untersuchungen über die zellfunction mit hilfe der vitalen färbung

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XI X. Aus dem pathologischen Institut (Museum) und der II. medicinischen KIinik der Kgl. Universit~tt Berlin. Untersuchungen fiber die Zellfunction mit Hilfe der vitalen F~trbung. Von [)r. Niro lgasuda, Tokio. Vitale Zellfiirbung ist von S. G. Osborn x) in England bei waehsenden Ptlanzenzellen versueht worden~ in Deutsdfland yon Gerlaeh 2) bei Thier- zellen. Dieser glaubte auf Grund stiner Versuehe die vitale FtirbMrkeit der Zellen leugnen und nur fiir todte gelten lassen zu mfissen. Ebenso kam Maschke fiir Pttanzenzellen zu einem negativen Resultat. Nach den grundlegenden Versuehen Ehrlieh's a) mit positivem Ergebniss ist dann vielen Gelehrten 4) die vitale Fii.rbung bei Thieren gelungen, doch liefern die Experimente versehiedene Ergebnisse. M. Coco s) eonstatirte die allm/ihliehe Vermehrung yon Farbstoffk6rndmn in den Flimmer- epithelien des Frosehes naeh Pyrogallolvergiftung, w'ahrend die Flimmer- Mare allmithlieh still stehon, und beim Absterben fand er in Epithelien starke Zunahme der Farbstoffk/3rn(:hen im Kern. Dabei war nieht festzustellen, ob Farbstoffe nadl dem Tode der Zellen oder kurz vet- her eingedrungen waren, und w~e die Zellfunetion aufgeh6rt hatte. Als der Widerstand der Zellen abnahm, konnte er versehiedene funetio- nelle Phasen beobaehten. Ilibbert 6) f/h'b~e vital mit dem Carmin nur die Sternzellen in der Leber, die Nierenepithelien und einige andere, ebenso Sehmidt, Arnold und Sehleeht, und Ribbert sehrieb, dass Carmin nieht nut eine dittuse Fiirbung bewirke, sondern aueh k6rnige intraeellulitre Abscheidungen hervorbringe und dass im ge- l) Transact. of the microsc, see. 1856. VoI. 5. 2) l~Iikroskopisehe Studien aus dem Gebiete der menschlichen Morphologie. Erlangcn 1858 (Beitriige zur Stru~turlehre der Windung des t(Ieinhirns). 3) Ueber die Methylenblaureaction der iebenden Nervensubstanz. Deutsche med. Woehensohr. 188(3. 1'{o. 44. 4) Jovine~ Bidone, Be]li, Riva, Pfeffer u. k. 5) Ueber das funetionelle Verhalten der Wimperepithelien des Frosches gegen Methylenblau. Centralbl. f. allg. Pathol. 1902. No. 13. 6) Die Abseheidung intraven~is injieirten gel6sten Carmins in den Geweben. Zeitschr. f. allg. Phys. 1904. Bd. 4. S. 201.

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Page 1: Untersuchungen über die Zellfunction mit Hilfe der vitalen Färbung

XI X.

Aus dem patholog ischen Institut (Museum) und der II. med ic in i schen KIinik der Kgl. Universit~tt Berlin.

Untersuchungen fiber die Zellfunction mit Hilfe der vitalen F~trbung.

Von

[)r. Niro lgasuda, Tokio.

Vitale Zellfiirbung ist von S. G. Osborn x) in England bei waehsenden Ptlanzenzellen versueht worden~ in Deutsdfland yon Ger laeh 2) bei Thier- zellen. Dieser glaubte auf Grund stiner Versuehe die vitale FtirbMrkeit der Zellen leugnen und nur fiir todte gelten lassen zu mfissen. Ebenso kam Maschke fiir Pttanzenzellen zu einem negativen Resultat. Nach den grundlegenden Versuehen Ehr l ieh ' s a) mit positivem Ergebniss ist dann vielen Gelehrten 4) die vitale Fii.rbung bei Thieren gelungen, doch liefern die Experimente versehiedene Ergebnisse. M. Coco s) eonstatirte die allm/ihliehe Vermehrung yon Farbstoffk6rndmn in den Flimmer- epithelien des Frosehes naeh Pyrogallolvergiftung, w'ahrend die Flimmer- Mare allmithlieh still stehon, und beim Absterben fand er in Epithelien starke Zunahme der Farbstoffk/3rn(:hen im Kern. Dabei war nieht festzustellen, ob Farbstoffe nadl dem Tode der Zellen oder kurz vet- her eingedrungen waren, und w~e die Zellfunetion aufgeh6rt hatte. Als der Widerstand der Zellen abnahm, konnte er versehiedene funetio- nelle Phasen beobaehten. I l ibber t 6) f/h'b~e vital mit dem Carmin nur die Sternzellen in der Leber, die Nierenepithelien und einige andere, ebenso Sehmid t , Arnold und Seh leeh t , und Ribber t sehrieb, dass Carmin nieht nut eine dittuse Fiirbung bewirke, sondern aueh k6rnige intraeellulitre Abscheidungen hervorbringe und dass im ge-

l) Transact. of the microsc, see. 1856. VoI. 5. 2) l~Iikroskopisehe Studien aus dem Gebiete der menschlichen Morphologie.

Erlangcn 1858 (Beitriige zur Stru~turlehre der Windung des t(Ieinhirns). 3) Ueber die Methylenblaureaction der iebenden Nervensubstanz. Deutsche med.

Woehensohr. 188(3. 1'{o. 44. 4) Jovine~ Bidone , Be]l i , Riva, Pfe f fe r u. k. 5) Ueber das funetionelle Verhalten der Wimperepithelien des Frosches gegen

Methylenblau. Centralbl. f. allg. Pathol. 1902. No. 13. 6) Die Abseheidung intraven~is injieirten gel6sten Carmins in den Geweben.

Zeitschr. f. allg. Phys. 1904. Bd. 4. S. 201.

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Untersuchungen fib. d. Zellenfunction in Organismen mit tlilfe d. vital. F~irbung. 251

h~irteten Zustande ohne Ver'anderungen einc eingehende Untersuchung mSglieh sei. Das Carmin werde dabei in den Zellen in K6rnchen ver- schiedener Gestalt ausgeschieden. Aber gesch~idigtes odor nekrotisehes Protoplasma f'/irbe sieh ditfus. So erhielt er einen Anhaltspunkt iiber den Funetionszustand der Zellen. G. A. Pa r i I) untersuchte vet einiger Zeit mit dem Carmin dis pathologisehen Ze]lzust~inde unter einigen moist physikalischen Einfliissen. Er schrieb: ,~Das Carmin ist nur in be- stimmten Organen und in bestimmten Zellen zu linden, yon denen wiihrend des Lebens das Carmin ausgeschieden wird. ~ Es ist also Carmin nut fiir einige Zellarten brauchbar. Aus zahllosen Erfahrungen ist bekannt, dass verschiedene Farbstofle einc spe¢:ifische Beziehung zu bestimmten Zellarten und Zellbestandtheilen haben. Wegen der specifischen Affinitiit der Gewebszollen fiir gewisse Farbstoffe kann man daher mit einem einzigen Mittel nicht die Zellver'anderungen feststellen, sondern nut die FunetionsstSrungen bestimmter Organe, die eine Affinit'at zu dem be- treffenden Farbstoff habcn. Nach M a r t i n o t i e) nimmt dot Zellkern keinen Farbstoff auf, so ]ange er lcbt. G a l e o t i a) beobae, htet, dass dis Anf'arbung der chromatophilen Substanzen in don Zellcn dig Vitalit'at verniehtet, und die F/irbung unmSglich ist, so lang'e eine geringe Thgtigkeit des Kerns noch vorhanden ist, ebenso wit or fiir die intra vitam f'arbbaren Nervenfasern deutlich bistologisobe Degenorationen zeigte. Vitale Fitrbung des BlutkSrperehens fand zuerst Magini4), indem er naeh Methylenblau- injection im lebendon Frosch wenige Erythrocyten fiirben konnte. Pc - t r e n t s) behauptet, dass dig Erythroeyten sieh beim Absterben dureh all- m~thlioh angenommene Farbe diffus ffirben. Wit auch B o u f f a r d or- w/ihnt, fand Gold mann6), der einige neuere Farbstoffe unter normalen Bcdingungen intra vitam ausprobirte, nach wiederholter Injection an weissen BlutkSrperehen in der freien Blutbahn gefgrbte grossc uninucle'are Leukocyten und polymorphkernige mit miner blauen Granulaf'arbung, welche nut unter pathologischen Verh/ilt.nissen im Blur erseheinen.

Wir selbst haben nun einige friiher angewandte und einige neue Farbstoffe probirt, und zwar Trypanblau, CarminsS.ure, Carminrubrum 7 welche eine Affinitiit fiir bestimmte Organe haben, nnd aus deren ver- ~inderter F'arbung (start kSrnigen Niedersehl~igen z. B. diffuse F/irbung) man (unter Verwendung gesunder Controlthiere) einc Veriinderung der Zellfunetion z. B. des Herzens, tier Lunge, Leber, Nitre, Lymphdrtisen und Blutzellen naehweisen kann. Wir haben dabei dutch medicament~Sse ScMdigung der Organismen die pathologischen Functionsver/inderungen

1) Ueber die Verwendbarkeit vitaler Carmineinspritzungen ffir die pathologische Anatomic. Frankfurter Zeitsehr. f. Pathol. Bd. 4. H. 1.

2) Iperplasie rigenerazione degli dementi ghiandolari. Modena 1890. 3) Colorabiliti~ delle eellule viventi. Zeitschr. f. wissensehaftl. Mikrosk. 1894. 4) Boll. ace. reed. di l%ma. 1888--1889. 5) Boll. ace. Giolnia di so. nat. di Catania. 1900. 6) Goldmann~ Pr. Ed. E.~ Die iiussere und innere Secretion des gesunden

und kranken Organismus im Lichte der vitalen Farbung. Beitr:~ige zur ldin. Chir. Bd. 64. S. 19:2)--265.

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252 Niro l~lasu do,

der sterbonden Organzellen aus den Farbenvertindorungen (gogeniiber normalen Controlthieren), sowie die F'arbung der rothcn Blutzollen kennen ge- lernt, ehe dig Function der Zellen noeh aufhSrte. Dabei wurde die noah ungekl/irte l~'rage der Wirkung der experimentellen medioamentSsen Therapie auf die Aenderung der Organfunction dutch vitalo histologisehe Unter- suohungen beleuchtet.

Alto l~xporimente wurden durehgehends mit Kaninehen durehgefiihrt, um stets gleiehe Verh/iltnisse zu sohaffen; daneben wurden aueh Meer- schweinehen verwandt, um neue vortheilhafte Mittel fiir H/irtung und Fih'bbarkeit zu linden. Die ersten Untersuehungen erstreckten sieh auf die Frage der Grt)sse der Farbstoffdosis, dann die Art der F~trbung bet normaler Zellfunetion und dann wurde dot Einfluss der ~'iirbung bet Ka- ninehen festges~eltt, welehe mit Medioamenten bohandelt waren. Die Farbstoffo wurdon in isotonisoher 0,7 prec. warmer destillirter Kochsalz- 15sung golOst und filtrirt, vor dem Gebrauch noeh einmal gekocht und bet K/irpertomperatur moist in die Ohrvenen bzw. subeutan eingespritzt. Da bet eonoentrirter LSsung und suboutaner Injection 5fter umsohriebeno Nekrosen vorkommen, so wurde die eoneentrirte Lithioncarmin-odor Lithionearmins'aurol6sung stets auf die H'alfto mit Wasser verdiinnt und yon andoren Farbstoffon immer eine 1 prec. wgssrigo L/Ssung verwandt. Stets wurdo 0,1 ecru pro 20 g Kfrporgowieht oin paar ]'age long t~iglieh einmal odor zweimal eingespritzt. Das Thier verhglt sieh naeh der Farbeneinspritzung anfangs vollst'andig normal; es seheidet zuerst farbigen Urin aus, spi'~ter ist aueh die Darmentleerung moist gef'arbt. Nachdem die Thiere dann got0dtet, wurdsn die Organe im Zupfpr/i.parat odor Gs- friersohnitt ohne jedo Consorvirung untersueht, und weiteros Material dutch ~ormol- odor Sublimatfixirung zur Einbettung und feineren histo- logisehen Untersuchung" vorbcreitet. Bet wasserlSslichen Farben wurdo sogleieh mit 96prec. Alkohol tixirt. Vielfaoh ist es niitzlieh~ zur Beurthei- lung tier Farbonvertheilung ungef'arbto Sohnitte zu untersuohen.

Wit besohreiben im Folgsnden die normalon Bofunde bet vitaler le~itrbung nut kurz, weil wit bei don physiologisehen F'allen weder makro- skopisch noah mikroskopiseh irgend Befunde erhoben, welehe nieht schon beschrisbon wordon sind. Als vitals Protopiasmaf/;rbung verwandten wir zuerst Methylenblau: welches die Gcwebe sohr gut f//rbt. Bet 0,5 corn I llroo. Li~sung t'5rben sieh hash 4= Tagen nut die Loukoeyten, die Ge- webe nur dann bet geringen Mongen Farbstoff, worm sic gesch/idigt sind. Mit grossen Dosen lesson sioh aueh die Gowebe fiirben, doch 16st sioh der Farbstoff bet lt'artung der Gewebc in Alkoho] allmiihlich auf, st dass sr [tir spo~:iello Zellstudion ungeeignet ist. So war naeh 5 Tagen die I~arbo in de,' ll'/irtungstlfissigkeit vollst~indig aus allen Geweben horaus- gezogen und nur kleine rundli,.:he granulirte l~euko~:yten blieben ziemlieh stark blau gef/t,'bt. Besonders an der lnjeetionsstello sind sis stark ge- fiirbt. ~Veiter habon wit pro 20 g 0,3 eem ~lethylenblau 2 Tage hinter- einander suboutan injieirt, wodureh am ni~chsten Tago der ganze K6rper gut, abet diffus blau gefi~rbt war. 8ubeutanes Bindegewobe, Musoula- tur~ Lebor~ driisige Organe und Pie mater zoigten sich bosonders stark diffus blau, ausser der Nebenniere und den Lungen an den Rippendruek-

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stellen. Der Digestionsapparat war fleekig mit blauem Inhalt. Das um- gebende Bindegewebe der Organe f/trbt sieh tiefblau. Die Niere war ebenfalls fleekweise geffirbt, in Harncan'~lehen die Markstrahlen der Rinde intensiver als die G lomeruli gefiirbt. Alle Organe wurden nur friselJ untersueht, wei! die Farbe in Alkohol und Formol sieh 15st.

Lithioncarmin rubrum wurde in die Ohrvenen des Kaninchens eingespritzt. Am zweiten Tage zeigte sich das Thier kr~nklieh mit ge- ringer Fresslust. Bei der Section sind makroskopisch tlaut, Muskel, Knoehen, Peritoneum und alle Organe diffus roth. Nit Wasser l~isst sieh das Carmin wenig aus dem Gewebe herausziehen. In den gewundenen Harneaniilehen enthalten die Epithelien grosskSrnige Partikel meist in den ~iusseren 2/a der Zellen, his an den Kern heran. Im Can~lehen- lumen ist viel seeernirtes Carmin, wie aueh in den LymphrSumen des Gewebes. In der Leber sind jetzt nut Sternzellen specifiseh k6rnig ge- fiirbt. In der Umgebung des Kerns der Zellen sammelt sich Farbstoff. In anderen Organen konnten wir Carmin nicht finden - - weder im Muskel oder in den Driisenorganen oder der Lunge. Dagegen finden sieh die Bindegewebszellen im subcutanen Gewebe, in den weiehen IIirnhb;uten, ferner die Sehweissdriisen, Mageno und Diinndarmepithelien, sowie die Capillarendothelien von Milz, Lymphdr~isen und Knoehenmark mit Carmin- kSrnehen beladen. Leukoeyten haben nieht die Eigensehaft, aus dem Blutserum Carmin in sieh aufzunehmen. Wenn grSssere Mengen Carmin eingespritzt werden, kann man aueh einige andere Zellen f'/irben, wie Ribber t schon ausffihrlieh gezeigt hat.

Trypanblau wurde naeh Goldmann subeutan eingespritzt; naeh einem Tage war an den Ohren und der Schnauze Ilaut und Schleim- haut, Conjunctiva und Hmnor aqueu.~ des Auges auffallend blau ge- f'arbt. Die ~'resslust und die Lebhaftigkeit sind nicht sehr gestSrt~ und es wurde wenig blauvioletter Urin entleert. Bei der Section fand man an den gut gefiirbten Hautdecken und U nterhaut mehrfache IntensitSts- untersehiede, den KSrpermuskel etwas blass, una alle Gewebe gleieh- m'/issig tiofblau, aber neben blassen Gehirn-und Nervengeweben ist auch die Lunge etwas blass. Der Magendarminhalt war nicht gefSrbt, (lie Blase tiefblau gefiillt. An der Wirbelsiiule war eine dunkelblaue kleine Lymphdrfisenkette. Die Organe fgrbten sich sehr gut und sehnell, und die Farbe hielt sich in Wasser und in Alkohol unverSndert, was die F~rbung fiir weitere Forsehung geeignet machte. Trypanblau tritt in den Zellen sehr bald kSrnig auf; die Fixation in Alkohol war besser als beim Carmin. Besonders schSn fiirbten sich dig Sternzellen und Nieren- epithelien. Die Niere erscheint dunkelblau, wobei sich gegen das unge- fSrbte Mark die bunte Rinde gut abgrenzt. Die HarncanSlchenzellen sind dabei mit vielen KOrnchen versehen, w'~hrend die Glomeruli nut schwach gefgrbt, dabei aber mit diffus geffirbton beukocyten geffi]lt sind. In der Leber sind nicht nur die Sternzellen, sondern auch die Leberzellen k6rnig und matt gefiirbt, in dunklen ]nselpartien besonders am Rand. Milz und Lymphddisen sind kSrnig in den Reticulumzellen und Leuko- eyten gef/irbt. Die mattblaue Pulpa ist mit tiefblauer Kapsel bedeekt. An dot Lunge ist das Geffissbindegewebe und die Leukocyten sehwaeh

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geftirbt. Extremit/iten~ Muskel schwaeh, intramuscul/ire Bindegewebe in der Bauchwand diffus tiefblau. Die Ventrikel des Herzens sind mikro- skopisch fast nicht gef'arbt. Nur das Bindeg'ewebe der Gef~isse und Vor- hofsmusculatur ist schwach gefiirbt. Am Digestionstraktus ist das Bindegowebe flockweiss blau gsfgrbt; dagegsn nicht die glatten Musksl- fasern.

Pyro l lb lau . Am zweiten Tage nach der Einspritzung sind die Ohren und die ~iussere Haut blau, der blaue Ham verschwindet allm/ihlich. Das subsutane Bindegewebs des Riickens und Bauchss ist stark sulzig und tiefblau gef//rbt, und im Riickenlymphsack des Thieres stark mit Farbstoffl6sung durchtr/inkt. In der N/the der Injeetionsstelle ist starke Nekrose. Peritoneum sehwach bung gef'arbt; Lebersternzellen und Nieren- epithelien in der Rinds stark k/irnig gefgrbt. Andere Organe sind meist schwach gef'arbt; nieht gef//rbt sind Lunge, Knoehensubstanz, Muskel, Nervengewebe, ~Iagen- und Diinndarm und dessen Inhalt. Bei Fixirung wird Pyrollblau veto klkohol ganz ausgezogen, der Farbstoff 15sst sieh abet durch Formalin g'ut fixiren. Das intramuscul'are Bindegewebe, alas interst.itielle Bindegewebe der Driisen, die Organkapseln und Organbinde- gewebszellen und Leukocytengranula in Milz und Lymphdrtisen sind sehr gut gef'arbt, wie iiberhaupt der Farbstoff sich zur Nrforsehung der f'/irb- baren Bindegewebszellen eignet.

Neu t r a t ro th . Am zweiten Tage zeigen sieh die Ohren und Augen des Thieres schwaeh gef'arbt. Die [njectionsstelle ist dunkelbraun, theft- weise rosaroth, we die Farbenkrystalle in diffuser R6the zu finden waren. Magen- und Diinndarminhalt roth. Ausser den Driisen, der Haut und den Musksln sind die Organs nicht stark gef/i.rbt.

Saf ran in-Ol t und Phenosafranin sind schiSn tief-diffus roth f/irbende Mittel fiir alle Gewebe ausser fiir Knoehen. Abet jenes 16st sieh in Alkohol sohnell und in Formol allm//hlieh, so dass es fiir weitere Forsshung nicht geeignet ist, dieses in absolutem Alkohol allmifidich und in Formol fast nieht. An tier Injeotionsstelle tritt meist starke Fgrbung auf.

Andere von uns untersuchte Farbstoffe sind meistens nicht gut re- sorbirbar oder f'/trben diffus oder werden bei der Fixirung ausgezogen, deshalb haben wit als physiologisehe Befunde in erster Linie das Trypan- blau, Carmin rubrum und Carmins/ture beschrieben, die wir fiir unseren Zweek einzeln sder combinirt brauchten.

Fiir vitale Kernfiirbung ist die zuerst yon uns verwendete Carmin- s/iure ein gutes Mittel, welches in Lithion carbon. 2,5prec. gel6st und 0,1 pro 10 g subcutan unter leichter Verreibung injioirt wurde. Naeh ~ Tagen bekam das Thier diffus blau-r/Sthliehe F'arbung an Ohren und Haut. Der Ham wurde dunkel br'aunlioh und vermindert, Spuren yon Eiweiss waren nieht nachweisbar. Bindegewebe dsr Einspritzungsstelle an beiderseitigen Bauchtheilen dunkel sehw'arzlieh. Magen- und Darminhalt gar nieht ge- f'arbt. Nur Bindegewebe, das subeutan und intramuseul/~r liegt, blau- bdiunlieh gefSrbt, aber die Niere und das Knoehengewebe besonders an platten Knochen sind iiberall tief rosaroth gef'arbt. Die genaue Unter- suchung der Knoehenzellen scheiterte an der Entf/~rbung bei der dazu

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nSthigen Entkalkung. Fiir die experimentelle Nicrenpathologie ist die Carminsb:ure ein vorziigliehes Mittel. Dazu hat sic den Vortheil der Fixirbarkeit, well sie in Formol und Alkohol langc Zeit hindureh nieht 15slieh ist. In frisehen Pr~paraten kann man die blaubr/iunlieh gef'Srbten Bindegewebszellen in Muskel- und subeutanem Bindegewebe und die blauen Kerne der Niere und das blaue Secret in den Harnean/ilehen feststellen. Die Nitre zeigt fleekweise sehwaeh blau gefitrbte Rindentheile mi~ bunten Farbstoffseereten. Die Zellkerne waren im Rindentheil tiefer roth gc- fgrbt als im Mark und gleiehe Fgrbung zeigten die Zellkerne der (;lome- ruli an den ungefSrbten Zellen. Die Nierenepithelien sind da, we sieh in den Harnean~ilehen tin l?arbstoffseeret zeigt, theilweise diffus gefSrbt, dabei die Kerne noch tiefer gefiirbt, odor cs sind nur die Kerne in dcn Nierenepithelien roth gef';irbt. Die Kerne der Glomeruli sind manchmal gut odor gar nieht gefgrbt. Makroskopiseh zcigen sioh ]~lilz, Thymus, Pan- creas und Museulatur unbedeutend roth gefiirbt; die Lymt)hdriisen sind gut gefgrbt. Dass die Fitrbung dureh Carminsiiuro je naeh der Besebaffen- heir des Gewebes eine an Knoehen rothe und an der Nitre eine mehr blaue ist 7 zeigt eine besondere Affinitiit maneher Zellen bezw. der Kerne far Carminsiiure, wobei die l:~eaction der Zellen die Art der F/irbung be- einflusst; dadureh kann man mit der Carminsgure z. B. aueh den Zu- stand des Chromatins in den in karyokinetiseher Theilung befindliehen Kernen gewissermaassen funetione[l beobachten. Obgleieh naeh unserer Vermuthung die diffuse ProtoplasmafSrbung den Ted der Zellen anzeigt, kSnnen wir trotzdem nieht leicht des Absterben der Kerne beurtheilen, well der Kern sieh feinkSrnig fgrbt. Diffuse Pitrbung dec Zel[cn im Gegensatz dazu l'Xsst eine strueturlose AuflSsung von Zellprotot)lasma annehmen, welches sieh in normalem Zustand mi~ dem die Gewebszellen durehtr/inkenden gel6sten Parbstoff kSrnig fiirbt, l)a nun gewisse Medi- camente fiir speeifisehe Organzellen als speeifisehes Gift gelten, haben wit dureh die yon den versehiedenen Medieamenten bewirkten eellularen Schiidigungen uns tin Bild yon der pathologisehen Gewcbsgestaltung unter dem Einflussc gewisser Gifte zu verschaffen gesueht.

1. Zuerst wurdc mit Certain rubrum carbonicum erforscht, wic Tinct. Digitalis I) und Tinetura Cantharidum") auf ]lerz und Nitre wirken.

Am ersten Tage wurde Certain intravenSs eingespritzt, dami am n~ehsten Tage 0,2 Tincture Cantharidum subeutan und 0,3 Tincture Digi- talis und 0,1 ccm pro 20 g Lithion certain intravenSs i@eirt. Des Kaninehen schl£ft sogleieh ruhig in der Eekc des K.afigs tin. hussehen war kr£nklieh 7 Nachmittag wieder Tincture Cantharidum 0,1 ecru und

1) Digitalis: ThEtigkeit des Ilerzens und dcr Arterien ist vermehrt. Die Wandungen des Hcrzens nS~hern sich stSrker bet jeder Systole und entfernen sich ebenso sehr bet der Diastole, wodurch secundiLre Hypertrophic crfolgt. Die Wirkung greift in der Gofgsswand selbst an, die yon einer Vagusreizung odor veto Vagus- centrum und den Herzmuskelganglien des tterzens ahh~ngig ist.

2) Cantharidin: Nach Ellinger ruft es bet saurem Harn lcicht cino sehr heftige hiimorrhagische Nephritis hervor. An der Eingangspforte zeigt sich gar keinc Reaction. Die Sch~digung ste|lt sieh zuniichst als parenchymatSse Degeneration mit Nekrose dee ausseheidenden Epithelicn und Kornschwund dar.

Zeitsehrift f. exp. Pathologic u. Therapie. 9. Bd. 17

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Tinetura Digitalis 0,2 subcutan. In dicser Weise wurde 6 Tage lang je 1real Carmin, Tinctura Cantharidum 0,1--0,2 und Tinct. Digitalis 0,2--0,3 ccm eingespritzt, um zu sehen, ob man das allmgihlieh gesteigert funktio- nirende Herz f~i,'ben kann, und weitere Veranderungen an der Niere zu bemerken sind gegeniiber gesunden Thieren bet gleioher vitaler F/irbung. Zungehst beobaehten wir die allm~ihlieh tiefer werdende Rosaf/irbung der Haut und sichtbaren Schleimhaute. Dann kommt die Steigerung des Pulses und Retention des dunkelbriiunliehen Urins. Eiweiss im verdiinnten Urin ist mit Koch- und Ringprobe nachweisbar. Das Thief wird ge- tSdtet und secirt. Herz zweimal so gross als normal, Consistenz hart, ttiihlen dilatirt. Muskel sehr dick, durch Farbstoffe dunkelroth gefgrbt. Aorta und Vasa vasorum di[atirt, diffus roth gef~irbt. Niere vergr6ssert, hart, roth, Kapsel fief roth gefarbt. Die Harnblase ist mit dunkelrothem Urin geNllt. Bauchmuskel stark angef'arbt, besonders da, we die In- jectionssl, elle liegt, ist das Bindegewebe stark k~rnig, theils diffus ge- f'arbt. Andere Organe und Gewebe sind meist diffus roth. Mikroskopisch intramuseulgres Bindegewebe im Vorhofe des Herzens gruppenweise st'arker kiSrnig in den lgernen gefiirbt, in den Ventrikeln sind aueh die Binde- gewebszellen k~Srnig, starker als beim normalen Thier. Die Niere in den gewundenen Can'alchen starker fein roth k6rnig in den basalen Theilen der Harncanalehenepithelien. Daneben finden wir in geraden Can/ilehen mehrfach Cylinder mit gr~Ssseren Massen k6rnigen Farbstoffs. Jedoeh ist die Farbung nicht gleiehmiissig, sondern fleekweise. Die Epithelien der Glomeruli unveritndert. Kerne der gewundenen Caniflchen zum Theil schwach gef~irbt und zum Theil zu Grunde gegangen. Die Nieren- kapsel k6rnig gef/trbt. Aorta diffus schwaeh roth, kcine k6rnigen Farb- stoffe. In der Leber sind nieht nut die Sternzellen, sondern auch Leber- zellen stellenweise im ganzen Zellleib mit feink/Srnigem Farbstoff erfiillt. In den intramuseularen Bindegewebszellen an der Punctionsstelle grob- k6rnige Ablagerung am Kern. In anderen Organen nut' wenig in Binde- gewebszellen. Carmin hat ftir Muskelgewebe keine Affinit/it, well die Muskelzellen farblos und sehwer fiirbbar sind.

2. Die Zellver//nderungen, die dureh Kal. ehloratum 1) und Digitalis er- zeugt wurden, wurden mit Trypanblau und Carmins'aure untersucht. Trypan- blau und Carminsgture wurden zwei Tage lang und dazu veto zweiten Tage an t'/iglich zweimal drei Tage lang 1,0 ccm 3 prec. _gal. ehloratum und 0,2 bis 0,3 Digitalis subeutan eingespritzt. Das Thier entleerte geringe Mengen blauen Urivs, die Haut und die Sehleimhaut waren stark gefiirbt; das Thier zeigte ein kr'ankliehes Aussehen und eine Beschleunigung des Pulses. Bet der Section makroskopiseh Herz und die Niere sehr stark gef~;rbt. Herz sehr gross, welch, dilatirt und blau gefarbt. Niere gross, hart und tief- blau. Mikroskopiseh sind die Nierenkapseln theils tiefblau k6rnig, theils diffus. Die Rindentheile sind mi{ blauem Farbstoffsodiment fleekweise blau- roth gefitrbt, in Glomerulis fanden sich rothe Kerne, und das Mark zeigt sieh gleiehm/issig schwaeh blau. Die Epithelzellen im Rindentheil theils k6rnig, thetis diffus blau mit dem rothen Kern, der in stgrker aNeirten Stellen

1) Kat, chloratum~ parenchymat/JsesNierengift, welches acuteNelahritis hervorruft.

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Untersuehungen iib. d. Zellenfunetion in Organismus mit Hilfe d. vital. F~irbung. 257

stark ver~ndert und stark blau-rSthlieh ist. Zahlreiche Lumina der Harncan/ilchen sind mit roth und rothblau gef/trbten hyalinen Cylindern ausgef/illt.

Herz: Im Perieard, Endoeard und intramuseul//ren Bindegewebe der VorhSfe fanden sieh massenhaft blaue KSrnchen, besonders im Bindegewebe des rechten Vorhofs. Im Endo-, Pericard und intramuseulgren Binde- gewebe des linken Ventrikels wenig KSrnchen, im reehten Ventrikel mehr. Elastische Fasern in der Aorta und in den grossen Gef/issen schSn blau. Im Herzohr ist nicht nut das intramuscul~ire Bindegewebe, sondern auch die Musculatur diffus gef'/irbt. Peripherisches Bindegewebe und die Ge- fiisse der Lunge, der Leber und des Muskels stark blau.

3. Darauf wurde mit Trypanblau nachgewiesen, wie Diphtherietoxin I) das Circulationssystem und die Niero angreift. Am ersten ]'age wurde nut Trypanblau, am n/iehsten Tage 0,1--0,2 g Diphtherietoxin mehrmals t'itglieh und Trypanblau subcutan eingespritzt, dem anderen Thier jeden Tag Carmin rubrum und Trypanblau und am zweiten Tage tiiglich zweimal 0,15 ccm Toxin und dann zweimal 2~0 Toxin und noehmals Toxin 0~2 ein- gespritzt. Naeh der Section bemerkte man sehr intensive F'iirbung des Herzens, besonders aueh der Herzkammern und Gef/isse, ebenso der Lunge. hlle anderen Organe, besonders die Bauchorgane und die driisigen, sowie die Muskeln verhalten sich wie die der normalen F/ille. Ausser der Pin mater und Plexus chorioides ist das Gehirn farblos, waiter ebenso die Knochen. In diesem Falle sind die elasfischen Fasern in den Gefiissen besonders deutlich. Herz gross, schlaff, dilatirt, tief dunkelblau gef'grbt. Pericard, Endoeard, intramuscul/tre Bindegewebszellen und Vasa vasorum in den VorhSfen starker gef~irbt; in den Muskeln um dan Kern wenig CarminkSrnehen, sonst sehwacbe, diffus blaue F'iirbung, der Ventrikelmuskel diffus blau und wenig kSrnig. Grosse Gef'/isse tiefblau, elastisehe Fasern und Bindegewebe sehr stark gef//rbt. Bindegewebe tier, Muskel sohwach diffus an der In ieetior~sstelle gef/irbt. Niere vergrSssert, har~, dunkolblau, besonders am Rindentheil, und hyper'/imisch. Pleura und Gef'iisswand in der Lunge schwaeh, Milz und Leber tief blau, Bauehorgane, Driisen und Muskeln sehr wenig gef~irbt. Mikroskopisch finder man in den Sternzellen der Leber und den gewundenen KanSlehen der Niere feiue rothe und blaue K6rnehon gruppiert, abet stiiekweise Sehleifen, Sehaltstiick und Mark-

1) Dip h the r i e tox i n : Die bei neuter Vergiftung auftretonden VerSmderungen der Herzmuskeln besehritnken sieh auf parenehymatSse Trtibung und dann fettige Degene- ration, die nach 20 Stunden 1 m S pro i kg Thier auch in der Leber auftraten. Beim Herzmuskel ist die Untersuehung im fi'ischen Zustand sehr wichtig, da sehr oft selbst ein sehr Geiibter an einem fixirten und gef~irbten PrS~parat nichts Abnormes erkennt. Die Ver~nderung war namentlieh deutlieh an QuersGhnitten. Die Vacuolen sind selten in den ganz aeuten Fiillen. In den Bindegewebsspalten des Myoeards ist eine homo- gone Substanz im hSehsten Grad der ZerstSrung zu finden und sehliesslieh feint Fett- k6rnehen. Kern angeschwollen, blass gef~rbt. GeNsse des tlerzens: In tier Adventitia und in Media eine ungewShnlich grosse Anzahl yon Leukoeyten. Muskelzellen in der Media homogen. Bindegewebsspalten zwischen ~Iuskelfasern zeigen serSse Dureh- tr/inkung odor fibrSso Infiltration. Auch Hyporleakocytose. Leukocyten haaptsSchli~h mononucle~ir innerhalb der kleinsten Gefiisse.

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substanz der Niere schwaeh diffus gefiirbe, mit st/~rkerer Kernf/irbung in dot Rinde, die starke Veriinderungen zeigt. Glomeruli rSthlieh yon Ver- imderung der Capillarsehleifen. AIIe driisigen Organe stark gef/~rbt ausser Pankreas. Sehleimhautzottenspitzen des l)iinndarmes diffus roth, der yon ausgesohiedenem Farbstoff im Darm gef/irbt ist.

4. Wirkung des Adrenalins 1) auf das Gefiisssystem. Mit Trypanblau untersueht. Zuerst wurde nut Trypanblau, dann veto ngchsten Tage Adre- nalin pro Kilo 0,1 eem (1000faeh) subeutan zweimal und Trypanblau, drei Tage lang allmiihlieh ges~eigert, taglieh 0,05--0,15 intravenSs und sub- eutan injieirt. Nach der Section war des lterz gross, derb, diekwandig. Lumen eng. Die VorhSfe und dot reehte Ventrikel des Herzens seh5n gef'Xrbt. Ebenso war die 5dematSse Lunge -°) stark bunt gefiirbt, wie sit sieh in anderen FSllen nie so gut f';irben liess. Pleura, GefSsse und Bronehialseeret tier blau. I~eber, Niere, Milz und Pancreas tier gef/irbt, dagegen glatte Muskeln sehwaeh gefiirbt. Elastisehe Fasern in den Gef~issen tier gef~irbt. Mikroskopiseh f~irbt sieh das Bindegewebe stark kSrnig. Das intramuseul'/ire Bindegewebe in den VorhSfen und Kammern f'~rbt slab kSrnig am Kern, dis Muskelfaser diffus blau, in dem reehten Ventrikel sehw/teher. Die Kerne in den Bindegewebszellen sind mit Farbstoff an beiden Enden dieht bedeekt. Nierenkaspeln und die gewundenen HarnkanSlchenepithelien k6rnig gef'arbt. Lungengefiisse sind sehr stark blau gefarbt, erweitert und die Epithelien fiirben sich kSrnig~ diffus viel- faeh die elastischen Fasern.

5. Ver'~nderung (los Herzes und der l,eber naeh Duetus eholedoethus- unterbindunga). Zuerst wurde Trypanblau und Certain rubrum eingespritzt,

1) Adrenal in : Des functionell bei intravenSser Injection (0~0001) st~rkste peripher gef~sszus~mmcnziehende Mittel ~ibt daneben direct eine ~ussorordentliche kr~iftige Wirkung auf des Herz, welches durch die Durchschneidung tier zugehSrigen Nerven yon dem vasomotorischen Cenmm~ unabhingig gemacht ist. Diese directe Wirkung bcsteht in Beschleunigung und VerstSrkung der Herzbewegung: die der Reizung der sympathisehen Nervi accelerantes entspricht.

2) L un ge n 5 d em: Unter der Einwirkung yon Pharmaeis haben wit selten Ge- legenheit, LungenSdem zu beobachte% nut dutch gewissermaassen gewaltsame Ein- griite. Oedem der Lunge [rig vor Allem bei tterzgiften auf~ wie bei C02~ welches j~ in concentrirtem Zustand rasch des Hcrz scMdigt. Es ist bei der Einwirkung yon l'harmac~ durch Stauung im Lungenkreislauf infolge Ertahmens des linken Ventrikels bedingt. So ist nach Grossmann die Genese des dutch Muscarin beittunden leicht zu erzeugenden LungenSdems als ein StauungsSdem aufzufassen. Die Stauung iiussert sich in der ErhShung des Blutdrucks in dem linken ¥orhof: den Lungenvenen und der Arteria pulmonalis. Spasmus der Herzmuseulatur.

3) Galle: Die Wirkung der Gallensiure trat aueh nach Durchschneidung yon Vagus und Sympathieus ein. Die MuskelschS.digung durch Gallensiuren auf den moto- rischen Herznervenapparat wird als eine centrale Vagusreizung angenommen. Der yon der concentrirten Galle getroffene Muskeltheil wird grau, triibe und verliert die Fghig- keit der Contraction, die durch die centripetale Nervenfaser und das Centralorgan ver- mittelt wird. Des dutch Galle vergiftete tterz zeigt eine Aenderung der geflexe auf sensiblen Nervenreiz. Kammermuskel blass~ triib und geschrumpft. Eine Schidigung der Muskelzellen des Sinusgebietes und eine durch Reizung der sensiblen Nerven- endigungen hervorgerufene reflectorische Vagusreizung.

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Untersuchungen fib. d. Zellenfunction in Organismen mit Hilfe d. vital. Pitrbung. 259

am niichsten Tage der Duetus cholcdoehus doppclt unterbundcn und durchgcschnittcn. Nach einigcn Tagen wird das Thier seciert. Dabei zeigt sich das Herz gross, dilatirt und blauriSthtich gefiirbt. Die linke Kammcr ist sehr wenig gefiirbt, die rechte stark~ bcidc Vorhiife viol mehr als bci normalen Thieren, sodass man schon eine nachweisbare Hcrzaffection annehmen kann. Intramuseuliires Bindegewcbe stark kiirnig geffirbt. Lebcr stark ikterisch, ticf blauttithlich gef~rbt, Milz~ Niere, Lymphdriisen und Pancreas tier blaubriiunlich, aber Nebennicre und glatte Muskeln schwach gefgrbt. Diffuse rothgeffirbtc Stcllen sind in der Leber nicht vorhanden, sodass nach so kurzcr Zeit noch kcinc wesentlichen Affektioncn der Leberzellen stattgefunden haben. Dann wurde durch medicamentbsen und Gallcneinfluss die Leberzellenschiidigung erforscht, indem zuerst Carmin rubrum und Trypanblau eingespritzt, am ngehsten Tage wie vorhcr operirt und vet dcm Durchsehneiden des Ductus cholcdochus ein Gramm zweiproeentiger Coeainl6sung nach der Leber zu injicirt, doppelt unter- bunden und durehsehnittcn wurdc. Nach zwci Tagen wird frisch untersucht. Hcrz sehr gross, am Vorhof sieh st'/irker fgrbend. Pcricard und Muskel blaurtithlieh, stark ikteriseh gefgrbt und intramusculiires Bindegewebe theils k6rnig, theils diffus gcfgrbt. Muskcl schwach diffus geftirbt. Lcbcr und Niere stark ikterisch und blaudunkelbrtiunlieh. Subcutanes Bindegewebe und Lymphdrtisen sind tief gcf/trbt. Anderc Organe sind moist sehr sohwaeh, Lunge, Nuskeln und Knoehen garnicht geftirbt. Niercncpithclicn in gcwundenen Kaniilchen und die Sternzellen in der Lcber sind stark iktc- risch, fleckwcisc r6thlichblau und um die Kernc stark kiirnig get"~rbt, vielfach besteht Kernsehwund. in beidcn Fiillcn konnte man acute Ver'tinderungen

- - Verengcrung, Ektasic odor Einriss dcr Gallencapillarcn und Gallen- austritt zwischcn die Leberzcllcn und Atrophic des Zellenprotoplasmas und anderc Zellenveriinderungen - - nicht naehweisen. In diesem Falle hat die Galle nur geringe Zellenver/tnderungen in der Leber hcrvorgerufen, sodass die Stcrnzellcn Trypanblau nieht diffus aufnahmen. Intensiv blau gefitrbte Horde im Herzcn kann man eonstatiren, wclehe dureh Wirkung des ehlolalsaurcn Natron auf das Myocard zu crklgren sind.

6. Weiter untersuehten wit mit Carmin rubrum und Trypanblau die Nierenveritnderungcn naeh Artcrienunterbindung und subeapsulgrer Coeaineinspritzung 0. Zwci Tage lang wurdc Carmin und Trypanblau cingcspritzt, dann tin Ast der Niercnarterie doppelt unterbunden, dureh- sehnitten und am unteren Pol subcapsul~tr Cocain bei einem Thier, bci einem anderen Croton61 je 0,1 eingespritzt und die Einstieh6ffnung rail; Collodium iiberpinsclt. Am nachstcn Tage wurden wiedcr beidc Farb- stoffc cingespritzt. Im Blut fandcn sich k6rnigc Nicderschltige, Leukocytosc und ticfblau gef/trbtc Lcukoeyten mit blauen Granula, im Knochcnmark aueh blaur6thliehe cxtracellul/ire Scdimente, worin stellenweise ticf gcftirbte Leukoeyten gefunden wurden. Nierc und Kapsel ticfblau gcf~rbt. Die operirte Nitre stark verkleinert, oben schlaff, untcn dcrb, die Injections- stelle des Cocains war blassr/ithlich mit der Rfiekenwand vcrwachsen. Auf dcr Schnittfl~che fand man grosse lttngliche Infarkte an dem tiefen

1) C o c ai n : Allgemeines starkes Protoplasmagift.

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Theil und nekrotisehe blassrathliche Theile, namentlieh im Gebiete der unterbundenen Arterie. Die nekrotisehe und stellenweise hiimorrhagisehe Stelte zeigte diffuse Ra~hung. An der [njeetionsstelle eircumseript diffus r(3thliehe nekrotisehe Herde. 1)ie l~inde der operirten Niere isfi oben sehmal, unten breit, tlerz blau gefiirbt, die Vorhafe stitrker gef/irbt. Lungen- gef'/isse stark gef/irbt, alle anderen Organe mehr oder minder blau gef'arbt. Niere der operirten Seite weehselnd, deutlieh in gewundenem Theil bald blau karnig, bald diffus gefi/rbt. In veriinderten Zellen waren die Kerne stark gefiirbt, wiUlrend das Protoplasma nur leieht geU3nt ist. Wit' haben nun die naeh medieamentasem Angriff veritnderte Stelle ~gesehnitten. An der lnjeetionsstelle land sieh zun/iehst eine Uebergangszone mit Leukoeyten- infiltration, we (lie Gewebe nieht nekrotis~'~h, abet sehr stark ver'/indert sind. Dann folgt eine vOlIig nekrotisehe Zone~ in der keine gernfiirbung mehr m{;glieh ist und jede Fitrbung dutch den Vitalfarbstoff fehlt, weil hier die Gefiisse sehon verstopft sind. In der Uebergangszone sind die Zellen diffus roth und die Kerne sehwaeh, abet noeh etwas intensiver gefiirbt als das Protoplasma. In einzelnen Zellen ist der Kern stark und seharf begrenzt gefiirbt. Noeh welter veto nekrotisehen Herde entl'ernt, trifft man gerint~e S~:hiidigungen der Zellen und tinder mit Carmins'aure gef~trbte l(erne. Sehliesslieh finder sieh in gri3sserer l~]ntfernung wieder die normale Farbstoffkarnung in den Zellen. Hierbei haben sieh die ver- sehiedenen HarnkaniiIehen theirs roth, theils blau gef/irbt und bilden so ein auff'allend buntes ~losaik. Ob (lie kleinen l~ryU~roblasten bei starker Aniimie und die degenerirten Erythroeyten mit Trypanblau f/irbbar sind, war no¢;h nicht entsebieden, w'ahrend t'eststand, dass Leukocyten sieh dureh 3'rypanblau gut fiirben.

7. Pro 10 g 0,2 Trypanblau intravenas und subeutan 5 ecru Glycerin ~) 'eingespritzt.

Starke Hiimoglobinurie. Es fi£rben sieh im Nut die Leukoeyten erst blassblau, alhn/thlieh tiefer blau. Die grossen und kleinen Leukoeyten im Blut vermehren sigh deutlieh, aueh die II'amoglobinurie wird allmiihlieh sti~rkcr. Nunmehr wird wieder 'l)rypanblau intraven/3s und Glycerin subeutan eingespritzL Die gefiirbten Leukoeyten stellenweise blau gruppirt und dazu kernhaltige rothe Blutzellen einzeln oder zusammenh'angend sehwaeh blau gef'/irbt. Noeh einmal Injection yon Glycerin und Trypanblau. Leukocyten sehr stark gef'arbt und vermehrt, das Blur blauroth gef/trbt. Dann uninucle/ire kleine rothe Blutkarperehen und polychromatophile punktirte Makroeyten in gefi~rbtem Serum sehan blau gef/irbt.

Einige Punkte sind noeh bei der vitalen F/irbung zu bertieksichtigen. 31an gab stets die Farbstoffmenge in geringer Dosis; zu beriieksiehtigen ist abet, dass nicht nut die einzelnen angewandten Stoffe reebt ver- sehieden sind 7 sondern aueh die Wirkung yon ihrer Menge abh~£ngig ist.

1) Glycerin, das die Aufliisung der rott~en Blutkarperehen bewirkt, last Hiimoglobin naeh Luchsin~er, wcnn es subcutan beigebracht worden ist. Nach Filehne werden das nut Glycerin durchtr~tnl<te Gebiet. passirende Blutldirperchen durch wassercntziehonde Kraft des Glycerins geschgdigt und spii.ter im Blutserum auf- gelast. 8,3 bis 9,3 Glycerin pro 1 kg Thief tiidtlich.

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Untersuchungen lib. d. Zellenfunetion in Organismen mit Hiifed. vital, t?Orbung. .961

Mit der Stcigerung der Farbstoffdosis erfolgt abet nieht eine entspreehend starke Steigerung in der Fgrbu,~g der Nierenepithelien, denn naeh der ersten Injection ist die Nierenfiirbung sehon maximal intensiv. Wenn man ein Thief lange Zeit mit Gift behandelt, ist es sehwer~ die funk~ionellen Veranderungen, soweit sic dureh Medicamente bedingt sind, zu beurtheilen und zwar well sowohl eine GewOhnung der Gewebe an die Medieamente mitspricht, theils well die Farbstoffe selbst die Gewebe seh/tdigen. Bei steigender Farbstoffdosis nimmt natiirlieh dot Einfluss der Farbe auf die Th'atigkeit der Zellelemente zu, und wit erzielen 'ahnliche Wirkungen wie dutch Injection yon Medieamenten. Daher wird sieh der zurtiekbleibende Farbstoff um so reicher anlagern, je h'~ufiger die l'~inspritzung wiederholt wird und je grOsser die Dosis ist. So f/irben sieh die Gewebe naeh langer Zeit und hitufigen lnjeetionen besonders mit Ieieht resorbirbarem Farbmittel zu tier. Wenn Farbstoff in mgssiger Verdiinnung sebwer resorbirt wird, hat er meist zu geringe Affinit/it fiir das g-ewebe und zeigt eine fiir Zellveriinderungen nieht eharakteristisehe F'arbung und Ungleieh- heit der F'arbbarkeit. Wenn eine zu geringe Menge eingespritzt worden ist, so finder man sehwer die tiir Zellsehiidigung eharakteristisehen Zu- stgnde des Gewebes. Deswegen sind die leieht resorbirbaren und nieht so giftigen Farbstoffe ausgew/ihlt worden, um den funetionirenden lebenden Zellzustand und die PunetionsstOrung der Zellen zweekm'assig naeh- zuweisen. Nut muss die Farbe im Fixirungsmittel lebendig erhalten werden. Solehe Farbstoffe, die in m~tssiger Dosis als Zellgift wirken, sehw~ehen natiirlieh die Zellfunetion des Thiers; falls daher die physio- logisehe Resistenz der Organismen herabgesetzt ist, werden die Organismen im Allgemeinen fiir gewisse Injeetionen empfgnglieher und empfindlieher. Deswegen muss man die physiologisehen und pathologisehen F/tile con- trolliren. Wenn das mit hoehgradig gut resorbirbarem Farbstoff injieirte und l~ingere Zeit erhaltene Thief die l~arbe im Organismus stark auf- nimmt, magert es zusehends ab und stirbt endlieh. Welehe physiologisehen I{r/tfte der lebendigen Zellen - - mOgen sic rein ehemischer Natur (molekul~tre Bindung) oder ehemiseh-physikaliseher Natur sein - - bei der vitalen F'/irbung in Betraeht kommen, wissen wir noeh nieht. Das aber kOnnen wit sagen: sobald sieh funetionell eine Zustandsanderung einer Zelle - - bis zum Absterben - - eingestellt hat, so miissen sieh die Ver- hiiltnisse der Zelle zum Farbstott aueh veri~ndern. Die physiologiseh funktionierenden Zellen f'arben sieh kOrnig, solange die Zellen intakt sind. Tritt eine Seh'a;digung der Zellen ein ohne dass die Zellen ab- zusterben brauehen, /indert sieh die F'girbung. Die gelOsten Parbstoffe im Blutstrom str~Omen in alas Protoplasma und in die Kerne der Gewebs- zellen. Je lebhafter die Zellfunetion wird, desto mehr tliesst die Farb- stofflOsung in die Zellen und verursaeht K6rnehenbildung in den Zellen. Wenn die Zelle der t~arbstofflOsung das Wasser entzieht, so liegt der Farbstoff in der Zelle als FremdkOrper. Wenn die Zelle abstirbt, kann eine Verbindung des Farbstoffes mit dem Eiweiss eintreten, die dann in dem freigewordenen Wasser des strukturlosen Protoplasmas sieh diffus 10st. Dazu kommt noeh, das wit den Kern bei Lebenszeit f'arben kOnnen, obwoht er sehwerer fiirbbar als Pro{oplasma ist. Deswegen kann man

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auf Grund der diffusen Fiirbung foststellen, dass die Zollen ihre Struotur verloren und eine funotionelle Veriinderung durehgemaoht haben. Die Structur der Zelle kann man leidor nieht beobaohten, da die Zdlen sohon intra vitam des Organismus absterben. Bei Organerkrankungen kann man selbst bei einzelnen Zellen diesc versehiodenen Phason der Fitrbung feststellen. Die Farbstoffe haben dabei eine speeifisehe Gewebs- affinit'at und das Absterben der Zellen gesehioht gewi3hnlieh in grosser Menge. Da nun das lebende Gewebe naoh speeifiseher medicamontiSsor Einwirkung sieh stark f//rbt, so kiSnnen wir die Functionszust/indo der Zellon maneher Organe intra vitam und auch die Wirkung der Modicamento fiir speeifiseho Gewobszellen genau studiron.

Das Herz weehselt in der Intensit'at seiner F//rbung naeh Einwirkung der Medieamente von Fall zu Fall. Wonn es mehr Arbeit leistet, zeigt os eine tiofore blaue und zwar kiSrnigo Fiirbung im Bindegewobe als im normalen Zustande. Da man den Herzmuskel immer diffus f/irben kann und k/Srnige Anh'aufung des Farbstoffs im Muskel nieht auftrit~, so k6nnte man annehmen, dass die diffuse F'arbung eine eadaveriSse odor Conser- virungserseheinung sei. lTn den Lungen sieht man moist nur einen blass- br/tunliehon Sehimmer, nur bei den Adrenalinversuehen sind boido Lungen ~idemat6s, die Gofgsswiindo sind blau gef'arbt. So konnte man mit Trypanblau die elastisehen Fasern vital f'arben. Wenn Trypanblau ein- gespritzt wordon ist, liisst sieh vonder blaubr/iunliehen geronnenen Nut- masse hollblaues Serum abheben, eventuell kiSnnte diese l~6sung in die Gewebszellen gelangen und sio fi~rbon. ]n Fallen, we H//moglobinurie auf- trat, waren nieht nut Leukoeyten, sondern aueh junge, kleino~ uninuelo/tre, grosse und degenerirte rothe Blutk6rperehen aueh im eireulirenden Blute gefitrbt. Die Niere wird physiologisoh meist in der RiMe vital gef'/irbt und die Farbstoffe gelangen aus den Tubuli eontorti I. und II. Ordnung naeh dor Papillenspitze und aueh aus den perivaseul'aren Lymphseheiden werden sie ausgesehieden, wie yon I{eidenhain mit lndigoearmin (Monographie: Plasma und Zellen) und yon E. Goldmann besehrieben wurde. Bei versehiedenon Affeetionen trat oine mehr ttoekweise F/irbung oin. Die Leborkapsel wird yon mehrfaehen Sehichten yon Zellen gebildet, und zwisehen den Balkon sieht man die sternf/Srmigen Gebilde der Ku pffer'sehen Zellen, deren Protoplasma mit mannigfaltigen Granula ge- fiillt ist. Die im Blur fein vertheilten Substanzen und Pigmente wurden in dem granulirten Protoplasma dieser Zellen raseh festgehalten. Der Dissd'sohen Ansieht naeh sind die Kupffer'sohen Zellen als Endothel- zellen der Pfortadereapillaren erkannt worden. Die Sternzellen in dot Leber haben eine iihnliehe lebhafte ANnit'at fiir Parbstoffe wie Binde- gowebszellen. Die Pfortadereapillaren in der Leber zoiehnen sieh dureh leiehte F'arbbarkeit aus. Die Milz weehselt in Bezug au[ die Farbe yon Fall zu Pall, obenso wie an Gr6sse und an Vorgr/Ssserung oder Zuriiek- bildung der Milzkn{Stohen. Gastrointestinaltraetus gleiehm/tssig blassblau, etwas sti~rker im Diokdarm als im Diinndarm, besonders an der Serosa. W'ahrend fiir gewi~hnlieh die Farbe des Darminhalts im Wesentliehen auf die Galle zuriiekzufiihren ist, so erfolgt bei den Vitalf'arbungen eine Aus- seheidung des Farbstoffs yon der Blutbahn direct in den Darm. An den

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Untersuehungon fib. d. Zellenfunetion in Organismen mit Hilfed. vital. Fgrbung. {263

Augen f'arben sich Kammerwasser, Conjunctiva, Sclera und Iris. Die Haut und Schleimhiiutc haben eine diffuse F/irbung in versehiedener Intensit'at, die papillate Schicht der Cutis sehw/ieher als die reticulirte. Bindegewebszellen der Fascien und tibr6se H/iute werden gut gef/irbt. Die Zellen des subcutanen loekeren Bindegewebes f'/irben sieh noch st'arker. Wenn die Beeinttussung der Muskelfasern dutch l~Iedieamente hoehgradig nnd die Muskelth/i.tigkeit stark ist, nimmt das intramusculgre Binde- gewebe mehr Farbstoff auf und dann ist auch das Muskelgewebe diffus gef'arbt.

Physiologisch werden moist stark die intramuscul//ren Bindegewebs- zellen gef~.rbt, welehe die Ern~thrung des Parenchyms vermitteln und energische Oxydationswirkung ausiiben. Wenn dec Muskel Arbeit leistet und potentielle Energie aus dem Blute braucht, so tritt auch die Binde- gewebszelle gewissermassen als Katalysator in Function. Die vitale F/trbung der Bindegewebszelle giebt uns dabei ein Spiegelbild dieser intermediiiren in der Bindegewebszelle sieh abspielenden Stoffweehsel- vorg'ange; so sieht man bei stark arbeitenden Mnskeln eine starke Zu- nahme der F/~rbung. Diese Bindegewebszellcn, die auf ehemotaktischen Reiz viol Farbstoffe aufnehmen, sind im Einzelnen verschieden - - rundlieh, spindelf6rmig, fadenartig und u n r e i f - abet die reifen Fibroblas~en als Sehutzsubstanz f//rben sieh nieht gut. Es ist ungemein schwierig, die Bindegewebselemente - - Wanderzellen, Pyrollzellen u.a. - - morphologiseh und histologisch zu differenziren. Abet iiberhaupt sind die ]ebhafteren gindegewebszellen, namentlich fixe Bindegewebszellen yon Renau l t , die Driisenth/itigkeit haben, odor die fermentativen seeretorisehen Bindegewebs- zellen yon Sehul tze vital leieht f'/irbbar.

Am Herzmuskel f'/irbt sioh neben dem Bindegewebe das l~1uskel- sareoplasma dann diffus, wenn der Muskel abstirbt; man kann sieh das bei der vitalen F/trbung so erkl'aren, dass gewissermassen die mit Farb- stoff iibers/ittigten Bindegewebszellen den intermedi'aren Stoffwechsel nicht mehr aufreeht erhalten konnten. Ausser den Bindegewebszellen spielen auch die Leberendothelien und Nierenepithelien fiir den intermediaren Stoffweehsel eine grosse Rolle. W/ihrend die elastischen Pasern in den Ge- l'assert mit Trypanblau sieh sch6n f/trben, kann man nicht die Endothel- zellen der Gef'/isse f'grben, es miissen also die Gef/issendothelien das direct vom Blut einwirkende Gift yon der Gef/tsswandung fernhalten, und der Parbstoff kann nut yon den Vasa vasorum in die elastischen Fasern und in die 5Iuskulatur eindringen. Die leiehte Fgrbbarkeit der Leberendothelien

dagegen sprieht fiir eine innere Seeretionsth'atigkeit nach Analogie der Filtrationsth'atigkeit der Nierenepithelien fiir den Stoffweehsel. Wie die oben erw/thnten seheinen aueh die Darmepithelien fiir den 'ausseren Stoff- weehsel eine grosse Relic zu spielen. Deswegen sind die "ausseren und Sehleimhautepithelien naeh aussen secretoriseh wirkende Sehutzsubstanzen. Die moist linsenf6rmigen Lymphdr/isen, die an den Seiten der Lenden- wirbels/iule und am Halse liegen, nchmen in den Retieulumzellen eine starke F'arbung an, indem sich in dem ver'/istelten Protoplasmaleib Fasern differenziren. Die Retieulumzellen, die eine elective Fitrbung nehmen, hielt Ribbert far Endothelzellen, die die Relic yon Capillarendothel

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haben und k6rniges Carmin und Kohlenstaub in dem Lymphstrom zuriiek- halten. Es haben also, nach der vitalen Fiirbung zu urtheilen, Retieulum- zellen im lymphoiden Gewebe die gleiehe Bedeutung wic die Bindegewebs- zellen. Obgleieh wir nieht wissen, was die Granula der oben genannten spoeifischen Zellen ftir das Leben bedeuten, ist doeh diese Granulaf'arbung ein Schitdigungsetl'eet dot" speeiellen Zellfunetionen, die vom abgelagerten Ausseheidungsproduet dot Zellen in Folge der ehemisehen Reaction oder der strueturellen Protoplasmaveritnderungen herriihrt. Naeh Beobaehtung an Larven yon Fisehel , dass gefiirbte Granula naell langer Zeit zur !~letamorphose und zur Nahrungsst/Srung fiihrten, ruft die Alfinititt des Plasmaelements fiir Farbstoffe die funetionelle St{h'ung hervor. Vitale Fiirbung ist ebenfalls dureh I~ebensthiitigkeit bedingt, und ohne ein physiologisehes 51oment kommt sie nieht zu Stande. Wenn also die speeifische Beschaffenheit der Zellen zerst6rt wird, zeigt sich eine Farben- veritnderung. Bei Veritnderung des physikalisch-chemisehen Charakters in den Zellen wird die USsung basiseher Farbstoffe in 8erumalbumin in den Zellen ausfallen. Da ehemische Umsetzung zwischen Eiweiss und Farbstoff veto Siiuregrad der Zellen abMngig ist, wird die Fiirbbarkeit dutch der ]~intluss der medieamenl/Ssen sdvadigung ge'andert. Also bei lebhaften Stoffweehselvorgitngen, bei denen sieh die CO 2 in ZeIlen vermehrt, mfissen sich die Farbstoffe in grossen ~lengen in den Zellen anhiiufen.

Wie oben besehrieben, ist das Sauerstoffbedih'fniss innerhalb der eil~zelnen Organismen sehr versehieden. Herz- und K/3rpermuskel sind mit Sauerstoff beladen, dagegen Lung% Leber, l)riisen und Fettgewebe stark redueirende Organ< Dieser Stoffwechsel wird nieht nut inner- halb des Gewebes, sondern auch in der Blutbahn ausgefiihrt. Bei starker Hitmoglobinurie treten die roth gefiirbten uninuole/iren Zellen in der Blut- bahn horror. Naeh der bisherigen Kenntniss kommen die jungen leb- haften~ kleinen, uninueleiiren, rothen Blutki;rperehen, die viol Sauerstoff braudlen, bei starker kn'//mie aus dora Knoehenmark, also die uninucle/iren kleinen rothen Blutk6rperehen m{issen bei tt'amoglobinurie in der Blut- bahn am Stoffweehsel lheilnehmen und fiir den K/Srper mehr Sauerstoff- bediirfnisse erfiillen. Und ebenso nehmen diese rothen Blutzellen bei vitaler Fitrbung mehr Farbstofl'e auf. Ausserdem konnte man |tier audl degenerirte punctirte blakroeyten fiirben.

Deswegen seheinen bei der Giftwirkung die Bindegewebszellen, die Leberzellen, die Nierenepithelien und Driisenendothelien iiberhaupt eine grosse Relic zu spielen, weil die Farbstoffe fiir diese Zellen moist specifisehe Affinit'at haben. Wenn also ein FremdkOrper in die Blut- bahn eindringt, wie Gift odor Bakterien, muss or zuerst die lebhaft reagirenden Zellen ergreifen. In dec Niere jedoch greift or direct die Nierenepithelien prim'ar an, nicht dutch Vermittelung der Binds- gewcbszellen, und so entsteht primitr in den Epithelien der gewundenen Kaniilchen am Kern eine pathologisehe Veriinderung, so bei der Nephritis, weft die interstitiellen Bindegewebszellen vital in der Niere nieht gefttrbt sind. Bei Lebererkrankungen und bei Lymphdriisenerkrankungen sind Endothelien und Reticulumzellen zuerst betheiligt.

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Untersuchungen iib. d. Zellcnfnnction in Organismen mit HiVe d. vital. Fgrbung. 265

Ferner k6nnen wir naeh den obigen oxperimentellen Erfahrungen mit; verschiedenen Medieamenten die pathologische Frage er6rtern, wic sioh die vitale Nierenkern['iirbung mit Carminsiiure, die vitale Trypanblau- f/~rbung der elastisehen Fasern des Herzens und dcr Gefiisse, die vitale F'arbung der rothen Blutkiirper(:hen bet H'amoglobinurie, die Farben- ver'anderung in den Zellen nach Einwirkung verschiedener Medicamente verh'alt. Die medicament6se Wirkung auf die Zelienfunetion, auf den 8toffweehsel, alas LungcnOdem unter dem Eintluss yon Adrenalin und die unbekannte Myocardveriindcrung bet lkterus konnten wit studiren. Ob aber (lie Zellen ~bgestorben sind oder nut [eiehter besehiidigt waren, ob mehr eine functionelle als eine anatomisehe Veriinderung anzunehmen ist, k6nnen wir aus der Farbe sehliessen. Anatomiseh war dies alles bisher sehwer zu beobaehten, abet es ist m(iglieh dutch VitaI-Fiirbung', nieht nut die anatomisehe Veriinderung~ sondern aueh die funetionelle St6rung histologiseh zu ertorsehen, da die starke Farbstoffk/h'nehenausse, heidung und die diffuse Fiirbung das Merkmal der starken func'tionellen Sch/tdigung des intraeellul~iren Eiweisses ist.

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