von der repräsentativen zur multiplen demokratie

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  • 8/18/2019 Von der repräsentativen zur multiplen Demokratie

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    Quelle:http://www.bpb.de/publikationen/LP9CG8.html

    Aus Politik und eit!eschichte "APu #$%/%#'

    (on der repr)sentati*en +ur multiplenDemokratiePaul ,olte

    -ur+beschreibun!:Ein Blick in die jüngere Geschichte der Demokratie zeigt, dass sieim vergangenen Jahrhundert in eine dynamische Phase derErweiterung getreten ist. e!r"sentative #ormen sind durch!artizi!ative $uster erg"nzt worden.

    nhalt

    Einleitung%eue De&atte ü&er Demokratie

    Eine weiter'ührende (lternative zu den Diagnosen)Partizi!ation, Protest und mehr* eine neue Phase%eue +egitimationsmusterPro&leme und hancen der multi!len Demokratie-&er er'allstheorien und (!!elle zu einer/ieder&ele&ung

    inleitun!Die Demokratie ist nicht mehr  sel&stverst"ndlich. 0mvergangenen Jahrzehnt ist eine neue De&atte ü&er dieDemokratie ent&rannt, die grunds"tzliche #ragen an die1ukun'ts'"higkeit demokratischer egierungs'ormen au'gewor'enhat, ihrer 0nstitutionen wie der Parteien und Parlamente e&enso

    wie des tie'eren #undaments von demokratischer Gesellscha't und2ultur. 0n Deutschland war  die Demokratie lange 1eit nichtsel&stverst"ndlich* Die /eimarer e!u&lik ist gescheitert, auchan einem $angel an demokratischer Gesinnung, die nach 3456 inder jungen Bundesre!u&lik erst gelernt werden musste, zumalvon den Eliten und den &ürgerlichen 7chichten. Die DD versuchte&is 3484, einen sozialistischen Gegenentwur' zur li&eral9!luralistischen Demokratie au'zu&auen. on einer7el&stverst"ndlichkeit, einer voraussetzungslosen :n&estrittenheitder Demokratie kann man inso'ern erst seit etwas mehr als zweiJahrzehnten s!rechen.

    #ür /estdeutschland a&er markieren die 'rühen 34;

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    Parado@erweise leiden &eide 7ichtweisen unter ganz "hnlichenBlindstellen* 7ie untersch"tzen die /eiterentwicklung derDemokratie jenseits ihres klassischen 0nstitutionenge'üges. 7owie der li&eral9!ositive (nsatz das $uster der li&eral9re!r"sentativen Demokratie &asierend au' Parlament und 'reien/ahlen zum $aAsta& 'ür die glo&ale Durchsetzung derDemokratie macht, misst auch der links9ske!tische (nsatz den$iss9CEr'olg der Demokratie am Bedeutungsverlust ihresklassischen 0nstitutionen9 und andlungsre!ertoires. Die

    Demokratie des &eginnenden I3. Jahrhunderts ist a&er nicht mehrdiejenige, die nach dem 1weiten /eltkrieg &egründet worden ist.Die westlichen Gesellscha'ten ha&en sich ra!ide gewandelt undmit ihnen das (rsenal demokratischer Partizi!ation und+egitimation. Da diese Dynamik h"u'ig von Bewegungengetrie&en wurde, die eher au' der linken 7eite des !olitischen7!ektrums angesiedelt sind, ist der ?Demokratie9De'"tismus?eines groAen Neils der gegenw"rtigen linken Politiktheorie umsoü&erraschender.

    istorisch sollte man die gegenw"rtige De&atte ohnehin imorizont einer langen 2risengeschichte verstehen. Demokratie

    de'iniert sich geradezu als eine ?schwache? egierungs'orm, alsein $odell mit o''enen #lanken, und vor allem als ein re'le@ivesund darum sel&stkritisches $uster der !olitisch9sozialen=rganisation. 7chon in der Gründungs9 und Er'indungs!hase dermodernen Demokratie im s!"ten 38. und 'rühen 34. Jahrhundert'inden sich, &ei aller ty!isch au'kl"rerischen 7el&stgewissheit und#ortschrittsem!hase, immer wieder 1wei'el auch derre!u&likanisch9demokratischen Protagonisten, welche 1ukun'tdieses $odell lang'ristig ha&en knne. on der &isher tie'sten2rise der Demokratie war e&en'alls schon die ede* 0n der ersten"l'te des IL

    Das Erge&nis ist &ekannt* Die &esten'alls !seudo9demokratischen,'aschistischen Diktaturen sind gescheitertF die Demokratie trat ineine neue Phase des 7el&st&ewusstseins 9 auch gegenü&er demsowjetisch9kommunistischen $odell 9, des glo&alen Er'olgs undder evitalisierung, die von den s!"ten 345

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    Geschichte voreilig 'ür &eendet oder auch nur 'ür im (&stieg&egri''en zu erkl"ren. :nd noch sch"r'er* /er heute das Ende derDemokratie ausru't und damit den Bei'all vordergründig:nzu'riedener 'indet, sollte um seine historischen orl"u'erwissen. Dass die Demokratie sich in 2risen und 2on'likten sel&erin'rage gestellt, neu er'unden und ?kreativ? erweitert hat, vorallem seit den 34>

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    Parteien9 und /ahlregime allm"hlich au'ga&, ohne au' ihreDifferenz  zu diesem traditionellen Ensem&le zu verzichten. Dazugehren ein erst"ndnis des demokratischen Bürgers, das ü&erden ?/ahl&ürger? deutlich hinausgeht, die $o&ilisierungs'"higkeitder Bewegung in 'ür kritisch gehaltenen 7ituationen und der(ns!ruch, darin die +egitimit"t re!r"sentativ getro''enerEntscheidungen zu kontrollieren und gege&enen'alls zu revidieren.

    Die Bürger&ewegungen der 348

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    erst jetzt 'unktionale 7el&stst"ndigkeit, statt vor allem ehikel im2am!' um die traditionelle Demokratie zu sein. (uch eta&liertensich in dersel&en 1eit weitere $uster von Demokratie auAerhal&der re!r"sentativ9!arlamentarischen =rdnung* Die Ent'altung der2onsumgesellscha't lieA einen neuen Ny!us des 2onsum&ürgersentstehen, der durch !rivate konomische Entscheidungen!olitische Pr"'erenzen zum (usdruck &ringt und !olitischeEntscheidungen steuert &is hin zu 2onsum&oykotten gegeneinzelne +"nder, !olitische egime oder :nternehmen.K3L Da&ei

    s!ielen ethische Gesichts!unkte eine wichtige olle, wie manü&erhau!t von einer Nendenz zur e9C$oralisierung derDemokratie seit dem letzten Drittel des I

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    gl. olin rouch, Postdemokratie, Bonn I8. Jugendrevolte und glo&aler Protest, $ünchen I8.#% uud 2oo!mans, Democracy 'rom Below. Nhe %ew 7ocial $ovements and

    the Political 7ystem in /est Germany, Boulder 3446.# gl. +awrence B. Glickman, Buying Power. ( istory o' onsumer (ctivism in

    (merica, hicago I