1 v.4 wellen in kontinuierlichen medien x longitudinale wellen: transversale wellen: x x y z

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1 Wellen in kontinuierlichen Medien x ongitudinale Wellen: Transversale Wellen: x x y z

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Page 1: 1 V.4 Wellen in kontinuierlichen Medien x Longitudinale Wellen: Transversale Wellen: x x y z

1

V.4 Wellen in kontinuierlichen Medien

x

Longitudinale Wellen:

Transversale Wellen:

x

x

y

z

Page 2: 1 V.4 Wellen in kontinuierlichen Medien x Longitudinale Wellen: Transversale Wellen: x x y z

2

V.4.4 Lösung der 1-dim. Wellengleichung

Lösung der Wellengleichung für beliebige

zweimal differenzierbare Funktion f

Speziell kann z.B.:

gewählt werden.

“Harmonische Wellen”

Das Argument

bezeichnet man als Phase.

aus Dimensionsgründen,

[k] = 1/Länge

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3

Phasengeschwindigkeit

Mit welcher Geschwindigkeit bewegt sich ein Zustand konstanter Phase

Dazu betrachte:

nach links laufende Welle

nach rechts laufende Welle

?

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4

Wellenlänge und Wellenzahl der harmonischen Welle

x

kürzester Abstand zwischen gleichen Schwingungszuständen (Oszillatoren in Phase)

Wellenlänge :

bzw.

k bezeichnet man als Wellenzahl

Momentaufnahme

bei fester Zeit t0

u(t=t0,x)

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5

Kreisfrequenz der harmonischen Welle

t

Harmonische Schwingung

am festen Ort x0

u(t,x=x0)

Am festen Ort schwingt Oszillator gemäß:

bzw.

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Superpositionsprinzip

Hat man zwei Lösungen u1 und u2 von

so ist auch u = u1 + u2 wieder eine Lösung.

(Folgt aus Linearität der Wellengleichung)

Wichtige Anwendung:

Fourierzerlegung

Stehende Wellen

… (mehr dazu später)

,

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7

Ausbreitung einer Wellengruppe (Informationstransport)

Betrachte: Überlagerung zweier harmonischen Wellen (1 ≈ 2)

“Schwebung”

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8

Ausbreitung einer Wellengruppe

x

x

x

Zeitpunkte t1

Zeitpunkte t2

Zeitpunkte t3

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Gruppengeschwindigkeit

Mit welcher Geschwindigkeit bewegt sich die Wellengruppe fort?

Überlagert man unendlich viele harmonische Wellen findet man:

(hier ohne Beweis) ( falls )

Die Gruppengeschwindigkeit ist für die Informationsübertragung wichtig

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Gruppengeschwindigkeit

Verwendet man kann man auch schreiben:

Bisherige Beispiele:

c ist unabhängig von der Wellenlänge,

die Gruppengeschwindigkeit ist gleich der Phasengeschwindigkeit,

endlich ausgedehnte Wellenpakete zerfließen nicht

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Gruppengeschwindigkeit

Für Wasserwellen in tiefem Wasser gilt näherungsweise:

c ist von der Wellenlänge abhängig !

Wellenpakete zerfließen / Dispersion

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Alternative Methode zur Lösung der Wellengleichung

Produktansatz

Um

zu lösen, mache folgenden Ansatz:

Einsetzen liefert:

!

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Produktansatz:

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Für beliebige k ist

Allgemeine Lösung, durch Überlagerung von Lösungen zu unterschiedlichem k:

Noch aus den Anfangsbedingungen zu bestimmen:

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V.4.5 Wellen in endlich ausgedehnten Systemen, Randbedingungen am Beispiel der schwingenden Saite

Beispiel: Fest eingespannte Saite

L

Beispiel: Loses Ende

Ring gleitet reibungsfrei

auf Stab

Keine Kraft längs des Stabes Ring horizontal

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Zusätzlich zu den Anfangsbedingungen treten Randbedingungen hinzu!

“Dirichletsche Randbedingungen”:

Die Wellenfunktion ist auf dem Rand vorgegeben

Beispiel: festes Ende

“von Neumannsche Randbedingungen”

Die Normalableitung ist auf dem Rand vorgegeben

Beispiel: loses Ende

Die gesuchte Lösung der Wellengleichung muß also:

Wellengleichung erfüllen

Anfangsbedingungen erfüllen

Randbedingungen für alle Zeiten erfüllen

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Grundschwingung n=1

1.Oberschwingung (n=2)

2.Oberschwingung (n=3)

n-1 Knoten

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Stehende Welle als Überlagerung:

Verwende:

nach rechts

laufende Welle

nach links

laufende Welle

Damit:

Wellenberg wird als Wellental reflektiert

(“Phasensprung ”)

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Reflexion am festen Ende (allgemein)

Es entsteht eine am Ursprung gespiegelte Welle die nach rechts läuft

Für die Gesamtlösung gilt dann:

Randbedingung:

R=-1, insbesondere |R| = 1 “Totalreflexion”

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Reflexion am losen Ende

Gleicher Ansatz wie zuvor:

Randbedingung:

liefert R=1 (Tafelrechnung)

Wellenberg wird als Wellenberg reflektiert

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Lösung der schwingenden Saite für konkrete Anfangsbedingungen

Bsp.: gezupfte Saite

aL

h

Auslenkung zu t=0:

Anfangsgeschwindigkeit zu t=0:

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Überlagerung der Eigenschwingungen

n=1..1

n=1..3

n=1..5

n=1..9

n=1..99

Zeitentwicklung Matlab Illustration

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Numerische Lösung der schwingenden SaiteDiskretisieren von

ergibt

sich:

mit ( Tafelrechnung)

Mit:

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V.4.6 Wellengleichung in mehr als einer Raumdimension

Verallgemeinerung des d’Alembert-Operators:

Wellengleichung:

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Beispiel: Transversalschwingung einer Membran

Quadratische Membran am Rand eingespannt ergibt wieder diskretes

Spektrum von Eigenschwingungen / Eigenfrequenzen

können durch Chladnysche Klangfiguren sichtbar gemacht werden

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V.4.7 Typische Wellenphänomene am Beispiel von Wasserwellen --- Huygenssches Prinzip

Allgemeine Theorie der Wasserwellen kompliziert:

nichtstationäre Bewegung von Flüssigkeiten

Beschreibung durch Euler-Gleichung falls Flüssigkeit als

inkompressibel

ohne innere Reibung

angenommen wird

“ideale Flüssigkeit”

Äußere Kraftdichte: Gravitation “Schwerewellen”

Außerdem: Randbedingungen am Rand der Flüssigkeit

Wellengleichung nimmt komplizierte Form an

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Näherungsweise findet man:

“Tiefes Wasser”

(h Wassertiefe)

“seichtes Wasser”

Kapillarwellen:

Rechnung: siehe z.B. Lehrbuch der Theor. Physik, Walter Weizel

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Wasserwellen können näherungsweise als 2-dimensional angenommen

werden.

Für harmonische Punktstörungen findet man dann

als Näherungslösung der Wellengleichung für große r.

“Huygenssche Elementarwelle”

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Huygenssches Prinzip:

“Jeder Punkt einer Wellenfront wirkt als punktförmige Störung,

die Elementarwellen auslöst. Die Einhüllende der Elementarwellen

ergibt die zeitliche Entwicklung der ursprünglichen Wellenfront”

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Ebene Welle als Überlagerung

von Kreiswellen

Kreiswelle als Überlagerung

von Kreiswellen

Einfache Anwendung des Huygensschen Prinzips

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A B

Reflexion mit Huygensschem Prinzip

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Reflexion an ebener Wand

ebene Wand

EinEin AusAus

ebene Welle

α α

Einfallswinkel Ausfallswinkel

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A B

Brechung mit Huygensschem Prinzip

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Brechung an Grenzflächen

α

β

Medium 1: c1

Medium 2: c2Brechungsgesetz

Kürzester Weg zwischen P1 und P2

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Beugung am Spalt

Ausbreitung in den “geometrischen Schatten”

Wichtig für Hindernisse mit Abmessungen

vgl. Festumzüge: was hört man als erstes ?

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Beugungsmuster bei Streuung am Spalt

Ebene Welle

λ

Beugungsmuster im UnendlichenBeugungsmuster im Unendlichen

α

I2·

0. Ordnung

1. Ordnung

2. Ordnungdα

λ/2d/2

d

λαΔsinαΔ

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Poissonscher Fleck (1818)

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V.4.8 Schallwellen

Ausbreitung von Störungen in Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern

Demo: Klingel unter Vakuumglocke SW 2.12

Unterscheidung nach Frequenzbereichen:

Hörbarer Bereich 16 – 20000 Hz

20 kHz – 10 MHz Ultraschall

10 MHz – Hyperschall

Demo: Tongenerator SW 2.20

Schallwelle ?

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Woher weiß man, dass Schall sich als Welle verhält ?

Falls Schall Welleneigenschaft besitzt, müssen typische Wellenphänomene beobachtbar sein

z.B.: Beugung, Interferenz,…

Beispiel: Stehende Welle in einem Rohr

geschlossenes

Ende

Lautsprecher

Pulver Gas / 2

Schallbauch Schallknoten

Kundt’sches Rohr

SW 2.10

!

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Alternatives Experiment: Rubens’sches Flammrohr

Gas gefülltes

Rohr

Löcher

Flammen unterschiedlich hoch nach Einschalten des Lautsprechers

Was schwingt?

Druckschwankungen als Folge einer stehenden Welle

SW 2.11

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Schallwelle in Luft

FlächeA

dx

p(x) p(x+dx)

v(x) v(x+dx)

Newtonsche Bewegungsgleichung:

reicht noch nicht aus, man braucht noch “Zustandsgleichung” ( p),

vgl. Diskussion Navier-Stokes Gleichung

longitudinale Druckwelle

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Schall in Festkörpern

Elastische Longitudinalwelle

Elastische Rückstellkräfte Wellen

zt

Unendlicher Stab mitDichte: ρ

Elastizitätsmodul: E

z

ρ

Ev

z

ξ

ρ

E

t

ξ2

2

2

2

Schallgeschwindigkeit

zzt

z

Elastische Transversalwelle

ρ

Gv

z

ξ

ρ

G

t

ξ2

2

2

2

Unendlicher Stab mitDichte: ρ

Torsionsmodul: G

Schallgeschwindigkeit

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Doppler-Effekt (C. Doppler 1803-1853)

Wie ändert sich die gehörte Frequenz falls

Beobachter oder Quelle bewegt ist

a) Bewegte Quelle

ruhende Quelle bewegte Quelle

?

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Doppler-Effekt

b) Bewegter Empfänger / Beobachter

ruhende Quelle

Beobachter

Quelle

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Machscher Kegel (E. Mach 1836 – 1916)

Betrachte nochmal bewegte Quelle:

Ergebnis divergiert für

Es bildet sich eine gemeinsame Wellenfront aus:

Wellenfront mit großer Amplitude (Kopf-,Stoß-,Schockwelle)

starke Verdichtung der Luft “Schallmauer”

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Machscher Kegel

Was passiert bei ?

M bezeichnet man als Machzahl

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Überschallknall Cherenkovstrahlung geladener

Teilchen mit Überlichtgeschwindigkeit

Machscher Kegel - Anwendungen