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ZWEITER BILDUNGSBERICHT für den Landkreis Stade 2014 Mit unserer Bildungsstrategie in die Zukunft ZWEITER BILDUNGSBERICHT Landkreis Stade 2014

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zweiter BildungsBerichtfür den Landkreis Stade 2014Mit unserer Bildungsstrategie in die zukunft

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014

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.

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Impressum

Herausgeber:

Landkreis Stade, Der Landrat

Redaktion, Konzeption und Datenaufbereitung:

Anke Heydorn

Bildungsbüro Landkreis Stade, Bildungsmonitoring

Autorengruppe:

Dr. Anja Boneß, Bildungsbüro Landkreis Stade

Christian Brüggemann, Kreisjugendpflege Landkreis Stade

Anke Heydorn, Bildungsbüro Landkreis Stade

Dr. Frauke Ilse, Bildungsbüro Landkreis Stade

Bente Schröder, Bildungsbüro Landkreis Stade

Bärbel Schuldt, Bildungsbüro Landkreis Stade

Elke Weh, Bildungsbüro Landkreis Stade

Maren Wilsdorff, JOBELMANNSCHULE BBS I, in Kooperation mit dem Bildungs-

büro Landkreis Stade

Unterstützung:

Dr. Christine Hartwig, Gesundheitsamt Landkreis Stade

Magnus John, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung

(DIPF), Berlin

Gönke Lengsfeld, Bildungsbüro Landkreis Stade

Markus Lütke Brintrup, Planungsamt Landkreis Stade

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und

Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.

Der Europäische Sozialfonds ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument

der Europäischen Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung

durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes, der Anpassungs-

fähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investition in die Humanressourcen.

zweiter BildungsBerichtfür den Landkreis Stade 2014Mit unserer Bildungsstrategie in die zukunft

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61 C.6 FrüheÜbergänge

61 C.6.1 ÜbergangI:Familie–außerfamiliäreBetreuung

62 C.6.2 ÜbergangIIKindertagesbetreuung–Grundschule

63 C.7 KooperationsformenderKindertagesstättenundGrundschulen

66 C.8 VorschulischeSprachbildungundSprachförderung

71 D AllgemeinbildendeSchulenimLandkreisStade77 D.1 SchülerzahlenandenallgemeinbildendenSchulen

81 D.2 ÜbergangII:Primarbereich

83 D.3 ÜbergangIII:Grundschule–SekundarbereichI

85 D.3.1 SchulformwechselallgemeinbildendeSchuleundFörderschule

87 D.3.2 SchulformwechselinderSekundarstufeI(7.–9.Klasse)

88 D.4 SprachförderunganallgemeinbildendenSchulen

92 D.5 SchulabschlüsseanallgemeinbildendenSchulen

96 D.6 Schulkindbetreuung/Ganztagsschulen

96 D.6.1 Ganztagsschulen

98 D.6.2 SchulkindbetreuunginKindertagesstättenundKindertagespflege

99 D.7 Bildungshaus

101 Exkurs:MINT-Bildung103 MINT-BildunginKindertagesstätten

104 HausderkleinenForscher

106 MINT-BildunginGrundschulen

106 HausderkleinenForscher

107 MINT-AGs

108 Klassenkisten

109 MINT-BildunginderSekundarstufeI

111 Herbstakademie

112 Junior-Ingenieur-Akademie

113 CFK-LehrerfortbildungundCFK-Kiste

114 MINTeressewecken–MINTalenteentdecken

115 MINT-BildunginderSekundarstufeII

118 Schüler-Ingenieur-Akademie

119 FitinMathe

120 MINT-BildunginderHochschule

122 Hochschulschülerforschungsprojekte

124 E BeruflicheBildung125 E.1 ÜbergangIV:ÜbergängeindieberuflicheAusbildung

129 E.2 BerufsbildendeSchulenimLandkreisStade

121 E.2.1 SchülerzahlenderberufsbildendenSchulenimLandkreisStade

135 E.2.2 NeueintritteindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStade

138 E.2.3 BildungserfolgeanberufsbildendenSchulen

150 E.3 DualeAusbildung

151 E.3.1 EntwicklungderAnzahlundVerteilungderAuszubildendenimLandkreisStade

2 Inhaltsverzeichnis 5 Vorwort

7 Einleitung

10 I BildungimLandkreisStade

10 I.I ZumBildungsverständnis

11 I.II VonderBildungslandschaftzurBildungsstrategie

15 II DiewichtigstenErgebnisseimÜberblick15 II.I VonderBildungslandschaftzurBildungsstrategie

15 II.II RahmenbedingungenfürBildungimLandkreisStade

16 II.III FrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehung

16 II.IV AllgemeinbildendeSchulen

17 II.V Exkurs:MINT-Bildung

17 II.VI BeruflicheBildung

18 II.VII Hochschulen

18 II.VIII WeiterbildungundBildungsberatung

18 II.IX Non-formaleBildung

19 A DerLandkreisverändertsich– RahmenbedingungenfürBildung19 A.1 RegionaleGliederungdesLandkreisesStade

21 A.2 BildungsrelevanteVerkehrsinfrastruktur

24 A.3 BevölkerungunddemografischeEntwicklung

29 A.4 WirtschaftsstrukturundArbeitsmarkt

31 A.5 SozialeLage

40 B Bildungsstruktur–Überblicküberdie AusgangslageunddieVeränderungenim LandkreisStade44 B.1 Bildungseinrichtungen

45 B.2 Bildungsstand

45 B.2.1 HöchsterallgemeinbildenderAbschluss

46 B.2.2 HöchsterberuflicherAbschluss

48 C FrühkindlicheBildung,Betreuungund Erziehung51 C.1 FrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehung

imLandkreisStade

52 C.1.1 TrägerstrukturderFBBE

54 C.2 KinderinKindertageseinrichtungenimLandkreisStade

57 C.3 KindertagespflegeimLandkreisStade

59 C.4 MittagsverpflegunginderFBBE

59 C.5 KindermitMigrationshintergrundinderFBBE

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LiebeLeserinnenundLeser,ich freue mich, Ihnen den zweiten Bildungsbericht für den Landkreis Stade

vorstellenzukönnen.Damit liegenGrunddatenfüralleBildungsstationender

Menschen imLandkreisStadevonder frühkindlichenBildungbis indieWei-

terbildungvor.DerBildungsberichtbildetsowohldieabschlussbezogenenBil-

dungsbereiche,dieSchulen,HochschulenunddieBerufsausbildung,abalsauch

dieAngeboteundTeilnahmeimBereichdernonformalenBildung,derKreisju-

gendpflege,derVereineoderderaußerschulischenLernorte.Institutionen,Ak-

teureundInteressierteerhaltendadurcherstmalseinendatengestütztenÜber-

blicküberunsereBildungsregionundkönnendieErgebnissefürihrePlanungen

undEntscheidungennutzen.

Zahlen,Daten,Faktensindabernichtalles,wasderBildungsberichtzubieten

hat.FürdieWeiterentwicklungunsererBildungsregionsinddieHandlungsemp-

fehlungendieGrundlage.SiewurdenvordemHintergrundderBildungsstrategie

entwickeltundwerdennun indenFachgremien,diewir in"LernenvorOrt"

aufgebauthabenundindenenzahlreicheAkteurezusammenarbeiten,beraten

unddiskutiert.WirwollenmitdemBildungsberichtweiterdaranarbeiten,dass

alleBürgerinnenundBürgerinunsererBildungsregionbesteBildungschancen

habenundihrePotenzialenutzenkönnen.

Indennächsten JahrenstelltdieseArbeitvierzentraleAufgabenfelder inden

Mittelpunkt.Wirwollenunsgemeinsamdarumkümmern,dassdieÜbergänge

voneinerBildungsstationindienächsteglattverlaufenundnichtzuStolperstei-

nenwerden.UnsereKindersollenaufdenSchrittvonderKitaindieGrundschu-

legutvorbereitetsein.JugendlichesollennachderSchuleohneUmwegeeinen

Ausbildungsplatzfinden,derihrenFähigkeitenundInteressenentspricht.Dafür

wollenwirgemeinsamdierichtigenAngebotevorhaltenunddenJugendlichen

helfen,denÜbergangzumeistern.

VoRwoRT

156 E.3.2 NeuabschlüssevonAusbildungsverträgenimLandkreisStade

157 E.3.3 VertragsauflösungenvonAusbildungsverträgenimLandkreisStade

158 E.3.4 BildungsniveauderAuszubildenden

159 E.3.5 AngebotundNachfrageundMobilitätderAuszubildenden

161 E.3.6 BildungserfolgevonAuszubildendenimLandkreisStade

162 E.4 Übergangssystem

163 E.4.1 BestandszahlenimschulischenÜbergangssystem

166 E.4.2 NeueintritteindasschulischeÜbergangssystem

167 E.4.3 NeueintritteinBerufsvorbereitungsjahr(BVJ)und

Berufseinstiegsklasse(BEK)172

169 E.4.4 NichtschulischesÜbergangssystem

173 F Hochschulbildung

183 G weiterbildung185 G.1 Weiterbildungsanbieter

186 G.1.1 Volkshochschulen

189 G.1.2 BeruflicheWeiterbildung

192 G.2 Bildungsberatung

195 G.2.1 Bildungsberatungin«LernenvorOrt»

200 G.2.2 BeratungzurAnerkennungausländischerAbschlüsse

202 H Non-formaleundinformelleBildung203 H.1 JugendarbeitalsTeilderBildungslandschaftimLandkreisStade

203 H.1.1 TrägerderJugendarbeit

205 H.1.2 Jugendräume,FachkräfteundJugendleiter

210 H.1.3 AngeboteundLeistungen

213 H.1.4 HandlungsbedarfinderJugendarbeit

214 H.2 Non-formaleundinformelleBildungimSport

215 H.2.1 VereinsstrukturimLandkreisStade

215 H.2.2 SportstättenimLandkreisStade

216 H.2.3 Fort-undWeiterbildungimSport

217 H.3 Natur-undUmweltbildung

218 H.4 KulturelleBildung

218 H.4.1 Non-formaleundinformellemusischeundkünstlerischeBildung

221 H.4.2 Theater

221 H.4.3 Museen

222 H.4.4 Bibliotheken

229 H.4.5 PlattdeutschunddieRegionimUnterricht

230 III Ausblick

232 Glossar236 Abbildungsverzeichnis

241 Literaturverzeichnis

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DerLandkreisStadeisteinervon35LandkreisenundKreisfreienStädten,der

imRahmendesProjektes«LernenvorOrt»einkommunalesBildungsmanage-

mentaufbaut.DurchbildungsbereichsübergreifendeVernetzungallerrelevanten

AkteurederBildung sollBildungsplanung transparentundbesser koordiniert

werden.BildungsberichterstattungistdasInstrument,umdieseAbstimmungs-

prozessezufundierenundHandlungsbedarfezuerkennen.Siestelltobjektive

Daten–quantitativeundqualitative–zurVerfügung.

DieFortschreibungvonBildungsdatenüber längereZeiträumehinwegermög-

lichtdieBeobachtungvonVeränderungenineinzelnenBildungsbereichenund

imbestenFallRückschlüsseaufdieWirksamkeitoderUnwirksamkeitinitiierter

Maßnahmen.KoordinationundSteuerungimBildungsbereichistaufkommuna-

lerEbeneeinwichtigerFaktor,umdieRegionweitervoranzubringen.Sieist

geradeimHinblickaufdiedemografischenVeränderungendernächstenJahre

notwendig.NichtinjedemBildungsbereichhatdieKommuneKompetenzen,um

politischgestaltendtätigzuwerden.DieDatendeskommunalenBildungsmoni-

toringshelfenaberzuerkennen,woHandlungsbedarfevorhandensindundwer

tätigwerdensollte.Mitdemin2012veröffentlichtenerstenBildungsberichtfür

denLandkreisStadewurdemitderBildungsberichterstattungbegonnen.

DerzweiteBildungsberichtschreibtdiebildungsrelevantenKernindikatorendes

erstenBerichtesfort.ErgehtdarüberhinausaufweiterebildungsrelevanteBe-

reicheein,diebishernochnichterfasstwurden,unddiessowohlimHinblickauf

diePerspektivevonBildungimLebensverlauf(Bildungsberatung,Weiterbildung,

Hochschulbildung)alsauchimHinblickaufdienon-formalenBildungsgelegen-

heiten vorOrt. Sowird z.B. die außerschulische Jugendbildung im Landkreis

Stadethematisiert.DerzweiteBildungsberichtenthält,wennmöglichundsinn-

voll,Handlungsempfehlungen.DieseHandlungsempfehlungenberuhenaufden

objektivenDatenundsindvordemHintergrundderBildungsstrategiedesLand-

kreisessowienationaleranerkannterForschungsergebnisseentwickeltworden.

EINLEITuNG

EinweiteresbesonderswichtigesThemaistfürunsereRegiondieSicherungvon

Fachkräften.BereitsjetztfehlenFachkräfteinnaturwissenschaftlich-technischen

Berufen,aberauchinPflegeundErziehung.DiedemografischeEntwicklungwird

nochweiterdazubeitragen.GemeinsammitderAgenturfürArbeit,denKam-

mern, den Berufsbildenden Schulen und derWirtschaftsförderungwollenwir

gemeinsameAktivitätenaufdenWegbringen,umFachkräftefürdenLandkreis

Stadezugewinnen,zuentwickelnundzuhalten.

Einweiteres zentralesThema ist dieweitereAusgestaltung der Bildungsqua-

lität.WirwollenPotenzialefördernundkeinenverlieren–deshalbhaltenwir

gemeinsamUnterstützungsangebotevorfürKinderundJugendlichemitVerhal-

tensschwierigkeiten,fürFamilien,fürSenior/innen,umnureinigeBeispielezu

nennen.GuteProjekte sollendafürentwickeltwerdenundkönnendurchdie

StiftungBildungsregionStadeeineFörderungerhalten.

KoordinationundVernetzungderAkteuresindauchinZukunftnotwendig,da-

mitabgestimmtesHandelnmöglichist.DeshalbistVernetzungundUnterstüt-

zungdervierteAufgabenbereich,umdenwirunszukünftigweiterkümmern

wollen.DieÜberzeugungderAkteureundihreBereitschaft,ihreFachexpertise

einzubringen,sinddieGrundlagedafür,dassneueLösungengefundenwerden

können,diedieBildungsregionvoranbringen.DasBildungsbürosorgtdafür,

dassdieZusammenarbeiteffektivundzielorientierterfolgenkann,schafftden

RaumfürAustauschundKooperation.

LiebeAkteureundAktive,

ichladeSieherzlichein,IhreFachexpertiseindieDiskussiondesBildungsbe-

richtseinzubringenundmitIhremBeitragdieWeiterentwicklungunsererBil-

dungsregionzuunterstützen.DiejährlicheBildungskonferenzbietetdafürden

Rahmenundsolldazuführen,dassQualitätundZusammenspielderAngebote

imSinneunsererBildungsstrategieimmerweiteroptimiertwerden.

MichaelRoesberg

Landrat

vorwort

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EmpfehlungeninnerhalbdesBildungsberichtsImZugedesDiskursesdesBildungsberichts2012wurdederWunschgeäußert,

zukünftigEmpfehlungenfürdieweitereDiskussionbzw.ArbeitderBildungsre-

gionauszusprechen.DemträgtdieserBildungsberichtRechnung.AndieserStel-

lesolldaherbetontwerden,dassderBildungsberichtkeineBeschlussvorlage

fürdieKreistagsabgeordneten ist,sondernzurKenntnisnahmegegebenwird,

abereristalseinSteuerungsinstrumentgedachtundsollzuinhaltlichenDiskus-

sionenaufGrundvonobjektivenDatenanregen.DieausgesprochenenEmpfeh-

lungensinddaheralsDiskussionsanregungzuinterpretieren.EsistnichtAufga-

bedesBildungsberichts,Verantwortungenzuübertragen,diesekönnenjedoch

auseinemDiskussionsprozesserwachsen.DerkommunaleBildungsbericht2014

sprichtEmpfehlungenvordemHintergrundderentwickeltenBildungsstrategie

undaufGrundlagederzuvorabgebildetenDatenaus.DieEmpfehlungenhaben

keinerleirechtlicheBindung.

DerkommunaleBildungs-

bericht2014sprichtauf

Grundlagederzuvor

abgebildetenDatenEmpfeh-

lungenvordemHintergrund

derentwickeltenBildungs-

strategieaus.

einleitung

EinSchwerpunktdeszweitenBildungsberichtsliegtinderBetrachtungderma-

thematisch-naturwissenschaftlich-technischenBildung(MINT)vorOrt.Miteinem

gesondertenKapitelwirddieMINT-BildungimLandkreisStadeabgebildet.Der

Fokusaufdemnaturwissenschaftlich-technischenBereichistdurchdenvonlo-

kalen Bildungsakteuren festgestellten Bedarf an naturwissenschaftlich-techni-

schenKompetenzenbegründet.

DerLandkreisStadezeichnetsichdurcheinenvergleichsweisehohenAnteilindus-

triellerWertschöpfungaus.DaherhatdieMINT-Förderung,bzw.dieFörderungdes

naturwissenschaftlich-technischenNachwuchses,einenhohenStellenwert.

DerzweiteBildungsberichtfürdenLandkreisStadewurdevomBildungsmoni-

toringdesBildungsbürosdesLandkreiseserstellt.MitgewirkthabendieMitar-

beiterinnendesBildungsbüros,dieMitgliederderSteuerungsgruppe,desPro-

jektbeirates, Bildungsträger und Fachkräfte aus der Region,Mitarbeiter/innen

derNiedersächsischenLandessschulbehörde,AußenstelleCuxhaven,sowiedie

ÄmterderKreisverwaltung.

WieschonimerstenBildungsberichtausdemJahr2012wirddieBildungsregion

ausderPerspektivedeslebenslangenLernensbetrachtet.Dasbedeutet,dass

dieserBerichtbildungsrelevanteDatenausdemElementarbereich(Krippe,Kin-

dertagesstätte)überdenBereichderallgemeinbildendenundberufsbildenden

SchulenbishinzurWeiterbildungberücksichtigt.DanebenwirdBildungganz-

heitlichbetrachtet.DaherwerdenDatendesformalenLernenssowiedesnon-

formalenLernensabgebildet.

MethodischeHinweiseFürdieBildungsberichterstattungimRahmendesBundesprojektes«Lernenvor

Ort»gibteszahlreichemethodischeEmpfehlungenundeinenkonkretenAnwen-

dungsleitfaden.DiesenHinweisenfolgendwerdenimvorliegendenBerichtmit

wenigenAusnahmenDatenausderamtlichenStatistik(StatistischeÄmterdes

Bundesunddes Länder) genutzt.DieseDatenquellen sind inderRegel sehr

zuverlässig, sie schaffendie fürdie lokaleBildungsberichterstattungnotwen-

digeVergleichbarkeitvonKreis-undLandesdatenundermöglichenaucheinen

VergleichzwischeneinzelnenKreisenundStädten.DerBildungsberichtwirdteil-

weiseergänztdurchDatenderBundesagentur fürArbeit,derKammern (IHK,

HWK,LWKundandere),desJobcentersStade,sowieingeringeremUmfangaus

eigenenErhebungendesBildungsbürosoderausdemDatenbestandderÄmter

derKreisverwaltung.EswurdendurchgehenddieaktuellstenverfügbarenDaten

gewählt.VeröffentlichungendeserstenBildungsberichtswurden–womöglich

undsinnvoll– inZeitreihen fortgeführtundggf.ergänzt.Teilweisesindneue

DateninnerhalbeinzelnerUnterkapitelhinzugekommen,dasichdieEntwicklung

innerhalbderBildungsregionundinnerhalbdesBundesprojektes«Lernenvor

Ort»teilweise2012nochnichthinreichendabbildenließ.

einleitung

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Formale,non-formaleundinformelleBildungergänzeneinanderundverstärken

wechselseitigdenlebenslangenLernprozess.1

ImBildungsbericht2012wurdeausführlichbeschrieben,wiesichdasBildungs-

systemderBundesrepublikDeutschlandstrukturellgliedert.Eswurdeerläutert,

dassesnebenderstrukturellenGliederungnochweitereAkteuredesBildungs-

bereiches gibt. Sie alle gemeinsam bilden die regionale Bildungslandschaft.2

BildungsprozessevonIndividuenvollziehensichimmerzwischenverschiedenen

Institutionenundkönnenniemalsisoliertbetrachtetwerden.InnerhalbderBil-

dungslandschafthabenalleBildungsinstitutionenwechselseitigeEinflüsseauf

dieBildungeinesMenschen.DaheristdieZusammenarbeitderzahlreichenund

unterschiedlichenBildungsakteureeinerRegionsowichtig.ImLandkreisStade

istesindenletztenJahrengelungen,dieseZusammenarbeitauszubauenund

aufeingemeinsamesZielhinzuentwickeln.

VonderBildungslandschaftzurBildungsstrategieIn2013hatdieSteuerungsgruppe«LernenvorOrt»eineBildungsstrategiefür

die Entwicklung der Bildungsregion erarbeitet. Siewurde vomAusschuss für

SchuleundBildungbeschlossenundimRahmenderBildungskonferenzimSep-

tember2013denAkteurenderBildungsregionvorgestellt.BeiderBildungskon-

ferenzhabendieAkteureProjektideenfürdieUmsetzungderBildungsstrategie

entwickelt, die dasArbeitsprogramm der nächsten Jahren bilden sollen. Der

zweiteBildungsberichtverfolgtdieAbsicht,allebildungsrelevantenIndikatoren

vordemHintergrundderBildungsstrategiezu interpretieren.DiesesVorgehen

war2012nochnichtmöglich.InsofernistalseinersteswichtigesErgebnisim

Bildungsberichtfestzuhalten,dassderLandkreisStadeindenletztenzweiJah-

renstringentanderEntwicklungeinerBildungsstrategiegearbeitethat.

DasZielderBildungsstrategie–dieVision–ist,dassderLandkreisStadebis

zumJahr2025eininderMetropolregionherausragenderBildungsstandortist,

derattraktiv ist fürMenschenundUnternehmen.DieserVision folgenLeitge-

dankenundLeitziele.AusallenLeitzielenergebensichdieprimärenHandlungs-

felderundProjektefürdiekommendenJahre. JedesProjektkanneinemoder

mehrerenHandlungsfeldernzugeordnetwerden.GemeinsamdientdieseStrate-

giederZielerreichung.

1AutorengruppeBildungsberichterstattung(2010,S.VIIIf )

2LandkreisStade(2012)

I.II

NoN-FoRMALESLERNEN:

Lernen,dasnichtinBil-

dungs-oderBerufsbildungs-

einrichtungenstattfindetund

üblicherweisenichtzurZer-

tifizierungführt.Gleichwohl

istessystematisch(inBezug

aufLernziele,Lerndauerund

Lernmittel).

INFoRMELLESLERNEN:

Lernen,dasimAlltag,am

Arbeitsplatz,imFamilienkreis

oderinderFreizeitstattfindet.

Esist(inBezugaufLernziele,

LernzeitoderLernförderung)

nichtstrukturiertundführt

üblicherweisenichtzurZerti-

fizierung.

DasZielderBildungsstrategie

–dieVision–ist,dassder

LandkreisStadebiszumJahr

2025eininderMetropolregi-

onherausragenderBildungs-

standortist,derattraktivist

fürMenschenundUnterneh-

men.

bildung im landkreis stade

WievieleandereKommuneninDeutschlandbefasstsichderLandkreisStade

seiteinigenJahrenmitdenFolgendesdemografischenWandelsundeinerzu-

nehmendenKonkurrenzumFachkräfte–voralleminmathematisch-technisch-

naturwissenschaftlichen sowie pflegenden Berufen. Der Landkreis Stade hat

schonvorBeginndesBundesprojektes«LernenvorOrt»Bildungalseinwich-

tigesPolitikfeldbenannt,uminZukunftkonkurrenzfähigzubleiben.Durchdie

geografische Lage des Landkreises in Nachbarschaft zur Metropole Hamburg

stehtderKreis inKonkurrenzumFachkräfte.MitderDurchführungdesBun-

desprojektes «Lernen vor Ort» ist ein Schwerpunkt auf die strukturelle und

nachhaltigeEntwicklungderregionalenBildungslandschaftgelegtworden.Da-

durchwurdenindenvergangenenJahrennebenvielenEinzelprojektenvorallem

strukturelleVeränderungenangeschoben.DieKommunikation,Koordinationund

KooperationallerAkteurederBildungslandschaftwurdemaßgeblichausgebaut.

DanebenwurdeaneinemgemeinsamenBildungsverständnisundeinergemein-

samenVisionfürdenLandkreisStadegearbeitet.DieErgebnissediesesProzes-

seswerdenindenkommendenJahrenmessbarwerden.DieserBildungsbericht

beginntdaherzunächstmiteinerVorstellungstrukturellerEntwicklungen.

ZumBildungsverständnisDieAussagendiesesBildungsberichtsund insbesonderedieEmpfehlungenbe-

ruhen,wiebereitsimerstenBildungsbericht,aufeinemganzheitlichenBildungs-

verständnisundlegendiePerspektivedesLernensimLebenslaufzugrunde.Ne-

benderBetrachtungderinstitutionellenBildungimLebensverlauf–alsovonder

FrühkindlichenBildung,BetreuungundErziehung(FBBE)überallgemeinbildende

Schulen,dieberuflicheAusbildungbzw.dasStudiumbishinzumWeiterbildungs-

bereich–wirdauchBildungaußerhalbvonInstitutionenindenBlickgenommen;

vorallem imBereichdernon-formalenund informellenBildung.Zumbesseren

VerständnisistimKastenamRandnocheinmaldieDefinitionderdreiBildungs-

begriffe(formales,non-formalesundinformellesLernen)abgebildet.

I.I

DieKommunikation,Koor-

dinationundKooperation

allerAkteurederBildungs-

landschaftwurdemaßgeblich

ausgebaut.Danebenwurde

aneinemgemeinsamenBil-

dungsverständnisundeiner

gemeinsamenVisionfürden

LandkreisStadegearbeitet.

DieErgebnissediesesProzes-

seswerdenindenkommen-

denJahrenmessbarwerden.

FoRMALESLERNEN:

Lernen,dasüblicherweisein

einerBildungs-oderAus-

bildungseinrichtungstattfin-

det,(inBezugaufLernziele,

LernzeitenoderLernförde-

rung)strukturiertistundzur

Zertifizierungführt.

I

BILDuNGIMLANDkREISSTADE

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12 13

HandlungsfeldÜbergängegestaltenEinwichtigesAnliegenderBildungsregionistes,dieMenschenindenvielfäl-

tigenÜbergangssituationen,andeneninderRegelverschiedeneBildungsein-

richtungenbeteiligtsind,zuunterstützen.HierzusollenÜbergängeharmonisiert

werden,andenenBildungseinrichtungenbeteiligtsind.DieMenschenandiesen

Übergängensollenbegleitetwerden,umdenÜbergangzuerleichtern.Eineenge

VerzahnungderabgebendenundaufnehmendenEinrichtungenermöglichtden

Menschen eine aktive Gestaltung dieser Prozesse. Übergänge finden sich im

LaufederBiographieeinesMenschenanvielenStellen.DerersteÜbergangist

derjenigevonderFamilieineineBetreuungsinstitution.EsfolgendieÜbergänge

Kindertagesstätte–Grundschule,Grundschule–weiterführendeSchule,Schule–

Ausbildung/SekII,SekII–StudiumundStudium/Ausbildung–Beruf.

AuchspäterfindensichimLaufedesLebensimmerwiederÜbergänge,

z.B.derEintrittausdemErwerbsleben indenRuhestand.DieseÜber-

gängekönnendurchKoordinationundAbstimmungerleichtertwerden. In

derBildungsregionLandkreisStadeliegtderSchwerpunktderArbeitim

HandlungsfeldÜbergängegestaltenindennächstenzweibisdreiJahren

indenBereichenÜbergangKiTa–GrundschuleundÜbergangindenBe-

ruf(zuBeginnundinnerhalbderLebensarbeitsphase).Auchhiersollte

Transparenzerzeugt,dieKooperationderAkteureerhalten,bzw.ausge-

baut werden und gemeinsame Projekte durchgeführt werden.Auf der

BildungskonferenzwurdenProjektideenimBereich«Übergängeinweiße

Berufefördern»sowieeinneuerFachbeiratFachkräftesichernvorgestellt.

HandlungsfeldFachkräftesichernDemHandlungsfeldFachkräftesichernliegtderKerngedankezuGrunde,dass

derLandkreisStadedurchseineräumlicheNähezuHamburginKonkurrenzum

gutausgebildeteFachkräftesteht.DabeiwerdenalsFachkräftesowohlAbsolven-

tenvonHochschulstudiengängenalsauchausgebildeteFachkräfteverstanden.

FachkräftewerdenimLandkreisStadeindenkommendenJahrenvorallemin

dentechnischenBerufenundIngenieurberufenfehlen.3Auchpädagogischeund

pflegendeFachkräftewerdenknappwerden.AngesichtsderattraktivenLagein

derMetropolregionHamburgwillderLandkreisStadefürdieRegionFachkräfte

entwickeln,halten,gewinnenundfördern.

SchwerpunktefürdieArbeitdernächstenzweibisdreiJahreindiesemHand-

lungsfeldsindTransparenzzuerzeugen,KooperationenzwischendenAkteuren

aufzubauenundzuerhalten (Bsp. Initiativkreis Fachkräftesicherung,Netzwerk

MINT) und gemeinsame Projektemit den Bildungsakteuren zu initiieren und

durchzuführen.ImKapitelMINT-BildungwirdzumerstenMalfürdieBildungs-

regionaufgezeigt,welcheErfolgebereitserzieltwurdenundeswerdenHand-

lungsempfehlungenfürdieEntwicklungdernächstenJahregegeben.

3ExperConsult(2012).

bildung im landkreis stade

Übergänge

gestalten

Fachkräfte

sichern

Bildungs-

qualität

Vernetzung

undUnter-

stützung

Die vier Handlungsfelder sind «Übergänge gestalten», «Fachkräfte sichern»,

«Bildungsqualität»sowie«Vernetzungundunterstützung».

bildung im landkreis stade

Abbildung I.II: Bildungshaus und Bildungsstrategie

1.JederEinzelnehatdieMöglichkeiteineroptimalenFörderung.2.LernenundBildungwerdenvomEinzelnenundderGesellschaftgeschätzt.

3.DieLernbedingungenförderndieLustamLernen.4.VielfältigeBildungsangebotesindflächendeckendfüralleAltersgruppenverfügbar.5.EsgibteineflächendeckendesystematischeZusammenarbeitderBildungsakteure.

DerLand-kreisStadeisteininder

MetropolregionherausragenderBildungs-standort.EristattraktivfürMenschenundunternehmen.

Bildungs-

angebot

inhaltlich

sichernund

ausbauen.

Persönlich-

keitsentwick-

lungund

eigenstän-

digeLebens-

führung

fördern.

Wertschät-

zungvon

Lernenund

Bildung

steigern.

Lernbedin-

gungenso

entwickeln,

dasssieLust

amLernen

fördern.

Bildungs-

angebot

möglichst

flächen-

deckend

sichernund

ausbauen.

Kooperation

derBildungs-

akteure

systemati-

sierenund

ausbauen.

Talente

entdecken

und

fördern.

pRoJEkTE

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Leitge

dank

enVi

sion

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14 15

Dieses Kapitel dient der schnellen Erfassung der wichtigsten Ergebnisse des

zweitenBildungsberichts.

VonderBildungslandschaftzurBildungsstrategieImJahr2013hatdieSteuerungsgruppe«LernenvorOrt»eineBildungsstrategiefür

dieEntwicklungderBildungsregionerarbeitet.SiewurdeimAusschussfürSchu-

leundBildungundimRahmenderBildungskonferenzimSeptember2013den

AkteurenderBildungsregionvorgestellt.EinersteswichtigesErgebnisistdaher,

dassderLandkreisStadegemeinsammitallenAkteurenderBildungsregion in

denletztenzweiJahrenanderEntwicklungeinerBildungsstrategiegearbeitethat.

RahmenbedingungenfürBildungimLandkreisStadeDieBildungsteilnahmederBevölkerungistinnichtunerheblichemMaßedavon

abhängig, ob Bildungsangebote undAnbieter erreichbar sind. Der Landkreis

Stadeistdadurchgekennzeichnet,dassdiestädtischenVerdichtungsgebieteim

UmkreisderHansestädteStadeundBuxtehudeundinräumlicherNähezurFrei-

enundHansestadtHamburgliegen.DeröffentlichePersonennahverkehr(ÖPNV)

spieltbesondersimBereichderGrundbildung(Schulen),aberauchfürdiespä-

tereBildungsteilnahmeeinewichtigeRolle.GrundsätzlichverfügtderLandkreis

Stade–alsländlicheRegion–übereineausreichendeStrukturdesöffentlichen

PersonennahverkehrsundderallgemeinenVerkehrsinfrastruktur.

VorallemdiedemografischeEntwicklungwirdzukünftigfürdielokaleBildung

einewichtigeRollespielen.DaErgebnisseeinergezieltenSteuerungderlokalen

Bildungsaktivitätennurmittel-undlangfristigmessbarwerden,istesvonbe-

sondererBedeutung,diedemografischeEntwicklungindiePlanungmiteinzu-

beziehen.InsgesamtwirddieBevölkerungimLandkreisStadeleichtansteigen.

DieseEntwicklungverläuftjedochnichthomogenüberalleAltersgruppen.Die

Bevölkerungunterdrei Jahrenwirdzunächst leichtsinkenundsichdannauf

einemNiveauvon97-98ProzentdesJahres2012einpendeln.EineähnlicheEnt-

wicklungwirdsichauchbeiden3-bisunter6-jährigenKindernvollziehen.Die

II.IAlsersteswichtigesErgebnis

hatderLandkreisStadege-

meinsammitallenAkteuren

derBildungsregionander

EntwicklungeinerBildungs-

strategiegearbeitet.

II.II

II

DIEwICHTIGSTENERGEBNISSEIMÜBERBLICk

HandlungsfeldBildungsqualitätImHandlungsfeldBildungsqualitätunterstütztdieBildungsregionmitregiona-

lenMaßnahmendieQualitätderBildungseinrichtungen.Vernetzung,Information

undUnterstützunginSchwerpunktensollenlangfristigdieBildungschancender

Menschenstärken.DafürsollenindennächstenzweibisdreiJahrenElternun-

terstütztundbegleitetwerden,SchülerundSchülerinnenmitLern-undVerhal-

tensschwierigkeitenindenFokusrücken,AußerschulischeLernortesystematisch

fürLernprozessegenutztsowiedieZugängezuBildungsangebotenerleichtert

werden.ImBereichdervorschulischenSprachförderungsollenMindeststandards

zurQualitätssicherungetabliertwerden.

HandlungsfeldVernetzungundunterstützungDamitderLandkreisStadezueinemherausragendenBildungsstandort inder

MetropolregionHamburgwird,willdieBildungsregiondieKooperationderBil-

dungsakteure fördern, Koordination und abgestimmtes Handeln ermöglichen

sowie Planungsgrundlagen und Transparenz schaffen. Im Handlungsfeld Ver-

netzungundunterstützungbedeutetdiesfürdienächstenzweibisdreiJahre,

dassdemBildungsmonitoringeinhoherStellenwertbeigemessenwirdundein-

zelneBildungsmaßnahmensystematischevaluiert,d.h.anhandderZielsetzung

derBildungsstrategieüberprüftwerden.MithilfevonBildungsmarketingsolldie

VielfaltundQualitätderBildungsregionabgebildetundkommuniziertwerden.

DarüberhinausdientdiesesHandlungsfeldderKoordinationderBildungsakteu-

reundgibtHilfestellungenimHinblickaufKooperationsvorhaben.

bildung im landkreis stade

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16 17

EinwichtigesErgebnisist,dassdurchdasbreiteAngebotBeruflicherGymnasien

dieGesamtabiturientenquotedes LandkreisesStade in etwaaufdemNiveau

Niedersachsensliegt.ImLandkreisStadeerwerbendeutlichmehrSchülerinnen

undSchülerdieallgemeine(Fach)HochschulreifeanBeruflichenGymnasienals

diesimDurchschnittNiedersachsensderFallist.

Exkurs:MINT-BildungDieserBildungsberichthateinenSchwerpunktaufdieDarstellungderBildungs-

aktivitätenimMINT-Bereichgelegt.MINTistdieAbkürzungfürMathematik,In-

formatik,NaturwissenschaftenundTechnik.Eskonntegezeigtwerden,dassdie

MINT-BildunginderBildungsregionsehrvielfältig istundfüralleAltersstufen

Angebotevorhandensind.ImBereichderMINT-BildungarbeitenvieleAkteure

auchaußerhalbderSchulenzusammen.DaheristindiesemBereichdieZusam-

menarbeit im Rahmen der Bildungsregion besonders weit voran geschritten.

DerAnteilderteilnehmendenMädchenhatsichz.B.beidenHochschulschüler-

forschungsprojektenerhöht.DerAnteilderSchülerinnenundSchüler,dieeinen

MINT-SchwerpunktbeimEintrittindieQualifikationsphaseanOberstufenwäh-

len,hatsichindenletztenJahrenerhöht.

BeruflicheBildungDieberufsbildendenSchulenhabenihrAngebotausweitenkönnen.Seiteinigen

JahrensteigtderAnteilderSchülerinnenundSchüler,dieandenberufsbilden-

denSchuleneinenstudienqualifizierendenAbschlusserwerbendeutlichan.Die

berufsbildendenSchulentragendaherimLandkreisStadeineinemerheblichen

MaßezurQualifizierungderSchülerinnenundSchülerfüreinStudiumbei.

Seit2007/2008nimmtdieZahldermiteinemHauptschulabschlussneuindie

berufsbildendenSchuleneintretendenSchülerinnenundSchülerkontinuierlich

abundistdabeium6,8Prozentpunktezurückgegangen.Zugleichhat ihrAn-

teilbeidenNeueintrittenindiedualeAusbildungzugenommenundliegtseit

2011/2012deutlichüberdenniedersächsischenWerten.

FürdenBereichderdualenAusbildungkannfestgehaltenwerden,dass

derAusbildungsbereichIndustrieundHandelimZeitraumvon2006bis

2012gewachsenist.Dasselbegiltbis2013fürdieAusbildungeninder

LandwirtschaftundimöffentlichenDienst.ImHandwerkliegtdieZahlder

AuszubildendennacheinemleichtenAbwärtstrend2013wiederüberdem

Standvon2010.DerAnteildermit einemHauptschulabschluss indie

dualeAusbildungeintretendenJugendlichenhatseit2009zugenommen

undliegt,seit2011sogardeutlich,überdenniedersächsischenWerten.

EbensogibtesimLandkreisStademehrAusbildungsanfängermitmittle-

remAbschluss.AusbildungsanfängermitHochschulzugangsberechtigung

(HZB)sinddementsprechendimVergleichzuNiedersachsenimLandkreis

Stade unterrepräsentiert. Positiv zu bewerten ist derAnteil anAusbil-

dungsanfängernohneSchulabschluss.

DieNeueintritteindasschulischeÜbergangssystemhabensichseit2009rück-

läufigentwickelt.

II.VImBereichderMINT-Bildung

arbeitenvieleAkteureauch

außerhalbderSchulenzu-

sammen.Daheristindiesem

BereichdieZusammenarbeit

imRahmenderBildungsre-

gionbesondersweitvoran

geschritten.

II.VI

ergebnisse im überblick

BevölkerungimerwerbsfähigenAlterwirdinderGruppederunter40-jährigen

kontinuierlich zunehmen.Hinzu kommt ein starkerAnstieg derAltersgruppen

über65Jahreundhiervorallemderüber80-jährigen.DieseEntwicklungensind

bei der bildungspolitischen Entwicklung des Landkreises zu berücksichtigen.

Dabeisollteauchbedachtwerden,dasssichdieEntwicklungindenGemeinden

unterschiedlichvollzieht,wasvorallemimBereichderBauplanung(z.B.Kinder-

tagesstätten,Schulgebäude)eineRollespielenkönnte.DurchdenRückgangin

denjüngerenAltersgruppenistmiteinerAbnahmederSchülerinnenundSchüler

andenallgemeinbildendenSchulenzurechnen.DurchdenöffentlichenDiskurs

umdieVereinbarkeitvonFamilieundBeruf,diefrüheFörderungvonKindern

sowiedieZunahmederErwerbsbeteiligungvonFraueninsgesamtkanndavon

ausgegangenwerden,dassdieNachfragenachKinderbetreuungsplätzeninetwa

gleichbleibenwird,dazunehmendmehrKinderaußerfamiliärinEinrichtungen

oderTagespflegebetreutwerden.

ImLandkreisStadesindwichtigeMerkmalederSozialstrukturderBevölkerung

positiverausgeprägtalsinNiedersachsen,z.B.dasBIP/Erwerbstätigenoderdie

niedrigerenArbeitslosenquoten.DennochkonnteauchfürdenLandkreisStade

einZusammenhangzwischenniedrigemBildungsgrad(gemessenalshöchster

erreichter allgemeinbildender Schulabschluss und höchster Ausbildungsab-

schluss)unddemBezugvonLeistungendesSGBIIfestgestelltwerden.

FrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehungImBereichderfrühkindlichenBildung,BetreuungundErziehungisteinesder

wichtigstenErgebnisse,dassdieZahlderzurVerfügungstehendenBetreuungs-

plätzeweitergestiegenist.DieaktuellstenDatensindfürdenLandkreisStade

denjährlichenBerichtenderSozialplanungzuentnehmen.

Um den Übergang zwischen Kindertageseinrichtung/Kindertagespflege und

derGrundschule zu erleichtern,wurden seit 2007durchdasModellvorhaben

«Brückenjahr» Kooperationen gefördert. Mit Unterstützung der Fachberatung

Übergang(ehemalsBeratungsteamBrückenjahr)konntenindenletztenJahren

Kooperationsstrukturen zwischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen

ausgebautwerden.DieseKooperationenkönnenweiterverbessertwerden,wie

eineErhebungdesBildungsbürosgezeigthat.VorallemdieEntwicklungeines

gemeinsamenBildungsverständnisseskönnteweiterunterstütztwerden.4

AllgemeinbildendeSchulenImVergleichzumBildungsbericht2012sindzweineueOberschulendurchdie

UmwandlungbisherigerHaupt-undRealschulenhinzugekommen.DieWohnort-

nähederSchulenhatsichnichtverändert.

DieZahlderNeueintritteindieGrundschulenwirdaufgrundderdemografischen

EntwicklungzukünftigweitersinkenundsichdannaufeinemNiveauvonca.

1.800SchülerinnenundSchülernproSchuljahreinpendeln.Diesbedeutet,dass

auchindienachfolgendenallgemeinbildendenSchulformen(SekundarstufeII)

mittelfristigwenigerSchülerinnenundSchülereinmündenwerden.

4LandkreisStade(2013a)

ImLandkreisStadesind

wichtigeMerkmalederSozial-

strukturderBevölkerung

positiverausgeprägtalsin

Niedersachsen,z.B.dasBIP/

Erwerbstätigenoderdienied-

rigerenArbeitslosenquoten.

Dennochkonnteauchfürden

LandkreisStadeeinZusam-

menhangzwischenniedrigem

Bildungsgrad(gemessenals

höchstererreichterallgemein-

bildenderSchulabschluss

undhöchsterAusbildungs-

abschluss)unddemBezug

vonLeistungendesSGBII

festgestelltwerden.

II.III

II.IVEinwichtigesErgebnisist,

dassdurchdasbreiteAnge-

botBeruflicherGymnasien

dieGesamtabiturientenquote

desLandkreisesStadein

etwaaufdemNiveauNieder-

sachsensliegt.

ergebnisse im überblick

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18 19

BildungspolitischeEntscheidungenkönnennichtlosgelöstvonanderenstruktu-

rellenGegebenheitengetroffenwerden.AuchdieInterpretationbildungsrelevan-

terDatenistnurinihremKontextsinnvoll.DaheristzunächsteinBlickaufdie

Rahmenbedingungen5imLandkreisStadezurichten.DasfolgendeKapitelgibt

EinblickeindieSozialstrukturderBevölkerungunddieinfrastrukturellenGege-

benheitenwieStraßenundVerbindungendesöffentlichenNahverkehrs,einen

EinflussaufdieBildungsbeteiligunghabenkönnen.

RegionaleGliederungdesLandkreisesStadeSeitdemletztenBildungsberichtausdemJahr2012habendiebeidenSamtge-

meindenHimmelpfortenundOldendorffusioniertundbildennundieSamtge-

meindeOldendorf-Himmelpforten.

DerLandkreisStadeumfasstimJahr2014elfselbstständigeVerwaltungseinheiten:

•dieHansestädteBuxtehudeundStade,

•diebeidenGemeindenDrochtersenundJork,

•diesiebenSamtgemeinden(inKlammerndieZahlderMitgliedsgemeinden)

Apensen(3),Fredenbeck(3),Harsefeld(4),Horneburg(5),Lühe(6),

Nordkehdingen(5),Oldendorf-Himmelpforten(10).

5IndiesemBildungsberichtwirdaufdieseit2012entstandenenVerände-

rungenBezuggenommen.EineausführlicheBeschreibungdergeographischenLagedes

Landkreiseskanndem1.BildungsberichtfürdenLandkreisStade(2012)entnommen

werden.

A.1

A

RAHMEN-BEDINGuNGENFÜRBILDuNG–

DERLANDkREISVERäNDERTSICH

HochschulenDieAnzahl der Studierenden an den örtlichen Hochschulen nimmt weiterhin

zu–vorallemindenIngenieurwissenschaften.Diehochschule21inBuxtehude

konnteihrStudienangebotweiterausbauen.

weiterbildungundBildungsberatungImLandkreisStadesindzahlreicheWeiterbildungsanbietervorOrtvertreten.Für

denBildungsberichtwurdeaufDatenderBundesagentur fürArbeitalseinem

AnbieterderberuflichenWeiterbildungundaufdieDatenderbeiden lokalen

Volkshochschulenzurückgegriffen.Eskonntegezeigtwerden,dassdieWeiter-

bildungsangebotegutangenommenwerden.

ImBereichderBildungsberatungwurdenDatendesProjektes«LernenvorOrt»

ausgewertet.DieseDatenzeigen,dassdielokalenundträgerneutraleBildungs-

beratung im Landkreis Stade von der Bevölkerung gut angenommen wurde.

DieAnzahlderdurchgeführtenBeratungenzeigt,dasseseinenBildungsbera-

tungsbedarfimLandkreisStadegibt,derdurchdiebisherigenAngebotenicht

abgedecktwird.

Non-formaleBildungErstmalswurdeeinintensiverBlickaufdienon-formaleundinformelleBildung

inderBildungsregiongeworfen.Dabeizeigtesich,dassvorallemdieaußerschu-

lischeJugendarbeitimLandkreisStadegutaufgestelltistundeinenwichtigen

BeitragfürdieBildungsregionleistet.ImBereichderanderennon-formalenund

informellenAngebotekonntefestgehaltenwerden,dasseinbreitesAngebots-

spektrum–vorallemanMuseen–vorhandenist.AuchdieKreisjugendmusik-

schulebieteteineVielzahlanindividuellenKursen.Mitdemneugegründeten

VereinMusiKConTaktekönnenauchErwachsenennocheinInstrumenterlernen.

InsgesamtistdiemusikalischeBildunginderBildungsregionsehrgutvertreten.

DieörtlichenBibliothekensindsehraktivundbieteneinsehrbreitesAngebot

anLiteraturundVeranstaltungen.SieengagierenauchinderZusammenarbeit

mitdenlokalenSchulen.

II.VII

II.VIIIDieAnzahlderdurch-

geführtenBeratungenzeigt,

dasseseinenBildungsbe-

ratungsbedarfimLandkreis

Stadegibt,derdurchdie

bisherigenAngebotenicht

abgedecktwird.

II.IXErstmalswurdeeinintensiver

Blickaufdienon-formale

undinformelleBildungin

derBildungsregiongeworfen.

Dabeizeigtesich,dassvor

allemdieaußerschulische

JugendarbeitimLandkreis

Stadegutaufgestelltistund

einenwichtigenBeitragfür

dieBildungsregionleistet.

ergebnisse im überblick

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20 21

BildungsrelevanteVerkehrsinfrastrukturDieBildungsteilnahmederBevölkerungistinnichtunerheblichemMaßedavon

abhängig, ob Bildungsangebote undAnbieter erreichbar sind. Der Landkreis

Stade ist dadurch gekennzeichnet, dass die städtischen Verdichtungsgebiete

imUmkreisderHansestädteStadeundBuxtehudeundinräumlicherNähezur

Freien und Hansestadt Hamburg liegen. Der öffentliche Personennahverkehr

(ÖPNV) spielt besonders im Bereich der Grundbildung (Schulen), aber auch

fürdie spätereBildungsteilnahmeeinewichtigeRolle. Im Jahr2014wirdder

Nahverkehrsplan6 fürden LandkreisStadeüberarbeitet unddurchdenKreis-

tagbeschlossen.7InihmfindensichgenaueInformationenzudenrechtlichen

Rahmenbedingungen fürdenÖPNV imLandkreisunddieverkehrspolitischen

Ziele. Der Nahverkehrsplan orientiert sich an den Fahrgastzahlen, der Bevöl-

kerungsentwicklung,derSchülerzahlentwicklung,denBerufspendlernundden

AuswirkungendesdemographischenWandels.DerBildungsberichtgehtdaher

nuraufdiefürdieBildungsbeteiligungderBevölkerungrelevantenAspektedes

ÖPNVein.

DerÖPNVimLandkreisStadeistgekennzeichnetdurchSchienenverkehr,Bus-

verkehr, Fährverkehr und teilweise durch Taxen (z.B.Anruf-Sammel-Taxi oder

Schülerbeförderung).

ZwischenHamburgundStadeverläufteineS-Bahn-VerbindungmitHaltinBux-

tehude,Neukloster,Horneburg,DollernundAgathenburg.Parallelverläuftein

ZugderMetronomEisenbahngesellschaftmitHaltinBuxtehude,Horneburgund

Stade.AbStadefährterinRichtungNord-Westen.SomitsinddieGemeinden

HammahundHimmelpfortenunmittelbarandieStädteStade,Buxtehudeund

Hamburgangeschlossen.Drochtersen,WischhafenundFreiburgimNordenver-

fügenhingegenüberkeinedirekteAnbindungmittelsRegional-oderS-Bahn.Im

südwestlichenTeildesLandkreisesliegenFredenbeckundAhlerstedtaußerhalb

desStreckennetzes.Kutenholz,ApensenundHarsefeldsindüberdieEisenbah-

nenderVerkehrsbetriebeElbe-WeserGmbH(evb)andieHansestadtBuxtehude

angeschlossen.DortbestehenUmstiegsmöglichkeitennachStadeundHamburg.

Jork,LüheundSteinkirchen-GrünendeichimsüdöstlichenLandkreisgebietsind

nichtdirektperBahnzuerreichen.

DerLandkreisStadeistMitgliedimHamburgerVerkehrsverbund(HVV)undver-

fügt überdieS-Bahn- und Zugverbindunghinausüber zahlreiche regelmäßig

fahrendeBusverbindungen.VielederBusliniensindandieSchulzeitenange-

passt.DieBuslinienspielenfürdieSchülerbeförderungimLandkreiseineent-

scheidendeRolle.InEinzelfällenwirdindividuelleBeförderungangeboten.

6VerkehrsgesellschaftNord-Ost-NiedersachsenmbH(2009):Nahverkehrsplanfürden

LandkreisStade2008-2013

7Sitzungsvorlage2013/0269vom28.08.2013:http://www.landkreis-stade.de/allris/___

tmp/tmp/45081036127776258/127776258/00004369/69.pdf

a rahmenbedingungen für bildung

A.2Bildungsbericht2014–ÜbersichtskarteStand:16.12.2013

Bahnstrecke

A20–geplant

A26–geplant

A261.Bauabsschnitt

Bundesstraße

Landesstraße

Kreisstraße

0

6

Maßstab1:275.000BildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013

Nordkehdingen

Drochtersen

Oldendorf-Himmelpforten

Stade

Fredenbeck

Lühe

Horneburg

Jork

Buxtehude

Apensen

Harsefeld

Nordkehdingen

Drochtersen

oldendorf-Himmelpforten

Stade

Fredenbeck

Lühe

Horneburg

Jork

Buxtehude

Apensen

Harsefeld

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22 23

Im Bereich der Weiterbildungsbeteiligung stellt sich ebenfalls die Frage der

Erreichbarkeit der Einrichtungen. Im KapitelWeiterbildung wird näher darauf

eingegangen werden, an welchen StandortenWeiterbildungseinrichtungen im

LandkreisStadevorhandensind.Auchfürdieältereundteilweisewenigermo-

bile Bevölkerungsgruppe ist es wichtig, Bildungsangebote mittels des ÖPNV

erreichenzukönnen.

SchülerinnenundSchülerausdemNordendesKreiseswählenineinigenFällen

dasGymnasiuminGlückstadt(Schleswig-Holstein).SienutzendieFährverbin-

dungGlückstadt-Wischhafen,umdieElbezuüberqueren.

WeitereFährverbindungenbestehenFreitagsbisSonntagszwischenStade/St-

adersandundHamburgsowiezwischenLüheundWedel/Schulau(Schleswig-

Holstein).DieseFährverbindungensindnichtimTarifverbunddesHVV.Innerhalb

desLandkreisesgiltderTarifdesHVVfüralleVerkehrsmittel,dieimHVVorgani-

siertsind.SchülerinnenundSchülerkönnenunterdengesetzlichenVorausset-

zungeneineFahrkartevomLandkreiserhalten,umdieSchulezuerreichen.Der

GültigkeitsbereichderFahrkartehängtvomWohnortundSchulortderSchüle-

rinnenundSchülerab.TeilweisehabendieFahrkartenimgesamtenGebietdes

LandkreisesGültigkeit,teilweisenurinnerhalbeinerTarifzone.Letzteresistdann

derFall,wennWohnortundSchulortinnerhalbeinerTarifzoneliegen.Schülerin-

nenundSchülerkönnendieFahrkartenauchaußerhalbderSchulzeitennutzen.

IhreMobilitätwirddahervomLandkreisunterstützt.SeniorinnenundSenioren

könnenvergünstigteWochen-oderMonatskartenimTarifdesHVVerwerben.

InsbesonderefinanziellschwächereBevölkerungsgruppen(z.B.mitgeringenAl-

tersrenten,kinderreicheFamilien,ALG-II-Empfänger)profitierenvoneinemgut

ausgebautenÖPNVinbesondershohemMaße,dasieoftnichtüberdiefinan-

ziellenMittelverfügen,umsicheigeneKraftfahrzeugeanzuschaffenundsowei-

testgehend immobilsind.Eine langfristigeBildungsteilhabenachdemModell

deslebenslangenLernenswirderleichtert,wenndieseBevölkerungsgruppenin

ihrerMobilitätunterstütztwerden.

Empfehlungen:DieBildungsteilhabefüralleBevölkerungsgruppen ist langfristiganzustreben.

EineausreichendeMobilitätisthierfüreinezentraleVoraussetzung.

• Im Gebiet des Landkreises wird die ältere Bevölkerung stark zunehmen.

Diese Bevölkerung hat andere Mobilitätsansprüche als die Jüngeren. Soll

auch diese Bevölkerung lebensbegleitende Bildungschancen wahrnehmen

können,sindaufsiezugeschnitteneMobilitätslösungenanzustreben.

• DerLandkreissollteprüfen,woeinegezielteAusweitungdesBusverkehrs

undergänzendeBeförderungslösungenzurErreichungvonBildungsangebo-

tensinnvollsind.

• DieErreichbarkeitanerkannterAußerschulischerLernortesolltegeprüftwerden.

• Der Landkreis sollteprüfen,welchedarüberhinausgehendenHürden zur

ErreichbarkeitvonBildungsangebotenvorOrtexistieren.

a rahmenbedingungen für bildung

Die Straßeninfrastruktur, die für die Bildungsteilnahme im ländlichen Raum

ebenfallsvonherausragenderBedeutungist,istimLandkreisStadedurchein

dichtesStraßennetzgekennzeichnet.DiebislangfehlendeAutobahnanbindung

führtallerdingssowohl innerhalbdesLandkreises,aberauchhinsichtlichder

überregionalenAnbindung zuMängeln in der Erreichbarkeit. DieAutobahnA

26(Stade-Hamburg)istderzeitnurmiteinemTeilstückinBetrieb.Dieweiteren

AbschnittesindinBau(u.a.FreigabeeinesweiterenAbschnittsEnde2014)bzw.

inderPlanung.EineweiteresignifikanteVerbesserungderStraßeninfrastruktur

wirderfolgen,wenndieinPlanungbefindlicheKüstenautobahnA20mitElbque-

rungbeiDrochtersenfertiggestelltseinwird.

Unterricht findet nicht nur in Schulgebäuden statt. Die Förderungund syste-

matischeNutzungderAußerschulischenLernorte(AsL)isteinwichtigesZielim

HandlungsfeldBildungsqualität.UmdiesesZielzuerreichen,isteswichtig,dass

dieseLernorteauchvonSchulklassenbesuchtwerdenkönnen.NichtjederAu-

ßerschulischeLernortimLandkreisStadeistandenÖPNVangebunden.Somit

erhöht sichdieSchwelle,andiesenbesonderenOrtendenUnterricht fürdie

SchülerinnenundSchülerzugestalten.

AuchfürJugendlicheisteineguteVerkehrsinfrastrukturvonBedeutung.Sieha-

benandereAnforderungenanMobilitätalsErwachsene.8«DaGesellschaftimmer

insozialenRäumenstattfindet,istAufwachsennotwenigmitOrtenunddemPen-

delnzwischenOrtenverbunden.»9DerZugangzuschulischenundberuflichen

AusbildungsplätzenundHochschulen imGebietdesLandkreiseswirddadurch

erleichtert,dassdiesefürdieJugendlichenentwedermittelsÖPNVoderdurchei-

geneKraftfahrzeuge(z.B.Motorroller)erreichbarsind.SchülerinnenundSchüler,

dieeineAusbildungbeginnen,habeninderRegeleinAltererreicht,indemsie

nichtlängervonihrenElternzumAusbildungsbetrieboderzurSchulegebracht

werden.Dabeiistauchzuberücksichtigen,dassevtl.derAusbildungsplatzund

dieberufsbildendeSchuleweitvoneinanderentfernt liegenkönnenunddiese

Wegez.T. innerhalbeinesTageszurückgelegtwerdenmüssen. IneinemFlä-

chenkreiswieStadekönnendaherbeträchtlicheFahrtzeitenentstehen.Auchim

Bereichdernon-formalenBildungunddesinformellenLernensistesvonzentra-

lerBedeutung,dassdieseLernorteguterreichbarsind.VereineundJugendtreffs

sindmeistnahamWohnort.AndereAnbieter,diederaußerschulischenJugend-

bildungzugerechnetwerdenkönnen,habenihrenSitzindenStädten.

FürdiesozialeundpsychischeEntwicklungder Jugendlichen isteineerhöhte

Mobilität von Bedeutung, um Selbständigkeit zu erlernen, Selbstwirksamkeit

zu erfahren und die eigene Identität zu entwickeln. «Unterwegssein verkör-

pert für sie [die Jugendlichen,AnmerkungA.M.] Freiheit, Unabhängigkeit und

Selbstbestimmung.»10

8Tully(2002,S.13)

9Simmel(1986,S.460ff )zitiertnachTully(2002,S.13)

10Tully(2002,S.13)

a rahmenbedingungen für bildung

Fürdiesozialeund

psychischeEntwicklungder

Jugendlichenisteineerhöhte

MobilitätvonBedeutung,um

Selbständigkeitzuerlernen,

Selbstwirksamkeitzuerfah-

renunddieeigeneIdentität

zuentwickeln.

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24 25

Abbildung A3.2 Bevölkerung im Landkreis Stade, insgesamt, nach Geschlecht,

Anteil nicht-deutsche Bevölkerung 2002-2011

StichtagBevölkerungimLandkreisStade

davonweiblich

davonmännlich

Anteilnicht-deutscheBevölkerungin%

31.12.2002 193956 96232 97724 5,1

31.12.2003 195098 96837 98261 5,1

31.12.2004 195727 96989 98738 5,0

31.12.2005 196475 97479 98996 5,1

31.12.2006 197122 97939 99183 5,2

31.12.2007 197091 97924 99167 5,2

31.12.2008 196891 97848 99043 5,1

31.12.2009 196952 97931 99021 5,1

31.12.2010 197132 98215 98917 5,1

31.12.2011 197520 98526 98994 5,5

31.12.2012 197689 99086 98603 5,7

Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,DateiA1.3

Quellefür2012:StatistischesLandesamtNiedersachsen,LSN-Online(2014),Tabelle

K1000124

DieGesamtentwicklungderBevölkerungimLandkreisStadeverläuftseit2002

konstant.DerAnteilderweiblichenBevölkerungliegtimDurchschnittbei49,7%.

DerAnteildernicht-deutschenBevölkerungverläuftkonstantundliegtdurch-

schnittlichbei5,2%.DasMerkmal«Nationalität»istengverbundenmitsozialen

FragenundIntegration.MenschenmitausländischerStaatsangehörigkeithaben

nichtdiegleichenAnsprücheaufSozialleistungen,kommenausihrenHeimatlän-

dernmitanderenBildungshintergründenoderkennenandereBildungssysteme,

dieeinVerständnisdesdeutschenBildungssystemserschweren.Leideristdas

Merkmal«Staatangehörigkeit»alleinnichtaussagekräftiggenug.Weitereerklä-

rendeVariablenimBildungsbereichwärenhiernotwendig,wieMigrationshinter-

grund,Bildungshintergrund(d.H.höchsterAbschluss),Kulturkreis,Ursprungs-

land, etc.Der Zensus2011bietet erstmals eineMomentaufnahme zuden im

LandkreisStadelebendenPersonenmitMigrationshintergrund.Demnachleben

24.320 Personen mit Migrationshintergrund im Gebiet des Landkreises, dies

entsprichteinerQuotevon12,5%.Vondiesen24.320Personenbesitzen17.260

diedeutscheStaatsangehörigkeit.

a rahmenbedingungen für bildung

MIGRATIoNSHINTERGRuND:

AlspersonenmitMigrati-

onshintergrundwerdenalle

zugewandertenundnicht

zugewandertenAusländer/-

innensowieallenach1955

aufdasheutigeGebietder

BundesrepublikDeutschland

zugewandertenDeutschen

undalleDeutschenmit

zumindesteinemnach1955

aufdasheutigeGebietder

BundesrepublikDeutschland

zugewandertenElternteil

definiert.Ausländer/-innen

sindpersonen,dienichtdie

deutscheStaatsangehörigkeit

besitzen.

BevölkerungunddemografischeEntwicklungUmzielgerichteteEntscheidungenz.B.überdienotwendigeBildungsinfrastruk-

tur (z.B.Anzahl an Kindertagesstätten, Schulen) oder vor Ort ansässige Bil-

dungsangebotezutreffen,istesnotwendig,überdieSozialstrukturunddiede-

mografischeEntwicklungderBevölkerungvorOrtInformationenzuhabenund

dieseindieEntscheidungsfindungmiteinzubeziehen.Daherwerdenindiesem

KapiteldieaktuellenBevölkerungszahlenunddiedemografischeEntwicklung

fürdenLandkreisStadedargestellt.

Abbildung. A 3.1: Bevölkerung nach Samtgemeinde, Gemeinde, Stadt

Buxtehude,Hansestadt=39.753

Drochtersen=11.247

Jork=11.732

Stade,Hansestadt=45.118

Apensen=8.541

Fredenbeck=12.702

Harsefeld=20.085

Oldendorf-Himmelpforten=17.471

Horneburg=11.911

Lühe=9.740

Nordkehdingen=7.502

Quelle:LSKN,DatenbasisZensusam9.5.2011

DerobigenAbbildungsinddieBevölkerungszahlen indeneinzelnenSamtge-

meinden, Gemeinden und Städten des Landkreises zumStichtag 9.5.2011 zu

entnehmen.DieDatenberuhenaufdem im Jahr2011durchgeführtenZensus

unddienenindiesemBildungsberichtderVerdeutlichungderunterschiedlichen

Einwohnerzahlen innerhalb des Landkreises. Die größte Gemeinde ist Stade,

dichtgefolgtvonBuxtehude.NordkehdingenhatdiewenigstenEinwohnerund

istauchdieGemeindemitdergeringstenBevölkerungsdichte.11

11NiedersächsischesInstitutfürWirtschaftsforschung(2012,S.2)

A.3

20+6+6+23+4+7+10+9+6+5+4

a rahmenbedingungen für bildung

DerZensus2011hatdas

Ziel,einemöglichstge-

naueMomentaufnahmevon

BasisdatenzurBevölkerung,

zurErwerbstätigkeitundzur

wohnsituationzuliefern.

StichtagdieserMoment-

aufnahmewarder9.Mai

2011.DasBesondereanden

Zensusergebnissenist,dass

siesehrkleinräumigeAus-

wertungenermöglichen.Denn

derZensus2011stelltnicht

nurfürBundundLänder,Re-

gierungsbezirkeundkreise,

sondernauchfürkommunen

aussagekräftigeplanungsda-

tenbereit.DerZensus2011

basiertaufeinerStichprobe,

d.h.dassnichtjede/rEinwoh-

ner/inDeutschlandsbefragt

wurde,sondernnurgutein

Drittel.Aufgrundvonstatis-

tischenMethodenkannaber

daraufgeschlossenwerden,

dasssichdieVerteilungin

derStichprobemitderVertei-

lungindergesamtenBevöl-

kerung(Grundgesamtheit)

deckt.Dasbedeutet,dassdie

Ergebnisse(Merkmalsvertei-

lung)derStichprobesignifi-

kantundnichtzufälligsind.

DerLandkreisStadelegtfür

seineplanungdieErgebnisse

desZensus2011zuGrunde.

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26 27

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025

gesamt 100 100 100 100 101 101 101 101 101 101 101 102 102

bis3Jahre 98 95 95 95 95 95 96 96 96 97 97 98 98

3–5Jahre 99 101 100 98 95 95 95 95 95 96 96 96 97

40–64Jahre 100 100 100 100 99 99 99 98 98 98 97 97 96

65–79Jahre 102 104 106 107 108 108 108 107 107 107 109 111 113

über80Jahre 101 103 108 114 122 130 141 150 161 170 174 178 182

Quelle:BerechnungendesNIWaufBasisvonDatendesLSKN,NiedersächsischesInstitutfürWirtschaftsforschung2012,S.87

a rahmenbedingungen für bildung

unter18Jahren.«ImgesamtenLandkreisStadewirdesbis2025einestagnative

EntwicklungbeidenKleinkindernimAltervonunterdreiJahrengeben.DieZahl

derKleinkinderwirdbis2014leichtum5%zurückgehenundaufdiesemNiveau

verharren.DieseStetigkeiterlaubteinelangfristigePlanung[...].».1

ZwischendenGemeindenwirdsichdieseEntwicklungunterschiedlichvollzie-

hen.EinigeGemeindenwiez.B.Nordkehdingenwerdeneinenkontinuierlichen

AnstiegderZahlderKleinkinderverzeichnen,anderewerdeneinenRückgang

verspüren.

DerfolgendenAbbildungkanndieBevölkerungsentwicklungimLandkreisinsge-

samtundinausgewähltenAltersgruppenentnommenwerden.

Abbildung A3.4 Bevölkerungsentwicklung* im Landkreis Stade (Index 2012 = 100)

(* Darstellung ausgewählter Altersgruppen)

180

170

160

150

140

130

120

110

100

90

InsgesamtwirddieBevölkerungimLandkreisStadeleichtansteigen.DieseEnt-

wicklungverläuftjedochnichthomogenüberalleAltersgruppen.DieBevölke-

rung unter drei Jahrenwird zunächst leicht sinken und sich dann auf einem

Niveauvon97-98%desJahres2012einpendeln.EineähnlicheEntwicklungwird

sichauchbeiden3-bisunter6-jährigenKindernvollziehen.DieBevölkerung

1NiedersächsischesInstitutfürWirtschaftsforschung(2012,S.67)

ImLandNiedersachsenliegtdieQuotebei16,5%undinDeutschlandbei18,9%.

ImLandkreisStadeliegtderAnteilalsodeutlichniedrigeralsinNiedersachsen

undDeutschland.12

Abbildung A3.3 Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund im Landkreis Stade

und in Niedersachsen insgesamt und nach Altersgruppen in Prozent.

LandkreisStade Niedersachsen

Insgesamt

Unter18

18–29

30–49

50–64

65+

PersonenohneMigrationshintergrund

PersonenmitMigrationshintergrund

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2013),Zensus2011,Berechnung

undDarstellungBildungsbüroLandkreisStade

QuotePersonenmitMigrationshintergrundinsgesamtinderBundesrepublikDeutsch-

land:18,9%

DengrößtenMigrationsanteilanderBevölkerungimLandkreisStadehabenPer-

sonenmitMigrationshintergrundinderAltersgruppeder18-29-jährigen.Beiden

unter18-jährigenhaben17,3%einenMigrationshintergrund.Gemessenander

Gesamtbevölkerunglebenmit12,5%inderBildungsregionwenigerMenschen

mitMigrationhintergrundalsinNiedersachsen(16,5%)unddeutlichwenigerals

inderBundesrepublik(18,9%).

DerLandkreisStadeverfügtübereineFlächevon1.265,98km2,daherkommen

aufeinenQuadratkilometerFlächezumEndedes Jahres2011156Einwohner/

innen.DiesentsprichtinetwaderBevölkerungsdichteNiedersachsens.13Noch

genauereDatenzurBevölkerungsentwicklung,auchaufEbenedereinzelnenGe-

meinden,SamtgemeindenundStädtekönnenderBevölkerungsvorausberech-

nungfürdenLandkreisStade2025entnommenwerden.14

ZusammenfassendstelltdasGutachtendar,dassdieBevölkerungimLandkreis

StadebiszumJahr2025insgesamtälterwerdenwird.IndenGemeinden,die

näheranHamburgliegen,wirddieBevölkerungweiterhinzunehmen.Dagegen

wirdsichdieAnzahlderBewohnerindenGemeindendesNordkreisessowiein

FredenbeckundOldendorfverringern.DiesbetrifftvorallemdieBevölkerung

12StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2013),Zensus2011,

online-Datenbankhttps://ergebnisse.zensus2011.de

13NiedersächsischesInstitutfürWirtschaftsforschung(2012,S.1)

14ebd.S.12

IndenGemeinden,dienäher

anHamburgliegen,wirddie

Bevölkerungweiterhinzuneh-

men.Dagegenwirdsichdie

AnzahlderBewohnerinden

GemeindendesNordkreises

sowieinFredenbeckund

Oldendorfverringern.Dies

betrifftvorallemdieBevölke-

rungunter18Jahren.

a rahmenbedingungen für bildung

12,5

17,3

18,2

13,7

10,6

4,7

16,5

23,6

23,3

18,1

13,4

6,9

87,5

82,7

81,8

86,3

89,4

95,3

83,5

76,4

76,7

81,9

86,6

93,1

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28 29

• EbensowichtigistdieFortschreibungeinerbreitenundaktuellenDatenbasis.

• ImHinblickaufeinenerhöhtenFachkräftebedarf imLandkreisStadesollte

dieFörderungderjungenBevölkerungtrotzihressinkendenAnteilsander

GesamtbevölkerungaufeinemhohenNiveauerfolgen.EinerderLeitgedan-

kenderBildungsstrategiedesLandkreises ist, jedenEinzelnenoptimalzu

fördern.Diese Förderung ist umsowichtiger,wennnur nochwenigNach-

wuchsfürdieRegionzuerwartenistundgleichzeitigimmermehrgutausge-

bildeteFachkräftefehlen.16

wirtschaftsstrukturundArbeitsmarktDieWirtschaftsstrukturdesLandkreisesStadehatsichseit2012nichtgrundle-

gendverändert.NochimmerhabenimLandkreisweltweittätigeUnternehmen

wieAirbus (Flugzeugtechnik)undDOW (Chemische Industrie)mit ihrenZulie-

ferbetriebenwie auch kleine undmittelständische Unternehmen (KMU) ihren

Sitz.DiegroßenIndustrieunternehmenbieteneineVielzahldualerStudiengänge

anundkooperierenmitdenbeidenHochschulendesLandkreises.ImBereich

der Landwirtschaft ist dieObstanbauregionAltes Land der bedeutendeWirt-

schaftsfaktor.WeiterhinsinddieElbeklinikeneinwichtigerArbeitgeberundAus-

bildungsbetrieb.17

DieAusrichtung der regionalpolitischen Ziele des Landkreises Stade hat sich

seit 2012nicht verändert.DieRegion soll alsWirtschafts- undWohnstandort

gestärktwerden,dasInnovationspotenzialerhöhtunddieTechnologieintensität

ausgebautwerden.SomitsolldieAttraktivitätfürFachkräfteerhöhtwerden.18

BildungundlebensbegleitendesLernenwerdenalszentralangesehen,umdiese

Zielezuerreichen.

DienunverabschiedeteBildungsstrategiekorrespondiertmitdieserAusrichtung

und konkretisiert die unterstützenden Maßnahmen im Bereich Fachkräfte si-

chernundBildungsqualität.AuchdiezentraleZukunftsvisionfürdieBildungs-

regionformuliertdasZielderStandortattraktivität.DieAttraktivitäteinesWirt-

schaftsstandorteswirdauchdadurchgestärkt,dassdiebislangalssogenannte

«weicheStandortfaktoren»bekanntenFelder«Bildungsqualität»und«Familien-

freundlichkeit»ausgebautwerden.InsofernhabenesdieAkteureimLandkreis

Stadegeschafft,WirtschaftspolitikundBildungspolitikaufeinanderzubeziehen

undgemeinsamausunterschiedlichenPerspektivenheraus,dasZielderStär-

kungderAttraktivitätderRegionanzugehen.

16ExperConsult(2012),NiedersächsischesInstitutfürWirtschaftsforschung(2012)

17AusführlichereDatenkönnenimArbeitsmarktprogrammderAgenturfürArbeit

Stadenachgelesenwerden(http://www.arbeitsagentur.de/web/wcm/idc/groups/public/

documents/webdatei/mdaw/mje5/~edisp/l6019022dstbai630518.pdf,letzterAbruf:

28.4.2014).

18LandkreisStade(2010)FamilienberichtfürdenLandkreisStade,S.118f

A.4

DieRegionsollalsWirtschafts-

undWohnstandortgestärkt

werden,dasInnovationspoten-

zialerhöhtunddieTechnolo-

gieintensitätausgebautwer-

den.SomitsolldieAttraktivität

fürFachkräfteerhöhtwerden.

Bildungundlebensbegleiten-

desLernenwerdenalszentral

angesehen,umdieseZielezu

erreichen.

DienunverabschiedeteBil-

dungsstrategiekorrespondiert

mitdieserAusrichtungund

konkretisiertdieunterstützen-

denMaßnahmenimBereich

Fachkräftesichernund

Bildungsqualität.

a rahmenbedingungen für bildung

imerwerbsfähigenAlterwird inderGruppederunter 40-jährigenkontinuier-

lichzunehmen.15HinzukommteinstarkerAnstiegderAltersgruppenüber65

Jahre undhier vor allemder über 80-jährigen.Diese Entwicklungen sindbei

derbildungspolitischenEntwicklungdesLandkreiseszuberücksichtigen.Dabei

mussauchbedachtwerden,dasssichdieEntwicklungindenGemeindenunter-

schiedlichvollzieht,wasvorallemimBereichderBauplanung(z.B.Kindertages-

stätten,Schulgebäude)eineRollespielenkönnte.DurchdenRückganginden

jüngerenAltersgruppenistmiteinerAbnahmederSchülerinnenundSchüleran

denallgemeinbildendenSchulenzurechnen.DurchdenöffentlichenDiskursum

VereinbarkeitvonFamilieundBeruf,diefrüheFörderungvonKindernsowiedie

ZunahmederErwerbsbeteiligungvonFraueninsgesamt,kanndavonausgegan-

genwerden,dassdieNachfragenachKinderbetreuungsplätzeninetwagleich

bleibenwird,dazunehmendmehrKinderaußerfamiliär inEinrichtungenoder

Tagespflegebetreutwerden.

In denAltersgruppen derjenigen Personen, die sich im Ruhestand befinden,

wirdeszueinerstarkenZunahmekommen.DieseBevölkerungsgruppenkönnen

neueBildungsangeboteinAnspruchnehmen.Evtl.wirdsichdieNachfragestruk-

turundsomitdieZielgruppederBildungsanbieterverändern.Hiergiltes,neue

Konzeptezuentwickeln,mitdenenvordemHintergrunddeslebenslangenLer-

nensauchältereund teilweise immobileBevölkerungsgruppenangesprochen

werdenkönnen.

Empfehlungen:• AufgrundderDatenzurAnzahlanPersonenmitMigrationshintergrundinder

Altersgruppederunter18-jährigenerscheinteswichtig,dassindenSchulen

weiterhinaufdieIntegrationvonKindernundJugendlichenmitMigrations-

hintergrundgeachtetwird.ImBegriffvonInklusionistdiestheoretischmitge-

dacht,daeineinklusiveGesellschaft,bzw.SchulealleFormenvonVerschie-

denheitundVielfältigkeitanerkennt.DieUmsetzungbeziehtsichzurZeitauf

dieIntegrationvonMenschenmitBehinderung.

• ImHinblickaufdieWeiterentwicklungderBildungsinfrastrukturundvordem

HintergrundderstrategischenZielederBildungsregionsolltegeprüftwerden,

welchebildungsrelevante Infrastrukturaufrechterhaltenwerdensollte,um

dieZielerreichungvoranzu treiben.Evtl.werden innovativeLösungenge-

fundenwerdenmüssen(z.B.dieErzeugungvonSynergieeffektendurchdie

gemeinsameNutzungvonRäumlichkeitendurchmehrereInstitutionen).Auch

eineetwaigeSchließungvoneinzelnenSchulenbzw.Schulstandortenkönn-

tedazuführen,dassFinanzmittelimHaushaltderSchulträgerfreiwerden,

dieananderenStellen inBildungsinfrastruktur investiertwerdenkönnten.

Denkbarwärenz.B.EinsparungeninderUnterhaltungvonSchulgebäuden,

diedannfürdenAusbausozialpädagogischerAngeboteanSchulengenutzt

werdenkönnten.

15ebd.S.87

INkLuSIoN:

DasMiteinbezogensein;

gleichberechtigteTeilhabean

etwas;gemeinsameErziehung

behinderterundnichtbehinder-

terkinderinkindertagesstätten

und(Regel-)Schulen.

INTEGRATIoN:

Eingliederunginein

größeresGanzes

a rahmenbedingungen für bildung

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30 31

DieEntwicklungbeidenBeschäftigtenseit2000liegtbei+11%(Niedersachsen

+6,5%,Deutschland:+3,9%).FürdasJahr2012liegtdieQuotedersozialversi-

cherungspflichtigBeschäftigtenimLandkreisStadebei55,2%(Niedersachsen:

52,5%,Deutschland:52,9%).19

SozialeLageSozialstrukturelleInformationenliefernHinweiseaufdieHomogenitätoderHe-

terogenität der Bevölkerung einer Region. Somit bilden sie die soziale Lage

derBevölkerungab,welcheeinenstarkenZusammenhangzumBildungshinter-

grundaufweist.20WieschonimBildungsbericht2012dargestelltwurde,weist

der Landkreis Stade eine über dem niedersächsischen Durchschnitt liegende

Sozialstrukturauf.VieleMerkmalesindpositiverausgeprägtalsimLandesdurch-

schnitt (z.B.dieArbeitslosenquote).Allerdingsgibtes imLandkreiseinNord-

Süd-Gefälle.DiesesistvorallemdurchdieräumlicheNähedessüdlichenKreis-

gebieteszurMetropoleHamburgsowiedieräumlicheVerteilungderstädtischen

Verdichtungsräume und der infrastrukturell besser angebundenenGemeinden

zuerklären(vgl.KapitelA1).DieinKapitelA2dargestelltenBevölkerungszahlen

sindBestandteilderSozialstrukturdesLandkreises.InKapitelA5sollvorallem

aufbildungsrelevanteIndikatorenzursozialenLageBezuggenommenwerden.

DafürwerdenDatenzuArbeitslosigkeitbzw.Arbeitsuchendmeldungen,zuBezie-

hernvonLeistungendesSGBIIunddasBruttoinlandsproduktproErwerbstäti-

gembetrachtet.

Abbildung A5.1: Arbeitslosenquote im Vergleich, Dezember-Werte, Landkreis Stade,

Niedersachsen 2011-2013 in Prozent

in%6,6

6,5

6,4

6,3

6,2

6,1

6

5,9

5,8

LandkreisStade Niedersachsen

Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2014):http://statistik.arbeitsagentur.de

DieAbbildungzeigt,dasssichdieArbeitslosenquote imLandkreisStadeseit

2011deutlichpositiverentwickelthat,alsinNiedersachsen.

19BundesagenturfürArbeit,Arbeitsmarktmonitor,Strukturindikatoren(2014)

20SolgaundDombrowski(2009)

6,4 6,4

6,5

A.5

a rahmenbedingungen für bildung

2011 2012 2013

SoZIALSTRukTuR

Einpolitisch-soziologischer

Begriff,deraufdiedauerhaften,

grundlegendenwirkungszusam-

menhängeeinerGesellschaft

verweist,indiedieIndividuen

eingebundensind(Familien-,

Bildungs-,wirtschafts-,Vermö-

gens-,Bevölkerungsstruktur

etc.)

unddieaufdieindividuellen

(persönlichen)undkollektiven

Verhaltensmöglichkeiten(Ver-

ein,parteietc.)förderndoder

begrenzendeinwirken.Diemo-

derneS.-Analysegehtvoneiner

relativenunabhängigkeitder

einzelnengesellschaftlichen

Teilbereicheausundunter-

scheidetdahereineVielzahl

sozialstrukturellerMerkmale

(Schichtung,Mobilität,Techno-

logisierung,wertewandeletc.).

AusdenobigenAbbildungenwirddeutlich,dasssichdieWirtschaftsstrukturdes

LandkreisesStade–gemessenandensozialversicherungspflichtigBeschäftigen

nachWirtschaftsabschnitten–nichtdeutlichvonderdesLandesNiedersachen

unterscheidet.KleineUnterschiedesindineinigenWirtschaftzweigenzuerken-

nen.SoistimLandkreisStadevorallemderAnteilanBeschäftigtenimBereich

DienstleistungengeringeralsinNiedersachsen.

ImBildungsbericht2012wurdegezeigt,dassdieEntwicklungdersozialversiche-

rungspflichtigBeschäftigtenimLandkreisStadeseitdemJahr2000durchgängig

positiver verlief als in Niedersachsen und Deutschland. Dieser Trend konnte

weiterfortgesetztwerden.

Abbildung A4.2: Beschäftigungsentwicklung seit 2000 in Prozentin%12

10

8

6

4

2

0

-2

2000-2010 2000-2011 2000-2012

Quelle:BundesagenturfürArbeit,Arbeitsmarktmonitor,Strukturindikatoren2014

Abbildung A4.1: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsabschnitten 2012

Landkreis Stade und Niedersachsen in Prozent

LandkreisStade Niedersachsen

N=Stade:71.847,N=Niedersachsen:2.726.706

Quelle:AuswertungenausderBeschäftigungsstatistikderBundesagenturfürArbeit,

LSKNonlineDateiW70H5104,BerechnungundDarstellungBildungsbüroLandkreis

Stade

Öffentlicheu.privateDienstleistungen(O-U)

Unternehmensdienstleistungen(J-N)

SonstigeDienstleistungen(J-U)

Handel,Verkehru.Lagerei,Gastgewerbe(G-I)

ProduzierendesGewerbe(B-F)

Land-,Forst-u.Fischereiwirtschaft(A)

26,621,5

18,318,9

44,840,4

23,325,9

30,631,9

1,21,8

LandkreisStade Niedersachsen Deutschland

4,9

8,7

11

0,9

3,9

6,5

-0,4

2

3,8

a rahmenbedingungen für bildung

6,3

6,1

5,9

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32 33

gibtsichdiedrittegroßeBelastungsgruppe.HiertrifftdasMerkmalkeinoder

niedrigerSchulabschlusszu.

BetrachtetmandiesePersonendifferenziertnachdemMerkmalmitundohne

abgeschlosseneBerufsausbildungergibtsichdasfolgendeBild:

Abbildung A5.4: Arbeitslose in der Altersgruppe 15 bis unter 25 Berufsausbildung, SGB III

in Prozent, Stand: Dezember 2013

OhneabgeschlosseneBerufsausbildung

Betriebliche/schulischeAusbildung

AkademischeAusbildung

Qelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2013)(aufAnfrage)

ZusammenmitdenPersonenohneabgeschlosseneBerufsausbildungkannalso

ganzdeutlicheinZusammenhangzwischengeringemBildungsniveauunddem

Merkmalarbeitssuchendhergestelltwerden.Insofernistesfürdiekommunale

BildungspolitikundvordemHintergrundderentwickeltenBildungsstrategievon

besondererBedeutung,dieBildungsangebotesoauszubauen,dassdieserZu-

sammenhangzukünftigabgeschwächtwird.

Auch der Best6and an Arbeitslosen nach ausgewählten Personenmerkmalen

weisteinendirektenZusammenhangzwischenBildungsferneundArbeitslosig-

keit auf. Personenohne abgeschlossenBerufsausbildungbeziehen zu 62,6%

LeistungennachdemSGBII(ArbeitslosengeldII)jedochnurzu26%Leistungen

nachdemSGBIII(ArbeitslosengeldI).21

Auffällig ist,dassdieGruppevonPersonenmitRealschulabschlussgenauso

großistwiedieGruppevonPersonenmitHauptschulabschluss.EineVermutung

ist,dassSchülerinnenundSchülermitRealschulabschlussnichtanAusbildungs-

berufenimHandwerkinteressiertsind,gleichzeitigjedochkeinenAusbildungs-

platzinkaufmännischenBerufenerhalten,dadiesezunehmenddurchAbiturien-

tenbelegtseinkönnten.UmhierdieUrsachenerklärenzukönnen,istweitere

Forschungnotwendig.ErsteHinweisekönntenqualitativeInterviewserbringen.

Auchbeiden15bisunter25-jährigenEmpfängernvonLeistungennachdemSGB

IIzeigtsichderZusammenhangzwischenBildungundArbeitslosigkeitdeutlich.

PersonenmitHochschulabschlussbezogenimDezember2013indieserAlters-

gruppekeineLeistungennachdemSGBII,Personenmit(Fach-)Hochschulreife

nurzu4%.InsofernscheinteinehoheBildungvorArbeitslosigkeitzuschützen.

21StatistikderBundesagenturfürArbeit(2013)(aufAnfrage)

50+48+249,547,6

2,2

ZusammenmitdenPersonen

ohneabgeschlosseneBerufs-

ausbildungkanneinZusam-

menhangzwischengeringem

BildungsniveauunddemMerk-

malarbeitssuchendhergestellt

werden.Insofernistesfürdie

kommunaleBildungspolitikund

vordemHintergrundderentwi-

ckeltenBildungsstrategievon

besondererBedeutung,dieBil-

dungsangebotesoauszubauen,

dassdieserZusammenhang

zukünftigabgeschwächtwird.

a rahmenbedingungen für bildung

Abbildung A5.2: Arbeitslosenquote der 15- bis unter 25-Jährigen bezogen auf alle zivilen

Erwerbspersonen im Landkreis Stade und Niedersachsen 2011 – 2013

in% 7

6,8

6,6

6,4

6,2

6

5,8

LandkreisStade Niedersachsen

Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2014)(aufAnfrage)

Beiden15bisunter25-JährigenstelltsichdieEntwicklungfürdenZeitraum2011

–2013unterschiedlichdar.In2012gabeseinenAnstiegderArbeitslosigkeitfür

diesenPersonenkreis.ImweiterenVerlaufverzeichnetdasLandNiedersachsen

einenRückgangin2013um0,2ProzentwährenimLandkreisStadedieQuote

gleich bleibt. Insgesamt verzeichnet der Landkreis Stade aber eine geringere

QuotebeidenJugendlichenalsdasLandNiedersachsen;sieliegtaberüberder

durchschnittlichenArbeitslosenquoteallerPersonen.

Im Landkreis Stade ist ein Zusammenhang zwischen Bildung und derWahr-

scheinlichkeit, arbeitssuchendbzw. arbeitslos zuwerden, erkennbar,wieden

AbbildungenA5.3undA5.4zuentnehmenist.

Abbildung A5.3: Arbeitslose in der Altersgruppe 15 bis unter 25 nach Schulabschluss,

SGB III, Stand: Dezember 2013

KeinHauptschulabschluss

Hauptschulabschluss

MittlereReife

Abitur/Fach-/Hochschulreife

KeineAngabezumSchulabschluss

Qelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2013)(aufAnfrage)

AusderAbbildungA5.3gehthervor,dassderhöchsteAnteilanPersonenzwi-

schen15undunter25 Jahren,die imDezember2013 imLandkreisStade im

RechtskreisdesSGBIIIarbeitssuchendgemeldetsind,einenHauptschul-oder

einenRealschulabschlusshat.AddiertmandieWertevonPersonenohneHaupt-

schulabschluss(10,6%)undPersonenmitHauptschulabschluss(36,3%),soer-

2011 2012 2013

6,7

5,9

6,3 6,3

6,86,6

11+36+36+14+336,336,3

13,6

3,3

10,6

a rahmenbedingungen für bildung

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34

Bildungsbericht2014–ÜbersichtskarteStand:Juni2013

Quelle:

JobcenterStade(2013),StatistischeÄmterdesBundesundderLänder

(2013),Zensus2011,Berechnungen:BildungsbüroLandkreisStade

Maßstab1:275.000BildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013

bis5%

>5%bis10%

>10%

*DieabsolutenZahlenzurBevölkerunginden

SamtgemeindenstammenausdemZensus2011,

Stichtag9.5.2011.DaesauchindenJahrenzuvor

keinegrößerenBevölkerungsbewegungengegeben

hat,wirddavonausgegangen,dassdieAnzahl

derBevölkerungungefährgleichgebliebenist.

AktuellereZahlenderBevölkerungindenSamt-

gemeindenliegenleidernichtvor.

Abbildung A5.7: SGB II-Empfänger/innen 2013 nach Gemeinden in % bezogen auf die absolute Bevölkerung* der SamtgemeindenAbbildung A5.5: Arbeitslose in der Altersgruppe 15 bis unter 25 nach Schulabschluss,

SGB II in Prozent, Stand: Dezember 2013

KeinHauptschulabschluss

Hauptschulabschluss

MittlereReife

Abitur/Fach-/Hochschulreife

KeineAngabezumSchulabschluss

Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2013)(aufAnfrage)

Abbildung A5.6: Arbeitslose in der Altersgruppe 15 bis unter 25 nach Berufsausbildung,

SGB II in Prozent, Stand: Dezember 2013

OhneabgeschlosseneBerufs-

ausbildung

Betriebliche/schulischeAusbildung

AkademischeAusbildung

Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2013)(aufAnfrage)

Empfehlung:Essolltegenauerüberprüftwerden,warumPersonenmiteinerbetrieblichenoder

schulischenAusbildungzueinemhohenAnteilLeistungendesSGBIIbeziehen.

a rahmenbedingungen für bildung

19+49+25+4+383+17

48,8

83,1

24,7

43,2

19,3

16,9

Nordkehdingen

Drochtersen

oldendorf-Himmelpforten

Stade

Fredenbeck

Lühe

Horneburg

Jork

Buxtehude

Harsefeld

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36 37

Quelle:LandkreisStade,Sozialamt(2013)

ImRechtskreisSGBIIund§6bBKKGsinddiehöchstenFallzahlenfürLeistun-

gen für denpersönlichenSchulbedarf zu verzeichnen. Im Jahr 2012 erhielten

9.379 Kinder und Jugendliche das so genannte Schulbedarfspaket, d.h. zum

Schuljahreswechselerhieltensieeinmalig70EurofürdieAnschaffungnotwendi-

gerMaterialienundzumHalbjahreswechselnocheinmal30Euro.

StarkzugenommenhabenimbetrachtetenZeitraumdieFallzahlenbeidenAuf-

wendungenfürdieMittagsverpflegung.DieskönntemitdemAusbaudesMit-

tagsangebotesinKindertagesstättenundSchulenzusammenhängen.Auchdie

FallzahlenfürLeistungenzurTeilhabeamsozialenundkulturellenLebensind

starkgestiegen.InsgesamtsinddieFallzahlenbeiallenLeistungenangestiegen,

wasaufdengestiegenenBekanntheitsgraddesBildungs-undTeilhabepaketes

zurückzuführenseinkönnte.

a rahmenbedingungen für bildung

Abbildung A5.8: Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, Rechtsgebiet SGB II-, § 6b BKGG- Berechtigte (Grundsicherung

für Arbeitssuchende, Bundeskindergeldgesetz), 2011 – 9 / 2013

3.2102.151

383334

7.1671.388

2.2871.754

682218

9.3792.202

782664

110100

3.7861.143

inTausend

2011

bisSeptember

2013

2012

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Teilhabeamsozialenund

kulturellenLeben

Mittagsverpflegung

Lernförderung

Schülerbeförderung

persönlicherSchulbedarf

Ausflügeundmehrtägige

Klassenfahrten

Starkzugenommenhabenim

betrachtetenZeitraumdieFall-

zahlenbeidenAufwendungen

fürdieMittagsverpflegung.

DieskönntemitdemAusbau

desMittagsangebotesinKin-

dertagesstättenundSchulen

zusammenhängen.

EinesozialstrukturelleKennzahlistdieQuotevonLeistungsbezieher/innennach

demSGBII.DieobigeAbbildungzeigteineunterschiedlicheVerteilungderQuo-

ten.GemessenanderBevölkerungindenSamtgemeindenliegtdieQuotevon

SGBII-Leistungsbezieher/inneninderHansestadtStadeüber10%.InderHanse-

stadtHansestadtBuxtehudeundinDrochtersenerreichendieQuotenüber7%.

DergeringsteAnteilanSGBII-BeziehernfindetsichinApensen.

Ein neues sozialpolitisches Instrument zur Verringerung sozialer Ungleichheit

beiKindernistdasBildungs-undTeilhabepaket(BuT).DasBildungs-undTeil-

habepaketstelltfürKinderbestimmteranspruchsberechtigterPersonengruppen

Leistungen zurVerfügung, die zumeinendieBildungsteilhabe erhöhen, aber

auchdieTeilhabeamsozialenLebenerleichternsollen.

ZudenLeistungenzählendie(anteilige)ÜbernahmevonKostenfürSchulausflü-

geundmehrtägigeKlassenfahrten,Schülerbeförderung,Lernförderung(Nachhil-

fe),Mittagsverpflegung,sowiepersönlichenSchulbedarfundTeilhabeamsozia-

lenundkulturellenLeben(z.B.MitgliedschaftimFußballverein).FürdieTeilhabe

amsozialenundkulturellenLeben,stehendenKindernmonatlichzehnEurozur

Verfügung.22BerechtigtsindKinderundJugendlicheausFamilien,dieArbeits-

losengeld II, Sozialgeld, Sozialhilfe, KinderzuschlagoderWohngeldbeziehen.

DieserBildungsberichtbildeterstmalsDatenzudeninAnspruchgenommenen

LeistungendesBildungs-undTeilhabepaketesnachRechtskreisenfürdieJahre

2011,2012ab.FürdasJahr2013liegenDatenbisSeptembervor.

FürdieRechtskreiseSGBII(GrundsicherungfürArbeitssuchende)und§6bBKKG

(Bundeskindergeldgesetz)übernimmtderBunddievollenKostenderLeistungen

desBildungs-undTeilhabepaketes.

22vgl.NiedersächsischesMinisteriumfürSoziales,Frauen,Familie,Gesundheit

undIntegration(2014):http://www.ms.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_

id=27927&article_id=95966&_psmand=17

a rahmenbedingungen für bildung

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38 39

genfürdenpersönlichenSchulbedarfbeantragtundbewilligt.Leistungenfürdie

Mittagsverpflegungwerdenzunehmendhäufigerbeantragt.EsbleibtdieFrage,

warumandereLeistungennichtebensohäufigbeantragtwerden,z.B. fürdie

TeilhabeamsozialenundkulturellenLeben.

NebendenDarstellungenzurQuotederBeziehervonLeistungennachdemSGB

IInachGemeindenisteineweitereinteressanteInformationimKontextsozialer

UngleichheitdasBruttoinlandsproduktproErwerbstätigem.

ImLandkreisStadeliegtdasBIP/ErwerbstätigemimZeitraum2005bis2010

durchgängigüberdemBIP/ErwerbstätigeminNiedersachsen.Somitliegendie

Einkommen im Landkreis Stade über denen imDurchschnitt Niedersachsens.

LediglichindenJahren2007und2011liegendieWertefürdenLandkreisStade

unterdenenNiedersachsens.

57.29159.536

58.50058.208

56.937

59.22557.978

56.60957.089

57.78655.750

59.24653.749

55.192

InallenRechtskreisenwerden

diemeistenLeistungenfürden

persönlichenSchulbedarfbean-

tragtundbewilligt.Leistungen

fürdieMittagsverpflegung

werdenzunehmendhäufiger

beantragt.EsbleibtdieFrage,

warumandereLeistungennicht

ebensohäufigbeantragtwer-

den,z.B.fürdieTeilhabeam

sozialenundkulturellenLeben.

Abbildung A5.11: Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem in EUR, 2005-2011 Landkreis Stade und Niedersachsen

LandkreisStade Niedersachsen

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,

DateiNI-A02.1i,StandderDaten:27.06.2014

50inTausend

EUR

51 52 53 54 55 56 57 58 59 60

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

a rahmenbedingungen für bildung

Quelle:LandkreisStade,Sozialamt(2013)

DieFallzahlenimRechtskreisSGBXIIsindinsgesamtgeringeralsimRechtskreis

SGBIIundBKKG.AuchhiersinddiehöchstenFallzahlenfürLeistungendesper-

sönlichenSchulbedarfeszuverzeichnenundauchhiersinddieLeistungenfür

Mittagsverpflegungamstärkstenangestiegen.DerLandkreisStadealsörtlicher

SozialhilfeträgerträgtdiehieranfallendenKostenalleine.

Abbildung A5.10: Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, Rechtskreis AsylbLG

(Asylbewerberleistungsgesetz), 2012 – 10 / 2013

Quelle:LandkreisStade,Sozialamt(2013)

Kinder,dieaufgrundihresStatusalsAsylbewerberLeistungenbeziehenkönnen,

beziehenamehestenLeistungenfürdenpersönlichenSchulbedarf.21Kinder

nahmenbisOktober2013LeistungenfürdasMittagesseninAnspruchund18

fürdieTeilhabeamkulturellenundsozialenLeben.KostenträgerfürdieseLeis-

tungensindderLandkreisStadesowiedasLandNiedersachsen.

Anhand der Fallzahlen aller Rechtskreise wird ersichtlich, dass im Landkreis

Stade hauptsächlich Kinder und Jugendliche, die Leistungen im Rahmen des

zweiten Sozialgesetzbuches oder des Bundeskindergeldgesetzes in Anspruch

nehmenkönnen,diestun.InallenRechtskreisenwerdendiemeistenLeistun-

Abbildung A5.9: Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, Rechtskreis SGB XII (Sozialhilfe), 2012 – 9 / 2013

0=0=0=0=0=

0=0=0=0=0=

0=0=

0=0=

0=0=0=0=0=

6

18

13

21

1

2

0

1

39

116

8

24

6

8,4

3

4

4

7

0

2

41

95

9

13

bis17.10.2013

bis17.10.2013

2012

2012

Teilhabeamsozialenund

kulturellenLeben

Mittagsverpflegung

Lernförderung

Schülerbeförderung

persönlicherSchulbedarf

Ausflügeundmehrtägige

Klassenfahrten

Teilhabeamsozialenund

kulturellenLeben

Mittagsverpflegung

Lernförderung

Schülerbeförderung

persönlicherSchulbedarf

Ausflügeundmehrtägige

Klassenfahrten

0

0 20 40 60 80 100 120 140

5 10 15 20 25 30 35 40 45

ImLandkreisStadebean-

tragenhauptsächlichKinder

undJugendlicheLeistungen,

dieLeistungenimRahmen

deszweitenSozialgesetzbu-

chesoderdesBundeskin-

dergeldgesetzesinAnspruch

nehmenkönnen.

a rahmenbedingungen für bildung

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40 41

b)Daskonzeptstütztsichauf

dieBeobachtung,dassdie

bildungsbezogenenprobleme

vonmodernen,international

vernetztenGesellschaftenhäufig

Querschnittsproblemesind,die

bereichsübergreifendekoopera-

tionerfordern.

c)DerBegriffGovernance

kommtursprünglichausderpo-

litikwissenschaftundwirdneu-

erdingsauchindenBildungs-

wissenschaftenverwendet,

umdieSteuerungbildungspo-

litischerZusammenhängezu

analysieren.

d)Inderinternationalverglei-

chendenForschungwurdedie

EtablierungvonGovernance-

Regimenu.a.amBeispielder

managerialenumsteuerung

desenglischenSchulsystems

inderThatcher-ärauntersucht,

beiderAußensteuerungdurch

substantielleZielvorgaben,die

Hierarchisierungschulinterner

SteuerungunddieErhöhung

deskonkurrenzdrucksdurchdie

EtablierungvonQuasi-Märkten.

weitereStudienbeschäftigen

sichmitderkooperationvon

StaatundSchuleimSpan-

nungsfeldvonHierarchieund

Autonomie,mitderSteuerung

derHochschulezwischen

staatlicherRegulierung,aka-

demischerSelbstverwaltung

undleistungsorientiertemNew

publicManagementoderder

Re-kontextualisierungverord-

neterSchulautonomiedurch

Lehrkräfte.

weiterfortgebildet.DarüberhinaussindeinigeKindertagesstättenimProgramm

«HausderkleinenForscher»aktivoderhabenspeziellepädagogischeKonzepte,

wiez.B.Waldpädagogik.

ImBereichderallgemeinbildendenSchulenwurdedasAngebotanGanztags-

schulen(GrundschulenundweiterführendeSchulen)ausgebaut(vgl.KapitelD).

ImDezember2013gabesimLandkreisStade40Ganztagsschulen,dieoffenoder

teilgebundensind.GebundeneGanztagsschulensindnichtvorhanden.DieGanz-

tagsschulenverfügeni.d.R.übereineMensaodergeeigneteRäumlichkeiten

füreinMittagessen.DerLandkreisStadehatdieMittelausdemBildungs-und

TeilhabepaketdesBundes,diefürsozial-infrastrukturelleMaßnahmenausgege-

benwerdenkonnten,zumTeilindieErrichtungvonMenseninvestiert.Durchdie

aktuellenpolitischenEntwicklungensindzukünftigweitereEntwicklungenund

VeränderungenimBereichderGanztagsschulenzuerwarten.

DieEntwicklungvonHaupt-undRealschulenzuOberschulenistweitervorange-

schritten.DieFörderschulenbefindensichineinemProzessderWeiterentwick-

lunghin zuFörderschulzentren. ImZugederUmsetzungderUN-Behinderten-

rechtskonventionwurdenRegionaleInklusionskonzepte(RIK)entwickeltundan

denSchulenumgesetzt.DasProjekt«‚Inklusivaktiv‘–einProjektzurinklusiven

BeschulungvonSchülerinnenundSchülernimLandkreisStade»wurdeinder

Zeitvom10.9.2011bis31.8.2013durchgeführt.DasProjektwurdemitEU-Mitteln

gefördertundhatSchulenbeiderUmsetzunginklusiverStandardsunterstützt,

beratenundFortbildungenangeboten.

ZurZeitgibtes(Stand16.12.2013)43Grundschulen(zzgl.dreiAußenstellen),

vierHauptschulen,vierRealschulen (z.T.auslaufend), fünfFörderschulenmit

unterschiedlichenSchwerpunkten,zehnOberschulen(davondreimitgymnasia-

lemZweig),fünfGymnasien,einekooperativeGesamtschuleundzweiintegrierte

Gesamtschulen,diesichimAufbaubefinden.

ImLandkreisStadebestehen fürdieSchülerinnenundSchülerbiszumEnde

der9./10.KlasseSchuleinzugsbezirke.Diesführtteilweisedazu,dasssichfür

einigeSchülerinnenundSchülerderGymnasienlängereFahrtwegeergeben.So

gehenz.B.AbiturientinnenundAbiturientenausderSamtgemeindeFredenbeck

aufdasGymnasiumHarsefeld,obwohldieGymnasieninStadefürTeilgebiete

derSamtgemeindenähergelegensind.AndererseitshabenSchülerinnenund

SchülerausNordkehdingendieMöglichkeit,imangrenzendenLandkreisCuxha-

venodernördlichderElbeinGlückstadt(Schleswig-Holstein)dasGymnasium

zubesuchen.WieauchAbbildungB1zuentnehmen ist,wärendieFahrtwege

fürdieseSchülerinnenundSchüler andernfalls sehr lang.Der LandkreisSta-

de kooperiertmit den GymnasienWarstade (Hemmoor, CUX) und Glückstadt

(Schleswig-Holstein).

b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick

EDuCATIoNALGoVERNANCE(E.G.):

1.DieLenkung/Beeinflussung

vonStrukturenundprozessen

derBildungdurcheineGesell-

schaft,einenStaat,eineinterna-

tionaleGemeinschaft.u.a.die

HandlungsstruktureneinesBil-

dungssystems,indenenprozes-

seundMaßnahmenumgesetzt

werden.DasGovernance-konzept

isteinjüngererAnsatzinderso-

zialwissenschaftlichenForschung

zurModernisierungundSteue-

rungsozialerSysteme,mitdem

ZielderEtablierungnachhaltiger

wirksamkeitundQualität.

2.Merkmale:a)ZuE.G.gehören

sowohlFormeninstitutionali-

sierterzivilgesellschaftlicher

Selbstregulierungalsauchdas

Zusammenwirkenstaatlicher

sowiezivilgesellschaftlicherund

marktlicherAkteurealsauch

dashoheitlicheHandelnstaat-

licherAkteure.Governanceist

deroberbegriffallersozialen

Handlungskoordinationundistin

diesemSinneeinGegenbegriff

zuhierarchischerSteuerung

durcheineneinzelnenAkteur.

AusderPerspektivedeslebensbegleitendenLernenshatsichdieBildungsstruk-

tur im Landkreis Stade in den letzten Jahrenweiterentwickelt. Der Landkreis

StadehatsichimRahmendesBundesprojektes«LernenvorOrt»in2010auf

denWeggemacht,dieregionaleBildungsstrukturzueinerregionalenBildungs-

landschaftweiter zu entwickeln. Ziel ist die verlässliche Zusammenarbeit der

AkteureaufAugenhöheunddieAbstimmungihrerAktivitäten.DiesesZielsoll

durchbildungsbereichsübergreifendeVernetzungundKoordinationerreichtwer-

den. Die theoretische Grundlage für die Entwicklung von Bildungslandschaf-

tenist«EducationalGovernance»,dieAnwendungdesGovernanceModellsauf

denBildungsbereich.AufdieserGrundlagekonntediebereitsvorgestellteBil-

dungsstrategie entwickelt werden. Im Landkreis Stadewurden seit 2011 drei

Bildungskonferenzendurchgeführt,diezumZielhatten,dieBildungsakteurean

derEntwicklungderBildungslandschaftzubeteiligenunddieErgebnissedes

BundesprojektessowiederBildungsstrategieregelmäßigzurückzuspiegelnund

neueImpulseeinzufangen.DanebenhabendieAkteuredieMöglichkeit,sichin

dreiNetzwerkenaktivanderWeiterentwicklungderBildungsregionzubeteili-

gen–demNetzwerkBildungsberatung,demNetzwerkMINTunddemFachbeirat

Schule-Beruf.EinweiteresNetzwerk,derInitiativkreisFachkräftesicherung,istim

Aufbau.DieArbeitderNetzwerkehatseit2011wichtigeProjektevorangetrieben

undzuverschiedenenVeröffentlichungengeführt.DieStrukturderBildungsland-

schaftwurdedadurchnachhaltiggeprägtundeingemeinsamesVerständnisder

Bildungsakteureverstärkt.

ImZugedesRechtsanspruchesaufeinenKinderbetreuungsplatzfürunterDrei-

jährigehatsichdasAngebotanKrippenplätzenerhöht.DieArbeitindenKin-

dertagesstättenwird fachlichdurchdieKindertagesstättenfachberatungender

Trägerbegleitetundunterstützt.EsgibtdiverseFortbildungsangebotefürpä-

dagogischeFachkräfte.EinigeKindertagesstättenhabenamBundesprogramm

«OffensivefrüheChancen–Schwerpunkt-KitasSpracheundIntegration»teilge-

nommenundwurdenspeziellimBereichalltagsintegriertesprachlicheBildung

B

BILDuNGS-STRukTuR–

ÜBERBLICkÜBERDIEAuSGANGS-LAGEuNDDIEVERäNDERuNGENIMLANDkREISSTADE

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42 43

TeilhabepaketdesBundes vorgesehenundorganisiert dieseSprachförderung

durchdasAmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen.ZudiesemZweckkooperiert

derLandkreismitdenbeidenVolkshochschuleninStadeundHansestadtBuxte-

hude,sowiedeneinzelnenSchulen,andenenderUnterrichtstattfindetoderaus

denendiegefördertenKinderkommen.DasBildungsbürokoordiniertdieZu-

sammenarbeitderverschiedenenInitiativeninsbesondereandenÜbergängen.

ZudemgibtesimLandkreismehrereInstitutionen,dieFragenzurpersönlichen

undsozial-emotionalenEntwicklungvonSchülerinnenundSchülernbeantwor-

tenundggf.unterstützendtätigsind;soz.B.BesE–Beratungemotionalsoziale

Entwicklung.DarüberhinausgibtesdasProjekt2.Chance,dassichanjunge

SchulabbrecherwendetundeinKonzeptalsHandreichungfürSchulenzurfrü-

henInterventionerarbeitethat.AußerdemgibteseinenaußerschulischenLern-

standort–dasJugendhausamVorwerk.

DieAnzahlanberufsbildendenSchulenhatsichseitdemBildungsbericht2012

nichtverändert. InderBildungsregionstehendenSchülerinnenundSchülern

eineberufsbildendeSchuleinBuxtehudeunddreiinStadezurVerfügung.Dane-

benexistierenvierweitereberufsbildendeSchuleninfreierTrägerschaft.

ImLandkreisgibteszweiprivateHochschulen,diehochschule21(hs21)inBuxte-

hudeunddiePrivateHochschuleGöttingen–CampusStade(PFH).DieHochschu-

lenimLandkreisStadezeichnensichinsbesonderedurchihreZusammenarbeit

mitderlokalenWirtschaftaus.SobietensieeineVielzahlandualenStudiengän-

gen,vorallemimBereichderTechnikundIngenieurwissenschaften,an.

ImBereichderWeiterbildungstehtderBevölkerungnebenzweiVolkshochschu-

len (Buxtehude und Stade) ein vielfältigesWeiterbildungsangebot von unter-

schiedlichenInstitutioneninverschiedenerTrägerschaftzurVerfügung.

DerBereichBildungsberatungzeigtsichsehrkomplexundalsbishernichtaus-

reichendbekannt,wederdurchdiegenaueAnzahlderAnbieternochdurchdie

DetailsderAngebote.

DurchdasdatenbasierteBildungsmanagementunddieArbeitdesBildungsbüros

konntebeobachtetwerden,dassvorallemeingemeinsamesVerständnisüber

dieInhalteunddieFormeinerBildungsberatungfehlt.TrägerneutraleBildungs-

beratung,voralleminFormeinerOrientierungsberatung,wirdbishernichtflä-

chendeckendangeboten.

Dienon-formaleBildungwirdimLandkreisvorallemdurchdieVereinevorge-

halten.BesondersdieSportvereinesindäußerstvielfältigundbieteneinbrei-

tesAngebotfüralleAltersgruppen.DanebenwirddiekulturelleBildungdurch

Musik-undTanzschulenundAngeboteinHeimatvereinen,deraußerschulischen

JugendbildungundBüchereienvorgehalten.

DurchdieEntwicklungeiner

BildungsstrategiehatderLand-

kreisindenletztenzweiJahren

denerstenSchrittinRichtung

einerkoordiniertenBildungs-

regionunternommen.Ein

wichtigesZielderBildungsstra-

tegieistes,allenMenschen

vorOrtgleicheBildungschan-

cenzubietenundsieinder

Entfaltungihrespersönlichen

Potenzialszuunterstützen.

DabeiistfürBürgerinnenund

BürgereineBildungsberatung

inFormeinerOrientierungsbe-

ratunghilfreich.

b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick

DieSchulträgerschaftderGymnasienliegtfürdasGymnasiumSüdunddieHa-

lepaghen-SchulebeiderHansestadtBuxtehude.SchulträgerderübrigenGymna-

sienundderöffentlichenberufsbildendenSchulenistderLandkreisStade.Die

SchulträgerschaftfürdieanderenSchulformenistsehrheterogen.AlleGrund-

schulen sind inTrägerschaft der jeweiligenGemeinden, bzw.Samtgemeinden

undStädte,ebensodieOberschulen,Gesamtschulen,Haupt-undRealschulen.

Freie Schulen haben jeweils andere Träger, so sind z.B.Waldorfschulen ein-

getrageneVereine.InderNiedersächsischenLandesschulbehörde(NLSchB)ist

dieRegionalabteilungLüneburg,AußenstelleCuxhavenfürdenLandkreisStade

zuständig; je ein schulfachlicher Dezernent für den Nordkreis und den Süd-

kreis.InsgesamtsindvierDezernatemitdenörtlichenSchulformenbefasst.Die

bildungspolitischeAusgestaltung der Schulen erfolgt durch das Land Nieder-

sachsen.DieSchulträgersindfürdieSachkostenanSchulen(wiez.B.Räum-

lichkeiten oder nicht-lehrendes Personal) zuständig. Der Landkreis nimmt für

alleSchülerinnenundSchülerimGebietdesLandkreisesStadedieAufgabeder

Schülerbeförderungwahr.Dasheißt,FahrkartenanträgewerdenvomLandkreis

gebündeltbearbeitetundFahrkartenausgegeben.DieHeterogenitätimBereich

derSchulträgerschaftundSchulorganisationerforderteinhohesMaßanKom-

munikationundKooperationzwischendeneinzelnenbehördlichenStellen,um

imSinneeinerBildungsstrategiezusammenzuarbeiten.DiesistimLandkreis

StadedurchdieMitgliedschaftderLandesschulbehördeinderSteuerungsgrup-

pe,dieBeteiligungderSchulträgerimBeiratsowiedurchBildungskonferenzen

undNetzwerkebegonnenworden.

UmdenÜbergangvonderKindertagesstätteindieGrundschulefüralleKinder

unterstützendzugestalten,wurdenfürdieZusammenarbeitderandiesemÜber-

gangbeteiligtenInstitutionenimRahmendesniedersächsischenLandesprojektes

«Brückenjahr»Mindeststandardsentwickeltundvereinbart.Das«Beratungsteam

Brückenjahr»hatFortbildungenvonErzieherinnenundGrundschullehrerinnenent-

wickeltsowieRegionalkonferenzendurchgeführt.DabeiwurdeesvomBildungs-

bürounterstützt.In2013lagderthematischeFokusderÜbergangsgestaltungbei

derSprachbildungund-förderunginderKindertagesstätte.Federführendisthier

dieFachberatungÜbergang,dievonderLandesschulbehördefinanziertwird.Das

BildungsbürostehtalsweitereUnterstützungzuVerfügung.

DieSprachförderungwareinSchwerpunktderAktivitätendesLandkreises, in

demvieleAkteurezusammenarbeiten.Sowurdez.B.inZusammenarbeitmitder

hochschule21 (hs21) inBuxtehudeein trägerübergreifendesSprachförderkon-

zeptfürKindertageseinrichtungenerarbeitet,dasindenKindertageseinrichtun-

genimLandkreisStadeangewandtwird.

KinderausFamilienmitMigrationshintergrund,diesowenigeDeutschkenntnis-

sebesitzen,dasssiedemUnterrichtnichtfolgenkönnen,werdenspeziellgeför-

dert.DieKindererlernendiedeutscheSpracheinkleinenGruppenodereinzeln.

DafürhatderLandkreisseitNovember2011SondermittelausdemBildungs-und

DieHeterogenitätimBereich

derSchulträgerschaftund

Schulorganisationerfordertein

hohesMaßanKommunikation

undKooperationzwischen

deneinzelnenbehördlichen

Stellen,umimSinneeiner

Bildungsstrategiezusammen

zuarbeiten.

b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick

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44 45

BildungsstandDerLandkreisStadehatalseinederzentralenHerausforderungenfürdieZu-

kunftdieSicherungderKonkurrenzfähigkeitimBereichderFach-undFührungs-

kräfteundderAttraktivitätderRegionfürFamilienundFachkräfteangesehen.

Daheristesbedeutsam,zunächsteinengrobenÜberblicküberdenBildungs-

hintergrundderBevölkerungallgemeinzuerlangen,bevorindenkommenden

KapitelnaufeinzelneBildungsbereichenähereingegangenwird.Derallgemeine

ÜberblicküberdieVerteilungdeshöchstenallgemeinbildendenSchulabschlus-

sessowiedeshöchstenberuflichenAbschlussgebenersteHinweisedarauf,wie

derLandkreissozialstrukturellaufgestelltistundwonochEntwicklungspoten-

zialeundbishernichtgenutztePotenzialebestehen,dennderBildungsstand

derBevölkerunggibtHinweiseaufdieZukunftsfähigkeitderRegion.Fürdiese

Auswertungen isteserstmaligmöglich,aufErgebnisseausdemZensus2011

zurückzugreifen.

HöchsterallgemeinbildenderAbschlussIm Vergleich zu Niedersachsen leben im Landkreis Stade deutlich mehr Per-

sonenmit einemRealschulabschluss, bzw.mittlererReife. EinenHaupt- oder

Volksschulabschluss besitzen zum Stichtag 9.5.2011 36,5% der Bevölkerung

desLandkreisesundsomitwenigerals inNiedersachsen.AuchderAnteilder

BevölkerungmitHochschul-oderFachhochschulreifeliegtunterdemWertNie-

dersachsens. In Deutschland haben insgesamt 28,3% der Bevölkerung einen

(Fach-)Hochschulabschluss.HierkönntesichderLandkreisnochdeutlichpositiv

entwickelnundsomitauchdemFachkräftemangel inIngenieurberufenbegeg-

nen. ImVergleich zu anderenRegionen, z.BdemLandkreisOsnabrück, steht

derLandkreisStadebeiden(Fach-)Hochschulabsolventenaberbesserda.Dort

haben20,4%derBevölkerung(Fach-)Abitur.24

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),Zensus2011

24LandkreisOsnabrück(2013)

B.2.1ImVergleichzuNiedersach-

senlebenimLandkreisStade

deutlichmehrPersonenmitei-

nemRealschulabschluss,bzw.

mittlererReife.EinenHaupt-

oderVolksschulabschluss

besitzenzumStichtag9.5.2011

36,5%derBevölkerungdes

Landkreisesundsomitweni-

geralsinNiedersachsen.

B.2.

6,46,9

36,537,2

33,931,1

24,823,2

Hochschul-/Fachhochschul-reife(Abitur/Fachabitur)

MittlereReifeodergleichwertigerAbschluss

Haupt-/Volksschulab-schluss

ohneSchulabschluss

Niedersachsen

LandkreisStade

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Abbildung B2.1.1: Höchster allgemeinbildender Schulabschluss im Landkreis Stade und in Niedersachsen in Prozent, Stand: 9.5.2011

b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick

DurchdieEntwicklungeinerBildungsstrategiehatderLandkreisindenletzten

zwei JahrendenerstenSchritt inRichtungeinerkoordiniertenBildungsregion

unternommen.EinwichtigesZielderBildungsstrategie istes,allenMenschen

vorOrtgleicheBildungschancenzubietenundsieinderEntfaltungihresper-

sönlichenPotenzialszuunterstützen.DabeiistfürBürgerinnenundBürgereine

BildungsberatunginFormeinerOrientierungsberatunghilfreich.

BildungseinrichtungenImzweitenBildungsberichtsollendieallgemeinenInformationenzurBildungs-

landschaftnochdetaillierterabgebildetwerden,alsdies2012möglichwar.Im

Dezember2013befandensich insgesamt203Einrichtungender formalenBil-

dung im Landkreis Stade. Davon sind 76 allgemeinbildende Schulen (davon

zweiinfreierTrägerschaft),achtberufsbildendeSchulen(davonvierinprivater

Trägerschaft),zweiprivateHochschulenund117Kindertageseinrichtungen.Wie

obenbeschrieben,istdieTrägerstruktursehrheterogen.MitAusnahmederzwei

Waldorfschulen befinden sich alle allgemeinbildenden Schulen in öffentlicher

Trägerschaft, die Kindertageseinrichtungen befinden sich teilweise in Träger-

schaft des LandkreisesundderHansestädteStadeundBuxtehude, teilweise

sindsieinfreierTrägerschaft;vorallemdieArbeiterwohlfahrtunddasDeutsche

RoteKreuzsindhierzuerwähnen.EineVerschiebunginnerhalbderTrägerstruk-

turistindenletztenJahrennichtzubeobachtengewesen.

Abbildung B1: Anzahl formaler Bildungseinrichtungen im Landkreis Stade, Stand:

Dezember 2013 23

Kindertageseinrichtungen

allgemeinbildendeSchulen

berufsbildendeSchulen

Hochschulen

Quellen:BildungsbüroLandkreisStade(2013);

LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),LSN-Online:TabelleZ2300112

23DieAnzahlderKindertageseinrichtungenistdenDatendesLSKNentnommenund

hatdenStichtag1.3.2012zurGrundlage.

B.1

58+37+4+1117

8

2

76

b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick

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46 47

70

60

50

40

30

20

10

0

Ohneberuflichen Abschlusseinerberufl. Hochschulabschluss

Ausbildungsabschluss Ausbildungvonmin.1Jahr

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),Zensus2011

Erfreulichistebenfalls,dassderAnteilderPersonenohneberuflicheAusbildung

um2,1%unterdemWertNiedersachsensliegt.Trotzdemhabenimmernoch1/4

derBevölkerungkeinenberuflichenAbschluss.HierliegenPotenzialefürFach-

kräfte,dienocherschlossenwerdenkönnten.BeidenPersonenmitHochschul-

abschlusskönntederLandkreisnochetwasaufholen.DieWerteliegenaberfast

aufdemselbenNiveau.

Empfehlungen:Um die entwickelte Bildungsstrategie umzusetzen und die formulierten Ziele

zuerreichen,sindeineguteKooperationundregelmäßigeKommunikationder

BildungsakteureaufallenEbenendesLandkreisesnotwendig.

• DieentwickelteundobenbeschriebeneGovernance-Methodesollteweiterhin

angewandtwerden.

• ArbeitsgruppenundNetzwerkesolltenweiterhinaufrechterhaltenwerden.

DerLandkreisStadesolltesichweiterhinindieOrganisationeinbringen.

• Die Beteiligung der Bildungsakteure im Rahmen von Bildungskonferenzen

wurde inderVergangenheitgutangenommenundhatzueinerWeiterent-

wicklungderBildungslandschaftgeführt.Dahersolltenauchzukünftigregel-

mäßigBildungskonferenzenstattfinden.

UmdemLeitgedanken«JederEinzelnehatdieMöglichkeiteneineroptimalen

Förderung»inhaltlichundaufderProjektebenenäherzukommen,solltendie

Ursachen der unterschiedlichen Qualifikationsniveaus der Bevölkerung unter-

suchtwerden.

• DaderLandkreisStadedaraninteressiertist,aufkommunalerEbenedenAn-

teilderjenigenPersonenohneSchulabschlussweiterzusenken,sollteeine

vertiefteAnalyseaufregionalerEbeneerfolgen.DafürkönntedieMethode

desqualitativenInterviewsgenutztwerden.

DasZieldesHandlungsfeldes«Fachkräftesichern»könntedurcheinegenauere

BetrachtungderBevölkerungsgruppeohneberuflichenAbschluss näher kom-

men.HierscheinenPotenzialezuliegen,dienochnichtodernichtausreichend

erschlossenwurden.

• NeueAusbildungsmodelle(wiez.B.TeilzeitausbildungenundTeilqualifikatio-

nen)könnenhierwegweisendsein.

26,6

61,5

11,9

28,7

58,8

12,4

Abbildung B2.2.1: Höchster beruflicher Abschluss im Landkreis Stade und in Niedersachsen, in Prozent, Stand: 9.5.2011

LandkreisStade

Niedersachsen

b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick

Positivhervorzuhebenist,dassderLandkreisStadebeiderBevölkerungohne

SchulabschlussunterdenWertenNiedersachsensliegt.

ImVergleichderAltersgruppenwirddeutlich,dasssowohlüberdieAltersgruppen

hinwegalsauchimVergleichvonNiedersachsenunddemLandkreisStadeeine

rechtkonstanteGruppevonPersonenohneSchulabschlussvorhandenist.Dies

könntedaraufhindeuten,dassesinderGesamtbevölkerungeinenkleinenAnteil

gibt,derausbishernochnichtnäherbekanntenGründen,unabhängigvonzeit-

lichenundräumlichenEinflussfaktoren,ohneSchulabschlussbleibt.Diesistfür

denLandkreisStadeunbedingtfürdiekommendenJahreweiterzubeobachten.

UmüberdieHintergründedieserEntwicklungmehrzuerfahren,könntenquali-

tativeInterviews/einequalitativeStudiemitSchülerinnenundSchülernsowie

LehrkräftenundpädagogischemPersonaldurchgeführtwerden.Diequantitativen

DatenlassenindiesemBereichkeineRückschlüsseaufUrsachenzu.

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),Zensus2011

HöchsterberuflicherAbschlussImLandkreisStadelebenanteiliganderGesamtbevölkerungmehrMenschen

miteinerberuflichenAusbildungalsimLandNiedersachsen.

Abbildung B2.1.2 Verteilung des höchsten allgemeinbildenden Schulabschlusses nach ausgewählten Altersgruppen, Landkreis Stade

und Niedersachsen in Prozent der Altersbevölkerung

100

018-29

3,6 4,44,2 4,43,6 4,24,9 5,7

18,1 15,122,8 23,9

45 45,364,1

65,8

52,723,25

41,7 39

27,9 26,3

17,7 15,725,7 33,931,3 32,823,6 24,2

13,3 12,8

LandkreisStade Niedersachsen

Hochschul-/Fachhochschul-

reife(Abitur/Fachabitur

MittlereReifeodergleich-

wertigerAbschluss

Haupt-/Volksschul-

abschluss

OhneSchulabschluss18-2930-49 30-4950-64 50-64=65 =65> >

B.2.2

DerLandkreisStadeliegt

beiderBevölkerungohne

Schulabschlussunterden

WertenNiedersachsens.

b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick

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49

NachderFamilie,demerstenSozialisations-undBildungsorteinesKindes,stellt

derBesucheinerKindertageseinrichtungdenerstenSchrittindieinstitutionali-

sierteBildungdar.

KindertageseinrichtungenundKindertagespflegeinderfrühkindlichenBildung,

BetreuungundErziehung(FBBE)habenKinderimAltervonnullbisuntersechs

JahrenimBlick.DieKindertagespflegeisteinevordemGesetzgleichwertigeBe-

treuungsform.IndenletztenJahrenistvorallemderBildungsauftragindenKin-

dertageseinrichtungenundinderKindertagespflegeindenVordergrundgerückt.

VielenationaleundinternationaleStudienbelegendieBedeutungderfrühkind-

lichenBildung, Betreuung und Erziehung.25 Die Erfahrungen, die ein Kind in

denerstenJahrenseinesLebens,vonnullbissechsJahrenmacht,sindwichtig

fürseineweitere(Bildungs-)biografie.WährenddieserZeitwerdensozial-emo-

tionale,neuronaleundkognitiveGrundlagengelegt,die imspäterenLebens-

verlauf nur seltenundnur unter großemAufwand veränderbar sind.26 Einige

dieserStudienhabenergeben,dassKinderaussozioökonomischschwächeren

Familien oder FamilienmitMigrationshintergrund in besonders hohemMaße

voneinerqualitativgutenKinderbetreuungprofitieren.27Ausschlaggebend ist

andieserStellenichtdiefinanziellbelasteteSituationder Familien, sondern

derdurchStudienbelegteZusammenhangzwischenBildungsferneundgerin-

gem Einkommen. Der Besuch einer Kindertageseinrichtung trägt zumAbbau

herkunftsbedingterBildungsbenachteiligungbei.28DerzunehmendenFokussie-

rungvonPolitikundGesellschaftaufdenFBBE-Bereich liegtderGedankezu

Grunde,dassdieinfrühenJahrengetätigtenöffentlichenInvestitionen(Ausbau

der Kindertageseinrichtungen, Betreuungsqualität) im Laufe eines Lebens vor

25Heckmanetal.(2006),FritschiundOesch(2008)

26Brisch(2007,S.1)https://www.khbrisch.de/files/brisch_safe_base_dt.pdf(letzter

Zugriff12.03.2014)

27Tietzeetal.(2013)

28HenkelundSteiner(2010,S.11)

Vielenationaleundinterna-

tionaleStudienbelegendie

Bedeutungderfrühkindli-

chenBildung,Betreuungund

Erziehung. DieErfahrungen,

dieeinKindindenersten

JahrenseinesLebens,von

nullbissechsJahrenmacht,

sindwichtigfürseineweitere

(Bildungs-)biografie.Während

dieserZeitwerdensozial-emo-

tionale,neuronaleundkog-

nitiveGrundlagengelegt,die

imspäterenLebensverlaufnur

seltenundnuruntergroßem

Aufwandveränderbarsind.

C

FRÜHkINDLICHEBILDuNG,BETREuuNGuNDERZIEHuNG

Bildungsbericht2014–kindertagesstättenStand:16.12.2013

Maßstab1:275.000BildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013

Kindertagesstätte

KindertagesstättemitKrippe

KindertagesstätteimBildungshaus

KindertagesstätteimBildungshaus(geplant)

Kindertagesstätte,Sprachheilangebot

Spielkreis

IntegrationskindergartenmitKrippe

Waldkindergarten

Waldorfkindergarten

ZumTeilverfügenKindertagesstättenüber

altersgemischteGruppenmitKrippenkindern.

c frühkindliche bildung

Nordkehdingen

Drochtersen

oldendorf-Himmelpforten

Stade

Fredenbeck

Lühe

Horneburg

Jork

Buxtehude

Apensen

Harsefeld

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50 51

tiertsichandiesemBildungs-undErziehungsplan.Errichtetsichhauptsächlich

andieArbeitmitKindernzwischendreiundsechsJahren.Ergänzendhatdas

KultusministeriumimJahr2012HandlungsempfehlungenfürdieArbeitmitKin-

dernunterdreiJahrenherausgegeben.32

KinderprofitierenvondenAngebotenunddemKontaktmitanderenKindern.

AußerdembereitetdieFBBEdieKindergezieltaufdieAnforderungenderBil-

dungsinstitutionSchulevorundbegleitetdenÜbergang.Auchdiesprachliche

EntwicklungvonKindernwirdinKindertageseinrichtungenbegleitet,beobachtet

undgefördert.SowohleinealltagsintegriertesprachlicheBildungalsaucheine

Sprachförderung sind in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege

selbstverständlich.

Dadie frühkindlicheBildung,BetreuungundErziehungeinengroßenEinfluss

auf die weitere Bildungsbiografie hat, werden in diesem Bildungsbericht die

wesentlichenMerkmalederFBBEimLandkreisStadevorgestellt.

FrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehungimLandkreisStadeWieobenbereitsausgeführt,isteinequalitativundquantitativgutausgebaute

Angebotsstruktur imBereichderfrühkindlichenBildung,BetreuungundErzie-

hungnichtnurfürdiebetreutenKinderrelevant,sondernebensofürihreEltern

unddieGesellschaftalsGanzes.

HinsichtlichderVersorgungssituation(ausreichendAngebotefüralleAltersgrup-

pen) stellte der Familienbericht aus dem Jahr 2010 für den Landkreis Stade

Folgendesfest:

• «Das Ziel einer ausreichenden Versorgung ist weitestgehend nur für die

3-JährigenbisschulpflichtigenKindererreicht.

• EineausreichendeVersorgungmitGanztagsangeboten istaktuellnichtge-

währleistet.

• EinefamilienfreundlicheSchulkindbetreuungistzurzeit imLandkreisStade

sozialräumlichnurvereinzeltvorzufinden.

• Die Betreuung von unter 3-jährigen Kindern mit Behinderungen ist nicht

ausreichend. Familienfreundliche bedarfsgerechte und flexible Betreuungs-

möglichkeitensindimLandkreisStadenurzumTeil(Früh-undSpätdienst)

vorzufinden.

• AusbaumöglichkeitengibtesimKindertagesstätten-undimTagespflegebe-

reich.»33

32NiedersächsischesKultusministerium(2014):DieArbeitmitKindernunterdrei

Jahren.HandlungsempfehlungenzumOrientierungsplan.http://www.mk.niedersachsen.

de/portal/live.php?navigation_id=25428&article_id=86998&_psmand=8,letzterAbruf:

25.02.2014

33LandkreisStade(2010a,S.48f ).

c frühkindliche bildung

Kinderprofitierenvonden

AngebotenunddemKontakt

mitanderenKindern.DieFBBE

bereitetKindergezieltaufdie

AnforderungenderSchulevor

undbegleitetdenÜbergang.

AuchdiesprachlicheEntwick-

lungvonKindernwirdbeglei-

tet,beobachtetundgefördert.

Sowohleinealltagsintegrierte

sprachlicheBildungalsauch

eineSprachförderungsindin

Kindertageseinrichtungenund

inKindertagespflegeselbstver-

ständlich.

C.1

allem im Bereich der Bildungsbiografie des Menschen zu einer verbesserten

TeilhabeanderGesellschaftundamArbeitsmarktführenundsichsomitsowohl

fürdenEinzelnenalsauch fürdieGesellschaft«auszahlen».29DieBetreuung

eines Kindes allein in einer Kindertageseinrichtung erhöht nicht automatisch

dasBildungsniveau.EntscheidendistvielmehrdieBetreuungsqualität,d.h.die

vermitteltenpädagogischenInhalte,dieQualifikationdesPersonals(Ausbildung

zurErzieherin/zumErzieher,zum/zurSozialpädagogischenAssistent/in,Quali-

fikationfürdieBetreuungvonKrippenkindern,HochschulstudiumFBBE),sowie

dieZusammensetzungderKindergruppe (homogenoderheterogen,Gruppen-

größe),derBetreuungsschlüsselunddiepädagogischeQualität(Struktur-und

Orientierungsqualität,Prozessqualität).30GroßenEinflusshatauchdietägliche

Betreuungsdauer.

ImöffentlichenDiskursüberKindertagesbetreuunghabensichvorallemzwei

Linienherausgebildet.ZumeinenwerdendieBedeutungderBildunginKinder-

tageseinrichtungen/KindertagespflegeunddiepositivenEntwicklungschancen

der betreutenKinder hervorgehoben. Zumanderenwird betont, dass ausrei-

chendBetreuungsplätzezueinerbesserenVereinbarkeitvonFamilieundBeruf

beitragenundvorallemMütternderWidereinstiegindasErwerbslebenerleich-

tertwird.DerDiskursdrehtsichdaheraufdereinenSeiteumdieQualitätder

EinrichtungenundaufderanderenSeiteumdenquantitativenAusbau,d.h.um

eineSteigerungderverfügbarenBetreuungsplätze.

DieBetreuungsinstitutionenKindertageseinrichtungundKindertagespflegese-

hensichzahlreichenAnspruchshaltungenseitensderEltern,derKinderundder

GesellschaftimGanzengegenüber.ElternerwartenvondenEinrichtungeneine

qualitativhochwertige,individuellaufihrKindausgerichteteBetreuung,dieVer-

mittlungvonWissen,dieErziehungdesKindesundnatürlicheinenverfügbaren

Betreuungsplatz.DarüberhinauserwartensieÖffnungszeiten,diedieArbeits-

zeitengutabdecken.Kindermöchtensichwohlfühlen.Dasbedeutetauch,aber

nicht ausschließlich, dass sie eine Bezugserzieherin / eine Vertrauensperson

suchen.DieGesellschafterwartetvondenKindertagesstätteninzunehmendem

UmfangdieErfüllungdesBildungsauftrages,sowieeineFlexibilisierungderÖff-

nungszeiten.VoralleminderEntwicklungderLandesbildungsplänefürKinderta-

geseinrichtungenwirddieOrientierunghinzumehrBildunginderKitadeutlich.

FürdieFBBEimLandkreisStadebildetderNiedersächsischeOrientierungsplan

fürBildungundErziehung31dieGrundlage.InihmsinddiewichtigstenAufträge

andieKindertageseinrichtungenenthalten.AuchdieKindertagespflegeorien-

29FritschiundOesch(2008),Berth(2011)

30BiedingerundBecker(2010),Blossfeldetal.(2007),Raabe-Kleeberg(2008),ebd.

(2010),Tietzeetal.(2013)

31NiedersächsischesKultusministerium(2014):OrientierungsplanfürBildungund

ErziehungimElementarbereichniedersächsischerTageseinrichtungenfürKinder.http://

www.mk.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=25428&article_id=86998&_ps-

mand=8,letzterAbruf:25.02.2014

c frühkindliche bildung

DieBetreuungeinesKindes

alleinineinerKindertagesein-

richtungerhöhtnichtauto-

matischdasBildungsniveau.

Entscheidendistvielmehrdie

Betreuungsqualität,d.h.die

vermitteltenpädagogischen

Inhalte,dieQualifikationdes

Personals(Ausbildungzur

Erzieherin/zumErzieher,zum

/zurSozialpädagogischen

Assistent/in,Qualifikationfür

dieBetreuungvonKrippen-

kindern,Hochschulstudium

FBBE),sowiedieZusammen-

setzungderKindergruppe

(homogenoderheterogen,

Gruppengröße),derBe-

treuungsschlüsselunddie

pädagogischeQualität(Struk-

tur-undOrientierungsquali-

tät,Prozessqualität).Großen

Einflusshatauchdietägliche

Betreuungsdauer.

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52 53

INTEGRATIoNSkINDERGARTEN

kindergarten,indemkinder

mitundohneBehinderung

gemeinsamineinerGruppe

betreutwerden.

DieAnzahlanKindertagesstättenhatsichindenletztenJahrennurleichtverändert.

Abbildung C1.1.1: Anzahl der Kindertageseinrichtungen im Landkreis Stade

Stichtag AnzahlderKindertageseinrichtungenimLandkreisStade

15.03.2006 119

15.03.2007 118

15.03.2008 119

01.03.2009 117

01.03.2010 114

01.03.2011 116

01.03.2012 117

01.03.2013* 116

01.03.2014* 116

Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),LSN-Online:TabelleZ2300112

*VonderSozialplanungdesLandkreisesStadeübermittelteDaten

ImLandkreisStadegabeszumStichtag1.3.2012insgesamt117Kindertagesstät-

tenöffentlicherundfreierTräger.ImJahr2014nurnoch116.LautRecherchen34

desBildungsbürosvonNovember2013sinddarunter22Kindertagesstättenmit

Krippe und ein Integrationskindergarten. Der Integrationskindergarten verfügt

übereinegeringereGruppengrößeundbetreutbehinderteundnichtbehinderte

Kindergemeinsam,wobeimindestenseineheilpädagogischeFachkraftgewähr-

leistetistundzusätzlicheRäumefürtherapeutischeMaßnahmenzurVerfügung

stehen.VerschiedeneKindertagestättenimLandkreisStadebietenIntegrations-

gruppenan.DreiKindertagesstättenbefindensichineinemBildungshausge-

meinsammitweiterenBetreuungs-undBildungsangeboten.ZweiKindertages-

stätten,inStadeundFreiburg,verfügenübereinSprachheilangebot;hierwerden

KindermitSprachstörungendurchtherapeutischeSprachheilarbeitgezieltgeför-

dert.DesWeiterengibteseinenWaldorfkindergartenundachtSpielkreise im

Landkreis. Spielkreise richten sich i.d.R. anKinder, die dasdritte Lebensjahr

vollendethaben,bishinzurEinschulung.AußerdemgibtesfünfWaldkindergär-

ten inBuxtehude,HorneburgundStade. InWaldkindergartengruppenwerden

meistwenigerKinderbetreutalsinanderenKindertageseinrichtungen.

AlleKindertagesstättenarbeiten,wieobenbeschrieben,aufGrundlagedesNie-

dersächsischenOrientierungsplansfürBildungundErziehung.

ZumStichtag1.3.2011habeninsgesamt911Personendavon884FraueninKin-

dertagesstättenimLandkreisStadegearbeitet.Korrespondierendmitderhöhe-

renAnzahlanKindertagesstättenwarenauchmehrPersonenbeifreienTrägern

angestellt.KnappzweiDrittelderErzieher/innensindüber40Jahrealt.

34GrundlagefürdieRecherchenwardieKinderbetreuungsbörsedesLandkreises.

c frühkindliche bildung

AusheutigerSichtkanngesagtwerden,dasssichdieBetreuungssituationer-

heblichverbesserthat.IndiesemBildungsberichtwerden,wieindenanderen

Kapitelnauch,vorwiegendDatenderamtlichenStatistikgenutzt.Diejährliche

Fortschreibung der Sozialplanung (Kindertagesstättenberichterstattung) bietet

fürdenJungendamtsbezirkLandreisStade(GebietdesLandkreisesohneBux-

tehude)jährlichaktuelleDaten.Woessinnvollist,werdenauchindiesemBe-

richtzusätzlichzuramtlichenStatistikdieDatenderSozialberichterstattungdes

Landkreisesmitangegeben.

VordemHintergrundderBildungsstrategiefürdieBildungsregionLandkreisSta-

de ist die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung vor allem für die

VerwirklichungdesLeitgedanken«VielfältigeBildungsangebotesindflächende-

ckendfüralleAltersgruppenverfügbar»sowiefürdasLeitziel«Talenteentde-

ckenundfördern»bedeutsam.

TrägerstrukturderFBBEInderBildungsregionwarenzumStichtag1.März2011insgesamt116Kinderta-

gesstättenansässig.Davonsind19EinrichtungenKindertagesstätten,indenen

Kinderintegrativbetreutwerden.ImJahr2013hatsichdieseZahlnichterhöht,

wieder10.DatenfortschreibungderKindertagesstättenberichterstattungzuent-

nehmenist.

Abbildung C1.1.: Trägerstruktur der Kindertageseinrichtungen im Landkreis Stade,

Stichtag 1.3.2011

ÖffentlicheTräger

integrativeEinrichtung

öffentlicherTräger

FreieTräger

integrativeEinrichtungfreier

Träger

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,

DateiC6.1

EinrichtungenfreierTrägerhabendengrößtenAnteilandenKindertagesstätten

imLandkreisStade.JedeEinrichtung–obinfreieroderöffentlicherTrägerschaft

–wirddurcheineKindertagesstättenfachberatungbegleitetundunterstützt.Die

Fachberatungenstimmensichab,sodasseinegemeinsameBildungsplanungin

allenKindertagesstättenweitestgehendmöglichist.Unabhängigdavonhatjede

EinrichtungeineeigenepädagogischeKonzeptionundsetzteigeneSchwerpunk-

teinderArbeitmitdenKindern.DiesesindauchvomBildungs-undErziehungs-

verständnisdesTrägersgeprägt.

c frühkindliche bildung

C.1.1

13+37+3+4743

4

15

54

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54 55

eineKindertagesstätte.35DeraktuellenFortschreibungderSozialplanungsind

weitereaktuelleDatenzuentnehmen.

ImLandkreisStade,wie insgesamt inNiedersachsen, istdieEntwicklungder

Grundschulen zuoffenenoder (teil) gebundenenGanztagsschulennochnicht

abgeschlossen.Esbleibtabzuwarten,welchenEinflussdieseEntwicklungauf

dieBesuchsquotenderschulpflichtigenKinderhabenwird.

ImVergleichzumJahr2009habensichdieBesuchsquoten36füralleAltersgrup-

penimLandkreisStadeerhöht.DenhöchstenAnstieggabesbeidenSechs-bis

unterNeunjährigenvon5,7%imJahr2009auf15,5%imJahr2011.DieBesuchs-

quotenimGesamtschnittNiedersachsenswerdennichterreicht.

Abbildung C2.1: Besuchsquoten für Kinder in Kindertageseinrichtungen nach Alter,

Landkreis Stade und Niedersachsen, 2009 und 2011

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

LandkreisStade Niedersachsen

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2013),LSKN-Online:TabelleK2300221

ImLandkreisStadehabenimJahr2011527KinderunterdreiJahreneineBe-

treuungineinerKindertagestätteinAnspruchgenommen,davon127längerals

siebenStundentäglich.

35Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2013),LSKN-Online:TabelleK2300221

36ImvorliegendenBerichtwerdendieinderBundes-undLandesstatistikgebräuchli-

chenBegriffe«Besuchsquote»und«Betreuungsquote»benutzt.DieseBegriffeentspre-

cheninihrerBedeutungdeninderKindertagesstättenberichterstattungverwendeten

Begriffen«Auslastungsquote»und«Versorgungsquote».

c frühkindliche bildung

9+12+0+88+89+0+6+7+0+10+14+0+88+90+0+15+169,2 12

88 88,9

5,7 6,7 10,214,5

88,4 90,7

15,5 16,3

<3Jahre 3–<6Jahre 6–<9Jahre

2009<3Jahre

20113–<6Jahre 6–<9Jahre

Abbildung C1.1.2: Personen in Kindertageseinrichtungen nach Alter, Landkreis Stade, 1.3.2011

unter30Jahre

30bisunter40Jahre

40bisunter50Jahre

50Jahreundmehr

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,

DateiC9.1a

kinderinkindertageseinrichtungenimLandkreisStadeFürdieBildungsbeteiligungderKinderisteswichtig,dassausreichendPlätze

zurVerfügungstehenund jedesKind,daseinenPlatz fürsichbeanspruchen

möchte,diesenauchzurVerfügunghat.DemKindertagesstättenberichtfürden

Landkreis Stade sind für die Jugendamtsbezirke Stade und Landkreis Stade

(ohneBuxtehude)dieDatenzudenBedarfsquotenzuentnehmen. Indiesem

BildungsberichtwirddaheraufdieseDarstellungverzichtet.Allerdingswerden

dieEntwicklungenderreellenPlatzzahlenabgebildet.Diesebeziehensichauf

dasregionaleGebietdesLandkreisesundumfassensomitauchdieHansestadt

Buxtehude.

Abbildung C2: Anzahl der Plätze in Kindertageseinrichtungen Landkreis Stade

7.400

7.300

7.200

7.100

7.000

6.900

6.800

Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),LSN-Online:TabelleZ2300112

DieAnzahlderverfügbarenPlätzeinKindertageseinrichtungenistkontinuierlich

leichtvon7045imJahr2006auf7360PlätzeimJahr2012gestiegen.

DiemeistenKinderwerdenimAlterzwischendreiundsechsJahreninKinder-

tageseinrichtungenbetreut.38Kinderzwischenneunund14Jahrenbesuchen

c frühkindliche bildung

18+20+30+3220

30

18

32

C.2

7.045

15.0

3.20

06

15.0

3.20

07

15.0

3.20

08

15.0

3.20

09

15.0

3.20

10

15.0

3.20

11

15.0

3.20

12

7.002

7.1387.196

7.109

7.2957.350

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56 57

kindertagespflegeimLandkreisStadeFrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehungkannauchdurchKindertagespfle-

ge(KTP)geleistetwerden.DieöffentlichgeförderteKindertagespflegestellteine

rechtlichgleichrangigeBetreuungsformzurKindertagesstättedar.«DieKinderta-

gespflegeisteinepersonenbezogeneBetreuungsform,dievoneinergeeigneten

Tagespflegeperson in ihrem oder im Haushalt des Personensorgeberechtigten

oder inanderenRäumengeleistetwird.Als eineaufdie individuellenBedarfe

einesKindesundseinerFamiliezugeschnitteneBetreuungsformwirdsieinNie-

dersachsenschwerpunktmäßigfürKinderunterdreiJahrenalsAngebotderfrüh-

kindlichenBildung,BetreuungundErziehungausgebaut.»37AlleTagespflegeper-

sonen,diedauerhaftlängerals15StundeninderWochegegenBezahlungKinder

betreuen,benötigeneinePflegeerlaubnisdurchdasAmtfürJugendundFamilie.

Personen,dieinderKindertagespflegetätigwerdenwollen,sindverpflichtet,eine

mindestens160-stündigeQualifizierungzuabsolvieren,indergrundlegendeInfor-

mationenzurfrühkindlichenEntwicklung,UmsetzungdesBildungsauftragesund

RatschlägezumUmgangmitKleinkindernvermitteltwerden.

BeiderKindertagespflegewerdenwenigerKinder zusammenbetreutundsie

gilt als eine familienähnliche Betreuungsform.Wissenschaftliche Studien,wie

jüngstvonAhnertoderTietzeundanderen38,habengezeigt,dassdieBetreu-

ungsformKindertagespflegevorallemfürKinderunterdreiJahrengeeignetist,

dadiesenocheinhöheresBedürfnisandieemotionaleBindungsqualitätihrer

Betreuungspersonhaben.DiesesBedürfnis kann indenkleinenGruppender

Kindertagespflegeguterfülltwerden.39

ImLandkreisStadewarenzumStichtag1.3.2011insgesamt170Personeninder

Kindertagespflegetätig,davonsechsMänner.

Abbildung C3.1: Personen in der Kindertagespflege nach Alter, Landkreis Stade,

Stichtag 1. März 2011

unter30Jahre

30bisunter40Jahre

40bisunter50Jahre

50Jahreundmehr

37NiedersächsischesKultusministerium(2014):http://www.mk.niedersachsen.de/

portal/live.php?navigation_id=26169&article_id=91958&_psmand=8,letzterAbruf:

25.02.2014

38Tietzeetal.(2013)

39Ahnert(2013):http://www.hessisches-kindertagespflegebuero.de/global/show_

document.asp?id=aaaaaaaaaaagdvt,letzterAbruf:12.03.2014

c frühkindliche bildung

C.3BeiderKindertagespflege

werdenwenigerKinderzusam-

menbetreutundsiegiltals

einefamilienähnlicheBetreu-

ungsform.Wissenschaftliche

Studien,wiejüngstvonAhnert

oderTietzeundanderen,haben

gezeigt,dassdieBetreuungs-

formKindertagespflegevor

allemfürKinderunterdreiJah-

rengeeignetist,dadiesenoch

einhöheresBedürfnisandie

emotionaleBindungsqualität

ihrerBetreuungspersonhaben.

DiesesBedürfniskanninden

kleinenGruppenderKinderta-

gespflegeguterfülltwerden.

9+26+36+2944

61

15

50

Quelle:StatistischeÄmterdesBundes

undderLänder(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiC9.1b

LandkreisStade Niedersachsen

<3Jahren 3–<6Jahren <3Jahren 3–<6Jahren

kinderinsgesamtinkindertageseinrichtungen 527 4.701 27.915 182.241

Davonmehrals7Stundenbetreut 127 475 9.271 33.361

DieaktuellstenDaten fürden JugendamtsbezirkLandkreisStadesindder10.

DatenfortschreibungderKindertagesstättenberichterstattungzuentnehmen.

Abbildung C2.4: Betreuungsumfang für Kinder in Kindertageseinrichtungen nach Alter,

Landkreis Stade und Niedersachsen, Anteil in Prozent, Stichtag 1.3.2011

35

30

25

20

15

10

5

0

mehrals7Stundenbetreut,Anteilin% LandkreisStade Niedersachsen

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2013),LSKN-Online:TabelleK2300221,BerechnungLandkreisStade,Bildungsbüro

SowohlimLandkreisStadealsauchinNiedersachsenistderAnteilderKinder,

diemehralssiebenStundenbetreutwerden,beidenunterDreijährigenhöher

alsbeidenälterenKindern.ImLandkreisStadewirdguteinViertelallerunter

DreijährigenübersiebenStundenbetreut.ImDurchschnittNiedersachsenssind

eseinDritteldieserAltersgruppe.InabsolutenZahlenwerdenjedochwesentlich

wenigerKinderunterdreiJahreninEinrichtungenbetreutalsältereKinder(vgl.

Abb.C2.3).

c frühkindliche bildung

Abbildung C2.3: Kinder in Kindertageseinrichtungen nach Betreuungsumfang und Alter,

Landkreis Stade, Niedersachsen, Stichtag 1.3.2011

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2013),LSKN-Online:TabelleK2300221,

BerechnungLandkreisStade,Bildungsbüro

24,1

10,1

33,2

18,3

<3Jahre <3Jahre3–<6Jahre 3–<6Jahre

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58 59

AuchinderKindertagespflegebestehtdieMöglichkeit,Kindermehralssieben

Stundentäglichzubetreuen.DiestrifftjedochnuraufeinesehrgeringeAnzahl

anKindernzu.

LandkreisStade Niedersachsen

<3Jahre 3–<6Jahre <3Jahre 3–<6Jahre

kinderinkindertagespflegeinsgesamt 298 107 8815 3505

davonmehrals7Stundenbetreut 96 18 2011 428

Mehrals7Stundenbetreutin% 32,2 16,8 22,8 12,2

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2013),LSKN-Online:TabelleK2300331

Wie bei der Betreuung in Kindertageseinrichtungen ist derAnteil derjenigen

Kinder,diesiebenStundenundmehrbetreutwerden,beiderGruppederun-

terDreijährigenhöheralsbeidenälterenKindern.DieserBefund ist fürden

LandkreisStadeunddasLandNiedersachsengleichermaßenzutreffend.Aktuelle

Daten(von2013)liegenderSozialplanungdesLandkreisesvorundwerdenin

diedortigeBerichterstattungEingangfinden.

MittagsverpflegunginderFBBEZweiDrittelallerinTagespflegebetreutenKinder(68,9%),essendortauchzu

Mittag. In den Kindertageseinrichtungen sind es ein Drittel aller Kita-Kinder

(33,9%).42DieMöglichkeiteinesgemeinsamenMittagessenshatpositiveEffek-

teaufdasSozialverhaltenderKinder,fürdieVereinbarkeitvonFamilieundBeruf

undkannvorallemfürKinderaussozioökonomischschwächerenFamiliendie

VersorgungmiteinerwarmenMahlzeitsicherstellen.

Esistzuberücksichtigen,dassinabsolutenZahlenwesentlichwenigerKinder

inderKindertagespflegebetreutwerden.Die Zahlen zurMittagesverpflegung

korrespondierenmitdenDatenderAbbildungC1.13undC1.8,ausdenenher-

vorgeht,dassKinder inKindertagespflegezueinemhöherenAnteilmitmehr

alssiebenStundenbetreutwerden.BeieinemBetreuungsumfangvonmehrals

sechsStundenisteinMittagessenselbstverständlich.

kindermitMigrationshintergrundinderFBBEUmalleKinderbestmöglichzufördern,istesvonbesonderemInteresse,die

GruppederjenigenKinderzubetrachten,dieaufgrundihrerHerkunftevtl.be-

sondererUnterstützung(z.B.beiderSprachbildung)bedürfen.

42Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.

de,DateiNI-C7.1-aundNI-C7.1-b;Berechnung:LandkreisStade,Bildungsbüro

c frühkindliche bildung

Abbildung C3.3: Kinder in Kindertagespflege nach Betreuungsumfang und Alter, Landkreis Stade, Niedersachsen, Stichtag 1.3.2011

C.4

C.5

DiemeistenKindertagespflegepersonensindzwischen40und50Jahrealt.Unter

30-jährigebetreuenwesentlichseltenerKinderinderKindertagespflege(KTP).

DieseVerteilungfindetsichauchbeiderAltersstrukturderPersoneninKinder-

tageseinrichtungen.DieVerteilungderAltersstrukturkönnteeinHinweisdarauf

sein, dass Tagespflegepersonen häufig – jedoch nicht immer – während der

BetreuungihrereigenenKinderzusätzlichandereKindermitbetreuen.

DieKindertagespflegeistimLandkreisStadeeineBetreuungsform,indermehr-

heitlichKinderunterdreiJahrenbetreutwerden.

Abbildung: C3.2: Kinder in Kindertagespflege nach Alter, Landkreis Stade, Stichtag 1.3.2011

0–<3Jahre

3–<6Jahre

6–<9Jahre

9–<14Jahre

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2013),LSKN-Online:TabelleK2300331

DiezweitgrößteGruppestellenKinderzwischensechsundneun Jahren.Dies

deutetdaraufhin,dassdieKindertagespflegeRandzeiteninderBetreuungvon

Schulkindern mit abdeckt. Durch den weiterenAusbau von Ganztagsschulen

auchinGrundschulenkannnochkeineEinschätzungüberdiezukünftigeInan-

spruchnahmevonKindertagespflegefürschulpflichtigeKindergemachtwerden.

Denkbar wäre, dass der Kindertagespflege auch zukünftig vor allem in den

SchulferienoderinderRandzeitenbetreuungeineBedeutungzukommt.

ImLandkreisStadeistderAnteilanKindern,dieinKindertagespflegebetreut

werden,durchgängighöheralsimniedersächsischenDurchschnitt.40Bemerkens-

wertist,dassdieGesamtbetreuungsquotefüralleBetreuungsformenüberden

WertenfürNiedersachsenliegt.41ImJahr2012erreichendieWertederGesamt-

betreuungsquoteimLandkreisStadeannähernddieWertefürNiedersachsen.

40Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2013),LSKN-Online:TabelleK2300331

41Quelle:Für2011:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungs-

monitoring.de,DateiNi-C07.2i-1,

*eigeneBerechnungderGesamtbetreuungsquotefür2011

Quelle:Für2012:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),LSN-Online:Tabelle

K2300332

c frühkindliche bildung

49+18+28+5298

107

33

164

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60 61

2011 <3Jahre 3–<6Jahre 6–<14Jahre

Betreutekindermitmind.einemElternteilausländischerHerkunftkita 68 908 327

Betreutekinderinsgesamtkita 527 4701 1613

Betreutekindermitmind.einemElternteilausländischerHerkunftkTp . 7 .

BetreutekinderinsgesamtkTp 298 107 197

Betreutekinderinsgesamt 825 4808 1810

Betreutekindermitmind.einemElternteilausländischerHerkunftinsgesamt 68 915 327

Ein spezielles Sprachbildungskonzeptmit dem Fokus auf KindermitMigrati-

onshintergrund istaufgrundderquantitativenDaten inderKindertagespflege

weniger relevant. In den Kindertagesstätten des Landkreises sollte aber auf

dieIntegrationsowieaufdieSprachbildungdieserKinderbesondersgeachtet

werden.SprachbildungistvorallemimHinblickaufdenÜbergangvonderKin-

dertageseinrichtungindieGrundschuleentscheidendundsolltefüralleKinder

inbeidenFormenderKinderbetreuungdurchgeführtwerden.

FrüheÜbergängeIndenersten,sensiblenLebensphasenderFBBEwirdeinKindmitzweigroßen

Übergängenkonfrontiert,dieesvorgroßeHerausforderungenstellenunddie

jedesMal auchmit emotionaler Belastung verbunden sind. Denn veränderte

Abläufe,demKindunbekanntePersonenundeinefremdeUmgebungverlangen,

dassessichvonGewohntemlöstundsichneuorientiert.

Den erstenÜbergang erlebt dasKind imWechsel vonder familiärenhin zur

außerfamiliärenBetreuung.DenzweitenÜbergangbildetderÜbertrittvonder

BetreuungsinstitutionindieGrundschule.UmjedemKindgelungeneÜbergän-

gezuermöglichen,solltendieseentsprechendfließend,ohneBrüchegestaltet

werden. Das bedeutet, dass das Kind durch Eingewöhnungsphasen und die

gemeinsameGestaltungdurchdiejeweilsbeteiligtenAkteureaufdenÜbergang

vorbereitetundbegleitetwird.VoraussetzungeinergelungenenGestaltungdes

ÜbergangsistdemnacheinehoheKooperationsbereitschaftseitenspädagogi-

scherFachkräfteundEltern.

ÜbergangI:Familie–außerfamiliäreBetreuungBereits imerstenÜbergangvonder familiärenzuraußerfamiliärenBetreuung

gibtesUnterschiedeimZeitpunktdesÜbergangsundinderArtderaußerfa-

miliären Betreuung. Eltern können zwischen den Betreuungsformen Kinderta-

gesstätteundKindertagespflegewählen.Ein individuellerRechtsanspruchauf

einenBetreuungsplatzbestehtseitAugust2013fürKinderabdemvollendeten

erstenLebensjahr,derauchdurchdieTagespflegebetreuungabgedecktwerden

kann.DerallgemeinerechtlicheAnspruch,dassgrundsätzlichbedarfsorientierte

c frühkindliche bildung

Abbildung C5.3: Kinder mit und ohne Migrationshintergrund in Kindertagesstätten und Tagespflegestellen im Landkreis Stade 2011

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-C7.1-aundNI-C7.1-b

C.6Indenersten,sensiblenLe-

bensphasenderFBBEwirdein

KindmitzweigroßenÜber-

gängenkonfrontiert,diees

vorgroßeHerausforderungen

stellenunddiejedesMalauch

mitemotionalerBelastungver-

bundensind.

Voraussetzungeinergelunge-

nenGestaltungdesÜbergangs

istdemnacheinehoheKo-

operationsbereitschaftseitens

pädagogischerFachkräfteund

Eltern.

C.6.1

Abbildung C5.1: Kinder in Kindertageseinrichtungen, mit mind. einem Elternteil auslän-

discher Herkunft in Prozent, Landkreis Stade, Niedersachsen, 1.3.2011

25

20

15

10

5

0

LandkreisStade Niedersachsen

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,

DateiNI-C7.1-a

ImLandkreisStade liegtderAnteilderKinder inKindertagesstättenmitmin-

destenseinemElternteilausländischerHerkunftbei19%unddamitunterdem

WertNiedersachsens.FastjedesfünfteKindineinerKindertagesstättehatsomit

einenMigrationshintergrund43.

Abbildung C5.2: Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund an den in Kindertagesstät-

ten und Tagespflegestellen betreuten Kindern im Landkreis Stade

20

18

16

14

12

10

8

6

4

2

0

2006 2010 2011

0–<3Jahre 3–<6Jahre 6–<14JahreQuelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,

DateiNI-C7.1-aundNI-C7.1-b;Berechnung:LandkreisStade,Bildungsbüro

VorallemderAnteilanKindernmitmind.einemElternteilausländischerHer-

kunftistbeidenüberDreijährigenseit2006kontinuierlichgestiegen.

EinBlickaufdieabsolutenZahlendesJahres2011zeigt,dassKindermiteinem

ausländischenElternteilvoralleminKindertageseinrichtungenbetreutwerden.

43VonMigrationshintergrundwirdindiesemKapitelgesprochen,wenndieKinder

selbstodermind.einElternteilausländischerHerkunft,d.h.imAuslandgeborensind.

c frühkindliche bildung

1922,9

15,1

18,5

13,7

17,9

10,3

78,2

18,1

19

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62 63

BRÜCHE:

BrücheimÜbergangentste-

hen,wennsichLern-und

Entwicklungsprozessebeim

kinddurchfehlendekoopera-

tionsstrukturennichtnahtlos

aneinanderanreihenkönnen

undsichsomithemmendauf

dieEntwicklungdeskindes

auswirken.

AuchfürdieKindertageseinrichtungenundSchulenselbststelltdieserÜbergang

eineHerausforderungdar,denneingelungenerÜbergangerforderteinekontinu-

ierlicheundengeZusammenarbeitderaufnehmendenSchuleunddenabgeben-

denKindertageseinrichtungen.Grundlagedafüristeingemeinsames,ganzheit-

lichesBildungsverständnis.GemeintistdamiteinBildungsbegriff,dernichtvon

deninstitutionellenBedingungenausgeht,sonderndaseinzelneKindmitseiner

Umwelt,seinenErfahrungenundseinerPersönlichkeitindenMittelpunktrückt.

kooperationsformenderkindertagesstättenundGrundschulenSchonimJahr2005hatderLandkreisStadeerkannt,dassderÜbergangzwischen

KitaundGrundschulebegleitetwerdensollte.DamalshatsieSozialplanungdes

LandkreisesStadeinZusammenarbeitmitderKindertagesstättenfachberatung

undanderen JugendhilfeakteureneineHandreichungzurÜbergangsgestaltung

entwickelt und 2008 evaluiert. Zusammenmit denMitarbeiterinnen des Pro-

jektbüros«LernenvorOrt»(Bildungsbüro)habendieAkteurederBildungsregi-

ondieseArbeitfortgeführtundMindeststandardsfürdieQualitätimÜbergang

entwickelt.

UmeinegelungeneKooperationimÜbergangzuerleichternunddenamÜber-

gangbeteiligtenAkteurenOrientierungzugeben,wurdenimJahr2011imRah-

men des Projekts Brückenjahr für den Landkreis StadeMindeststandards für

QualitätimÜbergangvonderKindertageseinrichtungindieGrundschuleveröf-

fentlicht.DabeigliedernsichdieMindeststandardsindieTeilbereicheBegegnun-

gen der Fachkräfte, Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung

und Angebote zur Übergangsgestaltung46.Als Rahmenbedingung für die Begeg-

nungenderFachkräftesolleineschriftlicheKooperationsvereinbarungdienen,

aufderenBasisdieweiterePlanungmitzeitlichenundmateriellenRessourcen

fürdenTrägerersichtlichwird.WeiterhindienteinKooperationskalender,derauf

GrundlagederKooperationsvereinbarungerstelltwird,dazu,konkreteAktivitä-

tenunddieentsprechendenVerantwortlichkeitenzubenennen.

EineErhebung47desBildungsbürosimJahr2013,ander58von111Kindertages-

einrichtungenteilgenommenhaben,hatdieQualitätderÜbergangsgestaltung

untersuchtunddabeiu.a.aufdieMindeststandardsBezuggenommen.Insge-

samt zeigt diese Erhebung, dass sich bestimmte Kooperationsstrukturenwie

bspw. Begegnungsveranstaltungen und gegenseitige Hospitationen der Lehr-

46EinevollständigeVersiondesDokumentsistu.a.hierenthalten:http://www.stadt-

stade.info/uploads/Soziale_Hilfen/BrueckenjahrGesamt.pdf(letzterAbruf04.03.2014).

47LandkreisStade(2013a)

c frühkindliche bildung

C.7

BetreuungsangebotefürKinderunterdreiJahrenundschulpflichtigeKindervon

u.a.BerufstätigenodersichinderAusbildungbefindlichenPersonenzugewähr-

leistenist,bestehtweiterhin.

NebenfamiliärenRahmenbedingungenundderörtlichenNäheundVerfügbar-

keitdergewünschtenBetreuungsformistdieWahlauchabhängigvondenje-

weiligenCharakteristikaderBetreuungsarten.

WennKinderaußerhalbderFamiliebetreutwerden,dannwechselnsiestatistisch

betrachtetmitdurchschnittlich13Monaten44 indieaußerfamiliäreBetreuung.

EineBetreuunginderTagespflegebietetKindernvonnullbisdreiJahrengute

Entwicklungschancen, wenn auf bestimmte Qualitätsmerkmale geachtet wird.

SospieltdieAnzahldergleichzeitigbetreutenKindersowohlinderTagespflege

als auch in der Krippe eine entscheidende Rolle. Denn gerade Kleinstkinder

profitierenvonderMöglichkeiteinerkontinuierlichen,verlässlichenBindungan

möglichstwenigeBetreuungspersonen.45

WenneinKinddasdritteLebensjahrvollendethat,kannesvonderFamilieoder

vonderKrippebzw.TagespflegeineineElementargruppederKindertagesein-

richtungwechseln.JenachTrägeroderArtderKitakannsichauchdaspädago-

gischeKonzeptunterscheiden.DieEntscheidungfürodergegeneinebestimmte

EinrichtungsollteentsprechendeAspekteeinbeziehenundnichtausschließlich

Faktorenwiebspw.derWohnortnähegeschuldetsein.AuchdieEngederKo-

operationmitderjeweilszuständigenGrundschulekanneinKriteriumsein,um

bereitseinengelungenennächstenÜbergangfürdasKindimBlickzuhaben.

UnterdreijährigeKinderhabenaberauchdieMöglichkeit,schonvorVollendung

desdrittenLebensjahresinaltersgemischtenGruppen,Familiengruppenoderin

denRegelgruppenderKindertageseinrichtungenbetreutzuwerden.

ÜbergangIIkindertagesbetreuung–GrundschuleDerÜbergangvonderKindertageseinrichtungindieGrundschuleisteinweiterer

entscheidenderSchrittfüreinKind,dennesmusssichwiederneuorientieren.

Zumeinen entdeckt esweitere persönliche Fähigkeiten, die es im familiären

UmfeldnochnichtindemMaßenutzenmusste/konnteunderlebtsichinder

GrundschulealsTeileinerneuenGemeinschaft.Zumanderenmachtesinseiner

geistigen Entwicklung enorme Schritte, wenn es bisher unbekannten Formen

desLernensbegegnet,insbesondereLesenundSchreibenlernt.DieseProzesse

müssenbehutsamundprofessionellunterstützendbegleitetwerdenundsollten

schonfrüh,imletztenJahrvorderEinschulungbeginnen.Entsprechendsollte

auch dieser Übergang lebendig, fließend und ohneBrüche gestaltetwerden,

damitsichdiebisherigeEntwicklungdesKindesnahtlosinderSchulefortsetzen

kann.

44NUBBEKStudie(2012,S.6)http://www.nubbek.de/media/pdf/NUBBEK%20Broschu-

ere.pdf(letzterZugriff12.03.2014)

45Brisch(2009)http://www.khbrisch.de/files/brisch_akjp_krippen_120309_3.pdf(letz-

terZugriff12.03.2014)

c frühkindliche bildung

C.6.2EingelungenerÜbergang

erforderteinekontinuierliche

undengeZusammenarbeit

zwischenSchuleundKinder-

tageseinrichtungen.Grundlage

dafüristeingemeinsames,

ganzheitlichesBildungsver-

ständnis.Gemeintistdamit

einBildungsbegriff,dernicht

vondeninstitutionellenBe-

dingungenausgeht,sondern

daseinzelneKindmitseiner

Umwelt,seinenErfahrungen

undseinerPersönlichkeitin

denMittelpunktrückt.

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64 65

AbgesehenvondenfürdieKinderlebendigenKooperationendurchdievielen

verschiedenenBegegnungsveranstaltungenistdieÜbergangsgestaltunginsbe-

sonderehinsichtlichderEvaluationderZusammenarbeitzwischenKindertages-

einrichtungundGrundschuleausbaufähig.EvaluationensindeinInstrumentzur

Qualitätssicherungundkönnendazubeitragen,dassdieamÜbergangbeteilig-

tenEinrichtungenihreÜbergangsgestaltungweiterverbessern.MehralseinDrit-

telderEinrichtungengibthierzuan,dieArbeitindiesemZusammenhangnicht

auszuwerten.AuchbezüglichderBeobachtungs-undDokumentationsverfahren

wurde deutlich, dass alle Kindertageseinrichtungen in der Regel ein solches

Verfahrenanwenden,wobeidreiunterschiedlicheVerfahrenimLandkreisStade

üblichsind.

Insgesamtzeigtsich,dassdieÜbergängeimLandkreisStadeinsbesonderevon

ihrenvielseitigenAngebotenfürdieKinderleben,diezueinemgutstrukturier-

tenund lebendigenÜbergangbeitragen.DieseGestaltungdesÜbergangs ist

wichtig,damitfürjedesKindderÜbergangvonderKitaindieSchulezueinem

positivenErlebniswird,dassichimweiterenBildungsverlauffortsetzenkann.

Empfehlungen:VordemHintergrundderBildungsstrategie, insbesonderedemHandlungsfeld

Übergänge gestalten,solltedieZusammenarbeitzwischenGrundschulenundKin-

dertageseinrichtungenweiter verbessert und koordiniertwerden. Ein gemein-

samesBildungsverständniserleichtertdieUmsetzungderKooperation,dasich

beideInstitutionenbereitsaufgrundlegendeWerteverständigthaben,undträgt

zueinergelungenenÜbergangsgestaltungbei.

• DasichdieAnzahlderEinrichtungenmiteinemgemeinsamenBildungsver-

ständnisseit2012nichtvergrößerthat,bedarfeseinergezieltenUnterstüt-

zungbeiderImplementierungeinessolchenBildungsverständnissesdurch

dieBildungsregion.

• UmdasgemeinsameBildungsverständnisderMindeststandardsinallenEin-

richtungenumzusetzen,könntenArbeitsgruppenzwischenSchuleundKinder-

tageseinrichtunggebildetunddurchdasBildungsbürounterstütztwerden.

• ImSinnederMindeststandards solltederenEinhaltung regelmäßigüberprüft

werden,umdieMindeststandardsggf.anveränderteRahmenbedingungenan-

passenzukönnenunddenÜbergangderKindersomitlangfristigzuunterstüt-

zen.EinentsprechendesErhebungsinstrument48wurdeimRahmendesProjek-

tes«LernenvorOrt»entwickeltundkannauchzukünftiggenutztwerden.

• EineEvaluationderÜbergangsgestaltung,beispielsweiseaufGrundlageder

Mindeststandards,istnotwendig,umeineguteQualitätimÜbergangzuer-

reichenundzusichern.EinsolchesInstrumentsolltefüralleKooperationen

imÜbergangimLandkreisentwickeltwerden.

48DasErhebungsinstrument(Fragebogen)wurdeinderVeröffentlichung«Bestandauf-

nahme:QualitätamÜbergangKindertagesstätte-Grundschule»(LandkreisStade2013a)

eingesetztundliegtdemLandkreisvor.

Insgesamtzeigtsich,dass

dieÜbergängeimLandkreis

Stadeinsbesonderevonihren

vielseitigenAngebotenfürdie

Kinderleben,diezueinem

gutstrukturiertenundleben-

digenÜbergangbeitragen.

c frühkindliche bildung

undpädagogischenFachkräfteetabliertzuhabenscheinen,währendsichdie

ÜbergangsgestaltunginanderenBereichennichtentscheidendweiterentwickelt

hat.Diesbetrifftu.a.dieEinigungaufeingemeinsamesBildungsverständnis,

dasalsGrundlagefüreinegelungeneÜbergangsgestaltunggilt.Durcheinge-

meinsamesBildungsverständniskannderindividuelleLernprozesseineseinzel-

nenKindes,derinderKindertageseinrichtungbegonnenhat,inderGrundschule

nahtlosfortgesetztundausgebautwerden.DiesistlautErhebungnurin21von

58KindertageseinrichtungenderFallundalszugeringzubewerten.

Abbildung C7.1: Gemeinsames Bildungsverständnis zwischen Kindertageseinrichtung

und Grundschule

25

20

15

10

5

0 Ja Nein geplant k.A.

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2013)

Positiv hervorzuheben sind die vielen und sehr vielfältigenAktionen, die im

Übergang von der Kita in die Grundschule organisiert werden, insbesondere

gegenseitigeHospitationenderFachkräfte,dieauch indenMindeststandards

festgehalten sind. Lehrkräfte besuchen deutlich häufiger die Kindertagesein-

richtungenalsumgekehrt.WichtigfürdieGestaltungdesÜbergangeswärees,

wennauchdieErzieher/innenhäufiger indenSchulehospitierendürftenund

beiderUnterrichtsgestaltunganwesendseinkönnten.Diesbezüglichsolltensich

dieSchulendenErzieher/innenmehröffnen,umeinGleichgewichtzuerhalten.

InallerRegelfindenElternabendealsInformationsveranstaltungundGespräche

mitdenElternüberdenEntwicklungsstanddesKindesstatt.

Abbildung C7.2: Begegnungsveranstaltungen im Übergang Kita – Grundschule

60

50

40

30

20

10

0

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2013)

Durcheingemeinsames

Bildungsverständniskann

derindividuelleLernprozess

eineseinzelnenKindes,der

inderKindertageseinrichtung

begonnenhat,inderGrund-

schulenahtlosfortgesetztund

ausgebautwerden.

2124

85

Hospitationen

Feste

Vorlesen

Sport

(Lese-)Paten

Elternabend

Singen

Verschiedenes

53

21 2014

7 6 513

c frühkindliche bildung

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66 67

DadurchsollteauchinFächernwiebeispielsweiseSachkunde,Geschichteund

Mathematik Sprachbildung eine Rolle spielen. Weiterhin sollte durchgängige

SprachbildungauchdieMehrsprachigkeitvonKindernberücksichtigen,dadiese

keineswegsnuralshemmenderFaktor,sondernalsRessourcebeiderAneignung

bildungssprachlicherKompetenzenzusehenist.

WenneinKindmitdemEintrittindieGrundschuleLesenundSchreibenlernt,

vollbringtesjedenTagaufsNeueeineenormegeistigeLeistung.Denndurchden

ErwerbderLese-undSchreibfertigkeitkommteszumerstenMalmitBildungs-

spracheinBerührung.BereitsderBildungsbericht2012hatdeutlichgemacht,

dass«Sprache[...]dieSchlüsselqualifikationfürdieTeilhabeunddenlangfris-

tigenErfolgimBildungsverlauf»ausmacht50,wobei«[sichdieSprachedesKin-

des][n]urineinemanregendenundaktivenSprachmilieu[...]gutentwickel[t]».

Daher sollte es das Ziel sein, dem Kind bereits in den ersten Lebensjahren

reichhaltigesprachlicheErfahrungenimAlltagzuermöglichen.

NebenderfrühenalltagsintegriertenSprachbildungsindiminstitutionellen,ins-

besondereaberauchimfamiliärenBereichsogenanntefrüheLiteracyerfahrun-

genunentbehrlich.DasKonzeptLiteracy,daskeineexaktedeutscheEntspre-

chunghat,hebtnebenerzählerischerAbstraktionsfähigkeitundSinnverstehen,

Lesefreudeundinsbesondere«BegegnungenmitSchriftkultur»51alsVorausset-

zungfürgelungeneSprachbildunghervor.ErlebenKinderschonfrühSchriftspra-

chealsetwasAlltäglichesbeispielsweisedurchregelmäßigesVorlesen,werden

langfristigdieBildungschancenerhöht.Sprachbildungmussdaheralsalltägliche

pädagogischeAufgabezurFörderungderSprachkompetenzerkanntwerdenund

darfnichtalleinAufgabevonKindertagesbetreuungsein,sondernsolltemög-

lichstdurchgängigweiterentwickeltwerdenundschließtelterlichesEngagement

undeineausgeprägteLese-undinsbesondereVorlesekulturimfamiliärenUm-

feldein.

LiteracybezogeneErfahrungensindjedochindividuellsehrunterschiedlichaus-

geprägtundhängenstarkvomformalenBildungshintergrundderElternab.52

EntsprechendführtaucheineunterschiedlicheEntwicklunginderSprachbildung

dazu,dassfürvieleGrundschüler/innendasErlernenvonLesenundSchreiben

einegrößereHerausforderungdarstelltalsfürandere,weshalbderSprachför-

derungimKontextvonKindertagesbetreuungundGrundschuleeinhoherStel-

lenwertzukommenmuss.Sprachförderungistdannnotwendig,wenneinKind

biszumEintrittindieGrundschulebereitserwähnte,grundlegendeFertigkeiten

nichtodernichtausreichendausgebildethat.HäufigbetrifftdiesKinder,deren

Muttersprache eine andere als Deutsch ist.Aber auch Kinder aus einem bil-

dungsungewohntenUmfeldkönnenbetroffensein.

50AutorengruppeBildungsberichterstattung(2012,S.38)

51Mayr(2006)inKindergarten heute52StiftungLesen(2013)

WenneinKindmitdemEintritt

indieGrundschuleLesenund

Schreibenlernt,vollbringt

esjedenTagaufsNeueeine

enormegeistigeLeistung.

DenndurchdenErwerbder

Lese-undSchreibfertigkeit

kommteszumerstenMalmit

BildungsspracheinBerührung.

LITERACy:

DerBegriffLiteracyhatkeine

exaktedeutscheEntspre-

chung.LiteracyisteinSam-

melbegrifffürallekompeten-

zen,dieeseinemMenschen

ermöglichen,sichmitSchrift-

spracheauseinanderzuset-

zen.Dazugehörenneben

Lese-undSchreibfähigkeit

insbesondereText-und

Sinnverständnis,Erfahrungen

mitLese-undErzählkulturen,

sowieFreudeundVertrautheit

imumgangmitLiteratur.

c frühkindliche bildung

• DieDokumentationsverfahrenzumÜbergangsollteninnerhalbderBildungs-

regionvereinheitlichtwerden.DieswäresowohlfürdieArbeitindenKinder-

tageseinrichtungenalsauch fürdieAnschlussfähigkeitderDokumentation

sinnvoll.

VorschulischeSprachbildungundSprachförderungDieBeherrschungderdeutschenSpracheisteineunabdingbareVoraussetzung,

uminderSchuleundinunsererGesellschafterfolgreichteilhabenzukönnen.

BeieinigenKindernsinddiesprachlichenKompetenzennichtsoweitentwickelt,

wieesinsbesonderezuBeginnderSchulzeiterforderlichist.Diesbetriffthäufig

KindermitMigrationshintergrund,dieeineandereSprachealsDeutschzuHau-

sesprechen,aberauchKindermitDeutschalsMuttersprachezeigenz.T.eine

unzureichende Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten. Um diesen Kindern

denAnfanginderSchulzeitzuerleichtern,istinNiedersachsenseit01.04.2006

imJahrvorderEinschulungeineganzjährigeverbindlicheSprachförderungfür

KindermitSprachförderbedarfeingerichtetworden.ImFolgendensollkurzder

UnterschiedzwischenSprachförderungundSprachbildungerläutertwerden.

WährendSprachförderungsichausdrücklichanKinderrichtet,dienichtausrei-

chendeSprachkompetenzenimDeutschenhaben,richtetsichdieSprachbildung

analleKinderderKita.BeiderSprachförderungwirddieEntwicklungspezieller

sprachlicherFähigkeitendurchgezielteAnregungunterstützt.Sprachbildunghin-

gegenistalspädagogischeAufgabeimAlltagzusehen,diealleKindererreicht.

DasZielvonSprachbildungist,Voraussetzungenzuschaffen,dieallenKindern

denZugangzursogenanntenBildungsspracheermöglichen.DieBildungsspra-

che unterscheidet sich von derAlltagssprache in ihren sprachlichen Struktu-

ren.49 Darunter versteht man die Strukturen der geschriebenen Sprache, die

sichvondenendergesprochenenAlltagsspracheunterscheiden.Kenntnisseder

BildungssprachesindentscheidendfürdenZugangzuBildung.

Sprachbildung ist nicht nur alsAufgabe der Kindertagesbetreuung zu sehen.

SiesolltenachMöglichkeitdurchgängigerfolgen.DasWort«durchgängig»be-

ziehtsichindiesemFallaufdreiverschiedeneBereiche,mitdemZiel,sprachli-

cheKompetenzensystematischundzielgerichtetaufzubauen.Zumeinensollte

SprachbildungwährenddergesamtenSchulzeiteineRollespielen.Diesprach-

lichenFähigkeiteneinesKindesentwickelnsichwährenddieserZeitimmerwei-

ter,sodassbildungssprachlicheFähigkeitenallmählichaufgebautwerden.Zum

anderenbeziehtSprachbildungaucheinethematischeDimensionmitein.Das

bedeutet,dasssichgeradezumEndederGrundschulzeitundauchinderwei-

terführendenSchulediesprachlichenAnforderungenindeneinzelnenFächern

immermehrausdifferenzieren.

49Gogolin(2009,S.263-280)

C.8DieBeherrschungderdeut-

schenSpracheisteineunab-

dingbareVoraussetzung,um

inderSchuleundinunserer

Gesellschafterfolgreich

teilhabenzukönnen.

WährendSprachförderung

sichausdrücklichanKinder

richtet,dienichtausreichende

Sprachkompetenzenim

Deutschenhaben,richtetsich

dieSprachbildunganalle

KinderderKita.

c frühkindliche bildung

Page 36: zweiter B ildungsBericht für den Landkreis Stade 2014€¦ Translate this page5 Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen den zweiten Bildungsbericht für den Landkreis Stade

68 69

inDeutsch»61getestetwird.Die früheSprachförderungverstehtsichalseine

Maßnahme, diejenigenKinder zu unterstützen, die keinebzw. unzureichende

Deutschkenntnisse fürdieAnforderungenderSchulehaben. Jeumfangreicher

die Sprachkompetenzen eines Kindes entwickelt sind, desto besser ist seine

AusgangslagezuBeginnderSchulzeit.WichtigeErgebnissederBefragungwer-

den im Folgenden vorgestellt. In 21 von 36 befragten Grundschulen ist die

SprachförderunganjeweilsdieselbenausgebildetenSprachförderkräftegebun-

den.Sokann/könnenübereinenlängerenZeitraumhinwegdiegleiche/nPerson/

en immerwiederSprachförderungdurchführen. In 15Grundschulenwirddies

nicht sopraktiziert.Wenn immerdieselbenPersonenSprachförderungdurch-

führen, kann vonKompetenzzuwächsen indiesemBereich ausgegangenwer-

den,welchedieQualitätderSprachförderungerhöhenkönnen.Wichtigfürdie

Sprachförderungistauch,wiegutdieKooperationzwischenKindertageseinrich-

tungundGrundschulefunktioniertundmitwievielenKindertageseinrichtungen

eineGrundschulekooperiert.

Abbildung C8.1: Anzahl der kooperierenden Kindertageseinrichtungen pro Grundschule

20

18

16

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10

8

6

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2

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1-2Kita-Einrichtungen 3-4Kita-Einrichtungen >5Kita-Einrichtungen

Quelle:LandkreisStade(2013b)

DieAbbildungverdeutlicht,dass19GrundschulenmiteinbiszweiKindertages-

einrichtungenkooperieren,weitereneunGrundschulenkooperierenimRahmen

derSprachförderungmitdreibisvierKindertageseinrichtungenundachtGrund-

schulen arbeiten mit mehr als fünf Einrichtungen zusammen. Eine hoheAn-

zahlanKooperationskitasbedeuteteinenhohenOrganisationsaufwandfürdie

Grundschulen.KindertageseinrichtungenundGrundschulenkennengegenseitig

dieSprachförderkonzeptenurwenig.62SomitistesfürdieGrundschulenschwie-

rig,denSprachförderunterrichtaufdasSprachförderkonzeptindenKindertages

61DasVerfahren«FitinDeutsch»istausdrücklicheinScreening-Verfahren,d.h.damit

wirdnurfestgestellt,obFörderbedarfbestehtodernicht.WenndiesderFallist,muss

zuBeginnderSprachförderunggenauerüberprüftwerden,inwelchensprachlichen

BereichendasKindSprachförderungerhält.

62LandkreisStade(2013b,S.11).

WennimmerdieselbenPerso-

nenSprachförderungdurch-

führen,kannvonKompetenz-

zuwächsenindiesemBereich

ausgegangenwerden,welche

dieQualitätderSprachförde-

rungerhöhenkönnen.

EinehoheAnzahlanKoope-

rationskitasbedeuteteinen

hohenOrganisationsaufwand

fürdieGrundschulen.

19

98

c frühkindliche bildung

Die(damaligen)Jugendhilfeträger53habendieNotwendigkeiteinerumfassenden

frühenSprachbildungalsVoraussetzung füreinegelungeneBildungsbiografie

erkannt und ein trägerübergreifendes und alltagsorientiertes Sprachbildungs-

und Sprachförderkonzept für Kindertagesstätten erarbeitet. Es wird noch bis

Juli201554umgesetztundhatzumZiel,«SprachbildungundSprachförderung

fürjedesKind,vonAnfanganundalsQuerschnittsaufgabedurchallepädago-

gischenBereichezuimplementieren»55.ZumeinenstehendenKindertagesein-

richtungenhierbeiimLandkreisdieFachberatungSprachesowieCoachingkräfte

beratendzurSeite,zumanderenwerdeninZusammenarbeitmitderhochschule

21 pädagogische Fachkräfte modular zu Sprachförderfachkräften fortgebildet,

wobeimindestens eine Fachkraft pro Einrichtungqualifiziertwerden soll. Bis

einschließlichFebruar2014habenlautAuskunftderzuständigenFachberatung

Sprache bereits 149 Fachkräfte aus allen Kitas im Landkreis an den Qualifi-

zierungsmaßnahmenteilgenommen.In2014sindweiteredreiModulreihenfür

60Fachkräftegeplant.DaimJahr201136%undimJahr201323%56dernull

bisdreijährigenKinderimLandkreisnichtineinerKindertageseinrichtung,son-

derninderKindertagespflegebetreutwerden,sollteauchdarübernachgedacht

werden,alsqualitätssicherndeMaßnahmefürTagespflegepersonenimBereich

Sprachbildungund-förderungentsprechendeQualifizierungsmöglichkeitenein-

zurichten,umeinedurchgängigeSprachbildungzugewährleisten.

DasBildungsbürounddasBeratungsteamBrückenjahr57habenimZeitraumvon

MaibisJuni2013alleGrundschulenimLandkreisStade,inderHansestadtStade

undinderHansestadtBuxtehude58zumThemaSprachförderungbefragt.59An

derBefragunghabensich36von43Grundschulenbeteiligt.ZielderErhebung

waresdarzustellen,wiedieSprachförderungimvorschulischenBereichvonden

Schulenorganisiertwird,womöglicherweiseSchwierigkeitenauftreten,welche

BereichegutgeregeltsindundwoSchulenHandlungsbedarfesehen.Sprachför-

derungvorderEinschulungistdurcheineEmpfehlungdesNiedersächsischen

Kultusministeriums60geregelt.DanacherhaltenSchulenproKind,beidemca.

15MonatevorEinschulungeinSprachförderbedarffestgestelltwordenist,eine

LehrerstundefürdieSprachförderung.DasVerfahren,mitdemdieSprachkom-

petenzeinesKindesüberprüftwird, istvomNiedersächsischenKultusministe-

riumfestgelegt,sodass landesweitderSprachförderbedarfmitHilfevon«Fit

53DieJugendhilfeträgerzumZeitpunktderErstellungdesKonzepteswarenderLand-

kreisStade,dieHansestadtStadeunddieHansestadtBuxtehude.

54http://www.landkreis-stade.de/allris/___tmp/tmp/450810361032714942/1032714942/

00004433/33.pdf(letzterZugriff:12.03.2014)

55TrägerübergreifendesSprachförderkonzept(2012,S.3)

56LandkreisStade(2013c,S.9)

57heute:FachberatungÜbergang

58fürDarstellungderErgebnisseschließtdieBezeichnung»LandkreisStade”alle

Schulträgerein,davonderregionalenGebietseinheitgesprochenwird.

59LandkreisStade(2013b).

60NiedersächsischesKultusministerium(2012)SprachförderungalsTeilderSprachbil-

dungimJahrvorderEinschulungdurchGrundschullehrkräfte.

c frühkindliche bildung

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70 71

ImSchuljahr2013/2014(Stand:10.12.2013)gibtesimLandkreisStadeinsgesamt:

43Grundschulen64

3AußenstellenvonGrundschulen,z.B.SchulstandortemitnurzweiJahrgängen

GSStieglitzweg,AußenstelleOttensen

GSAmWesterminnerweg,AußenstelleWesterladekop

GSMulsum/Kutenholz,AußenstelleKutenholz

1065Oberschulen,davon3miteinemgymnasialenZweig

2IntegrierteGesamtschulen(imAufbau)

1KooperativeGesamtschule

4Hauptschulen,davonzweiauslaufend

4Realschulen,davonzweiauslaufend

2Waldorfschulen

5Gymnasien

5Förderschulen

Im Vergleich zum Bildungsbericht 2012 sind damit zwei neue Oberschulen

durchdieUmwandlungbisherigerHaupt-undRealschulenhinzugekommen.Die

Wohnortnähe der Schulen hat sich nicht verändert.Aufgrund der Größe des

LandkreiseswerdeneinigeSchülerinnenundSchülerbereitsimGrundschulalter

mitöffentlichenVerkehrsmittelnzurSchulegebracht.ImKapitelA1.2wurdedie

bildungsrelevanteVerkehrsinfrastrukturbereitsbeschrieben.MitAusnahmeder

GrundschuleOederquartwurdenkeineSchulengeschlossen.Aufgrundderde-

mografischenEntwicklungdesLandkreiseskönntedieseszukünftiginErwägung

gezogenwerden.AuchdieZusammenlegungvonGrundschulenundKinderta-

gesstätteninnerhalbeinesGebäudeszueinemBildungshausistvorstellbar.So

könntenSachkostengesenktundauchfürkleinereKlassenzügeundKindergar

64DieGrundschuleOederquartwirdzumSchuljahr2014/2015geschlossen.

65DieHaupt-undRealschuleHarsefeldwirdzum1.8.2014Oberschule.

D

ALLGEMEIN-BILDENDESCHuLENIMLANDkREISSTADE

einrichtungenabzustimmen.DieAuseinandersetzungmitderSprachförderung

derKindertageseinrichtungwirdjedochvomNiedersächsischenKultusministeri-

uminderEmpfehlungvorausgesetzt.63AuchderempfohleneOrtderSprachför-

derung–nämlichdieKindertageseinrichtung–weichtinderRealitäthäufigab.

Abbildung C8.2: Ort der Sprachförderung

18

16

14

12

10

8

6

4

2

0

Kindertageseinrichtung Grundschule unterschiedlich

Quelle:LandkreisStade(2013b)

Schließlichwurdedeutlich,dassdieMehrzahlderbefragtenGrundschulen(25)

ihreSprachförderungnichtevaluiert/überprüft.EineEvaluationwäreaberwich-

tig,danursodieQualitätderSprachförderunglangfristigverbessertundaufdie

BedürfnissederKinderabgestimmtwerdenkann.

Empfehlungen:SprachbildungisteineEntwicklungsaufgabe,diealleBildungsinstitutionenbe-

trifftundistvordemHintergrunddesHandlungsfeldesÜbergänge gestaltenbe-

sonderswichtig.

• DieSprachförderungunddieSprachbildungsolltedurchgängigzwischenKin-

dertageseinrichtungundGrundschuleabgestimmtsein.

• DieKooperationenzwischenKindertageseinrichtungundGrundschulesollten

auchfürdenBereichderSprachbildungausgebautwerden.

• Sprachförderfachkräftesolltenkontinuierlichundumfassendweitergebildet

werden–sowohlpädagogischeFachkräfte inKindertageseinrichtungenals

auchLehrkräfteanGrundschulen.

• EssolltenQualitätsstandardsfürSprachförderunganSchulenerarbeitetund

umgesetztwerden.

• ElternsolltenindenSchul-unddenKita-AlltagspeziellimBereichderSprach-

bildung,beispielsweisedurchAbsprachevonLektüren,eingebundenwerden,

damitinderBildungsregionderLiteracyansatzumgesetztwerdenkann.

63ebd.

17

12

7

DerempfohleneOrtder

Sprachförderung–nämlichdie

Kindertageseinrichtung–weicht

inderRealitäthäufigab.

Schließlichwurdedeutlich,

dassdieMehrzahlderbefrag-

tenGrundschulen(25)ihre

Sprachförderungnichtevalu-

iert/überprüft.EineEvaluation

wäreaberwichtig,danurso

dieQualitätderSprachförde-

runglangfristigverbessertund

aufdieBedürfnissederKinder

abgestimmtwerdenkann.

c frühkindliche bildung

Page 38: zweiter B ildungsBericht für den Landkreis Stade 2014€¦ Translate this page5 Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen den zweiten Bildungsbericht für den Landkreis Stade

73

tengruppenAngebotewohnortnahvorgehaltenwerden.Wiebereits inKapitel

Bbeschriebenwurde,sindmitAusnahmederWaldorfschulenalleallgemeinbil-

dendenSchulenimLandkreisStadeinöffentlicherTrägerschaftderGemeinden,

Samtgemeinden,StädteunddesLandkreises.

AlleallgemeinbildendenSchulenimLandkreisStadeverfolgenspeziellepädago-

gischeSchwerpunkte.EinigedieserSchulensinddurchdasLandNiedersachsen

ausgezeichnetworden.DieBerufsbildendeSchuleIIinStadeunddasGymnasi-

umSüdinBuxtehudesindEuropaschulen.«EuropaschuleninNiedersachsenha-

bendasZiel,KenntnisseüberEuropaundeuropäischeInstitutionenzufördern,

die aktiveTeilhabeanderUnionsbürgerschaft sowiedieMehrsprachigkeit zu

stärkenundinbesonderemMaßedieEntwicklunginterkulturellerKompetenzen

zuunterstützen.DasSchulprogramm istandiesemEuropaprofilausgerichtet.

UnterrichtsergänzendeAktivitätenzurUmsetzungderEuropabildungsindfester

BestandteildesschulischenLebens».66

DieJobelmann-Schule–BerufsbildendeSchulenIinStadeistUmweltschulein

Europa.«MitzweiThemenausdemBereichderUmwelt-/Nachhaltigkeitsbildung

musssichjedeSchule[,dieUmweltschulewerdenwill]kreativundengagiert

auseinandersetzen.[…]DernachhaltigeUmgangmitdereigenenLebensweltund

derBlickaufdiezurVerfügungstehendenRessourcenundaufspätereGenera-

tionenstehenimVordergrund.DiebeteiligtenSchulenhandelndamitimSinne

dervondenVereintenNationenimJahr2005gestartetenDekade«Bildungfür

nachhaltigeEntwicklung».NebenderKooperationmöglichstvielerBeteiligterin

dereigenenSchuleundihremUmfeldistderAustauschimNetzwerkderUm-

weltschuleneinwichtigerFaktorfürdenlangfristigenErfolgdesProgramms.»67

Auch Sport trägt zur Bildung bei (vgl. Kapitel H). Im Landkreis Stade haben

folgende Schulen das Zertifikat «sportfreundliche Schule»: Rosenborn-Grund-

schuleundBalthasar-Leander-SchuleinHarsefeld,GrundschuleHarburgerStra-

ße, Grundschule Hedendorf, Gymnasium Süd und Hauptschule Nord in Bux-

tehude, Grundschule Fredenbeck, GrundschuleAhlerstedt und ganz neu: die

Elbmarschen-SchuleinDrochtersenunddieGrundschuleBuxtehude-Altkloster.

DieSchulenkonntensichimRahmeneineröffentlichenAusschreibungfürdie

Zertifizierungbewerben.Kriterien,dieerfülltwerdenmüssen,sindwerdenvom

NiedersächsischenKultusministeriumfestgelegt.68

66NiedersächsischesKultusministerium(2014):http://www.mk.niedersachsen.de/por-

tal/live.php?navigation_id=1852&article_id=89032&_psmand=8,letzterAbruf:4.3.2014

67NiedersächsischesKultusministerium(2014):http://www.mk.niedersachsen.de/por-

tal/live.php?navigation_id=1930&article_id=6495&_psmand=8,letzerAbruf:6.3.2014

68http://www.mk.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=1918&article_

id=6343&_psmand=8,letzterAbruf:4.3.2014

d allgemeinbildende schulen

Alleallgemeinbildenden

SchulenimLandkreisStade

verfolgenspeziellepädago-

gischeSchwerpunkte.Einige

dieserSchulensinddurch

dasLandNiedersachsen

ausgezeichnetworden.

Bildungsbericht2014–SchulstandorteStand:10.12.2013

Maßstab1:275.000BildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013

Grundschule

Grundschule,Außenstelle

GrundschuleimBildungshaus

GrundschuleimBildungshaus(geplant)

Förderschule,SchwerpunktLernen

Förderschule,SchwerpunktgeistigeEntwicklung

Hauptschule

Realschule

Waldorfschule

IntegrierteGesamtschule

KooperativeGesamtschule(mitOberstufe)

Oberschule

OberschulemitgymnasialemZweig

Gymnasium

BerufsbildendeSchule,privat/öffentlich

d allgemeinbildende schulen

Nordkehdingen

Drochtersen

oldendorf-Himmelpforten

Stade

Fredenbeck

Lühe

Horneburg

Jork

Buxtehude

Apensen

Harsefeld

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lgeb

und.

Gan

ztag

ssch

ule

Fr

eibu

rg

GS

DasAktionsprogramm«Hauptsache:Musik» legt seinen Schwerpunkt auf die

musikalischeBildung.DasGymnasiumAthenaeumisteineSchulemitmusikali-

schemProfil.BläserklassengibtesanderElbmarschen-SchuleDrochtersen,der

Porta-Coeli-SchuleHimmelpforten,demGymnasiumAthenaeumStadeunddem

Gymnasium-SüdBuxtehude.StreicherklassenbietendieGrundschuleAltkloster

in Buxtehude und das GymnasiumAthenaeum in Stade an.69 Zum Schuljahr

2012/2013habendasNiedersächsischeKultusministeriumunddieBertelsmann

Stiftung das Projekt «Musikalische Grundschule Niedersachen» gestartet. An

den niedersächsischen Projektschulen sollen fächerübergreifend musikalische

ElementefestimSchulalltagverankertundSchülerinnenundSchülermitallen

SinnenfürMusikbegeistertwerden.70ImLandkreisStadenehmendieGrund-

schuleamFeldbuschunddieGrundschuleMulsum-KutenholzamProgrammteil.

DieSchuleamAuetalistseit2013MINT-Schule.«DieAuszeichnungMINT-Schule

NiedersachsenisteineExcellence-Auszeichnungundrichtetsichanallenieder-

sächsischenSchulenmitSekundarstufeI,diebereitsübereinausgeprägtesund

hochwertigesMINT-Profilverfügen.AusgenommenhiervonsindGymnasien,da

ihnen eineAuszeichnungdurch die bundesweite Excellence-InitiativeMINT-EC

offensteht».71

DerGrundschuleSteinkirchenwurdevomNiedersächsischenKultusministerium

mitdemTitel«PlattdüütscheSchool»ausgezeichnet.DieSchulelegtbesondern

WertaufdieplattdeutscheSprachbildunggelegt.SieistfesterBestandteildes

SchulprogrammsunddesSchulprofils.72

DieörtlicheVerteilungderSchulen,sowiedieArtdesGanztagsangebotesistder

nebenstehendenTabellezuentnehmen:

Abbildung D (Seite 75): Allgemeinbildende Schulen, berufsbildende Schulen und Hoch-

schulen im Landkreis Stade nach Standorten und Schulform

Quellen:NiedersächsischeLandesschulbehörde,AußenstelleCuxhaven;LandkreisStade,

AmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen,Stand:10.12.2013

StadtStade,Stand:29.05.2014

69http://www.hauptsachemusik.nibis.de/regionen/region38.php,letzterAbruf:4.3.2014

70BertelsmannStiftung82014):http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-

13431043-F151BB70/bst/hs.xsl/102263_102271.htm(letzterAbruf:15.05.2014).

71http://www.mint-schule-niedersachsen.de/mint-schule-werden/wer-kann-mitmachen/,

letzterAbruf:4.3.2014

72GrundschuleSteinkirchen(2014):www.grundschule-steinkirchen.de

d allgemeinbildende schulen

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76 77

SchülerzahlenandenallgemeinbildendenSchulenDieAnzahl der Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen im

Landkreis Stade hat sich seit dem Schuljahr 2005/2006 bis zum Schuljahr

2012/2013umca.8%verringert.Sieliegtnuninsgesamtbei23.344Schülerin-

nenundSchülern.

Abbildung D1: Entwicklung der Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen im

Landkreis Stade, Schuljahr 2005 / 2006 – 2012 / 2013 insgesamt*

25.500

25.000

24.500

24.000

23.500

23.000

22.500

22.000

2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 20011/12 2012/13

*inklusiveSchulkindergärten

Quelle:LSKNonline(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-D07.1i

DiebereitsimBildungsbericht2012thematisiertenschulformbezogenenEntwick-

lungsunterschiede haben sich für die Grundschulen abgeschwächt. Die Schü-

lerzahl isthier seitdemSchuljahr2010/2011weitgehendkonstantgeblieben.

DurchdenweiterenAusbauderOberschulenhat dieAnzahl anSchülerinnen

undSchülern,diedieseSchulformbesuchen,naturgemäßzugenommen.Ebenso

hatderAufbauderIntegriertenGesamtschulezueinernatürlichenZunahmeder

SchülerinnenundSchülerandieserSchulegeführt. ImZugedesAufbausder

WaldorfschulenhateshierseitdemSchuljahr2005/2006eineZunahmeum144

aufnun473SchülerinnenundSchülergegeben.

d allgemeinbildende schulen

D.1

25.388

WiebereitsimBildungsbericht2012beschrieben,stehtdenSchülerinnenund

Schülern in jeder Samtgemeinde, Gemeinde oder Stadt einAngebot des Se-

kundarbereichesIzurVerfügung.AllerdingssindnichtimmerAngebotewieein

gymnasialerZweig,einGymnasiumodereineGesamtschulewohnortnahvorhan-

den.Dieshatsichnichtverändert.DieBarrierenzumBesucheinesgymnasialen

Angebotesbleibenerhöhtundkönnendazuführen,dassvorallemKinderund

JugendlicheausFamilienmitgeringerWertschätzungfürBildung–wasbeinied-

rigerensozialenMilieusvermehrtvorkommt73–trotzguterschulischerLeistun-

genvondemBesucheinerSchulemitgymnasialemAngebotzurückschrecken

oderzunächstdieOberschulenbesuchen,umggf.nachder10.Klassenochauf

eineSchulemitOberstufezuwechseln.EinsolcherWechselstellteinenweite-

renÜberganginnerhalbderSchulbiografieeinerSchülerin/einesSchülersdar.

Wechselkönnendazuführen,dassdieschulischenLeistungennachlassen,weil

dieIntegrationindieneueschulischeUmgebungerschwertistunddieBewäl-

tigungderÜbergangssituationeinezusätzlicheHerausforderungdarstellt(Inte-

grationindieneueUmgebung,KontaktzuneuenSchulkameradenaufnehmen,

neueLehrer/innen,neueOrganisationdesUnterrichts,ggf.Fahrtwege).

ImZugederUmsetzungvonInklusionanallgemeinbildendenSchulensinddie

Förderschulen im Landkreis imProzess, sich zu Förderschulzentrenweiter zu

entwickeln.Seitdem1.8.2013sindalleSchuleninNiedersachseninklusiveSchu-

len.DieJahrgänge1-4derFörderschuleLernenlaufenschrittweiseaus.Diewei-

terenrechtlichenRahmenbedingungenderUmsetzungderInklusionsindinder

politischenDiskussionnichtabschließendgeklärt.ImSchuljahr2013/2014be-

ganndieUmsetzungderInklusionfüralleKindermiteinemfestgestelltenBedarf

an sonderpädagogischerUnterstützung inden Jahrgängen eins und fünf.Der

unterrichtlicheEinsatzvonFörderschullehrkräftenanallgemeinbildendenSchu-

lenwirddabeiausgebaut.ImLandkreisStadeistdieserProzessinlangjähriger

integrativerPraxisvorbereitetworden.ImEinzugsbereichderFörderschulenmit

demSchwerpunkt Lernen in Stade, Freiburg/Elbe undBuxtehude könnendie

bewährten «Regionalen Integrationskonzepte» fortgeschrieben und angepasst

werden.InallenRegionengibteszwischendenSchulenabgestimmte«Regio-

naleInklusionskonzepte».

DieFörderschulensindinderTrägerschaftdesLandkreises.VierFörderschulen

habendenSchwerpunktLernen,inStadeisteinZweigmiteinerSprachheilklas-

seanderGrundschuleBockhorsterWegangegliedert.EineFörderschulemitdem

SchwerpunktGeistigeEntwicklungistinStade-Ottenbeck.

DieEntwicklungderinklusivenBeschulungsollteinkommendenBildungs-

berichtenunterquantitativen,qualitativenundstrukturellenGesichtspunkten

abgebildetwerdenkönnen.

73Bourdieu(1982,1983,1997)

d allgemeinbildende schulen

DieBarrierenzumBesuch

einesgymnasialenAngebotes

bleibenerhöhtundkönnen

dazuführen,dassvorallem

KinderundJugendlicheausFa-

milienmitgeringerWertschät-

zungfürBildung–wasbei

niedrigerensozialenMilieus

vermehrtvorkommt–trotzgu-

terschulischerLeistungenvon

demBesucheinerSchulemit

gymnasialemAngebotzurück

schreckenoderzunächstdie

Oberschulenbesuchen,um

ggf.nachder10.Klassenoch

aufeineSchulemitOberstufe

zuwechseln.

25.43225.224

24.855

24.650

24.330

23.65523.344

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78 79

AndenGrundschulenistdieQuoterückläufigundimbetrachtetenZeitraumum

2,1Prozentpunktegesunken.Daher istzuerwarten,dass indenkommenden

JahrenauchandenweiterführendenSchulenderAnteilnicht-deutscherSchüle-

rinnenundSchülerweitersinkenwird.

InsgesamtistderAnteilnicht-deutscherSchülerinnenundSchülerwiebeschrie-

ben niedrig. Lediglich die Förderschulen haben einenweit vomDurchschnitt

abweichenden Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler. Daher gilt es,

die Förderung ausländischer Schülerinnen undSchüler an den Förderschulen

besonders zu intensivieren, bzw. bereits in denGrundschulen nicht-deutsche

SchülerinnenundSchülerbesonderszufördern,sodasssieamUnterricht in

Haupt-,Real-,Oberschulen,GesamtschulenoderGymnasienteilnehmenkönnen.

WichtigwäreindiesemZusammenhang,dieUrsachenfürdenerhöhtenAnteil

nicht-deutscherSchülerinnenundSchülerandenFörderschüler/innenherauszu-

finden.Denkbarwäre,dassdiedeutscheSprachenichtodernurunzureichend

verstandenwirdundessozueinerEmpfehlungzumBesuchderFörderschulen

kommt.AuchkulturelleUnterschiedezwischendenausländischenSchülerinnen

undSchülernunddendeutschen LehrkräftenkönnteneineErklärung fürdie

Empfehlung des Besuches der Förderschulen bieten. Zwischen verschiedenen

Kulturenkanneshöchstunterschiedlichsein,wasals«angemessenes»soziales

Verhalten, z.B. innerhalbderSchule,empfundenwird.SokanneinVerhalten

in der Schule und innerhalb des deutschen kulturellen Raumes als auffällig

betrachtetwerdenundzueinerEmpfehlungdesBesuchesderFörderschulefür

sozial-emotionaleEntwicklungführen,obwohldieUrsachenin interkulturellen

Missverständnissenliegenkönnten.

Der Landkreis bietet seit dem Jahr 2011 Sprachförderung speziell für Kinder

mit Migrationshintergrund an (vgl. Kapitel D3). Sollten kulturelle Differenzen

einGrundfürdieerhöhteQuotesein,könntenspezielleProgrammefürFami-

lienohnedeutscheStaatsangehörigkeitgeschaffenwerden,dieFamiliendarin

unterstützen,sichimdeutschenSchulsystembesserzurechtzufindenundbei

Integrationsproblemenhelfen.AufGrunddervorliegendendeskriptivenDaten

könnenkeineWirkungszusammenhängebetrachtetwerden.Umherauszufinden,

warumdieQuoteanFörderschulenstarküberdemDurchschnittliegt,empfiehlt

sicheineempirischeErhebung.

DerAnteilder Förderschüler/innenanallenSchüler/innen imLandkreisStade

istsehrniedrigundseitdemSchuljahr2005/2006inetwakonstantgeblieben.

d allgemeinbildende schulen

InsgesamtistderAnteil

nicht-deutscherSchülerinnen

undSchülerwiebeschrieben

niedrig.LediglichdieFörder-

schulenhabeneinenweitvom

Durchschnittabweichenden

AnteilausländischerSchülerin-

nenundSchüler.Dahergiltes,

dieFörderungausländischer

SchülerinnenundSchüleran

denFörderschulenbesonders

zuintensivieren,bzw.bereits

indenGrundschulennicht-

deutscheSchülerinnenund

Schülerbesonderszufördern,

sodasssieamUnterrichtin

Haupt-,Real-,Oberschulen,

GesamtschulenoderGymnasi-

enteilnehmenkönnen.

Der Anteil der nicht-deutschen Schülerinnen und Schüler an allen Schülern

(KriteriumisthierdieStaatsbürgerschaft) ist inetwagleichniedriggeblieben

(durchschnittlich4%).74DieserWert korrespondiertmitdemAnteil dernicht-

deutschenBevölkerungimLandkreisinsgesamt(vgl.KapitelA).AndenFörder-

schulenliegtderAnteilweitaushöher(zwischenmax.13,2%undmin.9,5%).

Eristseit2005/2006um3,5Prozentpunktezurückgegangen.Demgegenüber

stiegderAnteilausländischerSchülerinnenundSchüleranderIGSum1,3Pro-

zentpunktean.AuchandenHauptschulen,RealschulenundanderOberschule

stiegderAnteilleichtan.DieseEntwicklunggiltesindenkommendenJahren

zubeobachten.BeidenfreienWaldorfschulengibtesinsgesamtmaximalzwei

Schüler/innen,diekeinedeutscheStaatsangehörigkeitbesitzen.

AndenRealschulenunddenGymnasienliegtderAnteilausländischerSchüle-

rinnen und Schüler unter demDurchschnitt aller ausländischen Schülerinnen

undSchülerdesLandkreisesinsgesamt.AndenGymnasienbeträgtderAnteil

weiterhinumdie2%.

74 Quelle:LSKN(2013),bildungsmonitoring.de,DateiNI-D07.1

d allgemeinbildende schulen

Abbildung D1.1: Entwicklung Schülerzahlen nach Schulformen im Landkreis Stade Schuljahr 2005 / 2006 – 2013 / 2014

2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14

9.589 9.446 9.106 8.673 8.368 8.061 7.896 7.934 7.710

3.562 3.320 3.039 2.856 2.750 2.616 2.309 1.979 1.677

0 0 0 0 0 0 522 1.036 1.561

5.686 5.680 5.694 5.732 5.791 5.696 5.161 4.495 3.817

5.632 6.008 6.397 6.572 6.729 6.812 6.324 6.181 6.074

0 0 0 0 0 148 437 729 1.009

328 363 372 387 419 427 449 472 473

591 606 616 635 593 570 557 518 469

Grundschule*inkl.Schulkindergarten Hauptschule,KGS-Hauptschulzweig Oberschule

Realschule,KGS-Realschulzweig Gymnasium,KGS-Gymnasialzweig IntegrierteGesamtschule,SmG

FreieWaldorfschule Förderschule

*:ohneWaldorfschulen.Quelle:LSKN(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-D07.1i

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80 81

AuchdieAnzahlderSchülerinnenundSchüler,dieanweiterführendeSchulen

imKreisgebietwechselnwerden,wirdbiszumJahr2022kontinuierlichabneh-

men(sieheAbb.D1.5).

Empfehlungen:DerUmfangunddieQualitätinklusiverBeschulungwirdzukünftigeinwichtiger

AspektimRahmenderBildungsqualitätsein.

• FürdenkommendenBildungsberichtsindAussagenzurUmsetzungderInklusi-

onandenallgemeinbildendenunddenberufsbildendenSchulenanzustreben.

• DieQualitätvonInklusionspieltebensoeineRollewiedieformaleUmset-

zungunddievertrauensvollenZusammenarbeitderAkteurebeiderEntwick-

lungderFörderzentren.

• DieweitereUnterstützungderRegionalenInklusionskonzeptedurchalleAk-

teureistwichtig.

• Derkritisch-konstruktiveAustauschzwischenderNLSchBunddemLandkreis

zurEntwicklungderInklusionsolltekontinuierlichfortgesetztwerden.

BeiderBetrachtungderSchülerzahlenanallgemeinbildendenSchulenistauf-

fällig,dassandenFörderschulenderAnteilnicht-deutscherSchülerinnenund

Schülerstarkerhöhtist.Fraglichist,obnicht-deutscheSchülerinnenundSchüler

tatsächlichspezielleFörderbedarfeaufweisenunddaherdieFörderschulenüber-

proportionalhäufigbesuchenoderobsicheinmangelndesDeutschverständnis

aufdieSchulleistungenauswirktunddaherderBesucheinerFörderschuleemp-

fohlenwird.

• EineempirischeUntersuchungkannklären,wasdieUrsachenfürdiesener-

höhtenAnteilsind.

• WenneinmangelhaftesDeutschverständnisursächlichist,solltenspezielle

Sprachfördermaßnahmenfürnicht-deutscheSchülerinnenundSchüler(wei-

ter)entwickeltbzw.ausgebautwerden(sieheauchdiebereitsvorhandenen

SprachfördermaßnahmenausBildungs-undTeilhabepaketmitteln).

• SolltenkulturelleUnterschiedeursächlichsein,könnteninterkulturelleTrai-

ningsfürLehrkräfte,SchülerinnenundSchülerundderenFamilienentwickelt

underprobtwerden.

ÜbergangII:primarbereichImPrimarbereichistderÜbergangvonderKindertagesbetreuungoderderFa-

milieindieSchuledererstebedeutendeWechsel(vgl.KapitelC).EinEntschei-

dungsbaustein fürdiesenWechsel sinddieEmpfehlungender schulärztlichen

UntersuchungvorderEinschulung.

DieGründefüreinevorzeitigeodereineverspäteteEinschulungkönnenunter-

schiedlichsein.BeiderschulärztlichenUntersuchungwirdeineEmpfehlungvom

SchulärztlichenDienstdesLandkreisesausgesprochen,obdasKinddienötige

SchulfähigkeitbesitztoderbessernocheinweiteresJahrineinerKindertages-

einrichtung (oder im Elternhaus) verbleiben sollte. Die tatsächliche Entschei-

dung,obeinKindeingeschultwird,liegtbeiderSchulleitung.BeiKindern,die

frühzeitigeingeschultwerden,haben inderRegelschonvordemTerminder

d allgemeinbildende schulen

D.2

Abbildung D1.2 Quote der Förderschüler/innen an allen Schülern* im Landkreis Stade

nach Schuljahr

3

2,5

2

1,5

1

0,5

0

*ohneWaldorfschüler/innen**abSchuljahr2010/2011mitIGS

Quelle:LSKN(2013),eigeneBerechnungen

DurchdenAusbauinklusiverSchulenwirdsichdieQuotevonSchülerinnenund

Schülern an Förderschulen in den kommenden Jahren voraussichtlich verrin-

gern.DeswegensollteeingeeigneterIndikatorzurAbbildunginklusivbeschulter

SchülerinnenundSchüleranRegelschulengefundenwerden.

Abbildung D1.3: Zahl der Neueintritte in die Grundschulen im Landkreis Stade

2.450

2.350

2.250

2.150

2.050

1.950

1.850

1.750

1.650

Basis:EntwicklungderAltersbevölkerungder6-7jährigen,seit2012unterEinbeziehung

derErgebnissederSchuleingangsuntersuchungen

Quelle:LSN-Online:TabelleK1000111,LandkreisStade,Gesundheitsamt

DieweitereEntwicklungderSchülerzahlenandenallgemeinbildendenSchulen

imLandkreisStadelässtsichinsbesondereunterBerücksichtigungderVoraus-

schätzungenderNeueintritteindieGrundschulenabsehen.Hierwirdsichder

RückgangderSchülerzahlennochbis2015/2016fortsetzen,jedochgegenüber

denEntwicklungen2000–2011deutlichabgeschwächt.2016bis2021wirdsich

danndieZahlderNeueintritteindieGrundschulenbeirund1.750Schüler/innen

proSchuljahreinpendeln.

d allgemeinbildende schulen

2005

/06

2006

/07

2008

/09

2009

/10

2010/11

2011/12

2012/13

2014/15

2,22,4 2,5

1,8

2,4 2,42,2 2,2

2000 2005 2010 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021

2.336

2.380

1.938

1.8491.808

1.778

1.752

1.737

1.722

1.720

1.720

1.726

1.737

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82 83

Abbildung D2.3: Quoten spät eingeschulter Kinder Landkreis Stade und Niedersachsen

7

6

5

4

3

2

1

0 2010/2011 2011/2012 2012/2013

LandkreisStade Niedersachsen

Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014)DateiD11.1(aufAnfrage)

DiejenigenKinder,dievonderEinschulungzurückgestelltwurden,sindimda-

rauf folgenden Schuljahr diejenigen, die als spät eingeschulte Kinder erfasst

werden.Daheristesnichtverwunderlich,dassdieseQuoteimLandkreisStade

inderVergangenheitebenfallsüberdenWertenfürNiedersachsenlag.ImSchul-

jahr2012/2013lagdieQuotefürNiedersachsenleichtüberdenWertenfürden

LandkreisStade.

ÜbergangIII:Grundschule–SekundarbereichIWieschoninKapitelCbeschrieben,stellenÜbergängebesondereAnforderun-

gen an Eltern, Kinder und die pädagogischen Fachkräfte. Der Übergang von

derGrundschuleindieweiterführendeSchuleistdabeieinebesondereSituati-

on.DasKindverlässtdasbishergewohnteLernumfeld,trifftaufeineungleich

größereAnzahlältererMitschüler/innenundistmitneuenFächernundneuen

AnforderungenanseinLern-undSozialverhaltenkonfrontiert.Andenweiter-

führenden Schulen kommt in der Regel noch hinzu, dass für jedes Fach ein

Fachlehrerzuständigist.

VordemeigentlichenÜbergangstehtdieEntscheidung,aufwelcheweiterführen-

deSchulformdasKindwechselnwird.DiedamitverbundenenFragensowiedie

BerücksichtigungdesElternwillensundgesetzlicheVoraussetzungenwurdenbe-

reitsimerstenBildungsberichtausführlichthematisiert.Fürdiesenwurdenalle

GrundschulenundSchulendesSekundarbereichsIvomBildungsbürobefragt.

DiezentralenErgebnissekönnenimBildungsbericht2012nachgelesenwerden.

FürdenzweitenBildungsberichtwurdeaufgrundderkurzenAbfolgederbeiden

BerichtevoneinererneutenBefragungabgesehen.

DurchdieEntwicklunghinzuOberschulen,andenenHaupt-undRealschulzweige

angebotenwerdenunddenweiterenAufbauvonGesamtschulenwirdzukünftig

auchdieSchullaufbahnempfehlunganBedeutungverlieren.DieKinderhabenan

OberschulenundGesamtschulendeutlichmehrZeit,sichweiterzuentwickeln

undimLaufederSchulzeitanKursenmit jeweilshöherenAnforderungenteil-

d allgemeinbildende schulen

4,6

5,5

6,3

4,8

6,6

6,1

D.3

DerÜbergangvonderGrund-

schuleindieweiterführende

Schuleistdabeieinebe-

sondereSituation.DasKind

verlässtdasbishergewohnte

Lernumfeld,trifftaufeine

ungleichgrößereAnzahlälterer

Mitschüler/innenundistmit

neuenFächernundneuenAn-

forderungenanseinLern-und

Sozialverhaltenkonfrontiert.

SchuleingangsuntersuchungGesprächezwischendenpädagogischenFachkräf-

tenunddenElternstattgefunden.VorallemdasProjektBrückenjahr,bzw.die

FachberatungÜberganghabenhierindenletztenJahrenmitdenAkteurenvor

OrtunddenElternzusammengearbeitet.

Abbildung D2.1: Quoten früh eingeschulter Kinder Landkreis Stade und Niedersachsen

4,5

4

3,5

3

2,5

2

1,5

1

0,5

0 2010/2011 2011/2012 2012/2013

LandkreisStade Niedersachsen

Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),DateiD11.1(aufAnfrage)

SowohlinNiedersachsenalsauchimLandkreisStadeistdieQuotederfrüh

eingeschultenKinderseitdemSchuljahr2010/2011rückläufigundlagimSchul-

jahr2012/2013bei1,8%imLandkreisStade.SomithabensichQuoteninsge-

samthalbiert.DiesistaufdieveränderteStichtagsregelungzurückzuführen.

Abbildung D2.2: Quoten zurückgestellter Kinder Landkreis Stade und Niedersachsen

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0 2010/2011 2011/2012 2012/2013

LandkreisStade Niedersachsen

Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),DateiD11.1(aufAnfrage)

DieRückstellungsquoteistimLandkreisStadeverglichenmitdemLandesschnitt

Niedersachsenerhöht.ImSchuljahr2012/2013lagsiebei8,2%.

DieGründe füreineRückstellungsindsehrverschiedenundkönnenmit rein

quantitativenDatennichtermessenwerden.

d allgemeinbildende schulen

3,5

4,2

2,8

1,7

2,4 1,8

7,9

8,98,2

6,4 6,5 6,3

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84 85

IndiesemBerichtkanneineDifferenzierungvonSchulempfehlungenund tat-

sächlichenAnmeldungennur fürdasSchuljahr 2013/2014abgebildetwerden,

daandereDatenbeimStatistischenLandesamtnichtzurVerfügungstanden.Im

Bildungsbericht2012konntegezeigtwerden,dassinderRegeldieAbweichung

zwischenderSchullaufbahnempfehlungundderregistriertenAnmeldunganden

Hauptschulenbesondersstarkwar.Dasbedeutet,dasszumindestindenJahren

2008-2010mehrEmpfehlungenfürdieHauptschulevergebenwurden,alsdort

Anmeldungenregistriertwurden.75FürdasSchuljahr2013/2014erhielten21,3%

derSchülerinnenundSchülerdesLandkreiseseineEmpfehlungfürdenBesuch

derHauptschule,40,6%eineRealschulempfehlungund38,1%eineGymnasial-

empfehlung.76DaSchülerinnenundSchülermitHaupt-undRealschulempfeh-

lungzunehmenddieOberschulenoderdieIGSbesuchen,kannnureinAbgleich

mitdenDatender5.KlassenderGymnasienvorgenommenwerden.Dieseent-

sprecheninetwaderQuotederGymnasialempfehlungen.

SchulformwechselallgemeinbildendeSchuleundFörderschuleSchulformwechsel spielen inallenAltersstufenundbei fastallenSchulformen

eineRolle.SiesindinjedemFalleinweitererÜbergang,vorallem,wenndieser

abseitsdesWechselsnachder4.Klasseerfolgt.Oderwennessichz.B.umeine

Abschulunghandelt.Dasbedeutet,dassdieSchülerinnenundSchülervoneiner

höherenSchulformabgehenund auf eineniedrigerewechseln. Zunächstwird

dieQuotederÜbergängevondenallgemeinbildendenSchulenzurFörderschule

dargestellt.InderAbbildungsindnurdieQuotenderWechslervonGrund-und

Hauptschulendargestellt,dadieFallzahlenandenanderenSchulformensoge-

ringwaren,dasssiesichnichtaussagekräftigdarstellenlassenodernichtvor-

handenwaren.DieQuotebeziehtsichaufdieGrundgesamtheitallerwechseln-

denSchülerinnenundSchüler,nichtaufdieGrundgesamtheitallerSchüler/innen.

75LandkreisStade(2012,S.62)

76NiedersächsischerLandtag(2014),Drucksache17/1070

d allgemeinbildende schulen

D.3.1

Abbildung D3.1: Quote* der Übergänge von den allgemeinbildenden Schulen an Förderschulen** im Landkreis Stade

nach Schuljahr und Schulform

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0 2010/2011 2011/2012 2012/2013

Insgesamt

Grundschule

Hauptschuleinkl.KGS-HS-Zweig

*QuoteberechnetanhandderAnzahl

allerFörderschüler/innenimSchuljahr

**ohneSchülerinnenundSchülerder

FörderschulengeistigeEntwicklung

Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,

DateiD12.4a

8,4

6,67,2

8

5,9

4,6

2,10,4 0,7

zunehmen.DieskannlangfristigauchzuhöherenBildungsabschlüssenführen.

Brüche, wie sie z.B. durch den Schulformwechsel entstehen können, können

reduziertwerden,jeweiterdasdreigliedrigeSchulsystemflexibilisiertwird.

DurchdenAufbauderOberschulenunddasAuslaufenvonHaupt-undReal-

schulensowiedemstetigenAufwuchsderbeiden IntegriertenGesamtschulen

sind keine präzisenAussagen über die Entwicklung der Übergänge von den

GrundschulenandieweiterführendenSchulenmöglich.LediglichfürdieSchul-

formGymnasiumist festzuhalten,dassseitdemSchuljahr2009/2010ca.drei

ProzentpunktewenigerSchülerinnenundSchüleraufdieseSchulformwechseln.

DieskönnteaberebenfallsmitdemgestiegenenAngebotgymnasialerAusbil-

dungszweigeanOberschulensowiedemAufbauderIGSzusammenhängen.Im

Schuljahr2012/2013wechseltemit37,7%derhöchsteAnteilanSchülerinnen

undSchülervonderGrundschuleaufdasGymnasium.Dieswarauch inden

Schuljahren2010/2011und2011/2012derFall.SeitdemSchuljahr2011/2012geht

einViertelallerSchülerinnenundSchülerzuOberschulen.DergeringsteAnteil

anKindernwechseltnachderGrundschuledirektaufdieHauptschule (siehe

AbbildungD2);wobeizubeachtenist,dassdieSchulformHauptschulebereits

rückläufig ist. Jedochwechseltenauch imSchuljahr2009/2010–alsesnoch

keineAlternativendurchIntegrierteGesamtschulenoderOberschulengab–mit

15,8%diewenigstenSchülerinnenundSchüler aufdieHauptschule. Fürdas

Schuljahr2013/2014istdieVerteilunginetwakonstantzudenJahren2011/2012

und2012/2013.DieskönnteeinHinweisdaraufsein,dasssichnachEinführung

derOberschuleunddemweiterfortschreitendenAufbauderIGSdieStrukturder

VerteilungderSchülerinnenundSchüleraufdieSchulformenstabilisierthatund

sichindieserFormeinpendelnwird.

d allgemeinbildende schulen

Abbildung D3: Übergang von der Grundschule auf weiterführende Schulen** im Landkreis Stade,

Anteil Schülerinnen und Schüler in Prozent

45

40

35

30

25

20

15

10

5

0

2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014

Grundschule–Hauptschule Grundschule–Oberschule Grundschule–Realschule Grundschule–Gymnasium

Grundschule–IntegrierteGesamtschule

Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),DateiD12.1(aufAnfrage)

*Quelle:NiedersächsischerLandtag,Drucksache17/1070

**ohneWaldorfschulen,dieKGS-ZweigesinddenjeweiligenSchulformenzugeordnet.

15,6

43,9

40,5

13,3

39,440,4

6,8 5,6

25

18,3

37,3

13,7

4,2

26,2

16,1

37,7

15,8

4,8

24,8

16

37,1

14,5

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86 87

EinWechselvonderFörderschuleaufdieallgemeinbildendeSchulekommtnur

äußerstseltenvor.FürdenbetrachtetenZeitraumlassensichkeineÄußerungen

zumöglichenTrendstreffen.

Abbildung D3.1.3: Quote* der Übergänge von Förderschulen** an allgemeinbildende

Schulen nach Schuljahr

2,5

2

1,5

1

0,5

0 2010/2011 2011/2012 2012/2013

LandkreisStade Niedersachsen

*QuoteberechnetanhandderAnzahlallerFörderschüler/innenimvorigenSchuljahr

**ohneSchülerinnenundSchülerderFörderschulengeistigeEntwicklung

Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,DateiD12.4b

SchulformwechselinderSekundarstufeI(7.–9.klasse)EinSchulformwechselisteinBruchinderBildungsbiografieeinesMenschen.Im

BildungsmonitoringdienenDatenüberSchulformwechselzwischender7.und

9.KlassealsIndikatorfürdieHäufigkeitvonBrüchenimBildungsverlauf.Auch

dieWechselindenKlassenstufenfünfundsechssindBrüche.Dafürliegenaber

bisherkeineamtlichenDatenvor.

Schuljahr2010/2011 Schuljahr2011/2012 Schuljahr2012/2013

wechsel LKStade Niedersachsen LKStade Niedersachsen LKStade Niedersachsen

Gymnasium->Realschule 3,4 3,4 1,9 3,2 1,9 3,2

Realschule->Hauptschule 6,3 7 7 6,9 6,7 7,7

Hauptschule->Realschule 0,1 0,4 0,6 0,4 0,3 0,4

Realschule->Gymnasium 0,2 0,2 0,2 0,3 0,1 0,3

*ohneFörderschulen

Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen,Hannover,DateiD12.3(aufAnfrage)

ImVergleichderSchuljahreisterkennbar,dassimLandkreisStadeindenSchul-

jahren2011/2012und2012/2013derAnteilderjenigenSchülerinnenundSchüler,

dievomGymnasiumabgeschultwerden,deutlichgeringerist,alsnochinden

d allgemeinbildende schulen

1,6

2,2

1,1

1,61,9 2,1

Abbildung D3.2: Schulformwechsel in der Sekundarstufe I* (7. – 9. Klasse), Landkreis Stade und Niedersachsen,

Anteil Schülerinnen und Schüler in Prozent

D.3.2

Eswirddeutlich,dassdiemeistenSchülerinnenundSchülernachoderwährend

derGrundschuleaufdieFörderschulenwechseln.NochzueinemgeringenAnteil

wechselnSchülerinnenundSchülerauchvonderHauptschulebzw.demHaupt-

schulzweigderKooperativenGesamtschulezurFörderschule.

ImVergleichzumLandNiedersachsenistdieQuoteanÜbergängernaufFörder-

schuleninetwagleichhoch.

Abbildung D3.1.1: Quote* der Übergänge von den allgemeinbildenden Schulen an Förder-

schulen** im Landkreis Stade und in Niedersachsen nach Schuljahr

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0 2010/2011 2011/2012 2012/2013

LandkreisStade Niedersachsen

*QuoteberechnetanhandderAnzahlallerFörderschüler/innenimSchuljahr

**ohneSchülerinnenundSchülerderFörderschulengeistigeEntwicklung

Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,DateiD12.4a

HinsichtlichdesMerkmalsGeschlechtunterscheidensichdieWertefürNieder-

sachsenunddenLandkreisStade.ImLandkreisistdieQuotederÜbergängean

FörderschulenbeiMädchenimVergleichzudenJungenhöher.

Abbildung D3.1.2: Quote* der Übergänge von den allgemeinbildenden Schulen an För-

derschulen** im Landkreis Stade und in Niedersachsen nach Schuljahr und Geschlecht

12

10

8

6

4

2

0 2010/2011 2011/2012 2012/2013

männlichLandkreisStade weiblichLandkreisStade

männlichNiedersachsen weiblichNiedersachsen

*QuoteberechnetanhandderAnzahlallerFörderschüler/innenimSchuljahr

**ohneSchülerinnenundSchülerderFörderschulengeistigeEntwicklung

Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,DateiD12.4a

d allgemeinbildende schulen

Eswirddeutlich,dassdie

meistenSchülerinnenund

Schülernachoderwährend

derGrundschuleaufdieFör-

derschulenwechseln.

8,4

6,67,2

8,47,7 7,3

7,56

5,6

10,1

7,8

9,98,4

7,7 7,58,4

7,7 7

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88 89

kLASSENIMMANENT:

DerSprachförderunterricht

findetwährenddesnormalen

unterrichtsinnerhalbder

klassestatt.

am Schulunterricht teilnehmen zu können. Nicht verbrauchte Mittel wurden

zweckgebundenindasJahr2014übertragenundermöglichendieFortsetzung

derSprachfördermaßnahmen.NebendieserFormderSprachförderungsetztsich

auchdieNiedersächsischeLandesschulbehördeimRahmendervorschulischen

Sprachförderungein.

BeiderUmsetzungderSprachförderungausBuT-MittelnarbeitenimLandkreis

vieleAkteurezusammen.DasAmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulendesLand-

kreisesStadeorganisiertundkoordiniertdieMaßnahmen.Sprachförderungwird

meistdurchLehrkräftederVolkshochschulendurchgeführtunddieSchulenim

Landkreis stellendieRäumlichkeiten zurVerfügung.NachderBedarfsabfrage

an allen Schulen wird dieAnzahl der förderbedürftigen Kinder sowie mögli-

cheSchwerpunktzentren–alsoSchulenmitbesondersvielenförderbedürftigen

SchülerinnenundSchülern–ermittelt.DieMitarbeiter/innenderBildungsträger

lernen inGesprächenzurSprachstandsfeststellungdieKindervorOrtkennen

undermittelndenindividuellenFörderbedarf.ObdieSprachförderunginGrup-

penoderalsEinzelunterrichtstattfindet,hängtvondenindividuellenGegeben-

heitenvorOrtab(z.B.HomogenitätderGruppe,Anzahlderförderbedürftigen

SchülerinnenundSchüler).DaderFörderunterrichtfürdiemeistenSchülerinnen

undSchüleranihrerSchulestattfindet,teilweiseauchklassenimmanent,istes

ihnenmöglich,vorodernachderFördermaßnahmeanihrem«normalen»Unter-

richtteilzunehmenundsoinihrerKlassengemeinschaftzubleiben.

DieSprachförderungrichtetsichnachdenindividuellenBedürfnissenderKinder

undfindetinGruppenoderalsEinzelförderungstatt.DieFörderungkannfort-

laufenderfolgen,bisdieSprachkenntnisseeinNiveauerreichthaben,mitdem

dieSchülerinnenundSchüleramUnterrichtteilnehmenkönnen.

VonNovember2011bis31.12.2013wurdean37SchulenSprachförderungim

Umfangvoninsgesamt10.961Unterrichtsstundenerteilt.Gefördertwurden243

KinderundJugendliche.DurchschnittlichhatjederSchüler/jedeSchülerin135

Unterrichtsstundenerhalten,wobeiderFörderbedarfüberdieZeitzugenom-

menhat(LandkreisStade,AmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen2014).In

etwasovieleJungen(119)wieMädchen(124)habendieSprachförderungim

betrachtetenZeitrauminAnspruchgenommen.78

78LandkreisStade(2014c)

d allgemeinbildende schulen

BeiderUmsetzungderSprach-

förderungausBuT-Mitteln

arbeitenimLandkreisviele

Akteurezusammen.

DieSprachförderungrichtet

sichnachdenindividuellen

BedürfnissenderKinderund

findetinGruppenoderals

Einzelförderungstatt.

Jahrenzuvor.77DemgegenüberliegendieniedersächsischenWertenahezuun-

verändertumdreiProzent.DerAnteilderSchülerinnenundSchüler,dievonder

Realschule auf die Hauptschulewechseln, liegt konstant um sieben Prozent.

Dies könnte einHinweis darauf sein, dass zwar die Kinder nach der vierten

Klasse zunächst nicht auf die Hauptschule wechseln, diese Entscheidung im

späterenSchulverlaufaberkorrigiertwird.

AufwärtswechselfindeningeringemUmfangstatt.InabsolutenZahlenliegensie

imLandkreisStadezwischeneinemund17(MaximumimSchuljahr2011/2012,

WechselvonderHauptschuleaufdieRealschule)SchülerinnenundSchülernpro

SchuljahrundWechsel.Zuberücksichtigenist,dassAufwärtswechselingröße-

remUmfangnachAbschlussder10.KlasseerfolgenundsichvieleKinderund

Jugendlichedannz.B.fürdenBesuchderSekundarstufeIIentscheiden.ImLand-

kreisStadebieteninsbesonderedieberufsbildendenSchulendafüreineVielzahl

anMöglichkeiten(vgl.KapitelE).

Empfehlungen:• Übergängesolltengutvorbereitetwerden.

• Das implementierteKonzeptder regionalenÜbergangsgestaltungsollteer-

haltenwerden.

SprachförderunganallgemeinbildendenSchulenDieBeherrschungderdeutschenSpracheisteinegrundlegendeVoraussetzung

fürdieTeilhabeanunsererGesellschaft,fürdenVerlaufdesBildungswegesso-

wiefürgelingendeIntegration.ImUnterschiedzurSprachbildungrichtetsichdie

SprachförderungnuranausgewählteKinderundJugendliche,beideneneinen

Sprachförderbedarffestgestelltwurde.SprachförderungerfolgtinderRegelau-

ßerhalbdesUnterrichts.

FürdenvorliegendenBerichtkannaufeigeneDatenzurSprachförderungzu-

rückgegriffenwerden.ImRahmendesBildungs-undTeilhabepaketsnachdem

Sozialgesetzbuch IIhatderBundnebendenallgemeinenLeistungendesPa-

ketszusätzlichundzeitlichbegrenztaufdieJahre2011bis2013Sondermittel

bereitgestellt.DiesevomLandNiedersachsendemLandkreisweitergereichten

Sondermittelwurdenhieru.a.fürSprachfördermaßnahmeneingesetzt.Eswur-

de festgestellt, dass im Landkreis Stade ein großer Bedarf für Sprachförder-

maßnahmen für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sowie für

KinderaussozialerVerarmungbesteht.EinsolcherBedarfwurdeauchvonder

SteuerungsgruppedesProjekts«LernenvorOrt»,dieindieÜberlegungenein-

bezogenwurde,bestätigt.AlsgeeigneteMaßnahmewurdenflächendeckende,

offene,altersübergreifendeSprachkurseinZusammenarbeitmitTrägernwiez.B.

Volkshochschulen für Kinder und Jugendlichemit Sprachdefiziten angesehen.

DieseKinderund JugendlichensollendadurchdieMöglichkeiterhalten,aktiv

77LandkreisStade(2012)

d allgemeinbildende schulen

D.4

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90 91

DiesepositivenRückmeldungenführtenimVerlaufderZeitauchzusteigenden

Anmeldungen (Abb. D4.2). Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Schuljahr

2013/2014zumZeitpunktderErstellungdiesesBildungsberichtsnochnichtab-

geschlossenist.«MittlerweilekommenauchKinder,diealphabetisiertwerden

müssen,wasimRahmenderSprachförderungnichtzuleistenist.»(ebd.).

Abbildung D4.3: Schulform der geförderten Schülerinnen und Schüler

Grundschule

SekundarstufeI

Förderschule

Quelle:LandkreisStade,

AmtfürWirtschaft,Verkehrund

Schulen(2014)

AusAbbildungD4.3gehthervor,dassderGroßteildergefördertenSchülerinnen

undSchülerwährendderGrundschulzeit(49%)oderwährenddesBesuchesder

SekundarstufeI(44%)unterrichtetwird.

Empfehlungen:OhneausreichendeDeutschkenntnissekönnenKinderdemUnterrichtnurschwer

folgen.DadurchkanneszuBrücheninderSchullaufbahnoderzugeringerem

Bildungserfolgkommen.VordemHintergrundderBildungsstrategieistesinsbe-

sonderemitBlickaufdenLeitgedanken«JederEinzelnehatdieMöglichkeitei-

neroptimalenFörderung»sowiedenLeitzielen«Persönlichkeitsentwicklungund

eigenständigeLebensführungfördern»und«Bildungsangebotinhaltlichsichern

und ausbauen»wichtig, die Sprachförderung für KindermitMigrationshinter-

grundbeizubehalten.DieskönnteindenHandlungsfeldernÜbergänge gestalten

undBildungsqualitäteinSchwerpunktsein.

• SprachförderungfürKindermitMigrationshintergrundsollteeinhoherStellenwert

beigemessenwerden.DabeiistdieZusammenarbeitmitderNLSchBsehrwichtig.

ZunehmendwerdenlautRückmeldungenauchKinderzurSprachförderungan-

gemeldet, die zunächst zu alphabetisieren sind. Diese Kinder ziehen erst in

denspäterenKlassenstufen indieBundesrepublikDeutschlandundhaben in

ihrenHerkunftsländernevtl.nursehrgeringeSchulbildungerfahrenoderandere

Schriftsprachengelernt(z.B.Kyrillisch,Arabisch).

• In diesem Zusammenhang sollte mit dem regionalen Grundbildungszent-

rum80zusammengearbeitetwerden.

80AufgabederregionalenGrundbildungszentrenistes,vorOrtzusätzlichzudenbe-

reitsbestehendenKursangebotenderErwachsenenbildungweiterezielgruppengerechte

BildungsangebotefürMenschenmitDefizitenbeimLesenundSchreibenzuentwickeln

undsiezurTeilnahmezumotivieren.

d allgemeinbildende schulen

49+44+749

7

44

Abbildung D4.1: Herkunftsländer der geförderten Schülerinnen und Schüler

120

100

80

60

40

20

0

Quelle:LandkreisStade,AmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen(2014)

AbbildungD4.1zeigtdieStaatsangehörigkeitderKinder.DiegefördertenSchüle-

rinnenundSchülerkommenaus39unterschiedlichenLändern.Gefördertwerden

KindermitMigrationshintergrund.Dabeiistmaßgeblich,obdieElternauseinem

anderenLandnachDeutschlandzugezogensind.DasDatumdesZuzugswirdnicht

erfasst.AuchKindermitdeutscherStaatsangehörigkeitkönnengefördertwerden.In

diesenFällenistdasHerkunftslandderKinderDeutschland,dasderElternliegtim

Ausland.MaßgeblichfürdieFörderungsinddieSprachkenntnissederKinder.

Proportionalbetrachtet,machenSchülerinnenundSchülerausPolendiegrößte

Gruppeaus.AuchausderTürkei,AlbanienundRusslandkommenvieleKinderund

Jugendliche.AusdenanderenNationenwerdenüberwiegendzweiKindergefördert.

DaherwurdenalleanderenNationenzusammengefasst.InderRegelkorrespondiert

dieMuttersprachederKindermitderStaatsangehörigkeit.Beidenzehndeutschen

gefördertenKinderngebenvieran,DeutschalsMuttersprachezusprechen.

AuspersönlichenGesprächenmitdenSprachförderkräften,denSchulleitungen

unddenLehrerndergefördertenSchülerinnenundSchülerergabsichfolgendes

einheitlichesMeinungsbild:«DieAkzeptanzundWertschätzungderDozentinnen

undDozentenderVolkshochschulenhatstetigzugenommen.DerBedarfistim

LaufederdreiJahregrößergeworden».79

Abbildung D4.2: Geförderte Schüler/innen im Schuljahr

160

140

120

100

80

60

40

20

0 2011/2012 2012/2013 2013/2014

Quelle:LandkreisStade,AmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen(2014)

79LandkreisStade(2014c)

d allgemeinbildende schulen

10Deutschland

15Russland

21Albanien

27Türkei

74Polen

99andere

AuspersönlichenGesprächen

mitdenSprachförderkräften,

denSchulleitungenundden

LehrerndergefördertenSchü-

lerinnenundSchülerergab

sichfolgendeseinheitliches

Meinungsbild:«DieAkzeptanz

undWertschätzungderDo-

zentinnenundDozentender

Volkshochschulenhatstetig

zugenommen.DerBedarfist

imLaufederdreiJahregrößer

geworden»

90

152 157

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92 93

DieAbbildungverdeutlicht,dass imLandkreisStadedeutlichmehrSchülerin-

nenundSchülereinenRealschulabschlusserwerbenals inNiedersachsen.Es

gibtabervorOrtwenigerAbsolvent/innenmit(Fach-)Hochschulreife.DieWerte

fürHauptschulabschlüsseundAbsolvent/innenohneHauptschulabschluss81ent-

sprechensich.EineähnlicheEntwicklungkonnteauchimletztenBildungsbericht

fürdasJahr2010beobachtetwerden.

Im Jahr 2012 haben fast 51% der Frauen einen Realschulabschluss an einer

allgemeinbildendenSchuleerworben.Dasist imVergleichzumJahr2011eine

SteigerungumsechsProzentpunkte.DerAnteilderweiblichenAbsolventinnen

mit(Fach-)Hochschulreifeistgesunken.82

Bemerkenswert istdieAbnahmedesAnteilsohneHauptschulabschluss inner-

halbderGruppedernichtdeutschenSchülerinnenundSchülerimVergleichder

Jahre2011und2012.83Essollteunbedingtweiterbeobachtetwerden,obsich

dieserTrendfortsetzt.

Auch an den berufsbildenden Schulen können allgemeinbildendeAbschlüsse

erzieltwerden.ImLandkreisStadesindalleFormenberuflicherGymnasienmit

AusnahmedesberuflichenGymnasiumsAgrarwirtschaftvorhanden.Daherkann

einbreitesfachlichesSpektrumindenSchwerpunktfächernderOberstufegebo-

tenwerden.DiefolgendeAbbildungzeigtdieVerteilungimLandkreisStadefür

dieJahre2010bis2012.

Abbildung D5.3: Allgemeinbildende Schulabschlüsse nach Art des Abschlusses 2010-2012

1.400

1.200

1.000

800

600

400

200

0

Quelle:LSKN-Online(2014)TabelleK3050612undK3002520

81NachderKMK-DefinitionsindJugendlicheohneSchulabschlussdieSchülerinnen

undSchüler,dieeineallgemeinbildendeSchuleohneAbschlussverlassenundnicht

direktimAnschlusseineandereallgemeinbildendeSchulebesuchen(Niedersächsischer

Landtag,Drucksache17/868).

82Quelle:LSKN-Online(2014)TabelleK3002520

83Quelle:LSKN-Online(2014)TabelleK3002520

d allgemeinbildende schulen

BemerkenswertistdieAbnah-

medesAnteilsohneHaupt-

schulabschlussinnerhalbder

Gruppedernichtdeutschen

SchülerinnenundSchülerim

VergleichderJahre2011und

2012.

Auchandenberufsbildenden

Schulenkönnenallgemein-

bildendeAbschlüsseerzielt

werden.

AllgemeinbildendeSchule

AllgemeinbildendeSchule

AllgemeinbildendeSchule

BerufsbildendeSchule

BerufsbildendeSchule

BerufsbildendeSchule

Hochschul-/Fachhochschulreife Realschulabschluss Hauptschulabschluss OhneHauptschulabschluss

560

1.16

4

393

113

440 59

6

165

957 11

46

328

132

465 525

114

639

1198

337

117

510

447

98

2010 2011 2012

SchulabschlüsseanallgemeinbildendenSchulenAnallgemeinbildendenSchulenkannderHauptschulabschluss,derRealschulab-

schluss(allgemeinunderweitert),dieFachhochschul-unddieallgemeineHoch-

schulreifeerlangtwerden.AnhandderAbschlussquoten,auchunterBerücksich-

tigungderAbgängeohneHauptschulabschluss,sindu.a.Rückschlüsseaufden

StandunddieEntwicklungdesregionalenBildungsstandesmöglich.

60

50

40

30

20

10

0

2000 2005 2009 2010 2011 2012

Quelle:LSKN-Online(2014)TabelleK3002520undK3002519

DieAbschlüsseanallgemeinbildendenSchulenhabensichseitdemletztenBil-

dungsbericht positiv entwickelt. Der Hochpunkt (Peak) im Jahr 2011 bei den

Hoch-undFachhochschulabschlüssenistaufdendoppeltenAbiturjahrgangzu-

rück zu führen. Trotzdem haben auch im Jahr 2012 27,9% der Schülerinnen

undSchülereinen(Fach-)Hochschulabschlusserworben.ImVergleichzumJahr

2010entsprichtdieseinerSteigerungvon2,8Prozentpunkten.DieQuoteder

RealschulabschlüsseistaufeinemvergleichbarenNiveauwie2010,dieQuote

derHauptschulabschlüsseistdemgegenüberleichtrückläufig.Schülerinnenund

SchülerohneHauptschulabschlussverbleibenbei5,1%.DieseDatendeckensich

auchmitdemBefunddesTrendsausdenZensus-Daten(vgl.KapitelA).Somit

hatsichderTrenddessteigendenBildungsniveausderBevölkerungbestätigt.

60

50

40

30

20

10

0 LandkreisStade Niedersachsen LandkreisStade Niedersachsen

2011 2012

Quelle:LSKN-Online(2014)TabelleK3002520

d allgemeinbildende schulen

D.5

Hochschul-/Fachhochschulreife

Realschulabschluss

Hauptschulabschluss

OhneHauptschulabschluss

Abbildung D5.1: Verteilung der Abschlüsse an den allgemeinbildenden Schulen im Landkreis Stade in Prozent 2000-2012

50,1 52,2

Abbildung D5.2: Verteilung der Abschlüsse nach Art des Abschlusses an allgemeinbildenden Schulen im Landkreis Stade

und Niedersachsen 2011 und 2012 in Prozent

37,742,5

27,932,5

44,440,2

52,347,3

12,7 12,4 14,7 14,7

Hochschul-/Fachhochschulreife

Realschulabschluss

Hauptschulabschluss

OhneHauptschulabschluss

5,1 5,1 5,54,9

43,3

54

44,452,3

27,9

14,7

5,15,15,16,9

15,5

23,6 25,1

12,717,6

1018,121,8

12,318,725,7

37,7

DieAbschlüsseanallgemein-

bildendenSchulenhabensich

seitdemletztenBildungsbe-

richtpositiventwickelt.

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94 95

Aufgeteilt in die allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen wird deutlich,

dass an den berufsbildenden Schulen des Landkreises ein konstant hoher An-

teil der Schülerinnen und Schüler eine Hochschulzugangsberechtigung erreicht.

Diese Beobachtung traf bereits im letzten Bildungsbericht zu. Ausschlaggebend

ist vor allem die im Vergleich zu Niedersachsen hohe Quote der Fachhochschul-

abschlüsse im Landkreis Stade (vgl. Originaldatenquelle), die in die Gesamtbe-

trachtung positiv einfließen und somit die Gesamtquote erhöhen.

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Betrachtet man die Anteile der Abschlüsse nach allgemeinbildenden und berufs-

bildenden Schulen wird deutlich, dass diese in den Jahren 2010 bis 2012 relativ

konstant geblieben sind. Der Hochpunkt (Peak) bei den Hoch- und Fachhochschul-

abschlüssen an allgemeinbildenden Schulen im Jahr 2011 ist durch den doppelten

Abiturjahrgang zu erklären. Dadurch liegt der Anteil dieses Abschlusses an den

berufsbildenden Schulen entsprechend niedriger. Die Anteile der Real- und Haupt-

schulabschlüsse, die an berufsbildenden Schulen erworben werden, sind leicht

rückläufig. Demgegenüber steigen sie an den allgemeinbildenden Schulen an.

Diese Entwicklung ist weiterhin zu beobachten, könnte sich hier doch eine rück-

läufige Entwicklung für das schulische Übergangssystem abzeichnen.

Empfehlung:Die Daten zeigen, dass viele Schülerinnen und Schüler an den berufsbildenden

Schulen einen (Fach-)Hochschulabschluss erwerben. An den allgemeinbildenden

Schulen erwerben prozentual betrachtet weniger Schülerinnen und Schüler eine

(Fach-)Hochschulreife als im niedersächsischen Durchschnitt.

• In einem ersten Schritt ist herauszufinden, worin die Ursachen für die niedrige-

ren Abschlussquoten an Gymnasien bzw. allgemeinbildenden Sek II-Schulen

liegen. Mögliche Ursachen könnten andere Möglichkeiten der Schwerpunkt-

setzung in der Oberstufe sowie der Besuch der Oberstufe in drei anstelle von

zwei Jahren sein.

d allgemeinbildende schulen

Abbildung D5.6: Anteile der Abschlüsse nach allgemeinbildender und berufsbildender Schule 2010-2012 im Landkreis Stade

56

44

67,3

32,7

55,6

44,4

66,1

33,9

68,6

31,4

72,8

27,2

70,4

29,6

74,2

25,8

77,5

22,5

AllgemeinbildendeSchule

AllgemeinbildendeSchule

AllgemeinbildendeSchule

BerufsbildendeSchule

BerufsbildendeSchule

BerufsbildendeSchule

Hochschul-/Fachhochschulreife Realschulabschluss Hauptschulabschluss

Quelle: LSKN-Online (2014) Tabelle K3050612 und K3002520, Berechnung Bildungsbüro Landkreis Stade

2010 2011 2012

Es wird deutlich, dass im Landkreis Stade an den berufsbildenden Schulen vie-

le Schülerinnen und Schüler einen allgemeinbildenden Abschluss erzielen. Im

Zeitverlauf hat die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die an berufsbildenden

Schulen eine Hochschulzugangsberechtigung erreichen, zugenommen. Demge-

genüber hat die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die einen Hauptschul-

abschluss machen, abgenommen. An dieser Stelle sollte darauf hingewiesen

werden, dass auch der erfolgreiche Abschluss einer dualen Ausbildung in der

Regel zum Erwerb des Realschulabschlusses führt.

Aus der Bildungsregion kam die Rückmeldung, genauere Daten zur Anzahl und

zum Anteil der Schülerinnen und Schüler zu erhalten, die im Landkreis Stade

insgesamt die Schulen (allgemeinbildende und berufsbildende) mit einer (Fach)

Hochschulreife/Abitur verlassen. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit

(Fach)Hochschulreife/Abitur hat insgesamt im Landkreis Stade zugenommen. Im

Jahr 2011 wirkt sich der doppelte Abiturjahrgang auf die Absolventenzahlen aus.

Erfreulich ist, dass auch der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit (Fach)Hoch-

schulreife an allen Absolvent/innen im Zeitraum von 2010 bis 2012 zugenommen

hat und aktuell bei 24,63% liegt.

2010 2011 2012

LK Stade Nds. LK Stade Nds. LK Stade Nds.

Schüler/innen mit (Fach)Hochschulreife 1.010 44.532 1.626 63.492 1.149 49.315

Schüler/innen insgesamt im jeweiligen Abschlussjahrgang 5.315 205.724 5.480 217.853 5.050 200.174

Anteil Schüler/innen mit (Fach)Hochschulreife 19,0% 21,6% 29,7% 29,1% 22,8% 24,6%

Quelle: LSKN-Online (2014) Tabelle K3050612 und K3002520

Der deutliche Anstieg der Quote der Schülerinnen und Schüler mit (Fach)Hoch-

schulreife im Landkreis Stade im Jahr 2011 ist auf den doppelten Abiturjahrgang

zurück zu führen.

30

25

20

15

10

5

0 2010 2011 2012

d allgemeinbildende schulen

Abbildung D5.4: Schüler/innen mit (Fach) Hochschulreife/Abitur an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen insgesamt

im Landkreis Stade und Niedersachsen, 2010-2012, absolut und Anteil an allen Schüler/innen im Abschlussjahrgang in Prozent

Im Zeitverlauf hat die Anzahl

der Schülerinnen und Schü-

ler, die an berufsbildenden

Schulen eine Hochschulzu-

gangsberechtigung erreichen,

zugenommen.

Landkreis Stade

Niedersachsen

Quelle:

LSKN-Online (2014) Tabelle

K3050612 und K3002520

19

29,67

22,7521,64

29,14

24,63

Abbildung D5.5: Quote (Fach) Hochschulreife/Abitur an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen insgesamt

im Landkreis Stade und Niedersachsen, 2010-2012

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96 97

mittagsstatt.DerGanztagsbetriebkannaufvierTageinderWochebeschränkt

werden.AnoffenenGanztagsschulenmeldensichdieSchülerinnenundSchüler

fürdieTeilnahmeamGanztagsangebotan.SiesinddannfüreinSchulhalbjahr

odereinvollesSchuljahrzurTeilnahmeverpflichtetundkönnensichnachAb-

laufdiesesZeitraumeswiedervomGanztagsangebotabmelden.AlleGanztags-

schulen sollen eine pädagogische Konzeption für denAufbau desGanztages

vorweisen.DerBesuchvonGanztagsschulenistinNiedersachsenfreiwillig.Die

GestaltungderGanztagsschulenistineinemRunderlassdesKultusministeriums

vom16.03.2004geregelt.85

NationaleForschungsergebnisseausderStudiezurEntwicklungvonGanztags-

schulen(StEG)–eineempirischeLängsschnittstudiemiteinerfürdieBundes-

republikrepräsentativenStichprobe–sindzudemErgebnisgekommen,dass

in Ganztagsschulen vor allem das Sozialverhalten, die Schulnoten und die

SchullaufbahnvonKindernundJugendlichenpositivbeeinflusstwerden.Dabei

istesentscheidend,dassdieKinderundJugendlichenmöglichstfrühzeitigund

regelmäßigandenGanztagsangeboten teilnehmenunddiesüberdieneunte

Klassehinaus.86«DamitKinderdieGanztagsangebotelangfristignutzen,istes

wichtig,dasssiefreiwilligteilnehmenunddieAngebotealsqualitativhochwer-

tigwahrnehmen.[…]DauerhafteTeilnahmekannauchdazuführen,dasssichUn-

gleichgewichtebeiderBildungsteilhabeverringern.[…][So]ermöglichtdieGanz-

tagsschuleKindernausbildungsfernenFamilieneherdenZugangzumusischer

undsportlicherBildung.»87DiesbautherkunftsbedingteUnterschiedezwischen

denSchülerinnenundSchülernabundträgtzueinerverstärktenChancengleich-

heitbei.ObundinwieweiteineGanztagsschulezudenbeschriebenpositiven

individuellenEntwicklungenführt,hängtmaßgeblichvonderQualitätderAnge-

boteabundkannsomitzwischeneinzelnenSchulensehrunterschiedlichsein.

ImHinblickaufdasHandlungsfeldBildungsqualitätistesvonzentralerBedeu-

tung,dieaußerunterrichtlichenAngeboteandenGanztagsschulenimLandkreis

StadegenauzuüberprüfenundaufeinehoheQualitätzuachten.Qualitätspara-

metersindz.B.«derPartizipationsgradderSchülerinnenundSchüler,derBezug

dervermitteltenInhaltezurLebensweltunddiePassungderAnforderungenan

diespezifischenKompetenzendereinzelnenLernenden.»88

ImBildungsbericht 2014 ist es erstmalsmöglich,Aussagen über dieArt und

dieAnzahl vonGanztagsschulen im Landkreis Stade zu treffen.Die örtlichen

Ganztagsschulensind teilgebundene (Oberschulen/Gesamtschulen)undoffene

(GrundschulenundGymnasien)Ganztagsschulen.

85NiedersächsischesKultusministerium2004:http://www.mk.niedersachsen.de/portal/

live.php?navigation_id=1842&_psmand=8,letzterAbruf:8.1.2014

86Fischer(2012)

87ebd.

88ebd.

d allgemeinbildende schulen

NationaleForschungsergeb-

nisseausderStudiezur

EntwicklungvonGanztagsschu-

len(StEG)–eineempirische

Längsschnittstudiemiteinerfür

dieBundesrepublikrepräsenta-

tivenStichprobe–sindzudem

Ergebnisgekommen,dassin

Ganztagsschulenvorallemdas

Sozialverhalten,dieSchulnoten

unddieSchullaufbahnvon

KindernundJugendlichenposi-

tivbeeinflusstwerden.

Schulkindbetreuung/GanztagsschulenAuchaußerhalbdesUnterrichts lernenKinderund Jugendliche.DieseFormen

desnon-formalenundinformellenLernensvollziehensichz.B.imRahmender

NachmittagsbetreuungoderanGanztagsschulen.ImvorliegendenKapitelwer-

dendaherDatenzurArtundHäufigkeitderNachmittagsbetreuungfürKinder

undJugendlicheinKindertagesstätten(Hortbetreuung), inTagespflegeundzu

denGanztagsschulenvorgestellt.

DasSGBVIII(Kinder-undJugendhilfegesetz)schaffteinerechtlicheGrundlage,

nachderfürKinderundJugendlicheimschulpflichtigenAltereinbedarfsgerech-

tesAngebotanPlätzeninKindertageseinrichtungenoderinKindertagespflege

vorzuhaltenist.DabeihandeltessichumeinergänzendesAngebot,beidem

ein Mittagessen eingenommen werden kann, «sofern nicht durch die Schule

einentsprechendesAngebotgesichert ist».84Bereits imBildungsbericht2012

wurde erläutert, dass diese gesetzlichen Vorgaben zu ihrer Umsetzung einer

Bemessungsgrundlage bedürfen.Was heißt z.B. «bedarfsgerecht» undworan

wird es bemessen? Für den Landkreis Stade werden die Plätze, die für die

NachmittagsbetreuungvonSchulkindernvorgehaltenwerden,durchdenKinder-

tagesstättenbericht ermittelt.Aufgrundder erhobenenZahlen zudenKindern

inderfrühkindlichenBildungundBetreuungwirdhochgerechnet,wiesichdie

vorzuhaltendenPlätzefürSchulkinderzukünftigentwickelnwerden.

MitdemweiterenAusbauderGanztagsschulenstelltsichdieFrage,obsichdie

außerunterrichtlicheBetreuungvonKindernundJugendlichenimschulpflichti-

genAlterzukünftigverstärktausdenKindertageseinrichtungenundderTages-

pflegezurückziehenundstattdessendurchdieSchulenbetriebenwerdenwird.

Allerdingsbleibtabzuwarten,wiedieBetreuunginFerienzeitenundRandzeiten

durchdieSchulegeregeltwerdenwird.

GanztagsschulenGanztagsschulensolltenmehrseinalsSchulen,dieeineBetreuungamNachmit-

tagsicherstellen.Vorallemdasnon-formaleundinformelleLernenkanninden

außerunterrichtlichenAngebotenverstärktstattfinden.

EsgibtunterschiedlicheFormenvonGanztagsschulen.Unterschiedenwirdzwi-

schengebundenen,teilgebundenenundoffenenGanztagsschulen.Gebundene

Ganztagsschulenhabeneine füralleSchülerinnenundSchülerverpflichtende

SchulzeitauchandenNachmittagen.AngebundenenGanztagsschulenfindet

derUnterricht rhythmisiert statt, dasheißt, dass sowohl vormittags als auch

nachmittagsUnterrichtstattfindet.EbensofindenauchamVormittagaußerun-

terrichtlicheAngebotestatt.Meistgibteseine längereMittagspausemitwei-

terenMöglichkeiten,Kursangebotezubesuchen.AnteilgebundenenGanztags-

schulen istdieTeilnahmeanderNachmittagsbetreuung für alleSchülerinnen

undSchülerverpflichtend.AußerunterrichtlicheAngebotefindenzumeistnach-

84Münderetal.(2009,S.254)

d allgemeinbildende schulen

D.6MitdemweiterenAusbauder

Ganztagsschulenstelltsich

dieFrage,obsichdieaußer-

unterrichtlicheBetreuungvon

KindernundJugendlichenim

schulpflichtigenAlterzukünf-

tigverstärktausdenKinder-

tageseinrichtungenundder

Tagespflegezurückziehenund

stattdessendurchdieSchulen

betriebenwerdenwird.

D.6.1

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98 99

Kindertagespflegevorgehaltenwerdenmüssen.Durchdieaktuellebildungspo-

litische Entwicklung auf Landes- und Bundesebene und den damit einherge-

hendenweiterenAusbauderGanztagsschulenkannesaberlangfristigzueiner

VerschiebungderInanspruchnahmekommen,sodassmehrSchülerinnenund

SchülerinGanztagsschulenbetreutwerden.

Empfehlungen:EineganztägigeBetreuungvonKindernsolltenachhohenQualitätsansprüchen

erfolgen.NationaleForschungsergebnissehabendiepositivenEffektevonGanz-

tagsschulen gezeigt, allerdings nur dann, wenn die Qualität stimmt und der

GanztagsunterrichtregelmäßigundübereinenlangenZeitraumerfolgt.

• DieErrichtungundWeiterentwicklungvonGanztagsschulensolltevordem

HintergrundderempirischbelegtenpositivenEffekteaufdieEntwicklungder

SchülerinnenundSchülerunterstütztwerden.

• Die Ganztagsschulen im Landkreis Stade könnten zusammenmit denAk-

teuren der Bildungsregion empirisch die Qualität ihrer Ganztagsangebote,

dieOrganisationdesSchulalltagesunddieUmsetzungderpädagogischen

KonzeptionimSchulalttagüberprüfen.EntsprechendeErhebungsinstrumente

sindinanderenKommunendesBundesprojektes«LernenvorOrt»entwickelt

wordenundkönntenandieörtlichenGegebenheitenangepasstwerden.

• EinpartnerschaftlichesVerhältnisvonLehrpersonalundpädagogischenFach-

kräften(z.B.Schulsozialarbeiter/innenoderErzieher/innenanGanztagsschu-

len)istanzustreben.

BildungshausVorallemindenGemeindenundSamtgemeinden, indenenderRücklaufder

jüngerenBevölkerungzunimmtunddieältereBevölkerungansteigt,könnenBil-

dungshäusereinesinnvolleInvestitionsein,umdieöffentlicheDaseinsvorsorge

füralleKinderzusichern.BildungshäuserkönneninstitutionelleBildungs-und

BetreuungsaufträgeerfüllenundgleichzeitigeinLern-undLebensortsein.Vor

demHintergrund der strategischen Ziele der Bildungsregion ist vor allem im

HandlungsfeldÜbergänge gestaltendasPotenzialvonBildungshäusernzuerken-

nen.DerÜbergangzwischenzweiBildungsinstitutionenwirdfürdieKinderer-

leichtert,wennsiedenOrtschonkennenundganzselbstverständlichmitgröße-

renSchulkinderngemeinsameinBildungshausbesuchthaben.Zudemkannder

ÜbergangganzaktivvonbeidenInstitutionengestaltetundbegleitetwerden.

AuchdieZusammenarbeitzwischenderaufnehmendenundderabgebendenIn-

stitutionkannverbessertwerden.DerAufbaueinesgemeinsamenBildungs-und

ErziehungsverständnissesunddieWertschätzungfürdiejeweilsandereProfes-

sionkönnengefördertwerden.AuchübereineKombinationvonMehrgeneratio-

nenhausundBildungshaussolltenachgedachtwerden.SokönntenSynergieef-

fekteentstehen,BildungimLebensverlaufkannaneinemOrtumgesetztwerden

undderÜbergangvomErwerbslebenindenRuhestandkannbegleitetwerden.

d allgemeinbildende schulen

D.7VorallemindenGemeinden

undSamtgemeinden,inde-

nenderRücklaufderjünge-

renBevölkerungzunimmt

unddieältereBevölkerung

ansteigt,könnenBildungs-

häusereinesinnvolleInvesti-

tionsein,umdieöffentliche

Daseinsvorsorgefüralle

Kinderzusichern.Bildungs-

häuserkönneninstitutionelle

Bildungs-undBetreuungsauf-

trägeerfüllenundgleichzeitig

einLern-undLebensortsein.

Abbildung D6.1: Schulen mit und ohne Ganztagsangebot im Landkreis Stade,

Stand 10.12.2013

45

40

35

30

25

20

15

10

5

0

Grundschulen(ohneAußenstellen) allgemeinbildendeweiterführendeSchulen

davonoffeneGanztagsschule davonteilgebundene/offeneGTS

Quelle:NiedersächsischeLandesschulbehörde,AußenstelleCuxhaven(2013);Landkreis

Stade,AmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen;BildungsbüroLandkreisStade(2013)

DieAbbildung zeigt, dass im Landkreis Stade über zwei Drittel aller weiter-

führendenSchuleneinGanztagsangebotvorhält.BeidenGrundschulen istes

nur knapp die Hälfte aller Schulen.Auffällig ist, dass die offenen Ganztags-

grundschulen fast ausschließlich in den Hansestädten Buxtehude und Stade

vorkommen(vgl.Abb.D1).DieHansestadtBuxtehudehatflächendeckenddie

offeneGanztagsschuleindenGrundschuleneingeführt.AuchinderSamtgemein-

deHorneburgsindzweivondreiGrundschulenGanztagsschulen.Diesspiegelt

dieheterogeneTrägerstrukturimLandkreisgebietwieder.Eventuellistauchder

BedarfanBetreuungsangebotenindenStädtengrößer.EineVermutungisthier,

dassindenStädtenhäufigerbeideElterneinerBeschäftigungnachgehen.Über

dieAnzahlderimGanztagunterrichtetenSchülerinnenundSchülersindbisher

keineDatenvorrätig.

SchulkindbetreuunginkindertagesstättenundkindertagespflegeZumStichtag1.März2011wurden1.613Kinderzwischensechsund14Jahrenin

Kindertagesstättenbetreut.Davonwaren38KinderüberneunJahrealt.Daraus

ergibtsicheineBesuchsquotebeidenSechs-bisunterNeunjährigenvon15,5%

undbeidenüberNeunjährigenvon0,5%.89

DemKindertagesstättenberichtdesLandkreisesStadesindaktuellereDatenzu

entnehmen.

ImBildungsbericht 2012wurde ausführlich ausgeführt, dass für Schülerinnen

und Schüler, die nicht an Ganztagsschulen betreut werden, im Rahmen des

gesetzlichenAuftragesausreichendBetreuungsplätzeinKindertagesstättenund

89LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2013),

LSKN-Online,TabelleK2300221

d allgemeinbildende schulen

43

28

19 21

D.6.2

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100 101

Die mathematisch-naturwissenschaftlich-technische Bildung hat im Landkreis

StadeeinegroßeBedeutung.Hintergrund fürdieAktivitäten imMINT-Bereich

ist zum einen der bundesweit festzustellende Fachkräftebedarf, der auch für

denLandkreisStadezubeobachtenist.90ZumanderenistdieSogwirkungder

MetropoleHamburg fürqualifizierteFachkräftehiereinbesonderer regionaler

Einflussfaktor.GleichzeitigsindzahlreicheUnternehmenaustechnischenBran-

cheneinregionalesStrukturmerkmal.

InnerhalbdesBundesprojektes«LernenvorOrt»wirddeshalbdasZielverfolgt,

mehrNachwuchskräftefürnaturwissenschaftlich-technischeBerufezugewinnen.

ImRahmenderin2013entwickeltenBildungsstrategie(vgl.KapitelI)istdieses

ZielindasHandlungsfeldFachkräfte sichernintegriert.

DaherlegtdieserBildungsberichteinenSchwerpunktaufdieDarstellungdieses

Bereichs.MINT-Bildungwirdseitlängeremvorallemandenallgemeinbildenden

SchulenimRahmenvonProjekten,ArbeitsgemeinschaftenoderSchwerpunktset-

zunginderFächerwahldurchgeführt.AuchaußerunterrichtlicheVeranstaltungen

indenFerien,wiez.B.dieHerbstakademieinStade,gehörenzurMINT-Bildung

underfahrengroßenZulauf.InnerhalbderSchulenspieltdieTeilnahmeamWett-

bewerb«Jugendforscht»einegroßeRolle.DieörtlichenSchulenkonntenhier

inderVergangenheitmehrfachErfolgeerzielen.DieMINT-Bildungumfasstdaher

sowohlformalealsauchnon-formaleundinformelleBildung.

DieinderRegionvorhandenenRessourcenzurFachkräftesicherungindenMINT-

Berufensollenverstärktundeffektivergenutztwerden.Naturwissenschaftlich-

90DerregionaleHandlungsdruckindiesemZusammenhangistaufKreisebenezurzeit

quantitativnichtnachweisbar,lässtsichaberausderdemografischenEntwicklung

sowieausderÜbertragungbundesweiterZahlenundTrendsmutmaßen.LautMINT-

Herbstreport2013fehltenimSeptember2013bundesweit121.000MINTler(Akademiker,

Experten,Spezialisten)(MINT-Herbstreport2013,InstitutderdeutschenWirtschaftKöln,

www.iwkoeln.de).

EXkuRS:MINT-BILDuNG

InderHansestadtBuxtehudeundimStadtteilHahlederHansestadtStadegibt

esjeweilseinBildungshausmitGrundschuleundKindertagesstätte.Auspersön-

lichenGesprächenmitderSchulleitungundderLeitungderKindertagesstätte

inHahle,sowieauseinerErhebungdesBildungsbürosimBereichÜbergangs-

managementKita–GrundschulekonnteneinheitlichpositiveRückschlüssezu

dieserFormderZusammenarbeitgezogenwerden.EinBildungshausWischhafen

istinPlanung.DasProjektwurdeimSeptember2013beiderBildungskonferenz

desLandkreisesvorgestellt.

Empfehlungen:• DieSchaffungvonBildungshäusernsolltevorangetriebenwerden,dasich

hoheSynergieeffektebildenkönnen.

• BildungshäusersolltenaktivdieÜbergängezwischenKindertagesstätteund

Schule gestalten und begleiten. Hierfür sollte ein gemeinsames Bildungs-

und Erziehungsverständnis zwischen Lehrenden und pädagogischen Fach-

kräftensowieeinÜbergangskonzeptentwickeltwerden.

• DieQualitätderBildungshäusersolltedurchregelmäßigeEvaluationenüber-

prüftundweiterverbessertwerden.

d allgemeinbildende schulen

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102 103

UmdieMINT-Bildungnachhaltigweiterzuentwickeln,sindpädagogischeFach-

kräftedieSchlüsselpersonen.DeshalbsindMotivation,InformationundFortbil-

dungvonpädagogischemFachpersonalvonzentralerBedeutung.DurchInforma-

tionundWissenstransfersetztsichdasBildungsbürodafürein,dasssichErzieher/

innendurchdieStiftung«HausderkleinenForscher»91ausbildenlassen,ummit

denKindern in der Kindertagesstätte zu experimentieren. In der Grundschule

werden Lehrer/innen für die Fortbildung imRahmendes Projektes «Klasse(n)

kisten»derTelekom-Stiftungmotiviert,umdieKlassenkistenimSachunterricht

einsetzenzukönnen.FürnaturwissenschaftlicheLehrkräfteinderSekundarstufe

IundIIwurdemitUnterstützungderregionalenWirtschafteineFortbildungzum

Thema«Faserverbundwerkstoffe-CFK»konzipiertunddurchgeführt.

BeiallenAktivitätenwirdbesonderesAugenmerkdaraufgelegt, insbesondere

MädchenalsTeilnehmerinnenzugewinnen,umihrInteressefürtechnischeBe-

rufeundStudiengängezusteigernunddamit langfristigdenFrauenanteil im

MINT-Bereichzuerhöhen.

ImFolgendenwerdendieEntwicklungenimBereichderMINT-BildungimLand-

kreisStadevorgestellt.DerAufbauorientiertsichdabeiamlebensbegleitenden

Lernen.SoweitDatenzurVerfügungstehen,wirddieAusgangslagevorProjekt-

beginnzahlenmäßigdurchAngabenzumSchuljahr2009/2010dargestellt.

MINT-BildunginkindertagesstättenInKindertagesstättenistdieMINT-BildungindenAlltagintegriert.VieleKinder-

tagesstättenimLandkreisStadebietenbesondereProjekteundAktivitätenan,

umdieKinderfürNaturwissenschaftenundTechnikzubegeistern.Darüberhin-

auskanneszubesonderenSchwerpunkten,z.B.imRahmenderpädagogischen

Konzeption,kommen.Sokönnenz.B.inWorkshopsoderthemenbasiertenAr-

beitswochenMINT-Experimentedurchgeführtwerden.

ImLandkreisStadegibtesfünfWaldkindergärten(sieheKapitelC).Diesebeson-

dereFormderpädagogischenArbeitlegteinenSchwerpunktaufdieBewegung

inderNaturunddasLebenmitderNatur.DieKinderderWaldkindergärtenerle-

bendenKindergartentagimWald,wosiesichmitNaturmaterialienbeschäftigen

undihrLernumfelddieNaturist.SomitisthiereinbesondererSchwerpunktauf

die naturwissenschaftliche Bildung gelegt. In diesem Bildungsbericht werden

diejenigenFormenderMINT-Bildung inKindertagesstättendargestellt, fürdie

Datenvorliegen.

91LokalesNetzwerkistdieIHKStade–MINTelligenzElbe-Weser

exkurs mint-bildung

technischeBerufesindnichtnurdieakademischqualifiziertenIngenieurberufe,

sondernauchdiezahlreichenhandwerklich-technischen(Akademiker,Spezialis-

tenundExperten)Berufe,diedurchdentechnischenFortschritterhöhteAnfor-

derungenanBerufsanwärterstellen.

Die Fähigkeiten und Kompetenzen nachwachsender Generationen stellen Po-

tenziale dar, die stärker so gefördert werden sollten, dass das Interesse für

naturwissenschaftlicheundtechnischeThemenfrühzeitiggewecktwirdundsich

damitdieBeteiligunganderAuswahlentsprechenderfachlicherSchwerpunkte

indenSchulenundHochschulenerhöht.Hierüberwirderwartet,dassdieEnt-

scheidungfürMINT-BerufemittelfristigsteigtundsodemdrohendenFachkräfte-

mangelentgegengewirktwerdenkann.

EinewichtigeregionaleRessource,diebishernochzuwenigberücksichtigtwird,

ist das Expertenwissen inUnternehmenundHochschulen.WeiteresPotenzial

stecktimErfahrungswissenvonFachleutenindernachberuflichenPhase.

UmdasZiel,dienachwachsendeGeneration frühzeitig für technisch-naturwis-

senschaftlicheThemenzuinteressierenundmehrSchülerinnenundSchülerfür

naturwissenschaftlich-technischeFächerzugewinnen,initiierte,entwickelteund

erprobtedasBildungsbüroverschiedeneAngebotefürSchülerinnenundSchü-

ler,aberauchfürLehrkräfte.DadurchsolltesowohlforschendesLerneninden

naturwissenschaftlichenUnterrichtintegriertalsauchregionaleaußerschulische

Ressourcenverstärktgenutztwerden.

ImLandkreisStadewerdenAngebotefüralleAltersgruppenvorgehalten.Dabei

ergänzensichdieAkteureinihrenAngeboten.

ImRahmendesBildungsmonitoringswurdedieEntwicklungderinitiiertenMaß-

nahmen erfasst und dokumentiert. Die weitere Entwicklung der Maßnahmen

wirddannmittelfristigdeutlichwerden.AuchdieÜberprüfungihrerangestrebten

AuswirkungaufdieWahlnaturwissenschaftlicherSchwerpunkteinderSekundar-

stufeIIwirdmittelfristigmöglichsein.

DurchgemeinsamesEngagementallerAkteuredesMINT-BereichessollenAnge-

botefüralleAltersstufensichergestelltwerden.

FürGrundschulenundSchulenderSekundarstufe IwurdenExperimentier-AGs

entwickeltunderprobt.DasKonzeptbeinhaltetdieImplementierungvonMINT-

PatenanSchulen.FürdieSchüler/innenderSekundarstufeIundIIentwickelten

underprobtendieregionalenHochschuleninStadeundBuxtehudeimAuftrag

des Bildungsbüros Schülerforschungsprojekte. Diese finden anNachmittagen,

Wochenendenundz.T.indenFerienstatt.IndiesenProjektenwerdenErfahrun-

genmitderVerarbeitungvontechnischenMaterialien(CFK)undVerfahrenswei-

sen(Mechatronik)vermittelt.KooperationenzwischenSchulenundtechnischen

Ausbildungsbetriebenwurdenangeregtundbegleitet.

exkurs mint-bildung

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104 105

DiefolgendeAbbildung(Abb.MINT2)zeigt,dassdieTeilnehmerzahlenjenach

Fortbildungsangebotstarkvariieren.

DieAnzahlderteilnehmendenKindertageseinrichtungenhatsichvon2010bis

2013kontinuierlichvonneunauf39erhöht.

Einführungs-workshop Vertiefungsworkshop

Wasser Luft Sprudelgas Mathe AkustikLicht,Far-ben,Sehen

Technik(nurfürHort)

Strom+Energie

2010 18

2011 13 28 27

2012 24 21 6 32 23 18 3

2013 21 12 10 7 4 11

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

Der Einführungsworkshop Wasser ist obligatorisch. Hier hat sich die Anzahl

der Teilnehmer/innen leicht erhöht. Der Vertiefungsworkshop Sprudelgas und

derVertiefungsworkshopLuftwurdenseit2011durchgängigbesucht.Esistzu

erkennen, dass jeweils die Teilnehmer/innen des Einführungsworkshops auch

dieVertiefungsworkshopsLuftundSprudelgasbesuchen.ImJahr2012wurden

erstmalsVertiefungsworkshopsinMathematikundAkustikangebotenundvon

32,bzw.23Teilnehmer/innenbesucht.DerVertiefungsworkshopLicht,Farben,

SehenwurdeimJahr2012von18Teilnehmer/innenbesuchtundimJahr2013

vonsieben.DarüberhinauswurdenWorkshopszurTechnikangeboten,ande-

nenabernurHort-Mitarbeiter/innenteilnehmenkonnten,sowieeinWorkshop

zuStromundEnergie,derwenigergutbesuchtwurde.Umgutqualifiziertzu

sein(obligatorischerEinführungsworkshop+Vertiefungsworkshops),bedarfes

mehrererFortbildungen.DiehohenTeilnehmerzahlenzeigendies.Dieerhobe-

nenDatenzeigenaußerdem,dassinallen(Samt-)Gemeinden–mitAusnahme

vonDrochtersen–KindertagesstättenanFortbildungenteilgenommenhaben.In

BuxtehudehabenbisherzweiKitasteilgenommen,jedochhatnureinevonih-

nenaucheinenVertiefungsworkshopbesucht.DiesistgemessenanderZahlder

BuxtehuderKindertagesstättenwenig.Dieverbleibenden39Kindertagesstätten

habenregelmäßigauchdieVertiefungsworkshopswahrgenommen.

Empfehlungen:• Essollteweiterhinerhobenwerden,welcheKindertagesstätteninwelchemUm-

fangandenFortbildungenderStiftungHaus der kleinen Forscherteilnehmen.

• DieErfassungvonFortbildungenderStiftungHaus der kleinen Forscherkann

nur ein ersterAusschnitt sein.Weitere, fürdiesenBereich relevante, Fort-

bildungenimBereichderFrühkindlichenBildung,BetreuungundErziehung

solltenerhobenwerden.

Abbildung MINT 2: Teilnehmer/innen an Fortbildungen «Haus der kleinen Forscher» 2010-2013 nach Art der Fortbildung

exkurs mint-bildung

HausderkleinenForscherAuchdieZertifizierungzum«HausderkleinenForscher»unterstreicht,dasseine

KindertagesstätteeinbesonderesInteresseannaturwissenschaftlich-technischer

Bildunghat.DieIHK-StadeistKooperationspartnerderStiftungHaus der kleinen

Forscher 92undfördertKindergärten,dieKinderforschendundentdeckendan

PhänomenedesAlltagsheranführenwollen.Das lokaleNetzwerk IHK-Stade–

MINTelligenzElbe-WeserorganisiertThemenworkshops,beidenenErzieher/in-

nensichfürdasgemeinsameExperimentierenmitdenKindernweiterbilden.Im

LandkreisStadenehmeninsgesamt41von116Kindertagesstätten,also35,3%,

an Fortbildungen imRahmenHaus der kleinen Forscher teil. 106 Erzieher/innen

haben an einer Fortbildung imRahmendesProgramms teilgenommen. Jeder

Kindergarten,derteilnimmt,erhälteinenForscherkoffermitExperimentierkarten.

SiebenKindertageseinrichtungendesNetzwerksIHKStade(gesamterKammer-

bezirk) wurden bisher als Haus der kleinen Forscher ausgezeichnet. Aus dem

LandkreisStadeistdiesdieWichtelburginAgathenburg,diealseinzigedieser

EinrichtungenimJanuar2014auchrezertifiziertwurde.

Abbildung MINT 1: Teilnehmer/innen und teilnehmende Kindertageseinrichtungen an

Fortbildungen des «Haus der kleinen Forscher» 2010-2013

140

120

100

80

60

40

20

0 2010 2011 2012 2013

Teilnehmergesamt TeilnehmendeKitasgesamt

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

Seit2010istdieAnzahlderTeilnehmeranFortbildungenderStiftungHaus der

kleinen Forschergestiegen.DiehöchstenTeilnehmerzahlengabesimJahr2012.

Im Jahr2010wurden insgesamtzweiWorkshops,2011bereitsachtund2012

sogar16Workshopsangeboten.

92»DieStiftung«HausderkleinenForscher»verankertdiealltäglicheBegegnungmit

Naturwissenschaften,MathematikundTechnikdauerhaftundnachhaltiginallenKitas

undGrundschuleninDeutschland.DamitsetztsiesichfürbessereBildungschancenvon

MädchenundJungenindengenanntenBereichenein.DieStiftungbietetpädagogi-

schenFachkräftenmitkontinuierlichenFortbildungeninstarkenlokalenNetzwerken,mit

vielfältigenMaterialienundAnregungenpraxisnaheUnterstützung.Elternundweitere

Bildungspartnerwerdendabeieinbezogen.Das«HausderkleinenForscher»wecktBe-

geisterungfürnaturwissenschaftlichePhänomeneundtechnischeFragestellungenund

trägtlangfristigzurNachwuchssicherungderentsprechendenBerufsfelderbei.”(Stiftung

HausderkleinenForscher2014:http://www.haus-der-kleinen-forscher.de/de/ueberuns/

die-stiftung/?L=xnsyntzmj).

ImLandkreisStadenehmen

insgesamt41von116

Kindertagesstätten,also

35,3%,anFortbildungen

imRahmenHaus der kleinen

Forscherteil.

Seit2010istdieAnzahlder

TeilnehmeranFortbildungen

derStiftungHaus der kleinen

Forschergestiegen.

exkurs mint-bildung

18

9

68

18

127

31

65

39

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106 107

derAnzahlderGrundschulenimLandkreisStadesinddieTeilnehmerzahlenfür

denEinführungsworkshopalsehergeringeinzuschätzen.

MINT-AGsIm Landkreis Stade können neben dem Unterricht im Ganztagsbereich, bzw.

imAG-Bereich der GrundschulenMINT-AGs durchgeführtwerden. Die Themen

derAGssinddabeiäußerstvielfältig.BenanntwerdenvondenGrundschulen

Schach,Experimentieren/naturwissenschaftlicheProjekte,PC-Führerschein,PC-

AG(Fotobuch),Mathematik,Chemie-Projekt,Mikroskopieren,UmweltundMini-

Phänomenta.

AmhäufigstenfindensichindenGrundschulendieAGsSchach,PC-Führerschein,

UmweltundMathematik.SiewerdenregelmäßigüberdieSchuljahre2009/2010

bis2013/2014hinwegangeboten.

An sechs ausgewähltenGrundschulen des Landkreiseswurden in den Schul-

jahren2010/2011und2011/2012zusätzlicheExperimentier-AGsvonMINT-Paten

durchgeführt.MINT-PatensindMenschenmitnaturwissenschaftlich-technischen

Berufen.SiekönnenExperimentier-AGs imGanztagsbetriebderSchulen (bzw.

AG-Bereich) anbieten, aber auch Projekttage mit Experimenten aus den Be-

reichenMathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik bereichern. Die

MINT-PatenwurdenimbenanntenZeitraum(entsprichtdererstenFörderphase

des Projektes «Lernen vor Ort») vom Bildungsbüro des Landkreises für ihre

Tätigkeitqualifiziert.DasBildungsbürohateinenOrganisationsleitfadenfürEx-

perimentier-AGsinSchulenentwickelt,derInteressiertenzumHerunterladenzur

Verfügungsteht.AußerdemvermitteltdasBildungsbüroMINT-PatenanSchulen,

diesonstkeineExperimentier-AGsanbietenkönnten.

Abbildung MINT 4: Teilnehmer/innen an Experimentier-AGs an Grundschulen,

Schuljahr 2009 / 2010-2013 / 2014

700

600

500

400

300

200

100

0 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14

Teilnehmer/innen davonMädchen

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

Insgesamthat sichdieAnzahlderTeilnehmer/innen zwischen2009/2010und

2013/2014erhöht.NachAuslaufenderFörderungdurchdasBildungsbüroistdie

Ansechsausgewählten

GrundschulendesLandkreises

wurdenindenSchuljahren

2010/2011und2011/2012

zusätzlicheExperimentier-AGs

vonMINT-Patendurchgeführt.

MINT-PatensindMenschenmit

naturwissenschaftlich-

technischenBerufen.

SiekönnenExperimentier-AGs

imGanztagsbetriebder

Schulen(bzw.AG-Bereich)

anbieten,aberauchProjekttage

mitExperimentenausden

BereichenMathematik,

Informatik,Naturwissen-

schaften,Technikbereichern.

103

exkurs mint-bildung

• InZukunftsollteerhobenwerden,obundinwelchemUmfangdievermittel-

tenLerninhalte(Experimente)indenKindertagesstättenangewandtwerden.

Sokönnteüberprüftwerden,obderAufwandderSchulungenimVerhältnis

zumErtragsteht.

• FortbildungenderStiftungHaus der kleinen Forscherwerdennochnichtflä-

chendeckend inAnspruch genommen. Zum jetzigen Zeitpunkt haben erst

KindertagesstättenausneunderelfKommunenanentsprechendenFortbil-

dungenteilgenommen.

MINT-BildunginGrundschulenIndenGrundschulenimLandkreisStadegibtesverschiedeneMöglichkeiten,ne-

bendenobligatorischenUnterrichtsinhalten,spezielldieMINT-Bildungzufördern.

HausderkleinenForscherDieStiftungHaus der kleinen ForscherhatihreFrühbildungsinitiativefürKinder-

gärten auf dieGrundschulen erweitert. Die IHK-Stade ist seit 2012 eines der

ModellnetzwerkefürdasProjekt«Sechs-biszehnjährigeKinder».EinigeGrund-

schulen haben an kostenlosen Fortbildungender Stiftung teilgenommen.Die

vermitteltenInhaltesindfürGrundschullehrkräftedieselbenwiefürErzieher/in-

nen.DieangewendetenExperimentesindjedochetwasanspruchsvoller.Primär

gehtesindenFortbildungendarum,zuvermitteln,dassdasforschendeKindim

MittelpunktdesGeschehensstehtundnichtderzuvermittelndeLehrinhalt.Es

bleibtdenSchulenundLehrkräftenfreigestellt,obsiedieExperimenteinden

Unterricht(z.B.Sachunterricht)einfließenlassenoderinderNachmittagsbetreu-

unganwenden.ImLandkreisStadehaben19SchulenTeilnehmer/innenzuden

Workshopsentsandt.InsgesamtsindbiszumStichtag31.01.201436Lehrkräfte

geschultworden.AusneuenvonelfKommunenhabenSchulenteilgenommen.

ZwölfTeilnehmer/innenhabendenobligatorischenEinführungsworkshopTech-

nikbesucht,davonneunimJahr2012.

Abbildung MINT 3: Teilnehmer/innen an Fortbildungen «Haus der kleinen Forscher»

für Grundschulen, 2012-2013 nach Art der Fortbildung

Einführungsworkshop Vertiefungsworkshops

Technik Akustik MathematikStrom+Energie Wasser

Licht,Far-ben,Sehen

Teilnehmer/inneninsge-samt

2012 9 9 5 - - - 23

2013 3 - - 5 11 2 21

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

ImJahr2012wurdenVertiefungsworkshopszudenThemenAkustikundMathe-

matikangeboten,dievon14Teilnehmer/innenbesuchtwurden. Im Jahr2013

wurdenVertiefungsworkshopszuStromundEnergie,WassersowieLicht,Far-

ben,Sehenangeboten.Daranhaben18Personenteilgenommen.Gemessenan

exkurs mint-bildung

37

258

133180

363276

575

316

154

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108 109

EinzelneKistenwarenschonanvielenSchulenvorhandenunddas Interesse

anweiterenKistenunddenzugehörigenFortbildungenerfreulichhoch.Durch

VermittlungdesBildungsbüroswurdensechsGrundschulkollegienmitderKiste

«SchwimmenundSinken»fortgebildetundausgestattet,sowiezweiKollegien

mitderKiste«Schall».EinigeGrundschulenschaffendieKlassenkistenmitHilfe

eingeworbenerSpendenan,umdenSchüler/inneneigeneExperimentiererfah-

rungenzuermöglichen.

Empfehlungen:MINT-BildunginGrundschulenkanndazubeitragen,dassdieKindernaturwis-

senschaftlich-technischesInteressefrühentwickeln.

• Essollteüberprüftwerden,obundinwelchemUmfangdiegeschultenLehr-

kräftedieExperimentedes«HausderkleinenForscher»imUnterrichtnutzen.

• Schulen sollten auch zukünftig bei der Einrichtung von Experimentier-AGs

unterstütztwerden.

MINT-BildungsollteimSchulprofilverankertwerden.

MädchenstelleneinebishernochnichtausreichendgenutztePotenzialgruppe

fürMINT-Fachkräftedar.

• DahersolltedererfreulichhoheMädchenanteilbeidenTeilnehmer/innender

Experimentier-AGsregelmäßigüberprüftwerden,umggf.rechtzeitiggegen-

steuernzukönnenoderUrsachen fürdenmöglichenRückgangderQuote

frühzeitigzuerkennen.

MINT-BildunginderSekundarstufeIInderSekundarstufeIwirdanvielenSchulenimLandkreisStadeMINT-Bildung

nebendemUnterrichtnachStundentafeldurchgeführt.WieindenGrundschulen

gibtesauchinderSekundarstufeIMINT-AGsimGanztagsbetrieb.ImSchuljahr

2009/2010gabesausschließlichandenGymnasienimLandkreisStadeExperi-

mentier-AGs.EinZieldesProjektes«LernenvorOrt»wares,Experimentier-AGs

auchandenanderenSchulformenzuimplementieren.DiesesZielwurdeerreicht.

800

700

600

500

400

300

200

100

0 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

Abbildung MINT 7: Experimentier-AGs in der Sekundarstufe I, Schuljahr 2009 / 2010 – 2013 / 2014

HRS/OBS

IGS/KGS

GY

Teilnehmer/innengesamt

exkurs mint-bildung

ZahlderteilnehmendenSchülerinnenundSchülerzunächststarkabgefallenvon

575imSchuljahr2011/2012auf276imSchuljahr2012/2013.Danachhatsich

dieAnzahlwiederleichterhöhtundliegtweiterhinüberdemAusgangswertvor

BeginnderUnterstützungdurchdasBildungsbüro.

DasZiel,beiderZusammensetzungderTeilnehmerzu50%Mädchenundzu

50%Jungenzuberücksichtigen,konnteannäherndumgesetztwerden.

Abbildung MINT 5: Anteil Mädchen in Experimentier-AGs in Grundschulen,

Schuljahr 2009 / 2010-2013 / 2014

55

50

45

40

35

30 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

DerAnteil der teilnehmendenMädchen konnte von 2011/2012 auf 2012/2013

trotz der insgesamt sinkendenTeilnehmerzahlen sogar gesteigertwerden. Im

Schuljahr2013/2014betrugderMädchenanteil49,6%.

klassenkistenInGrundschulenfindet formaleMINT-Bildungvorwiegend imFachSachunterricht

statt.DieQualitätderMINT-BildungistnebeneinergutenUnterrichtsversorgungmit

FachlehrkräftenauchvondersächlichenAusstattungmitUnterrichtsmaterialienund

Fachunterrichtsräumenabhängig.VieleGrundschulebauen«Klassenkisten»inden

Unterrichtein,umanpraktischenBeispielendieMINT-Bildungerlebbarzumachen.

AmBeispielder«Klasse(n)Kisten»93hatdasBildungsbüroimJanuar2012eine

Bedarfs-undBestandserhebungandenGrundschulendurchgeführt.Klassenkis-

tenenthaltenzueinemausgewähltenThemaalleMaterialienfürverschiedene

Versuchefür32Schüler.DieAbfragebezogsichauffolgendeKisten:Luftund

Luftdruck,SchwimmenundSinken,Schall,BrückenbauundStrom.

Abbildung MINT 6: Klassenkisten in Grundschulen, Stand: Januar 2012

Thema/Kiste(nicht)vorhanden keinBedarf Kistevorhanden anKisteinteressiert anFortbildunginteressiert

LuftundLuftdruck 6 20 10 8

SchwimmenundSinken 6 18 17 13

Schall 6 11 13 10

Brückenbau 6 17 12 10

Strom 6 8 16 10

93KlassenkistenI-IVdesSpectra-Verlags(http://www.spectra-verlag.de)

35,9

48,744,9

48,2 49,6

Quelle:LandkreisStade,

Bildungsbüro(2014)

exkurs mint-bildung

330

440

734

644673

587

4739 51

145

367

563

430

158

56

251

43

0

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110 111

sichimVergleichdesMädchen-AnteilsderSchuljahre2009/2010und2012/2013.

InbeidenSchuljahrenwarennurdievondenSchulenineigenerVerantwortung

gestaltetenExperimentier-AGsaktiv.

HerbstakademieImBereichdernon-formalenBildungkönnenSchülerinnenundSchülerinStade

ander«Herbstakademie»teilnehmen.SeitdemJahr2006treffensichwährend

einerWochederHerbstferienSchülerinnenundSchülerallerAlterstufeninder

Schule.BeiderHerbstakademiearbeitenvielederlokalenBildungsakteureHand

inHand.VorallemdieIHKStadesowiedieStaderGymnasien,dieIGSunddie

Jobelmannschule(BBSI)sindhierzunennen.Schul-undfächerübergreifendset-

zensichdieSchülerinnenundSchülerinfestgelegteninhaltlichenBlöckenmit

naturwissenschaftlich technischenProblemstellungen auseinander. Die Palette

derAngeboteistgroß.DieSchüler/innenkönnenzwischenverschiedenenAnge-

botenauswählen.VonRobotikkursenüberSeilebauenausToilettenpapierbis

zueinerintensivenVorbereitungaufdenSchülerwettbewerb«Jugendforscht»ist

vielesmöglich.BeiderAbschlussveranstaltungpräsentierendieSchüler/innen

ihreErgebnisseöffentlich.

DieZahlderTeilnehmerinnenundTeilnehmeristindenletztenJahrenkontinu-

ierlichgestiegen.

Abbildung MINT 9: Teilnehmer/innen der Herbstakademie

160

140

120

100

80

60

40

20

0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

Auffällig ist, dass es im Jahr 2011 einen starkenAnstieg der Teilnehmenden-

zahlengegebenhat. Im Jahr2011wardie IGSneuhinzugekommenunddas

Vincent-Lübeck-GymnasiumhatteimJahr2010pausiert.DadurchistderAnstieg

zuerklären.

BeiderHerbstakademiearbei-

tenvielederlokalenBildungs-

akteureHandinHand.

Schul-undfächer-

übergreifendsetzensichdie

SchülerinnenundSchülerin

festgelegteninhaltlichen

Blöckenmitnaturwissenschaft-

lichtechnischenProblem-

stellungenauseinander.

exkurs mint-bildung

WährenddererstenFörderphase (Schuljahre2010/2011-2011/2012)konnten in

denHaupt- und Realschulen, denOberschulen und den Gesamtschulen vom

BildungsbüroqualifizierteMINT-PatenfürdieExperimentier-AGsangefragtwer-

den.IndenSchuljahren2010/2011und2011/2012wurdendieseMINT-Patenan

ausgewähltenSchulenvomBildungsbürobezahlt.DieswurdevondenSchulen

genutzt.EinAnstiegderExperimentier-AGs indiesenSchulformen istdeutlich

sichtbar.AuchnachdererstenFörderphasevermitteltdasBildungsbüroMINT-

Paten. Die Nachfrage ist jedoch stark zurück gegangen. Dennoch sind auch

weiterhinExperimentier-AGsandenSchulformenHaupt-undRealschule,Ober-

schulesowieGesamtschuleaktiv.

ImSchuljahr2012/2013warenvorallem indenGymnasienExperimentier-AGs

starknachgefragt.AndenHaupt-undRealschulen,denOberschulensowieden

GesamtschulenwardieNachfragegeringer.Dieskönnteauchdamitzusammen

hängen,dassabdemSchuljahr2012/2013dieSchulenMINT-Patenselberbe-

zahlenmüssen.

DerAnteilderMädchenandenTeilnehmer/innenderMINT-AGsliegtkontinuier-

lichunter50%.IndenGrundschulenliegtderAnteilnochetwashöher(s.o.).

Dieskönntedadurcherklärtwerden,dassMädchenimGrundschul-Alterinder

RegelnochwenigerhinsichtlicheinerweiblichenGeschlechterrolle sozialisiert

sind. Der Verhaltensaspekt der Geschlechterrolle (Gender) wird im Laufe der

SozialisationgeprägtundwirdmitEintrittindiePubertätbesondersbetont.Da-

durchistesbesonderswichtig,naturwissenschaftlichesInteressebeiMädchen

schonfrühzeitigzuwecken.

Abbildung MINT 8: Anteil Mädchen in Experimentier-AGs in der Sekundarstufe I,

Schuljahr 2009 / 2010 – 2013 / 2014

50

45

40

35

30

25

20 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

DerAnteilderMädcheninnerhalballerExperimentier-AGsistseitdemSchuljahr

2009/2010gestiegen.ImSchuljahr2012/2013lagerbei44%.Daswarderbisher

höchsteWert.AktuellistderAnteilwiederauf36,1%gesunken.AusGesprächen

mitdenbeteiligtenSchulleitungenistdieRückmeldunggekommen,dasssich

dieSchulenwährenddergefördertenExperimentier-AGsAnregungenfürdieGe-

staltungdereigenenExperimentier-AGsholenkonntenundsoihreigenesAnge-

botabdemSchuljahr2012/2013Mädchen-affinergestaltenkonnten.Dieszeigt

DerAnteilderMädchenanden

Teilnehmer/innenderMINT-AGs

liegtkontinuierlichunter50%.

IndenGrundschulenliegtder

Anteilnochetwashöher(s.o.).

Dieskönntedadurcherklärt

werden,dassMädchenim

Grundschul-AlterinderRegel

nochwenigerhinsichtlicheiner

weiblichenGeschlechterrolle

sozialisiertsind.DerVerhalten-

saspektderGeschlechterrolle

(Gender)wirdimLaufeder

Sozialisationgeprägtundwird

mitEintrittindiePubertät

besondersbetont.Dadurchist

esbesonderswichtig,natur-

wissenschaftlichesInteresse

beiMädchenschonfrühzeitig

zuwecken.

exkurs mint-bildung

7483

9590 86

134 139 144

EinAnstiegderExperimentier-

AGsindiesenSchulformenist

deutlichsichtbar.

25,2

40,5

34,3

44

36,1

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112 113

Abbildung MINT 11: Teilnehmer/innen der Junior-Ingenieur-Akademie95 2011-2013,

gesamt und Mädchen (X/w)

2011/2012 2012/2013 2013/2014

7.klasse 26/7 26/8 26/13

8.klasse 26/7 26/8

9.klasse 26/7

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

DerAnteilderMädchenandenTeilnehmernder Junior-Ingenieur-Akademieist

kontinuierlichvon27%auf50%gestiegen.

CFk-LehrerfortbildungundCFk-kisteNebenAngeboten für Schülerinnen und Schüler gibt es für Lehrerinnen und

LehrerdieMöglichkeit,sichfürdieNutzungdesCFK-Werkstoffesfürforschendes

LernenfortzubildenundmitdiesemMaterialimUnterrichtzuarbeiten.CFKhat

imLandkreisStadeimFlugzeug-undBootsbau–unddamitauchfürdieBerufs-

orientierung–einegroßeBedeutung.Faserverbundwerkstoffegehörenzuden

MaterialienderZukunft,dasieeinzigartigeEigenschaftenbesitzen,dieandere

WerkstoffenichtodernichtindieserVielfaltaufweisen.

DasBildungsbürodesLandkreiseshatdarumimRahmendesBundesprojektes

«LernenvorOrt»dieCFK-ExperimentierkisteunddiezugehörigeLehrerfortbil-

dung entwickeln lassen. Experimentierkistenwerden bundesweit zu verschie-

denenThemenangeboten.AufgrundderhohenBedeutungderWerkstoffklasse

CFKwurde eine Experimentierkiste speziell für die regionalenBedarfe entwi-

ckelt.DennumdieseWerkstoffklasseerfolgreichnutzenbzw.ihreEinsatzbreite

erfassenzukönnen,sindumfangreicheKenntnissezurVielzahlderMaterialien

undihrerEigenschaftensowiezudenVerarbeitungsverfahrenerforderlich.

IndemzweitägigenSeminarwerdentheoretischeGrundkenntnissezuMateriali-

enundProzessendurchpraktischeAnwendunguntermauert.

DieFortbildungunddieCFK-KistesindaufdenEinsatzundzurDurchführung

vonVersuchenmitSchüler/innen imFachunterricht (Biologie,Chemie,Physik,

Technik)abKlasse5abgestimmt,aberauchzurGestaltungvonAGsoderPro-

jekttagengeeignet.EinBegleitordnermitVersuchsbeschreibungenundSachana-

lysenunterstütztdieVorbereitung.SeitMai2012wurden19KistenanelfSchu-

lendesLandkreisesvermittelt.21LehrerinnenundLehrerwurdenimUmgang

mitdemWerkstofffortgebildet.AnvierGymnasiensowieandenOberschulenin

Ahlerstedt,Himmelpforten,HorneburgundOldendorfundderHauptschuleund

RealschuleHohenwedel inStadeundderBBS IStade/Jobelmannschule steht

mindestenseineCFK-KistezurVerfügung.Obund inwieweitdieCFK-Kiste im

Unterrichtangewandtwird,istbishernichterfasstworden.

95DieTeilnehmer/innender7.KlassedesSchuljahres2011/2012besuchenimSchul-

jahr2012/2013die8.KlasseundimdarauffolgendenSchuljahrdie9.Klasse,usw.

exkurs mint-bildung

CFKhatimLandkreisStadeim

Flugzeug-undBootsbau–und

damitauchfürdieBerufsori-

entierung–einegroßeBedeu-

tung.Faserverbundwerkstoffe

gehörenzudenMaterialiender

Zukunft,dasieeinzigartigeEi-

genschaftenbesitzen,dieande-

reWerkstoffenichtodernicht

indieserVielfaltaufweisen.

Abbildung MINT 10: Themen und Betreuer/innen der Herbstakademie

16

14

12

10

8

6

4

2

0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

AnzahlThemen AnzahlBetreuer/innen

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

KorrespondierendzudenTeilnehmerzahlenistdieZahlderThemenunddie

ZahlderBetreuer/innenaufgrundder(erneuten)TeilnahmederIGSunddes

VLGgestiegen.Diesistinsoweitwichtigzuerwähnen,dahierdeutlichwird,

dassdasVerhältniszwischenTeilnehmendenundThemen/Betreuer/innenin

etwagleichgebliebenist.

DiebetreuendenLehrkräftebringensichwährendihrerFreizeitindieOrgani-

sationderHerbstakademiemitein.UmeineoptimaleBetreuungjederTeilneh-

merin/jedesTeilnehmerszugewährleisten,wäreeswünschenswert,nochan-

derePersonengruppenfürdieMitarbeitbeiderHerbstakademiezugewinnen.

EinesderhäufigstenThemenfürdieHerbstakademieist«RobotikmitLego

Mindstorms»,gefolgtvon«Jugendforscht»und«AutomatischeSteuerungeiner

Klappbrücke».DarüberhinauswerdenvieleweitereThemenbearbeitet.

Junior-Ingenieur-AkademieSeitFebruar2012gibtesamHalepaghen-GymnasiuminHansestadtBuxtehudeeine

Junior-Ingenieur-Akademie(JIA),dievonderTelekom-Stiftungakkreditiertist.94

ImKernderMINT-AusbildungstehteinWahlpflichtkurs«MINT»indenKlassen

7-9.ZieldesKursesistes,einenEinblickindieBerufswelteinesIngenieurszu

bekommen,wobeietwa50%derKursinhaltedurchKooperationspartner(Hoch-

schule21,AirbusStade,PFHGöttingen–CampusStade,TU-Hamburg-Harburg)

externunterrichtetwerden.ThemensindBauphysik,MobilitätmitdenSchwer-

punktenFlug-undKfz-TechniksowieMechatronikmitinformatisch-technischem

Schwerpunkt.

94vgl.http://www.telekom-stiftung.de/dts-cms/de/jia

exkurs mint-bildung

7

4

6

4 76

9 9 910 10

14 1413

11 11

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114 115

MINT-BildunginderSekundarstufeIIInderSekundarstufeIIfindetMINT-BildunghauptsächlichimRahmendesfor-

malenUnterrichtsstatt.DaherwerdenandieserStelleDatenzurWahlderfach-

lichenSchwerpunkteinderOberstufederGymnasienundderberufsbildenden

Schulenbetrachtet.DieBBSenimLandkreisStadebietenandereBildungsgänge

imRahmenderSchwerpunktsetzungMINTanalsdieallgemeinbildendenGym-

nasien.BiszumSchuljahr2012/2013konnteanderBBSIundderBBSBuxte-

hudeeineSchwerpunktsetzung imMINT-Bereicherfolgen.Seit demSchuljahr

2012/2013kannauchanderBBSIIIderSchwerpunktimMINT-Bereichgesetzt

werden.SeitdemSchuljahr2012/2013kannanderBBSBuxtehudezusätzlich

dieFachhochschulreifefürgewerblicheBerufeerlangtwerden,dieebenfallsdem

MINT-Spektrumzugeordnetwird.DieEntwicklungderSchülerzahlenistderfol-

gendenAbbildungzuentnehmen:

Abbildung MINT 12: Entwicklung der Schülerzahlen mit MINT-Schwerpunktsetzung im 11.

Schuljahrgang der berufsbildenden Schulen, gesamt und weiblich

120

100

80

60

40

20

0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014

Technik,Informatik,Agrarwirtschaft,Bio.-undUmwelttechnik,

zusätzl.FH-ReifegewerblicheBerufe

AnzahlBetreuer/innen

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

DerAnstiegderSchülerzahlenimSchuljahr2012/2013istdaraufzurückzuführen,

dassanderBBSIIIdieFachoberschuleAgrarwirtschaftsowieanderBBSBux-

tehudedieFachhochschulreifefürgewerblicheBerufeangebotenwurde.Doch

auch in den Schuljahren 2009/2010 bis 2011/2012 kam es zu einem leichten

AnstiegderSchülerzahlenimSchwerpunktbereichMINT.DieAnzahlderSchü-

lerinnenmitMINT-Schwerpunktsetzunghatsichnichterheblicherhöht.Anteile

werdenhiernichtberechnet,dadieGrundgesamtheitallerMINT-Schüler/innen

größtenteilsunter100Schüler/innenliegt.

BetrachtetmandieEntwicklungdesAnteilsderjenigenSchülerinnenundSchü-

lermit SchwerpunktMINT an allenSchülerinnenundSchülern der berufsbil-

dendenSchulen, zeigt sicheinAufwärtstrend. imSchuljahr2009/2010hatten

durchschnittlich9,5%derSchülerinnenundSchülereinenMINT-Schwerpunkt.

Im Schuljahr 2013/2014 schon 12,4%.DerAnstieg ist vor allem im Schuljahr

2012/2013von8,4%auf12%erfolgt.

AndenGymnasienundderElbmarschen-SchuleDrochtersenhatsichdieSchwer-

exkurs mint-bildung

MINTeressewecken–MINTalenteentdeckenEinProjekt,dasausderArbeitdesNetzwerkesMINThervorgegangen ist, ist

«MINTeressewecken–MINTalenteentdecken»–einProjektfürMINT-begeisterte

SchülerinnenundSchüler.

DemProjektliegtderGedankezugrunde,dassdieMINT-Fächer(Mathematik,In-

formatik,NaturwissenschaftenundTechnik)dieKernelementetechnischerInno-

vationbilden.IndiesenBereichenwerdendieIdeenvonmorgenentwickeltund

realisiert.DabeisindesvorallemdieFachkräfte,diemitihremEngagementund

ihrerPraxiserfahrungzumErfolgbeitragen.MitBlickaufdendemografischen

Wandelwirdjedochdeutlich,dasssichPolitik,WirtschaftundGesellschaftmehr

dennjeumdenFachkräftenachwuchskümmernmüssen.Dasgiltbesondersfür

denMINT-Bereich. Viel versprechende Potenziale dürfen hier nicht ungenutzt

bleiben.DieIHKStadeleitetdasProjektinKooperationmitdemBildungsbüro.

GemeinsamsolldieVerbindungzwischenSchuleundWirtschaftgestärktund

demFachkräftemangelkonstruktivundnachhaltigbegegnetwerden.

AlsPartner stehendemProjektdie folgendenUnternehmenzurSeite:Airbus

OperationsGmbH,Stade;AusbildungsverbundTechnik21(AVBTech21),Buxte-

hude;CheminovaDeutschlandGmbH&Co.KG,Stade;DowDeutschlandAnla-

gengesellschaftmbH,StadeundUnileverDeutschlandGmbH,Buxtehude.

Im Rahmen vonAktionstagen im Zeitraum Januar bis Juli 2014 bieten diese

BetriebeausgewähltenSchülerinnenundSchülernbesondereEinblickeinihren

Firmenalltag.SieermöglichendamitdenJugendlichen,dieUnternehmennäher

kennenzulernenunddievielfältigenPerspektivenimMINT-Bereichhautnahzu

erleben.DasProjektrichtetsichanSchülerinnenundSchüler,dieimLandkreis

Stadedie8.oder9.Klasse ineinerRealschule (oder einementsprechenden

Ober-bzw.Gesamtschulzweig)besuchenundbeiProjektbeginnmindestens14

Jahrealtsind.Damitsichergestelltist,dassnichtausschließlichdieSchülerinnen

undSchülermitdenbestenNotenandemProjektteilnehmen,sondernalljene,

dieInteresseannaturwissenschaftlichenZusammenhängenhaben,wurdendie

Lehrkräftegebeten,dierichtigenKandidatenfürdiesesProjektauszuwählen.

Im ersten Durchlauf konnten 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt

werden,davonzehnMädchen.VonSeitenderUnternehmenwurdemitgeteilt,

dassesdeutlichmehrBewerber/innenalsProjektplätzegab,wasaufeinhohes

InteressederSchülerinnenundSchülerschließenlässt.

Empfehlungen:• DieMöglichkeit,Experimentier-AGsanSek I-SchulenmitgeschultenMINT-

Patendurchzuführen,wirdnochnichtflächendeckendgenutzt.DieSchulen

solltenüberdenken,diesinihrnaturwissenschaftlichesKonzeptmitaufzu-

nehmenundsostärkerimCurriculumzuverankern.

• UmdieQualitätderBetreuungderSchülerinnenundSchülerbeiderHerbst-

akademiezuerhalten,solltenzukünftigweitereBetreuergewonnenwerden.

• Die imRahmendesProjektes«LernenvorOrt»entwickeltenAnsätzeund

ProduktezurMINT-BildunganSchulen,solltenweitergenutztwerden.

exkurs mint-bildung

55

8 6 10 717

6874

99107

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116 117

Abbildung MINT 15: Anteil Schülerinnen an allen Schülern mit naturwissenschaftlichem

Schwerpunkt beim Eintritt in die Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe

60

50

40

30

20

10

0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

ImSchuljahr2009/2010lagderAnteilderSchülerinnenmitnaturwissenschaft-

lichemSchwerpunktbei 53,5%.Er ist dannbis zumSchuljahr 2011/2012auf

34,1%gesunkenundliegtaktuellbei41%.ImSchuljahr2009/2010kamesauf-

grundderUmstellungvonG9aufG8zumTeilzudoppeltenJahrgängen,diesich

imhohenAnteilvon53,5%bemerkbarmachen.

DerAnteilderMädchen,dieeinennaturwissenschaftlichenSchwerpunktwählen,

korrespondiertmit demAnteil derMädchen, die in Experimentier-AGs in der

SekundarstufeIteilnehmen(vgl.KapitelMINT-BildunginderSekundarstufeI).

DieAnzahlderSchülerinnenundSchüler,diedieFH-ReifeoderdasAbituran-

streben und die einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt wählen, ist seit

2009/2010kontinuierlichgestiegen.AndenGymnasienistdieAnzahlzwischen

2010/2011und2011/2012zunächstauf161SchülerinnenundSchülergesunken

undbeträgtaktuell268SchülerinnenundSchülermitnaturwissenschaftlichem

Schwerpunkt.AndenFachoberschulenunddenberuflichenGymnasienhatsich

dieZahlderSchülerinnenundSchüler,dieinderelftenKlasseeinennaturwis-

senschaftlichenAusbildungsgangwählen,seit2009/2010annäherndverdoppelt.

ImVergleichderbeidenSchulformenwirdbezüglichderSchwerpunktwahlinder

Oberstufedeutlich,dassindengymnasialenOberstufenderallgemeinbildenden

SchulenderAnteilanSchüler/innenmitnaturwissenschaftlicherSchwerpunkt-

setzunganallenSchüler/innenhöheristalsandenberufsbildendenSchulen.

53,5

40,4 40,434,1

41

exkurs mint-bildung

DieAnzahlderSchülerinnen

undSchüler,diedieFH-Reife

oderdasAbituranstrebenund

dieeinennaturwissenschaftli-

chenSchwerpunktwählen,ist

seit2009/2010kontinuierlich

gestiegen.

punktsetzungimMINT-Bereich(naturwissenschaftlicherSchwerpunkt)ebenfalls

positiventwickelt.SowohlinsgesamtistdieZahlderSchülerinnenundSchüler,

dieeinennaturwissenschaftlichenSchwerpunktbeimEintrittindieQualifikati-

onsphasewählen,gestiegen,alsauchderAnteildieserSchülerinnenundSchü-

leranallenSchüler/innenderQualifikationsphase(vgl.AbbildungMINT15und

MINT16).

Abbildung MINT 13: Entwicklung der Schülerzahlen, MINT-Schwerpunkt beim Eintritt in

die Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe, gesamt und weiblich

300

250

200

150

100

50

0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014

NaturwissenschaftlicherSchwerpunkt davonweiblich

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

Abbildung MINT 14: Entwicklung des Anteils der Schülerinnen und Schüler mit MINT-

Schwerpunkt an allen Schüler/innen in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe

35

30

25

20

15

10

5

0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

AnderElbmarschen-SchuleDrochtersenwirderstseitdemSchuljahr2012/2013

einenaturwissenschaftlicheSchwerpunktsetzungangeboten(Aufbaudergym-

nasialenOberstufeerstseitdiesemSchuljahr).Dieserklärtjedochnichtallein

denAnstiegderSchülerzahlenseitdemSchuljahr2012/2013.Seitdemhatder

naturwissenschaftliche Schwerpunkt den gesellschaftswissenschaftlichen als

meist gewählterSchwerpunkt abgelöst.SpitzenreiterbeidenMädchenbleibt

durchgehenddersprachlicheSchwerpunkt.

Der Anteil der Schülerinnen mit naturwissenschaftlicher Schwerpunktsetzung

beimEintrittindieQualifikationsphaseangymnasialenOberstufenliegtrelativ

konstantbei40Prozent.

230

171 161

220

268

110123

25,2 26,423,7

30,333,5

69 65 75

exkurs mint-bildung

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118 119

Naturwissenschaften.SiewerdendabeiinetwagleichenTeilenvonihrenSchu-

len und den kooperierenden Hochschulen und Unternehmen unterstützt und

begleitet.InderRegelbeteiligensichumdie20SchülerinnenundSchülerpro

SchuleanderSIA.AnderJobelmannschulesindesindenletztenJahrendurch-

schnittlich21SchülerinnenundSchülergewesen,amAthenaeum19.

Abbildung MINT 18: Teilnehmer/innen der Schüler-Ingenieur-Akademie, Stand: 12.03.2014

BeginnderSIA

Athenaeum TN/Mädchen

2011 17/1

2012 21/7

2013 19/2

2014 wirdgeradegewählt

BeginnderSIA

Jobelmannschule TN/Mädchen

2011 23/2

2012 23/1

2013 18/0

2014 wirdgeradegewählt

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

DerMädchenanteilbeiderSchüler-Ingenieur-Akademieistsehrgering.DieAus-

nahmebildetdieSIA2012,inderamAthenaeumeinDrittelderteilnehmenden

SchülerinnenundSchülerweiblichwaren.ExternePartnerderSIAsindAirbus,

DOW,KlinikHancken,NDBStade, PCCPolymer Composite Consulting, BBS I

Stade/Jobelmannschule, Hochschule 21, PFH Göttingen – Campus Stade, TU

Hamburg-HarburgunddieHochschuleBremerhaven.

FitinMatheSchülerinnen und Schüler haben im Landkreis Stade an einigen Schulen die

Möglichkeit,sich–imBereichMathematik–gezieltaufeinStudiumvonInge-

nieurwissenschaftenundanderenMINT-Studiengängenvorzubereiten.Zieldes

Projektes«Fit inMathe» ist, alleSchülerinnenundSchüler,die imLandkreis

StadedieAllgemeineHochschul-oderFachhochschulreifeerwerben,besonders

gutaufdieMathematikanforderungeninnaturwissenschaftlich-technischenStu-

diengängenvorzubereiten.

DazugibtdasBildungsbüroseitMärz2013fürdieKlassenstufen9-12derGym-

nasien,bzw.10-13derberuflichenGymnasienundFachoberschulenjedenMonat

zweiseitigeAufgabenblätterheraus.AlleAufgabenkönnenundsollenohneTa-

schenrechnergelöstwerden.ZielisteineAufgabensammlungvonrund50Aufga-

benblättern,diealleThemenenthält,diedieHochschulenalsVorkenntnissebei

ihrenStudienanfänger/innenerwarten.DieBearbeitungderMonatsaufgaben ist

freiwillig.JeweilsmitdernächstenMonatsaufgabewerdendenbeteiligtenSchulen

MusterlösungenzurVerfügunggestellt.AufjedemAufgabenblattstehtals«Klein-

exkurs mint-bildung

SchülerinnenundSchüler

habenimLandkreisStadean

einigenSchulendieMöglich-

keit,sich–imBereichMathe-

matik–gezieltaufeinStudium

vonIngenieurwissenschaften

undanderenMINT-Studien-

gängenvorzubereiten.

InsgesamtistderAnteilallerSchülerinnenundSchüler,dieeinenMINT-Schwer-

punktbeimEintrittindieQualifikationsphasebzw.dieelfteKlassewählen,seit

2009/2010gestiegenundliegtaktuellbei22,6%.

Abbildung MINT 17: Anteil Schülerinnen und Schüler, die eine FH-Reife oder das Abitur

anstreben mit MINT-Schwerpunkt an allen Schüler/innen

25%

20%

15%

10%

5%

0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

Schüler-Ingenieur-AkademieDas Athenaeum und die BBS I Stade/Jobelmannschule haben im Schuljahr

2011/2012nachdemVorbildderDeutschenTelekomStiftungundSüdwestmetall

(www.sia-bw.de)eineSchüler-Ingenieur-Akademie(SIA)eingerichtet.Siedauert

3Schulhalbjahreundfindet imRahmendesSeminarfachesamAthenaeum in

Klasse11/12,inderJobelmannschuleimBeruflichenGymnasiumTechnikSchwer-

punkt InformationstechnikinderKlassenstufe12/13statt.

SchülerinnenundSchülerschreiben ihreFacharbeitbzw. ihreProjektarbeitzu

aktuellen,innovativenundzukunftsweisendenThemenausdenIngenieur-und

exkurs mint-bildung

Abbildung MINT 16: Schülerinnen und Schüler, die eine FH-Reife oder das Abitur anstreben beim Eintritt in die

Qualifikationsphase bzw. die 11. Klasse

1.800

1.600

1.400

1.200

1.00

800

600

400

200

0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014

GymnasiendavonMINT-SchwerpunktGymnasien

BBSendavonMINT-SchwerpunktBBSen

GesamtdavongesamtMINT-Schwerpunkt

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

1.592

914

578

28523055 68 74 99 107

268375319

235239171 161 220

648 679 725 799

720886

826 861

1.368

1.565 1.5511.660

17,9 17,515

20,622,6

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120 121

Abbildung MINT 19: Studierende der hochschule 21 nach Fächergruppen

StudiengangFächergruppederamtlichenStatis-tik

WS2009/10

WS2010/11

WS2011/2012

WS2012/13

WS2013/14

BAu,BIB,MEC Ingenieurwissenschaften 204 272 357 401 493

davonweiblich 66 97 114 123 155

davonnichtdeutsch 9 10 12 14 13

Studierendeinsgesamt 455 564 645 730 843

Quelle:Hochschule21(2014)

Eswirdersichtlich,dassdiehochschule21inBuxtehudewächst.DieStudieren-

denzahlensindseitdemWintersemester2009/2010kontinuierlichgestiegenauf

mittlerweile843Studierende.VorallemindenIngenieurwissenschaftenkonnte

sichdie ZahlderStudierendenmehrals verdoppelnauf493Studierende im

Wintersemester 2013/2014.97 DieAnzahl der weiblichen Studierenden in den

Ingenieurstudiengängenhatsichfastverdreifacht.IhrAnteilanallenStudieren-

denliegtdurchschnittlichbeiknapp32Prozent.DiePFHhatimWintersemester

2013/2014123StudierendederIngenieurwissenschaften.

Abbildung MINT 20: Hochschulabsolvent/innen der Ingenieurwissenschaften

und insgesamt

2010 2011 2012 2013

Ingenieurwissenschaften 97 102 112 57

Absolventeninsgesamt 139 184 186 126

Quelle:Hochschule21(2014),PFH(2014)(aufAnfrage)

DieZahlderHochschulabsolvent/innenindenIngenieurwissenschaftenhatsich

zwischen2010und2012leichterhöht.ImJahr2013haben57Studierendeein

ingenieurwissenschaftlichesStudiumabgeschlossen.DasistderniedrigsteWert

inderbetrachtetenZeitperiodeunddadurchzuerklären,dasssichdurcheine

ÄnderungderStudienordnunganderhs21dieStudiendauerderFächerBAU,BIB

undBIMvonsechsaufsiebenSemesterverlängerthat.

97Diehs21hatfüreinigeFächerdieStudiendauerumeinSemestererhöht,sodass

derAnstiegderStudierendenzahlzumTeilauchdadurcherklärtwerdenkann.

exkurs mint-bildung

gedrucktes»eineErklärung,diediehochschule21,diePFHGöttingenunddie

TUHamburg-Harburgmit ihremLogo«unterschrieben»haben.DasProjekt«Fit

inMathe»istaufInitiativedesNetzwerkesMINTentstandenundwirdvonden

Netzwerkmitgliedern umgesetzt. DieHochschulvertreter habendefiniert,welche

Themenberücksichtigtwerdenmüssen,GymnasiallehrkräftehabendieseThemen

mitdemKerncurriculumderMINT-Fächerabgeglichenundstellengemeinsammit

einemDiplom-MathematikerausderPraxisdieAufgabenblätterzusammen.

Empfehlungen:• EssollteindenSchulenbeobachtetwerden,obundinwelchemUmfangdie

SchülerinnenundSchülersichamProjekt«FitinMathe»beteiligenunddie

Aufgabenselbstständiglösen.

• ZurÜberprüfungderWirkungsolltendieregionalenHochschulenzukünftig

beobachten,obStudierende,diesichimRahmenvon«FitinMathe»gezielt

mitdenmathematischenAnforderungenauseinandergesetzthaben,denEr-

wartungen,diesieimBereichMathematikansiestellen,entsprechen.

MINT-BildunginderHochschuleDie Hochschulen (hochschule 21 und Private Hochschule Göttingen, Campus

Stade)imLandkreisStadebietenvorallemStudiengängeimBereichderIngeni-

eurwissenschaftenan(vgl.KapitelF).

Diehochschule21bietetfolgende,demMINT-Sektorzuzuordnende,Studiengän-

ge(AbschlussBachelor)an(Stand:Januar2014):

• Bauingenieurwesen(BAU)

• BauenimBestand(BIB)

• ArchitekturimBestand

• Bau-undImmobilienmanagement(BIM)

• Mechatronik(MEC)

DiePrivateHochschuleGöttingen(PFH),CampusStadebietet folgendeMINT-

relevanteStudiengängean(Stand:Januar2014):

• Verbundwerkstoffe/Composites(BachelorofEngineering)

• Verbundwerkstoffe/Composites(MasterofScience).

FürdasExkurs-KapitelMINT-BildungkönnenaktuelleDatenzudenStudieren-

denzahlenderhochschule21undderPFH96abgebildetwerden.DieDatenwur-

den direkt bei den Hochschulen angefragt. Für die Semester 2012/2013 und

2013/2014istdieZahlderStudierendennochnichtabschließenderfasst,d.h.

dasseshierzueinemspäterenZeitpunktnochzuAbweichungenz.B.durchStu-

dienabbrecherkommenkann(+/-5-10%).DieDatenzeigenabereinenwichtigen

TrendfürdieEntwicklungderMINT-BildungandenHochschulenimLandkreis

Stade.

96DiePFHhatDatenfürdasWintersemester2013/2014übermittelt.

exkurs mint-bildung

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122 123

IndenOsterferien2014bietetdiePFHerstmaligohneAuftragdesBildungsbü-

roseinenWorkshopnachdemgleichenKonzeptan.

Empfehlungen:• DieaktuellenStudierendenzahlenindenIngenieurwissenschaftenindenlo-

kalenHochschulen(evtl.unterHinzunahmederTUHamburgHarburg)sollten

weitererfasstwerden.ErgänzendsolltenachderZahlderStudienanfängerin

denIngenieurwissenschaftendifferenziertwerden.

• FürdieZukunft sollteeinAbgleichderStudienanfängerzahlenmitdener-

folgreichenAbsolventenzahlen angestrebt werden. Falls große Differenzen

auftreten, sollten die Ursachen erforscht und ggf. geeignete Maßnahmen

entwickeltwerden.

• Hochschulschülerforschungsprojektewurdengutangenommen.Dahersollte

dieseFormderMINT-Förderungweiterhinerhaltenbleiben.DasKonzepthat

vorallemMädchenerreicht.IhrAnteilandenTeilnehmer/innenanderhs21

hatsichinnerhalbderProjektlaufzeitvon23%auf61%erhöht.

exkurs mint-bildung

HochschulschülerforschungsprojekteNebenbestehendenKooperationenmitSchulenimLandkreisStadehabendie

hochschule21(hs21)inBuxtehudeunddiePrivateHochschule(PFH)Göttingen

amStandortStadeimfachlichenZusammenhangihrertechnischenStudiengän-

ge2011und2012imAuftragdesBildungsbürosspezielleForschungsprojektefür

Schüler/innenabzwölfbzw.ab15Jahrenangeboten.GenutztwurdendieLabors

derHochschulenundihreKontaktezuUnternehmen.

DiePFHGöttingenbot2,5-tägigeWorkshopszurVerbundwerkstofftechnologie

fürSchüler/innenvonRealschulenundGymnasienabKlasseneunan.DieWork-

shopswurdenmöglichst geschlechtergetrennt durchgeführt, um es vor allem

Mädchenzuerleichtern,einenZugangzueinerAusbildung/einemStudiumim

handwerklichen,technischenodernaturwissenschaftlichenBereichzufinden.

Zielgruppederhs21warvorwiegenddieAltersgruppeder12-bis15-Jährigen,um

dieSchüler/innenzueinemZeitpunktzuerreichen,indemdieWeichenfürdie

Berufsfindungnochnichtgestelltsind.EinzelneProjektesollteninsbesondere

Schülerinnen ansprechen, um dieAffinität weiblicher Schulabgängerinnen für

technischeundnaturwissenschaftlicheFächerzusteigern.

Abbildung MINT 21: Hochschulschülerforschungsprojekte im Landkreis Stade, 2011-2012

Hochschule 2011 2012 Anzahl Stundenumfang TNinsgesamt davonMädchen Mädchenanteil

hs21

65 7 28 65 15 23,08%

54 4 33 54 33 61,11%

pFH

65 7 140 65 22 33,85%

53 5 100 53 15 28,30%

insgesamt 130 107 23 301 237 85 35,86%

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)

Insgesamtnahmen237SchülerinnenundSchülerandenHochschulschülerfor-

schungsprojektenteil,davon85Mädchen.AnbeidenHochschulenwardieAn-

zahlderTeilnehmer/innenproSemesterinetwagleichhoch.ImJahr2011haben

durchschnittlich9,3SchülerinnenundSchüleraneinemProjektteilgenommen.

ImJahr2012warenesbereits11,9.DerStundenumfangwaranderPFHdeutlich

höheralsanderhs21.DiesistdurchdieangebotenenForschungsprojektezuer-

klären.AnderPFHwurdencfk-workshopsangeboten,derenStundenumfangbei

20Stundenlag.Anderhs21wurdenWorkshopswieBlumenwächter,Beambot

undin2012auchderMEC-Tagangeboten,derenStundenumfangmehrheitlich

beivierStundenlag.

Die Daten zeigen, dass beide Hochschulen durchschnittlich zu einem Drittel

Mädchenerreichthaben.Diehs21konnteihrenMädchenanteilimJahr2012auf

61%steigern,wohingegenderMädchenanteilanderPFHvon2011zu2012um

5Prozentpunktegesunkenist.

exkurs mint-bildung

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124 125

DerÜbergangindenallgemeinenArbeitsmarktistausjedemdieserdreiBerei-

chemöglich,ebensoauchdirektnachdemVerlassenderallgemeinbildenden

Schule,soferndieSchulpflichtbereitserfülltwurde102.

Im Landkreis Stadewerden, wie in Niedersachsen insgesamt, Bildungsgänge

derdreiBereicheDualeAusbildung,SchulberufssystemundÜbergangssystem

«untereinemDach»andenöffentlichenberufsbildendenSchulenangeboten.

ZumAngebot der berufsbildendenSchulen gehören ebenfalls Bildungsgänge,

diezueinemhöherenSchulabschlussführen(z.B.Berufsoberschule,Berufliches

Gymnasium)sowieBildungsgängederberuflichenWeiterbildung(Fachschulen).

AuchwennsiestrenggenommennichtzurberuflichenAusbildungzählen,wer-

dendieseBildungsgängeindiesemKapitelebenfallsbetrachtet,daderWechsel

vonderallgemeinbildendenSchulezurberufsbildendenSchulefüreinegroße

ZahlvonJugendlichendenerstenÜbergangmitdemZieleinerberuflichenAus-

bildungbzw.einesStudiumsdarstellt.

ÜbergangIV:ÜbergängeindieberuflicheAusbildungWiejederÜberganginderBildungsbiographiestelltauchderÜbergangnachder

allgemeinbildendenSchuleeinebesondereSituationdar.Auchhiergiltes,sich

aufveränderteAbläufeeinzustellen,sichvonGewohntemzulösenundsichneu

zuorientieren.

DerÜbergang indieberuflicheAusbildungodermitdemZieleinesStudiums

istfürJugendlicheeinwichtigerSchritt,nichtzuletzt,daerhäufigalsdererste

selbstbestimmte Schritt in der Bildungsbiographie wahrgenommen wird bzw.

es– jenachEinflussnahmeund -möglichkeitenderErziehungsberechtigten–

tatsächlichist.

IndenJahrenvordemVerlassenderallgemeinbildendenSchulehabendieJu-

gendlichen im Rahmen der Berufsorientierung gewissermaßen «gelernt», wie

wichtigdieserersteSchrittinRichtungBerufist–undalswiewichtigervon

denSchulabschlussesermöglichen”.«HierunterfallenauchteilqualifizierendeAngebote,

dieaufeineanschließendeAusbildungalserstesJahrangerechnetwerdenkönnenoder

dieVoraussetzungzurAufnahmeeinervollqualifizierendenAusbildungsind”,ergänzt

derNationaleBildungsbericht2008(AutorengruppeBildungsberichterstattung(2006,S.

79und2008,S.99)).

102DieSchulpflichtendetinNiedersachsengrundsätzlichzwölfJahrenachihrem

Beginn.SchülerinnenundSchülerbesuchenmindestensneunJahrelangSchulenim

PrimarbereichundimSekundarbereichI.AnschließendbestehtnocheineSchulpflicht

imSekundarbereichIIdurchdenBesucheinerallgemeinbildendenodereinerberufs-

bildendenSchule.EntsprechenddemNSchG(§§66und67(3))wirddieErfüllungder

VollzeitschulpflichtzumBeispielmitneunJahrenaneinerallgemeinbildendenSchule

pluseinemvollzeitschulischenJahranderberufsbildendenSchulealsgegebenange-

sehen.AuszubildendesindfürdieDauerihresBerufsausbildungsverhältnissesberufs-

schulpflichtig.Kasten?Marginalie?(NSchGinderFassungvom3.März1998),http://

www.nds-voris.de/jportal/?quelle=jlink&query=SchulG+ND+%C2%A7+67&psml=bsvorisp

rod.psml&max=true

e berufliche bildung

ImLandkreisStadewerdenBil-

dungsgängederdreiBereiche

DualeAusbildung,Schulberufs-

systemundÜbergangssystem

«untereinemDach»anden

öffentlichenberufsbildenden

Schulenangeboten.Zum

Angebotderberufsbildenden

Schulengehörenebenfalls

Bildungsgänge,diezueinem

höherenSchulabschlussführen

(z.B.Berufsoberschule,Be-

ruflichesGymnasium)sowie

Bildungsgängederberuflichen

Weiterbildung(Fachschulen).

E.1DerÜbergangindieberufliche

AusbildungodermitdemZiel

einesStudiumsistfürJugendli-

cheeinwichtigerSchritt,nicht

zuletzt,daerhäufigalsder

ersteselbstbestimmteSchrittin

derBildungsbiographiewahrge-

nommenwirdbzw.es–jenach

Einflussnahmeund-möglichkei-

tenderErziehungsberechtigten

–tatsächlichist.

InnerhalbdesdeutschenBildungssystemsgehörtdieberuflicheAusbildungzum

SekundarbereichII.

MitdemVerlassenderallgemeinbildendenSchulebzw.desSekundarbereichsI

stehenJugendlichenvielfältigeWegeoffen, ihreBerufs-undBildungsbiografie

zugestalten.DieberuflicheAusbildungistnureinerdavon.Nachwievorwird

diedeutscheBerufsausbildunginderinternationalenDiskussionalsvorbildhaft

angesehenunddieÜbertragbarkeit–vorallemderdualenBerufsausbildung–

geprüft98.

DieVielzahldermöglichenÜbergänge ineineberuflicheAusbildungwirdüb-

licherweise in drei große Bereiche unterteilt betrachtet. Je nach angestrebter

AusrichtungkannvondenallgemeinbildendenSchulengewechseltwerden:

• ineineduale(betriebliche)Berufsausbildung,die ineinemBetrieb,Unter-

nehmenoderimöffentlichenDienstundinderBerufsschulestattfindet99;

• ineineschulischeBerufsausbildunginschulischenBildungsgängen,dieei-

nenqualifizierendenberuflichenAbschlussvermitteln(z.B.invollqualifizie-

rendenBerufsfachschulen),dassogenannteSchulberufssystem100;

• indieteilqualifizierendenBildungsgängedessogenanntenÜbergangssystems101.

98AutorengruppeBildungsberichterstattung(2006,VorwortTeilE)http://www.bil-

dungsbericht.de/daten/e_web.pdfsowieBertelsmannStiftung(2013)http://passthrough.

fw-notify.net/download/772718/http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-

961F18DD-C3059CBC/bst/2013_Transferstudie_duales_System.pdf

99Dualausgebildetwirdinden345Berufen,dienachdemBerufsbildungsgesetz

bzw.derHandwerksordnunggeregeltsind(StandAugust2012)Quelle:http://www.bibb.

de/de/wlk26560.htm

100Begriff:s.BIBB,http://datenreport.bibb.de/html/1068.htm#schulberufssystem

101ZumÜbergangssystemzählennachderDefinitiondesNationalenBildungsberichts

2006«(Aus-)Bildungsangebote,dieunterhalbeinerqualifiziertenBerufsausbildung

liegenbzw.zukeinemanerkanntenAusbildungsabschlussführen,sondernaufeine

VerbesserungderindividuellenKompetenzenvonJugendlichenzurAufnahmeeinerAus-

bildungoderBeschäftigungzielenundzumTeildasNachholeneinesAllgemeinbilden

E

BERuFLICHEBILDuNG

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126 127

Seit2012wirdauchimLandkreisStadeanallenHaupt-undRealschulzweigen

mindestenseinKompetenzfeststellungsverfahrenimLaufederschulischenBe-

rufsorientierungdurchgeführt.HierbeiwirdentwederdasvomNiedersächsischen

Kultusministerium flächendeckend angebotene Verfahren «Kompetenzanalyse

ProfilACNiedersachsen»verwendetodereinvonderSchulebereitsvorherge-

nutztesVerfahren.Fürdie«KompetenzanalyseProfilACNiedersachsen»wurde

mitderEinführungSchulpersonalzurDurchführungfortgebildet,sodassdieses

VerfahrenjetztvondenbetreffendenSchulenselbstdurchgeführtwerdenkann.

Ebenfallsseit2012werdenimLandkreisStadedieModulederKoordinierungs-

stelleBerufsorientierung(KoBo)desNiedersächsischenKultusministeriumsan-

geboten.EineKofinanzierungerfolgtdurchdieRegionaldirektionNiedersachsen

derBundesagenturfürArbeit.DiedurchBildungsträgerdurchgeführtenAngebo-

tesindfürdieSchulenkostenlos.

DieRegiondesLernensisteineFörderungdesLandesNiedersachsensmitdem

Ziel,denLandkreisalsBildungs-undAusbildungsregionzustärken.Angebote

zurBerufsvorbereitungunddieKooperationzwischenallgemeinbildendenund

berufsbildendenSchulen sowieBetriebensollenbestmöglichkoordiniertwer-

den.DieRegiondesLernensimLandkreisStadehatihreArbeitsschwerpunkte

inder InformationvonSchülerinnen,Schülern,LehrerinnenundLehrernüber

dieMöglichkeitenzumÜbergangindenBerufsowieinderUnterstützungder

KooperationzwischendenallgemeinbildendenundberufsbildendenSchulen.

DieeinzelnenSchulensinddarüberhinausfrei inderGestaltungweitererAn-

gebotezurBerufsorientierungentsprechenddemErlassdesNiedersächsischen

KultusministeriumszurBerufsorientierunganSchulen105.DiekonkreteGestal-

tungdieserAngeboteobliegtderjeweiligenSchuleselbst.

ImSchuljahr2012/2013habendieSekI-SchulendesLandkreisesStadefolgende

weitereAktivitäteninEigenregie,zusammenmitBildungsanbieternund/oder

Kammern,BetriebenundInnungendurchgeführt:

• SchuleigeneBerufemessemitAusbildungsbetrieben

• Bewerbungstraining

• ÜbenvonVorstellungsgesprächen

• ProjektemitBetrieben/Einrichtungen

• Betriebserkundung

• ProjektwochezumThemaBerufsorientierung

• ErfahrungsberichtevonBetriebsangehörigen(Auszubildenden,Mitarbeitern,

Geschäftsführung)

• Motivationsseminare

105 Im Erlass des Niedersächsischen Kultusministeriums zur Berufsorientierung an

Schulenheißtesz.B. fürdieHauptschulen:«InderHauptschulebildendiefolgenden

Maßnahmeneinschließlich ihrerVor- undNachbereitungdenSchwerpunktderBerufs-

orientierung: Betriebs- oder Praxistage, Schülerbetriebspraktika, Betriebserkundungen,

praxisorientierteLernphaseninnerhalbdesFachunterrichtsundandereLernangebote,die

derSicherungderAusbildungsfähigkeitdienen.AnderHauptschulesteheninsgesamtfür

berufsorientierendeMaßnahmenmindestens60undhöchstens80TageindenSchuljahr-

gängen8und9zurVerfügung.»

e berufliche bildung

densieumgebendenErwachsenenbewertetwird.AlsSchrittinRichtungBeruf

undErwerbstätigkeitisterzugleichderersteSchrittinRichtungdesLebensals

Erwachsener.MitderWahldesBerufesverknüpftsindebenfallsFragenderEin-

kommenshöhe,dersozialenZugehörigkeitunddesAnsehens.

DasseingewählterAusbildungsberufnichtanschließendeinArbeitslebenlang

ausgeübtwerdenmuss,sonderneinegroßeVielfaltanMöglichkeitenzuWech-

sel undWeiterbildung innerhalbund zwischenBerufsfeldernbesteht, ist den

Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern zu diesem Zeitpunkt jedoch nur

wenigbewusst103.

DieEinflussmöglichkeitderElternisthierhoch:Über70%derSchülerinnenund

SchülerimLandkreisStadebenennenihreElternalswichtigsteRatgeberbeider

Berufswahl,nochvorFreundenundGeschwistern.DieprofessionellmitBerufso-

rientierungundBerufsberatungBefassten–LehrerundBerufsberaterderAgen-

turfürArbeit–werdennurvon25bzw.20%alswichtigeRatgeberbenannt104.

WiediefrüherenÜbergängeinderBildungsbiographiesollteauchderÜbergang

Schule-BerufmöglichstfließendundohneBrüchegestaltetwerden,umeinGe-

lingenleichtzuermöglichen.

AuchandiesemÜbergangstelltdieseineHerausforderung fürdiebeteiligten

Institutionendar,daallgemeinbildendeSchulen,Ausbildungsbetriebeundbe-

rufsbildendeSchulenausunterschiedlichenSystemenherausundinnerhalbun-

terschiedlichergesetzlicherRahmenbedingungenoperieren.AndiesemÜbergang

sindzudemerstmalsdieAgenturfürArbeit,dasJobcenterundggf.weitereBil-

dungsakteurewieBildungsträgerfürberufsvorbereitendeMaßnahmeninvolviert.

AnallenallgemeinbildendenSchulendesLandkreisesStadegibtesberufsorien-

tierendeAngeboteimSchulalltag.Nebendengesetzlichbzw.perErlassvorge-

gebenenAngebotenwieBetriebspraktika,BerufsberatungundAusbildungsstel-

lenvermittlungdurchdieAgenturfürArbeitgibtesverschiedeneweitereFormen.

An sechs Schulen im Landkreis Stade werden Berufseinstiegsbegleiter/innen

eingesetzt.SiebetreueninderRegelnichtganzeKlassen,sondernlangfristig

einzelne Jugendliche an Hauptschulen bzw. Hauptschulzweigen und an einer

Förderschule–Lernen.DiesesAngebotwirddurchdasBundesministeriumfür

Bildung und Forschung (BMBF), den EuropäischenSozialfonds (ESF) unddie

Bundesagentur fürArbeit (BA)gefördert.Eswirdsowohlmit individuellerBe-

ratung als auch mit Gruppenangeboten gearbeitet. Die Jugendlichen werden

unterstütztbeiderberuflichenOrientierung,derSicherungdesHauptschulab-

schlusses,derAusbildungsplatzsuchesowiebeiderStabilisierungdesAusbil-

dungsverhältnisses.

103vielfacheAussagevonBerufsorientierungs-Fachkräften(BerufsberaterderAgentur

fürArbeit,Berufseinstiegsbegleiter,LehrerundSchulsozialarbeiterderallgemeinbilden-

denSchulen)

104LandkreisStade(2014),S.XY,Basiserhebung

e berufliche bildung

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128 129

ZumaußerschulischenÜbergangssystemsind imLandkreisStadedie Jugend-

werkstätten im Landesprogramm der Jugendberufshilfe zu zählen, die Über-

gangsmaßnahmenfürJugendlichedurchführen.DaranangegliedertsinddiePro-

Aktiv-Centren(PACE)imLandesprogrammderJugendberufshilfe,dieseit2004

individuellbeeinträchtigteundsozialbenachteiligteJugendlichefördern,beim

ÜbergangvonderSchuleindenBerufunterstützenunddabeiauchinMaßnah-

mendesÜbergangssystemsvermitteln.WeitereBestandteiledesaußerschuli-

schen Übergangssystems sind die Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen

derAgenturfürArbeit,dieEinstiegsqualifizierungsowieMaßnahmeninderFi-

nanzierungderJobcenterfürdieZielgruppederunter25-JährigenimRechtskreis

desSGBII.

UmeinentieferenEinblickindieBildungsverläufeunddasBerufswahlverhalten

derJugendlichenimLandkreisStadezugewinnen,hatderLandkreisStadeim

RahmendesProjektes«LernenvorOrt»eineBildungsverlaufsstudiemit zwei

Befragungswellendurchführenlassen.ZurZeitderDrucklegungdiesesBerichts

liegen die Ergebnisse der Erstbefragung sowie der Folgebefragung von 730

bzw.565SchülerinnenundSchülernausdenAbgangsklassendesSchuljahres

2012/2013vor.107AufsiewirdimVerlaufediesesKapitelsfürtiefergehendeAna-

lysenverwiesenwerden.DieErgebnissederFolgebefragung liegen imAugust

2014vor.

BerufsbildendeSchulenimLandkreisStadeBerufsbildendeSchulenvermittelneineVielzahlberuflicherAbschlüssewieauch

allgemeinbildenderSchulabschlüsse.EsgibtimLandkreisStadevieröffentliche

berufsbildendeSchuleninderTrägerschaftdesLandkreisesmitinsgesamt6.988

Schüler/innenimSchuljahr2012/2013undvierberufsbildendeSchuleninpriva-

terTrägerschaftmitinsgesamt165Schüler/innen(2012/2013).

BerufsbildendeSchuleninprivaterTrägerschaftsinddieStaderPrivatschule,die

dreidenElbeKlinikenStade/BuxtehudezugeordnetenmedizinischenFachschulen

(SchulefürGesundheits-undKranken-/Kinderkrankenpflege,Schulefürtechni-

scheAssistenteninderLaboratoriumsmedizinundSchulefürtechnischeAssisten-

teninderRadiologie)inStade,dieMaler-undLackiererfachschulederberuflichen

WeiterbildunginBuxtehudesowiedieAltenpflegeschule«DieSchule»inStade.

AndenberufsbildendenSchuleninprivaterTrägerschaftwirdberufsqualifizie-

rendausgebildet(SchulenderElbeKliniken,AltenpflegeschulealsBerufsfach-

schulen) und/oder beruflich fortgebildet (Maler- und Lackiererfachschule aus-

schließlichalsMeisterschule)sowiefachbezogeneinhöhererallgemeinbildender

Abschlussvermittelt (StaderPrivatschulealsFachoberschulemitdemZielder

allgemeinenFachhochschulreife).

107LandkreisStade(2014aundb)

E.2BerufsbildendeSchulenvermit-

telneineVielzahlberuflicherAb-

schlüssewieauchallgemeinbil-

denderSchulabschlüsse.Esgibt

imLandkreisStadevieröffent-

licheberufsbildendeSchulenin

derTrägerschaftdesLandkreises

mitinsgesamt6.988Schüler/

innenimSchuljahr2012/2013

undvierberufsbildendeSchu-

leninprivaterTrägerschaftmit

insgesamt165Schüler/innen

(2012/2013).

e berufliche bildung

AnachtSchulengabeseineSchülerfirma,indenendieSchülerinnenundSchü-

lerderneuntenbzw.zehntenKlassensichinverschiedeneAbteilungenbewer-

ben,grundlegendewirtschaftlicheKenntnisseerwerbenundpraktischarbeiten.

ElfSchulenverfügenüberdasZertifikat«proBerufsOrientierung!Schule–Wirt-

schaft».FürdieGymnasiensindimErlassdesNiedersächsischenKultusminis-

teriumsBetriebspraktikumundBetriebserkundungalsberufsorientierendeMaß-

nahmenvorgegeben.

ZusätzlichzudiesenAngebotengibtesimLandkreisStadevieleweitereAktivi-

tätenderBeteiligtenfüreinemöglichstgelungeneÜbergangsgestaltungbishin

zu informellenAbstimmungsgesprächen auf verschiedenen Ebenen. Seit 2011

bestehtzudemderFachbeiratSchule-BerufdesLandkreisesStade,indemdie

AkteurediesesÜbergangsangemeinsamgewähltenThemenarbeiten.DerFach-

beirathatsichzumZielgesetzt,anhandkonkreterArbeitszieleKommunikation,

KoordinationundKooperationderAkteurevoranzubringen.

DasÜbergangsgeschehenimLandkreisStadebildetsichzueinemwesentlichen

TeilandenberufsbildendenSchulenab,dahier,wiebeschrieben,Bildungsgän-

geschulischerunddualerAusbildungangebotenwerdenwieauchBildungsgän-

ge,diezumschulischenÜbergangssystemzuzählensind.

DiedualeAusbildung in einem anerkanntenAusbildungsberuf nach demBe-

rufsbildungsgesetz(BBiG)bzw.derHandwerksordnung(HwO)findet«dual»in

einemBetriebundinderBerufsschulestatt.HierwirdimLandkreisStade,wie

bundesweit,dieMehrzahlder Jugendlichenberuflichausgebildet.Zumdualen

AusbildungssystemzähltauchdieaußerbetrieblicheAusbildung,die inaußer-

betrieblichenAusbildungsstättenmeistinfreierTrägerschaftstattfindet.Vielfach

istimRahmendieseraußerbetrieblichenAusbildungenderWechselineinebe-

trieblichedualeAusbildungBestandteildesKonzeptes.

ImSchulberufssystemwirdinvollzeitschulischerFormfürdiegesetzlichaner-

kanntenBerufevorallemdesDienstleistungssektorsausgebildet.Dieskönnen

nachLandesrecht,aberauchnachBBiGbzw.HwO,anerkannteBerufewieetwa

Elektroniker/in,Altenpfleger/in,FachkraftfürHafenlogistik,Bäcker/in,Immobili-

enkauffrau/mannoderGoldschmied/insein.

Als Bildungsgänge des sogenannten Übergangssystems sind zum einen die

schulischenBildungsgängeBerufsvorbereitungsjahr(BVJ),Berufseinstiegsklasse

(BEK)undEinjährigeBerufsfachschulezunennen106.AufdieVeränderungenin

diesemBereich,dieniedersachsenweit2008stattfanden,wurde imBildungs-

bericht2012bereitsausführlicheingegangen.DieBetrachtungdieserdreiBil-

dungsgänge inBezugauf ihre jeweilsunterschiedlicheBedeutungfürdieBil-

dungsbiographieJugendlicherwirdinUnterkapitelE4differenziert.

106ZuBestandteilendesÜbergangssystemsvgl.Fußnote,Kap.EEinleitung

e berufliche bildung

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130 131

Quelle:BBSIStade–JOBELMANNSCHULE

AngebotsstrukturberufsbildenderSchulenimLandkreisStadeDie berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade in privater und in

Kreisträgerschaft bieten alle inNiedersachsenmöglichenberufsbilden-

denSchulformenan.AndenberufsbildendenSchulenkönnenebenfalls

allederinNiedersachsennachBbS-VO(Verordnungüberberufsbildende

Schulen)anberufsbildendenSchulenerwerbbarenschulischenAbschlüs-

seerworbenwerden.

Dua

leA

usbi

ldun

g

Dua

leA

usbi

ldun

g

Fachhochschule universität

Ziel:AllgemeineHochschulreife

BVJ–ohne

Abschlussu.

nichtauseiner

Abschluss-

klasse

ohneAbschluss

Berufseinstiegsschule,Ziel:HS-Abschluss

Erw.Sek.I-Abschluss

Berufseinstiegsklasse

–ohneAbschlussaus

Abschlussklasse

–ratsammitHS-Abschluss

Ziel:RS-AbschlussoderErw.Sek.I-AbschlussBerufsfachschuleklasseII

VersetzunginKlasseIIbeiNoten-∅3undbesserBerufsfachschuleklasseI

HS-Abschluss

Ziel:FachhochschulreifeFachoberschuleklasse12

VersetzunginKlasse12Fachoberschuleklasse11

RS-Abschluss

HauptschuleFörderschule Realschule

10.SJG9.SJG

5.-8.SJG

HS-Abschluss RS-Abschluss Erw.Sek.Abschluss

BeruflichesGymnasium(11.-13.SJG)

Gymnasium(10.-12.SJG)

Gesamtschule(10.-12./13.SJG)

Abbildung E2: Mögliche Bildungswege mit unterschiedlichen Schulabschlüssen in Niedersachsen

E.2.1

e berufliche bildung

DievierberufsbildendenSchuleninTrägerschaftdesLandkreisessinddieBBSI

(JOBELMANN-SCHULE),dieBBSIIunddieBBSIIIinStadesowiedieBBSBux-

tehude.An diesen vier berufsbildenden Schulenwerden jeweilsmehrere be-

rufsbildendeSchulformenzusammengefasstangeboten,diezusammenalledrei

BereichedesniedersächsischenberuflichenAusbildungssystemsabdecken:

• dieBerufsschuleinTeilzeitderdualenAusbildung,

• dieberufsqualifizierende Berufsfachschule,indereinBerufvollzeitschulisch

erlerntwerdenkann,

• dieEinjährige Berufsfachschule,derenBesuchaufdieZeitderdualenAusbil-

dungangerechnetwerdenkannund

• dieFachschulefürdieberuflicheWeiterbildung(dieAusbildungsgängeund

AbschlüssesindaufdenberuflichenAufstiegausgerichtet),

• diezweijährige Berufsfachschule,dieimAnschlussandieeinjährigeBFS

nebenderfachlichenVertiefungzueinemschulischenRealschulabschluss

führt,

• dieFachoberschule,dienebenderfachlichenVertiefungzurFachhochschul-

reifeführt,

• dieBerufsoberschule,dieAbsolventeneinerberuflichenAusbildunginzwei

JahrenzurfachgebundenenoderallgemeinenHochschulreifeführtund

• dasBerufliche Gymnasium,dasindreiJahrenzurallgemeinenHochschulreife

führt.

• ImschulischenÜbergangssystemwirddieBerufseinstiegsschuleangeboten

mitdemBerufsvorbereitungsjahrundderBerufseinstiegsklasse.Hierkann

zusätzlichzurBerufsvorbereitungjeweilsineinemJahrderHauptschulab-

schlussnachgeholtbzw.verbessertwerden.

e berufliche bildung

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132 133

• Pflegeassistenz

• Sozialassistent(in),SchwerpunktPersönlicheAssistenz

• Sozialassistent(in),SchwerpunktSozialpädagogik

zweijährigeBerufsfachschulenindenBerufsfeldern

• Agrarwirtschaft

• Ernährung,HauswirtschaftundPflege

• Wirtschaft

Fachoberschulen

• FachoberschuleAgrarwirtschaft,Bio-undUmwelttechnologie

• FachoberschuleGestaltung

• FachoberschuleGesundheitundSoziales–Gesundheit-Pflege

• FachoberschuleGesundheitundSoziales–Sozialpädagogik

• FachoberschuleTechnik

• FachoberschuleTechnik–Informatik

• FachoberschuleWirtschaftundVerwaltung–Informatik

• FachoberschuleWirtschaftundVerwaltung–VerwaltungundRechtspflege

• FachoberschuleWirtschaftundVerwaltung–Wirtschaft

Berufsoberschule

• BerufsoberschuleWirtschaftundVerwaltung

BeruflicheGymnasien

• Berufl.GymnasiumGesundheitundSoziales,Schwerpunkt:Gesundheit-Pflege

• Berufl.GymnasiumGesundheitundSoziales,Schwerpunkt:Ökotrophologie

• Berufl.GymnasiumGesundheitundSoziales,Schwerpunkt:Sozialpädagogik

• BeruflichesGymnasiumTechnik

• BeruflichesGymnasiumTechnik,Schwerpunkt:Informationstechnik

• BeruflichesGymnasiumTechnik,Schwerpunkt:Mechatronik

• BeruflichesGymnasiumTechnik,Schwerpunkt:Metalltechnik

• BeruflichesGymnasiumWirtschaft

Ein-undmehrjährigeFachschulenderberuflichenweiterbildung

• FachschuleAgrarwirtschaft,Schwerpunkt:Gartenbau

• FachschuleAgrarwirtschaft,Schwerpunkt:Landwirtschaft

• FachschuleHauswirtschaft

• FachschuleHeilerziehungspflege

• FachschuleSozialpädagogik

e berufliche bildung

ZumSchuljahr2013/2014(Stichtag:15.11.2013)umfasstedasAngebotdervier

berufsbildendenSchuleninderTrägerschaftdesLandkreisesStade:

BerufsschulklassenderdualenBerufsausbildungin75Ausbildungsberufen,

BerufsvorbereitungsjahrindenBerufsfeldern

• Agrarwirtschaft

• Bautechnik

• FarbtechnikundRaumgestaltung

• HauswirtschaftundPflege

• Körperpflege

• Holztechnik

• Metalltechnik

BerufseinstiegsklassenindenBerufsfeldern

• Bautechnik

• HauswirtschaftundPflege

• Holztechnik

• Körperpflege

• LebensmittelhandwerkundGastronomie

• Metalltechnik

EinjährigeBerufsfachschulenindenBerufsfeldern

• Agrarwirtschaft

• Bautechnik–SchwerpunktAusbau

• Bautechnik–SchwerpunktHochbau

• Elektrotechnik–SchwerpunktElektroniker(in)(Energie-undGebäudetechnik)

• Elektrotechnik–SchwerpunktMechatroniker(in)

• Floristik

• Gartenbau

• Gastronomie

• HauswirtschaftundPflege–SchwerpunktHauswirtschaft

• HauswirtschaftundPflege–SchwerpunktPersönlicheAssistenz

• Holztechnik–SchwerpunktTischler/in

• Metalltechnik–SchwerpunktMetallbauer(in)

• Wirtschaft–SchwerpunktBürodienstleistungen

• Wirtschaft–SchwerpunktEinzelhandel

• Wirtschaft–SchwerpunktHandel

• Wirtschaft–SchwerpunktInformatik

BerufsqualifizierendeBerufsfachschulenindenBerufsfeldern

• Altenpflege

• Kaufmännische(r)Assistent(in)–SchwerpunktFremdspr.u.Korrespondenz

• Kaufmännische(r)Assistent(in)–SchwerpunktInformationsverarbeitung

• Kosmetik

e berufliche bildung

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134 135

undArbeitnehmern(über80%).InsbesondereKMUhabenzunehmendSchwie-

rigkeiten,dennotwendigenNachwuchszurekrutieren110.

Die positive Beschäftigungsentwicklung des Jahres 2012/2013 wird sich nach

der Brancheneinschätzung der Agentur für Arbeit Stade in abgeschwäch-

ter Form fortsetzen (u.a. für Baugewerbe, Heime, Sozialwesen, Gastgewerbe,

Landwirtschaft)111.

DieÜbereinstimmungderAusbildungsangebotemitdenBeschäftigungschancen

ist vonBedeutung fürdasHaltenausgebildeterArbeitskräfteunddieAttrak-

tivitätdesLandkreisesals LebensortwiealsWirtschaftsstandort. ImHinblick

aufdieAusbildungzeigtsichinsgesamtdieBedeutungsowohlderschulischen

BerufsausbildungindenGesundheitsberufenwiederdualenBerufsausbildung

fürBerufeimBereichderKMU.

SchülerzahlenderberufsbildendenSchulenimLandkreisStadeSeit2009istandenberufsbildendenSchulendiedualeAusbildungdergrößte

TeilbereichmitdenanteiligmeistenSchülerinnenundSchülern.DerAnteilder

dualenAusbildungistimLandkreisStadeimVergleichzuNiedersachsenkon-

tinuierlichhöher.EinevergleichsweisehoheAusbildungsneigungzeigtsichbe-

reitsinderBefragungderAbgangsschülerinnenund-schülerdesJahres2013112.

24% wollen nach demAbschluss der allgemeinbildenden Schule eine duale

Berufsausbildungmachen.75%vondiesenhabenbereitseineZusagefüreinen

Ausbildungsplatz.DieFolgebefragunghatdiesbestätigt:77,4%derBefragten

haben ihrenPlan, einedualeAusbildung zubeginnen, verwirklicht.Mit einer

direktenÜbergangsquoteindieAusbildunganallenSchulabgängernvon22,3%

liegendieWerteimLandkreisStadeauchdeutlichüberdeneninvergleichbaren

niedersächsischenStudien113.

AuchindenTeilbereichenÜbergangssystemundErwerbderHochschulzugangs-

berechtigung(HZB)sindanteiligmehrSchülerinnenundSchüleralsindenent-

sprechendenTeilbereicheninNiedersachsenvertreten.DieWertefürdenBereich

desSchulberufssystemssindinNiedersachsenhöher.

110ebd.

111ebd.

112LandkreisStade(2014a,S.73ff )

113LandkreisOsterodeamHarz2013:15,8%,Göttingen2010:6,1%

E.2.2

e berufliche bildung

DasAngebotderfünfberufsbildendenSchulenimLandkreisinprivaterTräger-

schaftumfasstezumSchuljahr2013/2014(Stichtag:15.11.2013):

BerufsvorbereitungsjahrindenBerufsfeldern

• Wirtschaft

BerufsqualifizierendeBerufsfachschulen

• SchulefürGesundheits-undKrankenpflege/Kinderkrankenpflege

• SchulefürtechnischeAssistenteninderLaboratoriumsmedizin

• SchulefürtechnischeAssistenteninderRadiologie

• BerufsfachschuleAltenpflege

Fachoberschulen

• FachoberschuleGesundheitundSoziales–Sozialpädagogik

• FachoberschuleWirtschaftundVerwaltung–Wirtschaft

Fachschulederberuflichenweiterbildung

• Maler-undLackiererfachschule

InderSummederAngebotederberufsbildendenSchulenkönnenimLandkreis

StadeallenachderniedersächsischenVerordnungüberBerufsbildendeSchulen

(BbS-VO)möglichen schulischen (auch allgemeinbildende, vgl. KapitelD)Ab-

schlüsseerworbenwerden.

IndenAngebotenzeigtsicheineGewichtungbeidenAusbildungsgängendes

SchulberufssystemszugunstenvonpersonennahenDienstleistungsberufen,die

bisher überwiegend von Frauen ausgeübt werden. 2012 waren im Landkreis

Stadeüber76%derTeilnehmer/innenderqualifizierendenBerufsfachschulemit

demZieleinesberuflichenAbschlussesweiblich,abernurgut34%derTeilneh-

mer/inneneinerdualenAusbildung(vgl.Abb.E2.2.2).

Der bundesweite Trend zur Verlagerung von Beschäftigungschancen von den

produktionsbezogenenBerufenhin zudenpersonennahenDienstleistungsbe-

rufenistinStadeimVergleichzuNiedersachsenundDeutschlanddurchschnitt-

lichausgeprägt108.AlsproblematischwirdvonderAgenturfürArbeitStadefür

dengesamtenAgenturbezirkdieSituationimGesundheitswesengesehen.Hier

zeichnetsichdieSchwierigkeitab,dieNachfragenachPflegekräftenzubefrie-

digen109. FürdenArbeits- undAusbildungsmarktdesAgenturbezirksbenennt

dieAgentur fürArbeit Stade Handlungsbedarf im Rahmen einer besonderen

Beratungs-undBetreuungsstrategieangesichtsderHerausforderungdesdemo-

graphischenWandelsfürklein-undmittelständischeUnternehmen(KMU),unter

diesen11.200KleinstunternehmenmiteinembisunterzehnArbeitnehmerinnen

108Arbeitsmarktprogramm2014derAgenturfürArbeitStade(2014,S.4)

109ebd.,S.6

DerbundesweiteTrendzur

VerlagerungvonBeschäfti-

gungschancenvondenproduk-

tionsbezogenenBerufenhinzu

denpersonennahenDienstleis-

tungsberufenistinStadeim

VergleichzuNiedersachsenund

Deutschlanddurchschnittlich

ausgeprägt.Alsproblema-

tischwirdvonderAgenturfür

ArbeitStadefürdengesamten

AgenturbezirkdieSituationim

Gesundheitswesengesehen.

HierzeichnetsichdieSchwie-

rigkeitab,dieNachfragenach

Pflegekräftenzubefriedigen.

e berufliche bildung

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136 137

2009

/201

0

2010

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1

2011

/201

2

2012

/201

3

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62

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147

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31.4

62

34,5

72

1,

7

Übe

rgan

gssy

stem

Ber

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orbe

reitun

gsja

hr

113

51

45

,1

6

5,3

11

2

42

37,5

6

5,

4

130

49

37

,7

7

5,4

13

6

52

38,2

12

8,

8

Ber

ufse

inst

iegs

klas

se

192

65

33

,9

12

6,3

17

3

71

41

7

4

143

47

32

,9

7

4,9

16

2

67

41,4

8

4,

9

Ei

njäh

r.Ber

ufsf

achs

chul

e

835

38

9

46,6

44

5,

3

789

35

9

45,5

36

4,

6

696

33

9

48,7

35

5,

0

700

31

1

44,4

16

2,

3

Übe

rgan

gssy

stem

(ge

sam

t)1

.140

50

5

44,3

62

5,

4

1.07

447

2

43,9

49

4,

6

839

38

6

46,0

42

5,

0

862

37

8

43,9

24

2,

8

Sc

hulb

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qual

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be

rufli

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u.sc

hulis

cher

Ab

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(ges

amt)

514

36

9

71,8

16

3,

1

411

32

8

79,8

13

3,

2

427

33

8

79,2

15

3,

5

459

35

2

76,7

13

2,

8

Fa

chsc

hule

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Fa

chsc

hule

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t)

129

88

68

,2

22

17,1

16

6

106

63

,9

4

2,4

16

8

116

69

,0

3

1,8

17

2

122

70

,9

2

1,2

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wer

bHZB

Fa

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chul

e

369

17

3

46,9

17

4,

6

499

26

8

53,7

22

4,

4

588

31

8

54,1

24

4,

1

571

28

4

49,7

24

4,

2

Ber

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Gym

nasi

um

702

38

6

55

14

2

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38

9

56,9

12

1,

8

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41

6

55,2

14

1,

9

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38

5

54,2

17

2,

4

Er

wer

bHZB

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1.07

15

59

52,2

31

2,

9

1.18

3

657

55

,5

34

2,9

1.

342

734

54

,7

38

2,8

1.

281

669

52

,2

41

3,2

Ges

amt

6.99

83

.018

43

,1

193

2,

8

6.90

53

.036

44

,0

171

2,

5

6.92

33

.002

43

,4

162

2,

3

7.01

72

.983

42

,5

152

2,

2

Que

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14),b

ildun

gsm

onitor

ing.

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i-E7.

1,e

igen

eBer

echn

unge

n

e berufliche bildung

Abbildung E2.2.1: Verteilung der Schüler/innen auf die Teilbereiche des Berufsbildungs-

systems114 im Landkreis Stade und in Niedersachsen 2009-2012 in Prozent

DieZahlderSchülerinnenundSchülerandenberufsbildendenSchuleninderBil-

dungsregionliegtseit2009/2010relativkonstantzwischen6.905und7.017Schü-

lerinnenundSchülern.DerAnteilderMädchenbewegtsichbeiumdie43%,der

AnteildernichtdeutschenSchüler/innenistvon2,8%auf2,2%leichtrückläufig.

Abbildung E2.2.2 (Seite 137): Schülerinnen und Schüler an den berufsbildenden Schulen

im Landkreis Stade nach Teilbereichen, 2009 / 2010 - 2012 / 2013

Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),bildungsmonitoring.de,

DateiNi-E7.1,eigeneBerechnungen

114Die«DualeAusbildung»umfasstdieinAusbildungsbetriebenundBerufsschulen

stattfindendeBerufsausbildunginBerufen,dienachdemBerufsbildungsgesetzbzw.der

Handwerksordnunggeregeltsind.Das«Schulberufssystem»bestehtausschulischen

Bildungsgängen,dieeinenqualifizierendenberuflichenAbschlussvermitteln.Maßnah-

menaußerschulischerTrägerundschulischeBildungsgänge,diekeinenqualifizierenden

Berufsabschlussvermitteln,ordnetdernationaleBildungsberichtdem«Übergangssys-

tem»zu.DiesschließtauchteilqualifizierendeAngeboteein,dieaufeineanschließende

AusbildungangerechnetwerdenkönnenoderVoraussetzungzurAufnahmeeinervoll

qualifizierendenAusbildungsind.DerBereich«ErwerbderHochschulzugangsberechti-

gung»(HZB)enthältdieBildungsgänge,dieausschließlichodervorrangigeineHoch-

schulzugangsberechtigung,aberkeinenBerufsabschlussvermitteln.Der«Beruflichen

Fortbildung»dienenvorallemFachschulenwiez.B.Meister-oderTechnikerschulen

(Projektgruppe2011,S.143f ).

70

65

60

55

50

45

40

35

30

25

20

15

10

5

0 LKStade Nds. 2009

LKStade Nds. 2010

LKStade Nds. 2011

LKStade Nds. 2012

596,

1

6,2

11,6

6,6

15,1 19

0,9

11,9

7,1

13,4 15,3

15,7

15,8

12,7

12,3

17,9

2,5

2,5

0,8

14,6

15,4

2,5

16,8

17,118,7

1615,3

14,8

1 2,4

2,4

11,1

55,8 58

,6

55,9 58

,3

56,6 58

,9

56,7

DualeAusbildung Schulberufssystem Übergangssystem ErwerbHZB BeruflicheFortbildung

Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNi-E7.2,eigeneBerechnung

e berufliche bildung

Page 71: zweiter B ildungsBericht für den Landkreis Stade 2014€¦ Translate this page5 Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen den zweiten Bildungsbericht für den Landkreis Stade

138 139

Die Zahl der Neueintritte zum Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung hat

sichseit2009kontinuierlicherhöht,lediglichimJahr2012sankdieZahlwieder,

liegtimVergleichzumJahr2009(=100%)aberum27,5%überdemdamaligen

Wert.ImJahr2011wardieZahlderNeueintritteimBereichHZBbesondershoch.

DiesistvermutlichaufdieEinführungdesG8inNiedersachsenzurückzuführen.

DerersteJahrgang,dernachder5.KlassederOrientierungsstufesofortmitdem

WechselindiesechsteKlasseaufdieGymnasiendasverkürzteAbiturablegen

sollte,istimJahr2011mitderzehntenKlassefertiggewordenundvieleEltern

könntensichdamalsentschiedenhaben,dieseKindervondenGymnasienzu

nehmenundaufdieBBSenzugeben.DieseUrsachekönnteauchbeiderhöhe-

renZahlderNeueintritteindiedualeAusbildungimJahr2011vorliegen.

Abbildung E2.3.2: Neueintritte in die berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade nach

Teilbereichen des Berufsbildungssystems 2009-2012

1.600

1.400

1.200

1.000

800

600

400

200

0 DualeAusbildg. Übergangssys. Schulberufssys. ErwerbHZB berufl.Fortbildg.

2009 2010 2011 2012

Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3

DieZahlderNeueintritteindasschulischeÜbergangssystemistweitergesun-

ken,hatsichimJahr2012aberleichterhöht.DieZahlderNeueintritteindie

dualeAusbildungistseit2009stetiggestiegenundimJahr2012wiederleicht

rückläufig.DerWert2012liegtjedochnoch10,74%überdemWertvon2009.

AuchdieVerteilungderAnteile,betrachtetimZeitverlauf,machtdieseEntwick-

lungdeutlich.

DieZahlderNeueintrittezum

ErwerbderHochschulzugangs-

berechtigunghatsichseit

2009kontinuierlicherhöht,

lediglichimJahr2012sankdie

Zahlwieder,liegtimVergleich

zumJahr2009(=100%)aber

um27,5%überdemdamali-

genWert.

1.34

9

1.30

6

216 65

0

42

1.39

9

1.13

8

253

754

71

1.51

9

1.03

8

249

902

32

1.49

4

1.08

1

248

829

48

e berufliche bildung

Zeigte sich im Bildungsbericht 2012 noch ein echter Zuwachs von 2005 bis

2010inderdualenAusbildungsowieimÜbergangssystem,istseitdemdieZahl

sowiederAnteilderSchülerinnenundSchülerimÜbergangssystemrückläufig.

DieAnteilederdualenAusbildungsindrelativkonstantgeblieben.DieZahlder

Schüler/innen,dieanFachoberschulen,BerufsoberschulenoderdemBeruflichen

Gymnasiumunterrichtetwerden,nimmtzu.DabeiliegtderAnteilderMädchen

indiesenSchulformenbeiüber50%undderAnteildernichtdeutschenSchüle-

rinnenundSchülerbeiknappdreiProzent.SomitsindMädchenundnichtdeut-

scheSchülerinnenundSchülerindenSchulformen,diedasZieldesErwerbsder

Hochschulzugangsberechtigunghaben,überproportionalhäufigvertreten.Eine

dualeAusbildungwirdvonMädchenundvonnichtdeutschenSchülerinnenund

Schülernunterdurchschnittlichhäufigabsolviert.DieseTendenzzeigtsicheben-

fallsbeidenPlänenderAbgangsschülerinnenund-schülerndesJahres2013115.

NeueintritteindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStadeZum Verständnis der Neueintrittszahlen ist es wichtig zu beachten, dass als

Neueintritte auch dieWechsel innerhalb der berufsbildenden Schulen gelten,

z.B.Neueintritte indieBerufseinstiegsklasse(BEK)nachdemBesuchdesBe-

rufsvorbereitungsjahrs(BVJ).EinzelneSchüler/innenkönnenalsomehrfachals

Neueintrittgezähltwerden.

Abbildung E2.3.1: Neueintritte in die berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade 2009-2012

4.000

3.500

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0

2009 2010 2011 2012

Insgesamt weiblich nichtdeutsch

Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3

Die Zahl derNeueintritte in die berufsbildendenSchulen im Landkreis Stade

stiegzwischen2009und2011um177SchülerinnenundSchüler.Dabeiblieb

dieZahlderMädchenjedochfastkonstant. ImJahr2012betrugdieZahlder

Neueintritte3.700SchülerinnenundSchüler,davonwaren1.656Mädchenund

107nichtdeutscheSchülerinnenundSchüler.

115LandkreisStade(2014a,S.73ff )

E.2.3

3.563 3.615 3.740 3.700

1.655 1.704 1.716 1.656

129 126 107

e berufliche bildung

Page 72: zweiter B ildungsBericht für den Landkreis Stade 2014€¦ Translate this page5 Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen den zweiten Bildungsbericht für den Landkreis Stade

140 141

45

40

35

30

25

20

15

10

5

0

DualeAusbildung Übergangssystem Schulberufssystem

ErwerbHZB BeruflicheFortbildung

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2014),bildungsmonitoring.de,DateiE12.3,eigeneBerechnung

DerAnteilderSchülerinnenundSchüler,dieeinedualeAusbildungbeginnen,ist

seit2009sowohlimLandkreisStadealsauchinNiedersachsenkontinuierlich

gestiegen.

In Bezug auf die Neueintritte ist das schulische Übergangssystem der zweit-

größteTeilbereichandenberufsbildendenSchulen.ImLandkreisStadeliegtder

AnteilderNeueintritte indas schulischeÜbergangssystemseit2009deutlich

überdemLandesdurchschnitt.DerErwerbderHochschulzugangsberechtigung

(HZB)anberufsbildendenSchulen(BBS)nimmtanBedeutungzu.ImJahr2009

lagderAnteilderSchülerinnenundSchüler,diezumErwerbderHZBineineBBS

eintreten,nochunterdemWertNiedersachsensbei18,2%.Seit2010liegtder

WertkonstantüberdemWertNiedersachsens.DerAnteilistseit2009von18,2%

auf22,4%imJahr2012gestiegen.DiesverdeutlicherneutdiehoheBedeutung

derberufsbildendenSchulenderBildungsregionfürdenErwerbderHochschul-

zugangsberechtigung(vgl.KapitelD).

DasSchulberufssystemundberuflicheFortbildungenhabenandenberufsbil-

dendenSchulenvorOrtkeinesogroßeBedeutungwieinNiedersachsen.Die

AnteileliegendurchgängigunterdenniedersächsischenWerten.ImGegensatz

zumLandNiedersachsengibt es imLandkreisStadekaumAssistentenberufe

imSchulberufssystem,daderenAnerkennungdurch Industrie,Handwerkund

HandelimGegensatzzudendualenBerufsausbildungenimmergeringerwurde.

Abbildung E2.3.4: Verteilung der Neueintritte nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems im Landkreis Stade

und Niedersachsen, 2009-2012 in Prozent

LKStade Nds. 2009

LKStade Nds. 2010

LKStade Nds. 2011

LKStade Nds. 2012

37,8

36,7

29,5 31,5

27,1

27,8

24,8

24,229

,2

6,1

18,2

11,1

11,6

7 6,7

6,7

12,3

11,7

19,1

2,5

2 2,4

2,4

2,4

20,9

20,224

,1

19,820,9

22,4

0,9

1,3

1,2

37,8

38,7

39,1 40,6

40,9

40,4

40,1

e berufliche bildung

Abbildung E2.3.3: Verteilung der Neueintritte in die berufsbildenden Schulen im Land-

kreis Stade nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems 2009-2012, Angabe in Prozent

45

40

35

30

25

20

15

10

5

0 2009 2010 2011 2012

DualeAusbildung Übergangssystem Schulberufssystem

ErwerbHZB BeruflicheFortbildung

Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3,eigeneBerechnungen

ImJahr2009warendieAnteilederNeueintritteindiedualeAusbildungundin

dasschulischeÜbergangssystemfastgleichhoch.Dannentwickeltensichdie

beiden Teilbereiche auseinander:Während die Neueintritte in die dualeAus-

bildunganteilig stetiggewachsensind,hat ihrAnteilbeimschulischenÜber-

gangssystem kontinuierlich abgenommen und ist seit 2011 nur leicht wieder

gestiegen,um1,4Prozentpunkte.

DieEintritte indasschulischeÜbergangssystemhaben imVergleichzum Jahr

2009anBedeutungverloren.Die fast gleichhohenZugangszahlenbeiÜber-

gangssystemunddualerAusbildungwurdenachdemErscheinendesBildungs-

berichtes2012vondenAkteurenimLandkreisStademitBesorgnisbetrachtet.

IhrAnteillag2009imLandkreisStadenochdeutlicherüberdemniedersächsi-

schenWert;derUnterschiedhatsichetwasverringert.

DerAnteilderNeueuntrittezumErwerbderHZBistimselbenZeitraumgestie-

gen.ÜberdenbetrachtetenZeitraumhabensichdieEintritteindieTeilbereiche

SchulberufssystemundberuflicheFortbildungkonstantentwickelt.

Entsprechend der Vorausschätzung des Bildungsberichtes 2012 wird ab dem

Jahr2017dieZahlder jährlichenNeueintritte indieberufsbildendenSchulen

insgesamtabnehmen.116

116LandkreisStade(2012,S.91)

37,9 38,7 40,6 40,4

31,5

20,918,2

6,1

1,2 2

7 6,7

0,9 1,3

6,7

24,1

27,8 29,2

22,4

36,7

e berufliche bildung

Page 73: zweiter B ildungsBericht für den Landkreis Stade 2014€¦ Translate this page5 Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen den zweiten Bildungsbericht für den Landkreis Stade

142 143

Schülerinnenwählen zu ca. einemDrittel eine dualeAusbildung. Ein Fünftel

besuchtdasschulischeÜbergangssystem.EinViertelderSchülerinnenstrebtan

denBBSenimLandkreisStadedenErwerbderHochschulzugangsberechtigung

an.StarkeVeränderungensindimbeobachtetenZeitraumvon2010-2012nicht

erkennbar.

Abbildung E2.3.7: Neueintritte weiblicher Schüler nach Teilbereichen des Berufsbildungs-

systems, 2010-2012, Angabe in Prozent der Gesamtschülerzahl

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0 2010/2011 2011/2012 2012/2013

DualeAusbildung Übergangssystem Schulberufssystem

ErwerbHZB BeruflicheFortbildung

Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3,eigeneBerechnungen

ImTeilbereichdesSchulberufssystemssindca.80%derSchülerinnenundSchü-

lerweiblich.Diesliegtvorallemdaran,dassdiehierangebotenenschulischen

Ausbildungsberufesolchesind,dieüberwiegendvonMädchengewähltwerden

(z.B.Sozialassistentin).

InsgesamtzeigtsicheinerechtstabileVerteilung.LediglichderAnteilderSchü-

lerinnenimSchulberufssystemistvon2011zu2012um4,5Prozentpunktege-

sunken.

DieseTendenzspiegeltsichauchwiderindergeplantenBerufswahlder2013

befragtenAbgangsschülerinnenund-schüler,dieeinedeutlicheGeschlechterper-

spektiveaufweisen.117

DabeifindensichangestrebteBerufeausdemBerufsfeld«Gesundheit,Soziales,

LehreundErziehung»beiMädchenanHauptschulenebensowiebeiMädchen

anRealschulen.

NachdenGründenfürihreWahlbefragt,findendieMädchendie«Möglichkeit,

mitanderenMenschenzusammenzuarbeiten»besondersoftsehrwichtig(42,5

%gegenüberdenJungenmit29,3%).Einweitereralsbesonderswichtigeinge-

schätzterAspektfürMädchenistder«Wunsch,fürandereMenschenetwaszu

tun»(28,2%gegenüber14,9%derJungen)118.

117LandkreisStade(2014a,S.80ff )

118LandkreisStade(2014a,S.83)

39,9 44

,6

80,2

54,4

36,6

35,4

45,7

80,3

54,2

46,9

37

43,9

75,8

50,7

41,7

ImTeilbereichdesSchulbe-

rufssystemssindca.80%der

SchülerinnenundSchüler

weiblich.Diesliegtvorallem

daran,dassdiehierange-

botenenschulischenAusbil-

dungsberufesolchesind,die

überwiegendvonMädchen

gewähltwerden(z.B.Sozial-

assistentin).

e berufliche bildung

2010 2011 2012

Insge-samt

Anteilweiblich

in%

Anteilnicht

deutschin%

Insge-samt

Anteilweiblich

in%

Anteilnicht

deutschin%

Insge-samt

Anteilweiblich

in%

Anteilnicht

deutschin%

DualeAusbildung 1.399 39,9 2,1 1.519 35,4 1,1 1.494 37,0 2,2

Übergangssystem 1.138 44,6 4,9 1.038 45,7 4,7 1.081 43,9 3,9

Schulberufssystem 253 80,2 4,0 249 80,3 1,2 248 75,8 1,2

ErwerbHZB 754 54,4 4,0 902 54,2 3,3 829 50,7 3,5

beruflicheFortbildung 71 36,6 1,4 32 46,9 3,1 48 41,7

Summe: 3.615 47,1 3,5 3.740 45,9 2,7 3.700 44,8 2,9

Insgesamt sankderAnteil der Schülerinnen andenberufsbildendenSchulen

zwischen2010und2012um2,3Prozentpunkte.DerAnteildernichtdeutschen

SchülerinnenundSchülersankebenfallsundzwarum0,6Prozentpunkte.Eine

ähnlicheEntwicklungkonntefürdieHochschulenimLandkreisbeobachtetwer-

den(vgl.KapitelF).

DerAnteilweiblicher Schüler ist indenberuflichqualifizierendenBerufsfach-

schulenamhöchsten.ImJahr2012warerimSchulberufssystemjedochvon80,3

auf75,8%zurückgegangen.LeichtsinkendistderAnteilderFraueninderdu-

alenAusbildungundimZweigdesErwerbsderHochschulzugangsberechtigung.

Abbildung E2.3.6: Neueintritte weiblicher Schüler nach Teilbereichen des Berufsbildungs-

systems, 2010-2012, Angabe in Prozent der Gesamtzahl der Mädchen

40

35

30

25

20

15

10

5

0

2010/2011 2011/2012 2012/2013

DualeAusbildung Übergangssystem Schulberufssystem

ErwerbHZB BeruflicheFortbildung

Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3,eigeneBerechnungen

Abbildung E2.3.5: Neueintritte nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems im Landkreis Stade 2010-2012, weiblich, nicht deutsch

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiE12.3,eigeneBerechnung

DerAnteilweiblicherSchüler

istindenberuflich

qualifizierendenBerufsfach-

schulenamhöchsten.

32,7

31,4 33

,4

29,8

27,6

28,7

11,4

25,4

11,9

11,7

24,1 28

,5

1,5

0,9

1,2

e berufliche bildung

Page 74: zweiter B ildungsBericht für den Landkreis Stade 2014€¦ Translate this page5 Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen den zweiten Bildungsbericht für den Landkreis Stade

144 145

Werden im Rahmen der Bildungsverlaufsstudie die Pläne der Schülerinnen und

Schüler derAbgangsklassendes Jahres2013betrachtet, so zeigt sich eine eher

gegenläufigeTendenz:JugendlichemitMigrationshintergrundwollendeutlichhäufi-

gerweiteraufeineallgemeinbildendeSchulegehen.ImGegenzugsinddieAnteile

derJugendlichenmitMigrationshintergrund,dieeineAusbildungplanenoderbe-

rufsbildendeSchulenbesuchenwollen, imVergleichgeringer122.FürNähereszur

tatsächlicherfolgtenWahlderJugendlichenmitMigrationshintergrundwirdinden

entsprechendenUnterkapitelndiesesBerichtesaufdieFolgebefragungderBildungs-

verlaufsstudieverwiesen. InsgesamthabenJugendlichemitMigrationshintergrund

jedochseltenerdie(Aus)-Bildungsstationerreicht,diesieerreichenwollten123.

AbbildungE2.3.9zeigtdieNeueintritteindieberufsbildendenSchulennurvonallge-

meinbildendenSchulenohnedieNeueintritteinnerhalbderberufsbildendenSchulen.

2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013

3.751 3.833 3.791 3.563 3.644 3.740 3.700

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2014),bildungsmonitoring.de,DateiE12.3,eigeneBerechnung

Die Zahl der Neueintritte schwankt leicht zwischen 3.563 und 3.833 Schüle-

rinnen und Schülern, bleibt im Zeitraum zwischen 2006/2007 und 2012/2013

jedochinsgesamtstabilundlagimSchuljahr2012/2013bei3.700neueingetre-

tenenSchülerinnenundSchülern.

70

60

50

40

30

20

10

0 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13

122LandkreisStade(2014a,S.75).ZubeachtenistderUnterschiedzwischen«nicht

deutschenJugendlichen»inderStatistikdesLSKNunddergrößerenGruppeder

«JugendlichenmitMigrationshintergrund»inderDefinitionderBildungsverlaufsstudie.

123LandkreisStade(2014,S.95ff )

e berufliche bildung

Abbildung E2.3.9: Neu eingetretene Schüler/innen aus allgemeinbildenden Schulen 2006 / 2007 - 2012 / 2013, Landkreis Stade

Abbildung E2.3.10: Neu eingetretene Schüler/innen aus allgemeinbildenden Schulen nach Art des Abschlusses,

2006 / 2007 - 2012 / 2013, Landkreis Stade, Angabe in Prozent

mitHochschulreife

mitFachhochschulreife

mitmittleremAbschluss

mitHauptschulabschluss

AbschlussderFörderschule

ohneAbschluss

Quelle:LandesbetriebfürSta-

tistikundKommunikationstech-

nologieNiedersachsen(2014),

bildungsmonitoring.de,Datei

E12.3,eigeneBerechnung

54,1

30,4

7,3 6,9 6,94,63,11,2

6,3 6,3 6,57,5

3,3 3,7 3,6 3,1 3,4 5,12,3 2,3 2,22,9

2 1,2 1,3 1,50,92,6

2,2

30,7 29,526,1 25,5 24,3 23,6

54,556,7

59,5 60,8 60,2 60,4

InBezugaufgeschlechtertypischesBildungs-undAusbildungsverhaltenermög-

lichtder2.AtlaszurGleichstellungvonFrauenundMännerninNiedersachsen119

einenvergleichendenBlick.

FürdieBerufswahlwurdenhieralsIndikatorenexemplarischdie«nichtakademi-

schenGesundheitsdienstberufe»unddie«technischenAusbildungsberufe»aus-

gewählt.ImJahr2011befandensichinNiedersachsen14.233Schülerinnenund

SchülerineinernichtakademischenAusbildungzueinemGesundheitsdienstbe-

ruf.Davonwaren20,3%Männer.DerFrauenanteilliegthieralsorechnerischbei

79,7%.

HierbildetsichdieZweiteilungdesdeutschenBerufsbildungssystemsindendu-

alenZweig,indemMännerinderÜberzahlsind,undineinenvollzeitschulischen

Zweig,indemFrauendieMehrheitstellen,ab.DievollzeitschulischeBerufsaus-

bildung,vorallem indenpersonenbezogenenDienstleistungen, festigtdurch

uneinheitliche Qualifikationsprofile und fehlende bundesweite Standards den

geringerenProfessionalisierungsgradvielertypischerFrauenberufe.Diesführtim

DurchschnittzueinergeringerenEntlohnungindiesenBerufen120.

Abbildung E2.3.8: Neueintritte nicht deutscher Schüler/innen in die berufsbildenden

Schulen im Landkreis Stade nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems, 2010-2012,

Angabe in Prozent der Gesamtschülerzahl

6

5

4

3

2

1

0

2010/2011 2011/2012 2012/2013

DualeAusbildung Übergangssystem Schulberufssystem

ErwerbHZB BeruflicheFortbildung Gesamt

Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3,eigeneBerechnungen

InsgesamtistderAnteilnichtdeutscherneueintretenderSchülerinnenundSchü-

lerandenberufsbildendenSchulenweitergesunken121und lag imSchuljahr

2012/2013bei2,9%.BeidenNeueintrittenindasÜbergangssystemistihrAnteil

weiterhinkontinuierlichgesunken.ErliegtjedochinallenJahrendeutlichüber

ihremAnteilandenNeueintrittenindieberufsbildendenSchuleninsgesamt.

119LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(LSKN)(2013,S.22)http://www.ms.niedersachsen.de/startseite/themen/gleichberech-

tigung_frauen/atlas_zur_gleichstellung/atlas-zur-gleichstellung-von-frauen-und-maen-

nern-112647.html

120BundesministeriumfürFamilie,Senioren,FrauenundJugend(2012,S.89)

121LandkreisStade(2012),KapitelE

2,1

4,9

4 4

1,4

3,5

1,1

4,7

1,2

3,3

3,1

2,7

2,2

3,9

1,2

3,5

2,9

e berufliche bildung

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146 147

BildungserfolgeanberufsbildendenSchulen

Abbildung E2.4.1: Verteilung der Abschlüsse an berufsbildenden Schulen

im Landkreis Stade, 2009 / 2010 - 2011 / 2012

1.400

1.200

1.000

800

600

400

200

0 2010 2011 2012

Hoch-undFachhochschulreife Realschulabschluss Hauptschulabschluss

Gesamt

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2014),Datei:3050612

Bei den allgemeinbildendenAbschlüssen, die an berufsbildenden Schulen in

denunterschiedlichenBerufsschulzweigenerworbenwerdenkönnen,hateszwi-

schen2011und2012eineleichteVerschiebunggegeben.Hatten2011nochmehr

AbsolventeneinenRealschulabschlusserhalten,sowaren2012dieHoch-und

FachhochschulabsolventeninderÜberzahl.InsgesamtsinddieAbsolventenzah-

len leicht rückläufig.Die untereAbbildung zeigt, dassbei derVerteilungder

AbsolventennachTeilendesBerufsbildungssystemderErwerbderHZBseit2010

anteiliggewachsen istunddemgegenüberanteiligwenigerSchülerinnenund

SchülereinedualeAusbildungabschließen.

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0 2009/10 2010/11 2011/12

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNieder-

sachsen(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-E15.1,eigeneBerechnung

e berufliche bildung

E.2.4

1.201

596 525 510

447

98

440465

144165

1.104 1.055

34,4 33,3 27,1

16,9 18,815,9

13 8,510,3

32,1 36,5 43,5

Berufsschule,dualeAusbildung

Übergangssystem

Schulberufssystem,schulische

Ausbildung

Fachschule,beruflicheWeiterbil-

dung

ErwerbHZB

3,6 2,93,1

Abbildung E2.4.2: Verteilung der Abschlüsse an den berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade 2009 / 2010 - 2011 / 2012,

Anteil in Prozent

MITTLERER

BILDuNGSABSCHLuSS:

SekundarabschlussI–

Realschulabschlussund

Erweiterter

Sekundarabschluss

DieAbbildungzeigteinedeutlicheAnhebungdesBildungsniveausbeiEintrittin

dieberufsbildendenSchulen.SchülerinnenundSchülermitmittleremBildungs-

abschlussderallgemeinbildendenSchulentretenimbetrachtetenZeitraumkon-

tinuierlichamhäufigstenindieberufsbildendenSchulenein.DerAnteildieser

Schülerinnen und Schüler hat sich seit dem Schuljahr 2006/2007 sogar von

54,1%auf60,4%erhöht.DieseZunahmekann inVerbindungstehenmitder

EinführungderEinjährigenBerufsfachschuleimSchuljahr2008/2009.Indiesem

JahrtratdieErhöhungerstmalsdeutlichauf.ZurVerifizierungdieserAnnahme

stehen jedochzurzeitnurDatenseitdemSchuljahr2011/2012zurVerfügung.

DieAnnahmekannimfolgendenBildungsberichtanhandderdannvorliegenden

Datenüberprüftwerden.

WährenddieNeueintrittemitmittleremAbschlussindieberufsbildendenSchu-

leninsgesamtzugenommenunddieEintrittemitHauptschulabschlussabgenom-

menhaben,habendieNeueintritteindiedualeAusbildungmiteinemHaupt-

schulabschlussimselbenZeitraumzugenommen.Obdiesdaraufhinweist,dass

mehr Schülerinnen undSchülermitmittleremAbschluss eine geplante duale

AusbildungnichtaufnehmenkonntenunddeshalbindieEinjährigeBerufsfach-

schuleeingetretensind,kannanhandderjetzigenDatenlagewederbelegtnoch

verneintwerden.DieBildungsverlaufsstudie gibt folgendeHinweise in dieser

Richtung:Vonden565Teilnehmer/innenderFolgebefragungbesuchen110die

EinjährigeBerufsfachschule, davonhatten82 zuvor einenRealschulabschluss

odersogareinenerweitertenSekI-Abschlusserreicht.Immerhin31vonihnen

(37,8%)gebenalsGrundfürdieWahlderEinjährigenBerufsfachschulean,dass

das,wassieursprünglichmachenwollten,nichtgeklappthat.

Die Folgebefragung zeigt aber auch die Tendenz vonHauptschülerinnen und

-schülern,aufderHauptschuleauchdie10.Klassezuabsolvierenunddabeiei-

nenmittlerenAbschlusszuabsolvieren(46,4%derbefragtenHauptschülerinnen

und-schüler).

Seit2007/2008nimmtdieZahldermiteinemHauptschulabschlussneuindie

berufsbildendenSchuleneintretendenSchülerinnenundSchülerkontinuierlich

abundistdabeium6,8Prozentpunktezurückgegangen.Zugleichhat ihrAn-

teilbeidenNeueintrittenindiedualeAusbildungzugenommenundliegtseit

2011/2012deutlichüberdenniedersächsischenWerten124.

SchülerinnenundSchülermit(Fach)HochschulreifeodermitdemAbschlussder

FörderschuletretenäußerstseltenindieberufsbildendenSchulenein.Wohinge-

genderAnteilderSchülerinnenundSchülerohneAbschlusseinerallgemeinbil-

dendenSchulezwischen6,3%und7,5%liegt.

124LSKN(2014,TabelleE12.3)

e berufliche bildung

SchülerinnenundSchülermit

(Fach)Hochschulreifeodermit

demAbschlussderFörder-

schuletretenäußerstseltenin

dieberufsbildendenSchulen

ein.WohingegenderAnteil

derSchülerinnenundSchüler

ohneAbschlusseinerallge-

meinbildendenSchulezwi-

schen6,3%und7,5%liegt.

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148 149

SchulenimSinnederBildungsstrategiekannessinnvollsein,zusehen,inwel-

chenTeilbereichenwelche allgemeinbildendenAbschlüsse erzieltwurdenund

wiesichdieseVerteilungüberdieletztenSchuljahreentwickelthat.Diefolgende

TabellezeigtausschließlichdietatsächlichindenBildungsgängenerworbenen

SchulabschlüsseinihrerprozentualenVerteilung.

Dasheißt,dieGrundgesamtheit(N)umfassthiernurSchülerinnenundSchüler,

dietatsächlicheinenAbschlusserworbenhaben,nichtSchülerinnenundSchüler,

diezwardenBildungsgangbesuchen,aberkeinenAbschlusserworbenhaben.

Lesebeispiel:100%derimSchuljahr2011/2012inBerufseinstiegsklassenerwor-

benenAbschlüssesindHauptschulabschlüsse(N=66).92,6%derimSchuljahr

2011/2012 imBeruflichenGymnasiumerworbenenAbschlüssesindallgemeine

Hochschulzugangsberechtigungen(Abitur,n=189).

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNi-E15.1

e berufliche bildung

Abbildung E2.4.4: Verteilung der an berufsbildenden Schulen erworbenen schulischen Abschlüsse, Landkreis Stade,

2009 / 2010 - 2011 / 2012, Anteile in Prozent

Haup

tsch

ulab

schl

uss

mitt

lere

rAbs

chlu

ssFa

chho

chsc

hulre

ifeHo

chsc

hulre

ifeHa

uptsch

ulab

schl

uss

mitt

lere

rAbs

chlu

ssFa

chho

chsc

hulre

ifeHo

chsc

hulre

ifeHa

uptsch

ulab

schl

uss

mitt

lere

rAbs

chlu

ssFa

chho

chsc

hulre

ifeHo

chsc

hulre

ife

ZurEinschätzungdesBildungserfolgesanberufsbildendenSchulenistauchein

VergleichmitNiedersachsensinnvoll.AusderfolgendenAbbildungistersicht-

lich,welche allgemeinbildendenSchulabschlüsse anberufsbildendenSchulen

imLandkreisStadeundinNiedersachsenerworbenwerdenundwiesichdieAb-

schlussarteninnerhalbderberufsbildendenSchuleanteiligverteilen.DieAbbil-

dunguntenbeschreibtdieEntwicklungderSchuljahre2009/2010bis2011/2012.

DieUnterschiedeinderVerteilungderAnteilesindzwischenderBildungsregion

undNiedersachsenminimal.DiegrößtenAbschlussgruppensindRealschulab-

schlussund(Fach)Hochschulreife.EineweiteregroßeGruppeverlässtdieBBS

imlaufendenSchuljahrohneAbschluss.DieseAussagentreffensowohlaufden

LandkreisStadealsauchaufNiedersachseninsgesamtzu.

Die örtlichen berufsbildenden Schulen konnten ihrenAnteil im Bereich Erwerb

derHochschulzugangsberechtigungimbetrachtetenZeitraumsowohlerhöhenals

auchandieWerteNiedersachsensangleichen.Demgegenüberschlossenanteilig

wenigerSchülerinnenundSchülermitdemRealschulabschlussab.Dieshängtmit

derErhöhungdesAnteilsderjenigenSchülerinnenundSchüler zusammen,die

bereitsmit einemRealschulabschluss indieberufsbildendenSchulen (hierbe-

sondersindieTeilzeit-BerufsschulederdualenAusbildung)eintreten.Auchdiese

EntwicklungtrifftaufdenLandkreisStadeundaufNiedersachsengleichermaßen

zu.ImLandkreisStadeschließenanteiligwenigerSchülerinnenundSchülerdie

berufsbildendeSchuleohneAbschlussabalsinNiedersachsen,undesbrechen

auchwenigerSchüler/innenimlaufendenSchuljahrdenBesuchderBBSab.

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),

Datei3050612;BerechnungLandkreisStade,Bildungsbüro

UmdieEntwicklungderBildungserfolgeüberdieJahrebetrachteteinschätzenzu

können,isteswichtig,sichanzuschauen,welcheAbschlüsseinnerhalbwelcher

Teilbereiche der BBSen erworbenwerden.Denn z. B. der Realschulabschluss

kannunteranderemineinerdualenAusbildungmiterworbenwerdenwieauch

in einer Berufsfachschule. Für die Entwicklung der örtlichen berufsbildenden

e berufliche bildung

LKStade Nds. 2010

LKStade Nds. 2011

LKStade Nds. 2012

Abbildung E2.4.3: Vergleich der Verteilung der Abschlüsse an den berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade und Niedersachsen,

Schuljahr 2009 / 2010-2011 / 2012, Anteile in Prozent

20

27

18

23

22

24

17

28

22

25

19

25

23

22

16

29

24

21

19

26

24

22

15

29nachrichtlich:Abbruchim

laufendenSchuljahr

ohneerfolgr.Besuch/Abschluss

EntlassungausdemBVJ

Hauptschulabschluss

Realschulabschluss

Hoch-undFachhochschulreife

4 47 55 4 6 45 5 5 5

DualeAusbildung

Teilzeit-Berufsschule

Übergangssystem

Berufsvorbereitungsjahr

Berufseinstiegsklasse

1jähr.Berufsfachschule

Schulberufssystem

2jähr.-Berufsfachschule,

berufl.Abschlussinsg.

2jähr.-Berufsfachschule,

schul.Abschluss

ErwerbHZB

Fachoberschuleinsg.

Berufsoberschule

BeruflichesGymnasium

FS(beruflicheweiterbildung)

2-jähr.FS

7,4 89,3 3,3 3,6 92 4,4 1,4 95,8 2,8

100 100 100

100 100 100

14,1 85,9 18,1 81,9 21,3 78,7

50,8 49,2 71,9 28,1 81,1 18,9

100 100 100

100 100 100

100 100 100

47,8 52,2 8,5 91,5 7,4 92,6

100 100 100

2009/2010 2010/2011 2011/2012

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150 151

gebotanAusbildungsstellen.125FürBetriebe,insbesonderekleineundmittlere

Unternehmen(KMU),wirddieNachwuchsgewinnungschwieriger.Derbereitsbe-

stehende,insbesondereregionaleundqualifikatorische,Mismatch126wirdvon

derAgenturfürArbeitStadealszunehmendeingeschätzt.127

UmdieEntwicklungimBereichderdualenBerufsausbildungsplätzeabzubilden,

werdenindiesemBildungsberichtDatenzurEntwicklungnachAusbildungsbe-

reichen bzw. Zuständigkeitsbereichen der Kammern dargestellt. Sie umfassen

Bestandszahlen,Neuabschlüsse,Vertragsauflösungen sowiedieErfolgsquoten

derAbschlussprüfungenundwurdenfürdiesenBerichtvomLSKNundvonden

dreigrößtenKammern(IHK,HWK,LWK)fürdasGebietdesLandkreisesStade

bereitgestellt.

DazukommenDatenzurAngebots-Nachfrage-Relation, zuAusbildungsberufen

nachBerufsgruppenundzuAusbildungspendlern,dievonderAgenturfürArbeit

StadefürdengesamtenAgenturbezirkbereitgestelltwurden.128Insgesamtbe-

trachtetstehtderLandkreisStadeimVergleichmitderBundesrepublikbzgl.der

Ausbildungsquotesehrgutda.dieAusbildungsquotebetrugimJahr20127,5%,

inderBundesrepublik5,6%.DieseBlickrichtungenwerdendurchVerweiseauf

dieErgebnissederBildungsverlaufsstudiedesLandkreisesStadeergänzt.

EntwicklungderAnzahlundVerteilungderAuszubildendenimLandkreisStadeZumVerständnisdieserundderfolgendenAbbildungenmusserläutert

werden,dassdieabgebildetenAusbildungsbereicheweitgehenddenZu-

ständigkeitsbereichenderKammernentsprechen.«IndustrieundHandel»

sowie«Handwerk»sinddeckungsgleichmitdenZuständigkeitsbereichen

vonIHKundHWK.DieLandwirtschaftskammeristzuständigeStellefür

dieBerufederLandwirtschaft(einschließlichGartenbau,Forstwirtschaft

undweitererAgrarberufe)sowiedieBerufederHauswirtschaft.«FreieBe-

rufe»umfassendiedualenAusbildungsberufeindenZuständigkeitsbe-

reichenderÄrzte-,Tierärzte-undZahnärztekammern,derApothekerkam-

mersowiederRechtsanwalts-undSteuerberaterkammer.Dazukommen

dieAusbildungsberufeimÖffentlichenDienst(z.B.Verwaltungsfachang

estellte/r).

125Arbeitsmarktprogramm2014derAgenturfürArbeitStade,S.6

126Nicht-ZusammenpassenvonAngebotundNachfrageinBezugaufdenAusbil-

dungsortsowiedieQualifikationderAusbildungsbewerber/innenineinzelnenBerufsbe-

reichen.

127ebd.

128DerAgenturbezirkderAgenturfürArbeitStadeumfasstdenLandkreisStade,den

LandkreisCuxhavenunddenLandkreisRotenburg/Wümme.InHinsichtaufdieAnge-

bots-Nachfrage-RelationsowiediePendlerdynamikistderBlickauchaufdieNachbar-

LandkreisevonVorteil.

e berufliche bildung

E.3.1

DerTabelleistzuentnehmen,dassineinzelnenTeilbereichenderberufsbilden-

denSchuleneineVerschiebungderAnteiledererworbenenAbschlüssestattge-

fundenhat.Solagz.B.derAnteilderSchüler/innenmiterworbenerFachhoch-

schulreifeimSchuljahr2009/2010anBeruflichenGymnasiennochbei47,8%,im

Schuljahr2011/2012hingegennurnochbei7,4%.

MitdemSchuljahr2010/2011hatzumerstenMalein«G8»-Jahrgangdieallge-

meinbildendenGymnasienverlassen.Seitdemsind–beiannäherndgleichblei-

benderAbsolvent/innen-Zahl andenBeruflichenGymnasien –dieAnteileder

Absolvent/innenmitallgemeinerHochschulreifesprunghaftangestiegen.

Empfehlung:AusAbbildungE2.4.3gehthervor,dassinderBildungsregionguteinViertelder

SchülerinnenundSchüleranberufsbildendenSchuleneinenBildungsgangder

Schule im laufendenSchuljahr verlässt («nachrichtlich:Abbruch im laufenden

Schuljahr», vgl. LSKN). Diese Zahl umfasst u. a. Schulformwechsler.Auf der

BasisderamtlichenDatenkönnenbishernurMutmaßungenüberdieGründefür

einenWechselbzw.Abbruchgetroffenwerden.

• VordemHintergrundderHandlungsfelderBildungsqualität und Fachkräfte

sichernsolltendieAkteurederBildungsregionzusammenmitdenberufs-

bildendenSchuleneinekurzestandardisierteErhebung(Fragebogen)entwi-

ckeln,derdenSchülerinnenundSchülernbeieinemAbbruchbzw.Wechsel

imlaufendenSchuljahrüberreichtwird.EinesolchekurzeBefragungkönn-

teAufschlussdarübergeben,obSchüler/inneninnerhalbeinesSchuljahres

denZweigderBerufsschulenwechseln,obsiemitihremAusbildungsbetrieb

unzufriedensindoderaucheineAusbildungaufnehmenetc.Erstwenndie

Ursachenhinreichendbekanntsind,könntederAnteildieserSchülerinnen

undSchülerdurchgeeigneteMaßnahmen,wiez.B.Bildungs-undOrientie-

rungsberatung(vgl.KapitelG2),verringertwerden.

DualeAusbildungDie duale Berufsausbildung ist, bezogen auf die Schülerzahlen im Landkreis

Stadewie insgesamt inDeutschland,dergrößteTeilbereichdesBerufsausbil-

dungssystems.DieparalleleAusbildunginBetriebundTeilzeit-Berufsschuleist

inEuropaeinzigartigundwirdiminternationalenVergleichalsbeispielhaftan-

gesehen(vgl.Fußnote1,KapE).

Die Entwicklung der dualenAusbildung ist unter anderem verknüpftmit der

konjunkturellen EntwicklungderWirtschaft. Die Bedingungen, auf dieAusbil-

dungsinteressiertemit demVerlassen der allgemeinbildendenSchule stoßen,

sindwirtschaftlicher Dynamik unterworfen; zugleich unterliegenAngebot und

NachfrageaufdemAusbildungsstellenmarktjedochweiterenFaktoren.

ZurzeitbewirktderdemographischeWandelimLandkreisStadeeinenRückgang

anAusbildungsinteressierten,trifftjedochaufeinebenfallszurückgehendesAn-

e berufliche bildung

E.3DieEntwicklungderdualen

Ausbildungistu.a.verknüpft

mitderkonjunkturellen

EntwicklungderWirtschaft.

DieBedingungen,aufdieAus-

bildungsinteressiertestoßen,

sindwirtschaftlicherDynamik

unterworfen;zugleich

unterliegenAngebotund

NachfrageaufdemAusbil-

dungsstellenmarktjedoch

weiterenFaktoren.

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152 153

sindstärkervertretenalsinNiedersachsen(dort3%).DerSektorvonIndustrie

undHandel ist imVergleichzuNiedersachsenunterrepräsentiert (dort:53%).

Diesistinderüberdurchschnittlichgewerblich-technischorientiertenWirtschaft

desLandkreisesStadenicht(alssolches)überraschend,verdeutlichtaberdie

BedeutungbesondersderHandwerksbetriebealsOrtederAusbildungdesFach-

kräfte-NachwuchsesderBildungsregion.

2012

DergrößteAnteilderweiblichenAuszubildendenistinIndustrieundHandelzu

verzeichnen.DieWahldesAusbildungsberufeserfolgtimLandkreisStadejedoch

sehrstarkgeschlechtertypisch129,sodassderZusammenhangwahrscheinlichin

derWahlderDienstleistungsberufeliegt.AuffälligistdagegendergeringeAnteil

weiblicherAuszubildenderinderHauswirtschaft.Diesistmöglicherweisedarü-

bererklärbar,dass201233der35AuszubildendenindiesemBereichdieAus-

bildungzum/zurFachpraktiker/inHauswirtschaftabsolvierten,einerehemaligen

«Werker»-Ausbildungnach§42mHWO.IndieseAusbildungenmitreduziertem

theoretischenTeilmündenhäufigFörderschüler/innenein,unterdenenwieder-

umJungenüberproportionalvertretensind.

DiefolgendeAbbildungzeigtdieVerteilungderAuszubildendennachdenneun

BerufsgruppenderAgenturfürArbeit.

129LandkreisStade(2014a)

e berufliche bildung

Abbildung E3.1.3: Verteilung der weiblichen Auszubildenden im Landkreis Stade 2012 nach Ausbildungsbereichen, Anteil in Prozent

0 20 40 60 80 100

IndustrieundHandel Handwerk Landwirtschaft ÖffentlicherDienst FreieBerufe Hauswirtschaft

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiNi-E7.6;BerechnungLandkreisStade,Bildungsbüro

21,7 1,7 3,9 18,9 252,1

DergrößteAnteilweiblicher

AuszubildenderistinIndustrie

undHandelzuverzeichnen.

DieWahldesAusbildungs-

berufeserfolgtimLandkreis

Stadejedochsehrgeschlech-

tertypisch,sodassderZusam-

menhangwahrscheinlichin

derWahlderDienstleistungs-

berufeliegt.

2.000

1.800

1.600

1.400

1.200

1.000

800

600

400

200

0

2008 2009 2010 2011 2012 2013

DieAbbildung zeigt die jeweilige Gesamtzahl derAuszubildenden, das heißt

überalleAusbildungsjahrehinweg.

DerAusbildungsbereichIndustrieundHandelistimZeitraumvon2006bis2012

gewachsen.Dasselbegiltbis2013fürdieAusbildungeninderLandwirtschaft

undimöffentlichenDienst.ImHandwerkliegtdieZahlderAuszubildendennach

einemleichtenAbwärtstrend2013wiederüberdemStandvon2010.

Abbildung E3.1.2: Verteilung der Auszubildenden im Landkreis Stade nach

Ausbildungsbereichen 2012 in Prozent

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-E7.6

IndustrieundHandelsowieHandwerksindinderBildungsregiondiestärksten

AusbildungsbereicheimJahr2012.ImVergleichzuNiedersachsenistdasHand-

werkinderBildungsregioneindeutlichstärkervertretenerAusbildungsbereich

(Niedersachsen 2012: 32%); auch die landwirtschaftlichenAusbildungsberufe

e berufliche bildung

Abbildung E3.1.1: Auszubildende im Landkreis Stade nach Ausbildungsbereichen 2008 – 2013*

*DatenfürdasJahr2013lageninderamtlichenStatistikimMärz2014nochnichtvor,daherwerdenfürdasJahr2013nur

Datenabgebildet,diedieKammernandasBildungsbüroübermittelthaben.FürdenZeitraum2008-2012basierendieabgebil-

detenWerteaufDatenderamtlichenStatistik.

Quellen:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-

E7.6;für2013:IHK,HWKundLWK(aufAnfrage)

IndustrieundHandel

Handwerk

FreieBerufe

Landwirtschaft

ÖffentlicherDienst

Hauswirtschaft

DerAusbildungsbereich

IndustrieundHandelistim

Zeitraum2006–2012

gewachsen.Dasselbegiltbis

2013fürdieAusbildungenin

derLandwirtschaftundim

öffentlichenDienst.

1.635 1.665 1.674 1.704 1.749 1.702

1.4111.3831.3441.3921.4461.419

273

135 135 150 156 153 166

9387697578343333363942

78

264 270 285 285

47+38+8+4+2+147,3

4,1

2,5 0,9

7,7

37,4

IndustrieundHandel

Handwerk

FreieBerufe

Landwirtschaft

ÖffentlicherDienst

Hauswirtschaft

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154 155

HochfrequentiertesteBerufsbereichederdualenAusbildungsind imLandkreis

Stade seit 2012 die Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung sowieGe-

sundheit,Soziales,LehreundErziehungundKaufmännischeDienstleistungen,

Warenhandel,Vertreib,HotelundTourismus.

EinedetailliertereAbbildungderAuszubildendennachBerufsgruppenfür2012

zeigtdieBasiserhebungderBildungsverlaufsstudie.Hierzeigtsichbereitsbei

denBerufswünschen ein stark typisierterGeschlechterbezug, der bei der tat-

sächlichenBerufswahl130ungemindertRealitätwird.Ebensowirddeutlich,dass

ausländischeJugendlicheinderdualenAusbildungimVergleichzuihrerGesamt-

zahl inder entsprechendenBevölkerungsgruppeerkennbar unterrepräsentiert

sind.Dies ist einAnsatzpunkt fürdiebesondersbeiKMUmittlerweile (bran-

chenuneinheitlich)dringendanstehendeNachwuchsrekrutierung.

AusdenobigenAbbildungensowiedenErgebnissenderBildungsverlaufsstu-

die geht hervor, dass zum einen in derAnalyse der Berufsgruppen bei den

AusbildungeneineerheblicheDiskrepanz–fastschonBipolarität–beiderge-

schlechtsspezifischenBerufswahlbenanntwerdenmuss.FürdieBerufsgruppe

«GesundheitundSoziales»findensichAnteilevon83,3%Mädchenund16,7

%Jungen, inderBerufsgruppeTechnik82,6%Jungenund17,4%Mädchen.

ZumanderengelangenJugendlichemitMigrationshintergrundseltener ineine

betrieblicheAusbildungundhabenseltenerdie(Aus-)Bildungsstationerreicht,

diesiegerneerreichthätten.Dasssieseltener inAusbildungzufindensind,

liegt nicht an den niedrigeren Schulabschlüssen: Unabhängig vomAbschluss

liegtderAnteilder JugendlichenmitMigrationshintergrund,die inAusbildung

gelangen,immerniedrigeralsbeidenJugendlichenohneMigrationshintergrund.

DieBildungsverlaufsstudiehatvierwichtigeHandlungsfelder identifiziert,von

denendreiindiesemKontextaufgenommenwerdensollen:

• weiteresAusbauendervorhandenenhohenAusbildungsneigungbeiallen

Jugendlichen

• nochstärkeresbzw.andersausgerichtetesFokussierenaufgeschlechtersen-

sibleBerufsorientierungund

• VerstärkenderFörderungvonJugendlichenmitMigrationshintergrundund

derUnterstützungbeiderVerwirklichungihrerBerufswünscheimBereich

derdualenAusbildung.

130LandkreisStade(2014b,S.31ff )

e berufliche bildung

Abb. E 3.1.4: Auszubildende im Landkreis Stade nach Berufsgruppen

31.12.2012 2009

Land-,Forst-undTierwirtschaftundGartenbau 179 4

Rohstoffgewinnung,produktionundFertigung 1.185 28

Bau,Architektur,VermessungundGebäudetechnik 456 11

Naturwissenschaft,GeografieundInformatik 237 6

Verkehr,Logistik,SchutzundSicherheit 173 4

kaufmännischeDienstleistungen,warenhandel,Vertrieb,HotelundTourismus 666 16

unternehmensorganisation,Buchhaltung,RechtundVerwaltung 609 14

Gesundheit,Soziales,LehreundErziehung 669 16

Sprach-,Literatur-,Geistes-,Gesellschafts-undwirtschaftswissenschaften,Medien,kunst,kulturundGestaltung 27 1

Insgesamt 4.201 100

Quelle:BundesagenturfürArbeit,Stade(2014)(aufAnfrage)

InsgesamtwarenzumStichtag31.12.20124.201AuszubildendeimLandkreisSta-

debeschäftigt.DieMehrzahlderAuszubildenden(28%)machteineAusbildung

imBereichRohstoffgewinnung,ProduktionundFertigung.

AußerbetrieblicheAusbildungen(BaE)findenimAgenturbezirkStadeinfolgen-

denBerufsbereichenstatt:

Abb. E 3.1.5: Auszubildende in außerbetrieblicher Ausbildung im

Agenturbezirk Stade 2009-2012

BAEimLandkreisStade(Berufsfelder) 2009 2010 2011 2012

Metallbauer i 6 6 6 6

Gastronomie i 10 10 9 6

Farbe/Raumgest./Holz/Bau/körperpflege k 10 10 10 0

Handel/Lager/Metall k 10 10 10 14

K:Kooperativ:DiepraktischenTeilederAusbildungfindenineinemKooperationsbe-

triebdesTrägersstatt.

I:Integrativ:DerBildungsträgeristfüralleBestandteilederAusbildungsort.

Quelle:BundesagenturfürArbeit,Stade(2014)(aufAnfrage)

Die außerbetrieblicheAusbildung umfasst vor Ort die Berufe Fachkraft Gast-

gewerbe, Koch,Maler, Fahrzeuglackierer, Raumausstatter, Trockenbaumonteur,

Friseur,Fachlagerist,Florist.Ab2012auchFriseur,Maler,Fahrzeuglackierer,Büro-

kaufmannundKaufmannimEinzelhandel.

e berufliche bildung

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156 157

VertragsauflösungenvonAusbildungsverträgenimLandkreisStadeZubeachtenist,dassdieVertragsauflösungsquotenichtausschließlichdenAn-

teilderAusbildungsabbrecherabbildet.Vertragsauflösungenergebensichauch

durch den Wechsel des Ausbildungsbetriebes, Wechsel der Ausbildung oder

durchBetriebsauflösungen.SehrniedrigeQuotenlassenaufeinegutePassung

vonAusbildungsrealitätundVorstellungenundBerufswunschderAuszubilden-

denschließen.

InsgesamtlösenweiblicheAuszubildendeihreAusbildungsverträgeetwashäufi-

geraufalsderDurchschnitt:DieVertragsauflösungsquotebeiweiblichenAuszu-

bildendenliegtsowohlimLandkreisStadewieauchinNiedersachsenseit2010

imDurchschnittknappeinenProzentpunktüberderallerAuszubildenden.

45

40

35

30

25

20

15

10

5

0

InsgesamtliegtdieQuotederVertragsauflösungenimLandkreisStadehöchs-

tensimBereichderniedersächsischenWerte(AusnahmeistdieZahlvon2011

inderHauswirtschaft),meistjedochdarunter.DiemeistenVertragsauflösungen

gibtesimHandwerk.AuffälligistdieimLandkreisStadeimVergleichzuNieder-

sachsensehrniedrigeQuoteanVertragsauflösungenimBereichderLandwirt-

schaft.131EineUrsachekanneinehoheRealitätsorientierungderAuszubildenden

sein,diedurchdie traditionell landwirtschaftlichgeprägteStrukturdesLand-

kreisesentsteht.

131Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen

(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-E15.3

e berufliche bildung

E.3.3

Abbildung E3.3: Vertragsauflösungsquote nach dem Schichtmodell nach Ausbildungsbereichen 2010-2012*,

Landkreis Stade und Niedersachsen

Niedersachsen LKStade 2010

Niedersachsen LKStade 2011

Niedersachsen LKStade 2012

0 0

IndustrieundHandel Handwerk Landwirtschaft ÖffentlicherDienst FreieBerufe Hauswirtschaft

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-E15.3

*FürdasJahr2012sindderamtlichenStatistikkeineDatenzumAnteilderVertragsauflösungenimöffentlichenDienstimLand-

kreisStadezuentnehmen.

21,4

26,6

18,5

6,5

20,2 23

,2

15,7

26,1

6,1

21,1

15,4

22,5

27,6

21,8

4,8

21,3 22,4

22,5

27,6

7,2

3,6

16,1

37,5

21,4

3019

,65,

922

,5 26,8

20,825

,72,

8

19,6 23

,1

Empfehlungen:Vor dem Hintergrund der Handlungsfelder «Bildungsqualität» und «Fachkräfte

sichern»solltendieAkteurederBildungsregioneinstarkesAugenmerkaufMäd-

chenundaufJugendlichemitMigrationshintergrundlegen,umdiesealsbereits

AusbildungsinteressiertefürdieAusbildunggeradeinKMUzugewinnen.

• HierzusolltenausgehendvondenErgebnissenderBildungsverlaufsstudie

dieUrsachenfüreinevondenBerufswünschenabweichendeWahldurch

qualitativeInterviewsklarerfestgestelltwerden.AufdieserBasiskönnteein

Handlungskonzepterstelltwerden.

• DiemitderFachkräftesicherungbefasstenAkteurederBildungsregionsollten

beiihrenAktivitätenzurNachwuchsrekrutierungeinenbesonderenFokusauf

dieMädchenunddieJugendlichenmitMigrationshintergrundlegen.

NeuabschlüssevonAusbildungsverträgenimLandkreisStadeImVergleich zuderGesamtzahlderNeuabschlüssevonAusbildungsverträgen

sinddieAusbildungsberufeinderZuständigkeitvonIndustrie-undHandelskam-

mer(IHK)undderHandwerkskammer(HWK)amstärkstenvertreten.

1.400

1.200

1.000

800

600

400

200

0 2011 2012 2013

Quelle:IHK,HWKundLWK(2014)(aufAnfrage)

InderbetrachtetenZeitspannezeigensichkeinenennenswertenSchwankungen

bei einer geringen Steigerung insgesamt, vorrangig bei denAusbildungen in

IndustrieundHandel.

e berufliche bildung

E.3.2

IndustrieundHandel

Handwerk

Landwirtschaft

Hauswirtschaft

insgesamt

Abbildung E3.2.1: Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen im Landkreis Stade nach Zuständigkeitsbereichen

ausgewählter Kammern 2011 – 2013

1.185 1.224 1.234

611 629 650

487 517 501

7413 12

66 6914

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158 159

AngebotundNachfrageundMobilitätderAuszubildenden

Abb. E 3.5.1: Ausbildungsbewerber pro Ausbildungsstelle im Arbeitsagenturbezirk Stade

und in Niedersachsen, 2008 / 2009 - 2012 / 2013

1,8

1,6

1,4

1,2

1

0,8

0,6

0,4

0,2

0 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13

AgenturbezirkAgenturfürArbeitStade Niedersachsen

Quelle:BundesagenturfürArbeit(2014)

ImAgenturbezirkStadekommenzumZeitpunkt2012/2013aufeineAusbildungs-

stelle 1,3 Bewerber/innen. Die obigeGrafik verdeutlicht, dass dieAnzahl der

Bewerber/innenproAusbildungsstelleseit2009/2010rückläufigist.ImVergleich

zuNiedersachsenliegtdieQuoteimAgenturbezirkStadegeringfügighöher.

BetrachtetmandieZahldergemeldetenBewerberinnenundBewerberumeinen

AusbildungsplatzimAgenturbezirkStade,zeigtsich,dassimgleichenZeitraum

dieZahldergemeldetenBewerberinnenundBewerberumeinenAusbildungs-

platzvomBerichtsjahr2008/2009mit3.808Bewerber/innen(Erfassungjeweils

zuEndeSeptemberdesJahres)zugenommenhat;2012/2013istderWertwie-

derleichtgesunken,liegtabermit4.443BewerberinnenundBewerbernimmer

nochüberdemWertvon2011/2012.EbensohatdieZahlderbeiderAgenturfür

ArbeitStadegemeldetenAusbildungsstellenvon2.444auf3.325stetigzuge-

nommen132.

InNiedersachsenstiegdieZahldergemeldetenBewerber/innenvon2008/2009

bis2012/2013vonknapp62.000aufknapp65.000an;2011/2012lagderWert

beigut68.000.

132Quelle:AgenturfürArbeit,Statistik-ServiceNordost,Erstellungsdatum23.10.2013

e berufliche bildung

E.3.5

1,6

1,3 1,41,3

1,3 1,4

1,3

1,3

1,2

1,6

BildungsniveauderAuszubildenden

DerAnteildermiteinemHauptschulabschlussindiedualeAusbildungeintreten-

denJugendlichenhatseit2009zugenommenundliegtimmer,seit2011sogar

deutlich,überdenniedersächsischenWerten.EbensogibtesimLandkreisStade

mehrAusbildungsanfänger mit mittleremAbschluss.Ausbildungsanfänger mit

HZBsinddementsprechendimVergleichzuNiedersachsenimLandkreisStade

unterrepräsentiert.PositivzubewertenistderAnteilanAusbildungsanfängern

ohneSchulabschluss.

e berufliche bildung

E.3.4

Abbildung E3.4: Verteilung der bestehenden Schulabschlüsse bei Eintritt in die duale Ausbildung

im Landkreis Stade und Niedersachsen, 2009 / 2010 – 2012 / 2013 in Prozent

AbschlussderFörderschule

ohneSchulabschluss

mitHauptschulabschluss

mitmittleremAbschluss

mitFachhochschulreife

mitHochschulreife

0 10 20 13 40 50 60

2009/2010LKStade 2010/2011LKStade 2011/2012LKStade 2012/2013LKStade

2009/2010Niedersachsen 2010/2011Niedersachsen 2011/2012Niedersachsen 2012/2013Niedersachsen

Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologie,Niedersachsen(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiNi-E12.3

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160 161

ÜbergangssystemZumÜbergangssystemimLandkreisStadegehörendasschulischeÜbergangs-

systemandenberufsbildendenSchulenundnichtschulischeMaßnahmen.Dies

sinddieBerufsvorbereitendenBildungsmaßnahmenderAgenturfürArbeit,die

Einstiegsqualifizierung, die Jugendwerkstätten als vom Land Niedersachsen

und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderteMaßnahme des Landes-

programmsJugendberufshilfesowieMaßnahmenderfinanziellenFörderungder

Zielgruppederunter25-jährigenimRechtskreisdesSGBIIdurchdasJobcenter.

ZumschulischenÜbergangssystemzählenzumeinendiebeidenBildungsgänge

derBerufseinstiegsschule,dasBerufsvorbereitungsjahr(BVJ)unddieBerufsein-

stiegsklasse(BEK).EbensowirddieEinjährigeBerufsfachschulealsteilqualifi-

zierenderBildungsgangohneberufsqualifizierendenAbschlussdemÜbergangs-

systemzugeordnet 133.

IneinigenErhebungenwerdenalsdemschulischenÜbergangssystemzugehörig

auchteilweisedieSchülerinnenundSchülereinerZweijährigenBerufsfachschu-

le134gezählt.Diesgeschieht,sofernsieangeben,dieSchulformausschließlich

zumErreicheneineshöherenSchulabschlusseszubesuchenbzw.sienichtfür

dieAusbildungimzugehörigenBerufsfeldnutzenzuwollen,daindiesenFällen

derBildungsgangkeineberufsqualifizierendeFunktionhat.

DieseZuordnungwirdimAbschlussberichtderBildungsverlaufsstudiedesLand-

kreisesStadevorgenommen.HierausderBildungsverlaufsstudiezitierteDaten

sindalsobetroffen,sofernsiesichaufdasgesamteschulischeÜbergangssystem

beziehen.Insgesamthandeltessichjedochnurum15SchülerinnenundSchüler

(2,65%allerBefragten),sodassdieAbweichungimBereichdesNormalenliegt.

MaßnahmendesnichtschulischenÜbergangssystemsschließenz.T.andasschu-

lischeÜbergangssysteman.AuchwenneinBildungsgangdesschulischenÜber-

gangssystemssoeineerstevonmehrerenÜbergangs-Stationenseinkannund

dieGefahrderEntstehungvon«Warteschleifen»besteht135,mussesdifferen-

ziertbetrachtetwerden,dasichdieBerufseinstiegsschulemitBVJundBEKund

dieEinjährigeBerufsfachschuleandeutlichunterschiedlicheZielgruppenwen-

den.DieEinjährigeBerufsfachschulebietetdurchdiepotentielleAnrechenbar-

keitaufdiedualeAusbildungandereMöglichkeitenalsdieausschließlichvor-

qualifizierendenBildungsgänge.Zuprüfenistjedochauch,obdieZielgruppen

derKonzeptionentsprechenderreichtwerden.InFormeineseinmaligenvertie-

fendenBlicksaufeinerepräsentativeStichprobeistdasdurchdieBildungsver-

laufsstudiemöglichgeworden.AufihreErgebnissewirdindenentsprechenden

UnterkapitelnBezuggenommen.

133DieZuordnungentsprichtderDefinitiondesBundesbildungsberichtesundweicht

abvonderdesNiedersächsischenKultusministeriums,dasdieEinjährigeBerufsfach-

schulederdualenAusbildungzuordnet(vgl.EinleitungKapitelE).

134DieZweijährigeBerufsfachschulegehörtformalzumSchulberufssystemundver-

mittelteineschulischeAusbildung.

135LandkreisStade(2012,S.168)

e berufliche bildung

E.4Abbildung E 3.5.2: Aus- und einpendelnde Auszubildende im Landkreis Stade,

Stichtag: 30.06.2013

Hamburg LKCuxhaven LKHarburg LKRotenburg

Auspendler 768 93 98 129

Einpendler 72 235 122 151

Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2014)(aufAnfrage)

DieMehrzahl derAusbildungspendler, die ihrenWohnort im Landkreis Stade

haben,pendelnfürihreAusbildungnachHamburg.Diesentspricht57,4%.Ge-

genüberdemletztenBildungsberichtausdemJahr2012hatsichdieQuoteum

knappdreiProzentpunkteverringert.

Weitere129Auszubildende(9,6%)pendeln indenLandkreisRotenburg.Nach

Stadehineinpendeln fürdieAusbildungzumeistAuszubildendemitWohnort

imLandkreisCuxhaven. IhrAnteilunterdenAusbildungseinpendlern liegtbei

31,5%.

InsgesamtsindzumStichtag30.06.20141.339AuszubildendeausdemKreisge-

biethinausgependelt.Diesentspricht33,44%allerAuszubildenden imLand-

kreisStade.Demgegenübersind746AuszubildendefürdieAusbildunghinein

gependelt.DiesergibteinenÜberhangvon593Auspendlern.

EsergibtsichalsoeinnegativerPendlersaldobeidenAuszubildendenvon1,88

(1.088Auspendler/580Einpendler),derjedochunterdemderGesamtbeschäf-

tigtenvon2,4liegt.ImVergleichzumvorigenBildungsberichtzeigtsichfürdie

AusbildungspendlereineunwesentlicheErhöhung.

BildungserfolgevonAuszubildendenimLandkreisStade

105

100

95

90

85

80

2011 2012 2013

Quelle:IHK,HWK,LWK(20114)(aufAnfrage)

*DieabsolutenWerteimBereichderHauswirtschaftliegenindenabgebildetenJahren

beije12Personen.

DieGesamtquotederbestandenenPrüfungenistimbetrachtetenZeitraumleicht

rückläufig.Sielag2011nochbei91%undimJahr2013bei89,9%.Ursachedafür

sinddieleichtenRückgängebeidenbestandenenPrüfungenbeiderIHKundin

derLandwirtschaft.

e berufliche bildung

DieMehrzahlderAusbildungs-

pendler,dieihrenWohnort

imLandkreisStadehaben,

pendelnfürihreAusbildung

nachHamburg.

IndustrieundHandel

Handwerk

Landwirtschaft

Hauswirtschaft

insgesamt

Abbildung E3.6: Bestandene Abschlussprüfungen von angemeldeten Prüfungen im Landkreis Stade

nach Zuständigkeitsbereichen ausgewählter Kammern* in Prozent

100

93,291,2 91,3

89,989,1

89,887,6

87,6 87,3

9189,5

88,1

100 100

E.3.6

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162 163

NeueintritteindasschulischeÜbergangssystemDieNeueintritteindasschulischeÜbergangssystemhabensichseit2009rück-

läufigentwickelt(vgl.Abb.E2.2.2,NeueintrittenachTeilbereichendesBerufs-

bildungssystems).AndersalsimJahr2009,indemebensovieleSchülerinnen

undSchüler indas schulischeÜbergangssystemwie indiedualeAusbildung

eintraten,liegendieZugangszahlentrotzeinergeringfügigenZunahmevon2011

zu2012nunregelmäßigdeutlichunterdenenderdualenAusbildung.Sieliegen

jedochimmernochregelmäßigummehrereProzentpunktehöheralsinNieder-

sachsen(vgl.Abb.E2.2.4,NeueintrittenachTeilbereichendesBerufsbildungs-

systems,LandkreisStadeundNiedersachsen).

NachderBildungsverlaufsstudiefürdenLandkreisStadesindAnfang201425%

allerbefragtenJugendlichenundknapp40%derjenigen,diedieBBS(einschließ-

lichderTeilzeit-BerufsschulederdualenAusbildung)besuchen,indasschulische

Übergangssystemeingetreten.WerdendortnurdieVollzeit-Bildungsgängebe-

trachtet,stehtdieEinjährigeBerufsfachschulemit44,5%derSchüler/innenhier

imMittelpunkt.

Die Differenzierung der BBS-Stationen auch nach Auswahlgründen, Realisie-

rungsquoteundEinschätzungderberuflichenZukunftsaussichtenverdeutlicht,

dasshierUnsicherheitenbestehen,die«esalsdringenderforderlicherscheinen

lassen,dieweitereEntwicklunggenauimBlickzubehalten»136.Insgesamtgeht

esbeieinemProzentsatzvon15%derJugendlichen(diejenigen,dienichtdas

machenkonnten,wassieeigentlichwollten)darum,wieihnendieweitereGe-

staltungihresÜbergangsgelingenwird.

AufderBasisdesdurchgeführtenUntersuchungsdesignswaresnichtmöglich,

Prognosen über den weiteren Werdegang abzugeben. Als viertes, wichtiges

HandlungsfeldidentifiziertedieBildungsverlaufsstudie,«dieUnsicherheitenim

ÜbergangssystemgenauimBlick[zu]behalten».

Empfehlung:• AngesichtsderHandlungsfelderderBildungsregion«Fachkräfte sichern»und

«Bildungsqualität» solltendieAkteuredieWiederholungeinerBildungsver-

laufsstudieeinplanen.Dabeisolltevonvornhereinmindestenseineweitere

Erhebungswelle(2.Folgebefragung)indiePlanungeinbezogenwerden,um

festzustellen, ob der Besuch des schulischen Übergangssystems zu Über-

gängenineineAusbildungführtoderweitereÜbergangsstationennachsich

ziehtundunterwelchenBedingungendiesgeschieht.

136LandkreisStade(2014a):«DieJugendlichenandenBBSenwissenzueinemrelevan-

tenAnteilnochnicht,welchenBerufsieeinmalergreifenwollen,siesinddeutlichhäufiger

unzufriedenundhabennichtdasGefühl,dierichtigeEntscheidunggetroffenzuhaben

undsehenhäufigeralsdieanderenJugendlichendieBBSalszweitbesteLösungan.»

e berufliche bildung

E.4.2BestandszahlenimschulischenÜbergangssystemDie Einjährige Berufsfachschule stellt den größtenTeil des schulischenÜber-

gangssystemsimLandkreisStadedar.DieAnzahlderSchülerinnenundSchüler

imÜbergangssystemandenberufsbildendenSchulenimLandkreisStadewar

imZeitraumvon2009/2010bis2012/2013rückläufig.DerdeutlicheRückgang

hatvorallembeiderEinjährigenBerufsfachschulestattgefundensowieingerin-

geremMaßebeiderBerufseinstiegsklasse,währenddieZahlderSchülerinnen

undSchülerimBVJleichtgestiegenist.

2009/2010 2010/2011

Anzahl weibl. in% n.dt. in% Anzahl weibl. in% n.dt. in%

Berufsvorbereitungsjahr 113 51 45,1 6 5,3 112 42 37,5 6 5,4

Berufseinstiegsklasse 192 65 33,9 12 6,3 173 71 41 7 4

EinjährigeBerufsfachschule 835 389 46,6 44 5,3 789 359 45,5 36 4,6

Übergangssystem(gesamt) 1.140 505 44,3 62 5,4 1.074 472 43,9 49 4,6

2011/2012 2012/2013

Anzahl weibl. in% n.dt. in% Anzahl weibl. in% n.dt. in%

Berufsvorbereitungsjahr 130 49 37,7 7 5,4 136 52 38,2 12 8,8

Berufseinstiegsklasse 143 47 32,9 7 4,9 162 67 41,4 8 4,9

EinjährigeBerufsfachschule 696 339 48,7 35 5 700 311 44,4 16 2,3

Übergangssystem(gesamt) 839 386 46 42 5 862 378 43,9 24 2,8

Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),bildungsmonitoring.de,

DateiNi-E7.1,eigeneBerechnungen

Auffälligist,dassderAnteilderSchülerinnenundSchülerohnedeutscheStaats-

angehörigkeitvon5,4%auf2,8%gesunkenist.DieskannverschiedeneUrsa-

chenhaben.Denkbarwärez.B.,dasssichvermehrtJugendlicheohnedeutsche

StaatsangehörigkeitindenletztenJahrenhabeneinbürgernlassen.Vorallemin

derEinjährigenBerufsfachschulesankderAnteildernicht-deutschenSchülerin-

nenundSchülerimbetrachtetenZeitraumüberdurchschnittlich.Demgegenüber

stiegihrAnteilandenSchülerinnenundSchülerimBVJvon5,3%auf8,8%und

damitbesondersstarkan.MädchensindproportionalamhäufigsteninderEin-

jährigenBerufsfachschulevertreten.

e berufliche bildung

E.4.1

Abbildung E4.1: Schülerzahlen im Übergangssystem der berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade, 2009 / 2010 - 2012 / 2013

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164 165

Auffällig istauch,dassnachdenDatendesLSKNdienichtdeutschenSchü-

lerinnen und Schüler weiterhin regelmäßig zu einem höheren Anteil in das

Übergangssystemeintreten,alsesihremAnteilandengesamtenNeueintritten

entspricht.BetrachtetmanihreVerteilungindieTeilbereichedesBerufsbildungs-

systemshinein,wirddeutlich,dassdergrößteTeilvonihnenindasschulische

Übergangssystemeinmündet.DerWertistzwarseit2010gesunken,liegtaber

fürdasSchuljahr2012/2013immernochüberdemnächsthöherenWert,den

NeueintrittenzumErwerbderHZB.

DieBildungsverlaufsstudiefürdenLandkreisStadebetrachtetnichtausschließ-

lich Jugendliche mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, sondern Jugendliche

mitMigrationshintergrund,deraufgrundtypischerMerkmaleerfasstwurde139.

Auch nach ihren Ergebnissen ist die Situation von Jugendlichen mit Migrati-

onshintergrundimÜbergangSchule-BerufimLandkreisStadeeinebesondere.

SiewieseninderBasiserhebungeinehöhereProblembelastungauf,siewaren

aufFörder-undHauptschulenüberrepräsentiert,siehabenhäufigereineKlasse

wiederholt,siewiesen–unabhängigvonderSchulform–niedrigeWertebeider

OrientierungaufeinebetrieblicheAusbildungauf,siehattendeutlichseltener

eineZusagefüreinenAusbildungsplatzerhalten,sieerfuhren–nachihrenAnga-

ben–wenigerUnterstützungdurchihreEltern.

InderselbenRichtungentwickeltensichdieErgebnisseinderFolgebefragung.

JugendlichemitMigrationshintergrunderreichtendieniedrigerenSchulabschlüs-

se,gelangtenseltener ineinebetrieblicheAusbildung,erreichtenseltenerdie

(Aus-)Bildungsstation,diesiegerneerreichthätten,erfuhrenwenigerUnterstüt-

zungdurchihreEltern.DasssieseltenerineinerAusbildungzufindensind,liegt

nichtandenniedrigerenSchulabschlüssen.

Empfehlung:Angesichts ihrergeringenEinmündung indiedualeAusbildung trotzentspre-

chender Berufswünsche und ihrer überdurchschnittlichen Einmündung in das

schulischeÜbergangssystemsolltenbesondersausländische Jugendlichebzw.

JugendlichemitMigrationshintergrundbereitsindenallgemeinbildendenSchu-

leninBezugaufihreBerufswahlbesondersgefördertwerden.

• Hierzu solltenausgehendvondenErgebnissenderBildungsverlaufsstudie

die Ursachen für eine von den Berufswünschen abweichendeWahl durch

qualitativeInterviewsklarerfestgestelltwerden.AufdieserBasissollteein

detailliertesHandlungskonzepterstelltwerden.

• DiemitderFachkräftesicherungbefasstenAkteurederBildungsregionsollten

beiihrenAktivitätenzurNachwuchsrekrutierungeinenbesonderenFokusauf

dieMädchenunddieJugendlichenmitMigrationshintergrundlegen.

DieEmpfehlungistdieselbewieinKapitelE3.1.

139DerMigrationshintergrundwurdeinderBasiserhebungunddementsprechendinder

FolgeerhebungdefiniertüberdasVorhandenseinmindestenseinesderdreiMerkmale:

GeburtsortimAusland;zuhausewird(auch)mindestenseineandereSprachealsDeutsch

gesprochen;Besitz(auch)eineranderenStaatsangehörigkeitalsderdeutschen.

e berufliche bildung

DieBildungsverlaufsstudiehatgezeigt,dassfürvieleJugendlicheimLandkreis

Stade der erste Schritt nach der Schule nicht der direkte in eine berufliche

Ausbildungist,sogarobwohldiesihrWunschist 137.Siehatebenfallsgezeigt,

dass fürdasErreichenoderNicht-ErreichendergewünschtenStation«Ausbil-

dung»nichtdasBewerbungsverhaltendieUrsacheist(eherimGegenteil).Auch

DifferenzierungennachGeschlecht,Schulform,ZensurenoderSchulabschlüssen

habenkeinenennenswerteAbweichunghinsichtlichderNichteinmündungindie

gewünschteAusbildungergeben,d.h.diesesindnichtdieGründe138.

Problematisch an einer Bildungsstation imÜbergangssystemkann sein, dass

–z.B.auchbeiderMöglichkeitzurAnrechnungaufdieAusbildungszeit–ein

ÜbergangineineBerufsausbildungauchanschließendnichtsicherstattfindet.

FallsauchderspätereEintrittineineAusbildungnichtgelingt,bestehtfürdiese

JugendlichendieGefahr,imspäterenErwerbslebengeringerentlohnteTätigkei-

tenauszuüben,geringeAufstiegschancenzuhabenoderlängerePhasenvonAr-

beitslosigkeitzuerleben.ImDezember2013warenmehralsdieHälfte(50,99%)

allervonderAgenturfürArbeiterfasstenArbeitslosenimLandkreisStadesolche

ohneabgeschlosseneBerufsausbildung.DerGroßteilvonihnen(82,6%)bezog

ArbeitslosengeldII(LeistungennachdemSGBII).

Empfehlung:AngesichtsderHandlungsfelderderBildungsregion«Fachkräfte sichern»und«Bil-

dungsqualität»solltendieAkteureimÜbergangSchule-BerufdieGründefürdaser-

folgreicheVerlassendesschulischenwiedesnichtschulischenÜbergangssystems

durchqualitative Interviews feststellen lassen.Hierbei solltendurchBefragung

vonJugendlichen,dieauseinementsprechendenBildungsgangderBBSenoder

einerentsprechendenMaßnahmeimAuftragderAgenturfürArbeiterfolgreichin

eineAusbildunggemündetsind,folgendePunktenäherbeleuchtetwerden:

• MitwelchenVoraussetzungengelangenJugendlicheindasÜbergangssystem,

dieeserfolgreichverlassen?

• WielangebefindensichdieseJugendlichenimÜbergangssystem?

• AuswelchenGründenmündenJugendlicheinmehralseineMaßnahme/einen

BildungsgangdesÜbergangssystemsein?

• Welche sinddieEinflussfaktoren für einerfolgreichesVerlassendesÜber-

gangssystems?

NachdenErgebnissenderBildungsverlaufsstudiestelltinBezugaufdieGründe

füreinNicht-EinmündenineinegewünschteAusbildungderMigrationshintergrund

vonJugendlicheneinenentscheidendenFaktordar.Siewolltendeutlichhäufiger

alsderDurchschnitteineAusbildungabsolvierenundhabenesnichtgeschafft.

13715,1%derbefragtenJugendlichengabenalsMotivfürdieWahlihreraktuellen

Bildungsstationan,dassdas,wassieursprünglichmachenwollten,nichtgeklappt

habe.88,1%vondiesensagten,dasssieeigentlicheineAusbildungmachenwollten

bzw.eineAusbildungineinemanderenBereich;daswaren74Jugendliche.

138LandkreisStade(2014b,S.28ff )

e berufliche bildung

Problematischaneiner

BildungsstationimÜbergangs-

systemkannsein,dass–

z.B.auchbeiderMöglich-

keitzurAnrechnungaufdie

Ausbildungszeit–einÜber-

gangineineBerufsausbildung

auchanschließendnichtsicher

stattfindet.

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166 167

laufsstudiekeineherausragendenBesonderheiteninBezugaufGründefürdie

Wahl,persönlicheZukunftssichtundZufriedenheitfeststellenfürdiejenigen,die

indieseBildungsgängezumSchuljahr2013/2014neueingetretensind.Zudem

wärendieStichprobenzuniedrig,umAussagenverallgemeinernzukönnen:Von

insgesamt247befragtenJugendlichen,dieindieBBSeneingetretensind,besu-

chennur4,9%(12Personen)dasBVJbzw.3,6%(9Personen)dieBEK.

NeueintritteindieEinjährigeBerufsfachschule

Die Einjährige Berufsfachschule richtet sich an Schülerinnen und Schülermit

einem Hauptschul- bzw. Realschulabschluss. Im Landkreis Stade wird sie im

Schuljahr2014/2015fürdieelfBerufsbereicheAgrarwirtschaft,Bautechnik,Elek-

trotechnik,Floristik,Gartenbau,Gastronomie,HauswirtschaftundPflege,Holz-

technik,IT-Systeme,MetalltechnikundWirtschaftangeboten,diein15Fachrich-

tungenfürinsgesamt24Berufsbilderausbilden.FürvierderBildungsgängeist

derRealschulabschlussdieAufnahmevoraussetzung.

InderEinjährigenBerufsfachschulewerdendieKenntnisseundFertigkeitendes

erstenAusbildungsjahreseinesBerufesoderAusbildungsberufsschwerpunkteser-

lernt.SiebietetdeshalbdieMöglichkeitfürAbsolventen,sichdasJahralserstes

Ausbildungsjahranerkennenzulassen140.ImLandkreisStadewirddieseAnerken-

nungimFachbereichHolztechnik,initiiertdurchdieTischler-Innung,vonallenaus-

bildendenInnungsbetriebenpraktiziert,ebensoimFachbereichBautechniksowie

voneinzelnenBetriebenfürandereAusbildungsberufe,z.B.inderElektrotechnik.

FürdieAusbildungsbetriebebietensichdadurchverschiedeneVorteile,wiez.B.

einegeringereFluktuationzwischenZusageundBeginnderbetrieblichenAusbil-

dungunddieSynchronisierungdesLeistungsstandesvonSchülernderverschie-

denen Schulformen. Grundtechniken des Berufes können ohne betrieblichen

Termindruck in der Berufsfachschule erlerntwerden, und dieAuszubildenden

könnenimzweitenAusbildungsjahrinderberuflichenPraxisgutmithalten.Für

dieSchülerinnenundSchülerbietetsichu.a.eineweichereÜbergangsgestal-

tungvonderSchulzeitindieAusbildung,d.h.nichtsofortineine40-Stunden-

Woche,einerreichbaresZielinFormderAnerkennungdeserstenAusbildungs-

jahresundzugleichbereitsdieZugehörigkeitzumAusbildungsbetriebdurchdie

PraktikumsphasenundeventuelleweitereVeranstaltungen.

Abgesehenvondieser FormderorganisiertenNutzungderMöglichkeitender

EinjährigenBerufsfachschuleimLandkreisStadebietetderBildungsgangihren

bzw.seinenAbsolventinnenzumindest ineinigenBerufsbereicheneinen«Vor-

sprung»vordenAbsolvent/inn/enderallgemeinbildendenSchule:NachAussa-

geeinzelnerFachleuteandiesemÜbergang(BBS-Lehrer/innen,Ausbilder/innen)

steigertsiedieChancenaufeineAusbildung.

140DieEntscheidungüberdieAnerkennungbleibtentsprechenddemBBiGdem

einzelnenAusbildungsbetriebüberlassen.

e berufliche bildung

E.4.3.1

NeueintritteinBerufsvorbereitungsjahr(BVJ)undBerufseinstiegsklasse(BEk)DasBerufsvorbereitungsjahr(BVJ)richtetsichanSchüler/innen,diediesiebte

oderachteKlassederHauptschuleoderdieFörderschuleohneAbschlussver-

lassenhaben.EsnimmtdenfrüherabgehendenTeilderAbgängerohneHaupt-

schulabschlussauf.DieSchüler/innenwerdenindividuellmiteinzelfallbezogener

Zielsetzung gefördert, zum Beispiel in Bezug auf dasArbeits- und Sozialver-

halten,undaufeinespätereBerufsausbildungvorbereitet.Derfachpraktische

UnterrichtinzweiBerufsfeldernbildetdenSchwerpunkt,ergänztdurchfachthe-

oretischenundallgemeinenUnterricht.

AbsolventendesBVJkönnen,sofernsiedieschulischeBerufsausbildungweiter

verfolgenwollen, indieBerufseinstiegsklassewechseln,die für verschiedene

Berufsfelderangebotenwird.MitderenerfolgreichemBesuchkönnensieden

Hauptschlussabschluss erwerben.Nach demAbschluss desBVJ ist außerdem

dieAufnahmeeinerdualenAusbildungoderderÜberganginMaßnahmender

Agentur fürArbeitmöglich.Wenndie allgemeinbildendeSchule bereits neun

Jahrelangbesuchtwurde,istmitderVollendungdesBVJ-Vollzeitschuljahresdie

Schulpflichterfüllt(sieheNSchG§§65–67).

DieBerufseinstiegsklassen(BEK)sindnebendemBerufsvorbereitungsjahrder

zweiteBausteinder2009neugeschaffenenBerufseinstiegsschule.Siesindein

AngebotfürSchüler/innen,diedieHauptschulemitdemEndederneuntenKlas-

se ohneAbschluss oder mit einem schwachenAbschluss (Notendurchschnitt

schlechter als 3,5) oder die Förderschule mit oder ohne einAbschlusszeug-

nis verlassen. Die BEK nimmt also unter anderemdenTeil der Schülerinnen

undSchülerauf,diedieallgemeinbildendeSchulespäterohneHS-Abschluss

verlassen.AbsolventendesBVJgehenüblicherweiseindieBEKüber,umihre

beruflicheVorqualifizierungineinemBerufsfeldweiterzuvertiefen.DieBerufs-

einstiegsklassen sind konzipiert, um den Hauptschulabschluss zu erreichen,

während gleichzeitig berufliche Grundkenntnisse vermittelt werden. Näheres

kannimBildungsbericht2012,Kap.E4nachgelesenwerden.

Vorrangig sollen innerhalb der BEK die Basiskompetenzen in den Fächern

Deutsch,Mathematik und Englisch sowie die sozialen Kompetenzen gestärkt

werden.ImGegensatzzumBVJgibteseinheitlicheVorgabeninFormvonRah-

menrichtlinien,diesichandenStandardsderKlasse9derHauptschuleorien-

tieren.

WerdendieNeueintrittenurindieBildungsgängedesschulischenÜbergangs-

systemsbetrachtet,sotratenzumSchuljahr2011/201212%derJugendlichenin

dasBVJund13%indieBEKein.75%derNeueintrittefandenindieEinjährige

Berufsfachschulehineinstatt.

AbgesehenvondenSchulnoten,diemitdenEingangsvoraussetzungeninBVJ

undBEKkorrespondieren(vgl.Abb.E2),lassensichimRahmenderBildungsver-

e berufliche bildung

E.4.3

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168 169

Wird dieses Ergebnis im Zusammenhangmit den folgenden betrachtet, lässt

sichdieo.g.Fragezumindestnichtvollständigverneinen:Vonallenbefragten

SchülerinnenundSchülern,dieangaben,einegewünschteBildungsstationnicht

erreichtzuhaben,wollten88,1%eigentlicheinedualeAusbildungmachen.143Es

ließsichkeinZusammenhangzwischendemNichterreicheneinerBildungsstati-

onunddenMerkmalenGeschlecht,Schulform,ZensurenoderSchulabschlüssen

feststellen; bezüglich des Bewerbungsverhaltens ein eher positiver: 93%der

Befragten mit dem Ziel eineAusbildung beginnen zu wollen, hatten bereits

Bewerbungen geschrieben. ImDurchschnitt hattenweniger Schülerinnen und

SchülerzumZeitpunktderBefragungbereitsBewerbungengeschrieben.

Empfehlung:EinegrößereZahlvonJugendlichenmitmittleremSchulabschlussbesuchtdie

EinjährigeBerufsfachschuledesschulischenÜbergangssystems.

Bildungsbericht und Bildungsverlaufsstudie weisen auf Unklarheiten in den

Ursachen für dieWahl der Einjährigen Berufsfachschule hin sowie auf einen

ZusammenhangmitdemNichterreichendesgewünschtenZiels«dualeAusbil-

dung».AusvergleichbarenErhebungenliegenBelegevor,dassdieEinjährigeBe-

rufsfachschuleimÜbergangsverlaufeinesnennenswertenTeilsderJugendlichen

nichtzielführendwar(vgl.z.B.Forreiter/Pagels2012144,S.23f ).

• DageradeSchülerinnenundSchülermiteinemmittleremSchulabschlussals

begehrteAusbildungs-Kandidatenangesehenwerden,solltendieAkteureder

BildungsregionvordemHintergrundderHandlungsfelder«Bildungsqualität»

und«Fachkräftesichern»möglicheZusammenhängedurchdieWiederholung

der Bildungsverlaufsstudie mit mindestens einer weiteren Folgebefragung

sowievertiefteFragestellungenindenFolgebefragungenfürdenBereichder

EinjährigenBerufsfachschulefestzustellenversuchen.

NichtschulischesÜbergangssystemDienichtschulischenMaßnahmenimÜbergangssystemrichtensichaneineZiel-

gruppemitrelativbreiterVarianzindenZugangsvoraussetzungen.

Im Landkreis Stade sind folgende Bestandteile des nichtschulischenÜbergangs-

systems vorhanden: Die Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen derAgentur

fürArbeit,dieEinstiegsqualifizierung,dieJugendwerkstättenalsvomLandNieder-

sachsenunddemEuropäischenSozialfonds(ESF)geförderteMaßnahmedesLan-

desprogrammsJugendberufshilfesowieMaßnahmenderfinanziellenFörderungder

Zielgruppederunter25-jährigenimRechtskreisdesSGBIIdurchdasJobcenter.

Aufgrund unterschiedlicher Trägerschaften und Erfassungsarten liegen nur für

einigeMaßnahmenDatenvor,dieimRahmendieserBildungsberichtserstattung

sinnvollineinenZusammenhanggesetztwerdenkönnen.Deshalbwerdenhier

beispielhaftdieBerufsvorbereitendenBildungsmaßnahmen(BvB)sowiedieEin-

stiegsqualifizierung(EQ)betrachtet.

143LandkreisStade(2014b,S.31ff )

144Müller/Pagels(2012)

e berufliche bildung

E.4.4

DieEntscheidungüberdieAnerkennungistinderRegeldeneinzelnenausbil-

dendenBetriebenüberlassen.DaherfolgtfürdieMehrzahlderFachbereicheim

LandkreisStadeausdemerfolgreichenAbsolvierenderEinjährigenBerufsfach-

schulewederunbedingteineVerkürzungderAusbildungszeitnochüberhaupt

eineSicherheit,anschließendeinenAusbildungsplatzzuerhalten.

UnteranderemausdiesenGründenwerdenBildungsgängewiedieEinjährige

Berufsfachschule bundesweit dem schulischen Übergangssystem zugerechnet.

EineUnsicherheitüberdieWirksamkeitderEinjährigenBerufsfachschuleinBe-

zugaufdasZiel«dualeAusbildung»weisenu.a.vertiefendeErhebungenzum

ÜbergangSchule-Berufnach.

WerdendieNeueintritte indieEinjährigeBerufsfachschuleausverschiedenen

Blickrichtungenbetrachtet,zeigensichfürdenLandkreisStadeeinigeSchwer-

punkte.

VondenNeueintrittenindieBildungsgängedesschulischenÜbergangssystems

zumSchuljahr2011/2012fanden75%indieEinjährigeBerufsfachschulehinein

statt.141

Seit2008hatderAnteilderNeueintrittemiteinemmittlerenAbschlussderSe-

kundarstufeIindasÜbergangssystemzugenommen.DiemeistenderSchüler/

innenmiteinemmittlerenAbschlusswechselnindieEinjährigeBerufsfachschule

desÜbergangssystems.

Die Zahl derNeueintrittemitmittleremAbschluss indieBBSen insgesamthat

zugenommen,dieZahlderNeueintrittemiteinemHauptschulabschlusshat im

selben Zeitraum abgenommen, während zugleich mehr Jugendliche mit einem

HauptschulabschlussindieTeilzeit-BerufsschulederdualenAusbildung(auchan

denBBSen)eingetretensind,alsoeinebetrieblicheAusbildungabsolvieren.

EsliegtdieFragenahe,obdieseinHinweisdaraufist,dassmehrSchülerinnen

undSchülermitmittleremAbschlusseinegeplantedualeAusbildungnichtauf-

nehmenkonntenunddeshalbindieEinjährigeBerufsfachschuleeingetretensind.

InBezugaufdieGründederWahlderEinjährigenBerufsfachschulegeradedurch

dieJugendlichenmiteinemRealschulabschlussodererweitertenSekI-Abschluss

gibtdieBildungsverlaufsstudieverschiedeneHinweise.Vonden565Teilnehmer/

innenderFolgebefragungbesuchen110dieEinjährigeBerufsfachschule,davon

hatten82(74,5%)zuvoreinenRealschulabschlussodersogareinenerweiterten

SekI-Abschlusserreicht.Immerhin31vonihnen(37,8%)gebenalsGrundfür

dieWahlderEinjährigenBerufsfachschulean,dassdas,wassieursprünglich

machenwollten,nichtgeklappthat142.

141Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,DateiNIE12.1

142GutdieHälfte(52,4%)gibtalsGrundfürdieWahldeneigenenWunschan.Unab-

hängigvomerreichtenSchulabschlussgebeninsgesamt40derBerufsfachschüler/innen

alsEntscheidungsgrundfürdenBildungsgangan,dassihrursprünglicherWunschnicht

geklappthat;dieMehrzahlunterihnensindalsosolchemitRealschulabschluss.

e berufliche bildung

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170 171

Abb. E4.4.1.2 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit, Agentur-

bezirk Stade, Eingliederungsbilanz gesamt, 2012

2012 2012in% Anmerkung

recherchierbareAustritte 556

davon6MonatenachAustrittarbeitslos 60 10,8

Soz.vers.pflundanderenicht-Arbeitslose 496 89,2

…davoninFolgeförderung 163 32,9derSoz.undNicht-AL

Soz.vers.pfl.gesamt 229 41,2 derAustritte

ohneFolgeförderung 142 25,5 derAustritte

weitereNicht-Arbeitslosegesamt 267 48 derAustritte

…darunterohneFolgeförderung 191 71,5 derNicht-AL

Eingliederungsquotegesamt 41,2

Quelle:AgenturfürArbeitStade(2014)(aufAnfrage)

Vonden556recherchierbarenAustrittenausderBvBwarensechsMonatenach

EndederMaßnahme10,8%arbeitslos.89,2%derausgetretenenPersonenwa-

rensozialversicherungspflichtigbeschäftigtoderanderweitigalsnicht-arbeitslos

erfasst.Vondiesen89,2%befandensich32,9%jedochineinerFolgeförderung.

25,5%aller recherchierbarausgetretenenPersonenwarendemnachsozialver-

sicherungspflichtigbeschäftigtundnichtineinerFolgeförderung.

DieEingliederungsquoteimJahr2012insgesamtbetrug41,2%.

Einstiegsqualifizierung(EQ)

EineEinstiegsqualifizierungisteinbetrieblichesLangzeitpraktikumvonsechs

biszwölfMonatenDauermitdemZiel, JugendlicheneinePerspektivefürden

EinstiegineineAusbildungzugeben.SiekönneneinenAusbildungsberufdirekt

ineinemBetriebkennenlernenundsichaufeinespätereAusbildung–möglichst

im gleichen Betrieb – vorbereiten. Die EQ ist ein Instrument des Nationalen

Ausbildungspaktes,dessenFörderungseit2007imSGBIIIgesetzlichverankert

ist(§235bSGBIII)undalsteilqualifizierendeMaßnahmeBestandteildesnicht-

schulischenÜbergangssystems.

TeilnehmenkönnenAusbildungsplatzsuchende,die ihreVollzeitschulpflichter-

füllthabenundbiszum30.9.einesJahreskeinenAusbildungsplatzgefunden

haben146.

146WeitereTeilnahmevoraussetzungensind,dassdieJugendlichenausbildungsplatz-

suchendgemeldetsindundnichtbereitseineBerufsausbildungabgeschlossenhaben.

EskönnenauchJugendlicheteilnehmen,die«nochnichtdievolleAusbildungsreife

erlangthaben»odermiteinerLernbeeinträchtigungodersozialenBenachteiligungauf

denAusbildungsmarktkommen.

e berufliche bildung

E.4.4.2

BerufsvorbereitendeBildungsmaßnahmen(BVB)derAgenturfürArbeit

DieBerufsvorbereitendenBildungsmaßnahmen(BvB)richtensichanJugendliche

undjungeErwachseneunter25Jahren,dieihreVollzeitschulpflichterfüllthaben

undeinenAusbildungsplatzsuchenunddienochnichtüberdieerforderliche

Ausbildungsreifeverfügen.SiesollendenTeilnehmer/innenermöglichen,ihreFä-

higkeitenundverschiedeneBerufekennenzulernen,ihreBerufswünschebesser

einzuschätzenundberufsspezifischeFertigkeitenzuerwerben.Außerdemkann

auchhierderHauptschulabschlussnachgeholtwerden.EntsprechenddemSGB

III(§61Abs.1Nr.1)sollendieBerufsvorbereitendenBildungsmaßnahmendie

Teilnehmer/innenaufdieAufnahmeeinerAusbildungvorbereitenoder, sofern

dies(noch)nichtmöglichist,aufdieAufnahmeeinerBeschäftigung145.Siesind

damiteinBestandteildesnichtschulischenÜbergangssystems.

JenachVoraussetzungdauernBvBzehnbiszwölf,maximal18Monate.

EntsprechenddemNSchG(§§66und67(3))wirddieErfüllungderVollzeitschul-

pflichtmitneunJahrenaneinerallgemeinbildendenSchulepluseinemvollzeit-

schulischenJahranderberufsbildendenSchule,z.B.imBVJ,vonderAgentur

fürArbeitalsgegebenangesehen.Dasbedeutet,dassTeilnehmereinerBvBim

LandkreisStadeüblicherweisezumindestbereitsdasBVJabsolvierthaben.Die

BerufsvorbereitendenBildungsmaßnahmensindfürdieseJugendlichenalsobe-

reitsdiezweiteStationimÜbergangssystem.

Wegender unterschiedlichenDauer können fürBvBkeineGesamtteilnehmer-

zahlenproJahrermitteltwerden,sonderndieZahlderZu-undAbgängesowie

einMonatsdurchschnitt.AufgrundeinerÄnderunginderstatistischenErfassung

könnendieZahlenfürBvBindieserFormerstab2012abgebildetwerden.

Abb. E4.4.1.1 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit,

Agenturbezirk Stade, Teilnehmer/innen 2012

2012

Zugang 467

Abgang 466

12-Monate-Durchschnitt 283

145ZurZielgruppezählenvorallemdiejenigen,die»nochnichtüberdieerforderliche

AusbildungsreifeoderBerufseignungverfügenoderdenendieAufnahmeeinerAusbil-

dungwegenfehlenderÜbereinstimmungzwischendenAnforderungendesAusbildungs-

marktesundihremBewerberprofilnichtgelungenist”(vgl.http://www.arbeitsagentur.

de/web/wcm/idc/groups/public/documents/webdatei/mdaw/mta1/~edisp/l6019022dst-

bai433408.pdf ).

e berufliche bildung

E.4.4.1

Quelle:AgenturfürArbeitStade

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172 173

NachderSekundarstufe IIhabenSchülerinnenundSchülernebendemÜber-

ganginAusbildungauchdieMöglichkeit,einStudiumzubeginnen(Übergang

IV).EinStudiumkanndarüberhinausauchnacheinerAusbildungodereiner

längerenBerufsphasesowienachderFamilienphaseoderbeieinerberuflichen

Umorientierungbegonnenwerden.AucheinKontaktstudiumindernachberufli-

chenPhaseistmöglich.DieseWechselvoneinerBildungsphase/-institutionin

eineanderestellenebenfallsÜbergängedar.

DieHochschulenhaben innerhalbdesdeutschenBildungssystemseinegroße

Bedeutung.DaraufhatderBildungsbericht2012bereitshingewiesenundaus-

geführt,dassHochschulenzumeinenFachkräftederZukunftausbildenundzum

anderendurchdieseAusbildungsaktivitätenzurAnsiedlungvonWirtschaftsun-

ternehmenbeitragen.Ausgeführtwurdeauch,dassesmitBlickaufdiekom-

munaleBildungslandschaftvonBedeutungist,obdieStudiengängederlokalen

Hochschulenzur lokalenWirtschaftsstrukturpassenundsomitdieStudienab-

gänger als Potenziale derWirtschaft in der Region gehaltenwerden können.

IstdiesnichtderFall,kanneszuWanderungenkommen.Soziehenauseiner

RegionzumeinenStudierende,fürdieesvorOrtkeinpassendesArbeitsange-

botgibt,zumanderenkommteszuZuzügenausanderenHochschulstandorten.

AuchdieFrage,obdieAbiturienteneinerKommunedie lokalenHochschulen

besuchenoderfortziehen,hängt–nebenweiterenFaktoren–direktmitdem

Fächerangebotzusammen.

ImGebietdesLandkreisesStadesindzweiprivateHochschulen(diehochschule

21mitSitzinderHansestadtBuxtehudeunddiePrivateHochschuleGöttingen,

CampusStade)ansässig.BiszumJahr2005hatteinBuxtehudediestaatliche

FachhochschuleNordostniedersachsenihrenSitz.NachAuflösungdieserHoch-

schulehatsichamStandortBuxtehudedieprivatehochschule21(hs21)ange-

siedelt.DieHochschulenkonntenihrFächerspektrumerweitern,wobeiweiterhin

vorwiegendMINT-Fächerunterrichtetwerden.DerLandkreisStadeistkeintradi-

DieHochschulenkonnten

ihrFächerspektrumerweitern,

wobeiweiterhinvorwiegend

MINT-Fächerunterrichtet

werden.

F

HoCHSCHuL-BILDuNG

BetriebundEQ-Teilnehmer/innengehenein sozialversicherungspflichtigesBe-

schäftigungsverhältnisein.EineVergütungwirdbiszurHöhevonzzt.216.-€

vonderAgentur fürArbeit gefördert, dieSozialabgabenwerdendemBetrieb

pauschalierterstattet.

DieInhaltederEinstiegsqualifizierungbasierenaufdenAusbildungsordnungen

deranerkanntenAusbildungsberufe.WährendderEQsollenAusbildungsinhalte

deserstenLehrjahresvermitteltwerden,deshalbentsprechendiezuvermitteln-

denQualifizierungsbausteinebundesweiteinemeinheitlichenStandard.Derzei-

tiggibtesEQ-Bausteineinmehrals145AusbildungsberufeninderZuständig-

keit von Industrie- undHandelskammerundHandwerkskammer, die auch im

LandkreisStadepraktiziertwerdenkönnen.

EineÜbernahme in eine dualeAusbildung soll vomUnternehmen angestrebt

werden,istabernichtverpflichtend.DieEQkannaufdieAusbildungsdaueran-

gerechnetwerdenbzw.zurVerkürzungderAusbildungsdauerführen.

DasBundesministerium fürArbeit undSoziales (BMAS)hatdieEQüberdrei

Jahrewissenschaftlich begleiten lassen. DerAbschlussbericht vomMärz 2012

bescheinigtderEQ«eineguteWirksamkeitinBezugaufdieQualifizierungder

TeilnehmendensowiedenÜberganginAusbildung»,benenntaberauch,dass

durchdieEntspannungamAusbildungsmarktderAnteilder«Marktbenachteilig-

ten»inderEQzurückgeheundeinInstrumentzuihrerFörderungderzeitnicht

mehrbenötigtwerde(nurzehnProzentderTeilnehmendenbringtkeinenSchul-

abschlussmit,34%verfügenübereinenRealschulabschlussundsiebenProzent

sogarüberdieHZB).DieÜberführungsrateineinedualeAusbildungoderein

sozialversicherungspflichtigesBeschäftigungsverhältnisliegtsechsMonatenach

derEQbundesweitbei69%undweist–auchunterBerücksichtigungpersön-

licherCharakteristikaderTeilnehmenden–höhere Integrationsquotenauf als

BerufsvorbereitendeBildungsmaßnahmen.

2009 2010 2011 2012

Zugang 131 124 86 137

Abgang 113 138 97 139

12-Mon.-Durchschnitt 71 81 62 86

Quelle:AgenturfürArbeitStade,Jahres-Eingliederungsbilanzen2009bis2012

Im12-Monatsdurchschnitthabenzwischen2009und2012durchschnittlich75

PersonenaneinerEinstiegsqualifizierungteilgenommen.DieEingliederungs-

quotesechsMonatenachdemEndederMaßnahmewarindenJahren2009

bis2012mitSchwankungenrückläufigvon75,8%auf67,6%.147

147Quelle:AgenturfürArbeitStade,Jahres-Eingliederungsbilanzen2009bis2012.

e berufliche bildung

Abbildung E 4.4.2: Teilnehmer/innen der Einstiegsqualifizierung der Agentur für Arbeit, Agenturbezirk Stade, 2009-2012

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175

tionellerUniversitätsstandort,verfügtabermitdenbeidenprivatenHochschulen

undderamStandortBuxtehudebis2005ansässigenstaatlichenHochschule

überlangjähriggewachseneHochschulstrukturen.

DieSchwerpunktlegungderStudienangeboteaufdieMINT-Fächererklärt,warum

nureingeringerAnteilderjenigenAbiturient/innen148,die imLandkreisStade

ihreHochschulzugangsberechtigung(HZB)erworbenhaben,auchimGebietdes

Landkreisesstudiert.DurchdiedirekteNachbarschaftzumBundeslandHamburg

lässtsichsehrguterklären,warumeinsohoherAnteilderStaderAbiturient/

innenineinemanderenBundeslandstudiert.AuchdieUniversitäteninBremen

undLüneburgziehendieAbiturient/innendesKreisgebietesan.

DieHochschulenimLandkreisStadebietendualeStudiengängean.Dasheißt,

dassdieStudierendensowohleinetheoretischeAusbildungandenHochschulen

als auch eine praktischeAusbildung inBetrieben erhalten.Viele Studierende

kommenzumStudiumausdemUmland,z.B.ausHamburg,indenLandkreis,da

ihreAusbildungsbetriebeKooperationenimRahmendesdualenStudienangebo-

tesmitdenörtlichenHochschulenhaben.

VordemHintergrundderBildungsstrategiedesLandkreisesStade istdieBe-

trachtung der lokalen Hochschulstruktur149 vor allem für das Handlungsfeld

Fachkräfte sichernvonBedeutung.FürdenLandkreisStadeisteinkommender

Fachkräftebedarf in den Bereichen Ingenieurwesen/MINT sowie Pflege prog-

nostiziert worden.150 Auch pädagogische Fachkräfte werden deutschlandweit

knappwerden.Daherkanndavonausgegangenwerden,dassdiesauchaufden

LandkreisStadezutreffenwird.DielokalenHochschulenkönneneinezentrale

Rolle bei der Sicherung von Fachkräften vor Ort spielen. Um sich dem The-

maHochschulbildungzunähern,werden indiesemBildungsberichtvorallem

die Studierendenzahlen abgebildet. Interessant ist vor dem Hintergrund des

HandlungsfeldesFachkräfte sichernauch,woStaderAbiturient/innennachdem

SchulabschlusseinStudiumbeginnenundauswelchenanderenBundesländern

StudierendeindasKreisgebietziehen.

DieüberwiegendeMehrzahlder(Fach)HochschulabsolventenausdemLandkreis

StadestudiertineinemanderenBundesland.Lediglichzwischen2,4%(Winter-

semester2009/2010)und3%(Wintersemester2011/2012)besucheneineHoch-

schuleimKreisgebiet.

148AlsAbiturient/innenwerdenimFolgendenSchülerinnenundSchülermit(Fach-)

Abiturbezeichnet.

149ImKapitelFHochschulbildungwerdenimkommunalenBildungsberichtDatender

amtlichenStatistik(Hochschulstatistik)abgebildet.DieseStatistikbietetvalideundreli-

ableDaten,dieallerdingsdenStandvoreinigenJahrenabbilden.AktuellereDatensind

vonSeitenderamtlichenStatistiknichtzugänglich.DerVorteilderamtlichenStatistikfür

diesesKapitelliegtinderZuverlässigkeitderDaten.Dadurchkönnenlangfristiggesehen

EntwicklungenabgebildetwerdenunddieReproduzierbarkeitundFortschreibungder

DatendesKapitelsistzukünftigproblemlosmöglich.AktuelleDatenzudenHochschulen

wurdenzusätzlichdirektbeidenHochschulenangefragtundergänzendmitabgebildet.

150ExperConsult(2012)

f hochschulbildung

DieSchwerpunktlegungder

StudienangeboteaufdieMINT-

Fächererklärt,warumnurein

geringerAnteilderjenigenAbi-

turient/innen,dieimLandkreis

StadeihreHochschulzugangs-

berechtigung(HZB)erworben

haben,auchimGebietdes

Landkreisesstudiert.Durch

diedirekteNachbarschaftzum

BundeslandHamburglässtsich

sehrguterklären,warumein

sohoherAnteilderStaderAbi-

turient/innenineinemanderen

Bundeslandstudiert.Auchdie

UniversitäteninBremenund

LüneburgziehendieAbiturient/

innendesKreisgebietesan.

Bildungsbericht2014–HochschulstandorteStand:16.12.2013

Maßstab1:275.000BildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013 privateHochschule,staatlichanerkannt

Nordkehdingen

Drochtersen

oldendorf-Himmelpforten

Stade

Fredenbeck

Lühe

Horneburg

Jork

Buxtehude

Apensen

Harsefeld

f hochschulbildung

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176 177

Studien-gang

FächergruppederamtlichenStatistik

WS2009/10

WS2010/11

WS2011/12

WS2012/13

WS2013/14

BIM

Rechts-,wirtschafts-undSozialwissenschaften 95 104 102 129 153

davonweiblich 46 51 47 56 70

davonnichtdeutsch 3 4 3 3 4

pT

Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften 156 188 186 200 197

davonweiblich 129 150 146 153 153

davonnichtdeutsch 4 5 0 7 7

BAu,BIB,MEC

Ingenieurwissenschaften 204 272 357 401 493

davonweiblich 66 97 114 123 155

davonnichtdeutsch 9 10 12 14 13

Insgesamt 455 564 645 730 843

Quelle:hochschule21(2014)(aufAnfrage)

DiePrivateHochschuleGöttingen (PFH)CampusStadebietet im Januar2014

folgendeStudiengängean:

• Verbundwerkstoffe/Composites(BachelorofEngineering)

• Verbundwerkstoffe/Composites(MasterofScience)

• BusinessAdministration(BachelorofScience)

unddieFernstudiengänge:

• Betriebswirtschaftslehre(BachelorundMasterofArts)

• MBA(MasterofBusinessAdministration)

• AdvancedManagement(MasterofArts)

AnderPFHCampusStadeistdasAngebotAdaptronikweggefallen.

Abbildung F1: Studierendenzahlen der hs21, WS2009 / 2010 – WS 2013 / 2014 nach Fächergruppen

f hochschulbildung

LediglicheinsehrgeringerAnstiegvon0,3%proJahristfürdenLandkreisStade

zuerkennen.151AufgrunddieserEntwicklungkannnochnichtvoneinemTrend

gesprochenwerden, dafürmüsstedieKurveüber die nächsten Jahre hinweg

weiterstetigsteigen.

StudienpräferenzensindauchkonjunkturellenSchwankungenunterworfen. In-

sofernkannesdurchaussein,dassdieAttraktivitätdualerHochschulstudien-

gängeimtechnischenBereichkünftigsteigenwirdundsomitauchderAnteil

derAbiturientendesKreisgebietes,dievorOrtstudierenwollen,steigenwird.

Wichtigerwäre jedoch die Frage, ob die Studierenden nach ihrerAusbildung

außerhalbdesKreisgebieteswiederzurückkehren.Hierkönnteeinenochunent-

decktePotenzialgruppefürdielokaleWirtschaftliegen.

DieHochschulen vorOrtbieten verschiedene technischeStudiengänge sowie

pflegerischeStudiengängean.DabeisinddualeStudiengänge inKooperation

mitderlokalenWirtschaftimFokusdesAngebotes.

DasStudienangebotderhochschule21(hs21)umfasstimJanuar2014folgende

Bachelorstudiengänge(DUAL):

• Bauingenieurwesen(BAU)

• BauenimBestand(BIM)

• ArchitekturimBestand

• Bau-undImmobilienmanagement(BIM)

• Mechatronik(MEC)

• Physiotherapie(PT)

• Pflege(geplant)

• Hebamme(abWintersemester2014/2015)

MitdemgeplantenStudiengangPflegehatdiehs21ihrAngebotseitderBe-

richterstattungdesBildungsberichts2012ausgebaut;abdemWintersemester

2014/2015kannauchderBerufderHebammeineinemdualenStudiumerlernt

werden.NachdreiJahrenschließtdieAusbildungmitderstaatlichenPrüfungzur

Hebammeab.NachdemviertenJahrkanndannmitdemBachelorofSciencedie

akademischeQualifikationerworbenwerden.

DieaktuellenDatenzuStudierendenanderhs21zeigen,dassdiehochschule

21nichtnurihrStudienangebotkontinuierlicherweitert,sondernauchdieZahl

derStudierendenansteigt.

151Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.

de,DateiF7.4

Wichtigerwärejedochdie

Frage,obdieStudierenden

nachihrerAusbildung

außerhalbdesKreisgebietes

wiederzurückkehren.

Hierkönnteeinenochunent-

decktePotenzialgruppefürdie

lokaleWirtschaftliegen.

DieaktuellenDatenzu

Studierendenanderhs21

zeigen,dassdiehochschule21

nichtnurihrStudienangebot

kontinuierlicherweitert,son-

dernauchdieZahlderStudie-

rendenansteigt.

f hochschulbildung

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178 179

Abbildung F3: Studierende im Landkreis Stade, weiblich, nicht deutsch

WS2009/2010 WS2010/2011 WS2011/2012

insgesamt 453 543 659

weiblichin% 53,4 52,3 47,3

nichtdeutschin% 3,3 3,1 2,4

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de

DateiF7.1,Berechnungen:BildungsbüroLandkreisStade

Abbildung F4: Studierende nach Fächergruppen

WS

2009/10WS

2010/11WS

2011/12

Rechts-,wirtschafts-undSozialwissenschaften 92 98 107

Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften 153 182 191

Ingenieurwissenschaften 193 263 361

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,

DateiF7.1

Die Zahl der Studierenden ist seit demWintersemester 2009/2010 insgesamt

gestiegen.BesondershochfielderAnstiegindenIngenieurwissenschaftenaus.

Abbildung F5: Studierende nach Fächergruppen in Prozent

WS

2009/10WS

2010/11WS

2011/12

Rechts-,wirtschafts-undSozialwissenschaftenin% 21,0 18,0 16,2

Humanmedizin/Gesundheitswissenschaftenin% 34,9 33,5 29,0

Ingenieurwissenschaftenin% 44,1 48,4 54,8

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de

DateiF7.1,Berechnungen:BildungsbüroLandkreisStade

AusderFächergruppeRechts-,Wirtschafts-undSozialwissenschaftenwerdenan

denörtlichenHochschulendieStudiengängeBau-undImmobilienmanagement

(BIM)undBusinessAdministrationangeboten.Physiotherapie(zukünftigauch

PflegeundHebamme)gehören zuHumanmedizin/Gesundheitswissenschaften.

ZudenIngenieurwissenschaftenzählenBauingenieurwesen(BAU),BauenimBe-

stand(BIM),ArchitekturimBestand,Mechatronik(MEC)undVerbundwerkstoffe/

Composites.

f hochschulbildung

StudiengangWS

2009/10WS

2010/11WS

2011/12WS

2012/13WS

2013/14

B.Eng.Verbundwerkstoffe/Composites 98 106 108 105 105

davonweiblich 24 24 29 31 34

davonnichtdeutsch 1 1 1 2 2

M.Sc.Verbundwerkstoffe/Composites(Campusstuiumnational) 53 26 28 25 11

davonweiblich 6 0 0 0 0

davonnichtdeutsch 4 0 1 2 1

M.Sc.Verbundwerkstoffe/Composites(Campusstudiuminternational) 0 21 17 0 14

davonweiblich 0 3 5 0 2

davonnichtdeutsch 0 15 11 0 6

B.A.BusinessAdministration 0 0 18 28 28

davonweiblich 0 0 8 13 13

davonnichtdeutsch 0 0 0 0 0

Fernstudiengänge 53 73 93 66 70

Insgesamt 204 226 264 224 228

Quelle:PrivateHochschuleGöttingen(2014)(aufAnfrage)

AnbeidenprivatenHochschulenfallenfürdasStudiumGebührenan,dieinder

RegelvondenBetrieben,beidenendieStudierendenangestelltsind,entrichtet

werden.

FürdieBildungsregionLandkreisStadeistinteressant,wiesichdieStudieren-

denzahlen imKreisgebietveränderthaben.AbbildungF4zeigt,dasssich ins-

gesamtdieAnzahl152derStudierendenandenHochschulendesKreisgebietes

erhöhthat.DerAnteilderweiblichenStudierendenanallenStudierenden ist

vomWintersemester2009/2010biszumWintersemester2011/2012um6,1Pro-

zentpunktezurückgegangen.DerAnteildernicht-deutschenStudierendenliegt

beiunter5%.AuchdieserAnteilistrückläufig.

Umzuerklären,obdieVerteilungderStudierendenmitdemFächerangebotin

Zusammenhangsteht,istAbbildungF5hilfreich.

152DieDatenderamtlichenStatistikzudenStudierendenzahlensindnichtde-

ckungsgleichzudenDaten,diedieHochschulendirektandasBildungsbüroübermittelt

haben.DieUrsachenliegenteilweiseinunterschiedlichenErhebungsmethodenund

Stichtagen.

f hochschulbildung

Abbildung F2: Studierendenzahlen der PFH Campus Stade, WS2009 / 2010 – WS 2013 / 2014 nach Fächergruppen

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180 181

DerAnteilderStudierendenimLandkreis,die ihreHochschulzugangsberechti-

gungimLandkreisStadeerworbenhaben,istmitetwasüber17%ehergering.

Dabeiistjedochzuberücksichtigen,dassdasimLandkreisangeboteneFächer-

spektrumnichtumfänglichistundvorallemkeineUniversitätenvorOrtsind.

DerhoheAnteilStudierender,dieihreHZBineinemanderenBundesland(z.B.

Hamburg)erworbenhaben,deutetdaraufhin,dassdasBildungsangebotder

Hochschulenweit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt ist und

AbiturientenausanderenBundesländernanzieht.DadieörtlichenStudiengänge

vorallemdualangebotenwerden,istdieserAnteileinHinweisdarauf,dassdie

HochschulenindenumliegendenRegionenbeiBetriebenbekanntsindundals

Ausbildungspartneranerkanntwerden.

Abbildung F8: Hochschulabsolventen/innen im Landkreis Stade nach Fächergruppen

2010 2011

Rechts-,wirtschafts-undSozialwissenschaften 22 22

Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften 20 37

Ingenieurwissenschaften 35 35

Insgesamt 77 94

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiF15.1

Im Jahr2010habenerstmaligStudierendederGesundheitswissenschaften ihr

StudiumimLandkreisStadeabgeschlossen.ImVergleichzumJahr2009haben

16StudierendemehreinStudiumderRechts-,Wirtschafts-undSozialwissen-

schaften abgeschlossen.153 In Zukunft ist zubeobachten,wie sichdieQuote

derHochschulabsolventenimBezugaufdieStudierendenzahlentwickelt.Dazu

könnenzurZeitnochkeineAussagengemachtwerden,dadieZeitreihennoch

nichtweit genug zurück beobachtetwerden. ImNetzwerkMINT ist es durch

denDialogderunterschiedlichenanMINT-BildungbeteiligtenInstitutionenge-

lungen,sichdarüberzuverständigen,dassdieMathematik-KenntnissederAb-

iturient/innenoftmalsnichtdenAnforderungenindenNaturwissenschaftlichen

Studiengängengenügen.SomitkonntedasProjekt«FitinMathe»(sieheExkurs

MINT-Bildung) umgesetzt werden. Die erhoffte Wirkung des Projektes ist es,

dieMathematikkenntnissederAbiturient/innenaufdieAnforderungenderHoch-

schulen abzustimmen und somit zu einer erhöhten Studienbeteiligung sowie

einerverringertenAbbrecherquotebeizutragen.

153LandkreisStade(2012)

f hochschulbildung

ImJahr2010habenerstmalig

StudierendederGesundheits-

wissenschaftenihrStudiumim

LandkreisStadeabgeschlossen.

ImNetzwerkMINTistesdurch

denDialogderunterschiedli-

chenanMINT-Bildungbeteilig-

tenInstitutionengelungen,sich

darüberzuverständigen,dass

dieMathematik-Kenntnisseder

Abiturient/innenoftmalsnicht

denAnforderungenindenNa-

turwissenschaftlichenStudien-

gängengenügen.Somitkonnte

dasProjekt«FitinMathe»

(sieheExkursMINT-Bildung)

umgesetztwerden.

DieAbbildungF5zeigtdeutlich,dassdengrößtenAnteilanStudierendendie

FächergruppeIngenieurwissenschaftenhat.Diesistaufgrunddesobenbeschrie-

benenStudienangebotesderHochschulennichtverwunderlich.Die Ingenieur-

wissenschaftenhabenihrenAnteil innerhalbvondreiSemesternummehrals

zehnProzentpunkteerhöht.DiesentsprichtinabsolutenZahleneinemZuwachs

von168StudierendenindieserFachrichtung(vgl.AbbildungF4).

DerAnteilderweiblichenStudierendeninnerhalbderIngenieurwissenschaften

liegtseitdreiSemesternkonstantbeieinemDrittelundistzumWintersemester

2011/2012umknappdreiProzentpunktezurückgegangen.

Abbildung F6: Studierende der Ingenieurwissenschaften, Anteil weiblich

WS

2009/10WS

2010/11WS

2011/12

Ingenieurwissenschaften 193 263 361

davonweiblichin% 34,2 34,2 31,6

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de

DateiF7.1,Berechnungen:BildungsbüroLandkreisStade

Abbildung F7: Verteilung der Studierenden im Landkreis Stade nach Ort der Erlangung

der Hochschulzugangsberechtigung in Prozent

60

55

50

45

40

35

30

25

20

15

10

5

0 imLKStade inNiedersachsen inanderem imAusland Bundesland

WS2009/2010 WS2010/2011 WS2011/2012

StudierendeinsgesamtimLKStade:

WS2009/2010=453,WS2010/2011=543,WS2011/2012=659

Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),

bildungsmonitoring.de,DateiF7.3

f hochschulbildung

17,2 17,1 17,8

25,8 26,728,5

55,2 54,752,5

1,8 1,5 1,2

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182 183

Der Bedeutungsinhalt vonWeiterbildung hat in den vergangenen 100 Jahren

einenWandel durchlaufen. Zunächstwar die (Weiter)bildung einer speziellen

Zielgruppe gemeint, dieArbeiterbildung, dann die Bildung von Erwachsenen

insgesamt,dieErwachsenenbildung.DerheutegängigeBegriffstelltallgemein

«die Kontinuität in Bildungsvorgängen»154 in denMittelpunkt. In der biogra-

fischenPerspektive des lebenslangen LernenswirdWeiterbildung verstanden

als«FortsetzungoderWiederaufnahmefrüherenorganisiertenLernens»155nach

AbschlusseinererstenBildungsphaseundnachAufnahmeeinerErwerbstätigkeit

odernacheinerFamilienphase.156

DerWeiterbildungsbereich istdurchbesondereVielfalt undHeterogenitätder

AnbieterundAngebotegekennzeichnetundstarksegmentiert:

• DerZugangzuWeiterbildungistz.T.durchunterschiedlicherechtlicheGrund-

lagengeregelt(z.B.Bildungs-undArbeitsförderung:[...]«individuelleFörde-

rungseinerberuflichenWeiterbildungȤ3Abs.2Nr.2SGBI).

• Qualitätssicherungssysteme sind seit einigen Jahren eingeführt, aber nicht

einheitlich(LQW,AZAV,usw.).

• RechtlicheVorgabenfürCurriculaundAbschlüssegibtesinweitenBereichen

nicht.

• DieFinanzierungerfolgtzumTeildurchöffentlicheHaushalte(z.B.dieBundes-

agenturfürArbeitunddieEuropäischeUnion),wirddurchLänderundKom-

munenbezuschusst(z.B.dieVolkshochschulenoderfreieTräger)odererfolgt

privatwirtschaftlichnachdenMarktkriterienvonAngebotundNachfrage.

• DieBeteiligungverschiedenerZielgruppenanWeiterbildungvariiertstark.

• Weiterbildung umfasst formale (abschlussbezogene) und non-formale Bil-

dungsangebote.

154Faulstich(2008,S.647)

155DeutscherBildungsrat(1970,S.51)

156ebd.

InderbiografischenPerspek-

tivedeslebenslangenLernens

wirdWeiterbildungverstanden

als«FortsetzungoderWieder-

aufnahmefrüherenorganisier-

tenLernens»nachAbschluss

einererstenBildungsphase

undnachAufnahmeeinerEr-

werbstätigkeitodernacheiner

Familienphase.

G

wEITERBILDuNG

Empfehlungen:ImBereichderHochschulenistderkommunaleHandlungsspielraumeherge-

ring.TrotzdemgibtesvorallemdurchKommunikationmitdenBildungsakteu-

ren–wiez.B.imNetzwerkMINTgeschehen–dieMöglichkeit,imBereichder

HochschulenalsKommunalverwaltungaktivzuwerden.

• DasVerhältnisvonStudienanfängernzuStudienabgängern(erfolgreich)

solltegeprüftwerden.Essollteerforschtwerden,woranStudierendeschei-

ternundwelcheUnterstützungangebotenwerdenkönnte.

• DerDialogzwischendenHochschulenundanderenBildungsakteurenwie

Unternehmen,allgemeinbildendenundberufsbildendenSchulensollte

aufrechterhaltenwerden.InsbesondereimHinblickaufdietechnischen

SchwerpunktederHochschulenwirdempfohlen,dasNetzwerkMINTweiter

zuführen.

• DaimBereichderPflegeaberauchbeipädagogischenFachkräftenzukünf-

tigeFachkräftebedarfezuerkennensind,sollteggf.überdieEinrichtung

einesNetzwerkes«Pflege/Pädagogik»nachgedachtwerden.

• IndiesemZusammenhangkönntegeprüftwerden,inwieferndieEinführung

einesneuenStudiengangesFrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehung

–alsErgänzungzurErzieher/innen-Ausbildung–fürdieRegionsinnvoll

seinkönnte.DadurchkönnteeineneueZielgruppeanpädagogischerArbeit

interessierterSchülerinnenundSchülererreichtwerden,fürdiediebishe-

rigeAusbildungzurErzieherin/zumErziehernichtattraktiverscheint.Die

hs21hatsichbereitsimRahmenderEntwicklungdesSprachförderkonzep-

tesbeteiligtundsomitindieWeiterbildungderZielgruppepädagogische

Fachkräfteeingebracht.Diehs21könnteihrStudienangeboterweiternund

gleichzeitiglangfristigzurFachkräftesicherungindiesemBereichbeitragen.

• Essolltegeprüftwerden,obundinwelchemUmfangStaderAbiturient/

innennacherfolgreichabgeschlossenemStudiumindasGebietdesLand-

kreiseszurückkehrenundhiereineArbeitsstelleannehmen.Ggf.könnten

Maßnahmenüberlegtwerden,dieeinegezielteRückwanderungbefördern.

DieseMaßnahmenkönntederFachbeirat«Fachkräftesichern»initiieren.

f hochschulbildung

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185

• InhaltlichwirdWeiterbildunghäufigdifferenziertinallgemeineundberufliche

Weiterbildung.DieZuordnungeinzelnerThemenfelderistaberoftnichtein-

deutigzubestimmenundfließend.

AufgrunddieserHeterogenitätisteseinegrundlegendeAufgabederBildungs-

berichterstattung,TransparenzimWeiterbildungsbereichzuschaffen,damitdie

EntwicklungderWeiterbildungundihreFunktioninderBildungsregiondatenba-

siertdiskutiertundEntscheidungengetroffenwerdenkönnen.Denn:Weiterbil-

dunggewinntimmermehranBedeutunginderBildungsregion:

• DieHalbwertszeitdesWissensnimmtimZugederBeschleunigungtechni-

scherEntwicklungstetigab.DeshalblernenMenschenlebenslang,umihr

WissenundihreKompetenzenaktuellzuhalten

• UnternehmenbildenihreBeschäftigtenweiter,umKonkurrenzfähigkeitund

WirtschaftskraftzuerhaltenundimWettbewerbzubestehen

• InFolgedesdemografischenWandelsundFachkräftebedarfsmüssenzu-

nehmendPotenzialeaktiviertundgewonnenwerden(z.B.Frauen,Migrant/

innen)

• WeiterbildungunterstütztdieTeilhabeanderGesellschaftundChancenge-

rechtigkeit.

DerLandkreisStadehatinseinerBildungsstrategiedasHandlungsfeld«Fach-

kräftesichern»formuliertundwillFachkräfteentwickeln,gewinnen,haltenund

fördern.WeiterbildungistfürdieUmsetzungderStrategieeinKernbereich.

DieBildungsberichterstattungwidmetsicherstmalsderDarstellungundAnalyse

von Daten desWeiterbildungsbereichs, um Transparenz zu schaffen und um

Entscheidungen zur Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen in diesem

Handlungsfeldzuunterstützen.

weiterbildungsanbieterImLandkreisStadegibteseineVielzahlvonWeiterbildungsanbietern.Siehalten

AngebotederallgemeinenundberuflichenWeiterbildungvorundsindöffent-

lich,infreierTrägerschaftoderprivatwirtschaftlichorganisiert.

GroßeWeiterbildungsanbietermitdemSchwerpunktaufberuflicherWeiterbil-

dung imLandkreisStadesinddieKammern,wiedie Industrie-undHandels-

kammer, die Handwerkskammer, die Landwirtschaftskammer sowie zahlreiche

kleinereKammern.DieKammernbietenvorOrtsowohlfürihreMitglieder(bzw.

fürPersonenderjeweiligenBerufsgruppen)alsauchfürweitereMenschenWei-

terbildungen,Aus-undFortbildungenan.Sobietetz.B.dieHandwerkskammer

Braunschweig-Lüneburg-StadeinKooperationmitderAgenturfürArbeitStade

regelmäßigeinProgrammspeziellfürFrauenan–«FrauenaufErfolgskurs».

DatenzurTeilnehmerstruktursowiezudenangebotenenKursenkonntennicht

flächendeckendfüralleKammernerhobenwerdenundwerdendahernichtab-

gebildet.

g weiterbildung

DerLandkreisStadehatin

seinerBildungsstrategiedas

Handlungsfeld«Fachkräfte

sichern»formuliert.Weiterbil-

dungistfürdieUmsetzung

derStrategieeinKernbereich.

G.1

g weiterbildung

Bildungsbericht2014–weiterbildungsanbieterStand:09.07.2014

Maßstab1:275.000NiedersächsischeLandesschulbehördeBildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013

Volkshochschule

Volkshochschule,Außenstelle

Aus-undWeiterbildungseinrichtung

Nordkehdingen

Drochtersen

oldendorf-Himmelpforten

Stade

Fredenbeck

Lühe

Horneburg

Jork

Buxtehude

Apensen

Harsefeld

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186 187

35

30

25

20

15

10

5

0 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle:VHS-Statistik,DeutschesInstitutfürErwachsenenbildung(2014)(aufAnfrage)

DieProgrammbereicheGesundheitundSprachenhabendengrößtenAnteilan

Kursen.Seit2007 liegtderAnteilderKurse imProgrammbereichGesundheit

durchgängigbeiüber30%.

DerAnteilderKurseausdemProgrammbereichSprachenhatseit2007leicht

abgenommen,vondamals31,2%auf29,6%imJahr2012.

KurseausdemProgrammbereichKultur-GestaltenhabeneinenZuwachsvon4,5

Prozentpunkten im Zeitraum2007-2012 erfahren. Dieser Programmbereich ist

gemessenandenAnteilenderKurseamstärkstengewachsen.

DieKurseausdemBereichGrundbildung-Schulabschlüssemachenmitknapp

1%dengeringstenAnteilausundsindzudemleichtrückläufig.IhrAnteilistvon

1,2%imJahr2007auf0,7%imJahr2012gesunken.

DieWeiterbildungsangebotefürArbeit-BerufliegenanvierterStelle.IhrAnteilist

rückläufigundliegtimJahr2012bei11,4%.

Betrachtet man die Verteilung der Anteile der Unterrichtsstunden nach Pro-

grammbereichenändertsichdieVerteilungfolgendermaßen.

40

35

30

25

20

15

10

5

0 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle:VHS-Statistik,DeutschesInstitutfürErwachsenenbildung(2014)(aufAnfrage)

g weiterbildung

Abbildung G1.1.1: Angebotsstruktur der Volkshochschulen, Anteile Kurse nach Programmbereichen in Prozent, 2007-2012

Gesellschaft–Politik–Umwelt

Kultur–Gestalten

Gesundheit

Sprachen

Arbeit–Beruf

Grundbildung–Schulabschlüsse

Gesellschaft–Politik–Umwelt

Kultur–Gestalten

Gesundheit

Sprachen

Arbeit–Beruf

Grundbildung–Schulabschlüsse

31,2 32,3 31,4 31,3 30,4 31,5

29,630,328,630,230,830,7

15,7

14,4

6,8

1,2 1,1 1,1 1,1 1,1 0,7

8 8,26,9 6,5

6,5

13,1 13,114,2 12,2 11,4

14,7 1618

19,5 20,2

Abbildung G1.1.2: Angebotsstruktur der Volkshochschulen, Anteile Unterrichtsstunden nach Programmbereichen

in Prozent, 2007-2012

29,4 29,2

23,3

18,8

15,9 15,4 15

18,7 19,3

31

21,5

29,2

22,4

35,938,2

27,1

17,5

14,3

9,19,5 9,6 10,8

2,7 3,3 3,8 3,5 4,1 3,6

12

14,9

15,917,7

16,614,3

11,4

15,4

Allgemeine und beruflicheWeiterbildung bieten dieVolkshochschulen an. Im

LandkreisStadegibteszweiVolkshochschulenmitjeweilsmehrerenAußenstel-

len.DieVolkshochschuleBuxtehudeisteinAmtderHansestadtBuxtehude,die

VolkshochschuleStadeistalsVereinorganisiert.

Im vorliegenden Kapitel werden die Volkshochschulen näher betrachtet, weil

hieramtlicheStatistikenvorliegen.

VolkshochschulenDieVolkshochschule (VHS)StadehältderzeiteineVielzahlvonKursangeboten

(StandMärz2014)zufolgendenBereichenvor:Sprachen,GesundheitundErnäh-

rung,Mensch,Gesellschaft,Umwelt,Kultur,GestaltensowieArbeit,Beruf,EDV.

ZusätzlichbietetdieVHSStadeweitereabschlussbezogeneLehrgängean: im

zweitenBildungswegdieVorbereitungundAbnahmedesHaupt-undRealschul-

abschlusses, Finanzbuchhalter (VHS-Zertifikat), Fachkraft Personalbrechnung

(VHS-Zertifikat), NLP Practitioner Coach sowie Vorbereitungslehrgang auf die

PrüfungvorderLandwirtschaftskammerzum/rHauswirtschafter/in.

KurseausunterschiedlichenAngebotsbereichenhabendieAnerkennungalsBil-

dungsurlaubundeswerdenBildungsreisenangeboten.

DieVHSBuxtehudehältderzeitebensoeineVielzahlvonKursangebotenvor

(StandMärz2014)zudenBereichen:Gesellschaft,KulturelleBildung,Gesund-

heitsbildung,Sprachen,EDV,BeruflicheBildungsowieJungeVHS.

ZusätzlichbietetauchdieVHSBuxtehudeweitereabschlussbezogeneLehrgänge

an: im zweitenBildungswegdieVorbereitungundAbnahmedesallgemeinen

Haupt-undRealschulabschlusses,Lohn-undGehaltsabrechnungamPC(VHS-

Zertifikat),BetrieblichesSteuerrecht(VHS-Zertifikat),BuchführungamPC(VHS-

Zertifikat)sowieBuchführungIundII(VHS-Zertifikat).

Auch hier habenKurse aus unterschiedlichenBereichendieAnerkennung als

Bildungsurlaub.

FürFirmengibtesdasAngebot,betriebsinterneSchulungenfürihreMitarbeiter

durchdieVHSnachindividuellenWünschendurchführenzulassen.

MitdemESF-gefördertenProjekt«BuxtehuderBildungsoffensive»werdenSchü-

ler/innenbeiihremStartinsBerufslebenunterstützt.

DiefolgendenDatenentstammenderVHS-Statistik,diedasDeutscheInstitutfür

Erwachsenenbildungführt.EswerdenbeideVolkshochschulendesLandkreises

zusammenabgebildet.

g weiterbildung

G.1.1

Page 96: zweiter B ildungsBericht für den Landkreis Stade 2014€¦ Translate this page5 Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen den zweiten Bildungsbericht für den Landkreis Stade

188 189

Abbildung G1.1.4: Verteilung Teilnahmen und Unterrichtsstunden

je 1.000 Einwohner 2007-2012

300

250

200

150

100

50

0 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Teilnahmenje1000Einwohner Unterrichtsstd.je1000Einw

Quelle:VHS-Statistik,DeutschesInstitutfürErwachsenenbildung(2014)(aufAnfrage)

WährendesimJahr2007noch114Teilnahmenje1000Einwohnerwaren,gin-

gendiese2012auf99Teilnahmenje1000Einwohnerzurück.

AuchdieAnzahlderUnterrichtsstundenje1000Einwohnerhatsichverringert:

von278imJahr2007auf248imJahr2012.

Empfehlung:EssollteeineErhebungdesWeiterbildungsverhaltenssowiederWeiterbildungs-

wünsche und -bedarfe derBürgerinnenundBürger durchgeführtwerden. Sie

kannAufschlussdarübergeben,obdieAngebotederBedarfssituationentspre-

chen,undwelcheAngeboteggf.fehlen.

BeruflicheweiterbildungDieBundesagenturfürArbeitistdurchsozialgesetzlicheVerpflichtungeinerder

größtenAuftraggeberfürdieberuflicheWeiterbildung.

MaßnahmenzurFörderungderberuflichenWeiterbildungsindeineMöglichkeit,

umfürarbeitssuchendePersonendieChancenaufWiedereingliederunginden

Arbeitsmarktzuerhöhen.NebenderBundesagenturfürArbeitbietenauchdie

KammernverschiedeneWeiterbildungsangebotean.

LautWeiterbildungsstatistikderBundesagenturfürArbeitstelltsichdieSituati-

onimLandkreisStadefolgendermaßendar:

DieZahlderNeueintritteinMaßnahmenzurFörderungderberuflichenWeiterbil-

dungistinsgesamtrückläufig.

G.1.2

g weiterbildung

278

114 105 102 100 104 99

240 235 235253 248

DengrößtenAnteilanUnterrichtsstundenhatderProgrammbereichSprachen.

HiergabesauchdiegrößtenZuwächse.

GrundbildungskursehabendengeringstenAnteilandenKursen,stehenmitder

AnzahlihrerUnterrichtsstundenjedochanzweiterStelle.15,9%allerUnterrichts-

stundenfielenimJahr2012aufdiesenProgrammbereich.

Den stärksten Rückgang gab es bei denAnteilen für Unterrichtsstunden des

ProgrammbereichesArbeit-Beruf.HieristderAnteilvon29,4%imJahr2007auf

14,9%imJahr2012gesunken.DenniedrigstenAnteilanUnterrichtsstundenhat

derProgrammbereichGesellschaft-Politik-Umwelt.

DerAnteilderTeilnehmer/innennachGeschlechtundAlterzeigtsichfolgend:

DreiViertelderTeilnehmer/innenanKursenderVolkshochschulensindweiblich.

ImZeitraum2007-2012hatsichdieswenigverändert.DerAnteildermännlichen

Teilnehmeristleichtum0,7Prozentpunktegesunken.

Abbildung G1.1.3: Verteilung Teilnehmer nach Altersgruppen in Prozent, 2007-2012

40

35

30

25

20

15

10

5

0 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle:VHS-Statistik,DeutschesInstitutfürErwachsenenbildung(2014)(aufAnfrage)

Diemeisten Teilnehmer/innen sind zwischen 35 und unter 50 Jahren alt, ihr

AnteilsinktaufgrundderdemografischenEntwicklung.DiezweitgrößteTeilneh-

mergruppesindPersonenzwischen50undunter65Jahren.IhrAnteilstiegseit

2007umzweiProzentpunktean.EinstarkerAnstiegkannfürdieGruppeder

65jährigenundÄlterenverzeichnetwerden.ImJahr2007lagihrAnteilanallen

Teilnehmer/innenbei11,3%. Im Jahr2012machensie15,4%allerTeilnehmer/

innen aus. Die Gruppe der 18-25jährigen hat den geringstenAnteil an allen

Teilnehmer/innen.

BetrachtetmandieTeilnahmederBevölkerunganWeiterbildunginVolkshoch-

schuleninsgesamt,istdieserückläufig.

unter18

18bisunter25

25bisunter35

35bisunter50

50bisunter65

65undälter

37,5

24,6 26,2 24,8 25,2 25,526,6

15,416,1171712,9

12,7 11,6 11 13,6 13,111,38,2 7,8 7,3 9,1 8,2 8,7

5 4,7 4,7 4,24,95,2

13,4

35,7 34,1 32,7 31,9 32

g weiterbildung

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190 191

ImVerlaufdesErhebungszeitraumessankdieGruppedermännlichenTeilneh-

merum61,6%von849Teilnehmernauf326.DieGruppederFrauensankum

55,6%von527auf234Teilnehmerinnen,wobeiMännerunverändertdiegrößte

Teilnehmergruppesind.

DasErfolgskriteriumeinerdurchdieBundesagenturfürArbeitgefördertenberuf-

lichenWeiterbildungsmaßnahmebemisstsichdaran,obsichdieTeilnehmerin-

nenundTeilnehmer6MonatenachAbschlussihrerMaßnahmeineinemsozial-

versicherungspflichtigenBeschäftigungsverhältnisbefinden.

TeilnehmeranMaßnahmenzurFörderungder

berufl.WeiterbildungSV-pfl.Beschäftigte–Eingliederungsquote

2009

Insgesamt 1.234 37,2%

davonmännlich 760 37,4%

davonweiblich 474 37,0%

davonausDeutschland 1.137 37,3%

davonausdemAusland 97 36,6%

2010

Insgesamt 1.271 39,5%

davonmännlich 818 42,9

davonweiblich 453 33,3%

davonausDeutschland 1.141 40%

davonausdemAusland 128 36%

2011

Insgesamt 816 42,6%

davonmännlich 472 48,9%

davonweiblich 344 33,6%

davonausDeutschland 721 44%

davonausdemAusland 95 31,1%

2012

Insgesamt 456 56,4%

davonmännlich 295 61,7%

davonweiblich 161 46,5%

davonausDeutschland 410 56,7%

davonausdemAusland 46 53,3%

g weiterbildung

Abbildung G1.2.3: Verbleib von Teilnehmern aus Förderung der berufliche Weiterbildung untersucht 6 Monate nach Austritt

hinsichtlich sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und Arbeitslosigkeit

Quelle:StatistikderBundesagentur

fürArbeit(2014)(aufAnfrage)

Abbildung G1.2.1: Eintritte in Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung

der Bundesagentur für Arbeit, Landkreis Stade, 2009-2012

1.600

1.400

1.200

1.000

800

600

400

200

0 2009 2010 2011 2012

Insgesamt Unter25Jahre 25bisunter50Jahre 50Jahreundälter

Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit,ArbeitsmarktinZahlen,ZugangundBe-

standvonTeilnehmernanMaßnahmenderberuflichenWeiterbildung,Hannover,

März2014(aufAnfrage)

ImZeitraumvonJanuar2009bisDezember2012istdieZahlderNeueintrittevon

1.376auf560gesunken.DiesentsprichteinemRückgangvon60%.

DieAbbildungzeigteinenRückgangderNeueintritteder25bisunter50jährigen

um57,7%.DieZahlderNeueintrittederüber50jährigensankvon197auf73

Eintritte,waseinemRückgangvon63%entspricht.DieZahlderNeueintritteder

unter25jährigensankum67,7%.

BetrachtetmandieNeueintritteinMaßnahmenderberuflichenBildungnach

Geschlecht,zeigtsich,dassdiesemehrheitlichmännlichsind.

Abbildung G1.2.2: Eintritte in Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung

der Bundesagentur für Arbeit, Landkreis Stade, 2009-2012, nach Geschlecht.

1.600

1.400

1.200

1.000

800

600

400

200

0 2009 2010 2011 2012

Insgesamt davonMänner davonFrauen

Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit,ArbeitsmarktinZahlen,Zugangund

BestandvonTeilnehmernanMaßnahmenderberuflichenWeiterbildung,Hannover,

März2014(aufAnfrage)

g weiterbildung

560644

1.217

1.376

1.058940

508 448197 224

103 73393353

121

1.376

849

527473

261 234

1.217

644744

383326

560

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192 193

IQ-NETZwERk:

BundesweitesNetzwerk«Inte-

grationdurchQualifizierung»

desBundesministeriumsfür

ArbeitundSoziales(BMAS),

umdieArbeitsmarktintegration

vonErwachsenenmitMigrati-

onshintergrundzuverbessern.

EntwicklungvonInstrumenten,

Handlungsempfehlungen,Be-

ratungs-undQualifizierungs-

konzepten.Dazugehöriges

Förderprogrammseit2011.Auf

Bundesebeneundregional

durchLandesnetzwerkeaktiv,

setzendiesedieHandlungs-

empfehlungenundkonzeptein

diepraxisum.Seit2013wird

dasNetzwerkumzusätzliche

projekteergänzt.

BILDuNGSpRäMIE:

Finanzielleunterstützungfür

Fortbildungenerwerbstätiger

Menschen.unterbest.Voraus-

setzungenundnachgezielter

BeratungübernimmtderStaat

dieHälftederanfallendenkos-

tenfürFortbildungskurseund

prüfungen–biszu500€.

IwIN–INDIVIDuELLE

wEITERBILDuNGIN

NIEDERSACHSEN:

Förderungderweiterbildung

vonBeschäftigteninkleinen

undmittlerenunternehmen

(kMu).Biszum31.12.2014mit

ZuschüssenausMittelndes

EuropäischenSozialfonds(ESF)

unddesLandesNiedersach-

sen.Niedersachsenweitregio-

naleAnlaufstellenfürBeratung

undAntragstellungderkMu.

DieBildungsberatungsanbieterimLandkreisStadehabenbisherkeineneinheit-

lichenBegriffdefiniert.

ImFolgendenwerdendieunterschiedlichenAngebotederBildungsberatungim

LandkreisStadevorgestelltmitderBenennungeinigerAnbieter.Diesdientder

exemplarischenVerdeutlichungundhatkeinenAnspruchaufVollständigkeit,we-

derinderBenennungderBildungsberatungsangebotenochderAnbieter.

DieBildungsberatungderWeiterbildungsanbieterdientmeistderUnterstützung

beiderWahleinesgeeignetenKursesausdemeigenenAngebotbezogenauf

dieVoraussetzungenundZieledesAnfragenden(z.B.einenzumeigenenKennt-

nisstandpassendenSprachkursfürdenUrlaub).

ImBereichderschulischenÜbergängezurWahleinergeeignetenweiterführen-

denSchulformberatendieberufsbildendenSchulenzuregelmäßigenTerminen

andenallgemeinbildendenSchulen.

ZurberuflichenAus-undWeiterbildungbietetdieAgenturfürArbeitBeratungen

mitunterschiedlicherSchwerpunktsetzungan(Studienberatung,Ausbildungsbe-

ratung,BeratungfürChancengleichheitamArbeitsmarkt,etc.).

Beratung zur «Anerkennung im Ausland erworbener Berufsabschlüsse» wird

derzeitinTrägerschaftderVHSStadeimRahmendesFörderprogrammes«IQ-

Netzwerk»(IntegrationdurchQualifizierung)angeboten.

Beratungen zu Förderprogrammen werden von unterschiedlichen Weiterbil-

dungsträgernangeboten,z.B.dieBildungsprämienberatungvonderVHSStade

undderVHSBuxtehudeoderIWiN-BeratungvonderHandwerkskammerBraun-

schweig-Lüneburg-Stade.

Auf die Notwendigkeit vonBildungsberatungwird politisch auf allen Ebenen

verwiesen.AufEU-EbenegibteszweiRatsentschließungen imBereichder le-

bensbegleitendenBeratunginEuropa(2004und2008)undeswurdeeinEuro-

päischesNetzwerkfüreinePolitiklebensbegleitenderBeratung(ELGPN)gegrün-

det.MitgliederausDeutschlandsinddasBMBF,dieKMK,dieBundesagenturfür

Arbeitunddasnfb.160

Auf Bundesebene gibt es im aktuellen Koalitionsvertrag einigeAnknüpfungs-

punkte161 an die Bildungs- und Berufsberatung. Als unabhängiges Netzwerk

160näheresunter:EuropeanLifelongGuidancePolicyNetwork:http://www.elgpn.eu/

undnfbhttp://www.forum-beratung.de/europaeisches-netzwerk-fr-beratung-elgpn/pro-

jektinfo/index.html(letzterAbruf:21.03.2014)

161konkretnachzulesenunter:Newsletternfb:http://passthrough.fw-notify.net/down-

load/287594/http://www.forum-beratung.de/cms/upload/Veroeffentlichungen/Newsletter/

nfb-Newsletter_03-2013fin.pdf(S.24-25),03/Dezember2013(letzterAbruf21.03.2014)

g weiterbildung

ObwohldieZahlderTeilnehmerinnenundTeilnehmeranMaßnahmenzurFörde-

rungderberuflichenWeiterbildungseit2009kontinuierlichgesunkenist,istdie

QuotedersechsMonatenachAbschlussderWeiterbildungsozialversicherungs-

pflichtigBeschäftigten(Eingliederungsquote)seit2009angestiegen.2009wa-

ren37,2%derAbsolventen/innennachsechsMonatenineinemSV-pflichtigen

Beschäftigungsverhältnis,2012warenes56,4%.

BeidenmännlichenTeilnehmernzeigtsichderAnstiegbesondersdeutlichvon

37,4%imJahr2009auf61,7%imJahr2012.

BeachtenswertistderAnstiegderEingliederungsquotebeidenTeilnehmerinnen

undTeilnehmern,dieihrenWohnsitz 157alsimAuslandbefindlichangeben.Hier

hatsichdieEingliederungsquotenachAbschlussderMaßnahmevon36,6%auf

53,3%erhöht.

Weitere Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung bieten die Fachschulen

(Schulform, die an berufsbildenden Schulen angeboten wird). Daten zu den

FachschulenbildetdieserBildungsberichtimKapitelEab.

BildungsberatungWeiterbildungsanbieter führen inderRegelauchunterschiedlicheFormender

Bildungsberatungdurch.

Esistproblematisch,denBegriffBildungsberatungeinheitlichzudefinierenund

zuanderenBeratungsangebotenabzugrenzen.EsistbisherkeingeschützterBe-

griffmitklarerwissenschaftlicherDefinition.MeistwirderinderLiteraturdurch

Eckpunkte(z.B.Beratungsaktivitäten)beschriebenunddurchseineZielenäher

definiert.158EineDefinition,aufdiesichvieleAnbieterfürBildungsberatungin

Deutschlandbeziehen, ist die derOECDausdem Jahr 2004: «Bildungs- und

BerufsberatungisteinDienstleistungsangebot,dasdaraufausgerichtetist,Indi-

viduenjedenAlterszujedemZeitpunktihresLebensdabeizuunterstützen,Bil-

dungs-,Ausbildungs-undBerufsentscheidungenaufeinergutvorbereitetenund

informiertenBasiseigenständigzutreffenundihr(Berufs)Lebenselbst indie

Handzunehmen.Bildungs-undBerufsberatunghilftMenschen,sichüberihre

Zielvorstellungen, Interessen,QualifikationenundFähigkeitenklarzuwerden.

Siehilftihnen,denArbeitsmarktunddasBildungssystemzuverstehenunddie-

seKenntnisseaufdaszubeziehen,wassieselbstübersichwissen.Umfassende

Bildungs-undBerufsberatungerschließt InformationenüberdenArbeitsmarkt

undüberBildungsmöglichkeiten,indemsiedieseorganisiert,systematisiertund

verfügbarmacht,wannundwoMenschensiebenötigen.»159

157BeiderWeiterbildungsstatistikwirdfürdasMerkmal»Deutschland”»Ausland”

dasWohnortprinzipverwendet.D.h.dasnicht-deutschePersonennichtaufgrundihrer

Nationalitäterfasstwerden,sondernlediglichdannimWert»Ausland”berücksichtigt

werden,wennsieihrenWohnsitzimAuslandhaben.

158alsBeispiel:k.o.s.(2013)QualitätskonzeptfürdieBildungsberatunghttp://www.

kos-qualitaet.de/media/de/Beitrag_kos_Schr%C3%B6der_07%2002%202013_Doku.pdf,

S.10(letzterAbruf21.03.2014)

159OECD(2004,S.19)http://www.bildungsberatung-weiterbildung.de/64.html,(letzter

Abruf21.03.2014)

g weiterbildung

ObwohldieZahlderTeilneh-

merinnenundTeilnehmeran

MaßnahmenzurFörderungder

beruflichenWeiterbildungseit

2009kontinuierlichgesunken

ist,istdieQuotedersechs

MonatenachAbschlussder

Weiterbildungsozialversiche-

rungspflichtigBeschäftigten

(Eingliederungsquote)seit

2009angestiegen.

G.2

Esistproblematisch,den

BegriffBildungsberatungein-

heitlichzudefinierenundzu

anderenBeratungsangeboten

abzugrenzen.

«Bildungs-undBerufsberatung

erschließtInformationenüber

denArbeitsmarktundüber

Bildungsmöglichkeiten,indem

siedieseorganisiert,systema-

tisiertundverfügbarmacht,

wannundwoMenschensie

benötigen.»

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194 195

denbeck,Oldendorf-Himmelpforten),dasBildungsbüroinitiiertsievorrangigim

Südkreis,bauteinNetzwerkfürBildungsberatungaufundsorgtfürTransparenz

derAngebotedurchEntwicklungeinesWegweisers/Bildungsportals.

DasNetzwerkBildungsberatungwurde2011initiiert,eshatderzeit34Mitglie-

der.SiesindsowohlinganzunterschiedlichenBildungsberatungsbereichenals

auchinunterschiedlicherTrägerschafttätig.DieregelmäßigenTreffen(dreiMal

jährlich)dienendemfachlichenAustausch.FüreinegemeinsameÖffentlichkeits-

arbeitwurdenArbeitskreisegebildet,diesichanlassbezogentreffen(z.B.Teil-

nahmeanMessen).

DasBildungsportalwww.bildungslotse.infowirdimJuni2014veröffentlicht.Es

wirddorteinenspeziellenAbfragebereichfürBeratungsstellengeben,welcher

sowohl vom ratsuchendenBürger als auch vomprofessionell Beratendenals

Informationspoolgenutztwerdenkann.

EineeinheitlichestatistischeErhebungallerdurchgeführtenträgerneutralenBil-

dungsberatungenimLandkreisStadeistdurchdieHeterogenitätderBildungs-

beratungslandschaftbishernichtmöglich.

DieBeratungenderVHSStadewerdenimRahmendeso.g.Modellprojekteseva-

luiertundalsGesamtstatistikfürdasLandNiedersachenausgewertet.Bezogen

aufdenLandkreisStadeliegenkeineDatenzurVeröffentlichungvor.

DieeinzigefürdiesenBildungsberichtauswertbareStatistikträgerneutralerBil-

dungsberatungistdieErhebungdervomBildungsbürodurchgeführtenBeratun-

gen,ausderdieDatendesfolgendenTextesstammen.

Bildungsberatungin«Lernenvorort»UmBildungsberatungimSüdkreisflächendeckendanzubieten,wurdenzunächst

StandortezumdirektenAngebotderBildungsberatungvorOrteingerichtet.Sie

dientendazu,dieBildungsberatungindenRegionenbekanntzumachenund

dortdieBedarfezuermitteln.

DiezumBildungsbüroinStade(seitJuni2010)zusätzlichenBeratungsstandorte

warenHarsefeld(imFIZ:Mai2011bisAugust2012),Horneburg(imMehrgene-

rationenhaus:FebruarbisJuli2012)undAltländerViertel inStade(Januarbis

Mai2012).

EsgabvorOrtAuftaktveranstaltungen,Informationsmaterial(AushängeundVisi-

tenkarten)wurdeverteiltundüberPressemitteilungenwurdendieBürger/innen

überdasneueAngebotinformiert.DieImplementierungderBildungsberatung

erfolgte inKooperationmitder jeweiligenKommune.Durchgeführtwurdedie

Bildungsberatung vonpädagogischemPersonal regionaler Bildungsträger, die

zuvor die Qualifizierung «Bildungsberatung & Kompetenzentwicklung» absol-

vierthatten.DieseQualifizierungwurdevomBildungsbüroorganisiertunddurch

«LernenvorOrt»gefördert,umProfessionalitätundQualitätträgerneutralerBil-

dungsberatung inderBildungsregionzuetablieren.17Personenhabendiese

Qualifizierungabsolviert.

g weiterbildung

G.2.1

allermitBeratungindenBereichenBildung,BerufundBeschäftigungbefassten

Institutionen,Verbänden,ForschungseinrichtungenundAusbildungsstätten für

Beratungsfachkräfte162wurdedasNationaleForumBeratunginBildung,Beruf

undBeschäftigunge.V.gegründet.Es«willmitseinenAktivitätendieRolleder

Bildungs-undBerufsberatungbeiderEntwicklungderindividuellenFähigkeiten

undKompetenzensowiebeiderEntwicklungderPersonalressourceninderGe-

sellschaftverdeutlichen.ModerneGesellschaftenunddieglobalisierteWirtschaft

lebenvonderMobilisierungallerTalenteundStärkenihrerMitglieder.Beratung

hilftdiesezuentdeckenundzuentwickelnundleistetdamiteinenwichtigen

BeitragzurVerbesserungderWettbewerbsfähigkeit,zuwirtschaftlichemWohl-

standundsozialerIntegration.»163

BildungspolitischwirdimLandNiedersachsenBildungsberatungalsErfolgsfak-

torundsomitunverzichtbarerBestandteildeslebenslangenLernensgesehen.

BildungsberatungsollMenschenindieLageversetzen,eigenständigeineBil-

dungs-,Ausbildungs-oderBerufsentscheidungzutreffen.«DieQualifizierungder

MenschendurchlebenslangesLernenistohnedieUnterstützungeinesunabhän-

gigenBildungsberatungssystemsnichtodernureingeschränktrealisierbar.»164

SiesollträgerunabhängigangebotenwerdenundallenMenschenoffenzugäng-

lichsein.«SieistalsAufgabederDaseinsfürsorgezubetrachten,dieöffentlich

gefördertwerdenmuss.»165

DasLandNiedersachsenhatdiesystematischeFörderungeines landesweiten

Aufbaus von Bildungsberatungseinrichtungen eingerichtet und durch einen

Landtagsbeschlussbildungspolitischbegründetundverankert,das«Modellpro-

jekt Bildungsberatung in Niedersachsen». DieAgentur für Erwachsenen- und

WeiterbildungdesLandes ist vomNiedersächsischenMinisterium fürWissen-

schaftundKulturbeauftragt,dieSteuerung,BegleitungundQualitätsentwick-

lungderModellstandorteimRahmendeso.g.Projekteszuübernehmen.166

DasModellvorhabenBildungsbratungdesLandesNiedersachsenkorrespondiert

mitdenZielsetzungendesBundesundimFörderprogramm«LernenvorOrt».

DeshalbhabendieVHSStade,die imModellprogrammdesLandesgefördert

wird,undderLandkreisStade,der imFörderprogramm«LernenvorOrt»des

BMBF Bildungsberatung durchführt, eine Kooperationsvereinbarung geschlos-

sen:DieVHSStadeübernimmtdieAufgabederträgerneutralenBildungsbera-

tungimNordkreis(GemeindeDrochtersen,SamtgemeindeNordkehdingen,Fre-

162Mitgliederdetailliertnachzulesenunter:http://www.forum-beratung.de/ueber-uns/

mitglieder/index.html

163nfb,(2013)Leitdokument-MissionStatement,http://www.forum-beratung.de/cms/

upload/Ueber_Uns/Ziele/Mission_Statement_2013.pdf,(letzterAufruf21.03.2014)

164Heinen-Kljajic(2013,S.9)Geleitwort.In:AgenturfürErwachsenen-undWeiterbil-

dung(Hrsg):Bildungsberatung–Orientierung,Offenheit,Qualität.Bielefeld,S.9

165ebd.

166Etz(2013,S11)Einführung.In:AgenturfürErwachsenen-undWeiterbildung(Hrsg):

Bildungsberatung–Orientierung,Offenheit,Qualität.Bielefeld,S.11

g weiterbildung

BildungspolitischwirdimLand

NiedersachsenBildungsbe-

ratungalsErfolgsfaktorund

somitunverzichtbarerBestand-

teildeslebenslangenLernens

gesehen.Bildungsberatung

sollMenschenindieLage

versetzen,eigenständigeine

Bildungs-,Ausbildungs-oder

Berufsentscheidungzutreffen.

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196 197

kommteszueinemzweitenKontakt,wenndieAntworteinervorhergehenden

RecherchedesBeratersbedarf;dannhäufigdurcheinweiteresTelefonatoder

durcheinenE-mailKontakt.DerUmfangderBeratungbeträgtimDurchschnitt

10-15Minuten.

2.(Bildungs-)Beratung:

DerRatsuchendeerhälteineBeratungbzgl.eineskonkretenBildungsanliegens,

d.h.erbenötigtzueinemkonkretenThemaUnterstützungbeiseinerEntschei-

dungsfindung (Bsp.: «Welches Studium kann ich mit meinemAbschluss und

meinen Interessen (sinddemRatsuchendenbekanntundkannerbenennen)

beginnen?»).

SeltenfindeteineBeratungamTelefonstatt,meistwirdeinTerminzumpersön-

lichenGesprächvereinbart.JenachVerlaufkanneszuFolgeterminenkommen;

inderRegelsindeseinmaligeTermine.DieDauerderBeratungliegtmeistzwi-

schen45-60Minuten.OftmalskommteszurBenennungdernächstpassenden

Stelle,bzw.einesAnsprechpartners.

3.orientierungsberatung

DerRatsuchendekannseinZielbzw.BildungsanliegenzudemZeitpunktnur

vagedefinieren(Bsp.:«WiekannichnacheinerPauseberuflichneustarten?»).

EserfolgteinausführlichesBeratungsgespräch,indemderRatsuchendeunter-

stütztwird,seinindividuellesBildungsanliegenbzw.-zielzufindenundzudefi-

nieren.DamitwirderindieLageversetzt,diefürihnbestmöglicheEntscheidung

zu treffenundkonkreteSchritte zurUmsetzungzuplanen.WichtigeKriterien

sind – neben der selbstverständlichen Trägerneutralität -, dass die Beratung

ohneErgebniszwangundohneAuftragerfolgt.«DieOrientierungsberatunggilt

[...]als[derBildungsberatung,(AnmerkungB.S.)]vorgeschaltetundbefindetda-

rüber,welcherFokusimFolgendenaufgegriffenwird.SieschafftalsoeinenÜber-

blick[,...]».168DieseFormderBeratungerfolgtimdirektenpersönlichenKontakt.

DerBeratungsumfangproTerminbeträgtmindestens60Minuten.Folgetermine

sindmeistbeiumfassendemOrientierungsbedarfsinnvoll.NacherfolgterKlä-

rungkommtesinderRegelzurWeiterverweisunganthematischentsprechende

StellenoderAnsprechpartner.

ImModellprojektdesLandesNiedersachsenzeigtesichdieOrientierungsbera-

tungalsdieinderRegeldurchgeführteFormderträgerneutralenBildungsbera-

tung.SosollderFörderschwerpunktderneuenFörderphase(2014-2016)u.a.auf

der«OrientierungsberatungfüralleBildungsinteressierten»liegen.169

168Giesecke(2013,S.21),Wiltrud(2013)Orientierungsberatung.In:Agenturfür

Erwachsenen-undWeiterbildung(Hrsg):Bildungsberatung–Orientierung,Offenheit,

Qualität.Bielefeld,S.21

169NiedersächsischesMinisteriumfürWissenschaftundKultur(2014):Zieleund

AnforderungenandieBildungsberatungsstellenin:ErlassfürdieFortsetzungdesLan-

desprogramme«OrientierungshilfenfürlebenslangesLernenschaffen-Modellprojektefür

Bildungsberatungeinrichten»,S.1

g weiterbildung

DieAnzahlderdurchgeführtenBeratungenzeigt,dasseseinenBildungsbera-

tungsbedarfimLandkreisStadegibt,derdurchdiebisherigenAngebotenicht

abgedecktwird.

InsgesamtwurdenimbetrachtetenZeitraum157Beratungenmit106beratenen

Personendurchgeführt.Dasbedeutet,dassimDurchschnittjedePerson1,5Be-

ratungenerhaltenhat.Eswurden68Frauenund38Männerberaten.

DiegrößteGruppe,dieeineBildungsberatunginAnspruchgenommenhat,war

zwischen31und45Jahrenalt,dichtgefolgtvondenzwischen15-und20-jähri-

gen.DiedrittegroßeGruppelagzwischen21und30Jahren.Zusammenfassend

ergibtsichdaraus,dassvorallemPersonenzwischen15und45JahrenBildungs-

beratunginAnspruchgenommenhaben.

Abbildung G2.1.1: Bildungsberatung im Auftrag des Bildungsbüros, Landkreis Stade,

Alter der beratenen Personen

30

25

20

15

10

5

0 <15 15-20 21-30 31-45 46-60 >60 k.A.

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014),eigeneErhebung

DasBildungsberatungsangebotdesBildungsbürosumfasstBeratungenindrei

unterschiedlichen Formen, die getrennt erhoben wurden, um die einzelnen

SchwerpunkteundBedarfezuermitteln.

AnalogzumEntwurfeinerEntschließungdesRatesderEuropäischenUnion167

zur lebensbegleitendenBeratungwurdenfolgendeFormenunterschiedenund

definiert:

1.Information:

DerRatsuchendebekommteinegezielteAuskunftaufeinekonkreteFrage.Mit

dieserAuskunft ister inderLage,seinpersönlichesBeratungsanliegenmög-

lichstohneUmwegeweiterzuverfolgen(Bsp.:«WerberätmichinStadebzgl.der

Bildungsprämie?»).

DiesgeschiehtmeistineinmaligemKontakt,oftmalsperTelefon.Gelegentlich

167RatderEuropäischenUnion(2004),EntwurfeinerEntschließungdesRatesund

derimRatvereinigtenVertreterderRegierungenundMitgliedstaatenüberdenAus-

bauderPolitiken,SystemeundPraktikenaufdemGebietderlebensbegleitenden

BeratunginEuropa:http://www.forum-beratung.de/cms/upload/Internationales/EU_Rat/

EU_Ratsentschliessung_2004.PDF,S.4(letzterAbruf:21.03.2014)

g weiterbildung

DieAnzahlderdurchgeführ-

tenBeratungenzeigt,dasses

einenBildungsberatungsbedarf

imLandkreisStadegibt,der

durchdiebisherigenAngebote

nichtabgedecktwird.

9

25

19

26

13 13

1

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198 199

WeitanersterStellestehtdieBeratungzurberuflichenNeuorientierung(60),

gefolgtvonBeratungzurschulischenOrientierung(22).

DiesbestätigtdieinderPraxiswahrgenommeneTendenz,dasseseinenhohen

BedarfanOrientierungsberatung(lauto.g.Definition)gibt.Inderqualitativen

EvaluationderBeratungsgesprächewird vondenRatsuchendendieOrientie-

rungsberatung,dieihnenkostenlos(ohneVerpflichtungundAuftrag)zurVerfü-

gungsteht,häufiglobendhervorgehobenundalshilfreichbewertet,besonders

imberuflichenKontext.

WeitereBeratungsthemenwarenBeruflicheWeiterbildung(6),Unterstützungim

Bewerbungsverfahren(5),FinanzierungsmöglichkeiteneinerWeiterbildung(3).

DieBildungsberatungerfolgtemehrheitlichimpersönlichenKontakt,entweder

überwiegenddirektimBeratungsgespräch(103Kontakte)oderperTelefon(38

Kontakte),neunKontaktefandenperE-Mailstatt.

BetrachtetmandenStatusder106beratenenPerson,sowaren34Ratsuchende

in einerAusbildungsphase: Schüler (28), Studenten (2) und in einemAusbil-

dungsverhältnis(4).

13RatsuchendebefandensichineinemAngestelltenverhältnis/Beamter,drei

waren freiberuflich tätig, zwölf Personenbefanden sich in Elternzeit (6) oder

warenHausfrau(6),13Ratsuchendewarenarbeitslos/-suchend.

DerStatusderRatsuchendenwurdenurerfragt,wennerfürdasBeratungsanlie-

genrelevantwar,deshalbliegenzu25RatsuchendenkeineInformationenvor.

VondenPersonen,diezumZeitpunktderBeratungüber20Jahrealtwaren,gab

dieMehrheitalshöchstenBildungsabschlusseineabgeschlosseneBerufsausbil-

dungodereinabgeschlossenesStudiuman.

BetrachtetmandenWohnortderRatsuchenden,sokamdergrößteAnteilaus

derHansestadtStade(33),derSamtgemeindeHarsefeld(26)undderGemeinde

Horneburg(11).AndiesenOrtengabesBeratungsstellendirektvorOrt.

DieanderenHerkunftsortewarendieHansestadtBuxtehude (6),dieSamtge-

meindeOldendorf-Himmelpforten(4),dieSamtgemeindeFredenbeck(4)unddie

(Samt)GemeindenJork,Drochtersen,NordkehdingenundApensen(jeweils2).

g weiterbildung

WeitanersterStellesteht

dieBeratungzurberuflichen

Neuorientierung(60),gefolgt

vonBeratungzurschulischen

Orientierung(22).

DassdieBergriffsverständnissezumBildungsberatungsbegriffzumZeitpunktder

Erhebungteilweisenochunklarwaren,stelltsichinderWidersprüchlichkeitder

beidenfolgendenSchaubilderdar.

AlsFormderBildungsberatungwurdeerfasst,dassdiemeistenRatsuchenden

eineInformationbenötigten.OrientierungsberatungundBeratungkamenin

fastentsprechenderAnzahlvor.

Abbildung G2.1.2: Form der Bildungsberatung des Bildungsbüros, Landkreis Stade

k.A.

Beratung(konkretes Anliegen/Ziel)

Orientierungs- beratung

Information (konkreteFrage)

0 10 20 30 40 50 60 70

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014),eigeneErhebung

BetrachtetmandieErhebungbzgl.derBeratungsthemen,fälltauf,dassThemen

zurOrientierungstarküberwiegen(gesamt82Beratungen,d.h.52,2%).

Abbildung G2.1.3: Bildungsberatung im Auftrag des Bildungsbüros, Landkreis Stade,

Thema der Beratung Sonstiges

Unterstützung Bewerbung

Finanzierungsmögl./ Weiterbildung

berufliche Weiterbildung

berufliche (Neu-)Orientierung

schulische Orientierung

0 10 20 30 40 50 60 70

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014),eigeneErhebung

g weiterbildung

AlsFormderBildungsbe-

ratungwurdeerfasst,dass

diemeistenRatsuchenden

eineInformationbenötigten.

Orientierungsberatungund

Beratungkameninfastent-

sprechenderAnzahlvor.

1

59

49

48

10

5

3

6

60

22

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200 201

Anerkennung zu erlangen. Bei derWahl der entsprechendenStellen undder

KontaktaufnahmezudiesenbenötigendieAntragsteller–zumalhäufignochun-

geübtimUmgangmitdemdeutschenVerwaltungswesenundderSprache–zwei

weiterführendeBeratungen.DieserfolgtauchinFormpraktischerUnterstützung

z.B.beimVerstehenundAusfüllenderAntragsformulare.

DerweitgrößteAnteilvonRatsuchendenwarweiblich,80von94Personen.Der

größteAnteilkamausderHansestadtStade,54Personen.

AuchbeimAlterderberatenenPersonenzeigensichgroßeUnterschiede.

Abbildung G2.2: Bildungsberatung im Auftrag des Bildungsbüros, Landkreis Stade,

Alter der Ratsuchenden

60

50

40

30

20

10

0 <15 15-20 21-30 31-45 46-60 >60 k.A.

Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014),eigeneErhebung

EsgabkeineBeratungenbeiMenschenunter21 Jahren.DasAlterderRatsu-

chendenwarzwischen21und60Jahren.DengrößtenAnteilder94beratenen

PersonenhabenMenschenzwischen31-45 Jahren, (56Personen)gefolgtvon

denenzwischen21und30Jahren(22Personen).Diezeigt,dassdieangestrebte

Zielgruppe–MenscheninErwerbszeiten–dasBeratungsangebotaufsuchen.

DiemeistenBeratungenfandenimdirektenKontaktstatt.231Beratungenper-

sönlich(72,4%),86telefonisch(27%)undzweiperE-mail.

Vonden319Beratungsterminenfanden136zurberuflichenOrientierung,97zur

Weiterbildungund86TerminezurAnerkennungderAbschlüssestatt.Auchhier

benötigtedergrößteAnteilderRatsuchendeneineBeratungzurOrientierung.

Empfehlungen:• DasAngebotdieserspeziellenBeratungsollteaufrechterhaltenwerden,da

eseinenhohenBedarfgibtunddieAnerkennungausländischerAbschlüsse

zurFachkräftesicherungbeiträgt.

• DieGründefürdieauffallendgeringeTeilnahmevonMännernsolltenunter-

suchtwerden,umggf.entsprechendeMaßnahmenzuentwickeln,weildiese

ZielgruppevordemHintergrundderFachkräftesicherungeinePotenzialgrup-

pedarstellt.

g weiterbildung

56

22

91

6

Empfehlungen:Die Erhebungen haben gezeigt, dass die trägerneutrale Bildungs- undOrien-

tierungsberatungvonderBevölkerunggutangenommenwurdeundeseinen

BedarfnachdieserFormderBeratunggibt.

• Daher sollte das trägerunabhängige Bildungsberatungsangebot – auch im

SinneeinerOrientierungsberatung– fürBürgerinnenundBürgerweiterhin

vorgehaltenwerden,umdieLückeindenBeratungsangeboten,insbesonde-

refürRatsuchendeausderMittelschicht,zuschließen170.DieseZielgruppe

nutztebisherdasBildungsberatungsangebotamhäufigsten.

• Bildungs-undOrientierungsberatungkannElternbeiderSchulwahl für ihre

Kinderunterstützen.DieseFormderBildungsberatung ist vorallem fürdie

Gestaltung der Übergänge vonBedeutung.DahersolltedieBildungs-undOrien-

tierungsberatunginderBildungsregionLandkreisStadeausgebautwerden.

BeratungzurAnerkennungausländischerAbschlüsseImRahmenderBildungsberatunggibteseinespezielleBeratungzur«Anerken-

nungimAuslanderworbenerAbschlüsse»,dievonderVHSStadeimRahmen

verschiedenerProjekteentwickeltwurde.InzwischenfindetdieseBeratungim

Rahmendes landesweiten IQ-Netzwerkes stattundwurdeaufdie Landkreise

Rotenburg,Harburgund–bisSommer2014–aufdenHeidekreisausgedehnt.

SieunterscheidetsichinArtundUmfangunddenberatenenPersonenvonder

vorherbeschriebenenBildungsberatungundwirddahergesondertdargstellt.

Die folgendenDatenbeziehensichaufdurchgeführteBeratungen imRahmen

einerBeauftragungvon«LernenvorOrt».DerZeitraumwarSeptember2011bis

August2012,derBeratungsortlaginderHansestadtStade.

InsgesamtwurdenimbenanntenZeitraum94PersonenmiteinemBeratungsum-

fangvon319durchgeführtenTerminenberaten.Dasbedeutet,dassjedePerson

durchschnittlichdreibisvierTerminebenötigte.Bestätigtwirddiesdurchdie

Angaben,dassneunPersoneneinenTerminund25PersonenzweiTerminebe-

nötigten,dierestlichen60benötigtenmehralszweiTermine.

DieserWert isterheblichhöheralsbeiderobenbeschriebenenFormderBil-

dungsberatung,dieinderRegeleinbiszweiTerminebenötigte.Diesverdeutlicht

dieKomplexitätdieserFormderBeratung.SicheinenimAuslanderworbenen

BerufsabschlussinDeutschlandanerkennenzulassen,beinhaltetinbestimmten

Bereichen, insbesondere bei den sog. reglementiertenBerufen, ein umfängli-

chesVerfahren.171SomüssendieAntragstellerz.B.Eignungsprüfungenablegen

oderPraktikaineinementsprechendenArbeitsbereichausüben,umeinevolle

170DieseZielgruppeerfüllthäufignichtdieZugangsvoraussetzungenzuanderen

kostenfreienBeratungsstellen,diemeistvondieBewilligungundEmpfangbestimmter

Sozialleistungenanhängigsind.AuseigenenMittelneineBildungsberatungfinanzieren

zumüssen,istoftmalseinGrund,aufdasAngebotzuverzichtenundsomitggf.Weiter-

bildungschancenungenutztzulassen.

171siehez.B.http://www.berufliche-anerkennung.de/index.php/beruflicheanerkennung,

(letzterAbruf:21.03.2014)

g weiterbildung

G.2.2

SicheinenimAuslander-

worbenenBerufsabschluss

inDeutschlandanerken-

nenzulassen,beinhaltet

inbestimmtenBereichen,

insbesonderebeidensog.

reglementiertenBerufen,ein

umfänglichesVerfahren.

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202 203

JugendarbeitalsTeilderBildungslandschaftimLandkreisStadeJugendarbeitistnebenderSchuleeinezentraleSozialisationsinstanzfürKinder

und Jugendliche undmit ihren vielfältigenAngeboten undMöglichkeiten ein

wichtigerTeilderBildungslandschaftdesLandkreiseStade.Dabeilernennicht

nurdieTeilnehmerinnenundTeilnehmer(z.B.einerFerienfahrtoderGruppen-

stunde),sonderninsbesondereauchdieoftmalsehrenamtlichtätigenMitarbei-

ter/innen,dieindiesenKontextenalsz.B.Jugendleiter/in,Trainer/in,Jugendwart/

inoderGruppenleiter/intätigsind.EhrenamtlicheerwerbendurchihrEngage-

mentsoziale,organisatorischeundfachlicheKompetenzen,entwickelnihrePer-

sönlichkeit,bspw.durchVerantwortungsübernahme,erhaltenbiografischeOri-

entierungunderfahrenSinnstiftung.172

VieleAngebotenon-formalerBildungfürKinderundJugendlichewerdendurch

dieKinder-undJugendhilfeinitiiert.DazugehörenBildungsangeboteinKinder-

tageseinrichtungen,der Jugendarbeit,der Jugendkulturarbeit,der Jugendarbeit

imSportundderJugendsozialarbeit.DieKinder-undJugendhilfewirdinder

ÖffentlichkeitallerdingsnurseltenalsFörderervonBildungsprozessenvonKin-

dern-undJugendlichenwahrgenommen.

DatenerhebungundBerichterstattungüberBildunginderKinder-undJugend-

arbeit istweitwenigerumfangreichundwenigerentwickeltals jeneüberBil-

dung in Schule,Ausbildung undHochschule und es gibt keineTradition der

Leistungsmessung.ZudemerschwertdieVielfaltvonEinrichtungen,Trägernund

AngebotensowiederweitreichendeAufgaben-undHandlungsbereichdiesys-

tematischeBerichterstattung.

TrägerderJugendarbeitDieGesamtverantwortungfürdieBereitstellungundDurchführungderLeistun-

gen der Jugendarbeit liegt bei den öffentlichen Jugendhilfeträgern Landkreis

StadeundStadtBuxtehude.JugendarbeitisteineimSGBVIIIdefiniertePflicht-

aufgabederGebietskörperschaftenundsoll«zurSelbstbestimmungbefähigen,

undzugesellschaftlicherMitverantwortungundsozialemEngagementanregen

undhinführen»(SGBVIII,§11).Gemäßder1993zwischendemLandkreisSta-

deunddenGemeindengetroffenenAufgabenwahrnehmungderGemeindenin

demBereichJugendarbeitsindauchdieEinheits-undSamtgemeindenimLand-

kreisStadeverpflichtet,LeistungenderJugendarbeitzuerbringen.Maßstabfür

dieBewertungenvonLeistungenderJugendarbeitsinddieimRahmenderJu-

gendhilfeplanungdefiniertenLeistungsbeschreibungenunddurchgeführtenBe-

stands-undBedarfserhebungen.

172DüxundSass(2005,S.394)

h non-formale und informelle bildung

H.1

Jugendarbeitistnebender

SchuleeinezentraleSoziali-

sationsinstanzfürKinderund

Jugendlicheundmitihren

vielfältigenAngebotenund

Möglichkeiteneinwichtiger

TeilderBildungslandschaftdes

LandkreiseStade.

DatenerhebungundBerichter-

stattungüberBildunginder

Kinder-undJugendarbeitist

wenigentwickeltundesgibt

keineTraditionderLeistungs-

messung.

H.1.1

Formale,non-formaleundinformelleBildungergänzeneinanderundverstärken

wechselseitigdenlebensbegleitendenLernprozess.DaherwirdimzweitenBil-

dungsberichtfürdenLandkreisStadederBlickerweitertundeswerdenauch

die non-formalen Bildungsprozesse betrachtet. Wenn möglich, werden Daten

deramtlichenStatistikgenutzt.AndereDatenberuhenaufeigenenRecherchen.

Non-formaleBildungfindetineinemorganisiertenRahmenstatt(z.B.aneiner

Musikschule)undistinBezugaufLernziele,LerndauerundLernmittelsystema-

tisch.InformelleBildungistnichtsystematischundhatkeinenorganisatorischen

Rahmen. Informell lernenMenschenprinzipiell ihrganzesLeben lang inallen

Situationen.Esgibt jedochOrteoderAngebote,diebesondersdieinformelle

BildungindenFokusrücken.Diessindz.B.Bibliotheken,MuseenoderTheater.

InformelleBildungumfasstdieAneignungvonHaltungen,Werten,Fähigkeiten

undWissendurchEinflüsseundQuellendereigenenUmgebung.InformelleBil-

dungistdeshalbvonzentralerBedeutung,weilsiedemIndividuumselbstüber-

lassenistundnichtdurchdiePolitikgesteuertwird(z.B.durchCurriculaoder

dieSchulpflicht).Angebotedernon-formalenBildungkönnen zwardurchdie

Politikgesteuertwerden,sindaberinderRegelfreiwillig.JederMenschkannfür

sichselbstentscheiden,obsieoderereinsolchesAngebotnutzenmöchteoder

nicht.FürdieBildungsregionisteswichtig,dassAngeboteüberhauptvorhanden

sindunddassdiesevonallenerreichtwerdenkönnen.DabeiistdieErreichbar-

keitaufverschiedenenEbenezuverstehen.DieAngebotesolltenfürFamilien

mitvielenKinderngenausowiefürSenior/innenodereinkommensschwächere

Bevölkerungs-gruppen bezahlbar sein und dieMenschen im Landkreis Stade

solltenvondenAngebotenKenntnishaben.

NebenderBedeutungfürdieeigenenBevölkerungdesLandkreisessinddiese

OrteoftauchAnziehungspunktefürGäste(Tourismus),positiveStandortmerk-

male(Unterhaltungsangebot,Wohn-undLebensqualität)oderunterstützenden

formalenBildungsbereich(außerschulischeLernorte).

Non-formaleBildungfindetin

einemorganisiertenRahmen

stattundistinBezugauf

Lernziele,LerndauerundLern-

mittelsystematisch.Informelle

Bildungistnichtsystematisch

undhatkeinenorganisato-

rischenRahmen.Informell

lernenMenschenprinzipiellihr

ganzesLebenlanginallenSi-

tuationen.EsgibtjedochOrte

oderAngebote,diebesonders

dieinformelleBildunginden

Fokusrücken.Diessindz.B.

Bibliotheken,Museenoder

Theater.InformelleBildung

umfasstdieAneignungvon

Haltungen,Werten,Fähigkeiten

undWissendurchEinflüsse

undQuellendereigenenUm-

gebung.InformelleBildungist

deshalbvonzentralerBedeu-

tung,weilsiedemIndividuum

selbstüberlassenistundnicht

durchdiePolitikgesteuert

wird(z.B.durchCurriculaoder

dieSchulpflicht).

H

NoN-FoRMALEuNDINFoRMELLEBILDuNG

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204 205

terstütztwerdendie Jukos vonden Jugendarbeiter/-innen indenGemeinden,

derKreisjugendpflegeunddemKreisjugendring.InsgesamtgibtesimLandkreis

StadeelfJugendkonferenzen.KeinediesozialräumlicheVernetzungderJugend-

arbeitunterstützendenJugendkonferenzenoderJugendringegibtesinderEin-

heitsgemeindeDrochtersenundderHansestadtStade.174

Abbildung H1.1: Jugendkonferenzen im Landkreis Stade 2014

Jugendkonferenz Ebene Gegründet Mitgliederzahl(01/2014)

JukoApensen Samtgemeinde 2000 28

JukoDüdenbüttel Mitgliedsgemeinde 2003 12

JukoFredenbeck Samtgemeinde 1990 89

JukoHammah Mitgliedsgemeinde 1997 21

JukoHarsefeld Samtgemeinde 1994 39

JukoHimmelpforten Mitgliedsgemeinde 1992 32

JukoHorneburg Samtgemeinde 1999 47

JukoJork Einheitsgemeinde 2005 25

JukoLühe Samtgemeinde 1998 16

Jukooldendorf Mitgliedsgemeinde 1993 30

Jukowischhafen Mitgliedsgemeinde 2006 14

Quelle:KreisjugendpflegeStade(2014)

Jugendräume,FachkräfteundJugendleiterWichtigeVoraussetzung fürgelingendeKinder-und Jugendarbeit sindRäume,

dievonKindernundJugendlichengenutztwerdenkönnensowiepädagogische

Fachkräfte (Jugendpfleger/-innen, Bildungsreferentinnen und -Referenten) und

neben-undehrenamtlicheMitarbeiter/-innen (z.B. Jugendleiter/-innen,Trainer/

innen,JugendwartinnenundJugendwarte).

Jugendräume

AngebotederKinder-undJugendarbeitsollenmöglichstimörtlichenUmfeldder

KinderundJugendlichenvorhandensein.Diessetztvoraus,dassJugendräume

zurVerfügungstehen.GeradeaußerhalbderStädtesinddieKinderundJugend-

lichen in ihrerMobilität eingeschränkt, weshalb Räume im Idealfall mit dem

Fahrraderreichbarseinsollten.FaltenundSteinbergdefinierenvierTypenvon

JugendräumenfürdenLandkreisStade.175InpädagogischbetreutenJugendräu-

menschaffensozialpädagogischeFachkräfteAngebotezurFreizeitgestaltungund

Beratung.ÖffentlicheJugendräumestehenfreienTrägernundJugendgruppenzur

174IndemKonzeptfürdiekommunaleKinder-undJugendarbeitinderHansestadt

Stadeab2013wirddieEinrichtungeinerJugendkonferenzals«wünschenswert»fürdie

InteressenvertretungderBelangevonKindernundJugendlichenundfürdieFörderung

undBeratungvonVereinenundVerbändenbezeichnet(HansestadtStade2012,S.14).

175LandkreisStade(2001b,S.9)

H.1.2

H.1.2.1

h non-formale und informelle bildung

AnbietervonLeistungenderJugendarbeitsindnebendemLand,demLandkreis,

denStädtenundGemeinden(denöffentlichenTrägern)insbesonderediefreien

Träger.FreieTrägerderJugendarbeitsindVerbände,VereineundInitiativen.Zu

denfreienTrägernderJugendarbeitgehörenunteranderem:Sportvereine,Pfad-

finder-Gruppen,dieEvangelischeunddieKatholischeJugend,Schützenvereine,

die Landjugend, Spielmannszüge, Jugendorganisationen politischer Parteien,

dieFeuerwehr,Hilfsorganisationen,Förder-undPräventionsvereine,Umweltver-

bändeundEine-Welt-Initiativen.DievorhandeneTrägerpluralitätisteinAusdruck

vielfältigerBedürfnisseundInteressensowieeinwichtigesFundamentfüreine

demokratischeGesellschaft.

Im Jahr 2000wurden von denGemeinden des Landkreises Stade 233Verei-

ne und Verbände ausgewiesen, die satzungsgemäß und praktisch Jugendar-

beitbetreiben.173ImJanuar2014lagdieseZahlbei232.DiemeistenVereine

undVerbändegehörenzudemBereichSport(100),gefolgtvondenBereichen

Schützenvereinigung (38), Feuerwehr (21), Kirche (21),Musikvereinigung (20).

ObinnerhalbderTrägerdieZahlderaktivenKinderundJugendlichenvordem

HintergrunddesdemografischenWandelszurückgegangenist,lässtsichanhand

dervorhandenenDatennichtschlussfolgern.

FörderlichfürdiepositiveGestaltungderLebensbedingungenvonKindernund

Jugendlichenistdarüberhinaus,dasssichdieunterschiedlichenTrägerabspre-

chenundauchorganisationsübergreifendeZieleverfolgen.Organisationsüber-

greifendeJugendarbeitundvernetzteJugendarbeitauförtlicherEbenefindetin

denJugendringenunddenJugendkonferenzenstatt.

ImLandkreisStadegibteszweiJugendringe:DenStadtjugendringBuxtehude

unddenKreisjugendringStade.Die Jugendringewurden1949gegründet.Der

KreisjugendringStadevertritt25Mitglieder(ErwachsenenorganisationenmitJu-

gendabteilungen,Jugendverbände,Initiativen,u.a.),daruntervieleKreisorgani-

sationen.DieMitgliederzahldesStadtjugendringsBuxtehudeistindenletzten

fünfJahrenvon28auf36deutlichgestiegen.DamitgibtesinBuxtehudeeinen

TrendhinzueinerumfassendensozialräumlichenVernetzung.

NebendemJugendringBuxtehudeermöglicheninsbesonderedieJugendkonfe-

renzen (Jukos) eine sozialräumlicheVernetzungderKinder-und Jugendarbeit.

Das Jugendkonferenzen-Modell besteht seit 1990, wurde im Landkreis Stade

entwickeltundistdaherinseinerkonkretenAusgestaltungeinzigartig.Esdient

dazu,dassorganisations-undhandlungsfeldübergreifendüberJugendarbeitge-

sprochen,BedarfevonKindern,JugendlichenundFamilienanalysiertundMaß-

nahmenangestoßenwerdenkönnen.NebenVereinen,VerbändenundInitiativen

könnensich inder Juko-ArbeitauchSchulen,Kitasundandere Institutionen,

diemitundfürKinderundJugendlichearbeiten,engagieren.Beratenundun-

173LandkreisStade(2000,S.57).

DievorhandeneTräger-

pluralitätisteinAusdruck

vielfältigerBedürfnisseund

Interessensowieeinwichtiges

Fundamentfüreine

demokratischeGesellschaft.

NebendemJugendringBuxte-

hudeermöglicheninsbeson-

deredieJugendkonferenzen

(Jukos)einesozialräumliche

VernetzungderKinder-und

Jugendarbeit.

h non-formale und informelle bildung

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206 207

terdenMitgliedsgemeindenmitüber3.500EinwohnernistnureineGemeinde

nichtmiteinemeigenenpädagogischbetreutenJugendraumausgestattet.

IneinerBefragungderSozialplanungausdemJahr2001wiesnurca.einDrit-

teldererfasstenJugendräumeeigeneGestaltungsmöglichkeitenfürKinder-und

Jugendlicheaus.177Zudemwurdefestgestellt,dassKinder-undJugendlichenur

unzureichendindiePlanungvonJugendräumeneinbezogenwerden.178Weitere

wichtigeIndikatorenfüreineumfangreicheBewertungderRaumsituationsind

dieRaumgröße,dieAusstattungunddieNutzungszeiträume.

PädagogischesPersonalundJuleica-Inhaber/-innen

EineGrundvoraussetzungfürgelingendeKinder-undJugendarbeit istderEin-

satzvonausreichendfachlichqualifiziertenhaupt-,neben-undehrenamtlichem

Personal.Sozialraumbezogeneöffentliche JugendarbeitaufSamtgemeindeebe-

ne soll durch qualifizierte Sozialpädagogische Fachkräfte ermöglicht werden,

die nebender offenen Jugendarbeit auch die sozialräumlicheVernetzung der

Kinder-undJugendarbeitgestaltensollen.179Dabeisindnichtnurdieörtlichen

Gegebenheiten zu berücksichtigen, sondern auchdieBedürfnisse der Kinder,

JugendlichenundderenFamiliensowiederfreienTrägereinzubeziehen.

InzwischenverfügenalleSamt-undEinheitsgemeindenüberinderKinder-und

Jugendarbeit tätigeshauptamtlichesPersonal.Somitwurdeeine imJahr2000

konstatiertefehlendepersonelleBasisstrukturfürJugendarbeitinApensenund

Nordkehdingen inzwischen aufgebaut.180 Das Verhältnis von Kindern und Ju-

gendlichenzuhauptamtlichemPersonalistamhöchsteninderHansestadtSta-

deundamniedrigstenindenSamtgemeindenHarsefeldundFredenbeck.

177LandkreisStade(2001b,S.16)

178ebd.

179LandkreisStade(2000,S.54);(2001,S.31)

180vgl.Faltenu.a.(2000,S.9)

H.1.2.2

h non-formale und informelle bildung

Verfügung,diedieRäumefüreigeneAngeboteundBedürfnissenutzen.Jugend-

räumenderfreien/verbandlichenJugendarbeit sinddenJugendabteilungenund

Jugendgruppen des jeweiligenTrägers vorbehalten undwerden entsprechend

genutzt.FürdieJugendarbeitnutzbareRäumekönnenfürdieJugendarbeitge-

nutztwerden,stehenabernichtprimärfürdieJugendarbeitzurVerfügung.

Abbildung H1.2.1.1: Jugendraumbestand im Landkreis Stade, Stand: Januar 2014

Samt-/Einheitsgemeinde/Stadt

PädagogischbetreuteJugendräume

ZahlderKinderundJugendlichenimAltervon6,5-17Jahren

Apensen 3 1191

Buxtehude 3 4444

Drochtersen 1 1487

Fredenbeck 1 1592

Harsefeld 1 2911

Horneburg 3 1427

Jork 1 1464

Lühe 2 1099

Nordkehdingen 1 825

oldendorf-Himmelpforten 4 2316

Stade 6 5447

Quelle:KreisjugendpflegeStade(2014)

Räume,dievonJugenddiakonenbetreutwerden,sindhiernichterwähnt.

Abbildung H1.2.1.2: Jugendräume in den Samt- / Einheitsgemeinden 2001-2014

(Städte nicht berücksichtigt)

2001 2007 2014

pädagogischbetreuteJugendräume 13 13 17

Quelle:SozialplanungLandkreisStade;KreisjugendpflegeLandkreisStade(2014)

DieAnzahlderpädagogischbetreutenJugendräumeindenSamt-undEinheits-

gemeindenistseit2001angestiegen.DieserTrendistaufdieEinrichtungvonJu-

gendräumeninApensenundNordkehdingenzurückzuführen.Zudemwerdenin

derGemeindeHorneburgdieöffentlichenJugendräumeinNottensdorfundBlie-

dersdorfseitJanuar2014voneinerpädagogischenFachkraftbetreut.Mitdem

Vorhandenseineines JugendraumsmitpädagogischerBetreuung in jederEin-

heits-undSamtgemeindeistgemäßderkreisbezogenenBedarfszuschreibung176

eineMindestversorgunganpädagogischbetreutenJugendräumengegeben.Un-

176LandkreisStade(2001a,S.31)

h non-formale und informelle bildung

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208 209

EinigeEhrenamtlicheinderKinder-undJugendarbeithabeneineJugendleiter-

ausbildungbesuchtundeineJugendleitercard(Juleica)erworben.DieJugendlei-

ter-Ausbildungbefähigt insbesondere zurOrganisationundDurchführungvon

Freizeiten,GruppenarbeitundsonstigenVeranstaltungen.InderAusbildungwird

das «Handwerkszeug» der Kinder- und Jugendarbeit wie zum Beispiel Spiel-

pädagogikoderThemenbereichewieAufsichtspflichtundProgrammgestaltung

vermittelt.DerErwerbvonsozialenundorganisatorischenKompetenzensteht

dabeiimMittelpunkt.InsgesamtverfügtnureinkleinerTeilallerinderKinder-

undJugendarbeitehrenamtlichTätigenübereineJuleica.TrotzdemistdieZahl

derJuleica-InhabereinewichtigeKennzahl,diesowohletwasüberdieQuantität

alsauchüberdieQualitätderKinder-undJugendarbeitaussagt.

DieZahlderimLandkreisStadeaktivenPersonenmitgültigerJuleicaistvon353

imJahr2004auf539imJahr2013angestiegen.Auf45KinderundJugendliche

imAltervon6,5bis17JahrenisteinePersonmitgültigerJuleicaregistriert.

700

600

500

400

300

200

100

0

Quelle:LandesjugendringNiedersachsen

DieAnzahl der Personenmit gültiger Juleica gibt nur inAnsätzen einen Ein-

drucküberdieAnzahlderPersonen,dieeineJuleica-Ausbildungabsolviertha-

ben:DieAnbieterderJuleicaimLandkreisStadehabenimJahr2013über200

Jugendleiter/-innen ausgebildet.183 Die Zahl der Juleica-Inhaber ist wesentlich

geringeralsdieZahlderer,dieeine Juleica-Ausbildungabgeschlossenhaben.

Diesistdaraufzurückzuführen,dasssichdasehrenamtlicheEngagementinder

Kinder-undJugendarbeitvielerPersonenaufeinigeJahrebeschränkt.

183FolgendeTrägerführenregelmäßigJuleica-Ausbildungendurch:Kreisjugendpflege

Stade,JugendpflegeStade,JugendpflegeBuxtehude,KreisjugendringStade,Stadtju-

gendringBuxtehude,KirchenkreisStade,KirchenkreisBuxtehude,SportjugendStade.

Abbildung H1.2.2.2: Bei einem Träger der Kinder und Jugendarbeit im Landkreis Stade aktive Personen mit gültiger Juleica

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

435510 505 477 465

399 418 431

539

353

h non-formale und informelle bildung

Samt-/Einheits-gemeinde/Stadt

VollstellenanteilpädagogischerFachkräftenachSGBVIIIoderLehrer*

AnzahldersozialpädagogischenFachkräfte/Lehrer*

ImLandkreisStadeaktiveJuleica-InhabermitErstwohnsitzzumAntragszeitpunktinderGemeinde/Stadt

ZahlderKinderundJugendlichenimAltervon6,5bis17Jahren

SGApensen 1,0 1 24 1191

HansestadtBuxte-hude 4,77 5 80 4444

GDrochtersen 0,831 2 48 1487

SGFredenbeck 0,54 1 28 1592

SGHarsefeld 1,0* 1* 74 2911

SGHorneburg 1,51 2 33 1427

GJork 1,0 1 17 1464

SGLühe 1,0 1 35 1099

SGNordkehdingen 0,56 1 13 825

SGoldendorf-Him-melpforten 2,24 4 46 2316

HansestadtStade 9* 11* 112 5447

DiekonfessionellenTrägerbeschäftigeninsgesamt18Diakone,vondenenviele

inderKinder-undJugendarbeitaktivsindsowieeinenKirchenkreisjugenddia-

kon.DesWeiterenverfügenderLandkreisStade,derKreisjugendringStade,die

evangelischeKircheStade,derBSVBuxtehude,derVFLStadeundderKreis-

sportbundStadeübereineinderKinder-undJugendarbeittätigesozialpädago-

gischeFachkraft.

Neben den hauptamtlichen Mitarbeiter/innen sind die ehrenamtlichen Mitar-

beiter/innen das zentrale Fundament für die Kinder- und Jugendarbeit. Ohne

siekönntennureinBruchteilderbestehendenAngebotevorgehaltenwerden.

HauptamtlicheundehrenamtlicheMitarbeiter/innenkönneneinanderallerdings

nichtersetzen.VielmehrbestehteinpositiverZusammenhangzwischenderAn-

zahlderHaupt- undEhrenamtlichen:DortwomehrHauptamtliche inder Ju-

gendarbeitaktivsind,gibtesauchmehrehrenamtlichesEngagement.181Ehren-

amtlicheerbringendurchihrEngagementwichtigeLeistungenderKinder-und

Jugendarbeit.SieerlebenihrEngagementzudemalswichtigengesellschaftlichen

BeitragunderwerbenFähigkeitenundFertigkeiten,dieimAlltags-undBerufsle-

benvongroßerBedeutungseinkönnen.182

181Seckingeru.a.(2012,S.36)

182DüxundSass(2005)

Abbildung H1.2.2.1: Bei den Städten und Gemeinden in der öffentlichen Jugendarbeit tätige hauptamtliche Fachkräfte, in den

Städten und Gemeinden mit Erstwohnsitz gemeldete Juleica-Inhaber im Landkreis Stade, Januar 2014

Quelle:KreisjugendpflegeStade,DeutscherBundesjugendring;SozialplanungLandkreisStade(2014)

*LehrersindinderJugendarbeitlediglichinderSamtgemeindeHarsefeldundderHansestadtStadetätig.

h non-formale und informelle bildung

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210 211

begleitenmuss,damitsichergestelltist,dassausreichendqualifiziertePersonen

dieMaßnahmebegleiten(vgl.FördergrundsätzefürdieJugendarbeitdesLand-

kreisesStade).AbdemJahr2015werdenzudemnurTrägergefördert,die im

SinnedesBundeskinderschutzgesetzesmitdemLandkreisStadeoderderStadt

BuxtehudeeineVereinbarungzurSicherstellungdesTätigkeitsausschlussesein-

schlägigvorbestrafterPersonen(§72aSGBVIII)abgeschlossenhaben.Obsich

einesoausgestalteteSteuerungvonQualitätundPräventionnegativaufdie

AnzahlderMaßnahmenanträgeauswirkt,bleibtabzuwarten. Insbesonderedie

Vereinbarungen dürften neu gegründeten Vereinen und Jugendinitiativen den

ZugangzurerstenMaßnahmenförderungerschweren.NebenFerienfahrtenwer-

denauchZuschüssefürAus-undFortbildungenfürJugendleiter/innenundfür

AnschaffungenfürdieJugendarbeitkontinuierlichnachgefragt.Vergleichsweise

wenignachgefragtwerdendieFörderformateStudien-undInformationsfahrten,

außerschulischeJugendbildung,internationaleJugendbegegnungundgeschlech-

terspezifischeMaßnahmensowieMaßnahmengegenAusländerfeindlichkeit,Ext-

remismusundGewaltundBeteiligungsprojekte.

Im12.BerichtderJugendhilfeplanungwurdendieErweiterungderAngebotsviel-

faltimBereichInternationaleJugendbegegnungen,dieErweiterungderAngebo-

tefürMädchenundjungeFrauenunddieErmittlungvonBedarfenhinsichtlich

Themen,Formen,MethodenundOrtenvonaußerschulischerJugendbildungaus-

gewiesen.184DieseErfordernissebestehenweiterhin.

Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Studien-undInformationsfahrten 1 0 1 0 0 1 0 0 1

AußerschulischeJugendbildung 4 4 8 4 3 5 2 1 0

InternationaleJugendbegegnung 4 4 2 1 3 3 2 2 1

GeschlechterspezifischeMaßnahmen 0 0 0 1 0 0 0 0 0

MaßnahmengegenAusländerfeindlichkeit 0 0 0 2 0 1 0 2 0

MaßnahmenzurBeteiligungvonkindernundJugendl. 0 0 0 0 0 1 0 0 0

AnschaffungenfürdieJugendarbeit 10 10 11 11 5 5 7 5 7

Quelle:KreisjugendpflegeStade,StadtStade(2014)

AusdergeringenNachfragenachFörderungobengenannterFormateergibtsich

dieFrage,obkeinBedarfandenanderenFormatenbzw.angebotenenInhalten

besteht,derBekanntheitsgraddieserFormatezugeringistoderdieTrägerden

Aufwandbzw.dieKostenderMaßnahmevordemHintergrundderexistierenden

Zuschüssealszuhocheinschätzen.EineentsprechendeÜberprüfungdesBe-

darfsundmöglicherbestehenderDurchführungshemmnissescheintnotwendig.

184Jugendhilfeplanung(2008,S.22)

Abbildung H1.3.1.2: Sonstige durch den Landkreis Stade geförderte Maßnahmen, 2005-2013

h non-formale und informelle bildung

AngeboteundLeistungenDieAngeboteundLeistungenderKinder-undJugendarbeitsindvielfältigundstark

ausdifferenziert.AufgrundderFreiwilligkeit (sichz.B.beider Jugendfeuerwehrzu

engagieren,einJugendhauszubesuchenoderaneinerFerienfreizeitteilzunehmen)

orientierensichAngeboteundLeistungenstärkerandendirektenInteressender

KinderundJugendlichenalsdiesz.B.inschulischenKontextenderFallist.

DatenüberdieTeilnehmerderKinder-undJugendarbeitundihreFamilienste-

hennichtannäherndingleichemsystematischenUmfangzurVerfügungwieDa-

tenüberSchülerinnenundSchüler.DiestatistischeDarstellungvonAngeboten

undLeistungenistdaherbesonderesschwierig.ZurVerfügungstehenDatenzur

QuantitätundArtdervomLandkreisgefördertenMaßnahmensowieDatenzum

Ferienspaß.

DurchdenLandkreisStadegeförderteMaßnahmen

DerLandkreisStade fördertMaßnahmender freienTrägergemäßderFörder-

grundsätzefürdieJugendarbeitimLandkreisStade.DieMaßnahmenförderung

beinhaltetunteranderenZuschüsse fürFerienfahrten,Studien-und Informati-

onsfahrten,InternationaleJugendbegegnungenundAus-undFortbildungenfür

Jugendleiter/-innen.

Ferienmaßnahme Aus-undFortbildungenfürJugendleiter/i-nnen

Quelle:KreisjugendpflegeStade(2014)

Ferienfahrten sinddiemitAbstandamhäufigstengeförderteMaßnahme.Die

Fördergrundsätze bieten einen vergleichsweise niedrigschwelligen Zugang zur

Maßnahmenförderung.ImJahr2013wurdenimBereichFerienfahrteninsgesamt

14.847TeilnehmertagedurchdenLandkreisStadegefördert.

SeitdemJahr2014gilt,dassprozehnTeilnehmer/inneneinepädagogischeFach-

kraftoderPersonmitabgeschlossener JugendleiterausbildungdieMaßnahme

H.1.3

H.1.3.1

Abbildung H1.3.1.1: Vom Landkreis geförderte Ferienfahrten, Aus- und Fortbildungen für Jugendleiter/-innen, 2005-2013

110

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

89

103

87

107

9299

94

106

978 7

78 10

4 2

5 5

h non-formale und informelle bildung

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212 213

HandlungsbedarfinderJugendarbeitEineumfangreicheBedarfsermittlung fürdenBereich Jugendarbeit ist im Jahr

2000imRahmenderJugendhilfeplanungdurchgeführtundvomJugendhilfeaus-

schussbeschlossenworden.DieUmsetzungwurdeimJahr2007/2008ausführ-

lichevaluiert.185

MitdenindiesemKapitelausgewertetenDatenkannnureinTeilder2007/2008

nochmalsvomJugendhilfeausschussdesLandkreisesStadeidentifiziertenHand-

lungsbedarfebewertetwerden.InAnlehnunganden12.BerichtderJugendhilfe-

planungpositivzubewertensind:

• derAufbaueinerBasisstruktureinerhauptamtlichbetreutenöffentlichen

JugendarbeitinderSamtgemeindeNordkehdingendurchdieEinrichtung

einespädagogischbetreutenJugendraumesundderEinstellungeines

hauptamtlichenJugendarbeiters,

• derAufbaueinerBasisstruktureinerhauptamtlichbetreutenöffentlichen

JugendarbeitinderSamtgemeindeApensendurchdieEinrichtungeinespä-

dagogischbetreutenJugendraumsundderEinstellungeineshauptamtlichen

Jugendarbeiters,

• dieVerstärkungderstrukturförderndenTätigkeitenderöffentlichenJugend-

arbeitdurchdieKonstituierungvonJugendkonferenzenindenGemeinde

Jork,WischhafenundDüdenbüttel.

Empfehlungen:GrundsätzlichunterliegtdieEntwicklungundAusweisungvonHandlungsempfeh-

lungenfüroriginäreBereichederJugendhilfedengesetzlichenVerfahrensvorga-

bendesSGBVIII(u.a.§78Arbeitsgemeinschaften,§79Gesamtverantwortung,

Grundausstattung,§79aQualitätsentwicklunginderKinder-undJugendhilfe,§

80Jugendhilfeplanung).DiesgiltimbesonderenMaßefürdieBeteiligungder

freienbzw.anderenöffentlichenTrägerundfürdenEntscheidungsvorbehaltdes

JugendhilfeausschussesunterBerücksichtigungdessengesonderterStellung.

Dem folgendwird empfohlen, dieAusweisungen und Feststellungen des Bil-

dungsberichtesKapitelH indenBegleitgremiender Jugendhilfeplanung (vom

JugendhilfeausschusseingerichteteArbeitsgemeinschaftenderJugendhilfe)vor-

zustellen,sowiezuberatenundindiejugendhilfespezifischeBedarfsermittlung

undderdaranorientiertenBestandsbewertungmiteinfließenzulassen.

185JugendhilfeplanungLandkreisStade(2008)

H.1.4

h non-formale und informelle bildung

DatenzumFerienspaß

Ferienspaßangebote richten sich anKinder, bedingt auch an Jugendliche, die

ihreFeriennichtaußerhalbdesLandkreises(bspw.imUrlaubmitderFamilie)

verbringen. Im Unterschied zu denAngeboten der offenen Jugendarbeit und

denregelmäßigstattfindenAngebotenderverbandlichenJugendarbeithandelt

essichbeimFerienspaßumAngebote,diesichanspezifischenInteressenund

Neigungen orientieren und ausschließlich in den Ferien stattfinden. DasAn-

gebotsspektrumwirdindenJugendkonferenzendiskutiertundzusammenmit

derörtlichenJugendpflegefestgelegt.DurchdieEinbeziehungmöglichstvieler

Träger,unterstütztdurchFachkräfte,kannsoeinvielfältigesundandenlokalen

InteressenderKinderundJugendlichenundihrerFamilienorientiertesAngebot

erstelltwerden.

Abbildung H1.3.2: Anzahl der Ferienspaßangebote, 2013

Samt-/Einheits-gemeinde/Stadt Osterferien Sommerferien Herbstferien Insgesamt

ZahlKinderundJugendlicheim

Altervon6,5–17Jahren

Apensen - 32 6 38 1.191

Buxtehude* 3 26 4 33 4.444

Drochtersen - 49 - 49 1.487

Fredenbeck - 58 - 58 1.592

Harsefeld - 54 - 54 2.911

Horneburg 12 41 9 62 1.427

Jork 5 44 2 51 1.464

Lühe 6 41 8 55 1.099

Nordkehdingen - 62 3 62 825

oldendorf-Himmelpforten 3 153 16 172 2.316

Stade 15 227 16 258 5.447

IneinigenGemeindenundderHansestadtStadefindenindenOster-,Sommer-

undHerbstferienAngeboteimFerienspaßstatt.InDrochtersen,Fredenbeckund

HarsefeldkonzentrierensichdieAngeboteaufdieSommerferien.

H.1.3.2

Quelle:Kreisjugendpflege(2014)

*InderHansestadtBuxtehudewerdenverschiedeneFerienspaßangeboteimRahmenvonGanztagsschulenangeboten.

DieseAngebotesindhiernichtenthalten.

h non-formale und informelle bildung

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214 215

VereinsstrukturimLandkreisStadeImLandkreisStadegibteseinesehrheterogeneVereinsstruktur.Allein163Sport-

vereineund20Fachverbände(fürbestimmteSportarten)sindimKreissportbund

imJahr2013organisiert.DengrößtenAnteilhabendiejenigenVereine,dieeinbrei-

tesSportangebotfüralleBevölkerungsgruppenanbieten.DergrößteFachverband

istderTurnkreisStade,indemdieörtlichenTurnvereineorganisiertsind.

SportstättenimLandkreisStadeDie amtliche Statistik hat im Jahr 2000 letztmalig eine Sportstättenerhebung

durchgeführt.DieErhebunggibtAuskunftüberdieArtunddieAnzahlder im

LandkreisStadebefindlichenSportstätten.188Unterschiedenwirdzwischenge-

deckten(mitDach)undungedeckten(ohneDach)SportstättensowieBädern.

Im Jahr2000wardieMehrzahlderungedecktenSportstättenSpielfelderund

Rundlaufbahnen(177),davonbefandensich147inTrägerschaftderKommunen.

VermutlichsindhierdieSportstättenderSchulenmiterfasst.Vonden38Ten-

nisanlagenwaren31inTrägerschaftvonVereinen/Verbändenodersonstigen

gemeinnützigenOrganisationen.DieReitsportanlagensindalleinTrägerschaft

derVereine/VerbändeodereineskommerziellenBetreibers.

Auch bei den gedeckten Sportanlagen sind die Sporthallen in der Mehrheit.

EsgabimJahr2000imLandkreisStade92,wovonsich83inTrägerschaftder

Kommunenbefanden.AuchhieristdieVermutung,dassessichvorwiegendum

dieSporthallenderSchulenhandelt.DiezweitgrößteGruppesinddieSchieß-

sportanlagen.DiesdeutetaufeinehoheBedeutungdesSchießsportes (u.a.

Schützenvereine)hin.DieSchießsportanlagensindmehrheitlichinTrägerschaft

derVereine/Verbände.ImLandkreisgibteseineEishalleinHarsefeld(Träger-

schaftderKommune)undeineMehrzweckhalle/GroßsporthalleinTrägerschaft

eineskommerziellenBetreibers.

ImLandkreisStadehatdieBevölkerunginsechsSchwimmbäderndieMöglich-

keit, zu schwimmen oder anderenWassersport zu betreiben. Hinzu kommen

siebenFreibäderundzweiNaturbäder.DieMehrheitderBäderistinTrägerschaft

derKommunen.

Der regionalenVerteilung istzuentnehmen,dass fürdieBevölkerung in fast

jederKommunedieMöglichkeit, einSchwimmbadoder Freibadaufzusuchen,

besteht. In Einzelfällen kann die Bevölkerung auf die angrenzende Kommu-

neausweichen.DieHallenbäderverteilensichaufdieHansestädteStadeund

Buxtehude, auf Drochtersen sowie auf die SamtgemeindeHarsefeld. Für den

SchwimmunterrichtinSchulenistdiesinsoweitbedeutsam,alshierevtl.lange

Fahrtwegeeingeplantwerdenmüssen,wenneineKlasseSchwimmunterrichthat.

AuchfürFamilienmitkleinenKindernkönntenhierHürdenzumBesucheines

Schwimmbadesbestehen.BabyschwimmkursekönntenseltenerinAnspruchge-

nommenwerden.Babyschwimmenfördertjedochdiemotorischeundgeistige

EntwicklungnochsehrkleinerKinder.189

188Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),LSN-onlineTabelleK0211101

189SigmundssonundHopkins(2009)

H.2.1

H.2.2

h non-formale und informelle bildung

Non-formaleundinformelleBildungimSportBildungfindetauchimSportstatt.WährenddesSportslernenMenscheneine

neue Sportart, Bewegungsabläufe, Zusammenspiel im Team, Sozialverhalten,

Disziplin und vieles mehr. Vor allem in Sportvereinen treten die vielseitigen

BildungsaspektedesSportsbesondersdeutlichhervor.«DieSportvereinesind

mit ihremÜbungs- undWettkampfbetrieb, denMöglichkeiten ehrenamtlichen

Engagements, ihrenFreizeitaktivitätenundden(Sport-)FestenOrte für [non-]

formalesundinformelles,lebensbegleitendesLernen».186IndenSportvereinen

könnenMenschenaktivSporttreiben,alsÜbungsleitereineStundeplanenund

durchführen,Konflikte innerhalbderMannschaft lösen,alsKampfrichterLeis-

tungenbeurteilen,alsGruppenmitgliedmitandereninteragierenundkommuni-

zieren,VeranstaltungenplanenundmitgestaltenoderalsVereinsvorstandeinen

Sportvereinmanagen.187OrganisationenwiederLandessportbundNiedersach-

sen oder auch der Kreissportbund Stade bieten Fortbildungen an und legen

MaßstäbefürQualifizierungenfest.SportundvorallemorganisierterSportbie-

tetsomiteineFülleerwerbbarerKompetenzen:personale,sozialeundsportbe-

zogene.DieseKompetenzenkommendenPersonenunmittelbarauchinanderen

BereichendesAlltagszuGute,z.B.beiderLösungvonProblemen,derOrganisa-

tioneinerKursfahrtoderLeistungsbereitschaftinSchuleundBeruf.

Abbildung H2.1: Kompetenzen, die im organisierten Sport erworben werden können

personalekompetenzen

Körperwahrnehmen,beherrschen

Selbstwertgefühlver-bessern,entfalten

Belastbarkeit/Leistungsbereitschaftentwickeln,erhalten

Selbstständigkeitausbilden,erleben

Sozialekompetenzen

InteragierenundKom-munizieren

KooperierenundKonkurrieren

OrganisierenundDurchführen

IntegrierenundAbgrenzen

Sportbezogenekompetenzen

WissenerwerbenüberBewegung,Taktik,Material

sportbezogeneKulturenerfahren

KenntnisseüberGesundheiterlangen

ÖkologischeundökonomischeRessour-cennutzbarmachen

Quelle:LandessportbundNiedersachsene.V.(2013)

DaheristesfürdaskommunaleBildungsmanagementderBildungsregionLand-

kreisStadevonhohemInteresse,dielokaleSportlandschaftzubetrachten.Das

Leitziel«PersönlichkeitsentwicklungundeigenständigeLebensführungfördern»

derBildungsstrategiekanndurchdenSportguterfülltwerden.IndiesemBil-

dungsberichtwerdenvorwiegendDatendesKreissportbundesgenutzt,indem

163 Sportvereinemit 70.000Mitgliedern organisiert sind. Die hohe Zahl der

Mitgliedermachtzusätzlichdeutlich,welcheBedeutungSportfürdieMenschen

vorOrthat.35%derBevölkerungdesLandkreisessindineinemSportverein

organisiert.

186LandessportbundNiedersachsene.V.(2013)

187ebd.

H.2WährenddesSportslernen

MenscheneineneueSportart,

Bewegungsabläufe,Zusammen-

spielimTeam,Sozialverhalten,

Disziplinundvielesmehr.

VorallemorganisierterSport

bieteteineFülleerwerbbarer

Kompetenzen.Diesekommen

denPersonenunmittelbar

auchinanderenBereichendes

AlltagszuGute,z.B.beider

LösungvonProblemen,derOr-

ganisationeinerKursfahrtoder

LeistungsbereitschaftinSchule

undBeruf.

h non-formale und informelle bildung

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216 217

Natur-undumweltbildungNatur-undUmweltbildungkannimländlichenRaumanvielenOrtenerfolgen.

DieinformelleNatur-undUmweltbildungistalltäglicherBestandteildesLebens,

z.B.beieinemSpaziergang.

Imnon-formalenBildungsbereichgibtesimLandkreisStadezahlreicheMöglich-

keiten.DafürdenvorliegendenBerichtnichtallerecherchiertwerdenkonnten,

beschränkenwirunsandieserStelleaufdieDarstellungaußerschulischerLern-

orte192fürdenNaturundUmweltbereich.AußerschulischeLernortekönnenvon

SchulklassenimRahmendesUnterrichtsgenutztwerden.Siekönnenaberauch

imRahmenderFreizeitvonFamilien,KindernundJugendlichensowieanderen

Personenbesuchtwerden.DieaußerschulischenLernortebieten inderRegel

Materialmit InformationenzumLernortanodereskönnenFührungenmitge-

machtwerden.VieleaußerschulischeLernortebietenmehrereAngebotean.Es

konnten15Anbieterrecherchiertwerden,diesichselbstauchalsaußerschuli-

scherLernortansehenunddaheralssolcherzurVerfügungstehen.Diesehaben

insgesamt37Angebote.

Anbieternon-formalerNaturundUmweltbildung193:

• NatureumNiederelbe

• EsteburgObstbauzentrumJork

• KreisimkervereinStadevon1887e.V.

• LandkreisStadeNaturschutzamt

• VereinzurFörderungvonNaturerlebnissene.V.

• KreisbauernverbandStade

• HerzapfelhofLührs

• feelwood

• FördervereinHistorischerKornspeicherFreiburg/Elbee.V.

• KlinkerwerkRuschGmbH&Co.KG

• ArgeMaritimeLandschaftUnterelbeGbR;Planetarium

• FreundedesKehdingerKüstenschiffahrts-Museume.V.

• Mühlenverein«VentiAmica»e.V.

• HandwerksmuseumHorneburg

• ELSA–dieElbeSchülerakademiederElbeKliniken

192EsgibtweitereaußerschulischeLernortezuanderenThemen,dieandieserStelle

desBildungsberichtsnichtabgebildetwerden.

193ohneAnspruchaufVollständigkeit.WeitereAnbieterimRahmenderNatur-und

Umweltbildungwurdenangeschrieben,bezeichnensichbisherjedochnichtselberals

(außerschulischer)Lernort.

H.3

h non-formale und informelle bildung

Fort-undweiterbildungimSportÜberdenKreissportbundbestehtdieMöglichkeit,sichqualifiziertsportbezogen

weiterzubilden.ImZeitraum2012-2013wurden815TeilnahmenandenStader

AngebotenderAus-undFortbildungverzeichnet.190DerKreissportbundbietet

regelmäßigAus-undFortbildungenzur/mÜbungsleiter/inan.DerfolgendenAb-

bildungsinddieneuerworbenenLizenzenfürÜbungsleiter/innenzuentnehmen.

Abbildung H2.3: Anzahl neu erworbener Lizenzen für Übungsleiterausbildungen,

Jahre 2012 und 2013

AnzahlLizenzenAusbildungÜbungsleiter/inC

AnzahlLizenzenAusbildungÜbungs-leiter/inB«SportinderPrävention»

125 34

Quelle:KreissportbundStade(2014)(aufAnfrage)

Ausgebildete Übungsleiter/innen mit der Lizenz B «Sport in der Prävention»

könnendasQualitätssiegel«SportproGesundheit»bzw.den«PluspunktGe-

sundheit»beantragen.DiesesQualitätssiegelgarantierteinenbundesweitein-

heitlichenQualitätsstandard fürgesundheitsförderndeAngebote indenSport-

undTurnvereinen.191LautLandessportbundgibtesimKreissportbundStade26

zertifiziertePräventionssportangebotevonachtVereinen.

Empfehlungen:• DieSportvereineimLandkreisStadesolltenalswichtigerTeilderBildungs-

landschaftanerkanntwerdenundindiezukünftigePlanungunddieUmset-

zungderBildungsstrategiemiteinbezogenwerden.Dieskönnteoperativim

HandlungsfeldVernetzungundUnterstützungerfolgen.

• Die Sportvereine im Landkreis Stade sollten im Bereich desAusbaus der

GanztagsschulenalswichtigerBildungsakteurbenanntwerdenunddortfür

dieGestaltungderNachmittagsangeboteeingebundenwerden.

• AlsersterSchrittsollteerhobenwerden,anwelchenSchulenundinwelchem

UmfangdieVereinebereitsalsKooperationspartneraktivsind.

190KreissportbundStade(2014,aufAnfrage)

191KreissportbundStade(2014,aufAnfrage)

H.2.3

h non-formale und informelle bildung

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218 219

ImLandkreisStadegibtes24KindertageseinrichtungenmitmusikalischemPro-

fil(Felix-Kindergarten),davonsindneunSpielkreise.196

AlsMitgliedimLandesverbandNiedersächsischerMusikschulenbietetdieKreis-

JugendMusikschuleStadee.V.(KJM)Kindern,JugendlichenundErwachsenendie

Möglichkeit,einInstrumentzuerlernen.

Kultur-undbildungspolitischerAuftragderKreisJugendMusikschuleStadee.V.ist

es,einbreitangelegtesqualifiziertesAngebotkreisweitvorzuhalten.DieimAu-

gust1964gegründeteKJMbegannmiteinigenhundertSchülernundzähltheute

ca.3.500bis4.000SchülerbelegungenproJahr.DieKJMisteineingetragener

Verein,indemderLandkreisStade,dieHansestädteBuxtehudeundStade,die

GemeindenundSamtgemeinden,sowieeinigeEinzelpersonenMitgliedersind.

FürdieKommunen–diedieSchulezuwesentlichenTeilenfinanzieren–nimmt

dieMusikschuleimSinneeinesZweckverbandesdieAufgabeeinerkreisweiten

UnterrichtsversorgungindermusikalischenKinder-undJugendarbeitwahr.

DieKJMbietetdiekompletteAngebotspalettenachdemStrukturplandesVer-

bandesdeutscherMusikschulen(VdM).Siebieteteine fundiertemusikalische

Ausbildung vonderMusikalischen Früherziehungüberden Instrumental- und

Vokalunterricht bis zur studienvorbereitenden Ausbildung. Individueller und

qualifizierterUnterrichtistebensowichtigwiedasgemeinsameMusizierenvon

Anfangan.WichtigerBestandteildesAngebotesistauchdasSpieleninca.30

verschiedenenEnsemblesundOrchesternimKreisgebiet.Sieunterrichtetanca.

70UnterrichtsstellenimganzenLandkreisundversorgtinsbesonderedenländ-

lichenRaum.DurcheineVielzahlvonKooperationsprojektenträgtsiezueinem

qualifiziertenMusikangebotinallgemeinbildendenSchulenbei.

DieKJMveranstaltetvieleKonzerteüberallimLandkreisundbietetjungenMu-

sikerneinerstesPodium.SiebeteiligtsichamKulturlebenindenHansestädten

undGemeindenvorOrt.DarüberhinauswerdenKontakteinsAuslandgeknüpft:

z.B. pflegen die Jazz Combos der KJM Kontakte nach Schweden oder Polen

unddasAkkordeonorchesternachIkaalinen,Finnland,demPartnerlandkreisdes

LandkreisesStade.SiesindsokulturelleBotschafterunsererRegion.

DieVernetzungderMusikschulemitvielenPartnernwurde inalleRichtungen

ausgebautundmündeteimFrühjahr2003inderGründungder«Kontaktstelle

Musik»,dieimMärz2006ineineneigenenVerein«MusikConTakte»(MCT)mit

weitergefasstenAufgabenüberging.

Bei den vielfältigen Schulkooperationen zeichnet sich der Bedarf für die zu-

künftige Entwicklung ab: die allgemeinbildenden Schulen nutzen zunehmend

196http://www.hauptsachemusik.nibis.de/regionen/region38.php,letzterAbruf:

4.3.2014

DieVernetzungderMusikschule

mitvielenPartnernwurdein

alleRichtungenausgebautund

mündeteimFrühjahr2003inder

Gründungder«KontaktstelleMu-

sik»,dieimMärz2006ineinen

eigenenVerein«MusikConTakte»

(MCT)mitweitergefasstenAuf-

gabenüberging.

h non-formale und informelle bildung

kulturelleBildung«UnterkulturellerBildungwirdinersterLiniedieaktiveAuseinandersetzungmit

KunstundKultur(einschließlichdereigenenkulturellenPraxis)verstanden.

DieVorstellungenüberInhalteundMethodiksowieüberSinn,ZweckundZiel-

setzung von kultureller Bildung gehen jedoch auseinander. Da sich seit den

PISA-Studiengezeigthat,dassSchulenmiteinemausgewiesenenKulturprofil

inderGesamtbewertungüberdurchschnittlichgutabschneiden,istdieseLesart

des Begriffs kulturelle Bildung in den vergangenen Jahren besonders in den

Vordergrundgerückt.

Somit kannmanunter kulturellerBildungauchganz konkreteAngebote von

Bildungs-undKulturinstitutionenausdenBereichenMusik,Bildende[..]Kunst,

Literatur,Theater,Tanz,Gesang,Musik,Film,Fotografieetc.verstehen.

Kulturelle Bildung ist breit und komplex angelegt. Die unterschiedlichen Zu-

gänge(Kunst,Pädagogik),auchdieunterschiedlichenTeilsysteme(Jugendhilfe,

Schule,Kultur)sowiedieVielfaltderSparten,belegendieseindrücklich.»194

Non-formaleundinformellemusischeundkünstlerischeBildungMusikalischeBildungkannformalimUnterrichtderSchulenerfolgen,anHoch-

schulenimRahmeneinesStudiumsodernon-formalanMusikschulen.Informell

vollziehtsichmusikalischeBildungoftimFreizeitbereichinChörenundOrches-

tern,inMusikvereinenoderauchinKindergärtenmitbesonderenmusikalischen

Schwerpunkten.

«DaseigeneMusizierenträgtzudemhervorragenddazubei,einemusikalische

Urteils-undOrientierungsfähigkeit zuentwickeln.Dadurchkönnendasaktive

Musikhören, der Besuch von Konzerten oder die intellektuelle Beschäftigung

mitmusikalischenWerkenzumErkenntnisgewinnbeitragen.DerEigenwertder

Musik als Kunstdisziplin kann sich vollenden. Zugleichwird ein Bildungspro-

zessgefördert,derzumganzheitlichenVerständnisdesEinzelnen inderWelt

undzueinerpositivenPersönlichkeitsentwicklungbeiträgt.AufdemFundament

der langjährigenAusbildunganderMusikschulekönnensichnebendenmu-

sikalischen Fähigkeiten und Fertigkeiten weitere Kompetenzen wie z.B. Kon-

zentrations- und Gestaltungsvermögen, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit,

SozialkompetenzoderTeamfähigkeitalswichtigeSchlüsselqualifikationenaus-

gezeichnetentfalten.»195

IndiesemKapitelwerdendieOrtedargestellt,andenenmusikalischeBildung

non-formaloderinformellerfolgt.

194NiedersächsischesMinisteriumfürWissenschaftundKultur(2014):http://www.

mwk.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=6312&article_id=19098&_ps-

mand=19,letzterAbruf:5.3.2014

195LandesverbandNiedersächsischerMusikschulen(2014):http://musikschulen-nie-

dersachsen.de/bildung.html,letzterAbruf:5.3.2014

H.4UnterkulturellerBildungwird

inersterLiniedieaktiveAus-

einandersetzungmitKunst

undKultur(einschließlichder

eigenenkulturellenPraxis)

verstanden.

H.4.1

h non-formale und informelle bildung

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220 221

TheaterDas «Theater im Hinterhof» in der Hansestadt Buxtehude kann als einziges

«klassisches» Theater (Theater als Institution) der Bildungsregion angesehen

werden.DanebengibtesweitereEinrichtungen,dieTheater/Schauspielauffüh-

rungenanbieten,TheaterstückeimProgrammhabenoderalsVeranstaltervon

Theater-undKulturprogrammenauftreten.Alssolchesindzunennen:DasSTA-

DEUM (Kultur- und Tagungszentrum), Kleinkunst-Igel e.V. Buxtehude und das

KulturbüroBuxtehude(VeranstalterfürAufführungenaufderHalepaghen-Bühne

unddemForumSüd).DasKulturforumamHafeninderHansestadtBuxtehude

istähnlichwiedasSTADEUMalsKultur-undTagungszentrumsehen.VieleThe-

ateraufführungen(insbesondereinplattdeutscherSprache)findeningeeigneten

Räumlichkeiten(z.B.Schulen,Dielen,GaststättenmitBühnen)stattundwerden

vondenFreizeit-TheatergruppenausdeneinzelnenGemeindenaufgeführt.Der

StaderLandschaftsverbandfördertdasniederdeutscheJugendtheater«Wellen-

breker»(mitSeminarenusw.)sehrintensiv.

Empfehlung:FürdiekommendekommunaleBildungsberichterstattungsollteeineIndividu-

alerhebungmitdenTheaterndurchgeführtwerden,umdieAnzahlderNutzer

(auch nach verschiedenen soziodemografischenMerkmalen) zu erfassen. Nur

durchdieseInformationenkanndertatsächlicheWertunddieAkzeptanzdieser

informellenBildungsorteerfasstwerden.

MuseenDieBildungsregionzeichnetsichdurcheinevielfältigeMuseenlandschaftaus.

ImGebietdesLandkreisesgibtes21Museen,diesistgemessenanderBevöl-

kerungszahlundderGrößedesLandkreisesbeachtlich.DieMuseenverteilen

sichörtlich imgesamtenKreisgebiet.SiehabenverschiedeneAngebote,bzw.

SchwerpunktebeiihrenAusstellungen.VieleMuseenhabeneinenheimatbezo-

genenSchwerpunkt(Heimatvereine,Bauernhausmuseen).AuchüberdieGrenzen

desLandkreiseshinausbekanntistdasWeihnachtsmannhausinHimmelpforten,

dasinsbesondereinder(Vor-)WeihnachtszeitfürFamilienattraktivist.

FolgendeMuseengibtesinderBildungsregion:

• MaritimeLandschaftUnterelbe(MLU);Planetarium

• SchwedenspeicherMuseum

• MuseumAltesLand

• KehdingerKüstenschifffahrts-Museum&MaritimerSpaziergang

• KüstenmotorschiffIrisJörg,Wischhafen

• HansestadtBuxtehude-Museum

• Kloster-MuseumHarsefeld

• Heimat-undSchulmuseumHimmelpforten

• WeihnachtsmannhausHimmelpforten

• HandwerksmuseumHorneburg

• MuseumEstebrügge

H.4.2

H.4.3DieBildungsregionzeichnet

sichdurcheinevielfältige

Museenlandschaftaus.Im

GebietdesLandkreisesgibtes

21Museen,diesistgemessen

anderBevölkerungszahlund

derGrößedesLandkreises

beachtlich.

h non-formale und informelle bildung

dasKnowHowderMusikschule.EsentstehengemeinsameProjektefürGrund-

schulenund fürGanztagsschulen.DasLandNiedersachsenhat seit2007ein

Förderprogramm für solche Kooperationsprojekte, an dem die KJM aufgrund

ihrerAufstellung wesentlich partizipiert. Insgesamt unterhält die Musikschule

mittlerweileKooperationenmitderHälfteallerallgemeinbildendenSchulenim

Landkreis.

VorOrt sindweitere20Musikschulen in freier/privaterTrägerschaftvorallem

indenHansestädtenStadeundBuxtehudeansässig.Weiterhinengagierensich

seitLängeremindermusikalischenBildung(nichtnurfürKinderundJugendli-

che):dieKreismusikvereinigungStadee.V.undderKreis-ChorverbandStadee.V.

DarüberhinausgibteseinenPosaunenchor,sechsKinder-undJugendchöre,den

JugendspielmannszugStade197unddieOrgelakademie.

«Als dritter Lernort neben Elternhaus und Schule sind die Kunstschulen als

außerschulischesAngebot immusisch-ästhetischenBereich einebereichernde

Ergänzung.DasästhetischeLernenhatnebenderBereicherung,diebewusstes

WahrnehmenundGestalten an sich bietet, die besondere Funktion, Fantasie

zuzulassen,Kreativitätzufördern,FlexibilitätzuerzeugenundimUmgangmit

MenschundMaterial,dieToleranzundKooperationsfähigkeitzustärken.»198

Kunstschulen sind außerschulische Bildungseinrichtungen, die Kurse, Projek-

teundArbeitsmöglichkeiteninoffenenAteliersanbieten. IhreZielgruppesind

hauptsächlichKinderundJugendliche.InNiedersachsengibteseinenLandes-

verbandderKunstschulen.Mitgliedkönnennur solcheKunstschulenwerden,

diesichfestgelegtenStandardsverpflichtetsehen.

ImLandkreisStadegibteszweiKunstschulen,dieimLandesverbandderKunst-

schulenNiedersachsene.V.organisiertsind;dieKunstschuleninBuxtehudeund

inHarsefeld.ImnördlichenGebietdesLandkreisesgibteskeineKunstschule.

Empfehlung:FürdiekommendekommunaleBildungsberichterstattungsollteeineIndividual-

erhebungmitdenMusik-undKunstschulendurchgeführtwerden,umdieAnzahl

derNutzer(auchnachverschiedenensoziodemografischenMerkmalen)zuerfas-

sen.NurdurchdieseInformationenkanndertatsächlicheWertunddieAkzep-

tanzdiesernon-formalenbzw.informellenBildungsorteobjektiverfasstwerden.

197ebd.

198NiedersächsischesMinisteriumfürWissenschaftundKunst(2014):http://www.

mwk.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=6411&article_id=19101&_ps-

mand=19,letzterAbruf:5.3.2014

Kunstschulensindaußer-

schulischeBildungseinrich-

tungen,dieKurse,Projekte

undArbeitsmöglichkeitenin

offenenAteliersanbieten.Ihre

Zielgruppesindhauptsächlich

KinderundJugendliche.

h non-formale und informelle bildung

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222 223

liothekenwiez.B.dasStaderStaatsarchivunddieObstbauversuchsanstaltEsteburg

verwaltenüberregionalbedeutendeBibliotheksbestände,dieimGVKrecherchierbar

sind.EineigenerRegionalkatalogfürdenElbe-Weser-RaumistimAufbau.

DieHansestadtBuxtehude ist imMärz2014vonderStiftungLesen zurVorle-

sehauptstadtinderKategorie«AktivsteVorlesestadt»gekürtworden.199DieGe-

meindebibliothekSteinkirchennimmtamOnleiheverbundNBib24teil.Überdieses

PortalwerdendenNutzerndigitaleMedienwiee-books,e-paper,e-vidoesund

e-audiozurAusleiheviaInternetzurVerfügunggestellt.AuchdieStadtbibliothek

BuxtehudebietedieseMöglichkeitan.WeiterBibliotheken,dieE-Medienanbie-

ten,sinddieFriedrich-Huth-BüchereiinHarsefeldunddieStadtbibliothekStade.

EinigeBibliothekenausdemLandkreisbeteiligensichanderBibliotheksstatistik.

DatendieserStatistikwerdenimFolgendenfürdieJahre2010bis2012abgebildet.

DieZahlderteilnehmendenBibliothekenhatsichseit2010von17auf19erhöht.

Bibliothek Name

ApensenGB Apensen,Gemeindebibliothek

Balje,GB*** Balje,Gemeindebücherei

HansestadtBuxtehudeElbeklinikum PatientenbüchereiimElbeklinikum

HansestadtBuxtehudeStB Stadtbibliothek

DrochtersenGB Gemeindebücherei

FredenbeckGB Ev.ÖffentlicheBücherstube

FredenbeckGB ÖffentlicheBibliothek

Freiburg/EGB Flecken-Bücherei

HarsefeldStB Friedrich-Huth-Bücherei

HimmelpfortenGB Gemeindebücherei

JorkGB Gemeindebücherei

oederquartGB Volksbücherei

oldendorfkrsStadeGB Samtgemeindebibliothek

StadeGB* Ev.Jugend-undGemeindebüchereiderMarkuskirche

StadeGB** Kath.ÖffentlicheBibliothekHeiligGeist

StadeStB Stadtbibliothek

Stade-B.GB OrtsteilbüchereiBützfleth

Steinkirchen* Gemeindebücherei

wischhafenGB Gemeindebücherei

199StiftungLesen(2014):http://www.stiftunglesen.de/programmbereich/jugend-und-

freizeit/vorlesetag,letzterAbruf:12.03.2014

Abbildung H4.4.1: An der Bibliotheksstatistik teilnehmende Bibliotheken aus dem Landkreis Stade im Jahr 2012

Quelle:

www.Bibliotheksstatis-

tik.de,hbz(2014)

*seit2011dabei,

**seit2012dabei,

***dieGBBaljehat

fürdasJahr2012keine

Datenübermittelt.

h non-formale und informelle bildung

• FreilichtmuseumaufderInsel,Stade

• Baumhausmuseum

• MuseumsscheuneReith

• Dörp`sMuseuminderaltenSchuleBrest

• HeimatstubeDrochtersen-Assel

• HeimatmuseumStade

• Museums-KümoJan-Dirk

• Feld-undKleinbahnmuseumDeinste

• MuseumderHansestadtBuxtehuder-HarsefelderEisenbahnfreunde

• PatenschaftsmuseumGoldapinOstpreußen

• MuseumsschiffGreundieck

• KunsthausWasserWest

• Natureum

• SchlossAgathenburg

• Museum«HuusopdeHeidloh»Kutenholz

• Windmühle«AnnaMaria»Mulsum

• FestungGrauerort,HeimathofHüll

• BäuerlichesHauswesenBliedersdorf

MuseensindOrteinformellenLernens.SiekönnenvondergesamtenBevölke-

rungbesuchtwerden.SievermittelnWissenzubesonderenThemen,diejenach

Ausstellungvariierenkönnen.Auch imRahmenvonaußerunterrichtlichenVer-

anstaltungenkönnensiealsLernortdienen.Durchneuemuseumspädagogische

MethodenkönnenAusstellungenheuteverschiedeneAltersgruppen/Zielgruppen

gleichzeitigansprechen.UmfangreichemuseumspädagogischeAngebotefürKin-

der,SchülerundErwachsenebestehenbeimNatureum,MuseumSchwedenspei-

cherunddemKunsthaus.DortsindeigeneMuseumspädagogenangestellt.

Empfehlung:FürdiekommendekommunaleBildungsberichterstattungkönnteeineIndividu-

alerhebungmitdenMuseendurchgeführtwerden,umdieMuseenindermuse-

umspädagogischenAufbereitungihrerAngebotezuunterstützenundsoeinen

nochstärkerenBeitragzurinformellenBildunginderBildungsregionzuleisten.

BibliothekenBibliothekensindOrtederinformellenBildung.SiegehörenzurBildungsinfra-

struktur,dasiefürdiebreiteBevölkerungdenZugangzuWissenüberBücher,

ZeitschriftenundzunehmenddasInternetermöglichen.InBibliothekenfinden

darüber hinaus häufigVeranstaltungen statt, dieWissen vermitteln oder der

Leseförderungdienen(z.B.Bilderbuchkino).

ImLandkreisStadegibtesimMärz201426öffentlichzugänglicheBibliotheken.

Injeder(Samt-)GemeindehatdieBevölkerungdieMöglichkeit,BücheroderZeit-

schrifteninderlokalenBibliothekzuentleihen.Danebengibtesz.B.anSchulen

wiedemAthenaeumoderandenörtlichenHochschulenweitereBibliothekensowie

denLandschaftsverbandmiteinergroßenBibliothek.Die«wissenschaftlichen»Bib-

MuseensindOrteinformellen

Lernens.Siekönnenvon

dergesamtenBevölkerung

besuchtwerden.Sievermitteln

WissenzubesonderenThemen,

diejenachAusstellung

variierenkönnen.

H.4.4

Bibliothekenermöglichen

derbreitenBevölkerungüber

Bücher,Zeitschriftenunddas

InternetdenZugangzuWis-

sen.InBibliothekenfinden

häufigVeranstaltungenstatt,

dieWissenvermittelnoder

derLeseförderungdienen.

h non-formale und informelle bildung

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224 225

Abbildung H4.4.4: Entleihungen pro Einwohner im Jahr 2011

Steinkirchen,Gemeindebücherei 6,8

Wischhafen,Gemeindebücherei 1,5

Stade-B.GB,OrtsteilbüchereiBützfleth 1,1

StadeStB 12,4

OldendorfKrsStadeGB 3,7

OederquartGB,Volksbücherei 1,1

Jork,Gemeindebücherei 8,1

Himmelpforten,Gemeindebücherei 1,6

HarsefeldStB,Friedrich-Huth-Bücherei 9,3

Freiburg/EGB,Flecken-Bücherei 4,7

FredenbeckGB,ÖffentlicheBibliothek 2,5

FredenbeckGB,Ev.ÖffentlicheBücherstube 4

DrochtersenGB,Gemeindebücherei 4,8

Apensen,Gemeindebücherei 6,5

Quelle:www.Bibliotheksstatistik.de,hbz(2014),eigeneBerechnungaufGrundlageder

amtlichenZensus-Datenfür2011.SollteeineBibliotheknichtaufgeführtsein,hatsiefür

dasJahr2011keineDatenandiehbzübermittelt.

Auchdie Friedrich-Huth-Bücherei inHarsefeldunddieGemeindebücherei Jork

verzeichnenvieleEntleihungenproEinwohner.Interessanterweisekommtesin

Fredenbeck zueinemdeutlichenUnterschiedanEntleihungenproEinwohner.

DieevangelischeöffentlicheBücherstubescheintbesserangenommenzuwer-

denalsdieöffentlicheBibliothek.ImBereichderSamtgemeindeNordkehdingen

gibtesindervorliegendenStatistikdreiBibliotheken,aufdiesichdieEinwoh-

nerverteilen.DaskönntedieleichtniedrigerenQuotenerklären.

DieBibliothekeninderBildungsregionsindunterschiedlichgroßundverfügen

übereinverschiedenumfangreichesAngebotanMedien.Daherwirdimfolgen-

dendieAnzahlderMedienproEinwohnerdargestellt.

h non-formale und informelle bildung

DerBestandderBibliothekenhatsichseit2010erhöht.

Abbildung H4.4.2: Anzahl Medien aller Bibliotheken nach Jahr (in Tausend)

265inTausend

260

255

250

245

240 2010 2011 2012

Quelle:www.Bibliotheksstatistik.de,hbz(2014)

ImJahr2012liegtderBestandüberalleteilnehmendenBibliothekenbei262.390

BüchernundZeitschriften.

AuchdieZahlderEntleiherhatsicherhöht.

Abbildung H4.4.3: Entleiher nach Jahr und Alter

20inTausend

18

16

14

12

10

8

6

4

2

0 2010 2011 2012

Entleiherinsgesamt Entleiherbis12Jahre Entleiherüber60Jahre

Quelle:www.Bibliotheksstatistik.de,hbz(2014)

NachdemimJahr2011dieAnzahlderEntleiherinsgesamt,aberauchindenbe-

trachtetenAltersgruppen,zurückgegangenwar,hatsiesichimJahr2012wieder

erhöhtundliegtüberdenWertenvon2010.ImJahr2012warenimLandkreis

Stade17.773PersonenalsEntleiherinBibliothekenerfasst.Dasentsprichtwe-

nigeralszehnProzentderBevölkerungdesLandkreises.BeidenunterZwölfjäh-

rigenwarenknapp27%alsEntleihererfasst.dreiProzentderüber60-jährigen

BevölkerungsindindenBibliothekenimJahr2012alsEntleihererfasstgewesen.

BeiderfolgendenAbbildungwirddeutlich,dassvorallemdieStadtbibliothekin

StadebesondersvieleEntleihungenproEinwohneraufweisenkann.

253.077

248.076

262.390

17.42317.773

12.664

5.238

1.362 1.0251.577

4.3765.678

h non-formale und informelle bildung

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226 227

Abbildung H4.4.6: Veranstaltungen pro 1000 Einwohner nach Bibliothek und Jahr

Wischhafen,Gemeindebücherei

Steinkirchen,Gemeindebücherei

Stade-B.GB,OrtsteilbüchereiBützfleth

StadeStB

StadeGB,Kath.Öff.BibliothekHeiligGeist

StadeGB,Ev.Jugend-u.Gemeindebücherei derMarkuskirche

OldendorfKrsStadeGB

OederquartGB,Volksbücherei

Jork,Gemeindebücherei

Himmelpforten,Gemeindebücherei

HarsefeldStB,Friedrich-Huth-Bücherei

Freiburg/EGB,Flecken-Bücherei

FredenbeckGB,ÖffentlicheBibliothek

FredenbeckGB,Ev.ÖffentlicheBücherstube

DrochtersenGB,Gemeindebücherei

BuxtehudeStB

BuxtehudeKrsKrkhs

Apensen,Gemeindebücherei

2010 2011 2012

Quelle:www.Bibliotheksstatistik.de,hbz(2014)

GemessenanderZahlderVeranstaltungenpro1000EinwohnerbietendieBi-

bliothekeninOederquart,OldendorfundFreiburgbesondersvielan.Derhohe

WerthängtvermutlichmitdergeringenEinwohnerzahldieser(Samt-)Gemein-

denzusammen.DieAbbildunglässtkeineSchlüssedarüberzu,obsichdieZahl

derVeranstaltungenpro1000EinwohnerüberdieJahreerhöhthat. InOeder-

quartlagderWert2011beiüber31Veranstaltungenje1000Einwohner.

DieGemeindebüchereienSteinkirchen-GrünendeichundHarsefeldbesitzenseit

2010dasSiegel:«BüchereimitQualitätundSiegel».SieBüchereiSteinkirchen

hataußerdemdasinteraktiveProjekt«BiblioKunst»konzipiert,organisiertund

durchgeführt(mitWorkshopsu.vielKreativitätrundumsThemaLiteratur).Das

ProjektwareineeinmaligeAktionimJahr2013inKooperationmitdenSchulen.

5,647,276,84

12,9612,09

9,952,492,43

0,15

0,820,710,54

0,09

1,642,18

17,3516,6

8,3615,32

3110,47

12,769,83

7,95

2,251,432,65

4,614,24

3,09

10,89

1,211,40

0,24

3,22

1,010,840,59

6,94

7,31

0,640,54

2,994,39

2,46

h non-formale und informelle bildung

Abbildung H4.4.5: Medien pro Einwohner nach Bibliothek und Jahr

Wischhafen,Gemeindebücherei

Steinkirchen,Gemeindebücherei

Stade-B.GB,OrtsteilbüchereiBützfleth

StadeStB

StadeGB,Kath.Öff.BibliothekHeiligGeist

StadeGB,Ev.Jugend-u.Gemeindebücherei derMarkuskirche

OldendorfKrsStadeGB

OederquartGB,Volksbücherei

Jork,Gemeindebücherei

Himmelpforten,Gemeindebücherei

HarsefeldStB,Friedrich-Huth-Bücherei

Freiburg/EGB,Flecken-Bücherei

FredenbeckGB,ÖffentlicheBibliothek

FredenbeckGB,Ev.ÖffentlicheBücherstube

DrochtersenGB,Gemeindebücherei

BuxtehudeStB

BuxtehudeKrsKrkhs

Balje,Gemeindebücherei

Apensen,Gemeindebücherei

2010 2011 2012

Quelle:www.Bibliotheksstatistik.de,hbz(2014)

GemessenanderAnzahlderMedienproEinwohnerhatdieGemeindebibliothek

in Freiburgdie besteVersorgungsquote.DieBibliothek imElbeklinikumHan-

sestadt Buxtehude ist eine reine Patientenbibliothek und verfügt daher über

keinensogroßenBestand.

In Buxtehude, Drochtersen, Himmelpforten und Oldendorf ist die Quote seit

2010rückläufig.GemessenanderAnzahlderMedienproEinwohnersinddie

VolksbüchereiinOederquartunddieFriedrich-Huth-BüchereiinHarsefeldbeson-

dersstarkgewachsen.

BibliothekenbietenauchVeranstaltungenan.DiefolgendeAbbildungzeigtdie

AnzahlderVeranstaltungenpro1000Einwohner.

GemessenanderAnzahlder

MedienproEinwohnerhatdie

GemeindebibliothekinFreiburg

diebesteVersorgungsquote.

0,890,81

0,772,03

1,941,83

0,790,73

0,07

1,50

0,11

0,520,51

0,870,76

1,77

1,701,59

1,511,301,321,29

11,071,06

1,311,241,25

3,713,313,43

1,211,17

0,53

0,930,950,90

1,681,731,84

1,581,621,60

0,05

2,682,72

1,191,171,17

h non-formale und informelle bildung

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228 229

plattdeutschunddieRegionimunterrichtIm Rahmen seiner Förderung der niederdeutschen Sprache richtet der Land-

schaftsverbandStadejeweilsallezweiJahredenPlattdeutschen Lesewettbewerb

unddasNiederdeutsche Schultheatertreffen aus.BeideAngeboterichtensichan

dieJahrgänge3-12allerallgemeinbildendenSchulen.

JährlichwirddasplattdeutscheJugendtheaterseminarDe Wellenbrekerangebo-

ten,andemJugendlichezwischen12und18Jahrenteilnehmenkönnen.

Die «kleine Landeskunde» des Elbe-Weser-Dreiecks, 2013 veröffentlicht vom

LandschaftsverbandStade,beschreibtinelfthematischenKapiteln«Landund

Leute»zwischenElbeundWeser,wobeijeweilsnebenderGeschichteauchdie

Gegenwartbehandeltbzw.von ihrausgegangenwird.Nebenanschaulichge-

schriebenenkurzenSachtextenenthältdieLandeskundezahlreicheAbbildungen

undKarten.Siestelltu.v.a.SehenswürdigkeitenundLernortederRegionvor

(«Kiekmol!»), dazu Institutionen, historische «Lebensbilder» und «Menschen

heute».DieseneuekleineLandeskunde,dieauchimBuchhandelerhältlichist,

erhalten allgemeinbildende Schulen in Klassensätzen bzw.Arbeitsexemplaren

kostenloszurVerfügung.DazuwerdensukzessiveArbeitsblätterundUnterrichts-

materialienzurLandeskundefürdenEinsatzimFachunterrichterstellt.

h non-formale und informelle bildung

H.5AußerdembietetsieAktionenzumWelttagdesBuchesanunderhieltimJahr

2012denBibliothekspreisfürKleineBibliothekenderVH-Stiftung.

ElfBibliothekenbeteiligensichamProgramm«Lesestart–DreiMeilensteinefür

dasLesen»DiesisteinProgrammzurSprach-undLeseförderung,dassichschon

andie Jüngstenrichtet.EswirdvomBundesministeriumfürBildungundFor-

schungfinanziertundvonderStiftungLesendurchgeführt.DieStadtbibliothek

BuxtehudenimmtregelmäßigandemLeseförderprojektfür11-14jährige«Julius

Club»teil.EswirdseitachtJahrenjeweilsindenSommerferiendurchgeführt.

EsgibtdarüberhinausimLandkreiszweiliterarischeKrabbelgruppen,sechsBilder-

buchkinos,dreiAusgabenderBücherkiste,dreiBibliothekenbietenFührungenan.

DarüberhinausgibteseinBücher-Cafe,eineTauschbörse,TeilnahmeamFeri-

enspaß,dasAngeboteinerLesenacht,Konzerte/Kabarett/Theater, Filmabende,

BücherpartysundVorträge.

DieBibliothekdesLandschaftsverbandesStadehältalswissenschaftlicheFach-

bibliothekeinAngebotfürallgemeinbildendeSchulen,fürdenVorschulbereich

unddieErwachsenenbildungvor:

DiePlattdüütschSchatzkist,eineaktuelleplattdeutscheMedienkiste,derennach

AlterundKompetenzenausgerichtetezwanzigThemenkisteneinzelnentleihbar

sindunddieimFachunterrichtsowieinAGsundProjektenzumEinsatzkommen.

FüralleJahrgängederallgemeinbildendenSchulengibteseinAngebotzuPro-

jekten im Bereich Buchwissenschaft, Historische Schulbibliotheken sowie zur

Informationskompetenz.

ZurInformationüberdieBibliothekenderRegionundihrerBeständestehendas

BibliotheksportalLeseortedesLandschaftsverbandesundderRegionalkatalog

Elbe-WeserzurVerfügung.

DieregionalwissenschaftlichePräsenzbibliothekstehtmitüber5.000Medien

derÖffentlichkeitzurVerfügung,unterstütztdieLiteraturrecherchezuallenThe-

menmitregionalemBezugundgibtentsprechendeHilfestellungbeiFach-und

Seminararbeiten.

AußerdemgibtesfürSchülerundStudentendieMöglichkeit,einPraktikumin

derBibliothekdesLandschaftsverbandeszuabsolvieren.

Empfehlungen:• DasAngebotderBibliothekensolltefürdieüber60-jährigeBevölkerungbekann-

tergemachtwerden.VorallemdurchdieZunehmendeVerfügbarkeitvonHörbü-

chernkönntedieseNutzgruppevondenAngebotenderBibliothekenprofitieren.

• DaBibliothekenvorallemfürKindereinbreitesSpektrumlesenswerterund

altersgerechter Literatur bereitstellen und dafür kaum Gebühren anfallen,

solltedieAnzahlderKinderunterzwölfandenEntleihernnochweiterge-

steigertwerden.

• DieöffentlichenBibliothekenderBildungsregionkönntensichanderGanz-

tagsgestaltungandenSchulenderBildungsregionbeteiligen,indemsieLek-

türenzurVerfügungstellenoderLeseclubsanbieten.

h non-formale und informelle bildung

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230 231

tatsächlich fortgeschrieben werden sollten (Kerndaten) und welche zwar ein

einmaliginteressantesAngebotdargestellthaben,aberfüreineFortschreibung

entbehrlicherscheinen.

Weiterhin sollte diskutiert werden, inwieweit Informationen über die Bedarfe

einzelnerBevölkerungsgruppen,derWirtschaftoderderBildungsträgerimHin-

blickaufdieWeiterentwicklungderBildungsregionnotwendigsind.Diesekön-

nenimRahmenvonthemenspezifischenDatenerhebungenerfasstwerden.Da

solche Erhebungen in der Regel individualdatenbasiert und somit aufwändig

sind,solltedasEntscheidungskriteriumdafürdieUmsetzungderBildungsstrate-

giesein.SchließlichsollteauchGegenstandderDiskussionsein,welcheDaten

im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Bildungsregion nach Städten und

Gemeindendifferenziertwerdensollten.

i ausblick

MitdemzweitenBildungsberichtfürdenLandkreisStadeliegenGrunddatender

formalenundnon-formalenBildungfüralleBildungsbereichedeslebenslangen

Lernensvor.SiekönnenzumeinenvondenAkteurenderBildungsregionge-

nutztwerden,umHandlungsbedarfezuerkennenundEntscheidungeninihrem

jeweiligenZuständigkeitsbereichzubegründenundzuüberprüfen.Erbietetda-

rüberhinaus-datenbasiert–einenÜberblicküberdieBildungsregionLandkreis

StadeundschafftTransparenz.

FürdieZusammenarbeitinderBildungsregionundzurUmsetzungderBildungs-

strategie stellt der Bildungsbericht eineGrundlage für dieweitere inhaltliche

Diskussiondar.Datenbefundeund insbesonderedie imVergleich zumersten

Bildungsbericht erstmals enthaltenen Handlungsempfehlungen sollten nun in

einem folgendenSchritt vondenAkteurenerörtertwerden,umggf. zu steu-

erungsrelevanten Entscheidungen zu führen. Die Kreisverwaltung übernimmt

dabei die Koordination und Prozessbegleitung. Das zukünftige Bildungsbüro

schafftdafürdenorganisatorischenRahmen,initiiertundkoordiniertthemenbe-

zogeneNetzwerke,führtBildungskonferenzendurchundführt–sehrfokussiert

–Projektedurch.DieUmsetzung(aller)Handlungsempfehlungenodersichaus

der Diskussion des Bildungsberichts ergebenderMaßnahmen undAktivitäten

liegtallerdingsnichtinersterLiniebeiderKreisverwaltung.

UmEntwicklungenindenausgewiesenenBildungsbereichenzuerkennen,soll

dieBildungsberichterstattungzukünftigallefünfJahrefortgeschriebenwerden.

WährendinderProjektphase«LernenvorOrt»dieBildungsberichterstattungals

neuesAngebotaufgebautwurdeunddieDatendieBasisfürdieDiskussionbil-

denmitdemZiel,SteuerungsentscheidungenzubegründenunddenAnstoßfür

abgestimmtesHandelnzugeben,werdenzukünftignebenderFortschreibung

derDatenvertieftethematischeAnalysenausderUmsetzungderBildungsstra-

tegieimVordergrundstehen.HinsichtlichderFortschreibungsollteimLichteder

DiskussionderkommendenMonateauchkritischerörtertwerden,welcheDaten

III

AuSBLICk

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232 233

Governance-Regimenu.a.amBeispieldermanagerialenUmsteuerungdeseng-

lischenSchulsystems inderThatcher-Ärauntersucht,beiderAußensteuerung

durchsubstantielleZielvorgaben,dieHierarchisierungschulinternerSteuerung

unddieErhöhungdesKonkurrenzdrucksdurchdieEtablierungvonQuasi-Märk-

tenkombiniertwurden.WeitereStudienbeschäftigensichmitderKooperation

von Staat und Schule im Spannungsfeld von Hierarchie undAutonomie, mit

derSteuerungderHochschulezwischenstaatlicherRegulierung,akademischer

Selbstverwaltungund leistungsorientiertemNewPublicManagementoderder

Re-KontextualisierungverordneterSchulautonomiedurchLehrkräfte.

(Quelle:: Springer Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort:

Educational Governance, online im Internet: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/

Archiv/596505884/educational-governance-v2.html)

Lernen,dasüblicherweiseineinerBildungs-oderAusbildungseinrichtungstattfin-

det,(inBezugaufLernziele,LernzeitenoderLernförderung)strukturiertistundzur

Zertifizierungführt(EuropäischeKommission2001,S.33zitiertnachDIPF2012)

DerSprachförderunterrichtfindetwährenddesnormalenUnterrichts innerhalb

derKlassestatt.

Lernen,dasimAlltag,amArbeitsplatz,imFamilienkreisoderinderFreizeitstatt-

findet.Esist(inBezugaufLernziele,LernzeitoderLernförderung)nichtstruk-

turiertundführtüblicherweisenichtzurZertifizierung(EuropäischeKommission

2001,zitiertnachDIPF2012).

DasMiteinbezogensein;gleichberechtigteTeilhabeanetwas;gemeinsameEr-

ziehung behinderter und nicht behinderter Kinder in Kindertagesstätten und

(Regel-)Schulen.

EingliederungineingrößeresGanzes

Kindergarten,indemKindermitundohneBehinderunggemeinsamineiner

Gruppebetreutwerden.

UmdieArbeitsmarktintegrationvonErwachsenenmitMigrationshintergrundzu

verbessern,hatdasBundesministeriumfürArbeitundSoziales(BMAS)2005das

bundesweiteNetzwerk«IntegrationdurchQualifizierung»(IQ)insLebengerufen.

DasNetzwerkhatInstrumente,HandlungsempfehlungensowieBeratungs-und

Qualifizierungskonzepteentwickeltunderprobt.Umdieseflächendeckendum-

zusetzenundinRegelangebotenzuverankern,hatdasBMAS2011gemeinsam

mitdemBundesministeriumfürBildungundForschung(BMBF)undderBundes-

agenturfürArbeit(BA)dasFörderprogramm«IntegrationdurchQualifizierung-

IQ»initiiert,welchesaufBundesebeneundregional(seitMitte2011)durchLan-

desnetzwerkeaktivist.DiesesetzenInstrumente,Handlungsempfehlungenund

KonzepteindiePraxisumundvernetzensichmitweiterenArbeitsmarktakteuren

FormaleBildung,formalesLernen

klassenimmanent

InformelleBildung,informellesLernen

Inklusion

Integration

Integrationskindergarten

IQ-Netzwerk

glossar

ErwerbstätigeMenschen,diesichfortbildenmöchten,könnensichdabeifinanziell

unterstützenlassen.UnterbestimmtenVoraussetzungenübernimmtderStaatdie

HälftederanfallendenKostenfürFortbildungskurseundPrüfungen–biszu500€.

EineVoraussetzungisteinegezielteBeratung,dievonanerkanntenBeratungsstel-

lendurchgeführtwird.IneinemindividuellenBeratungsgesprächwerdendieper-

sönlichenVoraussetzungen,dasgenaueWeiterbildungszielunddieAnforderungen

andieWeiterbildungbesprochen.WennbestimmteKriterienerfülltsind,erhalten

dieInteressenteneinenGutschein,densiebeimWeiterbildungsanbieterabgeben.

Quelle und nähere Informationen unter: www.bildungspraemie.info

BrücheimÜbergangentstehen,wennsichLern-undEntwicklungsprozessebeim

KinddurchfehlendeKooperationsstrukturennichtnahtlosaneinanderanreihen

könnenundsichsomithemmendaufdieEntwicklungdesKindesauswirken.

BeschreibungderBevölkerungsbewegungen,z.B.GeburtenundSterbefälle,Zu-

zügeundWegzüge.

IndenkommendenJahrenwirdsichdieBevölkerungszahlinderBundesrepublik

insgesamtverringern.DabeinimmtderAnteilderjenigenBevölkerungüber60

JahrenzuundesverringertsichdieBevölkerungimAlterzwischen0und40

Jahren.SomitwerdenwenigerMenschenimerwerbsfähigenAltersein.

1.DieLenkung/BeeinflussungvonStrukturenundProzessenderBildungdurch

eineGesellschaft,einenStaat,eineinternationaleGemeinschaft.UnterdenBe-

griff Educational Governance fallen die Handlungsstrukturen eines Bildungs-

systems,indenenProzesseundMaßnahmenvonAkteurenumgesetztwerden

(kollektive Regelung gesellschaftlicher Sachverhalte im Bereich Bildung). Das

Governance-KonzeptisteinjüngererAnsatzindersozialwissenschaftlichenFor-

schungzurModernisierungundSteuerungsozialerSysteme,mitdemZielder

EtablierungnachhaltigerWirksamkeitundQualität.

2.Merkmale:a)ZuEducationalGovernancegehörensowohlFormeninstitutio-

nalisierter zivilgesellschaftlicherSelbstregulierungalsauchdasZusammenwir-

ken staatlicher sowie zivilgesellschaftlicher und marktlicherAkteure als auch

das hoheitliche Handeln staatlicherAkteure. Aus analytischer Sicht wird der

Governance-Begriff als Oberbegriff aller sozialen Handlungskoordination ge-

nutzt und ist in diesem Sinne ein Gegenbegriff zu hierarchischer Steuerung,

in der einem einzelnenAkteur die Macht zur Steuerung zugeschrieben wird.

b)DasKonzeptstütztsichaufdieBeobachtung,dassdievonmodernen,internatio-

nalvernetztenGesellschaftenaufgeworfenenbildungsbezogenenProblemehäu-

figQuerschnittsproblemesind,diebereichsübergreifendeKooperationerfordern.

c)DerBegriffGovernancekommtursprünglichausderPolitikwissenschaft,istvon

dortindieVerwaltungslehreeingewandert,etwaalsNewPublicManagementbzw.als

NeuesSteuerungsmodellundwirdneuerdingsauchindenBildungswissenschaften

verwendet,umdieSteuerungbildungspolitischerZusammenhängezuanalysieren.

d) In der international vergleichenden Forschung wurde die Etablierung von

EducationalGovernance

Bildungsprämie

Brüche

Demografie

DemografischeEntwicklung

glossar

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234 235

Reglementiertbedeutet,dassdieAusübungdesjeweiligenBerufesdurcheigene

Gesetzegeregeltist.SoistauchdasAnerkennungsverfahrengesetzlichfestge-

legtundbedarfderAnerkennungdurcheineBehördeodereinenBerufsverband,

umihninDeutschlandausübenzudürfen.BeispielefürreglementierteBerufe:

AkademischenHeilberufe(z.B.Arzt),Lehrer/in;Sozialpädagoge/in;Ingenieur/in;

Jurist/in;Architekt/in

Quelle und nähere Informationen unter: www.berufliche-anerkennung.de

Ein politisch-soziologischer Begriff, der auf die dauerhaften, grundlegenden

Wirkungszusammenhänge einer Gesellschaft verweist, in die die Individuen

eingebunden sind (Familien-, Bildungs-, Wirtschafts-, Vermögens-, Bevölke-

rungsstrukturetc.)unddieaufdieindividuellen(persönlichen)undkollektiven

Verhaltensmöglichkeiten(Verein,Parteietc.)förderndoderbegrenzendeinwir-

ken.DiemoderneS.-AnalysegehtvoneinerrelativenUnabhängigkeitderein-

zelnengesellschaftlichenTeilbereicheausundunterscheidetdahereineVielzahl

sozialstruktureller Merkmale (Schichtung, Mobilität, Technologisierung,Werte-

wandeletc.).

Zum Übergangssystem zählen nach der Definition des Nationalen Bildungsbe-

richts2006«(Aus-)Bildungsangebote,dieunterhalbeinerqualifiziertenBerufs-

ausbildung liegen bzw. zu keinemanerkanntenAusbildungsabschluss führen,

sondernaufeineVerbesserungderindividuellenKompetenzenvonJugendlichen

zurAufnahme einerAusbildung oder Beschäftigung zielen und zum Teil das

NachholeneinesAllgemeinbildendenSchulabschlussesermöglichen».«Hierun-

terfallenauchteilqualifizierendeAngebote,dieaufeineanschließendeAusbil-

dungalserstes JahrangerechnetwerdenkönnenoderdieVoraussetzungzur

Aufnahme einer vollqualifizierendenAusbildung sind», ergänzt der Nationale

Bildungsbericht2008(AutorengruppeBildungsberichterstattung2008)

DerZensus2011hatdasZiel,einemöglichstgenaueMomentaufnahmevonBa-

sisdatenzurBevölkerung,zurErwerbstätigkeitundzurWohnsituationzuliefern.

StichtagdieserMomentaufnahmewarder9.Mai2011.DasBesondereanden

Zensusergebnissenist,dasssiesehrkleinräumigeAuswertungenermöglichen.

DennderZensus2011stelltnichtnurfürBundundLänder,Regierungsbezirke

undKreise,sondernauchfürKommunenaussagekräftigePlanungsdatenbereit.

DerZensus2011basiertaufeinerStichprobe,d.h.dassnichtjede/rEinwohner/in

Deutschlandsbefragtwurde,sondernnurguteinDrittel.Aufgrundvonstatisti-

schenMethodenkannaberdaraufgeschlossenwerden,dasssichdieVerteilung

inderStichprobemitderVerteilung inder gesamtenBevölkerung (Grundge-

samtheit) deckt.Dasbedeutet, dassdie Ergebnisse (Merkmalsverteilung) der

Stichprobesignifikantundnichtzufälligsind.DerLandkreisStadelegtfürseine

PlanungdieErgebnissedesZensus2011zuGrunde.

ReglementierteBerufe

Sozialstruktur

Übergangssystem

Zensus

glossar

«vorOrt».Seit2013wirddasNetzwerkumzusätzlicheProjekteergänzt.

Quelle und nähere Informationen unter: www.netzwerk-iq.de

MitdemProgramm«IWiN–IndividuelleWeiterbildunginNiedersachsen»fördert

das LandNiedersachsen dieWeiterbildung von Beschäftigten in kleinen und

mittlerenUnternehmen(KMU).Hierzuwerdennochbiszum31.12.2014Zuschüs-

seausMittelndesEuropäischenSozialfonds(ESF)unddesLandesNiedersach-

sengezahlt.

DurchdieFörderungsollensichdieniedersächsischenKMUundderenMitar-

beiter/innenweiterentwickeln,umsichdenneuenHerausforderungendersich

ständigänderndenMärktestellenzukönnen.

FürdieBeratungundAntragstellungderKMUwurden inganzNiedersachsen

regionaleAnlaufstelleneingerichtet,diedenantragstellendenUnternehmenmit

RatundTatzurSeitestehen.

Quelle und nähere Informationen unter: www.iwin-niedersachsen.de

KleineundMittelständischeUnternehmen

Der Begriff Literacy hat keine exakte deutsche Entsprechung. Literacy ist ein

SammelbegrifffüralleKompetenzen,dieeseinemMenschenermöglichen,sich

mitSchriftspracheauseinanderzusetzen.DazugehörennebenLese-undSchreib-

fähigkeitinsbesondereText–undSinnverständnis,ErfahrungenmitLese-und

Erzählkulturen,sowieFreudeundVertrautheitimUmgangmitLiteratur.

AlsPersonenmitMigrationshintergrundwerdenallezugewandertenundnicht

zugewandertenAusländer/-innensowieallenach1955aufdasheutigeGebiet

derBundesrepublikDeutschlandzugewandertenDeutschenundalleDeutschen

mit zumindest einem nach 1955 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik

DeutschlandzugewandertenElternteildefiniert.Ausländer/-innensindPersonen,

dienichtdiedeutscheStaatsangehörigkeitbesitzen.

AbkürzungfürMathematik,Informatik,NaturwissenschaftenundTechnik

SekundarabschlussI–RealschulabschlussundErweiterterSekundarabschlussI

Nicht-ZusammenpassenvonAngebotundNachfrage inBezugaufdenAusbil-

dungsort sowiedieQualifikationderAusbildungsbewerber/innen ineinzelnen

Berufsbereichen.

Lernen,dasnichtinBildungs-oderBerufsbildungseinrichtungenstattfindetund

üblicherweisenichtzurZertifizierung führt.Gleichwohl istessystematisch (in

BezugaufLernziele,LerndauerundLernmittel)(EuropäischeKommission2001,

zitiertnachDIPF2012).

IwiN

IQ-Netzwerk

kMu

Literacy

Migrationshintergrund

Non-formaleBildung,non-formalesLernen

Mismatch

MittlererBildungsabschluss

MINT

glossar

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236 237

60 Abb.C5.2 AnteilderKindermitMigrationshintergrundandeninKindertagesstättenundTagespflegestellen

betreutenKinderimLandkreisStade

61 Abb.C5.3 KindermitundohneMigrationshintergrundinKindertagesstättenundTagespflegestellenim

LandkreisStade2011

64 Abb.C7.1 GemeinsamesBildungsverständniszwischenKindertageseinrichtungundGrundschule

64 Abb.C7.2 BegegnungsveranstaltungenimÜbergangKita–Grundschule

69 Abb.C8.1 AnzahlderkooperierendenKindertageseinrichtungenproGrundschule

70 Abb.C8.2 OrtderSprachförderung

75 Abb.D AllgemeinbildendeSchulen,berufsbildendeSchulenundHochschulenimLandkreisStadenach

StandortundSchulform

77 Abb.D1 EntwicklungderSchülerzahlenandenallgemeinbildendenSchulenimLandkreisStade,Schuljahr

2005/2006–2012/2013

78 Abb.D1.1 EntwicklungderSchülerzahlennachSchulformenimLandkreisStadeSchuljahr2005/2006–

2013/2014

80 Abb.D1.2 QuotederFörderschüler/innenanallenSchülernimLandkreisStadenachSchuljahr

80 Abb.D1.3 ZahlderNeueintritteindieGrundschulenimLandkreisStade

82 Abb.D2.1 QuotenfrüheingeschulterKinder,LandkreisStadeundNiedersachsen

82 Abb.D2.2 QuotenzurückgestellterKinder,LandkreisStadeundNiedersachsen

83 Abb.D2.3 QuotenspäteingeschulterKinderLandkreisStadeundNiedersachsen

84 Abb.D3 ÜbergangvonderGrundschuleaufweiterführendeSchulenimLandkreisStade,AnteilSchüler/

inneninProzent

85 Abb.D3.1 QuotederÜbergängevondenallgemeinbildendenSchulenanFörderschulenimLandkreisStade

nachSchuljahrundSchulform

86 Abb.D3.1.1 QuotederÜbergängevondenallgemeinbildendenSchulenanFörderschulenimLandkreisStade

undinNiedersachsennachSchuljahr

86 Abb.D3.1.2 QuotederÜbergängevondenallgemeinbildendenSchulenanFörderschulenimLandkreisStade

undinNiedersachsennachSchuljahrundGeschlecht

87 Abb.D3.1.3 QuotederÜbergängevonFörderschulenanallgemeinbildendeSchulennachSchuljahr

87 Abb.D3.2 SchulformwechselinderSekundarstufeI(7.-9.Klasse),LandkreisStadeundNiedersachsen,

AnteilSchüler/inneninProzent

90 Abb.D4.1 HerkunftsländerdergefördertenSchüler/innen

90 Abb.D4.2 GeförderteSchüler/innenimSchuljahr

91 Abb.D4.3 SchulformdergefördertenSchüler/innen

92 Abb.D5.1 VerteilungderAbschlüsseandenallgemeinbildendenSchulenimLandkreisStade,2000-2012

inProzent

92 Abb.D5.2 VerteilungderAbschlüssenachArtdesAbschlussesanallgemeinbildendenSchulenimLandkreis

StadeundNiedersachsen2011und2012inProzent

93 Abb.D5.3 AllgemeinbildendeSchulabschlüssenachArtdesAbschlusses2010-2012

94 Abb.D5.4 Schüler/innenmit(Fach)Hochschulreife/AbituranallgemeinbildendenundberufsbildendenSchulen

insgesamtimLandkreisStadeundNiedersachsen,2010-2012,absolutundAnteilanallenSchüler/

innenimAbschlussjahrganginProzent

94 Abb.D5.5 Quote(Fach)Hochschulreife/AbituranallgemeinbildendenundberufsbildendenSchuleninsgesamt

imLandkreisStadeundinNiedersachsen,2010-2012

95 Abb.D5.6 AnteilederAbschlüssenachallgemeinbildenderundberufsbildenderSchule2010-2012im

LandkreisStade

12 Abb.I.II BildungshausundBildungsstrategie

24 Abb.A3.1 BevölkerungnachSamtgemeinde,Gemeinde,Stadt

25 Abb.A3.2 BevölkerungimLandkreisStade,insgesamt,nachGeschlecht,

Anteilnicht-deutscheBevölkerung2002-2011

26 Abb.A3.3 BevölkerungmitundohneMigrationshintergrundimLKStadeundinNiedersachseninsgesamt

undnachAltersgruppeninProzent

27 Abb.3.4 BevölkerungsentwicklungimLandkreisStade

30 Abb.A4.1 SozialversicherungspflichtigBeschäftigtenachWirtschaftsabschnitten2012LandkreisStadeund

NiedersachseninProzent

30 Abb.A4.2 Beschäftigungsentwicklungseit2000inProzent

31 Abb.A5.1 ArbeitslosenquoteimVergleich,Dezember-Werte,LandkreisStade,Niedersachsen

2011-2013inProzent

32 Abb.A5.2 Arbeitslosenquoteder15-bisunter25-JährigenbezogenaufallezivilenErwerbspersonenim

LandkreisStadeundinNiedersachsen2011-2013

32 Abb.5.3 ArbeitsloseinderAltersgruppe15bisunter25nachSchulabschluss,SGBIII

33 Abb.A5.4 ArbeitsloseinderAltersgruppe15bisunter25,Berufsausbildung,SGBIIIinProzent

34 Abb.A5.5 ArbeitsloseinderAltersgruppe15bisunter25nachSchulabschluss,SGBIIinProzent

34 Abb.A5.6 ArbeitsloseinderAltersgruppe15bisunter25nachBerufsausbildung,SGBIIinProzent

35 Abb.A5.7 SGBII-Empfänger/innen2013GemeindeninProzentbezogenaufdieabsoluteBevölkerungder

Samtgemeinden/Städte

37 Abb.A5.8 LeistungenausdemBildungs-undTeilhabepaket,RechtsgebietSGB-,§6bBKGG-Berechtigte,

2011-9/2013

38 Abb.A5.9 LeistungenausdemBildungs-undTeilhabepaket,RechtskreisSGBXII,2012-9/2013

38 Abb.A5.10 LeistungenausdemBildungs-undTeilhabepaket,RechtskreisAsylbLG,2012-10/2013

39 Abb.A5.11 BruttoinlandsproduktjeErwerbstätigeminEUR,2005-2011,LandkreisStadeundNiedersachsen

44 Abb.B1 AnzahlformalerBildungseinrichtungenimLandkreisStade

45 Abb.B2.1.1 HöchsterallgemeinbildenderSchulabschlussimLandkreisStadeundinNiedersachseninProzent

46 Abb.B2.1.2 VerteilungdeshöchstenallgemeinbildendenSchulabschlussesnachausgewähltenAltersgruppen,

LandkreisStadeundNiedersachseninProzentderAltersbevölkerung

47 Abb.B2.2 HöchsterberuflicherAbschlussimLandkreisStadeundinNiedersachsen,inProzent

52 Abb.C1.1 TrägerstrukturderKindertageseinrichtungenimLandkreisStade

53 Abb.C1.1.1 AnzahlderKindertageseinrichtungenimLandkreisStade

54 Abb.C1.1.2 PersoneninKindertageseinrichtungennachAlter,LandkreisStade

54 Abb.C2.1 AnzahlderPlätzeinKindertageseinrichtungen,LandkreisStade

55 Abb.C2.2 BesuchsquotenfürKinderinKindertageseinrichtungennachAlter,LandkreisStadeund

Niedersachsen,2009und2011

56 Abb.C2.3 KinderinKindertageseinrichtungennachBetreuungsumpfangundAlter,LandkreisStadeund

Niedersachsen

56 Abb.C2.4 BetreuungsumfangfürKinderinKindertageseinrichtungennachAlter,LandkreisStadeund

Niedersachsen,AnteilinProzent

57 Abb.C3.1 PersoneninKindertagespflegenachAlter,LandkreisStade

58 Abb.C3.2 KinderinKindertagespflegenachAlter,LandkreisStade

59 Abb.C3.3 KinderinKindertagespflegenachBetreuungsumfangundAlter,LandkreisStadeundNiedersachsen

60 Abb.C5.1 KinderinKindertageseinrichtungenmitmind.einemElternteilausländischerHerkunftinProzent,

LandkreisStadeundNiedersachsen

abbildungsverzeichnis abbildungsverzeichnis

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238 239

143 Abb.E2.3.7 NeueintritteweiblicherSchülernachTeilbereichendesBerufsbildungssystems,2010-2012,Angabe

inProzentderGesamtschülerzahl

144 Abb.E2.3.8 NeueintrittenichtdeutscherSchüler/innenindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStadenach

TeilbereichendesBerufsbildungssystems,2010-2012,AngabeinProzentderGesamtschülerzahl

145 Abb.E2.3.9 NeueingetreteneSchüler/innenausallgemeinbildendenSchulen2006/2007–2012/2013,

LandkreisStade

145 Abb.E2.2.10 NeueingetreteneSchüler/innenausallgemeinbildendenSchulennachArtdesAbschlusses

2006/2007-2012/2013,LandkreisStade,AngabeinProzent

147 Abb.E2.4.1 VerteilungderAbschlüsseanberufsbildendenSchulenimLandkreisStade,2009/2010-2011/2012

147 Abb.E2.4.2 VerteilungderAbschlüsseandenberufsbildendenSchulenimLandkreisStade2009/2010-

2011/2012,AnteilinProzent

148 Abb.E2.4.3 VergleichderVerteilungderAbschlüsseandenberufsbildendenSchulenimLandkreisStadeund

Niedersachsen,Schuljahr2009/2010-2011/2012,AngabeinProzent

149 Abb.E2.4.4 VerteilungderanberufsbildendenSchulenerworbenenschulischenAbschlüsse,LandkreisStade,

2009/2010-2011/2012,AnteileinProzent

152 Abb.E3.1.1 AuszubildendeimLandkreisStadenachAusbildungsbereichen2008-2013

152 Abb.E3.1.2 VerteilungderAuszubildendenimLandkreisStadenachAusbildungsbereichen,2012inProzent

153 Abb.E.1.3 VerteilungderweiblichenAuszubildendenimLandkreisStade2012nachAusbildungsbereichen,

AnteileinProzent

154 Abb.E3.1.4 AuszubildendeimLandkreisStadenachBerufsgruppen

154 Abb.E3.1.5 AuszubildendeinaußerbetrieblicherAusbildungimAgenturbezirkStade2009-2012

156 Abb.E3.2.1 NeuabschlüssevonAusbildungsverträgenimLandkreisStadenachZuständigkeitsbereichen

ausgewählterKammern,2011-2013

157 Abb.E.3.3 VertragsauflösungsquotenachdemSchichtmodellnachAusbildungsbereichen2010-2012,

LandkreisStadeundNiedersachsen

158 Abb.E3.4 VerteilungderbestehendenSchulabschlüssebeiEintrittindiedualeAusbildungimLandkreis

StadeundNiedersachsen,2009/2010-2012/2013,inProzent

159 Abb.E3.5.1 AusbildungsbewerberproAusbildungsstelleimArbeitsagenturbezirkStadeundinNiedersachsen,

2008/2009-2012/2013

160 Abb.E3.5.2 Aus-undeinpendelndeAuszubildendeimLandkreisStade

160 Abb.E3.6 BestandeneAbschlussprüfungenvonangemeldetenPrüfungenimLandkreisStadenach

ZuständigkeitsbereichenausgewählterKammerninProzent

162 Abb.E4.1 SchülerzahlenimÜbergangssystemderberufsbildendenSchulenimLandkreisStade,2009/2010-

2012/2013

170 Abb.E4.4.1.1 BerufsvorbereitendeBildungsmaßnahmenderAgenturfürArbeit,AgenturbezirkStade,Teilnehmer/

innen2012

171 Abb.E4.4.1.2 BerufsvorbereitendeMaßnahmenderAgenturfürArbeit,AgenturbezirkStade,Eingliederungsbilanz

gesamt2012

172 Abb.E4.4.2 Teilnehmer/innenderEinstiegsqualifizierungderAgenturfürArbeit,AgenturbezirkStade,2009-2012

177 Abb.F1 Studierendenzahlenderhs21,WS2009/2010-Ws2013/2014nachFächergruppen

178 Abb.F2 StudierendenzahlenderPFHCampusStade,Ws200972010-2013/2014,nachFächergruppen

179 Abb.F3 StudierendeimLandkreisStade,weiblich,nichtdeutsch

179 Abb.F4 StudierendenachFächergruppen

179 Abb.F5 StudierendenachFächergruppeninProzent

180 Abb.F6 StudierendederIngenieurwissenschaften,Anteilweiblich

97 Abb.D6.1 SchulenmitundohneGanztagsangeboteimLandkreisStade

104 Abb.MINT1 Teilnehmer/innenundteilnehmendeKindertageseinrichtungenanFortbildungendes

«HausderkleinenForscher»2010-2013

105 Abb.MINT2 Teilnehmer/innenanFortbildungendes«HausderkleinenForscher»2010-2013nachArtder

Fortbildung

106 Abb.MINT3 Teilnehmer/innenanFortbildungendes"HausderkleinenForscher"fürGrundschulen,2012-2013

nachArtdeFortbildung

107 Abb.MINT4 Teilnehmer/innenanExperimentier-AGsanGrundschulen,Schuljahr2009/2010-2013/2014

108 Abb.MINT5 AnteilMädcheninExperimentier-AGsinGrundschulen,Schuljahr2009/2010-2013/2014

108 Abb.MINT6 KlassenkisteninGrundschulen

109 Abb.MINT7 Experimentier-AGsinderSekundarstufeI,Schuljahr2009/2010-2013/2014

110 Abb.MINT8 AnteilMädcheninExperimentier-AGsinderSekundarstufeI,Schuljahr2009/2010-2013/2014

111 Abb.MINT9 Teilnehmer/innenderHerbstakademie

112 Abb.MINT10 ThemenundBetreuer/innenderHerbstakademie

113 Abb.MINT11 Teilnehmer/innenderJunior-Ingenieur-Akademie2011-2013gesamtundMädchen

115 Abb.MINT12 EntwicklungderSchülerzahlenmitMINT-Schwerpunktsetzungim11.Schuljahrgangder

berufsbildendenSchulen,gesamtundweiblich

116 Abb.MINT13 EntwicklungderSchülerzahlen,MINT-SchwerpunktbeimEintrittindieQualifikationsphaseder

gymnasialenOberstufe,gesamtundweiblich

116 Abb.MINT14 EntwicklungdesAnteilsderSchüler/innenmitMINT-SchwerpunktanallenSchüler/inneninder

QualifikationsphasedergymnasialenOberstufe

117 Abb.MINT15 AnteilSchülerinnenanallenSchülernmitnaturwissenschaftlichemSchwerpunktbeimEintrittindie

QualifikationsphasedergymnasialenOberstufe

118 Abb.MINT16 Schüler/innendieeineFH-ReifeoderdasAbituranstrebenbeimEintrittindieQualifikationsphase,

bzw.die11.Klasse

118 Abb.MINT17 AnteilSchüler/innen,dieeineFH-ReifeoderdasAbituranstrebenmitMINT-Schwerpunktanallen

Schüler/innen

119 Abb.MINT18 Teilnehmer/innenderSchüler-Ingenieur-Akademie

121 Abb.MINT19 Studierendederhochschule21nachFächergruppen

121 Abb.MINT20 Hochschulabsolvent/innenderIngenieurwissenschaftenundinsgesamt

122 Abb.MINT21 HochschulschülerforschungsprojekteimLandkreisStade,2011-2012

131 Abb.E2 MöglicheBildungswegemitunterschiedlichenSchulabschlüsseninNiedersachsen

137 Abb.E2.2.2 Schüler/innenandenberufsbildendenSchulenimLandkreisStadenachTeilbereichen,2009/2010-

2012/2013

138 Abb.E2.3.1 NeueintritteindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStade,2009-2012

139 Abb.E2.3.2 NeueintritteindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStadenachTeilbereichendes

Berufsbildungssystems2009-2012

140 Abb.E2.3.3 VerteilungderNeueintritteindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStadenachTeilbereichen

desBerufsbildungssystems,2009-2012inProzent

141 Abb.E2.3.4 VerteilungderNeueintrittenachTeilbereichendesBerufsbildungssystemsimLandkreisStadeund

Niedersachsen,2009-2012inProzent

142 Abb.E2.3.5 NeueintrittenachTeilbereichendesBerufsbildungssystemsimLandkreisStade2010-2012,weiblich,

nichtdeutsch

142 Abb.E2.3.6 NeueintritteweiblicherSchülernachTeilbereichendesBerufsbildungssystems,2010-2012,Angabe

inProzentderGesamtzahlderMädchen

abbildungsverzeichnis abbildungsverzeichnis

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literaturverzeichnis

180 Abb.F7 VerteilungderStudierendenimLandkreisStadenachOrtderErlangungder

HochschulzugangsberechtigunginProzent

181 Abb.F8 Hochschulabsolvent/innenimLandkreisStadenachFächergruppen

187 Abb.G1.1.1 AngebotsstrukturderVolkshochschulen,AnteileKursenachProgrammbereicheninProzent,

2007-2012

187 Abb.G1.1.2 AngebotsstrukturderVolkshochschulen,AnteileUnterrichtsstundennachProgrammbereichen

inProzent,2007-2012

188 Abb.G1.1.3 VerteilungTeilnehmernachAltersgruppeninProzent,2007–2012

189 Abb.G1.1.4 VerteilungderTeilnahmenundUnterrichtsstundenje1.000Einwohner,2007-2012

190 Abb.G1.2.1 EintritteinMaßnahmenzurFörderungderberuflichenWeiterbildungderBundesagenturfürArbeit,

LandkreisStade,2009-2012

190 Abb.G1.2.2 EintritteinMaßnahmenzurFörderungderberuflichenWeiterbildungderBundesagenturfürArbeit,

LandkreisStade,2009-2012,nachGeschlecht

191 Abb.G1.2.3 VerbleibvonTeilnehmernausFörderungderberuflichenWeiterbildunguntersucht6Monatenach

AustritthinsichtlichsozialversicherungspflichtigerBeschäftigungundArbeitslosigkeit

196 Abb.G2.1.1 BildungsberatungimAuftragdesBildungsbüros,LandkreisStade,AlterderberatenenPerson

198 Abb.G2.1.2 FormderBildungsberatungdesBildungsbüros,LandkreisStade

198 Abb.G2.1.3 BildungsberatungimAuftragdesBildungsbüros,LandkreisStade,ThemaderBeratung

201 Abb.G2.2 BildungsberatungimAuftragdesBildungsbüros,LandkreisStade,AlterderRatsuchenden

205 Abb.H1.1 JugendkonferenzenimLandkreisStade2014

206 Abb.H1.2.1.1 JugendraumbestandimLandkreisStade2014

206 Abb.H1.2.1.2 JugendräumeindenSamt-/Einheitsgemeinden2011-2014

208 Abb.H1.2.2.1 BeidenStädtenundGemeindeninderöffentlichenJugendarbeittätigehauptamtlicheFachkräfte,

indenStädtenundGemeindenmitErstwohnsitzgemeldetJuleica-InhaberimLandkreisStade,

Januar2014

209 Abb.H1.2.2.2 BeieinemTrägerderKinder-undJugendarbeitimLandkreisStadeaktivePersonenmitgültiger

Juleica

210 Abb.H1.3.1.1 VomLandkreisgeförderteFerienfahrten,Aus-undFortbildungenfürJugendleiter/innen,2005-2013

211 Abb.H1.3.1.2 SonstigedurchdenLandkreisStadegeförderteMaßnahmen,2005-2013

212 Abb.H1.3.2 AnzahlderFerienspaßangebote,2013

214 Abb.H2.1 Kompetenzen,dieimorganisiertenSporterworbenwerdenkönnen

216 Abb.H2.3 AnzahlneuerworbenerLizenzenfürÜbungsleiterausbildungen,Jahre2012und2013

223 Abb.H4.4.1 AnderBibliotheksstatistikteilnehmendeBibliothekenausdemLandkreisStadeimJahr2012

224 Abb.H4.4.2 AnzahlderMedienallerBibliothekennachJahr(inTausend)

224 Abb.H4.4.3 EntleihernachJahrundAlter

225 Abb.H4.4.4 EntleihungenproEinwohnerimJahr2011

226 Abb.H4.4.5 MedienproEinwohnernachBibliothekundJahr

227 Abb.H4.4.6 Veranstaltungenpro1000EinwohnernachBibliothekundJahr

abbildungsverzeichnis

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Gestaltung: www.einfachschoen-design.de

Bildquellen: Titel [email protected], Sergey [email protected] | S. 5 Land-

kreis Stade | S. 7 Bildungsbüro Landkreis Stade (Schüler-Ingenieur-Akademie) |

S. 10 Bildungsbüro Landkreis Stade (PFH Campus Stade) | S. 10 Bildungsbüro Land-

kreis Stade | S. 15 Bildungsbüro Landkreis Stade (B. Schubert) | S. 40 Bildungs-

büro Landkreis Stade (Kita Villa Kunterbunt) | S. 49 Bildungsbüro Landkreis Sta-

de (Kita Villa Kunterbunt) | S. 71 Bildungsbüro Landkreis Stade (GS Dornbusch) |

S. 49 Bildungsbüro Landkreis Stade (Kita Villa Kunterbunt) | S. 101 Bildungsbüro Land-

kreis Stade (GS Dornbusch – DOW Chemicals) | S. 124 Bildungsbüro Landkreis Stade

(Jobelmann-Schule BBS Stade) | S. 173 Bildungsbüro Landkreis Stade (PFH Campus

Stade) | S. 183 Bildungsbüro Landkreis Stade (Regina Granz Dentist Business Consulting

Group) | S. 202 simonthon / photocase.de | S. 230 bit.it / photocase.com

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014

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.

LanDKREIS STaDE

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Am Sande 2 | 21682 Stade

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