferenz von Peza. Die hohenGeistlichen waren eine doppelte Agen-tur - des Vatikans und der italieni-schen Besatzer. Für uns aber, fürden Nationalen Befreiungskampf gabes das weite Gebiet der Bevölkerungdes Nordens, jener die an die Reli-gion .glaubten. Es gab hier und daauch kleine, arme Priester, die viel-leicht bis zu einem gewissen Gradauf uns hörten, weil sie dem Elendund den Sorgen des Volkes näherwaren. In dieser Richtung wollten wirarbeiten und den Durchbruch schaf-fen.

Die islamische Religion, ihre Gläu-bigen und ihre Hierarchie stelltenkein ernsthaftes Hindernis für denKampf gegen den italienischen Be-satzer dar, wie es bei der katho-lischen Religion der Fall war. DieHierarchie der islamischen Religionwar bereits vor der Besetzung desLandes schwach, danach aber nochmehr, ohne irgendeine ernstzuneh-mende Erfahrung. Es gab die Mo-scheen. Sie hatten einen ungebildetenHodscha, doch sehr wenig praktizie-rende Gläubige, um nicht zu sagen,überhaupt keine. Die Riten hatte manganz aufgegeben, keine Hochzeit wur-de mehr nach der Scheria geschlos-sen, alles andere, wie das Fasten imRamadanmonat oder das «Bajram-Fest», war zur routinemässigen Sit-te geworden, die man befolgte, weilman sie eben so «vorgefunden» hatte.Die Hodschas waren alle ungebildet,keiner von ihnen war in der Lage,die Philosophie, die Ethik oder dieMoral des Koran zu propagieren, kei-ner von ihnen verstand den Koran)denn sie leierten ihn nur auswendigherunter in einer ihnen unbekanntenSprache (arabisch). Die Hodschas wa-ren, wenn" auch konservativ in ihrenSitten, weder fähig, noch Politiker,und konnten mit dem islamischenDenken keinen Einfluss ausüben.

Die breiten Massen des yolkes wa-.ren beinahe frei von religiösen Bin-dungen, die geistig intellektuelle Ent-wicklung der islamischen Gläubigenwar breiter, Liberalismus und Tole-

ranz viel grösser. Für die Arbeit derPartei, das Volk für den Kampf zugewinnen, gab es in dieser Hinsichtkaum ein ernsthaftes Hindernis.

Auch in der Bektaschi-Sekte hatein grosser Teil der Mychibs Vater-landsliebe bewiesen und für die Be-freiung Albaniens gekämpft.

Die gleiche Situation bot sich auchbeim christlich-orthodoxen Glauben,sowohl in bezug auf die Kirchenhie-rarchie, als auch auf die Gläubigen.

Die Frage der Religion stand alsowährend der gesamten Zeit des Na-tionalen Befreiungskampfes, aber auchnach dem Krieg im Mittelpunkt unse-rer Aufmerksamkeit, denn die Ge-fühle der Menschen durften nichtverletzt werden, wenn es darum ging,das Volk zum ..Kampf für die Be-freiung des. Vaterlandes und den Auf-bau eines neuen Albanien zu mobi-lisieren.

Was die Intelligenz betrifft, musstenatürlich eine umfangreiche qualifi-zierte, differenzierte Arbeit auf ver-schiedenen Ebenen geleistet werden.Im allgemeinen war der Boden fürdie Arbeit mit den Intellektuellen gün-stig. Eine Ausnahme machten diehöhergestellten Beamten, die nicht nurden Faschismus akzeptierten, sondernauch reichlich materielle Vorteile ausihm zogen. Diese Kategorie «gebil-deter» Beamter war im allgemeinenvon allen Regimen korrumpiert wor-den und sie gehörten zu den ersten,die sich freiwillig in die vom Besat-zer gegründete «albanische» faschisti-sche Partei einschreiben liessen.

Insgesamt gesehen war die Intelli-genz unseres Landes dagegen patrio-tisch, antifaschistisch, gegen die Be-setzung des Landes, und diesen Pa-triotismus zeigte sie bereits in denersten Tagen der Besetzung, als siesich zu Demonstrationen und Prote-sten gegen das verräterische Zogu-Re-gime und die italienischen Besatzererhob. Lehrer der Städte und Dörferstanden an der Spitze des Widerstan-des der Schüler und Studenten, hiel-ten ihre patriotische Moral hoch underzogen sie im Geist des Widerstandsgegen den Faschismus und die Ita-lienisierung der albanischen Schulen.Unsere Akademiker hatten an ver-schiedenen Universitäten studiert, wo-hin sie der Staat mit Stipendienschickte oder wohin sie auf eigeneKosten gingen. Dennoch brachten un-sere Universitätsstudenten im all-

gemeinen, von emigen Ausnahmen ab-gesehen, die die Ideen des italieni-schenFaschismus und die Nazl-Dok-trin übernahmen, aus dem Auslandweder Korruption mit noch verlorensie das Bewusstsein der Mission, diesie im Vaterland bei der Verbreitungder Bildung und Kultur und beimdemokratischen Erwachen der Volks-massen zu erfüllen hatten. Deshalbhatte diese Schicht des Volkes einegrosse Bedeutung für die Arbeit derPartei, da durch sie auch der Pa-triotismus der Jungen und Mädchenan den Schulen immer weiter undimmer mehr gestählt und angefeuertwerden würde.

Die stählerne Basis des Kampfesund der Revolution würden jedochvor allem die Arbeiterklasse, dieBauernschaft und, als Teil von ihnen,die Jugend der Werkstätten der Städteund Dörfer sein. Ohne die besonderetägliche beharrliche aufklärerischeFürsorge der Partei, konnte der Kampfnicht erfolgreiCh geführt, konnte derSieg nicht errungen werden. Die Ar-beiterschaft in allen Bereichen, wosie arbeitete, in den kleinen Fabri-ken, den Bergwerken, den Konzes-sionsbetrieben, die damals in derHand von Ausländern, hauptsächlichder Italiener" waren, auf den Baustel-Ien der Kasernen, die der Besatzerfür seine Armee bauen liess, auf denneuen Strassen, die er für die Zieleseiner militärischen Expansion er-schloss, überall war diese Arbeiterklas-se unseres Landes die hauptsächlicheStosskraft des Kampfes gegen denFaschismus, die Klasse, die diegrosse Revolution führen würde,die stählerne Basis der Kommunisti-schen Partei Albaniens, sie war es, diemit ihrer Partei an der Spitze dieFührung des Nationalen Befreiungs-kampfes übernehmen würde.

Von ihrer Gründung an zeigte diePartei der Klasse ihre entscheidendeRolle auf, sie zeigte ihr, lehrte sieimmer wieder, täglich, durch Flug-blätter, durch legale Konferenzen undKampfaktionen, das~ die Ideologievon Marx, Engels, Lenin und Stalindie Arbeiterklasse und das ganze al-banische Volk im Befreiungskampfführen würde.

Die Partei zeigte der Arbeiterklassean Hand von Tatsachen aus dem Le-ben, dass ihr treuester Verbündeterin diesem Kampf auf Leben undTod die arme und. auch die mittlere

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Bauernschaft war, dass diese Klasseimmer unterdrückt worden war, dassdie Beys und die Feudalherren Inrdas Blut aussaugten, dass diese Klassefür die Grossgrundbesitzer mcmmehr wert war als der geraubteBoden, der wie Handelsware ver-wendet und verkauft wurde. Die Par-tei sagte der verelendeten Arbeiter-klasse und Bauernschaft durch dieFlugblätter, dass in ihrem Bündnis,unter Führung der Arbeiterklasse, derSchlüssel zum Sieg lag, dass ohnedieses Kampfbündnis die Vereinigungdes ganzen Vo1k.esim 'Berreiungskamptnicht verwirklicht werden konnte.

Die Partei machte .diesen beidenKlassen klar, dass ohne Kampf dasVaterland nicht befreit werden konnte,nicht das Land gewonnen und nichtdas eigene tägliche Brot gesichert .undgegessen werden konnte, dass manohne Kampf nicht die teuerstenGüter der Albaner, ihre Sprache, ihregrosse Vaterlandsliebe und die Einheitder Nation bewahren konnte, nicht. diebesten Eigenschaften unseres kleinen,aber heroischen, kämpferischen undden Stürmen trotzenden Volkes un-versehrt bewahren und entwickeln.

Kampf gegen die Besatzer, Kampf,unerbittlicher Kampf gegen sie unddie Landesverräter! - dazu fordertedie Kommunistische Partei Albaniensin ihren Flugblättern täglich auf. Derpatriotische Zusammenschluss desganzen Volkes im Kampf gegen denFeind und die Verräter war dasHauptmotto der Partei, das immerwieder aufs neue, Tag und Nacht,auf legalen und illegalen Versamm-lungen wiederholt wurde. Die Parteierzielte durch diese rege, intensiveTätigkeit grossartige Ergebnisse. Alssie daIin sah, dass die Situation reifwar, berief sie die historische Kon-ferenz von Peza ein, die am 16.September des Jahres 1942 im DorfGross-Peza, im Bezirk von Tirana ab-gehalten wurde.

Dieses grosse Ereignis von histori-scher Bedeutung, das eine Konkreti-sierung der marxistisch-leninistischenLinie der Kommunistischen ParteiAlbaniens bedeutete, hatte unüber-sehbare Auswirkungen im Hinblickauf das Schicksal des Nationalen Be-freiungskampfes, die 'Einheit des Vol-kes, im Hinblick auf die vollständigeZerschlagung der alten unterdrük-kerfseben feudal-bürgerlichen und fa-,schlsttschen Macht und die Schaffung

einer neuen, der demokratischstenVolksmacht, deren Führerin dieKommunistische Partei Albaniens seinwürde, die Vorhut der Arbeiterklasse,die Vertreterin des Willens des Vol-kes.

Jeder Schritt, den die Partei vor-wärts tat, jede Tat, die sie in soschwierigen Augenblicken vollbrachte,war rational und gründlich durch-dacht. Die Parteiführung unternahmnichts ohne vorher alles eingehendstudiert und analysiert zu haben. Sowie bereits die Arbeit der kommunisti-schen Gruppen analysiert und diesemarxistisch-leninistische Analyse mitder Schaffung und dem Aufoau derKommunistischen Partei Albaniens ge-krönt wurde, so .wie aufgrund ver-schiedener Analysen beschlossen wur-de, Aktivs und Beratungen abzuhal-ten, auf denen wichtige Beschlüsseauf dem Weg unserer Partei gefasstwurden, so wurden auch Analysenim Hinblick auf die Durchführung derKonferenz von Peza, gemacht.

Wie kam es zu dieser grossen Tat?Unabhängig von den unterschiedlichenund von der Linie her falschen An-sichten, begannen die kommunisti-schen Gruppen ihren Widerstands-kampf gegen die Besatzer schon am7. April 1939. Ihre Mitglieder lerntenim Widerstand gegen den Feind aufverschiedene Art und mit verschiede-nen Methoden sowohl Gruppen zuschaffen und sie auszubauen, als auchin verschiedenen elementaren For-men zu :denken und zu handeln. Siebeobachteten aufmerksam, die Propa-ganda und die Taktiken des Feindes,schätzten seine Kräfte ein, so gut siekonnten, vor allen Dingen lebten sieim Volk und mit dem Volk und lerne.ten mehr oder weniger den Bewusst-seinsstand der Massen im allgemeinenund der verschiedenen Gruppen undElemente im besonderen keimen.

'Mit der Schaffung der Partei undder Organisierung der Zellen und Ko-mitees, mit der Festigung und Ver-einheitlichung der politischen Linie,der Propagandaarbeit und der At-tentate wurden aIl die angesammelten

, .

Kenntnisse über die Lage im Volk,die Strategie und Taktik des Feindesund der Verräter durch di-e Partei-führung zusammengefasst und konzen-triert. Mittels verschiedener Versamm-lungen ,der Komitees, der Organisa-tionen, der Zellen, in denen laufenddie Bilanz der Arbeit, der Lage, der

Situationen r, die entstanden waren, ge-zogen wurde, mittels der Berichte, dieuns aus den Gebieten über die Aktivsund Beratungen, über Kontakte mitverschiedenen Personen, Kommuni-sten und Nichtkommunisten, erreich-ten, zogen wir sehr wertvolle Schluss-rotgerungen zur Präzisierung der- In-·struktionen für den Kampf, die wiran ehe Basis "wejtergaben. In denHauptdokumenten der. Partel;. in Re-solutionen und Ftugblatsern wurdeuas hauptsächliche zier verfolgt, 'dieJ:'artei politisch, iueorogrscn, erganisa-torisch und militärisch zu festigenund zu stahlen, In innen wurde un-terstrtenen, .dass das Volk im h.ampfgegen die Besatzer veremigt werdenmüsse, dass die Einheit des Volkesmit der Partei in diesem NationalenBefreiungskampf das, Entscheidende,der Schlüssel zum Sieg sei.

Während dieser ganzen Periodeklärte also die Führung der Partei dieallgemeine Situation im Land" sieschätzte die Kräfte und Mittel desGegners ein, gewann ein klares Bilddavon, worauf sie ihren Kampf stüt-zen musste, wo sie die Kräfte· kon-zentrieren musste, und wie sie sichin verschiedenen voraussehbaren oderunbekannten überraschenden Situa-tionen verhalten musste. Sie unter-suchteund bestimmte die Möglichkeitvon Bündnissen zwischen den Schich-ten und Klassen, wie auch zwischenPersonen. Sie analysierte genau undmachte klar, wie jedes Mittel fürdie Vereinigung ausgenutzt werdensollte, persönliche Bekanntschaften,Freundschaften, Verwandtschaften, derRegionalismus, das Patriarchat bishin zu der Art, wie ganze Sippen fürden Kampf gewonnen und in' diesemeingesetzt werden sollten, indem mansie von den herrschenden Bajraktarslöste, die sich in den Dienst derBesätzer gestellt hatten. Nichts durftedie Partei übersehen,' nichts durfte sieunberücksichtigt lassen, um alle Pa-trioten, das ganze Volk im Kampf zuvereinigen, nicht die geringste Gele-genheit, nicht das geringste Mittel,nicht' ein einziges Wort· der Unter-stützung, sei es auch noch so unbe-deutend. Wir mussten bei den Gesprä-chen, die wir führten, viel Geduld auf-bringen und kühles Blut bewahren,besonders wenn es slch um «grössen-.wahnsinnige» Elemente der oben er-wähnten Sorte handelte, die sich für«grosse Politiker» hielten. In den Ge-

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sprächen mit ihnen blieben wir be-harrlich, wir legten ihnen die Dingeauseinander und machten ihnen Vor-schläge, verlangten ihre Zusage, dochalles war vergebens. Sie hatten sich vonder Nation, vom Vaterland getrennt,sie waren dem Volk fremd und Kol-laborateure 'der fremden Besatzer, siewaren wie Giftpilze auf einem gesun-den Stamm. Die Geschichte würde einstrenges Urteil über sie fällen unddas Volk 'würde ihnen die verdienteStrafe erteilen. 'Sie waren Parasiten,doch die neue Gesellschaft, die imEntstehen begriffen war, würde sieaus, ihrer Mitte entfernen. Das ist dasErgebnis der revolutionären Anwendugdes historischen Materialismus.,

Auf einer Reihe von Tagungen derFührung analysierten wir all dieseFakten und legten endgültig fest, un-terLeitung der Kommunistischen Par-tei Albaniens, eine breite Beratungeinzuberufen, an der sowohl die alsKämpfer bekannten Elemente teilneh-men sollten, als auch Patrioten undNationalisten mit verschiedenen po-

-litischen Überzeugungen soweit sieAntifaschisten waren, mit oder ohnereligiösem Glauben, Vertreter einerbedeutenden Anzahl von 'Gegenden,sowie Elemente mit anderen Eigen-schaften, von denen wir dachten, dass,sie an einer Beratung mit uns, denKommunisten, teilnehmen sollten. An-dererseits berücksichtigten wir auch,soweit die Bedingungen es uns er-laubten, dass die Konferenz natürlichin tiefster lllegalität abgehalten wer-den musste, in Mittelalbanien, mög-lichst nahe bei Tirana, um dem Feind,den Besatzern und den Verrätern diepolitische, organisatorische und mi-litärische Kraft der KommunistischenPartei Albaniens zu zeigen.

Als Ort der Konferenz wurdeGross-Peza bestimmt, der Geburtsortund das Kampfgebiet von MyslimPeza, dem hervorragenden Patriotenund Kämpfer, eines absolut treuenFreundes der Kemmuulstlschen Par-tei Albaniens. Dort, in Gross-Peza,würden die aus Kommunisten undpatriotischen Bauern bestehendenKampfeinheiten von Vater Myslimsowie die ganze Gegend von, Peza.die den bewaffneten Kampf gegendie Besatzer aufgenommen hatte, ,fürdie zur Abhaltung der Konferenz undzur Fassung der historischen Be-

'schlüsse notwendige Ruhe sorgen.Wichtig war die Festlegung der

Thesen und Direktiven, die das Zen-tralkomitee der Konferenz in einemBericht vorlegen sollte. Ich schlug denGenossen die Hauptrichtlinien überdie Rolle der Front und der ,Rätesowie die Beschlüsse vor, die in einerResolution fixiert werden sollten, wel-che dann von der Konferenz nachentsprechender Diskussion angenom-men werden würden.

Was waren die grundlegenden, mo-bilisierenden Prinzipien, die die Par-tei der Konferenz unterbreiten würdeund die, nach ihrer Billigung, _demganzen Volk bekannt gemacht wer-den würden? Diese Prinzipien sindinzwischen historisch geworden, derNationale Befreiungskampf und dasLeben bestätigten voll und ganz ihreRichtigkeit.

Die wichtigste grundlegende Vor-stellung, die vom ZK der Kommunisti-schen Partei Albaniens anf der Kon-ferenz von Peza dargelegt wurde, wardie Vereinigung des ganzen albani-schen Volkes und seine Organisierungim Kampf gegen die Besatzer. Daswaren die zentralen 'Punkte, die ich,im Auftrag des Zentralkomitees, imHauptbericht über die Räte an dieKonferenz behandelte. Ich erklärte,dass der ~ugenblicktragisch sei fürdie Geschicke des Vaterlandes und desVolkes. Angesichts der faschistischenBarbarei der Besatzer musste dasVolk sich wie ein Mann vereinigen.Wir 'mussten die Dinge, die uns trenn-ten, beiseite lassen, uns mobilisierenund miteinander verbinden für einegrosse Sache: für die Befreiung desVaterlandes, für seine Rettung alseinheitliche Nation und für die Ver-hinderung der räuberischen Ziele derFeinde, die immer versucht haben,uns zu zerstückeln und uns die Exi-stenz als Nation: zu bestreiten. Wertatsächlich das Volk und das Vater-land frei, souverän und unabhängigsehen wollte, musste es jetzt, an die-sem Scheideweg beweisen, unabhän-gig von der politischen Überzeugung,dem Glauben, der Gegend, aus der erstammte. Im Bericht betonte ich: DerKampf gegen die' italienischen fa-schistischen Besatzer und ihre Kolla-borateure ist die einzige Alternative,einen anderen Weg gibt es nicht, je-der andere Weg führt zur Knecht-schaft,' zur Sklaverei, zum Unheil fürdie Nation und jeden Einzelnen. Deritalienische Feind und die Quislingewollen uns spalten und unter uns

Zwietracht säen; ihr Hauptziel ist es,die Kommunistische Partei Albaniensvom Volk und vom Kampf zu iso-lieren. Für den Feind, für den Be-satzer ist dieses Ziel entscheidend.Andererseits ist für die Befreiung desVolkes und des Vaterlandes die Exi-stenz und, der Kampf der Kommunisti-schen Partei Albaniens an der Spitzedes Volkes, das kämpft und Wider-stand leistet, entscheidend.

Die Propaganda der Besatzer undihrer Lakaien verfügt über mächtigeMittel, um die Kommunisten zu ver-leumden; sie sagen, «die Kommuni-sten haben sich an die Fremden ver-kauft, sie zerstören die Familie» unddergleichen mehr. Dieser Propagandageht aber niemand anf den Leim; dieEinheit des Volkes, sein politischerund bewaffneter Kampf werden die-se faule antinationale Propagandanicht nur neutralisieren, sondern denFeind isolieren und ihn auf demSchlachtfeld besiegen.

Ebenso betonte ich im Bericht:Unser Kampf ist ein Nationaler Be-freiungskampf, er wird ein politischerund militärischer Kampf sein,

Für diese beiden grossen Zielemüssen die Nationale Befreiungsfrontund die Partlsanenfreischaren organi-siert werden, sie werden unter derNationalflagge Skanderbegs und VIo-ras kämpfen. Die Partisanen werdeneinen Stern am Hut tragen, als Sym-bol einer neuen, lichten Epoche, dieunserem Vaterland und unserem Volkeröffnet wird.

Die Nationale Befreiungsfront wirdüberall in unserem Land in den be-freiten und in den noch nicht be-freiten Gebieten organisiert werden.Diese Organisation wird aus den Na-tionalen Befreiungsräten bestehen, dieauch politische, propagandistische Ar-

- beit entfalten, die die Menschen fürden Kampf und den Widerstand mo-bilisieren, sich um die Versorgung derFreischaren mit Material jeder, Artkümmern; in den befreiten Gebietenund Ortschaften, in denen die alteUnterdrückermacht in ihren Grund-festen zerstört wurde, werden dieseRäte die neue volksdemokratischeMacht darstellen und sich als solcheM;tcht erweisen. Sie sind weder inder Form noch im Inhalt mit deralten feudal bürger lichen Staatsver-waltung oder den traditionellen Xl-testenräten vergleichbar, erklärte ichim Bericht. Inhalt und Geist dieser

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Räte werden neu sein, denn ihnenwerden Menschen aus dem Volkangehören, Kämpfer aus allen Schich-ten, ohne Ansehen des Glaubens oderder politischen' Überzeugung, wenn sienur Antifaschisten sind und gegen dieBesätzer kämpfen.

Die Partisanenfreischaren, hiess esim Bericht, werden von parteilosenpatriotischen und kommunistischenKommandeuren geführt werden.gleichzeitig auch von den politischenKommissaren, die' Kommunisten seinmüssen, Die' Beschlüsse müssen ge-meinsam und in vollkommener, Über-einstimmung von Kommissar undKommandeur vgefasst werden, in den

,Beziehungen 'zwischen ihnen darfkeinerlei Herabsetzung vorkommen.

Als Wichtigstes, wurde betont, dassdie Nationale' Befreiungsfront von derKommunistischen Partei Albaniens,der einzigen Partei im Land, geführtwird, dass die Front .für jeden offensein wird, der gegen den Feindkämpfen will und der die Front alsseine Organisation betrachtet, in derer frei seine Ansichten und Vorschlä-ge im Interesse des Nationalen Be-freiungskampfes äussern kann. DieFrage, andere Parteien in die Frontaufzunehmen, stellte sich nicht, dennes gab keine anderen Parteien. KeineKlasse und keine Schicht' oder poli-tische Gruppe war mit einer eigenenPartei und einem eigenen Programmfür die nationale Befreiung aufgetreten.Auch solche Organisationen, wie der«Ballt Kombetar», der nach der Kon-:ferenz von Peza gegründet wurde,waren nur Produkte der faschisti-schen Besatzer und anderer Auslän-der, um die Befreiung unseres Vater-landes zu verhindern.

Ausser dem Hauptbertcht, den icherstattete" hielt Genosse Nako Spirueinen besonderen Bericht - «Die Ju-gend im Kampf gegen den Besatzer».Ebenso sprach Genossin NexhmijeXhuglini (Hoxha) in einem Beitragüber die elende Lage und die pa-triotisch-revolutionäre Tätigkeit derFrauen und der Mädchen. Diese bei-den Genossen betonten, und begrün-deten die grosse Rolle der Arbeiter-,Bauern- und Schuljugend, der Ar-beiterinnen, Bäuerinnen und Haus-frauen in diesem grossen Kampf, sie,wiesen darauf hin, dass, wenn sienicht erwachten und sich vereinigtenum das grosseZiel der Befreiung,wenn sie nicht für den aktiven Kampf

und Widerstand gewonnen wurden,alles schwach bliebe, die gesundenund lebenswichtigen Kräfte des Va-terlandes nicht gehärtet würden underlahmten. Sie betonten, dass keineFrau, kein Junge und kein Mädchendem Feind überlassen werden darf,der sie politisch korrumpierte.

Myslim unterstützte machtvoll dieThesen der Partei. Das taten auchBaba Faja Martaneshi, Haxhi Lleshiund andere. Genossen der Partei ver-mittelten in ihren Reden ein Bild derinternationalen Lage und schildertenderen Auswirkungen auf die Situa-tion im Innen - oder betonten dieTeilnahme der Nationalisten an derKonferenz und im Kampf.

Ein Konferenzteilnehmer, ein na-tionalistischer Demokrat, der späterBallist wurde, sprach sich für die«Front» aus, doch mit seinen engenund falschen Vorstellungen wollte erdie Bedeutung der Konferenz vonPeza einschränken, indem er sie mitdem Kongress von Lushnja gegen dieRegierung von Durres verglich. Beidieser Person zeigten sich eher dieTendenzen zu einer «demokratischenRegierung», die die von Mustafa Kru-Ia stürzen sollte. und er «vergass» da-bei. den Kampf gegen dIe Besatzerzu betonen.

Auf der Konferenz sprach auchein nichtkommunistischer Jugendlicher,der später einer der Exponenten derJugend des «Ballt Kombßtar» wurde.Auch seine Thesen unterstützten demAnschein nach den Kampf, die Front,doch er betonte; dass es in der Frontkeine führende Partei geben dürfe undderjenige leiten solle, der sich imVerlauf des Kampfes behaupte. Sollteder Kommunismus siegreich hervor-gehen, gäbe es keine Kraft, die ihnaufzuhalten vermochte; das gleichewürde für den Nationalismus geiten.Dieser «Jugendführer», der sein Va-terland vel"liess und zusammen mitden Besatzern türmte, sagte ebenfalls,mit dem Ziel, die Teilnahme unsererJugend am Kampf zu verhindern:«Wir sind der Ansicht und bestehendarauf, dass die Jungen von Kampf-handlungen ferngehalten werden sol-len, denn in ihrem zarten Alter sindsie nicht in der Lage, ihr Denkenund Handeln zu kontrollieren.» Alleswurde besonnen und an Hand vonArgumenten erklärt, damit die Teil-nehmer an der Konferenz über allesKlarheit haben sollten.

Die überwältigende Mehrheit derTeilnehmer an dieser Konferenz billig-te in ihren Diskussionsbeiträgen be-geistert die Vorschläge des Zentral-komitees der Kommunistlsohen ParteiAlbaniens. Auf der Konferenz gab esEinmütigkeit, doch es gab auch Leute)die schweigend, zustimmten.

Auch Abaz Kupi, ein Vertreter derzogistischen Sbömung, und mancheandere billigten die Plattform vonPeza, nicht weil sie ihrem Willen ent-sprach, sondern weil sie dachten, sichso tarnen zu können, ,um so zu han-deln, wie sie es dann auch taten,nämlich gegen die Front, gegen denNationalen Befreiungskampf. Wir hat-ten ihre Absichten durchschaut undwunderten uns nicht, als sie denersten Schritt gegen uns unternah-men. Bazi vereinigte sich mit derHerrenschicht der Bajraktars und derObrigkeit des Landes und arbeitetemit den deutschen Besatzern zusam-men. Er akzeptierte nicht den Stern,das Symbol der Partisanen, und daswar nicht einfach eine Sache derForm, weil dadurch angeblich einSymbol der Nation verletzt wurde,es handelte sich vielmehr um eineprinzipielle Frage: Was sollte Alba-nien nach dem Krieg sein, eine wirk-liche neue Demokratie oder das alteRegime Zogus, der Feudalherren und'Bajraktars? Sicher, Abaz Kupi dachtean eine Rückkehr Zogus und arbeitetedafür; wir waren uns über diesePerson im klaren: es handelte sichum einen Agenten und Mann Zogus,der durch den englischen IntelIigenceService illegal nach Albanien einge-schleust worflen war, von diesem fi-nanziert wurde und seine' Anweisuilgenbekam. Er war angewiesen worden,unsere Einladung zur Konferenz 'an-zunehmen, an der Front teilzuneh-men, sich als Kämpfer hervorzutunohne einen Schuss gegen den Besatzerabzugeben und abzuwarten, bis er denBefehl, erhielt, wie und wann er zuhandeln habe. Unser Ziel Und dasZiel der Front war, leichter in dieGegenden des Nordens einzudringenund besonders in den Raum von Mati,Kruja, Peshkopia, wo das Volk unter-drückt war und weiter unterdrücktwurde von den Leuten Zogus, denHauptleuten, den Bajraktars, den«Iftfhadschi- und allerlei Abschaum.

Der Name Antifaschistische Natio-nale Befreiungsfront entbehrte nichteiner tiefen politischen und militä-

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rischen Bedeutung. Im Gegenteil.Diese drei Worte trugen die .Idee derVereinigung des Volkes in sich. Aberwofür? Für die. Schaffung einerKampffront. Die Idee und die Aktionbeherrschten das Wort «Front». DiesesWort drückte die Vorstellung von derOrganisierung der lebendigen Kräftedes Volkes in einer Kampffront aus,die Mut, Heldentum, Politik, unter-schiedliche Strategie und Taktik erfor-derte, in der Opfer gebracht werdenmussten, denn es wurde auf Lebenund Tod gegen einen brutalerr Feindgekämpft. Aber für welchen Kampfwurde diese Front geschaffen? Die

.. Antwort war einfach: für die Be-freiung der Nation. Sie war also einenationale Befreiungsfront, die alleantifaschistischen Kräfte, die für dieBefreiung des Vaterlandes kämpften,mobilisieren und vereinigen würde.Unser Vaterland würde ein neues Ge-sicht bekommen, es würde eine neueRegierung erhalten, die einzig undallein vom Volk, das unter Waffenstand,' bestimmt werden sollte, vomVolk, das im bewaffneten Kampf undunter grossen Opfern das Vaterlandbefreit hatte. Niemand sonst, keinäusserer oder innerer Feind, würdeimstande sein, dem albanischen Volkseinen Willen aufzuzwingen. Die sogeschaffene Lage war das ruhmreicheWerk der Kommunistischen Partei Al-baniens.

Im scharfen, fortgesetzten, prinzi-pienfesten Kampf wurde der Wegdurch gewaltige Schwierigkeiten ge-bahnt. Die Anwendung der grossenPrinzipien, die. die Konferenz von Pe-za verkündete, erschütterte die Besat-zer und die Quislinge. Ich will nichtlänger auf die heroischen Kämpfe undZusammenstösse eingehen, ich willnur etwas über die Reaktion sagen,die die Konferenz von Peza und ihreResolution hervorrief.

Im Volk hatte die Konferenzeine ungeheure Wirkung: sie er-weckte Hoffnungen und Vertrauenin die Kommunistische Partei Al-baniens, Vertrauen in den Kampfund in den Sieg. Bei den Feindenrtet sie Zorn, Angst und Schreckenhervor. Für sie war sie ein schwererpolitischer, ideologischer und militä-rischer Schlag. Ihre Positionen in Al-banien wurden erschüttert. Sie gingendamals mit Terror, Mord und Kerkergegen die Kommunisten, die Patriotenund das Volk vor. Sie brannten gan-

ze Dörfer und Gegenden nieder. An-dererseits bedienten sie sich der Füh-rer der albanischen Reaktion, der Pseu-dopatrioten und Pseudodemokraten.

Nach der Konferenz setzte derFeind, der Besatzer, diese seine «Re-serve» im offenen Kampf gegen dieKommunistische Partei Albaniens, ge-gen die Antifaschistische NationaleBetrelungsfront, gegen den NationalenBefreiungskampf der Partisanen ein.Mit vielen der pseudonationalisti-sehen, pseudodemokratischen Führerhatten wir auch vor der Konferenzvon Peza gesprochen, wir hatten sieselbst dazu eingeladen. Sie assen dasBrot der Italiener, gaben sich als «Pa-trioten» aus, hielten aber mit ihrenAnsichten hinter dem Berg. Wir Iie-ssen uns aber niemals von ihrer Dema-gogie hinters Licht führen.

Diese «Reserve» der italienischenBesatzer gründete sofort nach demErscheinen der Resolution der Konfe-renz von Peza den «Ball! Kombe-tar» und verkündete dessen Thesen.An die Spitze dieses Verräterhaufensstellte sich ein Erzverräter mit NamenMithat Frashert, alias Lumo Ski:indo.Die anderen führenden Köpfe diesesHaufens kamen aus der «politischenEmigration» der Zogu-Zeit und stell-ten sich nach der Besetzung Alba-niens voll und ganz in den Dienstder Italiener, wie Ali Bey Ki:ilcyra,Kol Tromara, und andere. In Wirk-lichkeit leiteten Jacomoni, der dama-lige Stellvertreter des Königs ViktorEmanuel und der Oberbefehlshaber deritalienischen 'I'ruppen in Albanien, Ge-neral Dalmazzo den «Balti Kombi:itar».

Schon der Name' «Balll Iiombi:itar»erklärte den ganzen Plan der ein-heimischen feudal-bürgerlichen Reak-tion und die Ziele der Besatzer. «Ba-Hi» ist nicht einfach die wörtlicheÜbersetzung von «Front», wie auch«kombetar» nicht einfach die Über-setzung des Wortes «national» ist.Nein, der Begriff hat keinen «patrioti-schen» und sprachlichen Charakter,sondern eine tiefe ideologische Be-deutung, Für die Reaktion bedeutete«Balti- nicht' «Kampf» wie für unsdas Wort «Front». Bei ihnen bedeu-tete «Ballt- soviel wie «Haupt», «dieprädestinierte nationale Führung», esist die alte «ewige» unbeweglicheWelt, die konservative Weit mit Un-terdrückern und Unterdrückten, die«nationale albanische» Welt, die denFortschritt, den Kommunismus ablehnt

und bekämpft. Das war der Inhaltdes «Balfi Kombetar», der von Jaco-moni und Dalmazzo geschaffen wurde.

Die Häupter der albanischen, Reak-tion träumten davon, wie sie dasAlbanien von morgen organisieren undleiten wollten. Das Wort «Kampf»kam weder im Namen dieser Organi-sation vor, noch entsprach es ihremInhalt, denn sie vertrat eine Welt, diesich im Todeskampf, in den letzten.Zügen befand. Den Kampf führte der«Ballt» sowohl propagandistisch alsauch mit der Waffe, doch nur gegendie Kommunistische .Partei Albaniens,gegen die Nationale Befreiungsarmee,gegen die neue ~Macht der nationalenrserreiungsräte.

Die Partei hat diesen Kampf nichtunterschätzt und sie arbeitete dar-auf hin, ihn zu zerschmettern. Siewar davon überzeugt, dass die Ver-brecher an der Spitze und an derBasis, in den Freischaren des «Balfi»,die sie bildeten, die Waffen nicht nie-derlegen würden. Das Ziel und dieTaktik der Kommunistischen ParteiAlbaniens bestand aber darin, diejeni-gen zu retten, die sich hatten betrü-gen lassen.

Die Partei machte eine Reihe vonVorschlägen zum Wohle des Vaterlan-des und des Befreiungskampfes. Siesetzte alles daran, den Brudermord zuvermeiden, den die Führer des «Balh»wie die italienischen und die deut-schen Besatzer anstrebten. Ihre Sacheerlitt eine Niederlage, es siegte dieruhmreiche marxistisch -leninistischeLinie der Partei und alles wurde mitgrossen Opfern überwunden; Albanienwurde für immer von den Besatzernund Ausbeuterklassen befreit, dasVolk mit der Arbeiterklasse an derSpitze, geführt von der Kommunisti-schen Partei Albaniens, ergriff dieMacht, baute das Land wieder auf,.errtchtete die Republik, die Volksdemo-kratie, die Diktatur des Proletariats undbaut erfolgreich den Sozialismus auf.

In diesem ganzen Kampf, unter alldiesen historischen Ereignissen, nimmtdie Konferenz von Peza, das Werk derKommunistischen Partei Albaniens,einen wichtigen Platz ein und sie ge-hört zu. den grossen Ereignissen desNationalen Befreiungskampfes des al-banischen Volkes.

1) Lateinisch im Original. Im Textmit der Bedeutung: auch nach demTode.