sprachgeschichte des b/k/s proseminar zur synchronie des b/k/s ws 2006/07 franz schantl
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Sprachgeschichte des B/K/S
Proseminar zur Synchronie des B/K/SWS 2006/07
Franz Schantl
SerbischSrpski
• 863 „Slawenmission“ →Altkirchenslawisch• Kyrillische verdrängt ursprüngl. Glagolica• 1180 Unabhängigkeit der serb.
Nemanjiden• 1217 Königskrone Stefan Nemanja →
Hagiographien
SerbischSrpski
• Serbisch-Kirchenslawisch Merkmale:
Zusammenfall der Laute ъ und ьÜbergang y → i
(Gesamtsüdslawisch) Abspaltung Jat in e oder ije (je)
Miroslav-Evangelium
SerbischSrpski
• Ab 14. Jh. Juristische Dokumente in Volkssprache. Herkunft nach Jat erkenntlich:
ekawisch aus Raškaikawisch aus Bosnienjekawisch aus SW (Monten. &
Herzeg.)
SerbischSrpski
• Ab 15.Jh. Verbreitung Ritterromane (volksspr. Elemente) und Genre der Chroniken (letopis): Konstantin von Kostenec(Biographie über Despoten Stefan Lazarivić, Traktat O Pismenech
SerbischSrpski
• Vormarsch der Türken• 1389 Schlacht am Amselfeld• Türkenherrschaft:
Vernichtung serb. AristokratieBeschränkung der Literatur auf
Bewahrung der Identität
SerbischSrpski
• Serb.-Kirchenslawische blieb relativ einheitliche Sprache (Kommunikation mit Bulgarien & Russland)
• Buchdruck → Druckereien:Zeta, Goražde, Venedig, Trgovişte
SerbischSrpski
• 17. Jh. Vergrößerung des Territoriums des serbischen Sprachraums:
Vojvodina, Kroatien, Dalmatien, Slawonien & Bosnien
• Friedensschlüsse 1699 Karlowatz,1717 Passarowitz, K&K-Herrschaft
SerbischSrpski
• Ab 1726 russische Lehrer mit russisch-kirchenslawischen Büchern nach Vojvodina
• Bis 1760/70 Russisch-Kirchenslawisch (ruskoslovenski) & Russisch Schriftsprache → Slawenoserbisch (slavenosrpski)
SerbischSrpski
• 1810 Vorschlag einer Reform der russisch-kyrillischen Schrift: Jeder Buchstabe sollte einen Laut repräsentieren
• 1866 fand Sprachreform Vuk Karadžić offizielle Anerkennung
SerbischSrpski
• Illyrische Bewegung und Serbokroatische
KroatischHrvatksi
• Alphabete: 9./10. Jh. Glagolica
12. Jh. Kyrillica14. Jh. Latinica
• Bis ins 15. Jh. Existierte MA-Schrifttum, basierend auf kroatisch (zunächst vorallem čakawisch) –kirchenslawischen Analgam
KroatischHrvatksi
• Ab 15. Jh. Entwicklung regionaler Literaturen auf Basis des Ča-, Kaj- und Štokawischen
• 19. Jh. Stanardsprachenausbau, illyrische Bewegung: Kroatisch vereinigung durch Štokawische
• Idee einer südslawischen Standardsprache
KroatischHrvatksi
• 1850 Wiener Sprachenvertrag Bečki književni dogovor: gemeinsame kroatisch und serbische Standardsprache nach ijekawischer Mundart (sprachliche Grundlage: neuštokawische Dialekt der Ostherzegowina
KroatischHrvatksi
• 19. Jh. Auseinandersetzungen um Sprachbezeichnung (Illyrisch, Kroatisch, Kroatisch oder Serbisch, Serbisch, Serbokroatisch oder Jugoslawisch) und Normierungsvorschläge
KroatischHrvatksi
• Innerhalb Kroatiens Sprachstreit zwischen „Schulen“ (u.a. kroat. Vuhovci)→ Vuksche Sprachkonzeption
• Vor Ende 19. Jh. Keine gemeinsame Schriftsprache
• 1918 Ausbau gemeinsamer serbokroatischer Standardsprache & jugoslawischer Sprachpolitik
KroatischHrvatksi
• →Serbokroatisch• Ende1980, Anfang 90er Jahren
Rekroatisierung, Purismus• Verfassung von 1990: Amtsssprache des
Kroatischen ist die lateinische Schrift verankert
BosnischBosanski
• Bis 15. Jh. Einheitlichkeit des bosnisch-herzegowinischen Dialektes in štokawischer Mundart
• Mitte 15. Jh. Islamisierung, Migrationprozess von S nach N und NW → neuštokawische Dialekte Übernahmen Vorherrschaft
BosnischBosanski
• Trennung des Reflex šća & šta in bosnische und herzegowinische Mundarten
• Im Verlauf des Krieges (1992-1995) kam zu Umsiedlungen→ Sprachlandschaften gravierend verändert
BosnischeBosanski
• Turzismen• Romanismen ( zweithäufigsten
Lehnwörter)• 2 Schriftsysteme (Lateinische, Kyrillische)
SerbokroatischSrpskohrvatski
• Standardsprache der Serben & Kroaten, Bosniaken & Montenegriner von der zweiten Hälfte des 19. bis gegen Ende der achtziger Jahre des 20. Jh.
• Nach Zerfall Tito-Jugoslawiens aufgegeben
• „tote“ Sprache
SerbokroatischSrpskohrvatski
• Wiedergeburtsbewegung der Südslawen durch Vuk Karadžić
• 1814 Pismenica serbskoga jezika (Grammatik der serbischen Sprache)
• 1818 Srpski rječnik istolkovan njemačkim i latinskim riječima (Serbisches Wörterbuch mit deutschen und lateinischen Übersetzungen)
SerbokroatischSrpskohrvatski
• Führende kroatische Illyristen kam dieses Konzept entgegen→ štokawische Schriftsprache
• Verwirklichung:1867 Bosnien1868 Serbien1877 Kroatien
• Normierungsprozesse oft eigenständig und gegensätzlich
SerbokroatischSrpskohrvatski
• Führte zu sprachlicher Entfremdung• 1941-1944 Trennung durch Kroaten
konsequent und aggressiv realisiert• Tito-Jugoslawien verfolgte stärkere
Verwurzelung • Matica srpska legte 1967 vollständiges
einsprachiges Wörterbuch vor
SerbokroatischSrpskohrvatski
• Rečnik srpskohrvatskoga književng jezika (Wörterbuch der serbokroatischen Schriftsprache)
• Aggressiv vertretener Nationalismus führte nach Titos Tod zu bewusster Zerstörung Kroatiens
SerbokroatischSrpskohrvatski
• Bezeichnung existiert nur mehr auf wissenschaftlichen Sektor
Slawenoserbisch
• Sprache des weltlichen Schrifttums, die die serbische Bevölkerung der Habsburgermonarchie von ca. 1760 bis 1850 verwendete
• Vojvodina• Bewahrung der orthodoxen Kultur und
Schriftsprache
Slawenoserbisch
• Bezug zu Rußland (einzig souveräne orthodoxe Staat)
• Serbisch-Kirchenslawisch→ Russisch-Kirchenslawisch
• Entstehung slawenoserbische Kulturmodell
Slawenoserbisch
• „Amalgamsprache“ • Entwicklunsphasen: 1.
1760-1780 Regierungszeit Maria Theresias 2. 1780 (Thronbesteigung Joseph II.) bis 1815 (serbische Aufstände gegen Türken) 3. 1815-1850
Slawenoserbisch
• 1. 1760-1780gut 100 Bücher erschienen;
Zaharija Orfelin (1726-1786) Werk umfasst verschiedene Genres
• 2. 1780-1800mehr als 250 Bücher
Slawenoserbisch
• 3. 1815-1850Sprachreform von außen durch Vuk Karadžić (Sprache der Bauern und
Hirten als rein und echte Serbische) und setzte Sprachmodell durch
Quellen:http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Slawenoserbisch.pdfhttp://www.uni-klu.ac.at/eeo/Serbisch.pdfhttp://www.uni-klu.ac.at/eeo/Kroatisch.pdfhttp://www.uni-klu.ac.at/eeo/Bosnisch.pdfhttp://www.uni-klu.ac.at/eeo/Serbokroatisch.pdf