swiss crm 2009

52
Building Competence. Crossing Borders. School of Management and Law Swiss CRM 2009 – Einsatz und Trends in Schweizer Unternehmen Studie von F. Hannich, B. Rüeger und C. Jenni unter der Leitung von Prof. M. Troesch mit Unterstützung der Schweizerischen Post Hauptsponsor Branchenpartner Druckkostenbeitrag Presenting Partner

Upload: institut-fuer-marketing-management

Post on 15-Mar-2016

226 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

Studienbericht Swiss CRM 2009

TRANSCRIPT

Page 1: Swiss CRM 2009

Building Competence. Crossing Borders.

School of Management and Law

Swiss CRM 2009 – Einsatz undTrends in Schweizer UnternehmenStudie von F. Hannich, B. Rüegerund C. Jenni unter der Leitung vonProf. M. Troesch mit Unterstützungder Schweizerischen Post

Hauptsponsor

Branchenpartner

Druckkostenbeitrag

Presenting Partner

Page 2: Swiss CRM 2009
Page 3: Swiss CRM 2009

3

sinkender Mitarbeiterzufriedenheit. Trotz Rezession wird

weiter in CRM investiert, der am weitesten verbreitete In-

vestitionsschwerpunkt ist das operative CRM mit dem

Ziel rasche Resultate zu realisieren. Längerfristige Investi-

tionen, wie zum Beispiel die CRM-Mitarbeiterschulungen,

werden oft vernachlässigt.

Noch vor zwei Jahren wurde ein klarer Trend zur Rück-

besinnung auf den persönlichen Kontakt gemessen. Ein

Jahr später (2008) wurde bei den Unternehmen differen-

ziert und mit Kundenwerten vor Augen vorgegangen.

Heute rücken der Aufbau von Vertrauen und die Wert-

schätzung der Kunden und Mitarbeiter ins Zentrum von

CRM. Grundsätzlich kann von einer Emotionalisierung

von CRM als Megatrend gesprochen werden.

Die Analyse der CRM-Trends zeigt, dass sich Unterneh-

men wieder auf die Kernbereiche von CRM konzentrie-

ren. Eine Abkehr von Web 2.0 Themen wie Communities

wird auch in der Schweiz bestätigt.

Die ZHAW-CRM-Studie wird 2010 in gleichem Umfang

wieder durchgeführt um die Trends und den Status Quo

von CRM bei grossen und mittleren Unternehmen weiter

zu verfolgen.

Mit dieser umfassenden Studie hat die Zürcher Hoch-

schule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) 332

Entscheidungsträger zum Thema Customer Relationship

Management (CRM) in der Schweiz mit freundlicher Un-

terstützung der Schweizerischen Post befragt.

Die Studie verfolgt folgende zentrale Ziele: Sie soll einen

umfassenden, präzisen und realistischen Überblick zum

Status Quo von CRM in der Schweiz geben und die be-

deutendsten CRM-Trends identifizieren. Durch die jähr-

liche Durchführung kann die Entwicklung des CRM-

Marktes in der Schweiz über die Zeit weg beobachtet

werden. Zusätzl ich werden ausgewählte Schwer-

punktthemen vertieft befragt, um aktuell interessante

Themen genauer zu beleuchten.

Befragt wurden zufällig ausgewählte CRM-Entschei-

dungsträger aus einem breiten Branchen-Mix. Dabei

waren nicht nur die zentralen Kundenmanagementaktivi-

täten von Interesse, sondern auch Kompetenzgebiete

wie Analyse und Planung, Mitarbeiter und Organisation,

Produkte und Services, Informationstechnologie, Pro-

zessmanagement, Messung der Wirkungen, Kundenper-

spektive oder Innovation.

Zusätzlich haben namhafte CRM-Experten das Studien-

design und die Auswertung der Daten begleitet.

Die Swiss CRM-Studie 2009 hat klare Auswirkungen der

aktuellen wirtschaftlichen Situation auf CRM messen

können. Allerdings nicht in Form eines Rückgangs der

Bedeutung oder der Investitionen in CRM sondern in

Form einer Verschiebung der CRM-Prioritäten. Einerseits

fokussieren Unternehmen auf den Aufbau von Vertrauen

zu Kunden und demonstrieren ihnen gegenüber Wert-

schätzung. Die Kundenbindung steht gegenüber der

Kundenakquisition klar im Zentrum. Zum anderen öffnet

sich ein internes Handlungsfeld aufgrund zunehmend

Management Summary

Page 4: Swiss CRM 2009

4

Management Summary 3

Inhaltsverzeichnis 4

1. Studienbeschreibung Swiss CRM 2009 51.1. Hintergrund und Ziele der Studie 5

1.2. Theoretische Fundierung:

Das ZHAW-CRM-Framework 7

1.3. Studiendesign 10

1.4. Befragte Unternehmen und Rücklauf 12

2. Status Quo von CRM 142.1. CRM-Erfolg und CRM-Kompetenz

aus Sicht der Unternehmen 14

2.2. Organisatorische Verankerung von CRM 19

3. Bedeutung von CRM in der Rezession 243.1. Schweizer Unternehmen setzen auch

in der Rezession auf CRM 24

3.2. Konzentration auf Effizienzsteigerungen

im CRM 29

3.3. Prioritätsverlagerung von Kundenakquisition

zu Kundenbindung 27

3.4. Unternehmen reagieren auf die stark

sinkende Mitarbeiterzufriedenheit 28

4. CRM-Trends 2009 324.1. Trends im Überblick 32

4.2. Emotionalisierung von CRM 34

4.2.1. Emotionen und Kundenbindung aus

verhaltenswissenschaftlicher Sicht 34

4.2.2. Emotionalisierung wird zum Megatrend 35

4.2.3. Aufbau von Vertrauen und Wertschätzung

bei Kunden stehen im Vordergrund 40

4.2.4. Emotionale Bindung der Kunden 42

Inhaltsverzeichnis

Fazit und Ausblick 45

Literaturverzeichnis 46

Autoren 48

Beteiligte Experten 49

Sponsoren 50

Page 5: Swiss CRM 2009

5

die bedeutendsten CRM-Trends zu identifizieren und 2.

zu beobachten sowie

ausgewählte, aktuelle CRM-Themen näher zu 3.

beleuchten.

CRM (Customer Relationship Management) – drei Buch-

staben, die Unternehmensvertreter und Wissenschaftler

seit Jahren bewegen und auch 2009 ein Top-Manage-

mentthema darstellen. Nach anfänglicher Euphorie und

darauf folgender Ernüchterung befindet sich der Markt

für CRM-Beratung und -Software seit Mitte 2003 wieder

auf einem gesunden Wachstumspfad. Anhand der Markt-

wachstumszahlen lässt sich deshalb der klassische Ver-

lauf einer Hype-Kurve zeigen. (Rüeger und Hannich 2007)

Aufgrund der momentanen wirtschaftlichen Lage wird

das Marktwachstum zwar gebremst, setzt sich aber

dennoch fort.

Um den Status Quo des CRM in der Schweiz zu er-

mitteln und die bedeutendsten Trends zu identifizie-

ren, hat die Zürcher Hochschule für Angewandte

Wissenschaften 2007 eine umfassende Studie ge-

startet. Die jährliche Durchführung dieser Studie er-

möglicht es, nicht nur ein einmaliges Bild von CRM in

der Schweiz, sondern auch einen Einblick in dessen

Entwicklung und in aktuelle CRM-Themen zu erhal-

ten. In der dritten Ausführung 2009 gaben 332 CRM-

Entscheidungsträger Auskunft über die Umsetzung

von CRM in ihrem Unternehmen. Theoretische Grund-

lage für diese Studienreihe stellt das CRM-Frame-

work der ZHAW dar.

1.1. Hintergrund und Ziele der StudieDie Studie verfolgt drei Ziele:

einen umfassenden, präzisen und realistischen 1.

Überblick zum Status Quo und zur Entwicklung von

CRM in der Schweiz zu geben,

1. Studienbeschreibung Swiss CRM 2009

Abbildung 1: Das Wachstum des CRM-Marktes verläuft entlang einer klassischen Hype-Kurve. (eigene Darstellung)

Page 6: Swiss CRM 2009

6

Erfassung des aktuellen Standes von CRM in Unterneh-

men würde deshalb zu kurz greifen. Manager benötigen

viel mehr verlässliche Prognosen über zukünftige Ent-

wicklungstrends im CRM, um ihre eigene CRM-Strategie

entsprechend zu gestalten. Dieser Anforderung soll mit

der vorliegenden Studie ebenfalls entsprochen werden:

Ziel 2: Identifikation und Beobachtung der bedeu-

tendsten Trends von CRM in Schweizer Unterneh-

men

Dieses Ziel beinhaltet die Betrachtung der Fülle an an-

geblichen und tatsächlichen Trendbegriffen, die rund um

das Thema CRM kursieren, wie zum Beispiel Mobile-

CRM, die neuen Möglichkeiten im Zuge von Web 2.0 oder

CRM on demand. Täglich müssen CRM-Verantwortliche

deren Relevanz für ihr Unternehmen bewerten. Es ist Teil

dieser Studie zu prüfen, welche der CRM-Trendbegriffe

auf eine Diskussion in der Fachpresse beschränkt blei-

ben und welche auch tatsächlich in den Unternehmen

angekommen sind. Zusätzlich können die Trendthemen

aufgrund der jährlichen Durchführung der Studie beo-

bachtet werden und es lässt sich zeigen, welche sich als

Dauerbrenner entpuppen und welche sich nicht durch-

setzen konnten.

Ziel 3: Beleuchtung aktueller Schwerpunktthemen

Durch die zusätzliche Vertiefung einzelner Schwerpunkte

lassen sich umfangreichere Aussagen über aktuelle The-

men treffen, die CRM-Involvierte interessieren. Diese wer-

den Jahr für Jahr an die gegenwärtige CRM-Lage ange-

passt. 2009 wird die Emotionalisierung von CRM genauer

betrachtet. Ausserdem werden die Auswirkungen der ak-

tuellen Wirtschaftslage auf das CRM thematisiert.

Wissenschaftliche Grundlage für die vorliegende Studie

stellt das bewährte ZHAW-CRM-Framework dar. Dieses

wird im Folgenden kurz erläutert, bevor das Studiendesign

zur Erreichung der oben definierten Ziele diskutiert wird.

Auch wenn CRM sozusagen «erwachsen» geworden ist,

bleibt es schwierig, sich ein zuverlässiges Bild vom Um-

setzungsstand des Customer Relationship Manage-

ments in Schweizer Unternehmen zu machen. Die Studie

Swiss CRM 2007 hat hier einige Defizite aus Schweizer

Sicht beseitigt. Die bislang verfügbaren Studien hatten

fast ausschliesslich einen weltweiten Fokus oder decken

lediglich den gesamten deutschsprachigen Raum ab

(Capgemini 2006), so dass Schweizer Unternehmen not-

wendigerweise nur einen kleinen Anteil der Stichprobe

bildeten. Zusätzlich wurden bisher vornehmlich Grossun-

ternehmen und Unternehmen aus so genannten CRM-

affinen Branchen wie Finanzdienstleistungen und Tele-

kommunikation betrachtet. Vor diesem Hintergrund

definiert sich das erste Ziel dieser Studie:

Ziel 1: Darstellung des Status Quo und der Entwick-

lung von CRM in Schweizer Unternehmen

Die bisherigen CRM-Trendstudien wurden überwiegend

von CRM-Beratungs- oder Softwareunternehmen durch-

geführt. Dementsprechend wurde CRM stark aus dem

IT-Blickwinkel diskutiert und auch so in vielen Unterneh-

men eingeführt. Verschiedentlich wurde dieser Fokus für

die hohe Misserfolgsquote bei CRM-Projekten verant-

wortlich gemacht, die bis etwa 2004 bei bis zu 66% lag

(Harding, Cheifetz et al. 2003; LaValle und Scheld 2004).

In neueren Studien wird dagegen zum einen zunehmend

die Bedeutung der Einbettung von CRM-Projekten in

eine konsistente CRM-Strategie unterstrichen, zum an-

deren die Notwendigkeit aufgezeigt, Prozesse, Organisa-

tion und Unternehmenskultur anzupassen (Roberts, Liu

et al. 2005). Letztlich können CRM-Initiativen immer nur

erfolgreich sein, wenn sie von den Mitarbeitenden akzep-

tiert und mitgetragen werden (Brendel 2003).

Erfolgreiches CRM dient insbesondere der optimalen

Anpassung der gesamten Unternehmung an eine kom-

plexe und vor allem sehr dynamische Umwelt. Eine reine

Page 7: Swiss CRM 2009

7

«Customer Relationship Management ist ein unterneh-

mensweit integrierendes Organisations- und Führungs-

prinzip, das alle Massnahmen umfasst, die auf eine ver-

besserte Kundenorientierung und Kundenzufriedenheit

gerichtet sind.

Übergeordnete Zielsetzung ist, die Fähigkeit des Unter-

nehmens sicherzustellen,

langfristig profitable Kundenbeziehungen aufzubauen –

(Kundenakquisition),

im Zeitablauf zu intensivieren und –

aufrechtzuerhalten (Kundenbindung). –

Customer Relationship Management umfasst das syste-

matische Erschliessen und Ausschöpfen von Kundenpo-

tenzialen unter konsequenter Nutzung durchgängiger

Informations- und Kommunikationstechnologien.» (Sta-

delmann, Wolter et al. 2007)

1.2. Theoretische Fundierung: Das ZHAW-CRM-FrameworkDas ZHAW-CRM-Framework versteht CRM als un-

ternehmensweit integrierendes Organisations- und

Führungsprinzip mit zehn Kompetenzbereichen. Es

hat sich sowohl in der Theorie als auch in der Praxis

über mehrere Jahre erfolgreich durchgesetzt und

dient deshalb als Fundierung der Studie.

Die Erfahrungen der Unternehmen mit CRM haben die

Notwendigkeit einer umfassenden CRM-Definition auf-

gezeigt. Auch in der wissenschaftlichen Literatur setzen

sich zunehmend Sichtweisen durch, die CRM nicht nur

auf IT oder operatives Kundenmanagement beschrän-

ken. Dementsprechend gilt in dieser Studie die folgende

Definition von CRM:

Abbildung 2: Das ZHAW-CRM-Framework zeigt die Kompetenzbereiche eines umfassenden Kundenbeziehungsmanagements.

(Stadelmann, Wolter et al. 2007)

Page 8: Swiss CRM 2009

8

Determinante des Unternehmenserfolgs. (Raab und Werner

2005) Das verbesserte Verständnis der Kundenbedürf-

nisse ist wiederum Basis für die Optimierung des Produkt-

und Serviceangebotes für jedes der zuvor in der Analyse

und Planung identifizierten Kundensegmente. Dies schliesst

eine permanente Anpassung an sich wandelnde Kunden-

bedürfnisse sowie die Definition von differenzierten Service

Levels ein.

Die Erfahrung zeigt, dass oftmals im CRM gerade dem

Change Management im Sinne von interner Kommunika-

tion nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird.

(Helmke, Brinker et al. 2003; Bani 2004). Damit gehen

wertvolle Vorteile für Mitarbeiter, Mitarbeiterschulung

und die Anpassung der Unternehmenskultur verloren.

Zentrale Anforderung an den Kompetenzbereich IT ist

die Erfassung und Bereitstellung umfassender und kor-

rekter Informationen aller Kompetenzbereiche. Insbe-

sondere den Mitarbeitenden, die in direktem Kunden-

kontakt stehen, muss zeitnah und unabhängig vom

Kommunikationskanal eine Gesamtsicht des Kunden

ermöglicht werden, um in den viel zitierten Augenblicken

der Wahrheit in der Kundenbeziehung die optimalen Er-

folgsvoraussetzungen zu haben. (Gremler 2004) Um

diesen Anforderungen gerecht zu werden, bedarf es er-

heblicher Initialanstrengungen zur Erfassung und Inte-

gration der Kundendaten und in der Regel des Einsatzes

spezialisierter CRM-Informationstechnologie.

Das Zusammengreifen aller im Framework abgebildeten

Kompetenzbereiche ist nur mit aktivem Prozessma-

nagement möglich, welches Prozesse definiert, kontrol-

liert und ständig verbessert. Dabei ist stets die Akzep-

tanz der CRM-Prozesse durch die betroffenen Kunden

und die interne Akzeptanz zu beachten.

Das CRM-Framework betrachtet das Kundenbezie-

hungsmanagement aus Geschäftsleitungs- und Ent-

scheidungsträgersicht. Dies entspricht dem Blickwinkel

der in der Studie befragten CRM-Verantwortlichen. Das

Framework zeigt die zehn Kompetenzbereiche eines

umfassenden Kundenbeziehungsmanagements auf. Es

wurde in Zusammenarbeit mit den Firmen Mummert

Consulting und QCi Assessment entwickelt. Sein Einsatz

in einer Vielzahl von Unternehmen hat gezeigt, dass es

eine hervorragende Basis für die Definition der unterneh-

mensspezifischen Gestaltungsanforderungen darstellt.

CRM-Kompetenzbereiche

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, erfordert erfolg-

reiches CRM eine eigenständige Strategie, die aus der

Unternehmensstrategie abzuleiten ist. Mit dieser müssen

wiederum alle Projekte und Einzelmassnahmen in den in

der Grafik gezeigten Kompetenzbereichen komplemen-

tär und abgestimmt sein.

Basis für die Entwicklung der CRM-Strategie bildet die

Analyse und Planung. Es gilt, die intern und extern ver-

fügbaren Daten über die Verhaltensweisen, Einstellungen

und den Wert der Kunden auszuwerten. Ein umfassendes

Verständnis der Marktsituation sowie des Verhaltens und

der Bedürfnisse bestehender und potenzieller Kunden

dient dann wiederum der Planung der operativen Kun-

denmanagementaktivitäten.

Die Untersuchungen zur Service-Profit-Chain, deren Logik

heute implizit oder explizit praktisch alle Dienstleistungs-

unternehmen folgen, haben gezeigt, dass Kundenzufrie-

denheit und Kundenbindung mit Mitarbeiterzufriedenheit

und Mitarbeiterloyalität beginnen. (Heskett, Jones et al.

1994; Woratschek and Horbel 2002) Aus diesem Grund

nimmt der Kompetenzbereich Mitarbeiter und Organisa-

tion eine zentrale Stellung im CRM ein und wird letztlich zur

Page 9: Swiss CRM 2009

9

Abbildung 3: Der Kundenlebenszyklus verdeutlicht die wechselnden Anforderungen und Massnahmen im Verlauf der Kundenbeziehung.

(Stadelmann, Wolter et al. 2007)

Im Zentrum des ZHAW-CRM-Frameworks stehen die

operativen Kundenmanagementaktivitäten. Auf Basis

der zuvor erarbeiteten Ziele und Pläne sind die CRM-

Massnahmen entlang des gesamten Kundenlebenszy-

klus zu gestalten. Dieser erstreckt sich mit sich wandeln-

den Anforderungen von den potenziellen Kunden über

Interessenten und Neukunden bis zur optimalen Bedürf-

nisbefriedigung der Stammkunden und schliesslich bis

hin zur aktiven Kundenrückgewinnung. Matchentschei-

dend ist dabei eine kontinuierliche Anpassung des Ser-

vices je nach Kundensegment und Lebenszyklusphase.

Page 10: Swiss CRM 2009

10

1.3. StudiendesignAuch in der dritten Durchführung der Trendstudie

Swiss CRM befragte die Zürcher Hochschule für An-

gewandte Wissenschaften CRM-Entscheidungsträ-

ger zufällig ausgewählter Unternehmen aus einem

breiten Branchen-Mix. Erneut haben namhafte CRM-

Experten das Projekt begleitet und die Auswertungen

kommentiert.

Die Studie ist als echte Trendstudie konzipiert und wird

jedes Jahr mit demselben Studiendesign wiederholt.

Durch den Vergleich der Ergebnisse lassen sich die Ent-

wicklungstendenzen des CRM in Schweizer Unterneh-

men in einzigartiger Weise nachverfolgen.

Das Studiendesign folgt den zuvor formulierten Zielen.

Um eine möglichst repräsentative Stichprobe für die

Schweizer Unternehmen zu erreichen, wurde ein quanti-

tatives Design gewählt. Dies ist auch deshalb zulässig,

da mit dem ZHAW-CRM-Framework und einer Fülle von

internationalen Studien bereits eine gute Basis für die

Konzeption eines Befragungsinstrumentes existiert.

(Böhler 2004) Der Fragebogen besteht einerseits aus

Fragen, die jährlich wiederholt werden und einen Über-

blick über die Entwicklung von CRM in der Schweiz er-

möglichen. Zusätzlich dazu werden bei jeder Durchfüh-

rung neue Schwerpunkte gewählt, die aktuelle Themen

genauer hinterfragen. Um die neusten Entwicklungen

einbeziehen zu können werden die abgefragten Trends

jedes Jahr angepasst.

Absicherung durch Experteninterviews

Die Absicht, die Studie mit demselben Design mehrfach

durchzuführen, erforderte besondere Sorgfalt in der Vor-

bereitung. Deshalb wurden in der Konzeptionsphase

2007 eine Reihe namhafter CRM- und Befragungsexper-

ten zum Studiendesign interviewt. Die Experten haben

massgeblich zur Optimierung des Fragebogens beige-

Der Anspruch der kontinuierlichen Verbesserung des

CRM sowie die Verhaltenssteuerung der Mitarbeiter er-

fordern die Messung der Wirkungen. Die im Controlling

betrachteten Kennzahlen sind um CRM-relevante Mess-

grössen zu ergänzen. Um einen Nutzen aus der Messung

zu ziehen, sind zusätzlich geschlossene Führungs- und

Steuerungskreisläufe – so genannte Closed Loops – zu

installieren.

Die optimale Anpassung des eigenen CRM an die Be-

dürfnisse der Kunden erfordert von den Unternehmen,

ihre Leistungen aus der Kundenperspektive kritisch zu

betrachten. Je tiefer das Verständnis des Kundenverhal-

tens ist und je effektiver das CRM gestaltet wurde, desto

grösser ist auch die Wahrscheinlichkeit zu kundengetrie-

benen Innovationen zu gelangen. Funktionieren die Clo-

sed Loops zwischen den Kompetenzbereichen des Fra-

meworks, gehen Informationen zu veränderten oder

neuen Bedürfnissen und Ansätzen für eine verbesserte

oder völlig neue Bedürfnisbefriedigung wiederum in Ana-

lyse und Planung sowie in die Gestaltung des Produkt-

und Serviceangebotes ein.

Die im Framework enthaltenen Kompetenzbereiche des

CRM bilden den theoretischen Hintergrund für das Befra-

gungsinstrument der Trendstudie Swiss CRM. Deren

Design wird im folgenden Teilkapitel erläutert und be-

gründet.

Page 11: Swiss CRM 2009

11

Dem zweiten Ziel, die bedeutendsten Trends von CRM in

Schweizer Unternehmen zu erfassen, wurde in einem

nächsten Block Rechnung getragen. Zunächst wurden

die CRM-Verantwortlichen für 19 konkrete CRM-Trend-

begriffe gefragt, welche subjektive Bedeutung sie jedem

Trendbegriff für ihr Unternehmen beimessen. In einem

weiteren Schwerpunktthema wurde dann der Trendbe-

griff «Emotionalisierung von CRM» weiter vertieft. Dabei

gaben die Teilnehmer preis, ob und welche Emotionen

sie im CRM einsetzen und mit welchen Massnahmen sie

ihre Kunden emotional an das Unternehmen binden wol-

len (s. Kap. 4).

Die quantitativen Analysen wurden mit der Statistiksoft-

ware SPSS1 durchgeführt. Signifikante Unterschiede in

den Daten wurden bei kategorialen Variablen mittels

Kreuztabellen und χ2-Tests geprüft, bei intervallskalierten

Daten mittels ANOVA-Prozedur und Bonferroni Post-

Hoc-Tests.

1 SPSS steht für Statistical Product and Service Solutions und bezeichnet sowohl die Softwarefirma, die Statistik- und Analyse-Software entwickelt und vertreibt, als auch deren wichtigstes Produkt.

tragen. Auch die diesjährige Durchführung wurde von

Experten begleitet, die Unterstützung bei der Auswahl

der aktuellen Trends und Schwerpunktthemen geleistet

haben und die Ergebnisse aus ihrer CRM-Expertise he-

raus kommentiert haben. Die Autoren sind ihnen deshalb

zu grossem Dank verpflichtet. Eine Liste der Experten

befindet sich im Anhang.

Das Ziel, einen realistischen Status Quo des CRM in

Schweizer Unternehmen zu ermitteln, erfordert eine in-

haltlich breite Befragung, die alle Kompetenzbereiche

des ZHAW-CRM-Frameworks abdeckt. Zusätzlich muss

der Fragebogen für Unternehmen verschiedener Grös-

sen und Branchen geeignet sein.

Fragebogeninhalte

Inhaltlich orientiert sich der Fragebogen eng an der theo-

retischen Fundierung des ZHAW-CRM-Frameworks. Aus

diesem Grund wurde für alle Kompetenzbereiche die

Meinung der Befragten erhoben, inwieweit diese Kompe-

tenzen in ihrem Unternehmen bereits auf CRM ausge-

richtet seien. Diese Einschätzungen wurden als Grad der

Zustimmung zu Aussagen auf 5er Likertskalen erhoben

(5=stimme voll und ganz zu, 4=stimme eher zu, 3= teils

teils, 2=stimme eher nicht zu, 1=stimme überhaupt nicht

zu). Ferner wurden allgemeine Fragen zum Erfolg und

dem Verständnis von CRM gestellt (s. Kap. 2).

Im ersten Schwerpunkthema wurden vertiefende Fragen

zur Auswirkung der aktuellen Wirtschaftslage auf das CRM

abgefragt. Die teilnehmenden Unternehmen gaben Aus-

kunft über die aktuelle Bedeutung von CRM, die Verände-

rung der Budgets und welchen Einfluss die aktuelle Rezes-

sion auf die Mitarbeiterzufriedenheit hat (s. Kap. 3).

Page 12: Swiss CRM 2009

12

Zusammensetzung nach Unternehmensgrösse

Abbildung 4: Fast 95% der Unternehmen sind grosse und mittlere

Schweizer Unternehmen. (eigene Darstellung)

Auch bei der Branchenzugehörigkeit der teilnehmenden

Unternehmen ist eine breite Mischung festzustellen.

CRM-affine Dienstleistungsunternehmen wie Banken,

Versicherungen, Telekommunikationsunternehmen und

Versandhandel haben einen Anteil von 14.5% an der

Stichprobe. 36.6% sind den sonstigen Dienstleistungen

zuzuordnen, 36.0% dem verarbeitenden Gewerbe und

12.9% sind Bauunternehmen oder Bauzulieferer.

Beschreibung der Stichprobe

Die teilnehmenden Unternehmen setzen sich aus 41.1%

Grossunternehmen und 53.1% mittleren Unternehmen

zusammen. Der Anteil an Kleinunternehmen konnte auch

in diesem Jahr wieder gesenkt werden, so dass sie insge-

samt noch knapp 6% des Datensatzes einnehmen.

1.4. Befragte Unternehmen und RücklaufAuch dieses Jahr konnte sich die Studie über einen

regen Rücklauf erfreuen. 1 529 mittlere und grosse

Unternehmen wurden angefragt. Die 332 ausge-

füllten Fragebögen stammen aus einem breiten Mix

an Unternehmen verschiedener Branchen und Grös-

sen. Die CRM-Entscheidungsträger als Zielgruppe in

den Unternehmen wurden wieder klar erreicht.

Entsprechend den Forschungszielen bilden in der

Schweiz tätige mittlere und grosse Unternehmen die

Grundgesamtheit der Trendstudie. Um Teil davon zu sein,

müssen Unternehmen über einen Jahresumsatz von

mindestens CHF 15 Mio. oder mindestens 50 Mitarbeiter

verfügen. Ausdrücklich von der Befragung ausgeschlos-

sen wurden öffentliche und landwirtschaftliche Betriebe.

Aus forschungsökonomischen Gründen erfolgte die Be-

fragung lediglich auf Deutsch und Französisch. Zielper-

sonen sind Entscheidungsträger im Bereich CRM (Inha-

ber, Geschäftsführende, Marketingverantwortliche,

CRM-Verantwortliche u. ä.).

Die Bereitschaft von 1 529 Unternehmen zur Studienteil-

nahme wurde telefonisch erfragt. Um Lerneffekte durch

die Befragung zu vermeiden wurde hierzu eine neue Zu-

fallsstichprobe aus der Gesamtheit der mittleren und

grossen Unternehmen der Schweiz gezogen. 856 Unter-

nehmen erhielten per E-Mail den Link zum Onlinefrage-

bogen. Schlussendlich gingen 332 verwertbare Fra-

gebögen in die Auswertung ein, was einer Rücklaufquote

von knapp 22% entspricht. Im Vergleich zu den letzten

beiden Jahren mit Rücklaufquoten von rund 30% ist ein

klarer Rückgang zu erkennen. Schon hier zeichnet sich

der Einfluss der momentanen wirtschaftlichen Lage ab.

Welcher Einfluss diese auf das CRM hat, wird in Kapitel

3 erläutert.

Page 13: Swiss CRM 2009

13

Branchenzusammensetzung

Abbildung 5: Die Stichprobe weist eine breite Streuung über meh-

rere Branchen auf. (eigene Darstellung)

Wenn man die Kundenbasis der Unternehmen betrach-

tet, fällt auf, dass sich diese bei gut der Hälfte der Teil-

nehmer (54.1%) vorwiegend aus Unternehmenskunden

zusammensetzt. 17.5% sind im Privatkundenbereich tätig

und 28.4% der Unternehmen haben sowohl Geschäfts-

als auch Privatkunden.

Funktion des Antwortenden

Abbildung 7: CRM-Entscheidungsträger in den Unternehmen

konnten als Befragungsteilnehmer gewonnen werden. (eigene

Darstellung)

Zusammensetzung Privat- oder Geschäftskunden

Abbildung 6: Bei über 50% der Unternehmen setzt sich der Kun-

denstamm vorwiegend aus Unternehmenskunden zusammen.

(eigene Grafik)

Eine Betrachtung der Funktionen der Befragten in ihrem

Unternehmen zeigt, dass die im Studiendesign anvisier-

ten CRM-Verantwortlichen erreicht werden konnten. Zu

31.6% antworteten die Inhaber oder Geschäftsführenden

selbst, zu 38.2% die Leitenden von Marketing oder Ver-

kauf und in einigen wenigen Fällen auch die Leitenden IT.

Zu 9.3% ist der Teilnehmende verantwortlich für CRM im

Unternehmen. In 20.9% der Fälle haben die Antwor-

tenden andere als die im Fragebogen vorgegebenen

Funktionen. Da sich aber auch diese auf höheren Stufen

im Bereich Marketing, Verkauf, IT, CRM oder Unterneh-

mensführung wieder finden, kann von einer ausrei-

chenden Sachkenntnis und einem hinreichenden Über-

blick über das Unternehmen durchaus ausgegangen

werden.

Page 14: Swiss CRM 2009

14

Bei immer noch zu vielen Unternehmen in der Schweiz

ist das Grundverständnis von CRM nicht ganz klar.

Obwohl die Mehrheit dem CRM eine hohe Bedeutung

zuweist, bewertet nur ca. die Hälfte ihre CRM An-

strengungen als erfolgreich. Die meisten Unterneh-

men sehen Verbesserungspotentiale in mehreren

CRM-Kompetenzbereichen. Unternehmen mit einem

umfassenden Verständnis von CRM messen CRM

eine höhere Bedeutung bei und sehen sich als kom-

petenter und erfolgreicher im CRM.

2. Status Quo von CRM

2.1. CRM-Erfolg und CRM-Kompetenz aus Sicht der UnternehmenOrganisation und Führung sind die am Besten auf

CRM ausgerichteten Kompetenzbereiche. Insge-

samt beurteilen sich die Unternehmen kritischer als

letztes Jahr. Der beste Indikator für Erfolg und Kom-

petenz im CRM ist nicht die Branche oder Unterneh-

mensgrösse sondern das Verständnis von CRM.

Um den Hintergrund und die Voraussetzungen in den

beteiligten Unternehmen zu beleuchten, wurden die Teil-

nehmer auch dieses Jahr befragt, welches Verständnis

von CRM auf ihr Unternehmen am ehesten zutreffe. Er-

neut hatten mit 51.3% mehr als die Hälfte der Firmen ein

umfassendes Verständnis von CRM als Organisations-

und Führungsprinzip. Während das operative Verständ-

nis von CRM mit 30.7% fast unverändert verbreitet bleibt,

ist bei der Sichtweise von CRM als vornehmliches IT

Thema eine Steigerung auf 18.0% zu beobachten.

Über die drei Messungen betrachtet bleibt das CRM-

Verständnis bei den Entscheidungsträgern erstaunlich

konstant. Dass im zweiten Jahr der Messung leicht bes-

sere Resultate gemessen wurden hat eventuell damit zu

tun, dass in den Jahren 2007 und 2008 dieselbe Stich-

probe verwendet wurde. Unternehmen konnten durch

die Studie lernen und ihr CRM-Verständnis verbessern.

Für 2009 wurde deshalb eine neue Zufallsstichprobe

gezogen (s. Kap. 1.4. Studiendesign).

«Sehr bedenklich sind die Zahlen zum Erfolg von CRM, da fast die Hälfte der Befragten den Erfolg als überhaupt nicht, eher nicht oder nur teils-teils sehen. Hier, d.h. bei offensichtlich vorhandenen Implementierungsproblemen, effizienter Umsetzung und Wir-kungs- bzw. Erfolgskontrollen liegen zweifelsohne wichtige Auf-gabenfelder für die zukünftige CRM-Forschung in Wissenschaft und Praxis.»

Prof. Dr. F. Siems, Juniorprofessor für BWL, RWTH Aachen

Page 15: Swiss CRM 2009

15

Definition von CRM für Unternehmen

Abbildung 8: Eine deutliche Mehrheit der befragten Schweizer Unternehmen sieht CRM als unternehmensweites Organisations- und

Führungsprinzip. (eigene Darstellung)

Bisheriger CRM-Erfolg

Abbildung 9: Eine Mehrheit von 51.2% der Unternehmen bewertet

ihre CRM-Anstrengungen als Erfolg. (eigene Darstellung)

Über 50% der teilnehmenden Firmen beurteilten sich mit

ihren CRM-Anstrengungen als eher erfolgreich (39.4%)

oder sehr erfolgreich (11.8%). Weitere 40.5% sehen zu-

mindest Teilerfolge, während Fehlschläge (7.3%) und to-

tale Fehlschläge (1.0%) eher selten sind. Insgesamt wur-

den gegenüber den katastrophalen Fehlschlagraten aus

der Hype-Phase des CRM klare Fortschritte erzielt (La-

Valle und Scheld 2004). Zu Euphorie besteht jedoch

keinerlei Anlass und es ist Florian Siems zuzustimmen,

dass CRM-Forschung und Beratung hier absolut gefor-

dert sind, Unternehmen, die Methoden, Erkenntnisse

und Beratung zur Verfügung zu stellen, um eine erfolg-

reichere CRM-Umsetzung zu ermöglichen.

Page 16: Swiss CRM 2009

16

Befragt, wie sie die Kompetenzen ihres Unternehmens in

verschiedenen CRM-Bereichen einschätzen, nehmen

die Teilnehmer eine überwiegend selbstkritische Haltung

ein. Lediglich zwei Kompetenzfelder werden als weitge-

hend auf CRM ausgerichtet bewertet: Organisation

(Durchschnitt auf 5er-Zustimmungsskala 4.06. 4 ent-

spricht Zustimmung zur Aussage) und Führung (3.80).

Insbesondere die kundenorientierte Unternehmensorga-

nisation wurde deutlich besser als im Vorjahr einge-

schätzt, während in fast allen anderen Kompetenzbe-

re ichen le icht oder sogar deut l ich schlechtere

Einschätzungen der CRM-Kompetenz der teilnehmenden

Firmen zu beobachten sind.

Eine weit verbreitete Erwartung zu CRM ist, dass Gross-

unternehmen und insbesondere Unternehmen aus CRM-

affinen Dienstleistungsbranchen besonders kompetent

und erfolgreich im CRM sind. Dies lässt sich statistisch

anhand der Studiendaten jedoch keineswegs nachweisen.

Die Studie zeigt viel mehr auf, dass es keinen signifikanten

Unterschied in der Selbsteinschätzung der Kompetenzen

nach Branchen gibt und nur in Einzelfällen in Bezug auf die

Unternehmensgrösse (gemäss ANOVA und Bonferroni

Post-Hoc Tests der Mittelwerte). Grossunternehmen oder

auch CRM-affine Unternehmen schätzen sich also nicht

besser und auch nicht schlechter ein als mittlere Betriebe

oder Unternehmen aus anderen Branchen.

Ranking Bereiche

Abbildung 10: Trotz einzelnen Verbesserungen bewerten die CRM-Entscheider ihre Unternehmen in den meisten CRM-Kompetenzbe-

reichen überwiegend skeptisch. (eigene Darstellung)

Page 17: Swiss CRM 2009

17

Abbildung 11: Zum ersten Mal hat die Unterstützung durch das Top-Management umfassende und gepflegte Kundendaten als wich-

tigster Erfolgsfaktor für CRM-Projekte abgelöst. (eigene Darstellung)

Zentrale Erfolgsfaktoren

Wie in den Vorjahren bestehen die deutlichsten Gruppen-

unterschiede, je nachdem welche CRM-Philosophie in

den Unternehmen herrscht. CRM-Entscheider aus Un-

ternehmen mit einem umfassenden Verständnis von

CRM fühlen sich subjektiv hochsignifikant erfolgreicher

mit ihren CRM Massnahmen, messen CRM mehr Bedeu-

tung bei (ANOVA p<0.000; Post-Hoc vs. IT und opera-

tiver Def. hochsignifikant) und schätzen sich auch signi-

fikant kompetenter in 7 von 12 (ANOVA p<0.000 bis

p<0.028) abgefragten Kompetenzbereichen ein gegen-

über Unternehmen mit einer operativen oder IT-geprägten

CRM-Definition.

Die zunehmende Erfahrung Schweizer Unternehmen mit

CRM macht es möglich, nach zentralen Erfolgsfaktoren

und Hemmnissen für CRM aus Unternehmenssicht zu

fragen. Die CRM-Entscheider sollten die drei Wichtigsten

aus ihrer Sicht angeben.

Es zeigt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen von vier Faktoren,

die jeweils von einer Mehrheit als zentrale Erfolgsfaktoren

gesehen werden. Ganz oben stehen weiterhin Unterstüt-

zung durch das Top Management (59.3%) und umfas-

sende und gepflegte Kundendaten (54.4%), obwohl über

11% weniger Teilnehmer als im letzten Jahr diese als

zentralen Erfolgsfaktor sehen. Auch mag die in Kapitel 3

beschriebene Tendenz zu Quick-Wins und Effizienzstei-

gerungen dabei eine Rolle spielen, ebenso wie bei der

stark gestiegenen Bedeutungswahrnehmung von CRM-

Prozessen (52.6%). Auch das Verständnis des Kunden-

verhaltens konnte einen starken Bedeutungszuwachs

um 8.0% auf nun 51.4% verzeichnen.

Page 18: Swiss CRM 2009

18

Da sich die Frage auf in der Vergangenheit gemachte

Erfahrungen bezieht, sind geringere Schwankungen bei

den Hemmnissen für CRM-Projekte zu erwarten. Weiter-

hin an der Spitze befinden sich die Prozesse (45.7%), die

jedoch auch bei den Erfolgsfaktoren hohe Bedeutung

haben. Trotz Einsicht lassen sich die beiden Toppro-

bleme CRM-Prozesse und schlechte Datenqualität

(44.7%) von den Unternehmen kurzfristig offensichtlich

nur schwer lösen. Weiterhin nur in relativ wenigen Unter-

nehmen (21.9%) ist fehlende Top-Managementunterstüt-

zung für das CRM ein Problem.

Projekthemmnisse

Abbildung 12: Die Definition der CRM-Prozesse stellt 2009 das grösste Hemmnis für CRM-Projekte dar. (eigene Darstellung)

Page 19: Swiss CRM 2009

19

2.2. Organisatorische Verankerung von CRMCRM ist in den Unternehmen fest etabliert. Die ver-

breitete Zuständigkeit auf Geschäftsleitungsebene

unterstreicht die Bedeutung von CRM. Nach wie vor

besteht im Software-Bereich noch Aufholbedarf für

den Einsatz von CRM-spezifischen Lösungen.

Eine klare Mehrheit der befragten Unternehmen hat eine

gesamtverantwortliche Person für CRM, wie sie in der

CRM-Literatur verbreitet gefordert wird, um die Kundeno-

rientierung im Unternehmen auch organisatorisch promi-

nent zu verankern. (Meier 2004; Stadelmann and Horsig

2004) 44.6% haben eine Person auf Geschäftsleitungse-

bene, die verantwortlich für CRM ist, weitere 18.6% auf

einer anderen Position während 36.2% keine CRM-verant-

wortliche Person besitzen. Insgesamt ist CRM also in fast

zwei Drittel der befragten Unternehmen fest organisato-

risch verankert, was gegenüber 2008 einem leichten Rück-

gang entspricht, aber im Dreijahresvergleich eine kontinu-

ierlich hohe Bedeutung von CRM in den Unternehmen

zeigt.

Gesamtverantwortung für CRM bei einer Person?

Abbildung 13: Knapp die Hälfte der Unternehmen verfügen über

einen CRM-Verantwortlichen auf Geschäftsleitungsebene. (eigene

Darstellung)

«Die aktuelle CRM-Studie belegt die täglichen Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen. CRM ist in den Unternehmen angekommen. Wirkungsvolle Prozesse und nicht mehr IT-Lösungen stehen heute im Fokus der Verantwort-lichen. Sowohl die Zuordnung der Verantwortlichkeit im Bereich der Geschäftsleitung, als auch Schwerpunkte in der Mitarbeiter-schulung verdeutlichen, dass nicht die Technik den Erfolg der CRM Prozesse letztendlich ausmacht, sondern es die Mitarbei-ter sind, die CRM-Strategien zum Leben erwecken.»

Kolja Wehleit, Head of Consulting, Accarda AG

Page 20: Swiss CRM 2009

20

Auf die Frage, in welcher Abteilung CRM im Unternehmen

angesiedelt sei, zeigte sich in der Mehrzahl der Fälle eine

Verteilung der CRM Aufgaben auf mehrere Abteilungen

des Unternehmens. Über eine eigene CRM-Abteilung

verfügen lediglich 9.9% der befragten Schweizer Unter-

nehmen. Am häufigsten ist CRM organisatorisch Teil des

Verkaufs mit 61.1%, sowie Teil des Marketings mit 54.2%.

In nur 18.3% der Fälle ordnet sich CRM einem Customer

«Wir glauben daran, dass CRM den Wert des Kunden und damit des Unternehmens langfristig steigern kann. CRM als Manage-ment-Aufgabe zu priorisieren, trägt entscheidend dazu bei, Pro-zesse und Strukturen auf allen Ebenen zu verankern und damit das gesamte Unternehmen auf den Kunden auszurichten.»

Jan Boluminski, Geschäftsführer Client Vela GmbH

«Die Studie bestätigt, dass sich die dedizierten CRM-Funktionen in Unternehmen zunehmend durchsetzen – das ist ein wichtiger Indikator für die strategische und damit nachhaltige Bedeutung des Themas.»

Christoph Oggenfuss, Head of Marketing, Comit AG

Care bzw. einem zentralen Service Center unter. Lediglich

11.4% der Unternehmen gliedern CRM in die IT ein. Orga-

nisatorisch wird CRM demnach von der grossen Mehrheit

der Unternehmen weder als unternehmensweites noch

als IT-Thema behandelt, sondern als Thema des opera-

tiven Kundenbeziehungsmanagements.

Page 21: Swiss CRM 2009

21

Organisatorische Ansiedlung von CRM

Abbildung 14: In den meisten Unternehmen ist CRM in mehr als einem Bereich angesiedelt. Dominant sind Marketing und Verkauf.

(eigene Darstellung)

Kontinuität zeigt sich auch beim Einsatz von CRM-Soft-

ware in den Unternehmen. Weiterhin nur eine Minderheit

(zusammen 47.7%) der mittleren und grossen Schweizer

Firmen verfügt über eine spezialisierte CRM-Software.

Hierbei hat CRM-Software als Teilmodul der ERP-Soft-

ware abgenommen (-5.9% auf 17.6%).

Page 22: Swiss CRM 2009

22

Betrachtet man die Verbreitung der verschiedenen Lö-

sungen, so sind Eigenentwicklungen immer noch stark

verbreitet (25.5%). Den höchsten Marktanteil bei den

Standardlösungen hat nach wie vor SAP (16.1%) gefolgt

von Microsoft CRM (8.1%), Oracle/Siebel (5.4%) und Sage

(5.4%). Nach wie vor ist der Markt stark fragmentiert, was

sich in dem hohen Anteil der in «Sonstige» zusammenge-

fassten Einzelnennungen zahlreicher verschiedener An-

bieter (29.5%) zeigt.

Einsatz von CRM-Software

Abbildung 15: Nur knapp die Hälfte der Unternehmen setzt eine

spezialisierte CRM-Software ein. (eigene Darstellung)

Page 23: Swiss CRM 2009

23

Dass nur noch 2.4% ihr CRM über MS Office Produkte

abwickeln und diese als spezialisierte CRM-Software

bezeichnen, ist eine mögliche Begründung, warum ins-

gesamt der Anteil der Firmen mit CRM-Software leicht

zurückgegangen ist. In diesem Fall wäre nur das Wissen,

was eine spezielle CRM-Software ist, heute weiter ver-

breitet als noch im Jahr 2008.

Zum besseren Verständnis der Zahlen sind noch zwei

Hinweise notwendig. Erstens hat SAP in der Vergangen-

heit verbreitet ein CRM-Modul als kostenloses Zusatz-

modul zu ihren ERP-Softwarepaketen mitgeliefert. Das

Vorhandensein sagt also nicht unbedingt etwas über den

tatsächlichen Einsatz aus. Zweitens sind die Marktanteile

vor dem Hintergrund zu sehen, dass nicht die neu be-

schaffte Software eines Jahres gezählt wird, was zu

Abbildung 16: Überblick über die eingesetzte CRM-Software (eigene Darstellung)

Genutzte CRM-Software

langsameren Anpassungsprozessen führt. Es wird ledig-

lich die Anzahl der Unternehmen betrachtet, die eine

bestimmte Software einsetzt und nicht die Gesamtan-

zahl von gekauften Lizenzen oder der erzielte Umsatz.

Insofern ergeben sich Unterschiede zu Analysen, welche

diese Grössen zu Grunde legen.

Wirtschaftlich schwierige Zeiten erfordern verstärkte

Kostenkontrolle und schärfere Priorisierung in den Unter-

nehmen, sodass sich gerade in Rezessionen erweist,

welche Themen nachhaltige Bedeutung haben. Inwiefern

CRM als Managementthema in den mittleren und gros-

sen Schweizer Unternehmen tatsächlich etabliert ist,

wird deshalb vor dem Hintergrund der aktuellen Krise als

erstes Schwerpunktthema der diesjährigen Studie im

folgenden Kapitel genauer untersucht.

Page 24: Swiss CRM 2009

24

3. Bedeutung von CRM in der Rezession

3.1. Schweizer Unternehmen setzen auch in der Rezession auf CRMCRM-Verantwortliche in Schweizer Unternehmen

sehen auch in der Rezession eine kaum verringerte

Bedeutung von CRM für ihr Unternehmen und wollen

die Budgets sogar eher erhöhen als verringern.

Entscheidungsträger reagieren eher defensiv auf die

momentane Wirtschaftslage, verschieben die Prioritä-

ten von Akquisition zu Kundenbindung, konzentrieren

sich auf Effizienzsteigerungen und ergreifen Massnah-

men zur Bekämpfung der alarmierend sinkenden Mit-

arbeiterzufriedenheit.

Unabhängig von der genauen Definition bleibt CRM ein

Topthema in Schweizer Firmen, auch vor dem Hintergrund

des gegenwärtigen gesamtwirtschaftlichen Abschwungs.

81.0% der Teilnehmer bezeichnen CRM als eher wichtig

(34.4%) oder sehr wichtig (46.6%) für ihr Unternehmen.

15.0% sehen CRM nur teilweise als bedeutend für den

Erfolg ihres Unternehmens und nur eine kleine Minderheit

sieht CRM als eher weniger wichtig (3.1%) oder überhaupt

nicht wichtig (0.9%) an.

Abbildung 17: 81.0% der befragten CRM-Entscheidungsträger sehen CRM als sehr wichtig oder eher wichtig für ihr Unternehmen.

(eigene Darstellung)

Bedeutung von CRM für Unternehmen

Page 25: Swiss CRM 2009

25

Da Akquisition und Bindung von Kunden bei allgemeiner

Investitionszurückhaltung der Firmen und Privathaus-

halte in der Krise stark erschwert werden, ist es nur fol-

gerichtig, der Gestaltung und Optimierung der Kunden-

beziehungen Aufmerksamkeit zu widmen.

Entwicklung des CRM-Budgets

Abbildung 18: 88.8% der CRM-Entscheider gehen von steigenden

oder zumindest gleichbleibenden CRM-Ausgaben aus. (eigene

Darstellung)

Im Vergleich zu den Jahren 2007 und 2008 mit einem

sehr freundlichen wirtschaftlichen Umfeld in der Schweiz

und weltweit ist die Entwicklung der CRM-Budgets in

diesem Jahr für viele Marktteilnehmer von besonderem

Interesse. Es ist die Frage, ob CRM von allgemeinen

Kostensenkungsanstrengungen in der Krise betroffen

sein wird, wie das typischerweise bei Werbe- oder Bera-

tungsbudgets zu beobachten ist.

Die Ergebnisse zeigen, dass zwar im Vergleich zu den

vergangenen Jahren mehr Unternehmen eher eine ab-

nehmende Entwicklung des CRM-Budgets sehen (2009:

10.2%; im Vergleich 2008: 2.0%, 2007: 3.4%). Dennoch

kündigen 31.0% der Unternehmen eher steigende finan-

zielle Einsätze für CRM-Massnahmen an (im Vergleich

2008: 46.4%, 2007: 46.8%). Obwohl Einsparmassnah-

men zurzeit auf der Tagesordnung stehen, betreffen die-

se den Bereich CRM offenbar weniger. Über die Hälfte

der Unternehmen berichtet von einer gleich bleibenden

Entwicklung ihres CRM-Budgets (im Vergleich 2008:

45.1%, 2007: 43.7%).

Entscheidend ist aber auch, wie diese Budgets investiert

werden sollen. Welche CRM-Bereiche in diesem Jahr die

Investitionsschwerpunkte sind, wird deshalb im fol-

genden Teilkapitel genauer betrachtet.

3.2. Konzentration auf Effizienzsteige-rungen im CRMDie CRM-Schwerpunkte liegen in diesem Jahr vor

allem beim operativen CRM.

Die befragten CRM-Entscheider sollten erneut angeben,

wo sie die Investitionsschwerpunkte ihres Unternehmens

im CRM für das nächste Jahr sehen.

Dass CRM nicht unbedingt ein Bereich ist, der grossen

finanziellen Einschränkungen unterliegt, bestätigen auch

die Angaben zu Investitionsschwerpunkten in diesem

Jahr. Der Bereich «Operatives CRM» wurde von 59.7%

der Unternehmen genannt und steht so neu an erster

Stelle (im Vergleich zum Vorjahr: 42.4%). Auf den zweiten

Platz ist die Mitarbeiterschulung abgesunken (41.8%), die

den Angaben nach wie alle anderen Bereiche (Erfassung

der Kundensicht, Prozessmanagement, Erfolgsmessung,

Strategische Analyse und Planung, Produkte und Ser-

vices, IT, Unternehmensorganisation) im Jahr 2009 ten-

denziell weniger als Investitionsschwerpunkt gesehen

wird. Lediglich die IT wurde ebenfalls minimal häufiger als

Investitionsschwerpunkt genannt.

Page 26: Swiss CRM 2009

26

vermuten, dass die Unternehmen dieses Jahr bei ihren

CRM-Investitionen stark auf Quick-Wins und Effizienz-

steigerungen im direkten Kundenkontakt setzen.

Operative CRM-Massnahmen haben zeitlich eine beson-

ders schnelle und auch besonders direkte Ergebniswir-

kung. Der starke Anstieg von Investitionspriorität bei

Akquisition, Entwicklung und Bindung von Kunden lässt

Abbildung 19: Das operative CRM löst die Mitarbeiterschulung als meist genannter Investitionsschwerpunkt ab. (eigene Darstellung)

«Es ist typisch für Krisenzeiten, dass viele Manager die kurzfristige Brille aufgesetzt haben und die Mitarbeiterschulung wie auch die strategische Analyse und Planung zurückstufen. Solches Verhal-ten kann sich langfristig rächen, wenn sie in besseren Zeiten ver-gessen, das Versäumte nachzuholen.»

Christopher Kälin, Managing Partner, CSK Management

Diesjährige CRM-Schwerpunkte

Page 27: Swiss CRM 2009

27

Abbildung 20: Knapp 70% der Unternehmen erhöhen den Betreuungsaufwand der Kunden um der aktuellen Krise entgegenzuwirken.

(eigene Darstellung)

Reaktion auf die aktuelle Wirtschaftslage

3.3. Prioritätsverlagerung von Kun-denakquisition zu Kundenbindung Insgesamt lässt sich eine Fokussierung auf Kunden-

bindung durch intensivere und kompetentere Kunden-

betreuung und nicht Verstärkung der Akquisition z.B.

durch intensivere Werbeanstrengungen erkennen.

Gefragt wurde auch nach konkreteren Reaktionen auf die

Krise in einigen CRM-relevanten Handlungsfeldern. Im

Bereich der Werbeausgaben halten sich Firmen, die zu-

sätzliche Investitionen tätigen (22.3%), mit solchen die

Waage, die eher Kürzungen vornehmen (23.7%). In allen

anderen Bereichen überwiegen die Zusatzinvestitionen,

was sich ja auch bereits in der generellen Erwartung

steigender CRM-Budgets ausgedrückt hat. 26.4% der

Unternehmen wollen ihre Marktforschung verstärken,

30.7% mehr Gewicht auf Kampagnenmanagement legen

und 42.0% ihr Angebot ausweiten. Das auffälligste Er-

gebnis betrifft allerdings den Betreuungsaufwand der

Kunden. Über zwei Drittel der Teilnehmer (68.9%) möch-

te die Betreuung der Kunden intensivieren. Auch in die

Weiterbildung der betroffenen Mitarbeiter zu investieren

(38.5%) ist dann folgerichtig. Immerhin 10.6% wollen trotz

Krisenzeiten sogar zusätzliche Stellen im CRM-Bereich

schaffen.

Page 28: Swiss CRM 2009

28

Abbildung 21: Die Service-Profit-Chain zeigt den Zusammenhang zwischen Mitarbeiterzufriedenheit, Dienstleistungsqualität und Gewinn.

(eigene Darstellung in Anlehnung an (Heskett, Jones et al. 1994))

3.4. Unternehmen reagieren auf die stark sinkende Mitarbeiterzufriedenheit Die Rezession zeigt alarmierende Auswirkungen auf

die Mitarbeiterzufriedenheit, die bei über 40% der

Unternehmen abnimmt. Mit erhöhter interner Kom-

munikation, Mitarbeiteranlässen und Weiterbildungen

wollen Entscheidungsträger dieser Entwicklung ent-

gegenwirken.

Die Service-Profit-Chain stellt den Zusammenhang zwi-

schen Mitarbeiterzufriedenheit, Dienstleistungsqualität

und Gewinn dar und ist die ökonomische Logik, der die

meisten Dienstleistungsunternehmen explizit oder impli-

zit folgen. Zufriedene und leistungsbereite Mitarbeiter

sind der Startpunkt der Service-Profit-Chain. Sie ermög-

lichen Verbesserungen in der Dienstleistungsqualität,

was wiederum die Kunden zufriedener macht. Diese er-

höhte Kundenzufriedenheit führt dann dazu, dass die

Kunden an den Dienstleister gebunden werden und zu

loyalen Stammkunden werden. Langfristig führt eine

höhere Kundenbindung zu verringerten Kosten, da das

Halten von Stammkunden deutlich geringere Kosten

verursacht als die Akquisition neuer Kunden und die be-

reits vorhandenen Informationen über den Kunden eine

effizientere Bedienung ermöglichen. Gleichzeitig führt

eine höhere Kundenbindung auch zu höheren Umsätzen,

da im Zeitablauf oft ein zunehmender Anteil der Ausga-

ben von Stammkunden gewonnen werden kann. Zudem

sind viele Kunden bereit, für eine Leistung, die ihnen als

zufrieden stellend bekannt ist, einen erhöhten Preis zu

bezahlen, bevor sie zu einem konkurrierenden Angebot

wechseln, dessen Qualität subjektiv unsicher ist. Auf

Grund dieser langfristig niedrigeren Kosten und höheren

Umsätze loyaler Kunden führt eine Erhöhung der Kun-

denbindung auch zu langfristig höheren Gewinnen. (Hes-

kett, Sasser et al. 1997) Seit der Veröffentlichung der

Service-Profit-Chain wurden zwar verschiedene Störfak-

toren identifiziert. Der grundsätzliche Zusammenhang ist

jedoch wissenschaftlich gut belegt. (Woratschek und

Horbel 2005)

Page 29: Swiss CRM 2009

29

Auswirkungen der Wirtschaftslage auf die Mitar-

beiterzufriedenheit

Die momentane Wirtschaftslage wirkt sich negativ auf

das Unternehmensklima aus. Insbesondere wird von

40.2% der Befragten angegeben, dass die Zufriedenheit

der Mitarbeiter abgenommen hat. Obwohl ebenso viele

Unternehmen angeben, keinen Einfluss auf die Mitarbei-

terzufriedenheit zu spüren, deutet die Abnahme auf eine

bedenkliche Entwicklung hin. Insbesondere bei CRM-

Aktivitäten spielen die Mitarbeiter eine wichtige Rolle. Sie

sind das Bindeglied zwischen Unternehmen und Kunde

und verkörpern das Unternehmen sowie dessen Werte.

Zufriedene Mitarbeiter, die hinter ihrer Unternehmung

stehen, leben dies auch gegenüber den Kunden vor und

sind so die Voraussetzung für eine erfolgreiche Kunden-

beziehung. Sinkt die Mitarbeiterzufriedenheit also, ist der

Wirkungszusammenhang der Service-Profit-Chain in

Frage gestellt oder kann sich sogar zu einem Negativ-

kreislauf umkehren, indem sinkende Mitarbeiterzufrie-

denheit zu schlechterer Qualität und abnehmender Pro-

fitabilität führt.

Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit

Abbildung 22: 40.2% der Unternehmen geben an, dass die Mitar-

beiterzufriedenheit aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage ab-

nimmt. (eigene Darstellung)

Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern kann sich nicht nur

unmittelbar auf die Beziehung zwischen Unternehmen

und Kunden auswirken, unzufriedene Mitarbeiter stehen

möglicherweise auch neuen Projekten, wie CRM-Pro-

jekten, eher pessimistisch gegenüber, sodass es umso

wichtiger wird, CRM und seinen Nutzen intern deutlicher

ins Zentrum zu rücken.

Die Studie hat gezeigt, dass anlässlich der aktuellen

Wirtschaftslage die Mitarbeiterzufriedenheit in den Un-

ternehmen als eher gering eingeschätzt wird.

Über die Hälfte der Unternehmen (56.1%) versucht je-

doch mit spezifischen Massnahmen diese Unzufrieden-

heit in den Griff zu bekommen. Diese Unternehmen ha-

ben die Bedeutung der Mitarbeiter richtig erkannt.

Mitarbeiterzufriedenheit sollte daher gerade in schlech-

teren Zeiten eine übergeordnete Rolle in den Unterneh-

men spielen.

Page 30: Swiss CRM 2009

30

Spezifische Massnahmen zur Steigerung der Mitar-

beiterzufriedenheit

Abbildung 23: 56.1% der Unternehmen wirken der sinkenden

Mitarbeiterzufriedenheit entgegen, indem sie konkrete Massnah-

men zur Steigerung der Zufriedenheit unternehmen. (eigene Dar-

stellung)

«Tatsächlich gibt es eine klare Vernetzung von Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit. Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit führt über deren Motivation und Leistungsfähigkeit zu einer intensiveren Loyalität und höheren Produktivität. Dieser Zusammenhang gilt aber auch umgekehrt. Unternehmen mit unzufriedenen Mitarbei-tern droht deshalb ein gefährlicher Abwärtsstrudel.»

Prof. Mireille Troesch, Leiterin Zentrum für Marketing Management der ZHAW

Die offene Frage nach den eingesetzten Massnahmen

zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit wurde einer

Inhaltsanalyse zur Kategorisierung der Massnahmen

unterzogen. Diese ergab, dass von knapp einem Drittel

der Antwortenden (32.5%) eine Verbesserung der Kom-

munikation sowie der Information der Mitarbeitenden

eingesetzt wird. Gleich viele Unternehmen führen Mitar-

beiteranlässe durch oder setzen eine gemeinsame Frei-

zeitgestaltung ein. Auch die Weiterbildung der Mitarbei-

ter hat mit knapp 25% eine wichtige Motivationsfunktion

in Krisenzeiten. Monetäre Anreize wurden lediglich von

knapp einem Fünftel (19.3%) der antwortenden Unter-

nehmen erwähnt und befinden sich nach der Verbesse-

rung der Arbeitsbedingungen (21.1%) auf Platz 5.

Page 31: Swiss CRM 2009

31

Massnahmen zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit

Abbildung 24: Unternehmen steigern ihre Mitarbeiterzufriedenheit vor allem über eine verbesserte Kommunikation und Mitarbeiteranläs-

se. (eigene Darstellung)

Page 32: Swiss CRM 2009

32

4. CRM-Trends 2009

4.1. Trends im ÜberblickDie individuelle Betreuung nach Kundenwert ist auch

der Top-Trendbegriff 2009. Die Entwicklung über drei

Jahre zeigt die CRM-Kernthemen Kundenwert, per-

sönlichen Kontakt und Datenqualität als Dauerbren-

ner, während Web 2.0 Themen in der Bedeutung ab-

stürzen.

Ein ganz zentraler Teil dieser Studie ist die jährliche Er-

fassung, welche Trends Unternehmen für sich als rele-

vant erachten. Es geht also bewusst darum, welche

Trends heute schon in den Unternehmen angekommen

sind.

Dieses Jahr konnte ein genereller Trend zurück zu den

Kernthemen von CRM beobachtet werden. Mit individu-

elle Betreuung nach Kundenwert (46.9%), Rückbesin-

nung auf den persönlichen Kontakt (45.9 %) und Integra-

tion von ERP und CRM-Systemen (45.5%) stehen

klassische CRM-Themen ganz oben in der Rangliste der

Trendbegriffe aus Unternehmenssicht, die bereits in den

Vorjahren hohe Bedeutung für Unternehmen hatten. Ent-

sprechend der zuvor festgestellten Fokussierung auf

CRM-Trends laufend zu verfolgen erlaubt es Unterneh-

men, den Anschluss an Veränderungen nicht zu verlie-

ren. Trends im Überblick zeigen eine Entwicklung hin

zu den CRM-Kernthemen individuelle Kundenbetreu-

ung, persönlicher Kontakt und Systemintegration. Die

Emotionalisierung von CRM ist der Trend der Stunde.

Kundenbindung in Zeiten des wir tschaftlichen Ab-

schwungs stehen weitere Themen der Verbesserung des

Kundenverständnisses, der Kundenzufriedenheit und

des Kundendialogs ganz oben in der Rangliste, wie zum

Beispiel Kundendialogmanagement (31.4%) oder die

Personalisierung (35.0%). Begriffe wie Web 2.0, Blogging

(7.6% gegenüber 2008 -1.2%) und vor allem soziale Netz-

werke oder Communities (6.6% gegenüber 2008 -6.2%)

verlieren dieses Jahr stark an Bedeutung. Diese stei-

gende Skepsis gegenüber Web 2.0-Themen ist keine

reine Schweizer Entwicklung. Der MENG Marketing

Trends Report 2009 unter Marketing Managern in den

USA ergab als einen von fünf Haupttrends, dass Mana-

ger sich übersättigt fühlen mit Begriffen wie soziale Netz-

werke und Communities. (Anderson Analytics LLC

2008).

Möglicherweise ist es jedoch wie in der Frühphase von

CRM eine heilsame Entwicklung, dass aus dem Thema

der Hype herausgenommen wird und so später auf der

Basis von mehr Realismus eine gesündere Entwicklung

eingeleitet werden kann.

Ein weiteres Thema, dem in der Fachpresse viel Platz

eingeräumt wird, aber nicht von der breiten Masse der

Unternehmen als relevant erachtet wird, ist das Guerilla

Marketing (4.6%). Offensichtlich ist es in der Praxis der

Schweizer Unternehmen gegenwärtig lediglich ein Rand-

thema.

Page 33: Swiss CRM 2009

33

In diesen Ergebnissen drückt sich aus, dass die Unter-

nehmen sich in der Krise auf Bewährtes und ihre Kern-

kompetenzen stützen wollen. Generell zeigt die Gesamt-

sicht, dass die Unternehmen im Vergleich zu den

Vorjahren deutlich weniger trendaffin sind. Das heisst,

dass sie viel zögerlicher auf Trends aufspringen, wenn sie

Trends 2009

Abbildung 25: Mit 46.9% Relevanz ist individuelle Betreuung nach Kundenwert auch der CRM-Trendbegriff des Jahres 2009. (eigene

Darstellung)

«Im Trendthema Kundenportale steckt sehr viel Potential – die Zeit ist reif den Trend zur Realität für Kunden zu machen.»

Christoph Oggenfuss, Head of Marketing, Comit AG

nicht einen schnellen, sicheren und entscheidenden Nut-

zen sehen. Wenn dem Aufspringen auf Trends eine ge-

nauere Evaluation und Strategiebestimmung vorausgeht,

kann das jedoch nur heilsam sein. So trennen sich auch

verstärkt echte Innovationen von Begriffsblasen ohne

Substanz.

Page 34: Swiss CRM 2009

34

Betrachtet man die Relevanz der Trendbegriffe nach B2B

und B2C Unternehmen ergeben sich statistisch klar be-

legbare Unterschiede in den Prioritäten. Deutlich stärker

Thema in B2B Unternehmen ist die Integration von ERP

und CRM Systemen (52.5% Relevanz bei B2B vs. 27.5%

bei B2C, sowohl B2B als auch B2C 44.6%; Verteilung

hochsignifikant χ2 p<0.007), time-to-market (32.4% Rele-

vanz bei B2B vs. 19.2% bei B2C, teils teils 21.7%; Vertei-

lung hochsignifikant χ2 p<0.000) sowie die Rückbesin-

nung auf den persönlichen Kontakt (52.2% Relevanz bei

B2B vs. 41.2% bei B2C, teils teils 34.9%; Verteilung signi-

fikant χ2 p<0.026). Im Gegensatz dazu sehen B2C Unter-

nehmen signifikant häufiger Loyalitätsprogramme (37.3%

Relevanz bei B2C vs. 18.4% bei B2B, teils teils 25.4%;

Verteilung hochsignifikant χ2 p<0.020) und die Emotiona-

lisierung von CRM (27.5% Relevanz bei B2C vs. 12.0%

bei B2B, teils teils 10.4%; Verteilung signifikant χ2 p<0.013)

als für ihr Unternehmen relevante Trendbegriffe.

Top Einsteiger auf dem 11. Platz ist die Emotionalisierung

von CRM, welche als zweites Schwerpunktthema der

diesjährigen Studie tiefergehend analysiert wurde.

4.2. Emotionalisierung von CRMEmotionalisierung von CRM ist der Trend der Stunde.

Mit hoher Produkt- und Servicequalität und Intensi-

vierung des persönlichen Kontakts wollen Unterneh-

men vor allem Kundenvertrauen aufbauen sowie

Wertschätzung zeigen und gewinnen. Ein Nachhol-

bedarf sowohl in der Praxis wie auch in der For-

schung besteht in der systematischen Messung von

Emotionen.

4.2.1. Emotionen und Kundenbindung aus verhal-

tenswissenschaftlicher Sicht

Auch im Kundenbeziehungsmanagement spielt die Emo-

tionalisierung eine wichtige Rolle. Einige Experten sind

sogar der Ansicht, dass 70% aller Kaufentscheidungen

emotional begründet sind. Dies macht es unerlässlich,

das CRM eines Unternehmens ebenfalls auf die Emotio-

nalisierung auszurichten.

emo|ti|o|na|li|sie|ren <sw.ÿV.; hat>

(bildungsspr., Fachspr.):

Emotionen wecken, erregen: emotionalisierende a.

Schlagwörter;

Emotionen hineinbringen, mit Emotionen verse-b.

hen: eine Diskussion e.;

<e.ÿ+ sich> emotional werden; eine emotionale c.

Färbung annehmen.

(Duden Redaktion 2007)

Page 35: Swiss CRM 2009

35

Wie die Abbildung zeigt, wirken Kundenbindungsmass-

nahmen auf die drei psychologischen Konstrukte Emoti-

onen, Motivationen und Einstellungen. Für die Wissen-

schaft ist es auch heute noch schwer, diese psycholo-

gischen Konstrukte einzeln zu messen. Wir können Input

(z.B. Kundenbindungsmassnahmen) und Output (z.B.

Verhalten, Wiederkauf ) messen, haben aber immer

Schwierigkeiten, sobald wir den Mensch als komplexen

Problemlöser verstehen.

Abbildung 26: Konzeptionalisierung der Kundenbindung aus verhaltenswissenschaftlicher Sicht (Weinberg and Terlutter 2003)

4.2.2. Emotionalisierung wird zum Megatrend

Obwohl heute schon viele Unternehmen angeben, dass

ihre Kunden emotional an das Unternehmen gebunden

sind, wird Emotionalisierung von CRM weiter stark an

Bedeutung zunehmen. Emotionalisierung von CRM ist

offensichtlich ein Trendthema, das trotz Krise viele CRM-

Verantwortliche beschäftigt. Eine deutliche Mehrheit der

Befragten (60.7%) geht von einer steigenden Bedeutung

der Emotionalisierung von CRM in der Zukunft aus.

Kundenbindung aus verhaltenswissenschaftlicher Sicht

Page 36: Swiss CRM 2009

36

Emotionalisierung von CRM in Zukunft

Abbildung 27: 96.8% der Unternehmen beurteilen die Bedeutung

von Emotionen im CRM als konstant oder steigend. (eigene Dar-

stellung)

«In der Werbung sind sie schon ein alter Hut: Ohne Emotionen gibt es nichts mehr zu gewinnen. Wer die Emotionalisierung von CRM nicht realisiert, wird über kurz oder lang als Verlierer daste-hen. Man darf aber nicht bei emotionaler Kommunikation stehen bleiben, sondern muss auch Prozesse, IT und insbesondere die Wirkungsmessung von CRM einbeziehen.»

Martin Stadelmann, Geschäftsführer ec4u expert consulting (schweiz) ag

Andere aktuelle Studien zeigen ähnliche Bilder. So zeigt

z.B. eine im Mai 2009 veröffentlichte Studie von McKin-

sey im amerikanischen Gesundheitswesen: «Consumers

value the peace of mind provided by health insurance

over more practical concerns such as coverage or net-

works.» (Cordina, Pellaty et al. 2009). Wir wissen also,

dass Emotionen wichtig sind und Kunden diese suchen.

Die Studie zeigt auch, dass die Mehrheit der befragten

Entscheidungsträger der Emotionalisierung von CRM in

der Zukunft steigende Bedeutung zuweist.

Die praktische Umsetzung dieser Erwartung hinkt jedoch

noch überraschend stark hinterher. Lediglich 43.3% der

tei lnehmenden Unternehmen setzen überwiegend

(30.0%) oder grundsätzlich (13.3%) bewusst Emotionen

im CRM ein. Noch 47.7% tun dies gelegentlich und 9.0%

gar nicht.

Page 37: Swiss CRM 2009

37

Bewusster Einsatz von Emotionen

Abbildung 28: Nur gerade 9% der Unternehmen setzen Emotionen

gar nicht bei der Kundenansprache oder -betreuung ein. (eigene

Darstellung)

Hier ist in den kommenden Jahren also noch eine deut-

liche Steigerung zu erwarten.

Nichtsdestotrotz ist die Einschätzung, ob die eigenen

Kunden auch emotional an das Unternehmen gebunden

seien, überwiegend recht selbstbewusst. Immerhin 8.2%

gehen von einer sehr starken emotionalen Bindung aus

und 35.7% von einer starken. 42.0% sehen ihre Kunden

noch als teilweise emotional gebunden.

Emotionale Gebundenheit der Kunden

Abbildung 29: 43.9% der Teilnehmer beurteilen die emotionale

Gebundenheit ihrer Kunden als sehr stark oder stark. (eigene Dar-

stellung)

Generell muss man jedoch davon ausgehen, dass diese

Einschätzungen lediglich der subjektive Eindruck des

Befragten sind. Denn gerade einmal gut ein Viertel

(26.2%) der teilnehmenden Unternehmen misst tatsäch-

lich nach eigenen Angaben Kundenemotionen.

Dies geschieht nach Angaben der Unternehmen vor

allem über gross angelegte quantitative Kundenumfra-

gen oder im persönlichen Kundenkontakt direkt durch

die Kundenberater.

Page 38: Swiss CRM 2009

38

Messung Kundenemotionen

Abbildung 30: Nur gut ein Viertel der Unternehmen messen Emo-

tionen bei ihren Kunden. (eigene Darstellung)

Quasi als Realitätscheck wurden die Teilnehmer auch

befragt, ob sie sich selbst einem Unternehmen emotional

verbunden fühlen, mit dem sie geschäftlich oder privat zu

tun haben. 59.1% konnten im beruflichen Umfeld kein

einziges Beispiel nennen und 55.4% auch keines im pri-

vaten Umfeld.

Dass die Teilnehmer ihr Verhalten im Beruf rationaler

einschätzen, ist natürlich ein zu erwartendes Ergebnis.

Im Vergleich zur Einschätzung zur emotionalen Kunden-

bindung bei den eigenen Kunden, ist nach dieser Analy-

se jedoch eine deutliche Lücke zu erkennen. Entweder

schätzen die Probanden ihre eigene Emotionalität falsch

ein, oder sie überschätzen tendenziell die emotionale

Bindung ihrer Kunden. Dies lässt sich auf Grund der

vorliegenden Daten nicht abschliessend bewerten. Klar

ist allerdings, dass weiterhin ein grosser Forschungsbe-

darf in diesem Bereich besteht.

Emotionale Verbundenheit zu Unternehmen

Abbildung 31: Nur knapp die Hälfte der Teilnehmer spürt anderen Unternehmen gegenüber eine emotionale Verbundenheit, sei es ge-

schäftlich oder privat. (eigene Darstellung)

Page 39: Swiss CRM 2009

39

Die folgenden beiden Abbildungen zeigen die Ergebnisse

einer Inhaltsanalyse der offenen Fragen, warum sich die

Während insgesamt sehr ähnliche Gründe genannt wer-

den, unterscheidet sich das Häufigkeitsranking doch

deutlich. Im geschäftlichen Bereich stehen Beziehungsa-

spekte wie Partnerschaftlichkeit, persönlicher Kontakt,

die langjährige Beziehung und Vertrauen im Vordergrund.

Im privaten Bereich stehen dagegen eher die Beziehung

zum Produkt oder dem Unternehmen insgesamt im Vor-

Gründe für emotionale Bindung (geschäftlich)

12.6%

11.5%

12.6%

21.8%

23.0%

33.3%

46.0%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50%

Sonstige

Qualität Produkte /Dienstleistung

Identifikation / Sympathie mitProdukt / Unternehmen / Image /

Kultur

Vertrauen

langjährige Beziehung

persönlicher Kontakt /Beziehung

Partnerschaftlichkeit

offene AntwortenN = 140

Abbildung 32: In der Geschäftsbeziehung fördert vor allem eine partnerschaftliche und persönliche Beziehung die emotionale Bindung.

(eigene Darstellung)

dergrund als der persönliche Kontakt. Auf der Basis die-

ser Ergebnisse scheinen deutlich unterschiedliche Emoti-

onalisierungsstrategien für Geschäftskunden im Vergleich

zu Privatkunden angebracht. Die B2B Unternehmen

scheinen auf dem richtigen Weg zu sein, da sie wie zuvor

gezeigt wurde, noch stärker als die B2C Unternehmen die

Rückkehr zum persönlichen Kontakt forcieren.

CRM-Verantwortlichen emotional an Unternehmen im

geschäftlichen oder privaten Umfeld gebunden fühlen.

Page 40: Swiss CRM 2009

40

Gründe für emotionale Bindung (privat)

16.8%

7.9%

12.9%

15.8%

21.8%

23.8%

40.6%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45%

Sonstiges

langjährige Beziehung

Vertrauen

persönlicher Kontakt /Beziehung

Gute Betreuung / Service

Qualität Produkte /Dienstleistung

Identifikation / Sympathie mitProdukt / Unternehmen / Image

/ Kultur

offene AntwortenN = 141

Abbildung 33: Im privaten Bereich wird eine emotionale Bindung vor allem durch Sympathie mit dem Unternehmen, den Produkten, dem

Image oder der Unternehmenskultur erreicht. (eigene Darstellung)

4.2.3. Aufbau von Vertrauen und Wertschätzung

bei Kunden stehen im Vordergrund

Unternehmen quer durch alle Branchen haben erkannt,

dass das wertvollste Gut im CRM das Vertrauen der

Kunden ist. Dieses gilt es im Zuge der Rezession und

Vertrauenskrise wieder aufzubauen.

Soweit die Unternehmen bewusst ihre Kundenbezie-

hungen mit Emotionen aufladen wollen, ist die Frage von

Interesse, welche Emotionen dabei im Vordergrund ste-

hen sollen. Hier zeigt Abbildung 34 ein klares Bild. Der

Fokus liegt darauf Vertrauen zu fördern (85.1% der teil-

nehmenden Unternehmen) und gegenseitige Wertschät-

zung bei Unternehmen, Mitarbeitern und Kunden zu er-

reichen (52.7%). Dies ist angesichts der Vertrauenskrise,

in der wir uns befinden, wenig überraschend. Seit den

letzten Jahren vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ir-

gendein Skandal aufgedeckt wird, der das Vertrauen von

Kunden in Unternehmen generell negativ beeinflusst hat.

(Rüeger und Berger 2009)

Weitere Emotionen, die oft zu wecken versucht werden

sind Interesse (40.0%), Freude (30.5%) und Akzeptanz

(26.3%). Negative Emotionen wie Angst (0.6%) oder

Schuldgefühle (0.3%) spielen kaum eine Rolle, auch wenn

z.B. in der Kommunikation von Versicherungen, Parteien

oder gemeinnützigen Organisationen immer wieder auch

bewusst negative Emotionen eingesetzt werden.

Page 41: Swiss CRM 2009

41

Geweckte Emotionen

Abbildung 34: Das Erzielen von Vertrauen beim Kunden steht mit Abstand an erster Stelle. (eigene Darstellung)

«85% der Firmen wollen vor allem Vertrauen bei ihren Kunden wecken – ein frommer Wunsch, den nicht nur Finanzinstitute ver-wirklichen sollten...»

Christopher Kälin, Managing Partner, CSK Management

Je nachdem, ob es sich um Privatkunden- oder Ge-

schäftskundenunternehmen handelt, bestehen auch hier

signifikante Unterschiede. B2C Unternehmen wollen ins-

besondere stärker Überraschung (31.4% Relevanz bei

reinen B2C vs. 8,2% bei reinen B2B und teil teils, also bei

B2C und B2B Unternehmen 12.0%; Verteilung hochsigni-

fikant χ2 p<0.000) als Emotion bei ihren Kunden wecken,

während bei B2B Unternehmen Wertschätzung verbrei-

teter ist (61.4% Relevanz bei B2B vs. 45.1% bei B2C, teils

teils 44.6%; Verteilung hochsignifikant χ2 p<0.000).

Page 42: Swiss CRM 2009

42

4.2.4. Emotionale Bindung der Kunden

Kunden sollen emotional in erster Linie durch die Pro-

dukt- und Servicequalität und durch die Intensivierung

des persönlichen Kontaktes an das Unternehmen ge-

bunden werden.

Der Wunsch, Vertrauen und Wertschätzung zu erreichen

ist jedoch nur der erste Schritt. Deshalb wurden die Teil-

nehmer zusätzlich befragt, mit welchen Mitteln sie diese

Emotionen bei ihren Kunden erzeugen wollen.

Emotionen zur Kundenbindung

Abbildung 35: Unternehmen setzen bei der Erzeugung von Emotionen vor allem auf Qualität und einen intensiven persönlichen Kontakt

zum Kunden. (eigene Darstellung)

Im Vordergrund stehen dabei vor allem die Produktqua-

lität (60.9%) und intensive persönliche Kontakte (53.6%).

Es fällt dagegen auf, dass der Einsatz eines emotionalen

Markenimages und emotionaler Kommunikationsmass-

nahmen mit 19.5% und 18.5% lediglich im Mittelfeld der

Mittel rangieren und gegenüber Qualität und Intensivie-

rung des persönlichen Kontakts weit abfallen.

Page 43: Swiss CRM 2009

43

Fasst man die Massnahmen in Gruppen zusammen wird,

am stärksten versucht durch Produkte bzw. Dienstlei-

stungen der Unternehmen die Emotionalisierung voranzu-

treiben, gefolgt von Massnahmen innerhalb des Vertriebes

und der Kundenbetreuung bevor die Emotionalisierung

der Marke relevant wird. Zu beachten ist hier jedoch, dass

diese Betrachtung etwas verzerrt ist, da unterschiedlich

viele Massnahmen aus den drei Gruppen zur Auswahl

standen.

Kundenbindung durch ...

Abbildung 36: Bei den Massnahmen zur Erzeugung von Emoti-

onen zur Kundenbindung spielt das Produkt / die Dienstleistung

die bedeutendste Rolle. (eigene Darstellung)

Viel wichtiger ist jedoch die Frage, ob ein solcher Fokus

noch zeitgemäss ist, wenn Studien regelmässig feststel-

len, dass USPs kaum noch dauerhaft erreicht werden

können und die Kunden bei immer mehr Produkten und

Dienstleistungen keinen objektiven Qualitäts- oder Attri-

butsunterschied mehr feststellen können. (D'Aveni 1995)

Aus CRM-Sicht ist es deshalb unumgänglich, die Gestal-

tung der Kundenbeziehungen auf Emotionalisierungs-

möglichkeiten und neuen Grundlagen für Wettbewerbs-

vorteile zu untersuchen.

Page 44: Swiss CRM 2009

44

Page 45: Swiss CRM 2009

45

Fazit und Ausblick

schleichend an die Oberfläche und sind deshalb schwer

oder erst in späten Stadien zu erkennen.

Eine regelmässige Überprüfung des CRM im Unterneh-

men ist eine sich lohnende Investition in die Zukunft. Die-

se Studie bietet Unternehmen Vergleichsmöglichkeiten

und trägt damit zur weiteren Ausschöpfung des CRM-

Potenzials bei.

Die Reise, welche Unternehmen ihren heutigen und zu-

künftigen Kunden näher bringen wird, geht also weiter.

Diese Studie verdeutlicht, wo die befragten Schweizer

Unternehmen die Trends im CRM sehen und in welchen

Kompetenzbereichen sie selbst in Zukunft Schwerpunkte

setzen wollen.

Die Konsistenz der erhaltenen Daten haben uns klare

Aussagen ermöglicht und bestätigen das stringente Stu-

diendesign von 2007.

Wir sind gespannt, wie diese Entwicklung 2010 weiterge-

hen wird und erwarten eine weiterhin positive Entwick-

lung in Richtung Ausschöpfung des CRM-Potentials.

Wir danken den beteiligten Unternehmen und Antwor-

tenden für Ihr Engagement. Ebenso den Mitarbeitern des

Zentrums für Marketing Management an der Zürcher

Hochschule für Angewandte Wissenschaften für die her-

vorragende Durchführung der Befragung, den Studieren-

den Christoph Meyer und Patrick Kirchhofer für die tatkräf-

tige Unterstützung bei der Auswertung sowie den Experten

für ihr wertvolles Fachwissen. Ebenso möchten wir dem

Swiss CRM Forum für das Vertrauen und die Unterstüt-

zung danken, der ZKB für den Druckbeitrag, dem Bran-

chenpartner Accarda AG für Ihre wertvolle Unterstützung

und nicht zuletzt der Schweizerischen Post als Hauptspon-

sor und fachlich äusserst kompetenter und sympathischer

Begleiter der Studie über alle Phasen hinweg.

Die wirtschaftlichen Turbulenzen der letzen Monate und

die daraus resultierende Weltwirtschaftskrise haben auf-

gezeigt, wie abhängig Unternehmen voneinander sind

und wie vernetzt unsere globale Wirtschaft funktioniert.

Die Beziehung von Unternehmen zu ihren Kunden wird

genau in solchen Phasen auf einen Prüfstein gestellt.

Wer den Geschäftsverlauf nicht hautnah mitverfolgt und

Trends im frühesten Stadium erkennt, büsst wichtige

Wettbewerbsvorteile ein. CRM ist gerade in Zeiten mit

volatiler Umwelt für viele Unternehmen der entschei-

dende Erfolgsfaktor.

Die Studie hat deshalb klar zeigen können, dass CRM

grundsätzlich bei der grossen Mehrheit der Unterneh-

men weiterhin hoch oben auf der Prioritätenliste steht.

Veränderungen im gesamten Unternehmen sind für er-

folgreiches CRM notwendig, denn nur mit der Implemen-

tierung einer neuen Software ist es noch nicht getan. Die

Bedeutung der Emotionalisierung von CRM wird in Zu-

kunft weiter steigen, weil gerade durch Emotionen Kun-

den und Mitarbeiter effektiv an das Unternehmen gebun-

den werden können. Dabei gilt grundsätzlich, dass der

Mensch wieder mehr an Bedeutung gewinnt. Zu den am

meisten genannten Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche

CRM-Umsetzung gehören: Topmanagement-Unterstüt-

zung, umfassende Sammlung und Pflege von Kunden-

daten, klare Definition von CRM-Prozessen und das Ver-

ständnis des Kundenverhaltens.

Die Studie zeigt aber auch, dass viele Unternehmen noch

viel Handlungsbedarf im CRM haben. Die Erhöhung der

Mitarbeiterzufriedenheit oder besser gesagt, die Be-

kämpfung der zunehmenden Mitarbeiterunzufriedenheit

ist eine der wichtigsten Baustellen in der aktuellen Re-

zession. Krisenzeiten können aber auch als Chance ge-

sehen werden, die noch nicht ausgeschöpften CRM-

Potentiale anzupacken. Mängel im CRM kommen

Page 46: Swiss CRM 2009

46

Anderson Analytics LLC (2008). MENG Marketing

Trends Report 2009.

Bani, I. (2004). Der Schlüssel zum Erfolg – Change Ma-

nagement in CRM Projekten, SAP Info.

Böhler, H. (2004). Marktforschung. Stuttgart, Verlag W.

Kohlhammer.

Brendel, M. (2003). CRM für den Mittelstand. Wiesba-

den, Gabler.

Capgemini (2006). CRM-Barometer 2006 – Wenn Äpfel

nicht gleich Birnen sind – Unternehmen vermissen Bran-

chenorientierung bei on Demand-Lösungen, Capgemini

Consulting: 1-16.

Cordina, J. A., T. Pellaty, et al. (2009). «The role of

emotions in buying health insurance.» The McKinsey

Quarterly(May 2009).

D'Aveni, R. A. (1995). Hyperwettbewerb – Strategien für

die neue Dynamik der Märkte. Frankfurt, Campus Verlag.

Duden Redaktion (2007). Deutsches Universalwörter-

buch. Mannheim, Dudenverlag.

Gremler, D. D. (2004). «The Critical Incident Technique in

Service Research.» Journal of Service Research 7(Au-

gust): 65-89.

Harding, D., D. Cheifetz, et al. (2003). Unlock the Hid-

den Potential in Your CRM Investments, McKinsey&Com-

pany, Marketing & Sales Practice: 1-16.

Helmke, S., D. Brinker, et al. (2003). Change Manag-

ment – ein kritischer Erfolgsfaktor bei der Einführung von

CRM. Effektives Customer Relationship Management. S.

Helmke, M. F. Uebel and W. Dangelmaier. Wiesbaden,

Gabler: 305-315.

Heskett, J. L., T. O. Jones, et al. (1994). «Putting the

Service-Prof it Chain to Work.» Harvard Business

Review(March-April).

Heskett, J. L., W. E. Sasser, et al. (1997). The Service

Profit Chain. How Leading Companies Link Profit and

Growth to Loyalty, Satisfaction and Value. New York, The

Free Press.

LaValle, S. und B. Scheld (2004). CRM done right: exe-

cutive handbook for realizing the value of CRM, IBM

Business Consulting Services: 1-32.

Meier, A. (2004). «Organisation, Implementierung & Con-

trolling des Kundenbeziehungsmanagements.» Die Un-

ternehmung(4).

Raab, G. und N. Werner (2005). Customer Relationship

Management – Aufbau dauerhafter und profitabler Kun-

denbeziehungen. Frankfurt a.M., Verlag Recht und Wirt-

schaft.

Roberts, M. L., R. R. Liu, et al. (2005). «Strategy, tech-

nology and organizational alignment: Key components of

CRM success.» Database Marketing & Customer Strate-

gy Management 12(4): 315-326.

Rüeger, B. P. und V. Berger (2009). «CRM – Manage-

ment von Daten oder Emotionen.» CRM Jahrbuch 2009.

Literaturverzeichnis

Page 47: Swiss CRM 2009

47

Rüeger, B. P. und F. M. Hannich (2007). «Neue Trends

im Customer Relationship Management.» Marketing und

Kommunikation.

Stadelmann, M. und A. Horsig (2004). «Chief Customer

Officer – Motor einer kundenorientierten Unternehmung.»

Alpha(10/11): 3.

Stadelmann, M., S. Wolter, et al., Eds. (2007). Custo-

mer Relationship Management. Zürich, Verlag Industriel-

le Organisation.

Weinberg, P. und R. Terlutter (2003). Verhaltenswis-

senschaftliche Aspekte der Kundenbindung. Handbuch

Kundenbindungsmanagement. M. Bruhn and C. Hom-

burg. Wiesbaden, Gabler Verlag: 41-64.

Woratschek, H. und C. Horbel (2002). Managing Job

Variety Seeking Behavior. The 10th International Colloqui-

um in Relationship Marketing, Kaiserslautern.

Woratschek, H. und C. Horbel (2005). Der Einfluss von

Variety-Seeking Behavior auf eine modifizierte Service-

Profit Chain. Dienstleistungsmarketing – Impulse für For-

schung und Management. A. Meyer. Wiesbaden, DUV:

279-296.

Page 48: Swiss CRM 2009

48

Autoren

Dr. Frank M. Hannich hat im Bereich des CRM promoviert und ist wissenschaft-

licher Mitarbeiter mbA. am Zentrum für Marketing Management an der ZHAW

School of Management and Law sowie Programmdirektor des MAS CRM. Zusätz-

lich fungierte er als Projektleiter der vorliegenden Studie und für Forschungs- und

Beratungsprojekte rund um das Kundenbeziehungsmanagement.

Brian P. Rüeger ist Stv. Leiter Zentrum für Marketing Management, Dozent und

Leiter des Ausbildungslehrganges MAS CRM an der ZHAW School of Manage-

ment and Law. Zusätzlich zu seinem Lehrauftrag engagiert er sich in der CRM-

Forschung und berät regelmässig Unternehmen bei der Optimierung ihres Kun-

denbeziehungsmanagements.

Claudia Jenni ist wissenschaftliche Assistentin am Zentrum für Marketing Ma-

nagement an der ZHAW School of Management and Law. In dieser Funktion ar-

beitet sie in vielfältigen CRM-Forschungs- und Beratungsprojekten mit.

Page 49: Swiss CRM 2009

49

Beteiligte Experten

Jan Boluminski Geschäftsführer

Client Vela GmbH

Christopher Kälin Managing Partner

CSK Management

Dr. Diether Kuhn Mitglied der Direktion / Leiter Markt Ost

Die Mobiliar

Christoph Oggenfuss Head of Marketing

COMIT AG

Prof. Dr. Florian U. Siems Juniorprofessor für BWL mit Schwerpunkt B2B-Marketing

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen

Dr. Martin Stadelmann Geschäftsführer

ec4u expert consulting (schweiz) ag

Prof. Mireille Troesch-Jacot Leiterin Zentrum für Marketing Management

ZHAW School of Management and Law

Thomas Vaterlaus Leiter Strategisches Kundenmanagement (SKM)

Schweizerische Post

Kolja Wehleit Head of Consulting

Accarda AG

Tobie Witzig Geschäftsführer

rbc Solutions AG

Page 50: Swiss CRM 2009

50

Hauptsponsor

Presenting Partner

Druckkostenbeitrag

Branchenpartner

Der Konzernbereich Strategische Kunden und Lö-

sungen (SKL) der Schweizerischen Post bün-

delt klassische Mail-, Logistik- und Zahlungslö-

sungen mit neuen postnahen Dienstleistungen wie

Dokumentenmanagement, Dialogmarketing, Bil-

ling- und E-Business-Services für nationale und

internationale Geschäftskunden.

Das Swiss CRM Forum ist das führende

Schweizer Forum, welches sich dem Thema CRM

und neues und innovatives Marketing widmet. Das

Forum richtet sich an Unternehmer, Marketeers

und CRM-Experten.

ZKB Private Banking bedeutet ganzheitliche

Betreuung mit höchstem Engagement. So ist Ihr

Vertrauen am richtigen Ort. Willkommen an der

Bahnhofstrasse 9 in Zürich.

Die Accarda ist eines der marktführenden Unter-

nehmen zur strategischen und operativen Gestal-

tung von Kundenbeziehungen. Neben der Ent-

wicklung von Strategien zur Ertragssteigerung von

Kundenportfolien steht der operative Betrieb voll-

ständiger Kundenbindungsprogramme und Kun-

dendialogstrategien.

Thomas Vaterlaus

Leiter Strategisches

Kundenmanagement

[email protected]

+41 58 386 22 01

René Meier

Managing Partner

[email protected]

+41 55 417 47 80

Martin Böller

Relationship Manager

[email protected]

+41 44 292 24 42

Kolja Wehleit

Head of Consulting

[email protected]

+41 44 805 56 03

Sponsoren

Page 51: Swiss CRM 2009
Page 52: Swiss CRM 2009

School of Management and LawSt.-Georgen-Platz 2 Postfach8401 WinterthurSchweiz

www.sml.zhaw.ch

Zürcher Hochschulefür Angewandte Wissenschaften

500

Ex.

| Ju

ni 2

00

9