vormärz - 1848 - nachmärz · 2019. 4. 1. · heine-haus e. v. hamburg herausgegeben von beate...
TRANSCRIPT
Vormärz - 1848 - Nachmärz Die literarische Auseinandersetzung mit den Revolutionen von 1848-1849 in Gedichten, Erzählungen, Romanen und Theaterstücken. Schwerpunkt: Frauenemanzipation Ein alphabetischer Katalog aus der Sammlung von Dr. Walter Wehner
(BACHERACHT, Therese von):
Eine Reise nach Wien. Von Therese [= Therese von Bacheracht], Verfasserin der
„Briefe aus dem Süden“ ect. [Reprint der ersten Ausgabe von 1848].
London: Forgotten Books 2018. VIII,304 Seiten + (1) Seite Verlagswerbung.
(Reihe: Classic Reprint Series).
Die erste Ausgabe erschien 1848.
BACHERACHT, Therese von:
„Heute werde ich Absonderliches sehen“. Briefe aus Java 1850-1852 herausgegeben
und kommentiert von Renate Sternagel. [1. Auflage dieser Ausgabe].
Königstein / Taunus: Ulrike Helmer Verlag 2006. 323(1) Seiten + (1) Seite
Verlagswerbung.
Die aristokratische Schriftstellerin Therese von Bacheracht (1804-1852) war eine
Zeitgenossin des Vormärz. Ihr Werk wurde von dem bekannten Kritiker und Autor
Karl Gutzkow hoch gelobt. Das javanische Tagebuch wird hier zum ersten Mal
publiziert. Therese von Bacheracht ist Autorin zahlreicher Romane, Novellen und
Reisebeschreibungen. Die außerordentlich schöne Frau mit dem skandalösen
Lebenswandel verband viele Jahre eine enge Freundschaft mit der
Schriftstellerkollegin Fanny Lewald. Im Gegensatz zu vielen ihrer
Schriftstellerkolleginnen publizierte sie nicht anonym oder unter männlichem
Pseudonym, sondern unter ihrem Vornamen. Nach 20 unglücklichen Ehejahren mit
Robert von Bacheracht und dem desaströsen Ende ihrer Liebesbeziehung zu Karl
Gutzkow geht Therese 1849 an der Seite ihres neuen Gatten, einem Kommandeur
der niederländischen Kolonialarmee, für unbestimmte Zeit auf die Insel Java. Dort
beschreibt sie ihre zahlreichen Reisen und das koloniale Alltagsleben. Therese ist
eine der ersten Frauen, die über diesen Teil des heutigen Indonesien berichtet. Sie
bezieht ›Männerthemen‹ wie Politik, Geschichte und Religion mit ein und wagt
gelegentlich auch kritische Äußerungen über das Kolonialsystem. Therese verstarb
während einer ihrer Reisen auf Java. (Verlagstext)
(BACHERACHT, Therese von):
Paris und die Alpenwelt. Von Therese [= Therese von Bacheracht], Verfasserin der
Briefe aus dem Süden etc. [1. Auflage].
Leipzig: F[riedrich] A[rnold] Brockhaus 1846. VI,306 Seiten.
[BACHERACHT, Therese von]:
Theresens Briefe aus dem Süden. Herausgegeben von einem Freunde der
Verfasserin [= Therese von Bacheracht]. [1. Auflage].
Braunschweig: Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn 1841. VI,291(1) Seiten.
(BACHERACHT, Therese von):
Therese von Bacheracht und Karl Gutzkow. Unveröffentlichte Briefe (1842-1849).
Herausgegeben von Werner Vordtriede. [1. Auflage].
München: [Joseph] Kösel-Verlag 1971. 255(1) Seiten.
Ein Liebesroman in authentischen Briefen: Karl Gutzkow, seit 1835 einer der
Hauptwortführer des politisch engagierten Jungdeutschlands und seit 1836
verheiratet, trifft 1841 die schöngeistige Therese von Bacheracht, die nun alles daran
setzt, seine rechtmäßige Frau zu werden. Anonyme Briefe, und vor allem die
resolute, kluge Fanny Lewald (die hier auch zu Wort kommt) versuchen, den
schwankenden Gutzkow zur Ehe mit Therese zu bewegen. Da stirbt ganz plötzlich
seine Frau. Nun ist Gutzkow frei, aber er lässt Therese im Stich, die sich mit einem
Vetter tröstet und nach Java reist. In ihrer Jugend war Therese noch in Goethes
Haus gewesen, dann schreibt sie, unter Gutzkows Anleitung, Romane im
Zeitgeschmack. Man bewegt sich hier in einer schwatzhaft gewordenen Bildungswelt,
in der das Angelesene das Leben bestimmt. Die Beziehung ist seit langem bekannt,
aber jetzt erst haben Gutzkows Nachkommen sich entschlossen, die Dokumente zur
Veröffentlichung freizugeben. Da der Höhepunkt des Verhältnisses in das
Revolutionsjahr fällt, stellen diese Briefe zugleich ein aufschlussreiches Stück
Zeitgeschichte dar. (Verlagstext)
(BOROWKA-CLAUSBERG, Beate):
Therese von Bacheracht. Eine Hamburgerin in St. Petersburg. 4 Essays [von Beate
Borowka-Clausberg, Olga Slavina, Renate Sternagel, Elisabeth Struck]. Für den
Heine-Haus e. V. Hamburg herausgegeben von Beate Borowka-Clausberg. [1.
Auflage].
Heidelberg: Morio Verlag [Roland Krischke / Roman Pliske] 2017. 47(1) Seiten.
Die Hamburgerin Therese von Bacheracht war eine weit über die Grenzen der
Hansestadt bekannte Schriftstellerin der als 'Vormärz' bezeichneten Epoche in der
Literatur. Ihre Bekanntschaft mit Karl Gutzkow, einem der wichtigsten
Repräsentanten der 'jungdeutschen Bewegung', verhalf ihr zu ersten
schriftstellerischen Impulsen. Mit ihren Büchern und Feuilletons hielt sie die musisch
gebildete Welt ihrer Zeit in Atem. Der Dichter Heinrich Heine - besonders
empfänglich für weibliche Reize - nannte sie einen 'Schönen Falter'. Nach ihrer
Ausbildung am Kaiserlichen Institut für adelige Mädchen in St. Petersburg reiste sie
immer wieder in die russische Metropole, die ihr Stoff für zahlreiche
Veröffentlichungen lieferte. Therese von Bacheracht war nicht nur Gast am Zarenhof,
sondern verkehrte auch in den literarischen Salons. Dort begegnete sie dem
Historiker Alexander Turgenjew und bewunderte den berühmten romantischen
Dichter Michail Lermontow. Dieser Band schildert den romanhaften Lebensweg einer
faszinierenden Frau und entwirft zugleich ein fesselndes Bild der Gesellschaft im 19.
Jahrhundert. (Amazon)
STAMM,Ulrike: Therese von Bacheracht und Fanny Lewald. Eine Freundschaft
zwischen Literatur und Liebesunordnung
In: UJMA, Christine (Hg.): Fanny Lewald (1811-1889). Studien zu einer großen
europäischen Schriftstellerin und Intellektuellen. [1. Auflage]. Bielefeld: Aisthesis
Verlag 2011. Seite 115-130. (Reihe: Vormärz-Studien 20).
Therese Henriette Antoinette Elisabeth von Bacheracht, geb. von Struve,
verheiratete Freifrau von Lützow
* 4. Juli 1804 in Stuttgart, Baden-Württemberg
† 16. September 1852 in Tjilatjap, Java / Niederländisch-Indien
In einem gebildeten und einflussreichen Elternhaus seit ihrem 10. Lebensjahr in
Hamburg aufgewachsen, wurde sie. kaum sechzehnjährig nach Weimar geschickt,
um die „rechte Lebensart“ zu erlernen. Dort machte sie die Bekanntschaft Goethes,
der mit der Familie in Beziehung stand. Am kaiserlichen Institut für adelige Mädchen
in Petersburg wurde ihre privilegierte Ausbildung fortgesetzt. Dem in ihrer
Gesellschaftsschicht üblichen, von den Eltern ausgeübten Zwang zur Konvenienzehe
entging auch sie nicht. Gerade 21 Jahre alt, musste sie ihrer Jugendliebe, dem Vetter
Heinrich von Lützow, entsagen und den vermögenderen Hamburger, in russischem
Diensten stehenden Diplomaten Robert von Bacheracht heiraten. Nach dem Tode
ihres einzigen Kindes begann sie, sich schriftstellerisch zu betätigen. Sie schrieb
zunächst kleine Feuilletons für Pariser Zeitungen und übersetzte Henriette Paalzows
dreibändigen Roman „St. Roche“ ins Französische. Ihre „Briefe aus dem Süden“
(1841) waren der Auftakt einer achtjährigen produktiven schriftstellerischen Tätigkeit.
In der kurzen Zeitspanne 1841-49 legte sie alljährlich Reisebeschreibungen,
Novellen und Romane vor, die sich durch stimmungsvoll assoziative Natur- und
Charakterschilderungen auszeichneten. In diese Zeit fiel ihre Beziehung zu Karl
Gutzkow, der ihre Werke nachdrücklich förderte und ihre Romane vor der
Drucklegung korrigierte. Sie wurde Mitarbeiterin an der von Gutzkow gegründeten
Zeitschrift „Telegraph für Deutschland“ und war die erste, die seine Werke
rezensierte. Nach der Scheidung ihrer Ehe 1849 heiratete sie noch im selben Jahr
Heinrich von Lützow und begleitete ihn nach Java, wo er als Offizier stationiert war.
Als sie 1852 im Begriff stand, nach Europa zurückzukehren, erkrankte sie an
Dysenterie und starb. Sie gehörte zusammen mit Fanny Lewald, Ida Hahn-Hahn und
Luise Mühlbach zu der ersten Schriftstellerinnengeneration in Deutschland, die ihre
Tätigkeit professionell betrieb. Von den im Vormärz schreibenden Autorinnen gilt sie
als die Konservativste. Kritik an dem herrschenden Weiblichkeitsideal wird kaum
jemals von ihr geäußert. Die volle Unterordnung der liebenden Frau unter den Mann
wird als höchste weibliche Tugend propagiert. Bei aller Kritik an der Konvenienzehe
werden in ihren Romanen Frauen gezähmt oder vernichtet, die sich gegen jene
Tugend auflehnen.
Quelle: https://www.deutsche-biographie.de/sfz55076.html
BAKUNIN, Michael:
„Barrikadenwetter“ und „Revolutionshimmel“ (1849). Artikel in der ‘Dresdener
Zeitung‘. Einleitung Boris Nikolaevskij. 1. Auflage.
Berlin: Karin Kramer Verlag 1995. 189 Seiten + (2) Seiten Verlagswerbung.
Michael Bakunin auf den Barrikaden in Dresden, Mai 1849; im besetzten Rathaus auf
Munitionskisten sitzend; in den Redaktionsräumen der radikaldemokratischen
Dresdner Zeitung Artikel und Pamphlete schreibend, die in diesem Band erstmals
seit 1849 wieder veröffentlicht werden. Wir lesen, wie Bakunin sich zum
Tagesgeschehen äußert, Stellung bezieht, egal, ob es sich um die Politik des
zaristischen Rußland oder das brutale Vorgehen des sächsischen und
österreichischen Militärs handelt, er will ein "Vaterland der Revolutionäre".
(Verlagstext)
KRAMER, Bernd:
″Laßt uns die Schwerter ziehen, damit die Kette bricht…″ Michael Bakunin, Richard
Wagner und andere während der Dresdner Mai-Revolution 1849. 1. Auflage.
Berlin: Karin Kramer Verlag 1999. 255 Seiten + 1 Faltplan + (1) Seite
Verlagswerbung.
(LEHNING, Arthur):
Unterhaltungen mit Bakunin. Gesammelt von Arthur Lehning. Aus den
Originalsprachen übersetzt von Rolf Binner und Gerd Müller. Mit einer Porträt-Galerie
aus zeitgenössischen Photographien. [1. Auflage].
Nördlingen: Verlegt bei Franz Greno 1987. XXIX(XXXIII),450(3) Seiten.
(Reihe: Die Andere Bibliothek).
(TANNEWITZ, Hans-Karl):
Aristokrat –Abenteurer – Anarchist. Mihail Bakunin. Roman von Hans-Karl
Tannewitz. [1. Auflage].
[Berlin]: Studios Berlin, Verlag für Literatur und Musik H[ans] J[oachim] Heidenreich
[1976]. 257(1) Seiten.
Hans-Karl Tannewitz
* ?
Studium, 1962 Dr. phil. Universität Berlin, M. A. Bakunins publizistische
Persönlichkeit, dargestellt an seiner politisch-journalistischen Arbeit 1849 in Dresden.
Schriftsteller, Redner - Rebell - Reformator. Jan Hus (1976), Kein König für Ungarn
(1976).
Michail Alexandrowitsch Bakunin
* 18. Mai (jul.), 30. Mai 1814 (greg.) in Prjamuchino, Gouvernement Twer / Russland
† 1. Juli 1876 in Bern / Schweiz
Der aus einer russ. Landadelsfamilie stammende Bakunin ließ sich während seines
Philosophiestudiums 1840 in Berlin von Ludwig Feuerbach und dem
Junghegelianismus beeinflussen. 1843 hielt er sich erstmals in der Schweiz auf. Er
machte die Bekanntschaft des Kommunisten Wilhelm Weitling in Zürich, lernte
Federico Pescantini und August Becker kennen und wohnte in Bern beim
materialistischen Philosophen Carl Vogt. Im Zusammenhang mit der Verhaftung
Weitlings denunziert, floh er nach Brüssel, 1844 nach Paris, wo er in Kontakt mit
Pierre Joseph Proudhon und Karl Marx trat und 1848 an der Februarrevolution
teilnahm. Wegen Mitwirkung am Dresdener Aufstand von 1849 verurteilt, wurde
Bakunin 1851 an Russland ausgeliefert. Dort blieb er bis 1857 eingekerkert, wurde
dann nach Sibirien verbannt, von wo ihm 1861 die Flucht gelang. Ende 1863 bis
Anfang 1864 lebte Bakunin in Genf, Vevey und erneut in Bern. Danach ließ er sich in
Italien nieder, wo er seine Konzeption des Anarchismus formulierte: die durch die
Soziale Frage ausgelöste Revolution als von einer kleinen internationalen
Revolutionselite geführte Volksbewegung, die Abschaffung des Staats, die
Organisation der Gesellschaft nach dem "Prinzip der freien Assoziation und
Föderation".
Quelle: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D28358.php
(BARTELS, Adolf):
Dietrich Sebrandt. Roman aus der Zeit der schleswig-holsteinischen Erhebung von
Adolf Bartels. 3. Auflage.
Hamburg: Deutsche Hausbücherei [1941]. 434(1) Seiten.
Die erste Ausgabe erschien 1899.
Im Jahr 1898 führte Bartels den Terminus „Heimatkunst“ in die deutsche
Literaturgeschichte ein. Zusammen mit Friedrich Lienhard war er in den nächsten
Jahren ein eifriger Verfechter dieser antimodernistischen literarischen Gattung, die
zum Vorläufer der nationalsozialistischen Blut-und-Boden-Literatur wurde, und trug
zur Theoriebildung ihrer norddeutschen Variante, der Niederdeutschen Bewegung
bei. In dieser Tradition steht auch Bartels’ 1899 erschienener zweiter historischer
Roman, Dietrich Sebrandt, der die Ereignisse rund um die Märzrevolution in
Schleswig-Holstein und Berlin behandelt.
Quelle: http://www.wikiwand.com/de/Adolf_Bartels
Adolf Bartels
* 15. November 1862 in Wesselburen, Dithmarschen, Schleswig-Holstein
† 7. März 1945 in Weimar, Thüringen
Völkisch-antisemitischer deutscher Schriftsteller, Journalist, Literaturhistoriker und
Kulturpolitiker. Er war ein Vertreter der Heimatkunstbewegung und propagierte schon
früh antidemokratische und judenfeindliche Positionen, die nach 1933 prägend für
die Kulturpolitik des Nationalsozialismus wurden. Studierte 1885-87 in Leipzig, war
nach längeren Reisen durch Süddeutschland und Italien 1889-95 Schriftleiter der
„Didaskalia“, der Beilage des „Frankfurter Journals“, und lebte in der Folgezeit als
freier Schriftsteller in Weimar. 1905 erhielt er vom Großherzog von Weimar den Titel
Professor, 1933 wurde er Dr. phil. h. c. der Universität Leipzig. Seine „Geschichte der
deutschen Literatur“ und die „Einführung in die Weltliteratur“ (1913) zeigen ihn als
einseitigen Parteigänger des Rassenprinzips und des Antisemitismus.
Quelle: https://www.deutsche-biographie.de/sfz2104.html
(BARTSCH, Rudolf Hans):
Als Österreich zerfiel … 1848. Roman von Rudolf Hans Bartsch. [1. Auflage].
Wien: C[arl] W[ilhelm] Stern (Buchhandlung L[eopold] Rosner) Verlag 1905. 337
Seiten.
Herr Rudolf Hans Bartsch, der Liebling, dessen Romanfortsetzungen zu lesen mir
dringend empfohlen wird – ich tu's aber nicht –, hat kürzlich ein Buch »Der letzte
Student« bei Aschinger oder Ullstein in Berlin erscheinen lassen. Durch Zusendung
und liebenswürdigen Brief des Verlegers sollte ich, der wahrlich schon bessere
Autoren als Herrn Bartsch nicht gelesen hat, für das Büchlein interessiert werden. Ich
ließ es wieder zurückgehen, finde aber mein nun einmal angeregtes Interesse durch
eine andere Zusendung, die mir der Herausgeber der Zeitschrift ›Über den Wassern‹,
Herr Dr. Johannes Eckardt macht, vollauf befriedigt. Der Artikel heißt: »Die
Wandlungen des Herrn Rudolf Hans Bartsch, 1905–1913« und die wesentlichen
Stellen lauten: Vor wenigen Tagen erschien ein billiges Bändchen: Rudolf Hans
Bartschs Roman »Der letzte Student«. Der Dichter erzählt selbst, dass »Der letzte
Student« als sein erster Roman anonym im Jahre 1905 mit dem Titel » Als
Österreich zerfiel ... 1848« (bei C. W. Stern) erschienen war. Der Autor deutet in
seinem Vorworte eine Veränderung an; er schreibt: »In dem Buche habe ich nur die
allzu redseligen und die ungerechten, gehässigen Meinungsäußerungen meiner
jüngeren Tage getilgt.« Wir werden erweisen, dass dieser Satz irreführt. Gewiss, R.
H. Bartsch bemüht sich, Typen dieser 1848-Bewegung festzuhalten; er hat mit
richtiger historischer Einsicht die nötige Auslese getroffen. Interessant ist nun, dass
»Der letzte Student« einen Typus dieser Bewegung nicht mehr kennt, den der
Roman »Als Österreich zerfiel« sehr eingehend schilderte und den auch eine Stelle
des »Vorwortes« als für die Bewegung von charakteristischer Bedeutung darstellt –
den Typus des Redakteurs, des jüdischen Redakteurs. Dieser Typus des jüdischen
Redakteurs spielt in der 1848-Bewegung eine hervorragende Rolle. Die Juden haben
diese Revolution stark begünstigt; sie standen in den ersten Reihen der kämpfenden
akademischen Jugend. Sie haben andererseits damals, als die Presse frei wurde,
diese Waffe sofort für sich in Beschlag genommen. Und diesen »Zeitungshirschele«
hat R. H. Bartsch radikal aus seinem ersten Romane »Als Österreich zerfiel ... 1848«
gestrichen. In dem Roman tritt als charakterisierende Episodenfigur auch ein
Buchbindergeselle auf, der heimlich seinen Groll in Versen austollt und seine Ideale
in Poesien verlebendigt. Im »letzten Studenten« ist das Bild dieses sympathischen
Idealisten um wesentliche Züge geändert worden. Der Judenhass des begeisterten
Gesellen, dessen Eltern durch jüdischen Wucher ruiniert worden waren, wurde
beseitigt, die bezüglichen Stellen wurden gestrichen. Um nur ja an ein gewisses
Judentum nicht anzustoßen, wird »das Schachertalent«, von dem einmal die Rede
ist, in »das Kriechertum« geändert, wird die »damals hierin unglaublich freche
Presse« von ihren schändenden Beiwörtern befreit und zur »Presse« schlechtweg
gemacht; es ist nicht mehr von »eigen Journalisten«, sondern nur mehr allgemein
von »feigen Patronen« die Rede usw. Die Gesinnung aus dem Jahre 1905 tritt am
klarsten aus den scharfen Debatteworten hervor, die in der ersten Fassung der
Hauptmann dem »Zeitungshirschele« zuschleudert. Wir haben allen Grund, gerade
in diesem Hauptmann den Dichter selbst zu sehen, seine Worte für die
Überzeugungen R. H. Bartsch's anzusprechen. (Karl Kraus: Literatur und Lüge,
Kapitel 26)
BARTSCH, Rudolf Hans:
Brüder im Sturm. Roman. [4. Auflage], 35.-45. Tausend.
Graz und Wien: Leopold Stocker Verlag 1944. 303(1) Seiten.
Die erste Ausgabe erschien 1940.
Volk und Land standen unter dem schweren Drucke der Regierung des Fürsten
Metternich, der alle Freiheitsgedanken erdrückte. Der Märzsturm des bewegten
Jahres 1848 stürzte den Despoten. Feinsinnig schildert der Dichter in dem
Studentenlegionär Hans Gottschalk den Idealismus der Studenten, ihren und der
besten Wiener Bürger Einsatz für die Freiheit. In heller, reiner Begeisterung begann
der ersehnte Volksfrühling. Doch bald waren die Spekulanten daran, die Ideale der
Jugend zu zersetzen und das begonnene Werk schmählich zu vertun. (Verlagstext)
(BARTSCH, Rudolf Hans):
Der letzte Student. Roman von Rudolf Hans Bartsch. [Überarbeitete Neuausgabe mit
einem Vorwort des Verfassers].
Berlin, Wien: [Leopold] Ullstein & Co. 1913. 318 Seiten + (2) Seiten Verlagswerbung.
(Reihe: Ullstein-Bücher. Eine Sammlung zeitgenössischer Romane).
Die erste Ausgabe erschien 1905 unter dem Titel: Als Österreich zerfiel … 1848.
Rudolf Hans Bartsch
* 11. Februar 1873 in Graz, Steiermark / Kaiserreich Österreich
† 7. Februar 1952 in St. Peter bei Graz / Österreich
Schrieb seit 1908 Romane und Novellen, die nach Aussagen heutiger Kritiker das
alte Österreich oft sentimental verklären. Bereits für seine ersten Werke wurde er
sehr positiv rezensiert, für „Zwölf aus der Steiermark“ wurde er von dem
einflussreichen Kritiker Hermann Bahr als die neue Stimme Österreichs gelobt. Sein
Schubert-Roman „Schwammerl“, eines der erfolgreichsten Bücher vor dem Zweiten
Weltkrieg, diente 1916 als Vorlage zu dem Singspiel „Das Dreimäderlhaus“ des
Komponisten Heinrich Berté, das auch verfilmt wurde. Nach seinem Tod wurde
Rudolf Hans Bartsch eingeäschert, seine Urne auf dem Grazer Schlossberg in den
Mauern der ehemaligen Stallbastei eingemauert. In seiner Heimatstadt Graz sowie in
Leibnitz und Mureck wurden Straßen nach ihm benannt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Hans_Bartsch
BAUER, Alfredo:
Verlorene Hoffnung. Roman einer Wiener Bürgerfamilie 1848. Aus dem Spanischen
von Christiane Barckhausen. Der Text wurde für die vorliegende Ausgabe vom Autor
überarbeitet. 1. Auflage.
Berlin [DDR]: Verlag der Nationen 1985. 281(1) Seiten.
Die spanische Originalausgabe erschien 1976 unter dem Titel: La esperanza trunca.
Wien, die Metropole des Habsburger Reiches ist der Schauplatz dieses
Gesellschaftsromans aus der Feder des argentinischen Autors Alfredo Bauer, der
darin die Geschichte seines Urgroßvaters aufgeschrieben hat. Über Adolf Baiersdorf,
den Studenten aus jüdischem Hause, bricht eine Woge turbulenten Erlebens herein,
als am 4. März 1848 während einer Medizinvorlesung die Nachricht vom Ausbruch
der Revolution verbreitet wird. Adolf eilt mit den Studenten auf die Straße, ist
Augenzeuge der ersten blutigen Zusammenstöße mit dem Militär und wird als aktiver
Verteidiger der Revolution immer tiefer in den Strudel der Ereignisse gerissen. Es
sind Tage voller unauslöschlicher Eindrücke und Begegnungen mit den Köpfen der
Wiener und der ungarischen Revolution, mit Dr. Fischhof, Kudlich, Jellinek, Kossuth,
Bem, ja sogar mit einem gewissen Karl Marx, aber auch mit ihren Widersachern, die
hier alle in den entscheidungsreichen Monaten das Geschehen beeinflussen. Und es
sind für Adolf zugleich die unvergesslichen Stunden einer leidenschaftlichen Liebe zu
Therese, der schönen jungen Schauspielerin aus der Truppe des großen
Volksdichters Nestroy. Adolf ahnt noch nicht, dass nach der Niederlage der
Revolution er nicht nur seine revolutionären Ideale vergessen wird. (Verlagstext)
Alfredo Bauer, Pseudonyme Jorge Bermúdez Blanco, Alfredo Ackermann und
Roberto Bandler
* 14. November 1924 in Wien / Österreich
† 21. Mai 2016 in Buenos Aires / Argentinien
Alfredo Bauer entstammte einer jüdischen Familie. Nach dem Anschluss Österreichs
emigrierte er mit seinen Eltern nach Argentinien. Er besuchte die deutschsprachige
antifaschistische Pestalozzi-Schule in Buenos Aires und betätigte sich politisch im
Kommunistischen Jugendverband. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb er in
Argentinien, studierte Medizin und arbeitete als Gynäkologe. Er war seit 1946
Mitglied der Kommunistischen Partei Argentiniens und kam wegen seiner politischen
Forderungen immer wieder in Konflikte mit den herrschenden Regimen. Schriftsteller,
zahlreiche Auszeichnungen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfredo_Bauer
(BECKER, Johann Philipp / ESSELEN, Christian):
Geschichte der süddeutschen Mai-Revolution des Jahres 1849 von Joh[ann] Phil[ipp]
Becker und Chr[istian] Essellen. [1. Auflage].
Genf: Gottfried Becker 1849. 455 Seiten + 5 Faltkarten.
HAHN, Hans-Werner (Hg.):
Johann Philipp Becker. Radikaldemokrat – Revolutionsgeneral – Pionier der
Arbeiterbewegung. [1. Auflage].
Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag 1999. 191(9) Seiten.
(Reihe: Schriften der Siebenpfeiffer-Stiftung 5).
Der 1809 in Frankenthal geborene und 1886 in Genf gestorbene Johann Philipp
Becker gehört zu den interessantesten Gestalten deutscher Demokratiegeschichte
des 19. Jahrhunderts. Als junger radikaler Redner des Hambacher Festes, Offizier im
Schweizer Sonderbundskrieg von 1847 und in der deutschen
Reichsverfassungskampagne des Jahres 1849, Mitbegründer der ersten
Internationale im Jahre 1864 und der deutschen Arbeiterbewegung, hat dieser
'deutsche Garibaldi' an den Freiheitskämpfen von drei Generationen teilgenommen.
Die Biographie Beckers liefert zugleich ein anschauliches Beispiel dafür, welch enge
Zusammenhänge zwischen den verschiedenen europäischen Freiheitsbewegungen
bestanden. Trotz eines imposanten Wirkens, ist Becker nach seinem Tod in
Deutschland lange Zeit vergleichsweise wenig beachtet worden. In der
Geschichtsschreibung der DDR und in der rheinpfälzischen Regionalgeschichte hatte
er allerdings einen festen Platz. Die Beiträge des Bandes, der auf eine Tagung im
Jahre 1996 zurückgeht, befassen sich nicht nur mit Beckers politischem Wirken in
Deutschland, der Schweiz und Italien, sondern auch mit Fragen der Becker-
Forschung und seiner Rolle in der Geschichtskultur der Deutschen. (Verlagstext)
HOCHBRUCK, Wolfgang:
Im Namen Engels'. Warum der Revolutionsgeneral [Johann Philipp Becker] der
DDR lieb war.
In: Die Zeit. Hamburg: 10.12.1998. Nr.51, Seite 23.
SCHMIEDEL, Karl:
Johann Philipp Becker. General der Revolution. 1. Auflage.
Berlin [DDR]: Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik 1986. 71(1)
Seiten.
(Reihe: Militärgeschichtliche Skizzen).
Johann Philipp Becker
* 20. März 1809 in Frankenthal, Pfalz
† 9. Dezember 1886 in Genf / Schweiz
Becker stammte aus einer kleinbürgerlichen, halbproletarischen Familie mit
jakobinisch-republikanischer Tradition. Besuch der Elementarschule und des
Progymnasiums in Frankenthal. Die Not der Familie zwang ihn, die Schule zu
verlassen; Lehre als Bürstenbinder, nach Abschluss der Lehre Gründung eines
eigenen Handwerksbetriebes. Früh von der freiheitlichen Traditionen seiner
pfälzischen Heimat beeinflusst, wurde die Pariser Julirevolution von 1830 zur
entscheidenden Zäsur in B. s politischem Werdegang. Anfang 1832 Initiator eines
"Revolutionsklubs", Mitarbeiter an Siebenpfeiffers "Westboten" und Mitbegründer der
Frankenthaler Filiale des Press- und Vaterlandsvereins. Setzte sich in seinen Artikeln
im "Westboten" immer wieder für die Entfaltung einer breiten Volksbewegung und die
Erkämpfung eines demokratischen Nationalstaates ein.
Quelle:
https://www.frankenthal.de/sv_frankenthal/de/Homepage/Kultur%20und%20Bildung/
Stadtgeschichte/Frankenthaler%20K%C3%B6pfe/Becker,%20Johann%20Philipp/
Christian Esselen
* 18. Dezember 1824 in Ibbenbüren, Westfalen
† 15. Mai 1859 in New York City / USA
Christian Esselen wuchs in Hamm auf. Er studierte Rechtswissenschaften an den
Universitäten in Freiburg, Heidelberg und Berlin. Als Einjährig-Freiwilliger leistete er
1846 seinen Militärdienst in einem Garderegiment ab. Bereits im Vormärz gehörte er
der politischen Opposition an. Er schrieb für Gustav Struves „Mannheimer
Volkszeitung“. Er hat zu Beginn der Revolution von 1848 in Hamm zusammen mit
anderen westfälischen Demokraten wie Otto Lüning einen revolutionären Aufruf
unterzeichnet. Er soll dem Bund der Kommunisten nahegestanden haben. Im
weiteren Verlauf der Revolution war er Führer des Frankfurter Arbeitervereins und
war einer der Herausgeber der „Allgemeinen Arbeiterzeitung“. Er bekämpfte vor
allem die bürgerliche meist liberale Führungsschicht der Stadt. Der Arbeiterverein
forderte einen Mindestlohn und bessere Bildung. Um der Verfolgung zu entgehen,
wechselte Esselen ständig seinen Wohnsitz. Er nahm am Frankfurter
Septemberaufstand teil. Im Kampf gegen die Gegenrevolution gehörte er dem Stab
der Volkswehren unter Johann Philipp Becker an. Nach der Niederlage der
Bewegung emigrierten beide in die Schweiz. Dort veröffentlichten sie in Genf die
Geschichte der süddeutschen Mairevolution 1849. Im Jahr 1852 wanderte Esselen in
die USA aus. Er war in Detroit Herausgeber der Zeitschrift Atlantis. In dieser
kritisierte er die Sklaverei und versuchte europäische und amerikanische Kultur
miteinander zu verbinden.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Esselen
(BELANI, H. E. R. [= HÄBERLIN, Karl Ludwig]):
Reactionäre und Demokraten. Geschichtlich-politischer Roman aus der neuesten
Zeit von H. E. R. Belani [= Karl Ludwig Häberlin]. Band 1-2. [Reprint der Ausgabe
Leipzig 1850].
[Delhi/Indien: Pranava Books, ohne Jahr (vertrieben von Amazon 2019)]. Bd.1, X,299
Seiten + (1) Seite Verlagswerbung, Bd.2, 351 Seiten.
Fortsetzung des Romans „So war es“ über die 48er-Revolution.
(BELANI, H. E. R. [= HÄBERLIN, Karl Ludwig]):
So war es. Politisch-socialer Roman aus der Zeit vor und während der
Märzereignisse in Berlin von H. E. R. Belani [= Karl Ludwig Häberlin]. Band 1-2.
[Reprint der Ausgabe Leipzig 1849].
[Delhi/Indien: Pranava Books, ohne Jahr (vertrieben von Amazon 2019)]. Bd.1, VI,
304 Seiten, Bd.2, 343(1) Seiten.
Carl (auch Karl) Ludwig Häberlin
* 25. Juli 1784 in Erlangen, Bayern
† 4. Januar 1858 in Potsdam, Brandenburg
Häberlin war der Sohn des Staatsrechtslehrers und Historikers Karl Friedrich
Häberlin, der 1786 an die Universität Helmstedt berufen worden war, und studierte
dort Rechtswissenschaft. 1807 wurde er zunächst Auditor bei der Klosterratsstube in
Braunschweig, die die säkularisierten kirchlichen Güter im Herzogtum Braunschweig-
Lüneburg verwaltete, arbeitete unter napoleonischer Herrschaft ab 1808 an
Gerichten in Helmstedt, ab 1810 als Richter. Nach der Wiederherstellung des
Herzogtums Braunschweig 1814 wurde er Kreisamtmann in Hasselfelde im Harz.
1824 wurde er wegen Kassendifferenzen und mehrfacher amtlicher Vergehen
abgesetzt und zu einer langen Gefängnisstrafe in Gandersheim verurteilt. 1828
wurde er begnadigt, nachdem er für Herzog Karl II. in seinen Streitigkeiten mit König
Georg IV. von Hannover einen „Versuch die Mißverständnisse zu heben etc.“ in
Straßburg veröffentlicht hatte. Er kehrte zunächst nach Helmstedt zurück und zog
dann nach Potsdam, wo er bis zu seinem Tod 1858 blieb. Verheiratet war er mit
Karoline Höhmwald. Er schrieb unter dem Anagramm H. E. R. Belani eine Vielzahl
von historischen, ethnografischen und biografischen Romanen, die weite Verbreitung
fanden. 1849 erschien in Leipzig sein Schlüsselroman „So war es. Politisch-sozialer
Roman aus der Zeit vor und während der März-Ereignisse in Berlin“. In seiner 1851
erschienenen Erzählung „Treu und brav“ über die Revolution in Braunschweig 1830
führt er anlässlich seines 25-jährigen Schriftstellerjubiläums 59 Romane in 120
Bänden auf. Bis zu seinem Tod 1858 wurden es 64 Werke in 136 Bänden. Sein
letztes Werk, das „Goethe’s Liebeleben“ in einem Kranz von Novellen schildern
sollte, blieb unvollendet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Ludwig_H%C3%A4berlin
BENES, K[arel] J[osef]:
Die Vergeltung. Historischer Roman. Autorisierte Übersetzung aus dem
Tschechischen von Rudolf Pabel und Dr. Günther Jarosch. Mit einem Nachwort von
Dr. Günther Jarosch. Einband und Schutzumschlag: Wolfgang Würfel. 1. Auflage.
Berlin [DDR]: Buchverlag Der Morgen 1964. 815(1) Seiten.
Die tschechische Original-Ausgabe erschien 1963 unter dem Titel: Utok.
Nur unter erheblichen Gefahren und Schwierigkeiten gelangte Josef Frič wieder zum
Klementinum, das er als Kommandant in einem Augenblick der Verzagtheit verlassen
hatte. Der von Fürst Windischgrätz inszenierte heimtückische Überfall auf die
rebellierende Prager Bürgerschaft im Juni 1848 hinterließ erhebliche Lücken in den
Reihen der Studenten und hielt unvermindert an. Um so begrüßenswerter war daher
die Rückkehr Fričs. Welche weiteren Ereignissen der junge Student noch
unterworfen wurde, wie er sich gegenüber seinen Gegnern verhielt und sich die
Liebe Aničkas bewahrte, schildert der bekannte tschechische Romancier K. J. Beneš
in dem vorliegenden neuen Band seines Romanzyklus über das Jahr 1848 in der
Habsburger Monarchie. Auch in diesem Werk wird der Leser mit dem Wiener Hof
und seinen Intrigen bekanntgemacht, nimmt er Anteil des tschechischen und
slowakischen Volkes im österreichisch-ungarischen Vielvölkergefängnis des 19.
Jahrhunderts. (Verlagstext(
BENES, K[arel] J[osef]:
Zwischen zwei Ufern. Historischer Roman. Aus dem Tschechischen von Rudolf
Pabel. Einband und Schutzumschlag: Rudolf Skribellca. 1. Auflage.
Berlin [DDR]: Buchverlag Der Morgen 1961. 663(1) Seiten.
Die tschechische Original-Ausgabe erschien 1950 unter dem Titel: Mezi dvěma
břeby.
Die rauschenden Walzermelodien, die auf dem Wiener Kongress die Gründung der
„Heiligen Allianz" zwischen Russland, Preußen und Österreich-Ungarn mit
nachhaltigem Glanz erfüllten, sind längst verklungen und vergessen, als sich
Staatskanzler Fürst von Metternich im kaiserlichen Kabinett mit seinen engsten
Vertrauten berät, wie die Macht der Habsburger Krone zu erhalten und weiterhin zu
festigen sei. Ein Dorn im Auge ist ihm die demokratische Schweiz, die er mit Hilfe der
Großmächte ultimativ zur Verfassungsänderung aufzufordern beabsichtigt. Doch da
äußert Graf Rechberg seine Bedenken. Die Nachrichten vom Aufstand auf Sizilien
könnten Unruhen im Innern der Monarchie hervorrufen, in Ungarn, Prag und selbst in
Wien, wo das Bürgertum immer entschlossener seine Rechte forderte und dann auch
im Jahre 1848 den Kampf aufnahm. Benes führt uns in diesem packenden und an
dramatischen Ereignissen reichen Roman, den er in „Drachensaat" und „Die
Vergeltung" fortsetzt, nicht nur durch das kaiserliche Kabinett, die Spiegelsalons am
Wiener Hof und die Bürgerhäuser mit ihrer Biedermeier-Atmosphäre in Wien und
Prag, sondern auch durch die Wiener und Prager Gassen und Kneipen. Historische
Begebenheiten werden mit persönlichen Schicksalen aufs engste verknüpft, so dass
dieses Werk beim Leser einen unvergesslichen Eindruck hinterlässt. (Verlagstext)
Karel Josef Beneš
* 21. Februar 1896 in Prag / Kaiserreich Österreich
† 27. März 1969 in Rožmitál pod Třemšínem / Tschechien
Beneš stammte aus einer Arzt-Familie. Nach dem Abitur (Prag 1915) in die Armee
eingezogen und an der Front schwer verwundet, studierte er Naturwissenschaften,
Philosophie, Musikgeschichte, Medizin. Er promovierte 1921 an der medizinischen
Fakultät. Bis 1938 war er Angestellter der Universitätsbibliothek, anschließend
Direktor der Staatlichen Comenius-Bibliothek. Seit April 1939 in der
Widerstandsgruppe Petiční výbor Věrni zůstaneme gegen die deutschen Besatzer
aktiv, wurde er im Dezember 1941 festgenommen und zu sieben Jahren Haft
verurteilt; er durchlief mehrere Gefängnisse. Im April 1945 überlebte er einen der
berüchtigten Todesmärsche. Nach der Befreiung arbeitete er als kaufmännischer
Angestellter in der Staatlichen Planungsbehörde; daneben schrieb er vermehrt für
den Film. 1950 zog er sich nach Rožmitál zurück, wo er 1969 starb. Beneš war mit
der Geigenvirtuosin Ervína Brokešová (1900–1987) verheiratet. Schriftsteller, der
seine Helden zumeist unter extremen Umständen handeln (oder verzweifeln) lässt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karel_Josef_Bene%C5%A1
(BERSTL, Julius):
Schwarz-Rot-Gold. Roman aus den vierziger Jahren von Julius Berstl. [1. Auflage].
Dresden: Verlag von Carl Reißner 1909. 253 Seiten + (3) Seiten Verlagswerbung.
Julius Berstl, Pseudonyme: Albert Kaufmann, Gordon Mitchell
* 6. August 1883 in Bernburg an der Saale, Sachsen-Anhalt
† 8. Dezember 1975 in Santa Barbara, Kalifornien / USA
Sohn eines jüdischen Schauspielers und Theaterdirektors; seine Mutter, die einer
christlichen Familie entstammte, war ebenfalls Schauspielerin. Studierte von 1902 bis
1903 Anglistik an den Universitäten in Göttingen und Leipzig; er brach das Studium
ab und war von 1909 bis 1924 als Dramaturg an den Berliner Bühnen Kleines
Theater Unter den Linden und Lessing-Theater tätig. Ab 1921 war er Mitarbeiter des
Drei-Masken-Verlages und später Inhaber des Gustav-Kiepenheuer-
Bühnenvertriebs. Bereits 1933 wurde von den nationalsozialistischen Machthabern
ein Publikationsverbot gegen ihn verhängt; 1935 verweigerte man ihm die
Mitgliedschaft in der Reichsschrifttumskammer. Berstl emigrierte daraufhin 1936 mit
seiner Familie ins Vereinigte Königreich. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war er
einige Monate lang in einem Lager in der Nähe von Liverpool interniert. Danach lebte
er in London und arbeitete von 1943 bis 1951 als Übersetzer und Autor für die BBC.
Nach seiner Pensionierung im Jahre 1951 übersiedelte Berstl mit seiner Familie in
die Vereinigten Staaten. Er lebte dort bis 1964 als freier Schriftsteller im New Yorker
Stadtteil Flushing. Nach dem Tod seiner Frau ging er nach Kalifornien und
verbrachte seine letzten Lebensjahre in Santa Barbara. Julius Berstls literarisches
Werk umfasst seinerzeit vielgelesene Romane und Theaterstücke; während seiner
Tätigkeit für die BBC entstanden zahlreiche Hörspiele zu biblischen Themen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Berstl
BIENEK, Gustav Karl:
Die Nacht von Olmütz. Roman. Schutzumschlag: Herbert Schiefer. 46.-60. Tausend.
Wien: Buchgemeinschaft Donauland 1956. 271(1) Seiten.
Die erste Ausgabe erschien 1946.
In diesem eigenartigen Buch schildert Bienek, der zu den erfolgreichsten und
beliebtesten österreichischen Erzählern der Gegenwart gehört, jene auch heute noch
nicht völlig geklärten, beinahe legendären Vorgänge im Schloss zu Olmütz in der
Nacht vom 30. November zum 1. Dezember des Sturmjahres 1848, die zum Verzicht
Kaiser Ferdinands I. und zur Thronbesteigung Franz Josephs geführt haben. Der
Roman zeichnet sich durch große plastische Darstellungskraft und menschliche
Wärme ebenso wie durch feine Ironie und jenen wohltuenden Humor aus, der in
keinem von Bieneks Werken fehlt. Die Gestalten sind durchwegs lebensnah
geschildert, ohne jede „historische“ Steifheit, und sie alle verkörpern in ihrem
persönlichen Schicksal Österreichs ewige Tragik, die noch selten auf so knappem
Raum und so eindringlich dargestellt wurde wie hier. Die Gruppierung der Personen,
ihre schlagkräftigen Dialoge und die angenehm kontrastierende Abfolge der
einzelnen Szenen verraten den Dramatiker Bienek, der sein Publikum zu spannen
und zu unterhalten versteht. „Die Nacht von Olmütz“ ist ein literarischer Genuss für
alle Freunde politischer Satire und geistreicher Geschichtsdarstellung. (Verlagstext)
Gustav Karl Bienek
* 14. Dezember 1899 in Groß-Siegharts, Niederösterreich / Kaiserreich Österreich
† 30. November 1972 in Wien / Österreich
Gustav K. Bienek, der am Ersten Weltkrieg teilnahm, lebte seit 1920 als freier
Schriftsteller und Journalist in Wien, verkehrte dort in den Literatenkreisen der
Wiener Cafés Central und Herrenhof und erlangte mit seinen Reiseberichten sowie
Romanen einiges Ansehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er 1945 bis 1955
als Kulturredakteur der sozialdemokratischen »Arbeiterzeitung. Zentralorgan der
Sozialistischen Partei Österreichs« (Wien), war 1948 bis 1950 Herausgeber der
Zeitschrift »Die Zeit. Halbmonatsschrift für Kunst, Kultur und Politik« (Wien), bekam
1956 eine Anstellung bei der Fremdenverkehrsstelle der Stadt Wien und war seit
1957 Chefredakteur deren illustrierter Zeitschrift »Wien – aktuell. Revue einer
europäischen Metropole« (Wien). Daneben war Bienek – vor allem als »G. K. B.« –
Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften.
Quelle: http://agso.uni-graz.at/marienthal/biografien/bienek_gustav_karl.htm
BIEWEND, Edith:
Schloß im Zwielicht. Ungarn 1848. [Erzählung. 1. Auflage].
Heilbronn: Eugen Salzer-Verlag 1974. 79 Seiten + (1) Seite Verlagswerbung.
(Reihe: Salzers Volksbücher 178).
1848- das Jahr politischer Unruhen und Hoffnungen. Etienne von Hachberg, junger
Adeliger, kämpft auf Seiten der Revolutionäre in Ungarn. Hier tauchte er unter, als
der Oktoberaufstand in Wien gescheitert war. Er weiß nicht, dass ihm inzwischen ein
Sohn geboren wurde. Seine junge Frau Maria forscht nach ihm und gerät dabei
mitten in die feindlichen Linien. Ohne es zunächst zu merken, wird sie zum Objekt
einer finsteren Verschwörung. Der Unbekannte, der sie zu Etienns Quartier nach
Szered fahren soll, bringt sie an einen anderen Ort. Das Schloss an der Grenze, wo
sie abgesetzt wird, gehört dem Grafen Nádasdy. Wer ist dieser Mann, auf welcher
Seite steht er? Die Tage um Weihnachten, die Maria in seinem Schloss verbringt,
wirbeln Furcht und Hoffen durcheinander; Freund und Feind tauschen die Plätze,
Verwirrungen der Ereignisse wie der Gefühle treten auf und lösen sich auf
unvorhergesehene Weise. Dank dem Mut und der uneigennützigen Tat eines gütigen
Menschen findet das gefährdete Paar am Ende seinen Weg in ein neues Leben.
(Verlagstext)
Edith Biewend, geb. Baumgart
* 30. März 1923 in Moers, Rheinland
† Februar 2005 in Berchtesgaden, Bayern
Edith Biewend legte 1941 die Reifeprüfung ab und war von 1943 bis 1945 als
Lehrerin in dem tschechischen Ort Brumov sowie später in Moers tätig. Danach lebte
sie als freie Schriftstellerin in Schönau am Königssee und zuletzt in Bischofswiesen-
Strub. Edith Biewend war Verfasserin von erzählenden Werken für Kinder und
Erwachsene. Sie war Mitglied des Autorenkreises Plesse. 1989 wurde sie mit dem
Ehrenring der Stadt Moers ausgezeichnet, 1990 erhielt sie den Verdienstorden des
Landes Nordrhein-Westfalen sowie 1992 den Graphikum-Literaturpreis.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Edith_Biewend
(BIRCH-PFEIFFER, Charlotte):
Der Leiermann und sein Pflegekind. Original-Volksstück in fünf Aufzügen von
Charlotte Birch-Pfeiffer. Für den Bühnengebrauch eingerichtet von Demetrius
Schrutz.
Halle a[n] d[er] S[aale]: Verlag von Otto Hendel [1899]. IV, 83(1) Seite.
(Reihe: Bibliothek de Gesamtliteratur des In- und Auslandes 1236).
Uraufführung: Königsstädtisches Theater in Berlin am 9.5.1859.
Das hier folgende Stück „Der Leiermann und sein Pflegekind“ ist eine der wenigen
dramatischen Arbeiten der Birch-Pfeiffer, deren Stoff eigener Erfindung entstammt,
und wurde 1859 zum erstenmal aufgeführt. (Vorwort)
(BIRCH-PFEIFFER, Charlotte):
Der Pfarrherr. Originalschauspiel in 5 Akten von Charlotte Birch-Pfeiffer. Als
Manuscript gedruckt und Eigenthum der Verfasserin. [1. Auflage].
Leipzig: Druck von [Johann David Heinrich] Sturm und [Johann Christoph] Koppe
1848. 82 Seiten.
Uraufführung: Theater an der Wien am 16.5.1849.
Birch-Pfeiffer war anfänglich eng mit dem Vormärzler Gutzkow befreundet, doch
monierte er später, sie habe sich nicht für seine politischen Ideen interessiert. In
ihrem Stück „Der Pfarrherr“ (1848) hatte Birch-Pfeiffer zwar revolutionäre Ideen
thematisiert, doch war dies Gutzkow nicht radikal genug. (Helga Kraft)
Frau Birch-Pfeiffer, die im Thalia-Theater Hamburgs unserem Publikum ein
willkommener, nächstdem den Einnahmen des Hrn. Maurice ein sehr ersprießlicher
Gast war, ließ dort auch ihr neuestes Stück zum ersten Mal aufführen. Die
„Hamburger Nachrichten“ gehen darüber folgenden Bericht: „Der Pfarrherr.“ Original-
Schauspiel in fünf Aufzügen von Charlotte Birch-Pfeiffer. – Was in dieser Zeit der
politischen und kommerziellen Aufregungen ein unauflösbares Problem erschien,
nämlich die Lust zum Theaterbesuch wieder zu erwecken, und dem Publikum die
trüben Gedanken auf einige Stunden zu verscheuchen, ist der geistreichen Frau
Birch-Pfeiffer vollkommen gelungen. In diesem „Pfarrherrn“ liefert sie uns eine
einfache, gemüthvolle Dorfgeschichte, worin sie mit erstaunenswerthem Geschick
den Augenblick zu erfassen, das Gemüth der Zuschauer durch kräftige Gesinnungen
zu erwärmen und durch die interessantesten Situationen der Aufmerksamkeit in
hohem Grade zu fesseln versteht. – Der uns zugemessene Raum erlaubt es nicht, in
alle schönen Einzelheiten dieses neuesten effektvollen Bühnenwerkes näher
einzugehen, nur so viel ist gewiß, daß es das Beste, welches aus der Feder der
talentvollen Verfasserin geflossen. – Die Darstellung war fast in allen Theilen eine
vortreffliche. Vor Allen nennen wir Mad. Birch-Pfeiffer, die inder Rolle der kräftigen,
gemüthlichen Bäuerin Apollonia ein höchst gelungenes Lebensbild lieferte, welches
eine außerordentliche Wirkung hervorbrachte. Der charakteristische Auffassung des
Hrn. Dawison (Pfarrer), die überströmende Gluth in den Augenblicken der
Leidenschaft, errangen ihm enthusiastische Beifallsbezeugungen, in denen er sich
mit Mad. Gomansky (Cölestine), deren zum Herzen sprechende seelenvolle Innigkeit
kein Auge trocken ließ, theilte. Hr. L. Meyer (Graf v. Wardeck) war sehr verdienstlich;
Dem. Armbrecht (Kätherle) ganz allerliebst. Sehr wirksam gaben Hr. Wilke
(Meyberger), Hr. Schramm (Samuel) und Hr. Birkbaum (Birkner) ihre minder
hervorragenden Partieen. – Der Beifall war von Anfang bis zu Ende außerordentlich
lebhaft, oft enthusiastisch. Die Hauptdarsteller wurden nach jedem Akt gerufen, und
die Verfasserin, als solche und als Darstellerin mehrfach vor die Gardine citirt,
empfing am Schluß eine wohlverdiente Kranz- und Blumenspende.
Quelle:
https://books.google.de/books?id=QCsaxgiINiUC&pg=PT72&lpg=PT72&dq=BIRCH-
PFEIFFER,+Charlotte+Der+Pfarrherr&source=bl&ots=ChYQoqNDGQ&sig=ACfU3U1
12FOLLqXfNjWRQnjBkKdmXAYXfQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi1-
fyDx5jgAhWLtIsKHXMSCbMQ6AEwDXoECAgQAQ#v=onepage&q=BIRCH-
PFEIFFER%2C%20Charlotte%20Der%20Pfarrherr&f=false
(BIRCH-PFEIFFER, Charlotte):
Gesammelte Dramatische Werke von Charlotte Birch-Pfeiffer. Erster Band. Herma.
Pfeffer-Rösel. Rubens in Madrid.
Leipzig: Druck und Verlag Philipp Reclam jun. 1863. IV,324 Seiten.
EBEL, Gisela:
Das Kind ist tot, die Ehre ist gerettet. Ein Briefwechsel aus dem 19. Jahrhundert
zwischen Charlotte Birch-Pfeiffer (1800-1868), Dichterin kitschiger Dramen, ihrer
Tochter Minna von Hillern, Verfasserin der „Geier-Wally“, und dem Kammerjunker
und Hofgerichtsrat Hermann von Hillern über ein zur Unzeit geborenes Kind. [1.
Auflage].
Frankfurt am Main: tende 1985. 239(1) Seiten.
Mit der Sichtung von circa 10000 Briefen begann die Aufdeckung des
„Kindermordes“. Die Schriftstellerin und Schauspielerin Gisela Ebel wollte die
Praktiken der Engelmacherinnen und die doppelte Moral des 19. Jahrhunderts an
den Pranger stellen, aber je länger sie Informationen aus den Archiven
zusammentrug, wurden die Briefeschreiber zu lebendigen Menschen: Die
„scheinheilige“ Moral des 19. Jahrhunderts erwies sich für diese Zeit logisch.
Charlotte Birch-Pfeiffer (1800-1868) beherrschte als Schauspielerin und Dramatikerin
die deutschsprachigen Bühnen von Petersburg bis Amsterdam. Die 1836 geborene
Tochter Minna wird ihr zum verzogenen Abgott. Im Alter von 17 Jahren erlebt Minna
eine Liebelei mit Felix Dahn, mit 18 wird sie Schauspielerin in Mannheim. Sie geht
eine Liaison ein mit dem Kammerjunker und Hofgerichtsrat Hermann von Hillern. Der
Schwängerung folgt die Heirat und heimliche Geburt eines Knaben bei einer
Engelmacherin. Dreizehn Tage später stirbt das Kind. Minna übersiedelt zur Mutter
und spielt der Gesellschaft eine fortschreitende Schwangerschaft vor. Nach fünf
Monaten Ehe inszeniert sie eine vorgetäuschte Fehlgeburt. Ab dem siebten Ehejahr
verweigert Minna dauerhaft die ehelichen Pflichten, dichtet die „Geier Wally“ und wird
einer der beliebtesten Gartenlaubenautorinnen. (Verlagstext)
(HES, Else):
Charlotte Birch-Pfeiffer als Dramatikerin. Ein Beitrag zur Theatergeschichte des 19.
Jahrhunderts von Else Hes. [1. Auflage].
Stuttgart: J[ohann] B[enedikt] Metzlersche Verlagsbuchhandlung 1914. VII,227
Seiten.
(Reihe: Breslauer Beiträge zur Literaturgeschichte, Neue Folge 38).
Das Buch will eine einst viel gefeierte und viel geschmähte Dramatikerin in ihrem
Wesen und ihrer schriftstellerischen Tätigkeit vor Augen bringen und so einen kleinen
Beitrag zur Kenntnis der im 19. Jahrhundert immer mehr anwachsenden
Frauenliteratur, zugleich aber auch zur Theatergeschichte dieser Zeit liefern, In
dieser Absicht wurde neben der kritischen Untersuchung der Dramen Charlotte
Birch-Pfeiffers auch eine Charakteristik der Zeit und des Publikums, für das sie
schrieb, versucht. (Vorwort)
MAURER, Doris:
Ich kommandierte, schrie und raste. Das erstaunlich Leben der Charlotte Birch-
Pfeiffer, deren Rührkunst einst zwischen Wien und New York die Bühnen
beherrschte.
In: Die Zeit. Hamburg, 15.6.2000, Nr.25, S.82.
PARGNER, Birgit:
Charlotte Birch-Pfeiffer (1800-1868). Eine Frau beherrscht die Bühne. Eine
Ausstellung im Deutschen Theatermuseum München vom 19. November 1999 bis
zum 20. Februar 2000. [1. Auflage].
Bielefeld: Aisthesis Verlag 1999. 191(1) Seiten.
(PARGNER, Birgit / William Edgar Yates):
Kann man also Honoriger seyn als ich es bin? Briefe des Theaterdirektors Carl Carl
[= Carl Andreas Bernbrunn] und seiner Frau Margaretha Carl [= Margaretha
Bernbrunn] an Charlotte Birch-Pfeiffer. Zum 150. Todestag von Carl Carl
herausgegeben von Birgit Pargner und W[illiam] Edgar Yates. [1. Auflage].
Wien: Johann Lehner 2004. 143 Seiten.
(Reihe: Quodlibet 6).
(WEILEN, Alexander von):
Charlotte Birch-Pfeiffer und Heinrich Laube im Briefwechsel. Auf Grund der
Originalhandschriften dargestellt von Alexander von Weilen. [1. Auflage].
Berlin: Selbstverlag der Gesellschaft für Theatergeschichte 1917. X,192 Seiten.
(Reihe: Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte 27).
Charlotte Karoline Birch-Pfeiffer, geb. Pfeiffer
* 23. Juni 1800 in Stuttgart
† 25. August 1868 in Berlin
Tochter eines bayerischen Kriegsrats und einer Wienerin, trat bereits 1813 in
München als Schauspielerin auf. Nach Ausbildung bei einem Hofschauspieler erhielt
sie ihr erstes Engagement am Münchner Hoftheater 1818-26. 1825 heiratete sie den
in München lebenden dänischen Schriftsteller und Kritiker Christian Andreas Birch.
1827-30 war sie am Theater an der Wien engagiert, doch war ihre vertragliche
Bühnentätigkeit durch viele Gastspiele an anderen europäischen Bühnen
unterbrochen; zu ihren Glanzrollen gehörten die Maria Stuart, die Elisabeth und
Sappho. Seit 1828 trat sie auch als Autorin von Erfolgsstücken an die Öffentlichkeit.
Sie schrieb mehr als 70 Bühnenstücke aller Gattungen, passte triviale Klischees
unter Einsatz von Rührung, Komik und Spannung dem herrschenden Geschmack an.
Ihre effektvollen Bearbeitungen von Romanen Victor Hugos, Alexandre Dumas',
George Sands, Charles Dickens' u.a. beherrschten jahrzehntelang die europäischen
Bühnen. Die Grille, in Berlin 1856 uraufgeführt und am Wiener Burgtheater in der
Inszenierung Heinrich Laubes 123mal gegeben, wurde noch im 20. Jahrhundert von
bedeutenden Bühnen gespielt. Von 1837 bis 1842 leitete sie sehr erfolgreich das
Züricher Stadttheater, von 1844 bis 1868 war sie beim Berliner Hoftheater engagiert.
Werke u.a. Mutter und Tochter (1844), Der Pfarrherr (1848), Mazarin (1849), Die
Großfürstin (1850), Eine Frau aus der City (1852).
Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/autor/charlotte-birch-pfeiffer-54
(BLAZE DE BURY, Marie Pauline Rose):
Falkenburg. Eine Erzählung vom Rheinlande. Von der Baronin [Marie Pauline Rose]
Blaze de Bury, Verfasserin von: „Germania“, „Mildred Vernon“, „L’Autriche en 1848 et
1849“ etc. Band 1-3. [1. Auflage].
Bremen: Verlag von Franz Schlodtmann, London: H[enry] Colburn & Comp. 1851.
Bd.1, VIII,396 Seiten, Bd.2, 340 Seiten, Bd.3, 340 Seiten.
Die englische Originalausgabe erschien 1851 unter dem Titel: Falkenburg: a tale of
the Rhine.
Marie Pauline Rose Blaze de Bury, geb. Stuart
* 1813 in Oban / Schottland
† am 28.1.1894 in Paris beerdigt
Sie wurde vom Armeeoffizier William Stuart aufgezogen, doch gab es die
Mutmaßung, sie sei eine illegitime Tochter des Lord Brougham. Als Kind von 9
Jahren kam sie nach Frankreich, wo sie ihre Erziehung erhielt, so dass sie ihre
ersten Arbeiten in französischer Sprache erscheinen ließ. Im Alter von 18 Jahren
begann sie unter dem Pseudonym Arthur Dudley die Veröffentlichung einer Reihe
von Novellen und kritischen Aufsätzen in der Revue de Paris und der Revue des
Deux Mondes, die Aufmerksamkeit erregten. Durch einige politische Artikel und
namentlich durch ihren Essai sur Lord Byron begründete sie ihren literarischen Ruf in
Frankreich. Nach ihrer Verheiratung mit dem Baron Henri Blaze de Bury im Jahr
1844 lebte sie meist in Paris und führte dort einen literarischen Salon. Sie nahm die
Sprache ihres Geburtslandes wieder auf und veröffentlichte Molière and the French
drama (1846) und die Romane Mildred Vernon: A tale of Parisian life in the last days
of the monarchy (3 Bde., London 1848) und Germania (1850), von denen sie
Letzteren selbst ins Französische übertrug. Eine 1848–49 unternommene Reise
beschrieb sie in Voyage en Autriche, en Hongrie et en Allemagne (Paris 1851;
deutsch von Alvensleben, Reise durch Deutschland, Oesterreich und Ungarn
während der Ereignisse von 1848 und 1849 (Weimar 1851). Hieran reihen sich
Falkenburg: a tale of the Rhine (3 Bde., London 1851; dt. Bremen 1851), die
Memoirs of the Princess Palatine of Bohemia (London 1853), das Leben der Tochter
Jakobs I. und Gattin des Winterkönigs Friedrich V. enthaltend, sowie die Romane All
for greed (2 Bde., London 1868) und Love the avenger (3 Bde., London 1869). Sie
unterhielt u. a. einen Briefwechsel mit Bismarck.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Pauline_Rose_Blaze_de_Bury
(BLOS, Anna):
Frauen der deutschen Revolution 1848. Zehn Lebensbilder und ein Vorwort von
Anna Blos. [1. Auflage].
Dresden: Verlag Kaden &Comp. 1928. 95 Seiten.
(BLOS, Wilhelm):
Badische Revolutionsgeschichten aus den Jahren 1848 und 1849. Von Wilhelm Blos.
[1. Auflage].
Mannheim: Verlag der Partei-Buchhandlung 1910. 166(1) Seiten.
(BLOS, Wilhelm):
Der Prinzipienreiter. Eine Geschichte aus dem Jahre 1848. Von Wilhelm Blos. 2.
Auflage.
Berlin: Verlag Buchhandlung Vorwärts Paul Singer GmbH (Hans Weber) [1912]. 200
Seiten.
(Reihe: Vorwärts Bibliothek).
Die erste Ausgabe erschien 1902.
Dies Büchlein ist in den Kreisen, die sich für die Geschichte des „tollen Jahres“ 1848
interessieren, gut aufgenommen worden. Es ist darin, vielleicht zum ersten Mal,
versucht worden, die von der Revolution bewirkten mannigfachen und merkwürdigen
Verschiebungen unter den sozialen Schichten der Bevölkerung gründlich auch in
Romanform zur Darstellung zu bringen. Durch die Anlehnung an bekannte
historische Ereignisse und Persönlichkeiten in einem mitteldeutschen Kleinstaate
jeder Zeit konnte bei der dichterischen Ausschmückung auch der Humor eine
Pflegestätte finden. Dies soll, wie der Autor ausdrücklich sagt, den Ernst mit dem die
Ereignisse von damals in der großen Welt zu betrachten sind, nicht beeinträchtigen.
(Vorwort)
(BLOS, Wilhelm):
Die Deutsche Revolution. Geschichte der Deutschen Bewegung von 1848 und 1849
von Wilhelm Blos. Illustriert von Otto E[mil] Lau. 38.-39. Tausend.
Stuttgart: Druck von J[ohann] H[einrich] W[ilhelm] Dietz Nachf[olger] [1891]. 679
Seiten.
Die erste Ausgabe erschien 1891.
MANN, Hans-Joachim:
Unser Land und seine Sozialdemokraten. Wilhelm und Anna Blos [von Hans-
Joachim Mann]. Herausgeber: SPD-Landesverband Baden-Württemberg. [1.
Auflage].
Stuttgart: SPD Baden-Württemberg [1977]. (32) Seiten.
Anna Berta Antonia Blos, geb. Tomasczewska
* 4. August 1866 in Liegnitz, Niederschlesien (Legnica / Polen)
† 27. April 1933 in Stuttgart, Baden-Württemberg
Nach dem Besuch der Pensions- und höheren Mädchenschule und des
Lehrerinnenseminars Prinzeß-Wilhelm-Stifts in Karlsruhe studierte Blos an der
Humboldt-Universität in Berlin die Fächer Geschichte, Literatur und Sprachen.
Anschließend war sie als Oberlehrerin tätig. Anna Blos war Mitglied des
Ortsschulrates von Stuttgart und erreichte später als erste Frau im Deutschen Reich
die Position einer Ortsschulrätin. Als Frauenrechtlerin und überzeugte Verfechterin
des Frauenwahlrechts engagierte sich Anna Blos als Führungskraft im
Württembergischen Verein für Frauenstimmrecht. Sie gründete in Stuttgart den
Verband der Stuttgarter Hausfrauen und war dessen Vorsitzende. Außerdem war sie
in verschiedenen gemeinnützigen Organisationen tätig. Trotz ihrer bürgerlichen
Herkunft, ihr Vater war Oberstabsarzt I. Klasse, trat Blos der SPD bei und wurde
Mitglied des württembergischen Landesvorstandes der Partei. Sie wurde im Jahr
1919 als einzige weibliche Abgeordnete der württembergischen SPD bei der Wahl
zur Deutschen Nationalversammlung zum Mitglied der Weimarer
Nationalversammlung gewählt. Sie war eine von insgesamt 37 Frauen unter den 423
Abgeordneten. Anna Blos war seit 1905 mit dem späteren württembergischen
Staatspräsidenten Wilhelm Blos (1849–1927) verheiratet. Vom 21. bis zum 27.
Dezember 1931 brannte das Alte Schloss in Stuttgart, in welchem sich seit 1922
auch die Pensionärswohnung des Ehepaars befand. Die Witwe Anna Blos verlor
damit nicht nur ihre Wohnung, sondern auch die zu Lebzeiten ihres Mannes
gemeinsam aufgebaute sehr umfangreiche Bibliothek. Anna Blos fand ihre letzte
Ruhestätte auf dem Pragfriedhof in Stuttgart.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Blos
Wilhelm Josef Blos
* 5. Oktober 1849 in Wertheim, Baden-Württemberg
† 6. Juli 1927 in Stuttgart-Cannstatt, Baden-Württemberg
Studierte 1868-70 in Freiburg (Breisgau) Philologie und ging dann zur Publizistik
über. Er trat 1872 der Sozialdemokratischen Partei bei und wurde Redakteur
verschiedener radikaler und sozialistischer Blätter. 1880 wurde er auf Grund des
Sozialistengesetzes aus Hamburg ausgewiesen, wegen zahlreicher Verstöße gegen
das Presse- und das Sozialistengesetz wurde er mehrfach verurteilt. 1877-1918 war
er mit nur geringen Unterbrechungen Mitglied des Reichstages (SPD). Durch die
Ereignisse der Revolution wurde Blos am 9.11.1918 zum Vorsitzenden der
Provisorischen Regierung Württembergs berufen und am 7.3.1919 zum
Staatspräsidenten gewählt. Am 20.5.1920 trat er zusammen mit seinen
mehrheitssozialistischen Kollegen aus dem Ministerium aus. Wegen seiner
sachlichen Amtsführung erwarb er sich Anerkennung und Ansehen auch bei den
anderen Parteien. Er wurde als Verfasser von politischen Schriften, historischen
Darstellungen und Romanen bekannt. Werke: Die Französische Revolution (1888);
Die deutsche Revolution von 1848/49 (1892); Denkwürdigkeiten eines
Sozialdemokraten (1914-19).
Quelle: https://www.deutsche-biographie.de/sfz4768.html
(BLÜTHGEN, Victor):
Aus gärender Zeit. Roman von Victor Blüthgen.
Leipzig: Verlag von Philipp Reclam jun. [1901]. 376 Seiten + (16) Seiten
Verlagswerbung.
(Reihe: Reclams Universal-Bibliothek).
Die erste Ausgabe erschien in der Familienzeitschrift Die Gartenlaube 1877.
„Von meinen Romanen“, schrieb Blüthgen 1916 an Haering, die Überlebenschancen
seiner Werke abwägens, „bleibt der Erstling, 'Aus gärender Zeit' – ein Verzeichniß
des Buchhändlerbörsenblattes zählte ihn zu den 100 besten Romanen der
deutschen Literatur.“ Geschildert ist, vor dem Hintergrund der Ereigniss des Vormärz
und der Revolution von 1848 eine Liebesgeschichte in einer südwestdeutschen
Kleinstadt. Das 1884 auch als Buch erschienene Werk machte Blüthgen mit einem
Schlag berühmt. Die deutsche Reichseinigung von 1871 erscheint darin, zeitgemäß,
als Resultat eines Prozesses, an dessen Ende Frankreich, als vermeintlicher
Verhinderer der Einheit, bezwungen worden war und Deutschland, nach dem
militärischen Sieg fester gefügt denn je, in die Weltgeschichte einzutreten sich
anschickte. (Hans Joachim Nauschütz)
ANONYM:
Victor Blüthgen. Ein Gedenkbuch zu seinem 70. Geburtstag. Herausgegeben von
seinen Freunden. [1. Auflage].
Leipzig: R[einhold] Walther’s Verlag [1914]. 206 Seiten.
NAUSCHÜTZ, Hans Joachim:
Victor Blüthgen (1844-1920) und Freienwalde. Mit Seitenblicken auf weitere
Lebensstationen. [1. Auflage].
[Frankfurt an der Oder]: Kleist-Gedenk- und Forschungsstätte e. V. 1999. 15(1)
Seiten.
(Frankfurter Buntbücher 25).
Victor Blüthgen
* 4. Januar 1844 in Zörbig, Sachsen-Anhalt
† 2. April 1920 in Berlin
Der Sohn eines Postvorstehers war Schüler der Franckeschen Stiftungen in Halle,
studierte dort ab 1869 Theologie und besuchte das Predigerseminar in Wittenberg.
Zunächst schlug er sich als Hauslehrer durch; ab 1876 arbeitete er als Journalist,
zuerst bei der Krefelder Zeitung, dann bei der Gartenlaube und ab 1880 bei der von
Julius Lohmeyer herausgegebenen Deutschen Monatsschrift. Seine Gedichte und
Erzählungen für Kinder erschienen in der Zeitschrift Die deutsche Jugend. Er
publizierte Romane, Novellen, Operntexte und wurde vor allem durch seine
Kinderlyrik bekannt. Unter anderem schrieb er Texte zu Bilderbüchern von Oscar
Pletsch und Fedor Flinzer. Im Jahr 1898 heiratete Blüthgen die Schriftstellerin Clara
Kilburger. Blüthgen wurde in Bad Freienwalde (Oder) bestattet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Victor_Bl%C3%BCthgen
(BLUM, Hans):
Aus dem tollen Jahr. Eine Erzählung aus 1849 von Hans Blum. 2. Auflage.
Heidelberg: Carl Winter's Universitätsbuchhandlung 1901. (VIII),330 Seiten + (2)
Seiten Verlagswerbung.
Die erste Ausgabe erschien 1901.
(BLUM, Hans):
Die badische Revolution 1848-1849. ″Überschwang und Begeisterung. Weltfremder
Idealismus und kühnes Wagen″. Auszüge aus ″Die deutsche Revolution 1848-49″.
Von Hans Blum. Ausgewählt und mit einem Nachwort von Helmut Bender. Mit
zeitgenössischen Illustrationen und Faksimiles.
Waldkirch: Waldkircher Verlagsgesellschaft 1981. 151(1) Seiten.
(Reihe: Badische Reihe 1).
BLUM, Hans:
Die deutsche Revolution 1848-49. Eine Jubiläumsgabe für das deutsche Volk. Mit
256 authetischen, Faksimilebeilagen, Karikaturen, Porträts und Illustrationen. 11.
Tausend.
Florenz, Leipzig: Verlegt bei Eugen Diederichs 1898. XIV,480 Seiten + (2) Seiten
Verlagswerbung.
Die erste Ausgabe erschien 1897.
BLUM, Hans:
Robert Blum. Ein Zeit- und Charakterbild für das deutsche Volk von Hans Blum. Mit
einem Portrait in Stahlstich und dem Facsimile des letzten Briefes Robert Blum’s. [1.
Auflage].
Leipzig: Verlag von Ernst Keil 1878. 590 Seiten + eine Beilage.
Johann Georg Max Hans Blum
* 8. Juni 1841 in Leipzig, Sachsen
† 1. Februar 1910 in Rheinfelden, Baden-Württemberg
Blum besuchte die Bürgerschule in Leipzig und von 1849 bis 1856 eine
Erziehungsanstalt in Wabern. Bis 1860 war er in einem Gymnasium in Bern, bevor er
Rechts- und Kameralwissenschaften in Leipzig und Berlin studierte, 1865
promovierte er. Danach war er als Advokat tätig und von 1879 bis 1895 Vorsitzender
des Direktoriums einer Lebensversicherung. Blum war nationalliberales Mitglied des
Norddeutschen Reichstags und schrieb über die politische Entwicklung des
Deutschen Reiches. Er war Sohn von Robert Blum. Für den "Daheim" schrieb Blum
1870 viel gelesene Reiseberichte von den Kriegsschauplätzen des Deutsch-
französischen Kriegs. Seine Befürwortung der Todesstrafe dagegen wurde von den
sozialdemokratischen Abgeordneten mit Entrüstung vermerkt. August Bebel schrieb:
Der einzige sächsische Abgeordnete, der für die Todesstrafe eintrat, war Dr. Hans
Blum, der Sohn des im Herbst 1848 in der Brigittenau bei Wien erschossenen Robert
Blum. Blum wurde wegen ehrloser Handlungen die Advokatur entzogen. Er ging
nach der Schweiz, wo er eine Zigarrenfabrik betrieb. Blum lebte ab 1898 in
Rheinfelden. Seine historischen Werke vertreten durchweg konservative, restaurative
Standpunkte: Robert Blum. Ein Zeit- und Charakterbild für das deutsche Volk (1878),
Aus unsern Tagen (1876), Menschenrechte. Erzählung aus der Zeit der ersten
französischen Revolution (1889), Die deutsche Revolution 1848–49 (1898).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Blum_(Autor)
BLUM, Robert:
Briefe und Dokumente. Herausgegeben von Siegfried Schmidt. 1. Auflage.
Leipzig: Verlag Philipp Reclam jun. 1981. 180(2) Seiten + (1) Seite Verlagswerbung.
(Reihe: Reclams Universal-Bibliothek 865).
Seine Briefe sind ganz persönliche Zeugnisse seiner Empfindungen, Reflexionen
und politischen Ziele. Kampf gegen das verhasste Adelsregime, Aufbau einer
zahlmäßig starken Opposition, Sicherung demokratischer Rechte und Freiheiten des
Volkes – und Sorge um die Familie, um den täglichen Lebensunterhalt, die
Erziehung der Kinder, Hilfe für verfolgte Freunde – aus jeder Zeile wird ein
unmittelbares und authentisches Bild der Persönlichkeit Blums sichtbar. (Verlagstext)
ANONYM:
Robert Blum 1848 - 1948. [Herausgegeben vom] Rat der Stadt Leipzig. [Text- und
Bildermappe. 1. Auflage].
Leipzig: Druck C[arl] G[ottlieb] Rödel [1948]. 15 Seiten + 8 Bildtafeln.
BLUM, Hans:
Robert Blum. Ein Zeit- und Charakterbild für das deutsche Volk von Hans Blum. Mit
einem Portrait in Stahlstich und dem Facsimile des letzten Briefes Robert Blum’s. [1.
Auflage].
Leipzig: Verlag von Ernst Keil 1878. 590 Seiten + eine Beilage.
BUCHHEIT, Gerd:
Robert Blum in der Revolution von 1848. [1. Auflage].
In: Damals. Zeitschrift für geschichtliches Wissen. Gießen: Damals-Verlag 1974.
Jg.6, Nr.4, Seite 301-330.
ERENZ, Benedikt:
Ein deutsches Idol. Er war vor Bismarck der populärste Politiker Deutschlands im 19.
Jahrhundert. Leipzig erinnert in einer fabelhaften Ausstellung an den großen Robert
Blum.
In: Die Zeit. Hamburg: 27.9.2007. Nr.40, Seite 76.
(JESSE, Martina / MICHALKA, Wolfgang):
„Für Freiheit und Fortschritt gab ich alles hin.“ Robert Blum (1807-1848). Visionär
Demokrat Revolutionär. Herausgegeben vom Bundesarchiv, bearbeitet von Martina
Jesse und Wolfgang Michalka. Begleitbuch zur Ausstellung des Bundesarchivs. [1.
Auflage].
Berlin: Verlag für Berlin-Brandenburg 2006. 270 Seiten + (1) Seite Verlagswerbung.
"Erschossen wie Robert Blum" ist zu einem geflügelten Wort geworden, und
gemeinhin ist nur wenig mehr bekannt, wenn vom Wortführer der Linken in der
Frankfurter Nationalversammlung von 1848 gesprochen wird. Die Erinnerung an
einen so herausragenden Repräsentanten der deutschen Demokratiegeschichte
lediglich auf seinen Tod am 9. November 1848 in Wien durch standrechtliche
Erschießung als Märtyrer und Opfer zu reduzieren, wird seiner Person und
bleibenden Leistung nicht gerecht. Blum sollte vor allem als Vorkämpfer der Freiheit
und Rechtsstaatlichkeit gewürdigt werden. Eine Ausstellung des Bundesarchivs
sowie Beiträge ausgewiesener Kenner informieren über Leben und Wirken dieses
bedeutenden Politikers in seiner Zeit und regen zu einem aktuellen Blum-Bild an.
(Verlagstext)
(LOEWENTHAL, E. J.):
Robert Blum. Trauerspiel in drei Akten von Dr. E. J. Loewenthahl. Reprint der
Ausgabe New York: In Commission bei Gustav E[mil] Stechert 1886.
[South Yarra, Victoria / Australien]: Leopold Classic Library [2018]. 60 Seiten.
PARIGGER, Harald:
1848 – Robert Blum und die Revolution der vergessenen Demokraten. 1. Auflage.
Würzburg: Arena Verlag 2011. 143 Seiten + (1) Seite Verlagswerbung.
(Reihe: Arena Bibliothek des Wissens).
1848 kam es in Deutschland zu einer Revolution! Erstmals erhoben demokratische
und republikanische Kräfte im Land ihre Stimme. Als einer der Wegbereiter unserer
Republik übernahm Robert Blum in den Wirren der Aufstände die Rolle des
Diplomaten und Kämpfers. Am Beispiel dieses heute fast vergessenen Demokraten
zeichnet Harald Parigger ein authentisches Bild der Märzrevolution. (Verlagstext)
REICHEL, Peter:
Robert Blum. Ein deutscher Revolutionär 1807 1848. Mit 20 Abbildungen. [1.
Auflage].
Göttingen: [Abraham] Vandenhoeck & [Carl Friedrich Günther] Ruprecht 2007. 232
Seiten.
Treffend, wenn auch manches Mal zu unkritisch, stellt Peter Reichel einen heute fast
vergessenen deutschen Vorkämpfer demokratischer Ideale vor – Robert Blum. Er
war noch ein Kind, als der Vater starb, und musste schon früh für die verbleibenden
Familienmitglieder sorgen; dennoch bildete er sich unermüdlich weiter. Mit 25 Jahren
wandte er sich nach Leipzig und wurde politischer Aktivist. Vereine wie das
„Schützenhaus“ oder der „Redeübungsverein“ dienten ihm als politische Foren, die
seinen Aufstieg zum Führer der gemäßigten Demokraten erst ermöglichten. Im
Zentrum stand für Blum immer die Selbstbefreiung des Volkes, die, wie er glaubte,
nur durch Bildung zu verwirklichen sei. Er publizierte Zeitungsartikel und ein
politisches Lexikon. Das Jahr 1848 fand den Revolutionär auf den Barrikaden des
aufständischen Wien. Die politische Hoffnung endete jedoch mit der blutigen
Niederschlagung des Aufstands durch kaiserliche Truppen. Im selben Jahr initiierte
Blum den „Leipziger Vaterlandsverein“, zudem wirkte er in der Frankfurter
Paulskirche. Eine politische Intrige beendete das Leben des streitbaren Demokraten:
Sie führte noch 1848 zu Blums standesrechtlicher Erschießung. Die Biographie ist
durchgehend spannend geschrieben, nur das manchmal übertrieben wirkende
Pathos stört. (Lutz Kühne)
REUTHER, Anke (Hrsg.):
Robert Blum. Auf dem Theater des Lebens. Beiträge zur Robert-Blum-Ehrung.
Herausgegeben von der Freireligiösen Gemeinde Berlin und dem Zentrum zur
Erforschunge der Freireligiösen Bewegung. [1. Auflage].
Berlin: be-bra wissenschaft verlag 2011. 287 Seiten + 1 CD.
Enthält neben Festvorträgen und Biografien eine „Robert-Blum-Revue zum 200.
Geburtstag eines Volkstribuns“ von Kirsten Reuther.
»Die deutsche Revolution von 1848/49 hat manchen guten Volksmann
hervorgebracht«, schrieb der Historiker Veit Valentin. »Einer aber hat doch wohl
mehr getan und bedeutet als die anderen, einer hat geredet und organisiert wie sonst
keiner, einer hat früher als viele (...) den Märtyrertod für die Freiheit gelitten.« Dieser
Band vereint eine Betrachtung Robert Blums aus der Feder des Germanisten und
Philosophen Eckhart Pilick, eine Dokumentation des Briefwechsels zwischen Blum
und Johannes Ronge, dem Begründer der deutschkatholischen Bewegung, aus den
Jahren 1842-1845, einen Beitrag der Philosophin und Musikwissenschaftlerin Kirsten
Reuther über Blums philosophisches Denken sowie den Text eines 2007
uraufgeführten Theaterstücks, ebenfalls von Kirsten Reuther, das die persönliche
Lebensgeschichte Blums mit dem Liedgut des Vormärz und der Revolution von
1848/49 verknüpft. Zahlreiche Inszenierungsfotos und Abbildungen, ein
Personenverzeichnis, ein Glossar und eine Audio-CD (Das neue Robert-Blum-Lied)
bereichern den Band. (Verlagstext)
SCHMIDT, Siegfried:
Robert Blum. Vom Leipziger Liberalen zum Märtyrer der deutschen Demokratie. [1.
Auflage].
Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger 1971. 336 Seiten.
(STRECKFUß, Adolf):
Robert Blum. Sein Leben, sein Wirken. Ein Buch für das Volk nach den besten
Quellen verfaßt von Adolph Streckfuß. Neu bearbeitet von Benno Pichler.
Halle (Saale): Mitteldeutsche Druckerei und Verlagsanstalt [1948]. 260 Seiten.
ZERBACK, Ralf:
Robert Blum. Eine Biografie. [1. Auflage].
Leipzig: [Mark] Lehmstedt Verlag 2007. 359(3) Seiten + (3) Seiten Verlagswerbung.
In Robert Blums Leben und Tod spiegeln sich die Hoffnungen und Niederlagen einer
ganzen Epoche. Der Aufstieg vom arbeitslosen Handwerksgesellen zu einem der
einflussreichsten Politiker der Revolution von 1848 hat schon die Zeitgenossen außer
Atem gesetzt. Seine Hinrichtung am 9. November 1848 schockierte das ganze Land
und machte Blum endgültig zum Mythos. Es ist der einzige schwarz-rot-goldene
Mythos, den die deutsche Geschichte bereithält. (Verlagstext)
ZERBACK, Ralf:
Der erste 9. November. Robert Blums Erschießung wird zum dramatischen
Wendepunkt in Deutschlands demokratischem Aufbruch von 1848. Ein Porträt zu
Blums 200. Geburtstag (2. Teil).
In: Die Zeit. Hamburg: 31.10.2007. Nr.45, Seite 94.
Robert Blum
* 10. November 1807 in Köln, Rheinland
† 9. November 1848 in der Brigittenau bei Wien / Kaiserreich Österreich
Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten (der Vater war bereits 1815 gestorben) musste
er das Gymnasium bereits nach der 6. Klasse verlassen und absolvierte eine Lehre
bei einem Gürtler und Gelbgießer und ging auf die Wanderschaft. Nach ersten
schriftstellerischen Versuchen und einem Gasthöreraufenthalt an der Universität
Berlin wurde er im März 1830 zum Militärdienst eingezogen, von dem er jedoch bald
aufgrund von Untauglichkeit befreit wurde. Im Anschluss daran arbeitete Blum als
Theaterdiener, -kassierer und „Theatersekretär“ in Köln und Leipzig. Für das
Hambacher Fest schrieb er die „Einladung zum deutschen Maifeste“. In Leipzig
betätigte er sich journalistisch und schriftstellerisch sowie als Buchhändler. Ab 1839
stand für ihn zunehmend die Politik im Mittelpunkt seines Tuns, er wurde einer der
führenden Köpfe der liberalen Opposition in Sachsen. Ab 1843 war Blum
Herausgeber des Volkstaschenbuchs „Vorwärts“, vorübergehend schloss er sich der
entstehenden freireligiösen Bewegung um Ronge an. 1846 war er schon so bekannt,
dass er ins Leipziger Stadtverordnetenkollegium gewählt wurde. Am 19. März 1848
entsandte ihn Zwickau ins Frankfurter Vorparlament, in dem er die Position des
Vizepräsidenten einnahm. Er gehörte dem Fünfzigerausschuss an und wurde als
Vertreter für Leipzig in die Nationalversammlung gewählt. Blum war Mitglied des
liberal-demokratischen „Deutschen Hofs“. Er war einer der vier linken Abgeordneten
(neben Fröbel, Hartmann, Trampusch), die nach der Einnahme Wiens durch die
Revolutionäre eine Sympathieadresse an die Stadt überbrachten. Bei den
anschließenden Kämpfen stellten sich Blum und Fröbel als Kommandeure zur
Verteidigung des revolutionären Weges zur Verfügung. Nachdem die kaiserlichen
Truppen am 31. Oktober 1848 die Stadt zurückerobert hatten, wurden Blum und
Fröbel vor ein Kriegsgericht gestellt. Robert Blum wurde aufgrund seiner
Unterstützung der revolutionären Bewegung in der Brigittenau (Wien) hingerichtet.
Quelle: http://www.demokratiegeschichte.eu/index.php?id=254
BOEHLICH, Walter:
1848. Dokumentation in neun Szenen. Eingerichtet nach dem „Stenographischen
Bericht über die Verhandlungen der deutschen constituirenden
Nationalversammlung“. [1. Auflage dieser Ausgabe].
Frankfurt am Main: Verlag der Autoren 1991. 139(1) Seiten + (3) Seiten
Verlagswerbung.
(Reihe: Theaterbibliothek).
Die erste Ausgabe erschien 1973.
Szenische Dokumentation der Paulskirche-Debatten. Die fortwährende Aktualität der
politischen Auseinandersetzungen von 1848 werden in Boehlichs Stück deutlich: Es
eröffnet den Zugang zu den Diskussionen aus den Anfängen der deutschen
Demokratie. (Thalia)
Walter Boehlich
* 16. September 1921 in Breslau, Schlesien (Wroclaw / Polen)
† 6. April 2006 in Hamburg
Walter Boehlich war der Sohn des schlesischen Schriftstellers Ernst Boehlich.
Wegen seiner jüdischen Herkunft benachteiligten die Nationalsozialisten ihn in der
Schule. In der Nachkriegszeit studierte er Philologie bei Ernst Robert Curtius, dessen
Assistent er von 1947 bis 1951 war. Boehlich war Literaturkritiker bei der
Wochenzeitung Die Zeit und bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und ebenfalls
(ab 1957) Cheflektor im Suhrkamp Verlag, den er 1968 im Streit über ein
Mitbestimmungsstatut für Lektoren verließ. 1965 prägte er mit einer von ihm
veröffentlichten Quellensammlung den Begriff Berliner Antisemitismusstreit. Als
entschieden sozialkritischer Publizist erwies er sich nicht zuletzt in der
Kulturzeitschrift Kursbuch, in der er 1968 – in einem „Autodafé“ betitelten Text, der
dem Kursbuch als Poster beilag und in vielen studentischen WG-Küchen hing – die
Literatur und ihre Wirkung in einem historisch-gesellschaftlichen Kontext verortete.
Neben seiner Tätigkeit als Herausgeber übersetzte er aus dem Französischen,
Spanischen und Dänischen. Von November 1979 bis Januar 2001 schrieb er eine
politische Kolumne für das satirische Monatsmagazin Titanic. Walter Boehlich war bis
zu seinem Tod Mitglied der Darmstädter Deutschen Akademie für Sprache und
Dichtung. Er erhielt 1990 den Johann-Heinrich-Merck-Preis, 1996 den Hessischen
Kulturpreis, 1997 den Jane Scatcherd-Preis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-
Stiftung sowie 2001 den Heinrich-Mann-Preis und den Wilhelm Merton-Preis für
Europäische Übersetzungen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Boehlich
(BOERNER, Paul):
Erinnerungen eines Revolutionärs. Skizzen aus dem Jahre 1848 von Paul Boerner.
Herausgegeben von Dr. E[mil] Menke-Glückert, Privatdozenten für Geschichte an der
Universität Leipzig. Band 1-2. [1. Auflage].
Leipzig: Verlag von E[rnst] Haberland 1920. Bd.1, 336 Seiten, Bd.2, 319 Seiten + (1)
Faltkarte.
WARNECKE, Heinz:
Paul Börner (1829-1885). Vom Studentensprecher in der Berliner Achtundvierziger
Demokratie zum engagierten Arzt und verfechter öffentlicher Gesundheitspflege.
In: SCHMIDT, Walter (Hrsg.): Akteure eines Umbruchs. Männer und Frauen der
Revolution von 1848/49. Band 3. [1. Auflage].
Berlin: Fidus Verlags- und Veranstaltungsgesellschaft 2010. Seite 137-178.
(Reihe: Akteure eines Umbruchs 3).
Paul Albrecht Börner
* 25. Mai 1829 in Jakobshagen, Brandenburg
† 30. August 1885 in Dresden, Sachsen
Als Sohn eines Kreisjustizrates und Gerichtsdirektor geboren, studierte Börner nach
dem Besuch des Gymnasiums in Prenzlau und des Pädagogiums in Züllichau
Rechtswissenschaften in Berlin und Halle, danach Medizin in Königsberg, Würzburg
und Greifswald. Während seines Studiums war er 1848 Mitgründer der Alten Berliner
Burschenschaft Teutonia, deren Mitglieder verfolgt und die 1853 von den Behörden
aufgelöst wurde. Er war Wortführer der Radikalen beim Zweiten Wartburgfest, wo er
sich unter anderem gemeinsam mit Gustav Adolph Schlöffel für das
Selbstbestimmungsrecht der Polen einsetzte, denen er mit einem Freikorps zu Hilfe
eilen wollte. An der Revolution 1848/49 nahm er teil, indem er sich unter anderem bei
den Berliner Straßenkämpfen beteiligte. Er war einer der Hauptredner im
Demokratischen Klub. In Schleswig kämpfte er in dieser Zeit gegen die Dänen und
wurde dann 1849 wegen seiner revolutionären Umtriebe in Berlin verhaftet, jedoch
später wieder freigelassen. 1854 wurde er in Greifswald zum Dr. med. promoviert.
Nach seiner Approbation 1856 praktizierte er in Königswalde und Landsberg an der
Warthe, dann ab 1863 in Berlin. Im Deutsch-Französischen Krieg nahm er als
leitender Arzt eines Lazarettzuges teil. In den folgenden Jahren widmete er sich mehr
und mehr der medizinischen Publizistik, wobei er besonderen Wert auf die Themen
Hygiene und öffentlichen Gesundheitspflege legte. 1875 gründete er die Deutsche
Medizinische Wochenschrift, er begründete 1880 den Reichs-Medizinal-Kalender für
Deutschland. Er gab seit 1879 das Jahrbuch für praktische Medizin heraus und war
unter anderem auch für die Zeitschrift Deutsches Wochenblatt für Gesundheitspflege
und Rettungswesen verantwortlich.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Albrecht_B%C3%B6rner
(BÖTTGER, Fritz):
Frauen im Aufbruch. Frauenbriefe aus dem Vormärz und der Revolution von 1848.
Herausgegeben von Fritz Böttger. Mit zahlreichen zeitgenössischen Illustrationen. 1.
Auflage.
Berlin [DDR]: Verlag der Nation 1977. 586(1) Seiten.
Zehn bedeutende Frauen begegnet der Leser in diesem Band, berühmte wie Bettina
von Arnim, Annette von Droste-Hülshoff und fast unbekannte wie Henriette
Feuerbach, Johanna Kinkel, Jeanette Strauß-Wohl. Die Briefe spiegeln das Streben
nach Selbstverwirklichung und Selbständigkeit, nach Freiheit in der Liebe und Ehe,
ihre Hoffnungen und Enttäuschungen auf dem Wege zur Emanzipation unmittelbar
wider. So verschieden auch Herkunft und Bildung, Charakter und Lebensumstände
waren, sie ale waren im Aufbruch und kämpften für ihr Recht in der bewegten Zeit
des deutschen Vormärz. Die unerschrocken für ihre Ziele wirkende Bettine steht
neben der zurückhaltenden Annette, die schlichte Elise Lensig neben der
leidenschaftlichen Emma Herwegh, die um ihre Liebe ringende Clara Schumann
neben der selbstbewussten Fanny Lewald-Stahr. Den Abschluss des Bandes bilden
die Briefe von Jenny Marx, die ihre Entwicklung von der behüteten Tochter aus
gutem Haus zur Kampfgefährtin von Karl Marx zeigen. – Die Auswahl macht den
Leser vertraut mit den Problemen, mit denen sich die Frauen vor anderthalb
Jahrhunderten auseinandersetzten, und vertieft das Verständnis für eine wesentliche
Epoche der deutschen Geschichte. (Verlagstext)
(BOGUSLAWSKI, Albert von):
Aus bewegten Zeiten. Novellen und Skizzen von A[lbert] von Boguslawski. [1.
Auflage].
Berlin: Verein der Bücherfreunde [Alfred] Schall & [Heinrich] Grund [1897]. 312
Seiten + (12) Seiten Verlagswerbung.
(Reihe: Veröffentlichungen des Vereins der Bücherfreunde 6.Jg., 5).
Enthält: Schloß und Hütte. Novelle aus dem Jahre 1848.
Albert Karl Friedrich Wilhelm von Boguslawski
* 24. Dezember 1834 in Berlin
† 7. September 1905 in Berlin
Er war der Enkel des Generalmajors Carl Andreas von Boguslawski. 1852 trat er als
Musketier in die Preußische Armee ein, wurde 1854 Offizier und machte den
Deutschen Krieg 1866, den Deutsch-Dänischen Krieg 1864 und den Deutsch-
Französischen Krieg 1870/71 mit, den Letzteren als Kompaniechef im V. Armee-
Korps. Er war dann Oberst und Kommandeur des Colbergschen Grenadier-
Regiments (2. Pommersches) Nr. 9. 1891 schied er als Generalleutnant aus dem
aktiven Dienst aus. Als Militärschriftsteller wies Boguslawski auf die gefährdete Lage
Deutschlands im Falle eines Zweifrontenkrieges hin. Er war verheiratet mit Camilla
Schmidt (1848–1920), einer Verwandten des Baumeisters Carl von Gontard. Seine
Belletristik veröffentlichte er unter dem Pseudonym Friedrich Wernau. Er war
befreundet mit dem Schriftsteller und Historiker Felix Dahn. Sein Grab befindet sich
auf dem Alten Garnisonfriedhof in Berlin an der Linienstraße.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_von_Boguslawski
(BOHMHAMMEL, Ullo [= HOPF, Albert]:
Sonst und Jetzt oder Scenen auf der Berliner Schloßwache. Eine selige Rück-
Erinnerung von Ullo Bohmhammel, Vize-Gefreiten bei der seligen Bürgerwehr.
Faksimile der Ausgabe von 1849. [1. Auflage dieser Ausgabe].
Braunschweig: Archiv-Verlag 1983. 8 Seiten.
(DENKLER, Horst):
Der deutsche Michel. Revolutionskommödien der Achtundvierziger [Eduard von
Bauernfeld „Großjährig“, Leopold Feldmann „Der deutsche Michel“, Albert Hopf
„Nante als National-Versammelter“, Karl Heinrich Keck „Die Kaiserwahl zu Frankfurt“,
Robert Prutz „Die politischen Wochenstube“, Otto Seemann / Albert Dulk „Die
Wände“, Reinhold Solger „Der Reichstagsprofessor“]. Herausgegeben von Horst
Denkler. [1. Auflage dieser Ausgabe].
Stuttgart: Philipp Reclam jun. 1971. 526(1) Seiten.
(Reihe: RUB 9300-05).
(MEYER, Curt):
Alt-Berliner politisches Volkstheater (1848-1850) von Dr. Curt Meyer. [1. Auflage].
Emsdetten (Westf[alen]): Verlag [Josef] Lechte 1951. 167(15) Seiten + (7) Seiten
Verlagswerbung.
(Reihe: Die Schaubühne 40).
TOWNSEND, Mary Lee:
Humor als Hochverrat. Albert Hopf und die Revolution 1848. [1. Auflage].
Berlin: Edition [Gerhard] Hentrich 1998. 184 Seiten.
In der Zeit des sog. Vor- und Nachmärz schlug die große Stunde eines Mannes, der
mit der Feder für heute selbstverständliche demokratische Rechte kämpfte und der
zu einem der beachtesten Schriftsteller der Revolution von 1848 wurde: Albert Hopf,
ein ungemein produktiver Mann, der im Laufe seines Lebens mehrere hundert
Witzhefte, Theaterstücke, Flugschriften, Flugblätter und Kalender verfaßte. (Berliner
Morgenpost)
Johann Ludwig Albert Hopf
* 27. Mai 1815 in Neulewin, Brandenburg
† 26. September 1885 in Berlin
Seine Familie siedelte nach Berlin um. Ursprünglich war er in Stoff- und
Tapetenfirmen Mustermaler, übte aber nach 1847 seinen Beruf nicht mehr aus. 1842
veröffentlichte er die ersten Karikaturen unter dem Pseudonym Hans Qualm. 1846
veröffentlichte er das liberale Monatsblatt Der Charlottenburger Beobachter. Er
gründete Ende 1847 den Berliner Charivari, der monatlich erscheinen sollte. 1848–
1854 mehrfach zu Gefängnisstrafen verurteilt und wiederholt aus Berlin und
umliegenden Ortschaften ausgewiesen, lebte Hopf praktisch wie ein Landstreicher.
Auch in dieser Zeit arbeitete er an seinen Figuren Nante und Brennecke weiter.
Seine Brennecke-Bände wurden wiederholt beschlagnahmt. Hopf, alias Anastasius
Schnüffler, war „Haupt-Mitarbeiter“ des Neuer Berliner gemüthlicher Krakehler ab
September 1854. Auch war er freier Mitarbeiter des Kladderadatsch, eines
wesentlich größeren Witzblattes mit Lesern in ganz Deutschland und Europa. Das
nächste Blatt, das er herausbrachte, war der Helmerding, der erst einige Monate lang
unpolitische Satire veröffentlichte, ab September 1864 dann aber ebenfalls politisch
wurde. Er verfasste im Laufe seines Lebens mehrere hundert Witzhefte,
Theaterstücke, Flugschriften, Kalender und Sammelbände.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Hopf
(BORN, Stephan):
Das Volk. Organ des Central-Komitees für Arbeiter. Eine sozialpolitische Zeitschrift.
Herausgegeben von Stephan Born. Berlin, Nr. 1 bis Nr. 33, vom 1. Juni 1848 bis 29.
August 1848. Eingeleitet durch die Monographie von Wilhelm Friedensburg: Stephan
Born und die Organisationsbestrebungen der Berliner Arbeiterschaft bis zum Berliner
Arbeiter-Kongress (1840 - September 1848), Leipzig 1923. Unveränderter Neudruck.
Glashütten im Taunus: Verlag Detlec Auvermann 1973. XII,VIII,101 + 132 Seiten.
BORN, Stephan:
Erinnerungen eines Achtundvierzigers. Hrsg. und eingel[eitet] von Hans J[ürgen]
Schütz. [1. Auflage dieser Ausgabe].
Berlin, Bonn: Verlag J[ohann] H[einrich] W[ilhelm] Dietz Nachf[olger] 1978. 154
Seiten + (2) Seiten Verlagswerbung.
Die erste Ausgabe erschien 1898.
ROGGER, Franziska:
"Wir helfen uns selbst!" Die kollektive Selbsthilfe der Arbeiterverbrüderung 1848/49
und die individuelle Selbsthilfe Stephan Borns. Borns Leben, Entwicklung und seine
Rezeption der zeitgenössischen Lehren. [1. Auflage dieser Ausgabe].
Erlangen: Verlag [Johann Jakob] Palm & [Ernst] Enke 1986. (760) Seiten.
(Reihe: Erlange Studien 67).
Die zugrundeliegende Dissertation erschien 1985.
Stephan Born, ursprünglicher Name Simon Buttermilch
* 18. Dezember 1824 in Lissa, Provinz Posen (Leszno / Polen)
† 4. Mai 1898 in Basel / Schweiz
Sohn eines jüdischen Maklers, trat später zum Protestantismus über und änderte
seinen Namen. Mit sechzehn Jahren ging er nach Berlin, um Buchdrucker zu
werden. Nebenbei bemühte er sich erfolgreich um eine breite Bildung. Er trat dem
Berliner Handwerkerverein bei und engagierte sich für die Belange der Arbeiter,
indem er die Verbesserung ihrer Lage in Broschüren, Theaterkritiken und auch einer
von Talent zeugenden Erzählung anmahnte. 1847 besuchte er den späteren linken
Paulskirchenabgeordneten Robert Blum und traf in Paris Friedrich Engels, für dessen
„Bund der Kommunisten“ er als Agitator aktiv wurde. In Brüssel überzeugte ihn Karl
Marx von der Notwendigkeit einer Änderung der Besitzverhältnisse. Als Marx im
Februar 1848 verhaftet wurde, folgte er ihm nach Paris, wo ihn die Nachricht von der
Märzrevolution erreichte, die ihn unverzüglich nach Berlin aufbrechen ließ. Im
revolutionären Berlin gründete er das „Zentralkomitee der Arbeiter“, dessen Organ
„Das Volk“ er herausgab. Er berief den ersten allgemeinen Arbeiterkongress nach
Berlin ein, der die Gründung der „Arbeiterverbrüderung“, der ersten umfassenden
Arbeiterorganisation beschloss. Nachdem in Berlin die Revolution niedergeschlagen
worden war, siedelte der Vorstand nach Leipzig über, wo Born Chefredakteur der
Zeitschrift der Organisation, der „Verbrüderung“ wurde. Jedoch selbst sein
persönlicher Einsatz im Barrikadenkampf konnte die Revolution nicht retten, weder in
Dresden noch in Baden. oder Böhmen. Schließlich sah er sich gezwungen, in die
Schweiz zu emigrieren. Er erwarb die Schweizer Staatsbürgerschaft und lehrte als
Honorarprofessor an der Universität Basel Deutsche und Französische Literatur.
Quelle: https://www.preussenchronik.de/person_jsp/key=person_stephan_born.html
BOSETZKY, Horst:
Aufruhr am Alexanderplatz. Von Gontards fünfter Fall. Criminalroman.
Originalausgabe. 1. Auflage.
Berlin: [Norbert] Jaron Verlag 2014. 255(1) Seiten.
(Reihe: Es geschah in Preußen 1848).
Im März 1848 erreicht die Revolution auch die preußische Residenzstadt Berlin.
Hunderte Bürger beteiligen sich an den Barrikadenkämpfen am Alexanderplatz, um
Friedrich Wilhelm IV. zu politischen Reformen zu zwingen. Auch Christian Philipp von
Gontard, seit neuestem Oberst-Lieutenant, steht – ungeachtet der Königstreue, zu
der er von Berufs wegen verpflichtet ist – auf der Seite der Aufständischen. Die
Barrikadenkämpfe fordern viele Todesopfer, unter ihnen findet sich auch die Leiche
des Geheimen Kriegsraths Richard von Randersacker. Mit eingeschlagenem
Schädel entdeckt Gontard den Toten, versteckt in einer Tonne, am Rande des
Aufstands. Doch der passionierte Freizeit-Ermittler zweifelt an der Echtheit dieses
„Märzgefallenen“, denn bereits vor seinem Tod war Randersacker Opfer eines
Überfalls geworden, bei dem ihn zwei Schüsse nur knapp verfehlt hatten. Doch wer
hat den Kriegsrath auf dem Gewissen? Der eifersüchtige Franz Watzlawiak vielleicht,
der sich in das Dienstmädchen von Randersacker verguckt haben soll und dessen
Eifersucht schon einmal einen Menschen das Leben kostete? Oder die
skandalumwitterte Tänzerin Flora Morave, die bereits seit längerem mit dem
Ermordeten im Geheimen verbunden sein soll? Gontard muss weit in die
Vergangenheit des Opfers vordringen, um dem wahren Täter auf die Spur zu
kommen … (Amazon)
Horst Otto Oskar Bosetzky, Pseudonym –ky
* 1. Februar 1938 in Berlin
† 16. September 2018 in Berlin
Besuchte bis 1951 die heutige Rütli-Schule, Lehre als Industriekaufmann bei
Siemens nach deren Abschluss er Volks- und Betriebswirtschaft, Soziologie und
Psychologie an der Freien Universität studierte. 1969 promoviere er und forschte zur
Soziologie von Verwaltung und Organisation. Von 1973 bis 2000 war Bosetzky
Professor für Soziologie an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege der
Stadt Berlin. Zwischen 1963 und 1968 schrieb er bereit erste Kriminalgeschichten für
Heftserien, um sein Studium zu finanzieren. 1971 erschien sein erster Kriminalroman
Zu einem Mord gehören zwei, wofür er aus Rücksicht auf seine berufliche Position
das Pseudonym „-ky“ wählte. In den folgenden Jahrzehnten schrieb er auch
Drehbücher für Kriminalserien wie SOKO 5113 oder Ein Fall für zwei und auch
Drehbücher für Fernsehspiele. Seine Romane und Geschichten sind mit zahlreichen
Preisen ausgezeichnet worden. Neben Fach- und Sachbüchern hat er auch eine
mehrbändige Familiensaga geschrieben, die in seiner Heimatstadt Berlin spielt und in
der er auch autobiographische Aspekte verarbeitet. Weitere Geschichten schrieb er
über die Berliner Straßen- und S-Bahnen. Horst Bosetzky war von 1991 bis 2001
Vorsitzender und Sprecher des Syndikats und ist seit Mai 2000 Vorsitzender des VS
Berlin/Ver.di. In der SPD ist er seit 1964 Mitglied. 1992 erhielt er vom Syndikat den
Glauser Ehrenpreis für sein Gesamtwerk in der Sparte Kriminalliteratur.
Quelle: https://www.histo-couch.de/horst-bosetzky.html
(BRANDES, Helga / KOPP, Detlev):
Autorinnen des Vormärz. Redaktion: Helga Brandes und Detlev Kopp. [Therese
Huber, Bettina von Arnim, Helmina von Chézy, Fanny Lewald, Louise Otto-Peters,
Lola Montez]. [1. Auflage].
Bielefeld: Aisthesis Verlag 1997. 337 Seiten.
(Reihe: Forum Vormärzforschung, Jahrbuch 1996).
BRANDT, Rolf:
Berlinerin im tollen Jahr. Roman. [1. Auflage].
Berlin: Verlag [August] Scherl 1942. 197(1) Seiten + (2) Seiten Verlagswerbung.
Rolf Brandt
* 1. Februar 1886 in Berlin
† 5. April 1953 in Butzbach, Hessen
Rolf Brandt promovierte 1909 zum Dr. phil. und war danach als Journalist und
Schriftsteller tätig. Im Ersten Weltkrieg war er als Kriegsberichterstatter aktiv. Brandt
war Schriftleiter des Berliner Lokal-Anzeigers. Nach der "Machtergreifung" der
Nationalsozialisten unterschrieb Brandt im Oktober 1933 zusammen mit weiteren 87
Schriftstellern das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler. Nach Kriegsende
wurden mehrere seiner Schriften in der Sowjetischen Besatzungszone und in der
Deutschen Demokratischen Republik auf die Liste der auszusondernden Literatur
gesetzt. Werke: Fünf Monate an der Ostfront (1915), Der große Vormarsch 1915
(1915), Um Riga und Oesel (1917), Versailles (1919), Albert Leo Schlageter (1926).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Brandt
BRAUN, Günter und Johanna:
Preußen, Lumpen und Rebellen. Illustrationen, Einband und Schutzumschlag von
Hans Betcke [Roman. 1. Auflage].
Berlin [DDR]: Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung 1957. 196(2)
Seiten.
Dies Buch führt in die gewitterschwülen Junitage des Jahres 1849. Obwohl die
dramatische Handlung in wenigen Stunden abrollt, erlebt der Leser eine Vielzahl von
Schauplätzen. Im Hauptquartier des Prinzen von Preußen, am Herdfeuer einer
Zauberin, im Pulverqualm des Schlachtfeldes, an der reich gedeckten Tafel eines
Heidelberger Kaufmanns, hinter düsteren Spitalmauern und in der reinlichen Kammer
eines schönen Mädchens wird das Schicksal von Menschen entschieden. Die
Autoren entwerfen eine Reihe interessanter Charaktere. Da ist von Möhlen, der kühl
wägende preußische Offizier, Karl Steffen, der von hohen Idealen erfüllte Anführer
der Rebellen, der rauf- und sauflustige Landsknecht Christoph Fry, der
freiheitstrunkene Schwarmgeist Jacobsen, der vom Leben enttäuschte Lehmbrock,
der energische Berliner Schmiedegeselle Beermann, der menschlich fühlende
Pfarrer des Dorfes Rebheim. Mit ihnen nimmt der Leser an den letzten Kämpfen der
bürgerlich-demokratischen Revolution 1848/1849 teil. Eine Handvoll tapferer Männer
deckt den Rückzug ihrer Gefährten. Diese Männer sind keine Bilderbuchhelden. Sie
gehen oft absonderliche Wege, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Davon erzählen die
Autoren unsentimental und nüchtern, doch nicht ohne Humor und Ironie.
(Verlagstext)
BRAUN, Günter und Johanna:
Krischan und Luise. Roman. Einbandgestaltung: Albrecht Bodecker. 1. Auflage, 1.-
10. Tausend.
Berlin [DDR]: Verlag Tribüne 1958. 456(2) Seiten.
Johanna Braun
* 7. Mai 1929 in Magdeburg, Sachsen-Anhalt
† 24. Oktober 2008 in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern
Abitur, Bürolehre, Stenotypistin, Redakteurin, Reporterin. 1953 freiberufliche
literarische Versuche (Kurzgeschichten, Erzählungen). Seit 1955 Zusammenarbeit
mit Günter Braun und Veröffentlichungen unter gemeinsamen Namen.
Günter Braun
* 12. Mai 1928 in Wismar, Mecklenburg-Vorpommern
† 10. November 2008 in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern
Besuch des Stadtgymnasiums in Königsberg/Ostpreußen. Mit 16 Jahren
Luftwaffenhelfer, Kanonier. Abitur in Stendal. Feuilleton-Redakteur in Magdeburg und
Berlin. Gleichzeitig erste literarische Arbeiten. Dramatik. Seit 1955 Zusammenarbeit
mit Johanna Braun und Veröffentlichungen unter gemeinsamen Namen.
Quelle: http://www.fksfl.de/FKSFL/Autoren/Braun/BRAUNJUG.htm
BREMER, Fredrika:
Durch Nordamerika und Kuba. Reisetagebücher in Briefen 1849-1851.
Herausgegeben von Detlef Brennecke. [1. Auflage dieser Ausgabe].
Stuttgart, Wien: Edition Erdmann in K[arl] Thienemanns Verlag 2001. 335(1) Seiten.
Vom Mississippidampfer bis zur Sklavenproblematik - Bremers Reisebericht gibt ein
anschauliches Bild von Amerika in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Und das aus der
Sicht einer emanzipierten, kritischen und noch dazu schreibenden Frau (alles damals
ungewöhnlich und Anstoß erregend), die beim amerikanischen Präsidenten ein und
aus ging und mit Schriftstellerkollegen wie Henry Wadsworth Longfellow und
Nathaniel Hawthorne diskutierte. (Verlagstext)
(BREMER, Fredrika):
Geschwisterleben. Roman von Friederike Bremer. Aus dem Schwedischen übersetzt
von Gottlob Fink. 1. bis 5. Bändchen, 6. bis 8. Bändchen.
Stuttgart: Verlag der [Johann Friedrich] Franckh’schen Buchhandlung 1850. Bd.1-5,
308 Seiten, Bd. 6-8, 176 Seiten.
Die erste Ausgabe erschien 1848.
In „Geschwisterleben“ (1848) kommen die sozialistischen Sympathien der
Schriftstellerin zum ersten Mal in Romanform klar zum Ausdruck. Sie schildert hier
einen Geschwisterkreis, der, inspiriert von Fouriers Phalanstère, in philantropischer
Absicht eine „Arbeiterkolonie“ gründet. In der kurzen Einleitung wird
„Geschwisterleben“ als „freilich nicht aus dem Alltagsleben, sondern von echt
poetischer Auffassung“ charakterisiert. (Karin Carsten Montén)
(BREMER, Fredrika):
Hertha. Roman von Fredrika Bremer. Ais dem Schwedischen. 3. Auflage. Band 1-3.
Leipzig: F[riedrich] A[rnold] Brockhaus [ohne Jahr]. Bd.1, 168 Seiten, Bd.2, 168
Seiten, Bd.3, 136 Seiten
Die erste Auflage dieser Ausgabe erschien 1856.
Die schwedische Originalausgabe erschien 1856 in zwei Bänden unter dem Titel:
Hertha, eller en själs historia. Teckning ur det verkliga lifvet, in deutscher
Übersetzung auch unter dem Titel: Hertha oder Geschichte einer Seele. Skizze aus
dem wirklichen Leben.
(BREMER, Friederike):
Nina. Erzählung von Friederike Bremer. Aus dem Schwedischen übersetzt von
G[ottlob] Fink. [1. Auflage].
Stuttgart: Verlag der [Johann Friedrich] Franckh’schen Buchhandlung 1843. 520
Seiten.
Die schwedische Originalausgabe erschien 1835 in zwei Bänden unter dem Titel:
Nya teckningar ur Hvardagslifvet.
BREMER, Fredrika:
Unter blühenden Alleen. Reisen durch Deutschland und die Schweiz. Aus dem
Schwedischen übersetzt von Sabine Grauer. Herausgegeben von Detlef Brennecke.
[1. Auflage dieser Ausgabe].
Wiesbaden: Edition Erdmann in der Verlagshaus Römerweg GmbH 2018. 167(1)
Seiten.
Als Fredrika Bremer 1821 mit ihren Eltern und Geschwistern zu einer Bildungsreise
quer durch Deutschland bis in die Schweiz aufbricht, ist dies der Auftakt zu einer
ausgedehnten Reisetätigkeit, die die spätere Schriftstellerin und Frauenrechtlerin bis
nach Nordamerika und Kuba (1849–1851) sowie nach Palästina (1859) führen wird.
In treffenden Charakterzeichnungen und lebendig geschilderten Naturszenen hält die
junge Schwedin auf dem Weg von Stralsund über Rostock, Hannover, Kassel,
Marburg, Frankfurt, Darmstadt, Heidelberg und Freiburg bis in die Schweiz ihre
aufmerksamen Eindrücke von Land und Leuten fest. Sie zeigt sich von der
Burgromantik ebenso fasziniert wie von der blühenden Landschaft, architektonischen
Glanzstücken und geschichtsträchtigen Stätten. Von Bremers späteren
Deutschlandreisen 1832, 1846 und 1862 zeugen kurze, bewegende Briefe und
Notizen, die persönliche Schicksalsschläge der Autorin ebenso offenbaren wie ihr
sozial-diakonisches Engagement und Gespür für die politische Stimmung im
vorrevolutionären Deutschland. Da ist sie bereits eine weltweit bekannte
Schriftstellerin und engagierte Kämpferin für die Rechte der Frau. (Verlagstext)
CARSTEN MONTÉN, Karin:
Fredrika Bremer in Deutschland. Aufnahme und Kritik. [1. Auflage].
Neumünster: Karl Wachholtz Verlag 1981. 297 Seiten.
(Reihe: Skandinavistische Studien 14).
Fredrika Bremer
* 17. August 1801 auf dem Gut Tuorla bei Piikkiö / Schweden
† 31. Dezember 1865 auf Schloss Årsta, Gemeinde Haninge / Schweden
Fredrika Bremer stammt aus dem gehobenen Bürgertum und konnte sich schon früh
große Reisen leisten. Daneben war sie auch sehr sozial eingestellt und ehrenamtlich
in Stockholm tätig. In Stockholm schloss sie Freundschaft mit Frances Lewin, der sie
mit den Ideen von Jeremy Bentham, James Mill und dessen Sohn John Stuart Mill
vertraut machte. 1831 traf sie Per Johan Böklin, der sie in die griechische
Philosophie, besonders aber in den Platonismus einführte. In dieser Zeit setzte sie
sich auch mit den deutschen Romantikern auseinander. Sie stand in einem regen
Austausch mit Mary Howitt, die viele ihrer Werke ins Englische übersetzte. In Louisa
Alcotts Little Women wird aus Bremer vorgelesen. Ihr soziales Engagement und ihre
Ideen führen 1884 zur Gründung des Fredrika-Bremer-Förbundet (dt. Fredrika-
Bremer-Verbandes), der die Keimzelle der schwedischen Frauenbewegung wurde.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Fredrika_Bremer
(BROCKHAUS, Wilhelm):
Trübe Zeiten. Eine Erzählung aus dem Revolutionsjahr 1848 für die Jugend und ihre
Freunde von W[ilhelm] B[rockhaus] Verfasser des Klausner etc. 2. Auflage, 4., 5. und
6. Tausend.
Elberfeld: Verlag der Buchhandlung des Erziehungs-Vereins [1900]. 330 Seiten + (2)
Seiten Verlagswerbung.
(Reihe: Saat und Ernte 14).
Die erste Ausgabe erschien 1879.
Peter Friedrich Wilhelm Brockhaus
* 30. August 1819 in Himmelmert bei Plettenberg, Westfalen
† 31. Oktober 1888 in Duisburg, Rheinland
Wilhelm Brockhaus war der älteste Sohn des Volksschullehrers Friedrich Wilhelm
Brockhaus (1793–1878) und der Bruder von Carl Brockhaus (1822–1899), dem
Gründervater der Brüderbewegung in Deutschland. Nach seiner Schulzeit besuchte
Brockhaus von 1836 bis 1838 das Lehrerseminar in Soest. 1838 trat er in Epscheid
bei Breckerfeld seine erste Lehrerstelle an; ab 1842 unterrichtete er in Rüggeberg.
1843 heiratete er Wilhelmine Escher (1809–1877) aus Glörfeld bei Halver, mit der er
sieben Kinder hatte. Wie sein Bruder Carl wurde auch Wilhelm Brockhaus Mitglied
des „Elberfelder Erziehungsvereins“ und des „Evangelischen Brüdervereins“. 1850
übernahm er von seinem Bruder die Redaktion der Zeitschrift des Erziehungsvereins,
Der Kinderbote, die durch ihn zum damals meistgelesenen Blatt dieser Art in
Westdeutschland wurde (Auflage zeitweise 23.000 Exemplare). Ende 1852 trat er
gemeinsam mit Carl Brockhaus aus dem Evangelischen Brüderverein aus und
wandte sich der Brüderbewegung zu, blieb aber weiterhin für den Elberfelder
Erziehungsverein schriftstellerisch aktiv. Neben vielen kürzeren Beiträgen für den
Kinderboten verfasste er unter dem Reihentitel Saat und Ernte mindestens 16
romanhafte Erzählungen „für die reifere Jugend und ihre Freunde“, die meist
geschichtliche Stoffe behandeln, vorzugsweise aus der Reformationszeit. Auch für
die Zeitschriften seines Bruders schrieb er Artikel. Aus seiner Feder stammen ferner
fünf Liedtexte und 22 Melodien, die in das Gesangbuch der Brüderbewegung, die
Kleine Sammlung geistlicher Lieder (1853ff.), Eingang fanden. Nachdem Brockhaus
1854 seinen Lehrerberuf aufgegeben hatte, übersiedelte er 1866 nach Elberfeld.
Neben seiner schriftlichen Arbeit betätigte er sich auch erfolgreich als Evangelist und
Erweckungsprediger, der oft für die Gemeindegründungen seines Bruders Carl die
Vorarbeit leistete. Er starb im Alter von 69 Jahren im Haus seines Schwiegersohns in
Duisburg.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Brockhaus_(Schriftsteller)
BRÜES, Otto:
Krebs. [Erzählung].
In: BRÜES, Otto: Der Farbkasten. Novellen. 3. Auflage.
Rudolstadt (Thür[ingen]): Der Greifenverlag 1925. Seite 105-113.
Die erste Ausgabe erschien 1925.
Otto Brües
* 1. Mai 1897 in Krefeld, Rheinland
† 18. April 1967 in Krefeld, Rheinland
Otto Brües nahm ab 1916 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Anschließend studierte
er Germanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten in Köln und Bonn. Dieses
Studium brach er 1922 ab und war in der Folge als Redakteur beim Feuilleton der
Kölnischen Zeitung, seit 1934 als Leiter des Feuilletons, tätig. Daneben schrieb er
auch für die Düsseldorfer Zeitung und während des Nationalsozialismus für die
nationalsozialistische Kulturzeitschrift Rheinische Blätter. Im Oktober 1933 gehörte er
zu den 88 deutschen Schriftstellern, die das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf
Hitler unterzeichneten. Ab 1937 war Brües Mitglied der NSDAP und während des
Zweiten Weltkriegs Offizier in der Wehrmacht.Nach Kriegsende lebte er anfangs in
dem oberbayerischen Ort Au. 1950 zog er nach Düsseldorf, und ab 1955 lebte er
wieder in seiner Heimatstadt Krefeld. Von 1953 bis 1963 war er Lektor für
Theaterkritik an der Universität Köln, daneben schrieb er für den Kulturteil der
Düsseldorfer Zeitung Der Mittag. Ab 1955 war er freier Schriftsteller.Mehrere seiner
Werke wurden in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. in der Deutschen
Demokratischen Republik auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt. Im
letzten Wohnhaus des nationalsozialistisch kompromittierten Autors richtete die Stadt
Krefeld ein „Niederrheinisches Literaturhaus“ ein, das im Juni 2012 eröffnet wurde.
Die Tochter des Schriftstellers, die Kunsthistorikerin Eva Brües, hatte der Stadt ihr
Elternhaus mit der Auflage vererbt, dort eine entsprechende Kulturinstitution
einzurichten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Br%C3%BCes
BÜRKL, Anni:
Die Spionin von Wien. Historischer Kriminalroman. Originalausgabe. [1. Auflage].
[Köln]: Hermann-Josef Emons Verlag 2011. 239 Seiten.
In Europa tobt die Revolution. Auch in Wien setzt sie der Biedermeier-Idylle ein
blutiges Ende. Marianne Theresia von Marbach, genannt Marte, kehrt nach Jahren in
der Fremde nach Wien zurück – in Herrenkleidung und mit einem brisanten Auftrag.
Während auf den Wiener Barrikaden gekämpft wird, geschieht ein Mord: Martes
Verleger, bei dem sie unter männlichem Pseudonym publiziert, wird tot aufgefunden.
Der Mord droht in den Revolutionswirren unterzugehen. Marte vermutet, dass der
Fall vertuscht werden soll, und beginnt selbst zu ermitteln. (Verlagstext)
Anni Bürkl
* 20. Juni 1970 in Wien / Österreich
Anni Bürkl studierte in Wien Publizistik und ist als Autorin, Journalistin, Ghostwriter
und Lektorin tätig. (Krimilexikon)