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MAGAZIN ARCHE-Regenbogen Reportage: Kinderkrankheiten und medizinische Herausforderungen Wir geben der ARCHE ein Gesicht Die ARCHE- Meerblick am Bodensee Heft 2/2012

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MAGAZINARCHE-Regenbogen

Reportage: Kinderkrankheiten und medizinische Herausforderungen

Wir geben der ARCHE einGesicht

Die ARCHE-Meerblick am Bodensee

Heft2/2012

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Editorial

Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser,

ich möchte Ihnen in dieser Ausgabe einen kleinen Bewohner der ARCHE-Regenbogen vorstellen, dessen Start ins Leben alles andere als leicht war. Als der kleine Tim zu uns kam, wussten wir alle noch nicht, wohin die Reise geht – wird der kleine Bub es schaffen? Heute sind wir sehr optimistisch, dass Tim in einigen Monaten mit Unterstützung eines Pflege-dienstes nach Hause gehen kann, zu seiner Schwester und seinen Eltern.

Kinder wie Tim machen uns Mut, auch das scheinbar Unmögliche zu wagen. Neue Wege zu beschreiten ist oft nicht einfach, nach wie vor sind wir die einzige Einrichtung für beatmete Kinder in Baden-Württemberg. In diesem Sommer konnten wir erstmalig in unserer fünfjäh-rigen Geschichte leider keine Ferienkinder mehr aufnehmen, die Plätze waren alle belegt.

Umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir den Eltern ein Alternativ-Angebot machen kön-nen: Das Ferienhaus ARCHE-Meerblick am Bodensee, direkt bei Meersburg gelegen mit ei-nem fantastischen Bodensee-Blick. Die zwei Ferienwohnungen im Haus sind mit Pflegebet-ten ausgestattet, die Wohnungen sind groß genug, um auch eine Pflegekraft mitzubringen. Damit der Urlaub auch gleich vom ersten Tag an beginnen kann, sind wir bei der Planung gerne behilflich und kümmern uns um die Kontakte zur Medizintechnik, zu einem eventuell nötigen Pflegedienst oder zu einem niedergelassenen Kinderarzt. Schon in diesem Sommer konnten wir dort bereits kurz nach der Eröffnung die ersten Gäste begrüßen. Die Resonanz übertraf unsere Erwartungen bei Weitem. Im Namen der betroffenen Eltern möchten wir uns bei allen bedanken, die das Vorhaben finanziell oder durch tatkräftige Mithilfe unter-stützt haben.

Eine spannende Lektüre und eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen

Christiane Miarka-MautheInitiatorin und Geschäftsführerin

Reportage „Kinderkrankheiten und medizinische Herausforderungen“ 2

Wir geben der ARCHE-Regenbogen ein Gesicht 5

Spenden und Helfen 7

Die ARCHE-Meerblick, Buchtipp 9

Unser neuer Internetauftritt 10

Impressum Herausgeber: ARCHE-Regenbogen gGmbH, Bergstr. 36, 72127 Kusterdingen, Tel.: 07071 / 55 16 26, www.arche-regenbogen.deVerantwortlich für den Inhalt: Miarka-Mauthe/Vaihinger; Konzept und Redaktion: Schermer/Schumm; Layout: Schaar; Fotos: Bauer, ARCHE-Regenbogen, Oetinger-Verlag, Die Zeitschrift erscheint halbjährlich, der Nachdruck von Texten oder die Vervielfältigung bedarf der schriftlichen Genehmigung. Auflage: 35000

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Reportage

Kinderkrankheiten und medizinische HerausforderungenDr. Konstantin von Puttkamer macht immer Dienstagvormittag in der ARCHE-Regenbogen Visite. Der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin begleitet seit zwei Jahren seine Schützlinge mit hohem medizinischem Anspruch.

Tim trägt drei schwere gesundheitli-che Hypotheken: er hat eine schwereLungenerkrankung, genannt pulmo-nale Hypertonie, einen angeborenenHerzfehler und einen Morbus Hirsch-sprung, das bedeutet, dem Enddarm fehlen Nervenzellen, die Tims Dick-darmaktivität steuern. Ein schwe-rer Start ins Leben, doch der fast zweijährige Bub mit dem blonden Flaum auf dem Kopf sitzt vergnügt im Wohnzimmer der ARCHE-Regen-bogen auf einer Matte und spielt mit Bauklötzen, steckt sie in den Mund und strahlt den Doktor an. „Wir ken-nen uns gut, Tim entwickelt sich so, wie ich es mir nur wünschen kann“, sagt Dr. von Puttkamer, der sich auf Neuropädiatrie spezialisiert hat. Er kniet sich zu Tim auf den Boden, hört ihn ab. Dabei muss er aufpassen,

dass Tim ihm das Stethoskop nicht wegzieht. Der Arzt stupst ihn an der Nase, lacht und versucht, die Unter-suchungen ganz nebensächlich und entspannt zu machen. Er trägt auch zur wöchentlichen Visite keinen wei-ßen Arztkittel: „Soviel Normalität wie möglich“ wünscht er sich. Er weiß, wie die Kinder, die in der ARCHE-Re-genbogen umsorgt werden, kämp-fen. Sie sind schwerstkrank, leiden an den Folgen einer Frühgeburt, eines Unfalls, an Gen- und Chromosomen-defekten, Neuropathien oder Muske-lerkrankungen.

Große OP schon im BabyalterDer kleine Tim ist eine Kämpfernatur. „Man muss sich vorstellen, dass diegroßen medizinischen Eingriffe, die bei Tim lebensnotwendig sind, schon

im Kleinkindalter gemacht werden müssen. Jetzt hat er die drei Opera-tionen, die für seinen Verdauungs-apparat wichtig sind, hinter sich.“ Im Klartext heißt das: Schritt eins ist eine OP, bei der Tim ein künstlicher Darmausgang gelegt wurde, ein sogenannter Anus Praeter. Danach folgte die zweite OP, bei der der minderversorgte Teil des Enddarms entfernt wurde und bei der dritten OP legten Chirurgen wieder einen normalen Darmausgang. Alles ist geglückt.

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Reportage

Enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten und KlinikenDr. von Puttkamer arbeitet eng zu-sammen mit niedergelassenen Kin-derärzten, die die kassen- und haus-ärztliche Versorgung für einzelne in der ARCHE-Regenbogen aufgenom-mene Kinder übernommen haben. Auch mit den Kliniken Tübingen und Reutlingen besteht enger Kontakt. Ziel ist, die Kinder so medizinisch und sozial zu stabilisieren, dass sie zu Hause von ihren Eltern gepflegt werden können. Das funktioniert nicht in allen Fällen, doch bei Tim ist Christiane Miarka-Mauthe, Initiatorin und Geschäftsführerin der ARCHE-Regenbogen, sehr optimistisch.

Medizinisch und sozial stabilisieren„Tim hat eine Schwester, die, als sie selbst noch keinen Kindergarten-platz hatte, bei Besuchen in unsere Betriebskleinkindgruppe ging. So hatten die Eltern am Anfang Zeit sich in die Pflege einzuarbeiten, lernten

alle Handgriffe und die Familie war trotzdem zusammen“, sagt Christia-ne Miarka-Mauthe. Sie ist bei jeder Visite dabei, notiert die wichtigen Sachen. Bei der heutigen Visite sind auch die Eltern der einjährigen Anja da. Ihre Mutter berichtet dem Arzt vom vergangenen Termin in der Muskelsprechstunde des Universi-tätsklinikums in Tübingen. Anja hat eine muskuläre Hypotonie, das heißt, sie kann ihre Muskeln zum Teil kaum aktivieren. Daher benötigt sie auch das Beatmungsgerät, weil die Lunge das Atmen alleine nicht schafft. Auch Schlucken ist fast unmöglich und sie muss künstlich ernährt werden. Für die Eltern war die Umstellung von der Intensivstation zu der Pflegeein-richtung zu Beginn enorm. „Es ist ja nicht dauernd ein Arzt da, und das macht einem anfangs schon Angst.“ Doch genau das ist auch das Konzept der ARCHE-Regenbogen. Es soll für die Kinder so familiär wie möglich sein. Und trotzdem Intensivpflege auf hohem Niveau.

Dauerbeatmung erfordert viel Pflege und medizinische Überwa-chung

Tim entwickelt sich gut

Versorgung im Notfall vorher festlegenDr. von Puttkamer ist einmal die Woche da, im Notfall weiß das Pflegeteam, was zu tun ist. Dr. Till Reckert, einer der mitbetreuenden niedergelassenen Fachärzte für Kin-der- und Jugendmedizin in Reutlin-gen, sieht in der ambulanten Ver-sorgung der Kinder dennoch auch eine Herausforderung: „Ich betreue seit Jahren verschiedene Patien-ten in der ARCHE-Regenbogen. Es muss einem klar sein, dass es keine klinische Intensivstation ist, ambu-lante Versorgung tickt langsamer als Intensivmedizin. Dennoch handelt es sich um Intensivpatienten.“ Brenz-lige Situationen seien zwar selten, doch für den niedergelassenen Arzt sei es schwierig, immer schnell vor Ort zu sein. Wichtig sei auch des-wegen, dass das Team der ARCHE-Regenbogen, die dortige Ethikbe-raterin Sabine Vaihinger und ein betreuender Arzt mit den Eltern über die Situation ihres kranken Kindes

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sprechen. „Es ist wichtig zu klären, welche Haltungen die Handlungen in solchen Notfällen prägen sollten, ob zum Beispiel ein fremder Notarzt hinzugezogen werden soll oder eben auch nicht.“

Abklären von Ohrenentzündungen und HautausschlägenDr. von Puttkamer kennt diese Pro-blematik, doch bei seiner wöchent-lichen Visite dreht sich viel um „All-tagsmedizin“. Um all das, weswegen auch Eltern von gesunden Kindern den Rat eines Kinderarztes einholen. „Ich schaue hier auf wunde Kiefer, weil die Kinder zahnen, überlege mir mit der Kinderkrankenschwester, wie ein roter Windelpopo wieder am schnellsten heilt.“ Auch Streptokok-keninfektionen, Ohrenentzündun-gen oder Hautausschläge sind abzu-klären. Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen gehören auch dazu. Viele Kinder haben ein geschwächtes Im-munsystem. Hygiene und Vorsorge werden in der ARCHE-Regenbogen daher groß geschrieben.

Individuell auf jedes Kind eingehenDr. von Puttkamer kontrolliert bei der Visite die Vitalwerte jedes Kin-des, hört es ab, schaut sich die Haut an, spricht es an und beobachtet die Reaktion. Nicht alle sind so mobil wie die 19 Monate alte Miriam. Sie kam schon in der 23. Schwangerschafts-woche auf die Welt, wog gerade mal 460 Gramm. Miriams Netzhaut ist aufgrund der sehr frühen Geburt schwer geschädigt. „Sie hat eine tolle Aktivitätsentwicklung“, stellt der Arzt fest. Und das zeigt sie auch.Alles, was sie zu fassen bekommt,

hält sie ganz fest. „Bei ihr ist es mir besonders wichtig, dass alle Sinne gefördert werden. Sie ist aufgrund ihrer extremen Frühgeburt eingeschränkt, ihre Stimmbänder infolge der Intubation weitgehend gelähmt.“ Doch auch Miriam kämpft und erreicht viel. Heute schnauft sie spontan, das heißt, das Beatmungs-gerät ist abgestellt. Sie hat sogar ein Sprechventil. Dort, wo sonst der Beatmungsschlauch auf der Tra-chealkanüle sitzt, steckt heute ein Ventil, mit dem sie Töne erzeugen kann. „Damit verbessert Miriam ihren Geschmacksinn, der für sie enorm wichtig ist“, so der Mediziner. Der Weg für Miriam zu diesen kleinen Erfolgen ist lang. Dabei unterstützen sie Therapeutinnen, Pflegefachkräf-te und Pädagoginnen. Nicht immer ist es leicht, alle Therapien von den Kassen genehmigt zu bekommen. Die niedergelassenen Ärzte müssen diese Therapien verschreiben und wissen, dass genau auf die Kosten geschaut wird. „Manchmal ist es für mich ein Abwägen, welche Verord-nungen am erfolgversprechends-ten sind und was das Kind wirklich braucht“, schildert Dr. Reckert diese Situation, die er eine formale Her-ausforderung nennt. Die Ansprüche aller Beteiligten und der Druck der Kostenträger seien hoch; er als Arzt müsse alles gut begründen können.

Dreistündige Visite bei dreizehn KindernUmso wichtiger ist es, bei der Visite genau zu dokumentieren, auf jedes Detail zu achten. Deshalb benötigt Dr. von Puttkamer auch drei Stunden für 13 Kinder. Nach dem Rundgang bei den kleinen Patienten geht er mit den Bezugsschwestern und Christia-ne Miarka-Mauthe die Patientenak-ten durch. Es werden Rezepte für die niedergelassenen Ärzte vorbereitet und Untersuchungen angeordnet. Die Medikamente werden bespro-chen und bei Bedarf verändert. Ganz wichtig ist das Gespräch mit dem Pflege- und Therapeutenteam. Sie tauschen sich zu jedem einzelnen Patienten intensiv aus. Mit Tims Tagesform sind heute alle glücklich. Wenn der Kleine so weitermacht, ist der Arzt mit der Entwicklung seines kleinen Patienten sehr zufrieden.

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Bereichsleitung ARCHE-Regenbogen Mini

Name: Katrin Bauermees, 35 Jahre

Beruf: Kinderkrankenschwester und Pflegedienstleitung, Zusatzqualifikation

Heimbeatmung

Tätigkeit: organisatorische Betreuung der Kinder. Ansprechpartnerin für die

Eltern und Mitarbeiter. Koordination der Termine der Kinder, z.B. Termine im Kran-

kenhaus und bei Ärzten.

„Ich arbeite die Pflegestandards aus und dokumentiere sie, so können wir höchstmögliche Pflege-

standards gewährleisten. Aber ich arbeite auch in der persönlichen Pflege und Betreuung der Kin-

der. Für die Ausarbeitung und Begleitung während der Visite bin ich ebenso verantwortlich sowie

dafür, dass die Anordnungen organisiert werden. Bei mir laufen die Fäden zusammen. Und damit

von allem genug da ist und immer Reserve vorhanden ist, mache ich die Bestellungen für die ganze

ARCHE-Regenbogen. Mit gefällt das Konzept hier. Früher arbeitete ich in einer Neurologischen

Fachklinik. Kinder, wie unsere hier, wurden in Altenheimen untergebracht, weil es keine geeigneten

Einrichtungen gab.“

Wir geben der ARCHE ein Gesicht

Pädagogische LeitungName: Mirjam Gläser, 30 JahreBeruf: Heilpädagogin und Kinderkrankenschwester

Tätigkeit: Pädagogische Leitung der ARCHE-Regenbogen und der

Kindergruppe

„Meine Tätigkeit umfasst die gesamte pädagogische Leitung und die indi-

viduelle Förderung der Kinder. Mein Arbeitsalltag beginnt nach der Pflege der

Kinder. Sie kommen in das Spielzimmer und werden individuell gefördert. Ich mache Sprach-

förderung, indem ich Bilderbücher vorlese, wir machen Fingerspiele, malen oder matschen. Oft

singe ich auch vor. Eine ganzheitliche Förderung über alle Wahrnehmungsebenen ist mir wich-

tig, die Kinder dort anzusprechen, wo es möglich ist. Alltägliche Dinge, bei denen sie integriert

werden, wie den Tisch decken, sind ebenso wichtig. Dabei nehme ich ihre Hand und halte die

Tasse fest, die auf den Tisch gestellt wird, oder wir laden den Rollstuhl voll und bringen es zum

Tisch. Gern machen wir Milchschaum, über das Vibrieren spüren sie, was passiert. Wir tun die

Dinge, die auch in einer Familie gemacht werden. Oft gehen wir spazieren, z.B. die Baustelle

anschauen, die an der Straßenecke gerade ist. Da bewegt sich was, da ist es laut und riecht

nach Erde. Das ist spannend. Wenn ein Kind krank ist, arbeite ich mit ihm am Bett. Wichtig ist

die basale Stimulation der Kinder, also über die Haut, über visuelle und akustische Reize. Das

Schöne in der ARCHE-Regenbogen ist, dass ich zu den Kindern eine besonders intensive Bezie-

hung aufbauen kann. Die familiäre Atmosphäre gefällt mir. Außerdem schätze ich die interdis-

ziplinäre Zusammenarbeit im Team.“

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Eltern- und FamilienberaterinName: Andrea Hadwiger, 47 JahreBeruf: Studium der Theologie, Hebamme, psychosoziale Beraterin, Trauerarbeit mit

Eltern

„Ich bin für die Eltern mit all ihren Sorgen, Ängsten und Nöten da. Ich helfe bei Be-

hördengängen, Ausfüllen von Anträgen und Formularen, mache Termine mit den

Ämtern und begleite sie bei Bedarf. Weiterhin organisiere ich den „Runden Tisch“.

Dabei sitzen alle Beteiligten an einem Tisch: Eltern, Pädagogin, Pflegerin, Thera-

peuten, Ärzte. Wir besprechen, was am besten für das Kind ist, wie es sich entwi-

ckelt hat und wie es weitergehen soll. Es ist schön, in der ARCHE-Regenbogen zu arbeiten, weil wir den Kindern in ihrer

schweren Situation so viel Gutes geben können. Ich sehe nicht vordergründig das

Schwere, sondern das Schöne. Für die Kinder finde ich es hier heimelig.“

Pflege und Clown im Dienst

Name: Stella Patsia, 38 JahreBeruf: Kinderkrankenschwester und Clown im DienstTätigkeit: Pflege und Animation

„Meine Aufgaben in der Pflege sind vielfältig: waschen, baden, duschen, Kanüle wechseln, absaugen, Tracheostoma-Pflege, abhören, inhalieren, Sauerstoff kontrollieren, Geräte kontrol-lieren, massieren und kuscheln. Mit ist die orale Stimulation wichtig, das machen wir beispielsweise mit Joghurt oder Nutel-la, das wir an die Lippen tupfen, denn die Kinder können ja nichts essen. In der ARCHE-Regenbogen habe ich zwei Bezugskinder, Enis und Robin. Mit ihnen habe ich eine innige Beziehung. Enis geht in den örtlichen Kindergarten, ich begleite ihn und das manchmal an meinem freien Tag. Es ist wichtig für ihn. Mir bedeutet der sehr nahe Kontakt zu den Kindern viel. Jedes Kind braucht seine Zeit, die kann ich ihm geben, anders als in der Klinik.“

Hauswirtschaftsleitung

Name: Kathi St. Pierre, 44 Jahre

Beruf: Krankenschwester und Hauswirtschafterin

Tätigkeit: Koordination der sieben Mitarbeitenden in der Hauswirtschaft und Reinigung.

„Ich sorge für Ordnung, Reinigung, Hygiene und die Wäsche. Dann koordiniere ich die

Arbeitspläne, Urlaubs- und Krankheitsfälle und kontrolliere die Arbeiten. Ich bin auch

für die Hygiene in der Hauswirtschaft zuständig. Söckchen, Hosen, Bettwäsche,

alles muss gewaschen und sortiert werden. Alle Kinderzimmer, Wohnräume,

Bäder, die Elternwohnung, Büros und die Räume der Kindergruppe müssen

gereinigt und desinfiziert werden. Eigentlich machen wir alles, was man im

Haushalt macht und ein bisschen mehr. Man kann sich vorstellen, wie viel

Wäsche allein von den Kindern anfällt, die dann auch jedem Kind wieder

zugeordnet werden müssen. Und um unsere Haustiere, die kleinen Hasen,

kümmere ich mich auch. Ich schätze besonders die familiäre und interdiszipli-

näre Zusammenarbeit in der ARCHE-Regenbogen.“

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Ein Familienfest für den guten Zweck

„ Meine Tochter Leila Wende wurde dieses Jahr 18 Jahre alt, ich bin 50 geworden. Außerdem haben wir noch unser Haus eingeweiht. Gemeinsam haben wir beschlossen, auf Geschen-ke zu verzichten und eine Spende zugunsten der ARCHE-Regenbogen vorzunehmen“, erklärte Reiner Renz. Es war ein tolles Fest mit vielen Freun-den. So kam eine Spende von 700 Euro zusammen.

Vielen Dank an Daniela Wende, Leila Wende, Luca Wende und Reiner Renz

Rekordverdächtig waren nicht nur die Temperaturen am Nachmittag des 29. Juni 2012. Auch Teilnehmerzahl und Ergebnis des swt-Spendenlaufs in Tübingen übertrafen alle Erwartun-gen: 650 Läufer und Läuferinnen aller Altersgruppen gingen an den Start. 5.026 Kilometer für den guten Zweck sollten am Ende zusammenkommen.

Zum vierten Mal hatten die Stadt-werke Tübingen zum Spendenlauf an der Jahnallee beim Tübinger Freibad eingeladen. Unterstützt wurden die

Stadtwerke-Mitarbeiter wieder von Läuferteams aus der Stadtverwaltung, von Firmen und vielen Sportvereinen aus Tübingen und der Region.

Für jeden zurückgelegten Kilometer spendeten die Stadtwerke einen Euro. Am Ende rundeten die Stadtwerke und die beteiligten Firmen die Summe großzügig auf: So kamen 6.000 Euro für die ARCHE-Regenbogen zusammen.

Spendenlaufder Stadtwerke Tübingen

Spenden und Helfen

Ein Vermächtnis für dauerbeatmete KinderFür viele Menschen ist ein Vermächtnis zugunsten einer Einrichtung ein letz-tes Geschenk, mit dem sie etwas Sinn-volles bewirken möchten. Wenn die Familien, Freunde und Verwandte gut versorgt sind, besteht oft der Wunsch, noch etwas Gutes zu tun. Mit einem Vermächtnis oder einem Testament zugunsten der ARCHE-Regenbogen können sie dies. Unsere kleinen Pati-enten sind dankbar für jede Hilfe.

Als gemeinnützige Einrichtung darf die ARCHE-Regenbogen Vermächt-

nisse oder Erbschaften entgegen nehmen. Das Besondere daran ist, dass die ARCHE-Regenbogen keine Erbschaftsteuer zahlen muss und somit jedes Vermächtnis unmittelbar den Kindern zugute kommt.

Gerne besprechen wir das in einem persönlichen Gespräch. Rufen Sie uns an.

Engel in unserem Erinnerungsgarten

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Dauerbeatmete Kinder sind oft durch ihr Schicksal benachteiligt. Viele sind mehrfach behindert und können nicht selbständig atmen. Neben Ap-paraten und Pflege ist eine individuel-le Förderung dieser Kinder dringend notwendig. Doch viele Therapien wie Musik- oder Tiertherapien werden nicht von den Krankenkassen über-nommen. Dabei sind diese so wichtig. Die Tiertherapie entspannt die Kinder, die verkrampften Hände lösen sich, die Atmung wird ruhiger und oft

lächeln die kleinen Patienten. Kinder wie Tim aus der Reportage brauchen eine Stimulation über alle Sinne wie Fühlen, Hören, Sehen, Schmecken und Riechen, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Besonders schwer beeinträchtigte Kinder können nur so an ihrer Umwelt teilhaben und etwas „erleben“.

Dringend notwendig sind deshalb Spenden. Als gemeinnützige Einrich-tung darf die ARCHE-Regenbogen

sogar Vermächtnisse oder Erbschaften entgegen nehmen. Das Besondere da-ran ist, dass die ARCHE-Regenbogen keine Erbschaftsteuer zahlen muss und alles unmittelbar den Kindern zugute kommt.

Jede Spende hilft!

Spenden, vererben, stiften, fördern ...

„Next Level X“ - das bedeutet hämmern, hämmern bis es nicht mehr geht, aber alles für einen guten Zweck. Und das taten auch die Studenten der Universität Tübingen in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni 2012. Eine Trainingsübung der Studenten-Sportgruppe ist das Schlagen mit einem Vorschlag-hammer auf einen LKW-Reifen. Pierre Schmitz und Claus Theil kamen auf die Idee, diese Übung im Rahmen eines Charity Events für die ARCHE-Regen-bogen zu nutzen.

Für jede Minute Hämmern zahlten Sponsoren einen Euro. Das Ergebnis nach dem 24-Stunden-Hämmer-Marathon waren erschöpfte, aber glückliche Studenten und 1.610 Euro für die dauerbeatmeten Kinder. „Eine ungewöhnliche Idee, in dieser Form wurden für uns noch nie Spenden gesammelt“, freuten sich Christiane Miarka-Mauthe und Sabine Vaihinger, Geschäftsführerinnen der ARCHE-Regenbogen über die schlagkräftige Unterstützung der Studenten.

Hämmern für den guten Zweck

Spenden und Helfen

Vor fünf Jahren wurde das erste Haus der ARCHE-Regenbogen eröffnet. Die-sen besonderen Anlass nutzen die Mit-arbeitenden der ARCHE-Regenbogen für ein großes Sommerfest im Juli 2012 und luden Eltern, Anwohner, Mitarbei-tende, deren Familien und Interessierte ein. Viele sind der Einladung gefolgt. Die ARCHE- Regenbogen platzte aus allen Nähten. Das Jubiläumsfest wurde nicht nur mit Kaffee und Kuchen gefei-ert, sondern der Förderverein ARCHE-Noah ließ sich noch etwas Besonderes für die großen und kleinen Besucher

des Festes einfallen: Die Tübinger Theatergruppe Kuntu nahm das Pub-likum mit auf eine Fantasiereise nach Afrika und führte ein Trommelmärchen mit viel Rhythmus auf. Geschichten von wilden Tieren und summenden Insekten faszinierten alle, jeder konnte sein Lieblingstier nachahmen. Auch die kleinen Patienten der ARCHE-Regen-bogen genossen dieses Spektakel. Der beliebte Luftballonstart musste leider wegen Regens ausfallen. So durfte jeder Gast einen Ballon als Erinnerung an ein schönes Fest mitnehmen.

Jubiläum: Fünf Jahre ARCHE-Regenbogen

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Bilderbuch für Kinderab vier Jahren

So sehr er sich auch be-mühte wie die anderen zu sein, Irgendwie Anders war irgendwie anders. Des-wegen lebte er auch ganz allein auf einem hohen Berg und hatte keinen einzigen Freund. Bis eines Tages ein seltsames Etwas vor seiner Tür stand. Das sah ganz anders aus als Irgendwie Anders, aber es behauptete, genau wie er zu sein...

Kathryn Cave, Chris Riddell, Oetinger Verlag, 28 Seiten, gebunden 21.5 x 28.5 cm, 12 Euro, ISBN: 978-3-7891-6352-4

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