Über die auslösung des shwartzmanschen phänomens mit pallidakulturen

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I586 KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. II. JIAHRGANG. Nr. 38 17. SEPTEMBER 1932 die Zustandsformen des Kalkes auBerordentlich groBen Schwanlcungen unterworfen sein k6nnen. Literatur: CH. BOMSKOV, Arch. f. exper. Path. ~57, 221 (i93o). -- COLLIV-CLAaK, J. of biol. Chem. 63, 395, 439; 64, 485 ; 66, I33. -- EUFINGER, WIESBADER U. SMILOVITS, t{lin. Wschr. ~93 I, Nr 8 -- Arch. Gyn~k. 144. -- EUFINGER, YqlESBADERU. FOCSANEANU,Arch. Gyniik. r36 (1929). -- HOFFMANN U. ANSELMINO, Arch. Gynltk. I43, H. 2 (193o); ~45, H. 1 (1931). -- L~IcI~EI~, Dtsch. Arch. klin. Ned. I4I (1922). -- GRE~NWALD U. GROSS, J. of biol. Chem. 63, 217. -- BREHME U. GY6RGu Arch. Kinderheilk. I18 (1928). -- HoA~ u. RIVKIN, J. amer. med. Assoc. 86, 1343 (1926). -- BlSCHOFF, Z. exper. ivied. 68, 773 (I929). -- BERENCSY, Klin. Wsehr. I93 o, Nr 26. -- R. SPIEGLER, Arch. Gynak. I43, H. 2 u. 3 ; ~45, H. 2 -- Biochem. Z. 230, H. 4--6 (1931). -- WALTN~R, Mschr. Kinderheilk. 4 o, 317 . UBER DIE AUSLOSUNG DES SHWARTZMANSCHEN PHANOMENS MIT PALLIDAKULTUREN. Von Prof. F. PLAUT. Aus der Deutschen Forschungsanstaltffir Psyehiatrie (Kaiser Wilhelm-Institut) in Mfinchen. Im Jahre I928 gab G. SttWARTZMAN-lXTew York ein Ver- fahren bekannt, das es seiner Auffassung nach gestattet, in keimfreien Bakterienfiltraten Toxine auch bet solchen Bak- terienarten nachzuweisen, wo bisher ein Toxinnachweis nicht geffihrt werden konnte. SHWARTZMAN ftihrte seine Versuche zun~ichst an Typhusbacillen durch, wandte jedoch sein Ver- fahren sp~iter mit Erfolg auf eine Reihe anderer Bakterien (Paratyphus, Dysenterie, Colt, Streptokokken, Meningo- kokken u.a.) an. Das Shwartzmansche Phiinomen besteht in folgendem: Mit keimfreien Bakterienfiltraten wird eine Injektion in die Haut yon Kaninchen gemacht. An der Injektionsstelle zeigt sich entweder keine Reaktion oder h6chstens ein leichtes Erythem. Nach 24 Stun- den wird eine hOhere Dosis des gleichen Filtrates intraven6s ein- gespritzt. Schon 1--2 Stunden nach der intraven6sen Injektion entsteht an der intracutanen Injektionsstelle eine blliuliche Ver- fiirbung. Im Verlauf der nachsten Stunden vertieft sich der Farbton zu einem fast schwarzen Blau und die Verf~rbung nimmt eine Zone yon etwa 3--4 cm im Durchmesser ein. Am nlichsten Tage ist die hlimorrhagische Partie tiefschwarz von einem diisterroten Hot umgeben. In den Iolgenden Tagen tritt Schorfbildung ein und die nekrotisierte Partie wird spliterhiI1 abgestoBen. Die Stoffe, die die lokale Reaktivit~it der Haut hervorrufen, nennt SHWARTZMAN ,,hautvorbereitende Faktoren", die bet der intraven6sen Injektion zu Nimorrhagischer Nekrose fiihrenden Stoffe nennt er ,,Reaktionsfaktoren". SHWARTZMAN bezeichnet u. a. folgende ~IerkmMe als kennzeich- nend fiir das Phanomen : Die Reaktivit~t der injizierten I-Iautstelle, die 2o--24 Stunden nach der Hautinjektion optimal erscheint, erlischt sehr bald und ist nach 48 Stunden verschwunden; zu diesem Zeitpunkt ist bereits die intravenSse Inj ektion ohne Wirkung. Haut- vorbereitende und Reaktionsfaktoren branchen nicht spezffisch auf einander abgestimmt zu sein, vielmehr l~gt sich die Hautdosis sowie die intraven6se Dosis durch heterologe Bakterienfiltrate ersetzen. Vorbedingung ist jedoch, dab es sich um Bakterienfiltrate handelt, die das Shwartzmansche Ph~inomen far sich allein zu erzeugen ver- m6gen. Durch nichtbakterielle Substanzen l~gt sich das Phiinomen nicht ausl6sen. Die hautvorbereitenden Faktoren sowie die Reak- tionsfaktoren werden durch Immunsera spezifisch neutralisiert, und zwar nach dem Gesetz der konstanten Multipla. Die lokale HautreaktivitXt l~Bt sich dutch Immunsera nicht fibertragen; intraven6se Typhusfiltratinjektionen ffihren am Oft einer 24 Stun- den zuvor intracutan eingespritzten Typhusimmunseruminjektion nicht zu ether h~imorrhagischen Reaktion. Das Ph~inomen bietet ein Bild, das an Erscheinungen der lokalen Anaphylaxie (Arthussches Ph~inomen) erinnert. Jedoch wendet sich SHW~RTZMAN mit Entsehiedenheit gegen die Auffassung, es k6nne sich hier um eine Form der Anaphylaxie handeln. Die bereits angeffihrten Merkmale des Shwartzmanschen Ph~inomens und noch einige weitere, die SHWAR~ZMANhervorhebt, sprechen in der Tat daffir, dab nur eine rein ~uBerliche ~hnlichkeit seines Ph~no- mens mit den bisher bekannten anaphylaktisehen Hautphiinomenen besteht. SHWaRTZHAN vertritt die Ansehauung, dab die mit dem Ph~nomen zusammenh~ngenden Faktoren mit den wahren neutrali- sierbaren Toxinen entweder identisch oder sehr nahe verwandt sind ; das Phg.nomen erzeuge in einem friiher resistenten Gewebe den Zu- stand einer induzierten Empfindlichkeit ffir neutralisierbare Toxine aus Mikroorganismen, deren F~higkeit, solche Toxine zu bilden, bisher gr613tenteils nicht bekannt war. Die Rolle der vor- bereitenden Faktoren sieht SHWARTZMAN in ihrer F~higkeit, in der Haut eine~ Zus~and der Vulnerabilit~t ffir Substanzen zu er- zeugen, die zwar eine prim~re ToxizitAt besitzen, abet unter Be- dingungen der normalen Resistenz das Gewebe nicht angreifen k6nnen. Nachdem e~ bisher nicht gelungen ist, Toxine der Syphilis- spiroch~ten tierexperimentell naehzuweisen, w~hrend die Klinik der Syphilis toxische Wirkungen annehmen l~Bt und besonders bei der Paralyse, bei der Tabes sowie bet gewissen Formen der Hirnsyphilis immer wieder yon Toxinen mit einer Bestimmtheit gesprochen wird, als ob sie tats~chlich exi- stieren, schien es yon Wichtigkeit, zu untersuchen, ob es mit der Versuchsanordnung yon SHWARTZMAN m6glich sei, einen Anhaltspunkt ftir das Vorkommen yon Pallidatoxinen zu gewinnen. Die Untersuchungen wurden zun~ichst an Reinkulturen des Syphilisspiroch~itenstammes R 3 6 (REITER) angestellt. Wir verwendeten Kulturen, die aui flfissigen N~ihrb6den ohne Zusatz yon Organstiickchen (Methode yon PLAUT und I(Asso- WITZ) gewachsen waren. Die Kulturen wurden durch 13erke- feldkerzen ,,V" filtriert. Filtrate aus I4ulturen verschiedenen Alters sowie niehtfiltrierte abzentrifugierte l(ulturen wurden geprfift. Das Shwartzmansehe Ph~nomen lieB sich nicht er- zielen. Wir salzten dann Pallidakulturfiltrate mit Alnmonsnlfat aus, sch6pften die Ausfiillungen ab nnd unterzogen das Material zur Entfernung des Ammonsulfates der Dialyse in Pergamenthtilsen gegen flieBendes Wasser; die Dialyse nahm durchschnittlich 48 Stunden in Anspruch. Mit solchen Ammonsul]at]~llungen aus Pallidakultur]iltraten liefi sieh das Shwartzmansche Ph~nomen belm Kaninchen erzeugen. Wurden z. B. 0,2 ccm des dialysierten Filtrates -- nach Einengung auI die H~ilfte des ursprfinglichen Volumens -- in die Haut injiziert und wurde nach Ablauf von 24 Stunden die 5 -- Iofache Menge auf I kg K6rpergewicht intraven6s nachgespritzt, so bildeten sich an der injizierten Hautstelle die charakteristi- schen hs Nekrosen, die meist schon in den ersten Stunden sich zu entwiekeln begannen. Es war nun auff~llig, dab im Gegensatz zu Bakterien- kulturen bei Spirochittenkulturen nicht die genuinen Filtrate, sondern nur die dutch Ammonsulfat gewonnenen und wieder gel6sten Niederschl~ige sich als wirksam zu erweisen schienen. Auch mit Filtratdosen, die hinsichtlich des Trockenriickstandes mit den wirksamen Dosen der Ammonsulfatausf~illungen iibereinstimmten oder sie fiberirafen, lieB sich das Shwartzman- sche Ph/inomen nicht ausl6sen. Ffir das v611ig verschiedene Verhalten der genuinen Filtrate und der Ammonsulfatausf~illungen aus den Filtraten -- ein Verhalten, flit das sich meines Wissens in der Toxin- literatur kein Analogon finder -- hatten wir zuniichst keine Erkl~rung. Es gelang nns jedoch, die Ursache aufzuM~ren. Nicht die Am'monsul/at]~llung ]i~hrte zu wirksamen Pr(~paraten, sondern die nach]olgende Dialyse. Als wir n~mlich g~nzlich unwirksame Pallidafiltrate, ohne vorher auszuf~llen, dialy- sierten, erwiesen sie sich ebenfalls als sehr wirksam ffir die Ausl6sung des Shwartzmanschen Ph~Lnomens. Es muB so- nach angenommen werden, dab in den Kulturen dialysable Stoffe vorhanden sind, welche die far das Zustandekommen des Shwartzmanschen Ph~nomens maBgebenden Faktoren larvieren. Die larvierenden Stoffe sind auch durch Alkohol f/illbar. Wurden die PallidakuItnrfiltrate durch Alkohol aus- gef~illt und die Alkoholf~illungen in Kochsalzl6sung auf- genommen, so lieB sich hiermit das Shwartzmansche Ph~ino- men nicht erzeugen. Jedoch zeigten sich die gel6sten Alkohol- niederschl~Lge hochaktiv, nachdem sie ether 24--48stfindigen Dialyse unterzogen worden waren. Um Shwartzman-positives Material aus Pallidakulturen zu gewinnen, bedarf es also keiner Ausf~illung. Es genfigt, die Kulturen zu filtrieren und hierauf zu dialysieren. Da die yon uns benutzten Pallidakulturen avirulent sind, kann auch auf die Filtration verzichtet werden. In diesem Falle zentri- fugiert man die Spiroch~ten scharf ab und dialysiert die fiber-

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Page 1: Über die Auslösung des Shwartzmanschen Phänomens Mit Pallidakulturen

I586 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . II. J I A H R G A N G . N r . 38 17. SEPTEMBER 1932

die Z u s t a n d s f o r m e n des Kalkes auBerordent l ich groBen Schwanlcungen un te rwor f en sein k6nnen.

L i t e r a t u r : CH. BOMSKOV, Arch. f. exper. Path. ~57, 221 (i93o). - - COLLIV-CLAaK, J. of biol. Chem. 63, 395, 439; 64, 485 ; 66, I33. - - EUFINGER, WIESBADER U. SMILOVITS, t{lin. Wschr. ~93 I, Nr 8 - - Arch. Gyn~k. 144. - - EUFINGER, YqlESBADER U. FOCSANEANU, Arch. Gyniik. r36 (1929). - - HOFFMANN U. ANSELMINO, Arch. Gynltk. I43, H. 2 (193o); ~45, H. 1 (1931). - - L~IcI~EI~, Dtsch. Arch. klin. Ned. I4I (1922). - - GRE~NWALD U. GROSS, J. of biol. Chem. 63, 217. -- BREHME U. GY6RGu Arch. Kinderheilk. I18 (1928). - - HoA~ u. RIVKIN, J. amer. med. Assoc. 86, 1343 (1926). - - BlSCHOFF, Z. exper. ivied. 68, 773 (I929). - - BERENCSY, Klin. Wsehr. I93 o, Nr 26. - - R. SPIEGLER, Arch. Gynak. I43, H. 2 u. 3 ; ~45, H. 2 - - Biochem. Z. 2 3 0 , H . 4--6 (1931). -- WALTN~R, Mschr. Kinderheilk. 4 o, 317 .

UBER DIE AUSLOSUNG DES SHWARTZMANSCHEN PHANOMENS MIT PALLIDAKULTUREN.

Von

Prof. F. PLAUT. Aus der Deutschen Forschungsanstalt ffir Psyehiatrie (Kaiser Wilhelm-Institut)

in Mfinchen.

I m J a h r e I928 gab G. SttWARTZMAN-lXTew York ein Ver- f ah r en b e k a n n t , das es seiner Auf fassung n a c h ges t a t t e t , in ke imfre ien Bak te r i en f i l t r a t en Tox ine auch bet so lchen Bak- t e r i e n a r t e n nachzuweisen , wo b isher ein Tox innachwei s n ich t geff ihrt we rden konnte . SHWARTZMAN ft ihr te seine Versuche zun~ichst an Typhusbac i l l en durch , w a n d t e j edoch sein Ver- f ah ren sp~iter mi t Erfo lg auf eine Re ihe ande re r B a k t e r i e n (Para typhus , Dysenter ie , Colt, S t r ep tokokken , Meningo- k o k k e n u . a . ) an.

Das Shwartzmansche Phiinomen besteht in folgendem: Mit keimfreien Bakterienfiltraten wird eine Injektion in die Haut yon Kaninchen gemacht. An der Injektionsstelle zeigt sich entweder keine Reaktion oder h6chstens ein leichtes Erythem. Nach 24 Stun- den wird eine hOhere Dosis des gleichen Filtrates intraven6s ein- gespritzt. Schon 1--2 Stunden nach der intraven6sen Injektion entsteht an der intracutanen Injektionsstelle eine blliuliche Ver- fiirbung. Im Verlauf der nachsten Stunden vertieft sich der Farbton zu einem fast schwarzen Blau und die Verf~rbung nimmt eine Zone yon etwa 3--4 cm im Durchmesser ein. Am nlichsten Tage ist die hlimorrhagische Partie tiefschwarz von einem diisterroten Hot umgeben. In den Iolgenden Tagen t r i t t Schorfbildung ein und die nekrotisierte Partie wird spliterhiI1 abgestoBen.

Die Stoffe, die die lokale Reaktivit~it der Haut hervorrufen, nennt SHWARTZMAN ,,hautvorbereitende Faktoren", die bet der intraven6sen Injektion zu Nimorrhagischer Nekrose fiihrenden Stoffe nennt er , ,Reaktionsfaktoren".

SHWARTZMAN bezeichnet u. a. folgende ~IerkmMe als kennzeich- nend fiir das Phanomen : Die Reaktivit~t der injizierten I-Iautstelle, die 2o--24 Stunden nach der Hautinjektion optimal erscheint, erlischt sehr bald und ist nach 48 Stunden verschwunden; zu diesem Zeitpunkt ist bereits die intravenSse Inj ektion ohne Wirkung. Haut- vorbereitende und Reaktionsfaktoren branchen nicht spezffisch auf einander abgestimmt zu sein, vielmehr l~gt sich die Hautdosis sowie die intraven6se Dosis durch heterologe Bakterienfiltrate ersetzen. Vorbedingung ist jedoch, dab es sich um Bakterienfiltrate handelt, die das Shwartzmansche Ph~inomen far sich allein zu erzeugen ver- m6gen. Durch nichtbakterielle Substanzen l~gt sich das Phiinomen nicht ausl6sen. Die hautvorbereitenden Faktoren sowie die Reak- tionsfaktoren werden durch Immunsera spezifisch neutralisiert, und zwar nach dem Gesetz der konstanten Multipla. Die lokale HautreaktivitXt l~Bt sich dutch Immunsera nicht fibertragen; intraven6se Typhusfiltratinjektionen ffihren am Oft einer 24 Stun- den zuvor intracutan eingespritzten Typhusimmunseruminjektion nicht zu ether h~imorrhagischen Reaktion.

Das Ph~inomen bietet ein Bild, das an Erscheinungen der lokalen Anaphylaxie (Arthussches Ph~inomen) erinnert. Jedoch wendet sich SHW~RTZMAN mit Entsehiedenheit gegen die Auffassung, es k6nne sich hier um eine Form der Anaphylaxie handeln. Die bereits angeffihrten Merkmale des Shwartzmanschen Ph~inomens und noch einige weitere, die SHWAR~ZMAN hervorhebt, sprechen in der Tat daffir, dab nur eine rein ~uBerliche ~hnlichkeit seines Ph~no- mens mit den bisher bekannten anaphylaktisehen Hautphiinomenen besteht. SHWaRTZHAN vertr i t t die Ansehauung, dab die mit dem Ph~nomen zusammenh~ngenden Faktoren mit den wahren neutrali- sierbaren Toxinen entweder identisch oder sehr nahe verwandt sind ; das Phg.nomen erzeuge in einem friiher resistenten Gewebe den Zu-

stand einer induzierten Empfindlichkeit ffir neutralisierbare Toxine aus Mikroorganismen, deren F~higkeit, solche Toxine zu bilden, bisher gr613tenteils nicht bekannt war. Die Rolle der vor- bereitenden Faktoren sieht SHWARTZMAN in ihrer F~higkeit, in der Haut eine~ Zus~and der Vulnerabilit~t ffir Substanzen zu er- zeugen, die zwar eine prim~re ToxizitAt besitzen, abet unter Be- dingungen der normalen Resistenz das Gewebe nicht angreifen k6nnen.

N a c h d e m e~ b isher n ich t gelungen ist, Toxine der Syphil is- sp i roch~ten t i e rexper imen te l l naehzuweisen , w~hrend die Kl in ik der Syphil is tox ische Wi rkungen a n n e h m e n l~Bt und besonders bei der Paralyse, bei der Tabes sowie bet gewissen Formen der Hirnsyphilis immer wieder yon Toxinen mit einer Bestimmtheit gesprochen wird, als ob sie tats~chlich exi- stieren, schien es yon Wichtigkeit, zu untersuchen, ob es m i t der V e r s u c h s a n o r d n u n g yon SHWARTZMAN m6glich sei, e inen A n h a l t s p u n k t ftir das V o r k o m m e n yon Pa l l ida tox inen zu gewinnen.

Die Untersuchungen wurden zun~ichst an Reinkulturen des Syphilisspiroch~itenstammes R 3 6 (REITER) angestellt. Wir verwendeten Kulturen, die aui flfissigen N~ihrb6den ohne Zusatz yon Organstiickchen (Methode yon PLAUT und I(Asso- WITZ) gewachsen waren. Die Kulturen wurden durch 13erke- feldkerzen ,,V" filtriert. Filtrate aus I4ulturen verschiedenen Alters sowie niehtfiltrierte abzentrifugierte l(ulturen wurden geprfift. Das Shwartzmansehe Ph~nomen lieB sich nicht er- zielen.

Wir sa lz ten d a n n Pa l l idaku l tu r f i l t r a t e m i t A l n m o n s n l f a t aus, s ch6pf t en die Ausfi i l lungen ab nnd un te rzogen das Mater ia l zur E n t f e r n u n g des A m m o n s u l f a t e s der Dia lyse in Pe rgamen th t i l s en gegen flieBendes Wasse r ; die Dialyse n a h m durchschn i t t l i ch 48 S t u n d en in Anspruch . Mit solchen Ammonsul]at]~llungen aus Pallidakultur]iltraten liefi sieh das Shwartzmansche Ph~nomen belm Kaninchen erzeugen. W u r d e n z. B. 0,2 ccm des d ia lys ie r ten F i l t r a tes - - nach E i n e n g u n g auI die H~ilfte des ursprf ingl ichen Volumens - - in die H a u t in j iz ier t und wurde nach Ablauf von 24 S t u n d en die 5 - - Io fache Menge auf I kg K6rpe rgewich t in t r aven6s nachgespr i t z t , so b i lde ten s ich an der in j iz ier ten Hau t s t e l l e die charak te r i s t i - s chen hs Nekrosen, die me i s t schon in den e rs ten S t u n d e n sich zu en twieke ln begannen .

Es war n u n auff~llig, dab im Gegensa tz zu Bakte r ien- ku l tu ren bei Spi rochi t tenkul turen n i ch t die genuinen Fi l t ra te , sonde rn nur die d u t c h A m m o n s u l f a t gewonnenen und wieder gel6sten Niederschl~ige sich als w i rk s am zu erweisen schienen. Auch m i t F i l t r a tdosen , die h ins icht l ich des Trockenr i icks tandes m i t d e n w i r k s a m e n Dosen der Ammonsulfa tausf~i l lungen i i be re in s t immten oder sie f iber irafen, lieB sich das S h w a r t z m a n - sche Ph / inomen n ich t ausl6sen.

Ffir das v611ig versch iedene Verha l t en der genuinen F i l t r a t e und der Ammonsulfa tausf~i l lungen aus den F i l t r a t en - - ein Verhal ten , flit das sich meines Wissens in der Toxin- l i t e ra tur kein Analogon f inder -- h a t t e n wir zuniichst keine Erkl~rung. Es gelang nns jedoch, die Ursache aufzuM~ren. Nicht die Am'monsul/at]~llung ]i~hrte zu wirksamen Pr(~paraten, sondern die nach]olgende Dialyse. Als wir n~mlich g~nzlich unwi rksame Pal l idaf i l t ra te , ohne vorher auszuf~llen, dialy- s ierten, erwiesen sie s ich ebenfal ls als sehr wi rksam ffir die Ausl6sung des S h w a r t z m a n s c h e n Ph~Lnomens. Es muB so- nach a n g e n o m m e n werden, dab in den K u l tu r en d ia lysable Stoffe v o r h a n d e n sind, welche die fa r das Z u s t a n d e k o m m e n des S h w a r t z m a n s c h e n Ph~nomens maBgebenden F a k t o r e n larvieren. Die l a rv ie renden Stoffe s ind auch durch Alkohol f/illbar. W u r d e n die Pa l l idakuI tnr f i l t ra te du rch Alkohol aus- gef~illt und die Alkoholf~illungen in Kochsa lz l6sung auf- genommen , so lieB sich h ie rmi t das S h w a r t z m a n s c h e Ph~ino- m e n n ich t erzeugen. Jedoch zeigten sich die gel6sten Alkohol- niederschl~Lge hochak t iv , n a c h d e m sie ether 24 - -48s t f ind igen Dia lyse un te rzogen worden waren.

U m Shwar t zman-pos i t i ve s Material aus Pa l l idaku l tu ren zu gewinnen, bedar f es also keiner Ausf~illung. Es genfigt, die K u l t u r e n zu f i l t r ieren und hierauf zu dialysieren. Da die yon uns b e n u t z t e n Pa l l idaku l tu ren av i ru len t sind, k a n n auch auf die F i l t r a t ion ve rz i ch t e t werden. In d iesem Falle zent r i - fugier t m a n die Spiroch~ten scharf ab und d ia lys ie r t die fiber-

Page 2: Über die Auslösung des Shwartzmanschen Phänomens Mit Pallidakulturen

xT. SEPTEMBER I932 K L I N I S C H E WO CI-IENSCH

stehende Flfissigkeit. Filtrierte und nichtfiltrierte Kulturen s t immen in ihrer Wirksamkeit fiberein. Hinsichtlich der Fil terwahl ist darauf hinzuweisen, dab man Filter mi t ziem- lich weiten Poren, wie sie die auch yon SHWARTZ~AN beliutzteli ]3erkefeldkerzen ,,V" darstellen, verwendeli muB. Engporige Filter, wie z. ]3. Seitzfilter, hal ten die reagierenden Stoffe der Pall idakulturen zurfick.

Wichtig ist die Beschaffenheit der Pergamenthfilsen, die man ffir die Dialyse verwendet. Difiusionshfilsen Nr. 579 der Fi rma Schleicher & Sehfill gaben mehrere Monate hindurch ganz gleichm~LBig wirksame Pr~parate . Als der Vorrat, der schon fiber ein Jahr gelagert hatte, ersch6pit war und eine neue Sendung aus der Fabrik bezogen wurde, erwies sich diese als giinzlich llnbrauchbar. Auch Pergamentschl~uche eilliger anderer Firmen versagten. Mit selbsthergestellten Dialysierbeutelli aus Pergamentpapier yon Schleicher & Schfill gelang es dann wieder, Shwartzman-positives Material zu gewinnen. Wir sind damit besch~ftigt, die Bediligungen ifir die Eignung yon Dialysierhfilsen ffir diesen besonderen Zweck zu unfersuchen.

Die Zusammensetzung des N~hrbodens scheint yon Ein- fiuB auf die ]3ildung der Shwartzmanschen Faktoren in den Pallidakulturen zu sein. Wurden die Syphitisspiroeh~ten all- s tar t auf den von uns angegebellen Nt~hrb6den auI solehen gezfichtet, die llaeh der Vorschrift yon REITER hergestellt waren, so lieB sich das Ph~nomeli mit dialysierten Kulturen nut bei eillem geringen Prozelltsatz der Kaninehen ausl6sen und die lokalen Reaktionen waren yon geringer Intensit~it; nichtdialysierte Kulturen waren auch hier v6Ilig unwirksam.

AuBer dem Reiterschen Pal l idastamm R 36 prfiften wir den Kro6schen Pall idastamm K 22, mit dem sieh bei ]3e- nutzung dialysierter Kulturen das Ph~nomen gleiehfalls aus- 16sen lieB, w~ihrend nichtdialysierte Kulturen auch bei diesem Stature versagten. Mit Kulturen yon Wasserspiro- ch~iten (Spir. pseudoicterogenes ,,Stature Leiden" des Reichs- gesundheitsamtes) kolinten wir bisher das Shwartzmansche Ph~inomeli nicht erzeugen.

Die Shwartzmanschen Faktoren der Syphilisspiroch~ten haben in L6sullg eine nur beschr~illkte Haltbarkeit . Will marl fiber l~ingere Zeit bin eill stabiles Pr~iparat zur Verffigullg haben, so ist die Herstellung yon Troekenpr~paraten n6tig. Folgendes Vorgehen hat sich nns als geeignet erwiesen:

2-- 3 Tage alte Kulturen werden abzentrifugiert oder dutch ]3erkefeldkerzen ,,V'" filtriert. Zusatz yon Toluol. Dialyse gegen flieBendes Wasser wiihrend 48 Stunden. Der Inhalt clef Dialysier- hiilse wird mit Alkohol ausgei~llt und getrocknet. Aufbewahrung im Exsiccator. ...... Wir machten die intracutanen Injektionen in die Rt~ckenhaut; die Haare wurden zuvor im LTmfang yon 6--8 qcm durch Ausrupfen entfernt.

Die Wirksamkeit der Pr~parate ist yore Alter der Pallida- kulturen abh~ngig. Schon mit 24 S tunden alten IKulturen lassen sich eharakteristische Nekroseli erzielen. Jedoch er- h~lt man mit 48 Stunden alten Kulturen noch intensivere Ausschl~ge. Uns scheinen 48 Stunden alte Pallidakulturen besonders geeignet zu sein. Wir ba t ten mit Kukuren dieses Alters unter 33 Kaninehen bisher keillen Versager. Zu ver- sehiedenen Zeiten hergestellte 48 Stunden alte dialysierte Pallidakulturen erwiesen sich ziemlich gleiehm~Big wirksam. Bei 6- -8 Tagen alten Kultureli kamen sehon vereinzelt Ver- sager vor. 14 Tage alte Kulturen lieferteli llur bei 75 % der Kaninchen (9 yell 12 Versuehstierell) positive AusschlXge. Mit noch ~lteren 1Kulturen nahm die Zahl der reagierenden Kanillchen fortsehreitend ab. Abgesehen rol l der Zunahme der refrakt~Lren Tiere nahm auch die Zahl der schwachen Reaktionen zu. Es kam dann llicht mehr zu Nekrosen, sondern nur zu fieckf6rmigen lividen Verf~rbullgen in der Umgebung der Einstichstelle. 4 Wochen alte Kulturell waren uuwirksam.

SI-IWARTZMAN hat te mit Typhusbacillenfiltraten bei 78 bis 79 %, mit Meningokokkenfiltraten bei 98 % der Kaninehen positive Ergebnisse.

]3ei Meersehweinehen, M~usen und Ra t ten konnten wir das PhAnomen nicht ausl6sen.

R I F T . i i . J A H R G A N G . Nr . 38 1587

Die intracutane Injekfion yon dialysierten Pallidakulturen wurde bisweilen yon einer leichten R6tung uud geringen Schwellung gefolgt. Beziehungen der Shwartzmansehen Fak- toren in den Pallidakulturen zu 16slichen nekrotisiereliden Hautgif ten der Art, wie sie in Kulturfi l traten yon einzelnen Staphylokokken-, Streptokokken- llnd Colistiimmen nach- gewiesen wurden (NEISSER und WECHSBERG, F. MEYER, H. GRoss u. a.), scheinen nicht zu bestehen. Prim~ire Haut- irritationen nennenswerten Grades rufen gerade frisehe, hin- sichtlich der Erzeugung des Shwartzmansehen Ph~nomens besonders vdrksame, dialysierte Pallidakulturen im all- gemeinen nieht hervor, w~hrend mall bei 3- -4 Wochen alten Pall idakulturen, die Shwartzman-negativ geworden silld, zuweilen am Ort der Hautinjekt ion Ery theme mit fleck- f6rmigen blauroten Verf~rbungell, die j edoch nieht zu Nekroseli ffihren, beobachteli kalln. Man kann also eher yon einem Antagonismus hinsichtlieh des Gehaltes an primiiren Haut- giften und Shwartzmanschen Faktoren in den Pallidakulturen sprechen als voli einem Paral le l ismus.

Das Phiinomeli entwickelt sich bei Pallidakultureli in der gleichen Weise und bietet das gleiche Bild, wie es SI-IWARTZMAN bei Bakterienkulturen geschildert hat und wie w i r e s selbst bei Untersuchungen mit Typhusfi l traten eintreten sahen. Die umsehriebene, zur Nekrose fiihrende h~morrhagische Ellt- ziindung ist auch bei Spiroch~ten ganz charakteristisch; ihr Umfang betr~gt bis zu 5 cm im Durchmesser.

Das Ph~inomen bei Syphilisspiroehiiten folgt auch sonst den Gesetzen, die yon SHWARTZMAN bei bakterielleu Fi l t raten ermit tel t worden sind.

Die hautvorbereitende Wirkung beansprucht nur kurze Zeit. Nach 2o Stunden, meist sogar schon nach 12 Stunden, ffihrt die intraven6se Reilljektion zum Erfolg. Nach 48 Stun- den ist die Hautreaktivit~it bereits wieder erloschen.

Die hautvorbereitenden und die reaktionsausl6sendell Faktoren lassen sich durch heterologe Knlturen subsfituieren. So konliten wir naeh Haut injekt ion mi t Typhusfi l traten das Ph~inomen durch nachfolgende intravenSse Injektion yon dialysierten Spiroehgtenkultureli ausl6sen, und ebellso t ra t das I-Iautphgnomen ein bei der Kombillation dialysierte Spirochgtenkulturen intracutan -- Typhusfi l trate intra- ven6s.

Die Substituierung seheint jedoch, ebellso wie es SHWARTZ- MAN bei ]3akterienkulturen beobachtet hat, auch bei 'Spiro- ch~Ltenkulturen nur durch Substrate m6glieh zu sein, die ffir sich allein das Shwartzmansche Ph~nomeli zu erzeugen ver- In6gen. So war es nicht m6glich, durch unbewachsene N~hr- bodenflfissigkeit, ein Material, das auch llach vorallsgegan- gener Dialyse ffir die Erzeugung des Phiillomens ffir sich allein ungeeignet ist, eine der beiden Komponenten zu ersetzen. Auch nichtdialysierte, an sieh ullwirksame Pallidakulturen lieferteli zusammen mit dialysierten, an sich wirksamen Pallidakulturen v611ig negative tResultate; sei es, dab die Hautinjekt ion mit nichtdialysierten Kulturen, die intraven6se Injekfion mit dialysierten Kulturen vorgenommen wurde oder umgekehrt.

Die Spezifit~t der bei dem Ph~nomen wirksamen Sub- stanzen vermochte SHWARTZMAN durch ihre Neutralisierbar- keit mittels homologer Alltisera darzutun. Wurden Typhus- bacilleninfiltrate vor der intraeutanen bzw. vor der ilitra- ven6sen Injektion mif Typhusantisera eine Stunde bei 37 ~ gehalten, so kam das Ph~inomen llicht zur Entwicklullg. Nur homologe Antisera vermochten eine neutralisierende Wirkung auszufiben, waren zum mindesten heterologen welt fiberlegen. Danaeh kommt sowohl den hautvorberei tenden als aueh den reaktiollsausl6senden Faktoren Antigellspezifit~t zu. Dieses wichtige Ergebnis konnte yon GRoss bestgtigt werden:

Wir stellten Neutralisationsversuche an, einmal mit einem Kaninchellalltiserum, das durch illtraven6se Ill jektionen yon Pallidavollkulturen (Shwartzman-negatives Substrat) gewon- nen worden war und bis zu der Verdfinnung I : 3ooo aggluti- nierte, und weiterhin mit einem IKaninehellantiserum, das mit dialysierten Alkoholausf~illullgell yon Pallidakulturen (Shwartzman-positives Sllbstrat) erzeugt worden war und das in der Verdfillnullg I:iOOOO noch agglutinierte. Eine

I13"

Page 3: Über die Auslösung des Shwartzmanschen Phänomens Mit Pallidakulturen

1588 K L I N I S C H E W O C H E N S C H

eindeutige neutralisierende Wirkung fibten diese Pallida- antisera weder auf die pr~parierenden noch auf die ausl6sen- den Faktoren aus. Die Versuche sind noch im Gange. Kanin- chenantisera erwiesen sich such bei Typhus nach den Mit- teilungen SI~WARTZ~aA~S als unregelm~Big in ihrer neutrali- sierenden Wirksamkeit, wahrend mit hochwertigen vom Pferde gewonnenen Antisera zuverlAssigere Resultate zu erzielen waren. Die yon SHWARTZMAN bei Typhus- und bei Meningokokkenantisera gemachte Fests telhng, dab deren Gehalt an neutralisierenden und agglutinierenden Substanzen voneinander unabhiingig sei, trifft offenbar auch auf Pallida- antisera zu.

Wiederholung des Shwartzmanschen Ph~nomens beim gleichen Tier gelang bei t3enutzung yon Pallidamaterial erst nach Ablauf einiger Wochen; bei dialysierten Pallidakulturen verliefen Wiederholungsversuche nach 5 Tagen v611ig negativ, nach I2 Tagen nur ausnahmsweise und in abgeschw~chter Form positiv, nach 5 Wochen regelm~Big stark positiv.

HShere intraven6s gegebene Dosen yon dialysierten Pallidakulturen wurden nicht gut vertragen. Die Kaninchen hSrten auf zu fressen und magerten auffallend schnell ab, so dab bei wiederholten Injektionen, die ftir die Herstellung yon Immunsera nStig sind, Vorsicht am Platze ist.

Spritzten wit Kaninchen suboecipital dialysierte Pallida- kulturen ein, so gingen die Tiere schon bei relativ kleinen Dosen zugrunde. Bereits eine einmalige Dosis yon o,2 ccm bis o,3 ccm t6tete die Kaninchen nach Ablauf yon etwa

--2 Tagen, ohne dab im direkten Anschlug an die sub- occipitale Injektion die Tiere auff~llige Erscheinungen dar- boten.

Wir haben versucht, ob sich das Shwartzmansche Ph~no- men wie an der Haut auch an den Meningen ausl6sen lal?t. Zu diesem Zwecke wurden vertrSgliche Dosen von dialysierten Pallidakulturen suboccipital in die Zisterne injiziert und nach 24 Stunden wurde intravenSs nachgespritzt. Klinisch traten keine auffallenden Erscheinungen zutage. Auch 1ie13 sich, wenigstens makroskopisch, an den Meningen kein Anzeichen yon h~morrhagischer Entztindung feststellen. Die Unter- suchungen, die sich such auf die intracerebrale Erzeugung des Shwartzmanschen Ph~nomens richten, sind indes noch nicht abgeschlossen. In diesem Zusammenhang sei erw~hnt, dab SHWARTZMAN durch Einbringung yon Fi l t raten in die Niere und in die Lunge LS~sionen in diesen Organen zu erzeugen vermochte.

Weiterhin wurde geprfift, ob ebenso wie mit Pallida- kulturen such mit virulenten Gewebsspiroch~ten aus Kanin- chenhoden (Truffi- und Nichols-Stamm) das Ph~nomen ein- tritt . Hodensyphilome yon Passagekaninchen wurden mit der Mulzerschen Presse zerquetscht. Zugabe yon geringen Mengen KochsalzlSsung -- nieht mehr als zur Verhinderung der Gerinnung des PreBsaftes nStig war. Zusatz yon o, 5 % Phenol. Schtitteln unter Beigabe yon Glasperlen 24 Stunden. Abzentrifugieren der Spiroch~tten und Gewebsreste. Mit dem Prel3saft gelang es nicht, das Shwartzmansche Ph~nomen hervorznrufen. Auch nach 48stiindiger Dialyse waren die Schankerprel3s~fte unwirksam.

Mittels dialysierter Pallidakulturen liet3 sich das Shwartz- mansche Ph~tnomen auch bei syphilitischen Kaninchen her- vorrufen.

Unter den Argumenten, die SI~WARTZ~A5 anftihrt, um die Toxinnatur der Faktoren wahrscheinlich zu machen, findet sich die Angabe, dab je wirksamer ein Bakterienfil trat zur Erzeugung des Shwartzmanschen Ph~nomens ist, um so starker seine allgemein toxisehen Wirkungen sind.

Wir haben diesen Parallelismus auch bei Pallidakulturen beobachten k6nnen. Pallidakulturen wurden, wie bereits dargelegt wurde, erst dutch Dialyse geeignet ffir die I-Iervor- rufung des Shwartzmanschen Ph~nomens. Die Prozedur der Diatyse erh6hte nun gleichzeitig die allgemeine Toxizit~t der Kulturen. Dies lieB sich an der Wirkung auf Kaninchen und M~use erkennen. Dialysierte Pallidakulturen t6teten nach subduraler Einverleibung mittels des Nackenstiches Kanin~ chen in Dosen yon o,2 ccm bis o,3 ccm, nichtdialysierte Pallidakuituren wurden reaktionslos vertragen, Dialysierte

R I F T . II. J A H R G A N G . Nr. 38 17 . S E P T E M B E R 1932

Kulturen ftihrten bei Injektionen in die Ohrvene yon Kanin- chen zu Thrombosierung der Venen und region~ren Nekrosen der Ohrhaut; nichtdialysierte Kulturen riefen dergleichen Ver~nderungen nicht hervor. Bei weigen M~usen wurde die intraven6se Injektion der dialysierten Pallidakulturen meist yon schweren Monischen Konvulsionen gefolgt, nach In- jektion yon nichtdialysierten Kulturen wurden keine Kon- vulsionen beobachtet.

Aus unseren Beobaehtungen liiBt sich entnehmen, dab eine enge Beziehung zwischen den Shwartzmanschen Fak- toren und allgemein toxiseh wirkenden Bestandteilen besteht, ohne dab damit eine Identi t~t bewiesen. W~re.

Die Shwartzman-Faktoren in den PMlidakulturen k6nnen nicht als Leibesbestandteile der Syphilisspirochh~ten im Sinne yon , ,Endotoxinen" angesehen werden. Dies ergab sich aus folgendem Versuch: Es wurden Pallidasedimente mehrfach mit Kochsalz gewaschen und in phenolisierter Kochsalz- 16sung w~hrend 48 Stunden im Brutschrank bei 37 ~ der Autolyse iiberlassen. Mit diesem Material lieB sich -- auch nach vorausgegangener 48stfindiger Dialyse -- das Shwartz- mansche Ph~nomen nicht ausl6sen. Ferner sind die Shwartz- manschen Faktoren reichlicher in jtingeren Kulturen ent- halten als in ~lteren, in denen eine starke Autolyse statt- gefunden hat, und sie sind in etwa 4 Wochen alten Kulturen nicht mehr nachweisbar. Man wird wohl die Shwartzman- schen Faktoren als toxisch wirkende Abbaustoffe aufzufassen haben, die im N~hrboden unter dem Einflug der Syphilis- spiroch~ten entstehen.

Soweit ich die Literatur iibersehe, liegt bisher in Deutsch- land nut eine VerSffentlichung fiber das Shwartzmansche Ph~nomen vor, deren Autor H. GROSS die Feststellungen SHWARTZMANS an Bakterienkulturen best~tigt, jedoch das Shwartzmansche Ph~nomen als ein , ,Allergie"-Ph~nomen be- zeichnet, ohne allerdings die dieser Auffassung entgegen- stehenden Einw~nde SI~WARTZMANS zu diskutieren. Auch die belgischen Autoren GRATIA und LI?,,z neigen der Auf- fassung zu, dab das Shwartzmansche Ph~tnomen irgendwie mit anaphylaktischen Erscheinungen in Beziehung stehe oder eine Nombination anaphylaktischer und nichtanaphylak- tischer Erscheinungen darstelle.

Gegen die Einordnung des Shwartzmanschen Phanomens in die Reihe der anaphylaktisehen Ph~nomene und der Antigen-Antik6rperreaktionen iiberhaupt scheinen mir Sol- gende Ii;inw~nde SHWARTZ~ANS in erster Linie ins Gewicht zu fallen: das Ph~nomen l~13t sich gerade mit anaphylaktisch hoehaktiven Substanzen, wie normalem Pferdeserum und krystallisiertem Eieralbumin, nicht ausl6sen, aul3erdem die Kfirze der Inkubationszeit und die Fltichtigkeit der sensibilisie- renden Wirkung. Dem Ph~nomen fehlt die I fir die Erzeugung anaphylaktischer Reaktionen weitgehend notwendige Spezifi- t/it; sensibilisierende und ausl6sende Stoffe brauchen nicht homolog zu sein. Die Sensibilisierung l~tBt sich dutch neu- tralisierende Antisera passiv nlcht auf unvorbehandelte Naninchen fibertragen.

Auf der anderen Seite wird man nicht ohne weiteres die Stoffe, die sich als Shwartzmansche Faktoren manifestieren, den anerkannten echten Toxinen wie Diphtherie, Tetanus, Scharlach gleichstellen kSnnen. Denn letztere machen charakteristische Krankheitserscheinungen, durch die sich ihre besondere Herkunft verr~t, w~thrend das Shwartzman- sche Ph~Lnomen uniform zu sein scheint und yon Kulturen einer gr6Beren Reihe yon untereinander sehr verschiedenen Mikroorganismen hervorgerufen wird. Es ist jedoch wohl m6glich, dab die weitere ]?;rforschung der Vorg~nge, die das Shwartzmansche Ph~nomen begleiten, besonders dessen I)ber- tragung auf innere Organe bei sorgf~ltiger histologischer Analyse Unterschiede erkennen 15.Bt, in denen die Eigenart der jeweils verwandten Mikroorganismen zum Ausdruck gelangt.

Zusammen]assung: Pallidakulturen enthalten Shwartzman- Faktoren, jedoch in larvierter Form. Erst durch 24- bis 48sttindige Dialyse gewinnen Pallidakulturen die :F~higkeit, das Shwartzmansche Ph~nomen beim Kaninchen hervor- zurufen. Positive Resultate wurden mit den Pallidast~m-

Page 4: Über die Auslösung des Shwartzmanschen Phänomens Mit Pallidakulturen

~7. SEPTEMBER 193a K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . , I . J A H R G A N G . N r . 38 1589

m e n R 36 (REITER) u n d K 22 (KRo6) erzielt . Mi t P r eBsMten aus K a n i n c h e n s c h a n k e r n lieB s ich das S h w a r t z m a n s c h e P h ~ n o m e n n i c h t h e r v o r r u f e n . Bei V e r w e n d u n g y o n diMy- s i e r t en P a l l i d a k u l t u r e n s i eh t m a n j edoch bei syph i l i t i s ehen K a n i n c h e n ebenso wie bei n o r m a l e n K a n i n c h e n das Shwar t z - m a n s c h e P h ~ n o m e n au f t r e t en . Es b e s t e h t e in Pa ra l l e l i smus zwischen T o x i z i t g t de r P a l l i d a k u l t u r e n u n d ih re r A k t i v i t g t zur E r z e u g u n g des S h w a r t z m a n s c h e n P h ~ n o m e n s . Die A n n a h m e SHWARTZgANS, d a b das P h ~ n o m e n die ]~edeutung eines T o x i n n a c h w e i s e s bes i tz t , e r s che in t besser fundier t , als es Ver suche s ind, das P h ~ n o m e n m i t loka len a n a p h y l a k - t i s c h e n E r s c h e i n u n g e n in B e z i e h u n g zu b r ingen . Bei Pa l l ida- k u l t u r e n k o m m e n E n d o t o x i n e de r Syph i l i s sp i rochg ten als S h w a r t z m a n - F a k t o r e n n i c h t in Frage , d a au to ly s i e r t e Spiro- c h g t e n s e d i m e n t e S h w a r t z m a n - i n a k t i v s ind. Als S h w a r t z m a n - F a k t o r e n fung ie ren w a h r s c h e i n l i e h tox i sche A b b a u s t o f f e des NXhrbodens , die u n t e r d e m Einf luB de r Syph i l i s sp i rocha t en e n t s t e h e n .

L i t e r a t u r : A. GEA~IA U. R. LINZ, C. r. Soc. Biol. Paris lO7, 9o2 (1931). - - H. GRoss, Zbl. Bakter. I Orig. I22, 96 (1931). - - F. PLAUT U. H. KassowI~z, Klin. Wschr. 193o, Nr 3 o. - - G. SHWARTZ~aAN, Klin. Wschr. I93O, >Ir 41 u. 42 -- J. of exper. Med. 54, i (1931).

0BER DAS VERHALTEN DER AM REST-KOHLEN- STOFF DES BLUTES BETEILIGTEN SUBSTANZEN

BEI KREISLAUFKRANKEN. Von

Dr. FRA~z KlsctL Wien und Marienbad. Aus der I. Medizinisehen Universiffitsklinik in Wien

(Derz. Ldter: Prof. O. PORGES).

N a e h d e m w i r e r m i t t e l t h a t t e n , d a b der R e s t - K o h l e n s t o f f des B lu tes he rzgeschgd ig t e r Kre i s l au fk ranke r , i n sbesonde re so lcher m i t h o c h g r a d i g e r H y d r o p s i e u n d S tauungs lebe r , ganz e rheb l i ch f iber die N o r m h i n a u s e r h 6 h t zu sein p f leg t (Klin. Wschr . I932, I5OO), g ingen wir da ran , n n s dar f iber zn o r i en t i e ren , i n welchem A u s m a f i die ehemiseh de]inierten kohlensto~]haltigen Subs tanzen des Blutes hier an der Ver- mehrung des gesa'raten Rest-Kohlensto]]s An te i l haben. Bei der Aus f f ih rung dieser U n t e r s u c h u n g e n s t a n d mi r Dr . chem. MICRA STEIN in d a n k e n s w e r t e r Weise he l fend zur Seite.

H i n s i c h t l i c h de r Li tera tur f iber den Res t -C sei auf die g r u n d l e g e n d e n A r b e i t e n u n d die u m f a s s e n d e D a r s t e l l u n g y o n W. STEPP lASHER u n d SPIRO, Erg . Phys i o l 19 (1921)] sowie au f die U n t e r s u c h u n g e n y o n O. DEUTSCHBERGER [Biochem. Z. x98, 268 (1928)], A. GmON EZ. exper. Med. 66, 191 (I929)~' JEAN ROCHE [Sang 3, 657 (I929)J u n d F. KlSCH (Klin. Wschr . I932 , 15oo ) h i n g e w i e s e n .

Bemerkungen zum Methodischen: Bluten tnahme aus der un- gestauten Cubitalvene der im Nt~chternzustand befindlichen, aus- geruhten Untersuchungspersonen. EnteiweiBung des Blutes nach W. STEPP; Bes t immung des Rest-C du tch Veraschung des ent- eiweil3ten Blutes mi t Kal iumpermangana t in schwefelsaurer L6sung und Auffangen der gebildeten CO~ in NaOH mittels der yon E. FREUND und G. BOTSTIBER angegebenen Appara tur und Methodik [Biochem. Z. 136, 145 (1923) ] unter Beachtung der yon B. LUSTIG angewendeten Kautelen [Biochem. Z. I84, 67 (I927) ], nur dag an Stelie der ~/~-Natronlauge als Absorptionsmittel eine ~/10-Natron- lauge zwecks Erreichung genauerer Werte benn tz t wurde. Be- s t immung des Blutzuckers nach der neuen Methode yon BANG, der MilchsXure des Blutes nach B. MENDEL und I. GOLDSCHEIDER [Biochem. Z. I64, 163 (1925)], des Gesamt-Rest-N mittels Mikro- Kjeldahls, des Harnstoffs (mittels Urease), des Amino-N (Amino- sguren), der HarnsXure und des t ( reat inins nach FOLIN (S. ,,Die Labora tor iumsmethoden der Wiener Kliniken", BARRENSCHEEN und WILLHEIM. Verlag Deuticke 1928, S. I7iff . ).

I n O b e r e i n s t i m m u n g m i t den B e r e c h n u n g e n v o n W. STEPe ffir die n o r m a l e n D u r e h s c h n i t t s w e r t e b e i m M e n s c h e n u n d m i t den y o n O. DEUTSCHBERGER a m P f e r d e b l u t g e w o n n e n e n R e s n l t a t e n k o n n t e n wir b e i m Gesunden fes t s te l len , d a b die GesamtkohlenstoJ/menge des enteiweiflten Blutes (Rest-C) beg wei tem gr6fler ist, als die S u m m e der einzelnen Kohlensto]]- anteile der chemiseh de]inierten Subs tanzen des Restblutes aus- macht. Der au f die ehemiseh deJiniertcn Sub~tanzen des Res t -

b lu t e s en t f a l l ende Kohlensto]]anteil b e t r g g t auf G r u n d de r B e r e c h n u n g e n y o n W. STEPP (Gesamt -Res t -C : 16o- - 18o m g %, also i m Mi t te l I7o rag%) i m Normaldurehsehni t t 50,2 %, auf G r n n d de r U n t e r s u c h u n g e n y o n O. DEUTSCI~BER~ER (Pferde- b lu r ; G e s a m t - R e s t - C : I82,5 rag %) 54,7 % n n d auf G r u n d eines yon uns u n t e r s n c h t e n g e s u n d e n M e n s c h e n (Gesamt -Res t -C : 174 m g %) 57,9 % des gesamten Rest-Kohlensto/ /s .

Diese Verhg l tn i s se s ind in Tabelle 1 f ibers icht l ich ver - anschau l i ch t . Zu v e r m e r k e n wgre h i e r , d a b W. STEPP der E r r e c h n u n g des C-Gehaltes der A m i n o s g u r e n aus d e m A m i n o - N den -- n iedr igen -- C / N - Q u o t i e n t e n y o n Glyc in u n d T r y p t o - p h a n 3,2/1 zug runde legt, O. D]~UTSCHBERGER jedoch n n t e r Ber f i cks ich t igung des C/N-Verh~l tn i s ses i m Leucin , P h e n y l - a l a n i n u n d T y r o s i n e inen h 6 h e r e n D u r c t l s c h n i t t s w e r t des C /N-Quo t i en t en , n~ml i ch 5/1, da er g laubt , , ,mi t dieser zwar i m m e r noch wil lkf i r l ichen A n n a h m e d e m w a h r e n Koh len - s to f fgeha l t der AminosSmren n g h e r z u k o m m e n " . Wi r fo lg ten in a l len u n s e r e n B e r e c h n u n g e n hier d e m Vorsch lag D~UTSCH~ BERGER S.

Tabelle 1.

Biut

W. STEt~P: [ Normale Durch-

schnittswerte ] Rest-C: i7o m g% I

rag% mg% C [

DEUTSCH- [ BERGER: ] Eigener Pferdeblut [ Normalfall

Rest-C: ] 182,5 mg%.__~Resf-C: I74_ mg~

rag% rag% C | rag% rag% C

Zucker . . . . . . lOO 40,0 96 38,4 93,2 37,3 Amino-N (Amino-

sguren) . . . . . 8 34,2 i i 47,0 11,6 49,5 (25,0)

Harn*to]] . . . . . 28 5,6 23,5 4,7 26 5,2 Milchs~ure . . . . . I o 4 16,4 6, 5 12,5 5,2 Kreatin + Kreatinin . 6,5 2,7 7,5 3, ~ 6 2,6 Harn,~ure . . . . . 3,5 i 3,4 i

87,5 99,8 1IOO,8 Summe:

Chemisch nichtde]inierte Substanzen . . . . 82, 5 82,7 73,2

Ber f i cks ich t ig t m a n die n o r m a l e n V a r i a b i l i t g t s g r e n z e n der W e r t e fiir den Res t -C u n d ffir die e inze lnen chemisch def inier- t e n koh l ens to f fha l t i gen S u b s t a n z e n des Res tb lu t e s , so k a n n i m a l lgemeinen a n g e n o m m e n werden , d a b der b e i m gesunden Menschen au] die chemiseh de]inierten Subs tanzen des Rest- blutes ent]allende Kohlensto]/antei l etwa 5 0 - - 6 0 % des ge- samten Rest-C ausmacht.

I n Tabelle 2 i f ih ren wir die auf die e inze lnen c h e m i s c h de f in i e r t en S u b s t a n z e n des R e s t b l u t e s e n t f a l l e n d e n Kohlen- s to f fan te i l e bei 3 Kre i s lauJkranken m i t hoehgradiger Hydrops ie und Stauungsleber an, bei we lchen de r ge samte Res t -C sehr h o h e W e r t e aufweis t . Die U n s w u r d e n h ie r vor der E in le i tung einer kardial-diuret izchen Therapie v o r g e n o m m e n .

TabeUe 2.

Blur

F. WeIl., 52 J. Mitralinsuffizienz

/ und -stenose Rest-C: 398 mg%] _ _ _ _

mg% mg% C

M. Kop., 48 J. K. Kug., 66 J. Mitralinsuffiziene Insuffizient e

und -stenose Hypertension Rest-C: 42o rag% Rest-C: 426mg%

Img%C rag% mg%C rag% i gucker Amino-N (Amino-

sauren) Uarnsto]] Milchs~ure Kreatln + Kreatinln Harnsgum . . . . i

125

21,7 I2 27

4,3 6,I

117 46,8

18,3 78,2 20,5 4,1 29 11,6

5,2 2,2 3,9 I , i

I44,o

254,0

50,0

92,7 2,4

lO,8 1,8 1, 7

Summe: 1159,4

Chemischnichtde/inierte Substanzen . . . . 260,6

lO7

26,8 19,9 28

7 4,5

42,8

114,5 4,0

11,2 3 1,3

176,8

1

248,2

T r o t z der h ier f ' es ts te l lbaren wesentlichen Vermehrung der Mi lchsgure und der Aminos(~uren u n d de r demzufo lge b e s t e h e n - d e n Z u n a h m e der auf diese S u b s t a n z e n e n t f a l l e n d e n Koh ten - s to~fmenge m a c h t der au] die chemisch def inierten Substanzen des Restblutes s Kohlensto]]anteil bei diesen insu]]i-