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Veranstaltungsmagazin der Telefon (06 81) 50 20 www.saarbruecker-zeitung.de SZ-Extra treff . region DAS SAARLAND UND DIE PFALZ 10. BIS 16. SEPTEMBER 2015 Kino Fack Ju Göhte 2 Elyas M’Barek und Karoline Herfurth in der Fortsetzung der Schulkomödie. Seite 17 Musik Dr. Dre Der Vater des G-Funk meldet sich mit seinem ersten Album seit 16 Jahren zurück. Seite 14 Essen & Trinken Ressmann’s Residence Das Hotel-Restaurant in Kirkel wird 30 Jahre alt und lockt mit einem Jubiläumsmenü. Seite 21 Wnd Jazz Susan Weinert eröffnet am Freitag mit ihrem Trio die 25. Internationalen Jazztage in St. Wendel. Eine Woche später geht es weiter mit Bands aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, der Türkei und den USA. Seite 2 Vorschau Albert Hammond Der britische Musiker gastiert am 3. November in der Geblä- sehalle Neunkirchen. Seite 12

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Page 1: SZ-Extra treff.region · Mit Bill Frisell und Steve Co-leman kehren die ersten Ver-treter aus New York, die bei dem Festival zu Gast waren, nach St. Wendel zurück. Und

Veranstaltungsmagazin der

Telefon (06 81) 50 20www.saarbruecker-zeitung.de

SZ-Extra treff.regionD A S S A A R L A N D U N D D I E P F A L Z 1 0 . B I S 1 6 . S E P T E M B E R 2 0 1 5

Kino

Fack Ju Göhte 2Elyas M’Barek und KarolineHerfurth in der Fortsetzung derSchulkomödie. Seite 17

Musik

Dr. DreDer Vater des G-Funk meldetsich mit seinem ersten Albumseit 16 Jahren zurück. Seite 14

Essen & Trinken

Ressmann’s ResidenceDas Hotel-Restaurant in Kirkelwird 30 Jahre alt und lockt miteinem Jubiläumsmenü. Seite 21

Wnd JazzSusan Weinert eröffnet am Freitag mit ihrem Trio die 25. Internationalen Jazztagein St. Wendel. Eine Woche später geht esweiter mit Bands aus Deutschland,Frankreich, den Niederlanden, der Türkei und den USA. Seite 2

Vorschau

Albert Hammond Der britische Musiker gastiertam 3. November in der Geblä-sehalle Neunkirchen. Seite 12

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2 treff.region toptreff

Sie sind eine Institution inder saarländischen Kultur-landschaft. Ein Leuchtturm,der weit über die Region hi-nausstrahlt. Die Internatio-nalen St. Wendeler Jazztage,kurz „Wnd Jazz“, werden 25Jahre alt. Und das wird gefei-ert – mit Inspektor Maus,mit Hippies aus Berlin, mitalten Bekannten und neuenGesichtern.

Festivalchef Ernesto Ur-metzer will den Besucherneinen Blick durch ein Kalei-doskop bieten, also einenbunten Wechsel verschiede-ner Bilder, Eindrücke undHörerlebnisse. Sieben For-mationen aus Deutschland,Frankreich, den Niederlan-den, der Türkei und den USAsind zwischen dem 11. unddem 20. September im Saal-bau und im Kurhaus Harsch-berg dabei. „Wie all die Jahrewird eine intime Atmosphä-re garantiert“, versprichtFestivalleiter Urmetzer. Mitdem Blick durch ein „Kalei-doskop“ sollen einige „Kris-talle“ in Erinnerung gerufenwerden, „die mit neuen Pro-jekten die Vielfalt der ver-gangenen Festivalprogram-me mit Künstlern aus denUSA, Europa (Deutschland,Niederlande, Frankreich,Polen, Türkei) und Austra-lien widerspiegeln.“

Das 25. Festival wird amFreitag, 11. September, 19.15Uhr, im Kurhaus Harschberg(Harschbergerhof 1) eröff-

net. Zunächst stellt der Foto-graf Peter Meurer aus Kob-lenz seine expressiven Jazz-fotos in Schwarz-Weiß vor.Um 20 Uhr gibt es ein Wie-dersehen und -hören mit Su-san & Martin Weinert ausNeunkirchen, die – wie beimersten Festival im Jahre 1989– zur Eröffnung spielen,diesmal zusammen mit dempolnischen SaxofonistenAndrzej Olejniczak.

Nach diesem Festival-Pro-log mit kammermusikali-schem World-Jazz geht esam Freitag, 18. September,weiter. Um 20 Uhr gehört dieBühne im Saalbau dem Fran-zosen Renaud Garcia-Fons,der gerne als „Paganini desKontrabass“ bezeichnetwird. Er steht auch für dieVerbundenheit zur französi-schen Jazzszene. Anschlie-ßend ist Masha Bijlsma aus

den Niederlanden zu Gast.Sie zählt zu den großen Jazz-sängerinnen der Gegenwartund kommt mit den Ausnah-meposaunisten (Bones) Bartvan Lier & Adrian Mearsnach St. Wendel. „Das Pro-jekt feiert sein 25-jährigesBühnenjubiläum und stehtfür swingorientierte Vokal-tradition“, so Ernesto Ur-metzer.

Am Samstag, 19. Septem-ber, 20 Uhr, steigt die „WndJazz-Jubiläumsparty“ mitden 17 Hippies, der Multi-Kulti-Band aus Berlin. Diesebunte Truppe gilt als eineder innovativsten Bands inDeutschland. Nach ihremAuftritt beim Festival 2009wünschen sie sich ein feier-freudiges Publikum. DieHippies kredenzen einequirlige Mischung aus Jazzund diversen Genres (oderJazz-Seitensträngen) wieBlues, Rock’n’Roll, Folk, Sal-sa oder Weltmusik.

Die beliebte neue Sparte„Jazz for Kids“ wird mit demPanama-Ensemble ausMünchen fortgeführt, amSonntag, 11 Uhr, mit demcoolen Käse-Krimi „Inspek-tor Maus“ – ein Spaß für dieganze Familie. Zum Finaleam Sonntagabend ab 19 Uhrfolgen zwei Trios zwischen„Okzident und Orient“: dasspannende Klaviertrio mitShai Maestro aus Brooklynsaktueller Szene und das Tak-sim Trio aus Istanbul.

>> www.wndjazz.de

Ab 11. September, St. Wendel: „25. Internationale Jazztage“ mit attraktivem Jubiläumsprogramm

Mit Maus und Hippies

Let’s Party! Die Berliner Multi-Kulti-Band „17 Hippies“spielt am 19. September im Saalbau zum Jubiläum.

Von Thomas Reinhardt

das ist drinBühne frei! Mit einem Hof-fest startet das SaarbrückerTheater Überzwerg an die-sem Samstag in die nächsteSaison. Nach der Vorstel-lung des neuen Programms,Lesungen, Musik und mehrfolgt am Sonntag, 19.30 Uhr,die erste Aufführung: derleicht nostalgische Lieder-abend für Erwachsene„Kann denn Liebe Sündesein?“.Vorhang auf! Am Sonntag,feiert dann das Saarländi-sche Staatstheater seinenSpielzeit-Auftakt. Beim Festauf dem Tbilisser Platz gibtes Einblicke in die neuenProduktionen, für die sichdann ab 19. September derVorhang hebt. Und zum Ab-schluss dirigiert NicholasMilton um 20 Uhr das tradi-tionelle Promenadenkonzertdes Staatsorchesters.Regler hoch! Ein besonde-rer Veranstaltungs-Tipp istdie 18. Musikmesse desFachgeschäftes „Six + Four“in Sulzbach. Am Sonntagkönnen Profis und Laiensich dort über die Neuhei-ten informieren, Gebrauch-tes auf dem Flohmarkt ent-decken und die Live-Musikverschiedener Bands miter-leben.Film ab! Nach dem großenErfolg von „Fack Ju Göhte“mit über sieben MillionenBesuchern kommt in dieserWoche die von vielen Fansheiß erwartete Fortsetzungder Komödie in die Kinos.Neben dem Blockbuster-Weiterdreh gibt es aberauch viele Independent-Neustarts wie die seltsam-schöne Geschichte „Frank“mit Michael Fassbender.Tischlein deck dich! DasHotel-Restaurant „Ress-mann’s Residence“ in Kirkelbietet zum 30-jährigen Jubi-läum ein günstiges Menümit regionalen Spezialitätenan. Mit attraktiven Angebo-ten und Veranstaltungenlädt auch das Restaurant „L’ Arganier“ im Handelshofin Saarbrücken ein. mv

Was kommt denn da Schönes von oben ? Das St. Wendeler Festival-Team jedenfalls ist guter Dinge. Fotos: Wnd Jazz

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terminezumvormerkenNeuentdeckung In ihremLive-Programm „ZwischenChanel und Che Guevara“möchte Enissa Amani Paral-lelen zwischen Anti-Kapita-lismus und Modetipps auf-zeigen. Am 10. September,20.30 Uhr, kommt die Neu-entdeckung der Kabarett-szene in die Neue Gebläs-halle nach Neunkirchen.

>> www.nk-kultur.de

Musik und Film Am „Cinefo-nie-Tag“ trifft die Band Diz-zy Thang auf Filmwissen-schaftler und ihre Vorträge.Die neue Reihe, die am 12.September, ab 10 Uhr, imNauwieser Neunzehn inSaarbrücken startet, möch-te Musik und Film vereinen.

>> www.35mm-retrofilmmagazin.de

Aller guten Dinge MichaelMarx ist in verschiedenenFormationen schon häufigbei der „Gräfinthaler Vier-jahreszeiten“-Kleinkunstrei-he aufgetreten. Am 25. Sep-tember, 20 Uhr, ist der Saar-Musiker nun erstmals solomit seinem Programm „Al-ler guten Dinge“ im HausWulfinghoff zu Gast.

>> Tel. (0 68 93) 80 91 26

Pop-Adel Mit über sechsMillionen verkauften Tonträ-gern gelten „Die Prinzen“als Wegbereiter des deut-schen A-Cappella-Pop.Kürzlich hat die Band ihrneues Werk „Familienal-bum“ veröffentlicht. Am 16.September, 20 Uhr, stellendie sieben Musiker die CDlive in der Neuen Gebläse-halle Neunkirchen vor. mv

>> www.nk-kultur.de

Der durch die TV-Casting-Show „The Voice Of Germa-ny“ bekannt gewordene Gos-pel-Sänger und Pfarrer KirkSmith kommt aus den USA.Für die klassischen Stückeist dieses Mal die lyrischeSopranistin Charlotte Delli-on aus Frankreich zuständig.Und auch der brasilianischeOpern-Tenor Gustavo Qua-resma Ramos sowie der deut-sche Sänger Horst Friedrichsind wieder mit von der Par-

tie. „Unsere Solisten kom-men dieses Jahr alle aus un-terschiedlichen Ländern –ein internationales Ensem-ble“ freut sich Thomas Ber-nardy, der musikalische Lei-ter der „Classics Night 2015“.

Am 25. und 26. September,jeweils 20 Uhr, startet dieReihe im Lokschuppen Dil-lingen bereits in ihr siebtesJahr. So verschieden wie dieHerkunft der Solisten, dieauf der Bühne stehen, ist

auch das Programm ausKlassik-, Pop- und Rock-Ti-teln. Das insgesamt über 70-köpfige Ensemble aus Chor,Orchester und einer Kon-zertband kommt ebenfallsaus unterschiedlichen Gen-res. Getreu dem Vorbild der„Last Night Of The Proms“lädt es zum Hören, Mitsin-gen und Genießen ein. mv

>> www.classicsnight-dillingen.de

25. und 26. September, 20 Uhr, Lokschuppen Dillingen: „Classics Night 2015“

Von Amerika bis Frankreich

Gospelsänger und PastorKirk Smith. Foto: Costra

Renaud Garcia-Fons soll dieVerbundenheit zur französi-schen Szene repräsentieren.Mit Bill Frisell und Steve Co-leman kehren die ersten Ver-treter aus New York, die beidem Festival zu Gast waren,nach St. Wendel zurück. Unddie Multi-Kulti-Gruppe 17Hippies erinnert daran, das„WND Jazz“ von Blues überFunk und Salsa bis zur Welt-musik auch stets die populä-ren Seitenstränge der Mu-sikrichtung präsentierte. Die25. Jubiläums-Ausgabe der„Internationalen Jazztage“sollen vom 11. bis 20. Sep-tember unter dem Motto„Kaleidoskop“ einige Kris-talle der vergangenen JahreRevue passieren lassen, die2015 mit ihren neuen Pro-

jekten noch mal zu Gast sind.Eröffnet wird die aktuelle

Ausgabe wie bereits das ersteFestival 1989 von Susan undMartin Weinert. Die beidenSaar-Musiker spielen amFreitag, 11. September, mitihrem World-Jazz-Trio unddem polnischen Saxofonis-ten Andrzej Olejniczak imSaalbau. Eine Woche spätergibt es dort dann am 18. Sep-tember ein Wiedersehen mitdem als „Paganini des Kon-trabass“ geltenden Franzo-sen Renaud Garcia-Fons. Dieniederländische Band Mas-ha Bijlsma & Bones Feat. Bartvan Lier & Adrian Mears re-präsentiert zudem die Swingorientierte Vokaltradition.

Weiter geht’s am Samstag,19. September, mit einer Ju-biläumsparty und den 17Hippies. Die 1995 in Berlin

gegründete, innovative Mul-ti-Kulti-Formation verbin-det Musikstile aus aller Weltmit Rock- und Popmusik.

Mit „Jazz For Kids“ hat dasFestival seit drei Jahren ei-nen „Familienrenner“ im

Programm, so der Veranstal-ter, der Jazzförderkreis St.Wendel. Zum Jubiläum führtam Sonntag, 20. September,11 Uhr, das Panama Ensembleaus München sein Krimi-Mäusical „Inspektor Maus“in St. Wendel auf. Zum Fina-le stehen dann an diesem Tagab 19 Uhr Bill Frisell und Ste-ve Coleman wieder auf derBühne des Saalbaus, die alserste bei „WND Jazz“ die ak-tuelle New Yorker Jazzszenevertraten. Dieses Mal sindsie mit ihrem Shai MaestroKlavier-Trio zu Gast. Unddas Taksim-Trio aus Istan-bul, das aus bekannten türki-schen Instrumentalisten be-steht, möchte ein virtuosesFeuerwerk zwischen Orientund Okzident entzünden.

>> www.wndjazz.de

11. bis 20. September, Saalbau St. Wendel: „WND Jazz – 25. Internationale Jazztage“ unter dem Motto „Kaleidoskop“

Kristalle mit neuen Projekten

Masha Bijlsma tritt am Frei-tag, 18. September, auf.

Von Marko Völke

Das Taksim-Trio aus Istanbul möchte ein virtuoses Feuerwerk zwischen Orient und Okzident entzünden. Fotos: WND Jazz

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S E I T E C 6 N R . 2 1 1 F R E I T A G , 1 1 . S E P T E M B E R 2 0 1 5LOKALESWND

25. Internationale St. Wendeler Jazztage Der Jazzförderkreis feiert ein Jubiläum und die Fans kriegen die Geschenke. Zu den 25. Jazztagenkommen sieben Formationen aus USA, Europa und Australien, um vom 11. bis 20. September eine angemessene Feier zu gestalten.

Die InternationalenJazztage in St. Wendelfeiern ihren 25. Ge-burtstag. Wiederho-

lungstäter und Neuentdeckun-gen spielen bei den Festivaltagenvom 11. bis 20. September eineReihe von avantgardistischenStändchen. Dann heißt es: „25Jahre WND Jazz – 25. Internatio-nale St. Wendeler Jazztage“.

Aber, ist das Team des St. Wen-deler Jazzförderkreises nach 25Jahren müde geworden, etwasoriginär Neues in der Szene fürdie internationalen Jazztage zuentdecken? Beim oberflächlichenBlick in das Programmheft kannder Eindruck entstehen. EinigeNamen von Wiederholungstä-tern tauchen darin auf, doch miteiner Wiederaufbereitung vontausend Mal Gehörtem hat diediesjährige Besetzungsliste we-nig am Hut. Festivalleiter Ernst„Ernesto“ Urmetzer erklärt dieIdee, die dahinter steckt: „Es isteine Art Rückblick mit Künst-lern, die schon einmal im Pro-gramm waren und jetzt mit ei-nem völlig neuem Programmwiederkommen“. Seine Neuent-deckungen präsentiert der Jazz-förderkreis am zweiten Wochen-ende der Geburtstagsfete.

Wie an der Jazztage-Premiereim Jahre 1989 eröffnen Susan(Gitarre) und Peter Weinert(Bass) das Festival. Zum Prologan diesem Freitag, 11. September,20 Uhr, jazzt das Ehepaar ausNeunkirchen/Saar gemeinsammit dem polnischen SaxofonistenAndrezej Olejniczak im KurhausHarschberg (Harschberger Hof ).Dazu stellt der Koblenzer Foto-graf Peter Meurer ab 19.15 Uhr ei-ne Kollektion von Jazzbildernaus, die „direkt in die Seele ge-hen“. Als „weltbesten Kontrabas-sisten“ bezeichnet Festivalleiter„Ernesto“ Urmetzer den Franzo-sen Renaud Garcia-Fons. DerEcho-Preisträger 2010 vermischt

bei seinem Auftritt am 18. Sep-tember, 20 Uhr, im St. WendelerSaalbau mediterrane Klangfar-ben, andalusischen Flamencound syrischen Folk mit Klassikund Jazz. Die NiederländerinMasha Bijlsma zählt zu den gro-ßen Jazzsängerinnen der Gegen-wart. Verstärkt hat die Diva ihrBegleittrio namens Bones mitzwei Spitzen-Posaunisten. DieFormation präsentiert ab 21.30Uhr vokalorientierten Swing. DieFormation 17 Hippies (zwölf Mu-

siker aus Berlin) haben sich fürden 19. September, 20 Uhr, ange-sagt. Dann soll es im Saalbauhoch hergehen. Die 17 Hippiesspielen Balkanmusik, französi-sche Chansons, anglo-amerikani-schen Pop, Rock, Fusion, Brass-und Marching-Sound in einemAbwasch. Beim „Jazz for Kids“

am Sonntag, 20. September, ab 11Uhr im Saalbau, macht sich „In-spektor Maus“ im gleichnamigenKäsekrimi auf die Jagd nach ei-nem Käsedieb – dazu spielt dasmit Preisen geschmückte Mün-chener Panama Jazz Ensemble.„Es ist saarlandweit das einzigeJazz-Kinderkonzert“, sagt Ur-metzer. Der Käsekrimi, so derFestivalleiter, sei dermaßen ge-schickt arrangiert und würdedemzufolge auch für die Erwach-senen einen Höhepunkt darstel-len. Bei der Jagd nach innovati-ven Neuentdeckungen ist derJazzförderkreis in New York fün-dig geworden. Von dort kommtdas Trio des israelischen Pianis-ten Shai Maestro. Es verschmelztElemente aus Jazz, Klassik, Popund traditioneller israelischerMusik miteinander (20. Septem-ber, 19 Uhr, Saalbau). Zum Festi-valfinale gibt es ab 20.30 Uhr ei-nen weltmusikalischen Trip mit-ten ins Herz des Bosporus-Soulnach Istanbul mit dem türki-schen Taksim Trio.

„Jazz verbindet, öffnet Augenund Ohren für Neues und vermit-telt zwischen den Kulturen“, be-tont Ernst Urmetzer. Es sei fürihn ein großes Privileg, diese Be-gegnungen bereits zum 25. Malmit den Jazztagen in St. Wendelpopulär machen zu dürfen.

www.wndjazz.de

Das muss gefeiert werdenEtliche Ständchen zu den 25. Internationalen St. Wendeler Jazztagen

Die 17 Hippies mischen am Samstag den Saalbau auf. FOTO: ANDREAS RIEDEL

Bosporus-Soul mit dem türkischen Taksim-Trio. FOTO: AGENTUR F-CAT, BERLIN

Masha Bijlsma tritt mit den Bones auf. FOTO: LETSJE DE LEEUW Das Panama Ensemble entzückt am Sonntagvormittag mit einem Kinderkonzert. FOTO: FRANZ-DAVID BAUMANN

Das Shai Maestro Trio setzt den Schlusspunkt. FOTO: XAVIER CHAUVETRenaud Garcia-Fons streicht den Kontrabass. FOTO: ERNST URMETZER

Das Susan Weinert Trio war schon bei der Festival-Premiere dabei underöffnet die Jubiläumsveranstaltung. FOTO: UWE BELLHÄUSER

AUF EINEN BLICK. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ticket-Vorverkauf: Freitag,11. September, 20 Uhr, Su-san Weinert Trio, KurhausHarschberg: 14/erm. 7 Eu-ro; Freitag, 18. September,20 Uhr, Renaud Garcia-Fons, Masha Bijlsma & Bo-nes, Saalbau: 24/13 Euro;Samstag, 19. September, 20Uhr, 17 Hippies, Saalbau:20/13 Euro; Sonntag, 20.September, 11 Uhr,Panama Ensemble Jazz forKids, Saalbau: Familienti-cket 10 Euro (2 Erwachse-ne und Kinder); Sonntag,20. September, 19 Uhr,Shai Maestro Trio undTaksim Trio, Saalbau: 26/13 Euro. Abendkasse je-weils plus 4/2 Euro.Vorverkauf: Tel. (06 51)9 79 07 77 oder www.ti-cket-regional.de red

Von SZ-MitarbeiterFrank Faber

Ideengeber und Festivalleiter „Er-nesto“ Urmetzer. FOTO: LEO BAUREIS

P R O D U K T I O N D I E S E R S E I T E :H A N N E LO R E H E M P E L

M AT T H I A S Z I M M E R M A N N

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04 ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG

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Bereits am kommendenWochenende (5./6.September) lockt dieAutomobilausstellung

mit ihrem vielfältigen Angebot.Neu sind die Aktionen, mit de-nen der Einzelhandel die Tradi-tionsveranstaltung begleitet.Siehe dazu eigene berichte aufden Seiten 1 und 2 dieser Bei-lage.Das Highlight des Spätsom-mers in St. Wendel ist unbe-stritten das Moonlightshop-ping: Am Samstag, 12. Sep-tember, präsentiert sich die In-nenstadt wieder im wahrenWortsinn in einem ganz beson-

deren Licht. In der festlich illu-minierten City laden die Ge-schäfte zu einem stimmungs-vollen abendlichen Einkaufs-bummel ein und halten attrak-tive Angebote, tolle Aktionenund viele Überraschungen fürdie Kunden und Besucher be-reit. Für ein besonderes Am-biente sorgt auch das Rah-menprogramm: Unter anderemwerden beleuchtete Stelzen-läufer in der Stadt unterwegssein, und die Jugendfeuerwehrstellt sich mit verschiedenenAktionen vor.Der vierte verkaufsoffeneSonntag findet dann am 18.

Oktober anlässlich der Wen-delskirmes statt. Er ist einge-bettet in ein vielfältiges Pro-gramm, mit dem das Pat-ronatsfest des Namensgebersder Stadt gefeiert wird. Nebenkirchlichen Veranstaltungenwie der Wallfahrt werden denBesuchern auch wieder ganzeweltliche Vergnügen geboten,wie zum Beispiel das bunteKirmestreiben mit Karussells,

Fahrgeschäften, Buden undStänden auf den Festplatz Bo-senbach. Wendelsmarkt undOktoberfest runden das Pro-gramm ab.Den krönenden Abschluss desJahres bildet dann vom 5. bis13. Dezember der St. WendelerWeihnachtsmarkt. TanzendeFeuermenschen, Drachen undPossenreißer unterstreichendas mittelalterliche Ambiente.

Das Programm gleicht einemwahr gewordenen Weihnachts-märchen und lässt nicht nurKinderherzen höher schlagen.Fortgeführt werden auch diebeliebten Samstagmärkte. Dienächsten finden am 12. Sep-tember zum Thema Wein undZweibelkuchen, am 10. Okto-ber zum Thema Kürbisse undam 7. November zum ThemaNüsse und Maronen statt. om

Was das Jahr 2015 in St. Wendel noch zu bieten hat Der Markt „LebensArt“ am kom-menden Wochenende mit demdritten verkaufsoffenen Sonntagdes Jahres ist nur der Auftakt ei-nes attraktiven Programms, mitdem die Aktionsgemeinschaft „InSt. Wendel tut sich was“ und dieStadt im zweiten Halbjahr für dieBesucher der Stadt aufwarten.

Der nächste verkaufsoffene Sontag findet am 18. Oktober anlässlich der Wendelskirmes statt. UnserFoto zeigt den Festplatz Bosenbach. Foto: Oliver Morguet

20.000 Besucher locktenach Polizeiangaben das 15.St. Wendeler Straßenzaube-rerfestival am zweiten Au-gustwochenende in dieStadt. 120 Bewerbungen wa-ren eingegangen, 20 erhiel-ten eine Einladung. Darunterneun der zehn besten Stra-ßenzauberer weltweit. DenWettbewerb gewann der Ja-paner Kamimaro. Unser Fotozeigt ihn bei seinem Auftrittim Rahmen des Familienzau-berfestes am Sonntag aufdem Schlossplatz. Sein Zau-bertrick mit einer aus Papier

gebastelten wei-ßen Rose, die eranschließenddurch Entzündenmit dem Feuerzeugin eine rote Roseumwandelte, hattedie internationalbesetzte Jury über-zeugt. Am Sonntagzeigten alle Teil-nehmer dann nocheinmal ihre Künst-stückchen an ver-schiedenen Punk-ten der Innenstadt.So wurde sogar

der Treppenaufgang zumPortal der Wendalinusbasili-ka als Bühne genutzt. Mit ei-ner gehörigen Portion Hu-mor und das Publikum ge-schickt mit in die Zaubereienmiteinbeziehend begeister-ten die Magier noch einmaldie zahlreichen Besucher.Nicht nur das Publikum warbegeistert, sondern auch dieTeilnehmer: „In St. Wendeltrifft sich die Szene gerne,das ist immer wie ein großesFamilienfest“, betonten dieMagier übereinstimmend.

om/Foto: om

Zauberhaftes St. Wendel

Aus kleinen Anfängen heraushat sich seit 1987 in St. Wen-del eine lebendige Jazzszeneentwickelt. Heute gibt es überdas ganze Jahr hinweg Konzer-te, Jazz beim Stadtfest, Jazzam Dom, Weihnachtsjazz, dasBigband-Projekt Urknall undseit 1989 einmal im Jahr die In-ternationalen Jazztage. Nichtgerade wenig für eine kleineKreisstadt.Das Ganze wird in ehrenamtli-cher Arbeit von einem enga-gierten Team geleistet, natür-lich im Rahmen eines gemein-nützigen Vereins. Dieser wur-de 1987 gegründet, 2015 zählter 165 Mitglieder. Der Jazz hatin St. Wendel viele Partner undSponsoren gefunden, die daskontinuierliche Angebot mög-lich machen: allen voran dieStadt St. Wendel.Nun gilt es, ein Jubiläum zufeiern. Mit dem Blick durch ein

„Kaleidoskop“ werden einige„Kristalle“ in Erinnerung geru-fen, die mit neuen Projektendie Vielfalt der vergangenenFestivalprogramme.Voilà - es ist angerichtet: Er-quickendes für dieOhren, wohlvertrauteAtmosphäre, er-schwinglich Ergötzli-ches der besonderenArt - da spielt die Mu-sik! Die St. WendelerJazztage kredenzenein außergewöhnliches Menü:Freitag, 11. September: Diesaarländische Szene war beiden Internationalen St. Wen-deler Jazztagen von Beginn aneingebunden. Und so eröffnenSusan & Martin Weinert wieschon 1989 das Festival, dies-mal im Trio mit dem polni-schen Saxophonisten AndrzejOlejniczak. Die Besucher er-wartet im Kurhaus Harschberg

kammermusikalischer World-Jazz der Extraklasse. Bereits u19.15 Uhr wird die Fotoausstel-lung “...direkt in die Seele“mit Arbeiten von Peter Meurereröffnet.

Freitag, 18. Septem-ber: An diesem Abendgibt es ein Wiederse-hen mit Renaud Gar-cia-Fons (Solo), dem„Paganini des Kontra-basses“, einem deraußergewöhnlichsten

Musiker der Jazz- und Weltmu-sikszene. Er repräsentiert dieVerbundenheit zur französi-schen Jazzszene.Masha Bijlsma & Bones ausHolland kommen mit den Aus-nahmeposaunisten Bart vanLier & Adrian Mears nach St.Wendel. Das Projekt feiert sein25-jähriges Bühnenjubiläumund steht für Swing orientierteVokaltradition.

Samstag, 19. September: Essteigt die Jubiläumsparty mitden 17 Hippies, der Multi-Kul-ti-Band aus Berlin, eine der in-novativsten Bands in Deutsch-land. WND JAZZ präsentierteüber die Jahre alle populärenSeitenstränge des Jazz: Blues,Funk, Salsa, Rock’n’Roll, NewOrleans-Jazz, Folkjazz undWeltmusik.Sonntag, 20. September, 11Uhr: Jazz for Kids, seit drei Jah-ren der Familienrenner; in die-sem Jahr führt das erfolgreichePanama-Ensemble aus Mün-chen „Inspektor Maus“, eincooles Krimi-Mäusical, auf.Sonntag, 20. September, 19Uhr: Bill Frisell und Steve Cole-man vertraten als erste beiWND JAZZ die aktuelle NewYorker Jazzszene, in diesemJahr ist das spannende ShaiMaestro Klaviertrio aus Brook-lyns aktueller Szene zu Gast in

St. Wendel. Im vergangenenJahr begeisterte das Motto„Vom Orient zum Okzident“.Das Taksim Trio aus Istanbulmit den bekanntesten Instru-mentalisten aus der Türkeientzündet zum Abschluss einvirtuoses Feuerwerk zwischenden Ost-West-Kulturen.Die Konzerte beginnen, sofernnicht anders angegeben, um20 Uhr. Sie finden bis auf denProlog mit Susan Weinert imSaalbau St. Wendel, Balduin-straße 45, statt. Der Verein„Saarkult“ aus Homburg kre-denzt wie im Vorjahr orientali-sche Speisen wie Sesamkrin-gel, Linsen-Köfte, Börek, ge-füllte Weinblätter und Baklavaund andere, weniger bekann-tere Gerichte der türkischenKüche sowie Getränke. om

25 Jahre Internationale Jazztage Die Internationalen St. Wendeler Jazztage feiern Jubiläum. Das 1989 von einigen Jazzenthusiasten ins Leben gerufeneFestival findet im Septeber bereits zum 25. Mal statt. Es bietet Jazz aus den USA, Europa, Australien, eine Party mit den17 Hippies und Jazz für Kinder.

MEHR INFOS UNTER:www.wndjazz.de

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M O N T A G , 1 4 . S E P T E M B E R 2 0 1 5 N R . 2 1 3 S E I T E C 5KULTUR REGIONAL WND

St. Wendel. Im Flur des Kur-hauses Harschberg hängt in dervom Lahnsteiner Hobby-Foto-grafen Peter Meurer präsen-tierten Ausstellung mit denKonterfeis von Jazzgrößen einFoto von Mike Mainieri. Einpaar Schritte von der analogenSchwarz-Weiß-Aufnahme desmusikalischen Kopfes der NewYorker Band Steps Ahead ent-fernt, steht die Gitarristin Su-san Weinert auf der Bühne.2008 musizierten beide ge-meinsam bei den Jazztagen inSt. Wendel, nun hat sie ihrenMann Martin am Kontrabassund den polnischen Saxofonis-ten Andrzej Olejniczak nebensich. Das Trio konzertiert über-wiegend instrumentale Werkeaus dem aktuellen Album„Fjord“.

„Es macht Spaß so hautnahvor dem Publikum zu spielen“,sagt Susan Weinert. Genau dieswar die Intention des veran-staltenden St. Wendeler Jazz-förderkreises. „Wir haben be-wusst zum Prolog der Jazztageeinen kleinen, intimen Rahmenim Kurhaus Harschberg ge-wählt“, so Festivalleiter ErnstErnesto Urmetzer. Von derBühne tropfen die Werke desTrios direkt auf das Publikum.

Olejniczaks melodiöses Saxo-fonspiel beschreibt den Album-titel „Fjord“. SkandinavischeKlangbilder vermitteln beruhi-gend die Weite von einem biszum Festland hineinreichen-den Meeresarm. Susan Wei-nerts verträumte Gitarrenklän-ge bewegen sich mit der Leich-tigkeit eines Windrads. DenSchmelztiegel verschiedenerMelodien bezeichnet Kontra-bassist Martin Weinert als Lin-dy Hop, die die Formation inder Nummer „A Week in June“vereint. Susan Weinert zupft fi-ligran die Saiten der Gitarre, esklingt mal virtuos, mal dringt eslatinomäßig bis an die Oberflä-che. Dazu streichelt MartinWeinert mit drei Fingern die

Saiten des Kontrabasses oderer übt Druck mit den Finger-kuppen aus. Für die Zuhörerpackt das Trio auch die instru-mentale Ur-Version des Liedes„Where all things start“ aus.

Durch derartige Live-Auftrit-te hat der spätberufene Quer-einsteiger Peter Meurer ausLahnstein vor 15 Jahren denWeg zur Konzert-Fotografie ge-funden. Abgelichtete Moment-aufnahmen von Lars Daniel-son, B. B. King, Bernard Allisonund Cecile Werny, gehören zuden 28 Bildern seiner Ausstel-lungsauswahl. Er sei Hobbyfo-tograf, der sich der altmodi-schen, analogen Technik bedie-ne, sagt Meurer über sichselbst. Das fertige Produkt, das

die Leidenschaft und die Emo-tionen der Musik zeigt, ent-steht in der Dunkelkammer.„Bei den Schwarz-Weiß-Auf-nahmen verzichte ich gänzlichauf Blitz und künstliche Atmo-sphäre“, erklärt der Fotograf.Im Vordergrund steht für ihndie Ausdruckskraft des Künst-lers, dessen Musik beim Be-trachten nachklingen soll. Bil-der vom großartigen Auftrittdes Weinert-Trios schießtMeurer beim Prolog der Jazzta-ge nicht. Seine gesammeltenWerke sind noch bis Ende Ok-tober im Kurhaus Harschbergzu besichtigen. Die Geburts-tagsparty der Jazztage geht amkommenden Wochenende wei-ter.

Klangbilder in intimen RahmenDas Susan-Weinert-Trio eröffnete im Kurhaus Harschberg die St. Wendeler Jazztage

Zum Geburtstag lädt man sichgute Freunde ein. Im ausver-kauften Konzertsaal des Kur-hauses Harschberg hat das Su-san-Weinert-Trio am Freitag die25. Internationalen St. Wende-ler Jazztage eröffnet. Die be-gleitende Ausstellung mit Kon-zertfotos mit den Abbildungenvon Jazz-und Bluesgrößen istnoch bis Ende Oktober geöffnet.

Von SZ-MitarbeiterFrank Faber

Das Susan-Weinert-Trio (von links): Die Gitarristin Susan Weinert mit ihrem Mann Martin am Kontra-bass und dem polnischen Saxofonisten Andrzej Olejniczak FOTO: FABER

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MONTAG. 2T. SEPTEMBER 2OT5 KULTUR NR.2r9 §ooürüdorkitun0 SEITE B5

Grenzenlos musikalisch25. St. Wendeler Jazztage: Drei Tage lang Weltmusik, )azz und Blues auf hohem Niveau

Die St. Wendeler Jazztag€ feier-ten 25. Jubiläum. Das d.eitägigeProSramm beSeistete mit her-vorragenden M usikern und einerausgelassenen Tanzpalty.

Von SZ-MitarbeitennKerstin Krämer

St. Wendel. 2012 grübelte manüber d€n WattestäbcheL Nunftagte män sicb, was der Pfauauf d€m Plakat b€deut€n solte.Dass man sich nach einemschillernden Vierteljahhun-deft gehost mal spreizen daf.)Iakt ist: Zum Jubiläumsauftaktpunl(t€t€n die 25. St. Wend€]erJazztage - ein klassisches DrciTage-Rennen, dem seit dreiJa}lren ein regionaler Prologvolgeschaltet ist, diesmäl mitdem Susan Weinert Trio imKurhaus Harschberg - mitWohlfühl-Atmosphäre und ei-nem Progamm, das Weltmusikwie immer groß sch eb.

Dfir sorgte am fteitag im

Saalbau der ftanzösische Ausnahme-KontBbassist RenaudGarcia lons. der bei s€inem tulminanten Solo-Konzert einemusikalische Reise rund umden Mittelmeeraum antrat. Obandälusischer Flamenco odersyrisch€r Folk, ob türkische, itaIienische oder arabische Weisen: Garcia-Fons verarbeitet insein€n Komposition€n jazzigeund ldassische Einflüsse undscheint dab€i mit seinem um €ine fünfte Saite ergänzten In-strument wie veni,achsen. SeinPizzicato u seine Bog€nt€chnik, insbesondere der Springbo-g€& sind at€mberaubend perfeld integrieft sind perkussiveElemente duch Beklopfen desInstrumenterkorpus. Mittelseines Loop-Geräts, Hall- undEcho€tr€kter sovrie eb€nfa]]smiL dem Kontrabass generier-ter - Zuspielungen agiefi der,,Paganini der Bassgeige" in orchestraler Fülle mit sich selbst.So v€rbr€it€t er mal leid€n

schaftliche Melancholie, malentfacht er in freier Improvisä-tion Klangteppich€, die er in fFlieraner Ornamentik aufl öst.

Mit einem vitalen Blues leite-te er peffekt über zu der hollärdischen Sängerin Masha Bijls-ma, die mit ihrer spi€lfreudigenBand,,Bones" einen ausgespro-chen erdig-souligen und mitstehendem Beifall bedachtenAutuittbinlegte. Die fidele Nie-derüinde n ist blond. aber sieklingt nicht so, vielmehr ti,ntdas stimmliche Schwergewichtmit dem so beweglichen wiewuchtigen dunklen Timbre wie€ine schwarze Blueslady, diemit edreulich unverkopftemZugriff die Tradition des swin-genden Modem Jaz z hoch]üilt.Dabei ersang Bijlsmä bei ejge-n€n Nummem und Coverversionen auch ergreifende Gänse-hautmomente, so im intimenDu€tt mit lbntEbassist Henl(de Ligt.Iürden elkranlden Po-saunisten Bärt van T,ier wär

kurzfristig der Amerikaner Andy Hunter (\Ä'DR-BigBand) ein -gesprungea der sich pedekt indas Ensemble (am Piano, EdBaatsea Schlagzeug: D esBijlsma) einfügte und sich mitseinem Kollegen Adnan Mearsg€genseitig zu Höchstleistungen anstachelte. Der breiten-taugliche Partltag des lestiväls,der üblicheM€ise den sonnüigIichen Kehraus mükiert, fieldiesmal aus organisatorischenGründen auf den Samstag Dieexperimentiefieudige drei-zehnköpfi ge Berliner Großformation ,,17 Hippies" brächteden Saal mit ihrem mitreißenden Querbeet-Mix aus Balkan-folklore, französischem Mu-sett€, Cajuq Chanson, ?op,Jazz, Rock und Klezmer zumSchwofen und gegen Endeglänzte der teils überorches-tderte Angriff auf die Tanzbei-ne sogar mit dyramisch difTerenzierten Momenten, Freneti-scher Applaus.

Kontrabassist mit atemberau-bender Bogentechnik RenaudGärcia-Fons. Foro.(«aMm

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SEITE B4 §nnilrücfierEeilung NR.220 KULTUR DIENSTAG, 22. SEPTEMBER 2O15

Nietzsche-Preisfrir Martin WalserNaumburg. Der SchriftstellerMartin Walser (88) wird mitdem Internationalen Fried-rich-Nietzsche-Preis für seinLebenswerk ausgezeichnet.,,Er ist einer der wenigen deut-schen Schriftsteller der Gegen-wart mit Weltgeltung, der sichunentwegt an NietzschesProblemen als Problemen ab-arbeitet und nicht bloß gele-gentlich seine Bücher mitNietzsche-Zitaten garniert",teilte die Friedrich-Nietzsche-Stiftung gestern in Naumburgmit. Den mit 15 000 Euro do-tierte Preis soll er am 17 Okto-ber erhalten. Lange Zeit fir-mierte die seit diesem Jahrerstmals internationale Aus-zeichnung als Landesliteratur-

Minimalistisc SeelenmusikFinale der St. Wendeler )azzlage am Sonntag mit Kinderkonzert und zwei Trios

Erst die Retrospektive, dann dieNeuentdeckungen: Nachdem dieSt. Wendeler Jazztage am Freitagund Samstag zum Jubiläum re-nommierte Gäste aus den vergan-genen 25 Jahren begrüßt hatten,gehörte der abschließende Sonn-tagabend hierzulande noch rechtunbekannten Formationen.

St. Wendel. In Kooperation mitdem SR 2-Format ,,Jazz live withfriends" bot sich bei den Jazzta-gen - nach dem mittlerweileschon traditionellen morgend-Iichen Kinderkonzert mit demPanama Ensemble - die Gelegen-heit, zwei unterschiedliche Trio-

Besetzungen ziJ vergleichen.Eher introvertiert agierte dasamerikanische Shai MaestroTrio. Die stark auf minimalisti-sche Formeln und reichlich Im-provisation setzenden Komposi-tionen kombinieren zeitgenössi-schen Jazz mit Pop, E-Musik undtraditionell israelischer Musik.Mit ihren oft ausgedehnten In-tro-Passagen und der Wiederho-Iung reduzierter Muster gleichendie Nummern Knospen, die sichnur zögerlich öffnen und von de-nen einige in lyrischer Schönheiterblühen, während andere vor-zeitig an Unterernährung verwel-ken - mitunter schien es, als ob

inhaltliches Geplänkel durch um-so größere Betriebsamkeit wettgemacht wurde. Zweifellos be-eindruckend jedoch die sl,rnbioti-sche Kommunikation zwischenBandleader Shai Maestro (Pia-no), Ziv Ravitz (Schlagzeug) undJorge Roeder (Kontrabass), auchwenn letzterer durch seine bis-weilen eigenwillige Intonation inhohen Lagen manchen Gehör-nerv strapazierte.

Wem das Ganze auf Dauer zuanämisch war, der kam bei demwesentlich temperamentvollerenund nicht minder organisch har-monierenden türkischen TaksimTrio aufseine Kosten. Inbrünstig

und impulsiv eröffneten Zither-spieler Aytaq Doöan (Kanun),Lautenist und Sänger IsmailTunqbilek (Baglama) und Klari-nettist Hüsün Senelendirici @u-duk) einen berückend exotischenKlangkosmos, der allen drei Vir-tuosen reichlich solistische Frei-räume ließ. Ausgeprägte Hallräu-me verliehen dieser Seelenmusikvom Bosporus - einer durch ab-rupte Tempi- und Stimmungs-wechsel, vertrackte Rhythmenund extreme Dynamik geprägtenMelange aus orientalischen Har-monien, Folklore, Jazz und KIas-sik - eine ganz eigene Aura. Fas-

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D O N N E R S T A G , 2 4 . S E P T E M B E R 2 0 1 5 N R . 2 2 2 S E I T E C 5KULTUR REGIONAL WND

St. Wendel. Mitdem ersten Teilmithalten kannauch die Fortset-zung von „PitchPerfect“, die gera-de bei UniversalPictures auf DVD

erschienen ist. Tolle Musik undgute Tanzszenen entschädigenfür die etwas dünne Story.

Zum Inhalt: Das Finale der Col-lege-Meisterschaft haben dieBarden Bellas gegen die Treble-makers mit ihrem genialen A-

Cappella-Auftritt gewonnen.Und obwohl Beca sich anfangsdagegen wehrte, hat sie nun inder Band neue Freundinnen ge-funden – und dazu mit Jess nocheinen echt coolen Freund. Aberjetzt warten weitere Herausfor-derungen auf die Mädels. DerCollegeabschluss steht bevor undBeca, Fat Amy und die anderenBellas machen sich Gedanken,wie es mit ihnen und ihrerFreundschaft weitergeht. Abererst einmal sorgt die Teilnahmean der A-Capella-Weltmeister-schaft in Kopenhagen für Aufre-gung. him

� Wer jetzt Lust auf die Fortset-zung von „Picht Perfect“ bekom-men hat, sollte heute, 11 Uhr, inder SZ-Redaktion, Telefon(0 68 51) 9 39 69 55, anrufen.Der jeweils dritte Anrufer ge-winnt den Film oder den Sound-track.

Fortsetzung von „PitchPerfect“ auf DVD

erschienen

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DVD -Tipp

TERMINE.................................................................................................................

EIWEILER

Geisterstunde imDorfgemeinschaftshausDer Kinder- und JugendchorEiweiler präsentiert am Sonn-tag, 27. September, das Grusi-cal „Geisterstunde auf SchlossEulenstein“. Der musikalischeNachmittag im Dorfgemein-schaftshaus in Eiweiler startetab 15.30 Uhr. Um 16.30 Uhrtritt der Kinderchor Primstalauf. Um 17 Uhr beginnt dasGrusical. Eintritt frei. red

SÖTERN

Theatertage in derMehrzweckhalleDer Theaterverein Sötern lädtzu seinen Theatertagen ein.Gespielt wird die Komödie „1,2, 3... Oberkörper frei“. Beginnder Vorstellungen in der zumTheatersaal umdekoriertenSöterner Mehrzweckhalle istam morgigen Freitag, 25., undSamstag, 26. September, je-weils um 20 Uhr. Der Einlassbeginnt an beiden Tagen um 19Uhr. bat

� Karten gibt es an derAbendkasse sowie im Vorver-kauf im Frische-Markt Söternund im Internet zum Preis vonsieben Euro. Kinder zahlenvier Euro.

www.theaterverein-soetern.de

ST. WENDEL

Konzert präsentiertWerke von BrahmsDie Musikschule des Land-kreises St. Wendel veranstaltetam Samstag, 26. September, 17Uhr, ein Konzert mit dem Titel„Die Nacht und ihre Geheim-nisse“ in der Kapelle des Hos-pitalgebäudes, Hospitalstraße35. Angelika Maringer mit derViola, die Sopranistin MartinaVeit und Ya-Wen Yang am Kla-vier geben Werke von Brahmsund Schumann zum Besten.Eintritt frei. red

HERMESKEIL

Chorkonzert miteinem LächelnDas Chorprojekt Smile ausRecklinghausen gestaltet un-ter dem Motto „Singen mit In-spiration, Leidenschaft undEnthusiasmus“ am Montag, 5.Oktober, 19.30 Uhr, ein Kon-zert in der Kirche St. MartinusHermeskeil. Eintritt frei. red

ST. WENDEL

Vortrag zum ThemaSaarabstimmung 1935Hans Kirsch beschäftigt sichmit der Situation während derSaarabstimmung 1935 in St.Wendel. Der Vortrag in derStadt- und Kreisbibliothek imMia-Münster-Haus beginntam Donnerstag, 1. Oktober, um19.30 Uhr. Eintritt frei. red

EIWEILER

Lustspiel imDorfgemeinschaftshausDie Theaterfreunde Eiweilerführen an zwei Theaterwo-chenenden, Samstag, 17. Okto-ber (20 Uhr), Sonntag, 18. Ok-tober (17 Uhr), Freitag, 23. Ok-tober (20 Uhr), und am Sams-tag, 24. Oktober (20 Uhr), dasLustspiel „Leberwurst und fal-scher Adel“ im Dorfgemein-schaftshaus auf. Im GasthausLindenhof können Karten imVorverkauf erworben werden.im Gasthaus Lindenhof. DerEintritt kostet sechs Euro imVorverkauf und acht Euro ander Abendkasse. se

P R O D U K T I O N D I E S E R S E I T E :M E L A N I E M A I , M CG ,

H A N N E LO R E H E M P E L

Orgelkonzert entführt in Welt der KontrasteKantor Thomas Martin präsentierte eine Hommage an zwei selten beachtete lothringische Komponisten: Gabriel Pierné und Eugène Gigout

Theley. Im Zentrum des strengsymmetrisch angelegten Pro-gramms des Orgelkonzertes inTheley standen Bachs Fantasieund Fuge in g-Moll, bassgewaltigund obertonreich registriert, mu-

sikantisch munter in der großenFuge. Einen Rahmen bildetenzwei Vorspiele aus Bachs „Orgel-büchlein“ zu „Herr Gott, nunschleuß den Himmel auf“ und „Indulci jubilo“, deren bewegte Mit-telstimmen mit Eleganz präsen-tiert wurden, und seine trioartigeBearbeitung von „Wachet auf,ruft uns die Stimme“ mit dem ne-ben dem Choral keck auftrump-fenden kontrapunktischen Mo-tiv.

Dazwischen führte Martin je-weils in eine denkbar gegensätz-liche Klangwelt. In seinen beiden„Phantasia“ genannten Improvi-

sationen stellte er vibrierendenAkkorden und Tontrauben rudi-mentäre melodische Elementegegenüber, bald an Vogelgezwit-scher, bald an Geräusche der Ar-beitswelt erinnernd. Die zweitePhantasie fügte effektvoll ein

tänzerisches Moment hinzu. An-fang und Schluss des Konzertswaren zwei weniger bekanntenfranzösischen Komponisten ge-widmet. Von Gabriel Pierné, dem1863 in Metz geborenen erfolg-

reichen Pariser Organisten, spiel-te Martin eine quirlige und span-nungsreiche „Prélude“ und ein„Scherzando de concert“ mit pul-sierenden Rhythmen und been-dete beide Sätze in einem großenCrescendo. Als Kontrast einge-schoben war eine zart gehaltene„Cantilène“, die eine entgrenzteMelodie mit einer antwortendenGegenstimme versah.

Virtuoser Abschluss

Das Finale galt dem zwanzig Jah-re älteren Eugène Gigout. Auch erhatte als Lothringer in Paris Kar-riere gemacht. Die folkloristi-

schen Arabesken seiner Rhapso-die über katalanische Weisenwurden zu einem klangprächti-gen Hörvergnügen. Nach demsehr impressionistischem„Scherzo in E“ gelang Martin inder Toccata in h-Moll ein rechtesVirtuosenstück mit brillantemFigurenwerk.

Etwa sechzig Musikliebhaberund Orgelfans zeigten sich überdas Konzert begeistert und ent-ließen den Solisten nicht ohne ei-ne gut gewählte Zugabe: seine ei-gene, hochromantische Versiondes Brahms’schen „Guten Abend,gut’ Nacht“.

Kantor Thomas Martin gab in derPfarrkirche St. Peter in Theley zurFreude der Orgelmusikfreunde einanspruchsvolles Konzert mit Wer-ken von Johann Sebastian Bach,französischer Spätromantik undeigenen Improvisationen.

Von SZ-MitarbeiterinMargarete Stitz SZ-Kritik

St. Wendel. In erster Linie willdas Panama-Jazz-EnsembleKindern spielerisch erklären,was Jazz ist. Seit geraumer Zeitreisen die Musiker mit diesemVorhaben durch die Gegendund sind bereits zum viertenMal im Programm der St. Wen-deler Jazztage gelandet. „Über-haupt sind Kinder ein sehr an-spruchsvolles Publikum“,meint Erzähler Henk Flem-ming. Diesmal haben die sechsMusiker den Jazz in eine Ge-schichte verpackt, in der dieHauptfigur, Inspektor MarlowMaus, einen großen Käsedieb-stahl aufklären muss. Dazustimmt der musikalische Leiterund Trompeter, Franz-DavidBaumann, den Nachwuchs mitlockeren Fingerschnipp-Übun-gen ein, ehe Flemming mit sei-ner markanten Erzählstimmedie Aufmerksamkeit auf sichzieht.

Die Geschichte des großenKäsediebstahls spielt in Lokali-täten, in denen auch Jazzmusikihre Spuren hinterlassen hat:schummrige Clubs, Docks, La-gerhäuser und dunkle Kais imHafenviertel. Dort mittendrinkennt sich Inspektor Marlow

Maus bestens aus und die Mu-siker verbinden die Story mitden Elementen des Jazz’. Aufder Bühne im Gorgonzola-Clubgrooven die Rockfours. PaulAppenzeller am Kontrabass,Buddy Parmesan sitzt hinterdem Schlagzeug, Duke Emmen-tal am Klavier, Charlie Camen-bert spielt Saxophon und DizzyCheezy die Trompete.

Sie bauen Geräuschkulissenauf, malen Klangfarben mit denInstrumenten, skizzieren Stim-mungen und tendieren in Rich-tung Bigband-Sound. Und dasPublikum bildet den Chor: „Woist der Käse, Inspektor Maus?“,

singen alle den Refrain. DazuFlemming: „Der Refrain darfsich in der gleichen Form nichtso oft wiederholen“. Nachdemdie Bande der Käsediebe, dieRockfours, geschnappt undüberführt ist, ist der Fall abge-schlossen und der Publikum-schor stimmt an: Hier ist derKäse, Inspektor Maus“. Undwas soll mit Charlie Camenbertund seiner Mäusebande passie-ren? Sollen sie vor Gericht unddann ins Gefängnis kommen?„Eine Strafe können sie dochnicht bezahlen. Mäuse habendoch keine Mäuse“, so Trompe-ter „Dizzy Cheesy“ Baumann

fragend. Die Täter bekommeneine zweite Chance, werdenzum Üben im Proberaum undzu Auftritten bei Wohltätig-keitsveranstaltungen verdon-nert.

In der Kürze liegt die Würze

„Länger als eine Stunde darf dieGeschichte nicht dauern“, er-klärt Baumann, dessen Ensem-ble für die witzige und span-nende Geschichte jede MengeApplaus eingeheimst hat. Imkommenden Jahr sollen er undseine Mitmusiker mit der Fort-setzung des Peccoriono-Pro-jekts wiederkommen.

Käsekrimi erster KlasseJazz und Käsespezialitäten gehen beim Panama-Jazz-Ensemble perfekte Symbiose ein

300 junge und erwachsene Be-sucher beim Kinderkonzert amWeltkindertag im St. WendelerSaalbau wurden Zeuge, wie In-spektor Marlow Maus einengroßen Käsediebstahl aufge-klärt hat. Die spannende Ge-schichte dazu spielte und er-zählte das Panama-Jazz-Ensem-ble, das bereits zum vierten Malwährend der Jazztage in derKreisstadt auftrat.

Von SZ-MitarbeiterFrank Faber

Das Panama-Jazz-Ensemble führte im Saalbau eine jazzige Krimigeschichte auf. FOTO: FRANK FABER

St. Wendel. Quietsch, Trööt,Bumm: So klingt die Musikschuleam Tholeyer Berg am Sonntag,27. September, ab 14 Uhr. Dennalle Instrumente liegen bereitund warten darauf, gespielt zuwerden. Ob Babys, Kinder oderErwachsene – alle können nachHerzenslust Blas-, Streich-,Schlag-, Tasten- und Zupfinstru-mente ausprobieren.

Auf die Freunde der Blasmusikwartet eine Überraschung: DasStadtorchester St. Wendel, alsKooperationspartner der Musik-schule, ist mit Musikern und vie-len Blasinstrumenten vor Ort.Die Vokalklasse des Gesangsleh-rers Peter Homberg gibt um 16Uhr ein Konzert, in dem unteranderem Eigenkompositionenvon Musikschülern zu hörensind. Abgesehen davon steht dasLehrerteam für Fragen zur Verfü-gung. red

www.fun-music-school .de

Schnuppertag für alle Musikfans

Brillantes Statement gegen Rassismus Musiker um Jürgen Brill touren durch saarländische Schulen

St. Wendel. Brilliant nennt sicheine Gruppe von Profimusikernum den Texter, Sänger und Key-boarder Jürgen Brill, der in derRegion als Comedian Langhalsbestens bekannt ist. Und brillantwar auch der Auftritt, den dieProjektband vergangene Wochebei ihrem achten Stopp in saar-ländischen Schulen vor denOberstufenschülern in der voll-besetzten Aula des St. WendelerArnold-Janssen-Gymnasiums(AJG) ablieferte.

„Kein Zuhause, keine Heimat,kein Erbarmen“ – So besang Jür-gen Brill erschreckend aktuell dieSituation von Flüchtlingen, die inDeutschland auf Toleranz undAkzeptanz hoffen. Eben für dieseThemen und gegen Rassismusspielen neben Jürgen Brill nochSalvatore Tabone (E-Gitarre),Stefan Scharle (Bass) und PeterMorsch (Drums). Dabei mischensich kraftvolle Rockmusik mitpolitischen, teils provokantenSongs und auch einfühlsamenund positiven Texten.

So erinnerte Brill etwa an einverarmtes afrikanisches Dorf, in

dem man seine Ersparnisse zu-sammenlegt, um sie einem jun-gen Mann mitzugeben, der je-doch bei seiner Flucht mit 300anderen Flüchtlingen versinktund somit auch die Hoffnungendes Dorfes begräbt. Dann wieder-um geißelte Brill in der Aller-weltsfigur von Onkel Gerd diebraune und intolerante Gesin-nung eines provinziellen Spie-ßers.

Aber die Gruppe denkt auch po-sitiv, besingt „einen Weg, der unszusammenführt“, und die Liebezu Deutschland, in dem Vielfalteinen Platz hat. „Wir dürfen nur

einen Fehler nicht machen, dasses überall genauso sein muss wiehier“, bekennt Brill im Lied„Überall“.

Die konzentrierten jungen Zu-hörer zeigten sich nachdenklichund waren ergriffen von denemotional dichten Liedern. DieAnspannung aber löste sich baldim Mitklatschen zu den rockigenKlängen. Dass man abschließendso versierte Musiker nicht ohneZugabe ziehen ließ, versteht sichfast von selbst. red

www.ajg-wnd.de

Die jungen Zuhörer zeigten sich begeistert. FOTO: SCHWARZ

Fürth. Ein etwas anderes Konzertgibt es am Sonntag, 27. Septem-ber, 17 Uhr, im Gemeindesaal derevangelisch-lutherischen St.Markus-Gemeinde im OttweilerStadtteil Fürth. Es handelt sichdabei um ein „Gesprächskon-zert“, bei dem nicht nur die Wer-ke bekannter Komponisten ge-spielt werden, sondern auch nä-here Informationen über das Mu-sikstück und die Lebensläufe derjeweiligen Komponisten gegebenwerden. Ausführende sind Ralf-Werner Müller aus Fürth amCembalo und Ingrid Paul, Le-bach, mit Blockflöten und Gems-horn. Die beiden Künstler sindgewappnet für die Fragen ausdem Publikum und beantwortenDetails zu den einzelnen Stücken.

Gespielt werden Stücke vonHändel, Loillet und anderen.Dem eigentlichen Konzertschließt sich ein abendlicher Um-trunk im Gemeindesaal an, wonoch weitere Gesprächsmöglich-keit besteht. Der Eintritt zum Ge-sprächskonzert ist frei, es wirdum eine Spende am Ausgang ge-beten. red

Gesprächskonzert gibt Details über

Musikstücke preis

Alle Instrumente dürfen auspro-biert werden. FOTO: ERIC WILHELM

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