sprachbeurteilung durch eltern kurztest für die u7 (sbe-2-kt)
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Sprachbeurteilung durch Eltern
Kurztest für die U7 (SBE-2-KT)
Anlagen zum Handbuch
(Version vom 01.08.2008)
Inhaltsverzeichnis
Anlage 1. Konstruktion des SBE-2-KT .................................................... 2
Anlage 2. Normierung ............................................................................. 6
Anlage 3. Lösungshäufigkeit ................................................................. 10
Anlage 4. Validierungsstichprobe.......................................................... 12
Anlage 5. Kriteriumsvalidität.................................................................. 16
Anlage 6. Diagnostische Validität.......................................................... 19
Anlage 7. Konstruktvalidität................................................................... 21
Anlage 8. Weitere Testgütekriterien...................................................... 23
Anlage 9. Prozentrangtabellen.............................................................. 24
Anlage 10. Beispiel zur Auswertung ....................................................... 26
Abkürzungen:
NLTs = Nicht-Late Talkers
LTs = Late Talkers
2
Anlage 1. Konstruktion des SBE-2-KT Stichprobe zur Extraktion des SBE-2-KT aus der Langversion Zeitraum des Verschickens der Langversion (406 Wörter): 31.10. – 6.12.2007
Die Adressen von Eltern, deren Kinder 20 – 25 Monate alt waren, wurden den Meldere-gistern von Gemeinden in Bayern entnommen. Nicht angeschrieben wurden Eltern von Zwillingen und von Kindern, bei denen aufgrund des Namens ein mehrsprachiges Auf-wachsen anzunehmen war.
Stichprobenreduktion
verschickt 1391
nicht zustellbar -5
angekommen 1386 (= 100%)
zurück gekommen 808 (Rücklauf 58,3%)
verspätet zurückgekommen -28
nicht auswertbar -7
mehrsprachig -90
Bögen von 20 –
25 Monate alten Kindern 683
Alter 20 Monate -95
Alter 25 Monate -31
Bögen von 21–24 Monate alten Kindern (U7) 557
Wer hat den Fragebogen ausgefüllt?
Häufigkeit Prozent
Mutter 298 54,4
Vater 13 2,4
beide 237 43,2
Gesamt 548 100,0
Fehlend 9
Gesamt 557
Anlage 1. Konstruktion des SBE-2-KT
3
Gesamtwortschatz bei 406 Wörtern
Alter in Monaten (20-25 Monate)
Mittel-wert N SD Mini-
mum Maxi-mum
20 134 95 111 4 406
21 144 106 117 1 406
22 153 139 107 0 406
23 189 161 109 3 406
24 214 151 119 4 406
25 237 31 124 21 406
Zunahme des Wortschatzes vom 20. – 25. Lebensmonat
Wortschatzzunahme Monat N
WS <50
(Prozent) WS
Wörter %
20 95 134
21 106 28,3 144 +10 +7,5%
22 139 21,6 153 +9 +6,3%
23 161 12,4 189 +36 +23,5%
24 151 12,6 214 +25 +13,2%
(25) 31 237 +23 +10,7%
Zwischen dem 20. und 25. Lebensmonat verdoppelt sich der Wortschatz fast. Im Durch-schnitt steigt der Wortschatz pro Monat um ca. 12 %.
Anlage 1. Konstruktion des SBE-2-KT
4
Itemselektion Datenbasis: Elternfragebögen (Langversion mit 406 Wörtern) von 557 Kindern im Al-ter von 21 – 24 Monaten
Zielstellung: Für den Kurztest wurden Items ausgewählt, die möglichst unabhängig vom Geschlecht sind und während der gesamten Spanne der U7 besonders gut zwischen LTs und NLTs unterscheiden, nicht Items, die den Wortschatz möglichst gut widerspie-geln.
Die Itemselektion erfolgte in mehreren aufeinander folgenden Schritten:
1. Ausschluss aller Wörter, die weniger als 25% der 24 Monate alten Kinder spre-chen
= -24 von 406 Wörtern (bleiben 382 Wörter)
Begründung: selten gesprochene Wörter erscheinen für einen Kurztest ungeeignet
2. Ausschluss von Wörtern, die spezifisch für Jungen oder Mädchen sind
= -11 bei Jungen (davon 2 Wörter schon zuvor gestrichen) und -6 bei Mädchen (von 382 Wörtern bleiben 367)
Begründung: geschlechtsspezifische Wörter haben bei Jungen und Mädchen eine unter-schiedliche diagnostische Trefferquote beim Erkennen von LTs
Wörter, die – bei Korrektur um den Mittelwert der Differenz zwischen Jungen und Mädchen – von mehr als 10% der Jungen häufiger als von Mädchen gesprochen wurden und umgekehrt, wurden gestrichen.
Im Durchschnitt wurden die Wörter von 49,1% der Mädchen (zwischen 11 und 100%) und von 39,6% der Jungen (zwischen 6 und 99%) gesprochen (mittlere Differenz 9,5%). Bei Korrektur um den Mittelwert (d.h. Wert minus 9,5) wurden einzelne Wörter von bis zu 21% mehr Jungen und bis zu 34% mehr Mädchen gesprochen; d.h. Wörter wie z.B. Bagger und Puppe werden geschlechtsspezifisch erlernt.
3. Ausschluss von Wörtern, die insbesondere zwischen dem 21. und 24. Monat er-lernt werden
= -22 (davon 1 Wort schon zuvor gestrichen) = -21 Wörter von 367 Wörtern (bleiben 346 Wörter)
Begründung: Die Wörter des Tests sollten im gesamten Zeitbereich der U7 (21.–24. Monat) in gleicher Weise zur Differenzierung zwischen NLTs und LTs beitragen.
Deshalb wurden diejenigen Wörter gestrichen, die – bei Korrektur um den Mittelwert der Differenz zwischen dem 21. und 24. Monat (d.h. Wert minus 17,3) – im Durch-schnitt stärker als um 10% über dem Mittelwert an Häufigkeit zunahmen.
Anlage 1. Konstruktion des SBE-2-KT
5
4. Ausschluss von Wörtern, die nur schlecht zwischen LTs und NLTs differenzie-ren
4a. Ausschluss von Wörtern, bei denen in einer der Altersgruppen kein signifikan-ter Zusammenhang zur Gruppeneinteilung bestand
Gruppeneinteilung: LTs vs. Kinder mit mittleren Sprachfähigkeiten = PR zwischen 12,6 und 50 bezogen auf den Alterswert (d.h. Kinder mit einem Prozentrang >50 wurden nicht in den Vergleich einbezogen)
Cut-Off: Signifikanzwert des Kontingenzkoeffizienten in jeder der Altersgruppen p <0,05
= -278 von 346 Wörtern (bleiben 68 Wörter)
4b. Ausschluss von Wörtern, deren Häufigkeit in einer der Altersgruppen sich nicht signifikant zwischen NLTs und LTs unterschied
(Chi-Quadrat-Test bei 2-seitiger Fragestellung; p-Wert >0,05)
= -10 Wörter von 68 Wörtern (bleiben 58)
Nicht gestrichen wurden einige Wörter, obwohl sie in den älteren Gruppen (23 + 24 Monate) nicht signifikant trennten, um ausreichend viele Wörter für 21 Monate alte Kinder zu belassen. Dies betrifft die Wörter: ja, hallo, nein, Oma, Opa (davon gestri-chen wurde Oma wegen einer hohen Korrelation zu anderen Wörtern).
= -1 Wort von 58 Wörtern (verbleiben 57 Wörter im Kurztest)
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Anlage 2. Normierung Vorgehen und Stichprobe zur Normierung des SBE-2-KT Zeitraum des Verschickens der Bögen: 7.2.2008 – 27.3.2008
Die Adressen von Eltern, deren Kinder 21 – 24 Monate alt waren, wurden wie bei der Rekrutierung der Stichprobe zur Konstruktion des Kurztests den Melderegistern von Gemeinden in Bayern entnommen. Wiederum nicht angeschrieben wurden Eltern von Zwillingen und von Kindern, bei denen aufgrund des Namens ein mehrsprachiges Auf-wachsen anzunehmen war.
Verschickt wurden folgende Unterlagen:
1. Anschreiben an die Eltern, Kurztest und Rückumschlag (adressiert mit dem Vermerk „Porto zahlt Empfänger“)
2. bei fehlender Antwort erstes Erinnerungsschreiben nach 2 Wochen
3. bei fehlender Antwort zweites Erinnerungsschreiben (erneut mit Kurztest und Rückumschlag) nach weiteren 2 Wochen
4. Nach Eintreffen des ausgefüllten SBE-2-KT erhielten die Eltern entweder einen Brief mit der Ankündigung, dass wir uns in 1 Jahr wieder melden werden (Stu-die zur prognostischen Validität), oder einen ELFRA-2-Bogen (Langversion) zum Ausfüllen.
Stichprobenreduktion verschickt 1076
nicht zustellbar -80
angekommen 996 (= 100%)
zurück gekommen 817 (Rücklauf 82,0%)
mehrsprachig -107
20 Monate alt -4
25 Monate alt -21
Grundlage für die Berechnung 685
D.h. die Normierungsstichprobe bestand aus 685 einsprachig deutsch auf-wachsenden Kindern aus ganz Bayern (vorwiegend Gemeinden mit über 20.000 Einwohnern), bei denen der SBE-2-KT im Alter von 21 – 24 Monaten ausgefüllt worden war. Die Rücklaufquote betrug 82%.
Anlage 2. Normierung
7
Stichprobenbeschreibung
Alter und Geschlecht
Geschlecht Alter
(Monate) Jungen Mädchen Gesamt
21 59 (49,6%) 60 (50,4%) 119 22 75 (57,7%) 55 (42,3%) 130 23 112 (50,7%) 109 (49,3%) 221 24 103 (47,9%) 112 (52,1%) 215
Gesamt 349 (50,9%) 336 (49,1%) 685
Wohnortgröße
Einwohner- zahl N Prozent
Dorf <5 000 16 2,3 Kleinstadt 5-20 000 79 11,5 Mittelstadt 20-100 000 268 39,1 Großstadt > 100 000 322 47,0 Gesamt 685 100,0
Durchschnittswerte im SBE-2-KT
95%-
Konfidenzintervall für den Mittelwert
Alter in
Mona-ten
N Mittelwert
Stan-dardab-
wei-chung
Stan-dard-fehler Unter-
grenze Ober-grenze
Mini-mum
Maxi-mum
21 119 36,4 18,9 1,7 33,0 39,9 0 58 22 130 39,0 18,5 1,6 35,8 42,2 0 58 23 221 44,3 16,2 1,1 42,1 46,4 0 58 24 215 44,2 17,1 1,2 41,9 46,5 0 58
Gesamt 685 41,9 17,7 0,7 40,5 43,2 0 58
Anlage 2. Normierung
8
Mittelwertsunterschiede zwischen den Altersgruppen
Alters-
vergleich Mittlere
Differenz Standardfehler der Differenz T df Sig.
(2-seitig)
21–22 -2,578 2,375 -1,086 247 ,279 22-23 -5,243 1,956 -2,680 242 ,008 23–24 ,109 1,597 ,068 434 ,946
Zwischen dem 21. und 22. Monat und dem 23. und 24. Monat fanden sich keine signifi-kanten Mittelwertsdifferenzen, weshalb Normwerte für jeweils 2 Monate zusammenge-fasst wurden.
Durchschnittswerte im SBE-2-KT (jeweils 2 Monate zusammengefasst)
95%-Konfidenzintervall für den Mittelwert
Alter N Mittelwert Standard-
abwei-chung
Stan-dard-fehler Unter-
grenze Obergrenze
21–22 249 37,8 18,7 1,2 35,5 40,1
23–24 436 44,2 16,7 0,8 42,6 45,8
Der SBE-2-KT-Score ist bei Jungen niedriger als bei Mädchen.
Angabe von Mittelwerten und Standardabweichungen (in Klammern)
Geschlecht Alter (Monate) Jungen Mädchen
Sig. (2-seitig)
N M (SD) N M (SD) 21 59 32,8 (18,7) 60 40,1 (18,6) 0,034 22 75 35,8 (20,0) 55 43,5 (15,5) 0,015 23 112 42,0 (16,2) 109 46,6 (15,9) 0,031 24 103 38,5 (19,3) 112 49,3 (12,9) 0,000
Gesamt 349 38,1 (18,6) 336 45,8 (15,7) 0,000
Anlage 2. Normierung
9
Prozent LTs bei unterschiedlichen kritischen Werten
21–22 Mo. (n=249)
23–24 Mo. (n=436) kritischer
Wert n % n %
<11 25 10,0 32 7,3
<12 30 12,0 36 8,3
<13 35 14,1 39 8,9
<14 41 16,5 40 9,2
<15 46 18,5 44 10,1
<16 50 20,1 49 11,2
<17 56 22,5 54 12,4
<18 58 23,3 55 12,6
<19 60 24,1 61 14,0
<20 61 24,5 64 14,7
<21 65 26,1 65 14,9
Wird davon ausgegangen, dass etwa 14% aller Kinder als LTs anzusehen sind, dann ergibt sich als kritischer Wert für 21–22 Monate alte Kinder ein SBE-2-KT-Wert von <13 und für 23–24 Monate alte Kinder von <19. Dies bedeutet, dass bei Kindern mit einem Wert unter 13 bzw. unter 19 der Ver-dacht auf eine Sprachentwicklungsverzögerung zu äußern ist.
Geschlechtsabhängigkeit der SBE-2-KT-Werte
0
10
20
30
40
50
60
70S
BE
-2-K
T-S
core
Jungen Mädchen
10
Anlage 3. Lösungshäufigkeit
Die Lösungshäufigkeit gibt Auskunft über den Schwierigkeitsgrad der Items.
Item % nein 96 ja 92 Ball 92 hallo 87
Auto 87
Opa 87 danke 80 Buch 80 Eier 79 Schuhe 78 Katze 78 Banane 78
Apfel 77
Nase 77 bitte 77 Hase 76 Bär 75 Bett 75 Bauch 75 Ohr 74 Auge 73 Hose 73 essen 73 Wasser 72 Baum 72 nass 72 Mund 71 Brot 71 Licht 71
Item % Maus 70 Milch 70 Jacke 70 runter 70 mein 69 baden 69 Keks 69 Hand 69 raus 69 Fisch 69 weg 69 Haare 69 Ente 69 Stuhl 68 malen 68
Butter 67
kalt 67 Kuchen 65 Brille 63 Affe 62 Tür 62 Schlüssel 61 Schnuller 61 Zug 60 Pferd 59 Gurke 56 Uhr 54 Boot 46
Anlage 3. Lösungshäufigkeit
11
Häufigkeit des Gebrauchs von Zwei- bzw. Mehrwortsätzen in Prozent
Geschlecht Alter (Monate) Jungen Mädchen
gesamt
21–22 72% 84% 78% 23–24 84% 91% 88%
Gesamt 79% 89% 84%
12
Anlage 4. Validierungsstichprobe Stichprobe zur Validierung Die Stichprobe zur Validierung des SBE-2-KT war Teil der Normierungsstichprobe (s. Anlage 2). In diese Stichprobe wurden alle Kinder aufgenommen, die beim Verschicken des SBE-2-KT 23 oder 24 Monate alt waren, da der ELFRA-2 als Außenkriterium he-rangezogen wurde und für dieses Alter die diagnostische Treffsicherheit des ELFRA-2 als überprüft gelten kann. 43 Kinder, die erst nachträglich in die Normierungsstichprobe aufgenommen worden waren, sind in der Validierungsstichprobe
enthalten. Weitere 6 Kinder erhielten keinen ELFRA-2, da der SBE-2-KT zu spät zu-rückgekommen war oder die Eltern dies abgelehnt hatten. Nachträglich ausgeschlossen wurden Kinder, die mehrsprachig aufwuchsen, die beim Ausfüllen des SBE-2-KT be-reits 25 Monate alt waren oder bei denen der ELFRA-2 nicht oder zu spät zurückkam (Abstand zwischen SBE-2-KT- und ELFRA-2-Ausfüllen über 31 Tage).
D.h. die Validierungsstichprobe bestand aus einsprachig deutsch aufwachsenden Kindern, bei denen der SBE-2-KT (ausgefüllt im Alter von 23 – 24 Monaten) und ein ELFRA-2-Bogen vorlagen, wobei der ELFRA-2-Bogen nicht später als 31 Tage nach dem SBE-2-KT ausgefüllt worden war. Die Rücklaufquote des ELFRA-2 be-trug 85,2%.
Stichprobenreduktion
Anzahl der verschickten SBE-2-KT 628
nicht zustellbar -46
keine Rückantwort -90
kein ELFRA-2 zugeschickt -49
verschickte ELFRA-2 443
nicht zustellbar -3
ELFRA-2 erhalten 440 (100%)
zurück gekommen 375 (85,2% Rücklauf)
mehrsprachig -34
beim SBE-2-KT-Ausfüllen 25 Mo. -9
Abstand zw. SBE-2-KT und ELFRA-2 >31 Tage -26
Alter beim ELFRA-2-Ausfüllen >25 Monate -8
Stichprobe zur Validitätsberechnung: 298 (SBE-2-KT und ELFRA-2 vorliegend)
Anlage 4. Validierungsstichprobe
13
Fehlende Werte (Missings)
Bei einigen Variablen fehlten einzelne Werte:
SBE-2-KT: Bei 5 Kindern wurde die Frage nach Mehrwortäußerungen nicht ange-kreuzt.
ELFRA-2: Bei 2 Kindern wurde die Syntaxskala und bei 3 Kindern die Morphologie-skala nicht ausgefüllt. Deshalb blieb bei 1 Kind offen, ob es als Grenzbefund zuzuord-nen war (Wortschatz zwischen 50 und 80, Syntax und Morphologie 0).
Abstand zwischen dem Ausfüllen des SBE-2-KT und dem ELFRA-2
Der Abstand betrug zwischen 2 und 31 Tagen (s. Histogramm) mit einem Mittelwert von 14,7 Tagen (Standardabweichung 7,1 Tage).
Anlage 4. Validierungsstichprobe
14
Stichprobencharakteristika
Alter und Geschlecht zum Zeitpunkt des Ausfüllens des SBE-2-KT Alter in Monaten Jungen Mädchen Gesamt 23 69 (50%) 70 (50%) 139 24 75 (47%) 84 (53%) 159 Gesamt 144 154 298 Die Geschlechtsunterschiede waren nicht signifikant (Chi-Quadrat-Test nach Pearson: p = 0,670, 2-seitig).
SBE-2-KT- und ELFRA-2-Scores
95%-Konfidenzintervall für den Mittelwert
N Mittelwert
Stan-dardab-
wei-chung
Stan-dard-fehler Unter-
grenze Ober-grenze
Mini-mum
Maxi-mum
SBE-2-KT 298 45,2 16,2 0,9 43,3 47,0 0 58 WS 298 133,2 61,5 3,6 126,5 140,6 1 260 Syntax 296 20,1 11,2 0,7 18,9 21,5 0 47
ELF
RA
-2
Morph. 295 6,4 4,8 0,3 5,8 6,9 0 16
Verteilung des SBE-2-KT-Scores
Im SBE-2-KT sind Deckeneffekte zu beobachten. Der Test differenziert somit nicht im oberen Leistungsbereich.
SBE-2-KT-Gesamtwert
Anlage 4. Validierungsstichprobe
15
Häufigkeit der Benutzung von Mehrwortäußerungen
89,8% der Kinder (n=263) zeigten lt. SBE-2-KT-Ergebnis Mehrwortäußerungen (5 x fehlende Antwort). Wortschatz und Mehrwortäußerungen korrelierten mittelhoch und hoch signifikant (rSp = 0,483, p <0,001). ELFRA-2-Ergebnisse
Verteilung der Wortschatzwerte im ELFRA-2
Häufigkeit von LTs nach dem ELFRA-2-Befund
Kinder mit einem ELFRA-2-Wortschatz unter 50 werden als LTs angesehen. Nach dem ELFRA-2-Ergebnis wurden nach diesem Kriterium 40 Kinder (13,4%) als LTs klassifi-ziert, mehr Jungen (n= 25; 17,4%) als Mädchen (n=15; 9,7%). 4 Kinder (1,3%) wurden als Risikokinder eingestuft (ELFRA-2-Wortschatz zwischen 50 und 80 und Syntax- sowie Morphologiewert 0).
16
Anlage 5. Kriteriumsvalidität Übereinstimmung der Beurteilung des Sprachentwicklungsstandes
Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman zwischen den SBE-2-KT- und den ELFRA-2-Skalen für die Gesamtgruppe (n=298)
ELFRA-2-Skalen
Wortschatz Syntax Morphologie Wortschatz ,862** ,785** ,734** Mehrwortverbindungen ,477** ,493** ,446**
SBE-2-KT-Skalen
Gesamtscore ,862** ,786** ,734** Alle Korrelationen sind hoch signifikant (p <0.001).
Wolkendiagramm zum Zusammenhang zwischen SBE-2-KT-Score und ELFRA-2-Wortschatzwert
(Gesamtgruppe, n=298, Linien: kritische Werte im SBE-2-KT bzw. ELFRA-2; weiße Quadranten: übereinstimmende Klassifikation in NLTs vs. LTs)
Anlage 5. Kriteriumsvalidität
17
Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman zwischen den SBE-2-KT- und den ELFRA-2-Skalen für Kinder mit einem ELFRA-2-Wortschatz unterhalb des Mit-telwertes (n=134, ELFRA-2-Wortschatz bis 134 Wörter)
ELFRA-2-Skalen
Wortschatz Syntax Morphologie
Wortschatz ,911** ,685** ,614** Mehrwortverbindungen ,610** ,634** ,520**
SBE-2-KT-Skalen
Gesamtwert ,912** ,689** ,617** Alle Korrelationen sind hoch signifikant (p<0.001).
Wolkendiagramm zum Zusammenhang zwischen SBE-2-KT-Score und ELFRA-2-Wortschatzwert
(Kinder mit einem ELFRA-2-Wortschatz unterhalb des Mittelwertes, n=134, ELFRA-2-Wortschatzwert bis 134 Wörter; Linien: kritische Werte im SBE-2-KT bzw. ELFRA-2; weiße Quadranten: übereinstimmende Klassifikation in NLTs vs. LTs)
Fazit: Die Übereinstimmung der Einschätzung des Sprachentwicklungsstandes durch den SBE-2-KT und den ELFRA-2 ist im unteren und mittleren Leistungsbereich sehr hoch. Zur genaueren Differenzierung zwischen sprachlich überdurchschnittlich weit entwickelten Kindern ist der SBE-2-KT nicht geeignet.
Anlage 5. Kriteriumsvalidität
18
Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman zwischen SBE-2-KT-Gesamtwert und den ELFRA-2-Skalen für die Gesamtgruppe in Abhängigkeit von Geschlecht und Alter
Alle Korrelationen sind hoch signifikant (p<0.001).
Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman zwischen SBE-2-KT-Gesamtwert und den ELFRA-2-Skalen für Kinder mit einem ELFRA-2-Wortschatz unterhalb des Mittelwertes in Abhängigkeit von Geschlecht und Alter
(ELFRA-2-Wortschatz bis 134 Wörter; n=134)
Alle Korrelationen sind hoch signifikant (p<0.001).
Fazit: Die Übereinstimmung ist nicht nur in der Gesamtgruppe, sondern auch in allen Untergruppen sehr hoch.
Spearman-Rho Wortschatz-wert ELFRA
Syntaxwert ELFRA
Morphologie ELFRA
Mädchen ,793** ,740** ,676**
Jungen ,888** ,772** ,745**
23 Mo. - KT ,844** ,754** ,693**
SB
E-2
-KT-
Ges
amtw
ert
24 Mo. - KT ,874** ,811** ,770**
Wortschatz-wert ELFRA-2
Syntaxwert ELFRA-2
Morphologie ELFRA-2
Mäd-chen ,909** ,721** ,659**
Ges
chle
cht
Jungen ,914** ,670** ,585**
23 ,906** ,613** ,486**
SB
E-2
-KT-
Ges
amtw
ert
Alte
r
24 ,909** ,744** ,706**
19
Anlage 6. Diagnostische Validität Übereinstimmung der Klassifikation der Kinder in LTs und NLTs
Häufigkeit von LTs nach dem ELFRA-2-Befund
4 Kinder (1,3%), die als Risikokinder eingestuft wurden (ELFRA-2-Wortschatz zwi-schen 50 und 80 und Syntax- sowie Morphologiewert = 0), wurden zu den NLTs ge-rechnet.
Übereinstimmung der Klassifikation der Kinder in LTs und NLTs von ELFRA-2 und SBE-2-KT (Cut-Off-Wert <19 = Normwert )
Übereinstimmungscharakteristika bei einem kritischen SBE-2-KT-Wert von <19
Sensitivität Spezifität PVW NVW Ges.-Treffer
82,5 99,2 94,3 97,3 96,9
Sensitivität: Prozent der LT im ELFRA-2, die auch nach dem SBE-2-KT LT sind
Spezifität: Prozent der Nicht-LT im ELFRA-2, die auch nach dem SBE-2-KT Nicht-LT sind
positiver Vorhersagewert (PVW): Prozent der LT im SBE-2-KT, die auch nach dem ELFRA-2 LT sind
negativer Vorhersagewert (NVW): Prozent der Nicht-LT im SBE-2-KT, die auch nach dem ELFRA-2 Nicht-LT sind
Jungen Mädchen Gesamt
NLTs 119 (82,6%) 139 (90,3%) 254 (86,6%)
LTs 25 (17,4%) 15 (9,7%) 40 (13,4%)
SBE-2-KT-Befund (<19)
Nicht-LT LT Gesamt 256 2 258
Nicht-LT 99,2% 0,8% 100,0%
7 33 40 LT
17,5% 82,5% 100,0% 263 35 298 E
LFR
A-2
-B
efun
d
Gesamt 86,6% 13,4% 100,0%
Anlage 6. Diagnostische Validität
20
Zahl der nach dem SBE-KT als LTs klassifizierten Kinder bei unterschiedlichen kritischen Werten
Übereinstimmung der Klassifikation der Kinder in LTs und NLTs von ELFRA-2 und SBE-2-KT bei einem Cut-Off-Wert von <23
(d.h. bei einem Cut-Off-Wert, bei dem in beiden Tests die gleiche Anzahl von Kindern als Late Talker klassifiziert wird)
Übereinstimmungscharakteristika bei einem kritischen Wert von <23
Sensitiv. Spezifität PVW NVW Ges.-Treffer
90 98 90 98 97
Sensitivität: Prozent der LT im ELFRA-2, die auch nach dem SBE-2-KT LT sind
Spezifität: Prozent der Nicht-LT im ELFRA-2, die auch nach dem SBE-2-KT Nicht-LT sind
positiver Vorhersagewert (PVW): Prozent der LT im SBE-2-KT, die auch nach dem ELFRA-2 LT sind
negativer Vorhersagewert (NVW): Prozent der Nicht-LT im SBE-2-KT, die auch nach dem ELFRA-2 Nicht-LT sind
Fazit: Die Zuordnung der Kinder zur Gruppe der LTs und NLTs erfolgt mit beiden Verfahren weitgehend übereinstimmend. Mit dem ELFRA-2 werden etwas mehr Kinder als LTs klassifiziert, wenn die oben genannten SBE-2-KT-Normwerte verwendet wer-den. Welcher Test sprachgestörte Kinder besser erkennt, lässt sich erst nach Vorliegen von Ergebnissen zur prognostischen Validität entscheiden.
kritischer Wert <18 <19 <20 <21 <22 <23 <24 <25
n 32 35 37 38 39 40 42 42 % 10,7 11,7 12,4 12,8 13,1 13,4 14,1 14,1
SBE-2-KT-Befund kein LT LT Gesamt
254 4 258 kein LT
98,4% 1,6% 100,0% 4 36 40
LT 10,0% 90,0% 100,0%
258 40 298 ELF
RA
-2-
Bef
und
Gesamt 86,6% 13,4% 100,0%
21
Anlage 7. Konstruktvalidität
Der SBE-2-KT-Score ist altersabhängig und nimmt mit dem Alter zu.
Altersabhängigkeit der SBE-2-KT-Werte
0
10
20
30
40
50
60
70
Alter in Monaten
SB
E-2
-KT
-Sco
re
21 22 23 24
Der SBE-2-KT-Score ist bei Jungen niedriger als bei Mädchen.
Angabe von Mittelwerten und Standardabweichungen (in Klammern)
Geschlecht Alter (Monate) Jungen Mädchen
Sig. (2-seitig)
N M (SD) N M (SD) 21 59 32,8 (18,7) 60 40,1 (18,6) 0,034 22 75 35,8 (20,0) 55 43,5 (15,5) 0,015 23 112 42,0 (16,2) 109 46,6 (15,9) 0,031 24 103 38,5 (19,3) 112 49,3 (12,9) 0,000
Gesamt 349 38,1 (18,6) 336 45,8 (15,7) 0,000
Geschlechtsabhängigkeit der SBE-2-KT-Werte
0
10
20
30
40
50
60
70
SB
E-2
-KT
-Sco
re
Jungen Mädchen
Anlage 7. Konstruktvalidität
22
Der SBE-2-KT-Score ist bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern niedriger als bei einsprachig aufwachsenden.
Angabe von Mittelwerten und Standardabweichungen (in Klammern)
Alter (Monate) einsprachig mehrsprachig Sig.
(2-seitig)
N M (SD) N M (SD) 21 119 36,4 (18,9) 14 19,1 (15,1) 0,001 22 130 39,0 (18,5) 25 31,0 (16,2) 0,044 23 221 44,3 (16.2) 32 34,5 (19,5) 0,011 24 215 44,2 (17,1) 27 44,5 (16,6) 0,924
Gesamt 685 41,9 (17,7) 98 34,2 (18,9) 0,000
Sprachabhängigkeit der SBE-2-KT-Werte
0
10
20
30
40
50
60
70
SB
E-2
-KT
-Sco
re
einsprachig mehrsprachig
23
Anlage 8. Weitere Testgütekriterien
Innere Konsistenz der Items (Cronbachs Alpha)
Geschlecht Alter (Monate) Jungen Mädchen
gesamt
21–22 0,980 0,980 0,981 23–24 0,980 0,978 0,980
Gesamt 0,981 0,979 0,981
Halbierungs-Reliabilität (Guttman Split-Half-Reliabilität)
Geschlecht Alter (Monate) Jungen Mädchen
gesamt
21–22 0,975 0,986 0,980 23–24 0,974 0,974 0,975
Gesamt 0,974 0,980 0,978
Fazit: Die Reliabilität ist sehr hoch. Die Koeffizienten liegen deutlich über dem Ni-veau, das für diagnostische Verfahren gefordert wird (0,9).
24
Anlage 9. Prozentrangtabellen
21.-22. Lebensmonat
Prozentrang SBE-2-KT- Score
21.-22. Mo. Jun-gen
Mäd-chen
alle Kinder
n =134 n=115 n=249
0 2 1 1 1 4 1 2 2 5 2 3 3 6 3 5 4 7 3 5 5 8 4 6 6 9 4 7 7 10 4 8 8 12 5 9 9 13 6 10
10 14 7 10 11 16 8 12 12 19 9 14 13 20 11 16 14 24 12 18 15 26 13 20 16 30 14 22 17 31 15 23 18 31 16 24 19 32 17 25 20 33 18 26 21 34 18 27 22 34 19 27 23 34 20 28 24 35 21 28 25 37 21 29 26 38 22 30 27 39 23 31 28 40 24 33
Prozentrang SBE-2-KT-
Score Jun-gen
Mäd-chen
alle Kinder
29 41 25 34 30 42 26 34 31 43 28 35 32 44 29 36 33 45 30 37 34 46 30 38 35 48 30 39 36 49 31 40 37 49 32 41 38 51 34 43 39 52 35 45 40 54 36 46 41 55 37 47 42 56 40 48 43 57 41 49 44 58 42 51 45 60 44 53 46 61 45 54 47 62 46 55 48 63 48 56 49 66 50 59 50 67 55 61 51 68 57 63 52 73 62 68 53 75 64 70 54 79 70 75 55 83 73 78 56 88 77 83 57 90 82 86 58 100 100 100
Anlage 8. Prozentrangtabellen
25
Prozentrangtabelle
23.-24. Lebensmonat
Prozentrang SBE-2-KT- Score
23.-24. Mo. Jun-gen
Mäd-chen
alle Kinder
n =215 n=221 n=436
0 2 <1 1 1 3 <1 1 2 3 <1 2 3 4 1 2 4 5 1 3 5 5 2 3 6 6 2 4 7 7 3 5 8 8 4 6 9 9 5 7
10 9 5 7 11 10 6 8 12 11 6 9 13 12 7 9 14 14 7 10 15 15 8 11 16 16 9 12 17 17 9 13 18 19 9 14 19 20 10 15 20 21 10 15 21 21 10 15 22 21 11 16 23 22 11 16 24 22 11 17 25 23 11 17 26 24 12 18 27 25 12 18 28 26 12 19
Prozentrang SBE-2-KT-
Score Jun-gen
Mäd-chen
alle Kinder
29 27 12 20 30 28 13 21 31 29 14 22 32 30 14 22 33 31 14 22 34 31 15 23 35 32 15 23 36 33 16 24 37 34 16 25 38 35 17 26 39 36 18 27 40 38 19 28 41 40 20 29 42 41 21 30 43 42 21 31 44 43 22 32 45 45 23 34 46 48 26 37 47 49 28 39 48 51 29 40 49 55 33 44 50 59 36 47 51 63 41 52 52 66 44 55 53 69 48 58 54 74 51 62 55 77 56 66 56 80 62 71 57 85 70 78 58 100 100 100
26
Anlage 10. Beispiel zur Auswertung
Sprachbeurteilung durch Eltern Kurztest für die U7
(SBE-2-KT)
W. v. Suchodoletz & S. Sachse
Name des Kindes: XXX___________________________________ Vorname des Kindes: Stephan_______________________________ Junge X Mädchen � Geb.-Datum: 05.08.2006_ Datum, an dem der Fragebogen ausgefüllt wurde : 12.07.2008_ Alter (in Monaten am Tag des Ausfüllens): 23 Monate_ Bogen ausgefüllt von: Mutter X� Vater � beiden Eltern � sonstig � falls sonstige Person – wer?: __________________________ Wächst Ihr Kind mehrsprachig auf? nein X� ja � falls ja, welche Sprachen? ____________________________________
Version vom 01.08.2008
27
Hier finden Sie eine Wortliste. Bitte kreuzen Sie alle die Wörter an, die Sie häufiger von Ihrem Kind gehört haben. Dabei sollten aber nur Wörter angekreuzt werden, die Ihr Kind selbst verwendet und nicht solche, die es nur nachspricht oder nur versteht. Kreu-zen Sie bitte auch Wörter an, die Ihr Kind etwas anders ausspricht (z.B. „nane“ statt „Banane“ oder „Tuchen“ statt „Kuchen“). Falls Ihr Kind ein ähnliches Wort benutzt, schreiben Sie dies bitte daneben. Noch ein Hinweis: Der Wortschatz von zweijährigen Kindern ist sehr unterschiedlich. Es kann also durchaus sein, dass Ihr Kind nur einige dieser Wörter spricht. Auch wird es vermutlich noch andere, hier nicht aufgeführte Wörter sprechen.
X hallo X ja X nein
X Auto X Opa X Ball
X danke O mein O bitte
X Boot X Buch X Zug
O Apfel X Banane O Gurke
O Brot O Butter O Milch
X Kuchen X Keks O Eier
O Fisch O Maus O Baum
O Katze O Pferd O Hase
O Affe O Bär O Ente
O Hose O Jacke O Schuhe
O Auge O Bauch O Hand
X Ohr O Mund X Nase
O baden O essen O malen
O Licht O kalt O nass
X raus (naus) O runter O weg
O Bett O Stuhl X Schnuller
O Brille O Haare O Schlüssel
O Tür O Uhr O Wasser
Benutzt Ihr Kind schon Wortverbindungen von zwei oder mehr Wör-tern, wie z. B. Mama Buch, Baby spielen, das da rein?
X nein O ja
Bemerkungen: ______________________________________
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