waldkultour tafeln kloster rumbeck 40x40 · 9 aschenbruch Übrigens ... für die herstellung von 1...

1
9 ASCHENBRUCH Übrigens ... Für die Herstellung von 1 kg Pottasche waren, je nach Baumart, zwischen 575 kg und 1000 kg Holz erforderlich. Das entspricht um 1800 in etwa dem jährlichen Zuwachs von 10.000 m 2 Waldfläche. Ein Projekt der Gefördert durch: ASCHENBRUCH Die Flurbezeichnung „Aschenbruch“ deutet auf die bis ins Ende des 19. Jahr- hunderts weit verbreitete Tätigkeit des Aschebrennens hin. Dabei wurde Holz verbrannt, um die daraus gewonnene Asche direkt zum Düngen der Felder zu nutzen. Durch Auslaugen und Sieden der Asche konnte Pottasche (Kaliumcarbonat) als wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Glas gewonnen werden. In den Klosterwäldern wurde Mitte des 18. Jh. eine Waldglashütte betrieben, die auf diesen Rohstoff angewiesen war. Durch die Beimischung der Pottasche wurde der Schmelzpunkt des Quarzsandes stark gesenkt und erleichterte so die Herstellung des leicht grünlichen Waldglases. Heute wird Kaliumcarbonat für die Glasherstellung in großen Mengen durch den Abbau mineralischen Gesteins gewonnen. Das Auslaugen von Pottasche hat keine Bedeutung mehr. 01 01 Kopie einer Urkarte von 1827 mit Flurbezeichnungen (Quelle: Archiv LuVFa Arnsberger Wald) 9 WaldKulTour_Tafeln_Kloster_Rumbeck_40x40.indd 9 28.02.19 13:56

Upload: others

Post on 28-Oct-2019

6 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: WaldKulTour Tafeln Kloster Rumbeck 40x40 · 9 ASCHENBRUCH Übrigens ... Für die Herstellung von 1 kg Pottasche waren, je nach Baumart, zwischen 575 kg und 1000 kg Holz erforderlich

9 ASCHENBRUCH

Übrigens ...

Für die Herstellung von 1 kg Pottasche

waren, je nach Baumart, zwischen

575 kg und 1000 kg Holz erforderlich.

Das entspricht um 1800 in etwa dem

jährlichen Zuwachs von 10.000 m2

Waldfläche.

Ein Projekt der Gefördert durch:

ASCHENBRUCH

Die Flurbezeichnung „Aschenbruch“ deutet auf die bis ins Ende des 19. Jahr-

hunderts weit verbreitete Tätigkeit des Aschebrennens hin. Dabei wurde Holz

verbrannt, um die daraus gewonnene Asche direkt zum Düngen der Felder zu

nutzen.

Durch Auslaugen und Sieden der Asche konnte Pottasche (Kaliumcarbonat) als

wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Glas gewonnen werden. In den

Kloster wäldern wurde Mitte des 18. Jh. eine Waldglashütte betrieben, die auf

diesen Rohstoff angewiesen war. Durch die Beimischung der Pottasche wurde

der Schmelzpunkt des Quarzsandes stark gesenkt und erleichterte so die

Herstellung des leicht grünlichen Waldglases.

Heute wird Kaliumcarbonat für die Glasherstellung in großen Mengen durch

den Abbau mineralischen Gesteins gewonnen. Das Auslaugen von Pottasche

hat keine Bedeutung mehr.

01

01 Kopie einer Urkarte von 1827

mit Flurbezeichnungen

(Quelle: Archiv LuVFa

Arnsberger Wald)

9

WaldKulTour_Tafeln_Kloster_Rumbeck_40x40.indd 9 28.02.19 13:56