aktion tagwerk – aktionspost 2015

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IN ZUSAMMENARBEIT: Ausgabe 2015 · kostenlos · www.aktion-tagwerk.de Deine Zeitung zur Kampagne „Dein Tag Für Afrika“ WEM DU HILFST: Persönlich und direkt Kinderfamilien in Ruanda helfen! VERNETZTE WELT: Stimmen aus unseren Projektländern. LEBENSGESCHICHTEN: Über das Maniokstampfen in Ruanda. ES IST DEIN TAGWERK! Tagwerk ist, was Ihr daraus macht!

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IN ZUSAMMENARBEIT:

Ausgabe 2015 · kostenlos · www.aktion-tagwerk.deDeine Zeitung zur Kampagne „Dein Tag Für Afrika“

WEM DU HILFST:Persönlich und direkt Kinderfamilien in Ruanda helfen!

VERNETZTE WELT: Stimmen aus unseren Projektländern.

LEBENSGESCHICHTEN: Über das Maniokstampfen in Ruanda.

ES IST DEIN TAGWERK! Tagwerk ist, was Ihr daraus macht!

Herausgeber: Aktion Tagwerk e. V.

Aktion Tagwerk Bundesbüro Walpodenstr. 10 55116 Mainz Tel.: 0 61 31 / 90 88 100 Fax: 0 61 31 / 90 88 200

Aktion Tagwerk Regionalbüro NRW Bernard-Custodis-Str. 1 53113 Bonn Tel.: 0228 /92 58 71 0 Fax: 0228 / 92 58 71 18

E-Mail: [email protected] Homepage: www.aktion-tagwerk.de

ImpressumAktion Tagwerk Spendenkonto: Sparkasse Mainz BIC: MALADE51MNZ IBAN: DE10 5505 0120 0000 0075 00

Verantwortlich: Nora Weisbrod, Geschäfts-führende Vorsitzende von Aktion Tagwerk e. V.

Redaktionelle Leitung / Koordination: Esther Nischwitz / Katrin Dörrie / Stella Reschke

Lektorat: Kristin Haas-Heichen Wir danken für die Unterstützung.

Fotograf: Bernd Weisbrod, Ingelheim

Konzept und Layout: HDW Werbeagentur, Mainz

Autorinnen und Autoren dieser Zeitung: Alex Bennett, Anna Deutsch, Charlotte Bock von Wülfingen, Esther Kronsbein, Esther Nischwitz, Gesine Allmann, Jan Kuckuck, Johannes Küstner, Jonas Felder, Judith Weißbach, Katrin Dörrie, Katrin Pulipara, Lotta Schütt, Nina Varga, Stella Reschke

Wir danken allen Autorinnen und Autoren für ihre honorarfreien Beiträge.

Texte und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit Erlaubnis.

Gesamtauflage: 60.000 Stück

Verteilung: Kostenlose Herausgabe im Rahmen der Kampagne „Dein Tag für Afrika“ von Aktion Tagwerk im gesamten Bundesgebiet als begleitendes Informations- und Unterrichts-material

Druck: Druckzentrum Rhein Main GmbH & Co. KG. Wir danken der Verlagsgruppe Rhein Main für die finanzielle Unterstützung beim Druck dieser Ausgabe.

Anzeigen: dm-drogerie markt GmbH + Co. KG

Gleichstellung der Geschlechter: Wenn in dieser Publikation die ausschließlich maskuline Schreibweise benutzt wird, dient dies der besse-ren Lesbarkeit und stellt keine Benach teiligung wegen des Geschlechts dar. Wir weisen aus-drücklich darauf hin, dass grundsätzlich sowohl die weibliche als auch die männliche Ansprache gemeint ist.

Die Projektpartner von Aktion Tagwerk:

DEIN TAG FÜR AFRIKA Vorwort: „Äte sän, uo ho te sän?“ 3Die Kampagne „Dein Tag für Afrika“ 3Grußwort von Ministerpräsidentin Malu Dreyer 4

RUND UM AKTION TAGWERK Wir sind BAMBI! 5Das sagt Jan Delay über Aktion Tagwerk! 5Zu Gast beim Bundespräsidenten 6Ein Wochenende rund um Afrika 6Gemeinsam stark! 6Aktion Tagwerk Benefizkonzert 2014 7

DIE KAMPAGNE 2015 Die FSJlerinnen und FSJler in 3 Tweets  8Das Kampagnenmotto 2015: Vernetzen. Verbinden. Verändern. 10„Muraho! Umweze ute?“ „Hallo! Wie geht es Dir?“ 11Vernetzte Welt. Stimmen aus unseren Projektländern 11

KREATIVES FÜR DIE PAUSE Basteltipp: Afrikanische Trommel 12Rezept: „Kwadu nenkate“- Erdnussbananen aus Ghana 12„Dein Tag für Afrika“- und dann? 13„Kera habayeho“- ein Märchen aus Ruanda 14

ES IST DEIN TAGWERK Tagwerk ist, was Ihr daraus macht! 15

WEM DU HILFST In diese Länder und Projekte fließt Euer Erlös  16„Saumäßig“ unterwegs 18„Es ist schön, ein Teil des Projekts sein zu dürfen!“ 18Über das Maniokstampfen in Ruanda  19Unterstützung von Schulpartnerschaften 19Projektbericht: Verbesserte Berufsausbildung in Ghana  20Zukunftsinitiativen im Jugendzentrum Kamuli in Uganda  21Human Help Network e. V.  22Elfenbeinküste: Das Multimedia-Zentrum  22Burundi: Ausbildung mit Qualität! 23Niemals aufgeben! In Ennerdale ist viel mehr gefragt als nur Berufsausbildung 23

TAGWERKER UNTERWEGS

Zuversicht durch Selbstvertrauen 24Inklusion in Ruanda 24Kigali – die Hauptstadt Ruandas im Wandel  25Lichtblicke  25

MEHR VON AKTION TAGWERK  26Infomobil? Dahinter steckt mehr als Du denkst!  26Ihr habt Post aus Südafrika! 26Eure Fragen - Ihre Antworten 27Freiwilliges Soziales Jahr bei Aktion Tagwerk 27

DEIN TAGWERK-JOB Jobben im dm-dogerie markt  28 

Bei uns wird TRANSPARENZ

großgeschrieben:Wir möchten, dass sich jeder sicher ist, dass der Erlös aus der Kampa-gne „Dein Tag für Afrika“ und die

freien Spenden auch in unseren Projekten ankommen. Neben der in der Aktionspost dargestellten Pro-jektübersicht kann man daher auf unserer Homepage den Finanz- und Geschäftsbericht von Aktion Tag-werk herunterladen. Weitere Infos

zu unserem Projektpartner Human Help Network und unserem Koope-rationspartner Brot für die Welt gibt es unter www.hhn.org und www.brot-fuer-die-welt.de. Human Help Network und Brot für die Welt tragen beide das DZI Spenden-

Siegel – das Gütesiegel für seriöse Spenden organisationen, das belegt, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht.

Inhaltsverzeichnis

2 www.aktion-tagwerk.de

So begrüßt man sich im afrikanischen Land Ghana in der Sprache „Twi“. Auf Deutsch heißt das: „Hallo, wie geht es dir?“. Bestimmt fragst Du Dich nun, wieso wir Dich in einer fremden Sprache begrüßen. Ghana ist jetzt aufgrund unserer neuen Zusam-menarbeit mit Brot für die Welt ein weiteres Projektland von Aktion Tag-werk! Mehr über das Land und das Projekt, das wir unterstützen, erfährst Du auf Seite 20.

In Ghana, aber auch in vielen ande-ren afrikanischen Ländern spielen die neuen Medien wie Internet, Smart-phones und Soziale Netzwerke (z. B. Facebook) eine große Rolle. Unser Motto der Kampagne 2015 „Vernet-zen. Verbinden. Verändern.“ spricht daher nicht nur Dich, sondern auch viele Kinder in Afrika an. Kommuni-kation und Vernetzung interessieren Dich? Auf Seite 10 findest Du alles Wichtige darüber!

Damit Du auch weißt, wer unter anderen hinter „Dein Tag für Afrika“ steckt, stellen sich die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter im Frei-willigen Sozialen Jahr (FSJ) auf Seite 8 bis 9 in drei Tweets vor. Schau doch mal rein!

Bestimmt hast Du ganz viele Fragen an Kinder aus afrikanischen Ländern. Deswegen haben wir auf unserer Projektreise ruandischen Kindern Fragen von Kindern aus Deutschland gestellt. Vielleicht findest Du auf Seite 27 schon ein paar Antworten auf Deine Fragen?

Wenn Du Dich lieber kreativ austo-ben möchtest, bastele Dir doch Deine eigene Trommel oder probiere unser leckeres afrikanisches Rezept aus.

Noch keine Idee für Deinen Aktions-tag? Dann schau Dir die Posts der Schülerinnen und Schülern an, die von ihren kreativen Aktionen berichten!

Wir wünschen Euch einen erfolgrei-chen, tollen Aktionstag und jetzt erst einmal ganz viel Spaß beim Lesen der Aktionspost!

\\ Das\Aktion-Tagwerk-Team

„Äte sän, uo ho te sän?“

„Dein Tag für Afrika“ ist eine bundesweite Kampagne für Schüler-innen und Schüler jeden Alters und aller Schulformen. Organisiert und veranstaltet wird die Kampagne von dem gemeinnützigen Verein Aktion Tagwerk, der im Jahr 2002 gegründet wurde.

Die Idee der Kampagne „Dein Tag für Afrika“ ist einfach: Schüler-innen und Schüler gehen an einem Tag im Schuljahr anstatt zur Schule arbeiten; sie leisten Hilfsdienste im Freundes- oder Familien-kreis, veranstalten einen Solidaritätsmarsch „Go for Africa“ oder organisieren eine individuelle Schulaktion, wie beispielsweise einen Flohmarkt oder einen Kuchenverkauf. Ihren Lohn spenden sie für Bildungs projekte für Kinder und Jugendliche in sechs Ländern Afri-kas. So setzen sich die Schülerinnen und Schüler in Deutschland aktiv für Gleichaltrige in Afrika ein. Mit dem Erlös der Kampagne werden Projekte des Aktion Tagwerk-Projektpartners Human Help Network in Burundi, der Elfenbeinküste, Ruanda, Südafrika und Uganda sowie ein Projekt des Kooperationspartners Brot für die Welt in Ghana unterstützt.

Der bundesweite Aktionstag findet am Dienstag, dem 23. Juni 2015, statt. Jede Schule kann aber auch an einem individuellen Ausweich-termin teilnehmen.

Darüber hinaus leistet Aktion Tagwerk an Schulen im gesamten Bundesgebiet entwicklungspolitische Bildungsarbeit rund um das Thema Afrika. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler in Deutschland für den Kontinent Afrika, seine Menschen und ihre Lebensumstände zu sensibilisieren. Durch das Wecken dieses Bewusstseins fördert Aktion Tagwerk das nachhaltige Interesse und Engagement für Kinder und Jugendliche in Afrika.

Die Kampagne „Dein Tag für Afrika“

Was gefällt Dir an der Aktionspost? Was hast Du gern gelesen, was nicht?

Worüber möchtest Du noch mehr erfahren? Schreib uns an

[email protected]

Team-Bonn

Team-BerlinTeam-Mainz

3www.aktion-tagwerk.de

DEIN TAG FÜR AFRIKA

Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Malu Dreyer

Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz und bundesweite Schirmherrin von Aktion Tagwerk

Liebe Schüler und Schülerinnen, liebe Lehrer und Lehrer innen, liebe Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen,

wir alle können unseren ganz persönlichen Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten. Wie das geht, zeigt uns seit über 12 Jahren Aktion Tagwerk mit der Kampagne „Dein Tag für Afrika“. Als Schirmherrin bin ich froh und stolz, dass sich seither schon über 2 Millionen junge Menschen in Deutschland frei-willig für Gleichaltrige in verschiedenen Projektländern in Afrika stark gemacht haben.

Auch am 23. Juni 2015 sind wieder engagierte Schüler und Schülerinnen aufgerufen, über den Tellerrand zu schauen und dafür einzutreten, dass Kinder und Jugendliche in Afrika bessere Chancen erhalten. Junge Weltveränderer und Weltveränderinnen tauschen ihr Klassenzimmer gegen einen Arbeitsplatz oder rufen zu kreativen Schulaktionen auf. Ihre Einnahmen spenden sie für Bildungspro-jekte in Burundi, Ruanda, Südafrika, Uganda, der Elfenbeinküste und Ghana.

„Vernetzen. Verbinden. Verändern.“, lautet das Motto der Kampagne 2015. Ohne Handy, Internet und Soziale Netzwerke können sich die meisten von uns ihr Leben gar nicht mehr vorstellen, nicht anders geht es vielen Menschen in Afrika. Das sind beste Voraussetzungen, um miteinander über die Entfer-nung und alle Unterschiede hinweg ins Gespräch zu kommen.

„Dein Tag für Afrika“ lädt dazu ein, sich zu vernetzen, Spaß und Engagement zu verbinden und gemeinsam die Welt zum Positiven zu verändern. Den ersten Schritt dazu machte die Rheinland- Pfälzerin Nora Weisbrod, als sie mit 18 Jahren Aktion Tagwerk, gemeinsam mit Ewald Dietrich, grün-dete. Dass sie für ihr Engagement mit dem Bambi 2014 in der Kategorie „Unsere Erde“ ausgezeichnet wurde, hat mich und alle Tagwerker und Tagwerkerinnen sehr gefreut.

Liebe Schüler und Schülerinnen, nun seid Ihr an der Reihe, dem Beispiel von Nora Weisbrod zu folgen und ihre Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Damit „Dein Tag für Afrika“ auch 2015 ein voller Erfolg wird, brauchen wir dazu noch motivierende Lehrer und Lehrerinnen sowie großzügige Arbeitgeber und Arbeitgeber-innen. Wenn alle sich einbringen, können wir viel erreichen.

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Pünktlich zum 12. Geburtstag gab es für Aktion Tagwerk ein ganz besonde-res Geschenk: Am 13. November 2014 erhielt Nora Weisbrod, geschäftsfüh-rende Vorsitzende von Aktion Tag-werk, den BAMBI 2014 in der Kategorie „Unsere Erde“. Sie nahm den begehr-ten Medienpreis bei der 66. BAMBI-Preisverleihung im Stage Theater in Berlin persönlich entgegen.In ihrer Dankesrede während der feier lichen Gala widmete Nora Weisbrod den Preis den über zwei Millionen Schülerinnen und Schülern, die sich bisher mit Aktion Tagwerk an der Kampagne „Dein Tag für Afrika“ be teiligt haben – also Euch allen! „Liebe Tagwerker, das ist eine 1+ für jeden Einzelnen von Euch“, so Nora in ihrer Rede. „Morgen in der Schule könnt Ihr sagen: Ich habe einen BAMBI für mein Tagwerk bekommen.“

„Der BAMBI ist der bedeutendste Medienpreis in Deutschland. Ich bin stolz, dass mit der Auszeichnung das Engagement von so vielen jungen

Menschen anerkannt wird. Auch die Lehrer, Eltern und Arbeitgeber haben einen wichtigen Anteil am Erfolg der Kampagne“, betonte Nora.

Der Fernsehmoderator Kai Pflaume, der ihr den Preis überreichte, wür-digte auch insbesondere das persön-liche Engagement von Nora. In seiner Laudatio sagte er: „Menschen wie Nora Weisbrod sorgen dafür, dass aus einer Erde eine Welt werden kann. Sie ist für mich ein Star!“ Bereits als sechzehnjährige Schülerin setzte Nora Weisbrod sich mit einem Soli-daritätsmarsch „Go for Ruanda“ für Menschen in Ruanda ein.

2002 gründete sie dann gemeinsam mit Ewald Dietrich, dem ehrenamt-lichen Vorsitzenden der Kinderhilfs-organisation Human Help Network, den gemeinnützigen Verein Aktion Tagwerk.

Die BAMBI-Preisverleihung mit ihrem tollen Programm ist für Nora ein unvergessliches Erlebnis und ein sehr

sind BAMBI!Wir

Das sagt Jan Delay über Aktion Tagwerk!

„Aktion Tagwerk ist eine echt super Sache, denn sie organisieren ‚Dein Tag für Afrika‘, wo Schüler aus ganz Deutschland Schülerjobs machen und das Geld an Bildungsprojekte in Afrika gespendet wird. Das Beste ist, beide Sei-ten haben was davon, weil die Schüler einen Tag frei kriegen dafür.

Es ist also sozusagen eine Win- win-Situation! Also, macht da alle mit, das ist eine sehr, sehr gute Sache und es wird sehr viel Geld gesammelt für Afrika und Leute, die es ganz dringend brauchen.“

Schaut Euch Jan Delays Videobotschaft an!

www.aktion-tagwerk.de

besonderer Abend: „Wir wurden vom Hotel abgeholt, ich ging neben vielen nationalen und internationalen Stars über den roten Teppich, vorbei an vielen Fotografen, um dann anschlie-ßend das goldene Reh in Berlin entge-genzunehmen. Das ist schon etwas ganz Besonderes“, berichtet die Preis-trägerin anschließend.

Nora nutzte den Abend auch gleich, um neue Kontakte zu knüpfen. „Ich habe lange mit der dänischen Kronprinzes-sin Mary gesprochen, sie war sehr an dem Schülerengagement in Deutsch-land interessiert und wollte wissen, wie der ‚Tag für Afrika‘ abläuft“, erzählt Nora begeistert. Auch mit Schauspielerin Josefine Preuß, Fuß-ball-Star Philipp Lahm, Musiker Rea Garvey oder Moderator Kai Pflaume, um nur einige zu nennen, hat sie sich über Aktion Tagwerk unterhalten. „Es wäre toll, wenn aus diesen Gesprächen etwas wächst. Darum geht es ja schließlich auch.“Bei der 66. BAMBI-Verleihung wurden neben Nora viele bekannte Künst-ler wie der deutsche Schauspieler Elyas M’Barek und die Rockband U2 ausgezeichnet. Rund 4,46 Millionen Zuschauer verfolgten die BAMBI-Ver-

Nora W

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leihung live im Fernsehen mit. Eine tolle Gelegenheit, um die Kampagne „Dein Tag für Afrika“ deutschlandweit noch bekannter zu machen und noch mehr Schulen davon zu überzeugen, mitzumachen.

\\ Das\Aktion-Tagwerk-Team

Nora Weisbrod mit Kronprinzessin Mary von DänemarkNora Weisbrod mit Rea Garvey

5www.aktion-tagwerk.de

RUND UM AKTION TAGWERK

Ab der Kampagne 2015 hat Aktion Tagwerk einen neuen Kooperati-onspartner: die Hilfsorganisation Brot für die Welt. Die Organisation setzt sich schon seit über 50 Jahren erfolgreich für die Armen ein. In mehr als 90 Ländern rund um den Globus befähigt Brot für die Welt Menschen, aus eigener Kraft ihre Lebenssitu-

ation zu verbessern. Dabei arbeitet Brot für die Welt eng mit lokalen Partner organisationen zusammen. Bei Bedarf werden diese auch durch die Entsendung von Fachkräften und Freiwilligen unterstützt. Durch Lobby-, Öffentlichkeits- und Bildungs-arbeit in Deutschland und Europa beeinflusst Brot für die Welt politi-

Gemeinsam stark!

Eine Einladung vom Bundespräsi-denten flatterte im Frühjahr 2014 ins Büro von Aktion Tagwerk. Beim Bür-gerfest des Bundespräsidenten vom 5. bis zum 6. September 2014 durften sich ausgewählte Organisationen im Schloss Bellevue vorstellen. An die-sem Wochenende luden Konzerte, Gespräche und Mitmach-Aktionen dazu ein, sich rund um das Thema frei-williges Engagement auszutauschen.

Bundespräsidenten!

Zu Gast beim

Da durfte Aktion Tagwerk natürlich nicht fehlen. In seiner Begrüßungs-rede am Samstag lobte Bundes-präsident Gauck die Arbeit von Aktion Tagwerk und wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern Großes bewirken kann. Etwa 12.000 Besucherinnen und Besucher tummelten sich bei sonnigem Wetter an den beiden Tagen im Schlosspark.

Viele von ihnen testeten an unserem Infostand den Afrika-Parcours oder füllten eine „Tagwerk-Postkarte“ aus, auf der sie ihre Gedanken zum Thema „Bildung ist …“ notierten und unter #tagwerk über die Sozialen Netz-werke veröffentlichten. Große und kleine Besucherinnen und Besucher machten so gemeinsam mit uns dar-auf aufmerksam, wie wichtig Bildung für Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt ist.

\\ Stella\Reschke

Eine premiere gab es auch:

Der neue Info-Film über Aktion Tagwerk wurde vorgestellt.Er wurde komplett ehrenamtlich erstellt und zeigte beim Bürger-fest, wie vielfältig man sich mit und für Aktion Tagwerk einset-zen kann! Kennt Ihr ihn schon?

Schaut hier mal rein:

sche Entscheidungen im Sinne der Armen und schafft ein Bewusstsein für die Notwendigkeit einer nachhal-tigen Lebens- und Wirtschaftsweise. Schwerpunkte der Arbeit sind Ernäh-rungssicherung, die Förderung von Bildung und Gesundheit, die Achtung der Menschenrechte und die Bewah-rung der Schöpfung. Aktion Tagwerk und Brot für die Welt wollen zusam-men die entwicklungspolitische Bildungsarbeit der Kampagne erwei-tern. Gemeinsam wollen wir noch mehr Schulen erreichen und mehr

Aus der Küche duftet es nach Erd-nüssen und Mango, auf dem Flur studiert eine Gruppe unter Anleitung von Bongani Justice den südafrika-nischen Gummistiefeltanz ein, in der Aula proben zwei Schülerinnen ihren Trommelauftritt und dazwi-schen schwirrt das Tagwerk-Team in gelben T-Shirts herum. Alle sind

mitten in den Vorbereitungen für den afrikanischen Abend beim Pro-jektinformationstreffen (PIT). Dort treffen sich einmal im Jahr Tag-werker aus ganz Deutschland für ein Wochenende und diskutieren, kochen oder basteln in verschiedenen Work-shops rund um das Thema Afrika. Der afrikanische Abend ist dabei immer ein Highlight, aber auch sonst hat das PIT einiges zu bieten. So testeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim PIT 2014 ihr Wissen über Kakao-produktion in der Elfenbeinküste, versetzten sich in einem Rollenspiel

in die Gefühle der Ruander 20 Jahre nach dem Genozid, lernten bei einem Stationslauf, wie Sport als Motor für die Jugend im südlichen Afrika wirken kann, und erlebten den Alltag von Kindern in Uganda und Sambia mit Tänzen, Spielen und Liedern nach. Am Ende des PITs konnte man von vielen

Ein Wochenende rund um Afrika –

Tagwerker aus ganz Deutschland beim Projektinformationstreffen

begeisterten Schülerinnen und Schü-lern hören: „Wir wollen nächstes Jahr wiederkommen!“

Auch beim PIT 2015 wird es neben spannenden Workshops wieder kre-ative Ideen für den Aktionstag, Tipps für die Jobsuche und Eindrücke aus den unterstützten Bildungsprojek-ten geben. Vollbepackt mit aktuellen Infos, Kontakten zu anderen Tagwer-kern und tollen Erlebnissen kehrt Ihr dann an Eure Schulen zurück und organisiert mit Euren Mitschülerinnen und Mitschülern Euren Aktionstag.

\\ Stella\Reschke

Schüler für nachhaltige Entwicklung begeistern. Mit dem Erlös aus der Kampagne 2015 wird erstmals auch ein Projekt von Brot für die Welt in Ghana unterstützt.

\\ Johannes\Küstner

Bongani Justice war unser Volontär aus Südafrika.

Schaut mal auf Seite 26, er hat Euch eine Mail geschickt!

Interesse geweckt? Das nächste PIT ist vom 24. bis 26. April 2015.

Macht mit! Mehr Infos unter www.aktion-tagwerk.de

6 www.aktion-tagwerk.de

Die Antwoord ist eine südafrikanische Rap-Rave-Band aus

Kapstadt

Auch im Jahr 2014 hat Aktion Tag-werk wieder ein Benefizkonzert veranstaltet. Am 15. August hieß es im KUZ (Kulturzentrum) in Mainz: Bühne frei für Samy Deluxe.

Samy Deluxe unterstützte in diesem Jahr mit seiner Band erstmals die Arbeit des Vereins Aktion Tagwerk. Mit dem Erlös des Konzertes wurden Bildungsprojekte des Aktion-Tag-werk-Projektpartners Human Help Network für Kinder und Jugendliche in Afrika unterstützt.

Das Warm-up für das Benefizkon-zert machte die Mainzer Band ACHTzuEINS mit entspannter Gitar-renmusik und tollen deutschsprachi-gen Texten. Im Anschluss verzauberte Sängerin Mine das Publikum mit ihren poetischen und tiefgründigen Texten. Mehr über Mine erfahrt Ihr im Interview auf dieser Seite.

Mit den Worten „Habt Ihr mich vermisst?“ betrat schließlich Samy Deluxe die Bühne und hatte inner-halb kürzester Zeit die Zuhörer auf seiner Seite. Mit alten Hits und neuen Songs aus seinem Album „Männlich“ brachte Samy beste Stimmung ins KUZ. Nach eineinhalb Stunden geball-

ter Sprachakrobatik waren die Kon-zertbesucher restlos begeistert. Einer der Höhepunkte des Abends war ein spontaner, gemeinsamer Auftritt von Samy Deluxe und Mine.

Durch ihre Auftritte beim Benefizkon-zert haben alle Künstler ein musika-lisches Zeichen gesetzt und gezeigt, wie wichtig es ist, sich zu engagieren.

Interview mit der Sängerin Mine

Wie hat Dir Dein Auftritt beim Aktion-Tagwerk-Benefizkonzert gefallen und wie war die Zusam-menarbeit mit Samy Deluxe?

Es war ein cooles Konzert. Alles sehr rund und sehr liebe Menschen und eine wichtige und gute Sache! Die Zusam-menarbeit mit Samy war sehr angenehm. Er ist ein sehr gelas-sener und trotzdem arbeitswütiger Mensch. Und, da es eine spontane Session war, war es auch sehr unge-zwungen.

Was war das Verrückteste, das Dir jemals auf der Bühne passiert ist?

Hm ..., am IDAHOT in diesem Jahr hab ich mir einen bösen Fauxpas geleis-tet. Ich wollte sagen: „Aufstehen gegen Intoleranz“ und sagte verse-hentlich „Aufstehen gegen Toleranz“. Ich hab mich zwar gleich verbessert, aber das war mir schon sehr peinlich.

Am 10. Oktober ist Dein Debüt-Album erschienen. Was ist das für ein Gefühl, das erste eigene Album auf den Markt zu bringen?

Na, ein sehr gutes! Wir haben lange dafür geschuftet und ich bin sehr zufrieden damit. Das beste Gefühl war auf jeden Fall, es fertigzustellen und zu merken, dass man es genau so und nicht anders gut findet.

Benefizkonzert 2014Aktion Tagwerk

Gibt es afrikanische Musiker, die Dich inspirieren und die auch Deine Musik beeinflusst haben?

Puh, die gibt es bestimmt: „Die Antwoord“ fällt mir spontan ein.

Wie wichtig sind für Dich Soziale Netzwerke?

Ich nutze sie vor allem für Werbung. Ich bin jetzt nicht der Typ, der schreibt, wann er, wo frühstückt, oder der wissen will, wann wer, wo früh-stückt.

Was möchtest Du Aktion Tagwerk für die nächste Kampagne mit auf den Weg geben?

Dass es gut und wichtig ist, dass es Kampagnen wie Aktion Tagwerk gibt, und ich wünsche Euch natürlich viel Erfolg!

\\ Esther\Nischwitz

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Mine

Samy Deluxe ACHTzuEINS

7www.aktion-tagwerk.de

RUND UM AKTION TAGWERK

Bund

esbü

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ainz

Mein FSJ mache ich bei @Aktion_Tagwerk, da ich viele eigene #Erfahrungen sammeln möchte und neue Dinge lernen will, vor allem über #Afrika.

Auf meinem #Schreibtisch darf nie fehlen: #Post-it! Die beste Art, sich etwas zu merken. Und eine Tasse #Tee, aber auf keinen Fall Früchtetee.

Ich liebe es, zu #lesen und ins #Theater zu gehen. Gerade lern ich eine neue Sprache und zwar #Portugiesisch, das macht mir auch viel #Spaß!

Gesine Allmann, 19 @Aktion_Tagwerk

Das FSJ bei @Aktion_Tagwerk zeigt mir, wie viel man mit dem richtigen #Einsatz und viel #Spaß erreichen kann!

Ohne #Kaugummis und #Kaffee bin ich nicht einsatzfähig. Dementsprechend sind das die Dinge, die niemals fehlen dürfen!

Ich möchte in diesem Jahr vielen Schülern zeigen, wie wichtig es ist, ein reales #Weltbild mit dem eigenen #Lebensstil abzugleichen.

Nina Maria Varga, 20 @Aktion_Tagwerk

Ich mache ein #FSJ bei @Aktion_Tagwerk, weil ich meine sozialen Kompetenzen ausbauen möchte und vor der #Uni erst etwas Praktisches machen will.

Ich liebe #Konzerte, #Festivals und #Reisen, vor allem in weit entfernte Länder.

Da es schön ist zu sehen, dass sich Schüler engagieren, gehören neue Anmeldungen für #DeinTagFürAfrika für mich zu einem gelungenen Arbeitstag.

Alex Bennett, 18 @Aktion_Tagwerk

Die FSJ'lerinnen und FSJ'ler

in 3 Tweets

8 www.aktion-tagwerk.de

Regi

onal

büro

Nor

drhe

in-W

estf

alen

Meine #Chaostheorie: Nach dem Aufräumen findet man weniger als zuvor! Das gilt auch für meinen Schreibtisch.

Ich bin großer #Serienjunkie und #Festivalfan! @GossipGirl und gute Musik machen einen Tag erst perfekt!

Die Projektreise durch #Ruanda hat meine Motivation für meine Arbeit bei @Aktion_Tagwerk noch gesteigert: Motivationslevel 1000!

Lotta Schütt, 19 @Aktion_Tagwerk

Ich hoffe, ein ganz tolles Jahr mit super Kollegen zu erleben und möglichst viele Schulen für die #Kampagne #DeinTagfürAfrika zu gewinnen.

#Tanzen, Lesen, #Kochen, Reden, Nähen, Radfahren und #Lachen. Das sind die Dinge die mir wichtig sind und die mich ausmachen.

Auf meinem Schreibtisch steht eine Tasse Kaffee, ein Kritzelzettel und zurzeit das neue #Memory für unseren #Afrikaparcours.

Charlotte Bock von Wülfingen, 19 @Aktion_Tagwerk

Regi

onal

büro

Ber

lin/

Bran

denb

urg

Mein #FSJ bei @Aktion_Tagwerk würde ich mit diesem Zitat begründen: Um Gutes zu tun, braucht’s keiner Überlegung. (Goethe)

Am liebsten #tanze ich, dann habe ich das Gefühl, die #Welt sei einen Moment perfekt. Außerdem würde ich am liebsten die ganze #Welt bereisen und kennenlernen.

Für mein #FSJ wünsche ich mir vor allem, dass wir es schaffen, einigen Menschen die Augen für die wichtigen Dinge zu öffnen, die uns leider oft zu fern sind.

Anna Deutsch, 21 @Aktion_Tagwerk

Bei @Aktion_Tagwerk habe ich eine spannende #FSJ-Stelle gefunden. Ich habe viel Freiraum für kreative Ideen. Mein Highlight bislang war die #Projektreise.

Das Schönste an der Arbeit ist, wenn sich neue #Schulen für #DeinTagfürAfrika anmelden. Das ist dann ein Erfolgsmoment und ich freue mich sehr für die #Kinder vor Ort.

Nach der Arbeit koche ich für mich und meine Freundin oder wir gehen in eins der vielen #Restaurants in unserem #Kiez, was in #Berlin so etwas wie Nachbarschaft ist.

Jan Kuckuck, 22 @Aktion_Tagwerk

Das FSJ bei @Aktion_Tagwerk mache ich, weil ich mich für die Entwicklungszusammenarbeit und besonders für #Afrika und seine Vielfalt interessiere.

Im Frühjahr 2014 habe ich in #Bonn mein #Abitur gemacht. In meiner Freizeit spiele ich #Fußball und unternehme gerne etwas mit Freunden.

@Gesine und @Lotta haben eine #Prezi über mich erstellt. Sie denken z. B. dass ich #Bahnschranken hasse und von #Basilikum satt werde.

Jonas Felder, 18 @Aktion_Tagwerk

Die FSJlerinnen und FSJler sind in vielen Sozialen Netzwerken für Aktion Tagwerk aktiv! Sie posten, twittern und liken auf Facebook, Twitter, YouTube und Instagram.

9www.aktion-tagwerk.de

DIE KAMPAGNE 2015

Die Welt vernetzt sich immer mehr – auch Afrika ist da keine Ausnahme. Handys, Internet und Soziale Netz-werke gehören auf unserem Nachbar-kontinent inzwischen genau wie bei uns zum Alltag, vor allem in den Städ-ten. In einigen afrikanischen Ländern haben sogar mehr Menschen Zugang zu Mobiltelefonen als zu Strom und sauberem Wasser! In Südafrika gibt es im Durchschnitt 118 Handys pro 100 Einwohner. Das kommt daher, dass viele Menschen mehrere SIM-Karten und Handys besitzen – eines für jedes Mobilfunknetz. So können sie immer zum günstigsten Tarif tele-fonieren.Das Handy ist in Afrika mit Abstand das wichtigste Mittel zur Vernetzung. Und es wird damit nicht nur telefo-niert, sondern das Mobiltelefon wird auch für alle möglichen anderen Dinge genutzt. In Ostafrika beispiels-weise kann man dank „M-Pesa“ Geld per SMS versenden und Rechnungen begleichen. An einem Kiosk, an dem man auch das Handy-Guthaben aufla-den kann, kann man dieses „mobile“ Geld einzahlen oder abheben. Ins-besondere in ländlichen Regionen, wo Menschen oft gar kein Bank-konto besitzen, ist das sehr nützlich. In Uganda nutzt schon die Hälfte aller Handybesitzer dieses Bezahlsystem.

Und es gibt viele weitere Nutzungs-möglichkeiten: Bauern können mit ihrem Handy die aktuellen Markt-preise für ihre Produkte abrufen und sich über den Wetterdienst über die besten Aussaat- oder Erntezeitpunkte informieren. Außerdem gibt es Ange-bote, die bei der Jobsuche helfen oder Informationen über Gesund-heitsdienste direkt zu den Menschen bringen. Das Ganze funktioniert auch ohne Smartphone, nur per SMS.

Die Bürger afrikanischer Länder vernetzen sich

untereinander und mit dem Rest der Welt

Internetanschlüsse sind noch nicht so weit verbreitet wie Handys, trotzdem wird das Internet immer wichtiger. In vielen größeren Städten gibt es inzwi-schen an jeder Ecke Internet-Cafés. Auch in zahlreichen Schulen und Universitäten werden immer mehr Computerräume eingerichtet. Und in einigen Städten entstehen sogar jede Menge „Start-ups“, also junge Unter-nehmen, die hochmoderne Software, Internet- und Smartphone-Apps oder Computerspiele entwickeln.

Afrikanische Blogger diskutieren online über die Politik in ihren Län-

dern, Studenten organisieren sich über Facebook und Künstler ver-markten ihre neusten Werke online. Die Bürger afrikanischer Länder ver-netzen sich untereinander und mit dem Rest der Welt. Die moderne Technik ermöglicht es ihnen, der Welt von ihrem Alltag, ihren Träumen und Ängsten zu berichten und das einsei-tige, negative Bild über den „Armuts-Kontinent Afrika“ langsam zu ver-ändern.

Der technische Fortschritt in vie-len afrikanischen Ländern bedeutet jedoch nicht, dass alle an dieser Ent-wicklung teilhaben. Viele Menschen bleiben weiterhin von den modernen Vernetzungsmöglichkeiten ausge-schlossen: weil sie nicht genug Geld für ein Handy haben oder auch ganz einfach, weil sie nicht lesen und sch-reiben können und daher SMS und Internet nicht nutzen können.

Die weltweite Vernetzung hat auch noch ganz andere Schattenseiten. So landen jährlich Tausende von Ton-nen aussortierten Elektroschrotts – vor allem aus Europa – auf großen Müllkippen, wie beispielsweise in Agbogbloshie nahe der ghanaischen Hauptstadt Accra. Dort verbrennen Kinder und Jugendliche ausrangierte Smartphones, Flachbildschirme und

Computer, um daraus noch ver-wertbares Metall herauszulösen. Das Metall verkaufen sie und verdie-nen damit ihren Lebensunterhalt. Der Rauch der brennenden Technikgeräte macht die umliegende Bevölkerung krank und giftige Bestandteile aus dem Schrott verseuchen den Boden sowie die nahegelegene Lagune.

Veränderung durch Vernetzung

Wie so vieles bringt die Vernetzung also Chancen und Risiken mit sich. Sicher ist nur: Die modernen Kom-munikationsmittel verändern die Welt und ganz besonders auch den afrikanischen Kontinent. Wir wol-len mit der Kampagne „Dein Tag für Afrika“ 2015 diese neuen Entwicklun-gen sowie auch unsere eigene Ver-netzung und Verbindung mit Afrika in den Vordergrund stellen. Deshalb lautet das Motto unserer diesjährigen Kampagne „Vernetzen. Verbinden. Verändern.“ Macht auch Ihr am Aktions tag mit und vernetzt Euch mit uns und untereinander, verbindet Spaß und Engagement und verän-dert mit Eurem persönlichen Einsatz die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen in unseren Projekten!

\\ Katrin\Dörrie

Vernetzen. Verbinden. Verändern.

K a mpagnenmo t t o:

10 www.aktion-tagwerk.de

„Mein Handy ist sehr wichtig für meine Arbeit als Tierärztin und ich benutze es oft. In Notfällen, wenn Tiere krank werden, können mich die Besitzer anrufen. Außerdem kann ich die Menschen später zurückrufen und nachfragen, ob die Behandlung gewirkt hat.“

Claudine Uwingaberi, Tierärztin im Projekt für alleinerziehende Mütter in Ruanda

„Hier in Ruanda ist das Handy von sehr großer Bedeutung. Man telefoniert nicht nur, es wird auch als Ersatz für Banken und digitales Bezahlen genutzt – über das MTN-Netzwerk läuft in Ruanda beinahe das komplette bargeldlose Bezahlen. Selbst die Ärmeren haben oftmals ein Handy, weil man dieses für die tägliche Arbeit nun eben braucht.“ Leopold Ruzibiza, Mitarbeiter der Strive Foundation, Ruanda

„Ich kann nicht verstehen, dass in Deutschland Handys nicht repariert werden. Das ist doch ein gutes und sinnvolles Geschäft. Gute Handwerker können damit viel Geld verdienen und ein sicheres Einkommen erwirtschaften. Und für die Handybesitzer ist die Reparatur doch auch günstiger, als ein neues Handy kaufen zu müssen.“ Ayatulahi Abubakar, Handyreparateur aus Ghana

„Muraho! Umeze ute?“ „Hallo! Wie geht es Dir?“

“I study, work and connect with people all around the world thanks to the digital age. It’s easy and cheap for me to complete my degree because I can

do it online. In some ways I also feel closer to everyone with social media.” Bongani Justice Makhubela, Volontär 2014 von Aktion Tagwerk, Südafrika

Wie reden wir miteinander? Wie begrüßen wir uns? Wie gehen wir auf Fremde zu? Jede Kultur hat ihre eigenen Regeln der Kommunikation. Und so sind wir mit offenen Augen und Ohren durch Ruanda gereist und haben die eine oder andere interes-

sante Erfahrung gemacht. Bei den drei amtlichen Landessprachen – Franzö-sisch, Englisch und Kinyarwanda –, die es in Ruanda gibt, fällt die Kom-munikation untereinander und auch mit Fremden oftmals nicht leicht. Die offizielle Amtssprache wird all-

mählich von Französisch auf Eng-lisch umgestellt – dies ist aber kein leichtes Unterfangen, da Französisch in Ruanda schon seit Generationen gesprochen wird. In den Schulen wird nun auf Englisch unterrichtet, damit die Jugend sich direkt an die neue Amtssprache gewöhnt. Die Umstel-lung der Sprache wird von den meis-ten als richtiger und wichtiger Schritt angesehen, um Ruanda besser in den Globalisierungsprozess einzubinden.

Doch auch andere Methoden der Kommunikation sind uns auf unserer Projektreise aufgefallen: So existiert beispielsweise ein Handzeichen, bei dem man mit dem Zeigefinger nach unten zeigt, um entgegenkommen-den Verkehr vor einer Polizeikontrolle in der Nähe zu warnen.

Was das Thema Umgang unterein-ander und auch mit uns angeht, ist uns ebenfalls einiges aufgefallen. Vor allem wie die Kinder miteinander kommunizieren, unterscheidet sich

von dem, wie wir es aus Deutschland gewohnt sind. Sie sind herzlicher und offener, umarmen sich oft und lachen viel.

Auf unserer Reise durch die entle-gensten Gebiete Ruandas wurden wir oft neugierig angeschaut. Dabei machte es kaum einen Unterschied, ob wir Kindern oder älteren Personen begegneten. Das war ein eigenarti-ges Gefühl für uns, da wir es nicht gewohnt waren, so im Mittelpunkt zu stehen. Vor allem in den ländlichen Gebieten wurden wir oft von einer Schar Kinder umringt, die uns neugie-rig begrüßte.

Bei unseren Besuchen der verschiede-nen Projekte wurden wir immer mit einer enormen Herzlichkeit und Gast-freundschaft begrüßt. Meist kamen auch Kinder auf uns zu, nahmen uns bei der Hand und stellten viele Fragen über unser Leben und unseren Alltag.

\\ Alex\Bennett

Vernetzte Welt Stimmen aus unseren Projektländern

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DIE KAMPAGNE 2015

Das benotigst Du:

Tonblumentopf mit Loch

8 Lagen Butterbrotpapier

Bleistift, Schere, Pinsel, (Acryl-)Farbe

Großes Gummiband

Tapetenkleister

:So wird‘s gemacht:

1. Kleister anrühren

2. Umrisse vom Blumentopf auf allen 8 Lagen Butterbrotpapier nachziehen und ausschneiden (reichlich Abstand zum Rand lassen!)

3. Jeweils immer 1 Lage Papier mit Kleister bestreichen und über den Topf spannen (Keine Luft einschließen und vorsichtig glatt streichen; nicht zu viel Spannung!)

4. Rand mit Kleister nochmals einstreichen und Gummiband um den Topf spannen

5. Nach dem Trocknen bemalen

Erdnussbananen aus Ghana, für 5 Personen

„Kwadu nenkate“

So geht’s:

1. Zwiebeln in Öl andünsten

2. Erdnüsse, Äpfel und Gewürze (Curry, Zucker, Pfeffer, Salz, Zitronensaft)/Gewürzpaste hinzugeben

3. Bei starker Hitze 3 Minuten anbraten

4. Äpfel und Apfelsaft hinzugeben, ablöschen

5. Unter ständigem Rühren 20 Minuten köcheln lassen

6. Bananen in kleine Stücke schneiden, ca. 15-20 Minuten gut durchbraten und abtropfen

7. Eigelb stark rühren

8. Bananen im Eigelb wenden und erneut braten

9. Die Soße und die Bananen werden gemischt und heiß serviert.

10. Perfekt passt dazu Hühnchen und Reis.

Das benotigst Du:

8 in kleine Stücke geschnittene Kochbananen

6 Eigelb

Öl

300 g gemahlene Erdnüsse

2 geriebene Äpfel

2 Zwiebeln

Gewürze: Currypulver, Salz, Pfeffer, Zucker, Zitronensaft oder Erdnuss-Gewürzpaste

1 – 2 cl Apfelsaft

:

Afrikanische Trommel

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FUßABDRUCK VERBESSERN Testet Euren ökologischen Fußabdruck und beratet, wie Ihr ihn verbessern könnt. Vielleicht könnt Ihr an Eurer Schule sogar eine Umweltschutz-AG starten. www.fussabdruck.de

FAIR TRADE-SCHULKIOSKStellt Euren Schulkiosk auf fair gehandelte Leckereien um und organisiert Aktionen für den Fairen Handel. www.fair4you-online.de

STROMWECHSEL-PARTY Bei der Stromwechsel-Party sind Schüler und Eltern willkommen. Eintrittskarte ist die Stromrechnung. Auf der Party gebt Ihr Tipps für gute Ökostroman-

bieter und haltet Wechselformulare bereit. Wer sich auf der Party für den Wechsel entscheidet oder schon Ökostrom hat, bekommt etwas Schönes. www.oekostrom-anbieter.info

GERECHTIGKEITSFORSCHER Stöbert bei Organisationen wie Aktion Tagwerk und Brot für die Welt, wie nachhaltige Entwicklung möglich ist. Macht mit beim PIT, ladet unser Infomobil an Eure Schule ein oder schenkt Euren Lehrern die Zeitschrift „Global Lernen“ oder die Aktionsmappe „Mach mal Zukunft“ von Brot für die Welt, damit Gerechtigkeit im Unterricht noch öfter zum Thema wird. www.brot-fuer-die-welt.de

GUT KAUFENSchafft mit einem „Kauf-nix-Tag“ Aufmerksamkeit für faires Wirtschaften oder beteiligt Euch an einem konsumkriti-schen Stadtrundgang. www.weltbewusst.org

LEBENSMITTEL RETTENMacht der Verschwendung ein Ende und werdet Lebensmittel retter. www.lebensmittelretten.de

ELEKTROSCHROTT RICHTIG ENTSORGEN Sorge dafür, dass Deine alten Handys nicht auf Müllhal-den in Entwicklungsländern landen und dort die Umwelt verschmutzen. Recycle sie richtig, zum Beispiel hier: www.nabu.de/handyrecycling

NEUES OUTFIT Kommt ohne Geld zu einem neuen Outfit – mit einer Klamottentausch-Party.

\\ \Johannes\Küstner

„Dein Tag für Afrika“

und dann?

Aktionsmappe „Mach mal Zukunft“ (Art.Nr. 117110030)

Postkarte „Was kann ich tun?“ (Art.Nr. 119106900) Für noch mehr

Anregungen bestellbar über [email protected]

Eure Schule hat erfolgreich am Aktionstag teilgenommen. Durch die Aktion haben alle erlebt, dass wir uns für benach-teiligte Menschen einsetzen können. Viele sind nun moti-viert, sich weiter zu engagieren. Was fangt Ihr mit dieser Motivation an? Logisch: im nächsten Jahr wieder bei „Dein

Tag für Afrika“ mitmachen. Nach dem Aktionstag ist vor dem Aktionstag! Aber Ihr wollt ja nicht nur einen Tag im Jahr Gutes tun. Hier geben wir Euch ein paar Tipps, was Ihr zwi-schen zwei Aktionstagen für eine bessere Welt tun könnt …

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KREATIVES FÜR DIE PAUSE

* Stadt im Süden Ruandas

** ein festgekochter Brei aus Hirse

*** afrikanische Raben (Schildraben)

Jedes Kind kennt den Spruch, mit dem unsere Märchen beginnen: „Es war einmal ...“ Er ruft sofort die

Erinnerung an Geschichten hervor, die uns in eine Welt voller Wunder und

Abenteuer entführen. Das Geheim-nis der Märchen ist die Gabe, die alle Menschen auf der Welt teilen: die Fantasie. Egal ob in Berlin, Köln, Kigali

oder Butare* – wir alle entfliehen gerne in eine andere Welt.

Da Deutschland und Ruanda über 6.000 Kilometer ausein-anderliegen, sind die Märchen jedoch sehr unterschiedlich. Oder? Leopold Ruzibiza hat uns auf unserer Projektreise durch Ruanda begleitet und uns sein Lieblingsmärchen erzählt. Es beginnt so:

„Kera habayeho …“, denn auch ruandische Märchen haben ihr eigenes „Es war einmal ...“

Kera habayeho, ein armer Mann, der zusammen mit seiner Frau und seinen sieben Kindern dicht am Regenwald wohnte. Der Jüngste seiner sieben Söhne hieß Sor­gho und war der Schlauste der Familie. Eines Nachts hörte er, wie sein Vater und

seine Mutter planten, ihn und seine sechs Geschwister im Dschungel auszusetzen, da sie sie nicht mehr ernähren könnten.

Sorgho schlich daraufhin heimlich aus der Hütte und sammelte kleine Steinchen auf. Am nächsten Morgen ging die ganze Familie in den Regenwald, immer tiefer und tiefer hin­ein. Als Vater und Mutter sicher waren, dass ihre Söhne niemals alleine den Weg zurück­finden würden, verschwanden sie unauffällig. Als die Geschwister das bemerkten, waren sie todunglücklich, da sie glaubten im Regenwald sterben zu müssen. Da sprach der kleine Sorgho: „Sorgt Euch nicht! Ich habe den ganzen Weg über Steinchen fallen lassen. Wenn wir ihnen folgen, kommen wir wieder sicher zu Hause an!“ Die Erleichterung der Brüder war groß und tatsächlich kamen sie nach ein paar Stunden unversehrt bei ihrer Hütte an.

Ihre Eltern waren erstaunt, dass die Kinder nicht im Dschungel gestorben waren.

Für ein paar Tage kehrte Ruhe in das Leben der Familie ein. Doch bald wurde das Essen wieder knapp und die Eltern beschlossen erneut, ihre Söhne in den Regenwald zu führen, um sie loszuwerden. Wieder hörte Sorgho den Plan seiner Eltern. Er war jedoch so müde von der Arbeit auf den Bananenplantagen, dass er das Steinesammeln auf den frühen Morgen verschob. Am nächsten Morgen ließ seine Mutter ihn jedoch nicht aus den Augen, sodass er keine Gelegenheit fand, die Steine zu sammeln. Bevor die Familie wieder in den Wald ging, gaben die Eltern jedem ihrer Söhne ein Stück Amasaka** und sagten: „Hier bekommt Ihr ein wenig Essen. Teilt es Euch gut ein, denn wir werden lange im

Regenwald bleiben, um Holz zu schlagen!“

Dieses Mal führten die Eltern ihre sieben Söhne noch tiefer in den Dschungel. Da der kleine Sorgho diesmal keine Steinchen hatte, um den Weg zu markieren, zupfte er jedes Mal ein kleines Stück vom Amasaka ab und warf es auf den Weg. Nachdem sie an der tiefsten Stelle des Dschungels angekommen waren, verließen die Eltern ihre Kinder erneut. Da sprach Sorgho: „Brüder, sorgt Euch nicht! Ich habe Stücke vom Amasaka auf den Weg fallen lassen, die uns nach Hause leiten werden!“ Da beruhigten die Brüder sich und schlugen den Weg nach Hause ein. Doch sie konnten die Amasaka­Stücke nicht finden, egal wie verzweifelt sie suchten. Während ihrer Pause im Wald waren große schwarz­weiße Icyiyoni*** gekom­men und hatten das ganze Amasaka aufgepickt. Da die Brüder nun keinen Wegweiser mehr hatten, dauerte es nicht lange bis sie sich in dem großen und bedrohlichen Regenwald

verlaufen hatten ...

Natürlich ist das Märchen hier noch nicht zu Ende, aber bestimmt wisst Ihr schon wie es weitergeht, oder? Es gibt ein deutsches Märchen, das diesem sehr ähnlich ist. Wisst Ihr, welches ich meine?

Dieses Märchen soll Euch zeigen, dass es nicht nur große Unterschiede zwischen Deutschland und afrika-nischen Ländern gibt, sondern auch viele ungeahnte Gemeinsamkeiten. Zum Schluss will ich Euch auch noch verraten, wie unser „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ...“ auf Kinyarwanda, der Muttersprache in Ruanda, heißt: „Sinjye wahera, hahera umugani. Hapfuye imbwa n‘imbeba, hasigaye inka n’ingoma.“

\\ Lotta\Schütt

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„Kera habayeho…“

KreativaktionenAuch so kann Euer „Tag für Afrika“ aussehen! Nils hat mit seiner Klasse in der Fußgängerzone musiziert, aber auch ein Kuchenverkauf oder ein Flohmarkt wären denkbar. Bei den Kreativaktio-nen sind Eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Jobben

Til hat am Aktionstag ein Schnupperpraktikum auf dem Mainzer Wochenmarkt gemacht. Jedes Jahr öffnen viele Betriebe ihre Türen und bieten Euch einen tollen und inter-essanten Schülerjob am Aktionstag! Auf unserer Jobbörse findet Ihr ab März freie Stellen in Eurer Nähe!

www.aktion-tagwerk.de/jobboerse

JOBBÖRSE Benefiz

Sportlich ging es an Marcs Schule zu. Sie organisierten gemeinsam ein Benefiz-Fußballspiel und spendeten den Erlös.

Fußball ist nicht so Euer Ding? Auch in jeder anderen Sportart lässt sich ein Benefiz-Spiel veranstalten. Oder wie wäre es mit Musik? Engagiert die Schulband oder den Chor und ladet zu einem Benefizkonzert auf Euren Schulhof ein.

Hilfsdienste

Du bist noch unter 13 Jahre alt und darfst laut Jugendarbeitsschutzgesetz noch nicht arbeiten oder hast keinen passenden Job gefunden? Mach es wie Pia und leiste einen Hilfsdienst in Deinem Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis.

Ob Babysitten, Rasenmähen, Unkraut-jäten, den Hund ausführen oder den Keller ausmisten – Eure Hilfsdienste können ganz unterschiedlich aussehen.

Mach es wie Til, Pia oder Marc und zeige allen, wie Du Deinen Aktionstag verbracht hast. Einfach Dein Bild auf Facebook, Instagram oder Twitter posten und mit #Tagwerk markieren!

Mehr Informationen und viele weitere Ideen, wie Ihr Euren Aktionstag zu einem unver-gesslichen Erlebnis machen könnt, findet Ihr unter:

www.aktion-tagwerk.de in der Rubrik „Mit machen“ Oder Ihr scannt den QR-Code:

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ES IST DEIN TAGWERK

Tagwerk ist, was ihr daraus macht!

Ghana Das westafrikanische Ghana ist ein neues Projektland von Aktion Tagwerk. Das Land ist wohlhabender als seine Nachbarländer. Es exportiert Gold, Kakao und seit einigen Jahren auch Öl. Doch die Einnahmen kommen bei großen Teilen der Bevölkerung nicht an. Ein Drittel der Menschen in Ghana lebt noch immer in Armut und ist von Bildung und Gesundheitsversorgung ausgeschlossen. Eigentlich ist Ghana in der Region als ein Land mit begab-ten Handwerkern bekannt, doch die Ausbildungen an Berufsschulen haben Schwächen. Sie sind nicht praktisch genug. Die traditionellen Ausbildun-gen im Betrieb wiederum sind meist schlecht organisiert und vermitteln zu wenig theoretisches Fachwissen. Aktion Tagwerk unterstützt ab 2015 das Opportunities Industrialization Center (OIC), eine Partnerorganisation von Brot für die Welt. Diese bietet eine verbesserte traditionelle Lehre an und unterstützt die Absolventinnen und Absolventen dabei, selbst ein Geschäft aufzubauen.

ElfenbeinküsteDie Elfenbeinküste (offiziell Côte d’Ivoire) erholt sich immer noch von dem Bürgerkrieg, der von 2002 bis 2007 in dem Land wütete und 2010/11 nochmals für sechs Monate aufflammte. Diese Krisen hatten auch Auswirkungen auf die Bildungssituation im Land: Zeitweise waren alle Schulen geschlossen. So können heute nur 48 Prozent aller jungen Men-schen zwischen 15 und 24 Jahren lesen und schreiben; nur 62 Prozent aller Kinder sind eingeschult. Aktion Tagwerk unterstützt ein Ausbildungs- und Jugendzentrum in Duékoué, einer Stadt im Westen des Landes, die ganz besonders von den Unruhen 2010/11 betroffen war. In dem Zentrum werden verschiedene Berufsausbildungen für Jugendliche sowie Alphabe-tisierungskurse angeboten, um Jugendlichen der Region eine Zukunftsper-spektive zu geben. Außerdem leistet das Zentrum intensive Friedensarbeit.

SüdafrikaObwohl die Apartheid (Rassentrennung) schon seit 1990 offiziell vorbei ist, haben schwarze und farbige Kinder und Jugendliche in Südafrika immer noch weniger Chancen, eine gute Bildung zu genießen und Arbeit zu fin-den, insbesondere, wenn sie in den Townships (während der Apartheid angelegte Wohnviertel für die schwarze und farbige Bevölkerung) leben. Aktion Tagwerk unterstützt seit 2010 das Berufsausbildungszentrum in Ennerdale, einer Vorstadt von Johannesburg. Benachteiligte Jugendliche aus den umliegenden Townships können dort jedes Jahr eine Ausbildung in einem handwerklichen Beruf absolvieren.

UgandaUganda ist eines der jüngsten Länder der Welt – rund die Hälfte aller Uganderinnen und Ugander sind jünger als 15 Jahre. Rund 70 Prozent sind sogar unter 24 Jahre alt. All diese jungen Menschen benötigen eine Zukunftsperspektive. Aktion Tagwerk unterstützt ein Jugendzentrum in der ugandischen Kleinstadt Kamuli. Dort werden eine Vielzahl an Freizeit- und Ausbildungsmöglichkeiten angeboten. Insbesondere werden in dem Zentrum auch Mädchen und junge Frauen gefördert.

RuandaDas kleine zentralafrikanische Land ist das Schwerpunktland von Aktion Tagwerk. Seit dem Genozid (Völkermord) 1994, bei dem fast eine Million Ruander ermordet wurden, hat das Land große Fortschritte gemacht. Die Wirtschaft wächst schnell und inzwischen werden 92 Prozent aller Kinder eingeschult. Dennoch bleiben viele Probleme. So wachsen viele Kinder ohne Eltern auf, da diese vom Völkermord traumatisiert sind und sich nicht um ihre Kinder kümmern können oder weil die Eltern an Krankheiten wie Malaria und HIV/Aids sterben. Mit dem Erlös aus der Kampagne unter-stützt Aktion Tagwerk sogenannte Kinderfamilien, also Kinder, die ohne Eltern aufwachsen, sowie alleinerziehende Mütter. Außerdem werden das Straßenkinderzentrum „Les Enfants de Dieu“ und ein Jugend- und Aus-bildungszentrum in Gatenga gefördert. Aktion Tagwerk setzt sich zudem für die Anerkennung des Sports für Menschen mit Behinderung ein und fördert das National Paralympic Committee (NPC).

BurundiBurundi, das südliche Nachbarland von Ruanda, ist laut den Vereinten Nati-onen eines der ärmsten Länder der Welt. Trotzdem hat es in den vergange-nen Jahren große Fortschritte im Bildungsbereich gemacht. Wurden 2005 noch lediglich 57 Prozent aller Kinder eingeschult, waren es 2010 schon 94 Prozent. Aktion Tagwerk unterstützt die Anstrengungen des Landes im Bildungsbereich durch die Mitfinanzierung des Projektzentrums Kajaga in der Hauptstadt Bujumbura, wo knapp 1000 Kinder und Jugendliche den Kindergarten, die Primar- oder Sekundarschule besuchen oder eine Berufs-ausbildung absolvieren können. Darüber hinaus ist im Jahr 2015 ein Klein-projekt mit dem lokalen Projektpartner, der Fondation Stamm, geplant.

In diese Länder & Projektefließt Euer Erlös

16 www.aktion-tagwerk.de

Unterstützte Länder durch Schulpartnerschaften

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WEM DU HILFT

Acht kleine Ferkel tummeln sich um unsere Beine und quieken aufgeregt. Wir sind in Save, wo Aktion Tagwerk eine Kooperative alleinerziehen-der Mütter unterstützt, die eine

Schweine zucht betreibt. Jacqueline, eine Frau aus dem Projekt, zeigt uns stolz die Ferkel, die ihre Sau vor Kur-zem geboren hat. Erst seit einem Jahr hat jede Mutter eine Sau, um die sie sich kümmert. Zur Unterstützung kam regelmäßig eine Tierärztin vor-bei, um die Tiere zu impfen und den Frauen bei der Versorgung zu helfen.

Jaqueline steht mit ihrem zweijäh-rigen Sohn auf dem Arm neben den Schweinen und lächelt zufrieden, denn die Versorgung der Schweine lohnt sich. Wenn die Ferkel ausge-wachsen sind, möchte Jaqueline sie verkaufen und sich von dem Gewinn eine Kuh kaufen. Mit einer Kuh kann man gut Geld verdienen: Kühe geben Milch und gebären Kälber, was man beides auf dem Markt verkaufen kann.

Doch ein Teil des Schweinezucht-projekts zu sein, bedeutet nicht nur zu lernen, wie man die Schweine gut versorgt. Jaqueline erzählt uns,

dass sie auch gelernt habe, wie man Gemüse im eigenen Garten anbaut, um sich selbst versorgen zu können. Auch die Gemeinschaft bedeutet ihr viel: Da die Frauen nicht auf sich

allein gestellt sind, sondern sich gegensei-tig helfen, kann sich Jaqueline mit allen Fragen oder Problemen an jemanden wenden. Bevor sie in das Projekt kam, war das

nicht so. Die meisten Frauen haben eine schwierige Vergangenheit hin-ter sich, wurden von ihren Familien verstoßen und mussten sich und ihr Kind allein versorgen. Das Projekt bietet ihnen nun die Möglichkeit, sich ein eigenes Leben aufzubauen und mit den Schweinen eigenes Geld zu verdienen.

Besonders stolz ist Jaqueline auf die Krankenversicherung, die sie nun von ihrem eigenen Geld bezahlt. Wenn ihr Sohn krank ist weiß sie, dass sie ihn zum Arzt bringen kann und er gut versorgt wird. Damit Jaqueline ihrem Sohn eine gute Zukunft bieten kann, legt sie viel von ihrem verdienten Geld beiseite. Doch genau wie bei allen anderen Frauen sind wir uns sicher, dass Jacqueline das schafft. Und wer weiß, vielleicht ist sie bald die Erste, die eine eigene Kuh besitzt.

\\ Charlotte\Bock\von\Wülfingen\und\Gesine\Allmann

„Saumäßig“unterwegs

Auf unserer Projektreise besuch-ten wir das Straßenkinderzentrum „Les Enfants de Dieu“ (EDD), das von Aktion Tagwerk unterstützt wird. Seit 2009 besteht eine enge Zusam-menarbeit. Das Zentrum kümmert sich um obdachlose Jugendliche. Sie sollen langsam wieder an ein „normales Leben“ herangeführt wer-den, damit sie irgendwann zu ihren Familien zurückkehren können, was oft aber aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist. Meike Brenner hat in der Kampagne 2014 ihr FSJ bei Aktion Tagwerk absolviert und ist nun über unseren Projektpartner HHN ein halbes Jahr lang Freiwillige im „EDD“. Wir sprachen mit ihr über ihre Eindrücke:

Hallo Meike, Du bist ja schon einige Zeit in Ruanda, wie hast Du die Zeit erlebt?Meike: Ich bin jetzt schon seit sechs Wochen hier, verrückt, nach einem Jahr wieder zu kommen und diesmal einen noch tieferen Einblick, auch in den Tagesablauf, zu bekom-men. Es ist schön, ein Teil des Projekts sein zu dürfen!

Was sind Deine Aufgaben? Meike: Eigentlich bin ich Lehrerin. Mit der ersten Klasse singe ich, male Bil-der oder wiederhole Wörter, da diese aus Kindern verschiedenster Lernstu-fen besteht. Manche Kinder kommen erst mitten im Schuljahr dazu, das heißt, sie sind erst ein paar Wochen bei uns und deswegen noch nicht sehr aufnahmefähig. Die Zweitkläss-ler sind schon recht gut in Englisch und in der dritten bis fünften Klasse

habe ich erst einmal gefragt, was sie machen wollen. Ich versuche, so viel wie möglich mit ihnen zu sprechen.

Was passiert im Projekt?Meike: Die Kinder sind freiwillig hier, viele machen einen Drogenentzug, da sie auf der Straße oft Klebstoff geschnüffelt haben oder an Marihu-ana geraten sind. Die Kinder leben sich nach und nach ein und gehen dann zur Schule, so haben sie die Chance auf eine Schulausbildung. Manchmal besuchen ehemalige Schüler das Projekt. Es ist ganz span-nend zu sehen, was aus ihnen gewor-den ist, viele machen eine Ausbildung oder studieren sogar. Außerdem schlafen die Kinder auch hier und bekommen drei Mahlzeiten am Tag. Es gibt typisch ruandisches Essen wie Reis und Maniok.

Stellst Du Dir die Rückkehr nach Deutschland schwer vor?Meike: Ich denke schon, dass es schwer wird zurückzukommen. Die Menschen hier sind so unglaublich nett und hilfsbereit, trotz Sprachbar-rieren versuchen sie, einem zu helfen und nehmen sich Zeit dafür. Die deut-sche Pünktlichkeit wird auch unge-wohnt für mich werden, hier kommt der Bus, wann er will, und fährt erst los, wenn er voll ist. Und wenn es hier regnet, geht niemand vor die Tür. Das finde ich ziemlich lustig. Ein Sprich-wort sagt dazu: „Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner haben die Zeit.“

Danke für das interessante Gespräch. Ich wünsche Dir noch einen tollen Tag.

„Es ist schön, ein Teil des Projekts sein zu dürfen!“ Interview mit Meike Brenner

\\ Das\Interview\führte\Anna\Deutsch

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in Ruanda

Über das Maniokstampfen

entmutigt: Viele Wurzeln, wenig Mehl. Es ist heiß.

Jean Paul erzählt von seinem Leben, erzählt, dass seine Eltern im Gefäng-nis seien, dass er das Geld für seine Schwestern verdiene und dass er froh sei, dass sie zur Schule gehen könnten.

Zwei Jungs kommen um die Ecke, die Farbe ihrer Shirts ist das typische Tagwerk-Gelb, auf ihrem Kopf ein Kanister. Sie schwanken. Eine Hand fährt immer wieder nach oben, stützt den Kanister. Daneben läuft ein jun-ges Mädchen. Ihre Haltung ist gerade, ihre Hände hängen ruhig herab. Für Solange Nyampinga ist es tägliche Routine. Kein einziges Mal greift sie nach dem Kanister auf ihrem Kopf. Er steht stabil, wie festgewachsen. Sie kommen näher und das schwap-pende Geräusch verrät den Inhalt der Kanister: Wasser. Kostbares Wasser. Abgefüllt ohne Wasserhahn. Es fin-det seinen Weg hinter die Wand, zur Kochstelle, in einen Topf aufs Feuer.

Das „Tock! Tock! Tock“ bestimmt weiterhin die Geräuschkulisse. Das Stampfen hört nicht auf, denn ohne

„Tock! Tock! Tock!“ Ein Schlag nach dem anderen. „Tock! Tock! Tock!“ Der Stock tanzt auf dem weißen Pulver auf und nieder. Ohne Pause hallt das stampfende Geräusch durch das Dorf. Dazwischen ein Ächzen, der Atem geht schwer. 15 Minuten sind bereits vergangen, aber die Wurzeln verwan-deln sich nur widerspenstig in Mehl.

Jean Paul Musabyimana ist das Ober-haupt der Familie, gerade erst 20 Jahre. Seine Familie sind seine fünf Schwestern. Keine Eltern, keine Ver-wandten, nur Kinder.

Wieder fährt der Stock auf die Maniok-Wurzeln nieder. Fester dies-mal, mit mehr Kraft. Doch der Erfolg ist gering. Ein Blick in den Holztrog

Viele Schulen in Deutschland sind bereits sehr aktiv für soziale Projekte im In- und Ausland oder pflegen sogar eine Partnerschaft zu einer Schule in den Ländern des Südens.Da wir diesen Einsatz unterstützen wollen, haben Schulen, die sich für eine Teilnahme an der Kampagne „Dein Tag für Afrika“ anmelden, die Möglichkeit, mit 25 % oder 50 % ihres Schulerlöses ein eigenes soziales Pro-jekt im In- oder Ausland zu fördern.

Auf dem Rückmeldebogen zur An meldung an der Kampagne „Dein

Unterstützung von Schulpartnerschaften

Soziales Engagement ist uns wichtig!

Tag für Afrika“ kann man den ent-sprechenden Wunsch äußern und erhält anschließend alle Infos zur Abwicklung und zum weiteren Proze-dere direkt von uns.

Ihr habt noch kein eigenes Partner-projekt, aber Interesse an einem per-sönlichen Schulpartnerprojekt? Dann haben wir genau das Richtige für Euch! Aktion Tagwerk bietet seit Kur-zem allen Schulen die Möglichkeit, mit einem Teilerlös ihres „Tag für Afrika“ ein eigenes Schulpartnerprojekt für Kinderfamilien in Ruanda von Human

Help Network (HHN) zu unterstützen. Dadurch helft Ihr Kindern und Jugend-lichen in Ruanda, die ohne Eltern leben, direkt und persönlich.

Wenn Ihr Euch für ein persönliches Schulpartnerprojekt entschieden habt und Euch bei uns meldet, erhal-tet Ihr ein Paket mit ausführlichen Informationen über Ruanda, über die Lebenssituation von Kinderfami-lien und über das Projekt, inklusive der ganz persönlichen Geschichte einer betroffenen Familie. Eure Leh-rer können diese Materialien im

Unterricht verwenden und Ihr erhal-tet so einen Bezug zu einem afri-kanischen Land mit seinen ganz anderen Lebensbedingungen. Jedes Jahr bekommt Ihr als Partnerschule aktuelle Informationen aus dem Projekt und aus dem Land Ruanda sowie eine weitere persönliche Fami-liengeschichte. Auf diese Weise lernt Ihr jedes Jahr eine neue Familie ken-nen und taucht in das Gesamtprojekt ein und erlebt die Entwicklungen im Projekt gemeinsam mit.

\\ Katrin\Pulipara

NAME DES PROJEKTS? KinderfamilienWO? Ruanda, Westprovinz, in den WäldernWER? Kinder, die ihre Eltern verloren habenWARUM? Die Eltern sind gestor-ben (zum Beispiel an HIV, Malaria, Tuberkulose) oder im Gefängnis. Armut und schwierige Alltagsbe-wältigung können zu Landflucht und Straßenkinderproblematik führen. ALTER? Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen

WIE VIELE FAMILIEN SIND IM PROJEKT? ca. 400 Familien (mit ca. 1.335 Kinder)WO LEBEN SIE? In ihren eigenen HäusernWELCHE UNTERSTÜTZUNG BEKOMMEN SIE? Schulbesuch, Krankenversiche-rung, psychologische Betreuung, „Startkapital", Arbeitsgruppen, Neubauten oder Renovierung der HäuserWIE VIEL GELD FLIEST IN DER KAMPAGNE 2015 IN DIESES PROJEKT? 60.000 €

Stampfen kein Mehl. Ohne Mehl kein Essen. Ein neues Geräusch mischt sich dazu. „Klack! Klack! Klack!“ Bereits gestampfte Wurzeln werden gesiebt, hüpfen auf dem Sieb auf und ab. „Klack! Klack! Klack!“ Eine gekonnte Bewegung trennt sie vom Mehl. Nach vorne, zur Seite, hoch und runter.

Endlich ist das Mehl fertig. Gestampft und gesiebt. Am Ende ist nicht mehr als eine Handvoll übrig. Es ist wenig, zu wenig, um alle satt zu machen. Die Arbeit von mehr als 20 Minuten landet innerhalb von Sekunden im kochenden Wasser. Ein Kochlöffel rührt und knetet das Mehl, bis es eine feste Masse ist.

Eine Handbewegung des Jungen schließt alle Anwesenden ein, einla-dend. Er zeigt auf den Tisch und auf die Maniok-Masse. Der Platz um den

kleinen Tisch vor dem Haus füllt sich schnell. Die Verheißung auf etwas zu Essen. Es wird geteilt. Jeder darf sich etwas nehmen: die Schwestern, die Nachbarskinder und wir in unseren gelben Shirts. Dazu eine schmack-hafte Erdnusssoße. Die weiße teigige Masse wird zerpflückt und wandert von der Hand direkt in den Mund.

\\ Lotta\Schütt

19www.aktion-tagwerk.de

WEM DU HILFST

Verbesserte Berufs- ausbildung in Ghana

Projek tbericht:

Amma Nyarko hat eine sieben Jahre alte Tochter und einen zweijährigen Sohn. Für ihre Kinder arbeitet sie hart, denn sie will ihnen eine gute Zukunft ermöglichen.

„Die Catering-Ausbildung war für uns die Rettung. Mein Leben war vorher ziemlich chaotisch. Ich habe schon als Kind als Tagelöhnerin gearbeitet. Als ich mit 15 meine Tochter Sandra bekam, habe ich auf der Straße gelebt. Ich war damals ziemlich verzweifelt und hatte Angst, dass ich meine Tochter nicht richtig ernähren kann. Nach meiner Ausbildung habe ich Kuchen und Chips gebacken und auf der Straße verkauft. Nach einem Jahr hatte ich genug Geld zusammen und habe einen Bratreisstand eröffnet. Von da an ging es ganz gut. Jetzt habe ich schon zwei Stände und verdiene ungefähr 20 Cedi (6 Euro) am Tag. Als Nächstes möchte ich eine kleine Gaststätte eröffnen. Ich arbeite so hart, weil ich will, dass es meinen Kindern mal gut geht.

Meine Große, Sandra, ist furchtbar klug. Sie hat in der Schule zwei Klassen übersprungen und kann schon viel besser Englisch als ich. Ich spare so viel Geld wie möglich. Vielleicht kann Sandra dann ja sogar mal studieren.“

\\ Johannes\Küstner

Amma NyarkoIST JETZT UNTERNEHMERIN

Wie erreichen Sie, dass die Jugendlichen ein Handwerk gut erlernen?Zuerst suchen wir sehr gute Handwerksmeister, die in der Lage sind, alle Ausbildungsinhalte in 6 bis 12 Monaten erfolgreich zu vermitteln. Die Jugend-lichen bereiten wir so vor, dass sie die Ausbildung motiviert und mit einem klaren Plan beginnen. Während der Ausbildung werden sie durchgängig von unseren Sozialpädagogen unterstützt. In Zusatzkursen während der Ausbil-dung lernen sie Lesen, Schreiben, Englisch und Betriebswirtschaft.

Wie sorgen Sie für erfolgreiche Unternehmensgründungen?Wir organisieren Gespräche mit Absolventen, die bereits erfolgreich ein Geschäft aufgebaut haben. Die Erfolgsgeschichten motivieren die Jugend-lichen enorm. Vor dem Abschluss werden die Voraussetzungen für eine Unter-nehmensgründung individuell geklärt. Unsere Begleitung hört dann nicht auf. Die Unternehmensgründer erhalten eine kontinuierliche Wirtschafts-beratung, die ihnen auch bei der Weiterentwicklung ihres Geschäftes hilft.

Ishmael Kofi Amosleitet das „Brot für die Welt“-

Projekt in Kumasi

… kann die Ausbildungsgebühr bei einem guten Handwerksmeister bezahlt werden50 €

Schon für… … bekommt ein Jugendlicher die Arbeitskleidung

für seinen Ausbildungsberuf 10 €… kann ein Schuhmacherlehrling mit

Übungsmaterial alle Produktionsschritte von Schuhen erlernen30 €

Eine gut bezahlte Anstellung zu finden, davon können viele Jugendliche in dem westafrikanischen Land nur träumen. Bessere Zukunftsaussichten hat, wer sich selbständig macht. Ein von Brot für die Welt finanziertes Projekt ermöglicht benachteiligten Jugend lichen eine gute Ausbildung und hilft ihnen, sich selbst eine Existenz aufzubauen. Mit dem Erlös aus der Kampagne „Dein Tag für Afrika“ wird dieses Projekt 2015 erstmals unterstützt. Derzeit gibt es 14 verschiedene Berufs-ausbildungen – vom Bäckerhandwerk bis zur Handy-Reparatur.

Warum sind die Beratungsangebote wichtig?Durch die Sozialberatung können die Jugendlichen ihre Probleme lösen. Finanzielle Schwierigkeiten, Beziehungsprobleme und niedriges Selbstbewusstsein gefährden den Ausbildungserfolg. Wir besuchen die Auszubildenden während ihrer Ausbildung regelmä-ßig. So können wir im Gespräch gut die Hauptprobleme erkennen und gezielt beraten.

Welche Beratung brauchen die Jugendlichen?Viele müssen neben der Ausbildung noch Geld für Ernährung und Ver-kehrsmittel verdienen. Dann machen wir mit ihnen einen Plan, wie sie das schaffen und trotzdem jeden Tag pünktlich beim Ausbildungsbetrieb sind. Und wir motivieren sie, dass sie die Ausbildung durchziehen. Unser Ziel ist, dass sie in ihre eigenen Stärken vertrauen und ihr Leben selbst in die Hand nehmen. In Gruppenberatungen vermitteln wir außerdem Wissen zu Themen, die für die Jugendlichen wichtig sind, zum Beispiel Sexualerziehung, Drogen, Familienplanung und Arbeitsmoral.

Esther Aakyiirist für die Sozialberatung

im Projekt zuständig

20 www.aktion-tagwerk.de

Schon für…

BERUFSAUSBILDUNG IN AFRIKA:In den meisten afrikanischen Ländern verdienen Auszubildende nichts, sondern müssen für ihre Ausbildung bezahlen. Oft erhalten sie die Ausbildung nicht im Betrieb, sondern in einem Berufs-bildungszentrum mit Lernwerkstätten. In den Projekten, die Human Help Network und Aktion Tagwerk unterstützen, werden nur sehr geringe Gebühren erhoben. Oft gibt es für besonders arme Jugendliche die Möglichkeit, Stipendien zu bekommen (zum Beispiel in Gatenga) oder es gibt Ausbildungszweige, die kostenlos sind (zum Beispiel in Ennerdale). So soll insbesondere benachteiligten jungen Menschen eine Berufsausbildung ermöglicht werden.

Zukunftsinitiativen im Jugendzentrum Kamuli in Uganda

Was möchtest du werden, wenn du groß bist? Für die meisten Mädchen in Deutschland eine normale Frage. In so manchem ländlichen Gebiet Ugan-das keine Frage für ein Mädchen. Sie werden Hausfrauen, Feldarbeiterin-nen und Mütter. Alternativen wer-den ihnen oft gar nicht angeboten. Viele werden sehr früh verheiratet, meistens mit einem Mann, den die Eltern ausgesucht haben. Die jungen Ehefrauen bekommen früh Kinder und müssen sich von ihrem Ehemann alles gefallen lassen, weil sie völlig abhängig von ihm sind. Sie haben kei-nen Besitz und keine Ausbildung, die es ihnen ermöglichen würde, allein für sich und die Kinder zu sorgen. Das Feld, welches in der Regel dem Mann gehört, ist für viele Familien die ein-zige Überlebensquelle. So sehen auch die Perspektiven der meisten Mäd-chen im östlichen Distrikt Kamuli aus. Betritt man das Jugendzentrum der Salesianer Don Boscos, kann man das kaum glauben. Zwar sind bei den hier angebotenen Berufsausbildungen die Jungen immer noch in der Überzahl, doch es sind auch viele Mädchen anzutreffen. Sie sägen Holz, nähen und lernen Englisch, Buchhaltung, das Bedienen von Computern und vieles mehr. Sie wissen genau, dass ganz neue Zukunftsperspektiven für sie daraus entstehen. Die Familie hat keinen Druck mehr, sie früh zu ver-heiraten, um sie versorgt zu wissen. Trotzdem möchten die jungen Frauen irgendwann einmal heiraten und Kin-der haben. Dann wird ihre Position in

der Ehe viel stärker sein, weil sie ein eigenes Einkommen haben. Außer-dem werden ihre Kinder nicht in Armut aufwachsen. Der Großteil von ihnen kommt aus armen Verhältnis-sen und wünscht sich für die Zukunft ein besseres Leben. Letzteres gilt natürlich auch für die Jungen, die hier eine Berufsausbildung in einer der 11 Sektionen machen.

Neben der Mädchen-Förderung ist auch Umweltschutz ein wichtiges Thema für die Salesianer Don Boscos in Kamuli, weil es die Zukunft der Menschen in Uganda sowie auf der gesamten Welt betrifft. Die Salesianer haben ein lokales System zur Abfall-verwertung entwickelt, von dem alle profitieren. Der Abfall wird in Kamuli Stadt an zentralen Stellen gesam-melt. Das sorgt für ein sauberes Stra-ßenbild und ist gut für die Umwelt. Regelmäßig wird der Abfall ins Salesi-aner-Zentrum gebracht und dort sor-tiert. Alles, was sich dazu eignet, wird zu Kompost verarbeitet, der später als Dünger dient. Auf ausgedehnten Fel-dern lernen die Auszubildenden der Sektion „Landwirtschaft“ auf ganz praktische Weise, wie welche Feld-früchte am ertragreichsten angebaut werden. Dabei kommt viel mehr her-aus als eine – hoffentlich gute – Note, nämlich das Mittagessen für alle 400 Auszubildenden aus allen Sektionen. So lernen die Auszubildenden des Zentrums, dass Abfall nützlich sein kann und dass man auf die Umwelt achten sollte. Eine wichtige Lektion für Menschen auf der ganzen Welt, denn unser aller Überleben hängt von der Umwelt ab.

Das Jugendzentrum Kamuli und Aktion Tagwerk sind feste Partner für eine bessere Zukunft für Uganda.

Ganz normale Karriere-Träume

Alikoba Allen ist 18 Jahre alt und kommt aus Kamuli in Uganda. Ihre Eltern waren Kleinbauern, bis ihr Vater starb. Jetzt muss ihre Mutter allein das Feld bestellen und die drei Töchter ernähren. Allen muss morgens um 7 Uhr losgehen, damit sie pünktlich um 8 Uhr im Ausbildungszentrum der Salesianer Don Boscos ist. Hier macht sie eine Ausbildung im Bereich „Business Management“. Sie ist sehr engagiert. Obwohl sie zu Hause viel auf dem Feld helfen muss, findet sie

die Zeit, im Salesianer-Zentrum ehren-amtlich auszuhelfen. Dafür verzich-tet sie gern auf andere Hobbys, weil es ihr viel Freude macht, das Projekt zu unterstützen, das auch ihr eine Chance gibt. Hier werden Mädchen gefördert – keine Selbstverständlich-keit im ländlichen Uganda. Nach der Ausbildung möchte Allen in einem Unternehmen als Sekretärin oder Buchhalterin anfangen. Ihr Traum ist es, einmal eine leitende Position in einem Unternehmen innezuhaben.

\\ Esther\Kronsbein

DIE SALESIANER DON BOSCOS:

Die Salesianer Don Boscos sind ein junger katholischer Orden, der in 130 Ländern der Welt aktiv ist. Ihr Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt zu helfen, ganz egal wel-che Religion, Herkunft oder Haut farbe sie haben. In ihren Projektzentren können junge Menschen meistens eine Berufs ausbildung machen, an kostenlosen Freizeitaktivitäten teilnehmen, manchmal auch wohnen oder essen.

Oft leisten sie Friedensarbeit oder leiten Schulen. Die Salesi-aner sind wichtige Partner von Human Help Network und Aktion Tagwerk.

… können die Schulgebühren für die Berufsaus-bildung eines Jugendlichen für ein Trimester bezahlt werden50 €

… können die Schulgebühren inklusive Internats unterkunft und Verpflegung für ein Kind für ein Trimester bezahlt werden100€

… kann ein Mädchen einen Monat mit Hygieneartikeln versorgt werden 5€

… kann ein Kind mit Schulmaterialien für 3 Monate (1 Trimester) ausgestattet werden10€

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WEM DU HILFST

Das Multimedia-ZentrumElfenbeinküste

Acht Stunden Autofahrt trennen das Jugend- und Ausbildungszentrum (CPAR) Duékoué der Salesianer Don Boscos von Abidjan, dem wirtschaft-lichen Zentrum des Landes. Duékoué ist eine kleine abgelegene Stadt. Rund um Duékoué herum liegen Dörfer, teilweise weit verstreut. Es wird viel Kakao angebaut. Doch auch hier, oder besser gesagt gerade hier, sind Handy und Internet nicht mehr wegzuden-ken. Sie funktionieren nicht immer, aber wenn, dann ist die Freude umso größer. Im Salesianer-Zentrum ist man sehr aufgeschlossen gegenüber modernen Technologien. Fleißig wird auf Facebook gepostet, immer wieder werden Videos auf YouTube hochge-laden. In unterschiedlichen Unter-richtsfächern, oder auch während der Ferien, werden Video-Projekte mit den Kindern und Jugendlichen umge-setzt. Erst kürzlich startete die neue französischsprachige Homepage des Zentrums.

Das Zentrum erreicht viele junge Menschen: 250 Auszubildende er lernen handwerkliche Berufe, wie beispiels weise Mechaniker oder Konditor. Etwa 100 Jungen und Mäd-chen leben in separaten Internaten auf dem Gelände. Ein Teil von ihnen gehört zu den Auszubildenden, andere kommen aus abgelegenen Dörfern ohne Schulen. Sie dürfen im Salesianer-Zentrum wohnen und von dort aus die Primar- oder Sekundar-

schulen der Kleinstadt Duékoué besu-chen. An den Ferienangeboten des Zentrums nehmen jedes Jahr 300 bis 400 Kinder und Jugendliche aus der Umgebung teil. Musik, Theater, Malen und Sport – alles Mögliche wird in den Ferien angeboten. Wichtig ist bei jeder einzelnen Aktivität, dass die Kinder mehr lernen als Gitarre spielen oder Tore schießen. Sie sollen lernen, friedlich miteinander umzugehen und dennoch selbstbewusst ihren Lebensweg zu gehen. Beides ist nicht selbstverständlich in Duékoué, wo die Bevölkerung oft sehr stark unter gewaltsamen Konflikten gelitten hat, zuletzt gerade erst 2010/11.

Wer jung, selbstbewusst und welt-offen ist, der hat auch das Bedürfnis, mit der Welt zu kommunizieren. Das ermöglichen die Salesianer ihren Schützlingen gerne, wo immer sie können. So kann ein kleines Stück Duékoué überall auf der Welt sein und umgekehrt. Aktion Tagwerk freut sich, diesen modernen Partner und seine wichtige Bildungs- und Frie-densarbeit in der Elfenbeinküste auch 2015 wieder zu unterstützen.

\\ Esther\Kronsbein

Schau mal rein:www.facebook.com/cparduekoue

www.sdbduekoue.com

Human Help Network e.V. (HHN)

Was ist Human Help Network?

Eine Kinderhilfsorganisation mit Sitz in Mainz

politisch und konfessionell unabhängig

Fester Projektpartner seit der Gründung von Aktion Tagwerk 2002

seit 1995 mit dem DZI-Spendensiegel ausgezeichnet

Was macht Human Help Network?Human Help Network will benachteiligten Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft, eine Chance auf Bildung und einen guten Start ins Leben ermöglichen sowie Kinder vor Missbrauch und Ausbeutung schützen.

Wie arbeitet Aktion Tagwerk mit Human Help Network zusammen?

Schüler arbeiten am Aktionstag für Geld,

Das verdiente Geld wird an Aktion Tagwerk überwiesen.

Aktion Tagwerk organisiert den Aktionstag.

Aktion Tagwerk gibt das Geld weiter an HHN.

HHN gibt das Geld an Projekt- partner vor Ort und kontrolliert die Umsetzung der Projekte.

Die Projektpartner be-richten den Tagwerkern über Entwicklungen vor Ort.

Partner vor Ort setzen die Bildungsprojekte um.

Wo kann ich noch mehr über Human Help Network erfahren?

www.hhn.org | www.facebook.com/HumanHelpNetwork

Wer sind die Partner von Human Help Network?Salesianer Don Boscosjunger katholischer Orden, der sich der Jugendhilfe weltweit verschrie-ben hat – ungeachtet des Glaubens und der Herkunft der Kinder und Jugendlichen

Strive Foundation Rwanda ruandische Nichtregierungs-organisation mit dem Ziel, Kindern und Frauen aus der Armut heraus zu helfen

Fondation Stammburundische Nichtregierungs-organisation

Association Les Enfants de DieuVerein, der das gleichnamige Straßenkinderzentrum in Kigali, Ruanda betreibt

Scouts South AfricaSüdafrikanische Pfadfinder-Organisation

Wo ist Human Help Network aktiv?

Schwerpunktland: RuandaBurundi, Elfenbeinküste, Südafrika, UgandaThailand, Kambodscha

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B u r u n d i

Das Projektzentrum Kajaga, das 2006 mit 300 Schülerinnen und Schülern begonnen hat, wird immer größer, mittlerweile nähern sich die Schü-lerzahlen den 1.000 an. Im Schuljahr 2014/15 absolvieren davon 139 eine Ausbildung zum pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA), 99 zum medizinisch-technischen Assis-tenten (MTA) und 140 zum Kranken-pfleger. Im August 2014 haben 18 erfolgreiche Abgänger ihren Abschluss als PTA gemacht und 26 als Krankenpfleger. Die MTA-Ausbildung ist neu und es gibt noch keinen ers-ten Abschlussjahrgang. Über die drei erwähnten Ausbildungszweige hinaus bietet das Projektzentrum Kajaga einen Kindergarten, eine Pri-marschule, eine Sekundarschule und einen weiteren Berufsbildungszweig, Hotellerie, an. Außerdem gehört zu Kajaga ein Gesundheitszentrum, in dem Schüler und Lehrer kostenlos

medizinisch versorgt werden. Men-schen aus der Umgebung werden dort gegen eine geringe Gebühr behandelt.

Burundi wird von den Vereinten Nati-onen und auch im Welthungerindex zu den ärmsten Ländern der Welt gezählt. Hochwertige Bildungs- und Gesundheitsangebote, wie sie das Projektzentrum Kajaga anbietet, sind selten. Umso wichtiger ist dieses Angebot für die einzelnen Menschen, aber auch für das Land, welches gut ausgebildetes Fachpersonal und vor-bildliche Einrichtungen bekommt.

Aktion Tagwerk hat in Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) den Bau der Schule und die Installation einer Solaranlage mitfinanziert. Mittler-weile hat sich Aktion Tagwerk auf die Finanzierung der Ausbildungszweige

Ausbildung mit Qualität!

Der Projektalltag ist voller Heraus-forderungen. Im Berufsbildungszen-trum Ennerdale, Südafrika, kämpfen die Salesianer Don Boscos derzeit mit einer hohen Abbrecher-Quote.

In Ennerdale ist viel mehr gefragt als nur Berufsbildung

Kein Grund um aufzugeben, son-dern um nach Lösungen zu suchen. Aber warum fällt es vielen Jugend-lichen so schwer, die Ausbildung zu einem erfolgreichen Abschluss zu

Niem a l s Auf geben!

PTA, MTA und Krankenpflege speziali-siert. Hier müssen Lehrer bezahlt und Materialien für das Labor beschafft werden. Außerdem kommen immer wieder Reparaturen und andere Ver-waltungskosten dazu. Aus Deutsch-land kommt nicht nur die moderne Ausstattung des Ausbildungslabors, sondern auch ergänzendes Experten-wissen. Ehrenamtliche Mitarbeiter von Human Help Network, die aus dem Pharma-Bereich kommen, geben

regelmäßig Seminare an der Schule. Einer der Lehrer aus Kajaga kam auch schon im Rahmen eines Informati-onsaustauschs nach Deutschland. Er ist jetzt der unangefochtene Experte in Sachen Qualität, Standards und Ordnung im Labor. Sein Wissen gibt er auch an anderen Schulen unseres burundischen Projektpartners, der Fondation Stamm, weiter. So wächst allerorts die Qualität der Ausbildung.

\\ Esther\Kronsbein

bringen? Auch über zwanzig Jahre nach der Abschaffung der gesetzli-chen Rassentrennung (Apartheid) in Südafrika lösen sich die gesellschaft-lichen Strukturen, die schwarze und farbige Menschen benachteiligen, nur sehr langsam auf. Mit der Zeit gelingt immer mehr Familien der gesellschaftliche Aufstieg, doch der Großteil von ihnen bleibt stark benachteiligt. Viele Jugendliche aus dieser Bevölkerungsgruppe wach-sen ohne jede Perspektive auf. Sie wissen, dass ihre Schule schlecht ist und ihnen keinerlei Möglichkeiten auf dem heiß umkämpften Arbeits-markt Südafrikas eröffnen wird. Die Zukunftsangst, welche sie schon ihr ganzes Leben lang begleitet, beein-flusst auch ihre Ausbildung. Je näher der Abschluss rückt, umso stärker werden die Ängste, keine Anstellung zu finden. Die Lebenserfahrung vieler Jugendlicher hat sie gelehrt, dass es sich für sie nicht lohnt, etwas zu Ende zu bringen.

Die Salesianer gehen diese Probleme auf mehreren Ebenen an. Sie arbeiten eng mit Jobvermittlungs-Agenturen zusammen, um den Absolventen bei der Suche nach Arbeit zu helfen. Neuerdings stellen sie den Kontakt

zu möglichen Arbeitgebern und Praktikumsstellen schon zu Beginn der Ausbildung her, damit sich beide Seiten kennenlernen und im Idealfall zusammenfinden. Außerdem wurden die sogenannten „Life Skills Trainings“ ausgebaut. Hier geht es darum, durch Motivations-Übungen, Bewerbungs-trainings und Ähnliches die Jugendli-chen fit für die Jobsuche zu machen. Bisher gab es jeden Morgen eine Stunde davon. Mittlerweile gibt es zu Beginn der Ausbildung zusätzlich zwei Wochen am Stück „Life Skills Training“. So sollen die Jugendlichen von Anfang an mehr Selbstbewusst-sein und Motivation entwickeln. Sie sollen morgens mit der Zuversicht zum Unterricht kommen, dass sie die Ausbildung und die anschließende Jobsuche erfolgreich bewältigen können. Auch die Ausbilder wurden pädagogisch geschult, damit sie bes-ser auf die Auszubildenden eingehen können. So werden in Zukunft noch mehr benachteiligte Jugendliche zu Polsterern, Schreinern, Klempnern, Maurern, Elektrikern und Schweißern ausgebildet. Aktion Tagwerk finan-zierte den Bau des Zentrums und unterstützt die laufenden Kosten.

\\ Esther\Kronsbein

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WEM DU HILFST

Das NPC ist eine von sieben Organisationen in Ruanda, die sich unter dem Dachverband „NUDOR“ (National Union of Disabilities’ Organizations of Rwanda) zusammengeschlos-sen haben, um die Inklusion, das heißt die Eingliederung von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft, voranzutreiben.

Zudem ist es auch zu einer wichtigen Aufgabe der Politik geworden, sich für die Akzeptanz und Rechte von Menschen mit Behinderungen einzusetzen. So gibt es einen Abgeordneten im ruandischen Parlament, der sich um diese Themen kümmert und den alle Betroffenen kontaktieren können. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem die Förderung von Arbeitsplätzen und der Ausbau von barrierefreien Zugängen. Letzteres konnten wir bei vielen öffentlichen Gebäuden und auch bei einem von uns besuchten Jugendzentrum feststellen.

In Ruanda sind besonders Behinderungen durch Krankheiten wie Kinderlähmung (Polio) sowie durch Kriegsverletzungen verbreitet.

\\ Jan\Kuckuck

Inklusion in Ruanda

SelbstvertrauenZuversicht durch

Am zweiten Tag unserer Projekt-reise nach Ruanda besuchen wir das „National Paralympic Committee“, Ruandas nationale Vertretung für Sportler mit Behinderung. Das Büro des „National Paralympic Committee“ befindet sich im Nati-onalstadion Ruandas in Kigali. Trai-niert wird nebenan, in einer kleinen Turnhalle. Angebotene Sportarten des NPCs sind unter anderem Roll-stuhlrugby und Sitzvolleyball. Die Sportler fordern uns dazu auf, mit ihnen gemeinsam zu trainieren. Sie sind in ihren Sportarten Profis und wir merken ihnen sofort an, dass sie Ruanda mit großem Erfolg auch international vertreten: 2004 gewann der Roll stuhlrennfahrer Jean de Dieu Nkundabera die Bronzemedaille – Ruandas erste Medaille überhaupt – bei den Olympischen und Paralym-pischen Spielen! „Vor dem Gewinn der Medaille gab es allerdings viel Gegenwind, unser Projekt wurde nicht akzeptiert“, erzählt uns Domi-nique Bizimana, Trainer und Projekt-leiter. „Oft mussten wir zu den Eltern der jungen Sportler nach Hause und sie überreden, die Jugendlichen über-haupt zu uns zu schicken. Viele Men-schen denken, Menschen mit Behin-derung seien nutzlos. Ihnen wird nicht einmal zugetraut, zur Schule gehen zu können.

Viele unserer jungen Sportler sind bis heute oft jahrelang nur zu Hause gewesen, bis sie zu uns kamen, da die Familien sich für ihre Kinder und Geschwister mit Behinderung schämten.“ Durch den Gewinn der ersten Medaille habe sich allerdings vieles verändert. Die Akzeptanz in der Bevölkerung sei erheblich gestie-gen. Doch nicht alles läuft perfekt: So erklärt uns Dominique, dass dringend Modernisierungsbedarf besteht: vor allem am Spielfeld, der Ausrüstung und der Talentfindung. Außerdem kann das NPC noch nicht alle Men-schen auch im ländlichen Ruanda erreichen, da es noch nicht bekannt genug ist.

Es lassen sich aber Erfolgsgeschichten verzeichnen, wie zum Beispiel von Liliane Mukobwahkabo, Kapitän des Frauen Sitzvolleyballteams. Liliane ist 25 Jahre alt und bereits seit 12 Jahren im Projekt. „Mein Leben hat sich durch das Projekt sehr verändert. Ich habe viele neue Leute kennen-gelernt, mit denen ich zusammen meinem Hobby nachgehen kann. Die Gemeinschaft mit Gleichgesinn-ten und die Freude am Sport lenken uns von unserem sonst oft schwieri-gen Alltag ab.“ Darum geht es auch Dominique Bizimana: „Wir wolle n den Menschen die Möglichkeit

geben, ein Selbstbewusstsein zu entwickeln und sich aus ihrer Isolation zu befreien.“ Bei Liliane scheint das funktio-niert zu haben. Sie träumt bereits davon, ein großer Star zu sein und auf der Straße als Sportlerin erkannt zu werden. „Mein großer Traum ist es, mit meinem Team bei den Paralympi-schen Spielen 2016 in Rio de Janeiro dabei zu sein.“ Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Durch den Gewinn des East African Champion-ship darf die ruandische Auswahl an der Afrika Qualifikation teilnehmen.

Nun stehen also Spiele gegen Mann-schaften aus ganz Afrika an. Am Ende kann jedoch nur ein afrikanisches Team an den Paralympischen Spielen teilnehmen. Drücken wir also alle Liliane und ihrem Team die Daumen!

\\ Alex\Bennett\und\Jonas\Felder

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K i g a l i

Kigali ist eine Stadt voller Bewegung. Egal zu welcher Uhrzeit man unter-wegs ist, immer sieht man Menschen auf der Straße. Die meisten tragen Körbe, Säcke oder Äste zum Feuer-machen auf dem Kopf. Viele sind mit dem Fahrrad, Auto oder kleinen öffentlichen Bussen unterwegs. Straßenbahnen oder Züge gibt es in Ruanda nicht. Ein weiteres belieb-tes Verkehrsmittel sind sogenannte „Mototaxis“. Anstatt gelber Autos mit einer Taxianzeige auf dem Dach wie hier in Deutschland, werden dort auch Motorräder und Fahrräder als Taxis genutzt. Wenn es in der Innen-stadt Kigalis einen Stau gibt, und die gibt es oft, kann man sich auch einmal mit dem Mototaxi an den stehenden Autos vorbeimogeln.

Hochhäuser aus Glas, riesige Rekla-mewände und breite asphaltierte Straßen – all das fällt einem wahr-scheinlich nicht als Erstes ein, wenn man an Kigali denkt. Doch die Hauptstadt von Ruanda befindet sich im Wandel. Die sich über meh-rere Hügel erstreckende Stadt mit den drei Distrikten Gasabo, Kicukiro und Nyarugenge soll sich bis 2020 grundlegend verändern und moder-ner werden. Eine Idee ist, dass junge Menschen sich in der Stadt kreativ ausleben und ihr eigenes Geschäft aufbauen können. Dafür gibt es

D i e H a u p t s ta d t Ruandas im Wandel

verschiedene Gemeinschaften, die die jungen Erwachsenen zum Beispiel beim Aufbau ihres eigenen Friseursa-lons, Modegeschäfts oder ähnlichem unterstützen.

Auch im Stadtbild bemerkt man die Veränderungen: Es gibt Viertel mit mehreren großen, ähnlich aussehen-den Einfamilienhäusern mit riesigen Satellitenschüsseln im Garten. In den noch reicheren Gegenden stehen riesige Villen, bewacht durch Sicher-heitsfirmen, damit niemand ein-bricht. Im Gegensatz dazu sieht man viele niedrig und einfach gebaute Backstein- oder Lehmgebäude, die meist nur aus einem oder zwei Zim-mern bestehen. Doch für ärmere Menschen, die in diesen einfachen Häusern wohnen, gibt es schon jetzt keinen Platz mehr, denn größere und modernere Häuser sollen gebaut werden. Deswegen werden die alten Gebäude abgerissen und die Men-schen müssen entweder in Randge-biete der Stadt oder aufs Land ziehen.

Für mich persönlich ist es schwer nachzuvollziehen, wie Kigali so modern werden soll und vor allem zu welchem Preis. Doch was wirklich aus der Vision 2020 wird, wird man erst in fünf Jahren sehen.

\\ Gesine\Allmann

„Ruanda ist nur so groß, wie man blicken kann.“ So lautet ein ruandi-sches Sprichwort. Wäre dies wahr, wäre Ruanda erstaunlich klein. Denn wenn es einmal dunkel ist, erkennt man kaum mehr die Hand vor Augen. In den ländlichen Gegenden erhellt keine Straßenbeleuchtung die Nacht. Auch in den Städten ist es nachts dunkler als in deutschen Städten, da es keine Leuchtreklame gibt, die die ganze Nacht über blinkt und strahlt.

Das ganze Jahr über wird es in Ruanda ab ca. halb sechs Uhr morgens hell und ab sechs Uhr abends wieder ganz schnell dunkel. In Ruanda sind die Tage das ganze Jahr über ungefähr gleich lang. Da das Land am Äqua-tor liegt, gibt es keine Sommer- oder Winterzeit.

Da es in den meisten Häusern auf dem Land keinen Strom gibt, sind die Menschen auf das Tageslicht ange-wiesen und müssen bis zur Dunkel-heit alles erledigt haben. Für Haus-aufgaben bleibt da oft zu wenig Zeit. Bei unserem Besuch hat uns Aminata aus einer Kinderfamilie in Karengera

stolz ihre Solarlampe präsentiert, mit der sie und ihre Geschwister nun auch abends lernen können. Die Solarlampen wurden im letzten Jahr von Aktion Tagwerk an alle Kin-derfamilien verteilt und mit dem Preisgeld aus dem Bürgerpreis des Bundesverbandes Deutscher Zei-tungsverleger finanziert.

Bis 2017 sollen 70 Prozent der Bevöl-kerung mit Strom versorgt sein, das ist der Plan der ruandischen Regie-rung. Derzeit sind es 13 Prozent. Bisher sind zwar in vielen Gebieten Stromleitungen verlegt worden, diese sind jedoch nicht bis zu den Häusern freigeschaltet, weil viele Familien das nicht bezahlen können. Ab sofort sollen deshalb alle neuen Stromlei-tungen direkt an die Häuser ange-schlossen werden. Der Preis dafür ist gesunken und kann nun außerdem in Raten abbezahlt werden.

Das Ziel scheint zwar weit entfernt, jedoch nicht unerreichbar.

\\ Charlotte\Bock\von\Wülfingen

Lichtblicke

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TAGWERKER UNTERWEGS

Afrika …das ist doch dieses heiße Land mit Elefanten,

Giraffen und so …

Na, denkst Du Dir auch gerade „stimmt schon ...“? Wir beseitigen das Klischee-Denken und berichten Euch persönlich und eindrucksvoll von Ruanda und unseren anderen fünf Projektländern, die Ihr dann mit uns zusammen unterstützt! Mit dabei haben wir spannende Fakten und fas-zinierende Bilder.

Darüber kann ich auch was im Internet finden …

Sicher könntest Du das. Jedoch stimmt leider nicht immer alles, was im Internet zu finden ist. Abgesehen davon kann das Internet einen so viel-seitigen Kontinent wie Afrika nicht so einmalig und persönlich darstel-len, wie wir es tun oder zumindest beabsichtigen.

Okay, das hört sich nicht schlecht an. Aber angepasst

sollte das schon sein ... schließlich ist eine 9.

Klasse nicht mit einer 2. zu vergleichen?!

Das sehen wir ganz genauso! Und das ist auch der Grund, warum wir ganz verschiedene Vortrags-Konzepte ent-worfen haben. Wir möchten Schüler-innen und Schülern jeden Alters und jeder Schulform eine eindringliche und interessante Vermittlung und

Darstellung der Situation Gleichaltri-ger in unseren afrikanischen Projekt-ländern bieten. Ganz individuell. So bringen wir beispielsweise gerne unseren Afrika-Parcours mit, bei dem die Jüngeren unter Euch Afrika mit allen Sinnen erleben können. Lasst Euch überraschen!

Schade, dass Ihr nur alle zwei Jahre in Verbindung mit einer

Anmeldung einen Infomobil-Besuch anbieten könnt …

Das ist wahr. Daher empfehlen wir die Bestellung einer Fotoausstellung. Jede Schule hat so die Möglichkeit, sich für zwei Wochen einen bild-lichen Eindruck von Afrika zu machen. Aktion Tagwerk bietet zwei verschie-denen Fotoausstellungen an. „Die ersten 10 Jahre Aktion Tagwerk“ stellt die Projekte, die in den ersten zehn Jahren von Aktion Tagwerk im Rahmen der Kampagne „Dein Tag für Afrika“ unterstützt werden konnten, beispielhaft vor. „Ein Tag und dazwi-schen 6.000 km“ vergleicht hinge-gen den Alltag eines deutschen und eines ruandischen Mädchens.

Das ist fair! Und hört sich richtig gut an!

Das ist unsere Absicht und wird es auch bleiben. Nutzt die Chance und bucht gleich nach Eurer Anmel-dung unser Infomobil! Aber seid schnell, denn die Termine sind leider begrenzt.

\\ Nina\Varga\

Ihr habt Post aus Südafrika!

Dahinter steckt mehr als Du denkst!

I n f o m o b i l?Warm regards from South Africa!

AN: [email protected]

Betreff: Warm regards from South Africa!

Dear “Tagwerker”!

My name is Bongani Justice Makhubela. I come from South Africa, a beautiful province called Mpumalanga. Mpumalanga is located next to the boarders of Swaziland and Mozambique. The province has the largest nature reserve called Kruger National Park. There you can find the big five animals which are lion, leopard, water buffalo, elephant and rhino.

In 2014 my colleague Vincent Thembinkosi Ngwenya and I got an oppor-tunity to volunteer with Aktion Tagwerk. When we arrived in Germany, we were very curious about how life would be like in regards to the weather, our cultural differences and our work. But our worries were quickly forgotten and throughout our stay in Germany we enjoyed our-selves very much.

It was a great opportunity for Vincent and me to be volunteers with Aktion Tagwerk for three months. It was an amazing learning curve for both of us. Almost every day we went with the other volunteers and the “Infomobil” to schools and had a great time there. Maybe some of you still remember us? We had a lot of fun with so many kids all around Germany. :

In our presentations we wanted to give the kids we met a taste of South-African culture, to give them a better understanding of South Africa. We showed South African handshakes, games, dances, we got the pupils to sing, play and dance with us so that they could really experi-ence our culture. Back in the Aktion Tagwerk office, we also helped with planning and organizing the PIT (Projektinformationstreffen) and office work.

When we came back to South Africa we waited curiously for the “Aktionstag” and we were so happy that a sum of 1.2 million Euros was raised through the campaign and about the fact that we were part of the team that made it happen!

To everyone who is part of the Aktion Tagwerk campaign I would like to say: Great job, keep going and have fun on your next “Aktionstag”! :

With warm regards from Mpumalanga,

Bongani Justice

26 www.aktion-tagwerk.de

Christopher, 9 Jahre

Was tragt Ihr in der Schule?

ihre AntwortenEure Fr agen

Niyonkum Oliver, 10 Jahre

Eine Schuluniform und Schuhe.

Ich gehe sehr gerne zur Schule. Dort lerne ich Englisch und viele andere Dinge. Man bekommt nur einen guten Job, wenn man gebildet ist, und so kann ich später meine Familie unterstützen und meine Zukunft selbst gestalten.

Amuza Rurangwa, 11 Jahre

Es ist sehr oft sonnig und warm bis heiß. Manchmal regnet es aber auch und es ist kalt.

Mukoza Seleman, 12 Jahre

Meine Lieblingsfächer sind Mathe, Englisch und Kinyarwanda, die Landessprache in Ruanda.

Amuza Rurangwa, 11 Jahre

Am 1. Augus t k ann Dein Tagwerk -Jahr bei uns s tartenDas Ende Deiner Schulzeit naht und Du willst Dich nach der Schule ein Jahr für andere engagieren? Ein Jahr selbst mit anpacken und Dich dabei beruf-lich orientieren und möglichst viele praktische und wertvolle Erfahrungen sammeln, bevor es mit dem Studium oder einer Ausbildung weitergeht?

Bewirb Dich jetzt für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei Aktion Tagwerk!

In einem jungen Team mit anderen FSJlern orga-nisierst Du zwölf Monate lang die bundesweite Kampagne „Dein Tag für Afrika“.

Freiwilliges Soziales Jahr bei Ak tion Tagwerk

Wir suchen engagierte, motivierte und kreative junge Menschen, die Freude an der Arbeit mit-bringen und ein Tagwerk-Jahr machen wollen. Ein Führerschein ist erforderlich und Du solltest

mindestens 18 Jahre alt sein. Die Einsatzstellen sind im Bundesbüro in Mainz, im Regionalbüro Berlin/Brandenburg in Berlin oder im Regionalbüro Nordrhein-Westfalen in Bonn.

Bei Interesse schicke uns Deine Bewer-bungsunterlagen bis zum 30. April 2015 per E-Mail an:

[email protected]

Moritz, 7 Jahre

Wie ist das Wetter bei Euch?

Maria, 8 Jahre

Was ist Euer Lieblingsfach?

Nina, 9 Jahre

Wie gefällt Euch die Schule?

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Tagwerk-Job bei

dm-drogerie markt Die Teilnahme an der Kampagne „Dein Tag für Afrika“ bietet die Möglichkeit, in interessante Jobs reinzuschnup-pern, und hilft nicht selten bei der spä-teren Berufswahl. Am bundesweiten Aktionstag 2014 verbrachte Evelyn, Schülerin eines Mainzer Gymnasiums, ihren „Tag für Afrika“ im dm-Markt in der Ludwigs-straße und konnte dort in den Beruf Drogist/in hineinschnuppern.

Um 8.45 Uhr ging es am Aktionstag für Evelyn los. Nach einer kurzen Einführung durfte sie selbst mit anpacken, Waren sortieren und in die Regale einräumen. Flüssigwasch-mittel für strahlende Farben, für extradunkles Schwarz oder für emp-findliche Haut geeignet – dass es so viele verschiedene Sorten gibt, wusste Evelyn vorher nicht. Aber nicht nur bunte Waschmittel-Flaschen sortierte

sie: Auch alle anderen Waren müs-sen ordentlich an ihrem Platz stehen, damit die Kunden sie finden können. Dass das ganz wichtig ist, merkte die Schülerin schnell: „Entschuldigung, wo finde ich denn …?“ – auch Kunden-beratung gehörte zu Evelyns vielseiti-gem Tagwerk-Job.

Eine andere interessante Aufgabe wartet an der Fotostation auf Evelyn: Bei dm kann man auch Fotos ausdru-cken lassen. An der großen Service-Theke wurde der Schülerin gezeigt, wie man die Geräte richtig bedient, und dann ging es auch schon los: Fotos vom letzten Urlaub oder der Familie, klein wie ein Passbild oder als Poster, bei dm kann man seine Motive direkt ausdrucken oder bestellen. Auch hier lernte Evelyn, immer freundlich auf die Wünsche der Kunden einzugehen und ihnen so gut wie möglich zu helfen.

Am Nachmittag ging dann für Evelyn ein vielseitiger Tag im dm-Markt in Mainz zu Ende. Sie hat an ihrem Aktionstag viele verschiedene Aufgaben übernommen und dabei einiges über den Beruf des Drogisten gelernt. Sie weiß die Erfahrungen und Eindrücke, die sie bei ihrem Tagwerk-Job gesammelt hat, zu schätzen. Außerdem kommt der Lohn, den sie bei ihrem Tagwerk erwirtschaftet hat,

Bildungsprojekten für Kinder und Jugendliche in Afrika zu Gute, was Evelyn natürlich sehr freut.

Auch 2015 wird dm-drogerie markt GmbH & Co. KG als Jobpartner von Aktion Tagwerk wieder Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, in Filialen in ganz Deutschland den Beruf des Drogisten kennenzulernen und hinter die Kulissen zu blicken.

JOBBÖRSE

Ab März werden die dm-Jobs in der „AktionTagwerk“-Jobbörse zu finden sein.

28 www.aktion-tagwerk.de

DEIN TAGWERK-JOB