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Von Tobias Krüger und Heiko Gärtner N eumarkt in der Oberpfalz, 23. Januar 2012, 9 Uhr. Hinter uns fällt die Tür unserer Wohnung ins Schloss. Von nun an leben wir auf der Straße. Vor der Idee für unser neuestes Projekt hatten wir von Anfang an ebenso viel Respekt, wie es uns fasziniert hat. Wir wollen für vier- zehn Tage als Landstreicher auf den Straßen Deutschlands leben, ausgerüstet mit zwei Kameras, der Kleidung, die wir am Leibe tragen und je einem zweiten Paar Socken. Sonst nichts. Kein Geld, kein Schlafsack, keine Isomatte. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage verspricht bis zu minus 22°C. Als Wildnislehrer und Survivalex- perten haben wir schon viele Nächte unter freiem Himmel ver- bracht. Bislang waren wir aber immer in der Natur unterwegs ge- wesen, und dort kannten wir uns inzwischen aus. Wie aber kann man mitten in der Zivilisation le- ben, wenn man weder Geld noch ein Zuhause hat? Das wollen wir von Obdachlosen und Landstrei- chern lernen, jenen Menschen, für die das Leben auf Deutschlands Straßen der Alltag ist. Bereits die erste Nacht ist frap- pierend. Wir sind nach Nürnberg getrampt, um unser Landstrei- cherglück in der großen Stadt zu probieren. Jetzt ist es dunkel ge- worden, und wir schlagen unter der Überdachung eines Einkaufs- zentrums unser Lager auf. Plas- tikmülltüten dienen uns als Ma- tratzen, und unsere Jacken sind der einzige Schutz vor der Kälte. Schnee fällt in dichten Schleiern aus dem kalten Nachthimmel und bedeckt langsam die Straße. In den knapp sechs Stunden, die wir zwi- schen Wärmemeditation und Halbschlaf ausharren, kommen etwa 40 Passanten und mindes- tens vier Polizeistreifen vorbei. Keiner schaut nach, wie es uns geht. Keiner spricht uns an. Von ein paar abfälligen Kommentaren einmal abgesehen. Um fünf Uhr morgens sind wir frustriert, müde und stark ausgekühlt. Unsere Kör- pertemperatur beträgt noch 33°C, eine Temperatur, die für einen Ungeübten bereits lebensgefähr- lich wäre. Enttäuscht über die feh- lende Hilfsbereitschaft unserer Freunde und Helfer wollen wir ei- ne Stellungnahme der Polizei. Man versichert uns, dass auf jeden Fall sofort alles an Hilfsmaßnamen un- ternommen würde, von der sofor- tigen Überprüfung des Gesund- heitszustandes bis hin zur Über- führung der Betroffenen in ein Krankenhaus oder eine Notunter- kunft. Schade, wenn derart gute Vorsätze auf dem Weg in die Pra- xis verloren gehen. In Frankfurt jedenfalls kommen wir zu einem ähnlichen Ergebnis. Hier schlafen wir zwar nicht selbst im Freien und suchen uns statt- dessen Unterschlupf in nicht über- wachten Automatenvorräumen von Bankfilialen oder Parkhäu- sern. Auf dem Weg dorthin finden wir aber mehrfach Obdachlose, die wir wecken und in ihre Schlafsä- cke legen, weil sie selbst zu be- trunken dazu waren. Andere Passanten gingen zuvor tatenlos vorbei. Vielleicht aus Angst vor ei- ner aggressiven Reaktion, viel- leicht weil das Bild hier inzwi- schen zu normal geworden ist. Die Angst können wir ihnen jedenfalls nehmen, denn bei der Kälte schaf- fen Obdachlose es nicht einmal mehr, den Klettverschluss ihrer Schlafsäcke zu öffnen, geschweige denn, aggressiv zu werden. W ir machen allerdings auch gänzlich andere Erfahrun- gen in Sachen Hilfsbereitschaft und Mitgefühl. Bereits am ersten Tag sind all unsere Ängste in Bezug auf unseren täglichen Nahrungsbedarf verflogen. Die Fülle an Möglich- keiten, an Essen zu kommen, ist schier unermesslich. Prall gefüllte Supermarktcontainer bieten uns Lebensmittel in bester Qualität, die nur knapp über das Mindesthalt- barkeitsdatum hinaus sind. Mehr als zweimal nutzen wir diese Nah- rungsquelle allerdings nicht. Nicht, weil wir uns davor ekeln würden, sondern weil es noch wesentlich bequemere Möglichkeiten gibt. »Wir reisen ohne Geld durch Deutschland und leben wie Ob- dachlose. Haben Sie vielleicht Le- bensmittel, die Sie nicht mehr ver- kaufen und die Sie uns geben kön- nen?« Diese Frage, zusammen mit einem freundlichen Lächeln beim Asia-Imbiss, Bäcker, Gemüse- händler oder in einer Dönerbude reichen aus, um mit einem erst- klassigen Menü versorgt zu wer- den. Soziale und kirchliche Ein- richtungen verteilen umsonst oder für wenige Cent ein tägliches Frühstück, Mittag- oder Abendes- sen. Mit solch einem Festmahl kann zum Teil kein Hotel mithal- ten. All-You-Can-Eat, Thai-Curry- Suppe, Hähnchenschenkel mit Kartoffelbrei, frische, warme Brötchen und vieles mehr. Kaum ist man satt, kommt eine freundli- che Dame und bietet einem eine Tüte an, damit man noch ordent- lich mitnehmen kann. »Nehmt lie- ber etwas mehr, es ist so schade, wenn wir es wegschmeißen müs- sen!« Damit haben wir nicht gerech- net. Wo ist unser Kampf ums Überleben, unser Street-Survival, auf das wir uns eingestellt haben? Die Enttäuschung weicht bald der Begeisterung. Wir spüren das ers- te Mal in unserem Leben die Frei- heit, die ein Landstreicher fest im Herzen verankert trägt. Schon lange haben wir uns nicht mehr so frei, leicht und zufrieden gefühlt. D och das Leben auf der Straße hat zwei Seiten, die wir bei unserer Reise überdeutlich ken- nenlernen dürfen. So frei wie das Leben für diejenigen ist, die sich freiwillig entschieden haben, ihr trautes Heim hinter sich zu lassen, so schmerzhaft ist es für die, die gegen ihren Willen zu Obdachlo- sen wurden. Systemversagen, Schicksalsschläge, Depressionen, Alkoholismus, Drogenabhängig- keit, Spielsucht oder Gefängnis- aufenthalte führen dazu, dass die Menschen langsam oder schlag- artig aus der Gesellschaft heraus- fallen. Auch für sie ist es nicht schwer, ihre körperlichen Grund- bedürfnisse zu erfüllen, denn un- ser Gesellschaftssystem ist so aus- gelegt, dass man selbst dann noch in ihm überlebt, wenn man pau- senlos unter Alkohol- und Dro- geneinfluss steht. Doch auf der psychischen und seelischen Ebene sind sie zumeist so stark verletzt, dass sie außer der Trauer, Ver- zweiflung, Hoffnungslosigkeit und Sinnleere, die in ihnen stecken, fast nichts mehr wahrnehmen können. Scham und Angst halten sie davon ab, Hilfe anzunehmen. Verzweif- lung, angestaute Wut und tiefer seelischer Schmerz führen zur Flucht in die Parallelwelt der Dro- gen und des permanenten Rauschs. Im Laufe unserer Reise unterhalten wir uns sehr intensiv mit den unterschiedlichsten Men- schen, die auf der Straße leben. Darunter sind viele, die sich selbst verletzen, ihre Arme mit Messern aufritzen oder mit Zigaretten ver- brennen. Bei den Gesprächen stellen wir fest, dass es sich dabei immer um sehr sensible Menschen handelt. Mehrfach erzählen sie uns, wie sehr sie unter dem Schmerz lei- den, den die Menschheit unserer Erde zufügt. »Wir sind das einzige Tier auf diesem Planeten, das durch seine Rücksichtslosigkeit al- les kaputt macht!« Wenn der Schmerz im geritzten Arm zu groß wird, blendet der Körper ihn aus und nimmt dabei den seelischen Schmerz mit. D as Aufeinanderprallen von Extremen zieht sich wie ein roter Faden durch unsere gesamte Tour. Besonders auffällig ist es bei den Notunterkünften für Obdach- lose, die wir immer wieder besu- chen. In Nürnberg verbringen wir eine Nacht in der Unterkunft der Heilsarmee. Als wir unser Zimmer betreten, glauben wir unseren Au- gen nicht. Wir hatten einen ver- dreckten Schlafsaal erwartet, mit klapprigen Betten und stickiger, von Alkohol- und Schweiß ge- schwängerter Luft. Stattdessen stehen wir jetzt in einem Doppel- zimmer mit eigenem Bad, einer Badewanne, einladend gemachten Betten und sogar einem Fernse- her. Solch einen Standard kennen wir weder aus Jugendherbergen, noch aus vielen Hotels, die wir auf unseren Reisen in aller Welt ken- nengelernt haben. Drei Tage später stoßen wir in Frankfurt auf einen krassen Ge- genpol. Wir fragen nach einem Schlafplatz im Containerlager am Ostpark. Über diese Unterkunft haben wir bereits einiges gehört und sind neugierig darauf, uns selbst ein Bild zu machen. Leider werden wir zunächst enttäuscht. Alle Zimmer sind bereits belegt. Als wir gerade unverrichteter Din- ge abziehen wollen, treffen wir auf einen Dauerbewohner, der uns auf ein Gespräch in seinen Container einlädt. Zusammen mit seiner Frau hatte er versucht, nach Australien auszuwandern, war dort aber ge- scheitert und musste ohne finan- zielle Mittel zurückkehren. Die einzige Möglichkeit, ein Dach über dem Kopf zu bekommen, war die- ser Container gewesen, in dem wir jetzt sitzen. Sechs Quadratmeter ist er groß. Die Einrichtung besteht lediglich aus einem kleinen Schrank und einem 90 Zentimeter breiten Bett, das sich beide teilen müssen. Die Frau erzählt uns, dass sie an Multipler Sklerose leidet und kaum in der Lage ist, die zwei Stufen zu bewältigen, um in den Container zu gelangen. Die Toilette befindet sich am anderen Ende des Hofes. Da MS immer auch mit einer aku- ten Blasenschwäche einhergeht, muss sie nachts Windeln tragen, weil sie es niemals rechtzeitig über den Hof schaffen würde. Am schlimmsten aber sei das Zusam- menleben innerhalb des Contai- nerparks. »Diebstähle unter den Bewohnern sind hier ebenso an der Tagesordnung wie Schläge- reien und Messerstechereien! Ich traue mich nicht mehr auf den Hof, wenn ich kein Messer dabei ha- be«, erzählt uns der Mann. »Die Polizei kommt nur noch mit einem Großaufgebot oder gar nicht. An- ders ist es zu gefährlich!« N ach Frankfurt führt uns un- sere Reise weiter nach Köln, dann nach Stuttgart und schließ- lich zum Bodensee. Wir lernen Straßenkinder, Drogendealer, Prostituierte, Totalaussteiger, Hausbesetzer, Flaschensammler, Straßenmusiker und sogar einige der wenigen obdachlosen Frauen kennen. Von allen hören wir fas- zinierende und bewegende Ge- schichten. Viele sind tragisch, ei- nige auch hoffnungsvoll. Oftmals haben wir auch viel gemeinsam gelacht. Auch wenn es nicht so viel an Survivalskills zu lernen gab wie wir erst dachten, so haben wir doch eine Menge für unser Leben gelernt. Auch die Angst vor dem beruflichen Scheitern ist dem Mut gewichen, unserer wahren Beru- fung zu folgen. Denn wir wissen jetzt, dass das Leben auf der Stra- ße ein echtes Abenteuer sein kann, wenn man sich darauf einlässt. Wenn alle Stricke reißen und wir mittellos sind, warten auf uns in jeder Stadt freundliche, hilfsberei- te Menschen, die einem jederzeit einen Schlafplatz und ein gutes Gespräch anbieten. Sei es nun un- ter der Brücke, in der Wärmestube oder in der Parkgarage. Auf der Straße Zwei Survivallehrer wollten von Deutschlands Obdachlosen lernen Nachts in der U-Bahn in Frankfurt am Main (o.) Körpertemperatur nach einer Nacht unter freiem Himmel (u.) Fotos: Heiko Gärtner u neues deutschland * Sonnabend/Sonntag, 25./26. Februar 2012 w1

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Von Christina Matte

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Fotos: ZZZZZZ ZZZZ

u neues deutschland | Sonnabend/Sonntag, 10./11. September 2011

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Von Tobias Krüger und Heiko Gärtner

N eumarkt in der Oberpfalz,23. Januar 2012, 9 Uhr.Hinter uns fällt die Tür

unserer Wohnung ins Schloss. Vonnun an leben wir auf der Straße.Vor der Idee für unser neuestesProjekt hatten wir von Anfang anebenso viel Respekt, wie es unsfasziniert hat. Wir wollen für vier-zehn Tage als Landstreicher aufden Straßen Deutschlands leben,ausgerüstet mit zwei Kameras, derKleidung, die wir am Leibe tragenund je einem zweiten Paar Socken.Sonst nichts. Kein Geld, keinSchlafsack, keine Isomatte. DieWettervorhersage für die nächstenTage verspricht bis zu minus 22°C.Als Wildnislehrer und Survivalex-perten haben wir schon vieleNächte unter freiem Himmel ver-bracht. Bislang waren wir aberimmer in der Natur unterwegs ge-wesen, und dort kannten wir unsinzwischen aus. Wie aber kannman mitten in der Zivilisation le-ben, wenn man weder Geld nochein Zuhause hat? Das wollen wirvon Obdachlosen und Landstrei-chern lernen, jenen Menschen, fürdie das Leben auf DeutschlandsStraßen der Alltag ist.Bereits die erste Nacht ist frap-

pierend. Wir sind nach Nürnberggetrampt, um unser Landstrei-cherglück in der großen Stadt zuprobieren. Jetzt ist es dunkel ge-worden, und wir schlagen unterder Überdachung eines Einkaufs-zentrums unser Lager auf. Plas-tikmülltüten dienen uns als Ma-tratzen, und unsere Jacken sindder einzige Schutz vor der Kälte.Schnee fällt in dichten Schleiernaus dem kalten Nachthimmel undbedeckt langsam die Straße. In denknapp sechs Stunden, die wir zwi-schen Wärmemeditation undHalbschlaf ausharren, kommenetwa 40 Passanten und mindes-tens vier Polizeistreifen vorbei.Keiner schaut nach, wie es unsgeht. Keiner spricht uns an. Vonein paar abfälligen Kommentareneinmal abgesehen. Um fünf Uhrmorgens sind wir frustriert, müdeund stark ausgekühlt. Unsere Kör-pertemperatur beträgt noch 33°C,eine Temperatur, die für einenUngeübten bereits lebensgefähr-lich wäre. Enttäuscht über die feh-lende Hilfsbereitschaft unsererFreunde und Helfer wollen wir ei-ne Stellungnahme der Polizei. Manversichert uns, dass auf jeden Fallsofort alles an Hilfsmaßnamen un-ternommen würde, von der sofor-tigen Überprüfung des Gesund-heitszustandes bis hin zur Über-

führung der Betroffenen in einKrankenhaus oder eine Notunter-kunft. Schade, wenn derart guteVorsätze auf dem Weg in die Pra-xis verloren gehen.In Frankfurt jedenfalls kommen

wir zu einem ähnlichen Ergebnis.Hier schlafen wir zwar nicht selbstim Freien und suchen uns statt-dessen Unterschlupf in nicht über-wachten Automatenvorräumenvon Bankfilialen oder Parkhäu-sern. Auf dem Weg dorthin findenwir aber mehrfach Obdachlose, diewir wecken und in ihre Schlafsä-cke legen, weil sie selbst zu be-trunken dazu waren. AnderePassanten gingen zuvor tatenlosvorbei. Vielleicht aus Angst vor ei-ner aggressiven Reaktion, viel-leicht weil das Bild hier inzwi-schen zu normal geworden ist. DieAngst können wir ihnen jedenfallsnehmen, denn bei der Kälte schaf-fen Obdachlose es nicht einmalmehr, den Klettverschluss ihrerSchlafsäcke zu öffnen, geschweigedenn, aggressiv zu werden.

W ir machen allerdings auchgänzlich andere Erfahrun-

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Deutschland und leben wie Ob-dachlose. Haben Sie vielleicht Le-bensmittel, die Sie nicht mehr ver-

kaufen und die Sie uns geben kön-nen?« Diese Frage, zusammen miteinem freundlichen Lächeln beimAsia-Imbiss, Bäcker, Gemüse-händler oder in einer Dönerbudereichen aus, um mit einem erst-klassigen Menü versorgt zu wer-den. Soziale und kirchliche Ein-richtungen verteilen umsonst oderfür wenige Cent ein täglichesFrühstück, Mittag- oder Abendes-sen. Mit solch einem Festmahl

kann zum Teil kein Hotel mithal-ten. All-You-Can-Eat, Thai-Curry-Suppe, Hähnchenschenkel mitKartoffelbrei, frische, warmeBrötchen und vieles mehr. Kaumist man satt, kommt eine freundli-che Dame und bietet einem eineTüte an, damit man noch ordent-lich mitnehmen kann. »Nehmt lie-ber etwas mehr, es ist so schade,wenn wir es wegschmeißen müs-sen!«Damit haben wir nicht gerech-

net. Wo ist unser Kampf umsÜberleben, unser Street-Survival,auf das wir uns eingestellt haben?Die Enttäuschung weicht bald derBegeisterung. Wir spüren das ers-te Mal in unserem Leben die Frei-

heit, die ein Landstreicher fest imHerzen verankert trägt. Schonlange haben wir uns nicht mehr sofrei, leicht und zufrieden gefühlt.

D och das Leben auf der Straßehat zwei Seiten, die wir bei

unserer Reise überdeutlich ken-nenlernen dürfen. So frei wie dasLeben für diejenigen ist, die sichfreiwillig entschieden haben, ihrtrautes Heim hinter sich zu lassen,

so schmerzhaft ist es für die, diegegen ihren Willen zu Obdachlo-sen wurden. Systemversagen,Schicksalsschläge, Depressionen,Alkoholismus, Drogenabhängig-keit, Spielsucht oder Gefängnis-aufenthalte führen dazu, dass dieMenschen langsam oder schlag-artig aus der Gesellschaft heraus-fallen. Auch für sie ist es nichtschwer, ihre körperlichen Grund-bedürfnisse zu erfüllen, denn un-ser Gesellschaftssystem ist so aus-gelegt, dass man selbst dann nochin ihm überlebt, wenn man pau-senlos unter Alkohol- und Dro-geneinfluss steht. Doch auf derpsychischen und seelischen Ebenesind sie zumeist so stark verletzt,

dass sie außer der Trauer, Ver-zweiflung, Hoffnungslosigkeit undSinnleere, die in ihnen stecken, fastnichts mehr wahrnehmen können.Scham und Angst halten sie davonab, Hilfe anzunehmen. Verzweif-lung, angestaute Wut und tieferseelischer Schmerz führen zurFlucht in die Parallelwelt der Dro-gen und des permanentenRauschs. Im Laufe unserer Reiseunterhalten wir uns sehr intensivmit den unterschiedlichsten Men-schen, die auf der Straße leben.Darunter sind viele, die sich selbstverletzen, ihre Arme mit Messernaufritzen oder mit Zigaretten ver-brennen.Bei den Gesprächen stellen wir

fest, dass es sich dabei immer umsehr sensible Menschen handelt.Mehrfach erzählen sie uns, wiesehr sie unter dem Schmerz lei-den, den die Menschheit unsererErde zufügt. »Wir sind das einzigeTier auf diesem Planeten, dasdurch seine Rücksichtslosigkeit al-les kaputt macht!« Wenn derSchmerz im geritzten Arm zu großwird, blendet der Körper ihn ausund nimmt dabei den seelischenSchmerz mit.

D as Aufeinanderprallen vonExtremen zieht sich wie ein

roter Faden durch unsere gesamteTour. Besonders auffällig ist es beiden Notunterkünften für Obdach-lose, die wir immer wieder besu-chen. In Nürnberg verbringen wireine Nacht in der Unterkunft derHeilsarmee. Als wir unser Zimmerbetreten, glauben wir unseren Au-gen nicht. Wir hatten einen ver-dreckten Schlafsaal erwartet, mitklapprigen Betten und stickiger,von Alkohol- und Schweiß ge-schwängerter Luft. Stattdessenstehen wir jetzt in einem Doppel-zimmer mit eigenem Bad, einerBadewanne, einladend gemachtenBetten und sogar einem Fernse-her. Solch einen Standard kennenwir weder aus Jugendherbergen,noch aus vielen Hotels, die wir aufunseren Reisen in aller Welt ken-nengelernt haben.Drei Tage später stoßen wir in

Frankfurt auf einen krassen Ge-genpol. Wir fragen nach einemSchlafplatz im Containerlager amOstpark. Über diese Unterkunfthaben wir bereits einiges gehörtund sind neugierig darauf, unsselbst ein Bild zu machen. Leiderwerden wir zunächst enttäuscht.Alle Zimmer sind bereits belegt.Als wir gerade unverrichteter Din-ge abziehen wollen, treffen wir aufeinen Dauerbewohner, der uns aufein Gespräch in seinen Container

einlädt. Zusammenmit seiner Frauhatte er versucht, nach Australienauszuwandern, war dort aber ge-scheitert und musste ohne finan-zielle Mittel zurückkehren. Dieeinzige Möglichkeit, ein Dach überdem Kopf zu bekommen, war die-ser Container gewesen, in dem wirjetzt sitzen. Sechs Quadratmeter ister groß. Die Einrichtung bestehtlediglich aus einem kleinenSchrank und einem 90 Zentimeterbreiten Bett, das sich beide teilenmüssen.Die Frau erzählt uns, dass sie an

Multipler Sklerose leidet und kaumin der Lage ist, die zwei Stufen zubewältigen, um in den Containerzu gelangen. Die Toilette befindetsich am anderen Ende des Hofes.Da MS immer auch mit einer aku-ten Blasenschwäche einhergeht,muss sie nachts Windeln tragen,weil sie es niemals rechtzeitig überden Hof schaffen würde. Amschlimmsten aber sei das Zusam-menleben innerhalb des Contai-nerparks. »Diebstähle unter denBewohnern sind hier ebenso ander Tagesordnung wie Schläge-reien und Messerstechereien! Ichtraue mich nicht mehr auf den Hof,wenn ich kein Messer dabei ha-be«, erzählt uns der Mann. »DiePolizei kommt nur noch mit einemGroßaufgebot oder gar nicht. An-ders ist es zu gefährlich!«

N ach Frankfurt führt uns un-sere Reise weiter nach Köln,

dann nach Stuttgart und schließ-lich zum Bodensee. Wir lernenStraßenkinder, Drogendealer,Prostituierte, Totalaussteiger,Hausbesetzer, Flaschensammler,Straßenmusiker und sogar einigeder wenigen obdachlosen Frauenkennen. Von allen hören wir fas-zinierende und bewegende Ge-schichten. Viele sind tragisch, ei-nige auch hoffnungsvoll. Oftmalshaben wir auch viel gemeinsamgelacht. Auch wenn es nicht so vielan Survivalskills zu lernen gab wiewir erst dachten, so haben wirdoch eine Menge für unser Lebengelernt. Auch die Angst vor demberuflichen Scheitern ist dem Mutgewichen, unserer wahren Beru-fung zu folgen. Denn wir wissenjetzt, dass das Leben auf der Stra-ße ein echtes Abenteuer sein kann,wenn man sich darauf einlässt.Wenn alle Stricke reißen und wirmittellos sind, warten auf uns injeder Stadt freundliche, hilfsberei-te Menschen, die einem jederzeiteinen Schlafplatz und ein gutesGespräch anbieten. Sei es nun un-ter der Brücke, in der Wärmestubeoder in der Parkgarage.

Auf der StraßeZwei Survivallehrer wollten von Deutschlands Obdachlosen lernen

Nachts in der U-Bahn in Frankfurt am Main (o.)Körpertemperatur nach einer Nacht unter freiem Himmel (u.)

Fotos: Heiko Gärtner

u neues deutschland

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Sonnabend/Sonntag, 25./26. Februar 2012 w1