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MOVING CITIES NEWS ABOUT LIFE, STYLE & HOTELS ISSUE N O 02/2015 AMSTERDAM BERLIN BOZEN BRÜSSEL BUDAPEST GRAZ HAMBURG ISTANBUL KOPENHAGEN LINZ LONDON MAILAND MÜNCHEN PARIS ROTTERDAM STOCKHOLM STUTTGART WIEN

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Page 1: the stylemate 02_moving cities_de

MOVING CITIES

NEWS ABOUT LIFE, STYLE & HOTELS ISSUE NO 02/2015

AMSTERDAMBERLINBOZEN

BRÜSSELBUDAPEST

GRAZHAMBURGISTANBUL

KOPENHAGENLINZ

LONDONMAILAND

MÜNCHEN

PARISROTTERDAMSTOCKHOLMSTUTTGART

WIEN

Page 2: the stylemate 02_moving cities_de

2 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /

IMPRESSUM: Erscheinungsweise: 3 x jährlich, Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Sitz: Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz, Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger, Chefredakteur: Martin Novak, Chefin vom Dienst: Astrid Gaber, Redakteurin: Nicole Schwar, Gestaltung: Tomislav Bobinec, Druck: Medienfabrik Graz, Erscheinungsort: Graz

/ IN THIS ISSUE /

2 / VORWORT, STYLEMATES DER AUSGABE /

3 / WIEN /

NEUERÖFFNUNG HOTEL SCHANI

4 / BERLIN & MÜNCHEN /

H‘OTELLO

5 / BEYOND CITIES /

6 / PARIS : LONDON /

MOVING CITIES

10 / GRAZ /

DIE STADT ERKUNDEN

11 / ROOMZ GRAZ /

ENERGETISIERT

12 / GRAZER IN LINZ /

MATTHIAS IBERER

13 / RELAX & DRIVE /

14 / CITIES OF DESIGN /

16 / LÁNCHÍD 19, BUDAPEST /

LEUCHTTURM AN DER DONAU

17 / HAMBURG /

FRISCHE NÜSSE

17 / V8 HOTEL, STUTTGART /

FÜR OLDTIMER & YOUNGTIMER

18 / WELLNESS /

BADEKULTUR ZWISCHEN SEIFENSCHAUM UND GINSENG

19 / TEPPICHE ERZÄHLEN GESCHICHTEN /

20 / STYLEMATE MUST HAVE /

22 / NEW MEMBERS /

23 / FASHION / HOT SHOPS

24 / ARCHITEKTUR / ROTTERDAM, KOPENHAGEN UND AMSTERDAM

26 / HOTEL DIRECTORY /

THESTYLEMATES

/ NEUERÖFFNUNG /

SMARTPHONE ALS ZIMMER-SCHLÜSSEL

1. Mag. Benedikt Komarek, Geschäftsführender Gesellschafter Hotel Schani GmbH

Foto: 1, 2, 3, Johannes Brunnbauer, Markus Wache

Foto: Frank Praxmarer

1.

3.

mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/schani

Welche ist Ihre Lieblingsstadt?

Diese Frage haben wir uns selbst gestellt. Und den Menschen, die darin

leben – Ihren Stylemates. In dieser Ausgabe widmen wir uns den Städten

des Designs, den Städten der Vielfalt und den Kontrasten in der Stadt.

Erkunden Sie mit uns die kulturellen Unterschiede, die Wellnessoasen,

die geheimen Fashion-Hot Spots und die lukullischen Freuden…

bis Sie am Ende – wie auch wir – nicht genau wissen, welche denn nun

tatsächlich Ihre Lieblingsstadt ist – bis Sie selbst dort waren.

Für alle empfehlen wir als erste Destination: www.lifestylehotels.net

Viel Vergnügen!

Thomas Holzleithner & Hardy Egger

Herausgeber

/ STYLEMATES DER AUSGABE /

DAS QUARTIER BELVEDERE IST EIN 25.000 M² GROSSES NEUES STADTVIERTEL

IN WIEN. NEBEN DEM HAUPTBAHNHOF, MODERNEN BÜROS UND WOHNUNGEN

ENTSTEHT DAS ERSTE COWORKING-HOTEL.

Wien: „Schani, trag den Garten hinaus“

– mit diesem Spruch aus dem Alt-Wiene-

rischen forderte der Chef schon vor 200

Jahren den Lehrling auf, den ersten Tisch

in den Schanigarten zu stellen um den

Frühling einzuläuten.

Ab April 2015 steht der erste Tisch im

Schanigarten des Hotel Schani mitten im

Quartier Belvedere. Nicht nur der Name

verbindet die Tradition mit der Moder-

ne: „Das typische Wiener Geflecht, auch

Achteck- oder Wabengeflecht genannt,

ziert die Fassade des Hotels und erinnert

an den Schaukelstuhl von der Oma“, er-

zählt Benedikt Komarek, Geschäftsführer

des Hotel Schani. „In unserer Lobby wird

ein vollwertiger Coworking Space ausge-

führt, in dem sowohl Gäste, als auch lo-

kale Unternehmer die Möglichkeit haben,

gemeinsam zu arbeiten und sich auszu-

tauschen. So können Netzwerke geknüpft

oder Besprechungen abgehalten, aber

ebenso Einzel-Arbeitsplätze gemietet und

Ruhe-Oasen genossen, werden – wie im

eigenen Wohnzimmer“, so Komarek. Die

Philosophie basiert wiederum auf den fünf

Grundwerten des Coworkings:

Openness

Offenheit gegenüber allen Kulturen, Ide-

en und technischen Neuerungen. Typisch

für die Stadt Wien, die neben der welt-

berühmten klassischen Musik auch jede

Menge Veranstaltungen abseits des Main-

streams zu bieten hat. Einige Beispiele: Po-

etry Slams, das Klezma Festival, der Gürtel

Night Walk, das Donaukanaltreiben, das

Balkan Fever Festival und die Design Week.

Community

Nicht nur zum Übernachten, auch für Ver-

anstaltungen oder Ausstellungen von Wie-

ner Start-ups und Künstlern wird das Hotel

genutzt.

Sustainability

Nachhaltigkeit wird hier gelebt. Zum Bei-

spiel bei der Klimatisierung des Hotels:

Durch eine Induktionsanlage wird die

Raumluft angesaugt und je nach Wunsch

gekühlt oder erwärmt. Bereits in der Bau-

phase erhielt das Haus die GreenBuilding-

Auszeichnung der Europäischen Kommis-

sion.

Zusammenarbeit

Der Coworking-Space, die Hotellobby,

dient als öffentlicher Besprechungsraum

oder als Platz zum Netzwerken. Es ste-

hen 20 fixe Arbeitsplätze zur Verfügung,

die bei Bedarf gemietet werden können.

Zugänglichkeit

Die Accessibility wird durch Barrierefrei-

heit und Komfort erreicht. Das Smart-

phone dient dabei als Zimmerschlüssel

sowie zum Ein- und Auschecken. Für

Gäste ohne Smartphone gibt es eine

Backup-Lösung.STOP

GEHEIMTIPPS:

2. Bezirk, Praterstraße: Design auf hohem Niveau im Stilwerk

6. Bezirk, Mariahilfer Straße: Schafkäse-Eis beim Bioeisgeschäft Greissler

7. Bezirk, Lindengasse: Kleine Designerläden, Pop-up Stores und Feinkostläden

1.2.

3.

Benedikt Komarek Wien

Britta OlbrichBerlin

Matthias IbererLinz, Graz

Harald GebaGraz

Denis BurghardtHamburg

Edit RozsosBudapest

Familie GartnerMeran

Patrick StegerGsiesertal

Karl StockerGraz

Eberhard SchrempfUNESCO Cities of Design

Philippe VaursParis

Dagmar D. NoeLondon

Thomas SchartelGraz

Stefan WillensdorferGraz

StephanLanzerGraz

Simeon SchadStuttgart

Page 3: the stylemate 02_moving cities_de

Foto: www.sportresidenz-zillertal.at

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/ BERLIN & MÜNCHEN /

SCHICK UND DURCHGESTYLTDAS ERFOLGSREZEPT DER H’OTELLO GRUPPE: COOLE LOUNGE-SOUNDS, SON-

NENTERRASSEN UND DIE PERFEKTE LAGE – DIE HÄUSER IN BERLIN UND MÜN-

CHEN BEFINDEN SICH AM PULS DER JEWEILIGEN STADT. WIE ABER UNTER-

SCHEIDEN SICH DIE HOTELS? UND DIE STÄDTE?

TEXT NICOLE SCHWAR „Jeder Berliner Stadtteil hat seinen ganz

eigenen Charme: Der kosmopolitische

Savignyplatz verkörpert die Bohème der

Metropole und beherbergt vor allem Men-

schen aus der Kunst- und Kreativszene“,

zeigt sich Britta Olbrich, Direktorin des Ber-

liner H’Otello, erfreut. Kein Wunder – das

K’80 liegt, gemäß Philosophie der Hotelket-

te, mitten im Stadtzentrum im angesagten

Lifestyle-Viertel. Praktisch für Gäste, die ihr

„temporäres Zuhause“ als Ausgangspunkt

für Shopping, Sightseeing und Entertain-

ment nutzen wollen.

Apropos Berlin…

Es gibt wenige Städte, die gleichzeitig ihre

Vergangenheit aufarbeiten, ihre vielfältige

Gegenwart leben und mit einem Bein bereits

in der Zukunft stehen – Berlin ist definitiv eine

davon. Die deutsche Hauptstadt begeistert

durch Sehenswürdigkeiten, wie das Bran-

denburger Tor und den modernen Potsdamer

Platz. Das Besondere: Es gibt nicht nur ein

Zentrum, dafür viele interessante Szeneviertel

– die „Kieze“.

München für Alle

Nicht nur mit der Anzahl der Viertel kann Mün-

chen im Vergleich zu Berlin mithalten: Die Stadt

zählt 25 Stadtbezirke, die sich wiederum auf

108 Bezirksteile gliedern. Neben dem berühm-

ten Münchner Hofbräuhaus kommen Fußball-

fans in der Allianz Arena und Autoliebhaber in

der BMW Welt auf ihre Kosten. Kunstinteressier-

te sollten mindestens einen Tag in den Pinako-

theken einplanen – sie gehören zu den renom-

miertesten Kunstsammlungen der Welt.

Gibt es Unterschiede des H’Otello in Berlin im

Vergleich zu den Häusern in München? Olbrich:

„Auch wenn die Städte unterschiedlich sind – un-

sere Leidenschaft, mit Leib und Seele Gastgeber

zu sein, leben wir überall gleich.“ STOP

Britta Olbrich, Direktorin des H’Otello K’80 Berlin

Foto: H‘Otello

mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/hotello-k80

BERLIN Fläche 891,8 km²Einwohner Rd. 3,5 Mio.Anzahl der Museen 170Bekannteste Shopping-AdresseKurfürstendammKreativ- und KunstviertelSavignyplatzGeheimtipp von Britta Olbrich Ein Besuch der Autorenbuch-handlungen unter den S-Bahnbögen des Savignyplatzes

MÜNCHEN Fläche 310,4 km²Einwohner Rd. 1,4 Mio.Anzahl der Museen 16Bekannteste Shopping-AdresseKaufinger StraßeKreativ- und KunstviertelGlockenbachviertelGeheimtipp von Britta Olbrich Teezeremonie im Japanischen Teehaus am Englischen Garten (an bestimmten Sonntagen, nur im Frühling)

BERLIN

H’Otello K’80 am Savignyplatz

MÜNCHEN

H’Otello F’22 in SchwabingH’Otello H’09 in SchwabingH’Otello B’01 am Gärtnerplatz

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6 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /

London vs. Paris, das ist der ewige Kampf

der europäischen Giganten um die touristi-

sche Weltherrschaft, der wahrscheinlich nie

entschieden sein wird. Objektive Quellen,

wie der „Mastercard Global Destination In-

dex“ haben London quantitativ vorne, aber

nur knapp: 18,7 Millionen internationale

Übernachtungsgäste konnte London und

15,6 Millionen Paris im Jahr 2014 verzeich-

nen. Damit schlagen sie andere europäi-

sche Großstädte wie Istanbul, Barcelona,

Amsterdam, Mailand, Rom und Wien um

Längen.

„London ist ein Rätsel, Paris eine Erklä-

rung“, hatte sich der englische (!) Dichter G.

K. Chesterton in der ersten Hälfte des vori-

gen Jahrhunderts aus der Affäre gezogen,

einer der beiden Städte den Vorzug geben

zu müssen. Der Schriftsteller der Beat Ge-

neration, Jack Kerouac, wollte sich auch

nicht festlegen, sah es aber anders: „Pa-

ris ist eine Frau, London ein unabhängiger

Mann, der im Pub seine Pfeife raucht.“ Was

uns auch nicht weiterhilft, sondern eher den

Blick vernebelt.

Womit wir beim Wetter wären: Wenn das in

Städten überhaupt eine Rolle spielen wür-

de, entspräche Paris ein wenig mehr dem

Klischee. Es ist etwas wärmer und auch

sonniger. Aber – und hier stimmt das Kli-

schee schon nicht mehr – es kann in Paris

auch mehr regnen.

Dass London die grünere Stadt ist, verdankt

es vor allem den acht königlichen Parks. Der

bei weitem größte davon ist der Richmond

Park mit fast zehn Quadratkilometern, in

dem sich Hundertschaften von Hirschen

tummeln. Wesentlich berühmter sind aller-

dings der Hyde Park und die unmittelbar

anschließenden Kensington Gardens, sowie

der St. James Park und der Green Park, die

den königlichen Buckingham Palast an zwei

Seiten umschließen.

Da können die sehr viel kleineren Pariser

Parks und Gärten einfach nicht mithalten.

Selbst der berühmte Bois de Boulogne am

westlichen Stadtrand von Paris gleicht die

grüne Großzügigkeit Londons nur teils aus.

Dafür ist der Eiffelturm das meistbesuchte

Monument der Welt. Rund sieben Millionen

Menschen pro Jahr nehmen stundenlan-

ge Wartezeiten auf sich, um das ehemals

höchste Bauwerk zu besuchen. Sehr viel

einfacher ist es allerdings, vom Seine-Ufer

aus am Quai Branly den Blick auf das Wahr-

zeichen der modernen Architektur und über

das Marsfeld zu genießen. Dabei sollte man

nicht versäumen, die zahllosen Verkäufer

von Mini-Eiffeltürmen abzuwehren oder ih-

nen auch zu erliegen.

Dagegen können Tower of London und Big

Ben alias Elisabeth Tower (streng genommen

heißt ja nur die Glocke im Turm Big Ben) bloß

ihr weit höheres Alter ins Treffen führen …Fotos:

1, 2: Morgans Group, 3, 4: Elegancia Hotels

Für Besucher, die nicht nur die großen,

bekannten Sehenswürdigkeiten, Lou-

vre und British Museum, Tate und Centre

Pompidou, Arc de Triomphe und Trafalgar

Square, erleben wollen, bieten beide Städ-

te eine Fülle an Entdeckungsmöglichkeiten.

Und immer kommt Neues hinzu, vieles fällt

auch weg. Da schauen die klassischen Rei-

seführer naturgemäß oft alt aus. Hier lohnt

sich der Blick in aktuelle Stadtmagazine wie

Time Out London oder à Paris, die immer

die angesagtesten Events und die neuesten

Trends aufspüren.

Oder man verlässt sich auf die naturge-

mäß subjektiven Tipps der Kenner. Dagmar

Noe von der Hotelgruppe Morgans etwa

empfiehlt die Pace Gallery in der Lexington

Street, nicht allzu weit vom Piccadilly Cir-

cus: „Sie verbindet das Feeling eines Lofts

in New York mit der spannenden Londoner

Konzeptkunst“, schwärmt Noe, „außerdem

ist sie nur zehn Minuten vom Sanderson Ho-

tel entfernt.“ Das gehört übrigens zur Mor-

gans Gruppe (siehe Hoteltipp London).

Etwas klassischer ist da Philippe Vaurs un-

terwegs, der in Paris 13 Elegancia Hotels

(Hoteltipp Paris) besitzt. Seine Lieblings-

plätze: „Versteckte Alleen und Galerien. Sie

liegen oft unbemerkt inmitten von Häuser-

blöcken, Restaurants oder anderen Shops

und haben meist eine bemerkenswerte Ar-

chitektur.“ Für Bücherliebhaber und Samm-

TEXT MARTIN NOVAK

„LONDON IST ZWEIFELLOS DIE GROSSARTIGSTE STADT DER WELT“, SAGT BORIS JOHNSON. ALS LONDONER BÜRGERMEIS-

TER IST ER DA ABER VIELLEICHT NICHT GANZ OBJEKTIV. GENAUSO WENIG WIE SEINE PARISER KOLLEGIN ANNE HIDALGO,

DIE LONDON NICHT SEHR CHARMANT „ALS VORSTADT VON PARIS“ BEZEICHNET HAT.

HOTELTIPP LONDON:

„Die Morgans Hotels sind eindringend und

regelrecht umformend“, sagt Dagmar Noe,

Gebietsleiterin von Morgans London. Für

Morgans ist Design der Schlüssel, um beim

Gast ein einmaliges Erlebnis zu erschaffen:

„Gutes Design ist facettenreich, funktionell,

innovativ, ästhetisch und inspirierend.“ Das

Sanderson und St Martins Lane kreieren

eine surreale Fantasie: Sie wirken stimulie-

rend, charismatisch und kultig auf den Gast

ein. Das Sanderson ist in der Nähe der Ox-

ford Street und des bunten Multikulti-Viertels

Soho beheimatet, das St Martins Lane liegt

am Covent Garden.

ler empfiehlt er die Passage Verdeau und für

Gourmets die Passage des Panoramas mit

ihren außergewöhnlichen Restaurants. Und

die elegante Galerie Vivienne mit weit über

zwei Dutzenden luxuriöser Boutiquen und

wundervollen Bodenmosaiken.

Der Modeprofi Stephan Lanzer (er hat in Pa-

ris gearbeitet und führt einen Mode Store in

Graz namens Knilli) rät dazu, die Vorstädte

aufzusuchen, wo sich die echten „Geheim-

tipps“ befinden. Und in Paris natürlich Colet-

te, den ersten Concept Store der Welt. Und

in London? „Harrods, natürlich.“ Das ist aber

kein Geheimtipp …

Und wer gewinnt nun das Match tatsäch-

lich, Paris oder London? Da gibt es keine

eindeutige Antwort, außer man ist Fußball-

fan: Gegen Arsenal, Chelsea, Crystal Palace

und Co. ist Paris SG nur zweiter Sieger. Für

alle anderen gilt: Es bleibt beim Remis, man

muss in beiden Metropolen gewesen sein,

und das nicht nur einmal. STOP

PARIS:LONDON

/ MOVING CITIES /

HOTELTIPP PARIS

Ganz und gar nicht versteckt – und zwar

ganz in der Nähe des Triumphbogens –

findet sich das Hidden Hotel von Philippe

Vaurs (Elegancia Hotels). Ausgestattet mit

naturbelassenen, noblen Materialien trumpft

es mit seiner warmen Atmosphäre auf. „Je-

des meiner Hotels erzählt seine eigene Ge-

schichte. Das Design hilft ihm dabei“, erklärt

Vaurs. Und diese Geschichte wurde beein-

flusst von unterschiedlichen Designern, von

Architekten und natürlich Vaurs selbst: „Wir

alle hatten die Möglichkeit, unseren eigenen

Stil einzubringen. Daraus entstanden sind

lebendige Konzepte, die Emotionen beim

Gast wecken.“ Als „pulsierend und schick“,

beschreibt Vaurs sein neuestes Hotel La

Parizienne.

Elegancia Hotels sind Design- und Bouti-

quehotels. Jedes Haus hat seinen individu-

ellen Stil, jedoch verbindet alle eine gemein-

same Leidenschaft, nämlich dem Gast ein

einzigartiges Erlebnis zu bieten. STOP

Morgans Hotels in London

Sanderson

St Martins

Mondrian

Elegancia Hotels in Paris

Hotel Crayon Rouge

Hotel Odyssey

Hôtel Crayon

Seven Hotel

Das Five Hotel

One by the Five

Hôtel La Parizienne

Legend Hotel

Idol Hotel

Hôtel WO

Hôtel Félicien

Hidden Hotel

Hôtel Armoni

mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/londonwww.lifestylehotels.net/paris

Philippe VaursInhaber Elegancia Hotels

Dagmar D. NoeMorgans Hotel Group

1.

2.

3.

4.

Foto: Shuttertock

Page 5: the stylemate 02_moving cities_de

⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 9

Kew Gardens sind ganz einfach ein

Phänomen für sich. Knapp 45 Minu-

ten mit der U-Bahn (District Line) vom

Zentrum Londons entfernt, erstreckt

sich ein Anwesen der Superlative:

„Kew“ ist das pralle Leben – und wie

dem Leben überhaupt kann man sich

Kew Gardens von allen möglichen Per-

spektiven aus genussvoll nähern: Ob

akademisch gebildete BotanikerInnen

sich in der Samendatenbank samt zu-

gehörigem Know-how verlustieren, ob

KunstliebhaberInnen angesichts tau-

sender botanischer Gemälde und Zeich-

nungen in höchster Qualität nicht mehr

aus dem Schwärmen herauskommen,

ob GartlerInnen in diesem Vatikan der

Botanik ihre Glaubensbekenntnisse fort-

während erneuern, ArchitektInnen Lust

verspüren, etwas über historische und

moderne Glashäuser vom Feinsten zu

lernen, oder ob schlicht und einfach ge-

stresste Normalsterbliche eine Kurzvisite

im Paradies samt zugehöriger Regenera-

tion nötig haben: Kew Gardens bringt’s.

Allen und immer. Darauf können Sie sich

verlassen.

DAS PRALLE LEBEN

Kew ist ein Park.

Und zwar ein außergewöhnlich großer,

historisch gewachsener mit extremer Ex-

pertise weiterentwickelter, wunderschöner

Landschaftsgarten, in dem es sich roman-

tisch spazieren lässt – ob nun der Sinn

nach „Wald“ – in Kew nennen sie das na-

türlich Arboretum und er ist auch ein treff-

liches – oder Wiesen mit Gartenbänken in

den beschaulichsten Settings, nach einer

einen Kilometer langen Palmenallee (sie ist

135 Jahre alt) oder nach formalen Gärten,

nach einem Rosengarten oder nach Rho-

dodendron (700 Exemplare), nach Bam-

bus-, Flieder(!)- oder Azaleengärten steht:

In Kew gibt es all das unmittelbar neben-

einander.

Kew ist eine Sammlung

von Glashäusern.

Das größte nach wie vor existierende und

exzellent funktionierende viktorianische

Palm House (1849) ist dort ebenso zu

finden wie das Princes of Wales Conser-

vatory (1987) mit gigantischen zehn Kli-

mazonen, von der Wüste bis zum schwüls-

ten Regenwald unter einem Dach – nein,

tatsächlich sind es zig kühn verschränkte

Dächer –, das kleine, aber im wahrsten Sin-

ne des Wortes extrem steile Davies Alpine

House (2006) oder Richard Turners Water-

lily House (1852): Wem jedes Grün im Dau-

men absolut abgeht, der kann sich in bau-

liche Besonderheiten versenken – statisch,

technisch, architektonisch, energietech-

nisch, ökologisch. Oder sich ein kleines

Work-out durch die Besteigung der histori-

schen chinesischen Pagode verschaffen –

offenbar war Augusta von Sachsen-Gotha-

Altenburg (1719-1772), die den Ausbau von

Kew Gardens von einem blanken „Lustgar-

ten“ in die botanische Höchstform verant-

wortete, ein Fan chinesischer „Accessoires

im größeren Stil“.

Kew ist ein botanischer Garten.

Das bedeutet, dass Orchideen-Fans (Kew

hat die weltweit größte Anzahl von Orchi-

deen-ExpertInnen in einer Institution auf-

zuweisen), LiebhaberInnen alpinen Pflan-

zen, Pflanzen jedweder Regenwälder auf

der Welt, Palmen, Wasserpflanzen usw.

– buchstäblich von der hutzeligsten Flech-

te bis zur großblütigsten Pflanze der Welt

/ KONTRAST LONDON /

TEXT JASMIN NOVAK

Foto: Conclusio Foto: Hotel The Crystal

2.

Foto: Shutterstock

MAG SCHON STIMMEN: LONDON IST OFT GRAU UND NEBLIG – FEUCHT UND KÜHL SOWIESO. WEGEN DER KLIMATI-

SCHEN QUALITÄTEN KÄMEN WOHL NUR BERUFSDEPRESSIVE AUF DIE IDEE, DIE METROPOLE DER BRITEN AUFZUSU-

CHEN. VIELLEICHT WAR DAS AUCH FRÜHER SCHON SO. DENN DIE BRITEN HABEN SICH – NUR EIN PAAR KILOMETER

VOM QUIRLIGEN, VERKEHRSCHAOTISCHEN ZENTRUM ENTFERNT – SCHON VOR MEHR ALS 200 JAHREN EINEN ORT

GESCHAFFEN, IN DEM DAS PRALLE LEBEN SPRIEST – UND ZWAR 365 TAGE IM JAHR: DIE KEW GARDENS SIND IMMER

IN BESTFORM – WIE DAS VON EINEM VERITABLEN PARADIES AUCH ZU ERWARTEN IST.

KEW GARDENS

DER FRIEDHOF DER LEBENDEN

/ KONTRAST PARIS /

CIMETIERE PÈRE LACHAISE

mehr Informationen unter:www.kew.org

Das 20. Arrondissement ist nicht gerade

der eleganteste Teil von Paris. Das Arbei-

terviertel hat immer auch schon Einwan-

derer angezogen – aus Italien, Polen, Spa-

nien, China, Nord- und Schwarzafrika. Die

kulturelle Mischung übt auch ihre Faszina-

tion aus. Hier, in Belleville, wurde Edith Piaf

geboren. Und hier kann ist sie immer noch

zu finden, mehr als 50 Jahre nach ihrem

Tod: Ihr Grab ist eines von vielen, die den

Friedhof Père Lachaise zu einem besonde-

ren Anziehungspunkt für Paris-Besucher

machen. Mehr als drei Millionen Gäste spa-

zieren jedes Jahr über den weitläufigen, 43

Hektar großen Friedhof – damit gehört er

zu den größten Attraktionen von Paris,

auch wenn er mit den sieben Millionen, die

der Eiffelturm jährlich anzieht, nicht ganz

mithalten kann.

Vom Eiffelturm und anderen touristischen

Highlights der Stadt unterscheidet ihn

auch, dass an den fünf Eingangstoren

kein Eintritt verlangt wird. Allerdings gibt

es professionelle Führungen, eigene Fried-

hofspläne mit den Gräbern der größten

Berühmtheiten in mehreren Sprachen, sor-

tiert nach Gruppen (Musiker, Schauspieler,

Frauen …), und eine eigene Besucher-

Website.

Angelegt ist der 1804 gegründete Père

Lachaise im Stil eines englischen Land-

schaftsgartens, mit großen Bäumen und

viel Grün. Und auch wenn viele Touristen

durch das Wegenetz strömen, das den

Friedhof durchzieht, ist es doch niemals

laut. Der Atmosphäre eines Friedhofs kön-

nen sich auch jene nicht entziehen, die

nicht zum Trauern hergekommen sind,

sondern zum Schauen und Fotografieren.

Küsse am Grabstein

Eines der meistbesuchten Gräber ist das

des „Doors“-Sängers Jim Morrison. Das

Grab ist eher schlicht. Zahllose Kerzen und

Blumen, aber auch Graffitis, Schnapsfla-

schen, ja sogar Unterwäsche, „verzieren“

die Pilgerstätte. Während der gesamten

Öffnungszeit des Friedhofs ist sie von Fans

regelrecht umlagert, die gelegentlich auch

vor Ort ein Gelage veranstalten, um ihres

Idols zu gedenken.

Auch andere Gräber sind Anziehungs-

punkte, wenngleich es dort etwas ruhiger

zugeht. Da ist die Grabstätte des Carmen-

Komponisten George Bizet oder die von

Frédéric Chopin, der selbst als polnischer

Einwanderer nach Paris kam. Der Grab-

stein des Schriftstellers Oscar Wilde wurde

2011 von Lippenstiftspuren gereinigt, die

küssende Fans dort hinterließen, seither

steht er unter einem Glassturz.

Die Liste der berühmten Toten ist lang und

umfasst nicht nur Künstler. Auch der Au-

tomobilkonstrukteur Ettore Bugatti, der

Berühmtheiten im Père Lachaise

Honoré de Balzac

George Bizet

Ettore Bugatti

Maria Callas

Claude Chabrol

Frédéric Chopin

Eugène Delacroix

Max Ernst

Samuel Hahnemann

Jean de La Fontaine

Jean-Baptiste Molière

Jim Morrison

Georges Moustaki

Imre Nagy

Edith Piaf

Marcel Proust

Gioacchino Rossini

Simone Signoret und Yves Montand

Getrude Stein

Oscar Wilde

Berühmte Gräber. Oben: Oscar Wilde, Rechts: Jim Morrison Foto: Shutterstock

mehr Informationen unter:www.pere-lachaise.com

voll auf ihre Rechnung kommen. Raritäten

ohne Ende – die höchste Indoor-Palme

steht ebenso in Kew wie die älteste (noch

ganz, ganz vitale) Topfpflanze der Welt.

Jahr für Jahr wird die größte Seerosen-

Blüte der Welt (Durchmesser knapp über 1

Meter) natürlich hier gezogen – die kleinste

(sie wäre ohne die hiesigen BotanikerIn-

nen schon ausgestorben) aber auch. Auch

wunderschön: „The old lion“ – ein 1762 ge-

pflanzter Ginko – je nach Jahreszeit zeigt

er die unglaublichsten Farben. Apropos

Farben: Für HöhenphobikerInnen ein biss-

chen heikel (aber sie sollten es dennoch

versuchen, weil Exposition hilft – und in

diesem Fall sind die Umstände besonders

lohnend): In Kew gibt es einen Baumpfad,

auf dem sich zwischen den Wipfel der Bäu-

me spazieren lässt. Nicht nur, dass es „dort

oben“ anders riecht als am Boden, die

Bäume zeigen auch andere Farben – und

die Landschaft sowieso.

Kew ist ein Tiergarten.

Was uns zum Endpunkt dieser Reise

durch das Paradies bringt, und zwar zu

den vielen Tieren, die in Kew Gardens le-

ben: Damit sind nicht so sehr die unzähli-

gen Vögel gemeint, die sich am Baumpfad

trefflich beobachten lassen, sondern vor

allem zigtausende wunder-, wunderschö-

ne Schmetterlinge in den Glashäusern und

– ZoologInnen jubeln vermutlich auf – die

vielen Echsen, Geckos usw., die ebendort

zuhause sind (man verzeihe die Kürze an

dieser Stelle, die Autorin hat´s nicht so mit

Reptilien…).

Relax. Escape. Unwind.

Damit wirbt Kew Gardens. Und genau das

ist das Resultat einer Stippvisite im Para-

dies. STOP

deutsche Arzt und Entwickler der Homöo-

pathie, Samuel Hahnemann, sowie der

ehemalige ungarische Ministerpräsident

Imre Nagy haben hier ihre Gräber. Für

Letzteren, er wurde nach dem Ungarnauf-

stand 1956 hingerichtet, dient der Cimeti-

ere Père Lachaise allerdings nur als sym-

bolische Erinnerungsstätte. Die Leiche des

im Kommunismus in Ungnaden gefallenen

Politikers wurde tatsächlich in einem Mas-

sengrab – und nach seiner Rehabilitierung

dann auf einem Friedhof in Budapest – be-

stattet.

Nach dem Besuch dieses stillen Ortes tut

ein Sprung ins Zentrum der Stadt vielleicht

ganz gut: Der Friedhof liegt zwar abseits

der üblichen Touristenpfade, aber dank der

Pariser Metro ist der Eiffelturm von dort in

einer guten Dreiviertelstunde erreichbar –

und damit das großzügige Stadtbild, das

der Stadtplaner Georges-Eugène Hauss-

mann Paris im 19. Jahrhundert verpasst

hat. Und dort erinnert man sich vielleicht

daran, gerade noch sein Grab in der Ave-

nue Latérale du Nord auf einem der be-

rühmtesten Friedhöfe der Welt gesehen zu

haben. STOP

1.

EIN FRIEDHOF ALS RÜCKZUGSORT FÜR LEBENDE? DAS KLINGT AUFS ERSTE ZIEMLICH MORBID. DER „CIMETIERE PÈRE

LACHAISE“ IM MULTIKULTURELLEN 20. ARRONDISSEMENT IST GENAU DAS. DAS STILLE STÜCK NATUR IN DER FRANZÖSI-

SCHEN KAPITALE BEHERBERGT DIE GRABSTÄTTEN ZAHLREICHER BERÜHMTHEITEN ALLER EPOCHEN, VON HONORÉ DE

BALZAC ÜBER EDITH PIAF BIS JIM MORRISON.

TEXT MARTIN NOVAK

8 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /

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⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 1110 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /

3.

4.

7.

9.

Foto: Klaus Vyhnalek

/ GRAZ /

DIE STADT ERKUNDENDer Klassiker führt 1,5 Stunden durch das

repräsentative Graz. Die engen Gassen der

Altstadt gehören ebenso dazu, wie impo-

sante Bauten und die moderne Architektur.

Kulinarische Stadtrundgänge:

Wer nicht nur schauen, sondern auch

schmecken will und mehr Zeit hat, ist hier

richtig. Die kulinarischen Stadtrundgänge

am Samstag und Sonntag stehen unter

dem Motto „schlemmen und schlendern“.

Vom urigen Bauernmarkt, über den Bra-

GEFÜHRTE STADTRUNDGÄNGE SIND DIE BESTE FORM, EINE STADT „KUNDIG“ ZU

ERLEBEN. NEBEN DEM KLASSIKER GIBT ES ABER AUCH SPEZIALANGEBOTE, DIE

AN ORTE FÜHREN, DIE MAN SONST KAUM ENTDECKEN WÜRDE.

Foto: Klaus Vyhnalek

ten, wie aus Großmutters Küche bis hin

zum köstlichen Dessert wird alles geboten.

Zusätzlich gibt es am Freitagabend die Va-

riante Bierrundgang.

Abendführung:

Im Dämmerlicht hat die Stadt ein beson-

deres Flair. Im Sommer gibt es daher einen

speziellen Abendrundgang, bei dem man

auch die Lichtsignale am Grazer Kunst-

haus bewundern kann.

ANDERE STÄDTE, ANDERE TOUREN

Kopenhagen bietet eine Radtour an. 12 Kilo-meter Geschichte und Kultur wären zu Fuß auch kaum in einem Stück zu bewältigen.

London bietet eine Tour an, bei der es nur um die spektakuläre Street-Art der britischen Hauptstadt geht.

Eine etwas andere Tour in Amsterdam führt in das Rotlichtviertel. Für Kinder ist sie eher nicht geeignet.

Eine Besichtigung der Kanalisation gefällig? Die gibt es in Paris und als 3. Mann Tour (benannt nach dem gleichnamigen Film mit Orson Welles in Wien).

Eine Tour in Trabis aus der ehemaligen DDR, die dem Verlauf der Berliner Mauer folgt? Gibt es – natürlich in Berlin.

Eine Nachtwächtertour, die in die dunklen Winkel der Stadt führt, gibt es in München. Der Guide trägt die historische Nachtwächter-kleidung.

In Barcelona führen Obdachlose Touristen durch ihre Welt.

„Beyond Budapest“ heißt eine Tour in der ungarischen Hauptstadt. Besucht werden ansonsten unzugängliche Hinterhöfe und Privatgärten.

In Frankfurt am Main gibt es eine Führung auf den Spuren der „Edelhure“ Rosemarie Nitri-bitt, deren Leben und ungeklärte Ermordung unter dem Titel „Das Mädchen Rosemarie“ verfilmt wurde.

/ STEFAN WILLENSDORFER /

Die markant gegliederte Alufassade behaup-

tet sich gut im Umfeld der imposanten Bau-

ten, wie etwa der Grazer Messe & Stadthalle,

und vermittelt schon von außen den Eindruck

von Großzügigkeit, Weiträumigkeit und Dy-

namik, der sich im Inneren durch ein inter-

essantes Farbkonzept und eine gelungene

Aufteilung der Räume fortsetzt. Außerdem

gibt es drei flexibel gestaltbare, ebenerdige

Seminarräume und das Restaurant „atelier“

mit internationaler Küche und einer Bar, die

24 Stunden geöffnet hat. Städte- und Busi-

nessreisenden bietet das Budget Design Ho-

tel neben dem extravaganten Ambiente auch

eine ausgezeichnete Lage und Verkehrsan-

bindung – in Graz direkt im Messequadran-

ten der Stadt. Die Anbindung zum Flughafen

befindet sich in der Nähe und die Altstadt ist

„nur einen Steinwurf“ entfernt.

Hoteldirektor Willensdorfer über Graz: „Mo-

dern, jung und bunt, aber auch ehrwürdig und

geschichtsträchtig – Graz hat viele Gesichter:

So hat die UNESCO die Stadt an der Mur zur

„City of Design“ erhoben, ebenso wie sie die

Grazer Altstadt wegen des architektonisch

einzigartigen Stadtkerns in ihr Weltkulturer-

be aufgenommen hat. Graz ist der Kultur-

Hotspot im Südosten Österreichs! Hier die

spacige, schwimmende Murinsel und das

nicht minder futuristisch anmutende Grazer

Kunsthaus, dort der ehrwürdige Grazer Dom

mit seinem spätgotischen Hauptportal oder

die mittelalterliche Hofstätten-Anlage.“ Fest

steht: Graz lässt viel Raum für Kultur im All-

gemeinen und für modernes Design im Spe-

NACH DEM ROOMZ VIENNA WURDE DIE BUDGETHOTEL-GESCHICHTE IM JAHR 2012 MIT DER ERÖFFNUNG DES ROOMZ

GRAZ FORTGESETZT. INNOVATIVE ARCHITEKTUR UND MODERNES FLAIR VERBINDEN SICH BEI DEN ROOMZ HOTELS

MIT FUNKTIONALITÄT UND EINEM FÜR STÄDTE- SOWIE BUSINESSREISENDE HERAUSRAGENDEN PREISNIVEAU.

ROOMZ ENERGETISIERT

v.l.n.r. Stefan Willensdorfer, Dr. Thomas Schartel

Foto: MQ Hotelbetriebs GmbH, Dir. Willensdorfer

ziellen. Gäste des roomz graz haben neben

dem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis

auch den Vorteil, dass die gesamte Liegen-

schaft in der Bauphase entstört und energe-

tisiert wurde. STOP

mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/roomz-graz

mehr Informationen unter:www.graztourismus.at

Schlossbergrundgang:

Das Wahrzeichen von Graz verdient eine

eigene Tour auf den Berg (es wird aber

gefahren): Uhrturm, Glockenturm & Co.

werden von außen und innen erkundet.

Individueller Rundgang:

Wer allein, aber nicht einsam durch die

Stadt spazieren will, erhält einen Audiogui-

de. Über die Geschwindigkeit kann man

dann selbst entscheiden.

Hofhalten:

Die Innenhöfe der Altstadt sind Legende.

Und wie viele davon es tatsächlich gibt,

überrascht selbst die Einheimischen!

Weitere Touren:

Nicht nur die Themen sind beliebig erwei-

terbar, auch die benützten Verkehrsmittel

können für Abwechslung sorgen. Zu Fuß,

per Fahrrad, per Segway, per Cabrio-Bus,

per Oldtimerstraßenbahn…STOP

Foto: Schiffer

Page 7: the stylemate 02_moving cities_de

⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 1312 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /

/ GRAZER IN LINZ /

Linz hat in den letzten Jahren stark auf-

geholt. „Durch die Ernennung zur Kul-

turhauptstadt Europas im Jahr 2009 hat

sich das Stadtbild verändert. Statt grauer

Industriegebäude hat sich eine Metropole

für Kunst und Kultur entwickelt“, sagt Mat-

thias Iberer. Derzeit leben Menschen aus

140 Nationen in Linz – dementsprechend

breit ist auch das kulinarische Angebot.

Iberer: „An Linz liebe ich die Donau be-

sonders. Sie bringt Ruhe und Natur in die

Stadt – und bietet wunderbare Joggingrou-

ten.“ Außerdem an der Donaulände: Das

Lentos-Kunstmuseum, das Ars Electronica

Center – auch bekannt als das Museum

der Zukunft – und das Brucknerhaus, wo

jedes Jahr im Herbst das Brucknerfest,

neben den Wiener Festwochen und den

Salzburger Festspielen fixer Bestandteil der

österreichischen Hochkultur, stattfindet.

Was die Donau für Linz ist, ist die Mur für

Graz. Auch die Kulturhauptstadt des Jah-

res 2003 hat ihren Fluss mit der Murinsel

und dem Kunsthaus mitten in der Stadt.

„Das Besondere ist für mich jedoch der

historische Teil von Graz: die Altstadt und

der Schlossberg. Am meisten vermisse

ich, dort gemeinsam mit meiner Freundin

und unserem Sohn spazieren zu gehen

und die kulinarische Vielfalt zu genießen“,

erzählt Matthias Iberer. Seine Heimat be-

sucht er daher mehrere Male im Jahr, um

Freunde und Familie zu besuchen und sich

durch die steirische Küche zu kosten. Da-

für ist Graz, auch offizielle GenussHaupt-

stadt Österreichs, bestens geeignet: Vom

El Gaucho, über die Scherbe mit in- und

DER ÖSTERREICHISCHE EISHOCKEY-NATIONALSPIELER MATTHIAS IBERER

KENNT DIE WELT. UND ER KENNT GRAZ UND LINZ, WEIL ER IN BEIDEN STÄD-

TEN BEI DEN GRAZER 99ERS UND BEIM LINZER EHC, ALS PROFI GESPIELT HAT

BZW. SPIELT. DAHER KENNT ER AUCH DIE BEIDEN ÖSTERREICHISCHEN KULTUR-

HAUPTSTÄDTE.

VON EINER KULTURHAUPTSTADT IN DIE NÄCHSTE

1. Foto: Lee Ann Jarrett Fotografie2., 3. Foto: EHC Liwest Black Wings Linz/Eisenbauer

Foto: Getty Images

2.

TEXT NICOLE SCHWAR

STECKBRIEF MATTHIAS IBERER

29 Jahre altgeboren in Graz, lebt derzeit in LinzStürmer beim EHC Liwest Linz

SPORTLICHE ERFOLGE

- Teilnahme an den olympischen Spielen in Sotchi 2014

- Wiederaufstieg in die A Gruppe bei den Weltmeisterschaften der Div. 1 in Südkorea 2014

HOTELTIPPS IN GRAZ

- Roomz Graz- Augartenhotel art & design

HOTELTIPPS IN LINZ

- Spitz Hotel- Hotel am Domplatz

ausländischen Spezialitäten bis hin zu Hau-

benlokalen, wie dem Eckstein am Mehl-

platz. Auch kulturell steht die Stadt an der

Mur jener an der Donau in nichts nach –

im Gegenteil: Mit der Diagonale im März,

der Styriarte im Juli und dem Steirischen

Herbst im selbigen sind die Grazer und ihre

Touristen gleichermaßen das ganze Jahr

über gut versorgt. STOP

1.

2.

DIE ZEIT, EIN AUTO GEHÖRIG ZU TESTEN, HABEN WENIGE MENSCHEN. SCHÖN,

DASS ES HOTELS GIBT, IN DENEN MAN GANZ NEBENBEI EIN TRAUMAUTO ZUR

PROBE ZU FAHREN KANN – VÖLLIG ENTSPANNT. GEHT DAS? –JA, DAS GEHT!RELAX AND DRIVE

Das Design-Hotel in Längenfeld (Tirol) ist

das erste Vollholz-Hotel in Österreich mit

„Verwöhnpension“. Diese beinhaltet neben

5-gängigen Genießermenüs und einem

wöchentlichen Galadinner auch ein großes

Wellness-Angebot. „Ideal um herunter-

zufahren und sich verwöhnen zu lassen“,

schwärmt ein zufriedener Gast auf der Web-

site. Mit herunterfahren ist hier zwar der per-

sönliche Stresspegel gemeint, seit kurzem

gibt es aber tatsächlich ein Service-Angebot

mit dem man fahren kann: Gäste haben die

Möglichkeit, einen BMW X5 auszuleihen, um

die Gegend zu erkunden. STOP

NATURHOTEL WALDKLAUSE

Das Art & Ski-In Hotel Hinterhag in Saalbach

(Salzburg) steht für „Außergewöhnlichkeit“ –

damit ist nicht nur das Konzept aus Kunst

und Altholz gemeint, sondern auch der Ski-

Drive In: Eine eigene Skipiste führt direkt ins

Hotel. Die Freude am Fahren genießen die

Gäste nicht nur auf der Piste, sondern auch

auf der Straße: Der neueste BMW kann hier

den ganzen Tag lang geliehen werden. Ex-

quisite Kulinarik und erlesene Weine runden

die perfekte Erholung ab. STOP

ART & SKI-IN HOTEL HINTERHAG

Das Kronthaler liegt auf rund 1.000 Höhen-

metern über den Dächern von Achenkirch

(Tirol). Der atemberaubende Panoramablick

des Vier-Sterne-Superior-Hotels wird vom

kristallklaren Achensee und der Bergketten

des Karwendel- und Rofangebirges be-

stimmt. Das Hotel liegt bewusst an diesem

Ort, an dem die Kräfte der Natur, das Kom-

men und Gehen von Urmeeren und Eiszei-

ten und die einzigartige Vielfalt spürbar und

erlebbar sind. Dank der Lage inmitten des

DAS KRONTHALER

Wander- und Alpinsportgebiets und im Win-

ter direkt an der Skipiste ist Das Kronthaler

ein ideales Basislager für Aktivurlauber. Zu-

sätzlich haben die Gäste hier nun auch die

Möglichkeit, einen sportlichen und zugleich

eleganten BMW zu testen. Hoteldirektor

Günther Hlebaina: „Die Gäste empfinden es

als großen Mehrwert, dass sie den BMW bei

uns zur Probe fahren können. So kann die

alpine Erfahrung mit jener des Fahrvergnü-

gens kombiniert werden.“STOP

Foto: Hotel Waldklause

Foto: Das Kronthaler

Foto: Hotel Hinterhag

3.

Page 8: the stylemate 02_moving cities_de

⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 1514 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /

/ CITIES OF DESIGN /

„Es ist ein ein reich bebildertes Lesebuch,

das so genannte harte Fakten mit persön-

lichen Eindrücken und subjektiven Sicht-

weisen kombiniert“, sagt Stocker über

das Buch, gleichsam eine andere Art von

Reiseführer. Nicht nur die bekannten Se-

henswürdigkeiten stehen im Mittelpunkt,

sondern oft verborgene, gleichzeitig über-

raschende Zugänge.

Natürlich ist Seouls der Dongdaemun De-

sign Plaza, kurz DDP, von Stararchitektin

Zaha Hadid, ein neofuturistisches Gesamt-

kunstwerk im Stadtteil Dongdaemun, die

Besucher dank ihrer spektakulären archi-

tektonischen Gestaltung in den Bann zieht,

ein Bestandteil. Aber auch eine Einrichtung

für Demenzkranke.

Palermo – nicht die Stadt auf Sizilien – son-

dern der Stadtteil in Buenos Aires, hat mitt-

lerweile auch Eingang in die Mainstream-

DER HISTORIKER, KULTURWISSENSCHAFTLER UND AUSSTELLUNGSREGIS-

SEUR KARL STOCKER (GRAZ, KASSEL, ISTANBUL, KREMS) HAT VIELE DER

CITIES OF DESIGN BEREIST UND AUS DIESEN RECHERCHEN EIN BUCH GE-

SCHRIEBEN: „THE POWER OF DESIGN“.

EINE NEUE ART DES LEBENS

TEXT MARTIN NOVAK

Reiseführer gefunden. Vor 15 Jahren war

Palermo aber noch ein sozialer Brennpunkt,

bevor die Bewohner die Sache selbst in die

Hand nahmen und den heruntergekomme-

nen, historischen Bezirk zu pulsierendem

Leben erweckten – mit Geschäften, Bars,

Galerien und Ateliers.

„Überall wird versucht, mit Design die

Stadtentwicklung zu dynamisieren und da-

mit auch – ich darf es hier, wissend, dass

es nicht immer so ist, dennoch optimistisch

formulieren – Rahmenbedingungen für eine

Verbesserung der Lebensbedingungen der

Bevölkerung zu schaffen“, sagt Karl Sto-

cker. Japanische Städte steigen mit Hilfe

von Design nach Naturkatastrophen wie

der Phönix aus der Asche.

Das alte Kobe, schon im 19. Jahrhundert

das Eingangstor zu Japan für die westliche

Welt, hat sich nach dem Erdbeben 1995

mit Hilfe der Kreativität seiner Bewohner

gleichsam neu erfunden, ohne seine Wur-

zeln zu kappen.

In jeder Stadt hat Stocker Design-affine

Menschen getroffen und mit ihnen ge-

sprochen, in Berlin etwa den Manager und

Design-Experten Jochen Sandig, der aus

dem beschaulichen Baden-Württemberg

in die deutsche Metropole kam. Er ist von

der Kraft des Designs überzeugt: „Heu-

te orientieren sich London und New York

mehr an Berlin als umgekehrt“, sagt er über

seine Stadt, „wir sind so etwas wie ein Zu-

kunftslabor“.

Oder Saint-Etienne, früher ein reines Indus-

triegebiet, das wirtschaftlich an Bedeutung

und Hoffnung verlor: „Design trägt zu einer

neuen Art des Lebens bei“, protokollierte

Karl Stocker dort die Worte der kommuna-

len Design-Managerin Nathalie Arnoud.

In Graz entdeckte Karl Stocker keines der

zeitgenössischen Bauten, wie etwa das

Kunsthaus, das für die Kulturhauptstadt

2003 errichtet wurde, als herausragendes

Design-Beispiel, sondern das in den Bo-

den der Innenstadt eingelassene Orientie-

rungssystem für Menschen mit Sehbeein-

trächtigung – das „Graz-T“.

Und in Shanghai fand er eine gebürtige

Österreicherin aus Schladming, Ulrike

Koller, die für das Berliner Architekturbüro

TRIAD an der Weltausstellung 2010 mitar-

beitete: „Eine City of Design soll eine hohe

Lebensqualität haben, die sich nicht nur

in der kulturellen Landschaft widerspie-

gelt, sondern auch in den Maßnahmen

für eine nachhaltige Stadtplanung und

kongeniale Architektur, genauso wie in

der Attraktivität der öffentlichen Räume

und einer funktionierenden Verkehrs-

infrastruktur“, formulierte sie ein allge-

meingültiges Design-Prinzip. STOP

Berlin und St. Etienne, Helsinki und Graz,

Buenos Aires und Turin haben etwas ge-

meinsam: Sie sind offizielle Cities of Design

im Creative Cities Network der UNESCO.

Der Programmkoordinator, der Grazer

Eberhard Schrempf, sieht in diesem Titel

einen „tollen Brand“, den jede Stadt für

sich nutzen kann, aber auch muss. Für

Metropolen, so Schrempf, sei die Bedeu-

tung eine andere als für „second cities“:

„Große Städte haben viele Identitäten“, da

sei „City of Design“ oft nur ein Randaspekt.

Für kleinere Städte entstehe aber eine gro-

ße Chance: „Sie können Vibrance Cities

werden, wo es brodelt.“

AuSen und Innen

Für Schrempf ist es wichtig, dass Design

nicht als Oberflächenbehübschung und

Feuerwerk verstanden und inszeniert wird,

sondern einer „stetigen Entwicklung“ un-

terliegt: „Es geht um Inhalt und Verpackung

– wie viel Produktwahrheit produziere ich?“

Hier haben kleine Städte einen Vorteil.

Wenn unbefangene Besucher von außen

kommen und (nicht nur sich selbst) die

Frage stellen ‚wo ist das Design?‘, finden

sie sich in der Überschaubarkeit einer klei-

neren Stadt eher zurecht. Graz etwa bietet

geführte Design-Rundgänge an, die es in

Berlin nicht gibt. Wobei die Außenstehen-

den auch einen schärferen Blick haben und

Auffälligkeiten wie die Hallengestaltung des

Grazer Hauptbahnhofs oder die vom New

Yorker Künstler und Designer Vito Acconci

gestaltete, künstliche Insel in der Mur (dem

Fluss, der durch Graz führt), intensiver

wahrnehmen als die Bewohner selbst.

Katholisch und Protestantisch

Grundsätzlich geht es aber darum, Design

im genetischen Code einer Stadt zu veran-

kern. Welche Stufe der vierstufigen, euro-

päischen Designleiter, die von „no design“

über „styling“ und „Design als Prozess“ bis

zur höchsten Stufe „Design als Strategie

oder Innovation“ reicht, überhaupt erklom-

men werden kann, hängt auch vom kultu-

rellen Kontext ab: „Je katholischer, desto

oberflächlicher“ ist Schrempfs Theorie.

Während vorwiegend katholische Regi-

onen (vereinfacht: der Süden) durch „viel

Gold und Prunk“, durch „Hülle ohne Inhalt“

charakterisiert seien, dringe das Design in

den protestantischen Regionen des Nor-

dens eher in das tägliche Leben ein.

Weltweit gilt das aber nur bedingt: Das bra-

silianische Curitiba, mit 1,8 Millionen Ein-

/ CITIES OF DESIGN /

WELTWEIT DÜRFEN SICH 16 STÄDTE

ALS UNESCO CITY OF DESIGN

BEZEICHNEN. JEDE GEHT ANDERS

DAMIT UM.

JEDE STADT IST ANDERS

TEXT MARTIN NOVAK

UNESCO

CITIES OF DESIGN:

Beijing

Berlin

Bilbao

Buenos Aires (Bild links)

Curitiba

Dundee

Graz

Helsinki

Kobe

Montréal (Bild oben)

Nagoya

Saint-Etienne

Seoul

Shanghai

Shenzhen

Turin

KARL STOCKER

The power of design.

A journey through

11 UNESCO Cities of Design.

Springer Verlag, Wien,

New York.

EBERHARD SCHREMPF

Programmkoordinator des

internationalen UNESCO City of

Design-Netzwerkes: „Design im

genetischen Code verankern“

wohnern die siebentgrößte Stadt des Lan-

des und eine der jüngsten „Cities of Design“,

hat über die letzten Jahrzehnte ein völlig

neues Verkehrs-„Design“ entwickelt und

damit das Bild der Stadt völlig verändert.

Design-Tipp

Die Stadt Graz veranstaltet im Mai 2015

bereits zum siebenten Mal den „Design-

monat“. Das Thema Design durchzieht in

diesem Monat die gesamte Stadt. Mon-

tréal wird als Partner-„City of Design“

Gast sein. STOP

www.designmonat.at

Die Fußgängerbrücke Puente de la Mujer in Buenos Aires

Foto: Shutterstock

Montréal: Die Partnerstadt des Designmonat Graz 2015. Foto: Shutterstock

Page 9: the stylemate 02_moving cities_de

⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 1716 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄

Die Kreativität spiegelt sich im Inne-

ren des Hotels wider: Jedes Zimmer

erzählt seine eigene Geschichte – von

einer Hochzeit, einer Tanzstunde, ei-

nem Kinofilm, … – und lädt seine Gäste

ein, in diese einzutauchen. Entwickelt

wurde das Konzept von einer Gruppe

junger Künstler aus den Bereichen Fo-

tografie, Grafik und Design. Wichtige

Protagonisten der Geschichten sind

– die Stühle: der George G. Sowden-

Stuhl im Kino, der von Phillipe Starck

in der Tanzstunde oder der weiße von

Verner Panton bei der Hochzeit (natür-

lich in der Rolle der Braut) – Phantasie

ohne Grenzen.

„Design ist ein Teil unseres Lebens, es

soll uns inspirieren und kann – wenn es

richtig eingesetzt ist – ein einmaliges

Erlebnis schaffen“, so Edit Rozsos, Ho-

teldirektorin und Co-Gründerin. Sie war

von Anfang an mit dabei und hat auch

die Herausforderungen während der

Bauphase gemeistert: Ein Wasserturm

aus dem Mittelalter im Fundament – aus-

gegraben und renoviert – wurde in den

Bau integriert und stellt durch den Glas-

boden der Lobby sichtbar den erstaunli-

chen Kontrast zur modernen Architektur

des Hotels dar.

Was die Hoteldirektorin an Budapest

liebt? „Dass ich die Vergangenheit eben-

so spüre, wie die Gegenwart. Atemberau-

bende Gebäude aus früheren Epochen

neben moderner Architektur. Zwischen-

drin die Donau, die Budapest in zwei

Hälften teilt. Ich fahre morgens über eine

Brücke zur Arbeit. Durch die Morgenson-

ne erstrahlt der Fluss in bunten Farben und

die Wellen spiegeln sich an den Fenstern

unseres Hotels.“ STOP

/ LÁNCHÍD 19, BUDAPEST /

EIN LEUCHTTURM AN DER DONAU

Die Überreste des mittelalterlichen Wasserturms wurden in den modernen

Meetingraum integriert.

Foto: Attila Szabó and Miklós Bémer

EDIT ROZSOS LIEBLINGSPLÄTZE:

- Gozsdu: Entertainment, gastronomischer und kultureller Hotspot

- Rudas: Ein neues Spa mit einer großartigen Aussicht über die Stadt

DIE BESTE REISEZEIT:

Von März bis November. Aufgrund des milden Klimas kommen aber auch im Winter immer mehr Touristen in die Stadt.

DAS LÁNCHÍD 19 VERSPRICHT EINE

ATEMBERAUBENDE AUSSICHT: VOM

HOTEL AUF DIE DONAU, ABER AUCH

VOM BUDA ROYAL CASTLE AUF

DER GEGENÜBERLIEGENDEN SEITE

ZURÜCK AUFS HOTEL. DENN DIE

AKKORDEONARTIGE GLASFASSADE

HOLT DAS SAGENHAFT SCHÖNE DO-

NAUUFER IN DIE ZIMMER.

Edit Rozsos, General Manager, Lánchíd 19 Budapest

Woher kommen Ihre Nüsse?

Wir verwenden für unsere Produkte nur

Nüsse aus den dafür geeignetsten Her-

kunftsländern – sei es die berühmte austra-

lische Macadamia oder die spanische Man-

del. Diese hochwertigen Rohwaren werden

in traditioneller Handarbeit frisch zubereitet

und von Kunden in der Hotellerie, Gastrono-

mie und im Feinkostsegment sehr geschätzt.

Auch Firmen nutzen gerne diese Möglichkeit,

um ihren Mitarbeitern und Partnern eine klei-

ne Aufmerksamkeit anzubieten. Wer dort auf

den Geschmack gekommen ist, kann seinen

Nussvorrat natürlich auch als Endverbraucher

in unserem Online-Shop beziehen.

Frisch zubereitet?

Richtig – Nüsse von Kern gibt es nicht auf Lager.

Sie werden erst nach Eingang der Bestellung

bearbeitet. Das ist unsere Frische-Garantie.

Warum haben sich Nüsse in Hotelbars

eingebürgert?

Nüsse passen einfach gut zu jedem Getränk

und sind daher ein fester Bestandteil, wenn es

darum geht, seinen Gästen einen angenehmen

Abend zu bereiten.

Welche Nüsse eignen sich besonders gut

für Hotelbars?

Würzige und salzige Varianten. Gerne genom-

men werden dort etwa die Nussmischungen Sa-

fari, Marrakesch-Mix, V.I.P. Curry oder der klassi-

sche Bar-Mix.

Ihre liebste Hotelbar?

Es gibt so viele tolle Hotelbars, in denen ich gerne

einen angenehmen Abend verbringe – mit einem

Getränk und mit leckeren Nüssen! STOP

/ V8 HOTEL, STUTTGART /

FÜR OLDTIMER UND YOUNGTIMER

/ HAMBURG /

FRISCHE NÜSSE FÜR COOLE BARS

In einem denkmalgeschützten Gebäude, in der

MOTORWORLD Region in Stuttgart, präsentiert sich in

Böblingen seit dem Jahr 2010 ein Themen- und Design-

hotel, das rund um das Automobil konzipiert wurde. Die

Gäste tauchen in eine für diesen Standort authentische

Umgebung ein, voll von geschichtlichem Charme in-

mitten von Oldtimern, Youngtimern, Sportwagen und

Architektur. Das Konzept beinhaltet unter anderem

zehn verschiedene Themenzimmer, wie die Werkstatt,

die Tankstelle oder das Autokino sowie einen halben

Liter Wasser bei der Abreise – ob dieser für das Fahr-

zeug oder den Fahrer selbst bestimmt ist, kann spon-

tan entschieden werden.

Einen guten Überblick über die Region und Stuttgart,

die Stadt „zwischen Wald und Reben“, lässt sich am

Killesbergturm gewinnen. Shopping-freudige kom-

men in der Königstrasse auf ihre Kosten.STOP

Foto: KERNenergie Denis Burghardt, Geschäftsführer

Simeon Schad, Inhaber V8 Hotel

NÜSSE SIND IN HOTELBARS LÄNGST ZUR SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT GEWORDEN. BARKEEPER SERVIEREN SIE

GESCHÄFTSREISENDEN ZUM FEIERABEND-BIER UND URLAUBERN ZUM COCKTAIL NACH EINEM ANSTRENGEN-

DEN SIGHTSEEING-TAG. ABER WAS WISSEN WIR EIGENTLICH ÜBER DIESE NÜSSE? WO KOMMEN SIE HER? UND:

WIE FRISCH SIND SIE? DENIS BURGHARDT VON KERN ENERGIE WEIS DIE ANTWORTEN.

mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/lanchid-19

mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/v8-hotel

Foto: Frank Hoppe

mehr Informationen unter:www.kern-energie.com

Page 10: the stylemate 02_moving cities_de

⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 1918 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /

Das Entree

Im chinesischen Bad gibt es Kleidung

vor Ort, die Gäste erhalten Handtücher.

Zwischen Sträuchern und Palmen plau-

dern Damen mit Frottee-Turbanen bei

einer Tasse Tee – auf Wunsch rund um

die Uhr.

Der HeiSraum

Neben Sauna und Dampfbad gibt es

verschiedene Sprudelbecken mit Mas-

sagedüsen, ein Rosenblütenbad, ein

Holzkohlebad oder ein duftendes chine-

sisches Kräuterbad. Nicht jedermanns

Sache ist das Ginsengbad: der gelbliche

Schaum kann abschrecken, ist jedoch

ein Qualitätszeichen – Synthetik-Zusätze

schäumen weiß oder gar nicht, echter

Ginseng hingegen gelb.

Die Behandlungen

Angeboten werden unterschiedliche Mas-

sagen und Beauty-Behandlungen. Das

rhythmische Klopfen der Hände der Mas-

seure begleitet den Gast von Beginn an.

Wer sich peelen lässt, darf nicht zimper-

lich sein: Das „Scrubbing“ kann mitunter

schmerzhaft sein, bis sich der Körper an

die raue Berührung gewöhnt.

Da in chinesischen Badehäusern die Ge-

schlechter strikt getrennt sind, gibt es auch

eigene Haar- und Hautpflegeräume für

Männer und Frauen: Es wird gekämmt, ge-

cremt, gebürstet und auch rasiert. STOP

ZWISCHEN SEIFENSCHAUM UND GINSENG

Das Entree

Im traditionellen türkischen Hamam wird

der Badegast in ein rot-weiß-kariertes

Baumwolltuch (Pestemal) gehüllt und in das

Herzstück des Bades geleitet: einen körper-

warmen Raum, in dessen Kuppel sternför-

mige Öffnungen eingelassen sind. Sie ahmt

das himmlische Firmament nach und lässt

ein wenig Licht einfallen. Hier wird das Wa-

schungsritual vollzogen: Warmes Wasser

wird mit Kupferschalen aus Marmorbecken

geschöpft und über den Körper geschüttet.

Der HeiSraum

Danach geht’s weiter in das Schwitzbad:

Auf dem „Nabelstein“, einem Steinpodest,

lockern sich die Muskeln und die Hautporen

öffnen sich – kein Wunder, bei einer Tem-

peratur von 50 Grad Celsius und einer Luft-

feuchtigkeit von 60 Prozent.

Die Behandlungen

Nach dem Waschungsritual und dem

Schwitzbad macht sich der ausgebildete

Hamam-Meister bereit zum Körperpeeling:

Er streift sich Handschuhe über, die aus

Seide, Kokosfaser oder Ziegenhaar beste-

hen und bearbeitet sanft die Haut. So wird

das Bindegewebe gut durchblutet und der

Stoffwechsel angeregt.

Spektakulär ist auch die Seifenschaummas-

sage: Der „Masör“ taucht einen kleinen Sack

aus Leinen in eine Lauge aus Kernseife und

pustet hinein, um ihn aufzuschäumen: Gro-

ße Flocken senken sich auf den Badegast

– bis er völlig unter ihnen verschwindet. STOP

/ WELLNESS /

/ STYLE /

TEPPICHE ERZÄHLEN GESCHICHTENEIN JUNGE IST FASZINIERT VON EINEM TEPPICH AN DER WAND. HEUTE, EIN PAAR JAHRZEHNTE SPÄTER, GLITZERN

SEINE AUGEN NOCH IMMER, WENN ER ÜBER DIESE „BEGEHBAREN BILDER“ SPRICHT. EIN BESUCH BEIM WELTEN-

BUMMLER HARALD GEBA – TEPPICHDESIGNER, -HERSTELLER UND -HÄNDLER AUS LEIDENSCHAFT.

TEXT NICOLE SCHWAR

Leise klingt die Glocke beim Öffnen

der Tür. Unter den Füßen verleiht ein

Teppich ein behagliches Gefühl in die-

sem hohen Altbau mitten in der Innen-

stadt von Graz. Wie häufig der Teppich

wohl getauscht werden muss, wenn

ständig Menschen mit regennassen

Schuhen darauf treten? Der Gedanke

verfliegt, denn die positive Atmosphäre

lenkt ab: warme Beleuchtung, stilvolles

Interieur, eine freundliche Begrüßung

per Handschlag durch eine Mitarbeite-

rin. Der Eigentümer, Harald Geba, dis-

kutiert mit einer Dekorateurin über ein

neues Pult im Atelier: Darauf liegt ein

riesiger, rubinroter Teppich. Harald Geba

fragt, ob er nicht zu wuchtig wäre, direkt

hier im Eingangsbereich. Der Inhaber

hat ein außergewöhnliches Gespür für

Design. Und für Komfort. Ein paar Stu-

fen führen hinauf in das Büro des Chefs,

Kaffee wird gebracht – die Geschichte

beginnt…

Bereits als Kind hat Harald Geba sein In-

teresse für Teppiche entwickelt. Der Va-

ter eines Freundes handelte mit antiken

Waren, Geba hat sich als kleiner Junge

„in den Teppichen an den Wänden verlo-

ren“, wie er sagt. Mit 24 Jahren, bereits bei

einem Händler für orientalische Teppiche

angestellt, beschloss er, für ein halbes Jahr

nach London zu gehen – damals das Mek-

ka antiker Teppiche. Mit umgerechnet 300

Euro in der Tasche machte er sich auf den

Weg. Bereits nach einer Woche waren ein

Job, die Sprachschule und eine Wohnung

gefunden, denn „mit Leidenschaft und Op-

timismus erreicht man alles“.

An London denkt er gerne zurück, denn

das war die Stadt, in der er auf moderne

Malerei aufmerksam wurde. London hat ihn

inspiriert, Malerei als Motiv für Teppiche zu

verwenden. Mit ersten Designvorschlägen

kam er zurück nach Graz, schon packte ihn

wieder die Sehnsucht nach der Ferne. Das

nächste Ziel war die Türkei. In Zentralanato-

lien lernte er „Knüpfer-Familien“ kennen, die

in der Lage waren, seine Designs auch tat-

sächlich umzusetzen. Die Herausforderung

war, eine Balance zu finden zwischen der

eigenen Designvorstellung und der künstle-

rischen Freiheit der Knüpfer. Die Worte „In

scha‘a ll ah“ hat Harald Geba zu dieser Zeit

sehr oft gehört: so Gott will – kommt der

Teppich wie bestellt.

Der Produktionsstandort hat sich mittler-

weile nach Nepal verlagert. Geba-Teppiche

werden ausschließlich im Gebirgswasser

gereinigt, in der Sonne getrocknet und von

Hand geknüpft. In Nepal besitzt Harald

Geba mittlerweile zwei Ateliers, die in auf-

wändigen Verfahren sogar Teppiche aus

Brennnesseln oder Hanf herstellen. Im Ge-

gensatz zu Schafwolle oder synthetischen

Fasern vertragen Allergiker diese Teppiche

auch. Hanfteppiche werden gerne in Hotels

verwendet – sie sind unverwüstlich und eig-

nen sich sogar für Spa-Bereiche mit hoher

Luftfeuchtigkeit. Somit ist auch die zu Be-

ginn gestellte Frage beantwortet: Der Tep-

pich im Eingangsbereich des Ateliers ist aus

Hanf. Vor rund 30 Jahren hat sich Harald

Foto: Geba

Harald Geba, Inhaber von Teppichgalerie Geba in Graz

Geba selbstständig gemacht und kann seit-

her seine unbändige Reiselust mit dem Be-

ruf verbinden: Von seinem Firmenstandort in

Graz bereist er regelmäßig Designmessen

auf der ganzen Welt.

Auf die Frage, welche Stadt ihn am meis-

ten in seinem Tun beeinflusst hat, antwor-

tet er: „Definitiv New York!“. Von dieser

Metropole war er so hingerissen, dass

aus der dort erlebten Vielfalt und dem

pulsierenden Leben eine eigene Design-

linie entstanden ist. „Jeder Teppich hat

eine Seele – genauso wie jede Stadt eine

Seele hat. Teppiche verändern den Ge-

mütszustand positiv, mit so manchem De-

sign kann man Menschen wieder auf den

Teppich zurückholen“, meint Harald Geba.

Die absolut schönste Stadt der Welt ist für

ihn dennoch Paris –zwei Besuche pro Jahr

ist das Minimum. Manchmal hat er das

Glück, bereits am frühen Morgen dort anzu-

kommen, wenn die Rollläden der Geschäf-

te noch geschlossen sind und die Stadt

schläft. Diese Stimmung zu erleben, ist sein

persönlicher Geheimtipp – neben dem Tou-

ristenmagneten Sacre Coeur.

Mit den Jahren haben sich nicht nur die An-

sprüche von Gebas Auftraggebern, sondern

auch diese selbst verändert. Mittlerweile

arbeitet er für Marken wie Emanuel Unga-

ro oder Hand in Hand mit namhaften Ar-

chitekten, wie Richard Meier aus New York

„Teppiche haben Geschichten zu erzählen. Wir wollen ihren Erzählungen lauschen und mit ihnen auf Reisen gehen.“ Harald Geba

und Interior Designern. Gemeinsam werden

Designs entworfen, die Harald Geba auf die

Wünsche der Kunden abgestimmt produ-

ziert und in die ganze Welt liefert. Die „be-

gehbaren Bilder“, wie er seine Teppiche

liebevoll nennt, sind sowohl international als

auch regional zu bewundern – wie zum Bei-

spiel im Hotel Loisium in der Südsteiermark

(Österreich). STOP

TEXT NICOLE SCHWAR

ZIEGENHAARMASSAGE ODER PEELING PER HAND? SCHAUMFLOCKE

ODER ROSENBLÜTE? ES GIBT ZAHLREICHE UNTERSCHIEDE IN DER

TÜRKISCHEN UND CHINESISCHEN BADEKULTUR. ABER AUCH VIELE

GEMEINSAMKEITEN…

KLINGELNDE HANDYS, MENSCHENMASSEN AUF DEN STRASEN UND BRUMMENDE MOTOREN BE-

GLEITEN UNS IN JEDER GRÖSSEREN STADT. ES IST ZEIT FÜR EINE FLUCHT AUS DER ALLTÄGLICHEN

TRETMÜHLE: TAUSCHEN WIR HEKTIK GEGEN RUHE – IM BADEHAUS! SCHUHE ABSTREIFEN, DIE

FEUCHTE WÄRME SPÜREN, IM HINTERGRUND NUR DAS LEISE SPRUDELN DES WASSERS.

DAS RUNDHERUM

Hier liegen die wahrscheinlich größten Unterschiede: Während in türkischen Bädern eine Philosophie der Reinigung durch Ruhe und Entspannung herrscht, gibt es in gehobenen chinesischen Bädern eigene Freizeit-bereiche – Restaurants und Karaoke-Bars inklusive.

Foto: Shutterstock

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⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 2120 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /

THE STYLEMATE

DISA

The Last Conspiracy

Die letzte Verschwörung, entwickelt funktionelles Schuhwerk mit postmoder-nem Vermächtnis. Jede Kollektion baut auf experimentelle Prämissen – neue Produktionsverfahren und –prozesse sind willkommen. Beim DISA-Stiefel heißt das Experiment Pferdeleder – es verleiht dem Schuh durch seine feinen Fasern einen außergewöhnlichen Charakter und besitzt auch nach Jahren eine überaus anmutige Eleganz. Verarbeitet ist der Stiefel im Goodyear-Ver-fahren: Die Schuhe werden maschinell genäht, die Produktionsdauer ist hö-her. Unternehmen trainieren ihre Mitarbeiter jahrelang, um dieses Wissen weiterzugeben. Der Schuh hält 20 Jahre oder länger, wenn Sie ihn gut be-handeln. www.secretroom.at STOP

LIFESTYLEHOTELS The Book 11TH EDITION

LIFESTYLEHOTELS The Book 11th im neuen Format präsentiert auf rund 500 Seiten einzigartige LIFESTYLEHOTELS, die in der moder-nen Hotellerie als Synonym für einen individuellen Lebensstil ste-hen. Das Buch stellt mit dem neu gestalteten Layout eine Inspirati-on für designorientierte Reisende dar. Jedes Hotel wird auf vier Seiten umfangreich mit detaillierter Beschreibung, Best Room und großformatigen Bildern dargestellt.www.lifestylehotels.net/shop STOP

GEBA

Ein Teppich ist mehr als ein Bodenbelag.

Er ist textiles Kunstwerk und Wohlfühlfaktor. Er strukturiert den Raum und schafft Oasen der Ruhe. Er ist eine Spielwiese, auf der man sitzen, liegen, Musik hören, reden, lesen oder einfach entspan-nen kann. So verändert ein Teppich die Art, wie Räume wahrgenommen und genutzt werden. Das ist die Philosophie von Geba: In der Verbindung von traditioneller Handwerkskunst und zeitgemä-ßem Design wollen die High-End-Design-Spezialisten Menschen für Teppiche begeistern. Die kre-ativen Entwürfe in bester Fair-trade-Qualität schmücken private Domizile ebenso wie internationa-le Hotels oder den Salzburger Dom. www.geba.cc STOP

WIRO

EASY TO HANDLE

Die Wiro, eine hippe Leuchte aus Draht, ist in den Farben Rost oder Schwarz erhältlich. Sie präsentiert sich in einem zarten, nahezu transparenten Design, das Ihren Räumen einen avantgardistischen Touch verleiht. Das warme Candle-Light Stimmungslicht (2200 K, 2700 K) und die einfache Dimmfunktion verwandeln Ihr Zuhause oder Ihr Restaurant in eine einzigartige Location, die für diverse Anlässe unterschiedlich inszeniert werden kann. Sie können feiern, romantisch dinieren oder einfach nur alleine den Sportteil lesen: Sie sind am Drücker und Wiro liefert das passende Licht. www.weverducre.com STOP

KARL STOCKER, THE POWER OF DESIGN

„The Power of Design“ versteht sich als kompakte Einführung in die UNESCO Cities of Design. Vertiefend werden an kon-kreten Fallbeispielen die unterschiedlichen Zugänge der einzelnen Städte, Design als Motor für ihre aktuelle und zukünftige Entwicklung zu nutzen, beschrieben. Eine besondere Qualität erhält die Publikation durch Interviews, die der Autor im Rahmen seiner Reise durch alle Städte mit DesignerInnen, AktivistInnen, Verantwortlichen und kritischen BeobachterInnen durchgeführt hat. „The Power of Design“ zeigt, wie unterschiedlich und vielfältig der Begriff „Design“ über die Kontinente hinweg interpretiert und verwendet wird. Entstanden ist ein abwechslungsreiches, reich bebildertes Lesebuch, das so genannte harte Fakten mit persönlichen Eindrücken und subjektiven Sichtweisen kombiniert.Taschenbuch (236 Seiten), Springer Verlag, ISBN-10: 3709115825 (englisch) STOP

11 TH

NEVILLE CLEAN & SHAVE

Das Clean & Shave spart Zeit beim Städteurlaub: Einfach aufschäumen, Gesicht reinigen oder den Schaum für die Ra-sur verwenden, danach wieder abwaschen. Feuchtigkeits-spendende Zuckerrübenextrakte und Aloe Vera sorgen für sanfte und weiche Haut (auch nach der Rasur). Für alle Haut-typen geeignet. www.neville.co.uk STOP

MONCLER JACKET

Diese Jacket von Moncler ist der perfekte Reisebegleiter für den urbanen Nomaden. Leicht und robust, elegant und sportlich – es passt sich jeder Lage an und bleibt dennoch ein eigenständiges Statement seines Trägers – in allen Städten der Welt. www. knilli.at, www.moncler.com STOP

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⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 2322 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄

NEW MEMBERSBOUTIQUE-LUXUS-WOHNZIMMER„Klein, fein, persönlich, anders, offen, lei-

denschaftlich … wir lieben Menschen, und

das sollte man auch spüren“, so beschreibt

Florian Gartner sein Haus. Das Hotel Gart-

ner wurde im Jahr 1961 gebaut und 2008

komplett umgebaut und renoviert. Die He-

rausforderung bestand darin, in Einklang

mit den Technikern gute Voraussetzungen

für die spätere tägliche Hotelarbeit und vor

allem für eine gästeorientierte private „Wohn-

zimmer-Atmosphäre“ zu schaffen. Die stark

künstlerische Ausrichtung ist überall im Ho-

tel spürbar: wunderbare Gemälde, riesige

Fotografien, zeitgenössische Skulpturen

/ HOTEL GARTNER, DORF TIROL BEI MERAN /

Foto: www.sportresidenz-zillertal.at

und flippige Möbel aus verschiedensten

Stil-Epochen. Die zweisprachige Kultur-

Landschaft wird am Einrichtungsmix von

Tiroler Bauernelementen mit mediterranem

Chic deutlich. Das Besondere am Dorf Tirol:

Die fantastische Lage über den Dächern von

Meran – mit direkter Anbindung an die Stadt

via Promenade oder Sessellift. Unbedingt

sehenswert sind die am Rand von Meran

gelegenen und über einen äußerst interes-

santen Spazierweg durch das Villenviertel

Obermais erreichbaren botanischen Gärten

von Trauttmansdorff.

BARFUSS DURCHS GRASDie Menschen zur Ruhe zu bringen, ist das

erklärte Ziel des La Casies in Südtirol. Unter-

stützt wird dies durch die Verbundenheit mit

der Natur, gesunde Entspannung, gezieltes

Essen und optimale Bewegung. Als Gast hat

man die Möglichkeit, mit dem Hausherren

Sepp auf eine Wanderung zu gehen, oder

einfach barfuß im Gras zu spazieren. Hier im

Gsiesertal kann man die Natur beobachten

und erleben. Auf der hauseigenen Mess-

nerhütte auf der Pidig-Alm wird frisches

Bauernbrot gebacken – selbst zubereitete

Butter inklusive. So gewinnen die Gäste gu-

ten Einblick in das bäuerliche Leben. Natür-

lich ist es aber auch möglich, einfach nur zu

/ LA CASIES, GSIESERTAL IN SÜDTIROL /

entspannen – zum Beispiel im hoteleigenen

Wellnessbereich. Das Konzept ist zugleich

die Philosophie des Hauses und lautet

„Mountain Living“. Durch die Ausstattung

des Hotels mit Naturprodukten, wie Schur-

wolle, Stein und Holz, spüren die Gäste die

Natur innerhalb und außerhalb des Hotels

gleichermaßen. Der Geheimtipp des Chefs

ist eine Wanderung zu den knapp 3.000

Metern hohen Drei Zinnen, die inmitten eines

Naturparks liegen, und seit dem Jahr 2009

UNESCO Weltnaturerbe sind.

Eröffnung: Mai 2015

FACETTENREICHNur wenige Kilometer von Ischgl entfernt, er-

wartet die Gäste im Zhero neben aufregen-

dem Design und eindrucksvoller Architektur,

eine außergewöhnliche Alpinlandschaft von

besonderer Ästhetik. Je nach Lust und Lau-

ne können die Gäste hier die Seele baumeln

lassen oder dem Wintersport frönen und das

reichhaltige Angebot an Aprés-Ski-Angebo-

ten auskosten. Das Hotel selbst ist ebenso

fantastisch wie die Landschaft und punktet

bei Designliebhabern mit vielen Facetten.

Die Architektur der atemberaubenden Fas-

sade ist aus Glas, Holz und Stein und fügt

sich durch diese natürlichen Materialien per-

fekt in die alpine Landschaft ein. Auch im

Inneren sorgen Oberflächen aus Holz, Stein

und Fell für ein harmonisches und stim-

mungsvolles Bild.

/ HOTEL ZHERO KAPPL, ISCHGL /

/ FASHION /

COLETTE

PARIS

Er ist so etwas wie die Mutter aller Concept-

Stores. Hier gibt es Mode für Frauen und

Männer, aber auch Schmuck und Acces-

soires von traditionellen, angesagten und

solchen Designern, die erst bekannt werden

müssen. Was sie aber rasch werden, wenn

Colette sie im Sortiment hat.

DARKROOM

LONDON

Darkroom ist eigentlich Darkrooms, denn es

gibt zwei davon in London. Darkroom hat

eine eigene Philosophie: Grafische Kontras-

te, geometrische Formen und die strukturel-

le Einfachheit modernen und postmodernen

Designs prägen das Angebot für Frauen und

Männer. Zusätzlich gibt es Wohnaccessoires.

BARBER & PARLOUR

LONDON

Schaut älter aus als andere ältere Shops.

Obwohl er erst 2014 gegründet wurde. Auf

drei Etagen findet man hier alles, von Le-

bensmitteln, über Mode, bis zum Schön-

heitssalon und zur Bar.

10CORSO COMO

MAILAND

Ebenfalls ein Klassiker mit Kultstatus in der

italienischen Einkaufsmetropole. Hier ist alles

ein wenig verspielt. Das beginnt bereits mit

dem Logo des amerikanischen Künstlers

Kris Ruhs. Die frühere Modejournalistin Car-

la Sozzani bietet hier an Lebensmitteln, Fa-

shion, Musik, Kunst und Lifestyle an, was ihr

gefällt. Wer es nicht nach Mailand schafft, hat

Alternativen. 10Corso Como gibt es auch in

Seoul, Shanghai und Peking.

HOT SHOPS

STEPHAN LANZER

Gemeinsam mit seiner Mutter leitet Stephan Lanzer das 1948 gegründete Modehaus Knilli am Grazer Joanneumring und führt Topmarken, wie Dolce & Gabbana oder Etro. Im Rahmen des For-mats „Design in the City“ präsentiert er in seiner Lounge außerdem das Designlabel Fanny&mari, das recycelte Möbel und kleine Gegenstände charmant zu neuem Nutzen umwandelt.www.knilli.at

„Kunst und Design sind eine gute Kombination zur Mode“

URBAN OUTFITTERS

STOCKHOLM

Wie der Name schon sagt … hier gibt es

(nicht nur) nordisches Design, Fashion für

Frauen und Männer, Geschenke, Acces-

soires … auch Vintage-Liebhaber werden

hier das Passende finden.

MAXIMILIAN

BOZEN

Ein Spezialtipp von Stephan Lanzer: Seit 25

Jahren bietet Maximilian im eher konserva-

tiven Südtirol Mode für Frauen und Männer

von einer Vielzahl internationaler Designer –

Schuhe und Accessoires inklusive.

PATRICK ROGER CHOCOLATERIE

BRÜSSEL

Dieses Konzept ist einfach: Schokolade.

Ungewöhnlich ist aber, dass der Chocola-

tier kein Belgier, sondern Franzose ist. Auch

ungewöhnlich, dass er im Zentrum der EU-

Hauptstadt nicht nur Schokolade in der üb-

lichen Form anbietet, sondern regelrechte

Schokoladeskulpturen.

FLAGSHIP UND MONOLABEL STORES SIND ZWAR REPRÄSENTATIV, ABER SIE SIND ÜBERALL SEHR ÄHNLICH.

WER EINZIGARTIGKEIT SUCHT, MUSS MULTILABEL UND CONCEPT-STORES AUFSUCHEN. EINE GANZ KLEINE

AUSWAHL, ZUSAMMENGESTELLT VOM MODEPROFI STEPHAN LANZER.

TIPP

Alle hier angeführten Concept-Stores verkaufen

auch online. Allerdings: Das authentische Concept-

Store Erlebnis gibt es nur direkt im Shop. Leider.

Oder glücklicherweise.

Foto: Barber & Parlour

Foto: Schiffer

Foto: Hotel Gartner

Foto: La Casies

foto: Hotel Zhero Kappl

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⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 2524 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /

/ ARCHITEKTUR /

Klassiker der Moderne: Rotterdam

Zwei historische Ereignisse haben Rot-

terdams Entwicklung nachhaltig geprägt:

Da waren einmal die Bombardements im

zweiten Weltkrieg, die vor allem wegen der

ausgedehnten Brände schreckliche Zerstö-

rungen brachten, damit aber auch Raum für

Neues schufen. Und es war der Wandel zur

Container-Schifffahrt in den 60er-Jahren des

vorigen Jahrhunderts: Alte Hafengebäude

zur Lagerung der Waren wurden nicht mehr

benötigt, die Container brauchten nur mehr

Flächen – und die hatte Rotterdam (etwa im

Gegensatz zu Amsterdam) dann zu Genüge.

Der Architekt Michael Homann schwärmt

von Rotterdam: „Die Stadt ist einfach.“ Viel-

fach hat er sie bereist und ihr in seinem Buch

„global specific“ ein eigenes Kapitel „Transit-

stadt der späten Moderne“ gewidmet. Das

Zentrum von Rotterdam schmiegt sich an

die Nieuwe (neue) Maas, die früher die südli-

che Grenze der größten Hafenstadt Europas

(und nach Shanghai und Singapur der dritt-

größten der Welt) bildete. Sehenswert ist die

Lijnbaan, ein Geschäftsviertel, das von den

Architekten Van der Broek und Bakema im

Rahmen des Wiederaufbaus konzipiert wur-

de: Eine revolutionäre Ordnung durchdach-

ter Straßenräume für den Warentausch, ein

transitorischer Raum, eingeteilt in zuliefernde

und in wegkaufende Bereiche. Der älteste Teil

des neuen Rotterdam ist immer noch zeitge-

mäß, entspricht auch dem Lifestyle des 21.

Jahrhunderts. Nordwestlich davon liegt der

Schouburgplein (Theaterplatz) als kulturelles

Zentrum. Der Platz fungiert als städtische

Bühne und interaktiver Raum. Die Beleuch-

tungskörper des Platzes greifen das Bild der

alten Hafenkräne auf. Weiter südlich, als In-

sel in der neuen Maas, liegt Noordereiland,

und das ist wirklich alt. Früher lebten hier die

Schiffseigner. Als sie verschwanden, zog

das touristische Leben in die Hafenroman-

tik ein. Unmittelbar westlich davon führt

die Erasmusbrücke über die neue Maas:

Die weiße Schrägseilbrücke, ein Meister-

werk der Brückenbaukunst von Berkel &

Bos, verdankt ihre Entstehung der Ab-

neigung der Holländer gegen Brücken,

weiß Architekt Homann. Weil sie durch

Brücken den Lauf und den Eindruck des

Flusses gefährdet sahen, musste es eine

besonders schöne und durfte es ein sehr

teure sein. Diese Erasmusbrücke domi-

niert den Kop van Zuid (den Kopf des

Südens) als alten Teil des Hafens, der

nach dem Zweiten Weltkrieg immer mehr

verfiel und in den 90er-Jahren wachge-

küsst wurde. Einst der abstoßendste Teil

der Stadt ist er heute ein anspruchsvolles

Wohn- und Geschäftsviertel. Vom alten

Hafen ist kaum etwas übrig, bekannt

ist aber das „Hotel New York“, aus dem

früher die Emigranten nach Nordamerika

abreisten. Heute ist es in erster Linie ein

Restaurant. „Die Nutzung ändert sich“,

dieses Phänomen sei vor allem in leben-

digen Hafenstädten ganz besonders zu

beobachten. Und Rotterdam ist eine

der lebendigsten – „eine Stadt der offe-

nen Räume“, so Homann.

Alt & Quicklebendig: Amsterdam

Das größere Amsterdam, die Haupt-

stadt der Niederlande, ist auch Ha-

fenstadt. Aber hier war es kaum not-

wendig, Neues zu entwickeln, weil

Amsterdam das Glück hatte, im Zwei-

ten Weltkrieg weitgehend verschont

zu bleiben. Gleichzeitig konnte es sich

nicht, so wie Rotterdam, ausdehnen.

Daher bietet die historische Innenstadt

immer noch ein beeindruckendes En-

semble, insbesondere aus dem 17. Jahr-

hundert, dem „Goldenen Zeitalter“ der

Niederlande. Zu den klassischen Sehens-

würdigkeiten gehören der Dam (Stadt-

platz), der Königliche Palast und die Börse.

Moderne Interventionen sind das Rathaus

und die Oper von Wilhelm Holzbauer und

Cornelius Gregorius.

In der Hafenstadt gibt es auch (künstli-

che) Hafeninseln. Entstanden sind sie im

17. Jahrhundert. Die dort ansässigen Pro-

duktionsbetriebe haben bis zum Ende des

vorigen Jahrhunderts aber nahezu alle ihre

wirtschaftliche Bedeutung verloren. Aus

Wirtschaftsraum wurde Wohnraum für

mehr als 15.000 Menschen. Die ehemali-

gen Docks veränderten sich zu attraktiven,

jungen Wohngegenden mit experimenteller,

postmoderner Architektur. Ein herausra-

gendes Beispiel umgenutzter Architektur in

Amsterdam ist „The Bank“. Errichtet 1926

sollte die Solidität des Gebäudes die Sicher-

heit des hier veranlagten Kapitals symboli-

sieren. Aber die „Amsterdamschen Bank“

verlor durch Fusionen und Umgründungen

schließlich ihre Bedeutung. Nachdem das

Gebäude zu verfallen begann, wurde es nach

der Jahrtausendwende in ein spektakulären

Geschäfts- und Bürohaus verwandelt. Jetzt

kann man hier nicht mehr Geld an – man gibt

es aus – im Concept Store Marqt, in Restau-

rants und Cafés.

Neu ist alt: Kopenhagen

Ein Hafen ist auch die dänische Hauptstadt

Kopenhagen. Auch Kopenhagen blieb im

Krieg unversehrt, es war also auch kein Neu-

beginn nötig. Der Name Nyhafn (neuer Hafen)

führt daher in die Irre: Er ist mehrere Jahrhun-

derte alt und spielt auch nur mehr Hafen, seine

STÄDTE IM FLUSSwirtschaftliche Bedeutung verlor er bereits im

19. Jahrhundert. Aber als Vergnügungsviertel

mit zahlreichen Restaurants und Bierstuben

bietet Nyhafn immer noch Hafenatmosphäre

im klassischen Sinn und ist daher einer der

größten touristischen Anziehungspunkte Ko-

penhagens.

Das hat auch mit seinem berühmtesten Be-

wohner zu tun: Der Märchendichter Hans

Christian Andersen hat hier viele Jahre im

Nyhafn gelebt und zahlreiche seiner Märchen

verfasst, auch die „Prinzessin auf der Erbse“.

An den Dichter erinnert auch die Skulptur der

„Kleinen Meerjungfrau“, die sich seit einigen

Jahren im Wortsinn im Hafen befindet: Um

die Statue vor Vandalen zu schützen, wurde

sie weit ins Wasser versetzt.

Noch mehr Andersen bietet das Andersen

Hotel in Kopenhagen. Die Kombination aus

buntem, trendigem Dekor und einem herz-

lichen Service im Entree – Sushi und eine

breite Auswahl internationaler Weine inklu-

sive – laden von Beginn an zum Wohlfühlen

ein. Die Nicht-Benützung des Lifts wird mit

köstlichen Leckereien belohnt: Auf jeder Eta-

ge stehen bis zum Rand gefüllte Schalen mit

Keksen und Bonbons. Ein weiteres Plus ist

die zentrale Lage im Stadtteil Vesterbro – die

Mikkeler Bierbrauerei und der Hauptbahnhof

befinden sich gleich ums Eck. Wer möchte,

kann die Gegend auch mit dem Rad erkun-

den – das kann man sich an der Rezeption

ausleihen.

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The soft, gentle light generated by WIRO and CORK makes them true romantics.That is why the new LED luminaires from Wever & Ducré are ideal for the honeymoon suite. These creative eye-catchers not only provide a perfect candlelight effect (2200K), but also produce surprising room atmosphere. So it’s no wonder that they help create the right mood at the city’s hottest bars and clubs.

Their secret? The combination of innovative design and an especially warm colour temperature. Don’t let anyone tell you that you can’t turn on the romance with the push of a button.

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HOTELTIPP AMSTERDAM:

HOTEL SIR ALBERT

Herzlich willkommen im Zuhause des modernen Aristokraten „Sir Albert“, der auf seinen Reisen unterschiedliche Kunstwerke und Artefakte gesammelt hat, um sie in sein schmuckes Boutique-Hotel im Zentrum Amsterdams zu integrieren. Von Architektur-Zeitschriften gefeiert, präsentiert sich das Haus – entstanden in einer alten Diamantenfabrik – auch selbst als Diamant des 19. Jahrhunderts: Hohe Räume, Artefakte im viktorianischen Design und 90 individuell designte Zimmer, von denen viele einen außergewöhnlichen Blick auf das umgebende Kanalsystem Amsterdams eröffnen. Laut Mark Smith vom „Daily Traveler“ ist das Sir Albert das sexyeste Hotel in Amsterdam – kein Wunder dass Stars, wie Lady Gaga hier ein und aus gehen.

mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/andersen-hotelwww.lifestylehotels.net/sir-albert

HAFENSTÄDTE VERWANDELN SICH RASCHER UND STETIGER, ALS ANDERE CITIES.

MIT DER NUTZUNG WANDELT SICH AUCH DIE ARCHITEKTUR. MEHR ODER WENIGER.

Hotel Sir Albert, Amsterdam

Erasmusbrücke, Rotterdam Andersen Hotel, Kopenhagen

Foto: Shutterstock

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⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 27

GRIECHENLAND

Kreta / Elounda Gulf Villas & Suites

GROSSBRITANNIEN

London / Sanderson

London / St Martins Lane

ITALIEN

Amalfi Küste / Casa Angelina

Dorf Tirol / Hotel Gartner

Gsieser Tal / La Casies

Kaltern am See / Gius La Residenza

Lombardei / Hotel Larice

Meran / Arosea Life Balance Hotel

Meran / Design Hotel Tyrol

Meran / Miramonti Boutique Hotel

Rabland / Design Hotel Tyrol

Rimini / i-Suite

Sardinien / Cala Caterina

Sardinien / La Coluccia Hotel

Venedig / Ca‘Sagredo Hotel

Venedig / Palazzina G

Venedig / Palazzo Barbarigo

NIEDERLANDE

Amsterdam / Sir Albert

PORTUGAL

Albufeira / Vila Joya & Joy Jung Spa

Lagos / Vila Valverde

Madeira / Quinta da Bela Vista

SCHWEIZ

Grindelwald / Aspen Hotel

Orselina-Locarno / Villa Orselina

Zermatt / Hotel Firefly

Zürich / Hotel Plattenhof

SPANIEN

Ibiza / Hard Rock Hotel Ibiza

Mallorca / Convent de la Missió

Mallorca / Font Santa Hotel Thermal Spa & Wellness

Mallorca / Hotel Can Simoneta

Mallorca / Hotel Tres

Mallorca / Hotel Zhero – Palma

TÜRKEI

Bodrum / Doria Hotel Bodrum

Istanbul / Adahan Istanbul

Istanbul / The Sofa Hotel

TSCHECHISCHE REPUBLIK

Prag / Hotel Yasmin

UNGARN

Budapest / Lánchíd 19 Design Hotel

ZYPERN

Limassol / Londa Hotel

CHINA

Nanjing / Kayumanis Nanjing Private Villas & Spa

MALAYSIA

Penang / G Hotel

SRI LANKA

Dickwella South / UTMT - Underneath The Mango Tree

BOOKING BENEFITS handverlesene Hotelauswahl

Bestpreis Garantie

keine Buchungsgebühren

einfaches Buchen

Datenschutz

Booking information: +43 316 83 88 88 / [email protected]

www.lifestylehotels.net

HOTEL DIRECTORY ÖSTERREICH

Achenkirch / Das Kronthaler

Bad Gastein / Hotel Miramonte

Ehrenhausen / Loisium Wine & Spa Resort Südsteiermark

Fiss / Alpslodge - life.style.hotel.fiss

Fiss / Hotel Gebhard

Fügen / Alpinahotel - family lifestyle

Gaschurn / Montafon Lodge Luxury Lodgehotel und Spa

Geinberg / Geinberg5 - Private Spa Villas

Graz / Augartenhotel art & design

Graz / Roomz Graz

Gumpoldskirchen / Landhaus Moserhof

Innsbruck / Hotel Maximilian Stadthaus Penz

Innsbruck / The Penz

Kals am Großglockner / Gradonna Mountain Resort

Kappl / Hotel Zhero - Kappl/Ischgl

Kaprun / Lederer‘s Living

Längenfeld / Naturhotel Waldklause

Lermoos / Mohr Life Resort

Linz / Spitz Hotel

Mayrhofen-Hippach / Life & Spa Hotel Stefanie

Mellau-Bregenzerwald / Sonne Lifestyle Resort

Mondsee / Iris Porsche Hotel & Restaurant

Mösern/Seefeld / For Friends Hotel

Obergurgl / Hotel The Crystal

Saalbach Hinterglemm / Alpin Juwel

Saalbach Hinterglemm / Art & Ski-In Hotel Hinterhag

Salzburg Stadt / Hotel & Villa Auersperg

Salzburg Stadt / Hotel Villa Carlton

Serfaus / Alfa Hotel

Sölden / Bergland Sölden

St. Anton am Arlberg / Anthony‘s Life & Style Hotel

St. Wolfgang / Cortisen am See

Stegersbach / Falkensteiner Balance Resort

Sulztal an der Weinstraße / Vincent Hotel

Uderns / Sportresidenz Zillertal

Wien / Das Tyrol

Wien / Hollmann Beletage

Wien / Hotel Schani

Wien / Roomz Vienna

Zell am Ziller / Tirolerhof

BELGIEN

Brüssel / Hotel Bloom!

DÄNEMARK

Kopenhagen / Andersen Hotel

DEUTSCHLAND

Berlin / H‘Otello K‘80

Dresden / QF Hotel

Garmisch-Partenkirchen / Das Graseck

Husum an der Nordsee / Thomas Hotel Spa & Lifestyle

Langweiler / Klosterhotel Marienhöh

München / Anna Hotel

München / Cocoon Sendlinger Tor

München / Cocoon Stachus

Northeim / Hotel Freigeist

Nürnberg / Art&Business Hotel

Sankt Englmar / Berghotel Maibrunn

St. Peter-Ording / Strandgut Resort

Stuttgart / V8 Hotel

Sylt / Hotel Strand am Königshafen

Timmendorfer Strand / Sand

Timmendorfer Strand / SeeHuus

FRANKREICH

Paris / Hidden Hotel

Paris / Hotel Félicien

Paris / Hotel Odyssey

Paris / Legend

Paris / Seven Hotel

Paris / The Five Hotel

ITALIENGSIESERTALLA CASIESS. 22

UNGARNBUDAPESTLÁNCHÍD 19S. 16

DEUTSCHLANDBERLIN & MÜNCHENH‘OTELLO GRUPPE

S. 4

ITALIENDORF TIROL BEI MERANHOTEL GARTNERS. 22

FRANKREICHPARIS

ELEGANCIA HOTELSS. 7

NIEDERLANDEAMSTERDAMSIR ALBERT

S. 24

ÖSTERREICHSAALBACH HINTERGLEMMART & SKI-IN HOTEL HINTERHAGS. 13

ÖSTERREICHACHENKIRCHDAS KRONTHALERS. 13

ÖSTERREICHLÄNGENFELD

NATURHOTEL WALDKLAUSES. 13

ÖSTERREICHGRAZROOMZ GRAZS. 11

DEUTSCHLANDSTUTTGARTV8 HOTELS. 17

⁄ ALPINE ⁄

/ HOTELS IN THIS ISSUE /

ÖSTERREICHWIENHOTEL SCHANIS. 3

GROSSBRITANNIENLONDONMORGANS GROUPS. 7

ÖSTERREICHISCHGLZHERO KAPPLS. 22

26 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /

DÄNEMARKKOPENHAGENANDERSEN HOTELS. 24

Page 15: the stylemate 02_moving cities_de

ES IST NICHT DER NEUSCHNEE, SONDERNSEIN KNIRSCHEN.

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DER BMW 5er TOURING MIT xDRIVE.

Der BMW 5er Touring besticht in seinem Auftritt durch höchste Eleganz und ist dabei an Vielseitigkeit kaum zu überbieten. Eine Vielzahl an innovativen Assistenzsystemen macht Ihre Fahrt dabei noch kom-fortabler und sicherer. BMW xDrive, das intelligente Allradsystem, garantiert optimale Spurstabilität und perfektes Kurvenverhalten. Von Beginn an ging es dabei nicht nur um das perfekte Fahrzeug. Vielmehr um ein Gefühl: Freude am Fahren. Denn was zählt, ist nicht das Ziel, sondern der Weg dorthin.

BMW 5er Touring: von 140 kW (190 PS) bis 225 kW (306 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 5,1 l/100 km bis 8,1 l/100 km, CO2-Emission von 133 g CO2/km bis 188 g CO2/km.

*Dieses Händlerangebot ist gültig für alle BMW X1, X3, 3er und 5er Limousine und Touring sowie 3er und 5er Gran Turismo Neuwagen und Vorführwagen mit xDrive Antrieb im Zeitraum 1. Jänner 2015 bis 31. März 2015 bzw. solange der Vorrat reicht.

Erfahren Sie mehr unter DerWegDorthin.at BMW Partner Service: 0800 21 5555.

Freude am Fahren

BMW 5er Touring

www.bmw.at/5er

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