waldkultour tafeln kloster rumbeck 40x40 · 11 glashÜtten Übrigens ... nur wenige meter von hier...

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11 GLASHÜTTEN Übrigens ... Nur wenige Meter von hier wurde von 1749 bis 1759 eine Glashütte betrieben. Noch heute findet man an der Stelle Glasreste und Schlacke, die bei der Glaserzeugung anfielen. Zu den Produkten der Rumbecker Glashütte zählten Fensterglas, Trink- gefäße wie Biergläser, Weinflaschen und andere Gefäße des täglichen Ge- brauchs. Ein Projekt der Gefördert durch: GLASHÜTTEN Glas war vor fast 300 Jahren keine Massenware wie heute. Die Herstellung war sehr aufwändig und reine Handarbeit. Zur Glasproduktion wurden große Mengen an Energie benötigt, die damals nur in Form von Holz und der daraus gewonnenen Holzkohle zur Verfügung standen. Eine Glashütte wurde daher immer in ausgedehnten Wäldern errichtet und der Betrieb der Hütte nur für einen begrenzten Zeitraum erlaubt. Für eine Glashütte im Arnsberger Wald, die der Glasmeister der Rumbecker Glashütte ebenfalls betrieb, gibt es noch Aufzeichnungen. Der durchschnitt- liche Verbrauch der Glashütte lag bei über 2000 Festmetern Holz pro Jahr. Geht man von heutigen Wäldern aus, so entspricht das für die zehn Jahre, in denen die Glashütte betrieben wurde, dem Holz von mehr als 65.000 m 2 Wald. Die Wälder von damals befanden sich aber wegen jahrzehntelanger Über- nutzung in schlechtem Zustand, was die benötigte Fläche noch deutlich erhöht haben wird. Der größte Teil des Holzes wurde dabei nicht für das Schmelzen des Glases verwendet, sondern für die Erzeugung von Pottasche (Kaliumcarbonat). 01 01 Glasfunde 11 WaldKulTour_Tafeln_Kloster_Rumbeck_40x40.indd 11 28.02.19 13:56

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11 GLASHÜTTEN

Übrigens ...

Nur wenige Meter von hier wurde von

1749 bis 1759 eine Glashütte betrieben.

Noch heute findet man an der Stelle

Glasreste und Schlacke, die bei der

Glaserzeugung anfielen.

Zu den Produkten der Rumbecker

Glashütte zählten Fensterglas, Trink-

gefäße wie Biergläser, Weinflaschen

und andere Gefäße des täglichen Ge-

brauchs.

Ein Projekt der Gefördert durch:

GLASHÜTTEN

Glas war vor fast 300 Jahren keine Massenware wie heute. Die Herstellung

war sehr aufwändig und reine Handarbeit. Zur Glasproduktion wurden große

Mengen an Energie benötigt, die damals nur in Form von Holz und der daraus

gewonnenen Holzkohle zur Verfügung standen. Eine Glashütte wurde daher

immer in ausgedehnten Wäldern errichtet und der Betrieb der Hütte nur für

einen begrenzten Zeitraum erlaubt.

Für eine Glashütte im Arnsberger Wald, die der Glasmeister der Rumbecker

Glashütte ebenfalls betrieb, gibt es noch Aufzeichnungen. Der durchschnitt-

liche Verbrauch der Glashütte lag bei über 2000 Festmetern Holz pro Jahr.

Geht man von heutigen Wäldern aus, so entspricht das für die zehn Jahre, in

denen die Glashütte betrieben wurde, dem Holz von mehr als 65.000 m2 Wald.

Die Wälder von damals befanden sich aber wegen jahrzehntelanger Über-

nutzung in schlechtem Zustand, was die benötigte Fläche noch deutlich erhöht

haben wird.

Der größte Teil des Holzes wurde dabei nicht für das Schmelzen des Glases

verwendet, sondern für die Erzeugung von Pottasche (Kaliumcarbonat).

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01 Glasfunde

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WaldKulTour_Tafeln_Kloster_Rumbeck_40x40.indd 11 28.02.19 13:56