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Sitten und Bräuche

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Page 1: Sitten und Bräuche - malopolska...Almabtrieb, ein festlicher Umzug von Hirten mit Schafsherden, der im Frühling von den Dörfern von Podha-le startet und zu den weitläufigen Berglichtungen

www.visitmalopolska.plfb.com/lubiemalopolske

MAŁOPOLSKA

Sitten und Bräuche

Das Projekt aus dem Haushalt der Region Małopolska finanziert

14 UNESCO-Objekte

255 Objekte auf der Holzarchitekturroute

Wadowice – Geburtsort von Papst Johannes Paul II

Salzbergwerke in Wieliczka und Bochnia

9 Kurorte

6 Nationalparks

6 Geothermalbäder

Floßfahrt über den Dunajec-Durchbruch

2600 km an Fahrradrouten

3360 km an Bergrouten

65 Skistationen

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KRAKÓW

Wilno Mińsk

Kijów

Ryga

Tallin

Helsinki

Sztokholm

Oslo

Rejkiawik

Kopenhaga

Dublin

Londyn Amsterdam Bruksela

Paryż Luksemburg

Berno Vaduz

Lublana

Rzym

Monako Andora

Madryt Lizbona

San Marino

Zagrzeb

Belgrad

Sofia

Bukareszt

Kiszyniów

Skopje

Ateny

Tirana

Podgorica

Sarajewo

Priština

Berlin

Praga

BratysławaWiedeńBudapeszt

Warszawa D

F

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M

Ein Besuch in Małopolska ist eine gute Gelegen-heit die Goralen in ihren traditionellen Trach-ten kennenzulernen: Lodenhose mit Stickereien, Hut mit einer Feder und Kierpce (Lederschuhe

der Goralen). Es gibt auch forsche Krakauer Gewänder mit einer Pfauenfeder an der roten Rogatywka (viere-ckige Schirmmütze) und Mädchen in glanzvollen Kor-setten und blumigen Röcken zu bewundern. Nicht nur die Volkstrachten sind Ausdruck der Volkskultur dieser Region. Es werden auch die originellen Sitten und re-ligiösen Feste stets gepflegt. Auch Legenden und alte Erzählungen, Geheimnisse und Schreckgeschichten sind ein Teil des reichen Kulturerbes von Małopolska. Das Erbe bilden auch regionale Produkte und damit ver-bundene Regionalspeisen.

Die stets existierende Volkskultur ist der stärkste Aus- druck der Vielfalt von Małopolska, wo jeder Teil der Region mit eigenen spezifischen Trachten, Sitten, Bräu-chen, Speisen und Leckereien aufwartet.

MAŁOPOLSKASitten und Bräuche

Fot. D. Zaród

MAŁOPOLSKAHauptstadt der Region: KrakówGrößere Städte: Tarnów, Nowy Sącz, OświęcimFläche: 15 190 km2 (ca. 5% der Fläche von Polen)Einwohnerzahl: 3,4 Mio. Personen (ca. 8% der polnischen Bevölkerung)Landschaft: höchster Gipfel – Rysy: 2499 m ü. d. M. Berge – Tatra, Beskiden, Pieninen, Gorce Vorgebirge – Karpaten Vorgebirge Hochebenen – Krakauer-Tschenstochauer-Hochebene Tiefebenen – Weichsel-Tal Hauptflüsse – Weichsel, Dunajec, Poprad, Raba, Skawa, Biała Gewässer – Czorsztyn-See, Rożnów-See, Czchów-See, Dobczyce-See,

Klimkówka-See am höchsten gelegene, sauberste Seen – Morskie Oko, Czarny Staw,

Seen des Fünf Teiche Tals größte und tiefste Höhle – Wielka Śnieżna Höhle: über 22 km Gänge,

824 m Tiefe

www.visitmalopolska.pl www.muzea.malopolska.pl

Herausgeber Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit und Tourismusdes Marschallamts der Wojewodschaft von Małopolska Gruppe für Tourismusförderungul. Basztowa 22, 31-156 Krakó[email protected], www.visitmalopolska.pl

Neuauflage, 2017Małopolska Organizacja TurystycznaRynek Kleparski 4/13, 31-150 Krakó[email protected], www.mot.krakow.plProjektkoordination: Agnieszka Bratek

Text Krzysztof Bzowski

RealisationAmistad Sp. z o.o. – Program ul. Stolarska 13/7, 31-043 KrakówTel./Faks: + 48 12 [email protected], www.polskaturystyczna.plProduktionsleitung: Agnieszka Błaszczak, Małgorzata CzopikProjektkoordination: Katarzyna ThorKonzept: Anna NiedźwieńskaRedaktion: Aurelia HołubowskaKorrektur: Agnieszka SzmucEinbandentwurf, grafischer Entwurf: PART SALandkartenerstellung: Wydawnictwo Kartograficzne Daunpol sp. z o.o.Satz, Vorbereitung zum Druck: Michał TincelÜbersetzung und Korrektur: EuroInterpret Dominik Moser

Realisation der Neuauflage: K. Syga, Virtual 3D

Kraków 2017, ISBN 978-83-65249-92-0Autoren und Herausgeber der Veröffentlichung taten ihr Bestes, damit die hier enthaltenen Informationensorgfältig überprüft wurden, sie können jedoch keine Verantwortung für Veränderungen übernehmen,die nach dem Termin der Bearbeitung der vorliegenden Veröffentlichung eingetreten sind. Der Inhalt wurde zum Stichtag: Februar 2017 vorbereitet.

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VolkstrachtenJeder kennt die Tracht des Krakauers, mit der stolzen Pfauenfeder an der Rogatywka (viereckige Schirm-mütze), oder den Goralen-Hut, verziert mit Muscheln und ebenfalls einer Pfauenfeder! Mit Flitter be-setzte Korsetten, dicke Perlenketten und bunte Röcke der Mädchen, ausgesuchte Stickereien an den Goralen-Hosen – die Volkstrachten in Małopolska bestechen mit lebendigen Farben-, Muster- und Or-namentenvielfalt. Die bekanntesten Trachten gehören den Krakauern aus der Umgebung von Kraków und den Goralen von Podhale, aber es sind nicht die einzigen Trachten dieser Art in der Region. Un-terschiedlich war das traditionelle Gewand der Lemken und Ruthenen aus den Sandezer und Niede-ren Beskiden, der Goralen von Zips und Arwa, wie auch der Sandezer Lendizen.

Krakauer sind bekannt für ihre bunten Trachten. Das Männergewand bestand aus einem weißen Hemd, gestreifter Hose (mit roten Streifen) und hohen Stiefeln. Darauf trug man einen schwarzen oder dunkelblauen Kaftan, verziert mit roten Fadenbündeln und Metallringen, sowie einem Gürtel. Obenauf überwarf man einen langen, weißen Bauernrock mit roten Fadenbündeln. Das ganze wurde mit einer Kopfbedeckung veredelt: mit dem Celender Hut oder einer wollenen Magierka (runde Müt-ze), aber auch mit der Rogatywka (viereckige Schirmmütze) mit einer Pfauenfeder, roten und bunten Bänden, die meist mit der Krakauer Tracht assoziiert wird. Die Frauen trugen auf die weiße, bestickte Bluse ein schwarzes oder dunkelblaues Korsett. Das war das am meisten verzierte Element der Tracht: mit breiten, bunten Bändern, Zierstickereien und Knöpfen. Blumiger Rock mit einem Tüllschurz, dar-unter weißes Unterkleid. An den Füßen hohe Stiefeln. Zum Gewand von verheirateten Frauen gehör-ten Haartücher, die Fräuleins spazierten mit unbedecktem Haar, oft in einen Zopf geflochten, herum.

Lendizen bewohnen einen großen Teil der Beskiden, vor allem die Sandezer Region. Ihre Tracht ist sehr originell, aber wenig bekannt, denn es besteht (vor allem bei den Sandezer Lendizen) aus Elementen der Krakauer und Goralen Tracht. Ihr Gewand zeichnen herrliche und reiche Verzierungen aus. Männer trugen dunkelblaue Hosen und einen Kaftan mit breiten Stickereien an den Enden, sowie zahlreichen Messingknoten und Fadenbündeln aus buntem Wollgarn. Darunter trugen sie, wie bei den Goralen, weiße Hemden mit breiten Ledergürteln, und manchmal auch mit einer Goralen-Zierschnalle unterm Hals. Die Frauen hingegen präsentierten sich in Samtkorsetten und Röcken, meistens in dunkelblau.

Die Lemken aus den Niederen und Sandezer Beskiden trugen ein anderes Gewand. Die Männer zeichnete ein langer Mantel, Czucha genannt, aus braunem Leinen, mit einem charakteristischen, fal-lenden Kragen mit langen Fransen aus. Darunter trug man kurze, dunkelblaue Westen und weiße Ho-sen. Die Frauen präsentierten sich in leichten, weißen Blusen mit bunten Stickereien am Kragen und Manschetten, zu denen sie dunkelblaue oder schwarze Korsetten mit Blumenstickereien trugen. Ihre Perkalröcke waren dunkel und mit vertikal angenähten bunten Bändern verziert. An den Füßen hat-ten sie Kierpce (Goralen-Schuhe aus Leder).

Bergfrauen auf Pferden, Fot. K. Bańkowski

VOLKSTRACHTEN

Element einer Lachowski-Volkskleidung, Fot. K. Bańkowski

Krakauer, Fot. K. Bańkowski

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Goralen von Podhale, die am Fuße der Tatra leben, sind bis heute stolz auf ihre prächtige, traditio-nelle Tracht. Gerade in Podhale ist es nicht schwer die traditionellen Volkstrachten zu erblicken. Und da gibt’s was zu sehen! Die Frauen tragen kunstvoll angefertigte Goralen-Schuhe aus Leder (flache Schuhe), und bunte Röcke mit einem Leinenschurz und Unterrock. Die Leinenbluse mit weißer Stickerei bedeckt, ein rotes oder schwarzes Samtkorsett, oft mit bunter Stickerei in Form von Silberdisteln oder Türken-bund-Lilien verziert. Das ganze schmückt noch eine dicke Perlenkette, und wenn es kalt ist, zieht man Pelze über. Die Goralen hingegen tragen weiße Hemden mit einer Zierschnalle aus Metall unterm Hals, über die man Gunia (Weste) oder Cucha (Tuchjacke) anzieht. Breiter Ledergürtel, an dem man früher Pis-tolen trug, stützt die weiße, bunt bestickte Tuchhose mit schwarzen Lampassen, und an den Füßen trägt man Kierpce (Goralen-Schuhe) aus Leder. Das ganze Bild wird noch von einem schwarzen Filzhut, der mit Muscheln und einer Pfauenfeder verziert ist, und einem Bergstock ergänzt.

Pieninen-Goralen zogen über ein weißes Hemd eine grellblaue, reich bestickte Weste über, und dazu weiße Goralen-Hose mit Stickereien. Auf dem Kopf trugen sie einen schwarzen Hut mit einem Band, das eine Muschelkette imitieren soll. Zu ihrer Außenbekleidung gehörten weiße oder braune bestickte Cuchas (Tuchjacken). Die traditionelle Frauentracht war ähnlich wie die Frauentrachten von Goralen aus anderen Regionen. Ihre charakteristischen Elemente: weiße Blusen mit großen bestickten Kragen, über denen man schwarze oder rote Korsetten trug, und dazu blumige Röcke, bestickte Schurze und Kierpce (Goralen-Schuhe).

Goralen von Babia Góra bewohnen Zawoja und Umgebung. Sie trugen weiße Hosen mit viel schlich-teren Stickereien und ihre Außenbekleidung, die Gunie, war braun und knielang. Die Frauen präsentierten sich in dunkelblauen Korsetten mit weißem, dezentem Muster. Populär war auch die sog. Jadwiśka, ein gut angepasster Kaftan. Auf der anderen Seite von Babia Góra, in Arwa, trugen die Frauen Blusen mit Ärmeln bis zu den Ellbogen, mit einer breiten Rüsche an den Manschetten und Ausschnitt. Gerne zogen sie auch Korsetten und Röcke aus demselben blumigen Stoff an. Die Männer, die auch hier weiße Hosen mit Sti-ckereien trugen, überzogen schwarze Westen mit weißen Knöpfen und braune Gunie über die Hemden.

Goralen von Zips, sog. Zipser, leben in Zips, westlich von Podhale. Deren Trachten unterscheiden sich sogar in den einzelnen Dörfern. Aber sogar hier trug man weiße Hosen mit Stickereien, dazu eine Weste und einen Bauernrock. Frauen und Mädchen trugen weiße Blusen, oft mit bestickten Ärmeln und charakteristische Korsetten mit V-Ausschnitten. An den Füßen trugen sie eher selten Kierpce, viel eher Schuhe mit langem Schaft.

VOLKSTRACHTEN

Bergmännische Tuchhose, Fot. K. Bańkowski

Bergmännischer Gürtel, Fot. K. Bańkowski

Musik der Bergleute, Fot. K. Bańkowski

Familien von Pieninen-Bergleuten, Fot. K. Bańkowski

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Regionale Traditionen

Krakauer Lajkonik, traditioneller Umzug durch Kraków, die Hauptstadt von Małopolska. Alljährlich, am 8. Tag nach Fronleichnam, tanzt vom Stadtviertel Zwierzyniec bis zum Hauptmarkt eine farbige Pferdegestalt, mit einem Türkenreiter, der einen Stab in der Hand hält, durch die Straßen. Wer ihm Lö-segeld gibt, bekommt mit dem Stab einen Schlag auf den Kopf, was Glück für das ganze Jahr bringen soll. Lajkonik, der heute die Gestalt eines komischen maskierten Mannes darstellt, ist der Sage nach ein Andenken an die Tatareninvasionen, die im 13. Jh. bis nach Kraków reichten.

Hejnal – eine schöne, stets lebendige Krakauer Tradition – knüpft ebenfalls an die Überfälle der Ta-taren an. Jede volle Stunde spielt ein Feuerwehrmann ein charakteristisches Trompetensignal vom Turm der Marienkirche. Das Signal bricht jedesmal abrupt ab. Der Legende nach soll nur der Trompe-ter-Wächter den drohenden Überfall der Tataren bemerkt haben. Er gab das Trompetensignal, um die Stadtwächter zu wecken, er wurde jedoch von einem feindlichen Pfeil getroffen und das Signal brach ab.

Spitze aus Bobowa. Zur schönen Handwerkstradition von Małopolska gehört auch die Herstellung der Spitze. In Bobowa wird die Klöppelspitze hergestellt. Sie ist feiner und schöner als die gewöhnlich gehäkelte Spitze und verzaubert mit dem Ideenreichtum ihrer Erzeugerinnen. In Bobowa werden sogar Wettbewerbe um die schönste Spitze veranstaltet. Alljährlich findet hier das Klöppelspitze-Festival statt.

Krakauer Weihnachtskrippe. In Kraków wird auch die besondere Tradition der sog. Krakauer Weihnachtskrippenherstellung gepflegt, die aus dem Ende des 19. Jh. stammt, als Krakauer Maurer im Winter, außerhalb der Maurersaison, nach anderen Verdienstmöglichkeiten gesucht haben. Ab den 30-er Jahren des 20. Jh. wird jeden ersten Dezemberdonnerstag ein Weihnachtskrippenwettbewerb ausgetragen, dessen Schirmherr das Krakauer Historische Museum der Stadt Kraków ist. Am Morgen, oft bei Nebel, bringen die Erzeuger ihre eigens hergestellten Weihnachtskrippen unter das Mickie-wicz-Denkmal am Hauptmarkt. Die Krippen müssen unbedingt Elemente Krakauer Architektur auf-weisen. Die Krippen können später auf einer Ausstellung im Krakauer Historischen Museum der Stadt Kraków bewundert werden.

REGIONALE TRADITIONEN

Klöppelspitze, Fot. Arch. UMWM

Krakauer Weihnachtskrippen, Fot. D. Zaród

Lajkonik, Fot. R. Korzeniowski

Krakauer Weihnachtskrippe, Fot. M. Zaręba

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Wettbewerb für die am schönsten bemalte Hütte wird all jährlich am Sonntag nach Fronleichnam in Zalipie organisiert. Kurz nach Fronleichnam sollte man sich in das kleine Dorf in der Nähe von Dąbrowa Tarnowska begeben. Diese Ortschaft ist für ihre Tradition der Häuserverzierung mit bunten Blumenorna-menten bekannt. Diese Malereien bedecken sowohl Häuserwände (sogar Brunnen und Hundehütten), als auch Stubeninnenräume, Küchengeräte und Möbeln. Die Frauen von Zalipie fertigen bestickte Kleider, Ta-ges- und Tischdecken und andere Dekorationen an. Dank dem erwähnten Wettbewerb wird die originale Tradition des Verzierens in Zalipie und einigen der benachbarten Dörfer stets gepflegt.

Almabtrieb, ein festlicher Umzug von Hirten mit Schafsherden, der im Frühling von den Dörfern von Podha-le startet und zu den weitläufigen Berglichtungen (Almen) führt. Als der Winter in den Bergen nachließ und die Bergweiden grün wurden, sammelten Schafshirte und ihre Helfer, die sog. Juhasi, Schafe der Bauern und trie-ben sie auf die Alm. Entsprechend der Karpatentradition dauerte der Aufenthalt auf den Bergwiesen vom Tag des Heiligen Wojciech (23. April) bis zum Tag des Heiligen Michael (29. September). Traditionell startete der wich-tigste Almabtrieb von Ludźmierz am sog. Gaździny Podhala (Goralen-Bäuerin)-Sanktuarium, wo die Segnung der Herden und Hirten stattfand. Heute wird in diesem Sanktuarium immer am 23. April der Feiertag des Schaf-shirten gefeiert. Ein anderer bekannter Almabtrieb findet im Juli, also etwas weniger traditionell, in Jaworki bei Szczawnica statt. Es begleiten ihn zahlreiche Kunstvorstellungen, Verkostungen und Wettbewerbe. Die Oscy-pek-Route knüpft auch an die Tradition des Schafshütens und an die Herstellung von Leckereien aus Schafs-milch an. Diese Route verbindet 31 Sennhütten, in denen Oscypek-Käse und andere Leckerbissen aus Schafsmilch (Bryndza-, Bundz-, Żentyca-, Redykołki-Käse) angefertigt werden. Schafsmilchspezialitäten kann man auch direkt vom Schafshirten in einer Hütte auf der Alm kaufen: es genügt den Markierungen der Oscypek-Route zu folgen.

Sennhütten befinden sich auf den Bergrouten z.B. in der Tatra: in Kuźnice und Kalatówki, Droga pod Reglami in Zakopane, in den Tälern Chochołowska und Kościeliska und an der Rusinowa Lichtung. Weitere Sennhütten gibt es in Podhale (in Bustryk, auf Baligówka, in Leśnica, Gliczarów Górny, Biały Dunajec, Nowy Targ in der Nähe des Flughafens, Ratułów, Murzasichle, Brzegi und in Białka Tatrzańska bei Kotelnica), in Gorce (an der Hala Długa unter Turbacz, auf Zorymbek Wyżny und in Kowaniec, wie auch in Konin im Nordteil von Gorce), Pieninen (in Czorsztyn und Jaworki), Zips (in Dursztyn, Łapsze Wyżne und Niżne), Arwa (unter Babia Góra in Zubrzyca Górna), und auch in der Sandezer Beskiden (in Wierchomla).

Mehr Informationen über die Route finden Sie unter: /www.tatry.pl. Lesen Sie auch über die Herstel-lung von Oscypek in einer lustigen und verständlichen Form unter: /www.oscypek.wrotamalopolski.pl.

REGIONALE TRADITIONEN

Almabtrieb, Fot. K. Bańkowski

Aufgemalte Blumen – Zalipie, Fot. D. Zaród

Ernte, Fot. K. Bańkowski

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Kalender für ausgewählte Regionalveranstaltungen

Name der Veranstaltung

Ort Termin Internetseite Beschreibung

Goralen-Karneval Bukowina Tatrzańska

Februar www.domludowy.plWettbewerb der Sternsingergruppen, Paartanzvorführun-gen, Räubertanzwettbewerb, Spezialschlittenwettlauf, ge-nannt Kumoterki.

Kastellan-Jahrmarkt in Oświęcim

Oświęcim erstes Maiwochenende

www.muzeum-za-mek.pl

Um das Schloss herum werden Kramläden der Handwer-ker aufgestellt, auf denen man die Techniken der mittelal-terlichen Herstellung kennenlernen, sowie die Produkte, die treue Rekonstruktionen der alten Geräte sind, ansehen und kaufen kann. Dem Ereignis gehen meist die Eröffnung einer Sonderausstellung, Konzerte und Konferenzen einher, die alle thematisch mit der Jahrmarkt verbunden sind

Fest des blühenden Apfelbaums

Łącko 1-te Maihälftewww.swieto.lacko.org.pl

traditionelles Fest in Łącko, Zentrum des großen Obstanbau-gebiets: Vorstellung regionaler Folklore und Sitten

Krakauer Archäolo-gisches Picknick

Kraków-Branice Ende Mai www.ma.krakow.pl

Veranstaltung des Archäologischen Museums in Kraków: hi-storische Treffen von Gruppen für Wiedergabe historischer Ereignisse und von Ritterbruderschaften, Präsentation von Szenen aus vergangenen Jahrhunderten, Kampfvorführun-gen, archäologische Workshops

Fest des Volksspielzeugs

Stryszawaerstes Juniwochenende

www.stryszawa.plein Fest, das die Tradition der Volksspielwarenindustrie von Straszawa und Umgebung pflegt: Volkspielzeugwettbewer-be, Vorführungen der Folkloregruppen

Salzfest Wieliczka Anfang Juniwww.muzeum.wie-liczka.pl

ein Fest und eine Freilichtaufführung, die dem Salzabbau ge-widmet sind und vom Museum der Krakauer Salinen veran-staltet werden: Vorführung der Salzabbaumethoden, Hand-werksworkshops aus dem Bereich des Salzabbaus, Verkauf von Salzsouvenirs in jatka solna usw.

Wianki (Kränze) Kraków Ende Juniwww.wianki.kra-kow.pl

ein großes Freilichtfest, das an die Johannisnacht anknüpft: Jahrmarkt, Konzerte unter freiem Himmel, Kranzwettbewerb

Tatrzańskie Wici (Tatra-Treffen)

Kreis TatraJuli – Anfang September

www.tatry.pl

eine Reihe von Folklorefesten unter freiem Himmel: u.a. Räuberreigen „Harnasiowy Korowód”, Inszenierung einer Go-ralen-Hochzeit, Wettbewerb für Schafshirten und Juhasi, ihre Helfer, Goralen-Miss-Wahl etc.

Internationales Fe-stival für regiona-le Kindergruppen

„Fest der Bergkinder”

Nowy Sącz Ende Juli www.mcksokol.pl eine Woche lang dauerndes Treffen von Gruppen aus der ganzen Welt, mit einer Eröffnungsschau der Teilnehmer

Łemkowska Watra (Festival der Lemkenkultur)

Zdynia 3-te oder 4-te Juliwoche

www.watrazdy-nia.pl

eine Veranstaltung, auf der Lemken aus der ganzen Welt zu-sammenkommen: Konzerte, Workshops, Begegnungen mit Schöpfern

Sabałowe Bajania (Geschichtenerzähl-wettbewerb)

Bukowina Tatrzańska

Mitte August www.domludowy.pl ein Wettbewerb für Märchenerzähler, Musiker, Sänger, Hochzeitgefolgsmänner

Internationales Folklorefestival der Gebirgsländer

Zakopane letzter Augusttag www.mffzg.pl großer Wettbewerb für Folkloregruppen aus der ganzen Welt

Babia-Góra-Herbst-festival

Zawoja Ende September www.zawoja.plAufführungen regionaler Gruppen, Begrüßung des Re-dyk auf dem Weg zurück von der Alm, Volkskunst- und Kunsthandwerksmesse

Volkskunst, Fot. K. Bańkowski

REGIONALE TRADITIONEN

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LegendenDie bunte und lange Geschichte von Małopolska wird in vielen Sagen und Erzählungen widergespiegelt. Sie erzählen sowohl wahre Geschichten über die uralten Zeiten der Region, als auch jene, die mit völlig fantastischen und mit dem Volksglauben und sogar den alten heidnischen Bräuchen verbunden sind. Volkserzählungen erklären die Bedeutungen der örtlichen Namen, knüpfen an die Anfänge der Dörfer und Städte an. Viele der Sagen klären die Entstehung der eigenartigen Formen der Inselberge, die es in Małopolska in Hülle und Fülle gibt. Viele der Sagen behandeln das Leben der Heiligen und Gebenedeiten.

Vom Fürsten Krak und dem schrecklichen Drachen. Die bekannteste Krakauer Legende er-zählt vom legendären Gründer von Kraków, dem Fürsten Krak, und vom schrecklichen Drachen, der in einer Höhle unter dem Wawel-Hügel lebte. Das Ungeheuer verschlang Vieh, und wenn es keine Tiere zum Fraß bekam, entführte es sogar Menschen. Niemand konnte es bezwingen, nicht einmal die Söh-ne Kraks. Es meldete sich aber der schlaue Schuhmacher Skuba, er füllte ein Schafsfell mit Schwefel und stellte einen so präparierten „Schaf“ vor die Drachenhöhle. Der Drache verschlang es blitzschnell: in sei-nem Bauch brach ein Feuer aus und um es zu löschen begann er gierig Wasser aus der Weichsel zu trin-ken, bis er platzte. (Eine andere Fassung der Sage erzählt, dass der Fürst Krak selbst die Bestie bezwang).

Legende über die Entstehung der Błędowska Wüste. Im 13. Jahrhundert, als auf dem Okulskie Land begonnen wurde Silber und Blei zu gewinnen, wurden immer mehr Schachte in die Erde gegraben. Dies bereitet den Teufeln, die unter den Bergwerken lebten, große Sorgen. Sie beschlossen es den Men-schen unmöglich zu machen die wertvollen Lagerstätten abzubauen und sich zu den Sitzen der Teufel durchzugraben, sowie deren Dreistigkeit zu bestrafen. Die Besprechungen dauerten viele Tage und Nächs-te. Letztendlich hatte einer der Teufel einen wahrhaftig teuflischen Plan. Er beschloss, dass die Bergwerke mit Sand vom Ostsee zugeschüttet werden. Also begab er sich mit einem riesigen Sack ans andere Ende des Landes. Der sandgefüllte Sack war sehr schwer, also kam der Teufel äußerst erschöpft zurück. Aus Ver-sehen blieb der Sack am Kirchenturm in Olkusz hängen und der ganze Sand wurde auf die umliegenden Felder verstreut. So entstand die Błędowska Wüste.

Vom Ring der hl. Kinga. In der Krakauer Umgebung, in Wieliczka und Bochnia, wird seit vielen Jahren Salz gefördert. Aber woher stammen die Salzvorkommen? Dies erklärt eine weitere schöne Sage. Als die ungarische Prinzessin Kunegunda (Kinga) nach Kraków kommen sollte, um den Prinz Bolesław den Scham-haften zu heiraten, entschied sie sich ihrem neuen Vaterland ein wertvolles Geschenk zu machen. Sie warf ihren Verlobungsring in eine der ungarischen Salzminen. Nach ihrer Ankunft in Małopolska befiehl sie an der Stelle des heutigen Salzbergwerks in Wieliczka (laut einer anderen Sage – dort, wo das heutige Salzberg-werk in Bochnia steht) zu graben. Zum Erstaunen von allen versammelten barg man eine Salzscholle mit dem Ring von Kinga. Auf diese Weise schenkte die Prinzessin ihren neuen Untertanen die Salzvorkommen.

Legende der Hexe Kasia. In einer Hütte abseits des Dorfes Młoszowa bei Trzebinia lebte eine Frau. Die Leute mieden das Haus vom weitem und blickten in diese Richtung mit abergläubischer Furcht. Die Frau wurde allgemein als Hexe anerkannt, die mit ihren Zaubern den hiesigen Einwohnern zusetzte. An man-chen Tagen umgaben das Haus solch dicke Nebel, dass das menschliche Auge nicht im Stande war etwas zu sehen. Die am nächsten wohnenden Menschen hörten Heulen, Pfeifen und Rufe. Draufgänger, die zu erspähen versuchten, wen die Hexe in ihrem Hause beherbergt, wurden mit überirdischer Kraft vom Zaun weggedrängt und wachten weit von ihren Häusern wieder auf und verloren ihre Stimme für eine lange Zeit. Letztendlich wurde entschlossen, dass die Einwohner nach dem morgendlichen Gottesdienst sich ein für alle Mal mit der Hexe auseinandersetzen werden. Mit Gottes Hilfe gelang es die Frau festzuneh-men. Zur Erinnerung an dieses Ereignis wurde der Berg, auf dem die Frau besiegt worden war, Łysa Góra (Kahler Berg) genannt.

LEGENDEN

Wawel-Drachen, Zeichn. R. Kularska-Król

Hl. Kinga, Salzskulptur, Fot. K. Bańkowski

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Von den schlafenden Rittern in der Tatra. Wenn man von Zakopane auf die Tatra schaut, sieht man die majestätische Gestalt des Giewont-Gipfels. Er ähnelt der Silhouette eines schlaffenden Mannes. Dies soll ein Ritter oder König sein, dessen Kameraden in geheimnisvollen Grotten am Berg schlafend auf ihn warten. Falls in der Welt zu viel Böses geschieht (in anderer Fassung: falls Polen Gefahr droht), wird Giewont auferste-hen und in den Kampf ziehen.

OsternOstern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, ist im Christentum der älteste und größte Feiertag, der zum Gedenken an die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert wird. Gegenwärtig ist der Feiertag mit vielen Sitten, Traditionen und Bräuchen verbunden, die ihre Wurzeln nicht nur im Christentum, son-dern auch im heidnischen Glauben haben. Der Frühlingstermin, auf den Ostern immer fällt (immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühjahrsmond), ist mit Bräuchen, die das Ende des Winters und den Anfang des Frühlings markieren sollen, fest verbunden.

Palmsonntag fällt auf die Woche vor Ostern, als der festliche Einzug Jesu Christi in Jerusalem ge-feiert wird. An diesem Tag begeben sich die Gläubigen mit Palmbuschen und Weidenkätzchen in die Kirchen. Sie sind nicht nur ein Andenken an die Geschichten, die im Evangelium beschreiben werden, sondern auch ein Ausdruck des alten Volksglaubens an die Wiederbelebung der Natur zum Winteren-de und zum Frühlingsanfang. Darum wird der Palmsonntag auch Aprilsonntag oder Weidensonntag genannt. An diesem Tag ziehen am Morgen die sog. Pucheroki, Jungen mit rußbeschmutzten Gesich-tern, die außerdem mit nach außen gewendeten Pelzjacken, mit buntem Seidenpapier geschmück-ten, kegelförmigen Mützen bekleidet sind, durch die Krakauer Dörfer, u.a. durch Zielonka, Bibice und Tomaszowice umher. Sie singen und sprechen Glückwünsche aus. Zum Dank erhalten sie Süßigkei-ten und andere Viktualien. Der Brauch stammt aus der alten Tradition der Krakauer Studenten, die auf diese Art durch bürgerliche Häuser zogen. In Lipnica Murowana findet der spektakuläre Wett-bewerb für die längste Palme statt, bei dem Rekordistinnen eine Länge von mehr als 30 m erreichen.

Karwoche nach Palmsonntag ist die Zeit des großen Wartens auf Ostern. Jeder Tag dieser Zeit hat eine tiefreligiöse Symbolik, darum begeben sich während dieser Woche viele Gläubigen zu Gottes-diensten in die Kirchen. Sehr festlich wird die Karwoche im Heiliges-Grab-Sanktuarium in Miechów begangen. Am Palmsonntag wird die Prozession mit Jesu auf dem Esel organisiert, am Blauen Diens-tag führt der Kreuzweg durch die Kreuzgänge des Klosters des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab. Inszenierung des Ostersonntages findet ebenfalls im Kloster der Prämonstratenserinnen in Imbra-mowice statt.

Passionsspiel in Kalwaria Zebrzydowska versammelt viele Pilger und zahlreiche Touristengrup-pen. Die Spiele beginnen bereits am Palmsonntag mit dem feierlichen Einzug Jesu in Jerusalem. Am Mittwoch der Karwoche werden die folgenden Szenen aufgeführt: Festessen bei Simon, Sitzung des Sanhedrin, und der Verrat des Judas. Am Gründonnerstag findet die Ritus der Fußwaschung statt, dann folgt die Prozession zum Garten am Ölberg, die Festnahme Jesu durch die Wache und die Flucht der Aposteln. Im Palast des Kaiphas folgt die Scene der Leugnung des Sankt Petrus. Der weitere Teil der Vorführung fällt auf den Karfreitag, das Spiel endet mit der Verurteilung von Jesus, wonach der tradi-tionelle Kreuzweg beginnt. Im kleineren Maßstab wird das Passionsspiel auch im Bernhardiner-Klos-ter in Alwernia abgespielt.

FESTLICHES MAŁOPOLSKA

Osterkorb, Fot. K. Syga

Osterpalmen in Lipnica Murowana, Fot. P. Droździk

Passion Christi Mysterium, Fot. J. Gawron

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Ostereier werden traditionell vor Ostern angefertigt. Die Eischallen werden gefärbt und mit ver-schiedenen Motiven geschmückt. Für Freiwillige werden sogar Workshops angeboten, wo sie die traditionellen Methoden der Eierdekoration kennenlernen, so z.B. in Stryszawa (www.stryszawa.pl).

Karsamstag, letzter Tag der Fastenzeit vor Ostersonntag, Zeit der fröhlichen Erwartung, schließlich der Tag, an dem die Lebensmittel gesegnet werden. In der ganzen Region begeben sich die Gläubi-gen in die Kirchen mit geschmückten Körbchen, dem sog. „Święconka”. Vor allem gehören Eier hin-ein, als Symbol des neuen Lebens, und ein Lamm aus Teig und Zucker, das Jesus Christus symboli-siert. In die Körbchen legt man auch verschiedene Wurstwaren, etwas Salz und eine Brotscheibe. Eine besondere Atmosphäre hat die Segnung von Speisen in der unterirdischen Kapelle der Hl. Kinga im Salzbergwerk in Bochnia.

Ostersonntag beginnt mit dem feierlichen Frühstück. Serviert werden alle Lebensmittel aus dem Körbchen. Verzehren der gesegneten Speisen drückt das ewige Leben, das den Gläubigen der aufer-standene Jesus schenkt, aus. Während des Mittagessens kann man solche Speisen, wie saure Mehl-suppe mit Rahm oder Meerrettichsuppe genießen. Auf den Tischen in Małopolska findet man auch sehr oft Rote-Bete-Suppen mit Sahne mit Weißwurst, vorbereitet auf Basis von Räucherspeckbrühe.

Ostermontag, auch als Śmigus-Dyngus-Tag bekannt, stellt den zweiten Feiertag des Hauptfestes. An diesem Tag werden nach einem traditionellen Osterbrauch Mädchen mit Wasser bespritzt. Dieser Brauch rührt aus den heidnischen Sitten, die mit dem symbolischen Reinigungsritual vom Schmutz und Krankheiten verbunden waren. Eine andere Tradition ist Siuda Baba, bei der ein als Frau verklei-deter Mann, mit einem Kartoffel-Rosenkranz in der Hand und mit rußbeschmutztem Gesicht in der Umgebung von Wieliczka am Ostermontag sein Unwesen treibt. Er läuft hin und her in Begleitung von einem rußbeschmutzten Zigeuner mit Peitsche. Diese Tradition stammt aus der Sage von der heidnischen Göttin Leda aus Lednica Górna bei Wieliczka. Dort brannte ein heiliges Feuer, das eine Priesterin durch das ganze Jahr hindurch hütete. Danach suchte die rußbeschmutzte Frau in den um-gebenen Häusern eine Jungfrau, die sie vertreten sollte. Heute sucht Siuda Baba nach Mädchen, die sich jedoch mit Geld oder einem Kuss freikaufen können und somit sich auch mit Ruß vollschmieren.

Eiermalen, Fot. K. Bańkowski

Osterei, Fot. T. Pacanowski

Ostereier, Fot. K. Syga

FESTLICHES MAŁOPOLSKA

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Weihnachten Weihnachten, fällt auf den 25. und 26. Dezember, ist einer der wichtigsten Feiertage im Christentum, gefeiert zum Ehren der Verkörperung (Geburt) von Jesus Christus. In der polnischen Tradition ist Weih-nachten das schönste Familienfest des Jahres. Mit ihm sind viele Bräuche verbunden, u.a. der schön geschmückte Weihnachtsbaum oder das Teilen des Oblaten. Auch Glückwünsche, Weihnachtslieder und Geschenke dürfen nicht fehlen.

Weihnachtsbaum, der mit farbigen Kugeln und Ketten dekoriert wird, schmückt Häuser an Weih-nachten. Am Heiligabend legt man unter dem Baum Geschenke, die in Małopolska der Tradition nach ein Engel bringt und nicht etwa der Weihnachtsmann, wie in den anderen Regionen.

Heiligabendmahl ist ein Anlass zu dem man spezifische vegetarische Gerichte vorbereitet. Traditio-nell sollten es mindestens zwölf Speisen sein. Eine Rote-Bete-Suppe mit pilzgefüllten Teigtaschen oder eine Pilzsuppe dürfen nicht fehlen. Auf der Weihnachtstafel sollte unbedingt ein gebratener Karpfen stehen. Ein traditionelles Gericht ist auch Sauerkraut mit Erbsen und Pilzen. Als Nachspeise gibt es: Mohn mit Backobst und Nüssen, Mohnnudeln, Fruchtgetränk mit Dörrobst und verschiedene Kuchenarten.

Weihnachtslieder werden in den Häusern und Kirchen gesungen. Man bekommt sie auch in der Ausführung der Sternsinger zu hören. Es sind Gruppen von verkleideten Menschen, die von Haus zu Haus ziehen und singen. Meistens befindet sich in der Gruppe der Turoń, eine Gestalt mit dem Kopf einer Ziege oder eines Schafbocks. An der Spitze der Sternsinger zieht der Weihnachtsmann mit ei-nem Papierstern. Hinter ihm schreiten: die Heiligen Drei Könige, ein Jude, eine Zigeunerin, Musikan-ten… Für das Singen bekommen sie eine Belohnung, falls sie aber kein Entgelt bekommen, spielen sie oft einen Streich!

Christmesse ist eine feierliche Messe die um Mitternacht, vom 24. zum 25. Dezember stattfindet. Teil-nahme an diesem Gottesdienst ist das wichtigste Element von Weihnachten. Die Bürger von Kraków begeben sich traditionell zur Christmesse in die wichtigste Stadtkirche, also in die Marienkirche am Hauptmarkt. Heute ist die Fahrt zur Messe unter der Erde zu den Kapellen in den Salzbergwerken Bochnia und Wieliczka eine Attraktion.Weihnachtsschmuck, Fot. M. Zaręba

Hauptmarkt in Kraków – Weihnachtsmarkt, Fot. M. Zaręba

Weihnachtstisch, Fot. M. Flis

FESTLICHES MAŁOPOLSKA

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Veranstaltungen und Feiertagstraditionen

FestName der Veranstaltung

Beschreibung Ort Datum

OsternPascha-Festival Musica Poetica

Konzerte der alten Musik, aber auch moderner Komponisten – inspiriert vom biblischen Thema der Passion und Auferste-hung von den Toten, gespielt auf alten Instrumenten, in den historischen Kirchen von Tarnów

Tarnów März

Ostern OstermesseGelegenheit zum Kauf von verschiedenen Osterspeisen, wie etwa Hefe- und Sandkuchen oder Mazurek-Kuchen in ver-schiedenen Geschmackrichtungen

Kraków (Hauptmarkt)

März/April (eine Woche vor Ostern)

OsternOstergeschmack von Małopolska

eine Veranstaltung, die im Rahmen des Geschmackfestivals von Małopolska organisiert wird und die Gelegenheit zum Probieren von Osterspeisen wie etwa der sauren Mehlsup-pe, Meerrettichsuppe, Ostereier unterschiedlicher Art, unter-schiedlicher Wurstarten (wiejska, krakowska sucha, myśliwska), Trinkhonige und Liköre bietet

KrakówMärz/April (eine Woche vor Ostern)

OsternWettbewerb um den längsten Palmbuschen

Der Wettbewerb lockt viele Besucher an. Die Rekordpalm-buschen, die mit bunten Bänden und grünen Blumen und Ästen geschmückt sind, werden sogar bis zu 30 m hoch

Lipnica Murowana März/April (Palmsonntag)

Ostern PalmeselChristi Gestalt auf dem Esel wird bei der Prozession zum Geden-ken an den Einzug von Jesus Christus in Jerusalem in einem höl-zernem Wagen durch das Dorf Tokarnia bei Myślenice geführt

Tokarnia März/April (Palmsonntag)

Ostern Misteria Paschalia Das Festival der klassischen Musik ist den alten Komponisten des Barocks gewidmet und ist thematisch mit der Zeit der Karwoche und dem Osterfest stark verbunden

Kraków März/April (Karwoche)

Ostern Emmaus

Traditionelles Kirchweihfest, das an die Wanderung Jesu Christi in den Ort Emmaus, gleich nach seiner Auferstehung, erinnert. Auf den Jahrmarktständen am Prämonstratenserkloster, sowie an der St.-Salvator-Kirche, kann man zu dieser Zeit u.a. charakteristische wankende Judenfiguren aus Holz kaufen

Kraków (Viertel Salwator)

März/April (Ostermontag)

Ostern Rękawka-VolksfestEin Kirchweihfest, das in Kraków an der St.-Benedikt-Kirche und am Krakus-Hügel stattfindet. Dieser uralte Brauch mit heidni-schen Wurzeln war mit dem Totenkult verbunden

Kraków (Viertel Podgórze)

März/April (erster Dienstag nach Ostern)

Weih-nachten

Wettbewerb um die schönste Krakauer Weihnachtskrippe

Künstler stellen ihre Werke (angefertigt aus Papier, Pappe und Holz, erinnern vom Aussehen her an die Krakauer Gebäuden) auf die Stufen des Adam-Mickiewicz-Denkmals am Krakauer Haupt-markt, dann schreiten sie in einem Umzug zum Krzysztofory Pa-last, wo nach drei Tagen eine Jury die Ergebnisse bekannt gibt. Alle Krippen werden bis Januar in einer Ausstellung präsentiert

Kraków (Hauptmarkt)

erster Dezemberdonnerstag

Weih-nachten

Weihnachtsmarkt Man kann hier Weihnachtsdekorationen, Geschenke und Weihnachtspeisen kaufen

Kraków (Hauptmarkt)

Dezember

Weih-nachten

Weihnachtsge-schmack von Małopolska

Ein Festival für Weihnachtsgerichte und -Spezialitäten bietet die Gelegenheit, um die erwähnten Speisen zu kosten

Kraków (Hauptmarkt)

Dezember

Weih-nachten

Weihnachts- und Winterliederwettbe-werb in Podhale

Der Wettbewerb pflegt die Tradition der Sternsinger und bietet die Gelegenheit viele wunderschöne Weihnachtslie-der zu hören

Nowy Targ Mitte Dezember

Lanckorona, Fot. A. Otrębski

FESTLICHES MAŁOPOLSKA

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Regionale SpezialitätenErkundung der Geschmäcker von Małpolska sollte mit dem Käse, der schon viele Gourmets aus ganz Eu-ropa beeindruckt hat, nämlich mit dem Oscypek begonnen werden. Knusprig und zart, nach Rauch aus speziellen Holzarten und nach Bergweiden duftend, wird er aus Schafsmilch nur in den polnischen Ber-gen hergestellt. Man sollte auch Bryndza aus Podhale kosten, einen weichen Frischkäse, mit einem wür-zigen, spezifischen Geschmack.

Viele originale Speisen und kulinarische Produkte stammen ursprünglich aus Kraków selbst. In der Hauptstadt von Małopolska sollte man unbedingt die saure Mehlsuppe auf Krakauer Art und die Rote-Beete-Suppe probieren. Die Krakauer Bäcker backen spiralförmige mit Mohn, Salz oder Sesam bestreute Obwarzanki (Krin-geln) und goldene, knusprige Precelki (Brezeln); besonders die Ersteren können als Stadtsymbol gelten. Weni-ger bekannt ist das Prądnicki Brot, obwohl es in der Umgebung von Kraków schon seit dem 15. Jh. gebacken wird. Und das ist nicht irgendein Brot: ein originales Prądnicki Brot ist ein Meter lang und über 10 Kilo schwer! Zu den Krakauer Backprodukten gehören auch die runden, mit sahnig-cremigem Zuckerguss bedeckten und mit Fruchtmarmelade gefüllten ausgezeichneten Kekse und Bageln aus Kazimierz, es sind Brötchen mit einem Loch in der Mitte, die mit Schwarzkümmel, Kümmel, Mohn oder Salz bestreut sind.

Originale Backprodukte sind nicht nur eine Krakauer Spezialität: jeder Gourmet wird von der Jodłownicki Kolatsche mit Käse aus Hefeteig, oder der mit Streusel bestreuten Jura-Kolatsche, wie auch von dem länglichen Weizenbrötchen – Kukiełka Lisiecka begeistert sein. Den Hunger stillt auch das ovale, mit zerdrückten Weizenkörnern bestreute Drehmühlenbrot aus Łomna oder das Ju-ra-Brot, das dank Zusatz von Kartoffelflocken länger frisch bleibt.

Niemand muss davon überzeugen werden, dass frisches Gebäck am besten mit Honig schmeckt, wenn die Kruste und das weiche Brötcheninnere mit der Süße der Bergimkereien durchweichen. Gerade dort, in den Tannen- und Fichtenhochwäldern entsteht der beste Honigtauhonig (Małopolska-Honig und Sandezer Honig).

Zu den regionalen Produkten gehören auch das Wieliczka-Salz, Speiseis aus Nowy Targ oder der berühm-te körperstärkende Kapuzinerbalm. Unter den Käsen und Milchprodukten müssen noch, neben Oscy-pek und Bryndza, solche Spezialitäten erwähnt werden, wie etwa: Redykołka (Räucherkäse in Tier-, Herz- oder Spindelform), Żentyca (Molke aus Schafsmilch), Käse vom Bergbauern (sog. Gołka, Pucok oder Kara; Käse aus Kuhmilch hergestellt) und Bundz (milder, leicht säuerlicher und nussiger Käse in Brotleibform).

Zu den typischen Getränken gehören v.a. starke Alkoholgetränke - Łącka-Sliwowitz und Wyborna-Sliwowitz, die aus Pflaumen zubereitet werden, wie auch der auf der Basis von Vogelbeeren vorbe-reitete Izdebnice-Vogelbeerbranntwein und süßer Jarzębinka (Vogelbeerlikör).

Zu den interessantesten Wurstwaren gehört Lisiecka Wurst, die in Liszki und Czernichów bei Kraków hergestellt wird. Sie wird aus bestem Schweinefleisch zubereitet und duftend mit ausgewählten Frucht-hölzern geräuchert. Zu den traditionellen Fleischsorten, die zu regionalen Produkten zählen, gehören auch Gänsehälften aus Zator und Lamm aus Podhale.

Empfehlenswert sind auch Früchte und Gemüse, wie etwa Sauerkohl aus Charsznica, Piękny Jaś Boh-nen aus dem Dunajec-Tal, getrocknete Pflaumen aus Łukowice und aus Suska Sechlońska, die eine an-dere Art getrockneter Pflaumen stellen. Von Małopolska kommen auch die traditionellen Apfeltorten von Raciechowice und Łącko. Und schließlich eine besondere Spezialität: Zator-Karpfen, aus der Gegend von Zator, wo seit dem 12. Jh. Fische in den zahlreichen Teichen im „Karpfen-Tal” gezüchtet werden.

REGIONALE SPEZIALITÄTEN

Krakauer Brezeln, Fot. M. Flis

Brimsen, Fot. M. Flis

Oscypek, Fot. P. Droździk

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Kochrezepte

Kartoffeln nach „cabańska“ artZutaten: 0,6 kg geschälte Kartoffeln, ungefähr 100 g geräucherter und am besten fetter Speck, unge-fähr 100 g Wurst, 1 große Zwiebel, ungefähr 100 g Karotten, viel grüne Petersilie, 1 mittelgroße Rote Beete, 2-3 Kohlblätter, Salz, Pfeffer

Zubereitung: Die Seiten eines schmiedeeisernen, von innen emaillierten Topfes legen wir mit den Speckstreifen aus, um diese anzubraten, bevor wir die restlichen Zutaten anbrennen. In den Topf le-gen wir die Haut vom Speck. Als nächstes legen wir schichtweise die in grobe Scheiben oder Würfel geschnittenen Kartoffeln, Wurst, Zwiebel, Karotten, Rote Beete, viel grüne Petersilie sowie Salz und Pfeffer zum Abschmecken. Man kann einen Hähnchen- oder Kaninchenschenkel dazugeben, dies ist aber nicht notwendig. Zuletzt legen wir eine letzte Schicht aus Kartoffeln und Roter Beete. Das ganze bedecken wir dicht mit 2-3 Kohlblättern. Wir bedecken den Topf mit dem Deckel oder einer aus dem Rasen geschnittenen Grasnarbe (mit dem Gras nach unten, um das Gericht nicht zu verschmutzen). Den so vorbereiteten Topf stellen wir auf einen Backstein und entzünden ein Lagerfeuer herum. Die Kartoffeln müssen ungefähr für 1 Stunde und 10 Minuten backen.

Charsznicki Bigos 2 kg frischer Weißkohl, 2 kg Charsznica-Sauerkraut, 1 l kräftige Brühe auf geräucherten Rippchen, 1 kg Schweinsfleisch oder Wildfleisch, 500 g Myśliwska-Wurst, 500 g Räucherspeck, einige getrockne-te Waldpilze, 300 g Zwiebeln, 500 g Weinäpfel (graue Renetta- oder Antonówka-Äpfel), getrocknete Pflaumen, Piment, schwarzer nicht gemahlener Pfeffer, Salz, Lorbeerblatt, Kümmel, Wacholder, Thy-mian, Majoran, 0,5 l trockener Rotwein

Gehackten Weißkohl und Sauerkraut, zusammen mit geschälten und in Würfeln gehackten Äpfeln zur Brühe hinzugeben. Das Fleisch für den Bigos kann sowohl gebacken, als auch gekocht werden, die Wurst muss nur zerschnitten werden. Fleisch mit Räucherspeck und gehackten Zwiebeln braten. Ein-geweichte Pilze (am besten Tag früher) schneiden und kurz aufkochen. Danach Fleisch, Wurst und Pil-ze zusammen mit dem Sud in den Kohl hinzugeben, mit Kräutern und Salz würzen, und das ganze ca. 2–3 Stunden dünsten. Beim dünsten allmählich kleine Portionen Wein dazu gießen. (Der Bigos kann mit Unterbrechungen auch einige Tage lang gedünstet werden: täglich ca. 1–2 St., und dazwischen sollte der Bigos am besten an einem kalten Platz aufbewahrt werden, oder auch leicht eingefroren werden. Bigos ist schon nach dem ersten Tag fertig, aber je länger wir ihn dünsten, desto schmackhafter wird er!)

Moskole1 kg Kartoffeln, 1 Glas Buttermilch oder Sauermilch, ½ kg Mehl, Salz

Pellkartoffeln kochen, schälen, mahlen. Dann Mehl, Buttermilch und Salz (abschmecken) dazu geben. Teig auf einem Küchenbrett auskneten, walken und in ovale, ca. 1 cm dicke Fladen formen. Von bei-den Seiten auf kleinem Feuer in einer Blechform oder Pfanne mit dickem Boden anbraten. Am besten warm mit Knoblauchbutter, Bundz oder Bryndza servieren.

Jodłownicki KolatscheTeig: 350 g Mehl, 0,33 l Milch, 100 g Fett, Salz, Zucker, 20 g HefeKäseteig: 200 g Quark, 3 Eier, 3 Löffel Zucker, 1 Löffel Kartoffelstärke, Aroma

Käseteig vorbereiten: gemahlenen Quark mit Zucker, Eiern und Mehl verrühren. Teig vorbereiten: Sauer-teig aus Hefe, warmer Milch und einem Teil des Mehls verrühren, dann zum Auswachsen abstellen, bis es den doppelten Umfang erreicht. Danach den Rest des Mehls, Salz, Zucker dazu geben, erneut den Teig auskneten und einen runden, 3–4 cm hohen Fladen mit etwas dickeren Rändern formen. Den geform-ten Fladen mit dem Käseteig bestreichen und mit Rosinen bestreuen. Ca. 40-50 Min in 190°C backen.

Jodłownicki Kolatsche, Fot. Autor-Foto

Regionale Leckereien, Fot. K. Bańkowski

Moskole, Fot. M. Zaręba

Kartoffeln nach „cabańska“ art, Fot. Arch. LGD Partnerstwo na Jurze

REGIONALE SPEZIALITÄTEN

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Name der Veranstaltung

Ort Termin Internetseite Beschreibung

Geschmacksfe-stival von Mało-polska – Halbfi-naljahrmärkte

Kraków, Tar-nów, Miechów, Oświęcim, Wa-dowice, Wie-liczka oder Nowy Targ

Juni–Juli www.smak.malopolska.plJahrmarkt und Wettbewerb für traditionelle, regionale und ökologische Produkte und Gerichte

Fest der blühen-den Obstgärten

Łososina Dolna Anfang Mai www.lososina.plFliegerfest verbunden mit Kunstvorführungen und einer Flugschau

Fest des blühenden Apfelbaums

Łącko Mitte Mai www.swieto.lacko.plVorstellung regionaler Küche und traditioneller Frucht-produkte, v.a. des berühmten, alkoholhaltigen Getränks: Łącka-Sliwowitz

Fruchterntefest Łącko September www.gok.lacko.plVorstellung des Kulturerbes und der Ernte, Aufführungen von Folkloregruppen

Brotfestival Kraków Juniwww.produktyregional-ne.edu.pl

Jahrmarkt für regionale Backwaren, verbunden mit dem Halbfinale des Geschmackfestivals von Małopolska

Paradiesisches Erdbeerfest

Rajbrot Anfang Juni www.lipnicamurowana.pldie Gegend von Rajbrot ist ein wahres Erdbeerparadies: von hier kommen die besten Früchte Polens, aus denen viele Spe-isen zubereitet werden; man kann sie an diesem Fest kosten

Salzfest Wieliczka Juniwww.muzeum.wielicz-ka.pl

Veranstaltung des Museums der Krakauer Salinen in Wielicz-ka; Ausstellungen, Vorträge und Salzvorführungen

Karpfenfest Zator 1. Julihälfte www.dolinakarpia.org

eine von vielen Veranstaltungen des Festivals im Karpfental, die in Zator stattfinden, dem Zentrum der Karpfental-Region, wo die auf verschiedene Weisen zubereiteten Karpfen und andere Fische der hiesigen Teiche gekostet werden können

Festmahl beim Imker

Stróże 1-te Julihälfte www.bartnik.pldie einmalige Gelegenheit, schmackhafte Honige und Ho-nigprodukte zu probieren

Wettbewerb der Regionalen Gerichte

Łopuszna Mitte Juli www.tischnerowka.plein Wettbewerb der regionalen Gerichte von Podhale; Möglichkeit zum Kosten von verschiedenen Goralen-Spezia-litäten, vorbereitet von den örtlichen Hausfrauen

PreiselbeerfestZubrzyca Górna

2-te Julihälftewww.orawa.euwww.odkryjorawe.pl

eine ethnographisch-folkloristische Veranstaltung, die vom Orawa-Ethnographischen-Park organisiert wird

Małopolska Knoblauchfest

Prandocin 2-te Julihälfte www. mgckslomniki.pl

die Umgebung von Słomniki und Radziemice ist ein Ort, wo traditionell Knoblauch angebaut wird; das Knoblauchfest ist eine gute Gelegenheit, um Gerichte mit diesem Gewürz, wie z.B. Knoblauchsuppen, Ferkeln mit Knoblauch, Salate, Wür-ste, zu kosten

Galizien-Kessel-chen

Nowy Sącz Ende August www.muzeum.sacz.plkulinarischer Wettbewerb, Vorschmecken und Jahrmarkt für Regionalprodukte

Forellenfest Biały Dunajec Ende Juli www.bialydunajec.com.plMöglichkeit der Verkostung von Spezialitäten, die aus fris-chen Forellen in Rahmen des Wettbewerbs um das beste Fis-chgericht zubereitet werden

Brotfestival, Fot. M. Zaręba

REGIONALE SPEZIALITÄTEN

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Tag des Bären, des Honigs und der Imker

Poronin Mitte August www.poronin.pl Honig- und Honigproduktwettbewerbe

Piroggen-Fe-stival

Kraków Mitte August www.krakow.travelWettbewerb um die schmackhaftesten Piroggen, vorbereitet von Krakauer Restauratoren, verbunden mit dem traditionel-len Piroggen-Kleben zum Mariä Himmelfahrt (15. August)

Geschmacksfe-stival von Mało-polska – Finale

Krakówletztes Augustwochenende

www.smak.malopolska.pl

Pilzfest von Borzęcin

Borzęcinletztes Augustwochenende

www.swietogrzyba.pl

in Rahmen des Gemeindefestes, den Borzęcin-Tagen, wird ein Wettbewerb der agrotouristischen Bauernhöfe um das beste Pilzgericht ausgetragen: die umgebenden Wälder sind für zahlreiche Arten von essbaren Pilzen bekannt

Krakauer Honigschöpfen

Kraków1-te Septemberhälfte

www.zrzeszeniepszczela-rzykrakowskich.pl

Imkerfest auf dem Krakauer Wolnica Platz; Jahrmarkt für Imkereiprodukte, Vorträge

Fest der getrock neten Pflaume

Dobrociesz1-te Septemberhälfte

www.iwkowa.plMesse für Regionalprodukte und ein Wettbewerb für das beste Gericht mit getrockneten Pflaumen

Ziemniaczysko bei Lipowiec

– KartoffelfestWygiełzów September

www.partnerstwona-jurze.pl

Das Fest präsentiert die Küche, Traditionen, Kultur und Hand-werkskunst des westlichen Teils von Małopolska

Apfel- und Birnenfest

Czasław September www.raciechowice.pleine Veranstaltung, die an die Obstgartentradition der Ge-meinde von Raciechowice anknüpft, Vorstellung der regiona-len Küche und viele Wettbewerbe

Kohl-Tage in Charsznica

Charsznica2-ter Augustsonntag

www. charsznica.naszgok.pl

eine Veranstaltung im Ort, der für den Kohlanbau bekannt ist; man kann hier u.a. Charsznica-Bigos aus hiesigem Kohl kosten

Bohnenfest Zakliczyn September www.zakliczyninfo.plein Fest für Bohnen, die in der Umgebung angebaut und die von den Festivalgästen, auch aus dem Ausland, zuberei-tet werden

Kartoffeltag Trzyciąż 2-te Septemberhälfte

www.ugtrzyciaz.itcom.pl

alles dreht sich um Kartoffeln: gebackene, gedünstete, ge-kochte, kalte, warme, in Salaten, als Teig, in Suppen…

Große Karpfenernte

Zator 1-te Oktoberhälfte www.dolinakarpia.orgWettbewerb um das beste Regionale Produkt, Vorkosten von Speisen aus dem Karpfental und Fischfangschau

Weihnachtsge-schmack von Małopolska

Krakóweine Woche vor Weihnachten

www.smak.malopolska.pl Weihnachtsmarkt mit Weihnachtsspeisen am Hauptmarkt

REGIONALE SPEZIALITÄTEN

Piroggen-Festival, Fot. J. Michalczak

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KraKówInfoKraków, ul. Powiśle 11, 31-101 Kraków \+48 12 354 27 10 [email protected] www.infokrakow.plInfoKraków, ul. św. Jana 2, 31-018 Kraków \+48 12 354 27 25, [email protected]ów, ul. Józefa 7, 31-056 Kraków \+48 12 354 27 28, [email protected]ów Sukiennice Rynek Główny 1/3, 31-042 Kraków \+48 12 354 27 16 [email protected]ów, ul. Szpitalna 25, 31-024 Kraków \+48 12 354 27 20 [email protected]ów Pawilon Wyspiańskiego pl. Wszystkich Świętych 2, 31-004 Kraków \+48 12 354 27 23 [email protected]ów Międzynarodowy Port Lotniczy w Balicach, 32-083 Balice \+48 12 285 53 41 [email protected]

MyśleniceRynek 27, 32-400 Myślenice \+48 12 272 23 12 [email protected] www.myslenice.visitmalopolska.pl

Dobczyceul. Podgórska 1, 32-410 Dobczyce \+48 12 271 01 53 [email protected] www.dobczyce.visitmalopolska.pl

wiśniowaWiśniowa 301, 32-412 Wiśniowa \+48 12 271 44 93 [email protected] www.ug-wisniowa.pl

olKusz

ul. Floriańska 8, 32-300 Olkusz \+48 32 642 19 26 [email protected] www.olkusz.visitmalopolska.pl

MiechówPlac Kościuszki 1A, 32-200 Miechów \+48 41 383 13 11 [email protected]

wieliczKaul. Dembowskiego 2A, 32-020 Wieliczka\+48 12 288 00 [email protected]

zaKopaneul. Kościeliska 7, 34-500 Zakopane \+48 18 201 20 04 [email protected] www.zakopane.pl

nowy TargRynek 1, 34-400 Nowy Targ \+48 18 266 30 36 [email protected] www.it.nowytarg.pl

poroninul. Józefa Piłsudskiego 2, 34-520 Poronin \+48 18 207 42 98 [email protected] www.poronin.pl

rabKa-zDrójul. Parkowa 2, 34-700 Rabka-Zdrój \+48 18 269 15 53 [email protected], [email protected] www.rabkazdroj.visitmalopolska.pl www.rabka.pl

białKa TaTrzańsKaul. Środkowa 179a, 34-405 Białka Tatrzańska \+48 18 533 19 59 [email protected]

biały Dunajecul. Jana Pawła II 363, 34-425 Biały Dunajec \+48 18 200 16 90 [email protected] www.gokbialydunajec.pl

wiTówWitów 239A, 34-512 Witów \+48 18 207 18 98 [email protected] www.koscielisko.com.pl

buKowina TaTrzańsKaul. Sportowa 22, 34-530 Bukowina Tatrzańska\+48 18 202 54 [email protected]_tatrzanska.visitmalopolska.pl

ochoTnica górnaOsiedle Ustrzyk 388, 34-453 Ochotnica Górna\+48 18 262 41 [email protected]

nieDzicaul. Widokowa 3, 34-441 Niedzica\+48 18 261 01 [email protected]

TarnówRynek 7, 33-100 Tarnów \+48 14 688 90 90 [email protected] www.tarnow.travel

Dąbrowa TarnowsKaul. Polna 13, 33-200 Dąbrowa Tarnowska \+48 14 657 00 07 [email protected] www.visitmalopolska.pl/DabrowaTarnowska

Tuchówul. Chopina 10, 33-170 Tuchów \+48 14 652 54 36 [email protected] www.tuchow.pl

bochniaul. Solna 2, 32-700 Bochnia\+ 48 14 615 36 [email protected]

oświęciMul. St. Leszczyńskiej 12, 32-600 Oświęcim \+48 33 843 00 91 [email protected] www.it.oswiecim.pl

chrzanówAleja Henryka 40, 32-500 Chrzanów \+48 32 623 20 44 [email protected] www.visitmalopolska.pl/chrzanow

Trzebiniaul. Kościuszki 74, 32-540 Trzebinia \+48 32 611 08 37 [email protected] www.trzebinia.visitmalopolska.pl

wygiełzówul. Podzamcze 1, 32-551 Babice\+48 32 210 93 [email protected]

nowy sączul. Szwedzka 2, 33-300 Nowy Sącz \+48 18 444 24 22 [email protected] www.ziemiasadecka.info

Krynica-zDrójul. Zdrojowa 4/2, 33-380 Krynica-Zdrój \+48 18 472 55 77 [email protected] www.krynicazdroj.visitmalopolska.pl

liManowaRynek 25, 34-600 Limanowa \+48 18 337 58 00 [email protected]

bieczRynek 1, 38-340 Biecz \+48 13 447 92 47 [email protected] www.biecz.visitmalopolska.pl

sęKowaSiary 19, 38-307 Sękowa \+48 18 351 87 70 [email protected] www.sekowa.pl

waDowiceul. Kościelna 4, 34-100 Wadowice \+48 33 873 23 65 [email protected] [email protected] www.it.wadowice.pl

anDrychówRynek 27, 34-120 Andrychów \+48 33 842 99 36 [email protected] www.andrychow.eu

sucha besKiDzKaul. Zamkowa 1, 34-200 Sucha Beskidzka \+48 33 874 26 05 [email protected] [email protected] www.muzeum.sucha-beskidzka.pl/it

Kalwaria zebrzyDowsKaul. Mickiewicza 4 34-130 Kalwaria Zebrzydowska\+48 33 876 66 [email protected]_zebrzydowska.visitmalopolska.pl

KrościenKo naD DunajceMRynek 35, 34-450 Krościenko nad Dunajcem\ 511 473 203, +48 18 262 30 77 wew. 32www.kroscienko-nad-dunajcem.plbiuropromocji@kroscienko-nad-dunajcem.pl

Notizen Punkty Informacji TurystycznejStellen des Touristeninformationssystems von Małopolska

(in der Saison)

Page 18: Sitten und Bräuche - malopolska...Almabtrieb, ein festlicher Umzug von Hirten mit Schafsherden, der im Frühling von den Dörfern von Podha-le startet und zu den weitläufigen Berglichtungen

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Notizen

Page 19: Sitten und Bräuche - malopolska...Almabtrieb, ein festlicher Umzug von Hirten mit Schafsherden, der im Frühling von den Dörfern von Podha-le startet und zu den weitläufigen Berglichtungen

www.visitmalopolska.plfb.com/lubiemalopolske

MAŁOPOLSKA

Sitten und Bräuche

Das Projekt aus dem Haushalt der Region Małopolska finanziert

14 UNESCO-Objekte

255 Objekte auf der Holzarchitekturroute

Wadowice – Geburtsort von Papst Johannes Paul II

Salzbergwerke in Wieliczka und Bochnia

9 Kurorte

6 Nationalparks

6 Geothermalbäder

Floßfahrt über den Dunajec-Durchbruch

2600 km an Fahrradrouten

3360 km an Bergrouten

65 Skistationen