prof. dr. med. vet. habil. hans-albrecht ketz zum 60. geburtstag

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Prof. Dr. med. vet. habil. HANS-ALBRECHT KETZ zum 60. Geburtstag Am 23. Oktober 1982 begeht Herr Prof. Dr. med. vet. habil. HANS-ALBRECHT KETZ seinen 60. Geburtstag. Der Jubilar wurde in Gartow, Kreis Daunenberg, geboren. Nach dem Besuch der Schule in Crimmitschau/Sachsen legte er 1941 die Reifeprufung ab. Erste Impulse fur die beruf- liche Entwicklung erhielt er im Elternhaus; sein Vater war praktizierender Tierarzt und Vor- bild fur ihn. Die Erfullung des Studienwunsches blieb Ha-A.KETZzunachst versagt, da er nach dem Abitur zum Kriegsdienst herangezogen wurde. Danach war er aktives Mitglied der antifaschistischen Kriegsgefangenenorganisation. Nach seiner Ruckkehr in die Heimat arbeitete er als Tierpfleger und Laborant am Institut fur Lebensmittelhygiene der Hum- boldt-Universitat, Berlin. Hier folgte 1949 seine Delegierung zum Studium der Veterinar- medizin. das er 1954 rnit der Approbation und der Promotion abschlo8. Bis 1958 arbeitete H.-A. KETZals wissenschaftlicher Assistent am Veterinarphysiologischen Institut der Hum- boldt-Universitat. In dieser Periode experimentellen Arbeitens eignete er sich umfangreiche physiologische Kenntnisse an und habilitierte sich 1959 rnit einer Arbeit uber die verglei- chende Physiologie der Nierenfunktion und renalen Elektrolytausscheidung bei ausgewahl- ten Haustieren. Im Jahre 1959 wurde H.-A. KETZ Mitarbeiter im Bereich Phq'siologie der Ernahrung des Zentralinstituts fur Ernahrung in Potsdam-Rehbriicke, wo er sich speziell rnit Fragen des Vitamin-, Kohlenhydrat- und Energiestoffwechsels sowie rnit der Resorption von Nahrungsbestandteilen beschaftigte. 1960 wurde er zum Professor rnit Lehrauftrag fur das Fachgebiet Veterinar-Physiologie an der Karl-Man-Universitat Leipzig ernannt und ubernahm die Leitung des Veterinar-Physiologischen Instituts. Diese Tatigkeit ubte er bis 1976 aus. Daneben war er weiterhin in Rehbrucke tatig und leitete dort von 1962 bis 1980 zu- nachst den Bereich Physiologie der Ernahrung, dann den Bereich Okonomie und Soziologie und zeichnet jetzt verantwortlich fiir die Abteilung Okonomie und Soziologie der Ernahrung. Neuen Problemstellungen begegnete der Jubilar rnit Optimismus und Begeisterungs- fihigkeit ; sein kritisches Denk- und Beurteilungsvermogen und seine Abstraktionsfahigkeit ermoglichen ihm eine schnelle Einstellung auf neue Aufgaben. So wurde H.-A. KETZ1969 die verantwortliche Leitung des P r o g r v m s ,,Ernahrung und Leistung" ubertragen. Nach erfolgreichem AbschluD dieses medizinischen Projektes baut er die Forschungsrichtung ,,Gesellschaftliche Grundlagen der Ernahrung" auf. In kurzer Zeit gelang es ilyn, eine breite, tragfahige Konzeption fur diese interdisziplinare Forschung aufzustellen und ein For- schungskollektiv aus den einschlagigen natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Berei- chen zu bilden. Die wissenschaftliche Tatigkeit manifestiert sich in ca. 120 Veroffentlichungen, mehreren Monographien und in der Herausgabe bzw. Mitarbeit a n 4 Hochschullehrbuchern. Beson- dere Verdienste liegen weiter auf dem Feld der i)ffentlicheitsarbeit. In zahlreichen Bei- tragen in Presse, Rundfunk und Femsehen, in Vortragen, durch populanvissenschaftliche Schriften, in Dia-Serien u. a. bringt er das Anliegen zur gesunden und verniinftigen Em&- rung einem breiten Publikum standig nahe. So ist er einer der erfolgreichsten Wissenschaft- ler auf dern Gebiet der Gesundheitserziehung geworden und erfreut sich einer groDen Popu- laritat bei ernahrungsbewu8ten Burgern unseres Landes.

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Prof. Dr. med. vet. habil. HANS-ALBRECHT KETZ zum 60. Geburtstag

Am 23. Oktober 1982 begeht Herr Prof. Dr. med. vet. habil. HANS-ALBRECHT KETZ seinen 60. Geburtstag.

Der Jubilar wurde in Gartow, Kreis Daunenberg, geboren. Nach dem Besuch der Schule in Crimmitschau/Sachsen legte er 1941 die Reifeprufung ab. Erste Impulse fur die beruf- liche Entwicklung erhielt er im Elternhaus; sein Vater war praktizierender Tierarzt und Vor- bild fur ihn. Die Erfullung des Studienwunsches blieb Ha-A. KETZ zunachst versagt, da er nach dem Abitur zum Kriegsdienst herangezogen wurde. Danach war er aktives Mitglied der antifaschistischen Kriegsgefangenenorganisation. Nach seiner Ruckkehr in die Heimat arbeitete er als Tierpfleger und Laborant am Institut fur Lebensmittelhygiene der Hum- boldt-Universitat, Berlin. Hier folgte 1949 seine Delegierung zum Studium der Veterinar- medizin. das er 1954 rnit der Approbation und der Promotion abschlo8. Bis 1958 arbeitete H.-A. KETZ als wissenschaftlicher Assistent am Veterinarphysiologischen Institut der Hum- boldt-Universitat. In dieser Periode experimentellen Arbeitens eignete er sich umfangreiche physiologische Kenntnisse an und habilitierte sich 1959 rnit einer Arbeit uber die verglei- chende Physiologie der Nierenfunktion und renalen Elektrolytausscheidung bei ausgewahl- ten Haustieren.

Im Jahre 1959 wurde H.-A. KETZ Mitarbeiter im Bereich Phq'siologie der Ernahrung des Zentralinstituts fur Ernahrung in Potsdam-Rehbriicke, wo er sich speziell rnit Fragen des Vitamin-, Kohlenhydrat- und Energiestoffwechsels sowie rnit der Resorption von Nahrungsbestandteilen beschaftigte. 1960 wurde er zum Professor rnit Lehrauftrag fur das Fachgebiet Veterinar-Physiologie an der Karl-Man-Universitat Leipzig ernannt und ubernahm die Leitung des Veterinar-Physiologischen Instituts. Diese Tatigkeit ubte er bis 1976 aus. Daneben war er weiterhin in Rehbrucke tatig und leitete dort von 1962 bis 1980 zu- nachst den Bereich Physiologie der Ernahrung, dann den Bereich Okonomie und Soziologie und zeichnet jetzt verantwortlich fiir die Abteilung Okonomie und Soziologie der Ernahrung.

Neuen Problemstellungen begegnete der Jubilar rnit Optimismus und Begeisterungs- fihigkeit ; sein kritisches Denk- und Beurteilungsvermogen und seine Abstraktionsfahigkeit ermoglichen ihm eine schnelle Einstellung auf neue Aufgaben. So wurde H.-A. KETZ 1969 die verantwortliche Leitung des P r o g r v m s ,,Ernahrung und Leistung" ubertragen. Nach erfolgreichem AbschluD dieses medizinischen Projektes baut er die Forschungsrichtung ,,Gesellschaftliche Grundlagen der Ernahrung" auf. In kurzer Zeit gelang es ilyn, eine breite, tragfahige Konzeption fur diese interdisziplinare Forschung aufzustellen und ein For- schungskollektiv aus den einschlagigen natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Berei- chen zu bilden.

Die wissenschaftliche Tatigkeit manifestiert sich in ca. 120 Veroffentlichungen, mehreren Monographien und in der Herausgabe bzw. Mitarbeit an 4 Hochschullehrbuchern. Beson- dere Verdienste liegen weiter auf dem Feld der i)ffentlicheitsarbeit. In zahlreichen Bei- tragen in Presse, Rundfunk und Femsehen, in Vortragen, durch populanvissenschaftliche Schriften, in Dia-Serien u. a. bringt er das Anliegen zur gesunden und verniinftigen Em&- rung einem breiten Publikum standig nahe. So ist er einer der erfolgreichsten Wissenschaft- ler auf dern Gebiet der Gesundheitserziehung geworden und erfreut sich einer groDen Popu- laritat bei ernahrungsbewu8ten Burgern unseres Landes.

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H.-A. KETZ war von 1966 bis 1971 Vorsitzender der Gesellschaft fur Ernahrung in der DDR, deren Vorstand er seitdem stiindig angehort. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Rates f i r gesellschaftliche und okonomische Fragen des volkswirtschaftlich-agrar-industriel- len Komplexes, Vorsitzender des Problemrates der Forschungsrichtung 1 der Hauptfor- schungsrichtung ,,Emihrung", Mitglied des Wissenschaftlichen Rates der Hauptfor- schungsrichtung ,,Emiihrung" und des Nationalen Komitees fur Gesundheitserziehung der DDR; er war uber viele Jahre Leiter der Arbeitsgruppe ,,Emahrung" beim Nationalen Komitee fur Gesundheitserziehung.

Die Leistungen des Jubilars wurden durch die ,,Verdienstmedaille der DDR', die ,,Ver- dienstmedaille der NVA", die ,,Hufeland-Medaille" und die ,,Medaille fur treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen" gewiirdigt.

DaD der 60. Geburtstag noch kein Grund ist, seine Memoiren zu schreiben, beweist H.-A. KETZ durch seine erst kurzlich erfolgte lmmatrikulation an der Humboldt-Univer- sitat zu Berlin zur Aufnahme eines postgradualen Studiums uber Marxistisch-Leninistische Soziologie.

Mitarbeiter, Fachkollegen und Freunde gratulieren dem Junggebliebenen auf das herz- lichste und wiinschen weiterhin beste Gesundheit, Freude und Erfolg. Mogen auch die kommenden Jahre zahlreiche AnlPsse bieten, die er mit dem von ihm so hochgeschatzten Gllschen Sekt begiel3en kann.

H. HAENEL