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RÖMER www.allgaeu-bayerisch-schwaben.de · www.oberbayern.de Zwischen Alpen und Limes

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Page 1: RÖMER - Augsburg Tourismus

RÖMER

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Zwischen Alpen und Limes

Broschüre Römer 2011-2.qxp 04.05.2011 15:36 Uhr Seite 1

Page 2: RÖMER - Augsburg Tourismus

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Inhalt Erlebnis Landschaft und Geschichte zwischen Alpen und LimesDie Römer im Süden Bayerns: Städte, Straßen und Kastelle . . . . . . 3

Am größten archäologischen Zeugnis EuropasDie Deutsche Limes-Straße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Von den Alpen in die Provinzhauptstadt RaetiensDie Via Claudia Augusta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Von Salzburg über Augsburg zur DonauDie Via Julia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Eine römische Heerstraße entlang der Donau Die Via Danubia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Die glanzvolle Provinzhauptstadt RaetiensAugsburg – das römische Augusta Vindelicum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Größtes zusammenhängendes Grabungsgebiet SüdbayernsKempten – das römische Cambodunum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Zwischen Oberammergau und Neuburg an der DonauDie Römer in Oberbayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Auskünfte, Broschüren, Museen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

RÖMER Zwischen Alpen und Limes

Herausgeber: Regio Augsburg Tourismus GmbH(Gesamtkoordination)

Tourismusverband München-Oberbayern e.V.

Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben e.V.

Konzeption und Text: Dr. Walter Stelzle, München

Redaktion, Gestaltung, Produktion:concret Werbeagentur GmbH,Augsburg, www.concret-wa.de

Fotografie:Archäologisches MuseumDonauwörthArchäologischer Park Cambodunumconcret Werbeagentur Augsburg(Martin Kluger, Manfred Lehnerl) context medien und verlag AugsburgDonautal-AktivManfred Eberleinf.o.r.u.m.-verlag AugsburgFTM (www.guenterstandl.de)Heimatmuseum GünzburgKienberger LechbruckWolfgang B. Kleiner Naturpark Altmühltal Magnus Peresson FüssenRegionalmarketing GünzburgRömermuseum Bedaium Via Claudia Augusta e.V.

Stand Mai 2011Irrtümer und Änderungen vorbehalten

Impressum

TOURISMUSREGIO

AUGSBURG

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Page 3: RÖMER - Augsburg Tourismus

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Mehr als 400 Jahre lang gehörtedas gesamte südliche Bayern zumRömischen Reich, dessen Recht undVerwaltung, technische und land-wirtschaftliche Kenntnisse, Lebens-gefühl und Kultur in diesem Landbis heute nachwirken. Viele Sehens-würdigkeiten – imposante architek-tonische Reste und Ausgrabungs-funde – zeugen noch heute von der römischen Herrschaft und ihrerwechselvollen und nicht immerfriedlichen Geschichte in Bayern.

Im Jahr 15 vor Christus erobertendie beiden Stiefsöhne von KaiserAugustus, Drusus und Tiberius, in

einem Sommerfeldzug das bayeri-sche Voralpenland. Es scheint nichtzu großer Gegenwehr gekommenzu sein, nur von einer Seeschlachtim Bodensee wird berichtet. Bereitsunter Kaiser Tiberius war die ProvinzRaetien entstanden. Noch währendseiner Regierungszeit löste AugsburgKempten als Verwaltungssitz ab. DasStadtrecht bekam Augsburg um 121von Kaiser Hadrian verliehen.

Kaiser Claudius ließ die Via ClaudiaAugusta nach Augsburg ausbauenund die Donaugrenze mit Kastellensichern. Die Grenze, die später über die Donau bis ins Altmühltal vor-

geschoben worden war, wurde all-mählich befestigt. Der Limes, derdie beiden Flussgrenzen Rhein und Donau verband, zog sich über550 Kilometer Länge hin. Er wurdemit rund 900 Wachttürmen und 60 größeren Kastellen gesichert.Das einmalige Bauwerk wurde 2005zum UNESCO-Welterbe erklärt.

Der Limes

Der Limes, der eine lange histori-sche Entwicklung von der Wald-schneise für Grenzkontrollen bis zum echten Annäherungshindernisdurchgemacht hatte, war in Bayern

Erlebnis Landschaft und Geschichte zwischen Alpen und Limes

Die Römer im Süden Bayerns: Städte, Straßen und Kastelle

Fotos: Im Römischen Museum von

Augsburg, der einstigen Hauptstadt

der römischen Provinz Raetien (links

oben). Die Reste des Straßendamms

der Via Claudia Augusta im Forggen-

see werden bei Niedrigwasser sichtbar

(oben rechts). Ein „Legionär“ am Limes

im Altmühltal (unten).

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Fotos oben von links: Ein Wachtturm-

nachbau in Erkertshofen am UNESCO-

Welterbe Limes und Parademasken aus

dem Römerschatz von Weißenburg.

Fotos unten von links: Grabmal eines

Weinhändlers im Römischen Museum

Augsburg, Replikat eines römischen

Meilensteins am Forggensee.

wohl als mindestens drei Meterhohe Steinmauer errichtet worden.Er ist am Boden wie auf Luftauf-nahmen noch immer deutlich aus-zumachen. Seine in sich zusammen-gestürzten Reste wurden im Mittel-alter „Teufelsmauer“ genannt, weilman sich ihre Entstehung nicht(mehr) erklären konnte.

Über die Wachttürme konnten dierömischen Soldaten eindringende

Germanen schnell ausmachen undmittels Signal an die Kastelle imHinterland weitermelden. Von dortrückten Soldaten aus, um die Ein-dringlinge abzufangen, ihnen dieBeute abzunehmen und sie wiederhinter den Limes zurückzudrängen.

Der Limes war aber keine undurch-dringliche Grenze – im Gegenteil.Es herrschte ein überwachter undsehr reger Grenzverkehr, wobei die

Germanen nicht nur die Märkte dergrenznahen Lagerdörfer belieferten,sondern sogar bis in die Provinz-hauptstadt Augsburg kamen. DasRömische Reich hatte laufendBedarf an Sklaven, an Luxuswarenwie blondem Haar für Echthaar-perücken oder an wilden Bären für die Zirkusspiele. Die römischenSoldaten ihrerseits nutzten auchdie Steinbrüche und Viehweidenjenseits der Grenzen.

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Fotos oben von links: Römische Grab-

beigaben in Kempten und die Rüstung

eines Legionärs im Archäologischen

Museum Donauwörth.

Fotos unten von links: An Landsberg

am Lech führte einst die Via Claudia

Augusta vorbei. Wegen der zentralen

Lage zwischen Alpen und Limes wurde

Augsburg zum Zentrum der römischen

Provinz Raetien.

Kastelle und Gutshöfe

Kastelle waren befestigte Kasernen-anlagen und nach einem festenBauschema errichtet, das sich derGröße des Truppenkontingents undden örtlichen Gegebenheiten an-passen musste. In den Kastellen, die den Limes und die Donaugrenzebewachten, dienten Auxiliarein-heiten – also Soldaten, die in deneroberten Provinzen ausgehoben

worden waren – in verschiedenenTruppenstärken. Das größte KastellCastra Regina (Regensburg) wurde178 nach Christus errichtet – alsStützpunkt für eine ganze Legionmit circa 6000 Mann, die in jenerZeit zum ersten Mal nach Bayernverlegt wurde. Rund um die Kastellesiedelten sich schon bald Kaufleute,Handwerker und Gewerbetreibendein Lagerdörfern (Vici) an, die vonden Bedürfnissen der Soldaten leb-

ten und meist auch deren Familienbeherbergten. Offiziell heiratendurften Soldaten allerdings erst als Veteranen – nach dem Ende ihrerDienstzeit.

Die Soldaten verdienten gutes Geld,mussten aber für ihre Ausrüstungselbst aufkommen und ihre manch-mal sehr eintönigen Essensrationendurch eigene Zukäufe aufbessern.Im Hinterland des Limes entstanden

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große Gutshöfe (Villae rusticae), diemit ihrer Nahrungsmittelproduktionzur Versorgung von Soldaten undZivilbevölkerung beitrugen. Mitihren Bädern, Heizungsanlagen und Wandgemälden spiegelten dieWohnhäuser der Gutshöfe oft denWohnstandard der römischen Ober-schicht in der Provinz wider. ImHinterland wurden Thermenanlagenfür Kuren und Gesundheit errichtetund Tempelbauten geweiht.

Städte

Augsburg (Augusta Vindelicum) undKempten (Cambodunum) waren diezwei größten Städte in der ProvinzRaetien. Ausgestattet mit einemForum, einem Tempelbezirk und mit prachtvollen Thermenanlagen,geschmückt mit Standbildern undBrunnen und erfüllt von der kreati-ven Unruhe multikultureller Gesell-schaften, hatten diese Städte die

Mittelpunktsfunktion für ein weitesUmland.

Kempten lag an der wichtigenVoralpenstraße von Bregenz nachNoricum (diese Provinz bestand inetwa aus der Region Salzburg, ausKärnten und der Steiermark – siereichte bis zum Inn). Augsburg be-setzte die zentrale Position im Hin-terland des Limes und war zudemein wichtiges Handelszentrum.

Fotos oben von links: Eine römische

Inschrift im nachgebauten Nordtor

des Kastells Pfünz und römische Stein-

quader aus dem nahen Faimingen im

Unterbau des Lauinger Schimmelturms.

Fotos unten von links: Ein Luftbild

zeigt die Fundamente des Kastells in

Eining, des Endpunkts der Deutschen

Limes-Straße im Naturpark Altmühltal.

Am Chiemsee vorbei leitete die Via

Julia über Augsburg bis in die Donau-

stadt Günzburg.

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Römerstraßen

Die Straßen waren die Lebensaderndes Römischen Reiches und die Sol-daten ihre Baumeister. Ohne Über-treibung war die römische Armeedas bis heute größte Straßenbau-unternehmen der Welt.

Auf perfekt gebauten Straßen undBrücken konnte die Armee schnellvon einem Punkt des Weltreiches

zum anderen verschoben werden,konnten Nachrichten und Befehleüberbracht und Handelsgüter oderIdeen transportiert werden. Ein aus-geklügeltes Netz von Straßen ver-band die Brennpunkte des Reichesmiteinander und führte bis in diefeinsten Verästelungen der Ver-waltungseinheiten.

Kein Wunder also, dass sich heuteBesichtigungstouren, die den Spuren

der Römer in Bayern folgen, auchan diesen Straßen orientieren – anStraßen, deren Namen man nochweiß (wie die Via Claudia Augusta),oder an Straßen, deren Verlauf mankennt, die aber mangels überliefer-ter Bezeichnungen neu und in An-lehnung benannt wurden.

Dies gilt für die Deutsche Limes-Straße, die dem Verlauf der Grenzefolgt, oder für die Via Danubia, die

der Donau als Wassergrenze (Ripa)des Römerreiches folgte. Auch dieVia Julia ist solch eine Straße, dieeinst die beiden Provinzen Noricumund Raetien verband und weiternach Obergermanien beziehungs-weise Dakien (die Provinz entsprachetwa dem heutigen Rumänien) anden Unterlauf der Donau führte.

Fotos oben von links: Das Replikat

eines römischen Meilensteins im Auer-

bergland und ein Blick auf den Apollo-

Grannus-Tempel im Lauinger Stadtteil

Faimingen – er ist ein Teilnachbau.

Unten: Eine bronzene Kleinplastik des

Gottes Merkur in Kempten.

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Der Limes – UNESCO-Welterbe seit2005 und das größte archäologischeZeugnis Europas – ist im NaturparkAltmühltal besonders gut erschlos-sen. Hier verläuft ein Abschnitt derDeutschen Limes-Straße, der Zeug-nisse der Römerzeit entlang desObergermanisch-Raetischen Limesvom Rhein bis zur Donau verbindet.Ein Limes-Wanderweg (fünf Tages-etappen mit 115 Kilometer Gesamt-länge) sowie ein Teilstück des Deut-schen Limes-Radwegs leiten zurömischen Relikten am Grenzwall.

Nach den Kastellresten in Gunzen-hausen (nicht sichtbar) sowie inEllingen und dem Kastellbad vonTheilenhofen trifft man im Aus-grabungskomplex von Weißenburgauf den ersten großen Höhepunktaus römischer Zeit. Das ehemalige

Kastell Biriciana beherbergte eineReitereinheit von annähernd 500Mann. Das Nordtor des Kastells mitseinen halbrund vorspringendenFlankentürmen wurde nach wissen-schaftlichen Erkenntnissen nach-gebaut. In der Zivilsiedlung desKastells – dem Vicus – wurde eineTherme gefunden, die nicht nur denSoldaten, sondern auch der Zivil-bevölkerung zu Sport, Unterhaltungund Hygiene diente. Ihre imposan-ten Reste wurden überdacht undgeben einen guten Einblick in dietechnischen Fertigkeiten der Römer.

Weißenburger Römerschatz

Zudem wurde in Weißenburg einRömerschatz aus der zweiten Hälftedes 2. Jahrhunderts nach Christusgefunden, dessen hohe kunsthand-

werkliche Qualitäten im Römer-museum Weißenburg bewundertwerden können. Die im 3. Jahr-hundert vergrabenen Götterfiguren,Kultgegenstände und Votivblechezählen zu einem der bedeutendstenund größten römischen Schatz-funde Deutschlands. Im Museum istdas Bayerische Limes-Informations-zentrum untergebracht.

Kastelle und Thermen

Das Kleinkastell (Burgus) von Burg-salach ist deshalb bemerkenswert,da ein solch geschlossener Bau miteingezogenem Tor am deutschenLimes einmalig und sonst lediglichin Nordafrika nachzuweisen ist. Hierwar wahrscheinlich nur eine Hun-dertschaft stationiert – vielleichtBenefiziarier, wie jene Truppen hießen, die sich um Unterhalt undSicherheit der Straßen kümmerten.Bei Erkertshofen mit seinem nach-gebauten steinernen Limeswacht-

turm zweigt der Weg nach Eichstättab: Das Museum für Ur- und Früh-geschichte in der Willibaldsburgsollte man nicht versäumen.

In exponierter Lage oberhalb desOrtes Pfünz wurden das Nordtorund Teile der Umfassungsmauer des Kastells Vetoniana nachgebaut.Es hatte wohl die Aufgabe, einenrömischen Übergang über die Alt-mühl zu sichern. Bei Böhming(wohl ein Numerus-Kastell) und inPförring (Reiterkastell) kann mandie Lage der einstigen befestigtenLager noch im Gelände ausmachen.

In Kösching liegt ein Kastell unterder heutigen Bebauung verborgen.In dem Ort zeigt das Museum fürArchäologie und Volkskunde in seiner römischen Abteilung die Ge-schichte des Kastells Germanicum.Keramiken, eine nachgebaute Fuß-bodenheizung und ein Meilensteinsind zu besichtigen.

Am größten archäologischen Zeugnis Europas

Die Deutsche Limes-Straße

Weißenburg ist einer der Höhepunkte

der Deutschen Limes-Straße: Dort

hat man das Nordtor des römischen

Kastells Biriciana nachgebaut.

Ein Reiterparadehelm aus Theilenhofen

ist im Römermuseum Weißenburg

ebenso zu besichtigen wie der größte

römische Schatzfund Deutschlands.

Ein 120 Kilometer langer Wander- und

ein 97 Kilometer langer Radwander-

weg führen entlang des Limes zu den

römischen Sehenswürdigkeiten.

Eine von Pferden gezogene Triga

zeigt die Funktionsweise antiker Renn-

wagen. Die Nutztiere eines römischen

Gutshofs sieht man in Möckenlohe.

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Bad Gögging – eine römische Staatstherme

Bei Bad Gögging markiert dieHadrianssäule das Ende des Limesan der Donau. Am südlichen Uferder Donau kann man in Eining dieAusgrabungen des Kastells Abusinabesichtigen. In der ehemaligenromanischen St.-Andreas-Kirche inBad Gögging finden sich die Restedes vermutlich größten römischenStaatsbads nördlich der Alpen, dasvor allem wegen seines heilkräftigenSchwefelwassers stark frequentiertwurde.

Feudale Gutshöfe im Hinterland

Im Hinterland des Limes finden sich eine ganze Reihe römischerGutshöfe. Eines der anschaulichstenBeispiele ist wohl der Gutshof vonMöckenlohe. Das Haupthaus miteiner säulenbestandenen Front von

30 Metern Länge wurde nachge-baut, die Funde wurden vor Ort be-lassen. Eine Attraktion sind hier diemodernen Rückzüchtungsversuchevon Haustieren der Römerzeit, dieeinen neuen und ganz andersartigenBlick in die Vergangenheit Bayernserlauben. Man sieht wollhaarigeWeideschweine und kleinwüchsigeRinder, Großesel, Nera Verzasca-ziegen und Hühner.

Aufwändiger als in Möckenloheging es im nahen Westerhofen zu,wo man die mutmaßliche Residenzdes römischen Statthalters ausge-graben hat. Der wichtigste Fundwar dort ein etwa zehn mal siebenMeter großes Fußbodenmosaik, dasin bunten Farben Meerestiere undJagdszenen zeigt. Dieses Mosaik istnunmehr in der ArchäologischenStaatssammlung München zu sehen.

Auch in Nassenfels nahe Pfünz warein Kastell gelegen, das allerdings

„Römer auf Zeit“

Der Naturpark Altmühltal lädt zurZeitreise ins 3. Jahrhundert ein. ImSommer werden Gäste zu Römern(für Gruppen buchbar). Mehr dazuwie zum Römer- und Bajuwaren-markt auf der Burg Kipfenberg, zum Limesfest in Kipfenberg oderauch zum Römischen Erntedankfestin Möckenlohe im Internet unterwww.naturpark-altmuehltal.de.

Das nördliche Tor und ein Teil der Um-

fassungsmauer des Kastells Vetoniana

am Limes in Pfünz wurden in sehens-

werter Weise nachgebaut. Die dort

stationierten Truppen sicherten ver-

mutlich den nahegelegenen römischen

Übergang über die Altmühl.

Dieser nachgebaute Limesturm in

Kipfenberg erinnert an den Verlauf der

Nordgrenze des Römischen Reiches.

Römer im Naturpark Altmühltal: Zwei

„Legionäre“ vor einem nachgebauten,

aus Stein gemauerten Limesturm in

Erkertshofen nahe Eichstätt.

schon früh aufgelöst wurde. DasLagerdorf mit seinen Handwerkern,Händlern und Verwaltungsbeamtenaber war geblieben und hatte sichzu einem wirtschaftlichen Zentrumin Limesnähe entwickelt. Hier warder Umschlagplatz für die landwirt-schaftlichen Produkte der benach-barten Gutshöfe, und von hier auswurden die Soldaten umliegenderKastelle versorgt: Sie konnten so-mit kaufen, was ihnen ihren hartenDienst bei der Truppe erleichterte.

Sicher nutzten auch Germanen vonjenseits des Limes die Zivilsiedlungin Nassenfels für den Warentausch.Die Funde von Nassenfels sieht manin Eichstätt und im StadtmuseumIngolstadt.

Ein „Legionär“ in Pfünz, wo Truppen-

verbände des Weltreichs im Kastell

Vetoniana stationiert waren.

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Wahrscheinlich hätte das südlicheBayern in den Plänen von KaiserAugustus die Aufgabe zu erfüllengehabt, die Grenzen des römischenReiches bis zur Elbe auszudehnen.Bekanntlich scheiterte dieser Ver-such im Ansatz, weil Arminius derCherusker den römischen Legionenim Teutoburger Wald eine vernich-tende Niederlage zugefügt hatte. Danach interessierte sich in RomJahrzehnte lang niemand mehr fürdas neu gewonnene Land nördlichder Alpen – bis Claudius zum Kaiserproklamiert wurde. Er erhob dasGebiet zur Provinz Raetia. Und wasnoch wichtiger war: Er ließ Raetienüber eine neu errichtete Straße mitdem Mutterland – mit Italien – ver-binden und sorgte dafür, dass sielechabwärts nicht nur die Provinz-hauptstadt Augusta Vindelicum,

sondern auch das nördlich davonliegende spätere Vorland des Limesmiteinbezog.

Die erste Station im Alpenvorland

Nach einem langen Weg durch dieBerge erreichte die neue Straße, die nach ihrem Erbauer Via ClaudiaAugusta genannt wurde, bei Füssendas Alpenvorland. Foetes hieß dasKastell auf dem Schlossberg, vondem aus der Nachschub über dieBerge organisiert wurde. Ganz nah,in Schwangau am Fuß des Tegel-berges, wurde eine Villa rustica aus-gegraben, ein landwirtschaftlichesGut, das vielleicht sogar mit demBergbau etwas zu tun hatte. DasWohnhaus und ein Teil der Thermen-anlage können besichtigt werden.

Sie zeigen ein besonders beein-druckendes Beispiel provinzialrömi-scher Architektur und Wandmalerei,bei der die Themen der klassischenMythologie in eine volkstümlicheBildsprache übersetzt wurden.

Eine „Fabrikstadt“ der Römer auf dem Auerberg

Der Auerberg bei Bernbeuren istmit seinen gut 1000 Metern Höheein weithin sichtbarer Berg in derschwäbischen Hochebene. DieseHöhensiedlung (neuere Forschungengehen sogar von einer Stadt aus)ist nicht nur für die Römerzeit inBayern einzigartig. Sie war nur gut 20 Jahre lang bewohnt, etwa vom2. Jahrzehnt unserer Zeitrechnungbis in die vierziger Jahre. Dann wurde sie auf dem Höhepunkt ihrerEntwicklung aufgelöst: wahrschein-lich planmäßig, weil parallel dazudie beiden großen RömerstädteCambodunum (Kempten) und

Brigantium (Bregenz) gegründetworden waren. Offensichtlich wardie Ansiedlung auf dem Auerbergüberflüssig geworden.

Auf dem Auerberg hat man Resteeiniger Fabricae gefunden – alsomehrerer Werkstätten – in der verschiedene metallverarbeitendeBetriebe, unter anderem für Bronzeund Eisen, untergebracht waren.Sieben Töpferöfen wurden ergra-ben, auch auf eine Glasverarbeitungdeuten Funde hin. Die gefundenenGegenstände belegen, dass auf demAuerberg intensiv für den militäri-schen Bedarf gefertigt wurde.

Auch bei Peiting nahe Schongauhat man eine Villa rustica ausge-graben – ein herrschaftliches Land-haus mit Therme und dekorativ be-malten Wänden. In den Fundamen-ten wurde ein Bleitäfelchen ge-funden, einer Frau namens „Gemella“gewidmet und mit nicht deutbaren

Von den Alpen in die Provinzhauptstadt Raetiens

Die Via Claudia Augusta

Füssen am Lech ist die erste Station

der Via Claudia Augusta in Bayern.

Auf dem Schlossberg stand einst ein

römisches Kastell.

Schloss Neuschwanstein ist der touris-

tische Höhepunkt an der Via Claudia

Augusta – an die Römer erinnern in

Schwangau die Reste einer Villa rustica.

Hölzerne Legionäre in einem Kunstpark

an der Via Claudia Augusta über dem

nördlichen Ufer des Forggensees bei

Roßhaupten.

Der Ausblick vom Auerberg auf den

Forggensee sowie auf die Alpen bei

Schwangau und Füssen. Auf dem Auer-

berg betrieben die Römer Werkstätten.

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Page 11: RÖMER - Augsburg Tourismus

magischen Formeln bedeckt – einLiebeszauber?

Um 8 vor Christus wurde Epfach(Abodiacum) als Militärplatz ge-gründet. Hier wurden die – nebenAugsburg – ältesten RömerfundeBayerns ergraben. Das Christentumkam schon unter den Römern insVoralpenland: Auf dem Lorenzbergin Epfach wurde um 380 der erstebekannte christliche Sakralbaunördlich der Alpen errichtet.

Römerbrücke über die Donau

Über die Provinzhauptstadt Augs-burg führt der Weg der Via ClaudiaAugusta dem Grenzland des Limeszu. Die Provinzhauptstadt Augsburgwar sicher die wichtigste Station derVia Claudia Augusta. Im RömischenMuseum kann man sich einen Ein-druck von der Bedeutung der Stadtverschaffen, der durch Grabungs-funde laufend ergänzt und erwei-

tert wird. Endpunkt der Via ClaudiaAugusta war – zumindest bis zurVerschiebung der Germanengrenzenach Norden unter Kaiser Hadrian –das Kastell Submuntorium, das nahe der Mündung des Lechs in dieDonau bei Mertingen lag. Am linkenDonauufer bei Donauwörth sicher-te eine Brückenstation den Fluss-übergang. Der Übergang über dieDonau ist möglicherweise dort zusuchen, wo ein mit einem Eisen-schuh bewehrter Holzpfeiler ge-funden wurde. Sein Alter konnteman allerdings nicht bestimmen.

Durchaus möglich ist jedoch, dassder Donauwörther Donauübergangnoch eine Weile nach der Aufgabedes raetischen Limes und dem Rück-zug der Legionen auf die Donau-linie benutzt werden konnte. DieVia Claudia Augusta jedenfalls warsogar derart gut gebaut worden,dass auf ihr Heere, Händler undPilger noch im Mittelalter und in

der Frühen Neuzeit über die Alpennach Italien ziehen konnten.

Auch heute noch sind Teile derStraße im Gelände nicht nur gut zuerkennen, sondern auch benutzbar.Es lohnt sich, diese Römerstraßevon der Donau bis Italien mit demRad zu erkunden. Man stellt dannfest, wie sehr diese alte Verbindungheute noch die Kultur am Wegrandbeeinflusst. Ein Beispiel dafür sindRenaissancebauten und -brunnen in der Fuggerstadt Augsburg: DieserKunststil wanderte mit den Kauf-leuten über die Alpen, die auch im16. Jahrhundert noch immer die alte Römerstraße nutzten.

Römerkunst & Römerküche

Im Kunstpark an der Via ClaudiaAugusta bei Roßhaupten erinnernständig wechselnde Künstler (jeweilsaus Orten an der Römerstraße, alleWerke mit „römischen“ Bezügen)an die Via Claudia Augusta. Zu denWechselausstellungen im RömischenMuseum Augsburg und zum „Römer-mahl“ für Gruppen informiert dieRegio Augsburg Tourismus GmbH(www.augsburg-tourismus.de).

Die Reste einer Villa rustica wurden in

Peiting ausgegraben – einst ein herr-

schaftliches Landhaus mit Therme und

dekorativ bemalten Wänden.

Meilensteine am Epfacher Lorenzberg

belegen den Verlauf der Römerstraße.

In Epfach wurde der erste christliche

Sakralbau nördlich der Alpen erbaut.

Der vergoldete Helm eines römischen

Offiziers zählt zu den herausragenden

Exponaten im Römischen Museum

Augsburg.

Die Gurthalterung der Aufhängung

eines römischen Wagens ist heute im

Archäologischen Museum in Donau-

wörth zu sehen.

Terrakottafiguren

im Archäologischen

Museum Donauwörth

bezeugen die römische

Geschichte des heutigen

Landkreises Donau-Ries.

Broschüre Römer 2011-2.qxp 04.05.2011 15:37 Uhr Seite 11

Page 12: RÖMER - Augsburg Tourismus

Lech

Paar

Lech

Ammer-see

Wörth-see

Pilsensee

Is

StarnbergerSee

SchongauerSee

WertachLechstachseeUrsprung

Staffelsee

Iller

Schu

ssen

Argen

Bodensee

AlpseeForggensee

Eibsee

Riegsee

Walchensee

Kochelsee

Markt Wald Utting

Schwabmünchen

Landsbergam Lech

Schondorf

Utting

Fürsten-feldbruck

StarnbergSeefeld/Pilsensee

WörthseeWeßling

Herrsching

Inninga. A.

Pfaffenhofena. d. Ilm

Wallerstein

Wemding

Monheim

Rain

Nördlingen

Bissingen

Kirchheima. Ries

HarburgIngolstadt

M

Schrobenhausen

HöchstädtDillingen

Binswangen

Glött

RettenbachRöfingen Horgau AystettenLandensbergHaldenwang

Holzheim

Neu-UlmUlm

Roggenburg

Krumbach

Ichenhausen

Leipheim

Krumbad

Aichach

Friedberg

Dasing

Kissing

Zusmarshausen

Burgau

Neusäß

Dinkelscherben

Oettingen

Dac

Illertissen

KellmünzBabenhausen

Buxheim

Mindelheim

Bad Wörishofen

Dießen a.Ammersee

AndechsPöcking

BergFeldafing

Tutzing WMünsing

Penzberg

Ben

Großweil/KleKochel

Seeshaupt

SchlehdorfOhlstadt

SeehausenUffing

Weilheim-i. Obb.

Peißenberg

Polling

Iffeldorf

Bernfeld

Eschenloh

MurnauBad Kohlgrub

Saulgrub

Wild-steig

RottenbuchBöbing

Unter-ammergau

Bad-Bayersoien Riegsee

EttalOberau

Farchant

Grainau

Garmisch-Partenkirchen

WallgauKrün

Mittenwald

Klais

Walchensee

Schongau

Hohen-peißenberg

SteingadenPrem a. L.

TrauchgauHalblech

Buching

Roß-hauptenSeeg

Rückholz

Hopferau Rieden

WeißenseeEisenberg

Pfronten

OttobeurenBad

Grönenbach

LeutkirchAltusried

Haldenwang

BuchenbergIsnyArgenbühl

MaierhöfenHeimenkirchen

Wangen

Waldburg

Kißlegg

Wolfegg

LindenbergScheidegg

EllhofenStiefen-hofen

Ober-staufen

SimmerbergWeiler

Oberreute

NonnenhornWasserburg

LindauBregenz

Bad Wurzach

Wengen Walten-hofen Sulzberg

WeitnauWilhams

Missen-SteinBühl

Vorderburg

UntermaiselsteinJungholz

Oberjoch

RettenbergImmenstadt

Blaichach-Gunzesried

SonthofenBurgberg i. Allgäu

BadHindelang Bad

Oberdorf

Wessobrunn

NesselwangWertach

Altomünster

Geltendorf

Dietmannsried

Ofterschwang

Oy-Mittelberg

Lechbruck

Augsburg

Kaufbeuren

Epfach

Kempten (Allgäu)

Memmingen

FüssenSchwangau

Bernbeuren

MarktoberdorfPeiting

Königsbrunn

Gersthofen

Donauwörth

Holheim

HüssingenMunningen

Großsorheim

Oberndorf a. Lech

Neuburg a. d. Donau

ButtenwiesenMertingen

GünzburgOffingen

GundremmingenAislingen

Wertingen

GundelfingenFaimingen

Lauingen

Ruffenhofen

Gunzenhausen TheilenhofenEllingen

Weißenburg Burgsalach

Eichstätt Pfünz

Böhming

KöschinWes

Gaimersheim

Möckenlohe

Nassenfels

Erkertshofen

Oberammergau

Thierhaupten

Biberbach

Pöttmes

Burgheim

R

DANUBIA

12

Fotos von oben: Der Teilnachbau

eines Kastells bei Pfünz im Naturpark

Altmühltal. Replikat der Rüstung eines

Legionärs im Römischen Museum in

Augsburg. Bayerns Landeshauptstadt

München hat keinerlei römische Ver-

gangenheit – doch die Archäologische

Staatssammlung zeigt herausragende

Exponate der Römerzeit in Bayern.

Broschüre Römer 2011-2.qxp 04.05.2011 15:37 Uhr Seite 12

Page 13: RÖMER - Augsburg Tourismus

Donau

Ilm

Isar

Am

per

Glonn

Isar

Speichersee

Inn

Alz

Tachinger-see

Chiemsee

Simsee

Isar

erger

chensee

chelsee

Mittersee

Weitsee

Lödensee

Königssee

Sylvenstein-see

Tegernsee

Schliersee

bergsee

Pliening

Moosach

Poing

Anzing

Vaterstetten

Zorneding

Ober-pframmernGrünwald

Egmating Glonn

Markt Schwaben Waldkraiburg

Trostberg

Schnaitsee

Gars am Inn

Wasserburg

ForstenningHohenlinden

Stein-höring

Ebers-berg

Frauen-neuhartingGrafing

Emmering Amerang ObingAßling

Kirchseeon

Mühldorfa. Inn

NeuöttingAltötting

Burg-hausen

TittmoningTacherting

Erding

nhofend. Ilm

Moosburg

Freising Wartenburg

Manching

Wolnzach

Dachau

Fridolfing

Traunreut

LaufenPetting

LauterTeisendorf

Ainring

SurbergTraunsteinFrauenchiemsee

Gstadt

Graben-stätt

Vachendorf

BergenNeukirchen

Übersee-FeldwiesBernau

SiegsdorfEisenärzt

InzellRuhpoldingMarquartsteinUnterwössen

Oberwössen

Anger-Aufham

Piding

Bad ReichenhallBayerisch Gmain

SchneizlreuthMarkt-

schellen-bergBischofswiesen

Berchtesgaden

Ramsau Schönau a.Königssee

ergHohenschäftlarn/Schäftlarn

Wolfratshausenünsing

Otterfing

Holzkirchen

AyingBaiern

Unter-darching

Bruck-mühl Bad

AiblingPrutting

Rosenheim

SöchtenauStephans-

kirchen

Bad Endorf

RimstingPrien

Breit-brunn

Herren-chiemsee

Eggstätt SeeonTruchtlachingGollens-

hausen

Fras-dorf

AschauRohrdorfNeubeuern

Raubling

Irschenberg

Brannenburg

MiesbachHausham

WeyarnWarngau

WaakirchenGmund

GaißachBad TölzBadHeilbrunn

gWackersberg

Bad Wiessee

Schliersee

Tegernsee

Lenggries Rottach-Egern

Kreuth

Benediktbeuern

weil/KleinweilKochel a. See

Jachenau

aupt

ald

NeuhausBayrischzell

Kiefersfelden

OberaudorfNiederaudorf

FlintsbachFischbachau

Nußdorfa. Inn

SamerbergSchleching

Sachrang

Reit imWinkel

München

Bruck

er

Halfing

Freilassing

Salzburg

Geretsried

u

Pförring Bad Gögging

Kelheim

schingWesterhofen

m

Seebruck

Richtung Regensburg

Richtung PassauRAETICA

13

Via Claudia Augusta

Via Danubia

Via Julia

Via Raetica

Deutsche Limes-Straße

Straße Bregenz–Salzburg

RAETICA

DANUBIA

Römische Straßen

Der Reiseführer zu den Römern in Bayern

Neu: „Die Römer in Bayern. Spurensuche zwischen Alpenund Limes“ ist ein Kulturreise-führer von Dr. Walter Stelzle,der im Juni 2011 erschienen ist.Dieses Reisetaschenbuch leitetzu 22 Stationen des römischenImperiums im heutigen Bayern.Zentrale Kapitel sind die Römer-städte Augsburg und Kempten.Außerdem stellt der Führer dieherausragenden Sehenswürdig-keiten in Bayerisch-Schwaben,Oberbayern und Niederbayern,Mittelfranken und Unterfrankensowie in der Oberpfalz vor.

Kurze und knappe Texte sowiezahlreiche Fotos zeigen Funde,Museen und Römerstraßen inBayern. Der Autor führt zudemin mehreren Kapiteln in Bayernsrömische Geschichte ein.

120 Seiten, 124 Abb., Euro 9,90ISBN 978-3-939645-25-2context verlag Augsburgwww.context-mv.de

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Page 14: RÖMER - Augsburg Tourismus

14

Die Via Julia folgt dem Verkehrs-weg, der sich seit mehr als 2000Jahren von Salzburg (Iuvavum)quer durch Oberbayern südlich vonMünchen und weiter über Augsburgbis an die Donau zieht. Die Straßekommt aus der Provinz Noricum,die wegen ihrer Eisenerzvorkommengroße Bedeutung hatte, quert mitdem Inn die Grenze zu Raetien undbindet dadurch in letzter Konse-quenz die Aufmarschstraße vonMainz und der Provinz Obergerma-nien nach Augsburg – damals dieProvinzhauptstadt Raetiens – ein.

Die Via Julia war eine der wichtigenStraßen des Reiches, was heute 15 aufgefundene Meilensteine aus der Epoche des Kaisers SeptimiusSeverus dokumentieren. Sie dienteals römische Militärstraße dazu, weit

voneinander entfernte Provinzendes „Imperium Romanum“ vomSchwarzen Meer bis nach Gallienzu verbinden und schnelle Truppen-bewegungen zu ermöglichen.

Der römische Name für die Straßeist übrigens nicht mehr bekannt.Weil die Forschung diese Straßeaber mit dem Julischen Kaiserhausin Verbindung bringt, wurde dieRoute Via Julia genannt. In vielenOrten Oberbayerns und Bayerisch-Schwabens entlang der Via Juliafinden sich Reste der alten Römer-straße, die entweder deutlich imGelände auszumachen oder aberzumindest mit einem geografischenHinweis belegt sind, der meist denStraßennamen „Römerstraße“ führt.Diese römische Straße war übrigensso gut gebaut worden, dass sie zum

Teil sogar noch im Mittelalter ge-nutzt werden konnte.

Ein Brückenort am Chiemsee

Nahe Seebruck am Chiemsee wurdesogar ein Teilstück dieser wichtigenOst-West-Verbindung nachgebaut.Seebruck (Bedaium) war eine Sied-lung, die den wichtigen Übergangder Straße über die Alz sicherte.

Sie hatte seit der Gründung im 1. Jahrhundert einen erheblichenwirtschaftlichen Aufschwung ge-nommen. Denn hier hatten sich Handwerker niedergelassen, deren Leistungen man im Transport- undKurierverkehr bedurfte, hierher lieferten die Landgüter der Um-gebung ihre Erzeugnisse. Hier wur-den eine römische Bootslände undeine Darre, die der Trocknung vonGetreide, aber auch zum Räuchernvon Fleisch und Fisch diente, ausge-graben. Zudem sorgte eine Benefizi-

arierstation für die Sicherheit undden Erhalt dieser wichtigen Straße.Im Römermuseum Bedaium sind dievielfältigen Funde bestens doku-mentiert – auch die aus dem nahenGräberfeld: Grabungsfunde undGrabsteine geben spannende Ein-blicke in das Leben einer keltisch-römischen Provinzsiedlung. Im Museumsbereich wurde sogar einStück Umfassungsmauer des spät-antiken Kastells wieder errichtet.Ein archäologischer Rundweg er-schließt die Ausgrabungen in derRegion und zeichnet ein interessan-tes Bild der hier fast 5000 Jahrelang währenden Besiedelung.

Radeln auf Römerwegen: im Naturpark Augsburg

Über die westliche Grenze Ober-bayerns führt die Via Julia durch den Landkreis Aichach-Friedberg(wo man nahe Mering immer nocheinen römischen Meilenstein sieht)

Von Salzburg über Augsburg zur Donau

Die Via Julia

Legionäre bei einem Römertag in

Seebruck am Chiemsee. Hier lag das

römische Bedaium, das den Übergang

der Via Julia über die Alz sicherte.

Ein Modell zeigt das spätantike

Bedaium. Reste der einstigen römisch-

keltischen Siedlung sind heute im

Museum in Seebruck zu sehen.

Die Via Julia führt – mit Blick auf die

Alpen – auch am Chiemsee vorbei.

Entlang der antiken Verkehrsader, die

von Salzburg aus über die ehemalige

Provinzhauptstadt Augsburg bis nach

Günzburg an die Donau leitet, rollt man

mit dem Fahrrad durch Oberbayern

und Bayerisch-Schwaben.

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Page 15: RÖMER - Augsburg Tourismus

15

nach Augsburg – die Provinzhaupt-stadt Augusta Vindelicum war einstdas sicher wichtigste Ziel auf dieserStrecke. Von Augsburg leitet die ViaJulia in den Landkreis Augsburgund dort in den „Naturpark Augs-burg – Westliche Wälder“. An derOstgrenze dieser grünen Lunge derGroßstadt Augsburg liegt Neusäß,bei dessen Stadtteilen Steppach undWestheim ein bedeutendes römi-sches Keramikerzentrum lag. Fundeim Römischen Museum Augsburgdokumentieren dies. In Neusäß er-innert das Erlebnisbad „Titania“ mitseinem römischen Dampfbad an dieausgeprägte Badekultur der Römer.

Neben Ziegelsteinen, Werkzeug undKeramiken aus der Ziegelei in West-heim bezeugten auch in HorgauFunde wie Münzen und Keramik-scherben römische Siedlungstätig-keit entlang der Via Julia. Die ur-sprüngliche Streckenführung ist inTeilstücken in den Neusässer Stadt-

teilen Westheim und Hainhofen, vorallem jedoch im Rauhen Forst beiAystetten erkennbar. Die heutigeRoute der Via Julia ist eine der vielengut ausgeschilderten Radwander-wege im Radlerparadies „NaturparkAugsburg – Westliche Wälder“, dieüber Zusmarshausen bis in denNachbarlandkreis Günzburg führt.

Das Römerkastell Gontia

Im Landkreis Günzburg konnte derVerlauf der Via Julia durch Luft-aufnahmen nachgewiesen werden.Dammreste sind bei Landensbergund Haldenwang erkennbar. AmSchloss in Haldenwang vorbei leitetdie Via Julia wahlweise nach Burgauoder darum herum. In Burgau, dasbis 1805 ein VerwaltungszentrumVorderösterreichs war und danach erst zu Bayern kam, hat man einenrömischen Goldschatz gefunden. Imnahen Rettenbach bewahrt man inder Kreuzkapelle bei der Kirche das

Fragment eines römischen Truhen-sarkophags aus severischer Zeit auf.

Das Verwaltungszentrum und dieMünzstätte Vorderösterreichs warauch die nahe Donaustadt Günz-burg. Das römische Kastell Gontiawurde bereits in den Jahren 77/78errichtet. Von den Bauten des römi-schen Gontia ist noch ein Guss-mauerfundament im „Hotel Römer“zu besichtigen, außerdem kommenimmer wieder Grabungsfunde ansLicht. Sie sind im HeimatmuseumGünzburg zu sehen, wo man den„Guntiastein“ findet. Infotafelnerklären die militärische und zivileGeschichte der Stadt. Ein archäo-

Im „Naturpark Augsburg – Westliche

Wälder“ entdeckt man bei Aystetten

nahe der Radroute Via Julia noch ein

Teilstück der alten Römerstraße.

Die Via Julia führt an Zusmarshausen

vorbei in den Landkreis Günzburg:

Die Marktgemeinde war zu Zeiten der

Römer eine wichtige Zwischenstation.

Zwischen Glöttweng und Röfingen

verläuft ein Teilstück der Via Julia.

In der Nähe findet man die Reste

eines römischen Straßendamms.

Die Geschichte Günzburgs begann in

den Jahren 77/78. Ein archäologischer

Schaupfad und Infotafeln verdeutlichen

die römische Epoche der Donaustadt.

Replikate römischer

Spielzeugpferde im Römer-

museum Bedaium in Seebruck

am Chiemsee.

logischer Schaupfad leitet zu sechsStationen. Die Letzte ist der Nach-bau eines römischen Grabtempels.In Günzburg, dem westlichen Endeder Via Julia, wurde schließlich dasgrößte römische Gräberfeld nörd-lich der Alpen freigelegt.

Römer hier, Römer da

Veranstaltungen im RömermuseumBedaium in Seebruck im Web unterwww.roemermuseum-seebruck.de.Termine der Römerführungen inGünzburg unter www.guenzburg.de.Weitere Infos: www.viajulia.de

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Page 16: RÖMER - Augsburg Tourismus

16

Die Via Danubia zwischen Günzburgund Burgheim nahe bei Rain folgtin groben Zügen abwechslungs-weise entweder der alten römischenDonau-Südstraße oder ihrer etwasspäter gebauten nördlichen Ent-sprechung. Sie erschließt damitnicht nur die für Rom so wichtigeDonaugrenze mit ihren Bauwerkenund Befestigungen, sondern auchdas Ries, das etwa um 90 nachChristus unter Kaiser Domitian inden römischen Herrschaftsbereicheinbezogen wurde.

Der Donauübergang von Günzburg(Gontia) war in der Römerzeit be-kannt und wurde von einem Kastellgesichert, das heute überbaut ist.Man weiß auch von einem Vicus,der sich mindestens 800 Meter zubeiden Seiten der Donau-Südstraße

hinzog. In der zugehörigen Nekro-pole mit mehr als 1700 Brand- undKörpergräbern wurden sehr vieleFundstücke zutage gefördert, dieim Heimatmuseum zu bewundernsind. Ein archäologischer Schaupfadführt zum Rest der Kastellmauer undins „Reich der Toten“. Im 3. Jahrhun-dert, als Alamannen mehrfach indie Provinz Raetien einfielen, wurdedas Kastell verlegt. In der Nähe derStadtpfarrkirche St. Martin ist im„Hotel Römer“ noch ein mächtigerGussmauerblock – ein Mauerstückdes neuen Kastells von Gontia – zusehen. Der Turm der Martinskircheist im unteren Teil mit Steinen ausder Römerzeit errichtet worden. Siesind gut zu erkennen.

Am westlichen Rand der Gemeinde Offingen wurde ein – römischen

Vorbildern nachempfundener – Be-obachtungsturm errichtet, der dieweite Aussicht über das Donautalermöglicht. Etwas weiter nördlich,in Gundelfingen, sieht man denNachbau einer Römerstraße. In derStadt wurde ein römischer Meilen-stein gefunden, der es erlaubte, das nahe Faimingen als das antikePhoebiana zu identifizieren. Dasdortige Kastell liegt – wie so oft –unter neuzeitlicher Bebauung.

Ein Tempel an der Donau

Der Tempelbezirk mit dem Tempeldes Apollo Grannus, der um dieMitte des 2. Jahrhunderts erbautwurde, ist heute in einem sehens-werten Teilnachbau zugänglich.Man kann davon ausgehen, dassdas Areal sehr repräsentativ war,denn Kaiser Caracalla hielt sich hier vermutlich während seinerAlamannenfeldzüge auf – wahr-scheinlich, um die Linderung seiner

Leiden zu suchen. Phoebus war der Beiname des heilenden GottesApoll, worauf die Verbindung zumvon den Römern „adoptierten“ kel-tischen Heilgott Grannus hinweist.

Im gotischen Wahrzeichen derStadt Lauingen, dem sogenanntenSchimmelturm, wurden Quader-steine aus dem Römerkastell ver-baut, das mit zwölf Wachttürmenund seinen vier Toren einen im-posanten Eindruck geboten habenmuss. Der römische Militärposten„Bürgle“ bei Gundremmingen wur-de ebenfalls mit Faiminger Spolienerrichtet. Seine Strukturen sind imGelände am Fuße des Aschbergsauszumachen, wo die Römerstraßezwischen Faimingen und Augsburgdie Donau-Südstraße kreuzte. Aufdem Aschberg lag ein Kastell-Vicus.Funde wie ein Paradehelm oderLanzenspitzen belegten die An-wesenheit römischen Militärs, dochvor allem fand man hier Relikte

Eine römische Heerstraße entlang der Donau

Die Via Danubia

In der Donaustadt Günzburg: Der dor-

tige Donauübergang wurde von einem

römischen Kastell gesichert. Die Reste

seiner Mauer sind noch zu sehen.

Keramik- und Glasfunde als Exponate

des Heimatmuseums in Günzburg. Bei

Grabungen kommen immer wieder

römische Relikte ans Tageslicht.

Der Apollo-Grannus-Tempel im Lau-

inger Stadtteil Faimingen ist ein Teil-

nachbau. Man sieht die größte Tempel-

anlage dieser Art nördlich der Alpen.

Von dort führte eine Römerstraße zur

römischen Donau-Südstraße. Heute

verläuft ein Teilstück der Via Danubia

zwischen Günzburg und Burgheim.

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Page 17: RÖMER - Augsburg Tourismus

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einer Töpferei, die im 2. und 3. Jahr-hundert den großen Bedarf an Ge-schirr der nahen ProvinzhauptstadtAugusta Vindelicum decken half.Östlich des angrenzenden Aislingenliegt der Sebastiansberg, wo Römerzwischen 40 und 80 nach Christuseinen Stützpunkt errichteten: Manhat auch dort die Spuren einesrömischen Kastells gefunden.

Über Glött, Holzheim und Bins-wangen führt die Via Danubia nachWertingen. Im Museum dieserStadt sind zahlreiche römischeExponate ausgestellt. ZwischenButtenwiesen, Lauterbach undMertingen finden sich eindrucks-volle Reste der römischen Trasseder Donau-Südstraße, die ein Stückweiter, bei Mertingen, als Prügel-straße in sumpfigem Gelände zumLechübergang weiterzieht. Hierstand auf einer Anhöhe über demLechtal das Kastell Submuntorium,heute „Burghöfe“ genannt: Dort

war der Endpunkt der Via ClaudiaAugusta, die hier auf die Donau-Südstraße stieß. Das Kastell und derdazugehörige Vicus waren bis zumAnfang des 5. Jahrhunderts besetzt.Östlich davon lag Oberndorf a.Lech, wo man die Reste einer Villarustica überbaut hat. Über Rain undBurgheim führt die Via Danubia bis zur Ostgrenze des LandkreisesDonau-Ries.

Nördlich der Via Danubia:die Römer im Ries

Die Via Danubia verläuft südlichder Donau. Über einen Donauüber-gang bei Donauwörth querten dieRömer den Fluss und gelangten sowenige Kilometer nördlich zu einerReihe kleinerer Versorgungsstraßenzu den Kastellen und Vici am Limes.Die fruchtbare Kraterlandschaft desRieses wurde vom Limes im halb-kreisförmigen Bogen ins römischeReich einbezogen. Der Grund dafür

war wohl, dass das Ries die „Korn-kammer“ der römischen Soldatenwar. Dies wird durch fast hundertGutshöfe untermauert, die man imRies gefunden hat. Sie waren mit soviel Land ausgestattet, dass sie andie Kastelle und andere militärischeEinrichtungen liefern konnten.

In Holheim bei Nördlingen ge-winnt man einen Eindruck davon,wie es sich auf dem Lande lebte. Diedortige Villa rustica ist in den Ger-manenwirren des 3. Jahrhundertsabgebrannt. Auch in Großsorheimnahe Harburg kann man die Aus-grabungen einer Villa rustica sehen,und in Hüssingen wurde das Haupt-gebäude einer Villa rustica sorgfältignachgebaut. Zum Schutz der Groß-güter wurden im Ries zwei Kastellein Holz-Erde-Bauweise angelegt: in Munningen und vermutlich in

Nördlingen. Das Kastell in Munnin-gen (Losodica) wurde auf einemhohen Lössrücken erbaut, von einerAuxiliareinheit aber nur 20 Jahrelang genutzt. An ein Reiterkastell in Ruffenhofen am Nordrand desRieses erinnert ein Römerpark. Er istdas größte süddeutsche Archäotop.

Römertage im Donautal

Mehrtägige „Römertage“ finden in Orten an der Via Danubia statt(www.viadanubia-schwaben.de).Nach Faimingen leiten spezielleFührungen zu Römern und Kelten (www.gaestefuehrer-schwaebisches-donautal.de).

Bei Gundelfingen wurde ein römischer

Meilenstein gefunden. Er ist heute in

der Leonhardskapelle der St.-Martins-

Kirche zu sehen.

Riesige Quader des römischen Kastells

Phoebiana wurden für den Unterbau

des gotischen Lauinger Schimmelturms

verwendet.

In Holheim bei Nördlingen findet man

die Reste einer Villa rustica – ein Hin-

weis darauf, dass das Ries einst eine

Kornkammer der römischen Besatzer

war. Die Ofnethöhlen im Riegelberg

(im Hintergrund) zwischen dieser Villa

rustica und Nördlingen waren bereits

von Steinzeitmenschen genutzt worden.

Der „Gontiastein“ erinnert an das

römische Günzburg.

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In den Jahren um die Zeitenwendeentstand ein römischer Militär-stützpunkt im heutigen AugsburgerStadtteil Oberhausen, nahe an derMündung der Wertach in den Lech.Man geht davon aus, dass dieseskleine Kastell eine Doppelfunktionhatte: Die dort stationierten Solda-ten, Teil einer Legion sowie Auxiliar-einheiten, kontrollierten das römischbesetzte Alpenvorland.

Diese Aufgabe brachte mutmaßlichnur wenig Arbeit mit sich, denn esgibt keine Quellen, die auf Kämpfemit der einheimischen Bevölkerunghinweisen. Eine andere Aufgabe derTruppen in Augsburg war die Ver-sorgung diverser im heutigen Bayernoperierender Einheiten. Zahlreiche

Funde, die aus Handwerksbetriebenstammen, weisen darauf hin.

Vom Kastell zur Stadt

Um 15/20 nach Christus wurde ein weiteres Kastell angelegt, beidem sich später auch ein Lagerdorf ansiedelte. Hier sind die Anfänge der späteren ProvinzhauptstadtAugusta Vindelicum zu suchen, diesich wohl sehr schnell vergrößerte.

Denn schon um 121 erhielt AugustaVindelicum von Kaiser Hadrian dasmunizipale Stadtrecht und nanntesich offiziell „Municipium AeliumAugustum“. Mehr als 150 Jahre langresidierte hier ein Procurator alsStatthalter des römischen Kaisers.

Als in den dann folgenden unruhi-gen Zeiten der Markomannenkriegeim Jahr 179 eine Legion nach Bayern(Castra Regina/Regensburg) verlegtwurde, wertete Rom die Position imnördlichen Alpenvorland auf. Derneue Legat aus dem senatorischenAdel war zugleich Befehlshaber derLegion. In diese Zeit datiert auchdie Errichtung einer Stadtmauer,was auf eine Gefährdung auch desGebietes tief im Hinterland desLimes hindeutet. Dies bestätigtesich 259/260 mit dem Einfall derJuthungen und Semnonen. Wiestark die Stadt damals zerstörtwurde, ist bis heute nicht geklärt.

Im Zuge der diokletianischen undkonstantinischen Reformen amÜbergang vom 3. zum 4. Jahrhun-dert wurde die Provinz Raetien ge-teilt. Augusta Vindelicum blieb dieHauptstadt der „Raetia Secunda“:Das Gebiet der Provinz umfasste nurnoch die nichtalpinen Teile Raetiens.

Ende der Römersiedlungund frühe Christen

Soweit man weiß, wurde die römi-sche Siedlung etwa um die Mittedes 5. Jahrhunderts aufgelöst. Esmuss aber eine Siedlungskonti-nuität bis in das frühe Mittelalter bestanden haben, denn um dieMitte des 6. Jahrhunderts ist dieVerehrung des Grabes der heiligenAfra belegt, die 300 Jahre zuvorden Märtyrertod erlitten haben sollund ununterbrochen verehrt wurde.

Man kann davon ausgehen, dassAugusta Vindelicum eine glanzvolleHauptstadt war, mit einem Forum,Tempelanlagen, Theatern, Thermenund zahlreichen repräsentativenVerwaltungsbauten. Davon ist kaumetwas erhalten. Das hat mehrereGründe: Zum einen wurden Monu-mentalbauten der Blütezeit schonin der Spätanitke überbaut. Zumanderen waren vor allem im mittel-

Die glanzvolle Provinzhauptstadt Raetiens

Augsburg – das römische Augusta Vindelicum

18

Im Römischen Museum Augsburg:

Die Exponate und Ausstellungen in

der ehemaligen Dominikanerkirche

St. Magdalena – ein europaweit be-

deutender spätgotischer Bau – belegen

die herausragende Stellung der Römer-

stadt Augusta Vindelicum, die das

Zentrum der Provinz Raetien war.

Der Kopf einer Statue des römischen

Kaisers Hadrian ist im Museum zu

bewundern, das darüber hinaus zahl-

reiche weitere Steindenkmäler zeigt.

Der bronzene Pferdekopf einer Reiter-

statue wurde im Fluss Wertach in

Augsburg gefunden – er zählt zu den

Höhepunkten des Römischen Museums.

Broschüre Römer 2011-2.qxp 04.05.2011 15:37 Uhr Seite 18

Page 19: RÖMER - Augsburg Tourismus

alterlichen Augsburg die Steine derrömischen Ruinen willkommenesund billiges Baumaterial für Neu-bauten, so dass römische Reste zumgrößten Teil bis auf das Fundamentabgetragen wurden und nur sehrschwer zu rekonstruieren sind. Undschließlich liegt das römische Augs-burg auch noch unter der heutigenStadt und ist längst mit mehrerenSchichten von Bauten aus der fast2000-jährigen Geschichte überbautworden. Wie so oft lassen die wirt-schaftlichen Zwänge bei Neubautennur archäologische Notgrabungenund Bestandsaufnahmen zu.

Im Römischen Museum

Dennoch gibt es noch sehr vieleFundstücke, die uns einen gutenEindruck vom Leben in AugustaVindelicum, das nach dem kelti-schen Stamm der Vindelicer be-nannt wurde, vermitteln. Eines derwichtigsten ist der Siegesaltar, der

nach einer zweitägigen Schlachtam 11. September 260 für dieSiegesgöttin Victoria aufgestelltwurde. Denn in seinen Inschriftenfindet man wichtige Hinweise aufdie historischen Vorgänge der Zeit,die man auch aus den eher militä-rischen Funden herauslesen kann.Ein herausragendes Exponat ist dervergoldete bronzene Pferdekopf,der von einer Reiterstatue (mög-licherweise von einen Denkmal fürKaiser Marc Aurel) stammt.

Aus „privaten“ Funden geht hervor,dass in Augsburg zur Römerzeit einhoher Wohlstand geherrscht hat,der sich unter anderem an „Luxus-produkten“ – Fundstücken aus demgesamten Mittelmeerraum – mani-festiert. Das Römische MuseumAugsburg breitet vor den Besucherndie faszinierende Welt einer römi-schen Provinzhauptstadt und derbedeutendsten Stadt der ProvinzRaetien aus.

Ein Stadtgründer auf dem

Brunnenpfeiler: Der Augustus-

brunnen ist einer der drei Augsburger

Monumentalbrunnen der Renaissance.

Für die Fugger war die Via Claudia

Augusta die Handelsroute nach Italien.

Mit dem Damenhof brachten sie die

Renaissancearchitektur über die Alpen.

Büsten und Fresken römischer Cäsaren

sieht man im Goldenen Saal des Augs-

burger Rathauses, Kaiser Augustus

grüßt vor dem Renaissancebau.

Das Mithraeum – eine dem Mithraskult

geweihte unterirdische Tempelanlage –

ist südlich von Augsburg in Königs-

brunn zu sehen.

Am nördlichen Stadtrand von Augs-

burg liegt Gersthofen: Hier erinnert das

Replikat eines Merkurtempelchens an

den Verlauf der Via Claudia Augusta.

Ein spannendes Ausstellungsstückist eine vergrößerte Kopie der so-genannten „Tabula Peutingeriana“.Diese mittelalterliche Kopie einerrömischen Straßenkarte wurde nachdem Augsburger Humanisten Kon-rad Peutinger benannt. Sie sieht imVergleich zu heutigen Karten etwasungewohnt aus, verzeichnet jedochdie meisten Städte des römischenWeltreichs mit recht exakten Ent-fernungsangaben. Die Sammlungrömischer Grabsteine im Museumgibt interessante Einblicke in dastägliche Leben zur Römerzeit.

Einige der Replikate solcher Stein-denkmäler sieht man an der soge-

nannten „Römermauer“ beim Dom.Nur wenige Schritte südlich vomDomvorplatz lag früher die südlicheStadtmauer der Römerstadt.

Schlemmen wie die Römer

Die Regio Augsburg Tourismus GmbHbietet Gruppen ein „Römermahl“.Bei Stadtführungen leitet „KaiserAugustus höchstpersönlich“ durchdas römische Augsburg. Mehr Infosbei der Regio Augsburg TourismusGmbH: Telefon 08 21/5 02 07-0.

Broschüre Römer 2011-2.qxp 04.05.2011 15:37 Uhr Seite 19

Page 20: RÖMER - Augsburg Tourismus

Bevor Kempten ein wichtiges Zen-trum des Römerreiches nördlich derAlpen wurde, gab es bereits eineAnsiedlung der keltischen Estionen.Man weiß das von dem griechischenGeographen Strabon, der um ChristiGeburt gelebt hat. Leider haben dieArchäologen von dieser keltischenSiedlung bislang keine sicherenSpuren gefunden. Umso mehr aller-dings von der römischen StadtCambodunum, die hochwasserge-schützt auf einer Anhöhe des rech-ten Illerufers angelegt worden war.

Hier kreuzten sich drei wichtigeFernstraßen: die westöstliche Quer-verbindung, die von Bregenz (Bri-gantium) kommend weiter nachEpfach und über Gauting in die

Provinz Noricum führte, die Straßein die spätere ProvinzhauptstadtAugsburg (Augusta Vindelicum) unddie Straße, die durch das Illertal zur Donau führte. Es spricht vielesdafür, dass Kempten noch vor KaiserClaudius (41 – 54 nach Christus) zur ersten Hauptstadt der neu ge-schaffenen Provinz Raetien gemachtwurde. Es gibt zwar darüber bisherkeinen schriftlichen Beleg, aber die großen und prachtvollen Stein-bauten aus dieser Zeit, die manausgegraben hat, sind sicher nichtfür eine unbedeutende Provinzstadterrichtet worden.

Man kann davon ausgehen, dassCambodunum auch nach der Ver-legung der zivilen Provinzverwal-

tung nach Augusta Vindelicum einebedeutende Stadt in Raetien geblie-ben ist. Das von den Archäologenergrabene Stadtzentrum dieserRömerstadt findet in seiner Dichteund Geschlossenheit nördlich derAlpen kaum eine Entsprechung. ImArchäologischen Park Cambodunum(APC) wurden kleine Teile davoneindrucksvoll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Gallorömischer Tempelbezirk

Der für Laien am besten nachvoll-ziehbare Bereich ist sicherlich derGallorömische Tempelbezirk – ganzeinfach deshalb, weil die 13 Tempelund Kultbauten, die von einer U-förmigen Halle umgeben sind,zum Teil in Originalgröße nachge-baut worden sind. Man kann bei all diesen Bauten genau sehen, wasoriginal aufgefundenes Mauerwerkist und welche Teile als Nachbauwiedererrichtet worden sind.

„Gallorömisch“ wird der Tempel-bezirk deswegen genannt, weil inihm Kultbauten für verschiedensteGötter der Römer und romanisierterKelten (Gallier) Platz fanden. DieRömer waren religiös sehr tolerantund respektierten für viele Götterder von ihnen unterworfenen Völkerrömische Entsprechungen. Nurwenige, wie die keltische Pferde-göttin „Epona“, fanden kein römi-sches Pendant. Von Epona wissenwir durch einen Weihealtar, der imTempelbezirk aufgestellt war.

Die Kleinen Thermen

In der Stadtmitte der Provinzhaupt-stadt Cambodunum bezog der rö-mische Statthalter eine prunkvolleResidenz (Praetorium), an die sich,wie in der römischen Kultur üblich,ein privates Badehaus (Thermen)anschloss. Es war wohl dem Statt-halter, dessen Gefolge, Stab undGästen vorbehalten. Als Augsburg

Größtes zusammenhängendes Grabungsgebiet Südbayerns

Kempten – das römischeCambodunum

20

Im Gallorömischen Tempelbezirk des

Archäologischen Parks Cambodunum

(APC) in Kempten wurden einige der

13 Tempel und Kultbauten über den

Resten der antiken Mauern nachge-

baut. Hier verehrten Römer, Kelten und

Germanen die unterschiedlichsten Gott-

heiten: Man war religiös sehr tolerant.

Die Kopie einer Augustusfigur ist über

den ausgedehnten Mauerresten des

Grabungsgebiets auf einer Anhöhe

über der Iller zu sehen.

Die Kleinen Thermen waren einst das

Badehaus des Statthalters, der in der

Provinzhauptstadt Cambodunum eine

prunkvolle Residenz bewohnte.

Broschüre Römer 2011-2.qxp 04.05.2011 15:37 Uhr Seite 20

Page 21: RÖMER - Augsburg Tourismus

später Provinzhauptstadt wurde,hat man diese Residenz zum Gäste-haus umgebaut und die sogenann-ten Kleinen Thermen für die Gästedes Hauses zur Verfügung gestellt.Ein Zeichen dafür war auch dienachträgliche Einrichtung öffentli-cher Latrinen an diesem Badehaus.

Daneben gab es auch vorher schondie Großen Thermen für alle Bürgerder Stadt. Ihre Mauerreste liegendirekt gegenüber den Kleinen Ther-men im heutigen Parkgelände. DieKleinen Thermen sind heute durcheine aufwändige Metall- und Glas-konstruktion geschützt und überumlaufende Stege sowie über umfangreiche Erklärungs- undInformationsmittel für Besuchererschlossen. Hier kann man nach-vollziehen, was überall dort, wohinRoms Soldaten ihre Stiefel gesetzthaben, zu den wesentlichen Äuße-rungen römischer Alltagskultur ge-hörte: ein Baderitual, das bestimm-

ten Regeln folgte und der Hygiene,der Gesundheit und dem Vergnügendiente. Außerhalb dieser Konstruk-tion liegt die Palestra, der Sport-und Gymnastikbereich des Bads.

Das Forum

Von den Kleinen Thermen führt einkurzer Spazierweg auf der Thermen-straße zum Forum, dessen erhalte-nes Mauerwerk freigelegt wurdeund das jederzeit zugänglich ist.Der wichtigste Bau dieses Forumswar die großzügige Basilika – einVersammlungsraum, der direkt amPraetorium des Statthalters gelegenwar. Von dort führt der Weg zumimposanten „Heiligen Bezirk“ und zudessen Altar, auf dem sicher nichtnur den obersten Göttern, sondernauch dem gottgleichen Kaiser ge-opfert wurde. Hier hat sich jährlichder „Landtag“ versammelt, ein auchin Kaiserzeiten wichtiges politischesOrgan. Denn dieser Landtag durfte

sich am Statthalter vorbei direkt an den Kaiser wenden und bekamdirekt vom Kaiser Antwort: ein Re-gulativ gegen Allmachtsansprüchevon Provinzgouverneuren.

Der Archäologische Park in Kemptenist das größte zusammenhängendeund öffentlich zugängliche Ausgra-bungsgebiet im Süden von Bayern.Es vermittelt über Schautafeln undModelle hinaus einen Überblicküber die Geschichte Roms und denEinfluss römischer Kultur in Bayern.Sehenswerte Grabungsfunde kannman auch im Römischen Museumdes Zumsteinhauses in der Stadt-mitte ansehen. Gruppen können beiBesucherprojekten des APC römischeSpiele, römische Mode, Düfte undKosmetik kennenlernen, Brot wiedie Römer backen oder römischeSchreibtechniken ausprobieren.

Diese Kleinplastik des Gottes Merkur

fand man im römischen Kempten.

Zu den in Kempten gefundenen Grab-

beigaben zählt auch diese Kleinskultpur

in Form einer ruhenden Gazelle.

Römische Amphoren gehören zu den

Funden, die im Römischen Museum

im Zumsteinhaus in Kempten zu

sehen sind.

Der Purpurstreifen an ihrer Toga

zeichnet diese beiden „Römer“ aus

Kempten als hochrangige Bürger aus.

Brotbacken wie in der Antike ist eine

der Aktivitäten im Archäologischen

Park Cambodunum (APC), die Kinder

für römische Geschichte begeistern.

Östlich von Kempten liegt Markt-oberdorf. Im dortigen Weiler Kohl-hunden kann man Ruinen des Bade-gebäudes einer großen Villa rusticaunter einem Schutzbau besichtigen.

Führungen zu den Römern

Führungen finden in Kempten vonMitte März bis Mitte Dezembersonntags, 11 Uhr, statt. Gruppen-führungen sind jederzeit buchbar.Infos: Telefon 08 31/25 25-3 69

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Oberammergau liegt nicht direktan der Via Julia. Dennoch sind dieFunde der Archäologen auf demdortigen Döttenbichl für das Ver-ständnis der Römerzeit von ent-scheidender Bedeutung. Man fanddort fast 300 Pfeil- und Lanzen-spitzen, einen Dolch und typischrömische Schuhnägel. Alle Fund-stücke waren weit über das Ge-lände, das auch einen keltischenKultplatz barg, verstreut.

Was hier geschehen ist, weiß mannicht, aber eine Katapultspitze, diemit dem Zeichen der 19. Legionversehen war, legt eine Vermutungnahe: Hier hat möglicherweise einKampf stattgefunden, in den dieseLegion verwickelt war. Da man weiß,dass die 19. Legion in der Varus-schlacht vernichtet wurde, kann

man die Kampfhandlungen beiOberammergau der Zeit der römi-schen Eroberung des bayerischenVoralpenlandes zurechnen. DasAmmertal rückt damit in den Blick-punkt der frühesten Okkupationdurch die Römer.

Römerfunde in München

Die bayerische LandeshauptstadtMünchen hat keine römische Ver-gangenheit aufzuweisen. Dennochsollte man der dortigen Archäo-logischen Staatssammlung einenBesuch abstatten, denn hier sinddie besten Funde aus der reichenrömischen Vergangenheit Bayernsvereint und im Kontext ausgestellt:gerade richtig, um sich einen Über-blick über die Römer in Bayern zu verschaffen.

Vor allem die großartigen Verwahr-funde – also einst von Feinden ver-grabene Gegenstände – lohnen denBesuch: zum Beispiel die bronzeneGesichtsmaske aus Eining oder dieMilitaria von Künzing. Auch kostbareGrabbeigaben erlauben tiefe Ein-blicke in das Leben der Römer.

Das Holz-Erde-Kastell auf demStadtberg von Neuburg an derDonau wurde sicherlich zum Schutzdes Donauübergangs erbaut. Esverlor jedoch stark an Bedeutung,als mit dem Limes die Grenze desRömischen Reiches nach Nordenvorgeschoben wurde, und gewannsie erst wieder, als im Zuge der Ala-manneneinfälle des 3. Jahrhundertsdie obere Donau wieder zur Reichs-grenze wurde. Aber auch damalswurde das neue Steinkastell nurmit einer Centurie (80 Mann) be-legt. Wichtiger als das Kastell warwohl die Zivilsiedlung – ein Vicus, in dem sich reges Leben abspielte.

Römische Spuren in Oberbayernkann man beispielsweise auch in Seebruck und im „kelten römermuseum“ in Manching verfolgen.

Im Murnauer Land können Wan-derer und Radwanderer römischenSpuren auf einem Römerweg folgen.Heute führt eine Beschilderung mitdem Porträt von Kaiser Konstantin35 Kilometer lang durchs MurnauerMoos.

Spurensuche zwischen Oberammergau und Limes

Die Römer in Oberbayern

Oberammergau ist eine der Perlen des

Bayern-Tourismus: Etliche Fundstücke

belegen hier die römische Vergangen-

heit des Ortes.

Ein kunstvoll gearbeiteter Reisewagen-

aufsatz – gefunden in Oberbayern, zu

sehen in der Archäologischen Staats-

sammlung in München.

Zwischen den Bergen um Oberammer-

gau haben die Kelten einer römischen

Legion vermutlich ein blutiges Gefecht

geliefert.

Wo sich heute die Altstadt von Neu-

burg an der Donau über den Fluss

erhebt, stand in römischer Zeit ein

Steinkastell am Stadtberg. Die große

Bedeutung des dortigen Donauüber-

gangs belegt allerdings die sicher weit

wichtigere Zivilsiedlung.

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Auskünfte, Broschüren, MuseenDie Römer in BayernTourismusverbandAllgäu/Bayerisch-Schwaben e. V.Schießgrabenstraße 1486150 AugsburgTelefon 08 21/45 04 [email protected]

Tourismusverband München-Oberbayern e. V.Radolfzellerstraße 1581243 MünchenTelefon 0 89/82 92 [email protected]

Gesamtkoordination:Regio Augsburg Tourismus GmbHVerantwortlich: Götz BeckSchießgrabenstraße 1486150 AugsburgTelefon 08 21/5 02 [email protected]

Deutsche Limes-StraßeDeutsche Limes-Straße e. V. Marktplatz 2 73430 Aalen Telefon 0 73 61/52 23 61www.limesstrasse.de

InformationszentrumNaturpark AltmühltalNotre Dame 185072 EichstättTelefon 0 84 21/9 87 60www.naturpark-altmuehltal.de

Bayerisches Limes-Infozentrum/Römermuseum WeißenburgMartin-Luther-Platz 3–591781 Weißenburg i. Bay.Telefon 0 91 41/90 71 24www.weissenburg.dewww.limesinfozentrum.de

Museum für Ur- und Frühgeschichte Willibaldsburg85072 EichstättTelefon 0 84 21/8 94 50www.museumfuerurundfruehgeschichte.de

Römer und Bajuwaren Museum & Infopoint Limes Burg Kipfenberg85110 KipfenbergTelefon 0 84 65/90 57 07www.bajuwaren-kipfenberg.de

Archäologisches Museum Lederergasse 1193309 KelheimTelefon 0 94 41/1 04 09www.archaeologisches-museum-kelheim.de

Museum Markt KöschingKlosterstraße 385092 KöschingTelefon 0 84 56/96 30 09www.markt-koesching.de

Via Claudia AugustaVia Claudia Augusta e. V.Katharinenstraße 186899 Landsberg am LechTelefon 0 81 91/12 82 61www.viaclaudia.org

Füssen Tourismus und Marketing Kaiser-Maximilian-Platz 187629 FüssenTelefon 0 83 62/93 85-0www.tourismus-fuessen.de

Tourismus Information SchwangauMünchener Straße 287645 SchwangauTelefon 0 83 62/81 98-0www.schwangau.de

Gemeinde Denklingen (Epfach)Hauptstraße 2386920 DenklingenTelefon 0 82 43/9 60 10www.epfach.de

Regio Augsburg Tourismus GmbHSchießgrabenstraße 1486150 AugsburgTelefon 08 21/5 02 07-0www.augsburg-tourismus.de

Städt. Tourist-Information DonauwörthRathausgasse 186609 DonauwörthTelefon 09 06/7 89-1 51www.donauwoerth.de

Archäologisches Museum DonauwörthReichsstraße 34 (Tanzhaus)86609 DonauwörthTelefon 09 06/7 89-1 70www.donauwoerth.de

Via Danubia/Via Julia in SchwabenRegionalmarketing Günzburg GbR An der Kapuzinermauer 189312 GünzburgTelefon 0 82 21/95-1 40www.familien-und-kinderregion.de

Tourist-Information Günzburg/LeipheimSchlossplatz 189312 GünzburgTelefon 0 82 21/20 04-44www.guenzburg.de

Dillinger Land e. V.Hauptstraße 1689431 BächingenTelefon 0 73 25/9 22 41 43www.dillingerland.de

Ferienland Donau-Ries e. V.Pflegstraße 286609 DonauwörthTelefon 09 06/74-2 11www.ferienland.donau-ries.de

Naturpark Augsburg – Westliche WälderFuggerstraße 1086830 SchwabmünchenTelefon 08 21/31 02-2 78www.naturpark-augsburg.de

Via Julia in OberbayernRömermuseum BedaiumRömerstraße 383358 SeebruckTelefon 0 86 67/75 03www.roemermuseum-seebruck.dewww.seeon-seebruck.de

OberbayernOberammergau TourismusEugen-Papst-Straße 9 a82487 OberammergauTelefon 0 88 22/92 31-0www.oberammergau.de

Tourist-Information Neuburg an der DonauOttheinrichplatz A 11886633 Neuburg an der DonauTelefon 0 84 31/55-2 40www.neuburg-donau.de

SchlossmuseumResidenzstraße 286633 Neuburg an der DonauTelefon 0 84 31/64 43-0www.neuburg-donau.de

Archäologische StaatssammlungLerchenfeldstraße 280538 MünchenTelefon 0 89/21 12-4 02www.archaeologie-bayern.de

kelten römer museum manchingIm Erlet 285077 ManchingTelefon 0 84 59/3 23 73-0www.museum-manching.de

Augsburg

Regio Augsburg Tourismus GmbHSchießgrabenstraße 1486150 AugsburgTelefon 08 21/5 02 07-0www.augsburg-tourismus.de

Römisches Museum AugsburgDominikanergasse 1586150 AugsburgTelefon 08 21/3 24-41 31www.augsburg.de

Kempten

Tourist InformationRathausplatz 2487435 KemptenTelefon 08 31/1 94 33 und 25 25-2 37www.kempten.de

Archäologischer Park Cambodunum (APC)Cambodunumweg 387437 KemptenTelefon 08 31/25 25-3 69www.apc-kempten.de

Stadt Marktoberdorf - TouristikbüroRichard-Wengenmeier-Platz 187616 MarktoberdorfTelefon 0 83 42/40 08-45www.marktoberdorf.de

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DAS BESONDERE HIGHLIGHT: Werden Sie Römer auf Zeit im historischen Römerlager! Probieren Sie es aus: Wie fühlte sich ein Soldat am Limes, wie lebten Frauen und Kinder? Wie schmeckte das Essen und welches Handwerk kannte man? Schlüpfen Sie dank authentischer Bekleidung und der nötigen Ausrüstung für ein Lagerleben in die Rolle eines Römers und entdecken Sie das Abenteuer Geschichte – inklusive köstlicher Stärkung nach den besten Lagerrezepten der Antike. www.naturpark-altmuehltal.de/roemerlager

TAUCHEN SIE EIN IN DIE WELT DER RÖMER: MUSEEN,

WIEDERAUFGEBAUTE LIMESTÜRME ODER KASTELLE

UND HISTORISCHE FESTE LASSEN DIE RÖMISCHE

VERGANGENHEIT ENTLANG DES UNESCO-WELTERBE

LIMES LEBENDIG WERDEN.

Römer auf ZeitGeschichte erleben

02.07. – 03.07.2011 – Museumsfest mit Römer- und Bajuwarenmarkt, Info: (08465) 905707

06.08. – 07.08.2011 – Römisches Ernte-Dank-Fest, Möckenlohe, Info: (08424) 277

06.08. – 07.08.2011 – Römer auf Zeit, Titting, Buchung: (08465) 905707

12.08. – 16.08.2011 – Limesfest, Kipfenberg, Info: (08465) 941040

TERMINE

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Infopoint Limes im Römer und Bajuwaren Museum · Burg Kipfenberg · 85110 Kipfenberg · Telefon (08465) 905707 · Fax (08465) 905708 · www.infopoint-limes.de

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