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12. Mai 2014 | | 1 Unterlagen zum Workshop Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen Unterlagen zum Workshop Zeitplan 09:00 – 10:30 Begrüßung und Einführung – Rahmenmodell und Gütekriterien für Prüfungen Lernziel-Taxonomien Fragetypen, Fragendesign und Beispiele 10:30 – 10:45 Pause 10:45 –12:15 Grundprinzipien für die Gestaltung von Auswahlfragen Testwiseness Tipps und Tricks - Höhere Taxonomiestufen bei geschlossenen Antwortformaten 12:15 – 13:15 Mittagspause 13:15 – 14:45 Arbeitsaufgabe - Erstellung von Prüfungsaufgaben im Antwortwahlverfahren HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 2 2 14:45 – 15:00 Pause 15:00 – 17:00 Präsentation und Diskussion der Teilnehmer-Ergebnisse Evaluation und Abschluss

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12. Mai 2014 | | 1

Unterlagen zum Workshop

Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen

Unterlagen zum Workshop

Zeitplan

09:00 – 10:30

Begrüßung und Einführung – Rahmenmodell und Gütekriterien für Prüfungen

Lernziel-Taxonomien

Fragetypen, Fragendesign und Beispieleagetype , age des g u d e sp e e

10:30 – 10:45 Pause

10:45 –12:15

Grundprinzipien für die Gestaltung von Auswahlfragen

Testwiseness

Tipps und Tricks - Höhere Taxonomiestufen bei geschlossenen Antwortformaten

12:15 – 13:15 Mittagspause

13:15 – 14:45 Arbeitsaufgabe - Erstellung von Prüfungsaufgaben im Antwortwahlverfahren

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 22

14:45 – 15:00 Pause

15:00 – 17:00Präsentation und Diskussion der Teilnehmer-Ergebnisse

Evaluation und Abschluss

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Hintergrund an der Universität Bremen

Dienst eAssessment seit Wintersemester 2004/2005

Testcenter-Eröffnung Dezember 2007

Aktuell eKlausuren in ca. 80 Veranstaltungen/Sem. aus allen 12 Fachbereichen

eKlausuren, Eingangstests, Übungen, Softwareprüfungen

ca. 8000 Prüfungsleistungen / Semester

(e-)Prüfungsdidaktik wichtiger Schwerpunkt

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 33

eAssessment-Services des ZMML

Prüfungsdidaktische Qualifizierung u. Beratung, Support

en

E A S S E S S M E N T

eKlausur

Entwicklung von PrüfungsszenarienPrüfungsplattformen

e

T E S T C E N T E R ( I N F R A S T R U K T U R )

Entwicklung und Pflege von Fragenkatalogen

Qualitätssicherung

Prüfungsorganisation und ‐durchführung

Servic

e

Prü

fungsform

e

Forschung, Entwicklung, Vernetzung

Self‐Assessment

Eignungstest

Softwareprüfung

Prüfungseinsicht

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 44

Systemadministration und ‐entwicklung

Daten‐ und Systemsicherheit

Servic

e

Serverinfrastruktur

Prüfungsrechner und ‐plätze

Produkte

Prüfungsmanagementsystem Qualitätssicherung

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Ablauf einer eKlausur

Beratungsgespräch (Organisation + Didaktik)

Editorschulung

Katalogerstellung

Anmeldeorganisation

AufsichtsorganisationKatalogerstellung

Qualitätssicherung

Abnahme / Zugangstest

Prüfungsvorbereitung

Aufsichtsorganisation

Prüfung im Testcenter

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 55

ggf. Nachbewertung

Ergebnisexport und -analyse

Klausureinsicht im Testcenter

Prüfung im Testcenter

Rahmenmodell des Prüfen

Curricularer Rahmen

Prüfungsprozess

WASprüfen

WIEprüfen

WIEauswerten

g p

Wozu?

• diagnostisch• formativ• summativ

Wie gut?

• Objektivität• Reliabilität• Validität• ...

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 66

Lehr-Lernverständnis

Quelle: Metzger, C. & Nüesch, C. (2004): Fair prüfen. Ein Qualitätsleitfaden für Prüfende an Hochschulen. Hochschuldidaktische Schriften Band 6, Institut für Wirtschaftspädagogik Universität St. Gallen (modifiziert)

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Gütekriterien für Prüfungen

Objek

Prüfungs-qualität

Objek‐tivität

Interpretations-

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Ökonomie

Relia‐bilität

Vali‐dität

Kriteriums-

Validität von Prüfungen: Constructive Alignment

Lehr-/LernprozessLernaufgaben

PrüfungPrüfungsaufgaben

KompetenzBeruflich-/gesellsch. A.

IntendedLearningOutcome

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basierend auf Biggs & Tang (2007)

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Kompetenz Prüfen?

Unter Kompetenzen versteht man „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen

„Fähigkeit, komplexe Anforderungssituationen angemessen und verantwortungsvoll zu bearbeiten“ (Huber 2008)

oder einfach nur

Bereitschaften und Fähigkeiten um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert 2001, S. 27)

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 99

„Fähigkeit zum erfolgreichen Handeln“ (Mandl & Krause 2001)

Können in Klausuren Kompetenzen gemessen werden?

Lernzielklassifikation

Ebene Klassifi-kation Beispiel Stufe

Studiengang Richtziele

Die Studierenden der Biologie sind in der Lage, selbstständig wissenschaftliche Untersuchungen zu konzipieren, durchzuführen, auszuwerten und zu publizieren.

Problemebearbeiten

Modul Grobziele

Die Studierenden sind in der Lage, Laborversuche zur Genetik selbständig durchzuführen und mit den wichtigsten statistischen Methoden auszuwerten.

Wissen und Anwenden

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 1010

statistischen Methoden auszuwerten.

Lerneinheit FeinzieleDie Studierenden können eineSequenzanalyse der mRNA von Drosophiladurchführen und auswerten.

Wissen und Anwenden

s.a. http://www.hochschuldidaktik.uzh.ch/instrumente/dossiers/DU_Lernziele_11_08.pdf

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Lernzieldefinition

„sprachlich artikulierte Vorstellung von der durch einen Lernprozess zu bewirkenden beobachtbaren Verhaltensänderung, Einstellungsänderung etc. der Lernenden“ (Möller 1995, basierend auf Meyer 1977)( , y )

Inhaltskomponente (Wissensobjekt) + Prozesskomponente (Aktiv-Verb)

BEISPIELE: Die Studierenden sind in der Lage ...

• aus mehreren Aktivitätenlisten die vollständigste auszuwählen (Analyse von Fakten).

• die Relevanz von Untersuchungsergebnissen festzulegen (Bewertung von Konzepten).

• einen effizienten Arbeitsplan zu erstellen (Erschaffung von Prozeduren)

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 1111

Detaillierter: Wer (1) tut (2) was (3) wie viel (4) und bis wann (5)

BEISPIEL: Die Studierenden (1) sind am Ende der Lerneinheit „Populationsbiologie“ (5) in der Lage, einfache Wachstumsexperimente mit Chlorella fusca (3) in angemessenem Umfang (4) statistisch auszuwerten (2).

Lernzieltaxonomien

Lernziel Wissen Verständnis Anwendung Analyse Synthese Bewertung

Bloom 1976

KognitiverBeitrag:

Informationserinnerung(erkennen, wiedergeben)

Informationsverarbeitung(verstehen, anwenden)

Informationserzeugung(analysieren, Synthese, beurteilen)

Metzger et al. 1993

Wissens-dimension

Kognitiver Prozess

Erinnern Verstehen Anwenden Analysieren Bewerten Erzeugen

Anderson & Krathwohl 2001

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 1212

Faktenwissen

Konzeptuelles Wissen

Prozedurales Wissen

Meta-Kognitives Wissen

http://www.eassessment.uni-bremen.de/lernziele.php

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Beispielmatrix

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Model of Learning ObjectivesQuelle: Rex Heer, Iowa State University -Center for Excellence in Learning and Teaching, Version Januar 2012

Vereinfachte Lernzieltaxonomie

Kognitiver ProzessWissens-dimension

g

ErinnernVerstehenAnwendenAnalysieren

BewertenErzeugen

Fakten 1 4 7

Konzepte 2 5 8

Prozeduren 3 6 9

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Anderson & Krathwohl 2001 (vereinfacht, Bücking 2011)

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Auf welcher dieser Rennstrecken fuhr der Wagen, so dass der gezeigte Geschwindigkeitsgraph entstand?

Übung zur Kategorisierung von Prüfungsaufgaben

Kognitiver Prozess

ErinnernVerstehen Anwenden Analysieren

Bewerten Erzeugen

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 1515

Wis

sens

dim

ensi

on A Fakten 1 4 7

B Konzepte 2 5 8

C Prozeduren 3 6 9

ABCDE

S = Startlinie

PISA 2000, s. www.mpib-berlin.mpg.de/Pisa/Beispielaufgaben_Mathematik.PDF

Fragetypen in eKlausuren

Freitextfragen

K i b T t

Offen

BearbeitunP

DF

)

rnet

Zeichnen

Aufw

and

Freiheitsg

Kurzeingabe Text

Hotspot / Drag&Drop-frei

Drag&Drop – Texte/Graph.

Antwortpaare

Geschlossen

Antw

ongsaufgaben

lexe

Anl

agen

(S

crip

te,

timed

ia, S

oftw

are,

Int

er

Kurzeingabe Zahlen

Objek

Ausw

ertung

grade

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 1616

Multiple Choice

Single Choice

ort-WahlK

ompl

Mul

t

http://www.eassessment.uni-bremen.de/fragetypen.phphttp://uebung.eassessment.uni-bremen.de/ (Fragetypen und Lernzielniveaus)

ktivierung

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Fragenaufbau und Designelemente in eKlausuren

AnlageThema

1 Kontext / Szenario / FallvignetteF t llFragestellungBedienungs- und Bewertungshinweise

Antwort A

Antwort B

Antwort C

Antwort D

Beschriftungen

Grafiken / Bilder / Objekte

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 1717

Punkte

Upload

Begründungsfeld (Freitext)

Download

http://www.eassessment.uni-bremen.de/fragendesign.php

Freitext

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 1818

Quelle: Fragenkatalog „Marketing“, Universität Bremen – FB7

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Freihandzeichnung

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 1919

Texteingabe

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 2020

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Zahleneingabe + Begründungsfeld

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 2121

Quelle: Prof. Dr. Thöming, Universität Bremen – FB4: Übungsfrage in der VA „Chemie für Produktionstechniker“

Zahleneingabe

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 2222

Quelle: Prof. Dr. Poddig, Universität Bremen – FB7, Fragenkatalog „Finanzwirtschaft“

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Zahleneingabe + Auswahllisten + Excel + Anlage

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 2323

Quelle: Prof. Dr. Martin Missong, Universität Bremen – FB7: Probeklausur zu „Statistik für Wirtschaftswissenschaftler“

Freies Positionieren

Determine the Take-Off-Distance above 50 ft obstacle clearance

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 2424

Quelle: LPLUS-GmbH BremenFragenbeispiele auf www.lplus.de

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Hotspot - mehrfach

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Hotspot - alternativ

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 2626

Bildquelle: Ronald Schulte (NL)www.ronaldschulte.nl(galerij-1.html

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Drag&Drop Textfelder

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Quelle: Prof. Dr. Heeg & Dr. T. Bruns, Universität Bremen – FB4: Veranstaltung „Industrial Engineering“

Auswahllisten

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Antwort-paare

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 292929

Quelle: W. Hoffmeister. „Erläuterung der Klassifikationsmatrix zum ULME-Kompetenzstufenmodell“, bwpad8

MC-Matrix

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MC-Leitfaden

F t t i ifi h L i l d

Siehe Handout

Zusammenfassung:

Fragen stets einem spezifischem Lernziel zuordnen

Antwortalternativen homogen gestalten

Klare Fragestellung – Eindeutig richtige Antworten –Transparente Bewertung

„Give aways“ und ungewollte Lösungshinweise vermeiden

Positive Formulierungen verwenden

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 313131

http://www.eassessment.uni-bremen.de/mc_leitfaden.php

Cover the Options-Rule – Frage auch ohne Sicht auf die Antwortalternativen beantwortbar

Leseaufwand minimieren, Grammatik und Rechtschreibung kontrollieren

T e s t w i s e n e s soder: Wie man schlecht konstruierte MC-Prüfungen besteht.

Siehe Handout

Am längsten, am komplexesten, am wissenschaftlichsten klingend, präziser formuliert, spezifischer richtig

Wiederholung von Fachbegriffen aus der Frage richtig

Vage formuliert richtig, Absolute Aussagen falsch

Zwei sich widersprechende Antworten alle anderen falsch

Zusammenfassung: Merkmale von Antwortalternativen:

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 3232

Negativ klingende Aussagen falsch

Grammatikalisch oder nicht zur Fragenlogik passend falsch

keine Hinweise zu finden? Antwort C

Beispiele auf http://www.kvhigh.com/learning/testtips.htmlhttp://www.eassessment.uni-bremen.de/mc_leitfaden.php#antworten

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Tipps zur Erreichung höherer Lernzielniveaus

Transferaufgaben stellen

Szenario- und Key-Feature-FragenSzenario und Key Feature Fragen

Analyse komplexer Anlagen

Rechercheaufgaben

Umkehr der Fragenlogik (Symptome Befund)

Antwortanalyse statt Abfrage

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 3333

Umstellung des Formats (Graphik Text)

Integration fachspezifischer Software

Multimedia-Formate nutzen

http://www.eassessment.uni-bremen.de/mc_leitfaden.php

Beispiel: Key-Feature-Problem

KF-Stamm (Fallvignette): Die 44-jährige Helena Lux stellt sich wegen eines Kopfschmerzereignisses bei Ihnen in der Notambulanz vor. 5 Tage zuvor ist es ihr am Vormittag beim Aussteigen aus dem Wagen plötzlich heftig in den Nacken und das Hinterhaupt gefahren. Die Kopfschmerzen waren so heftig wie sie es zuvor noch nie erlebt hatte. Sie musste sich zunächst wieder ins Auto setzen. Der Schmerz sei dann schließlich ein wenig besser geworden. Nachdem er aber am Freitag immer noch nicht ganz weg war, habe sie die Hausärztin aufgesucht. Diese empfahl ihr, sich in der Klinik vorzustellen.

1. Nennen Sie Ihre Hauptverdachtsdiagnose: Antwort (Long Menu): Subarachnoidalblutung

2. Welche beiden klinischen Zeichen untersuchen Sie jetzt unbedingt gezielt, um ihre Diagnose zu erhärten? Antwort (Long Menu): Nackensteifigkeit, Meningismus

3. Sie finden bei der Patientin eine leichtgradige Nackensteifigkeit. Wie gehen sie diagnostisch weiter vor? Antwort (Short Menu): Computertomographie. Distraktoren: NMR, Angio-NMR, EEG, Liquorpunktion

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 3434

4. In der Computertomographie findet sich kein sicherer Hinweis für Blut in den Liquorräumen. Welche Untersuchung führen sie diagnostisch als nächste durch? Antwort (Long Menu): Liquorpunktion

5. ...

Quelle: Kopp V, Möltner A, Fischer MR. Key-Feature-Probleme zum Prüfen von prozeduralem Wissen: Ein Praxisleitfaden. GMS Z Med Ausbild. 2006;23(3):Doc50 (http://www.egms.de/en/journals/zma/2006-23/zma000269.shtml)

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Arbeitsaufgabe (Alternative 1)

Versetzen Sie sich in die Lage des Seminarleiters. Ihr Ziel ist es im Rahmen eines abschließenden schriftlichen oder elektronischen Tests zu überprüfen, in

l h M ß Ih L i l d T il h i d T il h

Situation:

welchem Maße Ihre Lernziele von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erreicht wurden.

Entscheiden Sie sich für eines der in den Seminarunterlagen genannten

Aufgabe:

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 3535

g gLernziele und erstellen Sie zu diesem eine oder eine Serie aufeinander aufbauender Auswahlfragen auf dem Niveau Informationsverarbeitung (Verständnis, Anwendung, Analyse).

siehe Leitfaden im Handout!

Arbeitsaufgabe (Alternative 2)

Erstellen Sie eine geschlossene Szenario-Frage oder eine kurze Abfolge von Key-Feature-Fragen aus einem selbstgewähltem Arbeitsbereich Mindestens

Aufgabe:

Key-Feature-Fragen aus einem selbstgewähltem Arbeitsbereich. Mindestens eine dieser geschlossenen Fragen soll der Kategorie „Informationsverarbeitung“ zuzuordnen sein.

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 3636

siehe Leitfaden im Handout!

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Das Genie entdeckt die Frage, das Talent beantwortet sie (K.H. Waggerl)

Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

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[email protected]

Zitierte Literatur

Anderson, L. W. & Krathwohl, D.R. (Eds.) (2001). A taxonomy for learning, teaching and assessing: A revision of Bloom's Taxonomyof educational objectives. Abridged edition, New York , Longman

Biggs J B & Tang C (2007) Teaching for quality learning at university Open University Press/Mc Graw Hill EducationBiggs, J. B. & Tang, C. (2007). Teaching for quality learning at university. Open University Press/Mc Graw-Hill Education

Bloom, B.S. (1976). Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich, 5. Auflage, Beltz Verlag, Weinheim

Huber, L. (2008). Kompetenzen prüfen? in: Dany, S., Szczyrba, B., Wildt, J. (Hrsg.). Prüfungen auf die Agenda!Hochschuldidaktische Perspektiven auf Reformen im Prüfungswesen. Bielefeld, W. Bertelsmann Verlag, S. 12-26. (Blickpunkt Hochschuldidaktik; 118)

Mandl, H. & Krause, U.-M. (2001). Lernkompetenz für die Wissensgesellschaft (Forschungsbericht Nr. 145). München: Ludwig-Maximilians-Universität, Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie.

Metzger, C. & Nüesch, C. (2004). Fair prüfen. Ein Qualitätsleitfaden für Prüfende an Hochschulen. Hochschuldidaktische SchriftenBand 6, Institut für Wirtschaftspädagogik Universität St. Gallen

Metzger, C., Waibel, R., Henning, C., Hodel, M., Luzi, R. (1993): Anspruchsniveau von Lernzielen und Prüfungen im kognitiven Bereich Inhaltsniveaus Prozessniveaus Reproduktion und Transfer Universität St Gallen Inst f Wirtschaftspädagogik

HDA | Gestaltung geschlossener Fragen für Übungen und Prüfungen | Dr. Jens Bücking 3838

Bereich. Inhaltsniveaus, Prozessniveaus, Reproduktion und Transfer.Universität St. Gallen, Inst. f. Wirtschaftspädagogik

Möller, C. (1995). Die curriculare Didaktik. In: Gudjons H., Teske R., Winkel R. (Hrsg.): Didaktische Theorien. 8. Auflage. Bergmann und Helbig, Hamburg

Weinert, F. (Hrsg.) (2001): Leistungsmessung in Schulen. Weinheim/Basel, Beltz