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Fernandez, im Dezember 2020 Liebe Freunde und Förderer der FCCF, nun schreibe ich zum zweiten Mal den vor Weihnachten fälligen Rundbrief, weil der erste sicher fast nicht lesbar war. Ich schreibe den Brief per Hand, da ich am Computer extreme Schwierigkeiten habe wegen meiner Augen zusammen mit Andres, und er und meine Nichte Gerlinde übernehmen es dann für den Computer. Wegen der Pandemie des Corona Virus waren in ganz Argentinien in diesem Jahr alle Schulen geschlossen, und sind dies auch jetzt noch. Auch wir mussten unsere Berufsschule schließen, was allerdings auch unsere Finanzen erleichterte. Im Frühjahr werden wir unsere Schule wohl wieder eröffnen können, aber mit vielen neuen und anderen Bestimmungen. Wegen den Gehältern für die Lehrer verhandelt Andrés zur Zeit mit den Beamten der zuständigen Behörde, damit wir als Arbeitgeber nicht einen Teil der Gehälter übernehmen müssen, die Lehrer waren auch fast alle zu Hause, nur der Direktor und der Imker waren zwischendurch immer mal wieder da. Unserer ganzen Familie geht es zur Zeit gesundheitlich gut, nur der Direktor der Schule hatte Corona, was aber ohne Folgen geblieben ist. Wir wohnen ja sehr abgelegen, was uns schützt. Zur Zeit gibt es bei uns in Fernandez nur 34 Infizierte, wir haben auch eine große Hitze, in der letzten Woche hatten wir 46 Grad, und nur sehr wenig Regen. Unser Vorhaben im Sommer, eine Speisung für die armen Leute aus dem Barro anzubieten, wurde leider von der Stadt nicht genehmigt. Deswegen haben wir uns in diesem Jahr mehr mit dem Unterhalt der fast 43 Gebäude beschäftigt, die in den vielen Jahren entstanden sind. Viele sind schon mehr als 30 Jahre alt und damit reparaturbedürftig, weil viele Wände aus Lehmziegeln sind. So konnte in unserem heißen Klima der Zahn der Zeit daran nagen. Andres und zwei Arbeiter waren fast das ganze Jahr mit Reparaturen und vor allem mit der Reinigung des riesigen Geländes (fast 200 Hekter ar) beschäftigt. Auch der Traktor und die Kettensäge haben wir zwischendurch reparieren müssen. Leider mussten wir viele Bäume im hinteren Bereich der Schule und der Tierställe entfernen, da sich hier Drogenabhängige und Diebe trafen. In diesem Jahr haben wir in den letzten Monaten 5 Raubüberfälle erlitten. Mit der Verbesserung der Beleuchtung, der Reinigung von den Büschen und weniger Bäumen haben sie aufgehört, uns auszurauben. Durch die Solarinstallation am Wasserturm mit 4 großen Solarpanellen und Batterien mit Umwandler in 220 Volt, die nun unsere Wasserpumpe im Brunnen

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Fernandez, im Dezember 2020

Liebe Freunde und Förderer der FCCF,

nun schreibe ich zum zweiten Mal den vor Weihnachten fälligen Rundbrief, weil der erste sicher fast nicht lesbar war. Ich schreibe den Brief per Hand, da ich am Computer extreme Schwierigkeiten habe wegen meiner Augen zusammen mit Andres, und er und meine Nichte Gerlinde übernehmen es dann für den Computer.

Wegen der Pandemie des Corona Virus waren in ganz Argentinien in diesem Jahr alle Schulen geschlossen, und sind dies auch jetzt noch. Auch wir mussten unsere Berufsschule schließen, was allerdings auch unsere Finanzen erleichterte. Im Frühjahr werden wir unsere Schule wohl wieder eröffnen können, aber mit vielen neuen und anderen Bestimmungen. Wegen den Gehältern für die Lehrer verhandelt Andrés zur Zeit mit den Beamten der zuständigen Behörde, damit wir als Arbeitgeber nicht einen Teil der Gehälter übernehmen müssen, die Lehrer waren auch fast alle zu Hause, nur der Direktor und der Imker waren zwischendurch immer mal wieder da.

Unserer ganzen Familie geht es zur Zeit gesundheitlich gut, nur der Direktor der Schule hatte Corona, was aber ohne Folgen geblieben ist. Wir wohnen ja sehr abgelegen, was uns schützt. Zur Zeit gibt es bei uns in Fernandez nur 34 Infizierte, wir haben auch eine große Hitze, in der letzten Woche hatten wir 46 Grad, und nur sehr wenig Regen. Unser Vorhaben im Sommer, eine Speisung für die armen Leute aus dem Barro anzubieten, wurde leider von der Stadt nicht genehmigt.

Deswegen haben wir uns in diesem Jahr mehr mit dem Unterhalt der fast 43 Gebäude beschäftigt, die in den vielen Jahren entstanden sind. Viele sind schon mehr als 30 Jahre alt und damit reparaturbedürftig, weil viele Wände aus Lehmziegeln sind. So konnte in unserem heißen Klima der Zahn der Zeit daran nagen.

Andres und zwei Arbeiter waren fast das ganze Jahr mit Reparaturen und vor allem mit der Reinigung des riesigen Geländes (fast 200 Hekter ar) beschäftigt. Auch der Traktor und die Kettensäge haben wir zwischendurch reparieren müssen. Leider mussten wir viele Bäume im hinteren Bereich der Schule und der Tierställe entfernen, da sich hier Drogenabhängige und Diebe trafen. In diesem Jahr haben wir in den letzten Monaten 5 Raubüberfälle erlitten. Mit der Verbesserung der Beleuchtung, der Reinigung von den Büschen und weniger Bäumen haben sie aufgehört, uns auszurauben.

Durch die Solarinstallation am Wasserturm mit 4 großen Solarpanellen und Batterien mit Umwandler in 220 Volt, die nun unsere Wasserpumpe im Brunnen betreibt, haben wir unseren Kosten für den Strom reduzieren können, und da wir auch auf den Schulgebäuden mit 20 Stück Solarpanellen Solarstrom erzeugen sind auch unsere laufenden Ausgaben billiger geworden.

Neulich ist auch ein Teil des Tunneldaches des Speisesaals eingefallen, das zu reparieren sehr teuer werden wird, da wegen der riesigen Inflation in Argentinien alle Preise ungeheuerlich enorm gestiegen sind. Das ist eines der großen Probleme Argentiniens und auch die Maßnahmen einer populistischen Regierung, die unfähig ist, die große wirtschaftliche und soziale Krise zu lösen. Sie entschuldigen sich mit der Pandemie.

Aber ein weiteres Problem ist die größte Korruption des Landes, vor allem der Familie Kirchner, die den Präsidenten Alberto Fernandez zwingt durch unnötige Reformen der Justiz ihnen die Immunität zu erreichen, was aber nicht erreichbar ist, wegen der 31 Zeugen von Beamten der Korruption, die die Tatsachen der Bestechungen darstellten, um auch in den Prozessen Vorteile zu bekommen. So kann ein Land nie auf den grünen Zweig kommen, wie viele Wirtschaftswissenschaftler im TV Sendungen bekunden. In Spanien schrieb jemand , dass es den Argentiniern gefällt, Diebe zu wählen.

Wegen der monatelangen Trockenheit mit fast keinem Regen und auch der großen Hitze, mussten alle unsere Bäume und Gärten künstlich bewässert werden. So bin ich täglich in meinen 4 Gärten und der Baumschule beschäftigt mit dem Gartenschlauch , teilweise auch mit der Reparatur der Tropfbewässerungsschläuche.

Inzwischen sind viele der Bäume, die wir vor vielen Jahren pflanzten, auch riesig geworden, auch alt und dürr geworden, sodass wir viele umhauen mussten.

Die Stämme der Bäume können wir in der Schreinerei verwenden und wir haben nun fast 100 Kubikmeter Brennholz bekommen, was wir wieder mit Backsteinen eintauschen wollen für unsere Baumaßnahmen. So ist eine meiner Ideen wahr geworden, alle Maßnahmen der FCCF zu verzahnen und somit unabhängig zu werden.

Um die Arbeit zu erleichtern, hat Andres alle unsere Schweine verkauft. So haben wir jetzt nur noch zwei Pferde, die ich mit einer Solaranlage tauschte, und zwei Kühe und einen Ziegenbock, und Hühner, die ein Helfer betreut, der vorne bei der Gärtnerei wohnt, weil ihn seine Frau verlassen hatte.

Wir sind auch dabei, einen neuen Transport mit Honig zu organisieren. Ein Bienensterben bei uns gibt es nicht, da bei uns ja nicht gespritzt wird, jedoch haben die Bienenstöcke mehrere Monate sehr gelitten unter der Trockenheit und Nahrungsmangel wegen der langen Dürre, wir wissen noch nicht , wieviel wir zusammenbringen und schicken können, Andrés verhandelt gerade mit der Firma, die das alles exportiert und die Frachtpapiere und Expertisen erstellt.

Leider konnten wir die Sache mit dem tödlichen Unfall unseres Koches Nino immer noch nicht endgültig lösen, weil die Witwe und ihr Rechtsanwalt immer wieder mehr Geld mit Prozessen herausschlagen wollen und habgierig unser Angebot ablehnen, eine gerechte Entschädigung des Arbeitsunfalls zu bezahlen.

Gottseidank erledigt das alles Andres, wofür ich ihm sehr dankbar bin.

Andres hat auch lange wegen der Landwirtschaft auf unserem Gelände nach einem Partner gesucht, jetzt hat er endlich einen gefunden, der mit ihm hier vor Ort auf der Fundacion zusammen arbeitet, er ist schon viele Jahre Landwirt, und ist ein ehemaliger Schüler von unserer Schule. Er war vor 20 Jahren im Jahr 2001 bei uns Schüler und hat hier bei uns die Grundlagen gelernt und eine Ausbildung gemacht. Sie haben 7 Hektar Baumwolle und 1 Hektar Wassermelonen gepflanzt. Ich hoffe, es ist der Beginn guter Zeiten für die Fccf und die Familien , wir hoffen alle auf eine gute Zusammenarbeit. Heute verlangt die Welt Lebensmittel und Produkte , die vom Feld kommen und nicht mit Spritzmittel verseucht sind.

Wir schicken auch ein paar Bilder von den Feldern, wie wir unser Land bewässern, Es ist ein System, das in dieser Provinz seit fast 500 Jahren eingesetzt wird, nichts weiter als dass wir jetzt mit einem Lasersystem das Gelände ebnen, um die Bewässerung effizienter zu gestalten und weniger Wasser zu verbrauchen. Einige Tage nach dem Gießen wird die Niveliermaschine eingesetzt und man kann die Samen aussäen .

Zur Zeit trauert das ganze Land wegen dem Tod ihres Fußballidols Diego Maradona.

Nun versuchen seine Töchter, die Schuld bei seinem Arzt zu suchen wegen Vernachlässigung in seiner Krankheit. Maradona hatte ein sehr bewegtes Leben mit vielen Kindern von verschiedenen Frauen und vor allem mit seiner Drogensucht, die nicht ohne Folgen sein konnte.

Auch wir trauern wegen des Todes des bekannten Musikers Alberto Avila, der uns viel geholfen hatte bei einer Tournee mit vielen Konzerten mit Ausstellungen der Handarbeiten und Honig. Mit seiner Harfe lockte er viele Besucher herbei, seine Konzerte mit deutschen Musikerfreunden (z.B. Eberhards aus Stuttgart) sind unvergeßlich.

So schließe ich auch ihn ein in meine Gedanken und Gebete für alle lieben verstorbenen Verwandte und Freunde.

Ich denke oft an all meine treuen Freunde in der alten Heimat und danke Euch allen ganz herzlich Eure Hilfe durch den Verkauf unseres Honigs und Spenden an den Freundeskreis Nordargentinien.

Vielen Dank, besonders an die zwei Leo`s , die die besten Honigvermarkter sind, nämlich Leo Johmann vom Lions-Club und Pfarrer Leo Gramer.

Vergelt`s Gott allen.

Gesundheitlich ging es mir die ganze Zeit relativ gut, in den letzten Wochen hatte ich jedoch Husten und Atemnot, jedoch nachdem Andres mit mir beim Arzt und bei meinem Herzspezialisten war, bin ich untersucht worden, Gottseidank war es nicht Corona, und ich habe Medikamente bekommen , jetzt geht es mir wieder gut.

Nun mache ich Schluß mit den besten Segenswünschen für Weihnachten und das neue Jahr.

Euer Amigo José

Auch von mir ganz liebe Grüße an alle Freunde Euer Andres

Auf der nächsten Seite könnt ihr ein paar Bilder von uns und von unserer Stiftung sehen, was wir alles geschafft haben. Wir werden in den nächsten Wochen noch mehr Bilder auf Facebook und unserer Homepage einstellen.

Unsere Kontaktdaten und Ansprechpartner in Deutschland

E-Mail-Adresse: [email protected] Um Portokosten zu sparen, bitten wir, falls vorhanden und noch nicht geschehen, um Mitteilung der E-Mail- Adresse Spendenkonto: Kreissparkasse Heilbronn / IBAN: DE 55 6205 0000 0230 0051 50 Anschrift: Förderverein Freundeskreis Nordargentinien e.V., 74831 Gundelsheim-Böttingen, Seestr. 5/1

Ansprechpartner: Gerlinde Black (Vorstand), 74821 Mosbach, Sonnenhalde 42, Telefon 06261-62723 oder Mobil 0160 9661 1604 Gudrun Brauch (Kassier), 74831 Gundelsheim-Böttingen, Seestr. 5/1, Telefon 06269-8226 oder 0162 7915 659

Argentinische Kontaktadressen: E-Mail: [email protected] und / oder [email protected] José Majer, Fundacion Centro Capacitacion Fernandez Matienzo s/n 4322 Fernandez, Argentinien

E-Mail: [email protected] Andrés Majer, Mobil: 0054 385 154 111 443