suhrkamp · pdf file44 jahre nach seinem idol hank williams 1996 hamish imlach (*10.2.1940)...

21
Suhrkamp Verlag Leseprobe Edition Observatör, The Beat Goes On Kalendarium toter Musiker 2017 Herausgegeben von Edition Observatör © Suhrkamp Verlag suhrkamp taschenbuch 4696 978-3-518-46696-4

Upload: nguyenduong

Post on 06-Feb-2018

217 views

Category:

Documents


2 download

TRANSCRIPT

Page 1: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

Suhrkamp VerlagLeseprobe

Edition Observatör,The Beat Goes On

Kalendarium toter Musiker 2017Herausgegeben von Edition Observatör

© Suhrkamp Verlagsuhrkamp taschenbuch 4696

978-3-518-46696-4

Page 2: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

suhrkamp taschenbuch 4609

Page 3: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

You do know Elvis is dead, right?

- No, Elvis is not dead. He just went home.

(aus Men in Black)

Page 4: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

The Beat Goes On† Kalendarium toter Musiker für das Jahr 2017 †

Suhrkamp

Page 5: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

Erste Auflage 2016suhrkamp taschenbuch 4696Originalausgabe© Suhrkamp Verlag Berlin 2016Suhrkamp Taschenbuch VerlagAlle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Ubersetzung,des offentlichen Vortrags sowie der Übertragungdurch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form(durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren)ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziertoder unter Verwendung elektronischer Systemeverarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.Umschlaggestaltung, Layout und Satz: Oliver Höckner undStefan HauserIllustrationen: Oliver NeumannEdition Observatör sind Manja Ebert, Stefan Hauser,Milan Tillich und Oliver Höckner.Druck und Bindung: Kösel, KrugzellPrinted in GermanyISBN 978-3-518-46696-4

Page 6: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

Dieser Kalender gehört:

Name

Nachname

Straße

PLZ

Ort

Telefon

Mobil

Mail

Finderlohn

Page 7: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

Gewidmet all denen, die durchgehalten haben.

Page 8: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

Liebe Leserinnen und Leser,

wir können es selbst kaum glauben: Vor uns und Euch liegt die 10.

Ausgabe des Kalendariums toter Musiker. Es begann als Schnapsidee

zweier Mitbewohner einer Berliner Wohngemeinschaft, mit einer

Flasche Southern Comfort und musikalischen Themenabenden mit

den Platten verstorbener Idole. Anlass war der wiederholt vergessene

Todestag Elvis Presleys. Neun deutsche Ausgaben dieses Büchleins

(sowie zwischenzeitlich zwei englische Ausgaben und eine spanische

Fassung) und mehr als 40.000 gedruckte – wenn auch nicht komplett

verkaufte – Bücher später ist es daher nur folgerichtig, dass unsere

Jubiläumsausgabe in das 40. Todesjahr des KING fällt.

Doch Gevatter Hein schien dies nicht genug: Wie nie zuvor hat er sich

im vergangenen Jahr ins Zeug gelegt, um reiche Ernte einzufahren.

Viele große und weniger große Namen waren dabei, so dass es auch

uns fast zu viel wurde. Mehr als 2500 Namen und zwei »Death of the

Year« zählt diese Jubiläumsausgabe nun, und – nennt es altersmilde

oder was ihr wollt – sogar ein jahrelang ignorierter, singender, stasi-

belasteter Baggerfahrer hat diesmal Aufnahme gefunden. Aber keine

Sorge, streng subjektiv bleibt das Ganze hier trotzdem!

Auch in diesem Jahr haben zahlreiche Autorinnen und Autoren zum

Gelingen dieser Ausgabe beigetragen. Danke Euch und auch allen

anderen Mitstreitern in den ganzen Jahren!

Ach ja, und dann haben wir dieses Jahr zugunsten des Platzangebots

das Format geringfügig verändert. Wir hoffen, es gefällt.

Nun aber in die Zukunft geschaut. Auf ein tolles Jahr 2017 und ...

a hunk, a hunk of burnin’ love

von der Edition Observatör

Page 9: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

JANUAR

01 Neujahr

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

FEBRUAR

01

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

MÄRZ

01

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

Page 10: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

APRIL

01

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

13

14 Karfreitag

15

16

17 Ostermontag

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

MAI

01 Tag der Arbeit

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25 Himmelfahrt

26

27

28

29

30

31

JUNI

01

02

03

04

05 Pfi ngstmontag

06

07

08

09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

Page 11: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

JULI

01

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

AUGUST

01

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

SEPTEMBER

01

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

Page 12: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

OKTOBER

01

02

03 Tag der Einheit

04

05

06

07

08

09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

NOVEMBER

01

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

DEZEMBER

01

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25 1. Weihnachtstag

26 2. Weihnachtstag

27

28

29

30

31

Page 13: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

KW 01

31 Sonnabend

2015 Natalie Cole (*6.2.1950) Tochter von Nat King Cole und neunfach Grammy-prämierte Jazz-, Soul- und R’n’B-Sängerin / Herzversagen

2014 Günter Berndt (*12.12.1942) aka Cisco; Gründungsmitglied und Gitarrist der deutschen Country-Institution Truck Stop (angeblich der Einzige in der Band, der auch privat Cowboykleidung trug) / »Cisco tot im Sessel« (BILD)

2013 Al Porcino (*14.5.1925) Jazztrompeter; spielte als erster weißer Musiker in Count Basies Big Band, außerdem bei Duke Ellington, Woody Hermann, Stan Kenton so-wie mit Frank Sinatra / Organversagen

2012 Leslie Carter (*6.6.1986 als Leslie Barbara Carter) Popsängerin (»Like Wow!«, 2001); Schwester von Nick (Backstreet Boys) und Aaron Carter / Medikamentenüberdosis

2009 Charly Weiss (*2.2.1939 als Hans Günther Weiss) Schlagzeuger, als Freund und Partner Helge Schneiders an diversen Projekten desselben beteiligt (unvergessen sein Auftritt als Lieber Gott in Texas); war aber auch erster Drummer von Kraftwerk

2002 Kevin MacMichael (*7.11.1951 als Kevin Scott MacMichael) Gitarrist der Cutting Crew (»I Just Died In Your Arms«) / Krebs

2000 Edna Savage (*21.4.1936) britische Popsängerin (»Arrivederci Darling«, 1956)

1997 Floyd Cramer (*27.10.1933) Pianist, Komponist (»On the Rebound«, 1961) und Sessionmusiker der Nashville-Szene; spielte u.a. mit Patsy Cline, Roy Orbison und dem KING (z.B. bei »Heartbreak Hotel«) / Lungenkrebs

1985 Ricky Nelson (*8.5.1940 als Eric Hilliard Nelson) Rock ’n’ Roll-Teeniestar (»Poor Little Fool«, 1958) und späterer Countrysänger / Flugzeugabsturz (Douglas DC-3); mit ihm starben seine Freundin Helen Blair sowie die Mitglieder der Stone Canyon Band (Andrew Chapin, Ricky Intveld, Bobby Neal und Pat Woodward)

1973 Peter Trunk (*17.5.1936) gefragter deutscher Jazz-Bassist und Studiomusiker / Autounfall

DEZEMBER

(Silvester)

Page 14: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

KW 01

01 Sonntag

2016 Mark B (*1970 als Mark Barnes) britischer DJ und Hip-Hop-Produzent; für viele ist The Unknown (2000) mit Rapper Blade die beste Hip-Hop-Scheibe von der Insel / unbekannt (starb im Schlaf)

2015 Jeff Golub (*15.4.1955) smarter Jazzgitarrist, der verschiedene Smooth-Jazz-Alben einspielte und lange als Tourgitarrist bei Rod Steward tätig war / erblindete erst und starb schließlich an der degenerativen Hirnerkrankung PSP

2013 Patti Page (*8.11.1927 als Clara Ann Fowler) die wohl erfolgreichste US-Pop-Sängerin der 1950er (»Tennessee Waltz«) mit insgesamt 80 Charthits und mehr als 100 Mio. verkauften Platten

2012 Fred Milano (*26.8.1939) Doo-Wop-Sänger und Mitglied bei Dion & the Belmonts (»A Teenager in Love«) / Lungenkrebs

2012 Yafa Yarkoni (*24.12.1925 als Yafa Abramov) aka Songstress of the Wars; legen-däre israelische Sängerin, welche häufi g vor Truppen der IDF sang / Alzheimer

2011 Frankie Campagna (*21.10.1986) Frontmann der texanischen Grease-Punks Spector 45

2010 Lhasa de Sela (*27.9.1972) multikulturelle Sängerin, die in ihrer Musik Jazz, Weltmusik, Chanson etc. vereinte / Brustkrebs

2009 Ron Asheton (*17.7.1948 als Ronald Franklin Asheton, Jr.) Gitarrist und Grün-dungsmitglied der legendären Stooges / Herzinfarkt, wurde erst fünf Tage später in seiner Wohnung gefunden

2007 Hank Häberle Jr. (*7.1.1957 als Bernhard Soppa) aka Spätzlescowboy; schwä-bischer Country-Musiker, dessen Repertoire aus schwäbischen Versionen bekannter Hits (z.B. Reng aus Feier), aber auch Eigenkompositionen teilweise sozialkritischen Inhalts bestand (z.B. »Ääds oder geht’s« zu AIDS oder »Her uff Saddam« über Saddam Hussein) / Magendurchbruch

1997 Townes Van Zandt (*7.3.1944) traurigster der traurigen Singer-Songwriter (»Waitin’ Around To Die«) / Herzinfarkt infolge einer Hüftoperation; auf den Tag genau 44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams

1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein-fl ussreicher schottischer Singer-Songwriter (»Cod Liver Oil and the Orange Juice«), des-sen Live-Präsenz legendär gewesen sein soll

1995 Ted Hawkins (*28.10.1936) Straßenmusiker, der durch die Hölle ging und beim Jazzfestival in Montreux späte Anerkennung fand / Schlaganfall

1984 Alexis Korner (*19.4.1928 als Alexis Andrew Nicholas Koerner) Blues-Sänger und Gitarrist; »Vater des britischen Blues« und Entdecker allerlei Talente / Krebs

1953 Hank Williams (*17.9.1923 als Hiram King Williams, Sr.) Country-Barde; gilt als Blaupause des »white trash« / starb infolge eines Herzinfarktes (wird auf Medika-mentenmissbrauch und Alkoholismus zurückgeführt)

JANUAR

(Neujahr)

Page 15: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

KW 01

Death of the Week

ACHIM MENTZEL

Es muss einfach so gewesen sein: Bei einem bis heute geheim ge-haltenen Experiment wurde Mitte der 60er eine nur mit zwei Hamstern besetzte Raumkapsel in die Tiefen des Alls geschossen. Durch eine Kol-lision mit einer von Weltraumhündin Leika illegal entsorgten Hunde-futterdose änderte sich der Kurs, das Signal ging kurz darauf verloren. Glückliche Umstände, seltene kosmische Strahlung und ihr unbändi-ger Fortpfl anzungstrieb führten dazu, dass der hintere Teil der Milch-straße einige Lichtjahre später fest in der Hand hamsterähnlicher Wesen war. Im Grunde friedliebend, beschließt der Hohe Hamsterrat dennoch, einen Krieger zur Erde zu entsenden, der für jeden einzel-nen Tag unwürdiger Käfi ghaltung und jeden Kilometer im Hamster-rad schreckliche Rache üben soll. Nach kurzen Orientierungstreffen mit anderen Außerirdischen (Nina Hagen) betreibt das Hamsterwesen unter dem Decknamen Achim Mentzel vornehmlich in Ostdeutschland seinen Rachefeldzug. Die perfi de Strategie sieht keine direkte Gewalt, sondern eine Art Gehirn-wäsche vor. Dort wo sich die Menschen am wenigsten wehren können, vor dem Fernseher, in Autohäusern und Altenheimen, betäubt der als Hamsterkind offensichtlich in einen Kessel mit LSD gefallene Mentzel seine Opfer zunächst mit einem hypnotischen Dauergrinsen, um ihre Gehirne anschließend mit gesangsähnlich dargebotenen Zeilen wie:»Ein Harzer Käse sprach einmal: Mein Leben ist so grau und leer, drum geh ich heut zum Karneval, verkleidet als ein Camembert.«praktisch zu zernagen. Während der konvexe Volksmusikant immer euphorischer über die Bühne kegelt, werden bei den Betroffenen in den akustischen Elendsvierteln zunächst schwere Schunkeltraumata ausgelöst. Am Ende zucken die Handfl ächen der rotgesichtigen Opfer epileptisch gegeneinander und sie sind meist nur noch in der Lage, zusammenhanglose Grunz- und Mitgröl-Laute von sich zu geben. Kritische Geister wie z.B. Oliver Kalkofe, die dem hypnotischen Dauer-grinsen und der musikalischen Abwärtspirale von Mentzels Darbie-tungen standhalten, werden einfach mithilfe seines Charismas für Arme um den Wurstfi nger gewickelt. Auch wenn ein Herzinfarkt am 4. Januar 2016 den Umtrieben der spreewaldgurkensüchtigen Stimmungskanone ein jähes Ende bereitet hat, wie es sich für seinesgleichen geziemt, hinterlässt Mentzel 8 Kinder(von 5 Frauen). Sollten diese seinen Feldzug fortsetzen, sind wir alle in größter Gefahr. Daher bitte ich euch inständig: Besänftigt den hohenRat der Hamster, Hamsterräder zu Pfl ugscharen und Terrarien zu Gurken-gläsern! oh

Page 16: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

KW 01

02 Montag

2016 Michel Delpech (*26.1.1946) französischer Sänger, der es mit seinem Hit »Pour un fl irt« 1971 auch in die deutschen Charts schaffte / Kehlkopfkrebs

2015 Little Jimmy Dickens (*19.12.1920 als James Cecil Dickens) kleinwüchsiger Countrysänger und Star der Grand Ole Opry (»May The Bird of Paradise Flow Up Your Nose«, 1965) / Herzversagen

2014 Thomas Kurzhals (*13.12.1953) Keyboarder der Stern Combo Meißen und bei Karat / Leberzirrhose

2012 Larry Reinhardt (*7.7.1948) aka Rhino; Gitarrist bei Iron Butterfl y und Captain Beyond

2008 Ben Marlin (*19.3.1976 als Benjamin Lee Marlin) Bassist der US-Death-Grind-Band Disgorge / Krebs

2008 Ramin Raissi (*2.2.1972) Berliner Musikjournalist (Groove, Dorfdisco), Autor, DJ und vor allem ein besonderer Mensch – Alles Geile da, wo Du jetzt bist! / Drogen konsum

2008 O.G. Style (*5.7.1970 als Eric Woods) formerly known as Prince Ezzy-E bzw. Original E; Houston-Gangsta-Rapper / Hirnblutung

2000 Nat Adderley (*25.11.1931 als Nathaniel Adderley) Hard-Bop- und Soul-Jazz-Kornettist sowie -Trompeter; Bruder von Cannonball

1997 Randy California (*20.2.1951 als Randy Craig Wolfe) Gitarrist u.a. bei Spirit (»I Got a Line On You«) und den Jimi Hendrix’ Blue Flames / rettete seinen Sohn vor dem Ertrinken und ertrank dabei selbst

1984 Peter Lewis (*1964) Sänger der aus Manchester stammenden Beat-Band The Scorpions (»Hello Josephine«, 1965) / Magenkrebs; sein behandelnder Arzt Harold Shipman aka Doctor Death wurde überführt, zwischen 1970 und 1998 mindestens 218 Patienten ermordet zu haben, ob Peter Lewis dazugehörte, ist nicht bekannt

1977 Erroll Garner (*15.6.1921 als Erroll Louis Garner) Jazz-, Swing- und Bebop-Pianist (»Misty«) und Autodidakt, der keinerlei Noten lesen konnte

1974 Tex Ritter (*12.1.1905 als Woodward Maurice Ritter) Countrymusiker; erhielt 1953 einen Grammy als Sänger des Titelsongs im Film High Noon: »Do Not Forsake Me Oh My Darlin’« / Herzversagen

JANUAR

Page 17: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

KW 01

03 Dienstag

2016 Budgie (*1999 als Shelby) die vierbeinige Sängerin der New Yorker Hunde-Grindcore-Band Caninus

2016 Paul Bley (*10.11.1932) Pianist und »leiser Genius des Free Jazz« (laut Melody Maker)

2016 Jason Mackenroth (*9.5.1969) Schlagzeuger bei Mother Superior und der Rollins Band / Prostatakrebs

2014 Phil Everly (*19.1.1939 als Philip Everly) 50 Prozent der Everly Brothers, der erfolgreichsten Band vor den Beatles, die vor allem durch ihren Harmoniegesang beein-druckten (»Bye Bye Love«, »Wake up Little Susie«, 1957) / durch jahrelanges Rauchen verursachte chronische Lungenerkrankung

2012 Bob Weston (*1.11.1947 als Robert Joseph Weston) heuerte 1972 als Gitarrist bei Fleetwood Mac an, begann eine Affäre mit Mick Fleetwoods Frau und wurde 1974 wieder gefeuert / gastrointestinale Blutung

2002 Esquivel! (*20.1.1918 als Juan García Esquivel) als The King of Space Age Pop bekanntgewordener mexikanischer Bandleader und Pianist / Schlaganfall

1980 Amos Milburn (*1.4.1927) Pianist, Sänger und Wegbereiter des Rock ’n’ Roll, der u.a. Fats Domino beeinfl usste (CD-Tipp: die Compilation Amos Rocks auf Bear Family) / eine Serie von Schlaganfällen

JANUAR

Page 18: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

KW 01

04 Mittwoch

2016 Achim Mentzel (*15.7.1946) gelernter Polsterer, DDR-Beatpionier, Republik-Flüchtling und -Rückkehrer und pervers gutgelaunter Volksmusik-Showmaster / Herz-infarkt (litt an einem nicht erkannten Herzfehler)

2016 Robert Stigwood (*16.4.1934) australisch-britischer Film- und Musik-Produ-zent und Manager, der u.a. Cream und die Bee Gees unter seinen Fittichen hatte

2015 Pino Daniele (*19.3.1955) italienischer Sänger, der Rock und Blues mit neapoli-tanischer Folklore verband / Herzinfarkt

2013 Sammy Johns (*7.2.1946) Folk-Rock-Barde (»Chevy Van«, 1973)

2011 Gerry Rafferty (*16.4.1947) britischer Folk-Rock-Barde, berühmt durch den Engtanz-Hit »Baker Street« und die Nummer »Stuck in the Middle With You« mit Stealers Wheel / Leberversagen

2011 Mick Karn (*24.7.1958 als Andonis Michaelides) hauptsächlich am Viersaiter tätiges britisches Multitalent, v.a. bekannt als Mitglied der New-Wave-Band Japan (LP-Tipp: Tin Drum, 1981) / Krebs

2010 Sandro de America (*19.8.1945 als Roberto Sanchez) der argentinische Elvis, welcher zunächst den KING kopierte und später seinen eigenen Stil fand (»Rosa Rosa«) / Komplikationen infolge einer Herz- und Lungentransplantation

2008 Keith Baxter (*19.2.1971) Drummer und Gründungsmitglied der britischen Folk-Metal-Band Skyclad, später bei den Britrockern 3 Colours Red und kurzzeitig bei Therapy? / gastrointestinale Blutung

1986 Phil Lynott (*20.8.1949 als Philip Parris Lynott) Sänger und Bassist der irischen Hardrock-Band Thin Lizzy (LP-Tipp: Jailbreak, 1976) / Folgen einer Überdosis Heroin

JANUAR

Page 19: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

KW 01

05 Donnerstag

2016 Pierre Boulez (*26.3.1925) französischer Avantgarde-Komponist, Dirigent und Musiktheoretiker, der u.a. 2004 Schlingensiefs Parsifal-Inszenierung in Bayreuth diri-gierte, aber auch 1984 drei Kompositionen von Frank Zappa einspielte (Boulez Conducts Zappa: The Perfect Stranger)

2011 Basil (*2001) Pitbull und wie Budgie (siehe 3.1.) Fronthund der Pitbullgrindcore-band Caninus / aufgrund eines Hirntumors eingeschläfert

2010 Franz Bartzsch (*8.6.1947) DDR-Rock-Urgestein; anfangs bei Lift, später Kom-ponist, Keyborder, Sänger bei Veronika Fischer & Band und später bei 4 PS / wurde leblos in seinem Auto gefunden – Herzinfarkt

2009 Sam Taylor (*25.10.1934) aka Bluzman; Musiker und Komponist, der Hits für alle möglichen Stars schrieb (z.B. für den KING, Freddie King, Maxine Brown, Joe Tex, B.T. Express, Beach Boys), aber im Herzen Bluesmusiker war und nach 45 Jahren im Business seine erste Blues-Scheibe aufnahm / Herz

2003 Daphne Oram (*31.12.1925) britische Komponistin, elektronische Musike-rin und Entwicklerin der Oramics-Technik im BBC Radiophonic Workshop (eine auf 35mm-Film basierende Steuerungstechnik von Synthesizern) / Schlaganfall

2001 Milan Hlavsa (*6.3.1951) aka Mejla; Bassist und Gründungsmitglied der tschechischen Underground-Recken The Plastic People of the Universe / Lungenkrebs

1998 Sonny Bono (*16.2.1935 als Salvatore Phillip Bono) Duettpartner und erster Ehemann von Cher (»I Got You, Babe«); verdingte sich später auch als Schauspieler und Kongressabgeordneter / starb an den Folgen eines Skiunfalls (Grabinschrift: »And the Beat Goes On«)

1979 Charles Mingus (*22.4.1922 als Charles Mingus, Jr.) impulsiver Jazz-Bassist, der seine Mitstreiter des Öfteren vor den Kopf stieß (LP-Tipp: Mingus Ah Um, 1959) / Herzin-farkt nach langer Krankheit (Muskelschwäche); seine Asche wurde in den Ganges gestreut

1976 Mal Evans (*27.5.1935 als Malcolm Frederick Evans) Roadmanager der Beatles, der die Fab Four auf den Albumtitel Sgt. Pepper brachte, indem er naiv fragte, was es mit den Buchstaben »S« und »P« auf den Gewürzstreuern auf sich habe / wollte sich um-bringen und wurde von Polizisten erschossen, nachdem er die Waffe gegen sie richtete

JANUAR

Page 20: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

KW 01

06 Freitag

2012 Tom Ardolino (*12.1.1955 als Thomas Robert Ardolino) trommelte lange Jahre bei der Jazz-Rock-Truppe NRBQ (New Rhythm and Blues Quartet) / Diabetes

2007 Sneaky Pete Kleinow (*20.8.1934 als Peter E. Kleinow) Lap-Steel-Gott, u.a. bei den Flying Burrito Brothers, aber auch Sessionmusiker von John Lennon bis Stevie Wonder / starb nach Alzheimer-Krankheit

2006 Bill Lynn (*17.3.1933 als Bill Rueda Lynn) kolumbianischer Schlagzeuger; spiel-te fünf Jahre in Elvis’ Band und betrieb später in seiner Heimat eine Bar, die mit allerlei Devotionalien des KING ausstaffi ert war / schweres Lungenleiden

2006 Lou Rawls (*1.12.1933 als Louis Allen Rawls) Soulbarde (»Dead End Street« 1968) mit einer Stimme »sweet as sugar, soft as velvet, strong as steel, smooth as butter« (Kritikermeinung) / Lungenkrebs

1999 Michel Petrucciani (*28.12.1962 als Michel Petrucciani) französischer Jazz-Pianist (Tipp: der Porträtfi lm Non Stop - Eine Reise mit Michel Petrucciani) / Lungenent-zündung

1996 Kim Kwang-Seok (*22.1.1964) koreanischer Folksänger, den die deutsche Hip-Hop-Band Die Orsons in einem ihm gewidmeten Song als Koreas Kurt Cobain bezeich-net / offi ziell Suizid durch Erhängen; inoffi ziell hat die Ehefrau nachgeholfen, die sich nach seinem Tod mit den Songrechten im Gepäck nach Amerika absetzte

1993 Dizzy Gillespie (*21.10.1917 als John Birks Gillespie) Jazz-Trompeter, Hipster und Wegbereiter des Bebop (»A Night in Tunisia«); charakteristisch war seine Trompete mit nach oben gebogenem Schalltrichter / Krebs

1980 Georgeanna Gordon (*6.2.1943 als Georgeanna Marie Tillman Gordon) Grün-dungsmitglied und Sängerin der Marvelettes (»Please Mr. Postman«, 1961) / Folgen von Sichelzellenanämie und Lupus

JANUAR

Page 21: Suhrkamp  · PDF file44 Jahre nach seinem Idol Hank Williams 1996 Hamish Imlach (*10.2.1940) kommerziell eher erfolgloser, aber dennoch ein

KW 01

07 Sonnabend

2016 Kitty Kallen (*25.5.1921) in den 1940ern und 1950ern erfolgreiche US-Pop-sängerin (»Little Things Mean a Lot«, 1954)

2016 Troy Shondell (*14.5.1940) amerikanischer Pop- und Country-Sänger (»This Time«, 1961) / Alzheimer und Parkinson

2016 Jit Samaroo (*24.2.1950) trinidadischer Komponist und Steel-Pan-Musiker, der auch mit Jean-Michel Jarre zusammenarbeitete / Alzheimer

2014 Maureen S. Gray (*10.5.1948) Doo-Wop-Sängerin aus Philadelphia, die als Teenagerin entdeckt wurde (»Dancin’ the Strand«) und später nach England ging, wo sie u.a. für John Lennon, George Harrison, Billy Preston und Bob Marley als Background-sängerin tätig war / Gallengangskarzinom

2013 Kent Abbott (*1981) Gitarrist der kanadischen Punkbands Somehow Hollow und Grade

2011 Phil Kennemore (*20.10.1953) Bassist der Ami-Glam-Metaller Y&T (ihr Hit »Summertime Girl« war regelmäßig bei Baywatch zu hören) / Krebs

2002 Jon Lee (*28.3.1968 als Jonanthan Henry Lee) erster Drummer der walisischen Rockband Feeder / erhängte sich

2001 James Carr (*13.6.1942) Soulbarde, der immer im Schatten der ganz Großen stand (»The Dark End of the Street«, 1967) / Lungenkrebs

1980 Larry Williams (*10.5.1935 als Lawrence E. Williams) Rock ’n’ Roll-Sänger, Ex-Zuhälter, Drogendealer und Chauffeur (»Dizzy Miss Lizzy«) / Selbstmord mit Knarre

JANUAR