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... und das Leben geht weiter ! Ratgeber für Stomaträger

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DeutschlandColoplast GmbHPostfach 70 03 40 22003 HamburgTel.: 0 40 / 66 98 07-77Fax: 0 40 / 66 98 07-48www.coloplast.deE-Mail: [email protected]

ÖsterreichColoplast Ges.m.b.H.Thomas-Klestil-Platz 10 1030 WienTel.: 01 / 7 07 57 51 0 Fax: 01 / 7 07 57 51 30www.coloplast.atE-Mail: [email protected]

SchweizColoplast AGEuro-Business-CenterBlegistrasse 16343 RotkreuzTel.: 041 799 79 79Fax: 041 799 79 40www.coloplast.chE-Mail: [email protected]

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„Mit meiner Unterschrift erkläre ich zugleich, dass meine vorstehend gemachtenAngaben von der Coloplast GmbH gespeichert, verarbeitet und genutzt werden dürfen,um mit mir Kontakt zu halten und mich per Post, ggf. per E-Mail oder Telefon• an allgemein auf meine Erkrankung und Versorgung bezogenen Informationen teilha-

ben zu lassen,• zu Werbezwecken über Coloplast-Produkte zu informieren und• an Angeboten, Marktforschungsbefragungen und Waren proben teilhaben zu lassen.Mein Einverständnis bezieht sich ausdrücklich auch auf die vorstehenden Angaben zumeinen gesundheitlichen Verhältnissen und darauf, dass ich Verwender vonStomaprodukten bin. Mir ist bewusst, dass ich das angebotene Muster auch dann erhal-te, wenn ich durch Streichung dieser Erklärung deutlich mache, dass ich meinEinverständnis zur Speicherung, Verarbeitung und Nutzung meiner Daten nicht erklärenmöchte. Mir ist weiter bewusst, dass ich mein Einverständnis auch künftig jederzeit ganzoder teilweise durch eine an die Coloplast GmbH, Kuehnstraße 75 in 22045 Hamburg zurichtende Erklärung widerrufen kann.

Bitte unbedingt ausfüllen:Name, Vorname

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Stoma_Umschlag_02-09.QXD:Stoma_Umschlag_neuer 24.02.2009 13:30 Uhr Seite 1

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Es ist unser Ziel, mit diesem Ratge-

ber den Betroffenen Mut zu machen

und Verständnis in ihrer Umgebung

zu wecken. Um diesem Anspruch

gerecht zu werden, haben wir uns

bei Fachleuten immer wieder Rat ge-

holt.

Wir bedanken uns bei allen Stoma-

therapeutinnen/Stomatherapeuten,

Fachkräften und insbesondere auch

den Mitgliedern unserer Focus-

Group, die mit ihrem praktischen

Wissen die Erstellung dieses Ratge-

bers unterstützt haben.

Nicht zuletzt danken wir auch allen

Betroffenen und deren Angehörigen

für die vielen Anregungen und Tipps,

die wir gern mit in diesen Ratgeber

aufgenommen haben.

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Vorwort

Das Leben geht weiter – gerade

nach einer Stomaoperation soll Ihnen

dieses Leitwort Mut machen zu einer

aktiven Lebensführung.

Unser Ratgeber macht Sie mit Ihrer

neuen Situation vertraut und bietet

Ihnen Rat und Hilfe: Neben der Be-

reitstellung zuverlässiger Stomapro-

dukte für eine angenehme, diskrete

und problemlose Versorgung haben

wir es immer als unsere vorrangige

Aufgabe angesehen, alles zu tun, um

den Betroffenen zur Verbesserung

ihrer Lebensqualität zu verhelfen.

Die Überzeugung, mehr zu tun, als

gute Produkte bereitzustellen, hat

ihre Wurzeln in der Geschichte von

Coloplast: Unser Unternehmen hat

als erstes überhaupt im Jahre 1958

den Prototyp des modernen Stoma-

beutels entwickelt, hergestellt und

angeboten.

Alle heute zur Verfügung stehenden

Stomaprodukte basieren auf dieser

Entwicklung von Coloplast. Daraus

hat sich eine Kompetenz ergeben,

die für uns Freude und Verpflichtung

zugleich ist: Freude, weil wir mit un-

seren erfolgreichen Produkten zur

Verbesserung der Lebensqualität der

Betroffenen einen entscheidenden

Beitrag leisten können. Verpflichtung,

weil wir uns in der Pflicht sehen,

durch die Arbeit an unseren Produk-

ten immer bessere Versorgungs- und

Trageeigenschaften zu entwickeln

und darüber hinaus mit neuen Pro-

duktideen innovative Versorgungen

anzubieten.

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Unser Engagement soll dazu beitra-

gen, die Lebensqualität der Stoma-

träger/innen soweit irgend möglich

an die Nichtbetroffener anzugleichen.

Mit unseren Produkten und mit Rat

und Hilfe wollen wir dazu beitragen,

dass Sie Ihr gewohntes Leben wieder

aufnehmen können – denn das

Leben geht weiter.

Ihre Coloplast GmbH

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Inhalt

6

Seite

Vorwort 4

1. Der Darm 10

2. Die künstlichen Darmausgänge 12

Die Kolostomie 12

Die doppelläufige Kolostomie 13

Die Ileostomie 14

Die doppelläufige Ileostomie 14

3. Die Entlassung aus dem Krankenhaus 15

4. Die allgemeine Stomaversorgung 16

Die Auswahl der Versorgung 16

Die Anpassung der Versorgung 19

Der Wechsel der Versorgung 21

Die Reinigung des Stomas 22

Baden und duschen 25

Regelmäßige Rasur 25

Die hintere Wunde 25

Rezeptierbarkeit der Stoma-Versorgungsartikel 26

5. Die Versorgung bei der Kolostomie 27

Der Beutelwechsel 28

So funktioniert der Filter 28

Wenn es riecht 29

Die Irrigation 30

Die Durchführung der Irrigation 32

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Wann führen Sie die Irrigation durch? 33

Wie viel Zeit brauchen Sie? 33

Mögliche Probleme bei der Irrigation 34

Assura Kolostomieverschluss – die Stomaversorgung ohne Beutel 36

6. Die Versorgung bei der Ileostomie 38

Wenn es riecht 39

Verhütung/Schwangerschaft 39

7. Die Urostomie und ihre Versorgung 40

Die Harnorgane 41

Die künstliche Harnableitung (Urostomie) 42

Ileum-Conduit (Brickerblase) und Kolon-Conduit 43

Die Harnleiterhautfistel (Ureterocutaneostomie) 44

Die Ersatzblase (Mainz-Pouch) 44

Die Versorgung der Urostomie 45

Die Auswahl der Versorgung 45

Der Beutelwechsel 47

Die Harnableitung bei der Ersatzblase 48

Die Auswahl der Katheter 49

Besondere Ernährungshinweise für Urostomieträger(innen) 49

8. Die Stomaversorgung bei Säuglingen und Kleinkindern 50

9. Hautkomplikationen 53

10. Stomakomplikationen 56

Der Bruch (Hernie) 56

Der Vorfall (Prolaps) 57

Komplizierte Stomaanlagen 58

7

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11.Blasenfunktionsstörungen 59

Hilfsmittel bei Inkontinenz 60

12. Die Ernährung 62

Wie setzt sich vollwertige Kost zusammen? 62

Welche Zubereitung und welche Gewürze sind erlaubt? 64

Allgemeine Ernährungsempfehlungen für Stomaträger/innen 64

Die Wirkungsweise verschiedener Nahrungsmittel 65

13. Nachsorge 67

14. Sozialrechtliche Fragen 68

Die Anschlussheilbehandlung (AHB) 68

Der Schwerbehindertenausweis 69

8

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15. … und das Leben geht weiter ! 70

Die Beziehung zu Ihrer Partnerin/Ihrem Partner 70

16. Kontaktadressen 72

Deutschland 72

Österreich 74

Schweiz 74

Beratungs-Service 75

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1. Der Darm

Leber

Magen

Dünndarm

Dickdarm

S-förmiger Dickdarm (Sigma)

Mastdarm

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Unser Verdauungstrakt besteht aus

dem Mund, der Speiseröhre, dem

Magen, dem Dünndarm und dem

Mastdarm.

Im Mund und im Magen finden be-

reits erste Verdauungsvorgänge statt.

Im Dünndarm wird die Nahrung dann

mit Hilfe der Verdauungssäfte von

Galle und Bauchspeicheldrüse in ihre

kleinsten Bestandteile aufgespalten.

Der Darm nimmt die gespaltenen

Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße

auf. Die unverdaulichen Nahrungs-

reste wie z. B. Ballaststoffe werden

durch die Bewegungen des Darms

weiter in den Dickdarm transportiert.

Auf dem Wege zum Mastdarm ent-

zieht dann der Dickdarm den Nah-

rungsresten mehr und mehr Wasser.

Der Mastdarm dient als Reservoir für

den Stuhl. Durch die Dehnung der

Wand des Mastdarms entsteht das

typische Druckgefühl zur Darment-

leerung. Mit Hilfe unseres Schließ-

muskels können wir den Zeitpunkt

der Ausscheidung weitgehend selbst

bestimmen. Ob der Stuhl weich oder

fest geformt ist (man nennt dies auch

Konsistenz), hängt im Wesentlichen

von unseren Ess- und Trinkgewohn-

heiten ab. Bei einem künstlichen

Darmausgang ist die Konsistenz des

Stuhls auch davon abhängig, welcher

Teil des Darms nach außen geleitet

wurde. Ein Dünndarmausgang schei-

det breiigen bis flüssigen Stuhl aus,

denn hier fehlt die Funktion des Dick-

darms, den Stuhl einzudicken. Beim

Dickdarmausgang sind die Ausschei-

dungen so geformt wie vor der Ope-

ration. Weil die Pflege und Versorgung

eines künstlichen Darmausgangs ab-

hängig von der Lokalisation (dem Ort)

der Ausscheidungen ist, zeigen wir

Ihnen im nächsten Abschnitt erst ein-

mal die unterschiedlichen Darmaus-

gänge.

11

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Einen künstlichen Darmausgang

nennt man auch Stoma. Dieses Wort

kommt aus dem Griechischen und

heißt Mund oder Öffnung.

Von allen Stomaanlagen sind die

Kolostomien die häufigsten. Die Ko-

lostomie ist eine Ausleitung des Dick-

darms und wird meist nach der Ent-

fernung des Afters mit der Schließ-

muskulatur, des Mastdarms und ei-

nes Teils des Dickdarms angelegt.

Die Funktion des Dickdarms, die Ein-

dickung des Stuhls, ist in der Regel

gegenüber dem Zustand vor der O-

peration kaum oder nicht verändert.

Die Ausscheidungen aus dem Kolo-

stoma sind – wie vorher – daher dick-

breiig bis normal geformt.

Leber

Magen

Dünndarm

Dickdarm

S-förmiger Dickdarm (Sigma)

Mastdarm

Darm entfernt

2. Die künstlichen Darmausgänge

12

Die Kolostomie(Dickdarmausgang)

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Bei der doppelläufigen Kolostomie

wird eine Schlinge des Dickdarms vor

die Bauchhaut gezogen und geöffnet.

Es entsteht ein zum Stoma hinführen-

der Darmteil und ein vom Stoma

wegführender Darmteil. Der Darm-

abschnitt, der vom Stoma wegführt,

wird entlastet, weil der größere Teil

der Ausscheidungen diesen Darm-

teil nicht passiert. Sie spüren weiter-

hin das übliche Druckgefühl und

können auf der Toilette kleine Stuhl-

mengen über den After ausscheiden.

Dieser Stuhl ist meistens dünnflüssig

und mit Schleim vermischt. Das ist

völlig normal. In der Regel werden

doppelläufige Kolostomien im quer

verlaufenden Teil des Dickdarms an-

gelegt. Es steht also weniger Darm

zur Verfügung, der den Nahrungsres-

ten Wasser entziehen kann. Aus

diesem Grund sind hier die Ausschei-

dungen eher von breiiger Konsistenz.

Leber

Magen

Dünndarm

Dickdarm

S-förmiger Dickdarm (Sigma)

Mastdarm

Darm entlastet, noch vorhanden

13

Die doppelläufige Kolostomie

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Die Ileostomie ist eine Ausleitung des

Dünndarms. Der Dickdarm mit dem

Schließmuskelapparat wird dabei

meist völlig entfernt. Weil die Eindi-

ckung des Stuhls durch den Dick-

darm fehlt, sind die Ausscheidungen

aus dem Ileostoma dünnflüssig bis

breiig.

Leber

Magen

Dünndarm

Dickdarm

S-förmiger Dickdarm (Sigma)

Mastdarm

Darm entfernt

Wie bei der doppelläufigen Kolosto-

mie wird auch bei der doppelläufigen

Ileostomie ein zum Stoma hinführen-

der und ein vom Stoma wegführen-

der Darmteil geschaffen. Die doppel-

läufige Ileostomie dient der Entlas-

tung des nachfolgenden Dickdarms.

Die Ausscheidungen aus dem dop-

pelläufigen Ileostoma sind dünn-

flüssig.

Leber

Magen

Dünndarm

Dickdarm

S-förmiger Dickdarm (Sigma)

Mastdarm

Darm entlastet, noch vorhanden

Die Ileostomie (Dünn-darmausgang)

Die doppelläufige Ileostomie

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Dem Entlassungstag sehen Sie

wahrscheinlich mit gemischten Ge-

fühlen entgegen: Einerseits wollen

Sie gern nach Hause, andererseits

haben Sie Angst, die Sicherheit der

Klinik zu verlassen. Vielleicht haben

Sie die Stomaversorgung in der Kli-

nik schon selbst gewechselt oder

aber dem Pflegepersonal zuge-

schaut. Und nun sollen Sie das zu

Hause ohne fremde Hilfe schaffen.

Keine Angst, Sie werden es schaffen.

Nehmen Sie sich am Anfang viel Zeit

und vor allem Ruhe. Auch für Sie

werden die Handgriffe, die im Mo-

ment noch schwierig erscheinen,

ganz schnell zur Routine. Es wird eine

Umstellung für Sie bedeuten, in Zu-

kunft mit Ihrem Stoma umgehen zu

müssen. Sie stehen praktisch vor ei-

nem Neuanfang. Versuchen Sie nicht,

alles an einem Tag zu verarbeiten

und zu verkraften. Nehmen Sie sich

viel Zeit und Ruhe – für alles. Nicht

nur Ihr Körper, sondern auch Ihre

Seele braucht viel Zeit, um sich zu

erholen. Wenn es Ihnen irgendwie

möglich ist, nehmen Sie wieder am

gesellschaftlichen Leben teil. Sie wer-

den bald merken, dass die anderen

Ihr Stoma nicht sehen oder riechen

können.

In diesem Ratgeber sind viele wert-

volle Hinweise für den Umgang mit

dem Stoma im Alltag zusammenge-

fasst.

3. Die Entlassung aus dem Krankenhaus

15

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Glücklicherweise gibt es heute viele

Möglichkeiten, Ihr Stoma zu versor-

gen. Oft ist es schwierig, aus dem

großen Angebot das Richtige heraus-

zufinden. Scheuen Sie sich nicht, eine

Stomatherapeutin/einen Stomathera-

peuten um Rat zu fragen.

Zunächst einmal können Sie aus

ein- und zweiteiligen Versorgungs-

systemen auswählen.

Bei einem einteiligen System befin-

det sich der Hautschutz am Beutel.

Deswegen ist diese Versorgung in

sich sehr flexibel und bietet ein ho-

hes Maß an Tragekomfort. Bei einem

Versorgungswechsel wird der Beu-

tel komplett entfernt und nach der

Reinigung des Stomas ein neuer an-

gelegt.

Zu einem zweiteiligen System ge-

hören eine Basisplatte und ein Beutel.

4. Die allgemeine Stomaversorgung

16

Die Auswahl der Versorgung

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 14

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Die Basisplatte besitzt einen Rast-

oder Klebering, auf dem man den

Beutel mehrmals wechseln kann. Bei

beiden Konstruktionen ist dafür ge-

sorgt, dass der Beutel sich nicht lö-

sen kann.

Bei allen Assura Produkten von

Coloplast mit Rastring befindet sich

der Verschlussring am Beutel. Der

Schnappverschluss am Verschluss-

ring lässt sich erst schließen, wenn

der Beutel richtig auf der Basisplatte

aufgerastet ist.

17

Assura Comfort zweiteilige Kolostomiever-

sorgung mit Basisplatte und geschlossenem

Beutel

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 15

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Bei allen Easiflex Produkten von

Coloplast wird der Beutel auf die

Basisplatte geklebt. Die Easiflex Ba-

sisplatte verfügt über eine Haftzone,

auf die der selbstklebende Haftring

des Beutels fest aufgeklebt werden

kann. Die Basisplatten können länge-

re Zeit (durchschnittlich zwei bis drei

Tage) auf der Haut belassen werden.

Ob Sie einen geschlossenen oder

offenen Beutel wählen, hängt in er-

ster Linie von der Konsistenz Ihrer

Ausscheidungen ab.

Ist der Stuhl normal geformt – wie

meist bei Kolostomien – eignen sich

geschlossene Beutel. Bei dünnflüssi-

gem Stuhl bietet sich eher der offene

Assura Comfort zweiteilige

Ileostomieversorgung mit

Hide-away Auslass

Easiflex zweiteilige Versorgung mit Basisplat-

ten und offenem sowie geschlossenem Beutel

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 16

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Beutel (auch Ausstreifbeutel genannt)

an. Der Beutel kann in die Toilette

entleert und dann wieder verschlos-

sen werden. Sie können ebenso ei-

nen Entsorgungsbeutel (Müllbeutel)

in das Waschbecken legen, dort hi-

nein den Beutel entleeren, anschlie-

ßend den Entsorgungsbeutel zukno-

ten und wegwerfen. Finden Sie die

für Sie einfachste und bequemste

Möglichkeit.

Alle Assura und Easiflex Beutel

von Coloplast haben ein weiches

Vlies auf der Rückseite. Es ist an-

genehm zu tragen und nimmt die

Hautfeuchtigkeit auf. Damit werden

Hautreizungen verhindert. Ein Lang-

zeit-Aktivkohlefilter schützt vor

störenden Gerüchen und die kör-

pergerechte Form der Stomabeutel

sorgt dafür, dass sich der Beutel gut

anpasst und weniger spürbar ist.

Haben Sie eine Kolostomie mit nor-

mal geformtem Stuhl, kommt für Sie

auch eine Stomaversorgung ohne

Beutel in Frage. Darüber können Sie

sich in den Kapiteln „Assura Kolo-

stomieverschluss“ und „Irrigation“

informieren.

Der erste und wichtigste Grundsatz

ist: Die Öffnung des Hautschutzes

muss genau mit dem Stoma ab-

schließen. Ist die Öffnung größer als

Ihr Stoma, kann es schnell zu Unter-

wanderungen des Hautschutzes

durch die Ausscheidungen kommen.

Diese Unterwanderungen können

Leckagen und starke Hautreizungen

verursachen. Ermitteln Sie also mit

einer Messschablone den exakten

Durchmesser Ihres Stomas.

19

Coloplast Messschablone für Stomadurch-

messer

Die Anpassung der Versorgung

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 17

Page 19: 19843 Stoma Inhalt n 0605 Korrektur - PROLIFE homecarehomecare-koehler.de/uploads/media/Stomaratgeber.pdf · Inhalt 6 Seite Vorwort 4 1. Der Darm 10 2. Die künstlichen Darmausgänge

Ist Ihr Stoma oval geformt, brauchen

Sie eine Versorgung, die Sie entspre-

chend Ihrer Stomaform und -größe

ausschneiden können. Hierfür schnei-

den Sie sich am besten selbst eine

Schablone zurecht. Ihre Stomathera-

peutin/Ihr Stomatherapeut wird Ihnen

dabei gern behilflich sein.

Außerdem beachten Sie bitte: Ihr

Stoma wird nach der Operation etwas

kleiner. Das ist ganz normal. Sie soll-

ten dann auf einen Hautschutz mit

einer kleineren Öffnung umsteigen.

Beispiel: Sie werden aus der Klinik

entlassen mit einer Hautschutzöff-

nung von 30 mm Durchmesser.

Nach ungefähr 4 Wochen wird Ihnen

wahrscheinlich die Größe 25 mm

reichen.

Ist Ihr Stoma kreisrund, können Sie

jederzeit Beutel mit vorgestanzter

Hautschutzöffnung benutzen.

Durch Hautfalten oder Narben kann

ein Stoma auch tiefer als gewöhnlich

liegen. Eine plane Versorgung kann

sich dieser Situation nicht so gut an-

passen. Darum gibt es leicht (konvex

light) und stärker (konvex) gewölbte

Versorgungen (ein- und zweiteilig),

die rund um das Stoma besser ab-

schließen.

Wenn Sie die Hautschutzöffnung

immer exakt Ihrer Stomagröße und

-form anpassen, werden Sie in der

Regel keinen Ärger mit Hautreizun-

gen haben.

20

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Bevor Sie mit dem Versorgungs-

wechsel beginnen, legen Sie alle

Utensilien bereit, die Sie benötigen:

Falls Sie offene Beutel verwenden,

achten Sie bitte darauf, den Auslass

der neuen Versorgung vor dem

Wechsel zu schließen.

Wenn möglich, führen Sie den Ver-

sorgungswechsel im Stehen am

Waschbecken durch.

Entfernen Sie zunächst die alte Ver-

sorgung. Lösen Sie die Klebefläche

am oberen Rand, und üben Sie mit

der anderen Hand Gegendruck auf

die Haut aus. Bereitet Ihnen das Ab-

ziehen des Beutels bzw. der Basis-

platte Schmerzen, können Sie mit

ein paar Tropfen DERMA SOL Pflas-

terentferner die Versorgung problem-

los entfernen.

Zur Entsorgung eignet sich am bes-

ten eine kleine Mülltüte, in die Sie die

alte Versorgung und die gebrauchten

Kompressen werfen. Knoten Sie die

Tüte zu, und werfen Sie sie in die

Mülltonne.

• 6 Mullkompressen

• pH-neutrale Seife oder

Duschlotion

• eine neue Versorgung –

ein- oder zweiteilig – mit exakt

ausgeschnittener Öffnung

• einen Spiegel (falls Sie Ihr

Stoma nicht sehen können)

• einen Entsorgungsbeutel

• evtl. Pflasterlöser und Rasierer

21

Der Wechsel der Versorgung

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Bevor Sie die neue Versorgung auf-

bringen, müssen Sie Ihr Stoma und

die stomaumgebende Haut gründlich

reinigen.

Grundsätzlich können Sie Ihr Stoma

einfach nur mit Wasser, einer pH-

neutralen Seife oder Duschlotion und

Kompressen reinigen. Am besten

eignen sich 10 x 10 cm große, un-

sterile Kompressen. Nehmen Sie

zwei Kompressen mit Wasser und

pH-neutraler Seife /Duschlotion, 2

Kompressen nur mit Wasser, um die

Seife wieder wegzuwischen, und 2

trockene Kompressen, um die Sto-

maumgebung abzutrocknen.

Äther, Benzin und Alkohol sind keine

Hautreinigungsmittel und dürfen nicht

verwendet werden. Diese Mittel schä-

digen den natürlichen Säure- und

Fettschutzmantel der Haut. Das

heißt, die Haut trocknet zu sehr aus

und ist viel anfälliger für Entzündun-

gen. Ein Desinfizieren der Haut ist

auf keinen Fall notwendig.

Die Reinigung desStomas

Hautpflegeprodukte von Coloplast

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Für unterwegs gibt es aus der Haut-

pflegeserie von Coloplast einzeln ab-

gepackte Reinigungstücher, die

Wasser und Seife ersetzen.

Nehmen Sie eine Kompresse mit

Wasser und pH-neutraler Seife, um

das Stoma und die stomaumgeben-

de (man sagt auch peristomale) Haut

zu säubern. Reinigen Sie dabei im-

mer von außen nach innen zum Sto-

ma hin, damit Sie den Stuhl nicht un-

nötig auf die Haut bringen. Ist die

stomaumgebende Haut mit Stuhl ver-

schmutzt, ist das ein Zeichen dafür,

dass die Ausscheidung den Haut-

schutz unterwandert hat. Prüfen Sie

bitte Ihre Beutelöffnung (s. S. 19,

„Die Anpassung der Versorgung“).

Scheuen Sie sich nicht, auch über die

rosafarbene Schleimhaut des Stomas

zu wischen. Es tut nicht weh, denn

die Schleimhaut hat keine Nerven-

enden für Schmerzempfindungen.

Manchmal blutet die Stomaschleim-

haut bei der Reinigung. Keine Angst:

Das ist meist harmlos. Nehmen Sie

eine feuchte, kalte Kompresse, und

drücken Sie sie etwas auf die

Schleimhaut. In der Regel stoppt

die Blutung. Halten die Blutungen

länger an oder treten häufiger auf,

stellen Sie sich bitte Ihrer Ärztin/

Ihrem Arzt vor. Um Seifenrückstände

von der Haut zu waschen, feuchten

Sie ein bis zwei Kompressen nur mit

Wasser an und wischen Sie damit

über die stomaumgebende Haut.

Danach trocknen Sie die Haut mit

Kompressen sorgfältig ab.

23

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 21

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Legen Sie die neue Versorgung an,

indem Sie mit einer Hand den Bauch

nach oben straff ziehen und mit der

anderen Hand von unten kommend

die Versorgung fest andrücken.

Achtung:

Auf feuchter und fettiger Haut hält

die Versorgung nicht optimal! Bevor

Sie die neue Versorgung anbringen,

werfen Sie einen prüfenden Blick auf

Ihr Stoma und die umgebende Haut.

Bemerken Sie irgendwelche Verän-

derungen, informieren Sie Ihre Sto-

matherapeutin / Ihren Stomathera-

peuten oder Ihre Ärztin / Ihren Arzt.

Noch ein Tipp:

Sie fühlen sich vielleicht sicherer,

wenn Sie beim Verlassen Ihrer Woh-

nung – auch wenn es nur für einen

kurzen Spaziergang oder einen Ein-

kauf ist – eine komplette Ersatzver-

sorgung dabeihaben. Packen Sie

einfach einen passenden Stomabeu-

tel, 3 –4 Reinigungstücher und 2 tro-

ckene Mullkompressen in einen Ent-

sorgungsbeutel. Das Ganze, gut zu-

sammengefaltet, passt in jede

Jackentasche und ist im Notfall so-

fort griffbereit. Ebenso können Sie

im Handschuhfach Ihres Autos im-

mer eine kleine Versorgungstasche

bereithalten.

24

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 22

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Baden und duschen ist mit, aber

auch ohne Beutel möglich. Keine

Angst: Das Wasser kann nicht in

Ihren Darm eindringen. Auch schwim-

men können Sie mit Ihrer Stomaver-

sorgung. Die Beutel bleiben auch im

Wasser sicher haften. Falls Sie beim

Schwimmen auf eine diskrete Ver-

sorgung ausweichen möchten, soll-

ten Sie eine Stomakappe oder ei-

nen Minibeutel benutzen.

Sind Sie im Bereich der Haftfläche

des Beutels oder der Basisplatte be-

haart, müssen Sie diese Region re-

gelmäßig rasieren. Lassen Sie die

Härchen stehen, werden sie beim

Versorgungswechsel mit ausgerissen.

Es entstehen kleine Verletzungen, die

zunächst mit dem bloßen Auge nicht

sichtbar sind. Dort siedeln sich aber

Bakterien an, die unangenehme

Haarbalgentzündungen hervorrufen

können. Benutzen Sie zum Rasieren

Einmalrasierer. Feuchten Sie die Haut

etwas an und rasieren Sie vom Sto-

ma weg, um Schleimhautverletzun-

gen zu vermeiden. Auf die Rasur mit

einem elektrischen Rasierer sollten

Sie aus hygienischen Gründen ver-

zichten. Auch Rasiermesser bergen

eine zu große Verletzungsgefahr in

sich. Vermeiden Sie zudem die An-

wendung von Enthaarungscremes,

Rasierschaum und Rasierwasser,

da diese Produkte Ihre Haut unnötig

reizen und Allergien hervorrufen

können.

Wenn bei Ihnen auch der Schließ-

muskel entfernt wurde, entstand die

so genannte hintere Wunde, die Sa-

kralwunde. Diese Wunde kann direkt

bei der Operation verschlossen wer-

den. Ist sie bis zur Entlassung gut

verheilt, ist keine besondere Pflege

notwendig.

Sie kann aber auch langsam heilen

oder bei der Operation nicht direkt

verschlossen worden sein. In diesem

Fall sind Verbände zur feuchten

Wundbehandlung sehr nützlich, wie

25

Baden und duschen

Die hintere WundeRegelmäßige Rasur

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z. B. SeaSorb Soft Alginatkompres-

sen, Biatain Schaumverbände oder

Alione hydrokapillare Wundaufla-

gen bei stark exsudierenden oder

Comfeel Hydrokolloide Wundver-

bände bei weniger stark exsudie-

renden Wunden. Alle weiteren Ver-

änderungen wie verstärktes Nässen,

Eiter- oder Blutabsonderungen mel-

den Sie bitte umgehend Ihrer Ärztin/

Ihrem Arzt.

Der Wundschmerz der hinteren Wun-

de macht in den ersten Wochen nach

der Operation oft Probleme beim Sit-

zen. Diese Schmerzen werden von

jedem unterschiedlich stark empfun-

den und lassen mit fortschreitender

Heilung nach. Setzen Sie sich in die-

sem Fall auf ein druckentlastendes

Kissen. Solche so genannten Post-

OP-Sitzkissen werden im Bedarfs-

fall verschrieben.

Die meisten Artikel für Ihre Stoma-

versorgung rezeptiert Ihnen Ihre

Hausärztin/Ihr Hausarzt. Stomaver-

sorgungsartikel sind jedoch seit Ja-

nuar 2004 zuzahlungspflichtig. Mit

Ausnahme von Patienten bis zum

18. Lebensjahr – diese werden auch

weiterhin von Zuzahlungen befreit.

Die Zuzahlungsregelung für zum Ver-

brauch bestimmte Hilfsmittel** lautet:

10 % je Packung, höchstens jedoch

10,- Euro für den Monatsbedarf je In-

dikation. Dies gilt unabhängig davon,

ob die Verbrauchsartikel aufgrund

einer oder mehrerer Erkrankungen

benötigt werden. Achten Sie darauf,

dass Stomaversorgungsartikel nicht

zusammen mit Arzneimitteln auf ei-

nem Rezept verschrieben werden

und das Feld 7 für Hilfsmittel auf

dem Rezept angekreuzt ist.

Die Rezepte können Sie bei Ihrem

Homecare-Unternehmen, in Apothe-

ken oder Sanitätsfachgeschäften

einlösen.

*Gilt nicht für Österreich und die Schweiz.

**Hiermit sind alle Hilfsmittel gemeint, die

einmalig genutzt und dann weggeworfen

werden.

26

Rezeptierbarkeit derStoma-Versorgungs-artikel*

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 24

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5. Die Versorgung bei der Kolostomie

Auf den nächsten Seiten sprechen

wir alle Belange an, die zur Kolosto-

mieversorgung gehören. Haben Sie

ein Ileostoma, wird es für Sie ab Sei-

te 38 wieder interessant.

Die Beschaffenheit des Stuhls wird

einige Wochen nach der Operation

wieder so sein wie vorher. Besonders

dann, wenn Sie Ihre alten Ernäh-

rungsgewohnheiten beibehalten ha-

ben. Das heißt, Sie haben in der Re-

gel normalen bis dickbreiigen Stuhl.

Haben Sie vor der Operation häufig

unter Verstopfung oder Durchfall ge-

litten, wird sich das jetzt kaum än-

dern.

Sie benötigen einen geschlossenen

Beutel, unabhängig davon, ob sie

sich für ein einteiliges oder zweiteili-

ges Versorgungssystem entscheiden.

27

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 25

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Ihren Beutel wechseln Sie nach Be-

darf. Das bedeutet für Sie wahr-

scheinlich 2– 3-mal am Tag.

Wenn Sie allerdings außer Haus ge-

hen möchten und feststellen, dass

nach zwei bis drei Stunden der Beu-

tel gewechselt werden müsste, soll-

ten Sie ihn vorsichtshalber eher er-

neuern. Es empfiehlt sich ebenfalls,

immer mit einem neu angelegten

Beutel schlafen zu gehen. Übrigens

brauchen Sie keine Angst zu haben,

sich einmal unbewusst auf den

Bauch zu legen. Eine sichere Stoma-

versorgung hält das aus. Sollten Sie

mal einen Tag lang keinen Stuhl ha-

ben, seien Sie nicht beunruhigt. Auf

jeden Fall sollten Sie nach 24 Stun-

den einen neuen Beutel anbringen,

denn nach dieser Zeit ist die Kapa-

zität des Filters immer erschöpft.

Haben Sie über mehrere Tage hin-

weg keine Ausscheidungen und be-

kommen zusätzlich Bauchschmer-

zen, suchen Sie bitte Ihre Ärztin /

Ihren Arzt auf.

Alle modernen geschlossenen Beu-

tel haben einen integrierten Aktiv-

kohlefilter, durch den Darmgase ge-

ruchsneutral nach außen entweichen

können.

28

Der Beutelwechsel

So funktioniert der Filter

Langzeit-Aktivkohlefilter (in allen AssuraComfort und Easiflex Beuteln)

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 26

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In einigen Fällen entweicht so viel

Luft aus dem Beutel, dass die Folien

regelrecht aneinander kleben und

den Stuhl nicht in den Beutel fallen

lassen. Der Stuhl bleibt im oberen Teil

des Beutels hängen. Dann kann es

helfen, vor dem Aufbringen des Beu-

tels ein gefaltetes Stück Toiletten-

papier hineinzulegen.

Sollte sich ein Beutel zu stark auf-

blähen, ist wahrscheinlich die Kapa-

zität des Filters erschöpft. In einem

solchen Fall raten wir Ihnen, einen

neuen Beutel anzubringen.

Beim Schwimmen, Baden und

Duschen muss der Filter abgeklebt

werden, denn ein feuchter Filter funk-

tioniert nicht mehr.

Die Angst, dass andere Sie riechen

könnten, ist verständlich. Zunächst

ist es wichtig, dass Sie eine geeig-

nete und sichere Versorgung finden.

Scheuen Sie sich nicht, Fragen zu

stellen, wenn Sie mit Ihrer Versorgung

unzufrieden sind. Nur so erlangen Sie

die notwendige Sicherheit, um wie-

der wie früher unbekümmert am ge-

sellschaftlichen Leben teilnehmen zu

können.

Riecht es trotzdem einmal, ist die

Ursache meist in der Versorgung zu

suchen. Manchmal sind die Filter

feucht geworden oder die Kapazität

des Filters ist erschöpft. Die Filter-

kapazität ist je nach Anfall der Blä-

hungen unterschiedlich. Nach 12

Stunden allerdings ist nicht mehr mit

einer genügenden Leistung des Fil-

ters zu rechnen. Oft ist die Versor-

gung insgesamt undicht geworden –

an Stellen, die man schlecht sieht.

Wenn es riecht, sollten Sie also nach

Möglichkeit eine neue Versorgung

anbringen.

29

Wenn es riecht

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Die Irrigation ist eine Spülung des

Dickdarms, mit deren Hilfe man Ein-

fluss auf seine Ausscheidungen ge-

winnt. Nach der Irrigation haben Sie

die Möglichkeit, auf Ihre gewohnte

Beutelversorgung zu verzichten und

stattdessen einen Stomaverschluss,

eine Stomakappe oder einen Mini-

beutel zu tragen.

Zur Irrigation verwenden Sie am be-

sten ein Irrigations-Set. Es besteht

aus:

Coloplast Irrigations-Set

• einem Spülbehälter mit inte-

griertem Thermometer

• Entleerungsschläuchen

• zwei Spülrohren mit je einem

runden und einem spitzen

Konus

• einer Andruckplatte

• einem Gürtel

• einer Stomakappe

• einer Tasche

Die Irrigation

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Bei der Irrigation wird eine bestimm-

te Menge Wasser in den Darm ge-

bracht. Dadurch entsteht ein natür-

licher Reiz an der Darmwand, der

Darmbewegungen auslöst und so-

mit den Darm entleert. Der gesamte

Stuhl im Dickdarm wird ausgeschie-

den. Diese totale Entleerung sorgt für

eine stuhlgangfreie Zeit von 24– 48

Stunden. Auch Blähungen werden

seltener.

In Frage kommt eine Irrigation für Sie

nur, wenn Sie eine Kolostomie haben.

Außerdem sollten folgende Bedin-

gungen erfüllt sein:

• Sie müssen körperlich in der Lage

sein, die Spülung durchzuführen.

• Sie sollten kreislaufstabil sein und

keine schwere Herzerkrankung

haben.

• Es darf keine entzündliche Darm-

erkrankung vorliegen.

• Sie sollten im Bereich des Stomas

weder einen Bruch noch einen

Darmvorfall haben (s. S. 56 ff.

„Stomakomplikationen“).

Auf alle Fälle sollten Sie eine Irriga-

tion erst nach Rücksprache mit Ihrer

Ärztin/Ihrem Arzt und unter Anleitung

einer Stomatherapeutin/eines Stoma-

therapeuten erlernen. Wichtig ist

auch, dass Sie erst Sicherheit in der

Beutelversorgung Ihres Stomas er-

langt haben müssen, ehe Sie eine

Irrigation durchführen.

31

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• Füllen Sie den Wasserbehälter mit

körperwarmem Wasser (36 – 37 ºC).

Durchschnittlich wird mit 1–1,5

Liter Wasser gespült. Die Menge

richtet sich nach Körpergröße und

Gewicht.

• Der Wasserbehälter wird an einen

Haken neben die Toilette gehängt,

so dass sich die Unterkante unge-

fähr auf Schulterhöhe befindet. Sie

können die Irrigation im Stehen

oder auch im Sitzen durchführen.

• Legen Sie den Entleerungsbeutel

an. Das untere Ende wird in die

Toilette gehängt, durch das obere

wird der Konus geführt.

• Der Konus wird mit leichtem Druck

auf das Stoma aufgesetzt, so dass

kein Wasser danebenlaufen kann.

Je nach Verlauf des Darmes muss

die Richtung des Konus geändert

werden.

32

Die Durchführung derIrrigation

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Mit einer Hand wird der Konus fest-

gehalten, mit der anderen das Ventil

geöffnet. In 10 –15 Minuten sollte das

Wasser eingelaufen sein. Entfernen

Sie den Konus. Durch die nun ein-

setzenden Darmaktionen entleert

sich der Darm in mehreren Schüben.

Die gesamte Entleerung dauert un-

gefähr 30 Minuten.

Reinigen Sie danach Haut und Sto-

ma wie gewohnt, und bringen Sie

Ihre Versorgung an. Erst wenn Sie

Sicherheit in der ausscheidungsfreien

Phase haben, können Sie auf einen

Stomaverschluss, eine Stomakappe

oder einen Minibeutel übergehen. In

der Lernphase empfiehlt es sich, Ihre

gewohnte Versorgung zu verwenden.

Wichtig ist, dass Sie immer zur sel-

ben Tageszeit irrigieren. Die meisten

Stomaträger/innen irrigieren morgens

vor dem Frühstück. Wir empfehlen

Ihnen, den für Ihren Tagesablauf be-

sten Zeitpunkt zu finden.

Sie sollten sich 45– 60 Minuten Zeit

nehmen. Bei Zeitmangel werden Sie

vielleicht nervös, die Bauchmusku-

latur verkrampft sich und bei der Ir-

rigation können dann Schmerzen auf-

treten. Sorgen Sie deshalb dafür,

dass Sie während der Irrigation Ruhe

haben und nach Möglichkeit nicht

gestört werden.

33

Wann führen Sie die Irrigation durch?

Wie viel Zeit brauchenSie?

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Problem

Wasser läuft nicht ein

Stuhl läuft in das Schlauchsystem

zurück

Ursachen

• Die Richtung des Konus ist

falsch. Sie muss verändert

werden.

• Eventuell spannen Sie die

Bauchdecke an. Dadurch erhöht

sich der Bauchinnendruck. Der

Wasserdruck reicht nicht aus,

um das Wasser einfließen zu

lassen. Sie sind vielleicht un-

ruhig und nervös oder haben

Zeitdruck. Eine entspannte

Haltung ist wichtig.

• Die Wassermenge kann sich nicht

so schnell im Darm verteilen. Es

entsteht ein Rückstau. Die Spü-

lung wird nur kurz unterbrochen.

Probleme bei der Irrigation können

auftreten, sind jedoch selten. Wen-

den Sie sich mit allen Problemen und

Veränderungen, auch wenn sie Ihnen

noch so unwichtig erscheinen, am

besten an eine Stomatherapeutin/

einen Stomatherapeuten. Vieles

können Sie danach wahrscheinlich

selbst beheben.

34

Mögliche Problemebei der Irrigation

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Problem

Durchfälle

Krämpfe

Wasser fließt nicht vollständig

zurück

Ursachen

• Durchfälle kann jeder hin und

wieder bekommen. Bei starken

Durchfällen bringt die Irrigation

keinen Erfolg. Tragen Sie so lan-

ge einen Beutel.

• Eventuell ist das Wasser zu kalt

oder zu heiß.

• Das Wasser läuft zu schnell ein.

• Die Darmbewegungen setzen

ein, die Krämpfe schwinden

nach der Entleerung.

• Es empfiehlt sich, die Spülung

kurz zu unterbrechen.

• Vielleicht haben Sie eine ver-

krampfte Bauchmuskulatur.

Durch Veränderung der Körper-

haltung und Massieren des Bau-

ches kann sich die Entleerung

beschleunigen.

35

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Haben Sie eine Kolostomie und nor-

mal geformte Ausscheidungen, eig-

net sich für Sie der einteilige Assura

Kolostomieverschluss. Er erlaubt es

Ihnen, einige Stunden ohne Beutel

auszukommen. In dieser Zeit verhin-

dert der kleine und unauffällige Sto-

maverschluss die Ausscheidung.

Assura Kolostomie-verschluss – die Stomaversorgungohne Beutel

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 34

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Der Assura Kolostomieverschluss

besitzt ein weiches Schaumstoffteil,

das sanft in das Stoma eingeführt

wird. Im Darm dehnt sich der

Schaumstoff aus und hält die Aus-

scheidungen zurück. Darmgase kön-

nen geruchsneutral durch den inte-

grierten Filter entweichen. Der

Schaumstoff dämpft fast vollständig

die für Blähungen typischen Geräu-

sche.

Es besteht die Auswahl zwischen

Verschlüssen mit einem 45 oder 35

mm langen Schaumstoffteil. Für die

Mehrzahl der Kolostomieträger sind

45 mm ideal. Den kürzeren Ver-

schluss empfehlen wir für sehr

schlanke Kolostomieträger.

Die Tragezeit des Verschlusses ist

individuell unterschiedlich. Der Darm

wird einige Tage brauchen, um sich

an den Verschluss zu gewöhnen. Ge-

nerell kann der Verschluss nach der

Ausscheidung eingeführt und bis zur

nächsten Ausscheidung im Darm ver-

bleiben. Das sind durchschnittlich

8–12 Stunden bzw. 24 Stunden,

wenn Sie die Irrigation durchführen.

37

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Die Beschaffenheit des Stuhls beim

Ileostoma ist flüssig bis breiig, weil

der Dickdarm, der den Stuhl eindickt,

fehlt. Die Ausscheidungen sind auch

sehr aggressiv, da sie die Verdau-

ungssäfte teilweise noch enthalten.

Aus diesem Grund ist es bei Ihnen

ganz besonders wichtig, auf eine gute

Stomapflege und eine exakte Abde-

ckung der Haut zu achten. Wenn Sie

sich für eine zweiteilige Versorgung

entscheiden, benötigen Sie eine Ba-

sisplatte, die besonders resistent ge-

gen die aggressiven und flüssigen

Ausscheidungen ist. Hier empfehlen

wir die Assura Basisplatte Extra,

die für sicheren Halt auch bei mehr-

tägigen Tragezeiten sorgt. Sie ha-

ben häufiger am Tag Ausscheidun-

gen, deshalb bietet sich ein Aus-

streifbeutel an. Sie können ihn über

der Toilette entleeren, den unteren

Teil reinigen und wieder verschließen.

Die Assura Ileostomiebeutel mit

Hide-away Auslass lassen sich dank

weichem Klettverschluss leicht öffnen

und wieder sicher und einfach ver-

schließen. Durch den Verzicht auf

eine Verschlussklammer ist der Beutel

angenehm zu tragen.

Sowohl ein- als auch zweiteilige Ver-

sorgungen sind mit geschlossenen

und mit Ausstreifbeuteln erhältlich.

6. Die Versorgung bei der Ileostomie

38

Der Assura Comfort Beutel mit Hide-awayAuslass lässt sich einfach und sauber ent-

leeren

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 36

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Zusätzliche Sicherheit erreichen Sie,

wenn Sie zur besseren Abdichtung

Ihrer Versorgung Stomapaste ver-

wenden.

Wenn Sie ausstreifen, empfehlen wir

aus hygienischen Gründen, den Beu-

tel einmal am Tag zu wechseln.

Übrigens lässt sich für kurze Zeit,

z. B. beim Schwimmen, eine Stoma-

kappe oder ein Minibeutel auf die Ba-

sisplatte rasten. Damit ist Ihre Ver-

sorgung diskreter.

Überprüfen Sie die Versorgung. Ha-

ben Sie den Beutel richtig auf dem

Rastring angebracht? Oder ist ir-

gendwo eine Lücke? Oder ist die Ver-

sorgung einfach undicht geworden?

Oft sind es kleine undichte Stellen an

der Haftfläche, die man kaum sieht.

Erneuern Sie in jedem Fall die Ver-

sorgung.

Frauen, die die Pille zur Empfängnis-

verhütung nehmen möchten, sollten

sich bei ihrer Frauenärztin/ihrem

Frauenarzt erkundigen, ob die Pille,

die sie bisher genommen haben,

auch trotz ihres Dünndarmausgangs

wirkt.

Eine Schwangerschaft mit einem

Stoma ist durchaus möglich. Sie soll-

ten dieses Thema jedoch mit Ihrer

Gynäkologin/Ihrem Gynäkologen

und/oder der behandelnden Ärztin/

dem behandelnden Arzt Ihres Ver-

trauens besprechen.

39

Wenn es riecht

Verhütung/Schwangerschaft

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 37

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7. Die Urostomie und ihre Versorgung

Harnleiter

Harnblase

Nieren

Nierenbecken

ProstataSchließmuskel

Harnröhre

Dickdarm

40

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Zu den Harnorganen zählen die Nie-

ren, die Harnleiter, die Harnblase

und die Harnröhre.

Die Harnbereitung findet in den Nie-

ren statt, die sich links und rechts

neben der Wirbelsäule befinden. Von

den Nieren gelangt der Harn durch

die Harnleiter in die Harnblase. Die

Harnleiter sind zwei etwa 25 bis 30

cm lange dünne Schläuche, die den

Urin durch die Eigenbewegung (Pe-

ristaltik) in die Blase befördern. Die

Harnblase dient als Reservoir für den

Urin. Sie kann bis zu 0,5 Liter Harn

aufnehmen.

Durch einen komplizierten Steue-

rungsmechanismus verspüren wir

den so genannten Harndrang. Der

Harndrang wird erst aufgehoben,

wenn die Blase entleert wird. Durch

die Steuerung des inneren und äu-

ßeren Blasenschließmuskels wird der

Urin in die Harnröhre abgegeben.

Die weibliche Harnröhre ist etwa 4

bis 6 cm lang und dient nur dem

Harntransport nach außen. Die männ-

liche Harnröhre ist etwa 20 bis 25 cm

lang und etwas komplizierter gebaut.

Sie ist vom Blasenhals bis zum äuße-

ren Schließmuskel von der Prostata

umgeben und nimmt in diesem Ab-

schnitt als Sexualorgan auch die

Samenflüssigkeit auf.

41

Die Harnorgane

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Eine künstliche Harnableitung wird

erforderlich:

• bei bösartigen Erkrankungen der

Blase

• bei nicht beherrschbarer Überakti-

vität der Blase

• infolge von Verletzungen

Die Anlage eines Urostomas geht –

wenn es sich nicht um eine Ersatz-

blase (Mainz-Pouch) handelt – immer

mit dem Verlust der kontrollierten

Harnausscheidung einher. Es wird

ständig Urin ausgeschieden, da in der

Regel die Harnblase als Reservoir

fehlt oder nicht mehr funktionsfähig

ist.

Welche Art der künstlichen Harnab-

leitung im Einzelfall vorgenommen

wird, richtet sich nach dem zugrunde

liegenden Krankheitsbild. Da es meh-

rere Möglichkeiten der künstlichen

Harnableitung gibt, werden hier nur

die häufigsten genannt.

42

Die künstliche Harn-ableitung (Urostomie)

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Bei diesen Formen der Urostomie

wird ein Stück des Dünndarms (Ile-

um) bzw. Dickdarms (Kolon) aus dem

normalen Darmverlauf herausgenom-

men und durch die Bauchdecke nach

außen geleitet. Die Harnleiter werden

in dieses Conduit eingenäht. Wäh-

rend der ersten Zeit nach der Ope-

ration sorgen Harnleiterschienen

(Splints) dafür, dass die Harnleiter

sich nicht verengen und eine gleich-

mäßige Harnausscheidung gewähr-

leistet ist. Zudem verhindern sie den

Kontakt der Wunde mit austretendem

Urin und ermöglichen so eine unge-

störte Wundheilung. Die Splints wer-

den in der Regel noch während des

Krankenhausaufenthaltes entfernt.

43

Ileum-Conduit(Brickerblase) und Kolon-Conduit

Ausgeschaltetes Dünndarmsegment

Ileum-Conduit

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Bei der Ureterocutaneostomie wird

der Harnleiter durch die Bauchdecke

nach außen geleitet. Dies kann – je

nach Krankheitsbild – sowohl für eine

Niere als auch für beide Nieren unab-

hängig voneinander geschehen.

Wenn es die Krankheit ermöglicht,

kann anstelle einer beidseitigen Harn-

leiterhautfistel ein Harnleiter mit dem

anderen verbunden werden, so dass

nur eine Ausleitung durch die Bauch-

decke nötig wird. Diese Art der Harn-

leiterhautfistel wird Transureteroure-

terocutaneostomie (TUUC) genannt.

Im Gegensatz zu den bisher be-

schriebenen Arten der Urostomie be-

stimmen die Betroffenen hier selbst

den Zeitpunkt der Harnentleerung.

Das heißt, die Trägerin/der Träger

eines Pouches bleibt kontinent. Bei

dieser speziellen Art der Urostomie

wird aus Teilen des Dick- oder Dünn-

darms eine Ersatzblase gebildet. Die-

se wird über ein Dünndarmstück oder

den Blinddarm mit dem Nabel ver-

bunden und kann so mit Hilfe eines

Katheters intermittierend entleert

werden.

44

Die Harnleiterhautfistel (Ureterocutan-eostomie)

Die Ersatzblase(Mainz-Pouch)

Transureterouretero- Ureterocutaneostomie

cutaneostomie (beidseitig)

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:33 Uhr Seite 42

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Wie in Kapitel 4 „Die allgemeine

Stomaversorgung“ beschrieben,

haben Sie auch hier die Möglichkeit,

unter verschiedenen ein- und zwei-

teiligen Versorgungssystemen zu

wählen. Die Besonderheiten bei der

Versorgung einer Urostomie sind im

Nachfolgenden beschrieben. Falls

bei Ihnen eine Ersatzblase angelegt

wurde, dann blättern Sie bitte zum

Kapitel „Die Harnableitung bei der

Ersatzblase“ (Seite 48) weiter.

Bei der Auswahl der Versorgung ist

unbedingt darauf zu achten, dass

ein speziell für die Versorgung von

Urostomien konstruierter Beutel ge-

wählt wird. Urostomiebeutel sind mit

einer Rücklaufsperre ausgestattet,

die ein Zurückfließen des Urins zur

Stomaöffnung oder sogar in die Harn-

leiter verhindert und so das Risiko

einer Infektion gering hält.

Die Versorgung derUrostomie

Die Auswahl der Ver-sorgung

Assura ein- und zweiteilige Urostomie-

versorgungen von Coloplast

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Des Weiteren muss der Urostomie-

beutel über einen einfach zu hand-

habenden und sicheren Auslass ver-

fügen, damit der Urin problemlos

abgelassen werden kann.

Alternativ kann die Urostomie für

kurze Zeit mit einer Mini-Kappe ver-

sorgt werden. Dank ihrer hohen Auf-

nahmekapazität können Sie beim

Sport oder in intimen Momenten auf

einen Beutel verzichten.

Für die Nacht kann ein Bettbeutel mit

größerem Fassungsvermögen an den

Urostomiebeutel angeschlossen wer-

den, was Ihnen ein nächtliches Ent-

leeren der Versorgung erspart. Der

Assura Uro Nachtbeutel lässt sich

mittels integriertem Konnektor mühe-

los an den Auslass des Urostomie-

beutels anschließen. Die Länge des

Zuleitungsschlauches können Sie bei

den meisten gängigen Produkten

Ihren Bedürfnissen so anpassen,

dass Sie genug Bewegungsfreiheit

haben.

Da die Ausscheidungen bei der Uro-

stomie flüssig und besonders aggres-

siv sind, muss der Hautschutz sicher

haften ohne die Haut zu sehr zu be-

lasten. Nur dann kann die Haut vor

Kontakt mit den Ausscheidungen und

46

Assura Uro-Mini-Kappe von Coloplast

Assura Uro Nachtbeutel

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:34 Uhr Seite 44

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vor Schädigungen geschützt werden.

Aus diesem Grund hat Coloplast für

die zweiteilige Versorgung die flexible

und transparente Assura Basisplatte

Extra entwickelt, die bei mehrtägigen

Tragezeiten besonders resistent ge-

gen aggressive Ausscheidungen und

gleichzeitig sanft zur stomaumgeben-

den Haut ist.

Auch für die mit einem Beutel zu ver-

sorgenden Urostomien gelten die im

Kapitel „Die allgemeine Stomaver-

sorgung“ gegebenen Hinweise. Zu

beachten ist jedoch, dass bei einer

Urostomie permanent Urin abläuft.

Deshalb sollten Sie beim Versor-

gungswechsel in jedem Fall einige

Kompressen bereithalten, um die

Haut um das Stoma herum trocken

zu halten, damit der Hautschutz des

Beutels sicher haftet.

Als Zeitpunkt des Versorgungswech-

sels empfiehlt sich der Morgen, weil

nach der Nachtruhe der Urinfluss

etwas gebremst ist.

Sie können auf die das Stoma um-

gebende Haut einen Schutzfilm auf-

tragen. Der Schutzfilm verhindert,

dass eventuell austretender Urin in

direkten Kontakt mit der Haut kommt

und so Hautreizungen verursacht.

Sobald der Film angetrocknet ist,

können Sie die Versorgung wie ge-

wohnt fortsetzen und den Beutel auf-

kleben. Der Schutzfilm darf jedoch

nur angewendet werden, wenn die

Haut noch intakt ist und nicht bereits

Reizungen oder Hautirritationen vor-

liegen.

47

Schutzfilm von Coloplast

Der Beutelwechsel

Noch ein Tipp:

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EasiCath Set

SpeediCath Einmalkatheter

EasiCath Einmalkatheter

Die Harnableitung erfolgt in diesem

Fall nicht über eine Beutelversorgung,

sondern mittels Einmalkatheter. Nach

den ersten postoperativen Wochen,

in denen die Harnableitung über ei-

nen Dauerkatheter erfolgt, werden

Sie unter fachkundiger Anleitung

lernen, sich selbst zu katheterisieren.

Besonders einfach und bequem ist

das mit einem gebrauchsfertigen Ein-

malkatheter wie dem SpeediCath

von Coloplast . Er ist bereits in sterile

Flüssigkeit gebettet. So ist seine

Gleitbeschichtung rund um die Uhr

aktiv und Sie können ihn jederzeit

einsetzen.

Die Harnableitung beider Ersatzblase

1

2

3

1

2

3

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Bei der Auswahl der Katheter sollten

Sie unbedingt darauf achten, dass

Sie die Einmalkatheter der Größen

10 bis max. 14 CH (Charrière) ver-

wenden. Katheter mit einer hydro-

philen Beschichtung eignen sich

besonders gut, da sie sehr gute Gleit-

eigenschaften besitzen. Ein Verlet-

zungsrisiko wird somit minimiert.

Es gibt Katheter mit gerader Spitze

(Nelaton) und mit gebogener Spitze

(Tiemann). Tiemann-Katheter eignen

sich allerdings nicht zum Katheteri-

sieren von Ersatzblasen. Als Alterna-

tive zu den herkömmlichen Produkten

sind auch Komplettsysteme wie dem

EasiCath Set von Coloplast erhält-

lich, die Ihnen eine größere Mobilität

ermöglichen.

Die genaue Größe und Form des Ka-

theters sollten Sie in jedem Fall ge-

meinsam mit Ihrer Ärztin/ Ihrem Arzt

festlegen.

Bevor Sie sich selbst katheterisieren,

müssen Sie diesen Vorgang unter

fachkundiger Anleitung erlernen. Dies

wird in der Regel im Krankenhaus

oder bei der Nachsorge erfolgen; Sie

können aber auch Ihre Stomathera-

peutin/ Ihren Stomatherapeuten um

Hilfestellung bitten.

Sie sollten auf eine ausreichende

Flüssigkeitsaufnahme achten – je

mehr Sie trinken, desto besser. Als

Faustregel gilt, dass Sie täglich ca.

2 Liter Urin ausscheiden sollten, falls

keine Einschränkung durch andere

Erkrankungen vorliegt. Eine starke

Keimvermehrung kann durch Vita-

min C, das den Harn säuert, vermin-

dert werden. Konservierte Fruchtsäfte

und Fruchtsaftkonzentrate sollten Sie

meiden, da diese den Harn alkalisie-

ren und so das Bakterienwachstum

fördern.

49

Die Auswahl der Katheter

Besondere Ernäh-rungshinweise fürUrostomieträger/innen

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:34 Uhr Seite 47

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8. Die Stomaversorgung bei Säuglingen

und Kleinkindern

Dieses Kapitel stellt die Besonder-

heiten heraus, die Sie beachten soll-

ten, wenn Ihr Kind ein Stoma hat. Es

wurde verfasst von der Stomathera-

peutin Birgit Stark, Memmingen. Die

Ausführungen der vorangegangenen

Kapitel gelten für Kinder ebenso wie

für Erwachsene. Lesen Sie deshalb

auch die anderen Kapitel, die für Ihr

Kind zutreffen, aufmerksam durch.

Liebe Eltern,

Ihre Kinderärztin/Ihr Kinderarzt hat

Ihnen mitgeteilt, dass bei Ihrem Kind

die Anlage eines künstlichen Darm-

ausgangs (Stoma) unumgänglich ist.

Es ist natürlich, dass Sie jetzt ver-

ängstigt sind und diese Maßnahme

scheuen. Bedenken Sie bitte, dass

die Operation für Ihr Kind einen le-

benswichtigen Eingriff darstellen

kann und dass Kleinkinder in der

Regel das Stoma nur vorübergehend

behalten, bis die Ursachen behoben

sind bzw. der Heilungsprozess ab-

geschlossen ist. Sprechen Sie mit der

behandelnden Ärztin/dem behan-

delnden Arzt, und lassen Sie sich

über die Erkrankung Ihres Kindes so-

wie die voraussichtliche Verweildauer

des Stomas aufklären. So werden

Sie besser mit dieser für Sie neuen

Situation umgehen können.

Bei Säuglingen und Kleinkindern

wird die Anlage eines künstlichen

Darmausgangs notwendig, wenn die

normale Funktion des Darms erkran-

kungsbedingt gestört ist, z. B. durch:

• angeborene Fehlbildung

• plötzlich auftretende (akut entzünd-

liche) Erkrankungen

• sich langsam entwickelnde (chro-

nisch entzündliche) Erkrankungen

• Verletzungen

Für die Versorgung des Stomas ste-

hen verschiedene speziell auf die Be-

dürfnisse von Kindern zugeschnittene

Systeme zur Verfügung. Unterschie-

den wird auch hier zwischen eintei-

ligen und zweiteiligen, geschlossenen

und offenen Versorgungen.

50

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:34 Uhr Seite 48

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Die einteiligen Versorgungen beste-

hen aus einem extrakleinen Haut-

schutz und einem aufgeschweißten

kleinen Beutel. Die zweiteiligen Ver-

sorgungen setzen sich aus einer Ba-

sisplatte mit geringem Durchmesser

und einem kleinen Beutel zusammen,

der auf die Platte aufgerastet wird.

Alternativ dazu gibt es von Coloplast

ein flexibles zweiteiliges System, bei

dem der Beutel auf die Basisplatte

geklebt wird: Easiflex für Kinder.

Dieses System ist durch die weiche

Basisplatte und die elastische Beu-

telöffnung besonders anpassungs-

fähig.

Stomaversorgungen Assura für Kinder

von Coloplast

Klebeversorgung Easiflex für Kinder von

Coloplast

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:34 Uhr Seite 49

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Grundsätzlich hängt die Auswahl der

passenden Versorgung ab von:

• der Hautempfindlichkeit des

Kindes

• der Größe des Kindes

• der Beweglichkeit des Kindes

• den Erfordernissen der pflegeri-

schen und medizinischen

Betreuung

Bei der Wahl der Versorgung sowie

bei allen anderen Fragen der Pflege

kann Ihnen eine Stomatherapeutin/

ein Stomatherapeut behilflich sein.

Hier noch einige Tipps:

• Wenn Ihr Kind in einem Alter ist,

in dem es noch vorwiegend liegt

und /oder eine Windel trägt, ist es

meistens günstiger, den Beutel

seitlich auf der Haut bzw. der Ba-

sisplatte anzubringen.

• Bitte sprechen Sie mit Ihrer Kinder-

ärztin/Ihrem Kinderarzt ab, ob für

Ihr Kind besondere Ernährungs-

vorschriften zu beachten sind.

Gegen Stillen ist generell nichts

einzuwenden.

• Beim Baden Ihres Kindes können

Sie die Versorgung auf dem Bauch

belassen.

• Verwenden Sie für die Pflege der

Haut um das Stoma herum keine

rückfettenden Cremes oder Baby-

öle, da die Stomaversorgung dann

nicht mehr sicher haftet.

• Wenn Sie mit Ihrem Kind unter-

wegs sind, sollten Sie unbedingt

eine Stomaversorgung zum

Wechseln mit sich führen.

52

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9. Hautkomplikationen

Die Stomaumgebung ist durch die

notwendige Versorgung stärkeren Be-

lastungen ausgesetzt. Wie Sie durch

die richtige Haut- und Stomapflege

und die korrekte Stomaversorgung

Hautreizungen verhindern können,

haben wir beschrieben. Trotzdem

können einmal Hautprobleme auf-

treten. Wie sehen Hautirritationen

aus? Wir haben in diesem Kapitel be-

wusst auf Abbildungen verzichtet.

Aussehen und Ausprägung von Haut-

irritationen sind sehr vielfältig und

hängen immer von der Ursache und

der Dauer der schädlichen Einwir-

kung ab. Von Hautirritationen spricht

man bei einer geröteten Haut rund

um das Stoma. Kommt es nicht zu

einer Besserung, entstehen ober-

flächliche Hautschäden, die nässen,

brennen und/oder schmerzen kön-

nen. Wenn sich ein weißlicher, jucken-

der Belag auf einer solchen Stelle bil-

det, handelt es sich meist um eine

Pilzinfektion. Wie schon erwähnt,

sind die Ursachen sehr vielfältig. Wir

haben einen Fragenkatalog zusam-

mengestellt, mit dem Sie die Ursa-

chen vielleicht schon selbst erkennen

können.

• Haben Sie aggressive Reinigungs-

mittel verwendet?

• Ist die Beutelöffnung zu groß?

• Sind die Haare um das Stoma

nicht sorgfältig abrasiert?

• Wurde die Haut stark beansprucht

durch zu häufiges Wechseln der

Basisplatte oder des Beutels?

• Hat sich Ihr Gewicht verändert, so

dass die Stomaversorgung nicht

mehr richtig sitzt?

• Sind in der Stomaumgebung

Narben und Falten, die zu Undich-

tigkeiten der Versorgung führen?

Wenn Sie das Problem nicht selbst

lösen können, lassen Sie sich an ge-

eigneter Stelle beraten, zum Beispiel

von einer Stomatherapeutin/einem

Stomatherapeuten des Sanitätsfach-

handels oder der Klinik. Bis Sie zu

einer Beratung kommen, können Sie

sich zunächst einmal selbst helfen.

53

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Trocknen Sie die nässende Haut vor

der Anlage der neuen Versorgung

sehr sorgfältig. Der Hautschutz des

Beutels muss exakt dem Stoma-

durchmesser entsprechen und die

irritierten Hautstellen bedecken.

Ist dies nicht der Fall, schneiden Sie

eine Hautschutzplatte zu, die die ge-

samte irritierte Haut abdeckt. Die

Hautschutzmaterialien nehmen Haut-

feuchtigkeit auf, so dass die meisten

Irritationen darunter abheilen.

Hautunebenheiten in der Stomaum-

gebung, wie Falten und Narben, sind

häufig Ursachen dafür, dass die Aus-

scheidung unter den Hautschutz

wandert. Gleichen Sie diese Haut-

unebenheiten mit einer Stomapaste

aus.

Coloplast Hautschutz als Platten oder Rolle

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Die Hautschutzpaste (oder Stoma-

paste) wird aus der Tube auf die ge-

reinigte Haut aufgetragen und mit

einem angefeuchteten Finger so mo-

delliert, dass eine ebene Fläche ent-

steht.

Alternativ lassen sich Modellierstrei-

fen zum Ausgleich von Hautuneben-

heiten anwenden. Coloplast Model-

lierstreifen sind ohne Alkohol und

für alle Stomaarten geeignet.

Sind Pilzinfektionen vorhanden,

muss die Haut zusätzlich mit Tink-

turen behandelt werden. Das kann

aber nur die Ärztin/der Arzt oder eine

Stomatherapeutin/ein Stomathera-

peut entscheiden bzw. ausführen.

Zeigen Sie also alle Hautveränderun-

gen, über deren Ursache Sie sich

nicht im Klaren sind und die Sie nicht

beseitigen können, einer Fachkraft.

Es ist Ziel jeder Stomatherapie, Haut-

komplikationen zu verhindern bzw.

frühzeitig zu erkennen und zu be-

seitigen.

55

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10. Stomakomplikationen

Bei der Operation wurde die Austritt-

stelle des Darms aus der Bauchmus-

kulatur geschaffen. In diesem unsta-

bilen Bereich kann es zu einem Bruch

oder Vorfall kommen. Diese Verände-

rungen entwickeln sich meist lang-

sam, über Monate oder Jahre nach

der Operation. Sie können die Verän-

derungen selbst erkennen und dann

Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Ihre Stoma-

therapeutin/Ihren Stomatherapeuten

darauf aufmerksam machen. Eine

Hernie erscheint äußerlich als Vor-

wölbung der Bauchdecke.

Eine Hernie kann Schmerzen verur-

sachen und zur Einklemmung des

Darms führen. Ob eine Hernie über-

haupt, konservativ mit einem Mieder

oder operativ versorgt wird, entschei-

det Ihre Ärztin/Ihr Arzt. Zur Vorbeu-

gung einer Hernie sollten Sie das

Heben schwerer Lasten vermeiden.

Zur Unterstützung der Bauchdecke

eignen sich Mieder oder Leibbinden.

Gerade Frauen, die an ein Mieder

gewöhnt sind, sollten darauf nicht

verzichten.

Vom Bandagisten im Sanitätsfach-

handel wird eine stomagerechte Öff-

nung in das Mieder eingearbeitet, die

dem Stomadurchmesser entspricht.

Der Beutel, der bisher angelegt wur-

de, wird durch diese Öffnung gezo-

gen, damit er sich füllen kann. Bleibt

der Beutel unter dem Mieder, laufen

die Ausscheidungen unter die Haft-

fläche der Versorgung. Wenn Sie ir-

rigieren, ist dieser Ausschnitt im Mie-

der nicht nötig.

56

Der Bruch (Hernie)

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Der Prolaps ist ein Heraustreten des

Darms aus dem Stoma. Er zeigt sich

am deutlichsten im Stehen und kann

unterschiedlich lang sein.

Auch hier entscheidet die Ärztin/der

Arzt, ob dieser Vorfall operativ oder

konservativ behandelt wird.

Bei der konservativen Methode

muss die Versorgung im Liegen an-

gebracht werden. Zuvor wird der

vorgefallene Darm mit der flachen

Hand zurückgeschoben. Das tut

nicht weh und ist auch nicht gefähr-

lich. Trotzdem sollten Sie die erste

Versorgung gemeinsam mit Ihrer Ärz-

tin/ Ihrem Arzt oder einer Stomathe-

rapeutin/einem Stomatherapeuten

durchführen, die/der Ihnen jeden ein-

zelnen Schritt genau erklärt.

Nach der Beutelversorgung wird

über das Stoma eine Prolapskappe

gelegt und mit einem Gürtel befestigt.

Die Prolapskappe besteht aus fes-

tem Plastikmaterial. Die Nase am un-

teren Rand ermöglicht ein ungehin-

dertes Eintreten des Stuhls in den

Beutel.

Die Prolapskappe wird auf ärztliches

Rezept vom Bandagisten im Sani-

tätsfachhandel angefertigt.

57

Der Vorfall (Prolaps)

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Auch ungünstig angelegte Stomata

führen oft zu Versorgungsschwierig-

keiten. Dazu gehören trichterförmige

Stomata und solche, die in Narben

und Falten liegen.

Die Versorgungen werden oft von

den Ausscheidungen unterwandert.

Der dadurch bedingte häufige Beutel-

wechsel bedeutet eine zusätzliche

Belastung für die Haut.

Gerade bei tief liegenden oder in

starken Hautfalten befindlichen Sto-

mata ist eine bessere Abdichtung mit

einer konvexen Basisplatte oder ei-

nem konvexen einteiligen System zu

erreichen. Für Stomata auf Hautni-

veau gibt es weniger stark gewölbte

Basisplatten und einteilige Versor-

gungen. Auch hier hilft Ihnen die Sto-

matherapeutin/der Stomathera-

peut, die für Sie günstigste Versor-

gung zu wählen.

58

Komplizierte Stoma-anlagen

Leichte Konvexität = konvex light Ausgeprägte Konvexität = standard konvex

Assura Basisplatten konvex, konvex light

und plan

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Blasenfunktionsstörungen sind

meist vorübergehende Störungen

nach der Anlage des Stomas. Gründe

hierfür können eine durch die Opera-

tion bedingte Reizung der Nerven-

stränge der Blase oder eine veränder-

te Lage der Blase sein. Eine weitere

häufige Ursache ist eine Blasenent-

zündung, die durch einen länger lie-

genden Blasendauerkatheter nach

der Operation hervorgerufen wurde.

Diese Blasenentzündung kann sehr

gut mit Medikamenten behandelt

werden. Um Entzündungen vorzu-

beugen, sollte der Dauerkatheter so

schnell wie möglich entfernt werden.

Regelmäßige Katheterpflege und ein

angesäuerter Urin tragen ebenfalls

dazu bei, Entzündungen zu vermei-

den.

Bei Blasenfunktionsstörungen holen

Sie den Rat Ihrer Ärztin/Ihres Arztes

ein. Damit Ihre Ärztin/Ihr Arzt die

exakte Ursache klären kann, ist es

wichtig, dass Sie ihr/ihm schildern

können, welcher Art die Störungen

sind. Beobachten Sie sich deshalb

genau. Folgende Punkte sind dabei

wichtig:

• Verspüren Sie ein Brennen beim

Wasserlassen?

• Haben Sie das Gefühl, dass Ihre

Blase sich nicht vollständig ent-

leert?

• Wie lange können Sie das Wasser

halten, wenn Sie den Drang ver-

spüren?

• Verlieren Sie ungewollt Urin?

Wenn Urin ungewollt abgeht, spre-

chen wir von Inkontinenz. Verwenden

Sie ruhig diesen Begriff für Ihre Schil-

derungen. Es bleibt Ihnen damit er-

spart, Formulierungen wie „Ich ma-

che in die Hose“ verwenden zu

müssen. Und haben Sie keine Angst,

denn Ihre Ärztin/Ihr Arzt hat täglich

mit solchen Symptomen zu tun.

Die Aussichten auf Besserung sind

sehr gut. Häufig verschwinden die

Störungen nach ein paar Wochen von

selbst. Durch genaue Ursachenfor-

schung bestehen in der Regel sehr

gute Heilungschancen.

11. Blasenfunktionsstörungen

59

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Ein paar praktische Tipps:

• Trotz der Inkontinenz sollten Sie

viel trinken, damit Nieren, harnab-

leitende Wege und Blase gut durch-

gespült, die Bakterien regelrecht

ausgespült werden. Außerdem

führt konzentrierter Urin zu häu-

figerem und manchmal auch

schmerzhaftem Wasserlassen.

Vermeiden Sie aber den übermäßi-

gen Genuss von Kaffee oder Bier,

denn diese Getränke sind stark

harntreibend.

• Eine gute Hygiene im Genitalbe-

reich ist besonders wichtig. Durch

den Kontakt der Haut mit Urin

können lästige Hautschädigungen

auftreten, die es unbedingt zu ver-

meiden gilt. Der Genitalbereich

sollte mehrmals täglich gründlich

gewaschen werden – am besten

mit einer pH-neutralen Seife, um

den natürlichen Säureschutzman-

tel der Haut nicht zu zerstören.

Zur Überbrückung der „inkontinen-

ten“ Zeit gibt es heute sehr gute Hilfs-

mittel, die den Urin aufnehmen und

die Geruchsbildung verhindern. Es

handelt sich um saugstarke Einlagen

und Tropfenfänger, die mit einem

Wirkstoff versetzt sind, der den Ge-

ruch des Urins bindet. Klein und da-

bei doch sehr saugstark sind die

Conveen Einlagen und die Conveen

Tropfenfänger. Da die Oberfläche

trocken bleibt, werden Hautirritatio-

nen vermieden, und die Einlagen

können problemlos auch längere Zeit

getragen werden.

60

Hilfsmittel bei Inkontinenz

Conveen Saugstarke Einlagen und ConveenTropfenfänger

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Für Männer gibt es so genannte

Kondom-Urinale aus Latex, die über

den Penis gestreift werden. Es sind

auch Kondom-Urinale aus latexfrei-

em Material erhältlich. Der Urin wird

in einem Beinbeutel gesammelt, der

bei Bedarf entleert werden kann.

Beide Inkontinenzversorgungen sind

sehr unauffällig.

Gerade nach einer Stomaanlage

stellt dieses zusätzliche Problem si-

cherlich eine enorme Belastung für

Sie dar. Sprechen Sie in jedem Fall

mit Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt

über dieses Problem. Auch Ihre

Stomatherapeutin/Ihr Stomathera-

peut kennt mit Sicherheit adäquate

Lösungsmöglichkeiten.

Ein- und zweiteilige Conveen Kondom-

Urinale und Conveen Beinbeutel

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Eine gesunde Ernährung ist wichtig

für das Wohlbefinden jedes Men-

schen. Spezielle Ernährungsvorschrif-

ten für Stomaträger/innen gibt es

nicht. Essen soll schmecken und

Spaß machen. Wichtig ist, dass Ihre

Ernährung ausgewogen, vielseitig

und vollwertig ist, damit dem Körper

die notwendigen Nährstoffe zuge-

führt werden. Er braucht sie, um sei-

nen Stoffwechsel aufrechtzuerhal-

ten, aber auch für die unzähligen

Steuer- und Reaktionsmechanismen,

die in ihm ablaufen.

Vollwertige Kost beinhaltet eine aus-

gewogene Mischung von Nahrungs-

mitteln, die Eiweiß, Fett, Kohlenhy-

drate, Ballaststoffe sowie Mineral-

stoffe, Spurenelemente und Vitamine

enthalten.

Eiweißreiche Nahrungsmittel sind:

mageres Fleisch (Kalb, Rind,

Schwein), Hähnchen, Pute, Fisch

(Kabeljau, Schellfisch, Forelle u.a.).

Diese sollten bevorzugt werden.

Ebenso magerer Fleischaufschnitt

wie mageres Bratenfleisch, magerer

gekochter Schinken, Bierschinken,

Corned beef, Geflügelwurst. Es gibt

aber auch pflanzliche Produkte, die

eiweißreich sind.

Hochwertiges Eiweiß ist in den Kom-

binationen Kartoffel und Ei, in Hülsen-

früchten und Getreideprodukten wie

Linsen und Spätzle oder Soja und

Tofu zu finden. Ideale Nahrungsmittel

sind Milch und Milchprodukte wie

Buttermilch, Joghurt, Bioghurt, Dick-

milch, Kefir, Speisequark und Käse.

Wegen des hohen Cholesteringehal-

tes sollten pro Woche nicht mehr als

3–5 Eier verzehrt werden. Eiweißrei-

che Nahrungsmittel enthalten fast

immer auch Fett, daher sind fettarme

Nahrungsmittel bevorzugt zu wählen.

Pflanzliche, linolsäurereiche Öle und

Margarinesorten sollten vor tierischen

Fetten den Vorzug haben. Linolsäure-

reich sind: Distel-, Sonnenblumen-,

Maiskeim- und Baumwollsaatöl bzw.

12. Die Ernährung

62

Wie setzt sich vollwer-tige Kost zusammen?

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:34 Uhr Seite 60

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Margarine aus diesen Ölen. Als

Streichfett können Butter oder Mar-

garine gewählt werden. Fett sollte

wegen seines hohen Kalorienanteils

sparsam verwendet werden – insbe-

sondere Sahne, Vollfettkäse, Streich-

wurst und Mayonnaiseprodukte.

Unter den Getreideprodukten sind

besonders Vollkornprodukte zu emp-

fehlen wie Vollkornbrot (fein- oder

grobschrötig), Roggenbrot, Misch-

brot, Vollkornsemmeln, Knäckebrot,

Zwieback, aber auch Hafer- oder Wei-

zenflocken, Hirse, Grünkern, Grieß

und ungeschälter Reis.

Zu empfehlen sind darüber hinaus

noch Kartoffeln, Gemüse und Salate.

Zuckerreiche, ballaststoffarme Nah-

rungsmittel sind aus ernährungsphy-

siologischer Sicht weniger wertvoll

und sollten deshalb in eingeschränk-

tem Maße verzehrt werden (Zucker,

Marmelade, Süßigkeiten, Limonade,

Cola).

Empfehlenswerte Getränke:

Schwarztee, alle Kräutertees, Früch-

tetee, Kaffee (nach individueller Ver-

träglichkeit mit oder ohne Koffein),

Mineralwasser, Heilwasser, Gemüse-

säfte. Alkoholische Getränke aller

Art sind Genussmittel und dürfen in

kleinen Mengen gelegentlich getrun-

ken werden, vorausgesetzt, es be-

stehen keine Leber- oder Bauch-

speicheldrüsenerkrankungen oder

erhöhte Neutralfettwerte.

63

19843_Stoma_Inhalt_n_0605 Korrektur 10.10.2007 11:34 Uhr Seite 61

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Eine vollwertige Nahrung darf pikant

gewürzt sein. Küchenkräuter (frisch

oder tiefgefroren) und getrocknete

Gewürze dürfen beliebig und nach

individuellem Geschmack verwendet

werden. Kochsalz zählt nicht zu den

Gewürzen im engeren Sinn. Mit etwa

5 g Kochsalz ist der tägliche Bedarf

gedeckt. Ein Zuviel (10–20 g pro Tag)

begünstigt die Entstehung von Blut-

hochdruck. Kochsalz ist in vielen

Nahrungsmitteln „versteckt“, z. B. in

Brot, Wurst, Käse, Fertigsuppen, fer-

tigen Bratensoßen; deshalb Salz

sparsam verwenden.

Die richtig ausgewählten Nahrungs-

mittel sollten auch nährstoffschonend

zubereitet werden:

• Gemüse, Salate, Obst kurz, aber

gründlich und im Ganzen waschen.

• Gemüse mit wenig Wasser und

Fett dünsten.

• Fleisch, Geflügel, Fisch fettarm

zubereiten, z. B. grillen, dünsten,

im Backofen schmoren, in hitze-

beständiger Folie garen.

• langes Warmhalten der Speisen

und häufiges Aufwärmen vermei-

den.

• Verteilen Sie die Nahrungsmittel

gleichmäßig über den Tag. Regel-

mäßige Essenszeiten bieten sich

an.

• Essen Sie in Ruhe und kauen Sie

gut.

• Erfahrungen zur Bekömmlichkeit

einzelner Nahrungsmittel müssen

von jedem selbst gemacht werden.

Anfängliche Störungen und Unver-

träglichkeiten normalisieren sich

meistens innerhalb des ersten hal-

ben Jahres nach der Operation.

64

Welche Zubereitungund welche Gewürzesind erlaubt?

Allgemeine Ernäh-rungsempfehlungenfür Stomaträger/innen

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• Legen Sie eventuell ein Ernäh-

rungsprotokoll an um herauszu-

finden, welches Nahrungsmittel

zu einer Störung geführt hat.

• Zur Vermeidung einer mechani-

schen Verstopfung verzehren Sie

faserhaltige Nahrungsmittel nur in

kleinen Mengen. Dazu gehören

zum Beispiel Zitrusfrüchte, Spar-

gel, Pilze, Ananas, Nüsse, harte

Obstschalen und -kerne. Ileosto-

mieträger/innen sollten am besten

ganz auf faserhaltige Nahrungs-

mittel verzichten.

• Trinken Sie ausreichend. Die Urin-

menge, die Sie täglich ausschei-

den, sollte etwa 2 Liter betragen.

Wir haben Ihnen in diesem Kapitel

erklärt, dass Sie alles essen dürfen,

was Ihnen bekommt. Natürlich hängt

bei einem verkürzten Darmtrakt die

Stuhlbeschaffenheit mehr von der

Nahrung ab als bei voll erhaltenem

Darm. Obwohl der verkürzte Darm

mit der Zeit die Funktionen der ent-

fernten Teile mehr oder weniger über-

nimmt, kann es doch hin und wieder

zu Durchfällen und zu vermehrten

Blähungen kommen. Hier können

Ihnen vielleicht die Hinweise in den

folgenden Auflistungen weiterhelfen.

In den hier angegebenen Zusammen-

hängen haben wir Erfahrungen von

Patientinnen und Patienten sowie

die Zusammensetzung der Lebens-

mittel berücksichtigt. Diese Wirkun-

gen können, müssen aber nicht bei

jedem Menschen gleichermaßen

zutreffen!

65

Die Wirkungsweiseverschiedener Nahrungsmittel

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Petersilie

Preiselbeeren, -saft

Joghurt

Stopfende Lebensmittel

Banane

Getrocknete Früchte

Kakaohaltige Produkte

Schwarzer Tee

Gekochte Möhren

Reis

Quark

Weißbrot

Blähende Lebensmittel

Kohlarten

Hülsenfrüchte

Lauch, Zwiebeln

Frisches Brot

Kohlensäurehaltige Getränke

(z. B. Bier)

Abführende Lebensmittel

Alkohol (Bier)

Kaffee

Cola-Getränke

Sehr fette Speisen

Gebratenes

Scharfe Gewürze

Zucker

Fruchtsäfte

Frisches Obst

Sauerkrautsaft

Geruchserzeugende Lebensmittel

Eier

Fleisch, Fisch

Spargel

Pilze

Zwiebeln, Knoblauch

Käse

Geruchshemmende Lebensmittel

Grüne Gemüse wie Spinat,

grüner Salat

66

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13. Nachsorge

Sie werden sicherlich regelmäßig

Ihre Ärztin/Ihren Arzt aufsuchen –

und das sollten Sie nicht nur, um sich

Ihre Pflege- und Versorgungsartikel

rezeptieren zu lassen. Nach jeder

großen Operation, insbesondere

wenn die Operation wegen einer bös-

artigen Geschwulst durchgeführt wur-

de, ist eine ständige Kontrolle wich-

tig – egal ob bei Ihrer Ärztin/Ihrem

Arzt oder in einer Stomasprechstunde

in Ihrem Krankenhaus. Dazu sind

Nachsorgepläne entwickelt worden.

Diese beinhalten Untersuchungen

des Blutes, der Leber, der Lunge,

des Bauches, des Stomas und der

hinteren Wunde. Das regelmäßige

Aufsuchen der Ärztin/des Arztes ist

oft von Ängsten, Unsicherheiten und

Stresssituationen begleitet. Sehen

Sie deshalb diese Kontrolluntersu-

chungen als Vorsorgeuntersuchun-

gen an, die von großem Nutzen für

Sie sind. Sprechen Sie bitte alle Vor-

bereitungen zu Darmuntersuchungen

im Einzelfall mit Ihrer Ärztin/Ihrem

Arzt ab. Speziell bei Untersuchungen

des Darms mit Kontrastmittel kommt

es anschließend zu Durchfällen, be-

sonders dann, wenn Sie wasserlös-

liches Kontrastmittel trinken müssen.

Nehmen Sie aus diesem Grund im-

mer eine Ersatzversorgung mit. Auch,

wenn Sie die Irrigation durchführen.

67

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14. Sozialrechtliche Fragen

Vielen von Ihnen werden die sozial-

rechtlichen Vergünstigungen, die Ih-

nen jetzt zustehen, nicht bekannt

sein. Wir geben hier allgemeine Hin-

weise, um unnötige Behördengänge

zu vermeiden.

Es gibt in der Bundesrepublik überall

soziale Beratungsstellen, die kosten-

los in Anspruch genommen werden

können. Diese Beratungsstellen ar-

beiten sehr eng mit den Behörden

und Ämtern zusammen und können

Ihnen in allen Belangen beratend zur

Seite stehen. Die örtlichen Sozial-

ämter informieren Sie, welches Ver-

sorgungsamt zuständig ist.

Sie sollten sich nicht scheuen, diese

Angebote zu nutzen, denn sie wurden

eingerichtet, um Sie gesundheitlich,

gesellschaftlich und finanziell zu un-

terstützen.

Die Anschlussheilbehandlung (AHB)

ist eine Wiedereingliederungsmaß-

nahme, die in der Regel spätestens

14 Tage nach Ihrer Entlassung aus

dem Krankenhaus angetreten wer-

den soll. Sie dient Ihrer Wiederan-

passung an die Belastungen des

Alltags.

Die Antragstellung und eventuell

auch die Organisation erfolgen im

Krankenhaus.

Nach Abschluss der Behandlung ha-

ben Sie die Möglichkeit, im Rahmen

der onkologischen Rehabilitation,

eine so genannte Festigungskur in

Anspruch zu nehmen. Wenn Sie eine

Krebserkrankung haben, steht Ih-

nen eine Anschlussheilbehandlung

zu. Diese kann in speziellen Nach-

sorgekliniken durchgeführt werden.

Erkundigen Sie sich bitte bei Ihrer

Krankenkasse.

Besprechen Sie diese Dinge auch mit

Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt. Man wird ver-

68

Die Anschlussheilbe-handlung (AHB)

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suchen, Ihre persönlichen Wünsche,

wie Ort und Zeit, zu berücksichtigen.

Denn Sie sollen sich wohl fühlen.

Aber nicht immer können alle Wün-

sche berücksichtigt werden. Seien

Sie deshalb nicht enttäuscht, son-

dern denken Sie daran, dass diese

Anschlussheilbehandlung Sie in er-

ster Linie körperlich und seelisch

stabilisieren soll.

Als Stomaträger/in können Sie beim

zuständigen Versorgungsamt einen

Schwerbehindertenausweis beantra-

gen. Je nach Art des Stomas wird

eine 50 bis 80 %ige Minderung der

Erwerbsunfähigkeit anerkannt, sofern

durch das Grundleiden oder andere

Erkrankungen weitere Behinderungen

anzurechnen sind.

Vergünstigungen, die Sie aufgrund

eines mindestens 50 %-Schwerbe-

hindertenausweises bekommen,

sind z. B.:

• mehr Urlaubsanspruch

• besonderer Kündigungsschutz

• Freibeträge bei Lohn- und

Einkommenssteuer für außerge-

wöhnliche Belastungen

In der Regel kann eine Kündigung

nur nach vorheriger Zustimmung der

Hauptfürsorgestelle erfolgen. Die

Kündigungsfrist beträgt mindestens

4 Wochen.

Als StomaträgerIn oder als Morbus-

Crohn/Colitis-ulcerosa-PatientIn

können Sie ab einem gewissen Grad

der Behinderung (GdB) eine Parker-

leichterung beantragen. Da sich die

Bedingungen für eine solche Park-

erleichterung innerhalb der Bundes-

länder unterscheiden, erkundigen

Sie sich am besten bei Ihrem örtli-

chen Versorgungsamt, welche Vor-

aussetzungen erfüllt sein müssen,

um in Ihrem Bundesland eine Par-

kerleichterung von der Straßenver-

kehrsbehörde zu erhalten.

Weitere Informationen über den ak-

tuellen Stand können Sie bei dem für

Sie zuständigen Versorgungsamt ein-

holen, oder wenden Sie sich an Ihre

Hausärztin/Ihren Hausarzt.

69

Der Schwerbehinder-tenausweis

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15. … und das Leben geht weiter!

So wichtig es für Sie ist, nach der

Operation wieder in Ruhe zu sich

selbst zu finden, so wichtig ist es

dann, dass Sie Ihre alten gesell-

schaftlichen Kontakte wieder auf-

nehmen.

Tun Sie Dinge, die Sie anregen, er-

heitern und auf neue Gedanken

bringen.

Sie können Sport treiben, auch

schwimmen. Sport ist nicht nur ge-

sund, sondern steigert auch Ihr Wohl-

befinden, Ihr Selbstvertrauen und

macht Spaß. Nur vom Leistungssport

müssen wir Ihnen abraten.

Immer wieder hat es sich gezeigt,

dass Menschen, die ein Stoma haben

und schon nach der Genesungszeit

ihren gewohnten Alltag wieder auf-

nehmen, sich leichter zurechtfinden

als die große Zahl derer, die sich ab-

kapseln und selbst isolieren. Setzen

Sie immer voraus, dass Ihr Partner,

Ihre Kinder und Freunde, Ihre Ver-

wandten und Kollegen froh sind, dass

Sie wieder da sind. Denn als Person

haben Sie sich nicht verändert – man

liebt Sie genau wie vorher.

Liebe ist mehr als Sexualität: Prüfen

Sie sich doch einmal selbst, wegen

welcher Eigenschaften und Charak-

terzüge Sie Ihre Partnerin/Ihren Part-

ner lieben. Das kann ein kleines ge-

wohntes Lachen sein, das können

liebenswürdige Aufmerksamkeiten

sein, das Gefühl von Geborgenheit,

Vertrauen und Ruhe, das sie/er Ihnen

vermittelt, das können geistige, prak-

tische, künstlerische Neigungen und

vieles mehr sein. Natürlich wird sich

70

Die Beziehung zu IhrerPartnerin/Ihrem Partner

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Ihre Beziehung zu Ihrer Partnerin/

Ihrem Partner nach der Operation

zunächst verändern. Das Stoma ist

für Sie beide anfänglich ein Schock,

mit dem umzugehen Sie lernen müs-

sen. Sie sollten sich beide Zeit lassen,

sich an das Stoma zu gewöhnen,

denn wenn Sie versuchen, es zu ver-

leugnen, bleibt auf Dauer leicht ein

Nachgeschmack von Peinlichkeit

zurück.

Natürlich sollte das Thema Sexuali-

tät in einer Partnerschaft auch nicht

ausgeklammert werden. Für die in-

timen Stunden zu zweit können dis-

krete Versorgungen gewählt werden,

wie zum Beispiel Stomakappen,

Minibeutel oder der Assura Kolosto-

mieverschluss. Mit wenig Aufwand

lässt sich die Stomaversorgung zu-

sätzlich durch Dessous kaschieren.

Wichtig ist, dass Sie mit Ihrer Part-

nerin/Ihrem Partner offen über das

Thema Sexualität sprechen und es

nicht tabuisieren.

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16. Kontaktadressen

Deutschland

D.V.E.T. Fachverband Stoma und

Inkontinenz e.V.

Felicitas Schwartz (Vorsitzende)

Virchowstraße 14

38642 Goslar

Tel./Fax: 0 53 21 / 5 10 80

Anfragen zu Fort- und Weiterbildung

Thomas Boelker

Heimkerweg 67

58706 Menden

Tel./Fax: 0 23 73 / 6 51 62

Die Enterostomatherapie ist ein spe-

zieller Zweig der Krankenpflege. Ihr

Aufgabenbereich umfasst die körper-

liche, seelische sowie gesellschaftli-

che Rehabilitation der Stomaträgerin/

des Stomaträgers.

Die Stomatherapeutin /der Stoma-

therapeut berät und betreut Betrof-

fene in versorgungstechnischen Be-

langen in und außerhalb der Klinik.

WCET Sektion Deutschland

Christel Ravenschlag

Finkenstraße 42

48147 Münster

Tel.: 02 51 / 9 27 79 74

Der Weltverband der Enterostoma-

therapeuten, WCET, ist eine gemein-

nützige Vereinigung von Kranken-

schwestern und -pflegern. Ziel ist die

Bereitstellung eines auf internatio-

naler Ebene basierenden Erschei-

nungsbildes für qualifizierte Kranken-

schwestern und -pfleger in der

Stomatherapie, ihrer Fortbildung so-

wie der Weitervermittlung von Kennt-

nissen an Patienten mit Stomaan-

lagen, Inkontinenzproblemen,

Drainage- und Fistelversorgungen

oder möglichen Veränderungen der

Haut.

Der WCET Sektion Deutschland ver-

steht sich als Teil des Weltverbandes

WCET, wobei jedes Mitglied der Sek-

tion Deutschland gleichzeitig auch

Mitglied des Weltverbandes ist.

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Deutsche ILCO e.V.

Landshuter Straße 30

85356 Freising

Tel.: 0 81 61 / 93 43 01 oder 93 43 02

Die Deutsche ILCO e.V. ist die seit

1972 bestehende deutsche Vereini-

gung von Stomaträger(innen). Ihre

Zielsetzung und Arbeit wird allein von

den ehrenamtlich mitarbeitenden Be-

troffenen, d. h. von Stomaträger(in-

nen) und deren Angehörigen, festge-

legt und getragen.

Als wesentliche Hilfen zur Wieder-

eingliederung in Familie, Beruf und

Gesellschaft bietet die Deutsche

ILCO allen Stomaträger(innen) Be-

gegnung und Erfahrungsaustausch

mit anderen Betroffenen:

• regelmäßige Treffen von über 120

ILCO-Gruppen

• Besuche von erfahrenen Stoma-

träger(innen) im Krankenhaus und

zu Hause im Rahmen des ILCO-

Besuchsdienstes sowie in den

ILCO-Beratungsstellen einzelner

ILCO-Gruppen

Außerdem übernimmt die ILCO die

Interessenvertretung der betreffenden

Anliegen im medizinischen, versor-

gungstechnischen und sozialen Be-

reich aller Stomaträger(innen).

HFI – Hilfe für

inkontinente Personen e.V.

Postfach 11 13 22, 40513 Düsseldorf

Tel.: 02 11 / 59 21 27

www.hf-initiative.de

Geschultes Pflegepersonal berät in

allen Fragen der Vorbeugung, Hei-

lung, Rehabilitation und Pflege bei

Inkontinenz. Weitere schriftliche In-

formationen werden zugeschickt.

Telefonberatung:

Montag–Freitag 09.00 bis 12.00 Uhr

Donnerstag 15.00 bis 18.00 Uhr

GIH – Gesellschaft für

Inkontinenzhilfe

Friedrich-Ebert-Straße 124

34119 Kassel

Tel.: 05 61 / 78 06 04

www.gih.de

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Österreich

ÖVET

Verband der Österreichischen

Stomatherapeuten

Sr. Elisabeth Soll

Univ.-Klinik Innsbruck

Anichstraße 35

6020 Innsbruck

Allgem. Chir. Ambulanz/Stomatherapie

Tel.: 05 12 / 504 - 24 95

Fax: 05 12 / 504 - 28 72

Österr. ILCO

Ileostomie-Colostomie-Urostomie-

Vereinigung

c/o Medizinisches Selbsthilfezentrum

Obere Augartenstraße 26 – 28

1020 Wien

Tel.: 01 / 332 38 63

Fax: 01 / 332 38 63

Medizinische Gesellschaft für

Inkontinenzhilfe Österreich

Geschäfts- und Beratungsstelle

Innsbruck

Speckbacherstraße 1

6020 Innsbruck

Tel.: 05 12 / 58 37 03

Fax: 05 12 / 58 94 76

Schweiz

Präsident ILCO Schweiz

Herr Bruno Leiseder

Rothenburgerstrasse 10

6274 Eschenbach

Tel.: 041 448 29 22

Ärztliche Beratung

Herr Dr. H. P. Klotz, Oberarzt

Visceralchirurgie Bellaria

Bellariastrasse 38

8038 Zürich

Tel.: 01 209 20 90

Unter www.ilco.ch finden Sie Hin-

weise auf Stomaberatungsstellen,

ILCO-Vorstandsmitglieder und Ver-

anstaltungen.

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„Stomaversorgung“

Postfach 70 03 40

22003 Hamburg

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DeutschlandColoplast GmbHPostfach 70 03 40 22003 HamburgTel.: 0 40 / 66 98 07-77Fax: 0 40 / 66 98 07-48www.coloplast.deE-Mail: [email protected]

ÖsterreichColoplast Ges.m.b.H.Thomas-Klestil-Platz 10 1030 WienTel.: 01 / 7 07 57 51 0 Fax: 01 / 7 07 57 51 30www.coloplast.atE-Mail: [email protected]

SchweizColoplast AGEuro-Business-CenterBlegistrasse 16343 RotkreuzTel.: 041 799 79 79Fax: 041 799 79 40www.coloplast.chE-Mail: [email protected]

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... und das Leben geht weiter !Ratgeber für Stomaträger

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Mit dieser Karte können Sie Produktmuster und Informations material anfordern.Kreuzen Sie einfach die gewünschten Artikel an. Zum Schutz Ihrer Daten können Sie die Kartemit dem Klebestreifen zusammen kleben.

„Mit meiner Unterschrift erkläre ich zugleich, dass meine vorstehend gemachtenAngaben von der Coloplast GmbH gespeichert, verarbeitet und genutzt werden dürfen,um mit mir Kontakt zu halten und mich per Post, ggf. per E-Mail oder Telefon• an allgemein auf meine Erkrankung und Versorgung bezogenen Informationen teilha-

ben zu lassen,• zu Werbezwecken über Coloplast-Produkte zu informieren und• an Angeboten, Marktforschungsbefragungen und Waren proben teilhaben zu lassen.Mein Einverständnis bezieht sich ausdrücklich auch auf die vorstehenden Angaben zumeinen gesundheitlichen Verhältnissen und darauf, dass ich Verwender vonStomaprodukten bin. Mir ist bewusst, dass ich das angebotene Muster auch dann erhal-te, wenn ich durch Streichung dieser Erklärung deutlich mache, dass ich meinEinverständnis zur Speicherung, Verarbeitung und Nutzung meiner Daten nicht erklärenmöchte. Mir ist weiter bewusst, dass ich mein Einverständnis auch künftig jederzeit ganzoder teilweise durch eine an die Coloplast GmbH, Kuehnstraße 75 in 22045 Hamburg zurichtende Erklärung widerrufen kann.

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ÖsterreichColoplast Ges.m.b.H.Thomas-Klestil-Platz 10 1030 WienTel.: 01 / 7 07 57 51 0 Fax: 01 / 7 07 57 51 30www.coloplast.atE-Mail: [email protected]

SchweizColoplast AGEuro-Business-CenterBlegistrasse 16343 RotkreuzTel.: 041 799 79 79Fax: 041 799 79 40www.coloplast.chE-Mail: [email protected]

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