untersuchungen über die persönlichen und familiären schwierigkeiten der patienten bei...

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Untersuchungen fiber die pers6nlichen und familifiren Schwierigkeiten der Patienten bei kieferorthopfidischen Behandlungen Teil ill (Fortsetzung von Teil L Heft 3/82, S. 207, und Teil II, Heft 4182, S. 319) H.G. Sergl, E. Furk, Mainz Poliklinik fiar Kieferorthop~tdie (Direktor: Prof. Dr. H.G. Sergl) der Johannes-Gutenberg-Univers~t Mainz Mit 20 Abbildungen lm folgenden wird tiber weitere Ergebnisse einer Befragung von 300 Patienten bzw. Patienteneltern berichtet. : ""~'i~iiii!!!! liiiiiiiiiil!!i!!i!!IWiil iii~iiii~'i3.-:iii"!!!! 1 i~iiiiHi~.-' ,'.-" i ij!iiiillli~ii~'iiiiij'. ::::::::::::::::::::: 5~.,3 % ii!lj | ::::::::::::::::::::: ::: :':::ll:::::::,::::ii ======================= iiiiiiiiii~iiiEiii~iiiii nein Abb. 1. Antworten auf die Frage: ,,Milssen Dich Deine Eltern Ofters ermahnen?". Familifire Schwierigkeiten 33~ OZo 35,5"/, mit sehr gulem mit zufrieden- mitTeller folg abge- Od. gutem stellendem abgesct"~ossen brochen Ergelon~ Ergebnis abgeschlossen abgeschlossen Abb. 2. Verteilung der 183 Falle mit beendeter Be- handlung nach unterschiedlichem Behandlungser- folg. Der Anteil der Patienten, bei denen die El- tern Ofters ermahnen muSten, ist schraffiert. Die im Rahmen der Behandlung tibernommenen Pflichten und die Sorge um den Behandlungserfolg bringen auch Belastungen fiar die Eltern des Patienten mit sich. Die Patienten selbst erklaren in fast der H~lfte der Falle, dal3 ihre Eltern sie Ofters ermahnen mtil3ten (Abb. 1). Aus dieser Tatsache lal3t sich jedoch keine Vorhersage far den Behandlungserfolg ableiten (Abb. 2), da einerseits bei den Patienten, die er- mahnt werden mtissen, der Anteil der besonders unzuverl~ssigen relativ hoch sein d~irfte, aber andererseits dort eher mit einem Behandlungserfolg gerechnet werden darf, bei denen sich Patienteneltern der Mtihe des Ermahnens unterziehen. Nur gut ein Viertel der Patienten empfindet die Ermahnungen durch die Eltern als unange- nehm (Abb. 3). Andererseits ist bei den Patienten, die von ihren Eltern Ofters er- mahnt werden mtissen, der Anteil der Patienten, die sich nach eigenen Angaben nicht mehr behandeln lassen wtirden, doppelt so hoch wie bei den Patienten, die kei- her Ermahnung bedtirfen (Abb. 4). Fortschr. Kieferorthop. 43 (1982), 345-- 351 (Nr. 5) 345

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Untersuchungen fiber die pers6nlichen und familifiren Schwierigkeiten der Patienten bei kieferorthopfidischen Behandlungen

Teil ill (Fortsetzung von Teil L Heft 3/82, S. 207, und Teil II, Heft 4182, S. 319)

H.G. Sergl, E. Furk, Mainz

Poliklinik fiar Kieferorthop~tdie (Direktor: Prof. Dr. H.G. Sergl) der Johannes-Gutenberg-Univers~t Mainz

Mit 20 Abbildungen

lm folgenden wird tiber weitere Ergebnisse einer Befragung von 300 Patienten bzw. Patienteneltern berichtet.

: " "~ ' i~ i i i i ! ! ! ! liiiiiiiiiil!!i!!i!!IWiil

iii~iiii~'i3.-:iii"!!!! 1 i~iiiiHi~.-' ,'.-" i

ij!iiiillli~ii~'iiiiij'. :::::::::::::::::::::

5~.,3 % ii!lj | : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : :

::: :':::ll:::::::,::::ii ======================= iiiiiiiiii~iiiEiii~iiiii

nein

Abb. 1. Antworten auf die Frage: ,,Milssen Dich Deine Eltern Ofters ermahnen?".

Familifire Schwierigkeiten

33~ OZo 35,5"/,

mit sehr gulem mit zufrieden- mit Teller folg abge- Od. gutem stel lendem abgesct"~ossen brochen Ergelon~ Ergebnis abgeschlossen abgeschlossen

Abb. 2. Verteilung der 183 Falle mit beendeter Be- handlung nach unterschiedlichem Behandlungser- folg. Der Anteil der Patienten, bei denen die El- tern Ofters ermahnen muSten, ist schraffiert.

Die im Rahmen der Behandlung tibernommenen Pflichten und die Sorge um den Behandlungserfolg bringen auch Belastungen fiar die Eltern des Patienten mit sich. Die Patienten selbst erklaren in fast der H~lfte der Falle, dal3 ihre Eltern sie Ofters ermahnen mtil3ten (Abb. 1). Aus dieser Tatsache lal3t sich jedoch keine Vorhersage far den Behandlungserfolg ableiten (Abb. 2), da einerseits bei den Patienten, die er- mahnt werden mtissen, der Anteil der besonders unzuverl~ssigen relativ hoch sein d~irfte, aber andererseits dort eher mit einem Behandlungserfolg gerechnet werden darf, bei denen sich Patienteneltern der Mtihe des Ermahnens unterziehen. Nur gut ein Viertel der Patienten empfindet die Ermahnungen durch die Eltern als unange- nehm (Abb. 3). Andererseits ist bei den Patienten, die von ihren Eltern Ofters er- mahnt werden mtissen, der Anteil der Patienten, die sich nach eigenen Angaben nicht mehr behandeln lassen wtirden, doppelt so hoch wie bei den Patienten, die kei- her Ermahnung bedtirfen (Abb. 4).

Fortschr. Kieferorthop. 43 (1982), 345-- 351 (Nr. 5) 345

H. G. Sergi, E. Furk

ja nein

Abb. 3. Antworten auf die Frage: ,,Sind Dir die Ermahnungen durch die Eltern unangenehm?".

54,3%

49,3

45,7%

L ~ 1111[IHIIIIIII1111 5 miJssen oft mussen nicht ermahnen oft ermohnen

Abb. 4. Antworten auf die Frage: ,,M0ssen Dich Deine Eltern 6fters ermahnen?". Der Anteil der Patienten, die sich nicht mehr behandeln lassen wtirden, ist schraffiert.

~~"r"h'~'l|' :!:~

_

ja nein }a nein

Abb. 5. Antworten auf die Frage: ,,Glaubst Du, dab Du auch dann die Spange regelmaBig tragst, wenn Deine Eltern Dich nicht ermahnen!".

Abb. 6. Antworten auf die Frage: ,,Zwingen Dich Deine Eltern, das Ger~t zu tragen?".

41% der Befragten meinen, dab sie Ermahnung br~iuchten bzw. daB sie die Span- ge nicht regelm~tBig tragen warden, wenn sie nicht von den Eltern ermahnt wtirden (Abb. 5). Dabei haben die Kinder offensichtlich nicht das Gefiihl, yon ihren Eltern zum Tragen der Ger~te gezwungen zu werden. Nur 9 % der Patienten erkl~ren, die Ger~te gezwungenermaBen zu tragen (Abb. 6). Elterliche Strafen auf Grund von Nachl~tssigkeit der Kinder kommen, soweit man den Angaben der Kinder glauben daft , nur in 2,3 % der F~lle vor (Abb. 7).

Bei Befragung der Patienteneltern ergab sich, dab weniger als die H~tlfte der Pa- tienteneltern das Ttagen der Spange regelm~tBig kontrollieren (Abb. 8). Ermahnun- gen erfolgen etwas h~ufiger, und zwar in 11,7 % der F~lle regelm~Big, in 57,3 % nur, wenn es unbedingt notwendig ist (Abb. 9). Auf eine entsprechende Frage geben 20,4 % der Patienteneltern an, dab sie es manchmal lastig finden, sich dauernd um das Tragen des Gerates kiimmern zu mUssen (Abb. 10). 27 % der Eltern halten sich

346 Fortschr. Kieferorthop. 43 (1982), 345--351 (Nr. 5)

PersC)nliche und familiare Schwierigkeiten der Patienten

j o nein

Abb. 7. Antworten auf die Frage: ,,Haben Dich Deine Eltern schon bestraft, weil Du nachlassig warst?".

ja nein

Abb. 8. Antworten auf die Frage: ,,Kontrollieren Sie regelmaBig das Tragen der Spange?".

zu b~-,~'timmten Zeiten(z.b.abends)

ja wenn tmbodingt nio notwe~ig

Abb. 9. Antworten auf die Frage: ,,Erfolgen Er- mahnungen yon Ihrer Seite regelmaBig?".

j a ne in

Abb. 10. Antworten auf die Frage: ,,Ist es Ihnen manchmal tastig, sich dauernd um das Tragen des Gerates ktimmern zu mtissen?".

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ne in

Abb. II. Antworten auf die Frage: ,,Halten Sie sich for den Hauptverantwortlichen im Einhalten der Anweisungen des Zahnarztes?".

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ia

"~'~':~&-~" ~ - i " - --~ ~ .-~ "~-~ .." "r.: "~.

nein

Abb. 12. Antworten auf die Frage: ,,Glauben Sie, daB die Behandlung ohne Ihre Kontrolle und Er- mahnungen erfolgreich ware?".

Fortschr. Kieferorthop. 43 (1982), 345--351 (Nr. 5) 347

H. G. Sergl, E. Furk

3.3 %

Ja nein ja nein

Abb. 13. Antworten auf die Frage: ,,M0ssen oft Strafen angedroht werden, damit der Patient die Spange tr~gt?".

Abb. 14. Antworten auf die Frage: ,,Gab es Situa- tionen, in denen Sie lhre Oberredungskunst an- wenden muBten, um Ihr Kind vonder Weiterbe- handlung zu iiberzeugen?".

jo nein

Abb. 15. Antworten auf die Frage: ,,Haben Sie manchmal Zweifel daran, dab die Behandlung er- folgreich sein wird?".

1,3 %

ja nein

Abb. 16. Antworten auf die Frage: ,,Olauben Sie, dab neue Erziehungsprobleme aufgetreten sind, seit Ihr Kind eine Spange tr~igt?".

fiir den Hauptverantwortlichen im Einhalten der Anweisungen des Zahnarztes

(Abb. 11), was sicher ein Ausdruck fiir die Unselbstandigkeit ihrer Kinder ist. Nur 63,3 % der befragten Eltern glauben, dab die Behandlung ohne ihre Kontrolle und Ermahnung erfolgreich ware (Abb. 12).

Die Aussage, dab nut in 3,3 % der Falle Strafen angedroht werden miiften, damit der Patient die Spange tragt (Abb. 13), steht in guter Llbereinstimmung mit den Ant- worten auf eine entsprechende Frage an die Kinder. Fast ein Viertel der Patienten- eltern kann sich an Situationen erinnern, in denen sie ihre ganze Uberredungskunst

anwenden muBten, um das Kind zur Weiterbehandlung zu iiberreden (Abb. 14). Wenn man darBber h~naus weiB, daI3 ein Teil dcr Patientenekern Zweifel daran

348 Fort~chr. Kieferorthop. 43 (1982), 345--351 (Nr. 5)

PersOnliche und familii~re Schwierigkeiten der Patienten

6,7%

ja

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . , . . = : . . . . . . . . . .

i ~ i i i i i i i i i i ! i ! i i i i ! ! ! i ~ i i i i i i i i i~ i i ! i l i ! ! ! ! i ! i i ! ! ! ! i l i ! ! ! i ! i i ! i i i ! i~ i

iiiiiii:,i i:~iiii iiiiiii ~: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . :,:

iiiiiiiiii'/~iiii:~iii!!i iiiiiil i:,i:////.i'!~:

!iii!iiiiiiiiiiiiiiiii~i 4,7% 2%

nein ja nein wei8 nicht

Abb. 17. Antworten auf die Frage: ,,Glauben Sie, dab [hr Kind mehr Aufmerksamkeit braucht, seit es in Behandlung ist?".

Abb. 18. Antworten auf die Frage: ,,Sind Sie mit dem bisherigen Behandlungserfolg zufrieden?".

kostet Zeit u. ~,rger Betas'tung for das Kind hciufiger Behondlerwechse[

1,7%

ja nein

Abb. 19. Antworten auf die Frage: ,,Wfirden Sie sich noch einmal dafilr entscheiden, lhr Kind in kieferorthopadische Behandlung zu geben?".

ja nein

Abb. 20. Antworten auf die Frage: ,,Wfirdest Du Dich noch einmal behandeln lassen, wenn Du dar- fiber noch einmal entscheiden kOnntest?".

hegt, dab die Behandlung erfolgreich sein wird (Abb. 15), dann kann man erst voll die Last ermessen, die zum Teil kieferorthop~dische Behandlungen fiJr Eltern mit sich bringen.

Da das Verletzen der Tragepflicht dutch die Patienten auch Konflikte mit deren Eltern heraufbeschw6ren kann, muBte auch an Erziehungsprobleme gedacht wer- den. Auf eine entsprechende Frage geben jedoch nur 1,3 070 der Eltern an, dab neue Erziehungsprobleme aufgetreten seien, seit das Kind die Spange trage (Abb. 16). Die Frage nach dem Wahrheitsgehalt dieser Antwort bleibt often. Allerdings glau- ben 6,7 070 tier befragten Eltern, dab ihr Kind mehr Aufmerksamkeit braucht, seit es in Behandlung steht (Abb. 17).

Fortschr. Kieferorthop. 43 (1982), 345--351 (Nr. 5) 349

H. G. Sergl, E. Furk

Z u f r i e d e n h e i t - - U n z u f r i e d e n h e i t

Die F r a g e , ob sie mi t d e m b i she r igen B e h a n d l u n g s e r f o l g z u f r i e d e n seien, wi rd y o n

93 ~ der b e f r a g t e n P a t i e n t e n e l t e r n b e j a h t ( A b b . 18). 98,3 ~ der E l t e r n w t i rden sich

n o c h e i n m a l da f t i r en t s che iden , ihr K i n d in k i e fe ro r thop~ id i sche B e h a n d l u n g zu ge-

b e n ( A b b . 19). Ste l l t m a n d iese lbe F r a g e d e n P a t i e n t e n ( A b b . 20), so e rk l~ ren s ich

nu r 85 070 de r P a t i e n t e n bere i t , s ich n o c h e i n m a l b e h a n d e l n zu lassen, w e n n sie da r -

f iber n o c h e i n m a l e n t s c h e i d e n kOnnten . In den F~illen, in d e n e n sich die P a t i e n t e n

n ich t m e h r b e h a n d e l n lassen wo l l t en 0 5 070), w e r d e n als G r t i n d e f o r die A b l e h n u n g '

g e n a n n t : die B e h a n d l u n g sei zu last ig, zu u n a n g e n e h m , zu s c h m e r z h a f t ; sie b e d e u t e

zu viel A u f w a n d u n d zu viel Z e i t v e r l u s t ; d ie B e h a n d l u n g h~itte zu l ange g e d a u e r t ; sie

w~ire gar n ich t nOtig g e w e s e n ; die d a u e r n d e n E r m a h n u n g e n d u r c h die E l t e rn , die

A n g s t v o r d e m Z a h n a r z t u n d der A, rger m i t d e n Behand lungsge r~ i t en seien u n a n g e -

n e h m .

Zusammenfassung

Auch bei vorsichtiger Interpretation der Antworten, die wir bei Interviews, durchgeftihrt im h~luslichen Millieu der Patienten, erhalten haben, kann man feststellen, dab die Begleitumst~inde einer kieferortho- p~idischen Behandlung zum Teil eine beachtliche, aber wenig beachtete Belastung for den Patienten und seine Familie mit sich bringen. In einigen Punkten erscheint andererseits die durchschnittliche Belastung geringer als angenommen. Dabei sind erhebliche interindividuelle Unterschiede zu beachten. In Einzelfal- len, so mu6 man annehmen, ergeben sich, besonders in ohnehin traumatisierendem Milieu und bei un- giinstigem Erziehungsverhalten der Eltern, langdauernde Konfliktsituationen mit teilweise dramatischem Verlauf.

Aufgabe des Kieferorthopaden ist es, solche F~llle zu erkennen und seinerseits dutch Sachlichkeit und erkennbares Wohlwollen zur KonfliktlOsung beizutragen, notfalls auch einmal zugunsten der psychischen Gesundheit des Patienten auf eine Behandlung oder ein bestimmtes Behandlungsziel zu verzichten. Dazu ist es n6tig, dab sich der Kieferorthopltde, unbeschadet der Entschlossenheit und Energie, mit der er die Behandlungen vorantreiben mul3, die F~ihigkeit zum Hinschauen, HinhOren, Verstehen und Mitfiihlen bewahrt.

Summary

Even a cautious interpretation of the answers obtained in interviews with patients in their home envi- ronment leads us to the conclusion that the circumstances of orthodontic treatment can put a heavy, but often unnoticed stress on the patient and his family. In some respects, though, the average stress seems less than expected. Moreover, there are considerable differences between individuals. We must assume that, in some cases, in an already disturbed environment and where there has been a lack of parental un- derstanding, conflict situations of long standing erupt, sometimes developing dramatically. It is then the orthodontist's duty to recognise such cases and help solve the conflicts through his objectivity and his ge- nuine concern. It may even be necessary for him to give up the intention of treatment or a specific treat- ment plan, to preserve the patient's psychological well-being. Without losing the incentive and the deci- sion necessary to carry on the treatment, the orthodontist must remain able to look, listen, understand and sympathise.

R~sum~

Une interpr6tation circonspecte des r6ponses obtenues lors d'interviews men6es dans le milieu familial des patients, montre que les circonstances qui entourent un traitement orthodontique peuvent parfois

350 Fortschr. Kieferorthop. 43 (1982), 345--351 (Nr. 5)

PersOnl iche u n d fami l i i i r e Schwier igke i t en tier P a t i e n t e n

amener une tension importante, mais souvent inaperque, pour le patient et sa famille. Cependant, d'un autre c6t6, cette tension semble moindre, en moyenne, que ce que l'on pensait jusqur pr6sent. Dans l'ensemble on constate des diff6rences individuelles tr/~s prononc6es. Il arrive m~me que, darts certains cas particuliers, surtout dans un milieu d6ja traumatisant et lorsque les parents ne remplissent pas pleinement leur r61e d'6ducateur, des situations conflictuelles de longue dur6e apparaissent et se d6veloppent de fa~:on parfois dramatique. C'est alors le devoir de l'orthodontiste de reconnaRre ces cas et de participer, dans la mesure de ses moyens, par son r6alisme et sa bienveillance,/I la solution des conflits. It doit m~- me, si cela est n~cessaire abandonner certains objectifs qu' il s'6tait fix~, ou meme tout le traitement, au profit de la sant6 psychique du patient. L'orthodontiste doit ainsi, sans sacrifier pour autant r6nergie et la fermet6 n~cessaires pour mener/l bien un traitement, savoir conserver ses qualit~s d'observateur et fai- re preuve de compr6hension et de compassion.

Schrifttum

I. Dausch-Neumann, D.: Die Einstellung des Kindes zu seiner kieferorthopadischen Plattenapparatur. Fortschr. Kieferorthop. 28 (1967), 91.

2. Ebert, KI.-P.: Probleme und Ziele kieferorthop~discher Behandlung aus Patientensicht (Interpreta- tion einer Befragung). Fortschr. Kieferorthop. 38 (1977), 452--468.

3. Furk, E.: Untersuchungen i~ber die persOnlichen und famili~iren Schwierigkeiten der Patienten bei kieferorthopadischen Behandlungen. Med. Diss., Mainz 1982 (ira Druck).

4. Graf, H., U. Ehmer: Die Mitarbeit der Patienten bei kieferorthopadischen Behandlungen. Fortschr. Kieferorthop. 31 (1970), 393.

5. Graf, H., U. Ehmer, U. Langbein, W. Reinhardt: Kieferorthopadische Behandlungen aus der Sicht der Patienten. 1. Teil, Frage 1--12. Dtsch. Stomat. 22 (1972), 545--551.

6. Graf, H., U. Ehmer, U. Langbein, W. Reinhardt: Kieferorthop~idische Behandlung aus der Sicht der Patienten. 2. Teil, Frage 13--24. Dtsch. Stomat. 22 (1972), 622--629.

7. Kirchner, L.: Zum Problem der Einfltlsse des hauslichen und aul3erhauslichen Milieus auf den kiefer- orthopadischen Behandlungserfolg. Fortschr. Kieferorthop. 18 (1957), 168.

8. Koller, S., H. Droschl: Die kieferorthopadische Behandlung aus der Sicht der Patienten und deren Eitern. 1. Teil. Ost. Z. Stomat. 73 (1976), 205--210.

9. Koller, S., H. Droschl: Die kieferorthop~dische Behandlung aus der Sicht der Patienten und deren Eltern. 2. Teil. Ost. Z. Stomat. 74 0977), 62--73.

10. Koller, S., H. Droschl: Die kieferorthopadische Behandlung aus der Sicht der Patienten und deren Eltern. 3. Teil. Ost. Z. Stomat. 74 (1977), 428--440.

11. Koller, S., H. Droschl: Die kieferorthop~ldische Behandlung aus der Sicht der Patienten und deren Eltern. 4. Teil. {)st. Z. Stomat. 76 (1979), 436--444.

Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. H.G. Sergl, Direktor der Poliklinik fllr Kieferorthopadie der Johannes- Gutenberg-Universitat Mainz, Frau Dr. E. Furk, Augustusplatz 2, D-6500 Mainz.

Fortschr. Kieferorthop. 43 (1982), 345-- 351 (Nr. 5) 3 51