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Klassifikation der kieferortho- pädischen Befunde von ULRIKE EHMER Inhaltsübersicht Einleitung und Problematik von Klassifikationen 109 Einfache Klassifikationen 109 Angle-Klassen 109 Leitsymptome 112 Erweiterte Klassifikationen 112 Problemlisten 112 Dysmorphologische Klassifikation 113 Relevante Dysgnathien mit synonymer Terminologie 118 Literatur 118

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Page 1: Klassifikation der kieferortho- pädischen Befunde · 2020-04-03 · Eine Klassifikation der kieferorthopädischen Befunde, d.h. der unterschiedlichen Zahnstel-lungs- und Kieferlagefehler,

Klassifikation der kieferortho-pädischen Befunde

v o n U L R I K E E H M E R

Inhaltsübersicht

Einleitung und Problematik von Klassifikationen 109 Einfache Klassifikationen 109

Angle-Klassen 109 Leitsymptome 112

Erweiterte Klassifikationen 112 Problemlisten 112 Dysmorphologische Klassifikation 113 Relevante Dysgnathien mit synonymer Terminologie 118

Literatur 118

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Klassifikation der kieferorthopädischen Befiinde

Einleitung und Problematik von Klassifikationen

In historischen Quellen [19] wird einerseits eine Systematisierung in der Medizin als notwendig er-kannt, andererseits die dafür verwendete „wissen-schaftliche Kunstsprache", ein Gemisch aus Grie-chisch und Latein, kritisch betrachtet, das die Krankheitsbilder typisiert und normiert.

Heute bedeutet Nomenklatur eine nach systema-tischen Prinzipien vorgenommene Klassifizierung und Namengebung in medizinische Fachgebiete. Sie soll, wie das klassische Beispiel, der Nomenkla-tor (Namensnenner = Sklave, der seinem Herren die Namen der Begegnenden zu nennen hat), einen ein-deutig definierten Begriff oder eine Krankheit mit dem zutreffenden Namen bezeichnen und klassifi-zieren. JUNG [7] sieht in einer „sauberen Definition" und einer sorgfältigen, inhaltsgerechten Anwen-dung die Voraussetzungen für eine sichere Verstän-digung. Der zitierte Autor führt aus, daß auch ohne diese Voraussetzungen häufig glücklicherweise die praktische Verständigung immer dann nicht leidet, wenn Fachdisziplinen z.B. historisch gewachsene Termini zwar in Wort und Schrift verwenden, dies jedoch in dem Wissen um eine veränderte Bedeu-tung tun.

Eine Klassifikation der kieferorthopädischen Befunde, d.h. der unterschiedlichen Zahnstel-lungs- und Kieferlagefehler, wird durch multi-kausale Ätiologie und differente Krankheits-begriffe erschwert. Selbst wenn man dieses außer acht läßt, so erscheinen als weitere Pro-bleme die Definitions- und Kombinations-möglichkeiten von Dysgnathien in Hinblick auf Störungen der Morphologie, Funktion und Ästhetik. Abbildung 1 vermittelt hierzu eine ausschnittsweise Übersicht. Aktuelle Klassi-fikationen der Dysgnathien orientieren sich überwiegend an morphologischen Kriterien, wobei entsprechend unterschiedlicher Analy-separameter graduell einfachere bis hin zu komplexen Einteilungen resultieren.

Der historische Versuch einer idealen Einteilung („biogenetische Diagnose") nach „ätiologischen und genetischen Gesichtspunkten" [8] führte zu extrem umfangreichen Klassifizierungen. Die Er-kenntnisse zur Ätiologie der Dysgnathien zeigen, daß ein definierter Phänotyp einer Dysgnathieform sich nicht regelmäßig einer Kausalität zuordnen

Morpho-logie

Funktion

Ästhetik

morpholo-gische

Dysgnathie

Dysfunktion

ästhetische Dysharmonie

Abb. 1 Unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten der mor-phologischen, funktionellen und ästhetischen Komponenten von Dysgnathien.

läßt und somit eine ätiologische Klassifikation nicht realisierbar ist.

Es dominieren auf morphologischen Fehlern ba-sierende Klassifikationen in der Kieferorthopädie. Hierzu erfolgt eine an den wesentlichen Entwick-lungen orientierte Übersicht:

In der Gliederung sollen mit den Angle-Klassen und den dentalen Leitsymptomen Beispiele einer Klassifizierung aufgrund einfacher Analyseparame-ter dargestellt werden, deren praktikable Verein-fachung eine weite Verbreitung und eine Über-sichtsklassifikation erlauben. Mit einer erweiterten Datenbasis und definierten Verbindungen zu thera-peutischen Zielstellungen kann die ebenfalls häufig im Schrifttum zitierte Klassifikation mittels einer Problemliste [15] eine Ergänzung bieten. Mit der Dysmorphologischen Klassifikation wird eine auf der Analyse von morphologischen Fehlern basieren-de erweiterte Klassifikation vorgestellt. Um das umfangreiche Nomenklaturspektrum national und international komplex zu berücksichtigen, erwei-tert eine systematische Darstellung relevanter Dys-gnathien mit synonymer Terminologie in Form von Abbildungstafeln die Übersicht.

Einfache Klassifikationen Angle-Klassen

Komprimiert auf die einfachste Form einer eindimensionalen Klassifizierung hat dieses Prinzip bereits ANGLE [2] mit seiner aus-schließlich sagittalen Okklusionseinteilung verwirklicht:

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Klassifikation der kieferorthopädischen Befiinde

Angle-Klasse I = Neutralbiß Angle-Klasse II = Distalbiß (Rückbiß)

Klasse II/1 = Distalbiß mit proklinierter (pro-trudierter) Oberkieferfront

Klasse 11/2 = Distalbiß mit reklinierter (steilstehender) Oberkieferfront

Angle-Klasse III = Mesialbiß (Vorbiß)

(z.B. 1/2 PB usw.) wird den klinisch praktischen An-forderungen gerecht. Tatsächlich bestehen fließen-de Übergänge mit rechts- und linksseitigen Diffe-

Die Abbildungen 2 bis 4 zeigen die unterschiedli-chen Angle-Klassen in klassischer schematischer Darstellung, ergänzt durch ein Kontaktpunktsche-ma jeweils für den ersten Molaren des Oberkiefers zu den Antagonisten im Unterkiefer bei einer Ab-weichung von „einer Prämolarenbreite" (ca. 7 mm) in distale (Klasse II) oder mesiale (Klasse III) Rich-tung. Die schweregradmäßige Einstufung der Angle-Klassen in Prämolarenbreiten oder Bruchteile davon

Abb. 2 Schematische Darstellung der Angle-Klasse I. Die Pfeilmarkierung zeigt den mesiobukkalen Höcker des ersten oberen Molaren (Referenzzahn), projiziert auf den ersten unte-ren Molaren (Längsfissur zwischen den bukkalen Haupt-höckern). Das Kontaktpunktschema verdeutlicht die zentrischen Kontakte des mesiopalatinalen Höckers des ersten oberen Mo-laren zur Hauptfossa des ersten unteren Molaren und den Randleistenkontakt des distopalatinalen oberen Höckers zum zweiten unteren Molaren.

Abb. 3 Schematische Darstellung der Angle-Klasse II bei ei-nem Ausmaß von einer Prämolarenbreite (= der erste untere Molar ist ca. 7 mm nach distal verlagert). Die differenzierte Frontzahninklination bestimmt die Unterabtei-lungen:

11/1 = proklinierte (protrudierte) Oberkieferfront (oberer Abbildungsteil)

II/2 = reklinierte (steilstehende) Oberkieferfront (unterer Abbildungsteil)

Die Pfeilmarkierung zeigt für den mesiobukkalen Höcker des ersten oberen Molaren eine Projektion über den Kontaktpunkt zwischen erstem unteren Molaren und zweitem unteren Prämo-laren. Das Kontaktpunktschema verdeutlicht eine Möglichkeit distal verlagerter Okklusionskontakte.

Angle-Klasse II/1

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Klassifikation der kieferorthopädischen Befiinde

Abb. 4 Schematische Darstellung der Angle-Klasse III bei ei-nem Ausmaß von einer Prämolarenbreite (= der erste untere Molar ist ca. 7 mm nach mesial verlagert). Die Pfeilmarkierung zeigt für den mesiobukkalen Höcker des ersten oberen Molaren eine Projektion über den Kontaktpunkt zwischen erstem und zweitem unteren Molaren. Das Kontakt-punktschema verdeutlicht eine Möglichkeit mesial verlagerter Okklusionskontakte.

renzen bis hin zu unilateralen Formen, so daß die Angle-Klassen „drei arbiträre Marker auf einem morphologischen Kontinuum" [4] repräsentieren.

In der Originalklassifikation bezog sich ANGLE

1899 [1] noch auf die gesamte Dentition, wobei be-reits die ersten Molaren des Oberkiefers und die Eckzähne als Referenzen hervorgehoben wurden. Später, nämlich 1907 bzw. 1913 [2], wird die Okklu-sionsbeziehung der Sechs-Jahr-Molaren unter An-nahme einer unveränderten und immer richtigen Stellung des ersten Oberkiefermolaren (key of occlusion) betont und dieser als Referenzzahn der Klassifikation determiniert.

In der klinischen Anwendung und in zahlreichen Literaturangaben erfolgt heute zusätzlich eine Klas-sifizierung der Eckzahnbeziehung bei der okklu-sionsbezogenen Einstufung in Angle-Klassen.

Die von ANGLE [ 1 , 2 ] vorgenommene Differenzie-

rung der Angle-Klasse II unter Berücksichtigung der Frontzahninklination wird interessanterweise auch durch kephalometrische Studien bestätigt. So führt ein Vergleich zwischen Angle-Klasse-II/1- (n=247) und Angle-Klasse-II/2-Dysgnathien (n=156) zu dem Ergebnis, daß keine signifikanten Differenzen in der dento-skelettalen Morphologie zwischen beiden Formen existieren, ausgenommen die Inklination der oberen Schneidezähne [14],

Eine Modifikation und für die Behandlungspro-gnose sinnvolle Erweiterung der Angle-Klassifika-tion besteht in einer Aufgliederung unter Angabe der Frontzahninklination im Ober- und Unterkiefer, hier am Beispiel der Angle-Klasse II demonstriert: Es ergeben sich dabei die folgend aufgeführten neun Gruppen [22], Beispiel: Klasse II: II o/o, II o/a, II o/r Klasse 11,1: II a/o, II a/a, IIa/r Klasse 11,2: II r/o, II r/a, II r/r Die Abkürzungen definieren die Achsenstellung der oberen und unteren Frontzähne und bedeuten: o = orthoaxial a = anteinkliniert r = retroinkliniert

Dabei zeigt jeweils der erste Buchstabe die Inklina-tion der oberen und der zweite Buchstabe die Inkli-nation der unteren Frontzähne an. In entsprechen-der Form ist dies auch für die Angle-Klasse I oder III möglich.

Obwohl sich diese spezifizierte Einteilung in der internationalen Literatur kaum wiederfindet, bietet sie einen Vorteil hinsichtlich einer umfassenderen morphologischen Beschreibung und kann wichtige Hinweise für Frontzahnkompensationen und -de-kompensationen liefern. Ein Problem dieser Erwei-terung besteht darin, daß die Bestimmung der Front-zahninklination durch die Analyse der Fernröntgen-seitenaufnähme erfolgen muß, was der Anforderung an eine einfache Klassifizierung entgegensteht. Die visuelle Schätzung am Modell dürfte eine zu große Fehlerquelle darstellen und so den beschriebenen Vorteil limitieren. Inwiefern sich hierfür non-inva-sive Techniken mit speziellen Meßinstrumenten (Tooth Inclination Protractor: TIP) in der prakti-schen Anwendung durchsetzen, läßt sich schwer ab-schätzen [17].

Während die Angle-Klassifilcation sich an der sichtbaren dentalen Symptomatik im Rahmen einer klinischen Untersuchung oder einer Modellanalyse orientiert, wird auf Grundlage der Fernröntgensei-

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Klassifikation der kieferorthopädischen Befiinde

tenbildanalyse häufig durch einen Zusatz zur Angle-Klassifikation die sagittale Lagebeziehung des Ober-und/oder Unterkiefers zur Schädelbasisreferenz berücksichtigt und somit eine Erweiterung der aus-schließlich okklusionsbezogenen Angle-Klassen vorgenommen: • Skelettale Angle-Klasse II = Skelettale Schuld im

Oberkiefer (maxilläre Prognathie) oder skelettale Schuld im Unterkiefer (mandibuläre Retrogna-thie) oder Kombinationsformen von Oberkiefer-vorlage und Unterkieferrücklage.

• Skelettale Angle-Klasse III = Schuld im Oberkiefer (maxilläre Retrognathie) oder Schuld im Unter-kiefer (mandibuläre Prognathie) oder Kombina-tionsformen von Oberkieferrücklage und Unter-kiefervorlage.

Die Angle-Klassifilcation stellt trotz immer wieder geführter Diskussionen im Schrifttum [12, 18] eine weltweit akzeptierte fundamentale Verständigungs-basis dar und wird in der historisch klassischen Form sowie mit neueren Erweiterungen uneinge-schränkt zu den kieferorthopädischen Klassifikatio-nen des nächsten Jahrtausends zählen.

Leitsymptome

Die Berücksichtigung der aus unterschiedlichen skelettalen und dentalen Abweichungen resultie-renden frontalen oder lateralen Okklusionsstörun-gen (dentale Leitsymptome = dLS) zieht sich von historischen Terminologien [3] bis hin zu heutigen Einteilungen [9, 21]. Die resultierenden Leitsympto-me sind vergleichbar mit der „Übersichtsbeschrif-tung einzelner Schubfächer". Sie stellen weder eine systematische Klassifizierung dar, noch sollen die Leitsymptome eine individuelle Diagnose ersetzen.

Tabelle 1 Ausschnittweise Darstellung von Leitsympto-men, orientiert an Literaturangaben [9].

Beispiele für typische Leitsymptome

Platzmangel P la tzüberschuß ausgeprägte sagittale Schneidekantenstufe steil oder invertiert s tehende Schne idezähne unterer Frontzahnvorbiß laterale Okklus ionsstörung of fener Biß t iefer Biß fa lsch verzahnte Einzelzähne fehlerhaf te Zahnzahl

Erst nachdem im weiteren diagnostischen Procede-re unter Berücksichtigung der gesamten diagnosti-schen Datenbasis „die Schublade sozusagen aufge-zogen und ihr Inhalt systematisch geordnet ist", können eine systematische erweiterte Klassifizie-rung und die individuelle Diagnose erfolgen.

Für die Belange der Praxis bietet eine Zuord-nung aufgrund gut definierbarer einfacher Leitsymptome eine wichtige Maßnahme zur ersten Orientierung [21].

Tabelle 1 vermittelt einen Ausschnitt zu einigen ty-pischen Leitsymptomen, orientiert an Literaturan-gaben [9].

Erweiterte Klassifikationen Problemlisten

Mit dem Hinweis auf das Dilemma von umfassen-den Klassifikationen unter Berücksichtigung nicht

Anamnese, Patienten-interview l klinische

Untersuchung

Analyse der diagnostischen

Unterlagen

Klassifikation Daten- Problemliste basis = Diagnose

kiefer-orthopadische

Probleme nach Priorität

geordnet

Modifizier-barkeit

Therapie allgemein-zahnärztlicher Befunde vor Behandlungsbeginn

(Karies, Parodontopathien)

mögliche Lösung

der einzelnen Probleme

spezielle Überlegungen optimaler

Behandlungs-plan

mögliche Lösung

der einzelnen Probleme Interaktionen

Kompromiß

optimaler Behandlungs-

plan

Abb. 5 Problemlisten ermög-lichen es, aus der gesamten diagnostischen Datenbasis re-levante Probleme zu klassifi-zieren. Der eigentliche Klassifi-zierungsabschnitt ist bei der am Originalschrifttum orientier-ten Darstellung [15] farbig un-terlegt. Fließende Übergänge zu Therapiealternativen mit dif-ferenten Lösungsvorschlägen und Prioritäten charakterisie-ren dieses Procedere.

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Klassifikation der kieferorthopädischen Befunde

Tabelle 5 Dysmorphologische Klassifikation der asymmetrischen Dysgnathien, te i lweise mit Angle-Klassen korrespon-dierend (linker Tabellenrand: Leitsymptome, rechter Tabellenrand: Korrespondenz mit Angle-Klassen).

Dysmorphologische Klassifikation - sagittale Dysgnathien

Dentale Leitsymptome

Haupt-richtung

Region Dysmorphien Angle-Klassen

Platzmangel t ransversal sagittal sagittal

skelettal denta l dental

- pr imärer Engstand - sekundärer Engstand - tertiärer Engstand

Klasse 1

P la tzüberschuß transversal sagit tal / t ransversal

skelettal dental

- general is ier tes Lückengeb iß - isolierte Lücken

prokl inierte Ober-kiefer-/Unterkiefer-Frontzähne

sagittal sagittal

alveolär dental

- bialveoläre Protrusion Prokl inat ion der Oberkiefer- / -Unterkiefer-Frontzähne

ausgeprägte negat ive sagittale Frontzahnstufe = vergrößer te Frontzahnstufe

sagit tal

sagittal

sagit tal

skelet ta l

alveolär

dental

- mandibu läre Retrognath ie - maxi l läre Prognathie - a l v e o l ä r e mandibu läre Retrusion - alveoläre maxi l läre Protrusion - Prokl inat ion Oberk ie fer -Frontzähne - Rekl inat ion Unterk iefer-Frontzähne

Klasse 11/1

Klasse I

s te i ls tehende Oberk ie fer -Frontzähne, Deckb iß

sagittal

sagittal

sagittal

skelettal

alveolär

denta l

- Rekl inat ion der Oberk ie fer -Frontzähne und mandibu läre Retrognathie

- Rekl inat ion der Oberk ie fer -Frontzähne und alveoläre mandibu läre Retrusion

- Rekl inat ion der Oberkiefer- /Unterkiefer-Frontzähne

Klasse II/2

Klasse I

f rontaler Kreuzbiß sagittal

sagittal

sagittal

skelettal

alveolär

denta l

- mandibuläre Prognathie - maxi l läre Retrognathie - maxil läre Retrognathie mit Unter-

entwick lung des Mit telgesichts - a lveoläre mandibu läre Protrusion - alveoläre maxi l läre Retrusion - Prokl inat ion Unterk iefer-Frontzähne - Rekl inat ion Oberk ie fer -Frontzähne

Klasse III

Klasse I

sagittal funkt ionel l - mandibulär prognather Zwangsb iß (protrusive Zwangsführung)

Klasse I in Zentrik

nur der morphologischen, sondern auch der funk-tionellen, ästhetischen und der ätiologischen Fakto-ren und der therapierelevanten Anamnese werden sogenannte Problemlisten vorgeschlagen [15].

Ein Fließdiagramm (Abb. 5) orientiert in der Ori-ginalversion [15] über diesen in unterschiedlichen Literaturquellen häufig vorgestellten Ansatz einer praktikablen erweiterten Klassifizierung.

Dysmorphologische Klassifikation

Auch für diese erweiterte Form gilt, daß die kom-plizierten ätiologischen, funktionellen, ästheti-schen und morphologischen Aspekte nicht in ihrer Komplexität in einer Klassifikation zu berücksich-tigen sind [11]. Die Möglichkeiten auf Grundlage ei-ner erweiterten Datenbasis unter Einbeziehen von

Aus der gesamten diagnostischen Datenbasis können die einzelnen Probleme mit unter-schiedlicher Benennung zu einer Problemliste zusammengestellt werden, wobei die Klassifi-zierung innerhalb der Problemliste nach dem Schweregrad und der Bedeutung in der kom-plexen Symptomatik vorgenommen wird.

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Klassifikation der kiefer orthopädischen Befunde

Tabelle 3 Dysmorphologische Klassifikation der vertikalen Dysgnathien, nicht mit Angle-Klassen korrespondierend (linker Tabellenrand: Leitsymptome, rechter Tabellenrand: Korrespondenz mit Angle-Klassen). „Hypodivergenz" kann durch den Begriff Unterentwicklung und „Hyperdivergenz" durch den Begriff Überentwicklung ergänzt oder ersetzt werden.

Dysmorphologische Klassifikation - vertikale Dysgnathien

Dentale Leitsymptome

Haupt-richtung

Region Dysmorphien Angle-Klassen

frontal of fener Biß vert ikal skelettal 1. skelet ta le maxi l läre Hyperd ivergenz 2. skelet ta le mandibuläre Hyperd ivergenz 3. skelet ta le maxi l lo-mandibuläre

Hyperd ivergenz

1, 2 und 3 = skelettal offener Biß

nicht korrespon-dierend

vert ikal

vert ikal

alveolär

denta l

4. vert ikale Überentwick lung des poster ioren Oberkiefer-ZUnterkiefer-Alveolarfortsatzes

5. vert ikale Unterentwick lung des anter ioren Oberk iefer- /Unterk iefer-Alveolar for tsatzes

6. Oberk iefer- /Unterk iefer-Frontzahn-verkürzungen

7. Se i tenzahnver längerungen

4 bis 7 = dentoalveolär offener Biß

regelrechter Überbiß, Kopf biß

vert ikal

vert ikal

skelettal

alveolär

- skelet ta le Hyperdivergenz mit dento-alveolärer Kompensat ion

- vert ikale Überentwick lung des poster ioren Oberkiefer- /Unterk iefer-Alveolar for tsatzes mit dentoalveolärer Kompensat ion

nicht korrespon-dierend

lateral of fener Biß vert ikal

vert ikal

vert ikal

skelettal

alveolär

dental

- Defizite der Basis des Ober- und/oder Unterk iefers

- vert ikale Unterentwick lung des poster ioren Oberkiefer- /Unterk iefer-Alveolar for tsatzes

- Se i tenzahnverkürzungen - temporär lateral offener Biß

nicht korrespon-dierend

frontal t iefer Biß vert ikal skelettal 1. skelet tale maxi l läre Hypodivergenz 2. skelet tale mandibuläre Hypodivergenz 3. skelet tale maxi l lo-mandibuläre

Hypodivergenz

1, 2 und 3 = skelettal tiefer Biß

nicht korrespon-dierend

vert ikal

vert ikal

alveolär

dental

4. vert ikale Unterentwicklung des poster ioren Oberkiefer- /Unterk iefer-Alveolar for tsatzes

5. vert ikale Überentwick lung des anter ioren Oberkiefer- /Unterk iefer-Alveolar for tsatzes

6. Oberk iefer- /Unterk iefer-Frontzahn-ver längerungen

7. Se i tenzahnverkürzungen

4 bis 7 = dentoalveolär tiefer Biß

regelrechter Überb iß vert ikal

vert ikal

skelettal

alveolär

- skelet tale Hypodivergenz mit dento-alveolärer Kompensat ion

- vert ikale Unterentwick lung des poster ioren Oberkiefer- /Unterk iefer-Alveolar for tsatzes mit dentoalveolärer Kompensat ion

nicht korrespon-dierend

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Klassifikation der kieferorthopädischen Befunde

Tabelle 5 Dysmorphologische Klassifikation der asymmetrischen Dysgnathien, teilweise mit Angle-Klassen korrespon-dierend (linker Tabellenrand: Leitsymptome, rechter Tabellenrand: Korrespondenz mit Angle-Klassen).

Denta le L e i t s y m p t o m e

bukkale Nonokklusion

D y s m o r p h o l o g i s c h e K lass i f i ka t i on - t ransversa le Dysgna th ien

Reg ion

lateraler Kreuzbiß, l inguale Nonokklusion („verstärkter Kreuzbiß"

Haupt-r i ch tung

transversal symmetrisch oder asymmetrisch

transversal symmetrisch oder asymmetrisch

transversal symmetrisch oder asymmetrisch

transversal symmetrisch oder asymmetrisch transversal symmetrisch oder asymmetrisch

transversal symmetrisch oder asymmetrisch

D y s m o r p h i e n

skelettal - transversale maxilläre Überentwicklung - transversale mandibuläre

Unterentwicklung alveolär - transversale Überentwicklung

des Oberkiefer-Alveolarfortsatzes - transversale Unterentwicklung

des Unterkiefer-Alveolarfortsatzes dental - bukkale Kippung der oberen

Seitenzähne - linguale Kippung der unteren

Seitenzähne

skelettal - transversale maxil läre Unterentwicklung - transversale mandibuläre Überentwicklung

alveolär - transversale Unterentwicklung des Oberkiefer-Alveolarfortsatzes transversale Überentwicklung des Unterkiefer-Alveolarfortsatzes

dental - palatinale Kippung der oberen Seitenzähne bukkale Kippung der unteren Seitenzähne

Angle-K lassen

nicht korrespon-dierend

nicht korrespon-dierend

klinischen Untersuchungen und insbesondere der Analyse der Modelle sowie der Fernröntgenseiten-und Fernröntgenfrontalaufnahmen bilden die Basis für die folgende Klassifizierung. Diese entspricht dem eindeutigen Trend für erweiterte Klassifikatio-nen, die morphologischen Fehler der Dysgnathien in ihrer Dreidimensionalität zu bewerten.

In den Tabellen 2-6 wird eine Dysmorphologische Klassifikation vorgestellt. Die dabei verwendete Terminologie kann mit Sicherheit nur einen Teil der differenten Nomenklatur in der Kieferorthopädie abdecken. Wie beispielsweise Untersuchungen zur kieferorthopädischen Nomenklatur des deutschen Sprachraums [23] zeigen, werden für einzelne klar definierte Symptome bereits bis zu 22 unterschied-liche Namen und selten weniger als sechs Benen-nungen angegeben. Internationale Differenzen und die Einbeziehung der europäischen Terminologie dürften das Spektrum noch erheblich erweitern.

Die spezifischen morphologischen Abwei-chungen stellen die Grundlage für die eigent-liche Dysmorphologische Klassifikation dar und werden in den Tabellen 2 bis 6 hervorge-

hoben. Als Hinweis auf die Hauptrichtung dermorphologischen Abweichung erscheinen die Differenzierungen „sagittal, vertikal und transversal" sowie die regionbezogenen Anga-ben: skelettal alveolär und dental. Zur Ergän-zung werden sowohl dentale Leitsymptome (dLS) in der linken Randspalte der Tabellen und die Korrespondenz mit Angle-Klassen in der rechten Randspalte aufgeführt.

Mit dieser Kombination zwischen einfachen Klassi-fizierungen und einer erweiterten Form, der Dys-morphologischen Klassifikation, lassen sich aus den vorgenannten Komponenten vergleichbar mit einem austauschbaren Bausatzsystem, Begriffe für eigene Klassifizierungen zusammenstellen:

Beispiel: Das dentale Leitsymptom „ b u k k a l e Nonokklusion" läßt sich z.B. nach Diagnostik einer transversalen maxillären Überentwicklung mittels Fernröntgenfrontalbildanalyse wei-terklassifizieren:

• Skelettale bukkale Nonokklusion (Dabei wird lediglich ein Hinweis auf einen skelettalen Fehler gegeben. Die Klassifi-zierung zeigt nicht an, ob dieser im Ober- oder Unterkiefer liegt.)

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Klassifikation der kieferorthopädischen Befunde

Tabelle 5 Dysmorphologische Klassifikation der asymmetrischen Dysgnathien, teilweise mit Angle-Klassen korrespon-dierend (linker Tabellenrand: Leitsymptome, rechter Tabellenrand: Korrespondenz mit Angle-Klassen).

Dysmorphologische Klassifikation - asymmetrische Dysgnathien

Dentale Haupt- Region Dysmorphien Angle-Leitsymptome richtung Klassen

Mittel l in iendiskrepanz, t ransversal skelettal 1. asymmet r i sche mandibuläre Prognathie uni laterale einseit ige laterale asymmetr isch 2. hemimand ibu lä re Hyperplasie Klasse III Okk lus ionsstörung und sagittal (einseit ige Verr iesung)

asymmetr isch 3. uni laterale kondyläre Hyperplasie (Hyperkondyl ie)

1, 2 und 3 = mandibuläre (Pro-)Laterognathie

4. asymmet r ische mandibuläre Retrognathie uni laterale 5. hemimand ibu lä re Hypoplasie Klasse II 6. uni laterale kondyläre Hypo-/Aplasie

4, 5 und 6 = mandibuläre (Retro-)Laterognathie

Mit tel l in iendiskrepanz, t ransversal funkt ionel l - f u n k t i o n e l l e Asymmetr ie ( laterotrusive funkt ionel l Kreuzbiß in maximaler und sagittal Zwangs führung , lateraler Zwangsb iß) asym. Interkuspidat ion asymmetr isch Klasse II

oder Klasse III

einseit ige bukkale oder t ransversal skelettal - uni laterale maxi l läre Überentwick lung nicht l inguale Nonokk lus ion asymmetr isch oder /und mandibuläre Unterentwick lung korrespon-oder einseit iger - und umgekehr t d ierend Kreuzbiß

t ransversal alveolär - uni laterale t ransversale Überentwick lung asymmetr isch des Oberk iefer- und/oder Unterentwick lung

des Unterkiefer-Alveolarfor tsatzes - und umgekehr t

t ransversal dental - uni laterale bukkale Kippung der Oberk iefer-asymmetr isch und/oder l inguale Kippung der Unterkiefer-

Se i tenzähne - und umgekehr t

Tabe l le 6 Dysmorpho log ische Klassif ikat ion der K inndysmorph ien (isolierte Anomal ien der Kinnmorphologie) , nicht mit Angle-K lassen korrespondierend.

Dysmorphologische Klassifikation - Kinndysmorphien

Dentale Leitsymptome

Haupt-richtung

Region Dysmorphien Angle-Klassen

keine dLS sagit tal skelettal Kinn

- Progenie (vorstehendes Kinn, stark kontur iertes Kinn)

- Retrogenie (f l iehendes Kinn, schwache K innprominenz)

nicht korrespon-dierend

vert ikal skelettal Kinn

- vert ikale Makrogenie ( langes Kinn) - vert ikale Mikrogenie (kurzes Kinn)

t ransversal asymmet r i sch

skelettal Kinn

- Laterogenie (schiefes Kinn)

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Page 10: Klassifikation der kieferortho- pädischen Befunde · 2020-04-03 · Eine Klassifikation der kieferorthopädischen Befunde, d.h. der unterschiedlichen Zahnstel-lungs- und Kieferlagefehler,

Progenie präoperativ „vorstehendes Kinn" postoperativ

Abb. 6 Kasuistiken zur Differenz in der Klassifikation zwischen mandibularer Prognathie und Progenie. Hier: prä- und postoperative Profil- und intraorale Situation bei Progenie = vorstehendes Kinn als isolierte Kinndysmorphie bei primär eugnather Okklusion.

Mandibulare Prognathie präoperativ „vorstehender Unterkiefer" postoperativ

Abb. 7 Kasuistiken zur Differenz in der Klassifikation zwischen mandibularer Prognathie und Progenie. Hier: prä- und postoperative Profil- und intraorale Situation bei mandibularer Prognathie. Präoperativ liegt ein frontaler Kreuzbiß vor, der am Abschluß der Thera-pie durch die operative Unterkieferrückverlagerung und orthodontische Feineinstellung korrigiert ist.

Page 11: Klassifikation der kieferortho- pädischen Befunde · 2020-04-03 · Eine Klassifikation der kieferorthopädischen Befunde, d.h. der unterschiedlichen Zahnstel-lungs- und Kieferlagefehler,

Klassifikation der kieferorthopädischen Befunde

• Bukkale Nonokklusion mit transversaler maxillärer Über-entwicklung (Es erfolgt eine Kombination von dentalem Fehler und erweiterter Klassifizierung des morphologischen Fehlers, die die Schuld im Oberkiefer anzeigt.)

Ebenso lassen sich dentale Stellungsfehler wie bukkale Kip-pung der oberen Seitenzähne und/oder linguale Kippung der unteren Seitenzähne als „dentoalveoläre bukkale Nonokklu-sion" klassifizieren. Entsprechend können die häufigen Kom-binationsformen erfaßt werden.

Die Dysmorphologische Klassifikation eröffnet so-mit ein praktikables Spektrum für kombinierte No-menklaturen.

Am Beispiel der Kinndysmorphien (s. Tab. 6), die differenziert von den Lage- und Größenveränderun-gen des Unterkiefers klassifiziert werden (s. Tab. 2), verdeutlichen die Abbildungen 6 und 7 das Problem eines isolierten Kinnfehlers (Progenie) im Gegensatz zu einem vorstehenden und vergrößerten Unterkie-fer (mandibuläre Prognathie). Diese Differenzierung entspricht weitgehend internationalen Nomenkla-turen und zunehmend auch denen des deutschen und europäischen Raums.

Relevante Dysgnathien mit synonymer Terminologie

Eine Vielzahl von Autoren [5, 6, 10, 13, 16, 20] ha-ben sich intensiv um die Analyse dentaler und ske-lettaler Charakteristika, deren Nomenklatur und die Klassifikation der vielfältigen Kombinationsmög-lichkeiten der Dysgnathien bemüht. Es erscheint daher nicht sinnvoll, dies mit weiteren verbalen Darstellungen zu erläutern. Eine umfassende gra-phische Aufbereitung (Abb. 8-15) jedoch vermittelt unter Berücksichtigung des deutschen und inter-nationalen Nomenklaturspektrums eine systemati-sche Übersicht. Diese eröffnet weiterhin Möglich-keiten, „auf grafischer Verständigungsgrundlage" eigene Kombinationen zu definieren. Das Spektrum relevanter Dysgnathien mit synonymer Terminolo-gie dürfte auch eine Anpassung an zukünftige Trends in der Klassifikation der kieferorthopädi-schen Befunde erlauben.

Literatur

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Maxilläre alveolare Protrusion | alveoläre Überentwicklung OK

maxillary alveolar Protrusion

Maxilläre alveoläre Retrusion alveoläre Unterentwicklung OK maxillary alveolar retrusion Angle Klasse III

Mandibuläre alveoläre Retrusion alveoläre Unterentwicklung UK mandibular alveolar retrusion Angle Klasse II

Abb. 8 Schema relevanter Dysgnathien mit synonymer Termi-nologie: maxillo-mandibuläre skelettale Dysmorphien in der Sa-gittalen und Vertikalen.

Abb. 9 Schema relevanter Dysgnathien mit synonymer Termi-nologie: maxillo-mandibuläre alveoläre Dysmorphien in der Sa-gittalen.

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Page 12: Klassifikation der kieferortho- pädischen Befunde · 2020-04-03 · Eine Klassifikation der kieferorthopädischen Befunde, d.h. der unterschiedlichen Zahnstel-lungs- und Kieferlagefehler,

Vertikale Übereniwicklung des 1 j Vertikale Unterentwicklimg des posterioren OK-Alveolarfortsarces 1 j posterioren OK-Alveolarfortsatzes vertieal maxillary alveolar excess l j vertical maxillary alveolar deficiency

Anteriore Rotation Rotation gegen den Uhrzeigersinn

Abb. 10 Schema relevanter Dysgnathien mit synonymer Termi-nologie: maxillo-mandibuläre alveoläre Dysmorphien in der Ver-tikalen.

Abb. 11 Schema relevanter Dysgnathien mit synonymer Termi-nologie: maxillo-mandibuläre Zahnstellungsfehler in der Sagitta-len.

@ Ii ® OK FrontzahnverkUrzung j j OK Frontzahnverlängerung Infraposition OK-Frontzähne i Supraposition OK-Frontzähne maxillary incisor intrusion maxillary incisor extrusion

I OK und UK-Frontzahnverlängerung / Supraposition OK und UK-Frontzähne

OK und UK-Frontzahnveifcürzung \\ j OK und UK-Fronizahnverlängerung Infraposition OK und UK-Frontzähne \ \ i Supraposition OK und UK-Frontzähne max. mand. incisor intrusion \ J j^ max. mand. incisor extrusion

«FRONTZAHNVERKCRZINGEN / j XFRONTZAHNVERLÄNGERI NGEN ^

I Kompensation des dental offenen j Kompensation des dental tiefen

FRONTZAHNVERKÜRZ! NGEN \ FRONTZAHWERLÄNG ERI NGEN

Bisses durch konvergente Rotation J Bisses durch divergente Rotation beider Kieferbasen : I beider Kieferbasen (mit Frontzahnverkürzung) I i (mit Frontzahnverlängerung)

f Abb. 12 Schema relevanter Dysgnathien mit synonymer Termi-nologie: maxillo-mandibuläre Zahnstellungsfehler in der Vertika-len.

Abb. 13 Schema relevanter Dysgnathien mit synonymer Termi-nologie: maxillo-mandibuläre symmetrische skelettale Dysmor-phien in der Transversalen.

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Klassifikation der kiefeiorthopädischen Befunde

Abb. 14 Schema relevanter Dysgnathien mit synonymer Termi-nologie: maxillo-mandibuläre asymmetrische skelettale Dysmor-phien in der Transversalen und Sagittalen.

Abb. 15 Schema relevanter Dysgnathien mit synonymer Termi-nologie: Kinndysmorphien in der Sagittalen, Vertikalen und Transversalen.

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