sächsische sportzeitung februar 2013

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Foto: SSZ www.sportzeitung-online.de Gosdeck Ich wurde sogar von Leuten beschimpft, welche mein Trikot trugen Dresdner SC Judith Pietersen die niederländische Nationalspielerin des DSC im Interview Rennrodeln Aileen Frisch die erste Altenberger Rodlerin seit der Wende bei einer WM! Dynamo Und ewig grüßt das ... Was wird mit Cristian Fiel unter Pacult? Dresden Titans Nur wenige Profis Die Titans sind eine Studententruppe Eislöwe Carsten Ausgabe Februar 0,90 Foto: Imago/Hentschel Im Interview

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Dynamo, Eislöwen, Titans, basketball, Wasserball, Eishockey, Fußball, Volleyball, Wintersport

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Page 1: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Foto: SSZ

KOSTENLOSE LESEPROBE - - KOSTENLOSE LESEPROBE -

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GosdeckIch wurde sogar von Leuten

beschimpft, welche mein Trikot trugen

Dresdner SCJudith Pietersen die niederländische Nationalspielerindes DSC im Interview

RennrodelnAileen Frischdie erste Altenberger Rodlerin seit der Wende bei einer WM!

DynamoUnd ewig grüßt das ...Was wird mit Cristian Fiel unter Pacult?

Dresden TitansNur wenige ProfisDie Titans sind eine Studententruppe

Eislöwe Carsten

Ausgabe Februar

0,90 €

Foto: Imago/Hentschel

Im Interview

Page 2: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Sie ist die Senkrechtstarterin des Jahres. Als erste Altenberger Rodlerin seit der

Wende startete Aileen Frisch (20) bei einer Weltmeisterschaft. Auf der Olympia-Bahn in Whistler raste sie auf einen starken fünften Platz und holte gleichzeitig den Titel in der U23-Wertung. Wir sprachen mit Aileen über ihre sensationelle Saison.

Deine erste WM-Teilnahme und dann so eine Leistung. Damit kann man doch zufrieden sein oder?

Aileen Frisch: „Auf jeden Fall. Ich hatte zwar keine zwei fehlerfreien Läufe, aber mehr wäre aufgrund der Konkurrenz auch kaum möglich gewesen.“

Aileen Frisch - Erste Altenberger Rodlerin seit der Wende bei einer WM dabei

Ist der Sieg in der U23-Wertung für dich so etwas wie das Tüpfelchen auf dem I?

Aileen Frisch: „Naja es geht. Denn im Rodeln ist diese Wertung eigentlich nicht besonders wichtig. Das ich dort überhaupt eine Möglichkeit habe zu ge-winnen, war mir bis vorm Start gar nicht klar.“

Trotzdem ist es ein Titel, der für im-mer in deinem Lebenslauf steht. Wie bist du eigentlich zum Rodeln gekom-men?

Aileen Frisch: „Auf dem Glück-Auf-Gymnasium in Altenberg wurden in der

Das Interview führte Sten Hornig

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fünften Klasse Zettel fürs Probetraining ausgeteilt. Da dachte ich mir einfach, ich gehe dort mal hin. Schon beim ersten Mal durften wir von der Kurve 14/15 die letzte Zielschleife fahren. Das war so verdammt schnell damals, aber hat mir total viel Spaß gemacht.“

Fünfte Klasse ist doch ganz schön spät, oder?

Aileen Frisch: „Ja, ich war richtig spät dran. Ich bin erst in der Jugend B einge-stiegen. Eigentlich wollten sie mich gar nicht haben, weil ich so klein und dünn war. Man ist damals davon ausgegangen, schwer ist schnell.“

Also war Rodeln mehr oder weniger nur ein Hobby?

Aileen Frisch: „Genau, ich durfte zum Bei-spiel zu meiner ersten deutschen Meister-

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Aileen Frisch ist die erste Altenberger Rennrodlerin die es seit der Wende zu einer WM geschafft hat. Dort wurde sie Fünfte. Foto: Imago/Hentschel

Was machen eigentlich die einst so erfolgreichen Volleyballer vom USV TU Dresden? Wir fragten Trainer Rolf Peters.

schaft nur mitfahren, weil sich eine ande-re Sportlerin damals in der Schule den Arm gebrochen. Am Ende wurde ich 39. von 42. Immerhin nicht Letzte.“

Verliert man da nicht die Lust?Aileen Frisch: „Nein, ich sah ja, dass ich gut am Start war und habe deshalb wei-ter daraufhin trainiert. Als ich dann in die Jugend A gewechselt bin (14/15 Jahre, d. Red.), war ich auf einmal vorn. Das lag daran, dass wir mehr Ausgleichsgewicht bekamen und von weiter oben starten durften.“

Aber ein Naturtalent bist du somit nicht…

Aileen Frisch: „Ich musste mir immer viel erarbeiten. Auch heute noch. Ich glaube, ich bin eher die Trainingsweltmeisterin. Es fliegt mir leider nicht alles zu.“

Erfolgreich bist du trotzdem. 2012 wurdest du Junioren-Weltmeiste-rin und diese Saison gelang dir der Sprung in die Weltspitze. Denkst du nicht manchmal - alles ist ein Traum?

Aileen Frisch: „Anfangs war es tatsächlich wie im Traum, schon die erste größere Tour zum Ausscheidungsrennen nach Sotschi. Danach lief alles wie im Zeitraffer ab. Ich konnte gar nicht mehr so richtig drüber nachdenken, was als nächstes passiert. Ich habe einfach immer nur über das Rennen nachgedacht, welches gerade anstand.“

Was macht dich besonders stark?Aileen Frisch: „Mir wird zu Gute gehalten, dass ich athletisch mit vorn dabei bin und noch das Potential habe, um die Lücke zwischen Tatjana Hüfner und Natalie Gei-senberger zu schließen. Außerdem habe ich eine gute Fahrweise. Ich lenke lieber etwas weniger, als zu viel. Das ist gut so, denn je mehr man lenkt, desto langsamer wird man. Es bremst halt.“

Und woran musst du noch arbeiten?Aileen Frisch: „Meine größten Schwächen sind leider schon seit Jahren meine Fahr-lage und die Haltung des Kopfes. Das be-deutet, mein Kopf steht bei der Fahrt zu weit oben und gibt dem Fahrtwind zu viel Angriffsfläche.“

Page 3: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Wie kann man die Fahrlage zum Bei-spiel trainieren?

Aileen Frisch: „Nur auf den Fahrten, die wir haben.“

Wieviel sind denn das?Aileen Frisch: „Nicht viel. Das ist ja das Klischee. Die meisten Zuschauer unter-schätzen Rennrodeln. Sie denken, wir set-zen uns auf den Schlitten und fahren ein-fach die Bahn runter. Dabei wird bei uns auch viel mehr Wert auf den athletischen Bereich gelegt.“

Nach dieser atemberaubenden Saison träumst du da schon von den Olym-pischen Spielen nächstes Jahr in Sot-schi?

Aileen Frisch: „Erstmal rechne ich damit nicht. Denn es gibt immer noch genug Fahrer, die vor mir sind. Für mich ist Olympia 2014 auch noch kein muss. Ich bin erst für 2018 eingeplant.“

Weil dann zwei Plätze im deutschen Team frei werden?

Aileen Frisch: „Theoretisch ja. Anke Wischnewski fährt nur noch bis 2014 und Tatjana Hüfner sollte eigentlich auch nicht mehr dabei sein. Aber ausruhen darf man sich deshalb auf keinen Fall.“

Wie sieht es eigentlich in deinem Ver-ein aus. Musst du jetzt schon Auto-gramme schreiben?

Aileen Frisch: „Eher weniger. Nur die klei-neren die mich noch nicht wirklich gut kennen. Die kommen zu mir und wollen ein Autogramm. Die Junioren mit denen ich trainiere, die wollen keins.“

Die deutschen Frauen dominieren seit Jahren den Rodelsport. Wer war dein Vorbild?

Aileen Frisch: „Keine von den Großen. Mein Vorbild wir eine ganze Zeit lang As-trid Scharfe. Sie ist leider im Junioren-Be-reich ausgestiegen und Skeleton gefahren. Aber als ich mit dem Rodelsport anfing, war sie die beste in meiner Trainingsgrup-pe. An ihr habe ich mich gemessen und wollte immer besser sein.“

Für den Erfolg hast du dein Abitur ab-gebrochen. Wie sieht bei dir ein Trai-ningstag aus?

Aileen Frisch: „Also ich stehe früh auf, be-reite mir ein spezielles Essen mit Eiweiß und Quark vor, da dies gut für die Mus-keln ist, und fahre gegen halb neun zum Training. Dann lege ich meist vormittags eine Krafteinheit ein und am Nachmittag gibt’s mit den Junioren ein Spiel und eine Schnelligkeits- oder Koordinationsein-heit.“

Seit Sommer trai-nierst du auch ab und zu in Oberwie-senthal…

Aileen Frisch: „Ja, ich soll in Oberwiesenthal mit-trainieren, weil es hier für mich keine Trainings-gruppe gibt. Mit Anke Wieschnewski und Ralf Palik trainieren in Ober-wiesenthal zwei gute Leute. Am Anfang war sogar angedacht, dass ich ganz dahin ziehe. Aber das wollte ich nicht, weil ich nicht weiß, was mir das Training dort bringt. Laufband- und Techniktraining kann man dort schon besser ausüben, aber sonst geht auch alles in Altenberg.“

Wenn du mal nicht trainieren musst, was machst du dann?

Aileen Frisch: „Das ist ehrlich gesagt alles ein bisschen ziemlich be-schränkt. Aber wenn ich Zeit habe, gehe ich gern ins Kino. Ich shoppe gern und mag Schuhe. Ich bin halt ein Mädchen.“

Zurück zum Sport. Hast du ein be-stimmtes Ritual vorm Wettkampf?

Aileen Frisch: „Eigentlich nicht. In den letzten Jah-ren habe ich immer das Lied 500 Miles angehört und dachte mir, das wäre mein Song, der mich so runter bringt. Doch beim ersten Nominierungs-rennen dieser Saison war ich noch nicht so richtig bei der Sache und hatte meine Kopfhörer verges-sen. Da dachte ich auf einmal, o Gott - das wird nichts - und belegte auf anhieb den vierten Platz. Seitdem lasse ich den Einstimmungssong weg.“

Biathlet Michael Rösch hat im Som-mer 2012 wegen des hohen Konkur-renzkampfes in der Nationalmann-schaft seine Staatsbürgerschaft gewechselt. Auch wenn der Wechsel bisher noch nicht funktioniert hat - käme für dich so etwas in Frage?

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Immerhin ist im Rodeln kein Team stärker als das Deutsche?

Aileen Frisch: „Ich glaube nicht. In ei-nem anderen Land wäre ich zum einen gar nicht so weit gekommen. Und zum anderen liegt das Problem zum Beispiel daran, dass ich meinen Schlitten gar nicht mitnehmen könnte. Weil er mir nicht ge-

hört sondern dem Verband. Auch die In-frastruktur ist mit keinem anderen Land auf der Welt zu vergleichen. Denn allein in Deutschland gibt es vier Rodelbahnen. Ich will mich lieber hier durchsetzen…“

Wir wünschen dabei viel Erfolg!

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Aileen Frisch trainiert zum Teil auch in Oberwiesenthal wegen der besseren Bedingungen. Foto: Imago/Revierfoto

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Page 4: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Der VC Dresden ist vorletzter der 1.Bundesliga und trotzdem ist der

Abstieg noch weit entfernt. Die Verant-wortlichen wussten von Anfang an, dass es schwer werden würde auf direktem Wege dem Abstiegskampf zu entgehen. Dazu müssten sie sich in der laufenden Vorrunde in die Playoffs spielen, was heißt mindestens Sechster zu werden. Das war und ist als Aufsteiger mit Ama-teuren startend, doch illusorisch.

Der Spielmodus der 1. Bundesliga gab dem VC aber auch von Beginn an die Hoffnung, dass der Klassenerhalt ge-schafft werden kann. Wieso?

Es ist eigentlich ganz einfach. Wie schon gesagt, die ersten Sechs nach Be-endigung der Vor- bzw. Hauptrunde am 23. Februar, sind sofort für die Playoff‘s qualifiziert und spielen um die deutsche Meisterschaft. Aus den Plätzen Sieben bis Zehn müssen zwei weitere Teilnehmer der Playoffs in sogenannten Pre-Playoffs gefunden werden. Egal auf welchem Platz der derzeit letzte VCO Berlin liegt, das Jugendteam scheidet nach der Vor-runde aus dem Spielbetrieb aus. In den Pre-Playoffs spielen nun der Siebente gegen den Zehnten und der Achte gegen den Neunten in maximal drei Spielen gegeneinander. Ein sogenannter „Best of three“ - Modus. Heißt auf Deutsch, wer zuerst zwei Spiele gewonnen hat, ist in den Playoffs. Die beiden Verlierer da-gegen spielen in ebenfalls maximal drei Spielen in den Playdown‘s den Absteiger aus.

Für den VC Dresden bieten sich da-durch gleich zwei realistische Möglich-keiten den Klassenerhalt völlig unab-hängig von der Vorrunde zu schaffen. Deshalb heißt es auch so oft, dass diese Vorrunde zum Erfahrung sammeln und lernen genutzt werden soll. Zudem hof-fen die Macher des VC natürlich auch, dass der ehemalige Nationalspieler Kubas Gomez, welcher, als er zum VC kam, ein halbes Jahr gar keinen Volleyball gespielt hatte, wieder zu seiner alten Stärke zu-rückfinden kann.

Wenn dies geschehen sollte, dann ist schon die erste Chance in den Pre-Play-offs gegeben. Zuletzt zeigten sich alle Spieler in sehr guter Form. Gegen den VC Bühl, welcher derzeit zu den Spit-zenteams der Liga gehört, gelang fast ein Sieg. Yaray Gomez wusste erstmals auch richtig zu überzeugen und zeigte warum er mal Nationalspieler Kubas war. Auch die anderen haben sich inzwischen dem Niveau der ersten Liga angepasst. Noch gibt es immer wieder kleine Aussetzer. Die phasenweise starke Leistung kann noch nicht über die gesamte Spieldauer abgerufen werden, aber der VC Dresden ist auf einem guten Weg und wird von

Nur zwei Siege vom Klassenerhalt entfernt

Spiel zu Spiel stärker. Besonders interessant ist die letzte

Verpflichtung des VC Dresden. Kurz vor Schluss der Transferphase für diese Sai-son (31.01.) sicherten sich die Dresdner die Dienste des 30fachen deutschen Na-tionalspielers Vincent Lange. Der inzwi-schen 38 Jährige war 2003 mit dem SSC Berlin Deutscher Meister und 2006 mit dem italienischen Club Piacenza Europa-pokalsieger. Er soll mit seiner Erfahrung die Annahme verstärken und vor allem mental auf die jungen Spieler einwirken.

Sollte es gelingen die psychologischen Schwächen während der Spiele auszu-schalten, kann der VC Dresden jeden schlagen. Rein vom Spielerischen hat sich die Mannschaft enorm weiterentwickelt, alles ist möglich.

In den Pre-Playoff‘s werden die Karten neu gemischt, die Vorrunde ist dann ab-gehakt. Gewinnt der VC zwei Spiele ist der Klassenerhalt sicher und theoretisch wäre sogar der Deutsche Meister noch drin. Aber wollen wir mal nicht übertrei-ben. Verliert er diese Pre-Playoffs geht es gegen den vermeintlich schwächsten Gegner der übrigen Konkurrenz. Die derzeit nur kurz vor den Dresdnern plat-zierten Netzhoppers KW-Bestensee dürf-

Von Andreas Rohde

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In den Pre-Playoffs müssen zwei Spiele gewonnen werden, ansonsten geht es in die Playdowns. Spätestens da müssen zwei Siege her. Foto: SSZ

ten zum Glück nicht zu den Pre-Playoff Gegnern zählen und nach deren Leis-tung letzte Woche gegen den VC, zählen sie wohl auch nicht unbedingt zu den gehandelten Playdown Teams. Gegen die Netzhoppers zeigte der VC eines der schwächeren Spiele in dieser Saison. Die Brandenburger hatten aber vier Punkte Abzug zu Beginn der Saison bekommen und stehen auch deshalb so tief im Ta-bellenkeller. Realistische Gegner sind dagegen Mannschaften wie Moers, CV Mitteldeutschland und Düren. Gegen all die Teams hat der VC schon sehr gut ausgesehen. Doch es fehlte den Spielern

von Trainer Sven Dörendahl schlicht die Erfahrung um diese Spiele siegreich zu beenden.

Für die Playdowns ist Rottenburg ein heiß gehandelter Kanditat. Gegen die haben die Dresdner schon einige Spiele Erfahrung sammeln können.

Der Deutsche Meister wird natürlich auch ausgespielt. Die besten Acht spie-len über das Viertelfinale und Halbfinale die beiden Finalisten aus. Dies geschieht auch im „Best of three“- Modus. Erst das Finale wird dann in einer „Best of Five“ Serie gespielt. Wer also drei Spiele ge-winnt ist Deutscher Meister.

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Page 5: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

10 Tore war die Ausbeute von Dres-dens Neuzugang Dennis Knudsen

bei seiner Heimspielpremiere für den Handball-Drittligisten HC Elbflorenz 2006. Leider verlor die Mannschaft das Spiel gegen den Dessau-Roßlauer HV, aber einen bleibenden Eindruck hat der Linkshänder bei den Fans trotzdem hin-terlassen.

Das Handballspielen erlernte Dennis beim dänischen Erstligisten Skander-borg HB. „Hier wurde ich in der Jugend von meinem Vater trainiert und meine Mutter war die Co-Trainerin bei uns Kin-dern“, gibt er einen Einblick in die An-fänge seiner Karriere. In seiner Heimat durchlief er alle Jugendmannschaften seines Clubs.

Mit 22 Jahren wechselte der Rück-raumrechts 2009 nach Deutschland. „Vor dem Wechsel stand für mich jedoch die Ausbildung. Ich habe erst meine Lehre zum Bürokaufmann beendet und dann über meinen Spielerberater die Heraus-forderung im Ausland gesucht. Auch meine Frau hat ihre Ausbildung zur Ver-käuferin vor unserem Umzug erfolgreich abgeschlossen“, sagte Dennis zu seinen beruflichen Wurzeln. Drei Jahre spielte er beim TV Jahn Duderstadt in der da-maligen Regionalliga und war bereits bei seiner ersten Station in Deutschland eine tragende Säule im Spiel der Hessen. Eine Umstellung zum dänischen Hand-ball war es trotzdem. „Wir spielen in Dä-nemark irgendwie schneller, legen in der Ausbildung mehr Wert auf Technik und Ballbehandlung“, so Kndusen zu sei-nen ersten Eindrücken vom deutschen Handballtraining. Schnelligkeit und Ballsicherheit kommen in der dänischen Handballschule vor Kraft. Und genau diese Eigenschaften sieht man auch im Spiel des HC-Neuzugangs.

Genau auf diese spielerischen Kom-ponenten hatten auch die Verantwortli-chen von der TG 1860 Münden ein Auge geworfen. Der Verein aus der 3. Liga Ost hatte damals hohe Ziele in Richtung 2. Bundesliga und verpflichtete Dennis Knudsen in die Drei-Flüsse-Stadt. „Auch hier habe ich den Kontakt über meinen Spielerberater erhalten. In Münden machte es Spaß zu spielen. Die Halle ist eng und es kommt unheimlich viel Stim-mung auf“, weiß der Däne von seinem damaligen neuen Arbeitgeber zu berich-ten.

In den anderthalb Jahren seines Enga-gements erlebte Dennis alle Facetten des Auf- und Abstiegskampfes eines Hand-ballvereins. Leider war damit im Januar 2013 erst einmal Schluss. Die ausgeglie-derte Mündener Handball Marketing Ltd. - für die Finanzierung der 1. Mann-schaft verantwortlich - musste Insolvenz anmelden.

Der wirtschaftliche Faktor war deshalb

Wurst und Bier - typisch Deutsch

ein Beweggrund für seinen Wechsel nach Sachsen. „Sicher hat mein Wechsel auch damit zu tun. Als Profi braucht man Si-cherheit, schließlich muss ich auch mei-ne Familie ernähren.“ Zusammen mit seiner Frau Julie zogen Sohn Magnus und die im November geborene Tochter Sofia mit an die Elbe.

Der Kontakt nach Sachsen kam eben-falls wieder durch den Spielerberater von Dennis und durch die guten Kontakte zu Trainer Peter Pysall ins Rollen. „Schein-bar habe ich im Hinspiel mit der TG Münden hier eine gute Partie gemacht. Peter Pysall wollte mich verpflichten und jetzt sind wir in Dresden. Ich freue mich auf die neue Aufgabe und auf die Mannschaft“, berichtete der Neuzugang zu seinen ersten Kontakten zum HC Elb-florenz 2006.

Ins Ausland zu wechseln, war für Knudsen, gerade als junger Spieler eine gute Erfahrung. „Man lernt, auf eige-nen Füßen zu stehen und muss sich jeden Tag neu kümmern, das ist eine gute Schule für die Lebenserfahrung“, umschreibt er seine Eindrücke über die ersten Stationen außerhalb Dänemarks.

Den Kontakt in die Heimat pflegt der 25 Jährige mittels Skype. „Wir telefonie-ren über das Internet. Auch besuchen uns unsere Eltern zwei bis drei Mal im Jahr in Deutschland. In der spielfreien Zeit fahren wir ebenfalls nach Dänemark

Von Maik Freudenberg

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auf Besuch. Von Dresden aus ist es zwar etwas weiter, dass spielt aber keine Rol-le“, so Knudsen. Für seine Kinder ist der Kontakt zu Oma und Opa ganz wichtig. Deshalb nimmt die Familie auch die län-geren Reisewege in Kauf.

Momentan suchen sie in Dresden noch eine feste Wohnung. Ein paar der Möbel stehen noch in Münden. „Der Verein hilft uns, wo es geht“, blickt er dazu auf die stressigen Tage des Umzugs an die Elbe zurück.

Der Rückraumspieler ist beim HC Elbflorenz als Profi unter Vertrag. Jeden Abend bittet Trainer Peter Pysall zum Training in die Halle. Zusätzlich geht Dennis Knudsen noch laufen und zum Fitnesstraining. Dazwischen genießt er

die trainingsfreie Zeit mit seiner Familie.Zeit gefunden, um sich Dresden anzu-

schauen hat der Däne noch nicht. „Ich war bis jetzt nur einmal kurz in Dresden. Als ich noch in Duderstadt spielte, wa-ren wir in Pirna zum Auswärtsspiel und haben uns als Abschlussfahrt Dresden angeschaut“, gesteht er und verspricht: „Richtig in die Stadt gehen wir aber gleich, wenn das Wetter besser ist.“

Mit der Mentalität der Deutschen kommt der Däne übrigens prima zurecht „Die berühmte deutsche Pünktlichkeit und Ordnung gibt es auch in Dänemark, nur Wurst und Bier, das steht bei uns für typisch Deutsch“, erzählte der neue Hoffnungsträger des HC Elbflorenz zum Abschluss des Gesprächs.

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Dennis Knudsen kam von der TG Münden im Januar nach Dresden. Foto: Steffen Unger

Dänisch-Handball-Dynamit in Dresden - Dennis Knudsen verstärkt den HC Elbflorenz in der 3. Handball-Bundesliga

Page 6: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Wasserball? Wer nun an Freibad, planschende Kinder und bunt-

gestreifte Bälle denkt, ist völlig verkehrt. Tatsächlich ist Wasserball die älteste olympische Mannschaftsportart, welche in England 1874 - angelehnt an den dort populären Fußballsport - ins Leben ge-rufen wurde. Seitdem finden neben dem Kampf ums olympische Gold regelmäßig Europa- und Weltmeisterschaften statt. Nicht nur international, auch national wird gekämpft: Dresdens Wasserballer verteidigen seit November wieder ihre Position in der zweiten Liga. Damit Sie die kommenden Spiele auch als Laie mit Spannung verfolgen können, fassen wir hier die wichtigsten Regeln und Wissens-wertes zum Wasserballsport für Sie zu-sammen.

Fußball im Wasser?

Eine Anlehnung an den Fußballsport ist unverkennbar: Die Staffelung der Ligen und der Charakter des Spielverlaufs sind dem Rasensport durchaus ähnlich. Was-serball lässt sich jedoch auch mit Rugby und Handball vergleichen. Ziel des Spie-les ist es, den Ball ins gegnerische Tor zu werfen- am Ende gewinnt die Mannschaft mit den meisten Toren. Ein Spiel dauert 32 Minuten, aufgeteilt in Viertel von je-weils acht Minuten. Steht am Ende kein Sieger fest, geht es in eine maximal sechs-minütige Verlängerung. Immer noch un-entschiedene Spiele werden dann mit einem 5-Meter-Schießen beendet.

In jeder Mannschaft spielen 6 Feldspie-ler und jeweils ein Torwart. Einwechs-lungen während des Spiels sind jederzeit möglich. Ähnlich wie beim Fußball lassen sich auch beim Wasserball bestimmte Spielerpositionen benennen. Neben dem Torwart, welcher immer eine rote Kappe trägt, steht mittig vor dem gegnerischen Tor der „Center“, er ist mit dem Spielma-cher beim Fußball zu vergleichen. Den Center der anderen Mannschaft deckt der „Centerverteidiger“. Spieler auf Au-ßenpositionen sorgen für eine schnelle Wendung des Spiels, verteidigen einer-seits und greifen ebenso an. Zwischen Außenspielern und Center stehen zudem

Wie Fußball im Wasser -Wasserball

zwei Spieler auf Position „Halb“, welche verschiedene Aufgaben übernehmen und ihre Position während eines Spielzuges oft wechseln.

Spielverlauf und wissenswerte Regeln

Nach dem Anpfiff spielt der Schiedsrich-

ter vom Rand aus den Ball auf die Mit-tellinie, die Mannschaften versuchen, in Ballbesitz zu kommen. Dabei ist der Schwimmstil den Spielern überlassen, es überwiegt jedoch der Kraulstil. Durch taktisch kluges Abgeben und Positions-wechsel versuchen die Mannschaften, Tore zu erzielen. Dabei sind folgende Re-

geln von den Wasserballern zu beachten: - Berührt werden darf der Ball nur mit

der Hand oder dem Arm, das Berühren mit zwei Händen ist nur dem Torhüter innerhalb des Fünf-Meter-Raumes ge-stattet. - Maximal 30 Sekunden darf der Ball

bei einer Mannschaft bleiben, diese An-

Von Helena Brands

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Abwehr des Angriffs nur mit einem Arm! Das Berühren des Balles mit beiden Händen ist nur dem Torhüter gestattet. Hier spielen die Dresdner Wasserballer (schwarz-gelbe Kappen) gegen den SC Chemnitz. Foto:SSZ

Schnell, hart und unglaublich spannend - In Dresden wird auch erfolgreich Wasserball gespielt. Die SG Wasserball Dresden spielt in der 2. Wasserball Liga-Ost. Wir sagen ihnen alles, was sie zum mitfiebern

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Page 7: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

griffszeit endet mit einem Torwurf oder mit der Ballabnahme durch den Gegner. Wird die Angriffszeit überschritten, er-folgt ein Freiwurf für den Gegner.- Ein Tor ist nur dann gültig, wenn zuvor

mindestens zwei Spieler im Ballbesitz waren. - Ist ein Tor erzielt worden, haben sich

die Spieler wieder auf ihre Ausgangspo-sitionen zu begeben. Die Mannschaft, gegen die ein Tor erzielt wurde, spielt den Ball an einem beliebigen Punkt in ihrer Hälfte ab.- Ein Freiwurf resultiert aus einem Foul -

einer Behinderung des Gegners, welcher nicht im Ballbesitz ist. Behinderungen sind beispielsweise Wegdrücken oder die ballhaltende Hand unter Wasser drü-cken.- Wird der Ball vom Torhüter geblockt

oder erreicht ein Ball der eigenen Mann-schaft das Tor, erfolgt ein Eckstoß.- Im Fünf-Meter-Raum werden Fouls

mit Strafstößen geahndet - ähnlich des Elfmeters im Fußball. - Zeitstrafen von 20 Sekunden erfolgen

bei schweren Fouls, wie das Festhalten des Gegners oder das Verhindern eines Freiwurfes. Der Spieler hat für diese Zeit

das Wasser zu verlassen. - Brutales Verhalten und verbale Ent-

gleisungen werden mit dem Ausschluss des Spielers geahndet. Je nach Schwere des Fouls muss die Mannschaft eine zu-sätzliche Zeitstrafe in Kauf nehmen.- Jede Mannschaft darf während des

Spiels zwei Auszeiten - auch Time-Out genannt - von einer Minute nehmen.

Im Fazit ist Wasserball ein schnel-ler und spannender Sport - mit seinen Parallelen hinsichtlich anderer Mann-schaftssportarten begeistert er gerade die Freunde von Fußball oder Hand-ball im Handumdrehen. Anders als bei Sportarten im Freien beginnt die Was-serballsaison im Herbst - Mitfiebern bei Dresdens Spielern bedeutet Abwechs-lung in der kalten Jahreszeit. Und: Es ist kostenlos! Die Schwimmhalle Freiberger Platz - die Heimat der Dresdner Wasser-baller -ist offen für jeden Besucher, der die Spieler mit anfeuern will!

Das nächste Heimspiel findet am Samstag den 23.02. um 19 Uhr statt. Es geht gegen den SV Zwickau 04. Mehr In-fos zu den Dresdner Wasserballern gibt es unter: www.wasserball-dresden.de

(djd/pt). Welche Höchstleistungen der menschliche Bewegungsapparat im Lau-fe eines Lebens verrichten muss, ist dem Einzelnen kaum bewusst. Bei jungen Menschen sind in der Regel noch kaum Abnutzungserscheinungen an den Ge-lenken vorhanden, doch schon ab dem 35. Lebensjahr kann sich ein Verschleiß bemerkbar machen. Vor allem Sportler gehen ohne vorherigen Gesundheits-Check und ohne fachliche Anleitung das Risiko ein, ihre Gelenke falsch zu be-lasten. Angeborene Haltungsfehler wie X-Beine oder Hüftgelenkfehlstellungen sollten diagnostiziert und ausgeglichen werden. Zu exzessiver Sport oder abrup-te Bewegungen können schlimmsten-falls zu einer Arthrose führen.

Wenn die Knochen reiben

Ist ein Knorpelschaden durch eine Sportverletzung vorhanden, kann es mit der Zeit zu einem gesteigerten Abrieb der Gelenk bildenden Oberfläche füh-ren. Wenn der Verlust der Knorpelsub-stanz fortschreitet, reiben irgendwann die Knochen aufeinander. So paradox das auch klingt - bei vorhandenen Ge-lenkproblemen sollte man sich nicht ausschließlich schonen. Regelmäßige Bewegung unterstützt die Versorgung des Gelenks mit wichtigen Knorpel-Nährstoffen, die dabei quasi in den Knorpel gepresst werden. Eine weitere Möglichkeit, die Gelenkernährung zu unterstützen, nennt Dr. med. Wolfgang

Sport ist nicht gleich Sport. Bei Sportarten mit moderater Bewegung ist die Gefahr eines Gelenkverschleißes nicht so hoch wie bei abrup-ten Dreh- und Stoßbewegungen.

Geringes Risiko:Schwimmen, Biking, Inlineskating, Skilanglauf, Wandern, Walking, Gym-nastik, Tanzen.

Mittleres Risiko:Jogging, Golf, Bodybuilding, Badminton, Bowling, Snowboarding, Reiten, leichtes Turnen.

Hohes Risiko:Fußball, Tennis, Squash, Basket-, Volley- und Handball, Boxen, Gewichthe-ben, Leistungsrudern, Segeln, Windsurfen, alpiner Skilauf, Skateboarding, Kampfsport.

Grebe, Sportmediziner aus Frankenberg: „Der Eiweißbaustein Kollagen wird zwar über die Nahrung aufgenommen, häufig jedoch in zu geringer Menge. Der früh-zeitige Ausgleich des Mangels ist beson-ders entscheidend.“

Erste Anzeichen beachten

In dieser Situation können in klinischen Studien überprüfte Präparate helfen, die den Gelenkknorpel gezielt wieder mit Kollagen versorgen, wie zum Beispiel

CH-Alpha Plus mit Hagebuttenextrakt (rezeptfrei in der Apotheke). Erste An-zeichen wie Spannungsgefühl und Stei-figkeit in den Gelenken sollten nie als Folge eines harten Trainings interpretiert werden. Mit dem Arztbesuch sollte man nicht warten, bis der Schmerz unerträg-lich geworden ist, sonst entstehen irre-parable Schäden. Bei Schwellung muss das Gelenk geschont werden - danach die Belastung reduzieren, die Bewegung aber wieder aufnehmen.

Regelmäßige Bewegung unterstützt die Versorgung des Gelenks mit Wirkstoffen, die dabei quasi in den Knorpel gepresst werden.Foto: djd/CH-Alpha-Forschung/fotolia.de/Patrizia Tilly

Wenn Sport in Arthrose endetDurch Kollagen kann Knorpel gezielt wieder aufgebaut werden

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Page 8: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Bei den Volleyball-Damen vom Dresd-ner SC zählt Judith Pietersen zu den

wichtigsten Spielerinnen. Doch seit Mitte Januar müssen ihre Teamkollegin-nen auf sie verzichten. Die holländische Diagonal-Angreiferin ist durch eine Ent-zündung in der Schulter zum Zuschauen verdammt.

Wie geht es dir?Judith Pietersen: „Ganz gut. Es wird lang-sam besser, braucht aber seine Zeit. Spä-testens zu den Playoffs denke ich, bin ich trotzdem wieder ganz fit.“

Hattest du so eine Verletzung schon einmal?

Judith Pietersen: „Bisher noch nie. Ich weiß auch gar nicht genau, woher die kommt. Vielleicht habe ich irgendeinen Ball nicht gut geschlagen. Aber so ist Vol-leyball, das kann mal passieren.“

Wie ist es, wenn man seiner Mann-schaft auf einmal bei den Spielen zu-schauen muss?

Judith Pietersen: „Das ist natürlich ein frustrierendes Gefühl. Nicht mitmachen zu können, ist echt schade. Denn eigent-lich will ich ja mithelfen, dass wir einen guten Platz in der Hauptrunde erreichen.“

Du bist nicht die Erste bei euch, die lange ausfällt. Woran liegt es, dass ihr so viele Verletzte habt? Ist das Trai-ning einfach zu hart?

Judith Pietersen: „Nein, das glaube ich nicht. Ich denke, wir haben einfach viel Pech. Zum Glück kommen aber in Rich-tung Playoffs immer mehr Verletzte zu-rück in die Mannschaft. Das hilft uns sehr.“

Gutes Stichwort. Für die Playoffs seid ihr schon lange qualifiziert. Welche Mannschaften schätzt du als stärkste Gegner ein und was könnt ihr dort er-reichen?

Judith Pietersen: „Meiner Meinung nach haben wir gute Chancen, denn es liegt vor allem an uns, wie wir spielen. Ich denke, die größten Konkurrenten sind Wiesba-den, Vilsbiburg und natürlich Schwerin.“

Gegen Schwerin gab es diese Saison schon drei Niederlagen. Ist das euer neuer Angstgegner?

Judith Pietersen: „Nein, nach den Spie-len haben wir gemerkt, was wir besser machen können. Verändern wir das, wird alles gut. Außerdem haben wir letztes Jahr in der Normalrunde beide Spiele gewon-nen und das Finale verloren. Diesmal ist es anders herum.“

Als du im Sommer 2011 nach Dresden gewechselt bist, musstest du Saskia Hippe auf der Diagonal-Position er-setzen. Ist dir das gelungen?

„Für viele junge Spielerinnen ist die Bundesliga ein guter zweiter Schritt.“

Judith Pietersen: „Ich denke schon. Ich will mich aber eigentlich nicht mit Saskia Hippe vergleichen, denn jede Spielerin ist anders. Das ich meine Aufgabe hier gut erledigen kann, liegt auch daran, dass ich hier toll aufgenommen wurde und mich eingelebt habe.“

Dresden ist eine Sportstadt. Wenn du mal frei hast, zu welchen Vereinen gehst du gern?

Judith Pietersen: „Ich habe schon viel gesehen, war beim Eishockey und beim Männer-Volleyball. Basketball mag ich aber am meisten. Schön ist, dass sie auch in unserer Halle spielen.“

Neben dir, Robin de Kruijf und Myr-the Schoot sind insgesamt acht weite-re Holländerinnen in der Bundesliga. Wie kommt das?

Judith Pietersen: „Für viele junge Spiele-rinnen ist die Bundesliga ein guter zweiter

Das Interview führte Sten Hornig

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Schritt. Hier ist das Niveau einfach etwas stärker als bei uns in der holländischen Liga.“

Dein Vertrag läuft zum Saisonende aus. Bleibst du in Dresden?

Judith Pietersen: „Das weiß ich noch nicht. Dafür ist es aber auch noch zu früh. Ich bin jetzt eher mit den Playoffs beschäf-tigt und will, dass wir dort gut spielen.“

Im September findet die Volleyball-Europameisterschaft in Deutschland statt. Ist das für dich dann so etwas wie eine Art Heimspiel?

„Naja es geht. Denn wo die EM stattfin-det, ist mir eigentlich egal. Ich finde es nur schade, dass wir nicht hier in Dresden bei unseren Fans spielen.“

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Judith Pietersen kam letzte Saison für die nach Italien gewechselte Saskia Hippe auf der Diagonalposition. Foto: imago/Hentschel

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Page 9: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Volleyball hat im USV TU Dresden eine jahrzehntelange Tradition. Be-

reits seit 1951 schmettern hier Männer und Frauen den Ball übers Netz. In der DDR spielten die Herren sogar in der Oberliga, und beheimateten einen der Leistungsstützpunkte des Volleyball-sports. Mit der Wende kam der Gang in die Regionalliga – Ausflüge in Liga Zwei scheiterten dann jedoch nicht nur an den sportlichen, sondern auch an den finan-ziellen Rahmenbedingungen. Seitdem sind die TU-Volleyballer eine feste Größe in der Volleyball-Regionalliga. Sie holten serienweise den Meistertitel. Doch die Mannschaft befindet sich im Umbruch, konnte die letzte Saison nur im Mittel-feld abschließen. Im Interview mit TU-Trainer Rolf Petters haken wir nach, wie es aktuell beim USV aussieht:

Die TU-Volleyballer haben zuletzt den Aufstieg in die neu gegründete 3. Liga verpasst und auch in dieser Saison sieht es eher nach Mittelfeld aus – als nach Aufstieg. Was ist los bei den TU-Volleyballern?

Nun, zunächst müssen wir festhalten, dass die Mannschaft im totalen Umbruch ist. Viele ältere und verdiente Spieler, wie Uwe Püschmann, Arne Rehse oder Frank Vogel, die in den letzten Jahren maßgeb-lich am Erfolg der TU beteiligt waren, ha-ben das Team verlassen und spielen jetzt in unserer 2. Mannschaft. Das hat Lücken gerissen, die es zu füllen galt. In unserem derzeitigen Kader stehen also momentan 10 Spieler, die vorige Saison noch nicht für die TU in der Regionalliga gespielt ha-ben. Da braucht es natürlich etwas Zeit, ehe die Mannschaft zueinander gefun-den hat und sich die Erfolge einstellen. Das war uns aber von Anfang an bewusst.

Also ist der Aufstieg in die 3. Liga für Euch kein Thema?

Zumindest dieses Jahr nicht. Uns ging es zunächst darum einen Generationen-wechsel zu vollziehen. Und das ist uns geglückt. Wir haben vielen jungen Spie-lern die Möglichkeit gegeben, Regional-liga zu spielen. Und das da nicht gleich alles zu 100 % klappt, ist klar. Wir stehen im guten Mittelfeld. Klar will man immer gerne ganz oben stehen. Aber wenn das

Feste Größe im Dresdner Volleyball

ein Weg ist dort wieder anzukommen, dann gehen wir ihn gerne.

Neben der sportlichen Leistung muss auch der finanzielle Rahmen stim-men. Könntet Ihr Euch einen Aufstieg in die 3.Liga auch leisten?

Das Geld ist und bleibt leider immer ein Thema. Für die 3. Liga fallen schon mehr Kosten an als für die Regionalliga. Allein die weiteren Fahrtstrecken machen da ei-niges aus. Und auch der organisatorische Aufwand für die Heimspieltage – vom Wi-scher bis zum Ballholer, die wir in der Re-gionalliga nicht brauchen, steigt enorm an. Da braucht es doch den einen oder anderen Sponsor, der bereit ist uns bei dieser Herausforderung auch mit Geld unter die Arme zu greifen. Aber solche zu finden, ist in einer Stadt wie Dresden - wo viele hochklassige Vereine Schlange ste-hen - nicht gerade einfach. Zumal gerade im Volleyballsport mit den DSC-Mädels und den VC-Männern gleich zwei Teams auch in der ersten Liga spielen.

Wenn gerade von den VC-Männern

Von Andreas Rohde

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die Rede ist. Wie steht ihr als USV eigentlich zu diesem 1. Liga-Experi-ment, das da gewagt wurde.

Für den Volleyballsport in Dresden ist es sicher eine Bereicherung, ohne Fra-ge. Klar nutzen auch wir die Möglichkeit endlich mal Berlin und Friedrichshafen in Dresden spielen zu sehen. Ob der VC am Ende die 1.Liga halten kann? Dafür ist es halt ein Experiment und manchmal muss man eben auch mutig sein. Es ist die Anerkennung der jahrelangen Nach-wuchsarbeit, eben diesen Spielern auch mal das Erlebnis 1. Liga zu gönnen und zu ermöglichen.

Wie sieht es eigentlich in Sachen Nachwuchsarbeit aus? Nehmen sich da der VC und der USV nicht die Ta-lente gegenseitig weg?

Der USV war schon immer für seine Nachwuchsarbeit bekannt – und die be-treiben wir natürlich weiterhin. Sowohl für den weiblichen als auch den männ-lichen Bereich. Dabei gibt es keine Kon-kurrenz zum VC oder DSC. So engagiert sich zum Beispiel auch VC Co-Trainer Rudi Cucera bei uns als Jugendtrainer. Wir machen keinen Hochleistungssport. Was nicht heißt, das bei uns keine Ta-lenteförderung stattfindet. Wir haben einfach einen anderen Ansatz. Das wir als USV bei den Jungs auch Landeska-der stellen und in den Altersklassen U16, U18 und U20 Bezirksmeister sind und bei den Sachsenmeisterschaften antreten, spricht für unsere gute Arbeit. Und auch bei den Mädels kommt der Bezirksmeis-ter der U16 vom USV.

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Die Volleyballer vom USV TU spielen derzeit in der Regionalliga. Foto: Angela Weigelt

Was machen eigentlich die einst so erfolgreichen Volleyballer vom USV TU Dresden? Wir fragten Trainer Rolf Peters.

Aber trotzdem Krösus sind der DSC und der VC. Schmerzt das nicht grade die Älteren im Ver-ein, dass der USV nicht mehr das Maß der Dinge ist?

Da gibt es keinen Neid und auch kei-ne Wehmut an alte Zeiten. Hauptsache ist, dass der Volley-ballsport eine feste Größe im Dresd-ner Sportleben ist. Es ist ja auch nicht so, dass wir in der Bedeutungslosig-keit verschwunden wären. Wir sind eine feste Größe im Dresdner Vol-leyballsport und bieten all denen ein Angebot, die eben keinen Leistungs-sport machen – aber

trotzdem auf hohem Niveau Volleyball spielen wollen. Und das wir ein Verein mit Tradition sind, dass kann uns keiner nehmen. Wir sind ein Verein der Vielfalt. Von der Kreisunion bis zur Regionalliga, für Frauen und Männer, von der Jugend bis zu den Senioren. Das haben wir als Ausrichter der Deutschen Seniorenmeis-terschaften 2010 und 2012 auch gezeigt. Da haben alle zusammengearbeitet und an einem Strang gezogen. Das hat auch der Deutsche Volleyballverband ausge-zeichnet. Und an diese Vielfalt kommen nur wenige Vereine in Dresden ran.

Rolf Petters ist Trainer der Regionalliga Mannschaft des USV TU Dresden. Foto: USV TU

Page 10: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Sie spielen zwar in der Zweiten Basket-ball-Bundesliga, aber eine Profitrup-

pe sind die Dresden Titans deshalb noch lange nicht – im Gegenteil!

„Viele Leute denken immer, wenn man irgendwo oberklassig Sport treibt, ist man automatisch Profi-Sportler und verdient damit seinen Lebensunterhalt“, so Titans-Cokapitän Robert Haas. „Tat-sächlich ist das im Basketball – vor allem in der Pro B – eher die Ausnahme als die Regel. Und bei uns als familiärem Ver-ein sowieso“, verrät der Aufbauspieler der Dresdner. Er muss es ja wissen, ist er doch mit seinen 24 Jahren das Titans-Urgestein und fast seit der ersten Stunde mit dabei. Keiner dürfte sich deshalb so gut im Verein auskennen wie er.

Bei den Titans packen alle mit an

Viele der Jungs der 1. Mannschaft trai-nieren nebenher zum Beispiel eine Schul-AG oder auch eine Nachwuchs-mannschaft des Vereins bzw. sitzen am Wochenende im Kampfgericht bei den einzelnen Nachwuchsspielen und zäh-len die Punkte der kleinen „Titanen“. Mit seiner „Sparkassen-Schultour“ ist der Verein ohnehin besonders an Dresdner Schulen aktiv, um Kinder generell für den Basketballsport zu begeistern und im Speziellen eigene Talente zu sichten. „Wir wollen den Jungs zum einen gleich Verantwortung geben und sie zum ande-ren eng in die Vereinsarbeit einbinden“, erklärt Geschäftsführer Gert Küchler das familiäre Konzept des Vereins und die damit verbundene Einbindung der ProB-Korbjäger. So kommen dann also die Nachwuchshoffnungen mit ihren El-tern zu den Spielen der 1. Mannschaft. Auch, um ihre „Trainer“ beim Vorma-chen zu beobachten. „Damit haben wir gleichzeitig eine echte Vorbildfunktion. Denn nach den Heimspielen müssen wir auch unsere Leistung vor unseren Schützlingen verteidigen“, erklärt „Bob“ Haas augenzwinkernd.

Zwischen Praktika und Prüfungsstress

Hauptsächlich sind die „Titanen“ aber an den Dresdner Hochschulen unterwegs. Ungefähr die Hälfte der Mannschaft ist als Direktstudent eingeschrieben: Tho-mas Lienhard macht zum Beispiel gera-de seinen Bachelor-Abschluss in Biolo-gie an der TU Dresden. Der kleinste im Bunde, Daniel Pollrich (SSZ berichtete in der Januar-Ausgabe), studiert an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Bauingenieurwesen, Vize-Kapitän Ro-bert Haas ist gerade mitten im Master-studium zum Diplom-Wasserwirt und „Rookie“ (junger Spieler in der Basket-ballersprache, Anm. d. Red.) Cliff Gonca-lo studiert Erneuerbare Energien an der TU Dresden.

„Es ist zwar toll, dass wir so intelligen-te Jungs in unseren Reihen haben, aber schwierig wird es für uns vor allem in den Prüfungsphasen“, betont Manager Küchler das Dilemma. Denn gerade mit Semesterschluss steht für die Studis im Team der ungeliebte Prüfungsstress ins Haus. Das heißt dann, auch mal die ein oder andere Trainingseinheit weglassen,

Die Studententruppe in der 2.Basketball Bundesliga

um zu lernen. Und dabei können das die „Elberiesen“ zur Zeit überhaupt nicht gebrauchen, stehen doch in den nächs-ten Wochen die entscheidenden Spiele im Kampf um einen Playoff-Platz ins Haus. Auch wenn es derzeit nicht so aus-sieht, als ob die Titans vorzeitig den Klas-senerhalt schaffen. Aber auch auf einem Tabellenplatz unter dem „ominösen Strich“ ist noch nicht aller Tage Abend.

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Denn in der so genannten Abstiegsrun-de, den „Playdowns“, fließen die Er-gebnisse der Hauptrunde mit ein. Dass heißt: Die Titans würden noch einmal in einem Hin- und Rückspiel jeweils gegen Breitengüßbach, Konstanz und ein wei-teres Team antreten müssen. Der direkte Vergleich ist dann ganz entscheidend.

Konkret äußern, möchte sich dazu aber momentan niemand. Trainer

Krzywinski formuliert es diplomatisch: „Wir haben noch ein paar Spiele in der Hauptrunde vor uns, in denen wir noch genügend Punkte holen können. So lan-ge diese Möglichkeit besteht, möchte ich mich nicht mit Eventualitäten beschäfti-gen. Wir denken von Spiel zu Spiel – auch in einer möglichen Abstiegsrunde.“

(Andreas Rohde)

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Kapitän Jason Boucher ist einer der wenigen Titans Profis. Foto: SSZ

Page 11: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Auch Patrick Rülke ist fleißig am Studieren. Sein Ziel: ein Diplom in

Produktionstechnik an der Hochschu-le für Technik und Wirtschaft in Dres-den. Doch dazu benötigt er vor allem auch eine Menge Praxiserfahrung. Und diese holt er sich seit nunmehr gut vier Monaten bei den Elbe Flugzeugwerken (EADS). „Ich bin wahnsinnig froh, das Praktikum bei EADS bekommen zu ha-ben. Das war mein Traum! Ich wusste, dass ich hier so viel lernen kann und dem war auch so“, meint der Defen-sivspezialist der „Elberiesen“. Elbe Flug-zeugwerke und „Elberiesen“: das passt nicht nur vom Namen her, sondern auch von der Materie – denn auch die „Korbjäger“ sind ja zumeist in höheren Gefilden unterwegs...

„Es ging für mich gleich super los! An meinem ersten Arbeitstag besuch-te gleich der Bundespräsident unser Unternehmen und ich konnte ihm so-gar die Hand schütteln – was für ein Einstieg“, berichtet Rülke. Man merkt sofort, mit welcher Begeisterung der Ti-tans-Forward bei seinem Praktikum bei der Sache war. Denn dieses neigt sich nun dem Ende entgegen. Fünf Monate insgesamt, also ein gesamtes Semester lang, fuhr Rülke jeden Tag von Nieder-sedlitz aus mit der S-Bahn gen Terminal. „Auf der einen Seite bin ich etwas trau-rig, dass mein Praktikum jetzt vorbei ist und damit eine intensive Zeit in einem großartigen Unternehmen mit einem tollen Team. Anderseits war es die bisher anstrengendste Zeit in meinem Leben“, berichtet der Fast-Ingenieur. Täglich klingelte schon um 6 Uhr der Wecker, da sein Arbeitsweg mehr als eine drei-viertel Stunde in Anspruch nahm. Was

er dann dort gemacht hat, versteht man nicht gleich beim ersten Mal: „Meine Aufgabe war es, ein Analyse-Tool für die Menüfertigung im Hinblick auf Kapazi-tät zu erstellen. Dabei habe ich mich vor allem auch mit Leichtbauelementen wie den Sandwich-Panels beschäftigt.“ Wer dabei allerdings an etwas Essbares denkt – weit gefehlt. Denn der 1,98 Meter gro-ße Korb-jäger weiß genau, was er will und kann – bei seinem beruflichen Wer-

degang und auch auf dem Basketball-Court. Seine Spielweise ähnelt dabei sei-nen Erklärungen von Flugzeugbauteilen und Co.: präzise und bodenständig.

Am Nachmittag ging es für ihn dann wieder zurück in Richtung Dresden-Ost. Und nach einer kurzen Verschnaufpau-se hieß es am Abend dann ab zum Trai-ning. „Es war ein ganz schöner Kraftakt, nach einem anstrengenden und mit ganz vielen, neuen Informationen ge-

füllten Tag dann noch abends die geis-tige Frische fürs Training zu finden“, be-schreibt der „Titans-Zehner“ sein täglich Brot. Jeden Tag in der Woche der gleiche Ablauf und aller zwei Wochen am Wo-chenende noch auf Auswärtsfahrt quer durch die Republik – das schlaucht. Ge-rade deshalb ist es umso erstaunlicher, dass sich Rülke trotz dieser Belastung in der ersten ProB-Saison der Titans zu einer festen Bank im Kampf um die Star-ting-Five-Plätze gemausert hat. Durch-schnittlich 22 Minuten Einsatzzeit sind dafür der Beleg. „Natürlich ist der Stu-dienalltag auch kein Zuckerschlecken – gerade an der HTW – aber trotzdem nicht vergleichbar mit der Arbeitsbelas-tung von 38 Stunden pro Woche. Das hat mich dann im wahrsten Sinne des Wor-tes doch schon ganz schön geerdet und mir gezeigt, wie schwer und hart das Ar-beitsleben wirklich ist. Auch mein Kör-per hat sich dann Ende November mal eine Auszeit genommen – eine ordentli-che Grippe war die Folge.“

Diese wichtigen Lebenserfahrun-gen, sich durchzubeißen und immer zu kämpfen, halfen ihm dann auch bei sei-nen Aufgaben auf dem Parkett. Dort gilt Rülke als eine richtige „Kampfsau“ oder auch als „der Mann fürs Grobe“ bei den „Elberiesen“. In der Defense ist er be-kannt für seine physische Stärke gegen den sportlichen Konkurrenten. In der Offensive ist das dann manchmal aller-dings ein wenig zu viel des Guten. „Ich weiß, dass ich in der Offense noch Luft nach oben habe. Aber ich arbeite jeden Tag hart daran, mich zu verbessern“, meint der gebürtige Chemnitzer und man nimmt es ihm auch so ab.

(Andreas Rohde)

Rülkes Gespür fürs Fliegen11

Seine Spielweise ähnelt dabei seinen Erklärungen von Flugzeugbauteilen und Co.: präzise und bodenständig. Foto:SSZ

Patrick Rülke studiert Produktionstechnik und absolviert zur Zeit ein Praktikum bei den Elbe Flugzeugwerften. Foto:EADS - Christopher Profitlich

Page 12: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Mit der Verpflichtung von Carsten Gos-deck ist den Dresdner Eislöwen ein

echter Glücksgriff gelungen. Der 33-jäh-rige Stürmer kam im Sommer von den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Auf Anhieb wurde er eine feste Stütze im Team des Zweitligisten. Vor der heißen Phase im Kampf um die Playoffs traf sich der Stürmer zum Interview mit der Säch-sischen Sportzeitung.

Knapp ein dreiviertel der Hauptrunde ist rum. Wie schätzt du eure bisherige Leistung ein?

Carsten Gosdeck: „Ich denke, sie war sehr durchwachsen. Nicht nur von den Ergeb-nissen, sondern auch von der Form einiger Spieler, zu denen ich mich auch zähle. Wir sind einfach nicht sehr konstant gewesen. Aber daran muss man arbeiten, um einen Schritt nach vorn zu machen. Wir sind auf dem guten Weg und in der Tabelle stehen wir auch nicht so schlecht da. Wir haben ja noch zwei Spiele weniger als die anderen. Unser Ziel, die Playoffs zu erreichen, ist durchaus drin und das wollen wir natürlich auch erreichen.“

Von Platz sieben bis elf ist es aber noch sehr eng. Da kann man auch schnell in den Abstiegsstrudel rutschen…

Carsten Gosdeck: „Das kann natürlich sein, aber daran sollten wir nicht denken. Wir müssen uns einfach konzentrieren, gar nicht so auf die Tabelle schauen und immer versuchen, eine gute Leistung zu bringen.“

Das wird aber schwer. Im Januar wur-det ihr schließlich ganz schön vom Verletzungspech geplagt…

Carsten Gosdeck: „Das stimmt, aber in so einer Situation muss einfach jeder eine Schippe mehr drauflegen. Die Älteren und Erfahrenen müssen mehr Verantwortung übernehmen, die Jüngeren müssen nach-rücken, Druck machen und zeigen, dass sie bereit sind, spielen zu wollen. Wir müssen ein eingeschworener Haufen werden, um die Ausfälle kompensieren zu können.“

In Sachen Verletzungen bist du ganz schön schmerzfrei. Im Heimspiel ge-gen Rosenheim kassiertest du nach einem Check eine Platzwunde und musstest runter vom Eis. Keine zwei Minuten später warst du wieder da. Bist du härter als viele andere Spieler?

Carsten Gosdeck: „Das würde ich gar nicht sagen. Es war ja keine große Verletzung und ich wollte unbedingt weiterspielen. Da bin ich halt so schnell wie möglich wieder zurückgekommen.“

Lag es daran, dass du heiß auf den Gol-denen Helm von Sami Kaartinen bist? Immerhin durftest du ihn am Anfang der Saison lange tragen…

Carsten Gosdeck: „Natürlich ist es schön, wenn man den Goldenen Helm auf und die die meisten Scorerpunkte (Tore und Vor-

„Ich habe immer viel provoziert“

es logisch, dass ich nicht so beliebt bin. So ging´s mir vorher auch in Dresden, als ich noch mit anderen Vereinen hier her ge-kommen bin.“

Jetzt bist du aber ein Publikumslieb-ling. Dein Vertrag läuft zum Saisonen-de aus. Der Verein hat aber die Option,

ihn zu verlängern. Wurde die schon gezogen?

Carsten Gosdeck: „Noch nicht. Wir müssen mal abwarten, was da noch passiert. Wenn es aber nach meiner Familie und mir geht, würde nichts dagegen sprechen, wenn wir länger hier bleiben könnten. Uns gefällt es sehr gut hier.“

Das Interview führte Sten Hornig

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Carsten Gosdeck spielt jetzt für die Dresdner Eislöwen. Er war aber auch schon für die Lausitzer Füchse auf Puckjagd. Foto: Imago/Hentschel

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lagen, d.Red.) in der Mannschaft hat. Aber momentan sind durch die Ausfälle andere Sachen wichtiger. Der Fokus sollte auf der Mannschaft liegen und nicht auf dem Ein-zelnen. Wir müssen einiges tun, damit wir die Playoffs sicher haben.“

Auf dem Weg dahin geht’s noch zwei Mal gegen die Lausitzer Füchse. Freut man sich auf solche Partien beson-ders?

Carsten Gosdeck: „Auf jeden Fall. Ein Der-by macht riesig viel Spaß. Vor allem mit der Unterstützung der Fans, denn da haben wir immer eine volle Hütte.“

Das merkt man. Es scheint, gerade ge-gen Weißwasser läufst du zu Höchst-form auf. Liegt das daran, dass die Be-schimpfungen der Füchse-Fans dich besonders pushen?

Carsten Gosdeck: „Natürlich. Wenn ich die ganze Zeit ausgebuht werde, will ich es de-nen zeigen. Auch wenn sie eigentlich wis-sen, was ich kann. In Weißwasser fand ich es ganz besonders amüsant. Da bin ich von Leuten beschimpft worden, die sogar im Trikot von mir herumgelaufen sind. Hier zu Hause habe ich gegen die Füchse zwei Tore erzielt. Das war eine Genugtuung und hat richtig Spaß gemacht.“

Unbeliebt bist du aber nicht nur bei den Füchse-Anhängern. Auch gegen andere Teams strömt dir Abneigung entgegen. Woran liegt das?

Carsten Gosdeck: „Wenn man aggressiv spielt, Tore schießt und das Spiel stört, su-chen die gegnerischen Fans sich halt einen aus. Ich habe immer viel provoziert. Da ist

Page 13: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

In unserer Dezember-Ausgabe haben wir über die starke Leis-

tung der A-Jugend Dachse von der HSG Freiberg in der Jugend-Bundesliga-Handball berichtet und versprochen am (Hand)Ball zu bleiben.

Wo geht die sportliche Reise der jüngsten Bundesligamannschaft hin? Trainer Andreas Bolomsky gewährte uns einen Einblick in die weitere Jahresplanung der Dachse und spricht über die Entwicklung in Freiberg.

„Als jüngste Mannschaft in der Jugend-Bundesliga ist es unrea-listisch, von einer direkten Quali-fikation für die Saison 2013/2014 zu sprechen“, sagte Andreas Bo-lomsky in Vorplanung auf die neue Spielzeit. „Nur wenn wir uns mindestens Platz 6 erspielen bleiben wir automatisch in der Bundesliga. Unser Ziel ist zwar das Erreichen einer zweistelligen Pluspunktezahl - und nach dem Spiel gegen den VfL Bad Schwar-tau im Januar waren es bereits 8 Pluspunkte - aber trotzdem ist es bis zu Platz 6 noch ein langer Weg, der in dieser Saison für die junge Mannschaft völlig utopisch ist“, weiß der Coach die Stärke seiner Truppe realistisch einzuschätzen.

Die Jungs spielen einen begeis-ternden Handball und entzücken die 400 bis 600 Zuschauer in der Freiberger Ernst-Grube-Halle in jedem Spiel mit schnellen und spannenden Aktionen. „Jedoch müssen wir auf dem Boden blei-

Harte Handball-Arbeit in Freiberg

de aus Niedersachsen, Bremen, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt um die freien Plätze in der A-Jugend-Bundes-liga. Sicherlich machen Eltern, Familie und Freunde die schweren Auswärtstur-niere der Dachse zu stimmungsvollen Heimspielen für die Jungs. Wir werden über das Ergebnis berichten.

Somit sind die sportlichen Ziele für das Jahr 2013 bei den Dachsen aus Frei-berg klar definiert. Spielerisch hat der Coach natürlich auch einiges in Punkto Taktik und Technik zu verbessern. „Wir wollen in jedem Spiel den Nachweis ei-ner Verbesserung unseres Leistungsstan-des gegenüber der Hinrunde erbringen und dabei gezielt die Variabilität unserer Angriffsaktionen erhöhen, ohne dabei jedoch an Dynamik und Spielgeschwin-digkeit zu verlieren“, sieht der Trainer hier noch Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr. Denn gerade die hohe Ge-schwindigkeit in den Aktionen der Berg-städter und die absolute Orientierung auf den aktiven Ballgewinn in der Ab-wehr lässt bereits jetzt die Talentspäher von höherklassigen Bundesligavereinen auf die junge Truppe aufmerksam wer-

den.Dies ist den Freiberger Verantwort-

lichen natürlich nicht verborgen ge-blieben. So wird bereits aktiv am Ka-der für die nächste Saison gearbeitet. „Die Mannschaft bleibt für eine weitere mögliche Bundesliga-Saison komplett zusammen. Wir haben dafür gute schu-lische und sportliche Vorraussetzungen geschaffen. Organisatorisch und finanzi-ell läuft es in die richtige Richtung. Die Jungs, die in diesem Jahr ihr Abitur able-gen, haben sich dafür die bestmöglichen Ziele gesteckt und gehen danach ein Jahr ins Freiwillige-Soziale-Jahr (FSJ)“, gibt der Coach einen kleinen Einblick in die Arbeit neben dem Spielfeld.

Auch im Verein werden die A-Jugend Dachse aktiv mit eingebunden. „Einige meiner Spieler absolvieren einen Hand-ball-Trainerlehrgang und alle haben eine Ausbildung zum Schiedsrichter abge-legt. So können die Jungs im Rahmen ihrer zeitlichen Möglichkeiten bereits die Kinder- und Jugendspiele im Verein leiten“, ist der Trainer berechtigt stolz auf die Entwicklung seiner Mannschaft im Freiberger Vereinsleben.

Von Maik Freudenberg

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Bereits im Dezember haben wir über die zahlreichen ausländischen Auftritte und Erfolge der HSG Dachse Freiberg berichtet. Zu den Reiseplanungen au-ßerhalb Deutschlands sagte uns Trainer Andreas Bolomsky: „Ostern soll uns eine Wettkampfreise in die Ukraine führen. Turnierteilnahmen sind im Sommer in Veszprem (Ungarn) und zum Jahresende in Lund (Schweden) geplant.“

Was die Mannschaft alles in der Ukra-ine erlebt und wie die weitere sportliche Entwicklung der Jungs aussieht, lesen Sie wieder in der Sächsischen Sportzei-tung.....

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Für die nächste Saison in der 1. Jugend Bundesliga müssen sich die Dachse in einem Qualifikationsturnier durchsetzen. Foto: HSG Freiberg

Auch in der Saison 2013/2014 wollen die Freiberger Dachse in der Jugend-Bundesliga-Handball spielen. Die Planungen laufen auf Hochtouren.

Die Sächsische Sportzeitung UG(haftungsbeschränkt)Leipziger Str. 159, 01139 DresdenEingetragen im Handelsregister: HRB31700Geschäftsführer: Andreas RohdeTel.: 0351 / 48484974 [email protected]: beantragt, noch nicht erteiltRedaktionsleitung: Andreas [email protected] Erscheinung: MonatlichVerantwortlich für den Inhalt: Die Redaktion für den jeweiligen Gesamtinhalt (v.i.S.d.P.), der jeweilige Verfasser für seinen Text. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Zeichnungen u.ä. wird keine Gewähr übernommen. Gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder. Wir haften nicht für Satz und Druckfehler oder den Inhalt der gedruckten Anzeigentexte. Wir übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit eventuell angebotener Rabatte, Sonderangebote oder Zugaben. Nachdruck, Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Herausgebers. Gerichtsstand ist Dresden. Es gelten die AGB von Die Sächsische Sportzeitung UG

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ben. Unser Weg in die neue Saison geht eindeutig nur über das Qualifikations-turnier für die Jugend-Bundesliga-Hand-ball 2013/2014“, ist sich das Trainerteam durchaus bewusst.

Laut Planung finden die Qualifikati-onsturniere für die neue Saison an den Wochenenden nach Pfingsten statt. Hier spielen die Vertreter der Landesverbän-

Page 14: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Sven Grathwohl ist ein deutscher Handballtorwart. Dieser Satz er-

scheint in den einschlägigen Such-maschinen, wenn man sich nach dem Torhüter von Handball-Drittligist ESV Lokomotive Pirna erkundigt. Sven Grathwohl ist der zuverlässige Rück-halt seines Teams in einer für den Ver-ein schwierigen Saison und zur Zeit in einer glänzenden Form. Mit dem Kroaten Mario Percin ergänzt sich das Duo hervorragend zwischen den Pir-naer Pfosten. Wir sprachen mit dem Torwart über Motivation, Schmerzen und dem Blick des Keepers auf ein Handballspiel.

Zum Handball kam Sven durch sei-nen Vater. „In unserer Gemeinde gab es nur Handball und Fußball. Da mein Vater im Vorstand unseres Heimatver-eins TV Aixheim war, gab es für mich nur die Entscheidung für den Hand-ball“, blickt er heute auf den leichten Druck seines Vaters in die richtige sportliche Richtung zurück.

Über die Oberliga-Mannschaft und das Bundesligateam vom HBW Balin-gen-Weilstetten wechselte der Torwart 2010 vom damaligen Erstligisten nach Pirna. „Fritz Zenk war in dieser Zeit Trainer in Pirna und hat mich von der Stadt und dem Verein überzeugt. Ich wollte unbedingt dritte oder zweite Liga spielen. Das kann ich in Pirna“, sagte der positiv verrückte Handballer über seine Motivation zum Wechsel in den tiefen Osten.

„Uns gefällt es hier sehr gut. Die Städte Pirna und Dresden sind lebens-wert und die Landschaft in der Umge-bung sehr schön“, hat sich der gebo-rene Spaichinger gut in seiner neuen Heimat eingelebt. Bis zum Jahr 2014 steht Sven noch unter Vertrag bei den Eisenbahnern in Pirna. Daher ist jetzt auch seine Freundin den Weg nach Sachsen gegangen und stellt sich hier neuen beruflichen Herausforderun-gen. „Eine Fernbeziehung ist nichts für uns“, nickten beide gleichzeitig bei unserem Gespräch in einem Pirnaer Cafe.

Immerhin bestritt Sven 15 Jugend- und Juniorenländerspiele. Mit dem ehemaligen Nationaltorwart und „Hexer“ Andreas Thiel absolvierte der Torhüter eine Übungseinheit zum Lehrgang der Juniorennationalmann-schaft. „In der Halle standen überall Video- und Fotokameras. Diese haben unsere Trainingseinheiten aufgezeich-net“, kann sich der Torwart noch gut an das Training erinnern. Heute sind diese Bilder nachweislich in der Fach-zeitschrift „handballtraining“ für un-seren Nachwuchs hinterlegt.

Wenn ich Schmerzen spüre, habe ich einen guten Job gemacht

Dabei war die Karriere des Keepers nicht unbedingt auf das Handballtor ausgerichtet. „Ich war klein und dick, ein richtiger Bomber der auf Rück-raummitte und Halblinks gespielt hat“, beschreibt Sven seine ersten Schritte auf der Platte. „Mein Cousin und unser damaliger Trainer der Bezirksauswahl haben mir dann die Position im Tor schmackhaft gemacht. Auch mein D-Jugendtrainer sagte schon, Deine Zu-kunft im hochklassigen Handball liegt zwischen den Pfosten und so habe ich mich auch entschieden“, blickt der Torwart auf die Anfänge seiner sport-lichen Laufbahn zurück.

Beim HBW Balingen-Weilstetten lag der Fokus von Sven Grathwohl auf der 2. Bundesliga. „Ich habe in Balingen bei unserer 2. Mannschaft in der Ober-liga oder bei der 1. Mannschaft trai-

Von Maik Freudenberg

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niert. Das sportliche Ziel war immer, in der zweiten oder in der dritthöchs-ten Spielklasse zu halten. Irgendwann war ich für die Oberligamannschaft in Balingen mit 20 Jahren (!!!) aber zu alt und für das Bundesligateam noch nicht gut genug.“ So musste sich der Keeper mit seinem Spielerberater auf

Vereinssuche in Deutschland begeben und blieb bekanntlich beim Drittligis-ten aus Ostsachsen hängen.

Heute liegt der Fokus des Torwarts nicht nur auf dem Handball. „Sport ist ein schnelllebiges Geschäft. Von heu-te auf morgen kann alles vorbei sein“, plant Sven jetzt auch seine Karriere

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Sven Grathwohl, der Rückhalt des Drittligisten ESV Lok Pirna. Foto: Imago/Kruczynski

Sven Grathwohl über Motivation, Konkurrenz und Adrenalin im Handball-Tor

Page 15: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

neben der Handballplatte. Sport- und angewandte Trainingswissenschaften lautet das Fernstudium, welches den Torhüter aller 4 bis 6 Wochen für meh-rere Tage nach Berlin führt. “Dort ist es anstrengender als beim Training. Un-sere Vorlesungen gehen von 09.00 Uhr bis 21.00 Uhr mit relativ kurzen Pau-sen.” Aber Erfolg kommt von quälen und das kennt der Sportler aus dem täglichen Training....

Nicht nur im Studium ist der Tor-

wart hell wach. Auch im täglichen Trai-ning beim ESV Lok Pirna und bei den individuellen Einheiten mit Mario Per-cin muss der Keeper bis an seine Leis-tungsgrenzen gehen. “Wenn du einen Dusan Milicevic in der Mannschaft hast, ist jedes Training ein Wettkampf. Er ärgert sich über alle verworfenen Bälle und zwingt uns Torhüter auch im Training zu Höchstleistungen”, lässt Sven einen Einblick in die Trainings-arbeit mit der Mannschaft zu. In den individuellen Torwarteinheiten mit Mario Percin bringen beide ihre Erfah-rungen ein. “Da lässt uns Trainer Petr Hazl freie Hand. Mario hat natürlich im Ausland viel erlebt, ebenso hat er eine eigene DVD zum Thema Tor-warttraining produziert. Diese Inhalte und Methoden sind für uns beide sehr wichtig und werden im Training im-mer wieder angewandt.”

Das Duo Grathwohl/Percin halten viele Handballfachleute mit Recht für eines der besten Torwartgespanne in der 3. Liga. Im Training legen beide Keeper viel Wert auf Athletik, Schnel-ligkeit, Koordination und Kondition. “Ich kann auch noch einen Handstand und ein Rad schlagen”, gab Sven groß-spurig zu Protokoll. Die Aufforderung zum Vormachen lehnte der Keeper je-doch lachend im Cafe ab.....

Von großen Verletzungen ist der sympathische Sportler bislang ver-schont geblieben. “Bei Verletzungen macht man sich natürlich auch seine Gedanken. Was hat man falsch ge-macht, wo liegen deine Schwächen. An all diesen Dingen kann man im Training arbeiten. Im Spiel muss ich das aber komplett ausblenden. Hier darfst du dich nur auf deine Stärken konzentrieren und keine Angst zei-gen. Natürlich bekommt man auch einmal einen Ball auf den Kopf oder es schmerzt bei gehaltenen Würfen auf Arme, Beine und Körper. Aber das spornt mich an und zeigt das ich einen guten Job im Tor mache. Eigentlich brauchst du dann gleich noch einen Ball auf die gleiche Stelle”, spricht der Torwart über Schmerzen im Tor. “Überwiegt die Angst vor Verletzungen kannst Du nicht mehr die nötige Leis-tung bringen. Dann sollte man seine Laufbahn beenden, schließlich gibt es noch ein Leben nach dem Handball”, hat Sven eine klare Meinung zum Leis-tungssport.

Positiv verrückt muss man als Tor-wart sein, um diesen Job zu machen. Nur verrückt wird ein Keeper manch-mal aber auch beim Anblick des Spiels seiner Vorderleute. “Dies richtet sich

nie gegen einzelne Spieler, sondern ist immer auf die Leistung des gesamten Teams bezogen. Ich habe im Angriffs-spiel alles im Blick, kann das gesamte Spielfeld überblicken und sehe noch mehr als der Trainer von der Seite. Da fängt es bei mir schon an zu arbei-ten. Was passiert jetzt, wie schließen wir den Spielzug ab und was passiert bei Ballverlust. Kommt ein Konter auf mich zu, fängt schon die Vorfreude an und verschiedene Wurfbilder laufen in Sekundenschnelle im Kopf ab”, be-schreibt Sven Grathwohl seinen Blick auf das Spielgeschehen.

Im wöchentlichen Abschlusstraining macht die Mannschaft des ESV Lok Pirna grundsätzlich eine Videoana-lyse des kommenden Gegners. “Hier schauen wir Torhüter uns besonders die Wurfbilder der gegnerischen Spie-ler an. Wo wirft er hin oder was macht ein Schütze beim Strafwurf. Natürlich helfen dort auch die vielen Spiele ge-geneinander. Manchmal kann man sich nicht auf ein Wurfbild verlassen, sondern versucht den Schützen, ein-fach etwas aus dem Konzept zu brin-gen und folgt seiner Eingebung in der jeweiligen Aktion”, beschreibt der Keeper sein derzeitiges Erfolgsrezept zwischen den Pfosten. Mario Per-cin und Sven Grathwohl sind auch in dieser Phase ein eingespieltes Team. “Wir schauen uns immer die letzten Spiele des Gegners an, beachten da-bei auch die Reaktionen der Spieler in Drucksituationen und entwickeln so schon unser eigenes Wurfbild. Dabei sprechen Mario und ich immer über die gewonnenen Eindrücke und ver-suchen uns, optimal auf das nächste Spiel einzustellen”, sagt Sven über die Zusammenarbeit des Duos Percin/

Grathwohl in Pirna. Durch ihre guten Leistungen im Tor

puschen sich die beiden Keeper auch immer gegenseitig nach oben. “Ich freue mich, wenn Mario gut hält und ich hoffe, er freut sich auch über meine gehaltenen Bälle, gleichzeitig stachelt uns dies wieder an im Training noch mehr Gas zu geben. Das gegenseiti-ge Hochpuschen brauchen wir beide und ein gesunder Konkurrenzkampf ist auch notwendig, um Höchstleis-tungen im Sport zu bringen”, sieht der Torwart den Kampf um die Nummer 1 im Pirnaer Tor durchaus sportlich und fair.

Da sich sowohl Mario Percin und auch Sven Grathwohl über eigene Feh-ler immer mächtig ärgern, ist der Aus-tausch und das Gespräch der Torhüter im Spiel sehr wichtig. “Wir sprechen ständig miteinander. Der Torwart auf der Bank hat zudem einen anderen Blickwinkel auf das Spiel und kann so entscheidende Hinweise geben”, ist sich Sven über die Wichtigkeit eines eingespielten Duos bewusst.

Auch mit seiner Abwehr muss ein Torwart in ständiger Kommunikation sein. “Ob es bei dem Lärm in der Halle immer ankommt, weiß ich nicht. Aber als Torwart siehst du die Schwach-stellen in der Abwehr einfach besser und kannst deine Vorderleute darauf hinweisen. Wie steht der Block zum Schützen, wie bewegen sich die Spie-ler. Dort können wir schon Einfluss nehmen und Hilfe geben”, beschreibt der ehemalige Jugendauswahlspieler die Zusammenarbeit mit seiner Ab-wehr.

Im Spiel ist ein Torhüter meistens al-lein, hält er gut, kann sich dies schon zum Heldenstatus ausweihten. Be-

kommt ein Torwart keine Hand an den Ball, endet dies meist in wilden Pfiffen oder Änderungsvorschlägen der vielen Experten im Publikum. Da stellt sich natürlich die Frage: ist ein Handball-torwart verrückt, extrem hungrig auf Schmerzen oder was bewegt einen normalen Menschen, sich Bälle mit 100 km/h aus kurzer Entfernung um die Ohren werfen zu lassen? “Ich den-ke schon, dass ich normal bin”, macht der Torwart sich kurz Gedanken und blickt dabei in die Richtung seiner Freundin. “Aber einen gewissen Grad muss man schon verrückt sein und ein gesundes Selbstbewusstsein haben. Du bist im Spiel immer die letzte In-stanz und vom Depp bis zum Helden ist alles dabei.” Manchmal steht der Keeper auch vorm heimischen Spiegel und besieht sich seine blauen Flecken. “Im Spiel bin ich voller Adrenalin und spüre die Bälle schon nicht mehr. Ich finde es viel besser, einen harten Ball zu halten als so eine Bogenlampe leicht aus der Luft zu pflücken”, gibt Sven zu Protokoll. Und ob man als Torwart bei einer Bogenlampe ins Tor Depp oder Held ist, überlassen wir jetzt den Phantasien der Leser....

Seine Mannschaftskameraden am Kreis bedauert Sven Grathwohl dabei aber mehr. “Immer wirst du gescho-ben und geschlagen. Ich habe dies gehasst und würde mich nie ernsthaft an den Kreis stellen“, gibt der Torwart seine Erfahrungen aus dem Hand-ballalltag weiter. “Schmerzen nach einem gehaltenen Ball sind genial, ein Faustschlag am Kreis ist da schon eine andere Hausnummer.” Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

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Page 16: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Joggen im Winter - so laufen Sie der Kälte davon!

Auch unter den Joggern findet man sie immer wieder: die Schönwetter-

sportler! Gelaufen wird generell nur dann, wenn die Temperaturen moderat sind und am Himmel kein Regen in Sicht ist. Ach ja, zu windig darf es auch nicht sein! Für Schönwettersportler ist daher der Win-ter zwangsläufig eine unsportliche Zeit. Schwer haben es die Stubenhocker dann allerdings wieder im Frühjahr. Die mühe-

voll antrainierte Kondition ist dahin - ge-nau so wie die sportliche Figur. Bleiben Sie hingegen das ganze Jahr über konstant im Training, werden Sie ihre Leistung und folglich Ihr Körpergefühl stetig steigern, ihr Immunsystem stärken und überdies in keinen Winterblues fallen, denn: Sport killt depressive Verstimmungen! Wir klä-ren auf, worauf Sie in der kalten Jahreszeit unbedingt achten sollten und wie man

mühelos durch die dunklen Tage läuft!

Die richtige Bekleidung - eine Zwiebel macht´s vor!

Wie bei allen Aktivitäten draußen ist auch beim Joggen die richtige Bekleidung ent-scheidend. Als Faustregel gilt: Die ersten zehn Minuten darf ein wenig gefroren werden, spätestens nach zwanzig Minu-

Von Helena Brands

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Foto: fotolia.de

ten sollten auch die Hände und Füße an-fangen warm zu werden - auch bei Frau-en! Als Oberbekleidung bietet sich das Zwiebelprinzip an: Enge Funktionsshirts, welche Feuchtigkeit nach außen abgeben, gibt es in unterschiedlich wärmenden Abstufungen - je nach Witterung und per-sönlichem Empfinden. Darüber bietet ein Fleece Schutz vor Wind und Kälte. Als drit-te Schicht ist eine leichte Laufjacke emp-fehlenswert. Bei Temperaturen um- oder leicht über Null kann diese eventuell auch weggelassen werden. Eine lange Hose ist Pflicht, beim Modell haben Sie die Wahl. Leichte Funktionshosen sorgen wie die Shirts für den Abtransport von Feuchtig-keit und bieten eine gute Wärmeleistung, gegen eine herkömmliche Trainingshose gibt es jedoch im Prinzip keine Einwände. Wärmer wird diese allerdings in Kombina-tion mit einer langen Unterhose. Sobald das Quecksilber unter den Gefrierpunkt gesunken ist, sollte eine Mütze obligato-risch sein, da der Körper zu einem großen Teil seiner Wärme über den Kopf verliert. Besorgen Sie sich am besten eine Kopfbe-deckung aus Fleece - das Material wärmt, saugt Schweiß auf und ist im Nu wieder gewaschen. Handschuhe sind ebenso eine gute Investition, sie können während des Laufens auch in den Jackentaschen verschwinden, wenn die Hände Frischluft benötigen.

Dunkelheit, Glätte und andere Spiel-verderber

Sämtliche Phänomene der vierten Jah-reszeit dienen gerne als Ausrede, um die Joggingschuhe im Regal stehen zu lassen. Gegen die typischen Winterbedingungen haben Hersteller von Sportartikeln jedoch längst Gegenmaßnahmen auf den Markt gebracht - einigen können Sie auch ganz alleine aus dem Weg gehen. Dunkelheit gegen 17 Uhr ist ohne Zweifel unabän-derlich. Ändern können Sie diese zumin-

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Dresden geht aufs Eis

Page 17: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

dest auf ihrer Laufstrecke. Stirnlampen, die speziell für Läufer konzipiert wurden, leuchten die Strecke ausreichend aus, so-dass Sie sicher nach Hause kommen. Re-flektoren, die einfach um die Beine und Arme gewickelt werden, bieten zusätzli-chen Schutz vor dem Verkehr. Ist Ihnen das immer noch wenig geheuer? Wech-seln Sie die Joggingrunde und verlagern Sie Ihr Training stadteinwärts! Auch man-che Landstraßen mit Fahrradwegen sind beleuchtet - fahren Sie mögliche Routen zur Kontrolle vorher einfach mit dem Auto ab. Glätte ist zwar ein nicht zu ändernder Spielverderber, jedoch erledigt sich diese meist im Laufe des Tages. Statt morgens zu laufen, verschieben Sie ihr Training auf die Abendstunden, nachdem das Streu-

salz seine Wirkung bereits ausreichend beweisen konnte. Anders sieht es bei Schnee aus. Auf der weißen Pracht läuft es sich in der Regel gar nicht mal schlecht - vorausgesetzt sie ist nicht teilweise vereist. Suchen Sie sich Strecken in der Natur, dort haben Wege meist eine saubere und griffi-ge Schneeschicht, die aufgrund des kalten Erdbodens nicht so schnell abtaut - das schützt vor nassen Füßen.

Holen Sie Luft - aber richtig!

Wer schon einmal bei Minusgraden an-strengenden Aktivitäten nachgegangen ist, wird wissen, dass die kalte Luft durch-aus unangenehm stechen kann. Aller-dings gibt es keinerlei Bedenken, bei bis

zu Minus 15 Grad Kälte seine Joggingrun-den zu drehen - vorausgesetzt man ist gesund und beachtet überdies folgende Hinweise. Laufen Sie generell etwas lang-samer, damit Sie eine nicht ganz so hohe Atemfrequenz haben und die Atemzüge zudem nicht so tief sein müssen. Versu-chen Sie dabei konsequent durch die Nase einzuatmen, da sich die Luft dadurch besser aufwärmt, bevor sie die Lunge er-reicht. Sollten Sie damit Probleme haben, hilft auch ein Schal oder ein Tuch vor dem Mund.

Und was ist mit dem Zug?

Viele Menschen sind der Ansicht, dass man sich beim Sport im Freien leicht ei-

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nen „Zug“ holen kann. Diese Annahme ist im Grunde genommen jedoch Unsinn. Wäh-rend des Ausdauertrai-nings befindet sich der Körper in einer Wärme abgebenden Situati-on. Wind oder Kälte können ihm in diesem Moment nichts an-haben - der Mensch merkt das daran, dass er nicht ins Frieren kommt. Erst wenn die Aktivität herunterge-schraubt wird, kann der Körper ausküh-len - verzichten Sie im Winter daher auf aus-gedehnte Erholungs-strecken am Ende der Joggingrunde und verlegen Sie das Stret-ching in die eigenen vier Wände. Erkältun-gen können auch von einer Überanstren-gung, vor allem aber von einer zu tiefen At-mung bei sehr kalten Temperaturen kom-men - normalerweise empfindet man diese Atmung jedoch bereits beim Joggen so un-angenehm, dass man freiwillig das Tempo drosselt. Nie sollten Sie allerdings mit einer Er-kältung oder einem In-fekt joggen, dies kann ernste Folgen haben. Ansonsten gilt: Regel-mäßiges Joggen stärkt nachhaltig die Abwehr. Viele Ausdauersportler trotzen konsequent al-len Erkältungswellen!

Pro-Argumente ge-gen den winterlichen Schweinhund

Zugegeben, das Sofa lockt niemals so sehr wie an winterlichen Nachmittagen oder in kalten Abendstunden. In diesen Momenten,

vielleicht sogar schon etwas müde und ge-nervt vom absolvierten Arbeitstag, fällt es schwer sich zu motivieren noch durch die Kälte zu joggen. Doch auch hier gilt: Aller Anfang ist schwer! Der Körper und auch der Geist gewöhnen sich nach kurzer Zeit an das Lauferlebnis der winterlichen Art. Die Überwindung fällt von Mal zu Mal leichter, irgendwann stellt sich die Frage nicht mehr, ob man gerade Lust hat oder nicht - man tut es einfach und ist über-rascht, wie schnell man sich glücklich aus-gepowert und durch und durch mit einem euphorischem „after-running-Gefühl“ unter der warmen Dusche befindet.

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Page 18: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Gelegenheitssportler werden das Phä-nomen noch nicht am eigenen Leib

gespürt haben. Der sogenannte „Open Window Effekt“ trifft vor allem ambitio-nierte Freizeitsportler und diejenigen, die hart auf Leistung und Wettkampf trainie-ren. Resultat ist eine Infektion infolge des Sports. „Wie bitte?“, mögen Sie nun den-ken, „krank durch Sport - und das, obwohl die vielgepredigte Meinung der Sportwis-senschaftler stets lautet, Sport stärke die Abwehrkräfte, sodass bei regelmäßigem Training Viren und Bakterien keine Chan-cen mehr hätten!“ Was stimmt denn nun?

Infekte nach dem Training - so kom-men sie zustande

Fakt ist: Regelmäßige Ausdauereinheiten mit angemessenen Trainingspausen stär-ken nachweislich die Abwehr. Der Effekt des „offenen Fensters“ trifft Sportler, die sich diese Pausen zwischen den aktiven Einheiten nicht gönnen. Jeder Körper kommt nach einer Belastung zunächst in eine Phase der Regeneration. Muskeln und Herz-Kreislauf-System müssen sich nicht nur erholen, sondern sich nach stärkeren Trainingsreizen auch ein Stück weit an die Belastung anpassen, um diese anschließend besser meistern zu können - der Grund, weshalb Muskeln wachsen! Die Länge dieser Erholungs- und An-passungsphase hängt von der zuvor ab-verlangten Trainingsintensität ab. Nach einem moderaten Training ist der Körper bereits wieder nach 24 Stunden bereit für die nächste Belastung, bei härterem Training können das schon 48 Stunden sein. Wer an- oder über seine Grenzen gegangen ist, benötigt sogar 72 Stunden Erholung. Ist man sich dessen bewusst und hält man sich an diese Zeiten, ist man normalerweise auf der sicheren Seite. Problematisch wird es, wenn man den nächsten Trainingsreiz zu früh setzt. Der noch geschwächte Körper kann noch keine 100% Leistung bringen. Nach dem

Open-Window-Effect Das Problem mit dem offenen Fenster - oder: So finden Sie das richtige Trainingsmaß!

erneuten Training ist er nun deutlich geschwächt, auch die Immunab-wehr kann keine volle Leistung mehr bringen. Der Körper würde nun eine längere Zeit zur Erholung benötigen. Doch oft merken Sport-ler diese Notwen-digkeit nicht oder befinden sich unter Leistungs-druck. Der nächs-te Trainingsreiz trifft den noch g e s c h w ä c h t e n Körper wieder zu früh, die Abwärts-spirale der kör-perlichen Fitness und auch die der I m m u n f u n k t i -on ist in vollem Gange. Zieht der Sportler nicht irgendwann die Notbremse und gönnt sich eine lange Erholungs-phase, fängt er sich über kurz oder lang einen Infekt ein. Das Immunsystem ist zu geschwächt,

Von Helena Brands

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um Viren und Bakterien die Stirn zu bie-ten. Nicht nur das Infektrisiko steigt mit zunehmender Überlastung, auch die Ver-letzungsgefahr wird größer.

Lassen Sie das Fenster zu!

Gerade Ausdauersportler kennen den Open Window Effekt. Marathonläufer,

Triathleten oder ambitionierte Rennrad-fahrer trifft es vor allem in der Trainings-hochsaison. Doch mit einem vernünfti-gen Trainingsplan und einigen hilfreichen Tipps muss es nicht so weit kommen.

Starten Sie jede Saison entsprechend Ihres Trainingszustandes. Haben Sie län-ger nur wenig getan, gehen Sie es ganz locker an und trainieren Sie nicht öfter als

dreimal in der Woche mit entsprechenden Abständen zwischen den Trainingstermi-nen. Steigern Sie zunächst nur die Länge der Einheit anstatt das Tempo - so kann sich der Körper besser an die Belastungen anpassen. Sobald Sie das Tempo erhö-hen, reduzieren Sie wieder die Länge und bauen diese dann wieder schrittweise mit der neuen Geschwindigkeit auf. Um ein

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Page 19: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Übertraining zu vermeiden, bewerten Sie die Intensität Ihres Trainings zunächst theoretisch und planen Sie entsprechen-de Pausen zwischen den Einheiten ein. Doch überhören Sie die Signale Ihres ei-genen Körpers nicht: Sobald Sie nach dem Training unerwartet erschöpft sind oder am nächsten Tag übermäßigen Muskelka-ter verspüren, warten Sie ab, bis Sie sich wieder ganz fit fühlen. Abgeschlagenheit, Lustlosigkeit, dauerhafte Müdigkeit und sogar Depressionen können Symptome eines Übertrainings sein.

Was Sie sonst noch tun können

Nicht nur angemessene Trainingspausen halten Ihren Körper fit und leistungs-fähig. Auch eine gesunde Ernährung trägt maßgeblich dazu bei, dass der Or-ganismus Belastungen deutlich besser kompensieren kann. Eine ausgewogene Mischkost liefert dem Körper nicht nur im richtigen Verhältnis Eiweiße, Kohlen-hydrate und Fette, sondern hält auch den Vitamin- und Mineralstoffhaushalt in Balance. Während intensiver Trainings-phasen sollten Sie vor allem auf die rich-tigen Kohlenhydrate vor und nach dem Workout setzen, um vom Körper soforti-ge und dauerhafte Leistungsbereitschaft

erwarten zu können. Vollkornprodukte sind Weißmehlprodukten vorzuziehen! In Trainingshochphasen mit vielen har-ten Belastungsspitzen ist es zudem sinn-voll, sein Blut hinsichtlich seiner Minera-lien- und Vitaminspeicher kontrollieren zu lassen. Zwar kommt der Körper mit einer ausgewogenen Ernährung norma-lerweise nicht in einen Mangelzustand, regelmäßiges intensives Training an der Belastungsgrenze laugt den Körper je-doch in dieser Hinsicht aus und öffnet Übertraining Tür und Tor!

Ein weiterer wichtiger Aspekt, um dem Open Window Effekt vorzubeugen, ist ein passendes Ausgleichstraining - vor allem für die Seele! Saunagänge, ent-spannte Spaziergänge und ruhige, me-ditative Sportarten, wie Thai Chi oder Yoga, schaffen den nötigen körperlichen wie geistigen Ausgleich. Achten Sie auf einen ausbalancierten Wechsel zwischen extremer Anspannung und tiefer Ent-spannung können Sie verhindern, in die Abwärtsspirale des Übertrainings zu ge-raten.

Auch wenn man mit diesem Wissen und der nötigen Portion Verantwortung sich selbst gegenüber den Open Window Effekt gut vermeiden kann, gibt es keine Garantie, sich nicht doch einmal einen

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Infekt einzufangen. Dann gilt: kein Sport oder andere körperliche Anstrengung, bis die Krankheit überwunden ist. Ansons-ten drohen ernsthafte Komplikationen,

wie eine Lungenentzündung oder Herz-muskelentzündung - ein zu hoher Preis für ein paar Trainingseinheiten mehr!

(djd/pt). „Natural Running“, also Barfuß-laufen, ist ein Trend bei Läufern, egal ob in der Freizeit oder beim Profitraining. Der langjährige Ultralangstreckenläufer Helmuth Ohlhoff hat sich mit den natür-lichen Bewegungsabläufen beschäftigt und die Leguanos, patentierte Barfuß-schuhe, erfunden (Informationen: www.leguano.eu). Ohlhoff erklärt, warum und wie sie den Füßen Gutes tun.

Was sind die Vorteile des Laufens mit Barfußschuhen?

Das Laufen in Barfußschuhen ermöglicht

wieder das natürliche Laufen, bei dem die gesamte Fußmuskulatur eingesetzt wird. Das ist die Voraussetzung, um er-folgreich und dauerhaft der persönlichen Leistungsfähigkeit entsprechende Ergeb-nisse zu erzielen. Barfußlaufen kann die Biomechanik des Körpers wieder ins Lot bringen und dazu beitragen, dass man weitgehend schmerz- und verletzungsfrei laufen kann. Dabei behindern die Barfuß-schuhe die Füße nicht, sondern liefern durch ihre widerstandsfähigen Sohlen den nötigen Schutz für die entwöhnten Füße.

Sind Barfußschuhe für jeden Boden geeignet?

Ja, und zwar auf Asphalt oder Wald-boden, auf Kies oder felsigem Geläuf. Unser Untergrund bestand ursprüng-lich aus Naturboden mit Wurzelwerk, Fels und Geröll. Dafür hat die Natur dem Menschen einen dreidimensio-nal aufgebauten Fuß mitgegeben, der sich anpassen kann. Mit Schuhen und starren Sohlen geht diese Fähigkeit jedoch weitgehend verloren. Barfuß-schuhe passen sich dagegen immer der natürlichen Bewegung der Füße an und ermöglichen so - insbesondere auf unebenem Boden - eine Kräftigung der Fußmuskulatur und damit eine ge-steigerte Leistungsfähigkeit bei höherer Ausdauer.

Wie sieht es beim Laufen über lange Strecken aus?

Durch die schonende, reine Vorwärts-bewegung und den natürlichen, öko-nomischen Laufstil mit Barfußschuhen steht wesentlich mehr Kraft auch für längste Strecken zur Verfügung. Es ist jedoch zu beachten, dass die Fußmus-kulatur sich erst langsam wieder re-aktivieren lässt. Daher sollte man mit kurzen Strecken und entsprechenden Einheiten beginnen. Muskeln, die bis-her „außer Betrieb“ waren, müssen sich erst wieder an ihre neuen Aufgaben ge-wöhnen.

„Ausdauernd und leistungsfähig laufen“Ultralangstreckenläufer Helmuth Ohlhoff zu den Vorteilen von Barfußschuhen

Für jeden Boden geeignet - Barfußschuhe schützen die empfindlichen Sohlen.Foto: djd/Leguano GmbH

Page 20: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Einer der vielen, in den vergangenen Jahren gescheiterten Geschäftsfüh-

rer von Dynamo Dresden kreierte den Spruch, dass Dresden anders sei. Selten

Mehr Ehrlichkeit würde sicher nicht schaden

hatte es eine Person geschafft, das Selbst-verständnis eines Vereins und seiner An-hängerschaft derart genau auf den Punkt zu bringen. Dass dieser Ausspruch von

Von Helena Brands

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einst eigentlich nur die eigene Fehlpla-nung des Geschäftsführers kaschieren sollte – geschenkt. Noch immer ziert die-se Aussage Zaunfahnen im Stadion, man fühlt sich an ein Mantra oder gar Bibel-spruch erinnert. Doch Überraschung – Dynamo Dresden als Verein ist im Winter 2013 genauso bieder und berechenbar wie Mainz oder Ingolstadt. Willkommen in der Mitte der Gesellschaft.

Seien es die vielen Spielerwechsel im Sommer und Winter oder der Drang des Vereins, das Konstrukt „Heimspiel“ als Event zu verkaufen – Dynamo Dresden ist eine Marke, die viel beschworene Tradition ist zum blanken Überbau ver-kommen. Auf der Strecke bleiben dabei in erster Linie die Fans, die im Sog der Kommerzialisierung dahintreiben, ohne auch nur im Ansatz Land zu sehen. Wer seit Jahren dem Verein die Treue hält und heim wie auswärts das eigene Team unterstützt, muss sich verschaukelt vor-kommen, wenn beispielsweise Spieler nach einem Tor das Vereinslogo küssen oder in Interviews ihre Hingabe zum Verein verdeutlichen. Mickael Pote hat einen hohen Stellenwert in der Kurve, wollte aber im Sommer mit allen Mit-teln den Club verlassen. Satte drei Spie-ler sind länger als drei Jahre im Verein, jemand wie Filip Trojan wird schon als „Dynamo“ angesehen – dabei ist Dres-den bereits seine sechste Karrierestation. Es würde nicht verwundern, wenn Ak-teure nach einer Partie obligatorisch zur Klatschrunde durchs Stadion laufen und

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„Wir sind Dynamo – und ihr nicht“ Gerade einmal drei Spieler aus dem aktuellen Kader waren auch schon vor drei Jahren dabei (Kirsten, Koch, Solga) Die unglaublichen Dynamo Fans dagegen sind da - ...das ganze Jahr. Foto: SSZ

vom Großteil der Fans nicht nament-lich benannt werden können. Von daher dürfte man es als folgerichtig ansehen, dass jetzt ein Trainer an der Seitenlinie steht, der einst den Verein über Nacht im Stich gelassen hatte – angeblich der gro-ßen Liebe wegen.

Letztendlich kann man Spielern und Trainern keinen Vorwurf machen, sie müssen sich den Gegebenheiten des Marktes Fußball anpassen. Ein wenig mehr Ehrlichkeit würde aber nicht scha-den – weder bei der Mannschaft, noch bei den Leuten, die im Hintergrund die Geschehnisse des Vereins lenken. Dann kommt man aber zwangsläufig in Berei-che, die für Außenstehende schwerlich zu durchdringen sind. Viele Beweggrün-de bleiben im Verborgenen, statt Trans-parenz wird eine Informationsglocke über den Verein gestülpt. Sportdirektor oder Präsident fungieren dabei in ers-ter Linie als Vermittler zur Basis oder als Überbringer schlechter Nachrichten. Was im Hintergrund geschieht, ist meis-tens unklar. Wer handelt zum Wohle des Vereins, wer möchte seine Position im in-neren Kreis verbessern oder will nur das kleine bisschen Macht genießen? Auch in diesen Bereichen ist Dynamo Dresden nichts Besonderes – bei anderen Clubs oder Unternehmen sind solche Abläufe vollkommen normal.

Als Anhänger in schwarz-gelb soll-te man daher vermutlich das Spiel als solches genießen, ohne zu viel Gewese darum zu machen. Man sollte sich är-gern, wenn ein Spiel verloren geht oder feiern, wenn etwas Erfreuliches auf dem Platz vor sich geht. Weder die Spieler noch der Verein können aus der Kurve heraus verändert werden. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit zu groß, dass in fünf Jahren komplett andere Leute auf dem Rasen spielen oder in den Füh-rungsgremien des Vereins sitzen. Von daher haben die Fans Recht, wenn sie in schlechten Zeiten ihr „Wir sind Dynamo – und ihr nicht“ anstimmen. Wenn man es genau nimmt, würden diese Zeilen auch gut beim Anpfiff oder beim Torju-bel passen. (eis)

Benny Kirsten beim berühmten Uffta mit den Fans. Er ist einer der wenigen, die sich wirklich 100% mit Dynamo identifi-

zieren. Foto: Imago/Hentschel

Page 21: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Nach den ersten Spielen, seit dem Weggang von Loose und der Noch-

mal-Verpflichtung Peter Pacults, lässt sich nicht viel Neues erkennen. Einzig die Spieler wurden ein wenig getauscht. Viel gebracht hat es bislang nicht.

Pacult mistete aus, ob es Sinn macht, darüber lässt sich streiten. Vor allem in Anbetracht der „Cheikh Gueye-Wackel-position“ fragen sich viele, ob es richtig war, die Verteidiger reihenweise abzu-geben. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall im Spiel gegen Kaiserslautern nun sogar umso mehr. Einen hoffnungs-vollen Toni Leistner lieh man nach Halle aus, Köz wurde zum SC Preußen Müns-ter abgeschoben. Pepic ging zur zweiten Mannschaft von Juventus Turin und Mar-cel Franke wurde zurück in die Zweite von Dynamo geschickt. Papadopoulos suchte sein Glück in der griechischen Heimat und war wenige Tage später be-reits wieder in Dresden. Er fand bisher keinen Verein. Sliskovic musste zurück nach Mainz.

Dafür wurden ein paar Neue geholt.

Neuzugang Khlebosolov soll Dynamo im Sturm verstärken. Für das erste Spiel ge-gen Duisburg hat er es aber nicht einmal in den Kader geschafft. Es scheint also auch nur einer von vielen Ergänzungs-spielern zu sein. Eine wirkliche Verstär-kung sieht anders aus. Gegenüber der Bild Zeitung verriet der Weißrusse, dass er Dynamo Dresden bis vor kurzem nicht einmal kannte. Er war wohl mit der zwei-ten Mannschaft von Spartak Moskau im gleichen Hotel wie die Schwarz-Gelben. Dort wurde Steffen Menze dann zufällig auf ihn aufmerksam. Manchmal bringen genau solche Zufälle Superstars hervor, bei Khlebosolov wahrscheinlich nur ei-nen weiteren Spieler auf der Gehaltsliste. Das Risiko ist zum Glück überschaubar, denn der Weißrusse ist nur bis zum Sai-sonende ausgeliehen.

„Dmitri ist ein junger, talentierter Spie-ler, der eine gute Ausbildung genossen hat und sehr gute technische Fähigkei-ten mitbringt. Für uns bedeutet die Ver-pflichtung kein großes Risiko, aber eine große Chance. Denn wenn er sich gut integriert, glaube ich, dass er uns auch direkt weiterhelfen kann“, sagte Steffen Menze dazu.

Ebenfalls für die Offensive wurde der 23 Jährige Kempe von Paderborn geholt. Kempe spielte bis zur letzten Saison noch in Aue. Der 1,84 Meter große Rechtsfuß bekam einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014. Tobias Kempe erklärte: „Ich freu mich, dass der Wechsel zu Dynamo ge-klappt hat. Ich weiß, dass auf die Mann-schaft und mich in der Rückrunde eine große Herausforderung wartet. Trotz der aktuellen Tabellensituation habe ich mich schnell dazu entschieden, nach Dresden zu wechseln, weil ich einfach davon überzeugt bin, dass wir den Klas-senerhalt erreichen werden.

Ich will in den kommenden 15 Zweit-

Pacult lässt Spielerkarussell drehen

liga-Spielen meinen Teil dazu beitragen, dass wir für diese beeindruckenden Fans und den ganzen Verein den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga erreichen. “

Gegen Duisburg gab er mächtig Gas, verrannte sich aber zu oft. In der 60. Mi-nute wurde er von Pacult bereits ausge-wechselt. Trotzdem kann er sicherlich eine Verstärkung für Dynamo sein, er muss sich aber erst in die Mannschaft finden. Hoffentlich benötigt er dazu nicht zu lange. Gegen Kaiserslautern durfte er bereits ganze 90 Minuten ran.

Mit Denis Strecker gab der Verein nur wenige Tage vor dem ersten Spiel des Jahres gegen Duisburg die letzte Ver-pflichtung bekannt. Strecker kam aus Hoffenheim, die gerade selber ziemliche Probleme haben. Im Abstiegskampf set-zen die Hoffenheimer auf Erfahrung und so sind die Einsatzchancen für Strecker in der ersten Bundesliga eher gering. Er nut-ze deshalb die Chance bei Dynamo Spiel-praxis zu sammeln. „Wir sind froh über diese zusätzliche Alternative im defensi-ven Mittelfeld. Denis ist ein Spieler, des-sen Stärken im Zweikampfverhalten und im Kopfballspiel liegen. Außerdem spielt er einen schnörkellosen und einfachen Ball, wodurch er unsere Vorstellungen auf dieser Position gut erfüllt. Ich freue mich, dass die TSG Hoffenheim dem Wechsel zugestimmt hat“, so Steffen Menze.

Denis Strecker äußerte sich zuver-sichtlich, seinen Beitrag zur Mission

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Klassenerhalt leisten zu können. „Ich freue mich auf Dresden und bin hierher gekommen, um dabei zu helfen, dass Dy-namo in der Liga bleibt. Ich möchte alles daran setzen, das Team dabei zu unter-stützen, dieses Ziel zu erreichen. Gleich-zeitig glaube ich, dass ich in dieser sehr guten Mannschaft auch die Gelegenheit haben werde, mich selbst weiterzuentwi-ckeln.“

Kein wirklicher Neuzugang ist Tobias Müller. Er kam aus der zweiten Mann-

schaft und wusste im Trainingslager zu überzeugen. In den Testspielen sah er so gut neben Poté aus, dass Trainer Pacult ihn auch gegen Duisburg in die Startelf nahm. Damit war er aber noch überfor-dert. Duisburg ist eben kein Testspiel-gegner. Trotzdem gehört ihm die Zukunft und es bleibt zu wünschen, dass er wei-terhin seine Chancen bekommt und nicht den Beispielen Franke und Leistner folgen muss. Gegen Kaiserslautern war er leider schon nicht mehr im Kader. (aro)

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Die drei neuen in der Startaufstellung gegen Duisburg. Müller, Kempe und Streker v.l. . Foto: imago/Hentschel

Zufallsentdeckung Dmitri Khlebosolov schaffte es bislang noch nicht in den Kader. Foto: SGD

Page 22: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Und täglich grüßt das Murmeltier22

Wenn der Erfolg ausbleibt, gerät der Trainer in die Schusslinie. Die Fans,

die Medien, das Umfeld, alle suchen dann nach Fehlern und werden früher oder später welche finden. So auch bei

Ralf Loose. Als er im Spiel gegen St. Pau-li ohne ersichtlichen Grund mit Cristian Fiel den besten Mann vom Platz nahm, gab es die ersten Loose-Raus-Rufe. Fol-gend wurden diese lauter und lauter,

vor allem wenn Fiel wieder einmal raus musste. Das war sicherlich nicht sein einziger Fehler, aber den haben ihm die Fans übel genommen. Der Kredit war mit einem Male verspielt.

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Cristian Fiel hatte nicht nur bei Loose einen schweren Stand, auch Pacult setzt den Ex-Kapitän auf die Bank. Foto: Imago

Ganz anders bei Neu-Trainer Peter Pa-cult. Kredit? Nein, den hat er in Dresden nicht. Hier steht er in der Bringschuld, seit er 2006 den Verein in einer Nacht- und Nebel-Aktion für Rapid Wien im Stich lies. Das haben ihm die meisten Fans nicht verziehen. Bei der Vorstellung der Spieler wurde sein Name gar nicht mit genannt, um eine Pfeiffkonzert von vorn herein zu verhindern. Doch wahrschein-lich hätten gar nicht so viele gepfiffen. Nachdem fest stand, dass Pacult kommt, war die Hoffnung auf einen Kurswechsel viel größer als der alte Unmut über den damaligen unrühmlichen Abgang.

Noch ist ein wenig Hoffnung da, aber die Geduld der Fans wird momentan ziemlich auf die Probe gestellt. Denn hätte sich irgendetwas verändert, könn-ten die Fans erst einmal abwarten. Frust macht sich aber breit, wenn die Anhän-ger merken, dass sie vom Regen in die Traufe gefallen sind.

Allerdings kann Pacult nicht über den Fehler seines Vorgängers stolpern, in-dem er Fiel auswechselt. Pacult setzt Fiel gleich auf die Bank. Moment mal... Das tat auch Loose zu Beginn der Saison und musste leidvoll einsehen, dass es ohne Fiel nicht geht. Wer soll denn die Ideen ins Spiel bringen? Gegen Duisburg, wo die Mannschaft relativ ideenlos nach vorn rannte und sich dabei verrannte, hätte einer wie Fiel dem Spiel gut getan. Auch in Kaiserslautern sah es nicht bes-ser aus. Doch die Hoffnung, dass Pacult Fiel für den gesperrten Lossilla bringt, wurde nicht erfüllt. Stattdessen wieder fast verzweifeltes nach vorn rennen ohne Abschluss. Das ein Cristian Fiel da der richtige Mann wäre, sieht Pacult wohl genauso wenig wie sein beurlaubter Vor-gänger. Der sah dann irgendwann mal ein, das es ohne Fiel einfach nicht geht. Mal sehen, wann Pacult es merkt...(aro)

Page 23: Sächsische Sportzeitung Februar 2013

Wer Ski oder Snowboard fährt, liebt diese Eindrücke: Von einer Skihüt-

te auf die Welt hinab zu schauen und dann wie schwerelos die Hänge hinun-ter zu wedeln. Diese Faszination sorgt Winter für Winter dafür, dass sich Mil-lionen von Deutschen von den alpinen Pisten nahezu magisch angezogen füh-len. Doch wer das Jahr über nicht viel Sport treibt und dann im Schnee über seine Grenzen hinaus geht, ist schnell mit Verletzungen und Überlastungsbe-schwerden konfrontiert - gerade Mus-keln, Sehnen und Gelenke gelten als besonders anfällig. Anhaltende Schmer-zen nach Stürzen, aber auch ein heftiger Muskelkater können das Skivergnügen erheblich einschränken.

Profis machen es vor

Skifreunde, die die schönste Zeit des Jahres ungetrübt genießen wollen,

Beim Pistenspaß nicht übertreiben

sollten sich daher ein Beispiel an den Profis nehmen und schon bei ersten Beschwerden tapen. Im Grunde ist ein Tape nichts anderes als ein starkes, elastisches Klebeband. Vor allem das Sprunggelenk, das zu den am stärksten gefährdeten Gelenken zählt, aber auch Knie, Handgelenk oder Ellenbogen las-sen sich mit der Technik unterstützen. Spezielle Aquatitan-Tapes können einen noch weiter reichenden Nutzen haben und auf das Schmerzempfinden einwir-ken. Laut Dr. med. Nicolas Kossmann von der Schmerzklinik Basel könnten sie auch einen harmonisierenden Effekt auf das Energienetz des Körpers haben, ähnlich wie bei Akupunktur oder Neur-altherapie.

Bei Beschwerden schnell behandeln

Ausschlaggebend für die positive Wir-kung der Tapes und Bandagen seien

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Wer das Jahr über nicht viel Sport treibt, ist schnell mit Verlet-zungen und Überlastungsbeschwerden konfrontiert.

Foto: djd/phiten.de/corbis

Tipp für Skibegeisterte: erst tapen, dann wedeln

Aquatitan in der Praxis

Dr. med. Nicolas Kossmann, Facharzt an der Schmerzklinik Basel, über Einsatzmöglichkeiten von Tapes: „Die Aquatitan-Tapes können nahezu an sämtlichen schmerzenden Kör-perstellen angewendet werden. Ich habe die Tapes zumeist am Rücken oder über der Lendenwirbelsäule in Form eines 8-strahligen Sterns appliziert, jedoch auch an den großen Ge-lenken und an den Füßen mit meist gutem Erfolg. Viele Pa-tienten profitierten auch von einer Phiten Kniebandage, die wärmend und harmonisierend wirkt. Bei Nackenbeschwerden kann auch ein Versuch mit einem Halsband unternommen werden.“

Ti t a n v e r b i n -dungen, die in Experimenten mit Mäusen nachweisl ich die Verknüp-fungen von

Nervenzellen güns-tig beeinflussen und das Schmerz-empfinden lindern können, so Profes-sor Dr. Martin Kor-te von der Techni-schen Universität B r a u n s c h w e i g . Günstig sei es, möglichst früh mit der Behand-lung zu beginnen, um die gereizten Nervenbahnen zu beruhigen. Bestel-len kann man die Tapes über www.phiten.de. Dort sind auch Banda-gen erhältlich, die einen zusätzlichen tiefgehenden Wär-meeffekt erzeugen: Bei eisigen Tempe-raturen bleibt die Muskulatur locker und ist damit we-niger verletzungs-anfällig. (djd/pt).

Günstig ist es, möglichst früh mit der Behandlung zu begin-nen, um die gereizten Nervenbahnen zu beruhigen.

Foto: djd/phiten.de

Autohaus Henry Siebeneicher, Gewerbering 2, 01744 Dippoldiswalde Tel.: 03504-64150, [email protected], www.ah-siebeneicher.de Henry Siebeneicher GmbH & Co. KG, Hamburger Strae 36-38, 01067 Dresden, Tel.: 0351-5633192, [email protected] Auto-Servicecenter Siebeneicher, Henry Siebeneicher GmbH & Co. KG, Max-Niklas-Straße 3, 01773 Altenberg, Tel.: 035056-35336,[email protected], www.asc-siebeneicher.de

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Das Interview führte Andreas Rohde

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Gert Heidler spielte von 1968-1982 für Dynamo und schoß in 267 Oberliga Spielen 49 Tore. Foto: Imago

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einStelz-vogel

Trainerder dt.WM-Elf2006

Vornamedes Welt-reisen-den Polo

RomanvonKipling

afrika-nischeKuh-antilope

Schweif-stern

Zu-spruchim Leid

fressen(Rotwild)

Sitz-möbel

franz.Basket-ball-spieler

Heiligen-bildder Ost-kirche

Gehalts-empfän-ger

Trainerder dt.WM-Elf2010

Formel 1-Pilot

StromdurchÄgypten

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Knob-lauch(ugs.)

Kunst-stoff-belag inStadien

Fest-umzug

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Geist-licherimIslam

Bewer-tung derLeistung

Ball-rückspielbeimTennis

Hauch,Fluidum(franz.)

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Beruf derMedien-branche

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Südost-asiat

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