wege zur förderung von lesemotivation · web viewauthor christoph noky created date 05/09/2012...

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Emotionalität und Interessenorientier ung als Wege zur Förderung von Lesemotivation bei Wege zur Förderung von Lesemotivation Christoph Noky

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Emotionalität und Interessenorientierung als

Wege zur Förderung von Lesemotivation bei

Schülerinnen und Schülern

Wege zur Förderung von Lesemotivation

Christoph Noky

Christoph Noky 1

Inhaltsverzeichnis:

Einleitung................................................................................................................................2

Zusammenhang Emotionalität – Lesekompetenz...................................................................3

Folgerungen zur Förderung von Lesekompetenz....................................................................4

Arbeit mit Büchern: Der Ansatz des ‚Silent Reading‘...............................................................5

5- Finger Methode.............................................................................................................6

Antolin................................................................................................................................7

Lesetagebuch.....................................................................................................................8

Arbeit mit der Tageszeitung – „Lesen mit der Schere“............................................................9

Meine Zeitung - Deine Zeitung........................................................................................10

Rechercheplakat..............................................................................................................11

Chatten auf Papier...........................................................................................................12

Fazit.......................................................................................................................................13

Literatur- und Onlineverzeichnis...........................................................................................14

Eidesstattliche Erklärung.......................................................................................................15

Christoph Noky 2

Einleitung

Lesen kann bei Kindern Wunder vollbringen. Diese Ansicht vertritt die US-

amerikanische Expertin für ‚Zusammenhänge zwischen Lesen und Gehirn‘,

Maryanne Wolf. So ermöglicht die Begegnung und Identifizierung von Schülern

mit Figuren aus Texten, „dauerhaft“ etwas für das eigene Leben mitzunehmen,

wodurch die Persönlichkeit eines Schülers nachhaltig positiv beeinflusst

werden kann. Das Eintauchen in das Bewusstsein fremder Charaktere und das

daraus hervorgehende Empathieverhalten, sind als ein wesentlicher Gewinn für

die individuelle Entwicklung zu sehen. Gleichwohl ermöglicht das Lesen einen

Zugang zu neuem, unbekanntem Wissen, wodurch sich dem Schüler eine völlig

andere Welt erschließen lässt und er lernen kann, auf eine ganz besondere Art

und Weise innovativ zu denken. Diese Annahme unbekannter Perspektiven

befreit Schüler zudem von kognitiven Beschränkungen und es ergeben sich

bisher verschlossene Möglichkeiten, die Welt um einen herum unterschiedlich

wahrzunehmen. Die Ausbildung geistiger Fähigkeiten, das Vorantreiben der

individuellen intellektuellen Entwicklung,, die Aufnahme bewussterer

Interaktionen mit Mitmenschen sind weitere positive Effekte, welche durch das

Lesen nachhaltig gestärkt werden und somit das Selbstbewusstsein von

Schülerinnen und Schülern, welches in der Phase von Kindheit und Jugend so

wichtig ist, langfristig beflügelt. Jedoch gilt es nicht als selbstverständlich, dass

Schülerinnen und Schüler den Wert des Lesens von sich aus entdecken und

somit ihre Lesekompetenz in Eigenarbeit ausbauen. Schule kann hier als

Institution ansetzen und erfolgreich Möglichkeiten und Anreize schaffen, um die

Welt des Lesens für den Schüler zu erschließen und ihnen somit eine ganz neue

Erfahrungswelt für ihr weiteres Leben zu eröffnen. Einige dieser Ansätze

werden in dieser Handreichung mit allen wichtigen Informationen für den

Unterricht vorgestellt. Zusätzlich dazu werden noch wichtige Grundlagen

aufgezeigt, welche aus Sicht der Amerikanischen Leseforscherin ‚Wolf‘ im

Unterricht unbedingt beachtet werden sollten. Dazu gehören der Einfluss von

Emotionalität und Interessenorientierung sowie die Folgen, die daraus für die

unterrichtliche Praxis gezogen werden müssen.

Christoph Noky 3

Zusammenhang Emotionalität – Lesekompetenz

Wolf geht von einem entscheidenden

Zusammenhang zwischen der Motivation zu lesen

und dem emotionalen Engagement von Lehrkräften

und Erziehern aus. So zeigen bereits Kinder im

Vorschulalter, welche das Vorlesen mit dem Gefühl

geliebt zu werden assoziieren, eine deutlich höhere

Lesekompetenz und Lesemotivation als Kinder,

denen nie vorgelesen wurde. Das Gefühl der

‚Geborgenheit‘ wird mit dem Lesen, Vorlesen oder

Bilder Anschauen assoziiert. Diese Erkenntnis muss

auch im täglichen Unterricht genutzt werden. So ist

es gerade beim Übergang vom korrekten Entziffern

einzelner Buchstaben hin zum fließenden Lesen in

der Grundschule von entscheidender Bedeutung,

dass Lehrkräfte immer wieder ermuntern,

bestätigen und den Schülerinnen und Schülern

Zuversicht auf den ‚Weg‘ mitgeben, sodass ein

Heranwagen an anspruchsvollere Lektüre aus

eigener Motivation heraus geschieht und Kinder

Gefallen am eigenständigen Lesen finden. Das Lesen

bietet darüber hinaus einen Mehrwert für das

eigene Leben, denn durch die Identifikation und

Begegnung mit Figuren werden bisher vermutete

kognitive Grenzen gesprengt und eine

selbsterkennende freie Entfaltung, durch die

Erprobung eigener Gedanken und Gefühle,

ermöglicht.

„Haben die Kinder erst einmal alle Buchstaben und Entzifferungsregeln gelernt […] und die verschiedenen Verständnisprozesse ins Rollen gebracht, kann die Erfahrung, dass das Lesen Gefühle hervorbringen kann, in ihnen eine lebenslange, leidenschaftliche Liebe zum Lesen wecken und sie zu kompetenten, verstehenden Lesern machen.“ (Wolf: S. 158)

Christoph Noky 4

Folgerungen zur Förderung von

Lesekompetenz

Angesichts der Tatsache, dass jeder Schüler

unterschiedliche Startvoraussetzungen mitbringt und

dass das ‚Lesen lernen‘ ein komplexer, neuronaler

Prozess ist, bei dem jedes Kind unterschiedlich schnell

Fortschritte macht, sind unterschiedliche Konsequenzen

für das Lesen im Unterricht zu ziehen. Hinzu kommt, dass

den Schülerinnen und Schülern in unterschiedlichem

Maße im Vorschulalter vorgelesen wurde, wodurch einige

Schüler bereits Sicherheit, andere hingegen kaum

Erfahrungen im Umgang mit Schriftzeichen und Büchern

haben. Aus dieser Erkenntnis heraus bedarf es Wolf‘

zufolge eines Unterrichs, der die Kinder unter Rücksicht

persönlicher Voraussetzungen und Vorerfahrungen

möglichst individuell fördert. Ein Einheitsunterricht, in

dem alle Schüler zur selben Zeit, im selben Tempo dasselbe

lernen, scheint deshalb wenig erfolgsversprechend. Eine

Atmosphäre des Vertrauens, in der Lehrkräfte den

Schülerinnen und Schülern emotionales Engagement

entgegenbringen, scheint hingegen am besten geeignet zu

sein, um Gefallen am Lesen zu finden.

Konsequenzen für das erfolgreiche ‚Lesen lernen‘ im Unterricht:

1) kein Einheits-

Unterricht

2) individuelle

Unterstützung

3) Atmosphäre des

Vertrauens /

Unterstützens

Ziele:

Interessenfindung

Individualisierung der

Leseerziehung

Begeisterung für

Christoph Noky 5

Arbeit mit Büchern: Der Ansatz des ‚Silent Reading‘

In deutschen Klassenzimmern herrscht vielfach noch das Prinzip, dass

Texte von einem Schüler laut vorgelesen werden. Dabei folgt die ganze

Klasse dem Vorleser und es wird abschnittsweise ein neuer Schüler

aufgerufen. Die Annahme dabei ist, dass die ganze Klasse beschäftigt sei,

womit diese Arbeitsweise legitimiert wird. Diese Vorgehensweise führt

allerdings dazu, dass einige Schüler über- andere unterfordert sind, da

sie entweder beim Lesen nicht mitkommen oder das Lesetempo ihnen zu

langsam ist. Eine Differenzierung ist folglich nicht gegeben.

Der erfolgreiche Ansatz des ‚Silent Readings‘ (deutsch: leises Lesen)

hingegen gleicht diese Schwächen aus, indem er auf die

unterschiedlichen Fähigkeiten der Schüler Rücksicht nimmt und eine

Individualisierung des Unterrichts vorsieht. Dabei werden,

entsprechend der im Alltag am häufigsten vorkommenden Leseform,

selbst ausgewählte Texte still gelesen. Dies führt zu einer stärkeren

Aktivierung, da jeder Schüler je nach individuellem Tempo und

Interesse, selbstständig Texte bearbeitet, ohne dass von außen

Vorgaben gemacht werden. Die Annahme dabei ist, dass Schülerinnen

und Schüler Ruhephasen benötigen, in denen sie selbstständig ohne die

Kontrolle der Lehrperson unabhängig arbeiten, wodurch ein

entspanntes Verhältnis zwischen Schüler und Lehrer aufgebaut werden

kann. Die folgenden Methoden basieren auf dem Ansatz des Silent

Readings und werden einzeln vorgestellt.

5- Finger Methode

Die 5-Finger Methode verfolgt das Ziel, Schülerinnen und

Schülern die Gelegenheit zu geben, selbstständig im Sinne des

Ziele:

Interessenfindung

Individualisierung der

Leseerziehung

Begeisterung für

Ziele:

Gewinnung von

Informationen zur

Leseleistung der

Schüler

Aufbau intrinsischer

Motivation,

welche das Weiter-

Christoph Noky 6

‚Stillen Lesens‘ Bücher auszuwählen, welche ihrer individuellen

Lesekompetenz als auch ihren persönlichen Interessen entsprechen. Dabei geht

es vorrangig darum, Schülerinnen und Schülern im Sinne einer

Individualisierung des Unterrichts eigenständiges Arbeiten zu ermöglichen.

Das Lesetempo sowie der Lesestoff werden dabei frei bestimmt und ausgewählt.

Es besteht hierdurch die Chance, dass Schülerinnen und Schüler eine

Begeisterung für das Lesen entwickeln, die vorher vielleicht noch gar nicht

absehbar war.

Folgender Ablauf ist möglich:

1. Auswahl der Bücher durch Schüler

2. alle Schüler schlagen eine beliebige Seite auf mit besonders viel Text

und möglichst wenig Bildern auf

3. Schüler lesen im Flüsterton die aufgeschlagene Seite

4. jedes Mal wenn ein Wort nicht verstanden wird, wird ein Finger

gehoben

5. sollten alle fünf Finger auf einer Seite gehoben werden, wird das Buch

zurückgelegt

Antolin

Antolin ist ein neuartiges Online-Portal, welches sich zum Ziel

gesetzt hat, die Anziehungskraft des Computers zu nutzen um

Schülerinnen und Schüler zum Lesen zu animieren. Dabei besteht

der Anspruch, bei Schülern die Ausbildung einer eigenen

Ziele:

Gewinnung von

Informationen zur

Leseleistung der

Schüler

Aufbau intrinsischer

Motivation,

welche das Weiter-

Was kommt denn da auf mich zu? (Vorwissen)

Drei Fragen an den Text (Entlastung)

Ein Bild der Hauptfigur

Das haben wir gemeinsam (Leser – Hauptfigur)

Rollentausch (Perspektivenwechsel)

Das hat mich traurig gemacht (ausdrücken von Emotionen)

Diese Figur hätte ich gerne als Freund

Das möchte ich in Erinnerung behalten

Da habe ich etwas für mich entdeckt.

Christoph Noky 7

Leseidentität zu fördern sowie individuelle Interessen zu bedienen. Das

Programm verbindet idealerweise das Lesen in der Schule mit dem Lesen zu

Hause, indem die Motivation zu lesen von einer extrinsischen Ebene nach und

nach in eine intrinsische Motivation übergeht. Für Eltern sowie Lehrerinnen

und Lehrern besteht der Vorteil, dass sie detaillierte Übersichten über die

Leseaktivitäten sowie das Leseverstehen der Klassen und der einzelnen

Schüler zu Verfügung gestellt bekommen. In Schulen, in denen dieses Programm

bereits angewendet wurde, ist ein signifikanter Anstieg in der Wertigkeit von

Lesen messbar.

Grundprinzip von Antolin:

Schule meldet Kinder einer Klasse an Kinder bekommen eigenes Konto zu jedem Buch gibt es fünf – fünfzehn Fragen (multiple choice) Schwierigkeitsgrad kann variiert werden

blaue Kappe = Fragen nach Inhalt des Buches (relativ leicht) rote Kappe = Charaktereigenschaften, Aufbau und Struktur der

Geschichte, historischen Zusammenhängen, Bedeutung von

Fremdwörtern (schwieriger) laufend wachsende Anzahl Bücher Literatur für verschiedene Klassenstufen wird

empfohlen

Lesetagebuch

Die Arbeit mit einem Lesetagebuch ermöglicht es

Schülerinnen und Schülern, im Sinne von Frau Wolf, einen

persönlichen Zugang zu literarischen Werken zu finden. Anregungen

verschiedenster Art, wodurch ein Umgang mit einem Buch ‚im Gleichschritt‘ in

der Klasse umgangen wird, sprechen idealerweise jeden Schüler bestmöglich

Ziele:

Schaffung

schülernaher,

differenzierter

Zugänge

Differenzierung

des Unterrichts

Reflektion des

Gelesenen

Zielgruppe:

Was kommt denn da auf mich zu? (Vorwissen)

Drei Fragen an den Text (Entlastung)

Ein Bild der Hauptfigur

Das haben wir gemeinsam (Leser – Hauptfigur)

Rollentausch (Perspektivenwechsel)

Das hat mich traurig gemacht (ausdrücken von Emotionen)

Diese Figur hätte ich gerne als Freund

Das möchte ich in Erinnerung behalten

Da habe ich etwas für mich entdeckt.

Christoph Noky 8

an. Hier eine kleine Auswahl an Fragen, welche im Rahmen eines Lesetagebuchs

bearbeitet werden können:1:

Die Auswahl der Bücher kann durch jeden Schüler einzeln oder durch die Klasse

als Klassenverband vorgenommen werden. Wichtig ist, dass der Fachlehrer zu

Beginn das Projekt sowie das Vorgehen erläutert und Zielmarken vorgibt. Ein

Ziel könnte beispielsweise sein, dass Schülerinnen und Schüler ihre

Lerntagebücher gegenseitig kommentieren. Zum Abschluss des Projektes

sollten die Schüler eine Rückmeldung in Form eines Kommentars oder einer

Note erhalten. Eine Bewertung im Rahmen der individuellen Bezugsnorm,

welche Leistung differenziert je nach Leistungsfähigkeit bewertet, empfiehlt

sich. Freude am Lesen kann sich so optimal entfalten.

Arbeit mit der Tageszeitung – „Lesen mit der Schere“

Die Tageszeitung genießt trotz aktueller Einbrüche weiterhin großes Vertrauen

in der Bevölkerung, wenn es darum geht, zuverlässige Informationen aus nah

und fern tagtäglich zu erhalten. Sie deckt dabei ein breites Themenspektrum,

angefangen von Geschehnissen auf lokaler Ebene bis hin zu Themen wie Sport,

Politik, Wirtschaft und Kultur ab. Angesichts der Breite ihres Inhalts, sowie

ihrer Bedeutung für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft, ist

die Beschäftigung der Schülerinnen und Schülern mit diesem Medium 1 http://www.lesezeit.lernnetz.de/docs/lesetagebuch.pdf

Ziele:

Schaffung

schülernaher,

differenzierter

Zugänge

Differenzierung

des Unterrichts

Reflektion des

Gelesenen

Zielgruppe:

Ziele:

Interessenfindung

kreatives Arbeiten

Förderung

Empathieverhalten

Förderung

Analysekompetenz

Zielgruppe:

Ende Grundschule,

Beginn Sek. 1

Dauer:

je nach Umfang (1 Tag,

Christoph Noky 9

unverzichtbar. Dr. Andrea Müller von der Akademie für Leseförderung in

Hannover sieht in der Tageszeitung eine Art „Supermarkt der Themen“ und

empfiehlt zum Ziel der Leseförderung den kreativen Umgang mit diesem

Medium durch das Prinzip „Lesen mit der Schere“.

Meine Zeitung - Deine Zeitung

Auch in die Arbeit mit Tageszeitungen lassen sich Prinzipien

von Interessenorientierung und Emotionalität integrieren.

Dr. Andreas Müller, als Mitwirkender der Akademie für

Leseförderung in Hannover, empfiehlt hierfür u.a. die Methode

‚Meine Zeitung – Deine Zeitung‘.

Meine Zeitung

Hierbei geht es darum, eine Zeitung zu gestalten, welche sich

ausschließlich aus Artikeln, Beiträgen, Graphiken

zusammensetzt, die die Schüler persönlich interessieren. Diese

werden ausgeschnitten und auf ein Plakat geklebt, sodass am

Ende eine persönliche eigene Zeitung entsteht. Der Vorteil

Ziele:

Interessenfindung

kreatives Arbeiten

Förderung

Empathieverhalten

Förderung

Analysekompetenz

Zielgruppe:

Ende Grundschule,

Beginn Sek. 1

Dauer:

je nach Umfang (1 Tag,

Ziele:

Interessenorientierung

systematisches

Arbeiten

Recherchetätigkeiten

Vorwissen abfragen

kooperatives Arbeiten

Zielgruppe:

Ende Grundschule,

Beginn Sek. 1

Dauer:

je nach Umfang (1 Tag,

Woche, 1 Einheit)

Christoph Noky 10

dieses Vorgehens besteht darin, dass Schülerinnen und Schüler während des

Auswählens der von ihnen als interessant empfundenen Texte bereits zum

Lesen angeregt werden.

Deine Zeitung

Dies ist eine Weiterentwicklung der ersten Methode und setzt an der Förderung

von gegenseitigem Empathieverhalten an. Wie der Name schon suggeriert,

sollen Schülerinnen und Schüler hier eine Zeitung an einen selbst ausgesuchten

Adressaten aus verschiedenen Artikeln, Beiträgen etc. zusammensetzen. Dabei

lernen Schüler, sich in eine fremde oder vertraute Person hineinzuversetzen,

indem sie sich überlegen, was diese Person interessieren könnte.

Rechercheplakat

Das Rechercheplakat hilft den Schülern, ihr Wissen zu ordnen,

eigenes Vorwissen abzufragen sowie nach weiteren

Informationen zu recherchieren. Strukturiertes Arbeiten kann

somit erlernt werden.

Ablauf:

1. Schüler wählen einen Artikel nach inhaltlichem Interesse

aus

2. Artikel wird auf die Mitte eines leeren Blattes geklebt

3. Blatt wird in vier gleich große Felder mit Aufgaben aufgeteilt

4. Sch. suchen gemeinsam oder einzeln nach Antworten

Ziele:

Kritikfähigkeit

eigenen Standpunkt

entwickeln

Demokratiefähigkeit

(Rücksicht auf Meinung

anderer nehmen)

Zielgruppe:

- für alle Schularten / formen

anwendbar

Dauer:

je nach Umfang (1 Tag,

Woche, 1 Einheit)

Materialien:

Ziele:

Interessenorientierung

systematisches

Arbeiten

Recherchetätigkeiten

Vorwissen abfragen

kooperatives Arbeiten

Zielgruppe:

Ende Grundschule,

Beginn Sek. 1

Dauer:

je nach Umfang (1 Tag,

Woche, 1 Einheit)

Christoph Noky 11

5. Möglichkeiten des Gegenlesens, Kommentierens, Ergänzens können

geschaffen werden

Chatten auf Papier

In Anlehnung an das ‚Chatten‘ im Internet versucht diese

Methode, einen schriftlichen Austausch der Schüler

untereinander voranzutreiben. Dazu sitzen die Schüler in

kleinen Gruppen zusammen und schneiden

Zeitungsartikel aus, welche für sie persönlich interessant

sind. Anschließend klebt jeder Schüler seinen Artikel in

ein Gruppen- oder Klassenheft und schreibt einen

Kommentar dazu. Dieser kann Fragen an den Verfasser

stellen, Zustimmung oder Ablehnung zu einer Meinung

bezeugen oder einfach eine persönliche Sichtweise

darlegen. Dem Verfasser sind dabei keine Grenzen

gesetzt. Anschließend wandert das Heft von Schüler zu

Schüler, die Kommentare der jeweils anderen werden

gelesen und bei Bedarf werden Kommentare zu den

anderen Kommentaren hinzugefügt. Ein schriftlicher

Informationen aus dem Artikel bereits vorhandenes Wissen

(Textwissen) (Vorwissen)

Fragen, die zum Artikel noch bestehen Begrifflichkeiten, welche noch unklar

(Recherchefragen) und nachgeschlagen werden sollen

(Suchwörter)

Ziele:

Kritikfähigkeit

eigenen Standpunkt

entwickeln

Demokratiefähigkeit

(Rücksicht auf Meinung

anderer nehmen)

Zielgruppe:

- für alle Schularten / formen

anwendbar

Dauer:

je nach Umfang (1 Tag,

Woche, 1 Einheit)

Materialien:

Ziele:

Interessenorientierung

systematisches

Arbeiten

Recherchetätigkeiten

Vorwissen abfragen

kooperatives Arbeiten

Zielgruppe:

Ende Grundschule,

Beginn Sek. 1

Dauer:

je nach Umfang (1 Tag,

Woche, 1 Einheit)

Christoph Noky 12

Austausch mithilfe von Zeichungen, Pfeilen, Kommentaren entsteht. Hier ein

Beispiel:

Fazit

Das Ziel dieser Handreichung war es, Wege zur Förderung von Lesemotivation

bei Schülerinnen und Schülern in kurzer Form darzustellen. Hierfür wurden die

Kriterien ‚Emotionalität‘ und ‚Interessenorientierung‘ zu Grunde gelegt.

Ergebnis dieser Arbeit ist, dass es vielfältige Wege zur Motivation von

Schülerinnen und Schülern gibt. Traditionelle Vorgehensweisen, wie das laute

Vorlesen in der Klasse, haben zwar auch ihre Legitimität und sollten nicht

vollständig ‚über Bord’ geworfen werden, jedoch bedürfen sie einer Ergänzung

neuer, innovativer Ansätze wie die des ‚Silent Readings‘ oder des Lesens von

Tageszeitungen ‚mit der Schere‘. Nur so lassen sich Bedürfnisse von Schülern

nach kreativem, eigenständigen, individuellen und differenzierten Arbeiten mit

Texten verwirklichen, sodass möglichst jeder Schüler Gefallen am Lesen von

Büchern und Tageszeitungen gewinnt. Die hier dargestellte Auswahl von

Methoden und Theorien gewähren nur einen minimalen Einblick in die Vielfalt

weiterer Ansätze und theoretischer Hintergründe. Jedoch stellt dieser

Überblick, welcher mit dieser Handreichung geschaffen wurde, modernste

Erkenntnisse und Praktiken in den Mittelpunkt und ist somit eine gute

Christoph Noky 13

Grundlage für die weitere Arbeit in Schulen im Umgang mit Tageszeitungen und

Büchern.

Literatur- und Onlineverzeichnis

Book Nuts Reading Club (Hg.) (2011): The Five Finger Test. Online verfügbar unter http://www.booknutsreadingclub.com/fivefingertest.html, zuletzt geprüft am 24.03.2011. (Seite 6)

Schreiner, Manfred (2011): Mut zum stillen Lesen. Herausgegeben von Albert Hoffmann. Bildungshaus Schulbuchverlage. Online verfügbar unter http://www.antolin.de/nl/nl_06_09_sept/nl_06_09_sept_stilles_lesen.jsp, zuletzt geprüft am 24.03.2011. (Seite 5)

Was ist Antolin? Optimale Leseförderung in der Grundschule und in der Sekundarstufe (2011). Bildungshaus Schulbuchverlage. Online verfügbar unter http://www.antolin.ch/all/impressum.jsp;jsessionid=abcx--kOhJHTu48N8TX7s, zuletzt geprüft am 26.03.2011. (Seite 7)

Wietzke, Frauke (Hg.) (2004): Lesetagebuch. Lesezeit, was ich gern lese. Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein. Online verfügbar unter http://www.lesezeit.lernnetz.de/docs/lesetagebuch.pdf, zuletzt geprüft am 24.03.2011. (Seite 8)

Christoph Noky 14

Wolf, Maryanne (2010): Das lesende Gehirn. Wie der Mensch zum Lesen kam - und was es in unseren Köpfen bewirkt. Heidelberg: Spektrum Akad. Verl. (Spektrum-Akademischer-Verlag-Taschenbuch). (Seite 2ff.)

Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V. (Hg.) (2011): Didaktisch-methodischer Kommentar: Das Wozu und das Wie. Warum ein LESETAGEBUCH führen lassen? Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V. Online verfügbar unter http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/sutcliff/kommentar.htm, zuletzt geprüft am 24.03.2011. (Seite 8)

Eidesstattliche Erklärung

Christoph Noky 15