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lhr Fachhändler für dieEntbindunqswanne BENSBERG:
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Die Wassergeburt
von G.Eldering Frauenklinik des Wnzpnz - Pallotti - IIospital Bensberg
Zusammenfassung
Die Wassergeburt erftihrt immer größere Beliebtheit bei den Gebärenden und bei den
Geburtshelfern, so daß mit der annehmenden Liberalisierung in deutschen Kreißsälen
entsprechende Pools installiert werden, um diese den Frauen unter der Geburt anr
Verfügung zu stellen Eine kindliche Gefrhr ist bei der Durchfütrung einer
Wassergeburt nicht gegeben, wenn die entsprechenden perinatologischen
tiberwachungsrichtlinien beachtet werden und keine intrapartale Asphpie toleriert
wird. Die bisweilen geäußerte Iftitk an der Durchftihrung von Wassergeburtenbenrbt
offensichtlich auf Annatrmeq die dem heutigen Ke,nntnisstand der fetalen Physiologie
und der respiratorischen Adaptation des Neugeborenen nicht mehr entsprechen
Hierzu gehört insbesondere die Annabme, daß es bei der Thoraxkompressionbant. -
dekompression an einer Aspiration des I(indes bei einer Wassergeburt komme. Dieses
ist eine falsche Annahme, was uns von den vaginalen Beckenendlagengeburten her
bekannt ist, wo der Kopf des Kindes bei der Thorandekornpressionnochnicht
geboren ist und es sonst auch hier zu Aspirationen entsprechend dieser ftilschlichen
Theorie kommenmüßte.
Bei einer Asphy:rie sind allerdings alle Schutzfinktionen verändert bav. anßer
Funktion, und es l<ann dann zu einer kindlichen Aspiration kommen Jedes
geburtshilfliche Manegement muIJ aber anmZielhabeq eine Asp$xie zu vermeiden,
so auch bei einer Wassergeburt. Bezieht man die Ergebnisse der Grundlagenforschung
mit in die Beurteilung der klinischen Situation ein, so erklären sich manche bisher
unverstandene Phänomene. Andere, insbesondere die verschiedenen biochemischen
und pharmakologischen Einflüsse auf die neonatale Aternregulation und -adaptation
bleiben weiterer Forschung vorbehalten Sehr seltene fetale und rnaternale Risiken
@romillebereich) bleiben einer Metaanalyse vorbehalten durch Zusammenfühnrng der
Zahlenaller Zentreq die Wassergeburten durcbführen, um eine exakte
Quantifizierung der seltenstenEreignisse zu bekommen. Die Perinatalerhebung in
Deutsctrland kann dazu gute Dienste leisten, in dem die Wassergeburt zukünftig
miterfaßt wird.
Einleitung
Auf der Suche nach erweitertenMethoden in der klinischen Geburtshilfe gehört die
verstärkte Anwendung wrterschiedlicher Geburtspositionen wie z.B. Hockergeburten
im Sitzeq Geburt im Stehen am Seil, imVierfüßlerstand u.a.nl, aber auch die
Druchftihrung von Wassergeburten Letzterc errröglicht gleich zwei Dinge: neben
dem sanftenlibergang für das Kind - nämlich vomkörperwarmen intrauterinen
Fruchtwasser über das angewärmte Badewasser an die ktitrlere Lufr - bietet sie der
entbindenden Frau die Entspannr:ng eines warmen Wannenbades wäbrend des letzten
Abschnitts der Geburt, der in aller Regel auch der scbmerziafteste ist.
Es wurde mit der Urnstellung der Geburtshilfe Anfrng der 80er Jabre die
Selbstbestimmtheit der Familien in das geburtshilfliche Konzept nach und nach
zugelasserl nachdem in den 70ger Jahren die medizinische Betreuung der Geburten
mehr tecbnischen Regeln unterworfen war. Duch den fiberdruß der Frauen,
fremdbestirnmten ZwEingen sich unterwerfen zu müssen war den Geburtshilflichen
Kliniken gegenüber ein Feindbild mit Angsten Vonrürfen und Wünschen entstanden
Dieses Einderte sich durch Zulassen von mebr Freiheiten unter der Geburt indem neue
Rahmenbedingerrngen gescbaffen wurdeq um das verlorene Vertrauen der
Bevölkerung arräckangewinnen r:nd somit den Familien ein positives Geburtserlebnis
zu ermöglichea Die Geblirendenwwdenvon äußeren Zwängenmehr und mebr
befreit, und der natürlichen Geburt wurde wieder Rar:m gegeben, ohne an Sicherheit
für Mutter und Kind zu verlieren- Auch die Eigenverantwortlichkeit wurde immer
wichtiger. So sind heute die Geburtshelfer bemüht, die Geburt als einennormalen
Vorgang im Leben einer Frau und ibner Familie anzusehen. Sie verfügen über
s?imtliche Techniken moderner Gebtntshilfe, halten sie aber quasi in der Schublade
bereit, um sie nru im tatsächlichen medizinischen Bedarßfall sofort einsetzen zu
können
Frauen werden unterstützt, selbst herausarfinden, auf welche Weise sie arn leichtesten
ibre Kinder bekommen. Die liberlegung, die hinter dem Vorgehen steht, auch
Wassergeburten anzulasserg geht davon aus, dafJ es erstrebenswert ist, dem an
gebärenden Kind einen möglichst sanften Übergang zrvischen den beiden extrem
entgegengesetzten Umgebungen des intrauterinen Lebens und der nachgeburtlichen
Existenz zu schaffen. bei gleichzeitiger medizinischer Präsenz. Die Frau betreffend soll
der bekannte circulus vitiosus: Schmerz, Angst, Spannung durchbrochen werden Die
Wassergebwt ist somit Teil eines ganztreitlichen Konzeptes und nicht sensationeller
Höhepunkt einer Geburtsalrobatik geworden Sie wird als eine Möglichkeit urter
mehreren angeboten.
D ie Urspr üng e der Was s erheilverfahren
Wasserheilverfahren wtrden schon sehr frtih in verschiedenenKulnren eingesetzt.
Hieroglyphen der Aglpter aus dem 3. Jahrhrurdert vor Cbristus sind die tiltesten
Zeugnisse über Wasserkulte, die als Therapie singesetzt wurden. Die Wassertherapie
wtude vor allem bei Schwangeren und rurfn:chtbaren Paaren angewandt.
Im 2. Jahrhundert war dieser Wasserlanlt frst vergessen, er wr:rde erst im 6./7.
Jahrhundert in Form der christlichen Taufe wieder aufgenommen. Imrömischen Reich
gab es bis ins 5. Jahrhr:ndert hinein vor allem Frauen, die als Arztinnen ftir
Frauenheilkunde und Hauterkrankungen tätig waren In beiden Ftichern spielt auch
heute noch die Wassertherapie eine besondere Rolle. In der Kaiserzeit wuden die
rituellen Wasseranwendungen dann s6 profrnisiert, daß es bald überall Bäder für die
öffentliche Geselliglceit gab, die heilenden Whlcungen des Wassers aber waren in
Vergessenheit geraten Auch in'Assyrien, Babylonien, Palästina und Indien weisen
ilberliefenurgen auf Hydrotherapie hin- In der arabischen Welt nutzte man das Bad
ar Reinigrrng vor religiösen Handlnngen, in Mttelasien trnd Rußland wurden
Eisbtider anr körperlichen Ertüchtigrrng singesetzt. In allen Religionen der Welt hat
das Wasser die Bedeutung von ewigem Leben und Fruchtbarkeit. Diese
Symbolgehalte sind nach wie vor in tuseren religiösen Riten entbalteu
Die Wassergeburt in Europa
In Europa wuchs im frühen Mittelalter die politische Macht der Kirche, wo die Frauen
als minderwertige Ifteaturen angesehen wurden und die weibliche Benrßdonräne der
Heilkunst bekämpft wurde. Das Verschwinden der Wasserheilungen ist eng verknüpft
mit dieser Geschichte der Frauenberufe. Alte Praktiken des Tauchens wurden in
Absclueckungsmaf3nahmen umgewandelt, mit der,,Gottespnifung* beispielsweise
sollte dwch das Tauchen des gefesselten Opfers bewiesen werderg ob es e_ntweder
schuldig ist, falls es ertrank oder ob es vom Teufel besessen ist, falls es nicht ertrank.
In jedem Fall war das Wasser todbringend, die Strafe traf vorwiegend Frauen und
sollte dem Volk zeigerl daß die alten Heilkräfte nicht mehr wirkten. Der Wasserlarlt
wurde zu einem kirchlichen lnstrument umfimktioniert, indem die cbristliche Taufe
mit einer Hand voll geweihten, wannen Wassers in den Kanon der heiligen
Salaamente aufgenommen wurde. ImUntergrund jedoch wurde das Ritual der Taufe
mit fließendem kaltem Wasser aufiechterhalten. Jeder jüdische Haushalt ttatte Zugang
zu einemunterirdischenTauchbecken - Mlova -, das sicb, von Crrundwasser gespeist,
im Keller eines Wohnhauses befand. Allerdings wqr es in dieser Zeit ebenso
geführlicb, demjüdischen Glauben anzugehören, wie ein Bader oder eine weise Frau
zu sein
Die im Mittelalter erzeugte Wasserangst beim Volk wirkte wie ein Schock und hielt
lange an. Noch imRokoko verwendete manPuder statt Wasser arr Körpeneinigrung.
,Jns Wasser gehen" war gleichbedeutend mit: ,,in den Tod gehen". Erst in der Tnttder
Anfldlirung kehrten die Menschen wieder anr Natur anrück. Im 18. Jahrhundert
entdeckte der Arzt J.S. HAHN die,,wunderbare Heillaaft des frischen'Wassers*,
DT.KNEIPP wendete 100 Jabre qpäter $/asserhren anr Heilung und Sttukung der
Lungen an. Im osteuropäischen Raumwnrden schon irnmer IGltwasser-
Tauchtherapien anr Anpassnng an sebr niedrige Wintenemperaturen angewendet.
Noch heute tauchen manche Eltern ih im Wasser neugeborenes Kind in das Eisuasser
derNeva.
Die Wassertherapie hat in der Frauenheilkunde bisher verschiedene Anwendungen
gefunden, wie die Balneologie bei Infertilität, Wechseljatrbeschwerden oder
Rekonvale szenz nach gynäko 1o gischen Operationen.
Die erste dokumentierte Wassergeburt in Enropa fand 1803 in Franlrreich statt.
Danach gibt es lange Zeitkeine schriftüchen Beweise, daß Wassergeburten in Europa
stattfanden. 1963 begann I. CIIARKOVSKY in Moskau sich mit diesem Thema zu
beschZiftigen und leitet seitdem Wassergeburten in Rußland.
Seit 1978 fanden unter der Außicht von M. ODENT Wassergeburten in Frankreich
statt.
Die Wassergeburt in den verschiedenen Kulturen
. Hawai und die Maui-Wassergeburt
Noch heute betreiben die hawaianischen Heilerinnen die Wassergeburt als
Bestandteil ihrer r:rsprünglichenKulnr, sie wrude in die geheiligtenRituale
aufgenommen Die Wassergeburt findet noch heute in einem Pool im Wald statt,
der Pool ist von weichem Moos umgeben Werden die Wehen sebr intensi% so
klettern die Frauen aus dem Wasser und laabbeln auf allen Vieren dr:rch das
weiche Moos. \danchmal wird ein Baby auch dort geboren, meistens entbinden die
Frauen jedoch im Wasser.
o Samoa
Ein Chiropraktiker, der im aveiten S/eltkrieg auf Samoa stationiert war, wude
dort zum ersten Mal mit der Wassergeburt konfrontiert. Die einheimischen Frauen
gingen in ihren Wehen ins flache'Vy'asser des Pazifischen Ozeans, um dort ibr Kind
zu gebäen
Cumash- Indianer
Bei den Cumash- Indianem wurde als Vorbereitung auf die Geburt ein Zelt aus
Palmblättem am Strand gebaut. Die schwangere Frau schwamm mit ein paar
anderen Frauen raus ins Meer, spielend verarbeiteten sie dort ibre Wehen. Kuz vor
der Geburt kam die Schwangere ans Ufer arüclq kniete sich in den Sand und
gebar ih Kind ins salzige Meerwasser hinein.
Costa Rica
Die Schwangeren eines Costa Ricanischen Indianerstammes gehen zur Entbindr:ng
an einen Fluß, sie därfen nur von wenigen anderen Frauen begleitet werden- Das
indianische Wort ftir,,gebären" ist,jns Wasser gehen".
Maori inNeuseeland
Seit mindestens 500 Jahren besiedeln die Maoris die Inseln Neuseelands, auch sie
kannten die Vorteile der Wassergebtul in den vielen geschützten Buchten des
pazifischen Ozeans. In der,,Bucht der Geister" stiirzte einst Lava ins Meer,
erkaltete beim Aufprall ins kalte Wasser und hinterließ steinerne Terrassen So
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entstanden ideale Wasserbecken a.rm Gebären der Kinder. Das Wasser, das sich
dort sasrnelte, wurde von der Sonne aufgewärmt. Diese Wasserbecken eigneten
sichbesonders gut für sanfte Wassergebuten, rrnd eine sanfte Geburt versprach ein
leichtes Schicksal. Im achtzehnten Jahrhundert landeten die Europ?ier in dieser
Region und brachten das Christentum dorthin In der Zeit der Christianisierung
wurde die ,,Bucht der Geister" als ein heiliger Ort vor Fremden geheimgehalten
Heute gibt es ein Wassergebtrts-Zentrum auf der Nordinsel im Maori-Land, das
,ßainbow-Dolphin- Center".
Die Entwicklung der Wassergeburt in Deutschland
Seit Anfang der 8O-iger Jahre finden auch in Deutschland Wassergeburten statt,
wrude aber lange Zeit nur in wenigen Krankenhäusss1 angebten Die Nachfrage
der werdenden Mütter stieg jedoch auch mit der Enrwicklung der ,patürlichen"
Geburt-shilfe.
Ftir Deutschland gibt es noch keine Statistiken tiber den prozentuellen Anteil der
Wassergeburten an der Zabl der Geburten insgesamt. Am Vinzenz-Pallotti-
Hoqpital in Bensberg, wo Daten für eine V/assergeburtsstudie erhoben wurden,
frnden seit 1982 über 2000 Wassergeburten mit einem heutigen Gesarntanteil von
etwalZo/o - 17% aller Geburten statt.
Phy sio logis che Grandlnage
Mit Kenntnis der Grundlagen aus der fetalen und neonatalen Physiologie Iäßt sich
erklären, wanrm eine Wassergeburt gefahrlos ftir das Neugeborenen durctrgeführt
werden kann
Aus dem weiten Bereich der fetalen?hysiologie interessieren vor allem drei
Phänomene:
Diving Refl*
Zunächst einmal müssen wir konstatieren, daß wir immer noch nicht wissen, aus
welchem Stimulus heraus das Neugeborene zu atrnen beginnt.
Niedrige Sauerstofl oder hohe Kohlendioxidpartialdrucke wruden verantwortlich
gemacht. Eine generelle Asp$xie oder hauptsächlich die Acidose seien der Grund.
Aber auchNeugeborene, deren Chemorezeptoren ausgeschaltet waren, fingen an
zu atmen.
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1969 erklärte TSCHOBROLIISKY , daß der Diving Reflet bar. dessen Sistieren,
die kontinuierliche Atuung des Neugeborenen ermöglicht.
Der Diving Reflex wurde als ein Schutzreflex beschrieben, der beim Menschen
dadurch ausgelöst wird, daß Wasser die Rezeptoren der Gesichtshaut - r:m Mr:nd
und Nase henrm - berührt. Die Folge ist eine Apnoe in Expirationsstelh:ng mit
Epiglottisverschluß. Soweit nahm man an, daf3 ein Fet in utero nicht atmet und die
Ursache hierfür derDiving Reflex sei.
Es wwden gleichermaßenbei verschiedenen Species Nasenschleimhaut-, Pharynx-
r:nd Laryru<reflexe beschrieberu die als Schutz vor Aspiration Apnoen bewirken.
NEGUS hat vermutet, daß die Region der sensorischen Rezeptoren
speziesabhängig sei, d.h- von der Art der Nahrungsaufrabme abhingt r:nd nicht
vom Stand der Evolution: So sitzen ztrm Beispiel bei Mederkäuern die Rezeptoren
im Laryinx, beim Kaninchen in der Nase.
WEALTIIALL beschreibt, daß diese Schutaeflexe bei reifenNeugeborenen a:m
Zeitpunkt der Geburt am ausgepr?igtesten sind und sich nach und nach verlieren
I{ARNED zeigte 1970 , daß der Diving Reflex so stark wirkt, daß neugeborene
Lämmer sterben, deren Gesicht in S/asser getaucht bleibt, obwobl sie drnch eine
gleichzeitige Tracheotomie hätten atmen können
Bleibt die Nabelschnurversorgung erbalten - anders als bei IIARNEDS
Schafsfeten - können die Tiere unbegrenzt unter Wasser bleiben. Bei
unterbrochener Versorgrmg setzen dagegen in der Folge Bradykardie, partieller
Hlpertonus und Umverteilung des Herzzeiwolumens angunsten lebenswichtiger
Organe ein. Wird dieser Ablauf nicht unterbrochen, tritt nach Asphyxie der Tod
ein
Reflexe gehorchen der Steuenrng durch höhere Zentreq in diesem Falle einer
Proportional- Differential- Steuen:ng @lD-Steuerung). Diese reagiert im
Spnrngverhalten bei Reizauslösung anerst mit einem sebr rasch und überschießend
einsetzenden Gegenregulationsverhalten lnd erreicht dann einen ver?inderten,
konstanten Endwert. Das heißt, wenn der adäquate Reiz andauernd über sehr lange
Zeiträume vorhanden ist, erfolgt eine Adaptation der Reflexantwort: es kann also
dadurch intrauterin zu Atemexkursionen kommen.
2. Die fetalen Atembewegungen
Sie wurden anerst 1970 von DAWES in England und MERLET in Franltreich
beobachtet. DAWES konnte sie einem bestimmten cerebralen Zustand zuordnen:
die Atemaktivitaten treten nur bei kortikaler Niederspannrrng auf. Dies entspricht
der sogenannten REM-Phase (rapid-eye-movement), in der auch am Teil andere
Aktivitäten wie Lecken und Blinzeln auftreten
Wichtig ist, daß nru in pathologischen Zuständen, z.B. bei einer intrauterinen
Asphyxie, diese REM-Phasen-spezifische Atmung verstärkt und auf andere Phasen
ausgedehnt werdqn kan&. DAWES deutete die fetale Atmung als Vorbereitung
und Übung für die exfiauterinen Erfordernisse. Lungen bei pbrenektomierten
Tieren wachsen jedenfrlls nicht adäqnat . Das fetale Atemverhalten ist
selbstverständlich auch durch Medikamente beeinflußbar.
3. Die fetale Lungenflüssigkeit
Wan:m aspiriert der Fötus nicht, wenn er Atembewegungen macht?
Die fetale Lunge ist bereits mit Flüssigkeit geftillt, die von ihr selbst dort gebildet
wird. Spezialisierte Epithelzellen können aktiv z.B. Chlorid in Richhrng
Lungenlumen sezernieren Dadurch entsteht ein osmotischer Gradient, der
Flüssigkeit aus der Mlaozirlulation in den potentiellen Luftraum gelangen läßt.
Der Prozeß 16ann geblockt werden durch Diuretika, die denNatrium- und I(alium
gekoppelten Cbloridtransport hemnren
Im menschlichen Fötus werden teigüch 250 bis 300 ml Lungenflüssigkeit gebildet.
Es herrscht einpositiver Druckgradient von 3 - 5 cm Wassersäule tiber dem
Larlnu. Bei den fetalen Atemexla:rsionen komrnt es zu minirnalen Hin- und
Herbewegungen der trachealen Flüssigkeitssäule. Periodisch öftet sich der Laryrnx
und läßt so einenNettoeflur von 15 mVStd. an, der während der REM Phase um
das Fünftche gesteigert wird. Ligiert rnan die Trachea intrauterin, vergrößert sich
das Lungenvolumen, und die Alveolarzellproliferation und -differenzierung
nehmen an. Unterbindet man einen Ast der Art. pulmonalis, wird auf der
ipsilateralen Seite weniger Flüssigkeit gebildet, die Lunge bleibt hypoplastisclr- Das
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Gleiche erfolgt bei verstärkter Drainage der Lungenflüssigkeit nach außen, z.B.
Oligohydramnion oder bei der Pottersequerz.
Wäbrend der Gebr:rt steigen verschiedene Hormone arl von denen speziell die
Katecholamine genauer untersucht wurden. So bewirkt die intravenöse Gabe von
Adrenalin r:nd Isoproterenol, nicht aber vonNoradrenalin, die Reabsorption von
Flüssigkeit aus dem Lungenhrmen
Dieser Vgrgang kann von Betablockern gestoppt werden Es ist also
wahrscheinlicb, daß die verminderte Flüssigkeitqproduktion bei fetaler Hlpoxämie
anmindest teilweise das Ergebnis vermebrter Streßhormonbildnng ist, die da''''
zusemmen mit versttlrkter Atemtätigkeit einer Aspiration Vorschub leisten Die
Lungenfltissigkeit beginnt sich 2 - 3 Tage vor Wehenbeginn an vermindern
Desbalb ist auch bei Neugeborenen aus selcundären Sectiones, d.h. nach Einsetzen
der Wehen, die Lugenflüssigkeit ebenso.reduziert wie bei vaginal entbundenen
Kindern-
Mit der Eröftung der Lungenstrombahn nach der Geburt muß ein Mehrbedarfvon
etwa 20%o des kindlichen Blutvolumens gedeckt werden Dieser Mehrbedarf wird
dr:rch die Resorption der Lungenflüssigkeit in das Interstitinm und nachfolgend in
die Kapillaren ausgeglichen. Es entspricht nicht denphysiologischenAbläufen, daß
durch die Thoraxkompression uder der Geburt Flüssigkeit aus den Atemwegen
gepreßt wird (squeezing Effekt) und daduch ein Vakuum entstände, das bei
Dekompression aufgefüllt und dadurch unweigerlich ar Aspiration fübren wtirde.
Zusammenfassend stellt sich also für nns folgendes Bild dar: bereits imUterus
,,übt" der Fetus das Atmen. Dabei wird aber keine Amnionfltissigkeit in die Lunge
aspiriert, sondern es findet r:mgekehrt ein Nettoeflux von Lr:ngenflüsssigkeit aus
der Trachea statt. Dieser Mechanismus ist für das normale Wachstumund die
Differenzierung der Lwrge entscheidend. Die endgültige Reabsorption der
Flüssigkeit ist bis zu 6 Stunden nach der Geburt abgescblossen.
Der vaginale ,,Squeezing- efect" ist zu vernachl2issigen. Im Gegenteil: das
Neugeborene braucht die Lurgenflüssigkeit in seinem GefüISsystern Es füllt damit
sein intravasales Volumen au{, welches durch die Eröftung der Lungenstrombalur
vn20Yo vergrößert ist. Das Neugeborene ist somit postpartai essentiell auf die
Auftahme der Lrurgenflüssigkeit in sein GefüISsystem angewiesen.
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Iüird ein Kind ins Wasser geboren, wirkt voll und ganz der Diving Reflex. Bei
pulsierenderNabelschnur setzt keine Reflexbradykardie ein. Die Lungenflüssigkeit
wird nicht ausgedri,ickt und hinterläßt kein Vakutrm, sondern wird mit der
beginnenden Atmung reabsorbiert.
Bei intrauteriner Asphgie gelten natiirlich andere Bedingungen. Es kommt ztu
verfrühten Fltissigkeitsreabsorption und anr verstärkten Atemtätigkeit, die zur
Aspiration frhren können.
B es chreib ung einer Wass ergeb urt
IIat die Frau die Möglichkeit einer Wassergeburt gewäiblt, so kann sie w?ibrend der
Eröftungsphase und der Austreibungsphase im Wasser verbleiben Sie steigt in
die Badewanne, welche groß genug ist, daß sie gentigend Bewegungsfieiheit hat,
rrm währetrd der Austreibungspbase die Positionwechseln ar können Die
Badewaone dient als Entspannungs- und Entbindungswanne und ist nach
ergonomischen Gesichtspunkten geforrrt mit einer wasserdichten Ttire anm
leichten Ein- r:nd Aussteigen Die Frau hat die Möglicbkeit, die Austreibungspbase
auf dem Rticken liegend, hockend, kniend oder in Vierfüf3lerhaltung zu verbringen
Die Temperatu des Wassers wird den Bedtirfrissen der Geb?irenden angepaßt und
durch ein Heizsysteng welches in der Wandr:ng des Wannenkorpus integriert ist,
konstant gehalten @a. APAL Begny - BelgieQ Es sollte daratrf geachtet werden,
daß die Temperatrrr des Wassers nicht zu heiß ist, sie sollte 37o Celsius nicht
überschreiten. Zuheißes Wasser wirkt sich nachteilig auf den Geburtworgang aus,
da die tfitze zu einer Belastung von Herz und Kreislauf ftihrt und damit der
Aufenthalt im Wasser für Mutter und Kind ztr anstrengend werden kann. Meist
könnenjedoch die gebtuenden Frauen selbstänclig einschätzen, welche
Wassertemperatu am geeignetsten ftir den Geburtwerlauf ist.
WZihrend der gesarnten Geburt werden die kindlichen Heräöne durch externe
CTG-ableitung überwacht. Hieran eignet sich insbesondere das Inürktions-CTG.
@a. KRAI.{ZBIIil nn - Sotingen) In der Wannenwandung sind
Induktionsschleifen eingelassen, die ein schwaches elektromagnetisches Feld
aufbauen, welches dnrch die kindlichen Herzaktionen verändert r:nd dadnrch eine
Registrierurg möglich wird. Das Registriergerät - ein herkömmlicher CTG-
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Rekorder ist außerhalb des Naßbereiches entqprechend den VDE-Vorscluiften an
der Wand befestigt, so dafJ das kindliche Herzfrequenznuster beobachtet werden
karn Eine externe oder interne Ableitung über Telemetrie ist ebenfalls möglich- Es
wird ausdräcklich davor gewarnt, die Frau direkt an das CTG-Gerät anzusctrließerq
da es dadr:rch zu tödlichen Unfillen kommen kann.
Die Geburt des Kindes geschieht ins Wasser hinerq der Kopf wird zuerst geboren.
Bevor die Schultern nachfolgen, komnt es zu der äußerenDrehtrng des Kopfes
meist mit der folgenden Jtr/ehe. Diese äußere Drehung kann genauso wie bei
Geburten außerhalb des Wassers in Ruhe abgewartet werden Es ist 16si11s5falls
notwendig, die weitere Kindsenrwickhrng zu forciereq wennbis zu diesem
Zeitpr:nkt der Geburt der Vitalzustand des Kindes dieses zt:/ril"ßt. Rumpfund Beine
folgen danach avanglos ins Wasser hinein. Nachdem das Kind geboren wurde,
wird es innerbalb von 60 Sekunden aus dem Wasser genommen und der Mutter
übergeben, die es sich auf den Bauch legt, so daß der Körper des Kindes an'ar
noch im Wasser ist, der Kopf sich jedoch außerbalb des Wassers befindet, damit
das Kind seinen ersten Aternzug tun l€nn Die Annabme des Kindes und das
Herausnehmen des Kindes kann von der Mutter selbständig erfolgenund bedarf in
der Regel nicht der Hilfe von Arzt oder Hebamme. Der Vater darf seine Frau dabei
unterstätzen, um somit integraler Bestandteil unter der Geburt zu bleiben Die
Nabelscbnr:r wird erst dann durchtrennt, wenn diese aufgehörthat anpulsieren
oder eine medizinische Indikation besteht, dieses Aübzeitig an tun. Auch hier sind
Vater oder Mutter angebalten, dieses selbst ausanführen
Die Mutter kann nr:n entscheiden, ob sie ftir die Ausstoßr'ng der Plazenta das
Wasser verläßt oder ob sie auch wäbrend der Nachgeburtsperiode in der Wanne
verbleibt und erst danach diese verläißt, um sich dann in ein bequemes Breitbett an
legen. Hierin erfolgt dann das weitere ,,bonding" zurischenElternund
Neugeborenern- In der Badewanne schon kann das Kind anm Stillen angelegt
werdeq so dalJ in den meisten Fällen auf Kontraktiorsmittel postpartal gänzlich
verzichtet werden kann.
Der Dammschutz erfolgt durch die Hebarnme vom seitlichen Wannenrand aus.
Eine möglicherweise notwendige Episiotomie kann problemlos im Wasser erfolgen
indem ein Finger, der im Damrnbereich in den Introitus eingelegt wird als
t2
,,Richtschnru" fungiert. Die Wannenbrüstung darf nicht an hoch seiq und die
Ausladung ar Seite hin darfnicht zu weit sein, damit die Hebamme den
notwendigen Dammschutz dr.uctrfiihren kann, indem sie sich über den Wannenrand
beugt. Der mütterliche Blutverlust wird genauso wie bei Geburten außerhalb des
Wassers geschätzt durch Bewteilnng der Verfürbrurg des Badewassers oder der auf
dem Wannenboden abgesunkenen Blutkoagula
Zum Eigenschutz der Hebarnmen und Arzte sollten diese fest verschließende
Handschuhe tragen, die entweder bis armHandgelenk, zumEllenbogen oder anr
Schulter (Veterinärmedizin) reichen
Klinßche Pruis - Wass ergeb arts studie
Es wtudenretrospektiv die Geburtwerläufe und die kindlichenVitalitätsparameter
von insgesamt 1000 Wassergeburten seit 1982 als Kontrollstudie im,,natched
pairs"-Verfahren verglichen Das Kontrollkollektiv wurde aus den jeweils
nachfolgenden Spontangeburten gleicher Paritat gebildet.
Ziel dieser Untersuchr:ng war es, eine erhöhte Geführdurg vonMutter oder Kind
bei nnkomplizierten Spontangeburten im Wasser auszuschließen Allein der
Wunsch der Schwangeren war maßgeblicb, ob - je nach fetaler Situation - eine
Wassergeburt zugelassen wr:rde. Des weiteren bildeten Beckenendlageq
l4sbrlingsschwangerschaften, pathologische Schwangerschaftwerläufe ( 2.8.
Plazentainsuffzien4 Fn:hgeburtlicbkeit vor der vollendeten 37. SSW)
Ausschlußkriterien für eine Entbindung im Wasser.
Die ersten 50 Geburten unrden durch kontinuierliche CTG-Überwachung - mit
interner Ableitung dtrch Skalpelekhode r:nd Telemetrie - tiberwacht. Seitdem
erfolgte eine interrrittierende Kontrolle der kindlichen Herztöne durch externe
Ultraschallableitung, wie sie auch bei normalen Spontangeburten üblich ist ( 30'
MirL CTc-Aufteichnung, danach 1 Std. aufreichnungsfreies Intervall; bei
suspekten bav. pathologischen Verläufen Ktirzung des Intervalls bav.
Dauerüberwachung (vgl. auch entsprechendes ,,Statement" der ACOG und EIGO
zr:r intermittierenden Herztonüberwachung).
Aus Sicherheitsgründen wurde bei den Wassergebwten die Telemetrieübertragung
eingesetzt, so daß das CTG-Gerät außerhalb des Naßbereichs aufgestellt werden
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konnte. Bei pathologischen CTG-Vertinderuqgen oder sich anbahnenden
Geburtskomplikationen wurde die Geburt im Wasser abgebrochen.
Folgende Parameter wurden avischen beiden Kollektiven verglichen: Alter,
Bildungsstand, \Mohnort, Schwaogerscbaftwerlauf, anamnestische
Schwangerschaftskomplikationen ( Zustand nach Sectio u.a ) , Dauer der Wehen,
Muttermundsweite bei Geburtsbe ginn, Zeitdauer im Wasser, Muttermundsweite
bei Eintritt ins Wasser, Anwendung von schmerzstillenden Medikarnenten im
Gebr:rtsverlau{, Rate anEpisiotomien/ GeburtwerletzungeD, Nachgeburtsphase,
kindliche APGAR- und arterielle sowie venöse Nabelschnur-pH-Werte, kindliche
Morbidität (Infektioneq Verlegungen in die Kinderldinik etc. ), Mortalität, sowie
die Dauer des stationären Aufenthaltes post partum, um ntn die wichtigsten zu
nennell.
Ergebnisse
Beide Kollektive zstglen sich homogen hinsichtlich Alter, S/ohnort Dauer der
jetÄgen Schwangerschaft, benrflicher Bildtrng, vorausgegangener
Schwangerscha$skomplikationen, Verlauf derjetzigen Schwangerscbaft. Lediglich
eine gering höhere 7-ahlder Frauen in der Wassergeburtgnrppe hatte anamnestisch
eine vorausgegengene Sectio (4%vs. L%).
Der Hauptanteil der Gebärenden war aryischen 26 und 30 Jatren alt. Dies
entspricht auch statistischen Alterwerteilrngen entbindener Frauen in Deutscbland.
Die Mebrzahl der im Wasser Gebärenden bel€m hr 2. Kind. Auch die
Neugeborenen aus beiden Gnrppen unterschieden sich hinsichtlich Geburtsgewicht
und Crröße nicht voneinander. Das Maximum der Verteilungslcurve für das
Körpergewicht lag in beiden Kollektiven bei 3500 g, das der Kopfr:mfiinge bei 35
cnr Ein Teil der Frauen gtng im Gebrrrtsverlauf zur Entspannung ins Wasser, nicht
alle davon haben im Wasser geboren Nur ein geringer Anteil hatte von Anfang an
die Wassergeburt vor Augen.
Von den Frauen, die im Wasser entbunden habert hielten sich 31,5% weniger als 1
Str:nde, der HauptanteiJ,(33,9%) zrvischen I - 2 Stunden im Wasser auf. Das heißt,
daß 2/3 der Kreißenden nach 2 Stunden im Wasser entbunden hatten Entgegen
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anderer LiterahuangaberU in der die Austreibungszeit im Wasser gegenüber der
üblichen Geburt verkürzt sein soll, rxrterschied sich in unseren Vergleichsgruppen
die Dauer der Austreibungsphase nicht signifikant:48Yo der Wassergeburten
brauchten unter 20 Minuten gegenüber 43Yo der Kontrollgruppe.Unserer
Vorstelhrng gemäß wirkt sich die Entspannung im wamten Wasser
günstig auf den Beckenboden aus.
Die meisten Frauen zogen es vor, erst bei vollständig geöftretemMutterrl:nd irs
Bad zu gehen, um auch dort zu entbinden Die restliche Gruppe ist etwa
gleichmäßig verteilt in Bezug auf die Muttermundsweite und den Eintritt in die
Entspannungsbadewanne. So nehmen wir auch eine mentale Entkrampfung im
wannen Wasser an Der Teufelskreis Verspannung - Angst - VerkramFfung -
gesteigerte Scbmerzempfindung scheint imWasser eher durchbrochen: Wir frnden
einen signifikanten Unterschied bezüglich des Scbmepmittelbedarß: l,lyo im
Wasser gegenüber 20,lYo bei Landgeburten In beiden Kollektiven zeigte sich ein
signifikanter Unterschied der notwendigen Episiotomien von 19% imWasser zu
38% bei,tandgeburten". Die Befürchtung, daß dr:rch Weitstelhrng der Geftße bei
hoher Wärmezufirhr die Gefahr verstärkter Nachblutungen in der Plazentarperiode
besteht, hat sich nicht bestätigt. Die Frauen bestirnmen die ihnen angenehme
Wassertemperatur selbst, wobei darauf geachtet wird, daß eine für das
Neugeborene tolerable Te,mperatu von mindestens 32-36 oC erhalten bleibt. Die
Rate der verstärkten Nachbluhrngen unterschied sich nicht signifikant: llYo im
Wasser gegenüber 9% im Vergleichskollektiv.
Das Fetal Outcome z-eigfe in beiden Gruppen keine signifikantea Unterschiedö. Die
Verteilung der APGAR-Werte nach 1, 5bzw.10 Min- war naheztr identisch.
Die arteriellen Nabelschnur-pH-Werte lagen avischen 7 .20 wd 7 .29 &i SlYo.der
Wassergeburten r:nd 460Ä der Vergleicbsgeburten l\däßige Azidosen traten bei
l2o/o der Wassergeburten bay. l3Yo der Kontrollgnrppe auf (pH 7 .10 - 7.19).
Ftir die klinische Beurteilung der Neugeborenen ergaben sich ebenfalls keine
signifikanten Differenzen. Die Zatrl kindlicher Verlegungen in neonatale
Intensiypflege liegt in beiden Gruppen mrt l.l% (Wassergeburtxlbnt. 1.3%
(tandgebr:rten') niedrig. In keiner der beiden Gruppen gab es einen mütterlichen
oder kindlichen Todesfall.
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Bei den Wassergeburtskindern gab es keine profunden Volumenverteihrngen im
kardiovaslarlären Bereicb wie ZIMMERIVIAM\T sie erwartete. Es wurde bei
keinem der Kinder eine Schocks5rmtomatik beobachtet. Die neugeborenen Kinder
wtrden innerhalb von 5-50 Sekunden an die Wasseroberfläche auf die Brust der
Mutter gebracht.
Der stationäre Aufenthalt nach der Geburt war bei den Wassergebr.rten im Scbnitt
kürzer, der Anteil asrbulanter Geburten höher.
Zusammenfassung
Anhand der Ergebnisse von 1000 retrospektiv untersuchten Wassergeburten
verglichen mit 1000 Spontangeburten außerbalb des Wassers wurde festgestellt,
daß keine erhöhte kindliche und mütterliche Morbiditat und Mortalität
nachgewiesen werden konnte.
Im Wasser war der Med,ikarnentenverbrauch deutlich niedriger ll,l% nt20,1%of
rmd die Rate an Episiotomien um die H?ilfre geringer. Der mütterliche Blutverlust
war signifikant geringer. Die kindliche Infektiosität war nicht erhöht.
Schluffolgerung
Es wird ausdrticklich betont, daß Wassergeburtennur durcfueführt werden
solhen, welm das Personal ausreichend geschult ist und medizinisch geführdete
Geburtwerläufe hiervon ausgeschlossen werden-.
Die in der Literatu veröffentlichenZwischenfülle mit Todesfolge oder cerebnal
geschädigten Kindern waren allesamt Gebr:rtsverläufe, die diesen Eryfehlungen
nicht entsprachen und bei denen gravierende Fehler in der Betreuung von Mutter
und Kind gemacht wurden Sie können somit nicht der Methode der Wassergeburt
zugerechnet werden
Im Rahmen des Fortbildungszentrums am Vinzenz - Pdlotti - Hospital Bensberg
besteht die Möglichkeit, sich theoretisch rurd praktisch in die Methode der
Wassergebutsbegleitung einweisen an lassen.
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