Überleben in der natur

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Leben-Outdoor Seien es wertvolle Outdoortipps, kreative Fertigkeiten oder die einfache Herstellung von Naturprodukten, hier sind einige erstaunliche Möglichkeiten rund um die Natur von A-Z aufgelistet, am Ende der Seite sind Skizzen zu den Texten vorhanden Augentraining Die Augen kann man trainieren und einer Brille vorbeugen bzw. sogar die Sehstärke der Augen wiederherstellen. Das Auge wird durch 6 Muskeln bewegt, die man ohne den Kopf zu bewegen durch diagonales und hoch/runter Schauen stärkt Blitz Vermeiden von feuchtem Boden, freie Flächen, Wasserfälle, Berggipfel, Überhänge, Vorsprünge, hohe einzelstehende Bäume. Vertiefungen ergeben nur Sinn, wenn sie mindestens 1, 50 Meter tief ist. Auch 1, 50 Meter sollten bei Höhlen Eingang, Decke und Wände voneinander entfernt sein. Erhebungen, als Schutzzone, sollten mindestens 8 Körperlänge entfernt und der Abstand zur Erhebung mindestens eine Körperlänge betragen. Zum Schutz Hocke einnehmen (bei geschlossenen Füssen und Knien, damit sie nur einen Berührungspunkt mit der Umgebung haben), nach Möglichkeit auf einer isolierenden Unterlage (Siehe Skizzen). Falls eine Rettungsdecke (Alu) vorhanden ist, über den Körper ziehen Es gibt eine einfache Regel um die Entfernung eines Gewitters zu berechnen : Zeit zwischen Blitz und Donner in Sekunden mal 33 ergibt die ungefähre Entfernung des Gewitters in Meter Desinfizieren Es gibt einige Pflanzen die desinfizierend sind. Besonders Kamille auf Wunden bewirkt Wunder, des weiteren hat sich Spitzwegerich bewährt. Doch sollte man die Pflanzen mit wenig Wasser kochen um eventuelle Krankheitskeime abzutöten. Den Brei in einem Stofffetzen zu einem Beutel drehen und auf die Wunde legen. Outdoorbesteck (Metall) desinfiziert man durch Abkochen in Wasser Harz Harz eignet sich als Klebstoff du als Dichtmasse für Risse, Nähte oder Fugen. Auch ganze Flächen oder Hohlräume können damit beschichtet und so wasserdicht gemacht werden. Aus Tanne, Kiefer oder Fichte bekommt man brauchbares flüssiges oder festes Baumharz. Harz ist doppelt so fest wie handelsüblicher Kleber. Man kann hartes Harz verflüssigen auf einem Stein im Feuer oder an einer Stockspitze, als Härterer kann Holzasche verwendet werden. Als Alternative kann man Mistelbeeren, in einem Behälter zerquetschen, nehmen, um einen brauchbaren Klebstoff zu erhalten. In manchen Ländern wird aus Mistelbeeren Vogelleim hergestellt. Auch eine Fackel kann man mit Harz herstellen. Man benutzt ein Kieferast und zerfasert an einem Ende durch Steinschläge das Holz, den man dann in das Harz tränkt. Harz kann man demnach auch als Anzünder für Holz oder als Wachsersatz (Kerze) verwenden. Bei den Nadelbäumen kann noch zwischen ziehenden Harzen und heilenden Harzen unterschieden werden. Lärche und Kiefer z.B. ziehen Fremdkörper und Furunkel heraus. Ist

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Page 1: Überleben in der Natur

Leben-Outdoor

Seien es wertvolle Outdoortipps, kreative Fertigkeiten oder die einfache Herstellung von

Naturprodukten, hier sind einige erstaunliche Möglichkeiten rund um die Natur von A-Z

aufgelistet, am Ende der Seite sind Skizzen zu den Texten vorhanden

Augentraining

Die Augen kann man trainieren und einer Brille vorbeugen bzw. sogar die Sehstärke der

Augen wiederherstellen. Das Auge wird durch 6 Muskeln bewegt, die man ohne den Kopf zu

bewegen durch diagonales und hoch/runter Schauen stärkt

Blitz

Vermeiden von feuchtem Boden, freie Flächen, Wasserfälle, Berggipfel, Überhänge,

Vorsprünge, hohe einzelstehende Bäume. Vertiefungen ergeben nur Sinn, wenn sie

mindestens 1, 50 Meter tief ist. Auch 1, 50 Meter sollten bei Höhlen Eingang, Decke und

Wände voneinander entfernt sein. Erhebungen, als Schutzzone, sollten mindestens 8

Körperlänge entfernt und der Abstand zur Erhebung mindestens eine Körperlänge betragen.

Zum Schutz Hocke einnehmen (bei geschlossenen Füssen und Knien, damit sie nur einen

Berührungspunkt mit der Umgebung haben), nach Möglichkeit auf einer isolierenden

Unterlage (Siehe Skizzen). Falls eine Rettungsdecke (Alu) vorhanden ist, über den Körper

ziehen

Es gibt eine einfache Regel um die Entfernung eines Gewitters zu berechnen :

Zeit zwischen Blitz und Donner in Sekunden mal 33 ergibt die ungefähre Entfernung des

Gewitters in Meter

Desinfizieren

Es gibt einige Pflanzen die desinfizierend sind. Besonders Kamille auf Wunden bewirkt

Wunder, des weiteren hat sich Spitzwegerich bewährt. Doch sollte man die Pflanzen mit

wenig Wasser kochen um eventuelle Krankheitskeime abzutöten. Den Brei in einem

Stofffetzen zu einem Beutel drehen und auf die Wunde legen. Outdoorbesteck (Metall)

desinfiziert man durch Abkochen in Wasser

Harz

Harz eignet sich als Klebstoff du als Dichtmasse für Risse, Nähte oder Fugen. Auch ganze

Flächen oder Hohlräume können damit beschichtet und so wasserdicht gemacht werden. Aus

Tanne, Kiefer oder Fichte bekommt man brauchbares flüssiges oder festes Baumharz. Harz ist

doppelt so fest wie handelsüblicher Kleber. Man kann hartes Harz verflüssigen auf einem

Stein im Feuer oder an einer Stockspitze, als Härterer kann Holzasche verwendet werden. Als

Alternative kann man Mistelbeeren, in einem Behälter zerquetschen, nehmen, um einen

brauchbaren Klebstoff zu erhalten. In manchen Ländern wird aus Mistelbeeren Vogelleim

hergestellt. Auch eine Fackel kann man mit Harz herstellen. Man benutzt ein Kieferast und

zerfasert an einem Ende durch Steinschläge das Holz, den man dann in das Harz tränkt. Harz

kann man demnach auch als Anzünder für Holz oder als Wachsersatz (Kerze) verwenden. Bei

den Nadelbäumen kann noch zwischen ziehenden Harzen und heilenden Harzen

unterschieden werden. Lärche und Kiefer z.B. ziehen Fremdkörper und Furunkel heraus. Ist

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das Übel behoben, kann man mit heilenden, die Wunde schliessende Mittel verfahren. Eben

Umschläge oder Pasten aus Fichten - oder Tannenharz bzw. die Nadeln und Rinden

Insektenschutz

Bei Insektenstichen und kleineren Verletzungen hilft der Wegerich, der zerkaut oder

zerkleinert aufgetragen wahre Wunder bewirkt. Aschering schützt den Schlafplatz vor

Insekten

Holzkohle

Holzkohle ist angebranntes Holz, dem das Wasser entzogen wurde. Es ist leicht, brennt fast

ohne Flamme, hat einen guten Brennwert und ist Medikament. Holzkohle ist bei Magen -

Darm Beschwerden gleichwertig mit den Kohletabletten aus dem Handel und wegen der

antibakteriellen Wirkung wird er besonders in Wasserfiltern geschätzt. Pulverisiert, mit

Wasser breiig gerührt und auf die Haut gerieben, schützt sie vor Mücken. Im Feuer

angebrannte Balken sind resistent gegen Fäulnis (Zaunpfähle, Hausfundamente, Boote)

Kälte

Bei extremen Bedingungen, sei es Kälte oder Hitze, bedarf es besonders den Schulter- bzw.

Kopfbereich zu schützen. Bei Kälte gehen ca. 40-50 % Körperwärme über den Kopf verloren.

Weiter an Reflektorfeuer und Isolation der eigenen Körperwärme denken

Knoten

Es gibt Hunderte von Knoten. Manche sind einfach nur dekorativ, andere zweckmässig

- Palstek

Palstek ist der Pflichtknoten für jeden Menschen schlechthin und gilt als der König aller

Knoten. Er bildet eine feste Schlinge und ist selbst pitschnass leicht zu lösen

- Schotstek

Mit dem Schotstek werden zwei Seile mit einander verbunden, auch ungleich starke Seile

- Webeleinstek

Mit ihm sichert man alles, was schnell gegen das Verloren gehen gesichert werden soll. Je

mehr an ihm gezogen wird, desto fester hält er

- Topsegelschotstek

Mit diesem Knoten kann man die Spannleinen an einem Zelt oder Planendach sehr gut

spannen. Er lässt sich gut auf dem Seil verschieben und zieht sich unter Last zuverlässig zu

- Zimmermannstek

Er eignet sich zum anbinden, ziehen und hochheben von Stämmen, Balken oder ähnlich

schweren Lasten und lässt sich selbst nach starker Belastung leicht öffnen

- Laschings

Dienen zum Bau von Unterständen, Flüssen und anderen Konstruktionen

a) Viereckzurring

Page 3: Überleben in der Natur

Knoten zum Verbinden von kreuzender Elemente

b) Kreuzzuring

Auch mit diesem Knoten werden Balken im rechten Winkel miteinander verbunden. Er ist

dann vorzuziehen, wenn der Balken nicht ganz rechtwinklig ausgerichtet sind oder unter

starker Belastung stehen und deshalb eine festere Verbindung benöigen

c) Zurring

Die Zurring dient dem Aneinanderbinden zweier oder mehrerer Balken.

Kochen

Bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln gibt es einige Varianten :

Kochen, Dämpfen (Für frisches Gemüse zu empfehlen, wenig Wasser in Topf und mit Deckel

verschliessen, gelegentlich Wasser nachfüllen bevor es anbrennt) oder Garen im Lehm

(gleiche Resultate wie in Aluminium garen, dazu Lebensmittel mit 2-3 cm dicken

Lehmschicht überziehen und in Glut vergraben) sind einige Mölichkeiten

Backen ist einfach, das Grundrezept lautet volkstümlich: Mehl, Wasser, Hefe (z.B. 1

Trockenhefebeutel für ca. 4 Tassen Mehl) und Salz, alles vermischen und mit Wasser

verkneten, bis der weiche Teig nicht mehr so an den Fingern klebt. Statt zu Backen kann man

den Teig auch in eine heisse, leicht gefettete Pfanne ausbacken oder als Stockbrot über dem

Feuer leicht braun werden lassen. Auf die unterschiedlichen Mehlherstellungsmöglichkeiten

ging das Kapitel Leben - Nahrung ein (Gräser, ...)

Es gibt eine einfache Möglichkeit mit einem Topf zu Backen ohne es anbrennen zulassen. Auf

einen auf 2 Steinen stehender Kochtopf den Knetlaib auf eine zusätzliche Pfanne/Blech im

Topf geben und dieses Blech wiederum auf Steine zu stellen. Nun Glut auf den Topfdeckel,

um den Topf und unter die 2 Steine, die den Topf halten, verteilen

Das Urbrot ohne Hefe war eine Mischung aus zerriebenen Körnern und Wasser. Diese Fladen

wurden dann auf heissen Steinen gebacken, die Wärme gut speichern

Das Urbrot enthielt noch keine Hefe und war nur im warmen Zustand essbar. Sobald das

Fladenbrot erkaltete, war es steinhart. Für die Sortenvielfalt sorgen die Extrazutaten wie etwa

Nüsse, Sonnenblumen- oder Kürbiskerne, Honig, Sesam, Haferflocken, Leinsamen, Rosinen

und Backpflaumen

Der Stein - Backofen ist eine weiter Möglichkeit zu backen. Auf Felsenuntergrund oder einer

grossen Steinplatte als Basis errichtet man aus dicken Blöcken die Rückwand und zwei

Seitenwände ( ca. 20 cm hoch ) und deckt sie mit einer grossen Platte ab. Ist ein grosser

Felsblock oder ein Felsufer in der Nähe, kann man sich die Rückwand sparen und die

Seitenwände direkt daran anschliessen. Vorne bleibt eine grosse Öffnung, die man später mit

einer passenden Platte (vorher anpassen) verschliessen kann, oben hinten eine kleinere

Öffnung als Rauchabzug. Dann verschmiert man die Ritzen mit Lehm oder feuchter Erde und

entfacht im Ofen ein tüchtiges Feuer. Sind die Steine soweit aufgeheizt, dass man sie von

aussen kaum noch anfassen kann, lässt man das Feuer ausgehen und fegt mit einem Zweig die

Asche heraus. Dann kommt der Teig in den Ofen, und die Öffnungen werden verschlossen.

Ein kleiner Brotlaib braucht etwa 45 Minuten um durchzubacken und anbrennen kann im

Ofen nichts, da die Feuchtigkeit nicht entweicht. Ganz ähnlich funktioniert der Lehm -

Backofen, den man in einer geeignete Böschung graben kann. Ehe man zu graben beginnt,

kann man zunächst 60 - 80 cm hinter der Kante der Böschung einen dicken Pfahl in den

Boden rammen, dann hat man gleich die Öffnung für den Rauchabzug. Die Decke muss

Page 4: Überleben in der Natur

mindestens 30 cm stark sein, um nicht einzustürzen und um genügend Hitze zu

speichern. Einen Erdofen ist praktisch zum Dünsten, dazu wird eine Grube ausgehoben (

Tiefe mindestens 50 cm ) und der Boden bzw. die Seitenwände mit Steinen auskleiden. Nun

entzündet man in der Grube ein Feuer , bis die Steine fast glühen ( ca. 1 - 2 Stunden ).

Anschliessend entfernt man die Glut und die Asche so gut wie möglich, und bedeckt die

Steine mit feuchtem Gras oder mit Blättern. Darauf wird das Gargut gelegt, mit Wasser

besprengt und wieder mit einer dichten Schicht feuchtem Gras und Blättern bedeckt. Wenn

die Grube dann mit festgedrückter Erde gefüllt wird, kann damit kein Dampf entweichen

Am besten ersetzt die Glut die Herdplatte, bei Tee ist es besonders zu empfehlen mit Deckel

abzukochen wegen den ätherischen Ölen. Blätter sind zum Einwickeln und Garen eine gute

Alternative beim Kochen. Als Topfersatz muss man ca. fünf Schichten der Blätter

übereinander legen, sie mit Baumrinde, Wurzeln, Gras zusammenbinden und in die Glut

legen. Bevor das letzte Blatt verbrannt ist, ist der Inhalt gar. Will man Blätter besonders

elastisch machen, schwenkt man sie kurz überm Feuer hin und her

Lebensmittel halten länger wenn man sie kühl, dunkel und trocken lagert. Man kann

Lebensmitteln konservieren durch Trocknen, Einfrieren, Räuchern oder als Einlage in Öl

Um Kartoffelstärkemehl zu erhalten zerreiben wir rohe und geschälte Kartoffeln , mit Tuch

den Saft rauspressen und über dem Feuer trocknen

Fladen auf Vorrat, dünn und hart durchbacken, trocken und kühl lagern. Man kann Fladen auf

heissen Steinen backen.

Lehm kann man sehr gut mit Steinen oder anderen Materialien mischen uns mit einem Feuer

trocknen lassen. Bei gegrabenen Modellen ( Öfen, ... ) sollte die Lehmschicht zwischen 10

und 20 cm betragen, die Oberschicht beim gegrabenen Modell aus Stabilitätsgründen

mindestens 30 cm

Kreativ Bauen

Mit viel Zeit kann man alles nötige in der Natur herstellen und der Kreativität im Umgang mit

Astgabeln, Lehm, Steine, Blätter und Moos sind keine Grenzen gesetzt. Bei den Bauten sollte

ein schräges Dach vor Regen schützen und der möglichst kleine Behausungseingang nicht auf

der Windseite liegen. Es gibt einige Möglichkeiten die schützende Natur im Bauen eines

Unterschlupfes mit einzubeziehen , wie unter Bäumen eine Grube zu schaufeln oder eine

gewölbte Höhle sich selber zu graben. Beim graben einer Höhle in eine senkrechte Wand,

sollte man den Eingang kleinhalten und Bögen röhrenartig in die Decke einbauen. Mit dem

Kopf Richtung Eingang schlafen, um im Notfall sich ein Atemloch zu graben. Bäume stärken

durch die Wurzeln oberhalb der Decke die Decke zusätzlich

Höhlen die folgende Zeichen besitzen sind für eine Übernachtung zu unsicher : Wasserränder

an den Seitenwänden, feiner Schwemmsand am Boden, feuchter Boden, Moos und

Schwemmholz. Reflektoren (Steine, Lehm oder Holzwand) vor ein Feuer setzen, um die

Wäme in dein Lager zu reflektieren. Bei einfachen Blockhäusern wird Moos unter Druck

zwischen den Stämmen zum Abdichten verwendet. Blätter, Moos, ... als Isolationsschutz bei

Bauten verwenden, je kleiner der Raum und je mehr Schichten vorhanden desto wärmer ist es.

Lehm zum Bauen von Hütten, Kaminen oder Öfen hat sich bewährt. Steine kann man mit

Lehm oder Ton als Bindematerial verwenden. Bei einem Kamin muss die engste Stelle über

dem Feuer sein, dann wird er etwas weiter gebaut und zuletzt am oberen Ende, wieder auf die

engste Stelle verjüngt. Lehm ist auch brauchbar zum abdichten und speichert Wärme sehr gut.

Page 5: Überleben in der Natur

Besonders, wenn das Brennmaterial sehr knapp ist, kann ein schlichter und leicht zu

improvisierender Hobo - Ofen von Vorteil sein. Bei extremem Wetter kann der Ofen sogar im

Vorzelt benutzt werden. Er nutzt die Heizenergie besser aus als ein offenes Feuer. Von einer

möglichst grossen Konservendose trennt man den Deckel ab, schneidet entlang dem unteren

Rand einige Lüftungsöffnungen und in den oberen Rand Kerben als Rauchabzug und um den

Topf darauf zu stellen. Dieser Ofen kann mit so ziemlich allem beheizt werden, was brennt.

Notfalls genügt eine Kerze, um in einem kleinen Gefäss Wasser heiss zu machen

Eine andere Möglichkeit ist der Behelfswärmeofen mit Steinen. Man flacht eine Dose an der

Rundung ab, so dass man sie auf den Boden legen kann und füllt sie mit brennenden Kerzen.

Dann füllt man die zweite abgeflachte Dose, deren Deckel man nur halb abgeschnitten hat

und fülllt sie mit Kieselsteinen. Nun legt man diesen Speicherofen auf die

Behelfsofenkonstruktion. Die Steine erwärmen sich und strahlen die Wärme nach allen Seiten

ab. Der Behelfswärmeofen mit Steinen hat den Vorteil, die Wärme zu speichern. Wenn die

Steine in der oberen Konservendose ausreichend erhitzt sind, schliesst man den klappbaren

Deckel und kann dann das obere Ofenteil dicht am Körper unter einer Decke oder Plane zur

Erwärmung der Beine und Hände und damit auch des ganzen Körpers nutzen

Eine feine Bodenheizung bekommt man, wenn ein Lagerfeuer auf knapp zwei Meter Länge

ausgedehnt wird. Wenn alle Holzstücke glühen, eine dicke Lage Sand drauflegen. Die

Fussbodenheizung hält nachts gut warm. Eine weitere Möglichkeit ist in eine Grube Steine

vom Lagerfeuer zu legen, die sich im Laufe des Abends aufgeheizt hatten. Nun bedeckt man

die Steine mit der ausgehobenen Erde und als Decklage kommt eine Schicht Moos und Blätter

Bei einer grösseren Gruppe kann man auch Kleider oder Schuhe herstellen, es gibt des

weiteren weiterführende Literatur die sich mit der natürlichen Beschaffung von Essig, Butter,

Honig, Käse, Alkohol oder Hefe befassen. Zusätzliches Salz ist bei der Urernährung so nicht

nötig, doch gibt es gute Salzvorkommen in der Natur (Stein - und Meersalz) die wertvolles

Salz, im Gegensatz zum herkömmlichen und schädlichen Natriumchlorid, liefern

Orientierung

Bei Karten ist oben betrachtet immer der Norden

Im Osten geht die Sonne auf, steht dann im Süden und geht im Westen unter

Weiter Orientierungsmöglichkeiten :

Ein Meter langer Stock in die Erde, die Spitze des Schatten markieren, nach einer Stunde

wieder. Verbindet man nun die Geraden, so zeigt die erste Markierung in den Westen, die

zweite nach Osten

Nachts kann man sich nach dem Polarstern richten, der genau im Norden steht. Den

Polarstern findet man, wenn man den Grossen Wagen kennt. Die Linie der Rückfront,

sechsfach verlängert, kreuzt den auffallend leuchtenden Polarstern, der gleichzeitig das

Vorderlicht an der Deichsel des Kleinen Wagens ist

Der bis zu 1,30 m hohe Stachel - Lattich, auch Kompass - Pflanze genannt, richtet seine

Blattränder und - spitzen in die Nord - Süd Richtung. Die hochkant aufgestellten Blattflächen

weisen nach Ost - West. Gänseblümchen orientieren sich nach der Sonne, morgens Richtung

Osten und abends Richtung Westen

Page 6: Überleben in der Natur

Einzelbäume sind von Geburt an den Winden am meisten ausgesetzt. Ihre Stämme biegen

sich unter seinem Druck. Allmählich wachsen sie schräg. Äste, die dem Wind

entgegenstehen, brechen. Zur windabgewandten Seite hingegen gedeihen sie besser. In

unseren Regionen herrscht Wind aus Nordwest vor. Nordwest ist die Wetterseite. Also neigen

sich die Bäume nach Südosten. In diese Richtung weisen auch die längeren Äste. Die

moosbewachsenen Seiten der Bäume weisen in Windrichtung, also Nordwest. Natürlich

zeigen umgestürzte Bäume ebenfalls an, in welche Richtung der Wind bläst. Kiefern haben

auf ihrer windzugewandten Seite eine besonders rissige und grobe Rinde

Seife

Um nun aus der Pflanze Seifenkraut Seife zu gewinnen muss man die zur Verfügung

stehenden Pflanzenteile entweder kleinhacken, zerreiben oder zerdrücken. Man kann sie dann

sofort als Seife benutzen oder für später aufheben und trocknen lassen. Geeignete Pflanzen

zur Seifeherstellung sind Seifenkraut oder die Gewöhnliche Waldrebe (Nur im trockenen

Zustand, da es sonst zu Hautreizungen kommt). Man kann auch das zerkleinerte Seifenkraut

oder den Ackerschachtelhalm abkochen und das Kochwasser als Seifenlösung verwenden.

Seifenkraut sollte man ab dem Spätsommer bis in den Frühling sammeln, wobei auch

abgestorbene oder getrocknete Pflanzen nutzbar sind. Das Seifenkraut reizt die Augen, also

beim Gesichtwaschen vorsichtig sein. Eine weitere Möglichkeit Seife herzustellen ist die

weisse Asche vom Feuer zusammen mit Fett oder Öl in Wasser zu kochen. Entweder durch

tierisches Fett ( Zur Not auch aus Regenwürmern, Schnecken...) oder pflanzliches Fett aus

zerstossenen Nüssen oder Samen ( Samen zum Beispiel von Senf, Ackerrettich,...). Nach

langem Kochen bildet sich ein weiss -grauer Schaum auf der Oberfläche des Kochwassers,

dabei handelt es sich um Kernseife. Je mehr Asche und Fett man verwendet um so grösser

wird die Ausbeute sein. Dieser Schaum kann abgeschöpft und in eine Form geknetet werden.

Nach dem Trocknen lässt sich diese Seife prima transportieren

Shampoo

Kräutershampoo selber herstellen ist einfach: Bewährt haben sich 10 min. gekochte

Brenneselblätter, Kamille, Ringelblume und besonders Birkenblätter. Flüssigkeit nehmen und

einmassieren. Bitte nicht sofort danach auswaschen, da das Kräuterwässerchen seine

Wirkungszeit beansprucht. Weiter Zutaten sind Thymian, Zinnkraut, Salbei, Rosmarin,

Baldrian, Brunnenkresse, Klettenwurzel; die Liste könnte man sehr lang erweitern. Pure

Birkenwasser ist auch ein Genuss für die Haare, im Frühjahr können vor dem Austreiben der

Birken (siehe oben bei Bäumen) bis zu 50 l dieser Flüssigkeit pro Baum gewonnen werden.

Der Saft kann auch als Gesichtslotion verwendet werden

Sonnenschutz

Aus Kastanienmehl stellt man Leim, Wasch- und Haarpflegemittel her. Der Inhaltsstoff

Aescin absorbiert ultraviolette Strahlen; er wird daher für Sonnenschutzmittel verwendet.

Weitere Mittel für den Sonnenschutz sind Olivenöl, Ringelblume, Kamille, Nussöl, Kaffeeöl,

Walnussblätter, Grüne Walnussschalen, Oreganum, Schafgarbe, und die

Klettenwurzel. Weiter kann man sich gegen die Sonne schützen müssen mit Kohlestaub /

Lehm angerührt mit Fett oder Pflanzenöl. Hat man kein Öl, dann geht es auch zur Not mit

Wasser, aber dann hält die Schicht nicht so gut auf der Haut und muss öfter erneuert werden

Page 7: Überleben in der Natur

Man kann sich die tödliche Wirkung der UV-Strahlung auch zu Nutze machen, wenn man nur

begrenzt die Möglichkeit hat seine Kleidung zu waschen. Damit dort keine

Bakterienkulturenwachsen legt man die Kleidung eine Stunde in die pralle Sonne, die UV-

Strahlung tötet einen grossen Teil der Bakterien ab

Massvolles Sonnebaden ist ein wesentlicher Bestandteil der Hygiene. Die Sonne tötet

Eiterbakterien und manche Flechten und Pilze

Wetter

Natürliche und vereinfachte Wettervorhersage in unseren Breiten :

Sonniges Wetter : Leichter Wind aus NO, Frühnebel, Aufsteigende Wolken, Offene

Kieferzapfen, Trockener Seetang, Senkrecht aufsteigender Rauch, Fidele Mückenschwärme in

der Abendsonne, Bienen sammeln durchgehend Nektar, Konstantes Quaken der Frösche am

Abend, Spinne webt ihr Netz, Abendrot, Morgengrau am wolkenlosen Himmel, Morgentau,

Hochfliegende Schwalben, Dunstige Täler

Regnerisches Wetter : Wind aus SW, Stark flimmernde Sterne, Tiefe Wolken, Diverse

Blumen (z. B. Gänseblume, Silberdistel, Huflattich, Hahnenfuss) schliessen tags die Blüten,

Geschlossene Kieferzapfen, Fallender Rauch, Feuchter Seetang, Nervöse Ameisen, Quacken

von Fröschen verstärkt sich zu unüblichen Zeiten ( z.B. Mittags ), Kleeblüten senken sich und

die Blätter falten sich nach unten, Bienen hören mitten am tag auf Nektar zu sammeln,

Morgenrot, Abendgrau, Starker Wind am frühen Morgen oder Abend, Tieffliegende

Schwalben, Sehr aktive Insekten am Morgen; Bergwild steigt in tiefere Lagen ab, weiter

Lichtring um den Mond

Kälte muss man erwarten, wenn sich abends und zu Nachtbeginn bei Windstille Bodennebel

in den Niederungen bilden. Wenn sich der Nebel an windstillen Wintertagen am hohen

Himmel bildet, wird es ebenfalls sehr kalt. Auch wenn das Morgenrot sich gelblichbraun

verf�rbt, ist mit Frostversch�rfung zu rechnen. Ein weiteres Indiz ist nachlassender

Tagesfrost, der gegen Abend wieder ansteigt. Er k�ndigt anhaltendes klares und kaltes

Wetter an

Zahnpflege

Zahnpflege ist nur bei der künstlich hergestellten Produkten so nötig. Die Natur bittet

genug Reinigungsmethoden. Kamille, Fenchel, Beinwell, Eibisch, Lindenblüten, Melisse,

Malve, Schachtelhalm, Spitzwegerich, Rosmarin, Rosskastanien, Salbei und Thymian können

richtig angewandt mehr bitten als eine Zahnpasta. Eine Zahnbürste selber aus der Natur

herstellen ist auch sehr leicht, dafür bietet die Natur genug Entfaltungsmöglichkeiten.

Wildniszahnbürsten kann man bauen aus frischen Ästchen, indem wir mit einem Messer ein

Kreuz einschneiden und durch immer feiner Schnitte bzw. Kauen Borsten herstellen. Am

besten verwendet man Ästchen aus der Eiche, die Gerbsäure enthält und dadurch das

Zahnfleisch schützt und Entzündungen vorbeugt

Für eine unabhängige Reise ist es von Vorteil, wenn alte Zahnschäden und Kariesanfänge

saniert wurden

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