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"Welche Freude wird das sein" Aus einer privaten Sammlung Eberhard Köstler Autographen & Bücher Juni 2017 KATALOG 166

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Page 1: Welche Freude wird das sein · 2017. 6. 22. · durch Kindergruppen und ihr "Enid Blyton Magazine". Bis heute ist sie eine der kommerziell erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen. Zu

"Welche Freude wird das sein"

Aus einer privaten Sammlung

Eberhard Köstler Autographen & Bücher

Juni 2017 KATALOG 166

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Eberhard Köstler Autographen & Bücher oHG

Eberhard Köstler - Dr. Barbara van Benthem

Traubinger Straße 5 - D - 82327 Tutzing Telefon [0049] (0)8158 - 36 58

Mobil [0049] (0)151 58 88 22 18 Telefax [0049] (0)8158 - 36 66

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Nr. 168 Charles M. Schultz

Vorne Nr. 121: Donna Leon Geschäftsbedingungen: Es gelten die gesetzlichen Regelungen der Bundesrepublik Deutschland. - Das Angebot des Kataloges ist freibleibend. Bestellungen werden in der Reihenfolge ihres Einganges ausgeführt. Versandkostenpauschale im Inland EUR 4,50; im Ausland meist 7,50. Für die Echtheit der Autographen wird garantiert. Erfüllungsort und Gerichtsstand für beide Teile ist Tutzing. - Abbildungen und Zitate dienen ausschließlich der Orientierung der Kaufinteressenten und stellen keine Veröffentlichung im Sinne des Urheberrechtes dar. Alle Rechte an den zitierten Texten und den Abbildungen bleiben den Inhabern der Urheberrechte vorbehalten. Nachdrucke sind in jedem Fall genehmi-gungspflichtig.

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1 Albee, Edward, Schriftsteller (1928-2016). Fotografie mit ei-genh. U. Ohne Ort, ohne Jahr. 20 x 15 cm. 60.-

Halbporträt aus den späteren Jahren. 2 Albee, Edward, Schriftsteller (1928-2016). Eigenh. Albumblatt

mit U. Ohne Ort, 1993. 10,5 x 14,8 cm. 100.- "The least dishonorable defeat is the only honorable goal | Edward Albee

1993". - Aus Albees Meisterwerk "Who's afraid of Virginia Woolf" (1962).

"journalists ... never do"

3 Allende, Isabel, Schriftstellerin (geb. 1942). Eigenh. Brief mit U. Ohne Ort, December 1993. Fol. 1 Seite. Besticktes Briefpapier aus Chile. 120.-

An einen Journalisten: "[...] Thank you so much for sending me the article and the books!! You are wonderful. All journalists promise to send me what they write and the never do [...]". - Gefaltet.

4 Ambler, Eric, Schriftsteller (1909-1998). Eigenh. Brief mit U.

und Porträtfotografie mit eigenh. U. London, 10. IV. 1968. Gr.-8° und 15 x 10 cm. Gedruckter Briefkopf. 350.-

"[...] Thank you for your letter and the copy of 'The Dark Frontier'. I only return this signed as you ask [...]". - Amblers Erstlingswerk "The Dark Fron-tier" erschien erstmals 1936, deutsche Übersetzung im Diogenes Verlag 1979..

5 Andersch, Alfred, Schriftsteller (1914-1980). Eigenh. Brief mit

U. Berzona, 21. VI. 1973. Quer-4°. 1 Seite. Auf einer Antiquari-atsrechnung. 200.-

"[...] Lieber Herr Fries, leider komme ich im Augenblick + auf absehbare Zeit doch nicht dazu, mich mit Glauser zu beschäftigen. Ich notiere mir das für später [...]". - An einen Antiquar in Zürich. Andersch, der "selber (mehr oder weniger) Kriminalromane geschrieben" hat (Zwaeneoel), schickt Friedrich Glausers in Simenons Tradition stehenden Krimi "Matto regiert" (1936) zu-rück. - Vgl. Tom Zwaenepoel, Dem guten Wahrheitsfinder auf der Spur, 2004, S. 57. - Beilagen.

6 Anouilh, Jean, Schriftsteller (1910-1987). Eigenh. Albumblatt

mit U. Ohne Ort, November 1979. 10 x 15 cm. 1 Seite. 100.- "Pour Hermann Lesch | Ave mes sentiments de sympathie | Jean Anouilh |

Nov 79".

Wiener Wochenschrift

7 Bahr, Hermann, Schriftsteller (1863-1934). Eigenh. Brief mit U. Wien, 20. VIII. 1894. Gr.-8°. 2 Seiten. Gedruckter Briefbogen der Wiener Wochenschrift "Die Zeit". 200.-

An den Direktor des Deutschen Volkstheaters Emerich von Bukovics: "[...] Ich erlaube mir, Ihnen mitzuteilen, daß ich vom 6. Oktober d. J. mit dem Herrn Professor Singer und Dr. Kenner eine Wiener Wochenschrift "Die Zeit" herausgebe, welche alle theatralischen Angelegenheiten unbefangen erörtern

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und über alle Wiener Premieren regelmäßig berichten wird, und bitte Sie, alle Nachrichten und Mitteilungen Ihrer Bühne schon jetzt an die obige Adresse senden zu wollen [...]". - Die Wiener kulturpolitische Wochenschrift "Die Zeit" bestand wurde am 6. Oktober 1894 von Heinrich Kanner, Isidor Singer und Hermann Bahr begründet. 1899 schied Bahr aus der Redaktion aus, Nach-folger wurde Max Burckhard. "Die Zeit" bestand bis zum 29. Oktober 1904, wurde dann als "Österreichische Rundschau" weitergeführt.

8 Barks, Carl, Maler, Zeichner, Cartoonist, Vater von "Donald

Duck" (1901-2000). Fotografie mit eigenh. U. Ohne Ort, ohne Jahr. 10 x 15 cm. 1 Seite. 150.-

Das signierte Foto zeigt ein gerahmtes Ölgemälde von Carl Barks, Motiv: Dagobert Duck in seinem Geldspeicher.

9 Bechstein, Ludwig, Schriftsteller und Bibliothekar (1801-1860).

Eigenh. Brief mit U. Meiningen, 29. IV. 1852. 8°. 2 Seiten. Doppel-blatt. Bläuliches Papier. 250.-

An einen Herrn mit Empfehlungen für den "studiosus juris Mauser", Sohn seines "Amtsvorgängers im Hennebergischen Gesammtarchiv", "mit der Bitte, demselben einige freundliche Winke bezüglich seiner Studien und Collegien zu geben, und meine Freiheit nicht übel zu deuten, wenn ich dabei nochmals an-zufragen mir erlaube, wie es denn mit dem vom Frl. Wolff gehabten, durch Ih-re Güte zurückverlangten und zurückerhaltenen seltnen Buche aus hiesiger Herzogl. Bibliothek steht [...]".

10 Becker, Jurek, Schriftsteller und Drehbuchautor (1937-1997).

Eigenh. Brief mit U. und Autogrammkarte mit eigenh. U. Ohne Ort, 23. VIII. 1987. Fol. und 14,7 x 10,5 cm. 2 Seiten. Mit adressiertem Umschlag. 150.-

Klare Absage an Martin Burger in Hamburg: "[...] abgesehen davon, daß es nach meinem Dafürhalten schon zu viele Anthologien gibt (und man ohne Not keine neuen in die Welt setzen sollte), kann ich Ihre Bitte schon deswegen nicht erfüllen, weil ich kein Lieblingsgedicht habe [...]".

11 Becker, Jürgen, Schriftsteller (geb. 1932). Eigenh. Briefkarte

mit U. Ohne Ort, Januar 1979. Qu.-4°. 1 Seite. Mit montiertem Por-trät. 100.-

"Einen Zweig mitgenommen, | der blühte, | bis übermorgen ein Versprechen, | wie es dann weiterging, | ging weiter mit Ästen [...]".

12 Bergengruen, Werner, Schriftsteller (1892-1964). Eigenh. An-

sichtskarte mit U. und Porträtfotografie mit eigenh. U. Zürich, 31. III. 1953. 2 Seiten. 180.-

An das Ehepaar Müller in Lausanne, mit Ostergrüßen: "[...] So leid es uns tut, Sie nicht mehr zu unseren Mitbürgern zählen zu dürfen, so lebhaft freuen wir uns darüber, daß Sie in eine so wohltuende und unbefangene Atmosphäre gekommen sind [...]".

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Selten

13 Bergius, C. C. (d.i. Egon-Maria Zimmer), Flieger und Schrift-steller (1910-1996). Eigenh. Manuskript. Ohne Ort, ohne Jahr. Fol. 2 Seiten. 200.-

Manuskriptseite aus dem Roman "Jenseits der Gobi": "[...] Flugkapitän Erdmann begriff seine Frau nicht mehr. Seit drei Jahren waren sie verheiratet - sehr glücklich verheiratet [...]. Und ausgerechnet an diesem Morgen, da er vom Flughafen Berlin-Tempelhof - zum ersten Streckenerkundungsflug nach Pe-king starten sollte, erklärte sie ihm, kaum daß er am Frühstückstisch Platz ge-nommen, hatte, in der vergangenen Nacht durch einen ungewöhnlichen Traum zu der Überzeugung gelangt zu sein, daß ihre Ehe über kurz oder lang eine schwere Belastung erfahren werde [...]". - Eigenhändige Manuskripte von Bergius sind nahezu unauffindbar, da der Autor die meisten seiner Manuskrip-te kurz nach dem Druck der Bücher vernichtete (Brief vom 2. XII. 1986). - Beiliegend eine Briefkarte von Irmgard Bergius an einen Sammler: "[...] mein Mann ist seit seinem Schlaganfall in seiner Bewegung sehr eingeschränkt. ER kann deshalb nicht mehr schreiben und so bat er mich, Ihnen eine Seite eines alten Manuskriptes zuzusenden (Erste Niederschrift, unkorrigiert) [...]". - Bergius war Gründungsmitglied des P.E.N.-Clubs Liechtenstein, seine nachge-lassene Bibliothek befindet sich in der dortigen Landesbibliothek.

14 Bergius, C. C. (d.i. Egon-Maria Zimmer), Flieger und Schrift-

steller (1910-1996). Eigenh. Brief mit U. Vaduz, 2. XII. 1986. Fol. 1 Seite. Gedruckter Briefbogen. Mit eigenh. adressiertem Umschlag. 60.-

"[...] Aus grundsätzlichen Erwägungen vernichte ich alle Manuskriptseiten. Ich kann deshalb nur hoffen, daß Ihnen dieser Brief als 'Handschriftliches' ge-nügt [...]". - Bergius war Gründungsmitglied des P.E.N.-Club Liechtenstein, seine nachgelassene Bibliothek befindet sich in der dortigen Landesbibliothek. Das Pseudonym "Bergius" wählte er zu Ehren des gleichnamigen Nobelpreis-trägers für Chemie, der ein Verfahren zur Kohleverflüssigung entwickelt und damit - indirekt - auch dem Flieger C. C. Bergius das Fliegen während des Krieges ermöglicht hatte.

Ausbürgerung - in Spiegelschrift

15 Biermann, Wolf, Schriftsteller und Liedermacher (geb. 1936). Gedichtmanuskript (16 Zeilen) mit eigenh. U. und Nachsatz in Spie-gelschrift. Ohne Ort, 7. I. 1992. Fol. 1 Seite. Mit eigenh. adressiertem Umschlag. 300.-

Biermanns berühmtes Gedicht "Und als wir ans Ufer kamen", das er erst-mals am 13. November 1976 in der Kölner Sporthalle vortrug, am Vorabend seiner Ausbürgerung aus der DDR. Das Gedicht gilt als Auslöser der "Bier-mann-Affäre". Nach dem Konzert in Köln verweigerte die DDR-Regierung Biermann, der seit 1965 Auftritts- und Publikationsverbot hatte, die Wieder-einreise. Künstler und Literaten protestierten dagegen in einem offenen Brief, viele mussten daraufhin die DDR verlassen oder litten jahrelang unter Publika-tionsverbot, Stasi-Überwachung und anderen Sanktionen. - Mit einer Wid-mung in Spiegelschrift: "aufgeschrieben für Rainer Marock, denn - wie Goethe über den Schmetterling sagte: 'Erst auf der Nadel wird's interessant' [...]".

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16 Bismarck, Ann-Mari von (geb. Tengbom), Gattin von Bis-marcks Enkel Otto (1907-1999). Masch. Brief mit eigenh. U. Fried-richsruh, 7. IV. 1953. Fol. 1 Seite. Bläuliches Papier mit Briefkopf und Umschlag. 100.-

Dankt für die Spende des Liechtensteinischen Roten Kreuzes für das Flücht-lingshilfswerk Friedrichsruh: "[...] immer mehr verzweifelte Menschen fliehen aus der sowjetischen Zone und kommen hier ohne die geringste Habe an [...]" - Ann Mari von Bismarck galt als eine der schönsten Frauen der internationa-len Gesellschaft.

"Die Hölle"

17 Blatter, Silvio, Schriftsteller und Maler (geb. 1946). Eigenh. Brief mit U. "Silvio Blatter" über masch. Brief mit Kürzel "SB", bei-des mit Aquarellfarben in Blau-, Rot-, Grün- und Gelbtönen über-malt. Ohne Ort, 24. September 1996. Fol. 1 Seite. 300.-

Sehr außergewöhnliches Schriftstück über den künstlerischen Schaffenspro-zess: 2 Autographen und ein Aquarell lagern übereinander und inhaltlich auf-einander bezogen auf einem Blatt. - Masch. Brief: "[...] Meine Hände schreiben nicht gerne von Hand. Kaum halten sie ein Schreibgerät, beginnen sie zu rebel-lieren. Die Schrift will unleserlich sein. Nach jedem von Hand geschriebenen Satz der Impuls: durchstreichen. Lieber kritzelt meine Hand. Oder sie zeich-net. Noch lieber malen meine Hände [...]. Die Hölle, das wäre für mich ein Ort, an dem ich den ganzen Tag von Hand Texte abschreiben müsste. Wo-möglich eigene Texte [...]". - Zwischen die Zeilen "kritzelt" Blatter wie in der "Hölle" recht "unleserlich" einen seiner eigenen Texte aus "Das sanfte Gesetz" (erschienen 1988): "[...] Jeder Mann hegt einen Traum. Jeder alte Mann hortet in seinem Kopf eine Erinnerung, von der er nicht weiss, ob sie jemals mehr als eine Illusion gewesen ist. Er will es gar nicht wissen [...]". - Dem im Brief be-schriebenen "Impuls: durchstreichen" folgt er ("lieber malen meine Hände"), indem er die ineinandergreifenden Briefe mit kräftigen, farbigen Aquarellstri-chen zu einem Gesamtkunstwerk formt. - Eindrucksvoll.

18 Blyton, Enid, Schriftstellerin (1897-1968). Eigenh. Bildpostkar-

te mit U. Green Hedges (Beaconsfield), 28. IV. 1955 (Poststempel). 1 Seite. 300.-

An einen Verehrer in London, der ihr eine Spende geschickt hatte: "[...] Thank you very much for your generous gift, sent even before you heard me broadcast! Your's is the first gift from a child and I think it is very kind of you. I am sending it to the Spastics centre on Sunday [...]" - Auf der Bildseite eine farbige Abbildung der "The Famous Five" mit Druck "Good Luck to you from the Famous Five". Blyton sammelte Spenden für wohltätige Zwecke durch Kindergruppen und ihr "Enid Blyton Magazine". Bis heute ist sie eine der kommerziell erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen. Zu den Werken Enid Blytons zählen die Buchreihen Fünf Freunde, Die schwarze Sieben, Hanni und Nanni, Dolly, Geheimnis um, Rätsel um und die Abenteuer-Serie.

Signiert

19 Bobrowski, Johannes, Schriftsteller (1917-1965). Levins Müh-le. 34 Sätze über meinen Großvater. Roman. Berlin, Union Verlag, 1964. 8°. 294 S., 1 Bl. OLwd. mit Schutzumschlag. 150.-

Erste Ausgabe. - Wilpert-G. 10. - Vorsatzblatt mit eigenh. Signatur "Johan-nes Bobrowski". - Gut erhalten.

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20 Böll, Heinrich, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1917-1985). Eigenh. Postkarte mit U. Köln, 7. X. 1960. 1 Seite. 150.-

Absage einer Lesung wegen Terminüberschneidung: "[...] Ich habe für den 5. 12. bereits eine Lesung in Berlin zugesagt, die nicht mehr verschoben werden kann [...]", verbunden mit der Zusage, einen Ausweichtermin zu finden. - Ver-blasst. - Beiliegend eine Porträtpostkarte.

21 Böll, Heinrich, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1917-1985).

Eigenh. Brief mit U. Köln, 10. III. 1967. 8°. 1 Seite. Kariertes Papier. 180.-

An Hans Erni, bei dem er sich für die späte Antwort auf einen Brief ent-schuldigt. Er sei "sehr lange außer Gefecht gesetzt " gewesen und fühle sich vor allem durch die "ständige Gefahr der Resignation" in seinem Land total er-schöpft.

Dositos

22 Bonsels, Waldemar, Schriftsteller (1880-1952). Eigenh. Brief mit U. Ambach am Starnberger See, 5. IV. 1947. Gr.-8°. 2 Seiten. Ge-druckter Briefbogen. 200.-

An Ilse Witte, über das Erscheinen des Dositos-Romanes: "[...] Der Auf-bruch ist im Satz, die technischen Schwierigkeiten haben alles verzögert. Ich wäre sehr beunruhigt, wenn das Buch, jetzt oder später, nicht leidenschaftli-chen angegriffen würde [...]. Die englische Ausgabe von 'Der Aufbruch' wird wahrscheinlich eher da sein, als die Deutsche, kürzlich brachte eine grosse amerik. Zeitung eine erstaunlich gute, sehr verdienstvolle Vorbesprechung [...]". - "Der Grieche Dositos" war 1943 als "nicht für die Öffentlichkeit be-stimmter" Privatdruck in einer Auflage von 100 Exemplaren mit unverhohlen antisemitischer Ausrichtung erschienen. Bonsels, der nach 1945 Publikations-verbot erhielt, konnte das Werk dann doch 1948 im Corona Verlag erscheinen lassen. - Beiliegend: Porträtpostkarte mit eigenh. U.

23 Brambach, Rainer, schweiz. Schriftsteller (1917-1983). Eigenh.

Gedichtmanuskript (12 Zeilen) mit U. Ohne Ort, ohne Jahr. Fol. 1 Seite. 100.-

"Der Findling | Findling, ich hocke so | spielzeugklein vor dir | uralter Mooskopf | mit kantiger Stirn [...]". - Brambach, Sohn einer Bernerin und eines deutschen Emigranten, arbeitete als Laufbursche, Möbelpacker, Steinmetz und Gärtner, veröffentlichte seit 1947 Gedichte und gehörte der Kantonalen Litera-turkommission Basel an.

24 Brandstetter, Alois, Schriftsteller (geb. 1938). Typoskript mit

zahlr eigenh. Korrekturen. Ohne Ort und Jahr. Fol. 1 Seite. 80.- "Auf engstem Raum", autobiographischer Text. Korrekturen in Rot. 25 Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973). Eigenh. Brief mit U.

London, 16. I. 1949. Kl.-4°. 1 Seite. 140.- An William Matheson, den Begründer der Vereinigung Oltner Bücherfreun-

de. Braun sendet ihm eine "Ode" für den nächsten Gedichtband: "[...] die, Ihre Approbierung vorausgesetzt, nach der an Amerika einzufügen würe. Wie glücklich wäre ich, wenn diese Gedichte bei Ihnen zum ersten Mal erscheinen dürften! [...]".

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26 Brodsky, Joseph, Schriftsteller (1940-1996). Eigenh. Ansichts-karte mit U. Holloway (London), 26. VI. 1972 (Poststempel). 1 Seite. 200.-

An Thomas Kielinger, damals Redakteur der "Welt des Buches": "Thank you so much for your kind proposal which I cannot take since I am too busy right now and because the topic doesn't interest me at all [...]". - Kielinger ging später als Korrespondent der "Welt" nach London und in die USA.

27 Bukowski, Charles, Schriftsteller (1920-1994). Porträtfotogra-

fie mit eigenh. U. Ohne Ort, ohne Jahr. 12,5 x 9 cm. 250.- Mit einem Glas in der Hand, vermutlich Ende der 80er Jahre. 28 Burger, Hermann, Schriftsteller (1941 - 1989). Masch. Brief

mit eigenh. U. Brunegg, 27. VII. 1986. Fol. 1 Seite. 80.- An Ulrike Jauslin-Simon in Basel: "[...] Natürlich komme ich gerne in das

Literarische Forum zu einer Lesung nach Basel, und zwar würde mir der von Ihnen vorgeschlagene 18. September passen. Wollen wir das definitiv vereinba-ren! [...]".

29 Burger, Hermann, Schriftsteller (1941 - 1989). Eigenh. Wid-

mungsblatt mit U. Mangburg, 27. X. 1987. Gr.-8°. 1 Seite. 120.- "Für Petra Urban + Matthias Spranger der mir DM 328.75 schuldet, bitte

sehr [...]". - Schöne und originelle Widmung auf dem herausgetrennten Titel-blatt von "Diabelli", die Initiale "P" und das "+" aus Spielkarten herausge-schnitten und aufgeklebt.

30 Carré, John le, Schriftsteller (geb. 1931). Porträtfotografie mit

eigenh. U. Ohne Ort, ohe Jahr. 25,2 x 20,4 cm. 200.- Sehr schöne Farbfotografie, vermutlich Ende der 90er Jahre. 31 Carré, John le, Schriftsteller (geb. 1931). Masch. Brief mit ei-

genh. U. Penzance, Cornwall, 31. X. 1995. Fol. 1 Seite. 400.- An einen Autographensammler: "[...] I am afraid I have no photograph of

myself to send you, but here at least you have my signature and my good wis-hes [...]".

32 Celan (eig. Antschel), Paul, Schriftsteller (1920-1970). Eigenh.

Schriftstück mit U. Paris, 12. X. 1965. Qu.-8° (auf der Adreßseite ei-nes Briefumschlags). 1 Seite. Oberrand gelocht. 400.-

Quittung: "Reçu le solde pour Atemkristall (quatre mille francs) | Paul Celan | Paris, le 12 octobre 1965 ". - Der Pressendruck seines Gedichtzyklus, für den seine Frau Gisèle Lestrange acht Radierungen geschaffen hatte, erschien am 23. IX. 1965 in der Edition Brunidor des Verlegers Robert Altmann in Paris. - Bei-liegend der von Celan und seiner Frau signierte Druckvermerk des Pressen-drucks: "De cet ouvrage, mis en pages par Robert Altmann et les auteurs, il a été tiré, sur grand vélin de Rives, soixante-dix exemplaires numérotés [...]" - Die Beilage mit Knickfalte. - Beiliegend zwei gedruckte Verlagsprospekte. - Dazu: Robert Altmann, Verleger (geb. 1915). Eigenh. Brief mit U. Viroflay, 8. II. 1996. Fol. 2 Seiten. - Über seine Freundschaft mit Celan und die hier vorlie-genden Sammelstücke.

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Miss Marple

33 Christie, Dame Agatha (Lady Mallowan), Schriftstellerin (1890-1976). Masch. Brief mit eigenh. U. Winterbrook House, Wal-lingford, Oxon Berks., 14. XI. 1974. Kl.-4°. 1 Seite. Gedruckter Brief-kopf. 600.-

An einen Autographensammler: "[...] thank you for the lucky penny. I never sign photographs, but enclose a separate autographed card [...]". - Beiliegend eine unsignierte Porträtfotografie von Agatha Christie sowie eine Porträtfoto-grafie mit eigenh. U. von Margaret Rutherford in der Rolle von Miss Marple (unter Passepartout).

34 Courths-Mahler, Hedwig, Schriftstellerin (1867-1950). Eigenh.

Postkarte mit U. Tegernsee, OBB, Mutterhof, (ca. 1940). 1 Seite. 160.- "Alles Gute wagen | Nie an sich verzagen | Alle Kräfte regen | Das bringt Se-

gen [...]".

Garfield

35 Davis, Jim, Comiczeichner, Erfinder des "Garfield" (geb. 1945). Masch. Brief mit eigenh. U. Ohne Ort, 1. XI. 1996. Kl.-4°. 1 Seite. Mit farbig gedrucktem "Garfield"-Briefkopf. 80.-

"Dear Katja, I'm delighted you enjoy Garfield and thank you for following his daily antics [...]. Garfield an I will do our best to keep you entertained [...]".

Kein "käuflicher Schreiber"

36 Diggelmann, Walter Matthias, Schriftsteller (1927-1979). Masch. Brief mit eigenh. U. und eigenh. Korrekturen und Einschü-ben. Etagnières, 11. XII. 1971. Fol. 1 Seite. Gedruckter Briefkopf. 120.-

Interessanter Brief an einen Literaturagenten, indem Diggelmann entschie-den zurückweist, er sei ein von der DDR "käuflicher Schreiber" gewesen: "[...] der weltberühmte Bestseller-Autor Hans Habe hat vor einem Jahr öffentlich erklärt, aus mir hätte ein erfolgreicher Schriftsteller werden können, doch lei-der sei mir dafür mein Charakter im Wege gestanden, und nun sei ich gezwun-gen, meine Bücher [Einschub: Bitte beachten Sie den Pluralis!"] für den Ostge-brauch umzuschreiben. Daraufhin erklärte ich ebenso öffentlich, Habe sei ein Verleumder [...]. Sie wissen, ich bestreite nicht die Sache mit der DDR-Ausgabe, aber es ist für mich doch grauenhaft, dem Verdacht ausgesetzt zu sein, ich sei ein käuflicher Schreiber [...]". - Diggelmann hatte vor seiner Schriftstellerkarriere u.a. als Regieassistent am Zürcher Schauspielhaus und Dramaturg bei Radio Zürich gearbeitet.

"Radiumkater"

37 Doderer, Heimito von, Schriftsteller (1896-1966). Eigenh. Briefkarte mit U. Ohne Ort, 19. III. 1961. Qu.-8°. 1 Seite. Büttenkar-ton. Gedruckter Briefkopf und rote Initiale. 500.-

An Uwe Rilla, kurz nach seiner Kehlkopfoperation, wohl während eines Sa-natoriumsaufenthaltes: "[...] Ich bin nun - nach einem schrecklichen 'Radium-kater' - hierher zur Erholung auf's Land gegangen. Es geht mir erheblich bes-ser, und die Stimme kehrt allmählich wieder. Doch bin ich noch nicht so weit, um mich meinen Freunden zu präsentieren, was ja nicht geschehen soll, um

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dann das Sprechen zu vermeiden. Warten wir also zu, bis zur wärmeren Zeit. Am 6. April muss ich mich in Wien auf der Klinik untersuchen lassen; dann will ich in's Hochgebirge gehn, und sodann hierher. Bis zu diesem Zeitpunkte, das lässt sich heute wohl schon sagen, wird bei mir alles wieder normal sein [...]". - Als Folge seines langjährigen starken Alkohol- und Nikotinkonsums musste sich Doderer 1960 einer Kehlkopfoperation unterziehen.

38 Durbridge, Francis, Schriftsteller (1912-1998). Porträtfotogra-

fie mit eigenh. U. Ohne Ort, ohne Jahr. 17,5 x 12,5 cm. 80.- 39 Durbridge, Francis, Schriftsteller (1912-1998). Masch. Brief

mit eigenh. U. Ohne Ort, 9. XI. 1993. Fol. 1 Seite. Gedruckter Brief-kopf. 80.-

"[...] I am very sorry but unfortunately I have no photographs on hand - however, please accept my very good wishes for the future [...]".

40 Dürrenmatt, Friedrich, Schriftsteller und Maler (1921-1990).

Porträtfotografie mit eigenh. U. "Dürrenmatt". Ohne Ohrt, ohne Jahr. 14,7 x 10 cm. 150.-

Widmungsexemplar

41 Dürrenmatt, Friedrich, Schriftsteller und Maler (1921-1990). Die Panne. Eine noch mögliche Geschichte. (Neue Ausgabe). Zürich, Arche, 1957. 8°. 120 S.OLwd. mit Schutzumschlag. 250.-

Vorsatzblatt mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers "Herrn Hans Ma-yr zu seinem 66.sten mit den besten Wünschen | Friedrich Dürrenmatt | 27. VIII. 58." - Darunter montiert eine eigenh. beschriftete Visitenkarte von Hugo K. Mayr (Direktor der Swissair).

42 Dürrenmatt, Friedrich, Schriftsteller und Maler (1921-1990).

Eigenh. U. "Dürrenmatt". Ohne Ohrt und Jahr (Neuchâtel, 12. I. 1979). 6 x 10 cm. 100.-

Mit einem beiliegenden Brief und Umschlag: "[...] Leider kann Herr Dür-renmatt Ihren Wunsch nach einer Manuskriptseite nicht erfüllen. Er gibt grundsätzlich solche nicht aus der Hand. Bitte, haben Sie Verständnis für diese Absage. Als kleinen Trostpreis lege ich Ihnen ein Autogramm bei [...]".

Der Name der Rose

43 Eco, Umberto, Schriftsteller (1932-2016). Eigenh. Albumblatt mit U. Ohne Ort, ohne Jahr. 21 x 29,5 cm. 1 Seite. 700.-

"Stat rose pristina nomine, nomine nude tenemus | Umberto Eco". - Der be-rühmte letzte Satz aus dem Roman "Der Name der Rose", ein Zitat des Bene-diktinermönches Bernhard von Cluny (12. Jahrhundert), mit dem der Erzähler Adson von Melk die Geschichte beschließt. Zu Deutsch: "Die Rose von einst steht nur noch als Name, uns bleiben nur nackte Namen". - Beilagen.

44 Eco, Umberto, Schriftsteller (1932-2016). Typoskript (Nadel-

drucker) mit eigenh. Korrekturen, Widmung und U. Ohne Ort, 15. VIII. 1986. Fol. 2 Seiten auf 2 Blättern. 1.200.-

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"Il nome della rosa (a Praga)". Artikel aus Ecos berühmter Kolumne für die Zeitung "L'Espresso", die unter dem Titel "La bustina di Minerva" (dt. Streichholzbriefe) erschien. - Der Artikel handelt von den Übersetzungen des Erfolgsromans "Der Name der Rose" in Sprachen von "Ostblockstaaten", et-wa Serbokroatisch, Slowenisch oder eben Tschechisch. Der Roman enthielt ei-ne Stelle über Prag, die man in der Übersetzung streichen wollte, was Eco ab-lehnte. Daran knüpft seine amüsante Betrachtung an, ein Meisterwerk des Feuilletons. - Sehr selten.

45 Eco, Umberto, Schriftsteller (1932-2016). Porträtfotografie mit

eigenh. U. (Neumarkt, 27. III. 1996). 12,5 x 18,5 cm. 1 Seite. 100.- Umseitig von fremder Hand beschriftet: "Umberto Eco, Mayrische Buch-

handlung 27. 3. 96 Neumarkt". 46 Edschmid, Kasimir, Schriftsteller (1890-1966). Eigenh. Post-

karte mit U. Darmstadt, 11. XII. 1951. 1 Seite. 80.- An Ludwig Bärte, über eine Sitzung des PEN-Clubs in Hamburg. 47 Eich, Günter, Schriftsteller (1907-1972). Eigenh. Ansichtskarte

mit U. Venedig, 9. X. 1959. 1 Seite. 80.- Urlaubsgrüße von der "Riva degli Schiavani, wo es zwar regnet und nebelt,

wir uns aber sehr wohl fühlen [...]". 48 Eik, Jan (d.i. Helmut Eikermann), Schriftsteller (geb. 1940).

Eigenh. Manuskript mit U. Berlin, 1986. Fol. 4 Seiten. 300.- Die ersten drei Seiten von Eiks Kriminalroman "Der siebente Winter", ge-

schrieben 1986, erstmals erschienen 1989 im Verlag Neues Leben. Laut Be-gleitschreiben Jan Eiks wohl seiner handschriftlich konzipierter Roman, denn im beiliegenden Brief vom 8. III. 2001 heißt es: "auch ich schreibe seit 1990 nur noch per Computer".

"Was die anderen denken, soll uns egal sein"

49 Eisenreich, Herbert, Schriftsteller (1925-1987). Eigenh. An-sichtskarte mit U. Sandl, 6. VII. 1964. 1 Seite. 80.-

An Erik Graf Wickenburg: "[...] ist mein Motto doch: 'To the happy few!' Was die anderen denken (oder genauer gesagt: nicht denken), soll uns egal sein! [...]".

50 Enzensberger, Hans Magnus, Schriftsteller (geb. 1929). Ei-

genh. beschriftete Visitenkarte. Ohne Ort, ohne Jahr. 16 x 10,2 cm. Gefaltet. 100.-

"Schreibt alles mit der Maschine, und hat daher keine Autographen übrig ... Enzensberger".

Suhrkamp oder Piper?

51 Enzensberger, Hans Magnus, Schriftsteller (geb. 1929). Masch. Brief mit eigenh. U. Stuttgart, 13. X. 1956. Fol. 1 Seite. Gedruckter Briefkopf "Im Süddeutschen Rundfunk". 200.-

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In welchem Verlag sollte Enzensbergers erster Gedichtband erscheinen? An Herrn Woerner im R. Piper Verlag: "[...] Ihre Vermutung, ich stünde bereits mit dem einen oder andern Verlag in Verbindung, trifft insofern zu, als ein Konvolut mit meinen Gedichten gerade einem anderen Mann vorliegt, der sich dafür interessiert. Deshalb muß ich Sie bitten, sich noch eine kurze Weile zu gedulden, bis ich es Ihnen zeigen kann. Juristist bindende Vereinbarungen be-stehen jedoch bisher nicht [...]". - Bei dem im Brief erwähnten "Mann" dürfte es sich um Siegfried Unseld gehandelt haben. Enzensbergers Erstlingswerk "verteidigung der wölfe" erschien Anfang 1957 im Suhrkamp Verlag. - Gelocht und mit Eingangsstempel.

52 Erhardt, Heinz, Humorist (1909-1979). Eigenh. Brief mit U.

Hamburg, 23. II. 1971. Qu.-Kl.-4°. 1 Seite. Gedruckter Briefkopf. Mit adressiertem Umschlag. 140.-

"[...] Und hier das gewünschte Zitat: 'Viele betreten die Bretter, die die Welt bedeuten, ohne zu merken, dass sie auf dem Holzweg sind! [...]". - Beiliegend eine signierte Autogrammkarte.

53 Ermatinger, Emil, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler

(1873-1953). Eigenh. Brief mit U. Zürich, 2. VI. 1933. Fol. 1 Seite. 150.-

An einen Kollegen, Dank für "Ihren Aufsatz in meinem Festband, Ihre Ge-dichte u. Ihren Brief [....]. Die ersten beiden [Gaben] muß ich nach Pfingsten lesen in aller Muße - ich habe (wir waren den ganzen Winter in Italien) seit un-serer Rückkehr noch keine ruhige Stunde gehabt. Die Welt ist auch bei uns so aufgeregt, voll Mißverstehens u. Übelnehmens [...]". - Die Festschrift für Emil Ermatinger "Dichtung und Forschung", wurde 1933 von Walter Muschg und Rudolf Hunziker herausgegeben.

54 Fichte, Hubert, Schriftsteller (1935-1986). Eigenh. Brief mit U.

"Hubert". Hamburg-Othmarschen, 9. VI. 1983. Fol. 1 Seite. Gelocht. 220.-

An Gisela Lindemann: "[...] das ist Dein Exemplar. Du hast die Entstehung der zweistimmigen Invention begleitet und beraten. Es trägt die Nummer der einen Auflage von fünf. Es darf nicht - das brauch ich Dir nicht zu sagen, we-der ausgeliehen noch vervielfältigt werden [...] Wenn es hinfällt geht es aber kaputt!" - Selten.

55 Ficker, Ludwig von, Publizist (1880-1967). Eigenh. Postkarte

mit U. Innsbruck, 20. VII. 1966. 1 Seite. 70.- An Josef Wessely, Dank für Glückwünsche. 56 Forsyth, Frederick, Schriftteller (geb. 1938). Masch. Brief mit

eigenh. U. Kilgarron, Enniskerry, 13. IV. 1978. Fol. 1 Seite. Mit add-ressiertem Umschlag. 220.-

Ein weitgereister Brief: "[...] Only last week a few friends of mine, passing through the village where my wife and I lived for a year during 1974, stopped by the old house to take a look at it. One of the neighbours came running out bearing a handful of letters addressed to me, letters which had lain for over a year unattended. The friends brought the letters back with them to Ireland, and on of them was yours [...]". - Beiliegend eine Porträtfotografie mit eigenh. Widmung und U.

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57 Friedell, Egon, Schriftsteller (1878-1938). Eigenh. Brief mit U. Ohne Ort und Jahr. Qu.-8°. 1 Seite. Starkes Papier. 300.-

An eine Kollegin: "[...] ich hätte Ihnen schon früher geschrieben, war aber die ganze Zeit ununterbrochen in Anspruch genommen. Wollen Sie Montag-vormittag in die Generalprobe in die Kammerspiele kommen? Beginn telefo-nisch zu erfahren, Einlass unter Berufung auf mich. Vielleicht besuchen Sie mich aber auch nächste Woche einmal abends während der Vorstellung; ich habe eine längere Pause [...]" - Dekorativ und selten.

Arbeit am "Tagebuch"

58 Frisch, Max, Schriftsteller (1911-1991). Eigenh. Postkarte mit U. Zürich, 6. XII. 1949. 1 Seite. 320.-

"[...] Sie müssen etwas Geduld haben, zumal viel dringende Arbeit auf mich wartet. Dies zur Orientierung [...]". - Bei der erwähnten "dringenden Arbeit" handelt es sich um das "Tagebuch 1946-1949", das erstmals im September 1950 im Suhrkamp Verlag erschien. - Beiliegend eine eigenh. signierte Porträtfoto-grafie aus späteren Jahren.

59 Fritz, Marianne, Schriftstellerin (1948-2007). Die Schwerkraft

der Verhältnisse. Frankfurt am Main, S. Fischer, 1978. 8°. 108 S. 2 Bl. OKart. 50.-

Collection S. Fischer, Bd. IV. - Erste Ausgabe des literarischen Erstlings. - Titelblatt mit eigenh. Widmung und U. der Verfasserin "in Erinnerung an Zü-rich und irgendwann - ja was? Liebe Grüße Marianne Fritz".

Fontane

60 Gaiser, Gerd, Schriftsteller (1908-1976). Eigenh. Brief mit U. Ohne Ort, ohne Jahr. Qu.-Fol. 1 Seite. 100.-

"[...] Auch ich habe zu Fontane ein ausgesproches Verhältnis und bin immer wieder ein vergnügter Leser seiner Arbeiten [...]".

61 Ganghofer, Ludwig, Schriftsteller (1855-1920). Porträtfotogra-

fie mit eigenh. U. Ohne Ort, ohne Jahr. 29 x 20 cm. Unter Passepar-tout. 100.-

Der Ochsenkrieg

62 Ganghofer, Ludwig, Schriftsteller (1855-1920). Eigenh. Brief mit U. Jagdhaus Hubertus, Post Leutasch, 28. VI. 1913. 4°. 2 1/2 Sei-ten. Gedruckter Briefkopf mit Foto des Jagdhauses. 140.-

"[...] Beiliegend sende ich Ihnen die Kapitel 13, 14, u. 15 vom 'Ochsenkrieg' [...]. Ich glaube selbst, daß mir dieses Buch nicht mißraten ist, bezweifle aber sehr, ob es in einem Familienblatte möglich sein wird. Da mir in letzter Zeit zurückgeschickt wurde, was mir selbst als geeignet für eine Wochenschrift er-schien, werden wir wohl auch diesmal, wo ich die Unmöglichkeit selbst einse-he, auf keinen grünen Zweig kommen [...]". - Ganghofers "Ochsenkrieg. Ro-man aus dem 15. Jahrhundert" erschien 1914 im Stuttgarter Adolf Bonz Ver-lag. - Beiliegend ein eigenh. adressierter Umschlag.

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"Aimée & Jaguar"

63 Geißler, Horst Wolfram, Schriftsteller (1893-1983). Das glück-selige Flötenspiel. Vier heitere Novellen aus dem Rokoko. (7.-11. Tsd.). München, Paul Hugendubel, 1941. 8°. 136 S., 4 Bl. OPp. (Rük-ken liegt lose bei). 600.-

Vortitel mit Eintragung "Felice und Aimée Schragenheim 1943 || Felice gele-sen im August 1944 im jüdischen Lager in der Schulstrasse in Berlin - N, ge-fangen von der Gestapo!" - Beiliegender Zettel mit Beschriftung "Das Buch, das ich Felice zur Aufheiterung gab, und das ich zurückbekam, ein paar Tage vor ihrer Deportation nach Theresienstadt 1944 | mit heimlichen Worten in Bleistift." Diese Worte finden sich im Bundsteg von S. 33 ("Du mich? | Ja!"), S. 51 ("Sei tapfer!"), S. 73 ("Mein Jaguar"), S. 77 ("Mein Katzentier") und S. 89 ("Ich nur Dich!"). - Felice Schragenheim (1922-1945) war Journalistin in Ber-lin. Im Sommer 1942 lernte sie die verheiratete Mutterkreuzträgerin Lilly Wust (1913-2006), deren Mann zur Wehrmacht eingezogen war, kennen und lieben. Sie nannten sich bald untereinander Aimée (Lilly) und Jaguar (Felice). Felice Schragenheim zog bei Lilly Wust in Schmargendorf ein und wurde von ihr vor der Gestapo versteckt. Dennoch wurde sie denunziert, am 21. August 1944 von der Gestapo abgeholt und zunächst in die "Judensammelstelle" in der Weddinger Schulstraße 78 (vorher Jüdisches Krankenhaus) gebracht. Lilly be-suchte und versorgte sie dort mit dem Nötigsten. Am 8. September 1944 wur-de Felice nach Theresienstadt und am 9. Oktober 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Vgl. Erica Fischer, Aimée & Jaguar. Eine Lie-besgheschichte Berlin 1943. Köln 1994 und München (dtv) 1999; dort bes. S. 203-17. Die gleichnamige Verfilmung erschien 1998. - Vorsatzblatt zu drei Vierteln herausgetrennt. - Der Nachlass von Lilly Wust liegt im Jüdischen Mu-seum Berlin.

64 Gies, Miep, Helferin Anne Franks (1909-2010). Porträtpostkar-

te mit eigenh. U. Ohne Ort, ohne Jahr. 14,5 x 10,5 cm. 1 Seite. 80.- 1933 bewarb sich Miep Gies als Sekretärin in Otto Franks niederländischer

Filiale der Firma Opekta. Es entwickelte sich eine Freundschaft zu Otto Frank, dessen Frau Edith und den Töchtern Anne und Margot. Später half sie Anne Frank und ihrer Familie, in Amsterdam unterzutauchen.

65 Golding, William, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1911-

1993). Eigenh. Briefkarte mit U. Ebble Thatch, Bowerchalke, Nr. Sa-lisbury, 3. XI. 1983. 9,5 x 14 cm. 1 Seite. Mit eigenh. adressiertem Um-schl. 320.-

Dank für Glückwünsche zum Nobelpreis: "[...] Thank you for your letter of congratulation, and more importantly, appreciation. There are, I think, still some novels left in my head - or wherever they come from [...]". - 1983 erhielt William Golding den Nobelpreis für sein Lebenswerk, insbesondere für "Lord of the Flies". - Beiliegend eine signierte Porträtpostkarte.

Korrespondenz Joyce/Goll

66 Goll, Claire, Schriftstellerin (1891-1977). Masch. Brief mit ei-genh. U. Paris, 27. III. 1967. Fol. 1 Seite. Gedruckter Briefkopf "So-ciété des amis d'Yvan Goll". 350.-

An den Feuilletonredakteur Rolf Michaelis bei der "Frankfurter Allgemei-nen Zeitung", über den Verlust von Manuskripten und Teilen der Korrespon-denz während der Flucht vor den Nazis: "[...] Leider ist diese unvollständig, denn als wir 1939 aus Paris flohen, hatten Yvan in der Eile nicht mehr die

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Möglichkeit alle Briefe zusammen zu suchen um sie mit nach New York zu nehmen. Bei der Plünderung unsrer Pariser Wohnung durch die Nazis gingen mit der zwanzigjährigen Korrespondenz James Joyce/Goll und vielen Manu-skripten auch die zurückgebliebenen Briefe verloren. Aber der Liebes- und Leidensroman zweier Dichter liegt doch im Umriss vor [...]". - Yvan und Claire Goll flohen am Anfang des Zweiten Weltkriegs ins New Yorker Exil, 1947 kehrten sie nach Frankreich zurück, wo Goll, verarmt, im Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine im Alter von 58 Jahren starb.

Emblem für Autographensammler

67 Gomringer, Eugen, Schriftsteller (geb. 1925). Eigenh. Hand-Zeichnung und eigenh. Ansichtskarte mit U. Rehau, 6. III. 1996. Fol. und Qu.8°. 2 Seiten. 200.-

Originelle Gabe für einen Autographensammler, in der Form eines Em-blems. Unter dem Titel (Lemma) "autograph und autogramm" die signierte Zeichnung einer Hand (Icon), auf beiliegender Postkarte die erläuternde Bildunterschrift mit eigenh. Widmung (Epigramm): "die hand = autograph | der name = autogramm | genügt das? [...]".

68 Gomringer, Eugen, Schriftsteller (geb. 1925). Eigenh. Ge-

dichtmanuskript mit U. (Rehau), 6. III. 1996. Fol. 1 Seite. 220.-

"Wind" als Sinnbild. - Beiliegend eine Fotografie mit eigenh. Widmung "miteinander drehen und voneinander lösen" und eine gedruckte Gedicht-postkarte mit eigenh. Widmung.

69 Gordimer, Nadine, Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin

(1923-2014). Porträtphotographie mit eigenh. U. Ohne Ort, ohne Jahr. 14,5 x 11 cm. 80.-

70 Grass, Günter, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1927-

2015). Porträtphotographie ("foto-studio-rama", Berlin) mit eigenh. U. Ohne Ort, ohne Jahr. 15 x 10 cm. 1 Seite. 100.-

Pfeife rauchend vor seinen Graphiken. - Beilagen. 71 Green, Julien, Schriftsteller (1900-1998). Eigenh. Albumblatt

mit U. Paris, 31. I. 1978. 10,5 x 14,5 cm. 1 Seite. 150.-

"Pour Monsieur Hermann Lesch en le remerciant de sa lettre et avec mes meilleurs souhaits pour 1978 [...]".

72 Greif, Martin, Schriftsteller (1839-1911). Originalfotografie mit

eigenh. U. Ohne Ort, ohne Jahr. 16 x 10,5 cm. 1 Seite. 150.-

Schönes Halbporträt, aus dem Atelier "Eugen Kegel, Hofphotograph" in Kassel und Elberfeld.

73 Grimm, Hans, Schriftsteller (1875-1959). Masch. Brief mit ei-

genh. U. Lippoldsberg, 29. VIII. 1938. Quer-Kl.-4°. 1 Seite. Gedruck-ter Briefkopf. 80.-

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An Helga Rosenkranz: "[...] Ich schreibe sonst nie irgendetwas in Alben. Ich möchte auch bei Ihnen, die ich ja persönlich nicht kenne nur in sofern eine Ausnahme machen, als ich einen Satz aus einem Buche hinsetze [...]".

74 Habsburg, Otto von, Politiker und Publizist (1912-2011).

Masch. Brief mit eigenh. U. sowie Porträtpostkarte mit eigenh. U. Pöcking, 26. V. 1974. Fol. Zus. 2 Seiten. Briefkopf. 80.-

An einen Publizisten, dem er erlaubt, das englische Vorwort zu seiner Bio-graphie Karls V. abzudrucken.

75 Hagelstange, Rudolf, Schriftsteller (1912-1984). Eigenh. Brief

mit U. Unteruhldingen, 30. VIII. 1966. Fol. 1 Seite. Mit adressiertem Umschlag. 120.-

"Lesung in Limerick"; die erste Manuskriptseite in rotem Kugelschreiber mit blauen Korrekturen. Begleitbrief an eine Sammlerin: "[...] anbei eine Seite (die erste) meiner Erzählung 'Kein Pfingstwunder in Limerick', die in dem neuen Buch Zeit für ein Lächeln enthalten ist [...]".

76 Hagelstange, Rudolf, Schriftsteller (1912-1984). Eigenh. Brief

mit U. Unteruhldingen, 30. VIII. 1966. Fol. 1 Seite. Mit adressiertem Umschlag. 120.-

Absage an Rolf Michaelis, Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "[...] Getrennt geht Ihnen das mir zugesandt ungarische Sport-Buch wieder zu. Es ist - zum ersten - nicht so bedeutsam + interessant, daß es mich zu einer Rezension verleiten könnte. Zum anderen möchte ich meiner Gepflogenheit, mich aus dem Rezensenten-Rundlauf, in den Autoren leicht verfallen können, herauszuhalten, nicht untreu werden. ich habe so viel eigene Arbeit, daß ich zusätzliche möglichst vemreiden möchte [...]". - Beiliegend eine signierte Por-trätfotografie.

"Viel Vergnügen beim Entziffern"

77 Hartmann, Lukas, Schriftsteller (geb. 1944). 2 Manuskripte mit eigenh. U. und eigenh. beschriftete Visitenkarte. Thörishaus, 15. XI. 1995. Verschiedene Formate. 3 Seiten. Mit eigenh. adressiertem Umschlag. 180.-

Die ersten Zeilen aus "Gib mir einen Kuss, Larissa Laruss! Roman für Kin-der", dekorativ auf einen Zeitungsausschnitt mit dem Porträt des Dichters ge-schrieben, sowie der "1. Entwurf zum Roman 'Aus dem Inneren des Medi-ums', geschrieben 1983/84 in Rom". Auf der Visitenkarte: "Viel Vergnügen beim Entziffern [...]".

78 Hauptmann, Gerhart, Schriftsteller und Nobelpreisträger

(1862-1946). Eigenh. Briefkarte mit U. (Rapallo, 7. II. 1933). Qu.-8°. 1 Seite. 200.-

An den Musiker Ossip Schnirlin: "[...] und diesen zwar verspäteten aber dar-um nicht abgekühlten Dank für Freundesgesinnung und Geburtstagsgruss [...]". - Der russische Geiger Ossip Schnirlin (1874-1939), ein Schüler Joseph Joachims, stand in engerem Briefkontakt zu Hauptmann. Briefe von Schnirlin und Hauptmann sind u.a. in der Staatsbibliothek zu Berlin zu finden. - Beilage.

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"Wer aber schützt Mohammed vor seinen Propheten?"

79 Heidenreich, Gert, Schriftsteller (1944- ). Eigenh. Gedichtma-nuskript (25 Zeilen) mit U. Ohne Ort, 1994. Fol. 1 Seite. Gedruckter Briefkopf. Mit eigenh. adressiertem Umschlag. 180.-

"Istanbul. Beyoglu. November", mit den Zeilen: "[...] Wer aber schützt Mo-hammed vor seinen | Propheten? fragte der jüngste der Dichter. Und | Wer uns vor den Verwaltern des Schutzes? [...]". - Veröffentlicht in: Die Horen. Zeit-schrift für Literatur, Kunst und Kritik. Nr. 173, Jg. 39/1 (1994). - Beiliegend eine signierte Porträtfotografie.

80 Highsmith, Patricia, Schriftstellerin (1921-1995). Eigenh. Brief

mit U. Moncourt, 21. I. 1985. 4°. 1 Seite. 200.- An einen Sammler: "[...] Ich habe kein Foto zu schicken, aber ich schicke

viele guten Wünsche für 1985 [...]". - Beiliegend eine signierte Porträtfotogra-fie.

"Der Mond ist aufgegangen"

81 Hildebrandt, Dieter, Schriftsteller und Kabarettist (1932-2013). Eigenh. Gedichtmanuskript (30 Zeilen) und eigenh. Brief mit U. München, 23. II. 1995. Fol. 2 Seiten. Auf der Rückseite des Briefes ei-nes Fans aus Leipzig, der Hildebrandt bitttet, sich seiner Frau Felici-tas zu erinnern und ihr "mit einem Anruf eine große Freude" zu be-reiten. Mit eigenh. adressiertem Umschl. 350.-

Hildebrandts hinreißende Parodie des früheren Bundeskanzlers "Der Mond ist aufgegangen (Helmut Kohl spielt M. Claudius)": "DER MOND | meine Damen u. Herren, liebe Freunde und das möchte ich hier in aller Eindeutigkeit sagen | IST AUFGEGANGEN | und niemand von Ihnen, meine Damen u. Herren, liebe Freunde wir mich daran hindern, dies mit allem Freimut festzu-stellen! | Die Goldenen Sternlein PRANGEN [...]". - Im beiliegenden Brief schreibt Hildebrandt: "[...] es handelt sich um eine Skizze zur späteren Num-mer und wurde, glaube ich, in einem Zug nach Stuttgart geschrieben. Den Text habe ich später geringfügig geändert [...]". So heißt es zum Beispiel in der spä-ter aufgeführten Fassung: "Helmut Kohl spricht Matthias Claudius" und "in aller Offenheit" und "in aller Entschlossenheit" (statt "in aller Eindeutigkeit" und "mit allem Freimut"). - Beiliegend eine signierte Porträtfotografie.

"Dann drucken die überhaupt nichts mehr von mir"

82 Hochhuth, Rolf, Schriftsteller (geb. 1931). Masch. Postkarte mit eigenh. Ergänzungen und U. Riehen bei Basel, 22. IX. 1966. 2 Sei-ten. 200.-

An einen Literaturagenten während der Frankfurter Buchmesse, im Vorfeld der Veröffentlichung und Uraufführung von "Soldaten. Nekrolog auf Genf": "[...] Also: ich bin einverstanden mit jenen Kürzungen, die sich auf Katyn - wenn gewünscht - und auf die Haltung mancher Polen zu den Judenmorden Hitlers beziehen - unter einer Bedingung: das Buch muss im Winter 66/67 er-scheinen, nicht erst Ende 67. [handschriftliche Ergänzung: Nur die Bühnenfas-sung darf nicht gedruckt werden.]. Ihnen kann ich's ja sagen, weshalb: weil nämlich mein neues und fertiges Stück, in dem zwar zwei prominente Polen sehr positiv gezeichnete Helden sind, auch stark Katyn berührt - und weil nach Erscheinen dieses Dramas der sogenannte Ostblock sehr gegen mich sein wird, jedenfalls die Offiziellen dort [...]". - 1967 wurde Hochhuths Theaterstück "Soldaten, Nekrolog auf Genf vor" an der Freien Volksbühne Berlin uraufge-

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führt. Darin thematisiert er Churchills Kampf gegen Hitler und wirft die Frage nach dessen Mitverantwortung für die Luftangriffe auf deutsche Städte im Zweiten Weltkrieg auf. Auch deutete er an, dass Churchill die Ermordung des Chefs der polnischen Exilregierung, Wladyslaw Sikorski, 1943 angeordnet ha-be. Gegen Hochhuth wurden daraufhin mehrere Prozesse angestrengt. - Bei-liegend eine signierte Porträtfotografie.

83 Hofmannsthal, Hugo von, Schriftsteller (1874-1929). Eigenh.

Briefkarte mit U. "Hofmannsthal". Rodaun, 3. XII. [ca. 1915]. Qu.-8°. 2 Seiten. 250.-

Wohl an den Schriftsteller Hermann Kienzl, über ein Buch, das ihm dieser übersandt hatte: "[...] Ein Lebenszeichen von [dem Maler und Bildhauer Josef] Heu freute mich, auch daß Sie mir nicht - wie viele Menschen tun - nachgetra-gen haben, daß ich Heu helfen wollte und nichts erreichte. Gern will ich in ei-ner dienstfreien Stunde und wenn mein Gemüt halbwegs frei und entspannt ist, Ihr Gedichtenbuch aufschlagen [...]" - Schwacher Lichtrand. Auf der zwei-ten Seite kleine Montagespuren sowie Buchstabenverlust beim Buchstaben "H" der Unterschrift.

84 Huch, Ricarda, Schriftstellerin (1864-1947). Eigenh. Al-

bumblatt mit Gedicht (6 Zeilen) und U. München, 3. II. 1926. Qu.-Kl.-8°. 1 Seite. 220.-

"Ihr steht noch vor dem geschlossnen Tor, | Draus wundervoll verworrner Chor | des Lebens lockt, und lauscht [...]" - Mittig mit rückseitiger Montage-spur, leicht fleckig und mit kleinem Löchlein.

85 Huch, Ricarda, Schriftstellerin (1864-1947). Porträtfotografie

mit eigenh. Widmung und U. Ohne Ort, (ca. 1930). 17 x 12 cm (Foto-grafie), 6 x 12 cm (Widmung). Auf Fotokarton montiert. Mit eigenh. adressiertem Umschlag. 200.-

Orginalabzug, Sibergelatine, um 1930 fotografiert von Wanda von Debschitz-Kunowski: "Herrn A. Roderburg, Stolberg | von Ricarda Huch". - Sehr schönes Porträt, an den Rändern etwas ausgesilbert.

Mit Widmung und Foto

86 Inglin, Meinrad, Schriftsteller (1893-1971). Mißglückte Reise durch Deutschland. Schwyz, August 1963. 8°. 18 Seiten. Originalbro-schur. 80.-

Mit eigenh. Widmung: "Herrn Dr. H. H. Sträuli mit herzlichem Dank für seinen freundlichen Brief zu meinem 70. Geburtstag. Schwyz, August 1963 [...]". - Beiliegend eine signierte und verso bezeichnete Porträtfotografie, auf-genommen "bei der Verleihung des Mozart-Preises in Innsbruck 1967". - Son-derdruck aus "Schweizer Monatshefte", Jg. 43, H. 3, Juni 1963.

87 Ionesco, Eugène, Schriftsteller (1909-1994). Eigenh. Widmung

mit U. Ohne Ort, 25. II. 1984. 14,5 x 10,5 cm. 1 Seite. 100.- "Amicalement à Gaby Weber | Eugène Ionesco | 25. 2. 84". 88 Ionesco, Eugène, Schriftsteller (1909-1994). Masch. Brief mit

eigenh. U. Paris, 25. VI. 1996. Fol. 1 Seite. 160.-

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An einen Sammler: "[...] bitte ersparen Sie mir die Mühe, Ihnen ein paar Tex-te zu schreiben [...]". Vermutlich von einer Sekretärin, aber eigenh. signiert. - Beiliegend eine signierte (?) Postkarte.

89 Jelinek, Elfriede, Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin (geb.

1946). Eigenh. Gedichtmanuskript (12 Zeilen) mit U. Wien, 12. II. 1985. 14,5 x 10,5 cm. 1 Seite. Mit eigenh. adressiertem Umschlag. 350.-

"ende | ein vater | der fremde mann | der klippenfisch | mit dem hahnenkamm | springt | in die sonne | steil | vorbei | schon lang vorbei | sein rosaroter | hah-nenschrei [...]". - Auf einer Postkarte geschrieben, umseitig der faksimilierte Text. - Beiliegend eine signierte Porträtfotografie.

90 Jens, Walter, Schriftsteller und Kritiker (1923-2013). Typo-

skript mit zahlreichen eigenh. Korrekturen, Widmung und U. Tübin-gen, 1. VI. 1988. Fol. 1 Seite. Mit addressiertem Umschlag und Notiz von Inge Jens. 120.-

Über den Bau des Holocaust-Denkmales in Berlin: "'Es gibt zwei Haupt-sünden', hat Franz Kafka geschrieben, aus welchen sich alle anderen ableiten: Ungeduld und Lässigkeit. Wegen der Ungeduld sind sie aus dem Paradiese vertrieben worden, wegen der Lässigkeit kehren sie nicht zurück [...]. Das ist, denke ich, eine Sentenz, die all jenen ins Stammbuch geschrieben werde, die da meinen, über das Holocaust-Denkmal sei genug diskutiert worden, die Thesen wiederholten sich, jetzt gelte es, Bedenken hin, Bedenken her, zur Sache zu kommen [...] in einer Weise also, wie sie Lessing im Laokoon beschrieb: Nur keine Direkt-Benennung des Monströsen; die Phantasie des Betrachters habe, von Stufe zu Stufe weiterschreitend, selbsttätig ein vorläufiges Fazit zu ziehen; dem Künstler aber sei dergleichen, wenn er vernünftig über das Verhältnis von sujet und Ausführung meditierte versagt [...]". - Auf einem Notizzettel schreibt Inge Jens dazu: "[...] Mein Mann, Walter Jens, schreibt nie etwas mit der Hand ab. Seine Manuskripte sehen wie das beiliegende aus. Es ist ein schö-ner + wichtiger Text, den Sie da im Original erhalten [...]". - Beiliegend eine si-gnierte Porträtfotografie.

91 Jünger, Ernst, Schriftsteller (1895-1998). Porträtfotografie mit

eigenh. Widmung und U. W(ilfingen), 25. X. 1995. 11,5 x 15,5 cm. 1 Seite. Mit eigenh. adressiertem Umschlag. 150.-

"[...] an Rainer Marock mit freundlichem Gruß Ernst Jünger [...]". - Foto von Stefan Moses, am rechten Rand etwas beschnitten.

92 Kaschnitz, Marie Luise, Schriftstellerin (1901-1974). Eigenh.

Brief mit U. "Lou". Höchenschwand im Schwarzwald, ohne Jahr (ca. 1970). Qu.-4°. 3 Seiten auf 2 Blättern. Sanatoriumsbriefpapier. 300.-

An Freunde und Mäzene (wohl Else und Willy Hartner in Bad Homburg) mit Dank für deren Unterstützung und mit Schilderung ihres Tageslaufs im Sanatorium.

93 Kehlmann, Daniel, Schriftsteller (geb. 1975). Eigenh. Manu-

skript mit U. sowie masch. Begleitbrief mit eigenh. U. Wien, 18. II. 2000. Fol. Zus. 2 Seiten. 250.-

Schickt einem Sammler "als Autograph den ersten Absatz des siebenten Ka-pitels meines im Herbst 99 bei Suhrkamp erschienenen Romans 'Mahlers Zeit' [...]": "Und was ist Zeit anderes als Verfolgung [...]" - Kehlmanns Roman "Die

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Vermessung der Welt" (2005) wurde bei Kritik und Publikum zu einem der größten Erfolge der deutschen Nachkriegsliteratur.

94 Keim, Franz, Schriftsteller (1840-1918). Eigenh. Gedichtmanu-

skript (28 Zeilen) mit U. Ohne Ort und Jahr. Kl.-4°. 2 Seiten. Dop-pelblatt. 200.-

"An die treulose Welt." - Keim verfasste den Text zu den von Carl Otto Czeschka überzeigend illustrierten "Nibelungen" (1908) in Gerlachs Jugend-bücherei.

95 Kerr, Alfred, Schriftsteller und Theaterkritiker (1867-1948).

Eigenh. Gedichtmanuskript (26 Zeilen) mit U. Pamplona in Spanien, Juli 1926. 8°. 2 Seiten auf 2 Blättern. Bläuliches Papier. 400.-

"Der Potemkin-Film [...] Sie agitierten mit Zähnen und Pfoten | Zu edlem Behuf - | Folgsam wurde der Film verboten | Durch Widerruf. Durch Widerruf [...]" - Sergei Eisensteins berühmter Film "Panzerkreuzer Potemkin" wurde 1926 auch in Deutschland - gegen den Protest Kerrs - verboten. Dieser trat daraufhin am 19. Juli 1926 von seinem Amt in der Ober-Filmprüfstelle zurück, was er in dem vorliegenden Gedicht satirisch kommentierte. Der Text erschien am selben Tag im "Berliner Tageblatt". - Leichte Altersspuren.

96 Kesten, Hermann, Schriftsteller (1900-1996). Eigenh. Brief mit

U. Rom, 11. IV. 1961. Fol. 1 Seite. Mit Umschlag. 180.-

An einen Leser über seine Bücher "Meine Freunde die Poeten" und "Dichter im Café". - Beiliegend ein Autogrammblatt.

97 King, Stephen, Schriftsteller (geb. 1947). Eigenh. Albumblatt

mit U. sowie eigenh. U. auf einem Kartonblatt. Ohne Ort und Jahr. Qu.-8°. Zus 2 Seiten. 250.-

"To Axel with best wishes, Stephen King." - Beiliegend ein Brief von Kings Schweizer Agenten mit der Mitteilung, King gebe keine Autogramme.

98 Kipling, Rudyard, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1865-

1936). Masch. Brief mit eigenh. U. Burwash, Sussex, 15. I. 1933. Gr.-8°. 1 Seite. Briefkopf. 300.-

An eine Buchhandlung: "[...] Would you very kindly look up for me the ear-lier edition of the works of 'Druid' (Dixon), such as Silk and Scarlet - Post and Paddock [...]" - "The Druid" war das Pseudonym für Henry Hall Dixon (1822-1870).

99 Kippenberg, Anton, Verleger (1874-1950). Masch. Brief mit ei-

genh. U. Marburg/Lahn, 28. X. 1948. 8°. 1 1/2 Seiten. Briefkopf "Die Leitung des Insel-Verlags". 150.-

An einen Vetter mit Dank für die Düringsche Familienzeitung und dem Gruß der Familie an seine Frau über das Grab hinaus sowie mit dem Verspre-chen, ihm die Schriften seiner Frau in einem Privatdruck zu senden. Katharina Kippenberg war am 7. Juni 1947 in Frankfurt verstorben.

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100 Kisch, Egon Erwin, Schriftsteller, der "rasende Reporter" (1885-1948). Eigenh. Brief mit U. Prag, 28. II. 1948. 8°. 1 Seite. Dop-pelblatt. Dünnes Papier. 600.-

An den Publizisten Adolf Galliker (1892-1959): "[...] durch meinen Freund Pinkus möchte ich Ihnen sagen, dass mich Ihr Blatt wegen Ton und Form sehr gefreut hat. Und ich bin sehr zufrieden damit, dass Sie mich via facti zum Mit-arbeiter gemacht haben [...]" - Von 1933 an fungierte Galliker als Herausgeber des Schweizerischen kaufmännischen Zentralblattes. - Eigenhändige Briefe von Kisch sind sehr selten!.

101 Kishon, Ephraim, Schriftsteller (1924-2005). Eigenh. Manu-

skript mit zahlreichen Korrekturen sowie späterer Beschriftung und U. Ohne Ort, März 1995. Fol. 1 Seite. 150.-

In hebräischer Sprache und Schrift abgefaßtes Manuskriptfragment in Blei-stift mit roten Filzstiftkorrekturen und Zusatz "Vorwort 'Essen [ist meine Lieblingsspeise]' E. Kishon". - Beiliegend eine signierte Porträtpostkarte.

102 Knittel, John, Schriftsteller (1891-1970). Eigenh. Brief mit U.

Maienfeld in Graubünden, 24. X. 1950. Fol. 1 Seite. 180.-

An Leipold, den er bittet eine farbige Broschüre seines Theaterstücks "So-krates" [1941] am Landestheater Linz für ihn zu besorgen: "[...] Vielleicht ge-hen wir einem Wunder entgegen? [...]" - Beiliegend ein Porträtphoto mit rück-seitiger Beschriftung (Knittel zu Pferd auf der Via Mala, 1963).

103 Koeppen, Wolfgang, Schriftsteller (1906-1996). Eigenh. Brief-

karte mit U. Ohne Ort und Jahr [München, Ende 1985]. Qu.-8°. 1 Seite. 250.-

An die Journalistin Gisela Lindemann (1938-1989) mit der Bitte, seinen Text für Hannover mit Nachsicht zu lesen ("Autoren lesen im Funkhaus Hanno-ver" - das gedruckte Programm liegt bei).

104 Kolb, Annette, Schriftstellerin (1870-1967). Eigenh. Brief mit

U. München, 26. XII. 1916. 8°. 4 Seiten. Doppelblatt mit Trauerrand und eigenh. Umschlag. 240.-

An den Schriftsteller Hans von Hülsen im Großen Hauptquartier mit Dank für dessen Brief und anerkennende Worte sowie über Kritik: "[...] Ich bin ja so abgebrüht [...] möge uns doch bald allen der Frieden kommen! [...]" - Kolb hatte 1916 "Briefe einer Deutsch-Französin" veröffentlicht. Das Bayerische Kriegsministerium verhängte gegen sie 1916 "wegen pazifistischer Umtriebe" eine Brief- und Reisesperre. Auf Betreiben von Walther Rathenau konnte sie ins Schweizer Exil gehen.

105 Konsalik, Heinz Günther, Schriftsteller (1921-1999). Masch.

Brief mit eigenh. U. Bad Honnef, 29. VII. 1973. Fol. 1 Seite. Gelocht. 150.-

An die literarische Agentur Geisenheyner über seine Verlagsbeziehungen zu Kindler, Bertelsmann und Schneekluth sowie das Interesse von Herbert Fleiß-ner für ein Buch von ihm. - Beiliegend eine signierte Porträtfotografie.

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106 Konvolut, 65 kleine Autographen, meist signierte Porträtfotos o. ä. Verschiedene Orte und Jahre. Verschiedene Formate. 120.-

Darunter Franz Geiger, Joachim Tettenborn, Hans Joachim Haecker, Mi-chael Wallner, Juli Zeh, Karl Koizar, Franz Baumer, Axel Hacke, Klaus Hui-zing, Rüdiger Proske, Peter Rühmkorf, Heinz Knobloch, Heinz Flügel, Albert von Schirnding, Charlotte Link, Willi Voss u. a.

107 Kopelew, Lew, Schriftsteller (1912-1997). Eigenh. Manuskript

mit U. Ohne Ort, November 1987. Gr.-8°. 1 Seite. 100.- In deutscher Sprache, mit zahlreichen Korrekturen, über Reformen, Wider-

sacher und Jasager. - Beiliegend ein signiertes Porträtfoto. 108 Kreisler, Georg, Kabarettist (1922-2011). Sodom und Andor-

ra. Eine Parodie. Schaan/Liechtenstein, Estam-Verlag, 1963. 8°. 60 S. OKart mit Umschlag nach Topsy Küppers. 240.-

Erste und einzige Ausgabe. - Vortitel mit eigenh. Widmung und U. des Ver-fassers "mit besten Empfehlungen! Georg Kreisler Zürich, 10. 12. 62". - Kreislers beissende Satire auf Max Frischs Stück "Andorra", das "durch die Hochspielung eines vergangenen Antisemitismus unbewußt dem gegenwärti-gen in die Hände spielt" (Klappentext). - Curt Riess hat in der "ZEIT" vom 25. Januar 1963 Kreislers Stück vernichtend rezensiert. - Sehr selten.

109 Kreisler, Georg, Kabarettist (1922-2011). Eigenh. musikali-

sches Albumblatt mit U. Basel, 1. III. 1996 (Poststempel). Qu.-8°. 1 Seite. Mit eigenh. Umschlag. 300.-

Zwei Takte mit Achteln in Bb und Text "Meine Freiheit muss noch lang nicht deine Freiheit sein." aus dem bekannten Lied "Meine Freiheit, Deine Freiheit". - Sehr selten.

110 Kroetz, Franz Xaver, Schriftsteller und Schauspieler (geb.

1946). Typoskript mit eigenh. Korrekturen sowie eigenh. Begleitbrief, dazu Porträtfotografie mit eigenh. Widmung. Trostberg, 22. VII. 1980. Fol. Zus. 2 Seiten. 180.-

Aus einer (möglicherweise unveröffentlichten) Erzählung. Im Begleitbrief weist Kroetz darauf hin, dass er alles mit der Maschine und nicht mit der Hand schreibe, weshalb es keine Manuskriptseiten gebe.

111 Krolow, Karl, Schriftsteller (1915-1999). Eigenh. Gedichtma-

nuskript (11 Zeilen) mit Widmung und U. Bad Nauheim, 13. VIII. 1994 und 15. II. 1995. Fol. 1 Seite. Mit eigenh. Umschlag. 150.-

"Denke || Diese lateinischen Wörter | für Klarheit - denk' Intelligenz [...]". 112 Krüss, James, Schriftsteller (1926-1997). Eigenh. Manuskript

mit U. Gran Canaria, 9. II. 1981. Fol. 7 Seiten auf 7 Blättern. Kariertes Papier. 500.-

"Im Dorf hinterm Deich [...] Aus dem [autobiographischen] Roman 'der Harmlos oder die Spaltungen', Anfangskapitel der zweiten 'Spaltung': Jockel oder die lange Nacht'." Mit Korrekturen und Streichungen. - Schönes Manu-skript. - Beiliegend 5 kleinere Autographen von James Krüss.

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113 Kujau, Konrad, Maler und Kunstfälscher (1938-2000). 4 Au-tographen mit eigenh. U. Ohne Ort und Jahr (Stuttgart, ca. 1990). 8°. 4 Seiten. 150.-

2 Porträtfotografien mit U. sowie signierte Unterschriftenfälschungen von Hitler und Hindenburg.

114 Kunze, Reiner, Schriftsteller (geb. 1933). Eigenh. Gedichtma-

nuskript (8 Zeilen) mit U. Ohne Ort, 17. II. 1995. Fol. 1 Seite. Mit Umschlag. 120.-

"Von der inspiration". - Beiliegend ein gewidmetes und signiertes Porträtfo-to.

115 Lagerlöf, Selma, Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin

(1858-1940). Eigenh. Postkarte mit U. Marbacka, 18. IX. 1933. 1 Seite. 180.-

An den Schriftsteller Werner Kulz: "Willkommen zu Marbacka!". 116 Laxness, Halldor, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1902-

1998). Eigenh. Manuskript mit U. Ohne Ort und Jahr [Reykjavik, ca. 1990]. Fol. 1 Seite. 300.-

Manuskriptfragment, bezeichnet mit "2" und "2a", in Kugelschreiber mit Korrekturen in Bleistift.

117 Le Fort, Gertrud von, Schriftstellerin (1876-1971). Eigenh.

Brief mit U. Oberstdorf, 18. XI. 1961. Fol. 1 Seite. 150.- An den Lektor Hans Rössner in München mit Dank für eine vom Verlag

(Piper) übersandte Dokumentation, die sie sehr berührt habe. 118 Leip, Hans, Schriftsteller (1893-1983). Eigenh. Widmung mit

U. Ohne Ort, 18. IV. 1964. 8°. 1 Seite. 80.- Auf dem herausgeschnittenen Titelblatt seines Buches "Die Klabauterflagge"

(1940), signiert "anläßlich eines Besuches auf der Hub zu Fruthwilen [...]". 119 Lenz, Siegfried, Schriftsteller (1926-2014). Eigenh. Albumblatt

mit mont. signierten Porträtfoto und U. Ohne Ort und Jahr. Qu.-Fol. 1 Seite. 200.-

"... Und ich frage, wer bei uns in den Gewittern an die Tür klopft [...] Aus: 'Deutschstunde' [...]" - Zwölf Zeilen Zitat. - Sehr dekoratives Sammelstück.

120 Lenz, Siegfried, Schriftsteller (1926-2014). Eigenh. Briefkarte

mit U. Tetenhusen, 24. IX. 1995. Qu.-8°. 1 Seite. Mit Umschlag. 80.- An einen Sammler: "[...] alles, was ich in der letzten Zeit erübrigen konnte,

habe ich bereits an andere Sammler weitergegeben [...]" - Beiliegend ein signiertes Porträtfoto.

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121 Leon, Donna, Schriftstellerin (geb. 1942). Eigenh. Albumblatt mit U. Ohne Ort und Jahr, Ohne Ort und Jahr [Sta. Maria im Mün-stertal, ca. 2008]. Gr.-8°. 1 Seite. Unter Passepartout und Glas ge-rahmt. 1.600.-

"How happy we will be | If the gods are gracious | And bless our love with children | With darling little children. || Welche Freude wird das sein, | Wenn die Götter uns bedenken, | Unser Liebe Kinder schenken, | So liebe kleine Kinderlein! || Die Zauberflöte [...]" - Der Text bildet das Motto zu "Suffer the Little Children" (Dt.: Lasset die Kinder zu mir kommen). - Die deutsche Aus-gabe dieses Buches liegt bei: Titelblatt mit eigenh. Signatur "Donna Leon". - Sehr selten, da Donna Leon bekanntlich so gut wie niemals längere Autogra-phenwünsche erfüllt. Die Provenienzgeschichte wird dem Käufer mitgeteilt.

122 Lessing, Doris, Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin (1919-

2013). Eigenh. Schriftstück mit U. Ohne Ort und Jahr. Qu.-Kl.-8°. 1 Seite. 200.-

"I do not read German. I am sorry Doris Lessing." - Beiliegend ein signiertes Porträtfoto sowie ein Brief ihrer Agentur, die mitteilt, dass Doris Lessing keine Autogramme gebe.

123 Lindgren, Astrid, Schriftstellerin (1907-2002). Eigenh. Al-

bumblatt mit U. Ohne Ort und Jahr. 5,5 x 15 cm. 1 Seite. 200.- "Glück und Unglück beides trag in Ruh, alles geht vorüber - und auch Du."

- Karte mit gedrucktem Porträt. 124 Loetscher, Hugo, Schriftsteller (1929-2009). Eigenh. Brief mit

U. Zürich, 12. XII. 1989. 8°. 1 Seite. Mit eigenh. Umschlag. 150.- Dankt für die Einladung zu einer Unterweisung im Buchbinden. Er möchte

Bächtolds Literaturgeschchichte "zum Gebrauch herrichten". - Beiliegend ein Widmungsblatt mit Sinnspruch, dat. Sept. 1975.

Signiert

125 Loosli, Carl Albert, Schriftsteller, der "Philosoph von Bümpliz" (1877-1959). Die trunkenen Demiurgen. Kosmische Satire. Bern, R. Suter & Co, 1922. Kl.-4°. 127 S. Schweinsleder der Zeit mit 5 Bünden und Rückenvergoldung sowie Kopfgoldschnitt, sign. "Reliure Schumacher Berne.". 150.-

Nr. 14 von 50 signierten Ex. auf Japanpapier (Gesamtaufl. 350). - Erste Aus-gabe. - Auf dem Titelblatt signiert "C. A. Loosli". - Carl Spitteler gewidmetes Versepos. - Vorne und unten unbeschnitten.

126 Mailer, Norman, Schriftsteller (1923-2007). Porträtfotografie

mit eigenh. U. am Unterrand sowie masch. Begleitbrief mit eigenh. U. Ohne Ort, 19. III. 2003. 14,5 x 10 cm sowie Fol. 150.-

127 Malecha, Herbert, Schriftsteller (1927-2011). Eigenh. Al-

bumblatt mit U. sowie eigenh. Begleitbrief mit U. Schwäbisch Hall, 7. VII. 2009. Fol. und Qu.-8°. Zus. 2 Seiten. 120.-

Zitat von Fynes Moryson aus dem Jahre 1561 über die Deutschen; Begleib-rief über seine Handschrift: "Sauklaue!".

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"unvermeidlicher Kenner der 'Familie'"

128 Mann, Golo, Historiker (1909-1994). Masch. Brief mit eigenh. U. Kilchberg bei Zürich, 16. VIII. 1975. Fol. 1 Seite. Mit Umschlag. 300.-

An Erich Gottgetreu (1903-1981) in Jerusalem: "[...] Ihr Artikel, 'Das Myste-rium' etc. ist wunderhübsch. Nur einen kleinen Zweifel habe ich. Ich glaube nicht, dass Erik Pringsheim etwas mit Felix Krull zu tun hat. Aber das ist ja nicht sehr wichtig; auch kann der Leser die Zweifel nicht haben, die ich als un-vermeidlicher Kenner der 'Familie' da verspüre. - Es war recht und gut von Ihnen, in diesem 'Jubeljahr' auch der 'Opfer', der Toten am Wege zu geden-ken. Es sind ja nachgerade unvergleichlich mehr Tote als Lebende und bald werde ich mir als ein Letzter vorkommen, zumal die Enkel und Urenkel mit jener 'Familie' eigentlich gar nichts mehr zu tun haben [...]" - Beiliegend ein signiertes Porträt.

129 Mann, Golo, Historiker und Publizist (1909-1994). Gedicht-

typoskript (8 Zeilen) mit eigenh. U. Kilchberg, ohne Jahr. Fol. 1 Seite. 150.-

Satirisches Gedicht mit später Unterschrift. - Kopf des Bogens mit dem Or-den "Pour le mérite".

130 Mann, Heinrich, Schriftsteller (1871-1950). Eigenh. Briefum-

schlag mit U. beim Absender. Berlin, 24. XI. 1929. Qu.-8°. 60.- An Erich Gottgetreu im Frankfurter Hof in Berlin.

Amöbenruhr in Palästina

131 Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980). Masch. Brief mit eigenh. U. Kilchberg, 23. I. 1976. Gr.-8°. 1 Seite. Mit Umschlag. 300.-

An Erich Gottgetreu (1903-1981) in Jerusalem: "[...] es war eine sehr freund-liche Aufmerksamkeit von Ihnen, mir den Text der damaligen Aeusserungen von Thomas Mann über den Zionismus zukommen zu lassen. Ich habe ihn mit Interesse gelesen und übergebe ihn nun dem hiesigen Archiv. An jene Reise nach Palästina [1930] kann ich mich gut erinnern; sie wurde uns allerdings da-durch verleidet, dass wir an Amöbenruhr erkrankten. Es wäre schön, wenn ich im Leben Ihr Land noch einmal sehen könnte, aber in so hohen Jahren hat man natürlich Bedenken, so weite Reisen zu unternehmen [...]" - Manns verließen München am 14. Februar 1930 und fuhren über Triest, Alexandria und Kairo nach Tel Aviv und Jerusalem. Dort mußten sie am 25. März mit Dysenterie ins Hospital und blieben dort bis zu ihrer Abreise am 8. April.

132 Marlitt, Eugenie, Schriftstellerin (1825-1887). Eigenh. Al-

bumblatt mit U. Ohne Ort und Jahr. 8°. 1 Seite. 180.- Drei Aphorismen: "[...] Manch edle Frau in hoher Lebensstellung gleicht der

Perle - sie glänzt, schmückt, ist viel umworben, und ist doch nur das Symbol - der Thränen [...]" - 1865 begann Marlitts schriftstellerischer Aufstieg, der der "Gartenlaube" eine enorme Auflagehöhe verschaffte.

133 May, Karl, Schriftsteller (1842-1912). Gedruckte Dankeskarte

mit eigenh. U. "Karl May". Radebeul, 28. II. 1902. 11 x 13,5 cm. Mit dem Umschlag unter Passepartout und Glas gerahmt. 750.-

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Dankt für die Glückwünsche zu seinem 60. Geburtstag. - Beilage. - Schönes Sammlungsstück.

134 Mayröcker, Friederike, Schriftstellerin (geb. 1924). Eigenh.

Gedichtmanuskript (15 Zeilen) mit Widmung und U. "FM". Wien, 25. II. 1995. Fol. 1 Seite. 180.-

Schöne Niederschrift des Gedichtes "ein überaus schönes und blaues Manö-ver / Lilien auf die Brust gemalt / für Thomas Kling" aus Friederike Mayrök-kers "Das besessene Alter" (1992). - Beiliegen eine eigenh. signierte farb. Por-trätfotografie.

135 Meckel, Christoph, Schriftsteller und Graphiker (geb. 1935).

Eigenh. Gedichtmanuskript (5 Zeilen) mit farbiger Originalzeichnung und U. Ohne Ort, 4. IV. 1995. Fol. 1 Seite. Aquarellkarton. 240.-

Schöne abstrakte Zeichnung in farbigen Kreiden mit Weisshöhung, die obere Hälfte des Blattes einnehmend. Text: "- dann wird das Nadelöhr ausgebaut | damit das Kameltier zu dir kommt [...]".

136 Meyer, Conrad Ferdinand, Schriftsteller (1825-1898). Eigenh.

Brief mit U. "cfmeyer". Kilchberg, 20. X. 1888. 8°. 2 Seiten. Respekt-blatt beschnitten. 400.-

An einen Herrn mit Dank für "die freundliche Zusendung Ihrer Sängerfahrt, die ja wieder sehr hübsch geschrieben ist [...] während sie stattfand, war ich recht krank und beginne eigentlich erst jetzt mein Übel zu überwinden, wie ich wenigstens hoffe und glaube. ich nehme es als ein gutes Omen an, dass Sie mir Ihr fröhliches Büchlein zusenden und mich dergestalt noch unter die Lebendi-gen zählen. Ainsi soit-il! [...]" - Es handelt sich wohl um "Sängerfahrt des 'Männerchor Zürich' nach Mailand 7. bis 11. April 1888". - Verso kleiner Montagerest am Kopf.

137 Miegel, Agnes, Schriftstellerin (1879-1964). Eigenh. Brief mit

U. Bad Nenndorf, 22. III. 1961. Fol. 1 Seite. Briefkopf. Gelocht. 150.- An den Lektor Hans Rössner (1910-1997) in Wiesbaden mit Dank für die

Übersendung von Gertrud von le Forts Novelle "Der Turm der Beständig-keit", die 1957 im Insel-Verlag in Wiesbaden erschien. Daneben mit Dank für die Möglichkeit, sich einen Band der Insel-Bücherei aussuchen zu dürfen. - Agnes Miegel lebte in Königsberg und nach ihrer Flucht seit 1948 in Bad Nenndorf.

138 Miller, Henry, Schriftsteller (1891-1980). Eigenh. Ansichts-

karte mit U. Montpellier, 22. IV. 1961. 1 Seite. 280.- An die Fotografin Rosemarie Clausen (1907-1990) in Hamburg mit Dank

für deren für Feltrinelli aufgenommenen Fotos: "[...] It's better than a look at the dead face of the moon [...]" - Beiliegend ein signiertes Porträtfoto und ein Scheck.

139 Mon, Franz (eig. Franz Löffelholz), Schriftsteller (geb. 1926).

Eigenh. Gedichtmanuskript (9 Zeilen) mit U. sowie eigenh. Wid-mungsblatt mit U. Frankfurt, 1997 (Poststempel). Qu.-8°. 2 Seiten. 80.-

"fallen. | Viele fallen. | Viele fühlen: fallen. | Viele fühlen fallende fallen [...]".

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"der Anfang von allem"

140 Morweiser, Fanny, Schriftstellerin (1940-2014). Eigenh. il-lustr. Manuskript mit Namenszug sowie eigenh. Begleitbrief mit U. Obrigheim und Mosbach, ohne Jahr [1970] bzw. 4. XI. 1996. 4°. Mit 46 ganzseitigen Federzeichnungen von Fanny Morweiser. 56 S. auf 56 Bl. (Manuskripttext), 7 weiße Bl. Rotes Ldr. um 1950 mit dreiseit. Goldschnitt (gering beschabt). 1.500.-

Morweisers erste schriftstellerische Handprobe "Ein Traum" mit zahlrei-chen eigenhändigen Illustrationen. Bis heute unveröffentlichte Vorstufe zu ih-rem ersten gedruckten Buch. - Der Begleitbrief gibt Hinweise zur Entstehung: "[...] dieses Buch war der Anfang von allem [...] Nach meiner Zeit an der Aka-demie in Mannheim wollte ich Bücher illustrieren, kaufte dieses alte Gäste-buch, schrieb eine Geschichte und ließ immer eine Seite frei, um sie anschlie-ßend mit einer Zeichnung zu versehen. Sie sehen, wie man so, ganz naiv, zur Schriftstellerei kommen kann [...]" - Fanny Morweiser besuchte in Ludwigsha-fen das Gymnasium und studierte anschließend an der Freien Kunstakademie Mannheim die Hauptfächer Zeichnen, Malen und Bildhauerei mit dem Ziel Bücher zu illustrieren. - Der Spiegel erwähnte unser Manuskript bereits am 4. Oktober 1971anlässlich des Erscheines von Morweisers Erstling "Lalu Lalula arme kleine Ophelia" im Diogenes Verlag: "Fanny Morweiser, 32, ist eine Entdeckung des Zürcher Diogenes-Verlags. der die 'Lalula'-Autorin stolz als 'derzeit einzige deutsche Erzählerin moderner Gothic Tales (romantischer Schauergeschichten)' präsentiert [...] Morweiser kam zur Literatur über ihr Zeichentalent. Ein Verleger [Daniel Keel] dem sie sich als Buchillustratorin empfahl, riet ihr, zur Probe erst einmal eine kürzere Geschichte zu illustrieren. Weil sie keinen ihr passend erscheinenden Text zur Hand hatte, entschloß sie sich, 'die Geschichte halt selber zu schreiben und dann meine Zeichnungen da-zu zu machen'. Ihre Talentprobe, in einem alten Gästebuch ausgeführt, ent-zückte den Verleger - allerdings des Textes, weniger der Zeichnungen wegen." Aus dem Text wurde ihr erster viel beachteter Roman "Lalu lalula, arme kleine Ophelia", der im Herbst 1971 erschien. - Gut erhalten.

141 Mosebach, Martin, Schriftsteller (geb. 1951). Eigenh. Ge-

dichtmanuskript (6 Zeilen) mit U. Frankfurt, 22. XI. 1999. Fol. 1 Sei-te. Bütten. Mit eigenh. Umschlag. 150.-

"Aus dem 'Kissenbuch' || Vakuum || Wenn ich abends komm nach Haus, | zieh ich meine Schuhe aus [...] scheint der Fudjiama rot, | esse ich ein Knäcke-brot [...]" (1995).

"von Karl Kraus hörte ich"

142 Müller, Hans, Schriftsteller (1882-1950). Eigenh. Postkarte mit U. Brünn, 21. IX. 1904. 1 Seite. Mit Adresse. 120.-

An den Schriftsteller Hugo Salus in Prag: "[...] von Karl Kraus hörte ich in Ischl, daß Sie am Karersee und bei gutem Befinden gewesen sind. Nun ver-muthe ich Sie wieder in Ihrem so einladenden Ordinationszimmer zwischen Frauen und Gedichten [...]" Über seine "Juspaukerei" und eine Novelle. - Müller wurde 1928 als einer der ersten europäischen Drehbuchautoren nach Hollywood berufen. Er schrieb Gedichte und Novellen (Träume und Schäu-me, 1911), später Lustspiele und vor allem Dramen.

143 Müller, Herta, Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin (geb.

1953). Eigenh. Postkarte mit U. Berlin, 7. XI. 1994. 1 Seite. Mit Adresse. 200.-

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Über eine Lesung in Stuttgart. - Beiliegend ein eigenh. Widmungsblatt mit U. ("immer mehr werden Nähe und Ferne dasselbe") und ein Porträtdruck mit eigenh. U.

144 Münchhausen, Börries von, Schriftsteller (1874-1945). Ei-

genh. Postkarte mit U. Windischleuba, 4. IX. 1921. 1 Seite mit Adres-se. 60.-

An Ludwig Bäte in Melle, Mitherausgeber von "Das Johannes Schlaf-Buch" (1922): "[...] ich muss leider bekennen, dass ich nie etwas von J. S. las [...]".

145 Nizon, Paul, Schriftsteller (geb. 1929). Eigenh. Albumblatt

mit U. Ohne Ort, 18. V. 2007. Qu.-8°. 2 Seiten. 80.-

Zitiert aus seinem Buch "Im Bauch des Wals". - Beiliegend ein signiertes Porträtfoto.

146 Nooteboom, Cees, Schriftsteller (geb. 1933). Eigenh. Bild-

postkarte mit U. San Luis (Menorca), 1. IX. 2002. 1 Seite. 80.-

"[...] ich war in Amerika und in Indien - und wenn man jung ist kom-men Geburtstage immer wieder [...]" - Beiliegend ein signiertes Porträtfoto.

147 Oppenheimer, Franz, Arzt, Soziologe, Nationalökonom und

Zionist (1864-1943). Eigenh. Gedichtmanuskript (12 Zeilen) mit U. Mount Carmel, Haifa, April 1926. Fol. 1 Seite. Hotelbriefpapier. 600.-

"Auferstehung || Von Judaca's Wüstenrand | Zu Galilaea's Dünenstrand | Brennen auf Feld und Rain | Flammen zwischen Kraut und Stein [...] Gibt es auf Erden ein zweites Land, | wo so viel Herzblut rann in den Sand? [...]" - Oppenheimer zählt zu den Vordenkern der Sozialen Marktwirtschaft. Zu sei-nen Schülern zählten Ludwig Erhard und Walter Eucken. - Rechts oben mon-tiert ein eigenh. signiertes Passfoto. - Gering fleckig. - Sehr selten.

148 Osborne, John, Schriftsteller (1929-1994). Eigenh. Postkarte

mit U. Shropshire, Mid Wales, 4. VIII. 1993. 1 Seite. Mit Adresse. 75.-

Mit Bedauern, dass der Adressat seine erste Antwort nicht erhalten habe, dankt für freundliche Worte.

149 Paz, Octavio, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1914-1998).

Masch. Brief mit eigenh. U. Cambridge, Mass., 3. I. 1975. Fol. 1 Seite. Gelocht. 300.-

Spanisch an den Luchterhand-Verlag in Darmstadt mit Bedauern, dass sich sein Buch so schlecht verkauft habe, wofür weder der Autor noch der Über-setzer etwa können. Im spanischen Sprachraum verkauften sich seine Bücher gut. Verbale Ohrfeige für den Verlag. Gemeint ist sein Buch "Freiheit, die sich erfindet. Gedichte" (Übers. von Fritz Vogelgsang, Luchterhand 1971). - Kleine Randschäden.

150 Pinter, Harold, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1930-

2008). Porträtfoto mit eigenh. U. Ohne Ort und Jahr. 14 x 9 cm. 60.-

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151 Polgar, Alfred, Schriftsteller (1873-1955). Eigenh. Postkarte mit U. Berlin, 19. X. 1926. 1 Seite. Mit Adresse. 220.-

An Robert Helbig in Wien mit Dank für dessen Geburtstagsgruß. - Gering fingerfleckig.

152 Puzo, Mario, Schriftsteller (1920-1999). Eigenh. signiertes

Porträtfoto. Ohne Ort und Jahr. Ca. 13 x 9 cm. 40.- Weltweit bekannt wurde Mario Puzo durch seinen Roman "Der Pate" (engl.

"The Godfather") von 1969. Für die Drehbücher erhielt er, zusammen mit Coppola, je einen Oscar in der Kategorie bestes adaptiertes Drehbuch.

153 Ransmayr, Christoph, Schriftsteller (geb. 1954). Masch. Brief

mit eigenh. U. Wien, 4. IV. 1994. Fol. 1 Seite. Mit Umschlag. 70.- Wegen einer Lesung in Mannheim. - Beiliegend ein Widmungsblatt und ein

signiertes Porträtfoto. 154 Reich-Ranicki, Marcel, Literaturkritiker (1920-2013). Masch.

Brief mit eigenh. U. Frankfurt am Main, 9. XI. 1976. Fol. 1 Seite. Briefkopf. 150.-

"[...] Es gibt keine Handschriften von mir, weil ich nichts, buchstäblich nichts mit der Hand schreibe. Auch handschriftliche Korrekturen vermeide ich [...]" - Beiliegend ein signiertes Porträtfoto.

155 Reinecker, Herbert, Schriftsteller (1914-2007). Typoskript

mit eigenh. Korrekturen und U. sowie masch. Begleitbrief mit eigenh. U. Berg am Starnberger See, 8. V. 1998. Fol. 2 Seiten auf 2 Blättern. 150.-

Aus "Ruth und die Mörderwelt" (1995), der Folge 257 von "Derrick". - Bei-liegend ein signiertes Porträtfoto.

Signiert

156 Rhue, Morton (d. i. Todd Strasser), Schriftsteller (geb. 1950). Die Welle. Bericht über einen Unterrichtsversuch, der zu weit ging. Übers. von H.-G. Noack. Ravensburg, Otto Maier, 1985. 8°. 143 S. OKart. 80.-

Ravensburger Taschenbuch 1501. - Auf dem Titelblatt vom Verfasser si-gniert.

157 Rinser, Luise, Schriftstellerin 1911-2002). Eigenh. Manu-

skriptfragment mit Korrekturen sowie eigenh. Begleitkarte mit U. Rocca di Papa, 1995. Fol. und 8°. Zus. 2 Seiten. Mit eigenh. Umschlag. 250.-

"Dies ist meine vorletzte Arbeit zum 100. Geburtstag meines toten Ex-Ehemanns Carl Orff. Ich schreibe alles mit der Hand! [...]" - Über ein Noten-blatt aus Orffs "Antigonae": "[...] von mir, die er gewaltsam in sein Schicksal riss, die Erlösung erwartete, die ich ihm, von ihm erdrückt, nicht geben konn-te. Die Geschichte unserer Ehe hatte ein zeichenhaftes Vorspiel [...]" - Auto-biographischer Schlüsseltext.

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158 Rolland, Romain, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1866-1944). Eigenh. Brief mit U. Villeneuve, 1. III. 1933. Gr.-8°. 1 Seite. Bläuliches Papier. 250.-

An Adolf Galliker über eine Festschrift für den franz. Schriftsteller Henri Barbusse (1873-1935): "[...] Je reçois aujourd'hui seulement votre lettre datée du 24 février. Je vous enverrai quelques lignes pour votre livre en honneur de Henri Barbusse. Je tiens à m'y associer. Mais je vous fais le reproche - qui ne s'adresse pas seulement à vous, mais aux publicistes suisses et allemands en général - d'attendre la veille du terme assigné à la composition du volume, pour demander les articles. Vous ne songez pas assez aux autres engagements qu'on peut avoir pris [...]".

159 Rowling, Joanne K[athleen], Schriftstellerin (geb. 1965). Ei-

genh. Signatur. Ohne Ort und Jahr. Qu.-Kl.-8°. 1 Seite. Zusammen mit Porträtfotografie unter Passepartout. 500.-

160 Rühm, Gerhard, Schriftsteller und Komponist (geb. 1930).

Eigenh. Manuskript wit Widmung und U. Ohne Ort und Jahr (ca. 1995). Fol. 1 Seite. 400.-

"Das Tor", ein kurzes Prosastück auf "Knochenspielzeug" (1995). Geschrie-ben in Versalien. - Beiliegend ein signiertes Porträtfoto.

161 Rühmkorf, Peter, Schriftsteller (1929-2008). Schriftstück mit

eigenh U. Hamburg, ohne Jahr [1957]. Fol. 1 Seite. 240.- Matritzendruck als Rundbrief des 1955 von Klaus Rainer Röhl gegründeten

"Studenten-Kurier", der Vorlaüfers von "konkret". Bitte an die Leser, bei der Suche nach weiteren Interessenten zu helfen. - Seltenes Dokument. - Beilie-gend ein signiertes Porträtfoto.

162 Rühmkorf, Peter, Schriftsteller (1929-2008). Eigenh. Al-

bumblatt mit Bleistift-Selbstkarikatur und U. Hamburg, 30. VI. 1996. Fol. 1 Seite. Mit eigenh. Umschlag. 180.-

"Im Gegenwind", ganzseitige Zeichnung. 163 Saar, Ferdinand von, Schriftsteller (1833-1906). Eigenh. Post-

karte mit U. Schloß Habrovan, 7. XI. 1898. 1 Seite. Mit kleiner An-sicht des Schlosses und Adresse. 100.-

An seinen Freund Stephan Milow in Görz (Gorizia) mit Besserungswün-schen und über seine eigenen Gebrechen: "[...] Augenkatarrh und Fingerge-schwür [...]".

164 Sacher, Friedrich, Schriftsteller (1899-1982). Eigenh. Brief mit

U. Klosterneuburg, 6. VII. (1921). Gr.-8°. 2 Seiten. Mit eigenh. Um-schlag. 120.-

An den Schriftsteller Friedrich Wilhelm Illung in Wien über eine Lesung in der "Deutsch-österreichischen Schriftsteller-Genossenschaft" ("Unter pras-selnden Schnitzeln und kauenden Kiefern") sowie mit der Bitte, eine Zeitungs-notiz in den "Wiener Stimmen" unterzubringen. - Sacher studierte 1921 noch. 1960 wurde er mit dem Kulturpreis des Landes Niederösterreich ausgezeich-net.

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165 Sachs, Nelly, Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin (1891-1970). Eigenh. Ansichtskarte mit U. Stockholm, 29. VI. 1967. 1 Seite. Mit Adresse. 380.-

An Thomas Kielinger, Lektor und späterer Korrespondent der "Welt", in Cardiff/Wales, dem sie mitteilt "daß Sie meine Gedicht-Vision auf eine ganz persönlich eigenartige und durchsichtige Weise gedeutet haben [...]".

166 Schneider, Robert, Schriftsteller (geb. 1961). Eigenh. Ge-

dichtmanuskript (13 Zeilen) mit U. sowie kurzer eigenh. Begleitbrief mit U. Ohne Ort, 12. XII. 1995. Gr.-8°. Zus 2 Seiten auf 2 Blättern. 200.-

"Gegengebet || Mein Bruder | Der du bist im Himmel der Erde [...]" Er-schien 1995 im Druck. - Beiliegend eine signierte farb. Porträtfotografie.

167 Schubert-Helm, Helga, Schriftstellerin (geb. 1940). Eigenh.

Briefkarte mit U. Berlin (DDR), 10. X. 1986. Qu.-8°. 1 1/2 Seiten. Mit Umschlag. 80.-

An den Literaturkreis Wolfsburg wegen eines Termins anlässlich einer Lese-reise in der Bundesrepublik.

168 Schultz, Charles M., Cartoonist (1922-2000). Zeichnung mit

eigenh. Widmung und U. Ohne Ort und Jahr. 14 x 17 cm. 500.-

Zeichnung: Snoopy im Gras. Beschriftung: "Best wishes - Charles M. Schultz". - Ecken beschnitten bzw. abgerundet.

169 Schütz, Helga, Schriftstellerin (geb. 1937). Karte mit mont.

Porträtdruck, eigenh. Widmung und U. Berlin, 27. IX. 1981. Qu.-8°. 1 Seite. 50.-

170 Schwab, Gustav, Schriftsteller (1792-1850). Eigenh. Brief mit

U. Stuttgart, 17. XII. 1847. Kl.-4°. 1 Seite. 200.-

Fünf Zeilen mit mehreren Korrekturen an einen Herrn Doktor, dem er eine Spende für Notleidende übersendet.

171 Schwerte, Hans (d. i. Hans Ernst Schneider), SS-

Hauptsturmführer und Literaturwissenschaftler (1909-1999). Eigenh. Briefkarte mit U. Ohne Ort (Aachen), 6. XII. 1981. Qu.-8°. 2 Seiten. 200.-

Bei Übersendung einer Schrift von Sartorius 1819, die er beim Aufräumen seiner Bücher gefunden hatte. - Schneider nahm nach 1945 eine neue Identität als Hans Schwerte an und brachte es bis zum Professor für Neuere Deutsche Literatur und Rektor der RWTH Aachen. 1978 wurde er emeritiert und 1983 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 1995 flog der Betrug auf, man entzog Schwerte den Professorentitel und die Beamtenpension. Weil seine Ha-bilitation betrügerisch erfolgt sei, wurden auch seine Beamtenbezüge als un-rechtmäßig erworben zurückgefordert. Das Bundesverdienstkreuz musste er 1995 zurückgeben.

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172 Seghers, Anna, Schriftstellerin (1900-1983). Masch. Brief mit eigenh. U. Berlin, 25. II. 1974. Fol. 1/2 Seite. 200.-

An Herrn Geyer bei Rücksendung einer Bescheinigung. 173 Seidel, Ina, Schriftstellerin (1885-1974). Masch. Brief mit ei-

genh. U. Starnberg, 23. VII. 1969. Qu.-Gr.-8°. 2 Seiten. 150.- An Frau von Bruchhausen bei Rücksendung von deren Erzählung "Frauwi",

die unter dem Pseudonym "Melina" 1969 in Zürich erschienen war. Es sei ihr nicht geglückt, eine Besprechung des Buches zu erreichen, was sie länger er-klärt. - Beiliegend ein Widmungsblatt.

174 Simenon, Georges, Schriftsteller (1903-1989). Eigenh. Brief-

karte mit U. Lausanne, 11. III. 1981. Qu.-Kl.-8°. 1 Seite. Gedruckter Kopf. 220.-

An eine Dame: "[...] j'ai appris l'Allemand il y a longtemps et je connais en-core la viel alphabet gothique [...]" Simenon schrieb die Anrede "Liebe Frau" tatsächlich in deutscher Kurrentschrift. - Beiliegend ein Porträtfoto mit eigenh. Widmung und U. (1987).

175 Simmel, Johannes Mario, Schriftsteller (1924-2009). Eigenh.

Albumblatt mit U. sowie masch. Begleitbrief mit eigenh. U. Zug, 28. II. 1995. Fol. Zus. 2 Seiten. 200.-

"Jeder Mensch ist eine ganze Welt. Wer einen Menschen tötet, der zerstört eine ganze Welt [...]" Simmel verwendete das bekannte Talmudzitat als Motto in seinem Buch "Liebe ist die letzte Brücke". - Beiliegend 2 signierte Porträtfo-tos, davon eins mit rückseitiger eigenh. Widmung und U.

176 Spitteler, Carl, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1845-

1924). Eigenh. Albumblatt mit U. Luzern, 5. III. 1919. Kl.-8°. 1 Seite. Mit mont. kleinem Holzsstichporträt. 300.-

"Dich still und groß in reine Höhen zu erheben, | Das wird kein Lurch und Kriechthier jemals dir vergeben [...] Olympischer Frühling, Apoll der Held.".

177 Strittmatter, Erwin, Schriftsteller (1912-1994). Eigenh. Post-

karte mit U. sowie eigenh. Albumblatt. Ohne Ort, 26. IV. 1974. Kl.-8°. Zus. 2 Seiten. 200.-

An einen Freund über die Arbeit an "Wundertäter III" und einen Kurauf-enthalt wegen Rheuma. Das Albumblatt mit 4 Zeilen aus "Wundertäter", Bd. II. - Beiliegend ein signiertes Porträtfoto.

178 Strittmatter, Thomas, Schriftsteller (1961-1995). Eigenh.

Brief mit U. St. Georgen im Schwarzwald, 7. IX. 1991. Fol. 1 Seite. 150.-

"[...] Ich war viel unterwegs [...] Jetzt sitze ich gerade im herbstlichen Schwarzwald und habe endlich Zeit, den Hummeln zuzuhören [...]".

179 Süskind, Patrick, Schriftsteller (geb. 1949). Eigenh. Brief mit

U. München, 4. VI. 1987. 4°. 1 Seite. Unter Passepartout und Glas ge-rahmt. 750.-

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An einen Autographensammler: "[...] bitte nehmen Sie vorlieb mit den beige-fügten Zetteln. Sie können sie in die Bücher hineinpappen. Das mit den zuge-schickten Büchern, Päckchen etc. ist für mich sehr mühsam [...]" - Sehr selten.

Signierte Sonderausgabe in Leder

180 Süskind, Patrick, Schriftsteller (geb. 1949). Das Parfüm. Die Geschichte eines Mörders. (Zürich), Diogenes, (1988). 8°. 319 S. OLdr. mit illustriertem Vorsatzpapier in OP.-Schuber. 300.-

Nr. 357 von 1738 Exemplaren. - Zum 250. Geburtstag von Jean-Baptiste Grenouille (*17. Juli 1738) veröffentlichte einmalige Sonderausgabe, in lind-grünes Leder gebunden, nummeriert und vom Autor im Impressum signiert.

181 Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama (geb. 1935). Porträtfoto mit

eigenh. Signatur. Ohne Ort und Jahr (2007). 9 x 12 cm. 50.-

Aus dem Londoner Exil

182 Toller, Ernst, Schriftsteller (1893-1939). Masch. Brief mit U. London, 2. III. 1934. Gr.-4°. 1/2 Seite. Briefkopf. 300.-

An die Schauspielerin Enid Hewitt (1902-1988), deren Einladung er an-nimmt "wenn es mir besser geht als jetzt; ich fühle mich nämlich gar nicht wohl [...]".

183 Torberg, Friedrich, Schriftsteller (1908-1979). Eigenh. Brief

mit U. Wien, 2. IV. 1977. Qu.-8°. 2 Seiten. 80.- An einen Sammler: "[...] meine Manuskripte, mit weichstem Bleistift auf

schlechtestes Papier geschrieben, sind für Zwecke wie die Ihren leider nicht ge-eignet [...]" - Beiliegend eine signierte Porträtfotografie.

184 Unterweger, Jack, Schriftsteller und mutmaßlicher Serien-

mörder (1950-1994). Eigenh. Bildpostkarte mit U. "Jack U.". Krems, [Justizanstalt Stein], 12. XII. 1986. 1 Seite. 220.-

An einen Buchhändler: "Leider kann ich WB Nr. 1 nicht mehr abgeben. Tut mir leid. [...]" Unterweger gab von 1985-89 die Literaturzeitschrift "Wort-Brücke" heraus, von der zwölf Nummern erschienen. 1976-90 war er in Krems inhaftiert.

185 Updike, John, Schriftsteller (1932-2009). Porträtphotographie

mit eigenh. Beschriftung und U. Ohne Ort und Jahr (ca. 1975). 8°. 1 Seite. Auf Karton montiert. 200.-

Sprechblase "Good luck, Beethoven's Inn! [...]" Das Lokal wurde im De-zember 1975 in Williamsburg, Virginia eröffnet. 1998 wurde das Inventar ver-steigert.

186 Ustinov, Sir Peter, Schauspieler (1921-2004). Eigenh. Wid-

mungsblatt mit Karikatur, Widmung und U. Ohne Ort und Jahr. 8°. 1 Seite. Brauner Filzstift. 300.-

Wahrscheinlich für den Regisseur Erwin Leiser (1923-1996), mit dessen Por-trätkarikatur: "Für Erwin - Alter Kämpfer der Filmdokumentar und Ritter-

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kreuzträger mit Lorbeerkranz und Diamanten - der einziger echter Führerbio-graf! [...]" Beiliegend eine signierte Porträtfotografie.

187 Vandenberg, Philipp, Schriftsteller (geb. 1941). Eigenh. Al-

bumblatt mit U. Baiernrain, 12. V. 2011. Fol. 1 Seite. Briefkopf. 50.- Beiliegend ein signiertes Porträtfoto. 188 Wallace, Edgar, Schriftsteller (1875-1932). Masch. Brief mit

eigenh. U. London, 1. VI. 1929. 8°. 1 Seite. Briefkopf. 300.- An den Schüler und späteren amerikanischen Politiker Seymour Halpern

(1913-1997): "[...] The only question I can answer is that I believe that some of my stories are based on actual happenings [...]" - Knickfalten. - Beilage.

189 Walter, Otto Friedrich, Schriftsteller (1928-1994). Eigenh.

Albumblatt mit U. Gordes, 18. VI. 1993. Qu.-8°. Mit Umschlag. 80.- "Fängt Tun nicht immer auch mit Träumen an - ?". 190 Walter, Silja, Schriftstellerin (1919-2011). Eigenh. Gedichtma-

nuskript (21 Zeilen) mit U. sowie eigenh. Begleitkarte mit U. Kloster Fahr, 3. IX. 1998. 4° und Qu.-8°. Zus. 3 Seiten. Bütten. 100.-

"Kleiner Psalm". 191 Wecker, Konstantin, Schriftsteller und Komponist (geb.

1947). Eigenh. Gedichtmanuskript (12 Zeilen) mit U. sowie eigenh. Begleitbrief mit U. Flintsbach, 24. IX. 1998. Fol. Zus. 2 Seiten auf 2 Blättern. 150.-

Niederschrift seines Lieblingsgedichtes "Liebes Leben, fang mich ein | halt mich an die Erde [...]" aus seinem Gedichtband "Schmerzvoll lebendig" (1998). - Beiliegend 2 signierte Porträtpostkarten.

192 Wilder, Thornton, Schriftsteller (1897-1975). Eigenh. Al-

bumblatt mit U. Ohne Ort und Jahr [1961]. Qu.-Kl.-Fol. 1 Seite. 200.-

Albumblatt zum 75. Geburtstag des S. Fischer Verlages im Oktober 1961: "All cordial greetings to the great house of Fischer on its seventy-fifth birthday, and to all connected with it - [...]" - Beilagen.

193 Williams, Tennessee, Schriftsteller (1911-1983). Eigenh. ausge-

füllter Scheck mit U. Paris, Hotel Elysée, 30. XI. 1978. Qu.-Kl.-8°. 1 Seite. 150.-

194 Wolf, Christa, Schriftstellerin (1929-2011). Leihkarte aus der

Bibliothek des DDR-Schriftstellerverbandes mit eigenh. U "Christa Wolf" sowie weiteren eigenh. U. verschiedener DDR-Schriftsteller. (Berlin), 26. II. 1964 - 15. XII. 1983. Qu.-8°. 2 Seiten. 150.-

Leihkarte für "J. Dos Passos, Jahrhundertmitte". Neben Christa Wolf (Aus-leihe am 16. VIII. 1965) haben sich u. a. auch Franz Fabian, Kurt Bortfeldt, El-friede Brüning, Bertha Waterstradt, P. Krüger, H. Mager und Rudi Strahl.

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195 Zweig, Arnold, Schriftsteller (1887-1968). Masch. Brief mit U.

Berlin, 15. V. 1963. Gr.-8°. 1 Seite. Gedruckter Briefkopf. 220.-

An den Sammler Seidelmeyer, dem er keine größere Handschrift senden kann wegen seines Augenleidens.

Nr. 44 Umberto Eco

Nr. 179 Patrick Süskind

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Nr. 140 Fanny Morweiser, illustriertes Manuskript