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Porcine IntestinaleAdenomatose
PIA
Ätiologie:
- bis 1994 wurden Campylobacter-ähnliche Bakterien verantwortlich gemacht (z.B. C. mucosalis), dieseBakterien wurden z.T. überhaupt erst im Zusammen-hang mit dieser Krankheit beschrieben !
- Problem: Campylobacter kann man auf künstlichen Nährböden anzüchten, den Erreger von PIA aber nicht!
> heute: Lawsonia intracellularis
nach einem Engländer (Schotten) mit Namen Lawson
Porcine Intestinale Adenomatose
Vorkommen:
- gilt heute als weltweit verbreitet
- kommt auch bei anderen Tierarten vor:
- seit langem bekannt beim Goldhamster als sog. „wet tail“
- ferner bei: Pferd
aber auch Kaninchen, Emu, Makaken, u.a. nicht aber Mensch
Porcine Intestinale Adenomatose
Pathogenese (1):
- Übertragung bislang unklar
- Aufnahme der Bakterien in die proliferierenden Krypt-epithelzellen im distalen Ileum
- Aufnahme in Phagosom
- von dort gelangt das Bakterium in das Zytoplasma
- wo es sich vermehrt
Porcine Intestinale Adenomatose
Pathogenese (2):
- das Bakterium soll in der Lage sein, die Ausreifung der Kryptepithelzellen zu verhindern
- in der Folge teilen sich diese nicht ausreifenden Zellen fortwährend, um dadurch:
- den sich vermehrenden Bakterien Lebensraum geben
- für deren „Ausbreitung“ im Darm sorgen
Porcine Intestinale Adenomatose
Pathogenese (3):
- die ungehemmte Proliferation sorgt für einen Umbau der Krypten (mehrreihige Anordnung der Zellen, Bildungvon „Ausläufern“, Verzweigung der Drüsenschläuche)
- die Hemmung der Ausreifung der Enterozyten bedingt, wegen des fehlenden Nachschubs, die Rückbildung der Zotten
- neben dieser „Grundform“ sind schwerere Folgebilder beschrieben, die bei Tieren unterschiedlicher Alters-stufen auftreten, s.u.
Porcine Intestinale Adenomatose
Klinik:
es werden insgesamt vier Bilder beschrieben:
- Proliferative Enteropathie bzw. Porcine intestinale Adenomatose (stellt das Grundbild dar !)
> bei Läufer- und Mastschweinen
- akute hämorrhagische proliferative Enteropathie
> bei älteren (Zucht) Tieren
- Nekrotisierende Ileitis
- Regionale Ileitis
> vermutlich nur Komplilationen von PIA
Porcine Intestinale Adenomatose
Makroskopische Befunde:
PIA
- Verdickung der Wand von hinterem Ileum bei fortge-schrittener Krankheit evtl. auch proximales Colon
- kann von außen vermutet werden (netzartiges Muster der Darmwand, ähnlich Pansentrinker - Kalb)
- Plaquebildung bis hin zur diffusen Verdickung der Darmwand, erkennbar an deutlicher Längs- und Querfaltenbildung (ähnlich Paratuberkulose)
- kein auffälliger Inhalt im Lumen
Porcine Intestinale Adenomatose
Makroskopische Befunde:
„akute“ hämorrhagische Proliferative Enteropathie
- Verdickung der Wand von hinterem Ileum bei fortge-schrittener Krankheit evtl. auch proximales Colon wiebei PIA
- zusätzlich Blutkoagula im Lumen
- keine höhergradige „Einblutung“ der Darmwand selbst
Porcine Intestinale Adenomatose
Histologische Befunde (1):
- Zunahme von Kryptanschnitten, diese:
- sind dilatiert
- weisen Ausbuchtungen und Verzweigungen auf
- besitzen ein mehrreihiges hochprismatisches Epithel
- im Lumen der Krypten Ansammlungen von PMN (fälsch-licherweise als Kryptabszesse bezeichnet)
- Schwund der Zotten
Porcine Intestinale Adenomatose
Histologische Befunde (2):
- bei den älteren Tieren auch umfangreichere Nekrosen von Kryptepithelzellen mit Entzündung in der Propria
- morphologischer Nachweis der Bakterien gelingt nur mittels:
- Versilberung
- Elektronenmikroskopie
- Achtung: Bakterium kann durch PCR im Kot nachge-wiesen werden, aber: haben die Tiere dann auch gleich-zeitig PIA??
Porcine Intestinale Adenomatose
Histologie
• die Aufteilung in Zotte und Krypte ist deutlich zu erkennen
Maus, Dünndarm, obB
Allgemeine Pathologie
Histologie
• die sich teilenden Zellen liegen im unteren Drittel der Krypte
• nicht am Grund der Krypte
• nicht im Bereich der Zotte
Maus, Dünndarm, Proliferationsmarker Ki-67
Allgemeine Pathologie
Proliferative Enteropathie„Wet tail“
beim Goldhamster