blick auf den weltbuttermarkt

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Herbs1 auf eineni etwas hoheren Niveau als dem des Be- richtsmonats stahilisieren oder gar ein erneutes Anziehen PIatz greift. Fur Ole und Fettc wird ein groi3er Unsicher- heitsfaktor zusatzlich die zukunftige Stellung des Gstasiati- schen 12aumcs in einer befriedeten Weltwirtschaft bleiben. E.s kann sein, dai3 Roi-China mit groi3en Saatmengen auf dem Wcltmarkt erscheint. Im einzelneti ist zu berichten. In Hamburg werden fur auslandische Rechnung 60 000 t m;indschurischc Saat im Lohn geschlagen. Uber die Hinter- griinde dicses Veredelungsgeschafts ist wenig zu erfahren, auch nicht. wohiii das geschlagene UI fliel3en w i d . Der GKOFOR verhandelt mit der ECA-Verwaltung iiber die Verwendung van 2 Millionen Dollar, die noch zum An- kauf van Leiniil zur Verfiigung stehen. Vor wenigen Tagen erklarte sir11 der Handel bereit, anf Basis van 15 cents ex Tank Ostkiiste zu akzeptieren. Uie Antwort steht noch aus. S ii d a m e r i k a konnte nennenswerte Ausfuhrabschliisse im Hrrichtsmonat nicht buchen. Die dart geltenden festen Preise wcrden vcrliufig noch durch die Aufnahmen der eigenen In- dustrie gestutzt, und die englischen Versuche, die Talgpreise ZII drucken, zeigten wenig Erfolg. Leinsaat hot die Jnbi mit 100 bis 12.5 Pesos an, ohne Interesse zu finden. 0 1 i v e nij 1, van dem man glaubte, dai3 es als einziges 81 sich einigermasen bchauptet, brach zusammen und gab in It alien plotzlich um 50 "/o nach. H o 11 an d konnte in den Genui3 eines ausgezeichneten Preises komnien, da es durch Lokoware die vorubergehende Knappheit in sofort verfugbarem Cocosiil zu heseitigen in der [.age war. Es wurden von der Verwaltung 4300 t zu DM 216.- lose frei Grenze akzeptiert (Ausschreibung des letzten Ikrichtsmonats). Hinter diesem Kauf stand ein gewisser han- dclspolitischer Druck. Die deutschen Fettsauren konnten ihre Preiscl nicht halten und sind hrute selbst unter dein offiziellen Muhlenpreis nicht absetzbar. Die Preise liegen unter den Weltmarktpreisen. Um die Frage des kommenden Einfuhrverfahrens wird iiach wie vor gerungen. Die Kardinalfrage. ob wieder liheralisiert wird oder nicht, ist noch nicht entschieden. Dr. H. Pohly In der Berichtszeit waren ausgeschrieben: Fii r Ern ah r u n g s z we c k e $ 2 000 000,- Olsaaten und Ole $ 8550000,- Margarinerohstoff e (ohne Wertangabe, 2-Monats-Plafond) Margarinerohstofte $ 2200000,- Butter $ 2 225 900,- Schweineschmalz johne Wertangabe) Olsaaten; pflanzl. und fur technische Zwecke tier. Ole und Fette Es rielen in dem Berichtsmonat (16. 6. 1951 bis 1.5. i. 1951) Copra, Philippinen Copra, Straits Palmkrrne. Kongo Cocosiil. Ceylon Palmkcrniil, Kongo Lriniil. Belgicn Fmcy Tallow Schmalz, USA S(Sja61. USA Menhaden 01, USA Pal1nd. Kongo auf .$ 195.- 87/10/-- Bfrs. 9.- Bfrs. 18.50 Bfrs. 17.- Bfrs. 20.- 6. 13ll-l- $ 279.- $ 431.- .$ 242.50 8 375.- cif = 8.23Oiu cif = 6.9 u:o elf = 7 uiu cif, drums = 21.5Oo/u cif, drums = 18.68 "/u cif, drums L= 20 "in fr. Grenze, lose = 4.8 O/o fob, druma = 22.5 Oiu cif, Kisten = 7,71 "in cif. bulk = 1071"/u fob. bulk = 25.67 "lo Walnl. I: wurde gekauft am 12. 6. aus den USA zu $ 450,- ._ ,. 19. 6. nus Norwegen zii $ 316.95 Blick auf den Weltbuttermarkt In diescni Zusammenh;ing ein kurzer Blick aaf den Welt- buttermarkt. Die durch die Presbe gegangene Mitteilung. da8 die USA im Hcrljst eir. Einfuhrland fur Butter werden konn- tcii. war nic-b.t nus der Luft gegriflen, nachdem amerikanische Importeui e aus Dinemark, Norwegen, Schweden und Holland bereits Offcrten eingeholt hatten. 1nzwiss:hen ist es aber Krei- sen der US-Milthwirtsthaft gelucgen, die Giiltigkeit des Ge- sctzes. das die Buttereinfuhr untersagt, verlangern zu lassen. Bcknnntlich hatte die rapide Abnahme der Lageibestande an Butter, der Riickgang der Milch- und Butterproduktion seit Anfang dieses Jahres die Befiirchtung in USA entstehen las- sen, ciais es im Herbst zu Versorgungsspannungen bei Butter koinnirn kiinnte. So bctrugen die Kuhlhausvorrate an Butter am 31. ,5, 1951 147(!0 t gegen 50000 t am 31. 5. 1950; am 3'. 6. 1!)51 waren es 33 500 t gegen 62 000 t. Im ersten Quar- tal 1951 wurden van den Molkereien 354 120 t Milch weniger erfai'st und 40 000 t Butter weniger hergestellt als im 1. Qua,- td 1950. Nach neuen Berechnungen hofft man jedoch, diesen Riickstand wenigstens in der h4ilcherzeugung bzw. -ablieferung bis Jahresends wieder aufgeholt zu haben. Einen !luckgang in der Buttcrproduktion wcisen ncben USA und Kanada aber auch Holland und Danemark auf, wie nachstehends Aufstel- lung zeigt. FETTE UND SEIFEN 53.Jahrg. Nr.7 1951 Preisstand vor Korea f. SIilYG 6. 118i-4- Bfrs. 7.50 Bfrs. 17.- Bfrs. 13.- Bfrs. 17.70 3 155.- $ 290.--- $ 50.5.- PrGduktion in Holland und Danemark Dinemark Holland 1. 1. bis 30. 6.51 u;4 98.3 t 3s 121 t I. 1. bis J0. 6. 51 98 983 t 38 121 t 1951 : 1950 -5.53 oiu -12.55 Oio .' Holland jeweils vain 1. 1. bis 16. 6. Bayern hat ah bisher einziges Land der Bundesrepuhlik eine Vollzugsverordnung zur Eutterverordnung erlassen. Diese sieht ubcrraschenderweise vor, dai3 in Zukurift die Ausfor- niung gefrorener Butter (Kiihlhiiusbutter) nur mit der Auf- lagc zugelassen wird, dai3 die Butter zusatzlich mit drin Wort ,,Kiihlhausbutter" (oder mit dem Buchstaben ,,K") gekenn- zeichnet wird. Unsere Leser werden sich erinnern, daf3 uber dieses Problem auf Bundesebene bereits heftig diskutiert wor- deli ist, und zwar sowohl bei der totalen Umwllzaktion im Friihjahr als aach im Hiliblick auf den spatcrsn Absatz der sirh jetzt ansaminelnden Kiihlhausbestande. (Die Molkerei-Ztg. 5, 811 [I951]) 44 1

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Page 1: Blick auf den Weltbuttermarkt

Herbs1 auf eineni etwas hoheren Niveau als dem des Be- richtsmonats stahilisieren oder gar ein erneutes Anziehen PIatz greift. Fur Ole und Fettc wird ein groi3er Unsicher- heitsfaktor zusatzlich die zukunftige Stellung des Gstasiati- schen 12aumcs in einer befriedeten Weltwirtschaft bleiben. E.s kann sein, dai3 Roi-China mit groi3en Saatmengen auf dem Wcltmarkt erscheint.

Im einzelneti ist zu berichten. In Hamburg werden fur auslandische Rechnung 60 000 t

m;indschurischc Saat im Lohn geschlagen. Uber die Hinter- griinde dicses Veredelungsgeschafts ist wenig zu erfahren, auch nicht. wohiii das geschlagene UI fliel3en w i d .

Der GKOFOR verhandelt mit der ECA-Verwaltung iiber die Verwendung van 2 Millionen Dollar, die noch zum An- kauf van Leiniil zur Verfiigung stehen. Vor wenigen Tagen erklarte sir11 der Handel bereit, anf Basis van 15 cents ex Tank Ostkiiste zu akzeptieren. Uie Antwort steht noch aus.

S ii d a m e r i k a konnte nennenswerte Ausfuhrabschliisse im Hrrichtsmonat nicht buchen. Die dart geltenden festen Preise wcrden vcrliufig noch durch die Aufnahmen der eigenen In- dustrie gestutzt, und die englischen Versuche, die Talgpreise Z I I drucken, zeigten wenig Erfolg. Leinsaat hot die Jnbi mit 100 bis 12.5 Pesos an, ohne Interesse zu finden.

0 1 i v e n i j 1 , van dem man glaubte, dai3 es als einziges 81 sich einigermasen bchauptet, brach zusammen und gab in It alien plotzlich um 50 "/o nach.

H o 11 a n d konnte in den Genui3 eines ausgezeichneten Preises komnien, d a es durch Lokoware die vorubergehende Knappheit in sofort verfugbarem Cocosiil zu heseitigen in der [.age war. Es wurden von der Verwaltung 4300 t zu DM 216.- lose frei Grenze akzeptiert (Ausschreibung des letzten Ikrichtsmonats). Hinter diesem Kauf stand ein gewisser han- dclspolitischer Druck.

Die deutschen Fettsauren konnten ihre Preiscl nicht halten und sind hrute selbst unter dein offiziellen Muhlenpreis nicht absetzbar. Die Preise liegen unter den Weltmarktpreisen.

Um die Frage des kommenden Einfuhrverfahrens wird iiach wie vor gerungen. Die Kardinalfrage. ob wieder liheralisiert wird oder nicht, ist noch nicht entschieden.

Dr. H. P o h l y

In der Berichtszeit waren ausgeschrieben:

Fii r E r n a h r u n g s z w e c k e $ 2 000 000,- Olsaaten und Ole $ 8550000,- Margarinerohstoff e (ohne Wertangabe,

2-Monats-Plafond) Margarinerohstofte $ 2200000,- Butter $ 2 225 900,- Schweineschmalz

johne Wertangabe) Olsaaten; pflanzl. und f u r t e c h n i s c h e Z w e c k e

tier. Ole und Fette

E s r i e l e n i n d e m B e r i c h t s m o n a t (16. 6. 1951 bis 1.5. i . 1951)

Copra, Philippinen Copra, Straits Palmkrrne. Kongo Cocosiil. Ceylon Palmkcrniil, Kongo

Lriniil. Belgicn Fmcy Tallow Schmalz, USA S(Sja61. USA Menhaden 01, USA

Pal1nd. Kongo

auf .$ 195.- 87/10/--

Bfrs. 9.-

Bfrs. 18.50 Bfrs. 17.- Bfrs. 20.-

6. 13ll-l-

$ 279.- $ 431.-

.$ 242.50 8 375.-

cif = 8.23Oiu cif = 6.9 u:o elf = 7 u i u cif, drums = 21.5Oo/u cif, drums = 18.68 "/u cif, drums L= 20 " i n fr. Grenze, lose = 4.8 O/o fob, druma = 22.5 O i u cif, Kisten = 7 , 7 1 " i n cif. bulk = 1071"/u fob. bulk = 25.67 " l o

Walnl. I : wurde gekauft am 12. 6. aus den USA zu $ 450,- ._ ,. 19. 6. nus Norwegen zii $ 316.95

Blick auf den Weltbuttermarkt

In diescni Zusammenh;ing ein kurzer Blick aaf den Welt- buttermarkt. Die durch die Presbe gegangene Mitteilung. da8 die USA im Hcrljst eir. Einfuhrland fur Butter werden konn- tcii. war nic-b.t nus der Luft gegriflen, nachdem amerikanische Importeui e aus Dinemark, Norwegen, Schweden und Holland bereits Offcrten eingeholt hatten. 1nzwiss:hen ist es aber Krei- sen der US-Milthwirtsthaft gelucgen, die Giiltigkeit des Ge- sctzes. das die Buttereinfuhr untersagt, verlangern zu lassen. Bcknnntlich hatte die rapide Abnahme der Lageibestande an Butter, der Riickgang der Milch- und Butterproduktion seit Anfang dieses Jahres die Befiirchtung in USA entstehen las- sen, ciais es im Herbst zu Versorgungsspannungen bei Butter koinnirn kiinnte. So bctrugen die Kuhlhausvorrate an Butter am 31. ,5, 1951 147(!0 t gegen 50000 t am 31. 5. 1950; am 3'. 6. 1!)51 waren es 33 500 t gegen 62 000 t. Im ersten Quar- tal 1951 wurden van den Molkereien 354 120 t Milch weniger erfai'st und 40 000 t Butter weniger hergestellt als im 1. Qua,- t d 1950. Nach neuen Berechnungen hofft man jedoch, diesen Riickstand wenigstens in der h4ilcherzeugung bzw. -ablieferung bis Jahresends wieder aufgeholt zu haben. Einen !luckgang in der Buttcrproduktion wcisen ncben USA und Kanada aber auch Holland und Danemark auf, wie nachstehends Aufstel- lung zeigt.

F E T T E U N D S E I F E N 53.Jahrg. Nr.7 1951

P r e i s s t a n d v o r K o r e a

f. S I i l Y G

6. 118i-4- Bfrs. 7.50

Bfrs. 17.- Bfrs. 13.- Bfrs. 17.70 3 155.- $ 290.--- $ 50.5.-

P r G d u k t i o n i n H o l l a n d u n d D a n e m a r k

Dinemark Holland

1. 1. bis 30. 6.51 u;4 98.3 t 3s 121 t

I . 1. bis J0. 6. 51 98 983 t 3 8 121 t

1951 : 1950 -5.53 o i u -12.55 O i o

.' Holland jeweils vain 1 . 1. bis 16. 6.

Bayern hat a h bisher einziges Land der Bundesrepuhlik eine Vollzugsverordnung zur Eutterverordnung erlassen. Diese sieht ubcrraschenderweise vor, dai3 in Zukurift die Ausfor- niung gefrorener Butter (Kiihlhiiusbutter) nur mit der Auf- lagc zugelassen wird, dai3 die Butter zusatzlich mit drin Wort ,,Kiihlhausbutter" (oder mit dem Buchstaben ,,K") gekenn- zeichnet wird. Unsere Leser werden sich erinnern, daf3 uber dieses Problem auf Bundesebene bereits heftig diskutiert wor- deli ist, und zwar sowohl bei der totalen Umwllzaktion im Friihjahr als aach im Hiliblick auf den spatcrsn Absatz der sirh jetzt ansaminelnden Kiihlhausbestande.

(Die Molkerei-Ztg. 5, 811 [I951])

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