beiträge zur ornis mecklenburgs

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JOURNAL ffir ORNITHOLOGIE. Siebonundvierzigstor Jahrga~g. | . . . . No. 2. April. 1899. Beitr~ge zur Ornis Mccklenbur~s. Von C. Wi~stneL In der nachfolgenden Zusammenstellung sollen fiber einige neuerdings in Mecklenburg vorgekommene serene, zum Teil sogar ffir unsere Specialfauna neue VOgel einige Angaben gemacht werden, sodann sind die Beobachtungsresultate mehrerer Ausflfige hinzugefiigt, die yon mir in diesem Sommer (1898) ausser in die hiesige weitere Umgebung, in andcre Teile Mecklenburgs untero nommen wurden und zwar nach der Ostseekttste, nach dem Kra- kower und Conventer See, in das Wald- und Wiesengebiet der Lewitz, haupts~chlich zu dem Zweck, um fiber das Brtlten der selteneren Entenarten weitere Aufscbliisse zu erhalten. Ferner wurde das Maltzansche Museum in Waren, welchem neuerdings die yon dem Freiherrn M. v. Maltzan zusammengebrachte reich~ haltige Sammlung mecklenburgischer Vogeleier einverleibt worden ist, unter th~tiger Mithillfe des Vorstandes dieser Anstalt, des Gymnasiallehrers Struck, wieder gr~indlich durchgesehen, sodass zu meinem frfiheren Aufsatze ,,Die Sumpf- und WasservSgel Mecklenburgs, Journal ffir Ornitbologie 1898 S. 61 bis ]0T' einige Zus~tze gemacht werden konnten. A~ui~a danga Pall. Schelladler. Unter einer gr~sseren Anzahl Schreiadlern, welche im Laufe des Sommers 1898 aus verschiedenen Teilen Mecklenburgs dem Hofeonservator Knuth in Scbwerin zum Pr~parieren. eingeliefert waren, befanden sich zwei Exemplare, welche sich auf den ersten Blick durch ihre GrSsse und durch ihre dunkle Gesamtf~rbung auszeichneten. Eine genauere Untersuchung dieser beiden VSgel Jou~. i. O~. XLVIL J a ~ . AprU1899. 9

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JOURNAL ffir

ORNITHOLOGIE. Siebonu ndv i e r z ig s to r J a h r g a ~ g .

| . . . .

No. 2. April. 1899.

Beitr~ge zur Ornis Mccklenbur~s. Von C. Wi~stneL

In der nachfolgenden Zusammenstellung sollen fiber einige neuerdings in Mecklenburg vorgekommene serene, zum Teil sogar ffir unsere Specialfauna neue VOgel einige Angaben gemacht werden, sodann sind die Beobachtungsresultate mehrerer Ausflfige hinzugefiigt, die yon mir in diesem Sommer (1898) ausser in die hiesige weitere Umgebung, in andcre Teile Mecklenburgs untero nommen wurden und zwar nach der Ostseekttste, nach dem Kra- kower und Conventer See, in das Wald- und Wiesengebiet der Lewitz, haupts~chlich zu dem Zweck, um fiber das Brtlten de r selteneren Entenarten weitere Aufscbliisse zu erhalten. Ferner wurde das Maltzansche Museum in Waren, welchem neuerdings die yon dem Freiherrn M. v. Maltzan zusammengebrachte reich~ haltige Sammlung mecklenburgischer Vogeleier einverleibt worden ist, unter th~tiger Mithillfe des Vorstandes dieser Anstalt, des Gymnasiallehrers Struck, wieder gr~indlich durchgesehen, sodass zu meinem frfiheren Aufsatze ,,Die Sumpf- und WasservSgel Mecklenburgs, Journal ffir Ornitbologie 1898 S. 61 bis ]0T' einige Zus~tze gemacht werden konnten.

A~ui~a danga P a l l . Sche l l ad le r . Unter einer gr~sseren Anzahl Schreiadlern, welche im Laufe

des Sommers 1898 aus verschiedenen Teilen Mecklenburgs dem Hofeonservator Knuth in Scbwerin zum Pr~parieren. eingeliefert waren, befanden sich zwei Exemplare, welche sich auf den ersten Blick durch ihre GrSsse und durch ihre dunkle Gesamtf~rbung auszeichneten. Eine genauere Untersuchung dieser beiden VSgel

Jou~. i. O~. XLVIL Ja~ . AprU 1899. 9

1~6 C. Wfistnei:

ergab, dass dieselben nicht zu der bier nicht seltenen Aquila ~aeoia, sondern zu der grSsseren Art, dem ~chelladler, A. dangt~, gehSren mussten, was bereits auch yon dem Pr[iparator vermutet wurde, obgleich ~t. clt~ngt~ in Mecklenburg bisher nach nieht vor- gekommen war.

Der eine dieser beiden Adler und zwar das ~Rnnchen zeigte ziemlich genau die Artkennzeichen, wie sic bei ~~ Riesenthal und Cabanis (Journal fill' Ornithologie Jahrgang 1873 Seite 457) dem A. dangt~ zugesprochen wurden, wRhrend der zweite Vogel, ein Weibchen, in der FRrbung einige Abweichungen aufwies. Dieses Weibchen wurde als das erste Exemplar in den ersten Tagen des Juni 1898 im stidlichen Mecklenburg in der Gegend yon Bad Stuer erlegt, und da dieser Vogel tiberbaupt als das erste in Mecklenburg erlegte Exemplar bekannt wurde, so hatte hiermit ~t. danga des Bttrgerrecht ftir Mecklenburg erworben. War an und ftir sich schon das Vorkommen dieses fiir Norddeutschland so seltenen Adlers yon besonderer Wichtig- keit, so erhielt der Fall aber noch ein erh~htes Interesse da- dutch, dass einige Woehen sp~tter, und zwar Ende August ein zweites Exemplar, das bereits vorhin erw~thnte ~ritnnchen, auf dem Gute Bliicher bei Malchow geschossen wurde. Da nun die beiden Orte, an welchen beide u erlegt wurden, nur etwa 15 bis 20 km auseinander liegen, so kann wohl die Annahme nicht allzugewagt erscheinen, dass man hier mit einem zusammen- gehSrigen Brutpaare zu thun hatte, welches in der betreffenden Gegend wahrscheinlich einen Horst hatte. Da das Weibehen nun bereits im Juni weggeschossen wurde, so kann allerdings wohl nicht angenommen werden, dass das BrutgeschRft beenttet wurde, es ist aber nicht unmSglich, dass sich das MRnnchen allein noch der Aufft~tterung der bereits ausgebrilteten Jungen unterzogen hat, bis es schliesslich beim Umherstreifen in jener Gegend ebenfalls erlegt wurde. Da die beiden Adler, welche recht hiibsch in Angriffsstellung mit erhobenen Fltigeln aus- gestopft waren, far eine ~ffentliche Sammlung nicht zu erhalten waren, so wird es angebracht sein, eine kurze Beschreibung derselben bier folgen zu lassen.

Das etwas grSssere Weibchen hatte eine Gesamtl/inge yon 75 cm, woven 29 cm auf den Schwanz kommen, eine Fliigelbreite yon 185 cm~ die LRnge der Fliigel betrug veto Bug bis zur SDitze 52 cm. Der Schnabel, wesentlich stRrker und IRnger wie bei A.

Beitrago zur Ornis Mecklonburgs.

~ae~a, hatte im Bogen fiber den First gcmessen, eine L~inge yon ~,2 cm, woven 1,9 cm auf die Waehshaut entfallen. Die l,itnge der Mundspaltc betrug 5,7 era. Die Naselfl~eher stark rundlich mit einem bemerkbaren wulstigen Rand. Das Fussgelenk yon der Beuge his an die untere Grenze der Fussbefiederung hatte eine L~nge yon 11 cm. Die Mittelzebe 5,6 cm~ die Kralle dazu, ira Bogen gemessen 2,9 cm, Aussenzehe 4,2, Kralle dazu 2,4 cm, Innenzehe 4,1, Kralle dazu 8,6 cm. Hinterzehe 3,2, Kralle dazu 8,8 cm. l~ach diesen Massen ist ersiehtlich, dass die GrSsse weit fiber die yon A. naevia hinausgeht, und der Vogel reichlich die ffir A. clanga bei b[aumann und Riesenthal angegebenen GrSssenverh~iltnisse aufweist. Der Sehnabel ist hornfarben, Wachshaut, Mundwinkel und die unbefiederten Teile der Fiisse gelblich, die Iris hellbraun. Die spitzen Federn des Oberkopfes und l~ackens sind braun mit langen hellen rostgelben Spitzen, die Wangen und die Kehle hellrostfarben; hiernaeh hat also nicht wie bei den grossen Adlern nut der Oberkopf und Nacken eine helle rostgelbe F~irbung, sondern der ganze Kopf einsehliesslieh Wangen und Kehle, sodass die helle Gesamtfiirbung des Kopfes sehr auffallend gegen den dunklen Ton des librigen Gefieders absticht. Ich will bier gleieh bemerken, dass das zweite Exemplar, das Miinnchen, diese helle Kopffiirbung nieht besass, die bereits angeftihrten Autoren auch nur yon einer dunklen Gesamtf~irbung sprechen, und auf den mir zugAnglichen Abbildungen yon hTaumann, Susemihl und Riesenthal aueh der Kopf in einer dunklen schwarzbraunen F~rbung dargestellt ist. Ein rostfarbener ~aekenfleck, wie ihn das dunkel gef~rbte Jugend- kleid yon A. ~aevia oft sehr auffallend und gross besitzt, ist nicht vorhanden, doch diirfte dieses Criterium nieht so sehr ins Gewieht fallen, da ich bei drei Ex. der im Laufe dieses Sommers erlegten Serie yon Sehreiadlern, anscheinend ~ilteren VSgeln, irgend eine Spur eines helleren Nackenfleckes nicht entdecken konnte.

Die Kropfgegend und Oberbrust sind braun mit dunklen Schaftstrichen, diese braune F~rbung ist jedoch lange nicht so dunkel wie die Grundf~rbung des iibrigen Unterk~rpers, dieser ist yon einer dunklen sehwarzbraunen F~rbung, die abet sehr dureh die vielen rostfarbenen grossen lanzettfSrmigen Flecken unterbrochen wird. Die Lanzettfleeken oder sehr lang gestreckte Tropfenflecke sind an den Seiten am grSssten. Die ttosen sind

9*

i28 C. Wtt~tnei:

schwarzbraun mit unordentliehen weisslichen Schaftflecken, nach hinten zu sind die langen Uoseni'ed~,rn w~,issiich. Die Lauf befiederung ist hellbraun mit weiss gemischt. Die unteren Sehwanzdeckfedern sind weiss ohne gelblichen Anflug.

Hinterhals, Rttcken und Fttigeldeckfedern sind schwarzbraun oder dunkelbraun, der Hinterhals hat kleine weisse Sch~tftflecken, der Rttcken grosse schmutzigweisse Tropfenfleckon, die Flligel- deckfedern haben einzelne Tropfenflecke and weissliche Spitzen, die grossen Fl/igeldeekfedern sehmutzigweisse Spitzens~ume, welche eine Art Binde auf den Fl0geln bilden. Die Federn des Unterrtickens und Btirzels haben sehr grosse weisse und me- lonenfarbene Tropfenflecken, welche teilweise nur einen kleinen dunklen Rand yon den Federn Ubriglassen. Die oberen Schwanz- deckfedern sind weiss. Die Schwungfedern sind schwarzbraun, unten heller, die Armschwingen mit hellem Endsaum. Die Schwungfedern haben bis auf die vier itussersten viele dunkle Querbinden, die auf der Unterseite am deutlicilsten sind, aber such auf der Oberseite noch deatlich durchscheinen. Die $ch~fte der Schwungfedern sind bis auf x/~ oder ~/~ v o n d e r Wurzel ab weiss. Die 8chwanzfedern sind dunkelbraun mit heilem Spitzen- saum, unten heller und mit 12 bis 15 deutlichen dunkleren Binden versehen, die aucll auf der Oberseite noch deutlich sicht- bar sind. Die SchKfte der Schwanzfedern sind etwa zur H~lfte weiss.

Vergleicht man dies Kleid in seiner Gesamtf~irbung mit den vorhandenen Beschreibungen, so fallen in der Hauptsache zwei Abweichungen auf und zwar erstens, wie schon erw~hnt, die helle rostfarbene Kopff~rbung und zweitens der deutlich ge- b~tnderte Schwanz, ferner ist die ganze Farbenverteilung und Fleckenzeichnung eine mannigfaltigere, w~hrend die Flecken- zeichnung auf den Flttgeldecken nur undeutlich erscheint, ist sie auf der Unterbrust und an den Seiten sehr hervortretend aus- gebildet. Der kupfrige Schimmer, den ich im frischen Zustande nicht so beachtet habe, schien einige Wochen nach dem Tode doch noch bemerkbar zu sein. Oh nun ~hnlich gef~rbte Exem- plare anderweit bereits erlegt worden sind, ist mir nieht bekannt geworden. Was nun das Lebensalter dieses Weibehens betrifft, so deutet die Fleckenzeichnung allerdings auf das Jugendkleid bin, w~.hrend die hellbraune Iris, die mannigfaltigere Gesamt- f~rbung, der helle Kept; sowie das ganze kr~ftige Ausseheu' des'

Beitr~go zur Ornis Mecklenburgs. 129

Vogels auf ein hiiheres Alter hindeuten, sodass man es bier weal mit ~,inem 4 him 5jiihrigen Vogel zu thun haben miichte, der weal schon fortpfianzungsfiihig s{~in konnte.

Das einige Wochen sp~iter erlegte M~innchen war etwas kleiner als das eben beschriebene Weibchen, es butte eine L~tnge yon 70 cm, woven 28 cm auf den Schwartz entfielen, eine Breite yon 180 cm und 51 cm Flfigelliinge. Der Schnabel butte die- selbe Form wie beim Weibchen, war nur wenig, etwa 3 bis 4 mm ktirzer, die Mundspaite mass 5,6 cm, die NasenlScher ebenso geformt, l"fisse und Krallen .batten dieselben Dimensionen, nanmntlich war dam Fersengelenk ebenfalls 11 cm bocA. Die Iris war wie beim Weibcben bellbraun. Die Hauptfarbe des Gefieders w~lr tier dunkelbraun, ein kupfriger $chimmer mchien noch erkennbar zu sein. Die Kehle war ein wenig belier, ohne dass jedoch die Farbe ins gostfarbene hineinmpielte, die spitzea Federn des Hinterkopfes und Nackens batten zwar bei genauerer Besichtigung ganz feine rostfarbene Spitzen, dieselben waren jedoch so wenig bemerkbar, dass eine hellere Gesamtfitrbung dadureh nicht hervor'gebracht wurde. Ein rostfarbener $Iackeu- fleck ist ebenfallm nicht vorhanden. Auf der Unterseite befanden sich undeutliche rostfarbene seAr schmale Schaftfiecken, die an den $eiten ein wenig griisser wurden. Die Hosen dunkelbraun mit Rostbraun gemischt mit kleinen weisslichen Schaftflecken,

die verl~ingerten hinteren Federn der BOSCh schmutzig weiss. Die Fussbefiederung dunkelbraun, einige wenige schmutzig weisse Federn dazwischen. Die unteren Schwanzdeckfedern weiss, kaum bemerkbar gelblich angefiogen. Die Fltigdeekfedern waren mit kaffeebraunen Federn gemischt, dies eine Folge davon, dass sich der Vogel noch in der Mauser befand. Die grommen Flfigeldeck- federn mit weisslichen Spitzens~tumen, die Deckfedern zweiter Ordnung mit kleinen schmalen, lehmfarbenen Tropfenflecken. Unterrticken and Btirzel wie beim Weibchen, die oberen 8chwanz- deckfedern aber braun, lehmgelb und weiss, namentlich die Enden derselben weiss.. Die Schwungfedern sind schwarzbraun, die Armschwingen mit hellen Endsaumen, die B/inderung ist weniger deutlich wie beim Weibchen. Der Schwartz ist dunkelbraun, die Ends~iume der Federn heller, vet dem Endsaum etwas gescheckt, im ~brigen ungeb{indert. Die Sch{ifte der $chwung- und Schwanz- federn sind ebenso wie beim Weibchen auf 1/~ his 2,/8 der L[inge weiss. Die Farbe der Unterfltigel war beim M/innchen dunkler

130 C. Wtistnei:

wie beim Weibchen, die kleinen untereu Flfigeldeckfedern am dunkelsten, beim Weibchen batten die griisseren unteren Fltigel- deckfedern zum Tell weissliche hussenfahnen.

Nach dieser Besehreibung, namentlich nach der wenig auf- fallenden Fleckenzeiehnung des Miinnchens dtirfte man es bier auch nicht mit einem ganz jungen, sondern mit einem 3 bis 4jiihrigen fortpflanzungsfiihigen Vogel zu thtm haben.

Ob man nun bei beiden Schelladlern mit einem sporadischen Vorkomen zu thun hat, oder ob das Erscheinen eines aller Wahr- scheinlichkeit nach zusammengehSrigen Paares wiih r en d un d g le ieh naeh der B r u t z e i t , was noeh besonders hervorgehoben zu werden verdient, weitere Ausbreitung im Gefolge hat, muss die Zukunft lehren, leider macht bier oft aucll das leidige Fitnge- absehneiden einen Strich dureh die Itechnung.

Erwiihnen wollte ieh hier noeh, dass schon v. Preen im Archly 1861 berichtet, dass er am 18. VIII. 61 ein junges Mitnnchens eines Schreiadlers yon Ilohen Sprenz im iistlichen Mecklenburg erhalten habe, welches ganz die Charactere des A. clanga tr~gt. Das Ex. ist in der Sammlung des hiesigen Realgymnasiums noch vorhanden, es ist aber nach neuerer Unter- suchung ein dunkel gefiirbtes, geflecktes Ex. yon A. naevia, und zwar ein recht kleines, kaum yon Bussardgriisse, mit einem sehr ausgebildeten grossen hell rostfarbenen ~Nackenfleck.

Pand ion hatia~tus L. F i s e h a d I e r.

Der Fisehadler wurde im Laufe des 8ommers 1898 in einer ganzen Serie zum Ausstopfen eingeliefert, davon vier Exemplare allein veto Neustitdter See, sowohl im ausgef~trbten wie im Jagend- kleide. Ich sah im Juni d. J. fiber dem Conventer See einen Fisehadler mit einem grossen Fiseh in den Fangen, der sieh mit seiner Beute liingere Zeit wie ein Turmfalke riittelnd auf einer Stelle erhielt.

_Pernis apivorus L. Wespenbussa rd .

Man kann wohl behaupten, dass der Wespenbussard in allen Teilen Mecklenburgs, wenn auch nicht gerade als ein hitufiger, so doch auch als kein seltener Vogel angesehen werden muss, und bezieht sich diese Behauptung nicht nur auf frtihere Zeiten, sondern auch auf die Gegenwart, dies um so mehr, wenn man in Erfahrung bringt, dass Jagd- und Forstbeamte hiiufig den

Beitrage zur Omis Meeklenburgs. 181

Vogel garnicht kennen und denselben, sclbst wenn sic ilm schon in H~inden baben, for einen gewiihnlichen Bussard halten. So ist in diesem Sommer, ausser einigen Brutpliitzen, dic mir bekannt wurden, eine griisscre Anzahl dieser Viigcl in verschiedenen Teilen des Landes erlegt worden, hier in der n~iheren und wei- teren Umgebung yon Schwerin auf drei verschiedenen Stellen drei Viigel, die alle drei zu verschiedenen briitenden Paaren ge- hiiren mussten. Einige dieser Viigel zeigten bemerkenswerte Abweichungen gegen die gewfhnliche F~trbung, so hatte ein im Steinfelder Holz bei Sehwerin erlegtes Weibchen, bei einer ziemlich gleichm[issig kaffeebraunen F[trbung mit dunklen Schaftstriehen mid der bekannten Biinderung auf Schwanz und Flfigeln, auf den Federn des Hieterkopfes und des Nackens scharf ausgepr~tgte weisse Tropfenflecken, in derseiben Form und Griisse wie beim Tannenheher auf dessert Unterseite, ferner waren die kleinen Federn auf der Vorderstirne ganz weiss. Ein anderes Exemplar aus der Krakower Gegend, ein M~inncben, bei welchem die aseh- graue F[irbung dos Kopfes sehr schSn hervortrat, hatte, einschliess- [ich der Kehle, eine gliinzend weisse Unterseite ohne irgend welche Fleckenzeichnung. Bei einem dritten Exemplar, ebenfalls ein M~nneheu mit asehgrauem Kopfe, reichte die ungefleekte weisse Unterseite tiber Baueh und Brust nur bis in die Kropf- gegend, yon bier wurde die Fiirbung scharf abgesetzt einfarbig braun.

Nach Revierf6rster Seboldt nistet der Wespenbussard im Billenbagener Forste zwischen Restock und Ribnitz ziemlich h~ufig, dasselbe gilt nach Steinohrt ffir die Sternberger Gegend und wiirde auch ffir manche andere Gegend zutreffend sein, wenn er nicht so oft mit dem gemeinen Bussard verweehselt wfirde.

JFa~co peregrinus L. W a n d e r f a l k e . Der Wanderfalke wurde noch zu Zanders Zeiten als seltener

Brutvogel angesehen, nach dessert Obersieht der Viigel Mecklen- burgs 1861 war ibm nur ein Horst im I-lornwald bei Grabow bekannt geworden, wenn auch daselbst schon ein 5fteres Nisten vermutet wurde, iNach und naeh ist er in den meis$en grossen Forsten brtitend gefunden worden, auch zeigt er sieh im Winter nicht selten an der Ostseektiste. Bei Scbwerin horstet er zur Zeit alljtihrlich in dem 10 km stidlich gelegenen Buchholze in einem alten Kiefernbestan.de , we er meist denselben Horst wieder

t32 O. Wtistnoi:

bezieht, bei St{irung aber auch einen andern baut. Zwischen den geschl~genen Viigeln wurden oft die ~berr{,stc yon Kibitzen u~Jter seinem Horste gefunden, in diesem Frfihjahre die Federn einer Brieftaube, deren Flfigel mit der Bezeichnung ,630 N. Station Wilhelmsbafen" gestempelt waren. In dem Horste befand sich nut ein Junges. Ein Wanderfalke im Jugendkleide wurde im Juni d. J. vet cintra There der Stadt ergriitbn, der sich an den Telegraphendriihten besch[tdigt hatte.

Salvo aesalon L. Z w e r g f a l k e . Der Zwergfalke hat sich in diesem Herbst schon recht friih

und anseheinend recht zahlreich eingestellt, yon Mitre September his Anfang October kamen mir aus hiesiger Umgegend scbon vier erlegte Exemplare zu Gesicht, auch bemerkte ich ihn hier- selbst, husgef/irbte Miinnchen waren nicht dazwischen.

Circus cyaneus L. K o r n w e i h e . Die Kornweihe wird ausnahmsweise auch im Winter an-

getrofl'en, so wurde Anfang Februar d. J. ein ausgefiirbtes Mitnnchen bei Walkendorf unfern Doberan erlegt.

Turdus sibirir Sibirische Drossel. Durch Herrn Pastor Clodius wurde mir mitgeteilt, dass er

vor einigen Jahren in einer kleinen hiesigen Sammlung aus- gestopfter Viigel eine sibirische Drossel entdeckte, welche er ftir seine Sammlung erhielt. Das Exemplar, welches sich im Jugend- kleid befand, wurde im Herbst 1889 im Ibendorfer Revier bei Doberan in einer Dohne gefangen. Ausser dieser einen T. sibiricus sind an fremden Drosseln nur noch 2 Exemplare der T. atrigularis in den ftinfziger Jahren als in Mecklenburg gefangen bekannt geworden.

Merops apiaster L. B i o n e n f r e s s e r . Durch Gymnasiallehrer Struck-Waren wurde neuerdings in

Erfabrung gebracht und in] Archiv Jabrgang 1898 veriiffentlicht, dass im April 1893 bei einem Bienenstande in einem Garten der Stadt Malchin ein Bienenfresser erlegt wurde, welcher eifrig dabei war, die Bienen wegzuschnappen. Es ist dies bisher der einzigste Fall, dass Merops apiaster in Mecklenburg gesehen oder erlegt wurde.

B~itrage zur Ornis Me,klonbttrgs. t33

Pe~dix r I, a t h. It e b h it It n.

huf dem Gute l)ambeck bei Sehwerin wurden in der dies- jiihrigen Jagdperiode zwei hs t gauz weisse ttebhiihner erlegt. Das cine Huhn ist viillig schneeweiss, nur (lie Schwanzfedern sind rcbhuhnartig gezeichnet; auf dem Rficken des anderen zieht sich tin schmaler Streifen dunklerer Fe(h,rn eutlang. Diese beiden IIiihner behnden sich in einem Volke yon etwa fiinfzehn Stfick.

Uicouia alba Bechs t . We i s se r S t o r ch .

Die im Journal 1898 ~mgedeutete Vermehrung des weissen Storches in Mecklenburg macht, wenn auch nicht iiberM[ in gleicher Weise, weitcre Fortschritte, so simi nach einer Zeitungs- nachricht z. B. im Dorfe Grieben bei SchSnberg im westlichen Mecklenburg im Frfihjahr 1898 elf neue Nester zugebaut worden, sodass der ganze Bestand daselbst sich auf dreiundzwanzig Nester bel~iuft. In der Lewitz, einem grossen Wahibruche mit anschliessenden Wiesenfiiichen einige Meilen siidlieh yon Schwerin, nistet der weLsse Storch, ebenso wie sein schwarzer Verier da- selbst, mehrfach auf hohen Bitumen in den Waldungen, g~tnz so, wie er es in der Urzeit auch wohl gemacht hubert wird, wobei ich bemerken will, dass er hier in den Ortschaften auf gekSpften Pappeln recht gern seinen ttorst anlegt, obgleieh er die Stroh- d/icher der Bauernhiiuser und 8cheunen am meisten bevorzugt. Auf den oben erwiihnten Lewitzwiesen trieben sich w~ihrend des Sommers ganze Scharen nichtbrfitender StSrche umber, wahr- seheinlich ein- und zweijiihrige Junge, auch in der bliihe yon KrOpelin im nSrdlichen Mecklenburg sub ich im ffuni d. J. grosse Ansammlungen yon mehr als hundert anscheinend nicht brtttender StSrche auf den dortigen Feldern. Von zwei verschiedenen Stellen habe ich iln April d. J. Eier erhalten, welche aus dem Neste geworfen waren, dass dieselben hierbei unversehrt blieben, erseheint wunderbar, ist abet doch leicht erkl~irlich, da sic auf dem welt naeh unten reichenden weichen Strohdach langsam heruntergerollt und dann auf einen Dung- oder Strohhaufen ge- fallen sind. I n einem der betreflenden ~Nester lagen am 1. Mai trotz des einen geopferten Eies ftinf leicht angebrtitete Eier.

Ortygometra parva Seep . K l e i n e s S u m p f h u h n .

Von einem Sammler in Grabow wurde mir ktirzlich ein Ei zur Bestimmung zugeschiekt, welches auf einer Wiese bei I~eu-

134 C. Wtistnei :

stadt im stidlichen Mecklenburg gefnnden war. lch erkannte dies Ei als dem kleinen Sumpfhuhn zugeh~rig, welches in Mecklen- burg ~usserst selten briitet, und yon dem bisher nur ein sicher bestimmtes Nest in der Gegend yon Wismar gefunden wurde. Der kleine Vogel, der ein so versteektes Leben ftihrt, meg aber doch noch an manchen anderen Orten vorkommen, ohne dass er gefunden wird. So sagte mir Struck-Waren, dass der bei Gaarz unweit Waren vorgekommene Vogel, dessen schon im Journal 1898 S. 69 gedaeht wurde, am 19. IV. 95 unter Umstt~nden erlegt wurde, dass sein Nisten daseibst als ganz sicher angenommen werden k~tnn~ auch teilte der betrefl'ende Scbiitze mit, dass der Vogel in jener Gegend garnicht selten sei. Bei Sternberg ist er nach Steinohrt gelegentlich einer Beccassinenjagd ebenfalls einmal erlegt.

Num~ius arq~atus L. G r o s s e r Brachvogel . Zu den in meiner Arbeit Journal 98 S. 70 angegebenen

Brutorten des grossen Brachvogels babe ich noch hinzuzuftigen, dass derselbe an gewissen Orten im sihllichen Mecklenburg ziemlich hiiufig brtitet und dort sich erst in neuerer Zeit nach und nach ausgebreitet haben kann. Clodius fend ihn h~tufig auf den Elde- wiesen bei Grabow, und bei einem Ausfluge naeh der Lewitz im Maid. J. konnte ich auf den weiten Wiesenfllichen zwischen Neu- stadt und Friedrichsmoor zu meiner Freude fest~tellen, dass er auch bier recht hKufig briitet, von allen Seiten kamen mir bei den Wanderungen auf diesen Wiesen die grossen VSge! mit lautem ,,tltiid, tlliid" entgegengeflogen, sie gaben mehr wie Kibitz und andere Stimpfler diesen Orten ein lebendiges Gepr~ge. Sie um- fliegen ebenso wie der Kibitz den Mensehen, der sich ihrem Brut- revier n/thert, sie verfolgen gleichfalls jeden Raubvogel, jede Kr~he mit lautem Gepfeife, ihre FlugkOnste hierbei sind ebenso ausge- zeichnet und uuterhaltend, bald mit scbnellen Fliigelschl~gen in verschiedenen Schwenkungen, bald schwebend ohne Flligelschlag, stets mit dem verschieden modulierten ,,tliiid", dabei, welches zuweilen auch einsilbig wie ,,kliih, klt~h" klingt und oft auch in einen trillerartigen Ton tibergeht oder dutch ein kreischendes ,,kreh, kreh" unterbrochen wird. In der Fortsetzung dieser Wiesen bis naeh DSmitz hin, sowie in anderen ~hnlichen Gegenden bei Hagenow soil er gleiehfalls nicht selten sein. Da nun Zander in frtiherer Zeit Jahre lang in Grabow gewohnt und dort gesammelt

Beitrilge zur Ornis Mecklcnburgs. 135

hat, er aber in seiner ~Jbersieht der Viigel Mecklenburgs 1861 des Vogels in dortiger Gegend garnieht gedenkt, derselbe aber bei seiner jetzigen Hiiufigkeit und seinem auffallenden Wesen gar- nicht zu tibersehen ist, so muss sieh der grosse Braehvogel in jenen Gegenden nach und naeh angesiedelt oder wenigstens aus- gebreitet haben, was auch durch einen hochbejahrten vogelkun- digen Sammler in Grabow bestiitigt wird. In der Zeit yore 7. his 12. August d. J. konnte ich mehrere Zfige dieser Yiigel, yon clench einer wohl flinzig Stfick zeigte, fiber und bei Sch~erin be- obachten, welche aus sfidlicher Richtung, also yon jenen Gegenden herkamen und nach Not'den zogen, also der Ostsee zustl'ebten, wo sic sich mn diese Zeit in grossen $charen einstellen und cifrig gejagt werden. Einer dieser Zfige zog gegen 11 Uhr Abends wii.hrend eines starken Gewitters fiber Schwerin, der sich nach den Stimmen za urteilen liingere Zeit kreisend fiber der Stadt aufhielt, dann abet gegen Norden verschwand. Es ist jedoch nicht anzunehmen, dass siimtliche withrend des Herbstzuges an der Ostseektiste sieh aufhaltenden Bracbvi)gel yore stidlich gelegenen Binnenlande kommen, sondern dass der griissere Teil, ebenso wie der Regenbrachvogel yore Norden kommt. Naeh Steinohrt brfitet iY. arquatus in einzelnen Paaren auch auf den Sumpfwiesen am Sternberger See.

Limosamelanura L. G r o s s e U f e r s c h n e p f e .

Hinzuffigen wollte ich noeh, dass sich ein zweites in Mecklen- burg erlegtes Exemplar, dutch Schmidt in Wismar gesammelt, ausgestopft ira Museum zu Waren befindet.

Totanus ochropus L. P u n k t i e r t e r W a s s e r l ~ u f e r .

Ein Exemplar wurde im August 1897 bei Grabow erlegt.

Tota•us glareola L. B r u c h w a s s e r l i i u f e r .

Nach nochmaliger Durchsicht der Eiersammlung des Museums in Waren, welcher neuerdings eine wertvone Sammlung des Frei- herrn M. v. Maltzan einverleibt worden ist, finde ich ein yon diesem Herrn gesammeltes Ei vom Granziner Moor bei Ltibz. Die Masse desselben waren 38:27 ram.

186 C. Wfistnci:

Tetanus glott~ [,. G r l i n f l i s s i g e r W a s s e r l i i u f a r .

Die Eier, die v. Preen als diesem Vogel gehiirig yon Peel zugeschiekt erhielt, konnte ieh kiirzlich mit echten Eiern ver- gleichen, sic gehiiren meines Eraehtens nicht hierher, sondern dem auf Peel h/iufig briitenden Tetanus calidris, sic sind be| 44 : 30 mm Griisse ganz wie Rotschetakeh, ier gefiirbt, wiihrend aus Lappland erhaltene echte Eier bedeutend griisser waren und 50:32 Illlll massen. Da die Eier nur yon gewShnlichen Leuten gesammeit wurden und Beobachtung,'n iiber Nest and Vogel nicht vorliegen, so kann hiermit eio Briiten des T. glottis auf Peel nicht begrihHlet werden. Eine andcre, ebc, nfMls durch v. Preen gemachte Beob- achtung diirRe aber ein grSsseres lnteresse beanspruchen. Ein am 5. V. 57 auf dem Wickendorfi'x Moor (i km nb'rdlich yon Schwerin erlegtes aites Weibcheo, welches ausgestopft noch vor- handen |st, hatte nach v. Preen's eigenen Notizen ein grosses Ei be| sich.

Tringa canutus L. I s l i i n d i s c h e r S t r a n d l i t u f e r ,

Be| einem in Gemeinschaft mit Clod|us unternommenen Ausfiuge nach dem iaugen Werder be| Peel sahen wir noch spilt im Frfihjahr am 6. VI. 98 drei Exemplare des islitndischen Strandl~tut'ers im Prachtkleide, welche aber doch wohl nut als auf dem Zuge befindliche, versl)~ttete nordisehe Wanderer an- gesehen werden kSnnen.

Tringa alpine L. A l p e n s t r a n d l / i u f e r .

Beztiglich des yon friiheren Ornithologen angeffihrten Brtitens ties AlpenstrandlAufers am Schweriner See, wortiber ich durch eigene Beobachtungen 5Tichts ermitteln konnte, finde ich im v. Preen'schen Sommlungsverzeichnis eine Not|z, die es zu best/itigen scheint. Er hat n~tmlich ein Pear im Hochzeits- kleide am 17. IV. 56 vom Wickend0rfer Moor am sfidlichen Teil des Schweriner Sees erhalten, welches wohl ein Brutpaar sein konnte. Er spricht dies der Form Tr. schinaii zu. Von mir in diesem Frfihjahre auf Peel gesammelte Eier scheinen der Griisse nach be| 34:25 mm der griisseren Form Tr. alp|ha zu- zugehiiren. Belege ftir ein weiteres Brtiten im Binnenlande sind

Boitriigo zur Omis ~lecklonburgs. 137

durch drei Eier im Waren'schen Museum vorhanden, welche dureh v. Maltzan bei gothenmoor am Malchiner See gesammelt wurden.

Tringa subarquata G fi I d. B o g e n s c h n s b I i g e r S t r a n d l ~ i u f e r .

Das durch v. Preen behauptete Brfiten dieses Vogels auf Poel, woher derselbe Eier (,rhalten haben will, die auch yon Baldamus als eeht anerkannt wurden, hat so manche Contro- verse bei den Ornithologen hervorgerufen. Da die v. Preen'sche Eiersamnllung in (las Museum zu Waren ti.bergegangen ist, so babe ieh ver einiger Zeit Nachforschungen daselbst gehalten und ein Ei mit der Bezeichnung t ' d idna subarquata und der Pro- venienzangabe Poei vorgefunden, welches aus der v. Preen'sehen Sammlung stammt, so dass dieses Ei wohl sicher als eines der yon Baldamus untersuehten und diesem Vogel zugesprochenen Eier zu betraehten ist. Es ist naeh den hufzeiehnungen yon v. Preen mit drei anderen gleiehen Eiern in den fiinfziger Jahren auf Poel gefunden worden, ist wie andere Tringa-Eier yon echt birnfSrmiger Gestalt und misst 35:25 ram, kommt also einem ziemlich starken Tr. alpina Ei ungefiihr gleieh, was ja aueh zu der GrSsse des Vogels stimmt, da Tr. subarquata kaum merklieh griisser als Tr. alIoina ist. Die Grundfiirbung des Eies ist eine licht graugrilnliehe, die Fleckenzeichnung ist lichter und mehr verwasehen wie bei alpina, auch sind die Flecken sparsamer verteilt, hiiufen sieh aber am stumpfen Ende. Die Farbe der Fleeken ist graubrii.unlieh, auch sind dieselben ~thnlich wie bei den Strepsilas-Eiern sehriige gestellt. ~berhaupt hat die Fleeken- zeiehnung und die F~irbung eine grosse A.hnlichkeit mit diesen Eiern, welt mehr wie mit den Eiern der Tr. alpina, die auf spahngrtinem Grunde rotbraun gefieckt sind, sodass es hierzu nieht gerechnet werden kann. Die Strepsilas-Eier sind aber bei weitem grSsser, auf Poel gesammelte messen 41:29 ram. Wollte man es als ein zufallig kleines Strepsilas-Ei ansehen, so spricht dagegen wieder der Umstand, dass es zu einem Gelege yon vier gleichgrossen Eiern gehiirte, und ein ganzes Gelege so abnorm kleiner Eier wohl nicht vorkommt. Da nun irgend ein anderer Vogel, dem man es sonst wohl zuschreiben kiinnte, auf Poel nicht briitet, so kann man wohl annehmen, dass das frgl. Ei aus einem Gelege yon T. subarguata stammt, zumal wenn man

138 C. Witstnoi:

in Betraeht zieht, dm~s die Peeler daraals versichert haben, die rotbi}stig Snepp h~itte fr|iher garnicht selten ira ~ Strandwerraut genistet. Bemerken woilte ich noeh, dass sich noch zwei zu- sammengeh6rige Eier in der Waren'schcn Sammlung befinden, welche/ihnlich so gefleckt sind, abcr 37:26; 38:26 ram raessen, also ein wenig gr{}sser sind, und ebenfalls yon der Ostseekiiste stararaen sollten. Leider konnte ich echte Eier der 7'. subare/uata zum Vergleiche nicht heranziehen.

Gallinago major Gra. Gros se S u r a p f s c h n e p f e Ein Nest dieser Schnepfe mit Eiern ist nach Greve-Neu-

brandenburg ferner vor Jahren im Stargarder Druch in Mecklen- burg Strelitz gefunden. Die frtiher bei Schwerin yon raeinem Vater gefundenen, unzweifelhaft echten Eier befinden sich im Museum zu Waren und mcssen 41:31,5 ram. Die Grundfarbe ist gelblich mit einigen grauen Unterflecken und scharf abgesetzten grossen dunkelbraunen Flecken am sturapfen Ende.

liecurrirostra arocetta L. S~be l sehn~ tb l e r .

Einige am 28. V. 65 auf dera langen Werder bei Peel ge- fundene Eier messen 51 : 33; 50 : 35 ram.

Grus cinerea Bchs t . K r a n i c h . Der Kranich brfitet nach weiteren Ermittelungen auch jetzt

noch ferner im ZSlkower und Gresenhorster Forst, bei Sternberg, Grabow, Lentschow, Perlin, aueh wohl noch an anderen Orten, in der Lewitz nieht gerade selten. Frliher bei Schwerin gesaramelte Eier raessen 97 : 66; 89 : 59 tara, bei Neubrandenburg gesaramelte 101 : 63; 92 : 62 ram.

Otis tarda L. Gros se Trappe . Nach Steinohrt briitet die grosse Trappe in der Sternberger

Gegend ziemlich hiiufig, obgleich dieser in der Mitte yon Mecklen- burg gelegene Ort schon an der Grenze ihres eigentlichen Wohn- gebietes, welches ira siidlichen Mecklenburg zu suchen ist, liegt. Mecklenburgische Eier messen 78 : 57; 77 : 55; 75 : 54 tara.

Otis tetrax L. Z w e r g t r a p p e . Ausser der weiblichen Zwergtrappe, welche im Dezember

1897, wie bereits in den Ornithologischen Monatsberichten Juni

Beitr~tgo znr Ornis ~Iecklenburgs. 139

1898 8. 95 mitgeteilt wurde, stidlieh yon 8chwerin erlegt worden ist, ist noch ein wt, iteres Exemplar, ieh glaube ebenfails ein Weibchen, in den letzten Tagen des Januar d. J. in der Gegeud yon W arnemtinde gesebossen worden. Es sind his jetzt 6 Ex. als in Mecklenburg erlegt bekannt geworden.

Oedicncmus crepitans T e m m. D i c k f u s s.

Brfitet nach Steinohrt auch bei Sternberg, ferner sind nach den Belegen im Warenschen Museum Eier gesammelt bei Strelitz, Mierow, l~ossentin, Jabel, Dobbertin, Ludwigslust, Hagenow und Malehow, er ist demnach in den sandigen Teilen Mecklenburgs nicht gerade selten.

Havmatopus ostralegus L. k u s t e r n f i s c h e r.

Der Austernfischer war in diesem Jahre auf Poel, dem langen Werder und der Halbinsel Wustrow nieht selten und scheint sich daselbst vermehrt zu haben.

Strepsi las inierpres L. S te inwi t l ze r .

Ein Paar dieses schSnen Vogels beobachtete ich in Gemein- schaft mit Clodius am 7. Juni d. J. auf der siidlichen Spitze des langen Werders bei Poel. Wenn wir auch das Nest nicbt gefunden haben, so konnten wir doch sicher annehmen, dass wir es bier mit einem Brutpaare zu thun hatten, der Steinwttlzer also erfreulicher Weise dort wieder brtitet, bus frtiheren Jahren sind eine ganze hnzahl yon Gelegen yon dort und auch eins yon der Stidspitze yon Poel vorhanden.

Charadrius p luv ia l i s L. G o I d r e g e n p fei fe r.

Auch aus der NeustRdter Gegend befinden sich einige Eier im Museum zu Waren, dieselben messen 50:35; 47:35 ram.

Charadrius cant ianus Lath. S e e r e g e n p f e i f e r .

Es sind eine ziemliche Anzahl yon Gelegen vorhanden, welche in friiheren Jahren auf Peel gefunden wurden, soviel ich erinnere, war auch ein Gelege yon Wustrow auf Fischland im Museum zu Waren. Ich vermute, dass er auch jetzt noch auf Poel brtitet.

140 C. Wil.~taoi.

Charadrius minor M. et W. F l u s s r e g c n p f e i f c r .

Dass der Flussregenpfeifer auch am Meeresufer brfitet, konntc ich in diesem Jahrc feststellen. Mit IIfilfe eines'Fischers fanden wir in den ersten T~gen des Juni zwei Nester mit Eiern an der freien Nordktiste der Insel Peel, wo auch Ch. hiatir nicht selten brfitet. Eier und der zugehiirige Vogel gehiirten unzweifcl- haft dieser kleinen Art an. Die Eier lagen etwa 20 m yore Ufer entfernt auf dem Triebsande, sic massen 29:21 mm und waren ganz fi~,in punktiert. Ausser an Fiussufern nistet der Flussregen- pfeifer hier gerne auf den kleinen Inseln der Landseen, jedoch dfirfen diese Inseln nicht w)n allen Seiten mit Rohr umgeben sein, so ausser auf (let Insel des Pinnower Sees bei Schwerin auch auf den Inseln des Krakower Sees, hier fund ich am 13. Juni d. J. Eier, welche auf dem angeschwemmten Seesande lagen, der dutch stiirkeren Wellenschlag auf das griine Ufer geworfen war.

Anser cinereus M. G r a u g a n s.

Dass die auf den meeklenburgischen Seen nistenden Grau- giinse zum Tell auf die Ostsee gehen, um die Mauser dort durch- zumachen, kann ich dadurch bestiitigen, dass ich wiederholt im Juni kleinere Zfige bis zu 15 Stfick, di~ vom Binnenlande kamen, auf die hohe See babe zusteuern sehen, vielleicht sind es vor- wiegend die Mannchen, w~ihrend die Weibchen mit ihren Jungen auf den Binnenseen bleiben. Am 16. October d. J. erhielt ich ein schiines Exemplar mit schwarz gescheckter Unterseite yon Peel, welches aus einer Schar yon etwa 70 Sttick herausgeschossen war. Die Graugiinse halten sich ebenso wie die Saatg~inse daselbst in grossen Scharen auf, die letzteren stellen sich schon Anfang August in sehr grossen Zilgen ein.

Gygnus olor Gm. Hi~ekersehwan.

Im Juni d. J. unternahm ich einen Ausflug naeh dem Con- renter See in der l~l~ihe des bekannten Seebades Heiligendamm, haupts~chlich um einen Blick auf das Leben und Treiben der hier nistenden wilden I-ISekerschwiine zu werfen. Die Jungen waren bereits ausgebriitet und hielten sich des stfirmischen Wetters wegen meist mit ihren Eltern im Dickicht des Rohres auf. Die Nester stehen im Rohre aut einem Platze, der yore Lande aus nicht zug~nglich ist, aber doch einen soweit festen Untergrund

Beitr/tgo zur 0rnis ~[oeklonbur~s. 141

haben muss, dass der grosse Ban des Nestes sicher fundiert werden kann. Dieses Nest, etwa eim, n halben Meter hoch and andert- halb Meter im Durchmesser, ist aus Rohr, 8chilfbliittern, Stengeln und anderen Wasserpflanzen erbaut. Die Materialien scheinen alle aus der ni~chsten I~aehbarschaft entnommen zu werdon, denn auf dem Platze um das Nest herum in einem Um- kreise yon etwa 6 Meter im Durehmesser ist ailes Rohr und Schilf wie abgemiiht, we jedoch ein kurzer Nachwucbs wieder aufgeschossen war. Nach den Angaben des Fisehers schafft das Miinnchen die Materialien herbei, wiihrend das Weibchen auf dem Nestplatzv dieselben in Empfang nimmt und in den Nestbau einffigt. Dies Nest hatte nur vine flache Mulde, docb mochtvn die Riinder schon durch Alte und Junge herunter getreten sein, diese kommen auf das Nest wieder zurfick, um dort Ruhe zu halten. In einigen Nestern lagen noch faulgebrfitete Eier, in einem sogar drei Stfick. Die graugrfinen Eier reassert 113:74; 111:72 ram, das letztvre Mass zweimal, ein Ei yon einer anderen Stelle, dem Moorsee bei Waren, 112:70 mm.

Untcr den versehiedenen Brutpaaren finden oft heftige Kiimpfe statt, was auch damals noch, da bereits Jungv da waren, beob- achtet werden konnte. Jedes Paar behauptet ein gewisses Reeler. In der ersten Zeit des Friihjahres sind ausser den zusammen- gehiirigen Brutpaaren vine griissere Anzahl nicht brtitender Schwiine auf dem See, diese leben mit den nistenden Sehw~tnen in Eintracht, bis die Gelege einigermassen vollstiindig sind und das Brut- geschiift beginnt, sodann wird aber kein solcher Sehwan mehr auf dem See geduldet, sie werden solange verfolgt und gebissen, bis sie den See verlassen, kommon aber im Splitsommer, wenn die Jungen fast erwachsen sind, wieder zurtlck und werden damn wieder goduldet. We dieselben sich in der Zwischonzeit auf- halten, babe ich nicht ermitteln kiinnen, ausser auf dem Con- renter See kommon aueh auf anderen Seen, z.B. dem Moor- und Klinksee bei Waren, dem Stornborgor und Krakower See, bei Markgrafenheide unweit Warnemtinde zeitweise odor stiindig brtitende Wildschwiine vor, jedoch bier nur in wenigen Faaren. Es ist aueh miiglich, dass einigo dieser Paare yon den halbwilden Schwanen abstammen, die auf einigen Seen, z. B. dem Sehweriner See, in grosser Zahl gvhalten werden, da es wohl nicht immer gelingt, die Jungon, bevor sie fltigge sind, einzufangen. Erwahnon miichte ich noeh, dass sieh naeh Clodius einmal ein Faar Sing,

J o ~ , t, o ~ . r J~-.~, ~.~a ls99, 10

142 C. Wttstnoi:

schw~ne einen ganzen Sommer hindurch auf der Unterwarnow zwischen Rostock und Warnemlinde aufgehalten haben, jedoch ohne zu brflten.

G~arc~ ru~ila P. R o s t e n t e.

Als neu flir die mecklenburgischo Vogelfauna ist die Rost- ente zu verzeichnen, in den ersten Tagen des Juli d. J. wurden auf dem Gute Zierzow bei Neubrandenburg zwei Exemplare erlegt und zwar aus einer Schar yon neun Sttick. Die beiden Exemplare, welehe ich untersuchen konnte, sind vom Conservator Knuth hier ausgestopft. Es waren beides MSnnchen, die sich noch in der Mauser befanden, der schwarze Halsring war bei dem einen Ex. kaum wahrnehmbar, bei dem anderen nur schmal, es dth't'ten daher verh~iltnismitssig junge V6gel sein. F~irbung und Zeich- hung stimmten im ~brigen gut mit den Naumannschen Ab- bildungen, doch war das Rostrot etwas heller und trfiber, die rostroten Federn des Riickens waren graubraun gewellt. Die LSnge des einen Ex. mit schwarzem Halsring betrug 67 cm, des anderen vermutlich jiingeren Vogels 65 cm.

~areea peneb~pe L. Pfeifente.

Im Juli d. J. wurde auf dem Krakower See ein in der Mauser befindliches M~nnchen erlegt, welches zum Teil das Prachtkleid, zum Teil das Sommerkleid trug, aus dem Vorkommen zu dieser Zeit dQrfte auf ein Briiten daselbst zu schliessen sein. Nach genauer Durchsicht der Sammlungen des Warenschen Museums fand ich daselbst ein gelblichweisses Ei, Masse 53:38 ram, welches 1861 auf dem Dahmenschen Moor am Malchiner See gefunden und als der Pfeifente geh~rig bezeichnet war. Dies zur Erg~n- zung der Angaben auf Seite 83 des Journals 1898.

Ai~ ga~ericu~ata. Mandar inenente .

Nach Struck wurde vor einigen Jahren ein MRnnchen bei Penzlin im 5stlichen Mecklenburg erlegt. Sollte dieser Vogel wohl nicht ebensogut, wie mancher andere Irrgast, aus dem fernen 0sten, direct gekommen sein kSnnen, ohne Vermittelung irgend e ia~ zoologischen Gartens?

Boitr~tgo zur Ornis Mecklonburgs. 143

Dafita acuta L. Spiessente .

Die Spiessente, welche im Binnenlando ~usserst solten ist, kommt an der Ostscck0sto etwas 5ftor vet, ich stellte in diesem Jahr ihr Brfiten auf Pool lest, auch auf dora benachbarten Haft mit der Halbinsel Wustrow briitet sic. Eiermasse 53: 37; 47: 37 mm.

Quer~l~tedula creeca L. und r L. Krick- und Kn~ickente.

Ein Gleiches gilt yon der Kriekente, sic briitot zwar bin und wieder auf den Landseen, aber hitufiger trifft mall sic auch an der Seektiste br0tend an, w~rend die Kn~ckente die Land- seen und Moorgewiisser vorzieht. Die Krickente traf ieh im Friih- jahr d. J. auf Peel mehrfaeh, auch am Conventer See and Rib- nitzer Binnensee, die beide hart an die Ostsee grenzen, br0tet sie nicht selten. Auf der Halbinsel Wustrow wurde mir durch Peeler Fischer ein Nest gezeigt, es bestand aus einem httbsch gerundeten Napf yon trockenen Griisern mit einigen Federn aus- gelegt und stand im hohen Grase einer feuchten Stelle des Dtinen- gebietes. Es hatte neun etwas angebriitete Eier. Da ich einige Tage spiiter auch ein Nest der Qu. circia auf dem Werder eines Landsees land, so konnte ich direct vergleichen. Das Nest dieser Ente war kunstloser gebaut und war wenig mehr wie eine durch niedergedriickte Griiser hergestellte Mulde. Die Eier sind im frischen Zustande mit dem Inhalt unschwer zu unterscheiden, die creeca-Eier haben eine zarte gelbliehe sehr durchscheinende Schale, die Eier der Qu. cqrcia sind mehr briiunlich gelb und scheinen nieht durch. Ian getrockneten Zustande gleiehen sich diese Unterschiede jedoch mehr aus, sodass dann die Bestimmung sehwieriger ist.

Chauldasmus streperus L. Mittelente.

Am 13. Juni d. J. fand ieh ein Nest dieser in Mecklenburg seltenen Ente mit sieben leicht bebriiteten Eiern auf einem Werder des Krakower Sees. Das ~est befand sieh in einem mit Nessel durchwachsenen, ganz niedrigen Busch und bestand aus einem httbseh gerundeten, aus trockenen Halmen hergestellten ~apf, der mit den Dunen des Vogels reiehlieh ausgelegt war. Das Weib- ehen flog ab und wurde an dem weissen Spiegel leieht erkannt. Die Eier, kleiner als die tier M~rzente, reassert 56:39; 53:39 mm and hatten eine etwas gI~nzende Schale yon gelblichweisser

lO*

144, C. Wlistnei:

Farbe, waren dabei ein wenig durchscheinend. Yon den Eiern der M. pe~elo~e sind sic kaum zu unter~cheiden. Auf dem Stern- berger See wurde im M~irz 1897 ein Weibchen der Mittelente erlegt, und vom Malchiner See sind im Museum zu Waren Eier vorhanden.

~atu~a d~Jpeata L. L S f f e l e n t e .

Die LSffelente ist ebenso wie die Krickente auf den Land- seen selten, an der Seekfiste, z. B. auf Peel nebst Umgebung, am Conventer See und Ribnitzer Binnensee als Brutvogel weniger selten, so z. B. brtitet sic naeh hngabe der Fischer am Wustrower Haft mehrf~eh. Einige meeklenburgisehe Eier messen 50:37; 49: 35.

Fuligula cristata L. 1~ e i h e r e n t e.

Zu den Angaben im Journal 1898 8. 85 his 87 beztiglich des Brutgesch~ftes der Reiherente babe ieh in diesem Jahre weitere Ermittelungen angestellt, welche ergaben, dass dieselbe am 8ehwe- finer See garnieht so selten briitet und sich hier vollkommeu eingebiirgert zu haben scheiat. An der deft erwiihnten Stelle am Schweriner See habe ich im Sommer wieder mehrere Brut- 1)ante bemerkt, die ~ester jedoch nicht aufgesucht, da die Wiesen zu nass waren, habe aber am 25. August dort ein Weibehen mit neun noch kleinen Jungen gesehen, welehe sich auch noch spiiter wieder zeigten. Die Jungen wurden yon der Mutter sorgf~.ltig gehlitet, und Haubentaucher oder Bl~sshiihner, die sich n~herten, verjagt. Ferner babe ich auf einer kleinen Insel im nahegele- genen Ziegelsee am 10. Juni d. J. ein Nest mit neun frischen Eiern zwischen einer Colonie yon Sterna hirundo gefunden, we ich das Weibchen deutlich erkannte, auch das Miinnehen war in der Niihe. Dies Nest befand sich im Grase der Wiese, es war ein hiibscher halbkugelfSrmiger 1~'apf aus trockenen ttalmen mit einigen Dunen ausgelegt. Die Eier waren etwas kiirzer und rund- licher wie die im vorigen Jahr gefundenen 55:41 mm, die Farbe stieht mehr ins Graugriiue.

Aus den Sammlungen babe ich ersehen, dass bereits in den fiinfziger .Jahren auf einer Insel im nSrdlichen Teil des Schwe- riner Sees Eier der Reiherente gefunden sind, und da ferner yon mir auch in den letzten Jahren wahrend der Brutzeit auf der an tier Nordspitze des Sees gelegenen DSpe Reilmrenten gesehen wurden, so kann tier nSrdlieh yon Schwerin gelegene Tell des

Beitr~gc zur Omis Mecklenburg. 145

Sehweriner Sees mit seinen Nebengew~issern als stiindiges Bmt- gebiet der Reiherente bezeiehnet werden. Bemerkenswert ist fcrner noch, dass sich schon etwa Mitte August, wenn die hiesigen Reiherenten meistens noch kleine Junge haben, gri)ssere Gesell- schaften auf den hiesigen Seen einstellen, zwar nicht in so grossen Massen wie im Ilerbst und Winter, aber immerhin mag eine solche Schar aus 50 bis 60 [ndividuen bestanden haben. Fast miichte ich annehmen, (lass auch diese Viigel den einheimiscllen zuzu- ziihlen sind, denn es ist kaum denkbar, dass die in der nordisehen Tundra briitenden Enten, wenn die Jungen noch garnicht erwachsen sein kiinnen, schon Anfang August nach dem Siiden aufbrechen werden.

�9 Nach diesen Beobachtungen war ich begierig zu erfahren, ob die Reiherente auf dem Krakower See, woselbst sic in den dreissiger und vierziger Jahren mehrfach gebrtitet hat, ebenfalls sich ein dauerndes Brutgebiet erworben habe. Diese Frage konnte ich bei einem Ausfluge im Juni d. J. naeh dort bejahen, denn am 13. Juni land ich auf einem Werder daselbst ebenfalls ein Nest dieser Ente mit 10 etwas bebrtiteten Eiern, das dunkelbraune Weibehen mit dem kleinen weissen Spiegel flog ab. Das Nest, in einem Grasbiisehel etwa 60 Schritte vom Ufer erbaut, war dem vorhin beschriebenen gleich, die Eier glichen aber in Form und Farbe den im vorigen Jahre gefnndenen, sic reassert 60:41 ram. Auch der Inhaber der Jagd auf dem Krakower See, Herr Rittergutsbesitzer v. BShl auf Glave, hitlt die Reiherente dort ftir einen Brutvogel. Hiernach ist also eigentlich, soweit wie die ornithologischen Forschungen zurtiekreichen, F. cristata auf dem Schweriner und dem Krakower See st~ndiger Brutvogel, wenig- stens kann man annehmen, dass in den Zwischenzeiten, in denen die Forschungen ruhten, eine Unterbreehung des regelmiissigen alljiihrlichen ~istens nicht stattgefunden hat. Von anderen Seen sind mir Belege ftir das Brtiten dieser Ente nicht bekannt ge- worden. Zwar will Schmidt-Wismar friiher siidlich yon Wismar ein Weibchen bemerkt haben, ein Nest ist aber nicht gefunden, auch konnte der Vogel yon dem nahe gelegenen Schweriner See gekommen sein.

P~atypus /erina L. Tafelente .

Von der Tafelente babe ich auch Gelege yon 10 und 11 Eiern gefunden, die Fiirbung derselben ist im frischen Zustande

146 O. Wttstnoi:

nieht immer gleich, die meisten sind so wie auf 8cite 87 des Journals 1898 besehrieben, es kommen aber aueh Gelege vor, die einen mehr griinlichen Ton haben.

P l a t ~ nyroca Gfild. Moo ren te .

Eier sind ferner vorhanden veto Goldberger See, aueh brfitet sic nach Steinohrt auf dem Sternberger See in mehreren Paaren und ist deft aueh iifter erlegt worden. Einige Eier yon hier sind briiunlieh gelb, fast glanzlos und messen 53:37; 51:37; 51 ;36 ram.

Platypus rufina L. K o l b e n e n t e .

Bei meiner Anwesenheit am Krakower See im Juni d. J. war es mir haupts~tehlich datum zu thun, zu untersuchen, ob diese seltene Ente, welche vor eiuigen Decennien stitndiger Brut- vogel auf dem Krakower See war, auch jetzt dort noeh brtitet und sieh ebenso wie die Reiherente dauernd dort angesiedelt habe. Unter den vielen brfiteuden Enten, auch wilde Giinse waren dazwischen, glaubte ieh am 12. Juni veto sfidwestlichen Ufer aus mit dem Fernrohr ein Paar dieser Enten gesehen zu haben, die Zeichnung des Rumpfes beim Miinnchen, der rote Kopf und Sehnabel schienen deutlich genug zu erkennen zu sein, sodass ieh meiner Sache ziemlieh sicher war, obgleieh die stark bewegte Oberflitche des Wassers die Deutliehkeit etwas beein- tritehtigte. Einige Zweifel sind mir nur deshaib naehtraglieh aufgestiegen, weil Herr Rittergutsbesitzer v. Biihl auf Glare, weleher seit einigen Jahren die Jagd auf dem Krakower See besitzt, mir spitter mitteilte, dasi ihm die Kolbenente bei den Jagden und sonstigen Beobachtungen noch nicht vorgekommen sei, wiihrend sein Jiiger sie in frtiheren Jahren 5fter bemerkt butte. Auch ist ein ausgestopftes Mitnnchen des Warenschen Museums noeh im Jahre 1889 daselbst erlegt worden. Aus diesen Ermittelungen glaube ich annehmen zu kiinnen, dass die Kolbenente auch jetzt noeh auf dem Krakower See, wenn auch selten, vorkommt und brtitet. Im Museum zu Waren sind eine Anzahl Gelege yon dem Krakower See vorhanden, ausser den in den vierziger Jahren zuerst gefundenen auch mehrere Eier aus den Jahren 1867 bis 1872, die alle aus den verschiedenen Maltzanschen Sammlungen stammen. Diese Eier sind hellgrtinlich oder gelbgriinlieh, fast ohne Glanz und messen 58:41; 56:42; 56:40; 54:41 mm.

Bcitr~o zur Ornis Moddonbargs. 147

Ferner ist oin Vorkommen der Kolbenente ausser der Brutzeit in Mecklenburg zu verzeichnen, so sind nach Struck-Waren im Fe- bruar 1888 auf der Stepnitz unweit Grevismiihlen im westlichen Mecklenburg drei Kolbenenten beobachtet, yon denen ein M~nnehen erlegt wurde.

C~a~gula g~aucion L. S e h e I I e n t e. Meine Bemlihungen, fiber das Brtiten der seltenen Enten-

arten sichere Aufschliisse zu erhalten, habe ieh ebenfalls auf diese Art ausgedehnt, da man dieselbe friiher als Brutvogel gefunden haben will. Da die Eier dieser Art bekanntlich einen stark blaugriinlichen Ton besitzen, so habe ich die in Waren der Schellente zugesprocheuen Eier, von denen dort drei Exemplare vorhanden sind, mit echten aus Lapphmd bezogenen verglichen. Eins dieser drei Ex. stammte aus der Sammlung meines ver- storbenen Vaters aus der Umgegend yon Schwerin, das zweite Ex. aus der v. Preenschen Sammlung mit der Angabe Buchholz, wahrscheinlich ebenfalls aus hiesiger Umgegend, das dritte Ex. aus der M. v. Maltzanschcn Sammlung hatte die Provenienzangabe Neubrandenburg. Der bl~.uliche Ton in der F~rbung dieser 3 Ex. war nun zwar nicht in dem Masse vorhanden, dass man dieselben mit positiver Sicherheit als Schellenteneier anspreehen konnte, war aber doch noch ebenso deutlich wie bei manchem der echten Eier, zumal wenn man beriicksichtigt, dass die Eier viele Jahre alt sind und ausgebleicht sein k~nnen, ausserdem spricht fiir die Echtheit der Name der Sammler. Die Masse der Eier waren 54:41; 55:40; 59:43 ram.

Wie frtther bereits erw~hnt, habe ich trotz meiner Be- miihungen, ein Nest dieser Ente noch nicht finden kfnnen, bin abet in diesem Jahre hierin schon einen Schritt weiter gelangt, da ich am 25. August eine kleine Gesellschaft Schellenten, es mSgen vielleicht vier Stack gewesen sein, auf dem Schweriner See in der N/ihe des Ramper Moores sah, die eifrig tauchten und das Kleid der Weibchen trugen oder sich im Jugendkleid befanden. Da sich die nordischen Schellenten hier erst Ende October flir gewShnlich einstellen, so konnte man hier wohl sicher annehmen, dass man es mit einem hiesigen Gehecke zu thun hatte.

Oedemia nigra L. T r a u e r e n t e. Es diirfte registriert werden, dass im August d. J. ein

schSnes Mannchen der Trauerente, die ein ausgesproehener

148 C. Wltstnoi:

Meerw)gel ist, im Binaenlande in der Gegend yon Bruel er- legt wurde.

M~rgus serrator L. M i t t l e r e r Sager . Auch in diesem Jahre habe ich den mittleren Sager mehr-

fach briitend gefunden, ein Nest am 2. Juni unter einem Crataegus- Busch mit 10 frischen Eiern. Das Nest, eine flache Vertiefung, war mit einigen trockenen Reisern und etwas Moos notdfirftig ausgelegt. Auf dem Ramper Moor lagen unter Kriihennestcrn ausgetrunkeae Eierschalen. Im Dfinengebiet des Kieler Ortes bei Peel, ~mhe der Ostseekfiste, fanden wir am 7. Juni ein Nest mit 7 unbebriiteten Eiern im hohen Sandhafer versteckt. Das Nest wurde nut dadurch gefunden, dass die yon dem ab- und zuschltipfenden Weibchen ausgetretenen Giinge verfolgt wurden.

Mergus merganser L. G r o s s e r S~lger. Veal grossen Sager babe ich mehrfach in diesem Frahjahre

einzelne weggelegte Eier gefunden, es deutet dies wohl damuf his, dass ibm die BruthShlen knapp werden. Eine vor zwei Jahren benutzte Bruthiihle in einer hohlen Buche land ich in diesem Jahre wieder besetzt.

Die Stellung des GRnsesiigers wird in vel~ehiedenen Ab- bildungen verschieden angegeben, bald entenartig mit wagerechtem Kiirper, bald taueherartig aufrecht. Nach meinen Beobachtungen ist die wagerechte Stellung die gewiihnliche, die aufrechte kommt aber auch vor. So sah ich z. B. eine grSssere Schar, es waren wohl 25 Stack, am Ufer einer kleinen Insel der Ruhe hingegeben mit wagerechtem Kiirper. Als aber ihre Aufmerk- samkeit dadurch erregt wurde, dass eine Schar wilder G~inse schnatternd fiber ihren Httuptern hinwegstrich, da richteten sie sieh taucherartig auf, wobei sie den Hals S fSrmig gebogen hielten.

Sterna Mrundo L. F l u s s s e e s c h w a l b e . Habe in diesem Jahre in einer Colonie ein Nest mit vier

Eiern gefunden, da sonst stets 2 oder 3 vorhanden sind.

Lar~s minut~ Pall. ZwergmSve.

Die ZwergmSve ist nach Clodius in neuerer Zeit ~fter am Rostocker Hafen beobachtet.

Bcitr~tgc zur Omis ~ccklcnburgs. 149

Larus argentatus L. S i l b e r m i i v e .

Nach hngabe dot Peeler Fischer stud in frfiherer Zeit auf dem langen Werder und in neuerer Zeit einmal in den l)iinen des Kicler Ortes auf tier Halbinsel Wustrow MSveneier gefunden, welche filst, die Gr(isse (let" G~inseeier haben sollten. Diese Eier dfirften aller Wahrscheinlichkeit der Silbermiive angehSrt haben, welehe ieh im Juni daselbst iifter gescheu habe.

Es ist abet' auch garnieht unmiiglich, (lass sic der Herings- move anaehiiren, die ich noeh im Juni d. J. und ~luch in frfiheren Jahren zu derselben Zeit selbst in griisseren Gesellschaften an- ~etroffen habe.

Pha~ao'ocorax carbo L. K o r m o r a n s c h a r b e.

Miichte ~toch hinzuf(lgen, class tier Kormoran sich bet Warne- miinde in den letzten Jahren h~iufig, nach Clodius oft 70 bis 80 Stfick zusammen, gezeigt hat, er muss daher nach der ZerstSrung (let" Kolonie bet Wismar sich in d(,r Rostocker Heide wieder festgesetzt haben.

Podiceps r L. H a u b e n t a u c h e r.

huf einem benachbarten Landsce, in welchem in diesem Frfihjahre ein etwas hoher Wasserstand herrsehte und gleich- zeitig das Rohr verhiiltnism~tssig spat zum Vorschein kam, land ich den grossen Haubentaucher yon seiner gewiihnlichen Bau- weise, nfimlich der Anlage schwimmender :Nester im Rohrdiekicht, mehrfach abweichend. So fand ich am 2. Juni drei Nester, welche im freien Wasser einige Meter veto Ufer entfernt angelegt waren, we aufkeimendes Rohr oder andere Pflanzen, an welchen die Nester einen Halt gehabt h~ttten, in weitem Umkreis garnicht vorhanden waren. Damit diese Nester nun nicht forttreiben konnten, waren sie in dem 1/~ his a/.~ Meter tiefen Wasser so tier fundiert, dass sie auf dem Boden des Sees fest auflagerten und bestanden daher aus einem grossen Klumpen yon allerhand Wasserpfianzen. Siimtliche Nester hatten Eier, einige Eier lagen auf dem Grunde des Sees. his Gegensttick hierzu waren nicht welt davon drei andere Nester, welche ebenfalls Eier enthielten, auf dem festen Sande des Ufers angelegt. Diese Nester bestanden nur aus ether ganz geringen Unterlage von Wasserpfianzen und trockeuen Rohrstengeln. Wie h~iufig der grosse Taucher in hiesiger Gegend ist, geht daraus hervor, dass im letzten Jahre

150 O. Wfistnei:

in der niichsten Umgebung der hiesigen Stadt wohl weit fiber 1000 Stfick erlegt sind, ohne dass eine hbnahme zu bemerken ist.

Podiceps rubricollis Gm. R o t h a l s t a u e h e r .

Ein hiesiger Forstbeamter, welcher allj~ihrlich 300 his 500 Stiick der vorigen Art erlegte, yon mir gebeten, bei seinen Jagden auch auf diese Art zu fahnden, hat nicht das Glfick g o habt, auch nur ein Ex. zu schiessen, hal kleineren Gew~issern etwa 10 km nSrdlich und nordSstlich yon hier sind jedoeh wahrend der Brutzcit in diesem Jahre einige Ex. erlegt worden, auch sah ich im August ein Ex., welches yon Peel stammte. Spliter im Herbst ist er deft hiiufig. Zur Erg~inzung des Frfiheren teile ich noch mit, dass im Museum zu Waren einige Eier, z. B. veto Mfiritzsee~ vorhandeu sind. Aus Vorstehendem geht hervor, wie selten diese Art gegen die grosse Art hier in Mecklenburg ist.

Podiceps nigricollis Brehm. O h r e n S t e i s s f u s s .

Auch yon dieser Art sind als Belag flir sein Briiten in Mecklenburg in einer Sammlung aus einem Gelege aus der Rostocker Gegend zwei Eier vorhanden, wie ich nachtrtiglich fest- stellen konnte.

t'odiceps minor L. Z w e r g s t e i s s f u s s .

Der kleine Taucher war in diesem Jahre w~thrend der Brut- zeit anscheinend nicht selten und das nicht gerade auf kleinen Teichen, sondern auch in den Rohrw~tldern des grossen Schweriner Sees. Wenn ich auch Nester yon ihm nicht gefunden habe, so konnte man seinen Triller doch an verschiedenen Stellen im Rohr hiiren und ihn einzeln oder paarweise find sptiter familien- weise auf dem freien Wasser bei seinem Treiben beobachten.

Alca torda L. Torda lk .

Als grosse Merkwtirdigkeit besitzt das Museum zu Waren ein ausgestopftes Exemplar eines jungen Tordalkea im Dunen- kleide, welches in den ffinfziger Jahren, das genaue Jahr ist mir nicht bekannt, am 28. Mai beim Dorfe Rethwisch am Conventer See unfern des Seestrandes lebend gegriffen wurde, und welches aus der v. Griivenitzschen Sammlung stammt. Dieser See, bereits

Beitr~o zur Ornis ~Koeklonburgs. 151

bei C~jgnus olor erwithnt, hat flache, rohrbewaehsene Ufer und steht dureh einen kurzen Schleusettkamd mit der Ostsee in Ver- bimiung. Da man nicht annehm~n kann, dass ein Dunenjunges sich yon irgend einem welt entlegenen nordischen Brutplatze des Tordalken so welt verirrt haben kOnnte, so muss Alc, a to~'dc~ ausnahmsweise hier einmal gebriitet h~tben, wobei nur zu bedauern ist, dass die nRheren Umstrmde nicht bekannt geworden sind. Auf demselben See ist im Jahre 1885, wie bereits sehon frflher erwRhnt, ein alter Vogel in den Reusen gefangen worden.

Das Vogelleben in F l u r und Wald des deutseh-b~hmisehen ~Httelgebirges.

Yon Wenze l Pelter.

Im Octoberhefte 1) des Vorjahres dieser BlKtter haben wir die Ornis der Ortsehaften im deutsch-bShmischen Mittelgebirge an unserem geistigen Auge voriiberziehetl lassen, d. h. alle jene V~gel einer kurzen Betrachtung unterzogen, die im Weichbilde und Bannkreise der DSrfer zu beobachten sind. Heute wollen wir hinauswandern auf die Fluren, in die Haine und W~lder und daselbst nach unseren gefiederten Freunden Umschau halten.

Da aber das Vogelleben im innigen Zusammenhange mit der kulturellen Beschaffenheit eiuer Gegend steht, und das Vor- kommen der meisten Vogelarten kein zufiilliges ist, sondern da- bei Klima, Bodenbeschafl'enheit, Agrikultur, Waldbewirtschaftung, u. s. w. ein gewichtiges Wort mitsprechen, so ist es unsere Pflicht, auch in dieser Richtung das deutseh-bShmische Mittelge- birge zu beleuchten.

Jeder aufmerksame Ornitholog und Naturfreund wird sehon gefunden haben, dass z. B. auf Waldstrecken das Vogelleben wechselt, wenn die Jugend zum StangengehSlz und dieses zum

1) Auf Seite 575 und 578 dieses Heftes sollte anstatt Turtoltaube (Columba turtur L.) der Name Lachtaube (Columba risoria L.) stehen. Dem Sehreiber des Artikels ist unliebsamer Weise dieser grebe Fehler aus der Feder gefl~)ssen, da man im Volke aUgemein diese meistens als Zimmerv0gel gehaltenen Tauben irrttimlieherweise als Turteltauben be- namset. Obwohl der Inhalt der naehfolgenden Zeilen keinen Zweifel tiber die thatsachlich vermeinte Taubenart aufkommen l~tsst, so wird doch freundlichst ersucht, den Namen richtig zu stellen.