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state of the art - Hormonersatztherapie 19.02.201 5 Dr. Michael Glaßmeyer

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state of the art - Hormonersatztherapie19.02.2015

Dr. Michael Glaßmeyer

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10 Thesen unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinie (S3/AWMF), Empfehlung der Deutschen Menopausengesellschaft, der Internationalen Menopausengesellschaft und der Nordamerikanischen Menopausengesellschaft

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1. Eine Hormon-Ersatztherapie im Klimakterium und in der Postmenopause soll nur indikationsgerecht eingesetzt werden.

Endscheidend sind die Symptome und/oder der spezifische Präventionswunsch der Patientin mit individueller Risikoabwägung.

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2. Die Hormonersatztherapie ist die wirksamste medikamentöse Behandlungsform bei klimakterischen Symptomen:

a. vasomotorische Beschwerden b. Schlafstörungen c. depressive Verstimmungd. Leistungs- und Gedächtnisverminderung e. Knochen- und Gelenksymptomenf. Seh-, Haut- und Schleimhautveränderungen g. Haarausfall h. sexueller Dysfunktion (topisch???)

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3. Eine wirksame Primärprävention durch eine Hormonersatztherapie ist für Osteoporose und Osteoporose bedingte Frakturen

gesichert. Hinweise auf die Verringerung des Risikos für die colorektalen Carcinome existieren ebenfalls. Die Datenlage für Morbus Alzheimer ist unklar. Bei frühem Behandlungsbeginn (< als 60 Jahre) ist eine Risikoreduzierung für Herzinfarkte nachgewiesen. Dem gegenüber

ist bei Vorliegen von KHK mit keinem Nutzen zu rechnen. Das Risiko für Schlaganfälle wird bei prädisponierten Patientinnen

(z. B. mit Hypertonie) durch die Hormonersatztherapie erhöht. Auch das Risiko venöser Thrombosen steigt durch die

Hormonersatztherapie an, insbesondere bei Frauen mit Thrombophilie.Bei Risikoerhöhung ist die transdermale Therapieform empfohlen.

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4. Unter Langzeittherapie ist ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs nicht auszuschließen. Die Kombination für Östrogen, Gestagen über eine mehr als fünfjährige Behandlungsdauer weist eindeutig ein gering erhöhtes Risiko auf (< jedoch als z. B. der Risikofaktur Adipositas, Nikotin, Alkohol usw.)

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5. Hysterektomierte Frauen sollten mit einer Östrogenmonotherapie behandelt werden, nicht hysterektomierte Frauen erhalten eine

systemische Östrogentherapie mit einer ausreichend langen Gabe von Gestagen (10 bis 14 Tage pro Monat).Bei entsprechender Compliance kann auch eine

Gestagengabe in längeren als monatlichen Abständen (z. B. dreimonatlich) zur Anwendung kommen. Mirena ersetzt ein Gestagen.

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6. Bei den oral applizierten Gestagenen gibt es Unterschiede. Natürliches mikronisiertes Progesteron ist mit

transdermaler Östrogenapplikation das Vorgehen der Wahl.

a. die Östrogen und Gestagendosis sollte so niedrig wie möglich gehalten werden

b. Kombinierte Präparate sind für die sequenziell kombinierte Hormonersatztherapie mit

Einsatz bevorzugt in der Peri- und frühen Postmenopause und für die kontinuierlich kombinierte Hormonersatztherapie für die postmenopausale Frau eingeführt.

c. Die transdermale Estragensubstitution geht nicht mit einem erhöhten Thromboserisiko einher.

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7. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass eine Hormonersatztherapie, die im Alter von unter

ca. 60 Jahren beginnt, durch die Vermeidung langjähriger Östrogendefizite einen sehr positiven Nutzen-Risikoscore aufweist. Unabhängig hiervon, ist die individuelle Nutzen- Risikoabwägung mit jeder einzelnen Patientin individuell abzuklären. Jährlich sollte überprüft werden, ob die Hormonsubstitution weiter notwendig ist. Auf evtl. Änderungen im Gesundheitszustand ist einzugehen.

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8. Pflanzliche Präparate zur Behebung von Symptomen der Wechseljahre sind hinsichtlich ihres Nutzen

und ihres Risikos derzeit nicht ausreichend zu bewerten. Sie stellen daher keine Alternative zur causalen Hormonersatztherapie dar.

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9. Bei relativen oder absoluten Kontraindikationen gegen Hormonersatztherapie können die

vasomotorischen Symptome durch das Antidepressivum Venlafaxin ebenso effektiv gelindert werden wie durch Östrogene. Beide Medikamente waren in einer randomisierten klinischen

Studie Plazebo überlegen. In den USA wurde Paraoxitin mit niedriger Dosierung von 7,5 mg wie auch der Serotonin No- Adrenalin Wiederaufnahme-Hemmer Venlafaxin angewandt.

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10. Eine aktuelle Metaanalyse im Lancet untersuchte 52 Studien auf den Zusammenhang zwischen Eierstockkrebs und HRT. Normalerweise erkranken 20 von 1.000 Frauen an Eierstockkrebs nach 5jähriger Hormoneinnahme, sind es 21 von 1.000.