ueber aristoteles politik i, 8—11

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Ueber Aristoteles Politik I, 8—11 Author(s): Fr. Susemihl Source: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, 20. Jahrg. (1865), pp. 504-517 Published by: J.D. Sauerländers Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/41249894 . Accessed: 19/05/2014 08:25 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Rheinisches Museum für Philologie. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.105.154.14 on Mon, 19 May 2014 08:25:37 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

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Page 1: Ueber Aristoteles Politik I, 8—11

Ueber Aristoteles Politik I, 8—11Author(s): Fr. SusemihlSource: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, 20. Jahrg. (1865), pp. 504-517Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/41249894 .

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Page 2: Ueber Aristoteles Politik I, 8—11

Ueber Arifioteles Politil 1, 8-11.

Den schlvierigen Capiteln im ersten Vuche der Politik, in denen Ari« stoteles von der Erwerbskunst (/c^«rtc7r/x^oder>er^^^) und ihrem Verhaltnih zur Haushaltungskunst (oixn^o^ix^) handelt, ist neuerdings von zwiefacher Seite her, von Hampke Kritische und exeg. Vemer- kungen uber d. 1. N. dor Polit. des Aristot., Lyck 1863,4 und von Schnitzer in der Eos I (1864) S. 499- 516, eine eingehende und fruchtbringende Untersuchung zu Theil geworden. Ob aber bei alle dem durch dieselbe die Sache bereits vollstandig zum Abschlusse gediehen ist, mag die folgende Vetrachtung lehren.

Sin Hauptirrthum von Hampke (S. 15 ff.) besteht in der zu mehrfachen Textanderungen fuhrenden Behauptung, dah Aristoteles durch xi-T/rlx^ nur den zur Haushaltungskunst gehorigen oder doch in untrennbarer Beziehung stehenden, allein auf den naturlichen Reich- thum gerichteten Theil der /c^oertcirlx^ bezeichne. S ch n i tz e r(S. 50 1 f.) hebt diesen Irrthum in seinen Folgen, dagegen nur theilweise im Princip selber auf, indem er annimmt, >er^re>c^ stehe bald in dieser engeren Bedeutung, bald aber auch in der weiteren, gleichbedeutend mit der ganzen /9^«rl5r5x?/, gerade so wie /^^«^,s/rlx^ selbst bald eben die gesammte Erwerbskunde, bald in einem engeren Sinne (o. 9. Anf. u. o.) nur den anderen, auf blohen kunstlichen Reickthum durch Handel und Geldgeschafte hinarbeitenden Theil derselben (xan^ex??') ausdrucke. So richtig nun dies Letztere ist, so sehr fragt sich, ob nicht Schnitzer mit dem Ersteren Hampke noch zu viel zugestanden hat. Eine nahere Prufung wird zeigen, dah von den drei Grunden Hampke's kein einziger Stich halt.

Aristoteles wirft zunachst die Frage auf, ob die Vereicherungs- oder Erwerbskunde (x^^e«rl<7rix^) einerlei mit der Haushaltungs- kunde oder ein Theil von ihr oder endlich eine blohe Hulfswissenschaft von ihr sei, und im dritten Falle, was fur eine Art von Hulfswissen- schaft, o.8. 1256a, 3- 10. Nicht ubel bemerkt Hampke (S. 11), dah fchon diefe Specialisirung im Voraus auf seine Entfcheidung zu Gunsten dieser dritten Moglichkeit hinweise, allein eine solche Speciali- sirung hat auch dann noch ihren guten Sinn, wenn Aristoteles nur gemeint ist, die Erwerbskunde oder vielmehr die auf den naturlichen Vesih abzweckende Halfte derselben nur beziehungsweise als blohe

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Ueber Aristoteles Politik I, 6-11. 505

Hulfswissenschaft, begiehungsweife aber als wirklichen Theil ber Haus« haltungs- ober Nirthfchaftskunbe angufehen, benn bah fie nicht einerlei mit ihr ift, ift rafch entfchieben, 8- 10-12. Wenn nun Aristoteles sortfdhrt, ob sie aber ein Theil von ihr ober eine gang anbere Art fei, baruber lasse sich ftreiten, 8. 13 f., fo liegt es allerbings am Ndchsten bies fo gu verftehen, als ob bies ,,eine gang anbere Art" nur ein anberer Ausbruck fur .,eine blohe Hulf swiff enfchaft von ihr" fei. Inbessen moglich ift es boch auch bies fo gu fasten, bah bie feinere Unterfcheibung, ob Theil obcr Hulfswiffenfchaft, hier einftweilen ruhen unb ,,eine gang anbere Art" bas begeichnen foll, was weber bas Eine noch bas Anbere ift, fo bah ber Ausbruck Theil hier nunmehr in einem unbeftimmteren, auch ben Fall ber Hulf sw iff enfckaft mit umfassenbek Sinne gebraucht ware. Unb bafur fpricht ja in ber That bie folgenbe Auseinanberfetzung bis gum Schlusse bes 9. Cap. fchon im Gangen betrachtet, beren 3weck es ja eben ift, einen ,,haushdlterifchen" (oexo^ vo^exH unb einen gur Haushaltungskunbe nicht einmal als Hulfs- wiffenfchaft gehorigen, vielmehr bloh im engeren Sinne ,,bereicherifchen" ^^^t«rlc7rlx/j) Theil ber Lehre vom Erwerb gu unterfchieben. Aber auch ber unmittelbar folgenbe Satz, 3- 15 - 19, im Vefonberen gwingt fogar gu biefer Deutung. Ob es in biefem Satze ausreicht, more (3.17) mit Gottling in /^co^co^ gu verwanbeln, ober ob mit Conring unb Hampke (S. 4), bem Schnitzer (S. 513) hieritt beistimmt, vor biefem Worte eine Liicke anzunehmen ift, will ich nicht entfcheiben, obwohl ick bas Letztere glaube; ubrigens mochte iw letztern Falle biefelbe wohl bem Sinne nach etwas anbers, ndmlich etwa fo: ,,wie g. B. Nahrung, Wohnung, ^Kleibung, Sklaven und bie ilbrigen Werkgeuge ober Gerdthfchaften (<)(,/«?«), unb ba fonach jeber von biefen Theilen auch feine befonbere Wissenfchaft hat, fo ist zugufehen, wie es mit jeber biefer Wiffenfchaften in biefem Netrachte steht", aus Grunben, bie auf ber Hanb liegen, ausgufullen fein. So viel aber ift klar, bah bieser Satz sich als Anfang ber erlduternben Ausfuhrung an bie im vorigen aufgeworfene Streitfrage anreiht, dies beweist allcin fchon ber Anfchluh burch /«9 ,,ndmlich". Dann aber kann es sich auch in ihm nicht barum fragen, ob bie Kunbe vom Land- bau unb uberhaupt vom Erwerb ber Nahrung als bes erften Theiles bes Besitzes ein Theil ber Erwerbskunbe, fonbern vielmehr barum, ob er ein folcher von ber Haushaltungskunbe fei ober eine gang anbere Art; obenbrein ift ja aber bas Erftere auch an sich gar nicht fraglich, sonbern gang felbftverftdnblick. Statt /p^tartsii-tx^ muh es also, roie Nickes I>6 ^ri8wt. poiitio. lidrig, Bonn 1851. 8. S. 42f. fah, oexo^o^ex^ (3. 17 f.) heihen'). Unb biefer Frage entfpricht nun

1) Eine ganz iihnliche Corruptel haben wir o 2.1253 a, 35. Hier ist das «^?si, deffen Fehlerhastigkeit Hampke (S. 1 f.) und Schnitzer

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506 Ueber Ariftoteles Politik 1)8-11.

am ©chlusse bes Cap. aus's Haar bie Entfcheibung : ev ̂ ev ovv ceckoc xr?/rlx^5 xur« ^vcit^ r^ oixciz^etx^ /ec^o^ e<7r/^ 1256 b, 26 f., woraus benn erhellt, bah bort nicht mit ©chneiber unb Hampke (S. 21) bas ^905 zu tilgen ift, bah xr^rex?/ dort ganz daffelbe, was oben /(i^«rl<7rex,/, ,,bie ganze Erwerbskunbe" be- zeichnet, fonach auch xr?/rtx^ 0. 9. Anf. in bemfelben ©inne nicht zu ftreichen ift, unb bah biefe Worte bas Schluhergebnih bes ganzen 8. Ca^. auslprechen. Wenn ferner Ariftoteles fagt, 1256 a, 15 f.: ei ^«9 ccirl ro^ /^^ltt^tsirtxo^ ^kco^^s7«5 TivAk? /a/^«r« xal xr^tit^ ecira^ fo finb unter/9^.««ru unb xr^lie^ nicht, wie Hampke (©. 4.15f.) meint, zwei verfchiebene Dinge verftanben, kunftlicher unb naturlicher Besttz, fonbern es ift bas eine ganz dhnliche Hdufung wie unfer beutfckes ,,Hab unb Gut", wie benn folche Hdufungen gerabe bei Ariftoteles burchaus nichts Neues sinb. Hampke felbft nimmt ja eine folche in ben unmittelbar folgenben Worten an : ^ cks xr^- <7l5 .... xai 0 7iXo5r0^. Das /^/e«5« ift bem xr,^cs^ eben nur nicht bloh hinzugefugt, fonbern fogar vorangeftellt, weil gerabe bie A9?^«r« bem /9^t«r5c7^^xo<3 feinen Namen gegeben haben. Hiemit fdllt benn ber zweite, zugleich aber auch fchon ber erfte Grunb von Hampke uber ben Haufen, bie Vehauptung ndmlich, xr^e^ bezeichne in biefer ganzen Abhanblung nur ben na tkrlich en Nefitz, Wdhrenb boch bas ^ rai«l'r^ xr^tit^ 1256 b, 7 f. unb 7H5 roe- uvr^5 xr^t7kai5 1256 b, 31 uberbies ausbrucklich bas Gegentheil be- weist unb 1257a, 1 xr^kw? fogar gerabezu vom kunst lichen Reichthum steht. Auch im Folgenben sinbet sich keine Stelle, in wel- cher das Wort ausbrucklid) einem anbern, ben kunftlichen Besitz be- zeichnenben Terminus gegenubergeftellt wurbe, fonbern es wirb uberall in diefem engeren Sinne nur ba gebraucht, wo ber Zufammenhang lehrt, bah unter bent gerabe in Rebe stehenben ,,Vefitze" nur ber na« tiirliche gemeint fein kann. Wie wenig babei von einer feften Ter- minologie bie Rebe ift, barauf hdtte Hampke feme eigene Bemer- kung (©.12) hinfuhren konnen, bah Ariftoteles 0. 10. 1258 a, 32 f. fur biefen naturlichen Vesitz nicht xrH,?^ fage, fonbern vielmehr ge- rabe ben Ausbruck /c^ar« gebraucht. Dah aber 1256 a, 16 s. in den Worten x«/ xa^oXoli ?/ nk^t r^v r^o^p^ sTr^sXktoe x«e zerHt?l5 bas xr^/^ mit ©tahr in xrHot? zu verwanbeln fei, ist> wenn uberhaupt bie beiben lch^en Worte dcht sinb, Hampke (©.4) zwar zuzugeben, allein ift bamit wirklich aller Anftoh entfernt? Da

(S.512f.) gut gegen Bern ays nachgewiesen haben, entfchieben burch Ab- irrung auf bas folgenbe «,ie^5 (Z. 36) entstanben, unb es ist baher nicht nach Buchstabeuahniichkeit zu suchen, wie Veide thun, um bas Richtige an bie Stelle zu fetzen. Die Vermuthung /so^^c^ ist mithm gar fa unmoglich nicht, wie Schnitzer glaubt. Am Besten aber wilrbe dem Sinne ber Be- griff ,Mllensstarke" entsprechen, alfo vielleicht ^/e/«?

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Ueber Ariftoteles Politik I, 8- 11. 507

ber Besttz unb mithin attch bie Lebre Dom Erwerb besselben Derfchiebene Tbeile hat, unb gtoar zundchft bie Nabrung unb bie Lebre Don ihrer Herbeifchaffung, fo ift gundchft gu unterfuchen, ob bie letztere einen Theil ber Oekonomik bilbet, bas allein kann ber Sinn fein, nicht aber: ob bies Don ber letzteren unb uberhaupt Don ber Sorge urn Herbeifchaf- fung alles moglichen Vcfitzes gilt. Ich weift bier keinen anberen Rath als gu fchreiben ^ Tre^/ r^ ^90^^ s7i^tcXkl« ̂ xtt/^ xr^l- oe^ too benn >er^7^' ,,Erwerbung", nicht ,,Vlsttz" begeichnen wurde. Wahrfcheinlich jeboch ift einfad) x«/ xr^l?^ als Dittographie gu Z. 15 f. gang gu entfernen.

Es folgt nun 1256 a, 19 - b, 22 eine lange Ausetnanberfehung, baft Don ber Verfchiebenheit ber Nabrung auch bie ber Lebensweifen abhdngt, unb bah bie hicraus stiehende Verfchiebenbeit ber lehteren bie eingig naturliche unb ber burch fie gefchaffene Vesttz gleichfalls ein folcher fei, inbem bie Natur felbst bafur forgt, baft bie nothige Nah« rung gu finben ist: alle anberen Gefchopfe find bes Menfchen wegen ba unb liefern chm auch alle^ubrigen nothwenbigen Lebensbebiirfniffe, toie g. B. Kleibung unb Gerdthjchasten oder leiften ihm bie nd- thigen Dienste sf. 1256 b, 17-20). Damit hat benn nun Aristo- teles aus bem Vereich ber Nahrung aud) fchon in bas bes fonstigen naturlichen Vefitzes binubergegriffen, unb obwobl er erkldrt bat guerst (719^0^ 1256 a, 17) unterfuchen gu wollen, ob bie auf bie Nahrung begugliche Erwerbskunbe ein Theil ber Oekonomik fei (f. 0.), obtoohl man alfo barnach erwartet, er werbe nachher auch noch hinsichtlich ber auf Wohnttng, Kleibung u. bgl. beguglicken bie gleiche Unterfu- chung fichren, fo fragt stch boch, ob bie letztere Unterfuchung nicht fchon einfchlieftlich mit in jener erfteren enthalten unb nach ber letzteren , Richtung hin toirklich Nichts weiter hingugefugt ift. Unb bie Bezeich- nung ber ,,okonomischen" Erwerbskunbe bloft burch 1? ?ie()e L-^o^^v o.9. 1458 a, 17 f. fo wie bie gang dhnliche Stelle ebend. 0. 10. Z. 35 ff. machen bies fogar wahrfcheinlich. Auch reicht bie gegebene obige Auseinanberfetzung gu ber Folgernng aus, baft eine beftimmte Art Don Erwerbskunbe ein Tbeil ber Oekonomik fei (1256b, 26 ff.), toofern man ben Ausbruck ,,Thcil" nur in bem obigen unbeftimmteren Sinne faftt. Dennoch ift Dor 1256 b, 23 toobl eine Lucke anguneh< men. Thut man bies nicht, fo kann allerbings ber Sinn ber folgen- den Worte, toie Hampke (S. 16 f.) gut gegeigt hat, nur biefer fein: toeil die Natur alle ubrigen Gefchopfe gum Lebensuntechalt des Men- fchen beftimmt hat, fo gehort gum naturlichen Erwerb auch bie Iagb, unb toeil auch ber Krieg ein Tbeil ber Iagb ift, fo auch berjenige Krieg, toelcher gefuhrt wirb, um Menfchen, bie Don Natur (P^tlke) SklaDen stnb, auch factifch (^"."1 f. 0.6) gu folcben gu machen. Allein beDor man stch entschlieht einen fo groben Trugfchluft, bei toelchem fich freilich auch Schnitzer beruhigt gu haben fcheint, dem Ariftoteles aufguburben, follte man billig /ich boch erst boppelt und

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508 Ueber Aristoteles Politik I, 8-11.

brelfach besinnen. Unb nun noch obenbrein, mie nahe lag ihm, wie ganz unmittelbar an ben Dorangebenben Schluhgebanken, bah Pflanzen unb Thiere Don Natur ber Menfchen megen ba feien, reihte sich eine durchaus anbere unb ungleich tveffenbere Begrunbung, bie ndmlich, bah ebenfo bie unDollkommneren Menfchenracen Don Natur zum Nuhen der Dollkommneren bestimmt feien l Nichts Anberes ift ja ber turze Sinn ber langen Auseinanbersehung bes 5. unb 6. Capitels. Sollte also mohl Aristoteles biejelbe gegeben haben, urn nun hier, mo es Zeit mar, teinen Gebrauch Don ihr zu machen! Vielleicht begann bie ausgefallene Vegrunbung gleichfaNs mit tfeo x«/, unb eben bies verschulbete ihren Ausfall. Es ift mabr, bie Annahme einer folchen Liicke zieht mohl auch noch bie einer Versehung nach sich: bie Worte H ^«^ ^^cvrex^ ^^05 «,'r^ (Z. 23 f.) sinb fonach hinter ^^9/« hinabzurucken ober fie sinb menigftens nunmehr mit B o j e f e n (Bi6i-sg til ^0i-to1^uing6U af ^i-iLtotsiss's Bogsr om 8tatsn I. Kopenh. 1844. 8. S. 12 f.) als Parenthefe zu betrachten unb F auf 710X5- ^.e>eH zuruckzubeziehen. Allein vafur entfteht hieburch auch ber, mie fchon Bojefen bemerkt hat, ungleich Dernunftigere Gebanke, bah bie Iagb eine Art Krieg, als bah ber Krieg eine Art Iagb ift, mas zmar allenfalls Don ber hier in Nede ftehenden, aber boch nicht Don jeber Art Don Krieg gosagt merden kann, z. V. Don keinem Befreiungs- kriege. Dah ber Ermerb ber Nahrung burch ben Raub 1256 a, 36 ff. mit zur Iagb gerechnet mirb, ift eine anbere Sache, benn urn bie Nahrung hanbelt es sich eben hiebei ganz unb gar nicht, Derzehrt follen ja bie SklaDen nicht merben. Die Stelle in Platons Soph. p. 222 B. 0. ift aber, mie Hampke hatte missen follen, ihrem ganzen Zusammen- hange nach ^0 angethan, bah sich aus ihr fur ernft miff enfchaftliche Ein- theilungen Nichts geminnen ldht.

Mit Recht Derwirft Schnitzer (S. 506 f.) bie Aenberungen, welche Hampke (S. 18 f.) 1256d, 26 f. Dornehmen mill. Allein Don semen eigenen gelinberen VerbefferungsDorfchldgen ift keiner recht be- sriebigenb: tft' 0 soder ki^ « ober nc^' 0) statt sl7ri> 0 paht, mie man es auch erkldren mag, nur zu Tin^/^e^ onco^ V7i«^/^^ nicht aber zu bem andern Gliebe ber Disjunction ?/roe ̂7r«^/c^v, unb ber anbere Vorschlag ctir,^ <)' 0 hat bas Don Schniher felbft geltenb gemachte Bebenken gegen sich, bah ftatt tf' es 7«c heihen muhte, mas boch in ber That nur bann., menn es im Zusammenhange auf bie HerDochebung ber caujalen Vebeutung nicht fo fehr ankommt, mit 6i Dertaufcht merben kann ̂). Kurz, es fcheint nur bie Wahl zu bleiben,

2) Daher mochte ich deun auch fast glaubm, dah o. 2. 1253 a, 23 ?«? statt F^ zu fchreiben sei. Denn nachdem hier zweimal hinter einander die strenge Form inne gehalteu war den Grund immer mieder durch /«i? zu begrunden, ist es entsd)ieden vermirrend das dritte Mal davou aozu< weichen, um nur nicht vier /«? statt bloh drei hmteremander zu erhalten.

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ob man mit Thurot 0 vor r^c ozxoi^t/x^ zurudfetzen (ober ganz tilgen ?) unb /«a bintcr l)l5 einfugen ober mit Raffoto 0 Fe5 - . ^?ltt^/?7 an bas Cube bes ganzcn Satzes hinabruden unb zugleich « statt « unb o5 statt w^ fcbreiben will.

Wie bem nun aber auch fein mag, fchwerlich toirb Iemanb nach bem Vorstchenben nod) ben britten Grunb von H ampke gelten lasses bie gan3e Auseinanberfetzung bes 8. Cap. unb biefer Sckluh beffelben zeige beutlicb, bah bie xr,/rex// nur ben naturlichen Erwerb umfasse, nicht bie gan3e Crwerbskunbe. Als ob nicht, wcnn ber bezeicbnete Krieg allerbings zu bem erfteren gebo'rt, behhalb aud) im letzteren Falle eben so gut gefagt werben konnte: ̂ Tlv/k/t/x^ x^^^lx^ Tico^ cl/r«t ,,auch die Kriegskunbe toirb fo zu einer Art von Erwerbskunbe", zumal ba noch ^»,'c7kt befonbers babei fteht : ,,3U einer von ber Natur angewiefenen Art."

Schwierigkeiten nach einer anbern Nichtung bin macht nun aber bie Parallelstelle 0. 7. 1255b, 37 ff. Ricbtig bemerkt Schniher (S. 501), bah ber 3ufammenhang bier gerabezu forbere, was Hampte (S. 18) nur als eine MogliMeit binftellt, c)s)l)Xco,' zu ^ xr^r<x^ zu ergdnzen^). Dann beiht "itt^ nicht ,,3um Beifpiel", fonbern, toie oft bei Aristoteles") (f. 3. V. gleick 1256a, 36), fo viel als ,,ndmlich". Dann kann ader aucb Schnitzer's Aenberung (S. 5l4f.) bes H 3- 38 in ^ nicht richtig fein, benn bie Sklaven werben ja boch nichl enlweber burcb Krieg ober burch Iaqb erworben. Wer baber an bie vor 1256 b, 23 von mir angenommene Sude nicht glaubt, der toirb burch Tilgung bes anftohigen ^ Hulfe zu fchaffen baben, wo benn bas folgende ^ fo viel beihen wiirbe als ,,ober mit anbern Worten" ober, wie Hampke (S. 17) erklart, ,,ober allgemeiner". Hart genug sreilich bleibt es, auf biefe Wei fe bas c)tx«/« nur auf TioXe- ^lllx^, nicht auch auf H^k«'s/>c/j beziehen zu follen, wdhrenb bsti Schnitzer's Aenberung biefe befchrdnkte Beziehung sich von selbst versteht. Ob ferner eine folche hil^ngefngte Erlduterung toie ̂ ^- (,k,)^lx^, die wenigftens an biefer Stelle ben zu erlduternben, schon an fich vollstdnbig klaren Veqriff um Nichts klarer macht, bem Ari« stoteles zuzutrauen fei, ift eine anbere Frage. Auch ber Ausbrud 6<xa/« 7lo).f^,x^ ,,gerechte Kriegskunbe" ftatt ,,Kunbe gerechten Krie« ges" ift fonberbar, bie Setzung eines Komma hinter <f<>e«,« aber, toie

Umgekehrt mochte ebenb. 3. 15 unb o- 13. 12l!0a, 9 ^ fur /«(> zu fetzen fein, inbeffen birs bebavf einer ringehenbeni Beqlunbung, als ich sie hier geben kann. Em Schwankrn ber Haubschriften selbst zwischeu ^«(> und ck^ zeigt sich 0. 3. 1253 b. 2^, wo bie alte Uederschung lfz gclefen zu haben fcheint. Auch Vlll, 5. 1340 b, 7 ist entweber mit berfelben /«(> eiufach weg- zulaffen ober mit Paris. 2042 ̂ zu fchreiben.

3) Anbers hat auch wohlThurot Ewdog sur Arigtots, Pans Ivdli. 8. S. 11 Nichts gemeiut, obwohl Schnitzer unb H ample ihn nicht so verNeben.

4) Was Hample (S. 17) freilich nicht zu wiffen fchetnt.

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510 Ueber Aristoteles Politik I, 8-11.

zuletzt nochSchnitzer gegeigt hat, erst recht stnnroibrig. Dagu kommt, bah es sich boch verftdnbigerweife nur barum hanbeln konnte, biefe xr^» Ti^^ <)ovXa)^ von ber F^di^xH ^av^co^ ober <)k(7?ior/>e?/ s3» 31) gu unterfcheiben, nicht aber, roie es burch «^^0rL()co^ ^o^rco^ (3. 37 f.) gefchieht, auch von ber FovXlx^ (Z. 23 ff.), mit ber sie ja felbftver- stdndlich nicht bas Allerminbeste gu thun hat. Denn bie ^oliXex?) ist ja gar nicht Sacke bes l)e<7?rc)r,^) fonbern ber Wenigen, roelche ste etwa lehren, unb ber Sklaven, roelche ste austiben. Was hier roirklich gur Sache gehort, ift fchon vorher in ben Worten 6 /«9 Fe^Tior^ - «)ol)/ot5, 3.31 - 33 hinldnglich ausgesprochen. Unb fo kann ich mich bes Verbachtes nicht erwehren, bah ber gange Satz ^ c)e xr^rtx^ - Hy9ktir/3e^ ober boch gum Wenigsten bas H ^oeirlx^ eine in ben Text gebrungene Ranbbemerkung ift, bie aus 1256 b, 23 ff. sioh unb bann freilich bort fchon benfelben luckenhasten Text vorausfetzt. Auch fo ift nach bem Obigen bas groeite ^ noch befonbers gu tilgen.

So bleibt benn eine eingige Stelle ubrig, in welcher bie xr^x^ allerbings als ein Theil ber oix0^t,« bezeichnet, «. 4. 1253 b, 23 f., alfo allerbings nur auf ben naturlichen (5'rwerb bezogen roirb. Dies ift aber eine fehr begreifliche Ungenauigkeit bes Ausbrucks an einer Stelle, an welcher noch gar nicht zu Tage getreten ist, ob es auch einen kunft- lichen, nicht gur Haushaltung gehorigen Vefitz giebt , unb an welcher auf biefe Unterscheibung nod) gar Nichts ankommt. Hieraus stnb also weiter gar keine Folgerungen gu giehen. Ja, es ift nicht gu leugnen, dah wenigftcns biefe Stelle, fur sich genommen, auch eine gang an- bere, gerabe entgegengefehte Deutung gulaffen rourbe, ndmlich bie G 0 1 1- lings (S. 385f. feiner Ausg.), nach roelcher xr^tx?/ uberhaupt eine noch roeitere Vebeutung als bie von mir angenommene haben unb bie gange Lehre vom Vesih begeichnen foll, von welcher bie Lehre vom Gebrauch (/^ortx/j) unb vom Erroerb beffelben (/(>^e«rt- t^rex^) felbst nod) roieber bie Theile find. Mit biefer Auffassung stehen aber nack bem Obigen alle anbern Stellen in einem allgu ent- schkbenen Wiberfpruch.

Von bem kunstlichen Neichthum hanbelt nun bas 9. Cap. genauer, auf welches ich hier nach ben Vemerkungen von Hampke unb den fast burchweg richtigen Gegenbemerkungen von Schnitzer mit Ausnahme von einigen Stellen nicht ndher eingugehen brauche. 1257 a, 23-25 will Hampke (S. 5 f.) bas xttr« r^v «).X«/^ gu irk(>a)v hinaufstellen , allein es ift an f einem ttberlieferten Platze unb groar (was gegen Schnitzer S. 507 bemerkt fei) in Begiehung auf not- ktoHne r«5 ^tr«l)oc?k^ unentbehrlich, benn eine gegenfeitige Mit- theilung (<tcr«ljoc7,^) ber Lebensbeburfnifsss kann burch bie Vermitt- lung bes Gelbes ebenfo gut roie unntittelbar burch ben Taufch ge- fchehen; bas oi l)s xk/co(,tt7^t6^)l - 6rs(itt)? aber ift meines Er> achtens burch Koraes richtig geheilt, ber ec7rc(,o^0 statt ̂ c^cov fchrieb. - Welt fchroieriger ift mit ber von Hampke (S. 6 f.) roie

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Ueber Artstoteles Politil I, 8-11. 511

von ©chniher (S. 513f.) gletch fehr ohne Erfolg behanbelten Stelle 1257b, 5 - 10 ing Reine zu kommen. Keiner von Neiben hat gefehen, bah bur* ben mit "«/ ^«(, eingefuhrten Satz ein vollflanbiger Cirtel in ber Negrunbung entfteht, gleich viel, ob man biefelbe bloh auf sftii/rezeH ^«(> - ^^^turco^ ober auf ben ganzen vorangehenden ©ah bezieht. Daher haben Gifaniug unb Schneiber fehr weife baran gethan bag /«^ hinter x«/ zu streichen. Aber felbft bei btefer blohen Anreihung bur* xae bleibt eg no* immer im hochften Grabe felt« fam, wenn erft gefagt wirb: ,,baher stellt man benn auch vielfach ber Grwerbgkunbe bie Aufgabe vorzuggweife viel Gelb zufammenzufchlagen, fo fern ste ja bo* eben Reichthum unb Vermogen f*affen folle" tmd dann: ,,unb vielfach feht man ben Neichthum in ben Besih vtelen Gelbes, weil Erwerb unb Hanbel ja eben barauf, folcheg zufammen- zufchlagen gerichtet feien". Iedermann erwartet boch wohl statt biefes zweiten Saheg vielmehr einfach : ,,benn au* ben Reichthum fetzt man vielfach eben in ben Besitz vielen Gelbeg". Man sieht also, wenn bis Worte ckitt ro ?ik(,t - xaTlz/Xtx^v fehlten, wurbe Alleg, auch bas ze«e )/«^, in ber Orbnung fein. Welche grohen Nebenken eg hat sie ftr unscht zu erklaren, ohne bah man anzugeben vermag, woher sie bettn entftanben stnb, weih ich recht wohl, unb ich werbe Iebem bank- bar few, ber mir einen anderen wirklich zum Ziele fuhrenben Weg zetgt. Dah auch bag erste /()?^e«ra)l' Z. 7 zu befeitigen ift, inbem ber ©inn vielmehr verlangt l^t/o^tnrox zu 71X^05 hinzuzubenken> erkannte Koraeg. Dagegen ift eg bann wohl nicht gerabe nothig mit Schnitzer bag x«/ vor bem zweiten /^^cttraiv Z. 8 zu tilgen. - » Gnblich 1257b, 30 f. empfiehlt ftch wohl bie von Schnitzer (S. 507 f.) wie fchon fruher von Bojejen (S. 19) vorgeschlagene Augmerzung von ot) /9^t«rll7rlx^ am Meisten, aber bah unmittelbar hintee einanber oixo^o^^^ erft alg Adjectiv unb bann alg Subftantlv und noch bazu Letztereg in bieser Weise in einem begrimbenben Satzs gebraucht fein follte, will mir nicht in ben Sinn, eg bkrfte bag zwette Mat mit brei jungen Partfer Hanbfchriften (k^, 1857, 2043) oixo- vojk,«y zu fchreiben fein. Den ganzen Satz hat ubrigeng Bojefen richtig erklart unb interpungirt.

Grst mit bem 10. Cap. kehrt nun Ariftoteleg auggesprochner- mahen zu ber am Anfang gestellten Aporie zuruck, ob die Erwerbs- kunbe, fo weit ste tiberal! zur Haughaltungskunbe in Beziehung stcht, Verfelben wirklich, wie bieg Verha'ltnih bis jetzt bezeichnet worben ift, als Theil ober vielmehr genauer nur alg Hulfgwissenschaft angehort. Wag nun aber Schnitzer (S. 505) zu Gunften ber Meinung, bah der^Philvfoph auch hier noch enbgultig stch fur bie erftere Annahme sntfcheibe, gegen Hampke vorbringt, trifft theilg gar nicht bie ©ache, lhsilg ift eg nicht einmal ricktig. Denn 0. 11. 1258 b, 15 steht nicbt, der Haugverw alter musse gewiffer praktijcher Thsilo ber ,,eigenU lichen" (otxetor«^^5 ebenb. Z. 20), b. h. ber haughalterifchen Erwerb5<

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512 Ueber Aristoteles Politil I, 8-11.

lunft lunbig fein, fonbern nur im Allgemeinen, es gehore zu diefer haushdlterifchen Erwerbskunst, bah man ber unb ber praltifchen Dinge, bah alfo ber haus h alt erif ch-Crwerbskunbige berfelben lunbig fei. Man mag inbessen uberbies gern zugeben, bah Aristoteles bies auch von bem Haushaltskundigen verlangt, fo ift bamit ja bie Frage, oh als Theil ober ate blohe Hulfswissenfchaft ber Haushaltungskunbe, noch burchaus nicht entfchieben. Hampke hat ftch ferner auch nicht fowohl barauf berufen, bah biefe Frage zwar aufgeworfen, aber nir- genbs beantwortet fei, als vielmehr (S. 11 f.) barauf, bah Aristoteles felbft fie im 10. Cap. ausbrucklich bahin beantwortet, bah ber Haus' halter es mit bem Erwerb nur in fo fern zu thun habe, bah, gerabe jo wie ber Herrfcher auf ben Gefunbheitszuftanb im Staat zu achten hat, urn, wenn es fchlecht steht, nicht felbst zu curiren, fonbern bie Aerzte anzuweifen, auf bah fte Hulfe fchaffen, bah alfo gerabe fo ber Haushalter barauf zu achten hat, ob ausreickenber Befttz fur ben Haus- halt vochanben ift, urn, wenn Etwas fehlt, bie Anweifung zu erthei- len, bah bies Fehlenbe ergdnzt wcrbe. Unb barin hat ja H ample entfchieben vyllstdnbig Necht. Er hat es im Wefentlichen auch barin, wenn er folgert, bah eben barnach auch bie haushdlterifche Erwerbs- lunst nur eine b i e n e n b e Kunst fei fur bie eigentliche Haushaltung. Ja, man muh hinzufugen: berselbe Grunb, mit welchem Aristoteles die Einerleiheit beiber c 8. 1256 a, 10 ff. von vorn herein abweift, bah erwerben etwas Anberes fei als gebrauchen, beweift ja zugleich auch bereits, bah bie erwerbenoe Kunst auch nicht im strengen SiNne Theil ber gebrauchenben fein kann. Beziehungsweife aber ift und bleibt es boch: ber Herrfcher kann freilich nicht zugleich bie Arznei- wissenfchaft inne haben, um bie Aerzte zu controliren, aber ber Haus- halter muh felber zugleich Erwerbskunbiger fein, muh wissen, wo unb wie ber fehlenbe Besitz an Nahrung, Vieh u. f. w. in ber beften ©ute am Wohlfeilften herbeizufchaffen ist, fonst geht fein ganzes Haus- wefen zu ©runbe. Halt man nur bies fest unb beutet man bie Ent« fcheibung bes Aristoteles, hierin Hampke ergdnzenb, in biefem Sinne, fo braucht bie Uebereinstimmung bes Ersteren mit ftch felbft nicht erst durch bie gewaltfamen Conjecturen bes Letzteren hergestellt zu werben. Was nicht ausbrucklich beantwortet ist, bas ist allein bie Frage, was fur eine Art von ̂ n^krlxi? benn bie naturliche Erwerbskunst fur die Haushaltung ift, ob fte ihr bie o^7«^a ober aber bie i)^ liefert, o.8. 1256a, 5 ff. Inb ir ect liegt inbessen bie Antwort hierauf beftimmt genug in Stellen wie c 8. 1256 b, 35 ff. e. 9. 1257b, 23 - 38 gegeben, vgl. o. 4.

Nun bleibt aber allerbings noch eine Schwierigkeit zuruck, welche theilweife von Zeller (Phil. b. ©r. 2. Aufl. lib. S. 539 mit Anm. 5), vollftdnbiger aber nur von © o 1 1 l i n g erkannt worben ift, wenn auch dessen oben bereits erwdhnter Lofungsverfuch nicht gelungen ift. In o. 3. 1253 b, 8 ff. wurben zundchst brei Theile der Oekonomit

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Ueber Aristoteles Politit I, 8-11. 5l3

unterfcbieben, bie Lebre vom Vechdltnth bes Vaters zum Sobn (?rtt- 5(""^), bes Mannes zur Frau (yce^lx^), bes Herrn zum Eklaven sl)c> <77rorlx^), unb bte Frage aufgeworfen, ob fid) zu ihnen als vierter noch bie Lebre von Erwerb (/(>^t«rll7rl)e,/) gefelle. Bald zeigt fich, bah auch ber Sklave nur ein Theil bes zum Hausbalt erforberlicken Nesthes ist, c 4. 0.8 Anf. vgl. 0. 2. 1252 d, 10 ff., bah aber er^ werben unb gebrauchen verfchiebene Dinge stnb (c 8. 1256 a, 10 ff. 0. 7. 1255 d, 31 ff., f. 0.), unb bah bie Lebre vom Vechaltnih bes Herrn zum Sklaven, bie l)eli7ior,x^ c?rlt7l^t^ mil ber vom richtigen Gebrauch unb ber richtigen Bchanblungsweise (/()^l7rtx/j) des Eklaven zufam- menfdllt (c. 7. a. a. O.). Davon wurbe benn bie notbwenbige Con- fequenz fein, bah ber britte Theil ber Hauchctltungskunbe neben der Lebre vom vdterlichen unb vom ebelichen Verbdltnisse bie von bem Gebrauch unb ber Instanbl)altung bes bdttslichen Besttzes (^ ciTiovl)^ . . . ?it()i ^^ tt^er^v .... r/)5 xr^tieco^ 0. 13 Anf.), bah von ibr bie ̂ k<77iorlx^, fo weit fie nicht, wie sick allerbings zeigen wirb, binterber boch nock wteber eine umfassenbere Bebeutung gewinnt, felbst erft wieber ein Glieb ist, unb bah genauer zu ibr bie Lebre vom Erwerb biefes Besttzes, bie /^^t«rtt?ri/e)? ober xr/^r/x^, als Hulftwiffenfchaft gebort. Mem nirqenbs finbet sich in bent uberlieferteu Texte fo Etwas auch nur angedeutet. Und boch wurde erft fo bie Bebauptung Teichmullers (bie Einbeit ber ariftot. Ettbdmonie, Petersb. 1859. 8. S. 148) voll- begrunbet fein, bah Aristoteles 0. 4 - 7 ,,gut fysiematifch" ben Tbcil wegen bes Ganzen, ben Sklaven wegen bes Vefihes, unterfuche unb bttrch bie Erorterungen uber ben wabren Reichtbum bie vorldufige Nebenorbnung ber ()5^7iort>e^ neben bie 7r«r()ex^ unb /«/e,x/? fo berichtige, bah ubechaupt bie Lebre vom Vechdltnih bes Herrn zum

5) Ich kann H ample (S- 3) trotz ben Gegenbemerkungen Schni- tzers (S- 510) nur barin beipftichten, bah hi?r 3-^ ntit Aretin auf Grunb von o.l^. l?59a, 37 (f. u.) 7s«?a,x^ ftatt ^kx^oTro,^,)-^ zu fchrei- ben ist: ?kx,o7l0,^,x^ ko'unte nur heihen ,.bie L^hre vou ber Kiubeneu- gung". und so gut es absurb ware biesen beutschen Ausbruck fur ,,bie Lehre vom Verhaltuih bcs Vaters zu ben Kiuberu". ebeu fo gut wurde es absurb fein, man fage was man wolle, ben griechischett iu bieser letzteren Bebeu- tung zu gebrauchcn. Ferner aber ist es eiufack nid)t wahr, bah 7l«?^/ie^ fchon vor Aristoteles iu berselben gebraucht worbm war, brnu Aristoteles felbst fagt ausbriicklich bas Geqcutheil: x«l /«<? «t^?^ «^ t,>i^t/«t7^«t ill/tzi ol'o^ttT-l ,,auch fur biese Dtscipliu giebt es bisher keiueu eigeueu Namen". Enblich datte H ample auch gar uicht nothig gehabt bie Verberbmh von «- x^o7iol^r,x^ aus 7l«?(>,x^ fur uubegrciflich zu erklaren, benn warum konnte nid)t 7l«ra,x^ erst in 710, ^<x^ verberbt mtb banu bies burd) eine vermeint- liche Velbesserung in ?kx^o7i0/^^,x^ verwanbelt w^rben! Uebrigeus burfte hier boch wohl it'berdies 3. 11 ^ ftatt <f' unb 3. 12 c?' c^ ftatt ^ r5 zu fchreiden fein, aud) ber Anstoh, ben 3eller an bem uumtttelbar auf biefe letzten Worte folgeuben ^^05 nimntt, ist wohl nicht ohne Grunb unb viel* leicht dies ̂choe uur burch Dittographie eutstanden.

Mus. f. Philol. N. F. XX. 33

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314 Ueber Ntiftoteles Politit l,6- N.

Nefih in ihrer richtlgen Unterorbnung unter beibe erfcheine. Nun hat aber Aristoteles felbft fonach ausbrucklich feine bahin gehenbe Abstcht ausgefprochen. Er wolle, fagt er o. 3. 1253b, 14 ff., zuerft vom Herrn unb Stlaven hanbeln, einmal weil bie richtige Auffassung biefes Verhdltniffes nach einer zweifachen Richtung hin am Meiften im Argen liege ("«»/ ei rt 71^05 ro 5i<)c^«t - A/«lov /«9^ Z. 16 - 23), fonbern aber auch weil bie Erorterung biefes Verhdltnisfes ben Weg bahnte zu ber vom nothwenbigen Lebensbebarf uberhaupt (i'^« r« ?-c ?l^o^ r^«^a/)e«/«p/(,5/«v ilsui^c^ Z. 15 f.G), beffen Theil eben auch der Sklave ift (0. 4), fo bah alfo von ba aus auch bie obige Frage be- antwortet werben foll, wie benn bie Lehre vom Erwerb biefes unb uberhaupt alles Besitzes zur Haushaltskunbe stehe. Unb ganz biefer Disposition entfprechenb verfdhrt benn auch Aristoteles. Er befeitigt zuerft bie beiben Irrthumer, welche er in Bezug auf bie Sklaverei namhaft gemacht hat, ndmlich einmal in Betracht ber Frage nach ihrer Berechtigung (0. 5. 6) unb bann bie Ibentificirung ber ^ttnoitx^ mit ber faktifchen l)ec77rork,a unb mit ber vixopo^,)^, /3«<75Xex^ unb TioXtrtx// von Sciten Platons (0. 7), unb geht hierauf wirklich zu ber Lehre vom Besitz unb feinem Erwerb im Allgemeinen uber (0.8 - 11). Faht man nun ferner auch nur bie eigenthumliche Art ins Auge, in welcher bas 13. Cap. in feinem Anfange sich felbft unb damit auch bas 12. zu eben biefen letzteren Ausfuhrungen in Be- ziehung fetzt (vgl. Thurot S. 14 ff.), fo ift es ganz im Geiste bes Aristoteles gebacht, wenn Go tt ling bie ganze Oekonomik zundchst in zwei Theile theilt, bie Lehre von ber Beherrfchung unb bie von der Erhaltung bes Haufes ober vom Gebrauch u. f. w. bes Befitzes. Zu er- fterer gehbren bie 7l«rt,,x^ unb bie /a^tx^,- die l)e^7iortx^ nimmt, was G 0 1 1 l i n g nicht richtig erkannt hat, eine Mittelstellung ein, unb zerfallt in zwei Abtheilungen, von benen bie eine ber erfteren unb bie anbere ber letzteren angehort, fo fern bie Sklaven, obwohl ein Theil bes Besitzes, boch zugleich Menfchen ober Perfonen sinb unb alfo nicht bloh gebraucht, sonbern auch beherrfcht fein wollen. Und zwar ift noch 0. 13 bie Herrfchaft unb zwar vorwiegenb uber bie freien Glieber ber Familie die Hauptaufgabe bes Hausvaters, fur ben Gebrauch unb bie Be- nutzung Der Sklaven - unb alfo wohl Qberhaupt fur bie ganze Ver- mogensverwaltung - kann er sich einen Gehulfen, einen Haushof- meister halten, e. 7. 1255b, 35 ff<, wenn anders er reich genug bazu ist. Denn ber Besitz ift zwar Theil bes Haufes, 0. 4 Anf., aber boch nicht im strengen Sinne, fonbern genauer gefprochen nur ,,Werkzeug" (il(>x«vo?), 0.4. 1253b, 26 - 1254a, 8, blohe Vebingung (coi, ovx

6) Der richtige Sinn diefer Worte und ihr wahrer Zufammenhang mit dem Voraufgehenden und Folgenoen ist freilich gar arg u. A. von Schnitzer in f einer Uebers. und von Eonring in fewer Ausg. ver< kannt worden.

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Ueber Ariftoteleg Politik I, 8-11. 515

ttvev, vgl. VII, 8) fur bag Beftehen besselben. Wahrhaft organifche Glieber oder Theile beg Haufeg sinb nur Wann, Wrib unb Kinb, nicht ber Sklave. Immer aber bleibt eg Sache beg Haugherrn feme Herrfchaft fiber ben Sklaven in eigner Person babin zu fiben, bah er biejenigen boheren Tugenben in ibm ausblldet, beren ber Sklave fiber- haupt fdbig ift, unb obne welche er aud) zu feiner bienftlichen Tfich- tigkeit nicht gelangen kann, c 13. 1260b, 3 ff. Diefe letztere ihm beizubringen , aber ift gar nicht Sache ber Hk^Troroe,) , fonbern ber sot)).li<^ o. 7, 1255b, 22 ff. o. 13. 1260b, 4 f. «^' o.' r^ (ober rot' r^ aug ?2 unb 1857 ?) i)lF«ox«XlxHv e/0^r« rcop F^^cop (wo baber fchon behhalb mit Recht Gifaniug bag folgenbe FltiTso- ^l>e^ verworfen bat). Sollte nun aber nach biefem Allen wobl Ariftoteleg felbft unterlassen baben augbrucklich anzubeuten, wag wir biernach von ibm zu boren erwarten? Die Frage ift entschieben ver« neinenb zu beantworten, ba im Anfange beg 12. Cap. binter eben ben Worten, mit benen Ariftoteles wieber auf jene anfdngliche Drei- cheilung ber Oekonomik zuruckkommt, 67ik/ <)k - /«^t/x^, 1259 2, 37 - 39, eine schon von Conring erkannte, aber erst von Tchurot wirklich erwiefene unb auf Grunb bes Anfangs von 0. 13 bem Sinne nach anndyernd auggefullte Lucke ift. Diese Augfullung erbdlt nun- mebr nach bem Obigen noch eine nicht unbetrdchtliche Vervollstdnbi- gung, obwobl eg unmoglich bleibt ben in chr verfolgten Gebanken- gang genauer zu vermutben. Dcr Reft beg 12. Cap. bilbet gewisser- mahen, wie fchon Sckneiber fah, eine Parentbese, ber Anfang deg 13. ichlieht fich nach bem Bemerkten beutlich an bag Auggefallene an. Und fo wirb man auch nicht mebr mit Zeller bebaupten tonnen, bah bi« gefammten Erorterungen fiber Erwerb unb Besitz, 0. 8 - 11, nur ziem? lich lofe eingefugt feien.

Die Tendenz, bie Herrfchaft fiber bas Haug alg bag WefMf lichste feiner Betrachtung erfcheinen zu lassen, verrdtb Ariftoteles fibrif gens von vorn herein baburch, bah er bie lehtere fchon gleich anfang? an bie Polemik gegen bie obigen Ansickten Platong anknupft, 0. 1. 1252 a, 7 ff. Platong Ibealftaat geht bahin bie Vollbfirger zu einer einzigen grohen Familie zu machen, II, 2 - 5. 1263 b, 41. 0. 6. Anf. unb 1265 a, 3-10. unb ben Wissenben, ben Philofopben, fur ben wabren Hsrrfcher zu erkldren, gleichviel ob er tbatfdchlich gar Nicktg, ob er bloh Sklaven ober auch Freie, ob ein Haus ober einen Staat, unb ob er fie alg Konig ober als republikanischer Staatsmann zu be- herrfchen hat, Plat. Staatgm. p. 258 E- 259 I). 7) Dag also ift ber

7) Wer ben unmittelbaren Zusammenhang m's Nuge faht, in wel- chen Aristoteles sonach bas in ber platonischen Politic unb bas im Politikos Nusgefuhrte feht, wnb gestehen mnffen, batz derjelbe ber nruerbings von Schaarfchmibt (Rhe'in. Mus. N- F. XVIII. S. 1 f. XIX. S.63ff.) ausgestellten unb von Ueberweg gutgeheihenen Hypothese, ber letztere

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516 Ueber Aristoteles Politit I, 8- 11.

Hauptzweck bes ganzen ersten Buches ber aristotelifchen Politit zu zei- gen, bah Haus (Familie) unb Staat zwei specififch Derfchiebene Dinge, bie Erhaltung ber Familie aber wefentliche Bebingung fur bie bss Etaats ift, dah es ein Anberes ift uber SklaDen, ein Anderes fiber Freie zu herrfchen, unb bemnach bie Tyrannis ober Defpotie noch gar teine wahre Staatsform ift, bah aber auch bie konigliche Herrfckaft nach Art bes Vaters uber bie Kinber nur als eine patriarchate, erft ben Nebergang aus ber niebern Gemeinfchaft bes Haufes in bie hohere oes Staates bezeichnenbe angefeben wcrden kann (o. 2. 1252b, 20 ff. o. 7. 1255a, 18 ff. c 12. 1259a, 39- b, 17), unb bah enblich bie wahrhaft ,,staatliche", b. b. freiftaatliche Herrfckaft im Keime sich in- nerhalb bes Haufes nur in bem Verhdltnih bes Gatten zur Gattin zeigt, aber felbft bier nur im Keime, benn ein wahrer Staat ift erft ba, wo eine Herrfchaft nicht bloh uber Freie, fonbern auch uber Gleiche Statt finbet, o. 12. 1259 b, 3-8. e. 7. 1255 b, 20. So entwickelt fchon bas erfte Buch bie Grunbzhge, welche in ben folgenben zur ge- naueren Ausfuhrung gelangen.

Unb nun noch eine Bemerkung allgemeinerer Art. Wie bas Vorftebende zeigt, fuhle ich mich burchaus als Mitfchulbigen Don Tburot unb Hampke, benen Schnitzer (S. 500. 510) ihre An- ndherung an bie kritifchen Principien Conrings zum Vorwurfe macht. Ich meine aber, fchon bas Ausgefuhrte beweift, bah biefe Principien noch keineswegs mit ber falfchen Anwenbung fallen, bie Con ring vielfach Dor ihnen gemacht hat, unb bah auch biefe Anwenbung kei- neswegs eine fo burchweg verkehrte ift, bah man nicht hie unb bce Don biefer ,,etwas Deralteten Auctoritdt" auch in biefer Hinsicht immer noch lernen konnte. Gewih ift bie Auslegung unb Kritik ber aristo- telifchen PoNtik feitbem im Grohen unb Ganzen ,,fortgefcbritten", aber wenn in unfern neueften Ausgaben Don Lucken, Interpolationen unb Verfetzungen nicht Diet zu fpuren ift, fo wirb nach Scknitzers eigenen Zugestanbnissen ber Zweifel erlaubt fein, ob auch barin ein Fortfchritt ober nicht vielmehr ein Ruckfchritt zu erkennen fei. Dah man zu biefen ,,Nothbehelsen" nicht ba zu greifen habe, wo ber ,,Text ganz gefunb ift", wirb Niemanb in Abrebe nehmen, allein nur gerabe barum, an welchen Stellen er es ift ober nicht unb an welchen er so ober so krank ist, breht sich ja ber Streit, ber, wenn er nur Don alien Seiten mit grunblicher Erwdgung gefichrt, sick auch hier allein als ber Vater ber Dinge bewdhren wirb. So lange aber Fragen, wie manche ber von mir im Obigen fei es richtig fei es Derkehrt geloften unb gar Diele anbere, bie ich hinsichtlich vieler anberen Stellen noch

Dialog stamme nicht von Platon felbst, fondern von einem Platoniter her, der zwifchen Platon und Aristoteles zu vermitteln fuchte, fehr wenig gun- ftig ist.

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Page 15: Ueber Aristoteles Politik I, 8—11

Ueber ArisioteleH Politit 1,8-11. 517

auf bem Herzen habe 8), zum Theil noch gar nicht einmal aufgeworfen sinb, mogen wir uns boch ja buten allzu viel von unserer ,,fortge- schrittenen" Kritik unb Interpretation, allzu viel bavon zu reben, bah wir es schon so herrlich weit gebracht, vielmehr uns nur recht zum Ve- wuhtsein bringen, wie kldglich es noch mit unserm Verstanbnisse bieser Schrift, einer ber bebeutenbsten in ber politischen Litteratur aller Zeiten, beftellt ift.

©retfswalb. gr. SufemthJ.

8) Sin SBeitytet, wte fogar eine mettles (grachteng ganz offenbare ©loffc (zu ofioyttXaxTctg) noch gatiz uncmqefochteii tin Xttft fieht, bietet c. 2,1452b, 18 das ncadag re xccl ncctfwv naTdag. Unb toas fallen ebenb. 3- 34 f. eigentttch die SBorte en to ov evexa xai to TiXoq pilxi- (Ttov r' & avTaoxeia Ttkog x«l ptlTictTov oocr vtelmchr, rote die §anbjdmften (anger P1) unb ok alte Ucbcrfctzitng geben , xal rilos xcd piknoTov an jtch nrtb tn otefent 3ufamtnen^an9c ̂cigen? @chni* tzcr ubeife^t: ,,itun tft aber bas @eibftgcitugfcht ©nozrocd uno groaj: ber afleibefte". 2)a« stcht ja ahtv nicht t>a, uno toenn 'a, n?oran foil benn oiefer ©efeanfc tit feiner Sinfuhrung Much hi stcij cmfchltcgen? fixx olov yitQ x. t. X. ober ait Ttkog yao avTrj x. t. A. ooer an titb naaa x. t. X. oder an r' & Ix nXstovcov x. r. X? 2Jtan Piixfc cine tcoe biefer 9Kbg(tcf)fctten , und man toirD ftnben^ ba§ fcinc ftichhalttq tfi. Sbeit so ntmmt t>a8 zunachfr fotgenbe ^x tovtcov ovv x.t. X* 1253 a, 1 ff. vott oicscnt 3tt)tfcl)enfatz gar feiue •Jiotiz unb fchitcfet stch unmitrelbar an fcaS thm S?orangcl)cnbc an. 3)azu fonimt, bag das zroette ©Ited r' P cwtkq- xeia - ptXnoiov tit Diet §anfcfchrtften ganz fehtt- - Ntcht^ tntnoer flfht jetzt 1253 b, 25 tn unscrn ncitcften Stejicn xat (pvau xa' ngoTtgov, tofih* rend doch me it beffer fchott ©t)(burg, damt (Schneider unb Horace betde xal nttt der a(ten Ueberfetzung toegltegen uno auch fonst fchon otc handfchvi[tlid)e ^utoritcit ©runb genug baju bietet, das jracite, votttg ftnn* storenoe ju cntfernen, vgl. auch 3- 18 f.

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