I . IGLISCH : Erfahrungen mit propoxur- and dichlorvoshaltigen Insektiziden

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kommen nur an schimmelnden Stoffen vor andhaben wohl ebenfalls in erster Linie vom Schim-mel auf dem Holz gelebt, Abgestorbene oderlebende Larven wurden nicht gefunden, sondernnur Larvenexuvien and lebende Kafer .

Die indischen Rosenholztischchen waren alsoder Lebensraum fur eine interessante Insekten-lebensgemeinschaft. Dal3 Holzwaren aus den Tro-pen von Termiten befallen werden, bevor sieverschifft werden, ist ofter der Fall . Nur Kalo-termitidae konnen im trockenen Holz sich weiter-entwickeln and Kolonien grunden . Die Rhinoter-mitidae werden auch oft im Holz verschleppt Undkonnen darin unter giinstigen Bedingungen dieSeereise iiberstehen ; dieses ist am leichtestenmoglich, wenn Rinde an Baumstammen ist. Inverarbeitetem Holz durften sie nicht lang tiber-leben, Auch von den Embien ist es bekannt, dal3manche Arten durch den Schiffstransport ver-schleppt wurden . Dieses gilt vor allem fur Oligo-tome saundersii (WESTWOOD, 1837), die jetzt fiberweite Gebiete der Tropen and Subtropen ver-breitet ist. Ihre Gewebe finden sich u . a. auchunter Brettern, toter Rinde and vermoderndenVegetabilien. Auch von ihr wird angeriommen,da13 sie Pilze fril3t (ZIMMERMAN), Audi Alphitobiuslaevigatus hat sein urspriingliches Biotop unterder Rinde von Baumstiimpfen. Die ganze ein-geschleppte Lebensgemeinschaft stammt also ausdem gleichen Freilandbiotop .

SummaryIndian tablets attacked by Coptotermes heimi (WAS-

MANN, 1902) were covered with withish gray faeces oftermites. The rosewood (Dalbergia latifolia) was noteaten by termites, only the bone intarsia bear shorttunnels. There were dead solders only, mostly corrod-ed heads. Below intarsia living Embioptera, perhapsPseudembia have (Ross, 1943) were found in theirwebs. There were many larval exuvies of Alphitobiuslaevigatus (FABRICIUS, 1781) and some living adults .

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Aus dem Ins itut fiir Wasser-, Boden- and Lufthygiene des Bundesgesundheitsamtes,.Berlin-Dahlem

Uber Erfahrungen im Einsatz mit propoxur- anddiehlorvoshaltigen Insektiziden zur Bekampfungvon Wespenviilkern (Hymenoptera : Vespidae)

inn stadtishen Bereici')Von INGRAM IGLISCH

I. Einfiihrung

Uber die Bedeutung der Paravespulinen hin-sichtlich ihrer Fahigkeit zur Verbreitung vonKrankheiten durften kaum Zweifel bestehen

(DoHRING, 1952/53 u. 1960 ; STEINIGER, 1958 ; BRITZ,1968) . Es ist als einwandfrei nachgewiesen anzu-sehen, dai3 Vespiden leicht krankheits- and faul-niserregende Keime verschleppen konnen (KEM-PER and DbHRING, 1967) . Abgesehen vom wirt-

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I. IGLISCH : Erfahrungen mit propoxur- and dichlorvoshaltigen Insektiziden

schaftlichen Schaden, den Wespen beispielsweisedurch Frail an zuckerhaltigen Stoffen verursachen,sowie von der Stichbelastigung selbst - imExtremfall konnen Stiche todlich ausgehen oderzu todlichen Ungliicksfallen fiihren (KEMPER andDOHRING, 1967) - mull deshalb vom hygienischenStandpunkt aus die Bekampfung der Paravespuli-nen, hauptsachlich die der volkreichen Arten,P. vulgaris (L .) and P . germanica (F .), zumindestim menschlichen Wohnbereich gefordert werden .Dieser Forderung steht die Niitzlichkeit der zweiArten kaum entgegen ; denn die Bedeutung derParavespulinen als Vertilger von Schadlingen,wie z. B. von Musciden in Viehstallen (KiUHLHORN,1963) oder von Blattlausen and anderen Insekten(schadlichen, aber auch niitzlichen!), ist bei kriti-scher Betrachtung sehr Bering . Ihre Funktion als„Gesundheitspolizei" (Kadaverbeseitigung) sowieals Bliitenbestauber wird aus hier nicht naher zuerwahnenden Griinden ebenfalls als unwesentlicherachtet (KEMPER und'DoTiRING, 1967) .

Es sei darauf hingewiesen, da13 die i Gebau-den, in Schuppen, unter Dachvorspriingen, inFensternischen oder ahnlichen windgeschutztenStellen angebrachten, frei hangenden, grauen,kugeligen Nester der harmlosen SachsischenWespe, Dolichovespula saxonica, nicht unbedingtbeseitigt werden milssen. Diese Wespenart wieauch verwandte Arten stellen keine hygienischeGefahr dar; denn Lebensmittel (Obst, Backwaren,frische Fleischwaren) des Menschen werden vonihnen nicht aufgesueht.Uber die Abwehr and Bekampfung von

Wespenplagen (mechanisches Fernhalten, Kodernin Fangglasern, Abtotung zufliegender Wespensowie die direkte Behandlung von Wespennesternmit Insektiziden) haben zusammenfassend KEM-PER and DoHRING (1967) berichtet. Es sei jedoch andieser Stelle der sehr einleuchtende VorschlagDBHRINGS (1960) hervorgehoben, die Begriinderin-nen eines Wespenstaates nicht nach AnsichtBomis (1955) erst im Fruhjahr, sondern bereitsim Herbst mit entsprechenden zuckerhaltigenKodern in Fangglasern wegzufangen, da die be-fruchteten Weibchen (Koniginnen) bereits imHerbst (Oktober) zur Vorbereitung fur den Win-terschlaf zuckerhaltige Nahrung aufnehmen. Dasubermaliige Entstehen von Wespenvolkern inmanchen. Jahren konnte durch these MaBnahine

gedammt werden, womit sich gleichzeitig derim Hochsommer and Herbst unerwiinschte, abermeist notwendige Einsatz von Insektiziden)gegen Wespen verringern wurde. Allerdingsscheitert die praktische DurchfUhrung derartigerMalnahmen weniger an den dafiir aufzuwenden-den Kosten als an der allgemein mangelndenbzw. noch nicht vorhandenen Einsicht der be-treffenden verantwortlichen Stellen, Insektizidenicht unnotig anzuwenden, sondern zunachst an-deren, nicht chemischen Bekampfungsmalnahmenden Vorrang zu geben oder kombinierte Metho-den fiir einen wirkungsvollen Einsatz auszuarbei-ten.

IL Zur Abtotung von Wespenvilkernmit herkommlichen Insektiziden

alien Wespen erst dann auf, wennrch zahlreiches Erscheinen an Nah-n Backerladen, an Obststanden auf

de en usw. lastig werden .Audi konnen die Nester so ungiinstig liegen, daBdie ein- and ausfliegenden Wespen den Menschengefahrden .Die Bekampfung einzelner Wespen in dieserahreszeit ist unwirksam, da das Wespennest als

Queue der Plage davon nicht betroffen wird. DerNachschub an sick entwickelnden Tieren wurdedadurch nicht beeintrachtigt werden. Aulerdemist der Einsatz von Aerosoldosen and ahnlichenMitteln im Bereich von Nahrungsprodukten un-erwunscht, So konzentriert sick die Bekampfungauf die Vernichtung des Wespenvolkes im Nest

Hilfe von Insektiziden auf verschiedenerWirkstoffbasis and in unterschiedlichen Aufberei-tungsformen .3 )

In der direkten Behandlung leicht zu erreichen-der Wespennester bewahrten sick Staubemittel

erwirkung auf der Wirkstoffbasis vonDichlordiphenyltrichlorathan (DDT), Lindan, Dia-

Carbaryl u. a. Nach Erfahrungen von(1964) tritt die wespenabtotende

aubemittel nicht schlagartig ein .Eine Iangsame Wirkung zeigen mitWasser zu verdiinnende Emulsionskonzentrateand Spritzpulver (Suspensionen) . Dies konnee innicht wenigen Fallen bei Einsatzen der BerlinerFeuerwehr fur das von ihr benutzte staubformigeMittel sowie fur ein Suspensionspraparat besta-tigt werden. Allgemein ist darin fur das Praparatkein Nachteil zu sehen ; denn da der Wespenflugvor der Bekampfung bereits wochenlang angehal-ten hat, ehe das betreffende Nest gemeldet wurde,diirfte es nicht storen, wenn einige Stunden odergar ein bis zwei Tage Lang nach der Bekampfungeach einige Tiere vor der Einschlupfoffnung um-herfliegen.Meist erregen Staubemittel,

e Suspen-ie Tiere

aber zunachst durch Farbeder aus ebrachten Mittel von dem Einfluglocli, an

den sind, abgeschreckt, so daB es-or zur Schwarmbildung kommene

Personen dazu veranlal3t, auf Grund einiger um-herfliegender Wespen noch zwei Tage each einerBekampfung erneut Wespenbefall zu meiden

1 ) Ftir die Bestimmung der Wespen and fur wertvolle wissen-schaftliche Hinweise sei an dieser Stelle der Wiss. Oberratin FrauDr. Edith D o h r i n g mein Dank ausgesprochen . Der BerlinerFeuerwehr danke ich fur die Bekanntgabe der Befelisstellen sowiefur ihre tatkraftige Mithilfe bei den einzelnen Bekampfungen . Fiirihre tatkraftige Mithilfe sei ferner Herrn O b e rpraparator HansWeb e r and Herrn Heinz M e y e r mein Dank ausgesprochen .

°) Besonders die outer mit Ziegeln gedeckten Dachern gegenWespen ausgebrachten. Insektizide konnen mit dem Regenwassercaber die Dachrinne in den Boden geleitet warden and habendamit Anteil an der Bodenverunreinigung

s) Vergieiche die vom Bundesgesundheitsamt, I Berlin 33, Cor-rensplatz 1, im ,Bundesgesundheitsblatt' jahrlich verdffentlichtenand daselbst erhaltlichen Verzeichnisse anerkannter Mittel andVerfahren zur Bekampfung tierischer Schadlinge

I . IGLISCf : Erfahrungen mit propoxur- and dichlorvoshaltigen Insektiziden

23

(nach Erfahrungen der Berliner Feuerwehr) . Auchkonnen Wespen noch spater aus ihren verdeckel-ten Zellen schlUpfen and aus dem Nest heraus-kommen, wenn nur die Eingangsoffnung and dervordere Teil der Rohre mit Insektiziden belegtworden waren. So wird dem Laien neu einsetzen-der Befall vorgetauscht . Eine Wiederholung derNestbehandlung 1st meist nicht notwendig ; dennda Wespen-Imagines relativ empfindlich gegen-i1ber Insektiziden sind, werden Tiere, weichedurch die z . B. bestaubte Eingangsoffnung heraus-gekrochen sind, hochstwahrscheinlich nicht mehrihre zucker- oder fleischhaltige Nahrungsquelleerreichen, sondern bereits unterwegs geschadigtherabfallen. Diese Wespen konnen menschlicheLebensmittel durch am Korper anhaftende Krank-heitserreger nicht mehr verschmutzen,Unter bestimmten Voraussetzungen, wie sie

z . B. in Schulgebauden, Kindergarten, Altershei-men, Krankenanstalten and auch bei Dachdecker-arbeiten gegeben sind, ist jedoch eine schnelle,schlagartige Abtotung moglichst aller Tiere er-wiinscht, denn es besteht die Gefahr, dali bei An-wendung langsam wirkender Mittel bereits mitInsektizid behaftete Tiere noch Menschen er-reichen and sei es nur zufallig. Stechen dannsolche Wespen ein and gelangen dadurch Spurendes Bekampfungsmittels in den menschlichenKorper, so konnen unangenehme bzw. gefahrlicheEntziindungen hervorgerufen werden (nach Be-ridlten der Berliner Feuerwehr and each eigenerBeobachtung) .

Hier ist es zweckmallig Insektizide einzusetzen,die ein Wespenvolk schlagartzg abtoten. Der Ber-liner Feuerwehr ware damit gleichfalls gedient,da sich vermutlich die Zahl der unnotigen Befalls-nachmeldungen betrachtlich verringern wdrde . 4)

Hinsichtlich der Wirkstoffwahl ist die erhobeneForderung nach einer schnellen Vernichtung wohlzu erfullen, auf Grund der Lebensgewohnheitender Wespen einerseits sowie aus arbeitstechni-schen Griinden andererseits, aber kaum volligrealisierbar ; denn bei den meist am Tage durch-gefihrten Nestbehandlungen werden die auf Fut-ter- and Nestmaterialsuche befindlichen Tierenicht sogleich miterfaiit. So wird es nach einerBekampfung vor der zum Nest fihrenden Ein-schlupfoffnung zwangslaufig zu der nicht immerungefahrlichen Schwarmbildung zuAickkehrenderWespen kommen. Hier sollten Wirkstoffe einge-setzt werden, die nur eine kurzfristige wespen-abweisende Wirkung haben, die eingedrungenenTiere jedodl sofort derart schadigen, dal3 sie dasNest flugfahig nicht mehr verlassen konnen. Beiam Nachmittag and nosh besser in den frihenMorgenstunden - die Wahrscheinlichkeit, dsich alle Tiere im Nest aufhalten, ist hier amgrol3ten - durchgefiihrten Einsatzen mit Wirk-stoffen dieser Eigenschaften dUrften annaherndalle Individuen eines Volkes innerhalb von vierbis acht Stunden, spatestens jedoch fiber Nachtabgetotet sein. Damit ware der erhobenen For-derung nach schlagartiger Abtotung weitgehend

entsprochen . Inwiefern propoxur-dichlorvoshal-tige Mittel these Vorstellungen erfullen, soil imfolgenden erlautert werden .

111. Zur Abtotung von Wespenvolkernmit propoxur- and dichlorvoshaltigen MittelnDie im August and September 1968 mit ver-

schiedenen Praparaten durchgefihrten Behand-lungen von insgesamt 35 WespenvolkernNestern (pro Praparat and Konzentration fiinfNester) richteten sich ausschlielllich gegen dieDeutsche Wespe, Paravespula germanica (F.), andgegen die Gemeine Wespe, P. vulgaris (L .) . BeideWespenarten treten in unseren Breiten haufig andvolkreich auf . Ihre Nester legen sie in gut um-schlossen.en Hohlraumen, urspriinglich unter-irdisch, in Stadtgebieten jedoch weft haufigeroberirdisch an (KEMPER and D(HRING, 1967). Diese

den Menschen unzuganglichen Hohl-raume, pielsweise in Hauswanden, enterden Diel n des Dachbodens, in Simskasten unter-haib des Daches, sind mit der Aulenwelt durchkleine Spalten im Mauerwerkk oder durch Locherin Holzverschalungen verbunden, die den Wespenals Einschlupfoffnungen dienen. In welcher Ent-fernung das Nest von einer derartigen Offnungangelegt wird, hangt von den jeweiligen Raum-verha.ltnissen ab. Das Entfernen der Nester ausdiesen Verstecken ist auf Grund der Nestbauge-wohnheiten der Wespen (Vespinae bilden inunseren Breiten einjahrige Staaten!) unnotig,

seitenen Fallen moglich, ohneSachschaden zu verursachen . Ein altes, gut erhal-tenes Nest wird nicht wieder neu besiedelt .

VersuchsdurchfuhrungZur Anwendung kamen ein dichlorvoshaltiges

Mittel ohne Dauerwirkung sowie ein propoxur-dichlorvoshaltiges Mittel mit Sofort- and Dauer-wirkung, beide in Druckzerstauberdosen, aul3er-dem ein propoxurhaltiges Emulsionskonzentrat(5 O/o- and 10 o/oig), eine propoxurhaltige Suspen-sion (2 O/0- and 4o/oig) and ein gebrauchsfertigesSprtihmittel auf der Wirkstoffbasis von Propoxurand Dichlorvos jeweils mit Sofort- and Dauer-wirkung. Die fiir die Nestbekampfung gewahlteMenge von 1 1/2 Liter Flissigkeit an Emulsionoder Suspension dirfte ausreichend, wean nichtgar zu reichlich bemessen sein .Die Ausbringung der Emulsion, der Suspension

and des gebrauchsfertigen Spriihmittels erfolgtemit einer Handdruckspritze, deren Diese sich aneinem 30 cm langen Schlauch befand, welcher indie Einschlupfoffnung zum Nest meist leicht ein-geftihrt werden konnte .Obgleich SCIIEINPFLUG (1964) die Bekampfung

von Wespen ohne Schutz der betreffenden dichtam Nest arbeitenden Person fur moglich halt, daseiner Auffassung nach die ,Wespe" von sich ausnicht aktiv zum Stechen anfliegt, wurden die Ab-

4) In Berlin (West) fiihrte z . B . die Berliner Feuerwehr 1967 ins-gesamt 2989 Wespenbekampfungen durdi, 1968 kam es zu 1744Einsatzen

24

I . ICLISCH : Erfahrungen mit

totungen stets mittion), Gesichtsschutzhen durchgefiffirt . In drei der 35 Einzelaktionenflogen durch die Spritzung gest6rte Wespen rund10 m vom Nest entfernt stehende, unbeteiligtePersonen zum Stechen aktiv an .Zur Feststellung der Sofort- and Dauerwirkung

wurde die Einschlupf6ffnung des behandeltenNestes m6glichst noch am gleichen Tag in denAbendstunden, spdtestens jedoch am folgendenTag and in den nddisten zwei Wochen auf evtl .noch herauskommende and anfliegende Tiere be-obachtet, Das Einschlupfloch eines Nestes bliebauch unmittelbar nach der Spritzung offen, umden stdndigen Ein- and Ausflug der Wespen nichtzu unterbrechen .

Im folgenden wird fir jedes erprobte Mittel einBeispiel aus der praktischen Anwendung gebrachtand anschliellend das Ergebnis aus NO Bekdmp-fungen diskutiert .

1. Dichlorvoshaltiges Mittelohne Dauerwirkung als Aerosolin der DruckzerstduberdosePraxiseinsatz : lm Flohlraum zwischen den

Dachziegeln and dem Mansardenfenster einerVilla hatten Wespen Or Nest angelegt. AlsEinschlupf6ffnung diente ein Spalt in der ver-putzten Giebelwand oberhalb des Fensters . DieLage des Wespennestes war nicht festzustellen,Die Ddse der Dose konnte sehr dicht an denEinkriechspalt gehalten werden, so dafi dieHauptmenge der verspriffiten Fliissiqkeit voninsgesamt 169,4 g his in den dabinterliegendenHohlraum and damit his zum Wespennest ge-langte. Kamen vor der Behandlung um 14 Uhrstandig Wespen aus dem Spalt heraus, so ver-lief3en wdhrend and unmittelbar iiacb demSprilhen keine Tiere mehr das Nest, Auch imLauf weiterer 30 Minuten konnten keine aus-kriechenden Wespen beobachtet werden. An-fliegende, Futter oder Nestmaterial eintragendeTiere mieden die Einsdilupfbffnung. Sie flogensuchend flavor umher, ohne sick in der engerenUmgebunq des Spaltes niederzulassen,Die fUnf mit dem dichlorvoshaltigen Mittel

durdigefilhrten Einsdtze zeigten, da13 der schonbei Zimmertemperatur leicht in die Dampfphaseiibergehende Wirkstoff DDVP Wespen in einemgeschlossenen Hohlraum (im Nest) sofort abt6tetbzw. He mindestens derart schddigt, daB He amVerlassen desselben gehindert werden . In keinemder Fdlle konnte im Lauf einer Beobachtungszeitvon 30-60 Minuten nach dem Sprilhen eine ausdem behandelten Nest auskriechende Wespe be-obachtet werden. Auf anfliegende Wespen ibteDDVP fur langere Zeit eine abweisende Wirkungaus; denn in der gleichen Zeitspanne von 30 his60 Minuten mieden these die Einschlupfoffnungand flogen suchend davor umher, so daB es inner-halb kurzer Zeit zur Schwarmbildung kam. Nachsechs bis acht Stunden oder am folgenden Tagwurden niemals mehr ein- oder ausfliegende

opoxur- and dichlorvoshdltigen Insektiziden

pen beobachtet. Leider gelang es nicht genaufestzustellen, nach welcher Zeit die Abwehrwir-kung des DDVP nachIdBt and die auBerhalb desNestes verbliebenen Wespen in dieses wiedereindringen, um darin zu verenden .

2. Propoxur-dichlorvoshaltigesMittel mit Sofort-

und Dauerwirkung als Sprayin der DruckzerstauberdosePraxiseinsatz : Den Hohlraum zwischen Holz-

verschalung and Wellblechabdeckung des Ter-rassendaches einer Liegehalle hatten Wespenzum Bee ihres Nestes gewahlt . Die sehr engeEinschlupfoffnung befand sich unterhalb desDaches im Winkel zweier Eisentrdger . DerFlugintensitdt nach zu urteilen lag ein groBes,volkreiches Nest vor. Von der Sprayfltissigkeitwurden fir die Behandlung um 15 Uhr insge-samt 104,9 g verbraucht . Um das HerausflieBender FRIssigkeit zu verhindern, konnte nur inkurzen Abstdnden gespruht werden . Wdhrendand each der Behandlung kamen aus dem Nestkeine Wespen heraus. Anfliegende Tiere z6ger-ten bis zu 25 Minuten, in die Schlupfbffnungeinzudringen .Die wespenabweisende Wirkung des propoxur-

dichlorvoshaltigen Mittels in vorliegender Aufbe-reitung halt nur kurzfristig an ; denn spatestens25 Minuten nach der Nestbehandlung versuchtenanfliegende Wespen wieder in die Schlupfoffnungeinzudringen. Anfangs kamen He noch sehrSchnell wieder heraus, nach weiteren 20 Minutenverblieben He jedoch im Nestbereich, so da13 dieSchwarmbildung vor dem Nest nicht lange an-hielt. Bei am Nachmittag durchgefiihrten Bekdmp-fungen war bereits drei bis vier Stunden spaterkein Wespenflug mehr festzustellen, wie er aucham folgenden Tag gegen 9 Uhr in keinem derFdlle beobachtet werden konnte .

3. WdBrige Emulsion(5 0 /o- and 10 0/oig)

and wdBrige Suspension(2°/o- and 4 0/oig)

auf der Wirkstoffbasisvon Propoxur mit Sofort-

und DauerwirkungPraxiseinsatz : Unter dem Flachdach einer

Villa, in einem von diesem and der Boden-zwischendecke gebildeten Hohlraum, hattenWespen ihr Nest gebaut . Die Einschlupfoffnungwurde von der Schornsteinmauer and der aneiner Stelle nicht dicht anliegenden Zinkblech-verkleidung gebildet. Bei der um 10 Uhr vor-genommenen Nestbehandlung wurden 1500 cm3der 5 °/oigen wdBrigen Emulsion ausgebracht .Noch wdhrend and nach der Behandlung kamenzahlreiche flugfdhige Wespen aus dem Spalt

') Der Irrikerhut erscheint ale Schutz zur Wespenbek5mpfungsehr vorteilhaft, da die von der breiten Hutkrempe herabhangendeGaze das Gesicht an keiner Stelle berUhren kann and so angrei-fende Wespen am Einstechen hindert

I . IGLISCH : Erfahrungen mit propoxur- and dichlorvoshaltigen Insektiziden

heraus. Anfliegende Wespen drangen nach derSpritzung bereits nach kurzem Zogern in dieSchlupfoffnung ein . Bei Kontrollen nach 5 and24 Stunden wurden noch ein- and ausfliegendeWespen beobachtet .Bei KEMPER and Do3RING (1967) wird auf die

Eignung von Propoxur als 5 °/oige Emulsion sowieals 2 °/o- and 4 °/oige Suspension zur Abtotungvon Wespen im Nest hingewiesen. Bei Verwen-dung der 5 °/oigen Emulsion in einer Aufwand-menge von 1500 cm3/Nest verlassen nach derSpritzung noch viele flugfahige Wespen das Nestand anfliegende werden kaum am Eindringen indie Schlupfoffnung gehindert . Am Tag nach derBekampfung kann noch ein geringer Ein- andAusflug stattfinden, besonders dann, wenn dasNest weit von der Schlupfoffnung entfernt liegtand dadurch von der Spritzfliissigkeit nur unge-niigend oder gar nicht getroffen wird. Die 10 °/oigeEmulsion, bei gleicher Aufwandmenge, bewirkt,daB allgemein nach der Spritzung keine flugfahi-gen Wespen mehr das Nest verlassen. Anflie-gende Tiere werden fiir mindestens 30 Minutenabgewehrt. In alien Einsatzen war am folgendenTag das Wespenvolk eingegangen. Die wespen-abtdtende Wirkung einer 2 °/o- and 4 °/oigen Sus-pension ist vergleichbar mit der einer 5 °/o- and10 °/oigen Emulsion bei gleicher Aufwandmengevon 1500 cm 3 Spritzflussigkeit/Nest .

Da der Emulsions- and Suspensionsbelag vor-wiegend als Beruhrungsgift wirkt, ist sowohl mitden hoheren als auch mit den niedrigen Konzen-trationen der beiden Aufbereitungen eine sichereAbtotung der Wespen im Nest von der Schlupf-offnung her zu erzielen. Allerdings wirken beigleicher Aufwandmenge hohere Konzentrationenschneller als niedrigere. Vor den Nestern kommtes bei Ausbringung starkerer Konzentrationennur kurzfristig zur Schwarmbildung .

4 . Gebrauchsfertiges Spruhmittelauf der Wirkstoffbasis

von Propoxur and DichlorvosPraxiseinsatz : Hier hatten Wespen den Hohl-

raum der Uberdachung eines Hauseingangeszur Anlage ihres Nestes gewahlt. Das iiber-hangende Dach des Hauses verdeckte ein Lochvon 8 cm Durchmesser in der geteerten Papp-abdeckung des Einganges, welches den Wespenals Einflugoffnung diente . Fur die um 15 Uhrdurchgefuhrte Spritzung wurden 800 cm3 desSpruhmittels verwendet. Von dieser Mengekamen im engeren Umkreis der Gffnung rund300 cm 3 auf das Dach . Noch wahrend der Be-handlung war der Wespenflug auBerst stark .Die mit dem frischen Spriihbelag auf der Dach-pappe in Beriihrung kommenden Tiere wurdenam Weiterflug gehindert and blieben gescha-digt liegen . Aus der Schlupfoffnung kamenwahrend and nach der Spritzung keine flug-fahigen Wespen heraus . Bereits vier Stundennach der Behandlung, gegen 19 Uhr, warenkeine fliegenden Wespen mehr zu beobachten .

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Die Kontrolle am folgenden Tag um 7 Uhrzeigte, daB viele der anfliegenden Wespen be-reits auf der behandelten Dachpappe verendetwaren .Das in weiteren vier Einsatzen benutzte ge-

brauchsfertige Spruhmittel (Aufwandmenge 450bis 700 cm3/Nest) bewirkte stets eine schnell ein-setzende Abtotung der Wespen . Die noch ge-legentlich aus dem Nest herauskommenden Tierewaren immer stark geschadigt and flugunfahig .Auf anfliegende Wespen lieB sich nur eine ge-ringe abwehrende Wirkung feststellen. Futteroder Nestmaterial bringende Tiere versuchtenstets zu landen, um zur Einkriechoffnung zu ge-langen. Kamen sie dabei mit dem frischen Spriih-belag in BerUhrung, so traten schnell lahmendeSchadigungen ein, bevor sie den zum Nest filh-renden Spalt erreichen konnten. - Die Behand-lung eines Erdnestes ergab keinen Unterschied inder wespenabtotenden Wirkung des Spruhmittels .

IV. ZusammenfassungDie Bekampfung von Wespenvolkern sollte sick

nicht allein auf den Einsatz von Insektiziden beschran-ken. Im stadtischen Bereich waren folgende Mal3nah-men vorzunehmen :

1 . Fang der Begriinderinnen eines Wespenstaates(Im Oktober mit Fangvorrichtungen and zucker-haltigen Kodern durchzufiihren)

2. Einsatz ggf, von schnellwirkenden Insektiziden(Abtotung der Wespenvolker im Nest ab Juli)

3. Verhinderung des Nestbaues(Beseitigung schadhafter, den Wespen als Schlupf-offnung dienender Stellen in Gebauden. Stetsnach erfolgter Bekampfung auszufahren)

Durch die zwar 100 °/oige, aber langsam einsetzendeWirkung von Staubemitteln, auf der Wirkstoffbasisvon DDT, Lindan u . a . odor wasserigen Aufbereitungenderselben sowie durch die Repellentwirkung andererStoffe, werden Wespen nicht selten zur Schwarmbil-dung vor der zum Nest fuhrenden Einscblupfoffnungveranlait . In das behandelte Nest eindringende andwieder herauskommende, noch flugfahige Wespen sindbereits mit dem Tnsektizid behaftet . Fur den Menschenkonnen these Tiere gefahrlich werden, da sich dieGiftwirkung eines Einstiches durch Spuren des Insek-tizids erhohen and zu unangenehmen Entzundungenfiihren kann. Nester, die nosh fur ein bis zwei Tagenach der Bekampfung von Wespen beflogen werden,werden haufig erneut gemeldet. Eine zweite Behand-lung fiihrt dann zur Ausbringung unerwiinscht hoher,vermeidbarer Insektizidmengen sowie zur unnotigenBelastung der bekampfenden Institutionen.

Die wespenabweisende Wirkung des untersuchtendichlorvoshaltigen Mittels (Aufbereitung als Aerosol)and die langsamere wespenabtotende Wirkung niedrig-prozentiger, propoxurhaltiger Mittel in der Form einerwasserigen (5 °/oigen) Emulsion and einer (2 °/oigen)Suspension bei einer Aufwandmenge von 1500 cm3 /Nest fiihrt zu der aus hygienischen Griinden uner-

e Ansammiung erregter Wespen var der

Zur schnellen Abtotung der Wespen im Nest andder anfliegenden Tiere kommt es bei Verwendungeiner starker konzentrierten, propoxurhaltigen Emul-sion (10 °/oig), Suspension (4 °/oig) and des propoxur-dichlorvoshaltigen, gebrauchsfertigen Spruhmittels . Diewespenabweisende Wirkung dieser Aufbereitungenist Bering . Bei Anwendung gebrauchsfertiger Mittelauf der Basis von Propoxur and Dichlorvos kann dieVernichtung eines Wespenvolkes in wenigen Stundenerzielt werden. Liegen unzugangliche Hohlraume mit

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ve

gen vor, so sind hier Aero-sole in Druc e auberdosen besonders geeignet,

SummaryFighting against swarms of wasps should not be

limited to the application of insecticides alone. In thecity area the following measures should be taken :

1 . Capture of the female wasps which create swarms(To be carried out in October with special aquip-ments for capture and sugar containing baits)

2. Application of insecticides in case with rapideffects(Killing the swarms of wasps in the nest fromJuly)

3. Preventing building of nests(Removal of defective places in houses, servingas hiding places . This must always be done afterhaving destroyed the wasps)

Because of the killing effect of dusting or sprayproducts made of DDT, Lindan and other, which areindeed a hundred per cent efficient but act slowly,and because of the repellent effect of some substanceswasps are often induced to build swarms in front ofthe openings leading to the nest . Wasps which enter atreated nest and come out again, are already affectedby the insecticides, though they are still able to fly.These insects become dangerous to human beings,since traces of insecticides increase the poisonouseffects of a wasp's sting and may cause desagreableinflammations. It has often been reported that somewasps are still flying in the nest one or two daysafter the treatment . A further treatment would leadto an aplication of undesired high quantities of insec-ticides, which could be avoided ; furthermore, thiscreates unnecessary work for the institutions in chargewith destroying insects .The application of the tested compound containing

Dichlorvos (in an aerosol preparation), which has arejecting effect on wasps as well as the use ofcompounds with a low percentage of Propoxur in a5 0/o watery emulsion and in a 2 0/o suspension, in a

A. HERrs: Uber den Perlziesel (Citellus suslicus Gbld .)

proportion of 1500 cm . 3 per nest, killing the waspsslowly causes also a concentration of irritated waspsin front of the opening, which is, of course, undesirablefor hygienic reasons . A rapid destruction of the waspsin the nest and the ones flying to the nest can beobtained when using a more concentrated emulsion(10'/o), or a more concentrated suspension (4N) bothof them only containing Propoxur, or sprays ready foruse containing Propoxur and Dichlorvos . The rejectingeffect of these preparations on wasps is low . Applica-tions of products ready for use containing Propoxurand Dichlorvos can destroy a swarm of wasps withina few hours . In the case of inaccessible cavities andrecessed openings of hiding places, aerosol prepara-tions in atomizers are specially suitable .

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Uber den Perlziesel (Citellus suslicus Giild.)Von ADOLr HERFS

Der Perlziesel oder Suslik (Citellus suslicusGiild . = Citellus guttatus Pall.) kommt auf denWald- and Grassteppen der Gebiete zwischenDonau, Dnjepr and Wolga vor . Im Schwarzerde-gebiet findet man ihn auch an Feldrandern andWeideplatzen. Im Sommer geht er auf die Ge-treidefelder. Seine Hauptnahrung sind Getreide-arten and Graser, er schadigt aber auch jungeForstkulturen . In der UdSSR ist er der wichtigsteSchadling im Getreidebau, den er bis zu 50 0/overnichtet. Durch intensive Verfolgung ist erstark zuriickgegangen and stellenweise fast aus-gerottet. Vor etwa 30 Jahren war er noch inRumanien der schlimmste Schadling an Maiskul-turen. Wegen der hohen Giftkonzentrationen dervergifteten Maiskorner, mit denen man damalsden Suslik zu vernichten suchte, erwies sich dasVerfahren als unwirtschaftlich, and da im Labor-versuch die Giftkorner nur ungern genommenwurden, so war ihre Anwendung in der Praxis zuunzuverlassig. Etwa 1/2 Dutzend dieser nettenTiere, die wir aus Rumanien erhielten, bliebenuns fur die biologischen Beobachtungen iibrig .

Die Ziesel wurden sorgfaltig gepflegt and gutand mannigfaltig ernahrt mit Getreide, Mais,RUben, Mohren, Gemuse usw . Sie erhielten aller-dings keine tierische Nahrung (weder Insekten,Schnecken noch Fleisch) . Obwohl die Susliks gutfrallen, zeigten die Tiere in ihrem Fell nach eini-ger Zeit Kahlstellen, die in verschiedener Zahland Ausdehnung fiber den Korper verteilt waren .Nun wullten wir aus Erfahrung, daB weiBe Rat-ten, wenn sie in sehr warmen Raumen gehalten .wurden, stark an Haarausfall litten, wobei einigeTiere fast vollig kahl wurden . Die Ursache furdas Kahlwerden war nun nicht die Warme, son-dern, wie die Untersuchung ergab, eine unge-heuere Vermehrung von Haarlingen auf den Rat-ten. Die Susliks wurden daher sorgfaltig aufHaarlinge and anderes Ungeziefer untersucht .Doch muBten wir zu unserem Erstaunen fest-stellen, daB die Perlziesel vollig ungezieferfreiwaren, selbst wenn sie groBe Kahlstellen auf-wiesen. Vielleicht war ein uns noch unbekannterStoffwechselmangel fur das unverstandliche Kahl-werden, wobei die Ziesel vollig munter blieben,