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Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007 PITTER UN PAUL Rheinischer Adel“ auf dem Königsthron Frank I. Schmitz regiert die Schützen in Rosellerheide-Neuenbaum „Auch wenn man es mir vielleicht nicht glaubt, ich freue mich, dass wir einen neuen Schützenkönig haben!“ Mit diesen, etwas rätselhaft klingenden Worten, proklamierte Brudermeister Heinz Meuter am Abend des 5. Mai 2007 Frank Schmitz vom Jägerzug „Edelwild“ als neuen Kronprinzen der Bruderschaft. Wer Heinz Meuter und seine Schützenlaufbahn kennt, für den ist es uneingeschränkt glaubhaft, dass er sich als Brudermeister freut, in den für viele Bruderschaften und Vereine schwierigen Zei- ten, einen Nachfolger für Jörg I. Eckert gefunden zu haben. Trotz allem war ihm bei der Proklamati- on noch deutlich die Anspannung anzumerken. War er es doch selbst, der sich erst einige Minuten zuvor an der Vogelstange Frank Schmitz geschlagen geben musste. Es war ein kurzer, spannen- der Kampf, in dem sich die beiden Kontrahenten nichts schenkten. Nach einem platzierten Schuss von Heinz Meuter hing der Holzadler buchstäblich am seidenen Faden, so dass man schon fast befürchten musste, ein Windstoss könnte ihn von der Stange fegen. Am Ende hatte Frank Schmitz das kleine Quäntchen Glück mehr, um mit dem 38. Schuss den Kampf für sich zu entscheiden. Der erste Gratulant war sein Mitstreiter Heinz Meuter. Die Pfänder des Königsvogels sicherten sich folgende Schützen: Heinz-Josef Stammen, JZ „Mun- teres Rehlein“ (Kopf), Oliver Frank, GZ „Treue Freunde“ (re. Flügel), Dirk Uschkamp, GZ „Ärm Söck“ (li. Flügel), Engelbert Ubber, JZ „Fidele Jungens“ (Schweif) (weiter Seite 3) Informationen aus der Schützenbruderschaft Sankt Peter und Paul 1879 e.V., Rosellerheide-Neuenbaum Schützenfestausgabe/Juni 2007

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Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

PITTER UN PAUL

„Rheinischer Adel“ auf dem Königsthron

Frank I. Schmitz regiert die Schützen in Rosellerheide-Neuenbaum „Auch wenn man es mir vielleicht nicht glaubt, ich freue mich, dass wir einen neuen Schützenkönig haben!“ Mit diesen, etwas rätselhaft klingenden Worten, proklamierte Brudermeister Heinz Meuter am Abend des 5. Mai 2007 Frank Schmitz vom Jägerzug „Edelwild“ als neuen Kronprinzen der Bruderschaft.

Wer Heinz Meuter und seine Schützenlaufbahn kennt, für den ist es uneingeschränkt glaubhaft, dass er sich als Brudermeister freut, in den für viele Bruderschaften und Vereine schwierigen Zei-ten, einen Nachfolger für Jörg I. Eckert gefunden zu haben. Trotz allem war ihm bei der Proklamati-on noch deutlich die Anspannung anzumerken. War er es doch selbst, der sich erst einige Minuten zuvor an der Vogelstange Frank Schmitz geschlagen geben musste. Es war ein kurzer, spannen-der Kampf, in dem sich die beiden Kontrahenten nichts schenkten. Nach einem platzierten Schuss von Heinz Meuter hing der Holzadler buchstäblich am seidenen Faden, so dass man schon fast befürchten musste, ein Windstoss könnte ihn von der Stange fegen. Am Ende hatte Frank Schmitz das kleine Quäntchen Glück mehr, um mit dem 38. Schuss den Kampf für sich zu entscheiden. Der erste Gratulant war sein Mitstreiter Heinz Meuter. Die Pfänder des Königsvogels sicherten sich folgende Schützen: Heinz-Josef Stammen, JZ „Mun-teres Rehlein“ (Kopf), Oliver Frank, GZ „Treue Freunde“ (re. Flügel), Dirk Uschkamp, GZ „Ärm Söck“ (li. Flügel), Engelbert Ubber, JZ „Fidele Jungens“ (Schweif) (weiter Seite 3)

Informationen aus der Schützenbruderschaft Sankt Peter und Paul 1879 e.V., Rosellerheide-Neuenbaum Schützenfestausgabe/Juni 2007

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Grußwort zum Schützenfest Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger von Rosellerheide und Neuenbaum, liebe Schützenfamilie, verehrte Gäste, Besucher und Freunde unseres Schützenfestes, unser Schützen-, Volks- und Heimatfest steht vor der Tür. Wir alle freuen uns auf die Tage der Freude! In diesem Jahr liegt unser Fest günstig. Wir können wirklich in Ruhe miteinander feiern, denn die Ferien laden dazu ein. Die Kinder haben nicht die Verpflichtung zur Schule zu müssen, und das neue Programm am Schützenfestmontag lädt dazu ein, einfach mitzumachen und dabei zu sein. Auf einem Kalenderblatt war zu lesen: „Überall nur Feindbilder. Und wo bleiben die Freundbilder?“ Das können wir beantworten: „Wer Freundbilder finden will, der soll doch bitte zu uns zum Schüt-zenfest kommen und mit uns feiern. Dort findet er Freundbilder in Hülle und Fülle!“ Wir wünschen der gesamten Schützenfamilie, den Mitbürgerinnen und Mitbürgern von Rosellerhei-de und Neuenbaum und unseren Gästen, dass sie in Gemeinschaft mit Freunden ein schönes Fest erleben. Auf ein gutes, schönes und sonniges Schützenfest mit viel Spaß!

Heinz Meuter Reinhard Winkler

Brudermeister 2. Brudermeister

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Frank Schmitz, der neue Bruderschaftskönig, ist das, was man getrost als „ein Kind von der Heide“ bezeichnen kann. Geboren und aufgewachsen im „alten Dorf“, nämlich in Rosellerheide auf dem Mühlenbuschweg (damals noch „Am alten Sportplatz“ oder, wie die Alteingesessenen sagen, „Am Kavitteberch“), wo er auch heute noch zusammen mit seinem Vater Anton Schmitz wohnt und wo er auch seine Residenz errichten wird. Majestät ist 42 Jahre alt, Junggeselle und seit 1999 selb-ständiger Installateur für Sanitär und Heizungstechnik. Er besuchte die Grundschule St. Peter Ros-ellen, anschließend die Hauptschule in Norf-Derikum. Nach dem Hauptschulabschluss machte er in einem Betrieb in Hoisten eine Ausbildung zum Gas-Wasser-Installateur. Danach arbeitete er einige Jahre in seinem Ausbildungsbetrieb, bevor er sich 1997 entschloss, noch einmal die Schulbank zu drücken. Bis 1999 absolvierte er die Abendschule in Düsseldorf. Es waren harte Jahre, denn er war während dieser Zeit weiterhin voll berufstätig. „Ein 20-Stunden-Tag war keine Seltenheit!“, so seine Aussage. 1999 konnte er als Lohn seinen Meisterbrief als „Meister für Sanitär- und Heizungstech-nik“ in Empfang nehmen. Da schon während dieser Ausbildung die Absicht da war, sich selbstän-dig zum machen, hatte er für sich beschlossen, dass „ein bisschen Kenntnis in Betriebswirtschaft ja nicht verkehrt wäre“, und einen weiteren Lehrgang in eben diesem Fach belegt, den er ebenfalls mit Erfolg abschloss. Mittlerweile ist er für viele in Rosellerheide-Neuenbaum und in den umliegen-den Ortschaften ein gefragter Ansprechpartner und oftmals Helfer in der Not, wenn z.B. ein Rohr-bruch schnelles Handeln erfordert.

Im Laufe des Jahres 2006 reifte bei ihm der Entschluss heran, es vielleicht doch bereits 2007 zu versuchen. Mitte März teilte der dann seinem Zug die Entscheidung mit. Nachdem die Zugver-sammlung seinem Wunsch zugestimmt hatte, musste er sich erst einmal einem anderen Problem zuwenden. Wo kriege ich als Junggeselle eine Königin her? Seine eigenen Worte: „Ich nur allein als König, dazu hatte ich keine Lust, und das ist ja auch für alle anderen langweilig. Da habe ich mir gedacht: Schmitz, du wärst nicht Schmitz, wenn dir dazu nicht etwas einfällt!

Was das Schützenwesen betrifft, war er da nach seiner Edelkna-benzeit „irgendwie raus“, obwohl sein Vater, ebenfalls ein „echter Heier“, 38 Jahre Mitglied im JZ „Löstige Jonge“ war und seine Mut-ter „aus dem Broich“ (Gohr-Broich) kam, wo das Schützen-brauchtum auch intensiv gepflegt wurde und wird. Durch berufli-che Kontakte mit Cornel Schoeber, der als Zugführer des Jäger-zuges „Edelwild“ nun überhaupt nicht einsehen konnte, dass ei-ner in Rosellerheide lebt und arbeitet und nicht Mitglied in der Schützenbruderschaft ist, kam Frank Schmitz dann nach dem Schützenfest 2001 als neues Mitglied in dessen Zug. 2002, in seinem ersten Jahr als aktiver Schütze, musste man in Rosellerheide-Neuenbaum mangels Bewerber ohne Schützen-könig feiern. Schon damals war Frank der Meinung:„So lange ich da mitmache, passiert das nicht noch einmal, dann schieß ich auf jeden Fall drauf!“ Ein paar „Probeläufe“ innerhalb des Zuges hat er schon hinter sich, da er sich in der kurzen Zeit seiner Mit-gliedschaft bereits zwei Mal mit dem Titel des Zugkönigs schmü-cken konnte.

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Bereits vor einiger Zeit hatte ich Daniela Lambertz bei meinem Zugkollegen und Freund Reinhard Winkler und seiner Frau Gabi kennen gelernt. Daniela ist Auszubildende in der gleichen Anwalts-kanzlei, für die auch Gabi Winkler arbeitet. Ich wusste, dass sie keinen Freund hat und auch als aktives Mitglied im Reitercorps natürlich am Schützenbrauchtum interessiert ist. Da habe ich mir überlegt: „Die könntest du ja mal fragen!“ Bei einem Grillabend bei Winklers ergab sich dann die Gelegenheit, und, nachdem sie sich ein paar Tage Bedenkzeit erbeten hatte, was ja auch verständ-lich ist, hat sie „ja“ gesagt. Darüber habe ich mich sehr gefreut!“ Die zukünftige Königin Daniela ist 23 Jahre alt, in Rosellen geboren und aufgewachsen, wohnt in Rosellerheide auf der Neukirchener Straße und macht zurzeit eine Ausbildung zur Rechtsanwalts-fachangestellten bei der in Allerheiligen ansässigen Kanzlei Matusche. Seit 2004 ist sie Mitglied im Reitercorps und tritt dabei in die Fußstapfen (oder vielleicht Hufspuren?) ihres Großvaters Georg Strunk, der 1984 Mitgründer des Reitercorps war und diesem viele Jahre als Mitglied angehörte. Ihr Großvater väterlicherseits, Hubert Lambertz, war lange Zeit Mitglied im Heimatverein (ehemals Rei-terverein) Rosellen. Trotz ihrer Jugend steht Daniela bereits seit einigen Jahren „auf eigenen Fü-ßen“ und mit beiden Beinen im Leben. Neben ihrer Arbeit in ihrem Ausbildungsbetrieb jobbt sie an den Wochenenden im Kiosk, in der Gaststätte „Karyatis“ und im „Heidezentrum“ und ist daher für viele in Rosellerheide-Neuenbaum ein bekanntes Gesicht. „Für Hobbys bleibt mir allerdings wenig Zeit, daher freue ich mich jetzt ganz besonders auf das Schützenfest und alles, was damit verbun-den ist.“ Auch König Frank hat kaum Muße, irgendwelchen Hobbys nach zu gehen, aber „irgendwas finde ich zu Hause immer noch, wo ich rumbasteln kann“. So hat er auf seinem Hof ein Holzhaus zum Partyraum umfunktioniert. In der Zeit seiner Mitgliedschaft bei ’“Edelwild“ hat man dort schon man-che frohe Stunde verbracht. Im letzten Jahr ließ Zugführer Cornel Schoeber im Bayrischen Wald ein Schild schnitzen mit der Aufschrift „Mühlenbusch Stadl“, das jetzt den Eingang des Häuschens ziert. Frank und Daniela freuen sich auf die gemeinsame Zeit als Königspaar und hoffen, dass es ein schönes, harmonisches Fest wird und, wie alle Königspaare vor ihnen, dass Petrus vier Tage „Kö-nigswetter“ bereithält.

Der Königszug - 40 Jahre Jägerzug „Edelwild“ Sieben junge Männer gründeten im Jahre 1967 den Jägerzug „Edelwild“. Von den Gründungsmit-gliedern ist heute nur noch Zugführer Cornel Schoeber dabei. Der Zug hat zurzeit 11 aktive Mitglie-der. Bereits zum dritten Mal stellt er den Bruderschaftskönig. 1996/97 Cornel Schoeber; 2005/06 Udo Krüger und nun 2007/08 Frank Schmitz. Außerdem sind mit Lothar Kesselmeier, Reinhard Winkler, Udo Krüger und Dieter Büchling allein vier Mitglieder des Zuges, einige bereits seit vielen Jahren, im Vorstand der Bruderschaft engagiert tätig.

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Clown Pibi Glix mit seinem Programm für kleine und große Leute...

Pibi Glix zeigt sein aktuelles Solo-Clown-Programm mit dem Titel.

„ ....wohin geht`s denn hier

lang ...“

Der Clown Pibi Glix zeigt in sei-nem abwechslungsreichen, turbu-

lenten und amüsanten Programm überra-schende Komik gepaart mit

verblüffender Jonglage , Artistik und Zauberei , wobei die Tücke des Objekts jede Menge Überra-

schungen für ihn bereithält.

....getreu seinem Motto :

NICHT VERPASSEN ! Kirmes Montag 25.06.2007 - 12.00 Uhr im Festzelt………

Kontaktadresse: Pibi Glix (Peter Becker), Mail: [email protected] , Internet: www.pibiglix.de

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Menschen, an die wir uns erinnern – Hans - Peter Kronenberg Günther Steinfort, Kapellmeister des Musikvereins „Frohsinn Norf“, erinnert sich. Er war ein exzellenter Musiker und ein Leben ohne Musik war für ihn nicht denkbar. Diese Liebe zur Musik an die Jugend weiter zu geben, war ihm immer ein großes Bedürfnis. Er brachte den Jugend-lichen allerdings nicht nur bei, wie man ein Instrument spielt, sondern auch, dass die größte Bega-bung nichts bringt ohne Fleiß und Disziplin. Ich bin durch Zufall einmal zu ihm nach Hause gekom-men, als er dort mit einigen Jugendlichen probte. Da war ich vielleicht überrascht, mit welcher Strenge er durchgreifen konnte, wenn einer seiner Schüler schlampig vorbereitet war. Richtig laut konnte er dann werden.

Auf der anderen Seite wussten alle unsere jungen Leute, dass er immer für sie da war, und dass sie mit jedem Problem zu ihm kommen konnten. Im Grunde seines Herzen war er butterweich. Eine Sache allerdings war für ihn absolut indiskutabel: „Wenn ich merke, dass mich einer belügt, dann ist Ende!“ Außerdem war er einer, der im wahrsten Sinne des Wortes nicht gerne in der ers-ten Reihe stand. Er war zwar lange Jahre zweiter Kapellmeister, aber wenn er wirklich mal bei ei-nem Umzug mit dem Taktstock vorangehen musste, sah man ihm förmlich an, dass er sich an diesem Platz nicht so richtig wohl fühlte. Ihm war es immer lieber, Musik zu machen und im Hinter-grund für den Verein zu arbeiten. So hat er z.B. ein Computerprogramm, speziell für unseren Ver-ein zugeschnitten, ausgearbeitet. Damit können sämtliche Benachrichtigungen, Dienstpläne, wer wann wo spielt, Änderungen und ähnliches ruck zuck per Email an alle verschickt werden und jeder weiß in kürzester Zeit über alles Bescheid. Alle im Musikverein waren durch seinen schnellen Tod sehr geschockt, aber ich glaube, seine Schüler vermissen ihn am meisten. (Hans-Peter Kronenberg, 2. Kapellmeister beim Musikverein „Frohsinn Norf“, Mitglied des Sappeurzuges „Mer dörve“ und einige Jahre Major der Sappeure verstarb im November 2005 im Alter von nur 48 Jahren)

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

SüMoBa, der edle Trank, macht Dünne dick und Dicke schlank! Dies war über viele Jahrzehnte der Werbeslogan der SüßMostkelterei Batz im Neuenbaum auf der heutigen Lindenstraße 6. Damals lautete die Anschrift allerdings noch ganz schlicht: Neuenbaum über Neuss Land II. Nach dem Krieg galt es für ihn, der zu diesem Zeitpunkt fast 50 Jahre alt war (Jahrgang 1899), wie für alle anderen auch, „den Karren wieder flott zu machen“ und sich eine Existenz aufzubauen. Das Ehepaar Batz war befreundet mit Familie Becker aus Neuss, die dort das gleichnamige Reform-haus betrieb. Durch diese Freundschaft entstand die Idee, das Obst aus eigener Ernte nicht zu verkaufen, sondern selbst zu Saft bzw. Most weiter zu verarbeiten.

Emil Batz und seine Frau Maria, geborene Schnegelsberg, (Foto rechts) kamen zusam-men mit einigen anderen Familien (z.B. Pa-scher und Wagner) Anfang der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts im Rahmen eines Siedlungsprojektes der Bausparkasse Wüs-tenrot von Essen nach Neuenbaum. Während die meisten der anderen Siedler ihr Hauptau-genmerk auf die Geflügelzucht richteten, stand bei Familie Batz der Gartenbau im Vorder-grund. Viele verschiedene Obstsorten fand man in der Anlage von Emil Batz. Natürlich Äpfel und Birnen, die fast jeder damals in sei-nem Garten hatte, aber auch Süß- und Sauer-kirschen, rote und schwarze Johannisbeeren, Stachelbeeren, Pflaumen, Mirabellen, Quitten, Himbeeren und Brombeeren. In den Jahren vor und während des zweiten Weltkrieges handel-te Emil Batz mit den Produkten, die er auf sei-nem Land anbaute. Amtliche Schreiben aus diesem Zeitraum sind immer an den „Land-wirtschaftlichen Betrieb Emil Batz“ gerichtet.

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

So wurde um 1950 ein erster kleiner Anbau am Wohnhaus vorgenommen, in dem man die für die Saftherstellung erforderlichen Geräte unterbringen konnte. (Foto unten) Die Anfänge waren recht bescheiden. Die erste „Abfüllanlage“ konnte gerade einmal zwei Flaschen auf einmal befüllen. Die-se Flaschen wurden von Hand mit Naturkorken verschlossen und ebenfalls von Hand die entspre-chenden Etiketten aufgeklebt. Schnell sprach sich herum, dass man bei Batz auch das Obst aus dem eigenen Garten zu Saft verarbeiten lassen konnte.

Die Bürger aus Rosellerheide, Neuenbaum und den umliegenden Orten brachten immer öfter in der Hauptsache Äpfel und Birnen zu Batz zur Verarbeitung. Das Obst wurde verwogen, das Gewicht notiert und in die entsprechende Menge Saft umgerechnet. Zum vereinbarten Termin konnte man den fertig abgefüllten Saft wieder abholen. Bereits 1957 sah Emil Batz sich der Notwendigkeit gegenüber, seine Betriebsräume zu vergrößern, wollte er den Ansprüchen seiner Kunden gerecht werden. Auch in die Produktionsanlagen wurde dieses Mal in größerem Umfang investiert. Es gab im Inneren einen Lastenaufzug zum Transport der Holzkisten mit den vollen oder leeren Flaschen in den Keller, eine größere Abfüllanlage mit halbautomatischer Etikettiermaschine wurde angeschafft, und die Flaschen wurden nicht mehr mit Natur- sondern mit den preiswerteren und leichter zu handhabenden Kronenkorken verschlossen. Draußen vor der Halle wurde eine Betonplatte gegossen, auf der das Obst, das zwischenzeitlich mit ganzen LKW-Ladungen angeliefert wurde, abgekippt werden konnte. Von dieser Betonplatte aus führte eine breite Betonrinne in die Produktionshalle. Mit einer sog. Wasserkanone wurde diese Rinne geflutet und die Äpfel oder Birnen durch den Wasserdruck über ein Rohrleitungssystem ins Innere des Gebäudes transportiert und gleichzeitig gewaschen. Drinnen landeten die Früchte in einem großen Auffangbecken, wurden grob gesichtet und die eine oder andere evtl. angefaulte Frucht entfernt. Anschließend wurde das Obst mit Stumpf und Stiel in einer Maschine zu Mus zer-stampft. Das Fruchtmus wurde dann mit hohem Druck in der Presse durch Leinensäckchen ge-presst und fertig war der zu diesem Zeitpunkt noch naturtrübe Direktsaft. Wollte man klaren Apfel- oder Birnensaft haben, führte der Weg weiter in eine Zentrifuge. Der Saft wurde bei großer Dreh-zahl so lange geschleudert bis er völlig klar war und alle Schwebstoffe in der Zentrifuge zurück geblieben waren. Diese übrig gebliebene, geleeartige Masse, kam auf den Kompost.

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Mit einem Schmunzeln erzählen Reiner und Walter Schnegelsberg, die Neffen von Emil Batz, dass man sich im Sommer manchmal gewundert hat, dass die Vögel, die sich in der Nähe des Kom-posthaufens aufhielten, ein gar seltsames Verhalten an den Tag legten. Egal ob Krähen, Elstern, Tauben oder Spatzen, an machen Tagen schienen sie einfach fluguntauglich zu sein, saßen apa-thisch auf dem Kompost oder torkelten buchstäblich durch die Gegend. Irgendwann stellte man fest, dass die Fruchtreste aus der Zentrifuge in Gärung übergegangen waren, dabei Alkohol gebildet hatten und die völlig artfremden Eskapaden des Federviehs verursachten.

Anders als bei Apfel- und Birnensaft, der als „Di-rektsaft“, ohne Zusatz von Wasser oder Zucker, in Flaschen abgefüllt wurde, verhielt es sich bei Früchten wie Johannisbeeren, Stachelbeeren, Quitten usw. Von diesen Früchten wurde kein Saft, sondern Süßmost hergestellt. Das nach dem Pressen bzw. Zentrifugieren gewonnene Produkt, der sog. Muttersaft, wurde, um ihn ü-berhaupt trinkbar zu machen, mit 50 – 70 % Wasser verdünnt. Bei manchen Fruchtsorten, die sehr viel Bitter- oder Gerbstoffe enthalten, wurde auch etwas Zucker zugefügt. Für diese Mischungsverhältnisse wurden strenge Maßstä-be angelegt, da alle Säfte Reformhausqualität hatten. Nahezu jedes Jahr wurde einer oder mehrere Säfte aus dem Hause Batz von der DLG prämiert. 1956 erhielt die Süßmostkelterei Batz die große Preismünze in Silber für ihren schwarzen Johannisbeersüßmost. Viele Medail-len und Urkunden geben noch heute Zeugnis von der Qualität der Erzeugnisse aus Neuenbaum (Foto rechts und unten). Immer wieder probierte Emil Batz neue Rezepturen aus. Berühmt waren sein Quittensüßmost und sein Mehrfruchtsüß-most, dem er z.B. Auszüge aus Hagebutten beimischte, um den Gehalt an Vitamin C auf na-türliche Weise zu erhöhen.

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Für viele Frauen aus den Ortschaften Rosellerheide-Neuenbaum war die Süßmostkelterei Batz ein willkommener Arbeitgeber. Die wenigsten Frauen aus der Vorkriegsgeneration hatten eine Be-rufsausbildung, waren aber nach dem Krieg gezwungen, für sich und ihre Familie teilweise kom-plett selbst zu sorgen oder mit dazu zu verdienen. So erinnern sich Walter und Reiner Schnegels-berg noch an einige Frauen, die bei Batz beschäftigt waren, Frau Otten von der Neuenberger Stra-ße und ihre Schwiegertochter Tilla, geb. Jansen, Frau Bongartz (Kuxe Tilla), Frau Joller, Frau Raida und Frau Winkler. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In den Anfängen, als die hergestellten Säfte und Moste noch direkt nach der Produktion auf Flaschen gezogen wurden, war es eine reine Saisonbeschäftigung während der Haupterntemonate. Später, nach der Vergrößerung des Betriebes, Ende der 50er Jahre, wurde ein Teil der Säfte, die zur Mostherstellung dienten, bzw. der bereits erwähnte „Muttersaft“ zuerst einmal in großen Glasballons gelagert und zu einem späte-ren Zeitpunkt weiter verarbeitet. Die Zwischenlagerung der so genannten Massenprodukte, Apfel- und Birnensaft, erfolgte in großen Tanks aus Reinstaluminium. Während der Haupterntesaison fehl-te einfach die Zeit für die Mostherstellung und das Abfüllen. Durch diese zeitliche Verlagerung wur-den auch zu den vereinbarten Abfüllterminen wiederum Arbeitskräfte gebraucht. So wurden aus Saisonarbeiterinnen Teilzeitkräfte. Zum Betrieb gehörte ein kleiner Hofladen, in dem Maria Batz das Sagen hatte. Aus weitem Umkreis kamen die Leute, um Saft und Süßmost aus Neuenbaum zu kaufen. Auch die Einheimischen, die ihr eigenes Obst zur Verarbeitung brachten, tauschten gerne einmal ein paar Flaschen Apfelsaft aus eigenen Früchten gegen ein oder zwei Flaschen hochwerti-gen schwarzen Johannisbeer- oder Quittensüßmost. Als Anfang der 70er Jahre die ersten Säfte aus Fruchtsaftkonzentrat auf den Markt kamen, die von namhaften Herstellern wie z.B. Granini, in Riesenmengen produziert und in Supermärkten verkauft wurden, ging die Nachfrage bei Emil Batz immer mehr zurück. Hinzu kam, dass sich auch hier in unseren Ortschaften das ländliche Umfeld nach und nach verändert hatte. Nur wenige hatten noch große Nutzgärten und dementsprechend Obst, das sie hätten zur Saftverarbeitung verwenden kön-nen. So entschloss er sich Mitte der 70er Jahre nach mehr als 25 Jahren erfolgreicher Arbeit, seine Produktion einzustellen und seinen Ruhestand zu genießen. Glücklicherweise konnte er dies noch mehr als 15 Jahre, da er das hohe Alter von 90 Jahren erreichte. Wir bedanken uns bei Walter und Reiner Schnegelsberg für die tatkräftige Unterstützung bei den Recherchen für diesen Beitrag und für die Überlassung von Fotos und anderen Exponaten. Wir können bestätigen, dass der Saft in den von uns fotografierten Flaschen auch nach nahezu 30 Jah-ren Lagerung immer noch glasklar und vermutlich sogar noch trinkbar ist. (RW / BP)

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Bruderschaftsprinz 2007 – Pascal Jordan Beim Königsvogelschießen am 5.Mai 2007 konnte sich Pascal Jordan, Trommler unseres Re-gimentstambourkorps in einem harten Kampf gegen seine zahlreichen Mitbewerber durchsetzen.

Kein Wunder, denn er entstammt einer echten „Königsdynastie“. So waren sowohl sein Urgroßva-ter Heinrich Pohlmann als auch sein Opa Hans Raida und sein Onkel Johannes Wendling bereits Könige unserer Bruderschaft. Das lässt für die Zukunft noch auf einiges hoffen! Mach ruhig weiter so, Pascal! (BP) Schülerprinz 2007 - Christoph Winkler Der diesjährige Schießwettbewerb um den Titel des Schülerprinzen fand bereits am 21.März auf dem Schießstand „bei Theo“ statt. Jungschützenmeister Rüdiger Bamfaste führte unter Mithilfe von Oliver Risse sowie mit Unterstützung unseres Schießmeisters Horst Clemens das Schießen durch.

Zu seinen Hobbys zählen Inline Skaten, Computer spielen, American Football, Tauchen sowie Bo-genschießen. (CM)

Pascal gehört seit frühen Kindertagen zu den „Knöppeljonge“ des Tambourkorps. Zwischenzeitlich darf er in der ersten Reihe marschieren und eine der großen Trom-meln schlagen. Dass sein platzierter Schuss auf den Holzvogel nicht nur Glück-sache sondern auch Können war, beweist die Tatsache, dass er im Jahr 2006 das Korpskönigschießen des Tambourkorps ebenfalls für sich entscheiden konnte.

Gegen 12 weitere Mitbewerber konnte sich Christoph Winkler mit hervorragenden 39 von 40 Ringen durchsetzen. Christoph ist 12 Jahre alt und besucht die Janusz-Korczak Gesamtschule in Neuss. Er ge-hört als Sohn unseres zweiten Bruder-meisters einer sehr aktiven Schützenfami-lie an. Begonnen hat er seine Laufbahn als Edelknabe. Nach einigen Jahren wechselte er 2006 zu den Tellschützen, deren König er auch sofort wurde.

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Corpskönige und Pokalsieger

Pokal der ehemaligen Könige: Udo Krüger (rechts) Franz-Berens-Gedächtnispokal: Karl-Heinz Kriens

Reitersieger: Peter Schumacher

Jungschützensieger Jäger: Heiko Pickels (unten)

Die Corpskönige v. l. n. r.: Sappeure: Michael Fentzahn Grenadiere: Oliver Frank (Treue Freunde) Jäger: Jörg Kalscheuer (Marie’s Boschte) Hubertus: Thomas Pieper (Leeve Jonge) (es fehlt Christian Pesch, Tambourkorps)

Edelknabenkönig: Philipp Pintgen Pokalsieger: Tim Hindelang Im Hintergrund: Edelknabenbetreuerin Anke Solka

Tellschützenkönig: Jan Brockmann (re) Pokalsieger: Daniel Gerdiken (li)

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Jubilare der Bruderschaft

Jägerzug Wildschütz – Jubilare (40 Jahre) auf einen Blick Vordere Reihe: Alex Stiller, Karl- Heinz Rabe, Engelbert An-tons, Günther Lüttgen Hintere Reihe: Heinz Wankum, Heinz-Josef Nellen, Heinz-Willi Engels, Paul Rond

25 Jahre: v. l. n. r.:Peter Balzar, Hermann Lindner, Alfons Sudrow, Norbert Lindner, Gerhard Pieper und Norbert Siegert (es fehlen: Dieter Büchling und Klaus Feige)

40 Jahre: v. l. n. r.: Peter Funke, Franz-Josef Brönner, Cornel Schoeber und Hans-Josef Krieger (es fehlen Philipp Hilgers und Kurt Püll)

65 Jahre: Anton Veiser

60 Jahre: Alfons Rook (Mitte), es fehlt Peter Schlan-genstein 50 Jahre: v. l. n. r. Franz Otten, Lothar Sieland, Paul Buchholz und Bernd Otten

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

40 Jahre Jägerzug Wildschütz

Vordere Reihe: Alex Stiller, Engelbert Solka (Zugführer), Karl Heinz Rabe, Engelbert Antons Hintere Reihe: Heinz Wankum (Flügelleutnant) Heinz-Josef Nellen, Heinz-Josef Lüttgen,

Heinz-Willi Engels, Paul Rond, Günther Lüttgen (Spieß)

50 Jahre Jägerzug Heidekraut

Kurt Püll (Zugführer), Mike Janny, Hans Dölls, Andreas Kückelmann, Gerd Geusen, Ralf Köring, Horst Thümmel, (es fehlt Thomas Gerdecke)

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

60 Jahre Grenadierzug „ Hejer Stolz“ Zum Schützenfest 2007 marschiert der Grenadierzug „Hejer Stolz“ zum sechzigsten Mal in den Reihen der Schützenbruderschaft Sankt Peter und Paul Rosellerheide-Neuenbaum. Gegründet wurde der heutige Grenadierzug 1947 als „Schill´sche Offiziere“. Mit Zugführer Toni Wankum zog man im Jahr 1949 erstmals als Grenadierzug über den Paradeplatz. Im Laufe der Jahre stellte „Hejer Stolz“ mit Toni Wankum (1968/69), Gerhard Rosellen (1970/71), Walter Brauckmann (1992/93) und Detlev Pehlke (1999/2000) vier Bruderschaftskönige. Des Wei-teren errangen in der jüngsten Vergangenheit Stefan Dünbier, Rolf Breuer, Reinhard Hürtgen und Udo Fiebig die Würde des Grenadierkönigs.

In den siebziger Jahren übernahm der Zug „Hejer Stolz“ die Bruderschaftsfahne und wurde zum Grenadierhauptmannszug ernannt. Treu trugen die Fahnenoffiziere diese Fahne sowohl an den Schützenfesttagen, als auch bei vielen anderen Anlässen, so z.B. bei der Beerdigung eines Schüt-zenbruders. Durch Todesfälle und Austritte wurden die Reihen des Zuges Anfang der achtziger Jahre so stark dezimiert, dass er kurz vor der Auflösung stand. Dank des großen Engagements von Christian Aymans sprachen sich Willi Dünbier, Jakob Marleaux (t), Paul Rond (t) und Heinz Stratmann (t) gegen eine Aufteilung des „Zugvermögens“ aus. Durch ihren Einsatz entstand ein „neuer alter“ Zug der im Jubiläumsjahr mit Oberleutnant Stefan Dünbier als Zugführer eine Mann-stärke von 13 Mitgliedern aufweisen kann. Durch intensive Ansprache konnten schützenfestbegeis-terte, neue Zugmitglieder nicht nur aus Rosellerheide-Neuenbaum gewonnen werden, sondern es marschieren bereits seit vielen Jahren auch Schützenbrüder, die aus den umliegenden Ortschaften kommen, in den Reihen des Grenadierzuges mit. Mit Christian Aymans stellt der Zug seit 1995 den Regimentsadjutanten und nach der letzten Wahl im Grenadiercorps mit Reinhard Hürtgen auch wieder (nach Walter Brauckmann und Wolfgang Andermahr) den Grenadiermajor. Das Zugleben beschränkt sich nicht nur auf die Schützenfesttage. Es stehen gemeinsame Ausflü-ge, private Feiern usw. auf dem Terminkalender. Die beste Männergesellschaft kann jedoch nicht funktionieren, wenn die Frauen des Zuges nicht mitmachen. Ein harmonisches Miteinander ist mitt-lerweile wieder eine der größten Stärken des Zuges. Auch bei unseren alljährlichen Corpsschießen sind unsere Zugfrauen immer sehr erfolgreich, so z.B. Gisela Brauckmann, Monika Groenewald und Monika Hürtgen.

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Schützen setzen Zeichen Auch im Zeitraum seit dem letzten Schützenfest haben Schützen unserer Bruderschaft wieder be-wiesen, dass sie nicht nur feiern können, sondern ebenso bereit sind, sich für andere einzusetzen. Im Jahr 2006 wurden 200,-- EUR von der Schützenbruderschaft an den Förderverein der St. Pe-ter Schule Rosellen gespendet. Mit dieser Spende sollte in erster Linie ein Projekt gegen Gewalt an Schulen unterstützt werden. Beim Sebastianusfest im Januar 2007 bewahrheitete sich der alte Spruch: „Kleinvieh macht auch Mist!“ Für die Teilnahme am „Sebastianusquiz“ wurde eine Startgebühr von 1,-- EUR erhoben. Bei 76 verkauften Quizbögen kam aus Verkauf und Spenden eine Summe von 160,-- EUR zusammen, die später durch zwei weitere Spenden auf 200,-- EUR aufgerundet werden konnte. Der gesamte Betrag wurde von Kassierer Lothar Kesselmeier im Namen der Bruderschaft an die „Aktion Luftbal-lon“ (Förderverein der Kinderklinik im Lukaskrankenhaus) überwiesen. Martinssammlung. Auch hier setzen unsere Schützenbrüder immer wieder Zeichen. Stellvertretend für alle, die sich jedes Jahr wieder auf’s Neue als St. Martin’s Helfer betätigen, seien hier einmal die genannt, die bereits 20 Jahre und länger dabei sind: Paul Winzen (49 Jahre), Heinz-Josef Offermann (48), Alfons Rook (29), Heinz-Josef Lüttgen (28), Christian Krüll und Hans-Peter Pütz (27), Heinz-Josef Stammen, Heinz Otten und Heinz Meuter (26), Hermann Schmitz und Lothar Sieland (25), Franz-Peter Bertram (24), Theo Leusch (23), Peter Offermann (20), Michael Hilgers (26 Jahre bis 2005)

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Schützen setzen Zeichen Unser Schützenbruder, langjähriger Brudermeister und heutiger Ehrenbrudermeister Simon Kolbe-cher vollendete am 11. Februar 2007 sein 70stes Lebensjahr. Er feierte ein schönes Fest im Kreise seiner Familie und Freunde. In seiner Einladung verzichtete er ausdrücklich auf persönliche Ge-schenke und bat stattdessen um eine Spende für zwei Projekte, die ihm sehr am Herzen liegen. „Pitter un Paul“, den Simon Kolbecher während seiner Zeit als Brudermeister mit aus der Taufe gehoben und viele Jahre mit wunderbaren Beiträgen, z.B. über die Geschichte unserer Ortschaften, bereichert hat, wünscht unserem Ehrenbrudermeister stellvertretend für die ganze Schützenge-meinschaft nachträglich alles Gute, Glück, Gesundheit und Gottes Segen zu seinem „runden“ Ge-burtstag.

Schützenbrüder!! Herbert und Hans-Josef Brüggen (mit Peter Kempges) Hans-Josef Brüggen reiste am Tag vor dem Königsvogelschießen aus Ägypten an und am Tag danach beruflich bereits wieder in den Sudan. Auch so kann man Zeichen setzen!

Das ist zum einen der Förderverein des Missionshauses Knechtsteden, zum anderen die Organisation „Ayenda“. Dies ist eine Gemeinschaft zur Förderung Afghanischer Bildungseinrichtungen, die sich mit oberster Priorität dafür einsetzt, dass Kinder und Jugendliche, Jungen wie Mäd-chen, in Afghanistan eine Schulbildung bzw. Ausbildung erhalten. Die Verbindung zu „Ayenda“ ist durch die Arbeit von Schwiegertochter Fahtema Nawaz-Kolbecher und Sohn Gereon Kolbecher zustande gekommen. Das Ehepaar hat über ein Jahr gemeinsam an einer Schule in Kabul / Afghanistan unterrichtet. An beide Organisationen wurde von Simon Kolbecher jeweils eine Summe von fast 1000,-- EUR überwiesen!!

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

25 Jahre Seniorenwohnanlage in Rosellerheide-Neuenbaum Seit vielen Jahren prägt der Gebäudekomplex des heutigen „Heidezentrums“ und der angrenzenden Seniorenwohnanlage zwischen Neukirchener Straße und Föhrenstraße maßgeblich das Ortsbild von Rosellerheide-Neuenbaum. Bereits Ende des Jahres1979 wurden die Räumlichkeiten des „Heidezentrums“, als sog. Altentagesstätte, d.h. als Begegnungsstätte für Senioren genutzt. Schon damals konnte man im Pfarrbrief der kath. Kirchengemeinde St. Peter über „Kontakte zwischen Kaffee-Duft und Zigarren-Aroma“ lesen. Im Mai des Jahres 1981 konnten dann auch die an das „Seniorenzentrum“ angrenzenden Seniorenwohnungen ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Seniorenwohnungen konnten gebaut werden nachdem im Jahre 1969 Philomena Katharina Schmitz ein Testament aufsetzte, in dem sie der kath. Kirchengemeinde Rosellen eine Hofanlage in Allerheiligen nebst den dazu gehörigen Ländereien vermachte. Auflage war, dass die Grabanlage der Eltern, Johann und Katharina Küpper, gepflegt werden musste und mindestens fünf Messen für sie und ihre Angehörigen zu lesen seien. Ferner hatte die Gemeinde die Verpflichtung, mit dem er-erbten Vermögen Altenwohnungen sowie eine Altentagesstätte mit ambulanter Krankenpflegestati-on zu errichten und zu unterhalten. Nach dem Tod von Katharina Schmitz im Jahr 1970 wurde das Erbe von der Gemeinde als Stiftungsvermögen angelegt. Es dauerte einige Jahre, und viele langwierige Verhandlungen mit dem Erzbistum Köln, der Stadt und dem Kreis Neuss sowie dem Land NRW waren nötig, bis die notwendigen Zuschüsse und Darlehen zur Verfügung gestellt wurden. Dass es endlich dazu kam, ist besonders dem intensiven Einsatz des damaligen stellv. Vorsitzenden des Kirchenvorstandes, Franz Berens, zu verdanken. Ein neuer Bauantrag wurde im Juni 1975 gestellt. Die Vollplanungsgenehmigung des Erzbistums Köln wurde im Oktober 1976 von Herrn Baurat Stapper erteilt. Zuvor waren bereits erste Unter-grunduntersuchungen im Mai 1976 zur Berechnung der Statik getätigt worden. Die ersten Erdaus-schachtungsarbeiten begannen im Dezember 1978 und wurden im Februar 1979 beendet. Der Bau konnte beginnen. Leider hatte man mit der ausführenden Baufirma Pech, da sie während der Bau-zeit Insolvenz anmelden musste. So konnte zwar das Seniorenzentrum bereits seiner Bestimmung übergeben werden, bis zum Übergabe der Altenwohnungen sollte es jedoch noch bis zum 15. Mai 1981 dauern. Diese Übergabe fand im Rahmen eines feierlichen Festgottesdienstes und einer an-schließenden Feier unter großer Beteiligung der Gemeinde statt.

Im Jahre 1971 wurde zunächst die Vorpla-nungsgenehmigung vom Generalvikariat in Köln erteilt. Unter Federführung des Kölner Architekten Ludger Köster begann die Planung. Die Anfangsplanung sah noch den Bau eines Pfarrzentrums mit Kirche, Kindergarten, Al-tenwohnungen und Seniorenzentrum vor. Die-ser Plan wurde jedoch relativ schnell, vor allem aus Kostengründen, verworfen. Der erste Bauantrag vom Februar 1973 musste 1975 zurückgezogen werden. Zu diesem Zeitpunkt wurden genaue Richtlinien für den Bau von Altenwohnungen vom Kuratorium Deutscher Altenhilfe ausgearbeitet und festgelegt. Weiter wurde eine dreigeschossige Bauweise not-wendig, um die optimale Bezuschussung für einen erforderlichen Aufzug zu erhalten.

Stiftungstafel im Eingangsbereich

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Im Haus befinden sich insgesamt 26 Wohneinheiten, davon sind 16 Wohnungen für Einzelpersonen vorgese-hen mit einer Größe von ca. 45 m². Acht weitere Wohnungen sind für Ehepaare gedacht und ca. 60 m² groß. Alle Wohnungen sind alten- bzw. behindertengerecht ausgestattet. Sie bestehen aus einem Wohnzimmer mit abgeteilter Einbauküche, einem separaten Schlafzimmer, einem Bad mit Dusche, einem Flur mit Ein-bauschrank sowie einem Abstellraum und Balkon. Ferner gehört zu jeder Wohneinheit ein Kellerraum.

Waschküche und Trockenräume sind ebenfalls vorhanden. Von großem Vorteil ist die sehr gute Erreichbar-keit. Heute würde man sagen die Wohnungen sind barrierefrei, da ohne Stufen und mit Aufzug zugänglich. Zur Wohnanlage gehört ein sehr schön angelegter Park, der zum Entspannen und Verweilen einlädt. Die wechselnden Bewohner des Hauses pflegen untereinander eine gute Hausgemeinschaft, so dass hier auch die, die allein stehend sind und keine Familie haben, ihren Lebensabend in netter Gesellschaft und oftmals in fröhlicher Runde verbringen. (CM)

Der Schützenwitz Treffen sich ein Hubertuschütze und ein Jäger. Sagt der Jäger zum Hubertus: „Du, ich glaube, meine Frau betrügt mich mit einem Grenadier“. Fragt der Hubertus: „Wie kommst du denn da drauf?“ Antwort: „Ich habe unter unserem Ehebett einen Zylinder gefunden…!“ „Oh“, sagt der Hubertusschütze, „jetzt bringst du mich aber richtig ins Grübeln. Ich glaube meine Frau betrügt mich mit einem Pferd!“ Nun guckt der Jäger völlig verdattert aus der Wäsche. „Um Himmels Willen, wie kommst du denn auf so etwas?“ „Tja, ich habe gestern in unserem Schlafzimmerschrank einen Reiter gefunden…!“

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Kloatscheeten (Schießsport einmal anders…) An einem Samstagnachmittag im Februar traf sich auf der Tannenstraße bei einigermaßen gutem Wetter eine Truppe gut gelaunter Mitglieder der Schießsportabteilung zum Kloatscheeten. Dieses Spiel wird hauptsächlich in Norddeutschland gespielt. Hierzu wird der Kloat, eine Scheibe ähnlich einem kleinen Kinderwagenrad, abwechselnd von zwei Mannschaften über Wege und Strassen gerollt. Die Gruppe, die es schafft die größte Strecke zurückzulegen, gewinnt das Spiel. Das Ganze sieht deutlich leichter aus, als es in Wirklichkeit ist.

Mit einem mit Käse, Mettwurst, Brot und „Flüssignahrung“ gut gefüllten Bollerwagen machten wir uns auf den Weg. Vorher wurden noch zwei Mannschaften und die Reihenfolge der Spieler ausge-lost. Nach jeder Spielrunde und an jeder Kreuzung sowie jeder Abbiegung gab es eine Stärkung. Meist in flüssiger, aber auch in fester Form. Unser Spiel führte uns in Richtung Schwarzer Graben, vorbei an der alten Hühnerfarm, weiter Richtung Hilgershof, an der St.Peter Kirche in Rosellen vor-bei, bis zum Parkplatz an der Rosellener Kirchstrasse. Hier wurde ein Kloatscheet-König ausge-worfen. Derjenige, der vor dem Spieler, der mit seinem Wurf eine Flasche in ca. 6 - 7 Metern Ent-fernung mit dem Kloat zertrümmert hat, als letzter gespielt hatte, wurde unser König. In unserem Fall haben wir nun eine Königin, nämlich Gaby Poschman. Ihr obliegt nun die Aufgabe das nächste Kloatscheeten zu organisieren. Nach ca. 3 Stunden in freier Natur kehrten wir im Heidezentrum zum Grünkohl- bzw. Sauerkrautessen ein. Ein gelungener, von Martina Deubrecht bestens organi-sierter Ausflug, fand hier einen fröhlichen und sehr gemütlichen Ausklang. (CM)

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Nachrichten aus den Corps Sowohl im Grenadier- als auch im Jägercorps hat im Jahr 2007 ein Wechsel an der Corpsspitze stattgefunden.

Neuer Grenadiermajor Reinhard Hürtgen (Hejer Stolz) und Adjutant Jens Kronenberg (Bad Neuenbaum)

Neuer Jägermajor Michael Berens (Jetz kumme mer) und Adjutant Eric Kraus (Marie’s Boschte)

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Memoiren einer Königin Petra Krüger - Königin 2005/2006 Bei der Verabschiedung als Königspaar am Schützenfestdienstag 2006 hat Petra Krüger folgendes Resümée ihres Königsjahres gezogen. Dem war nichts hinzuzufügen!

An die Unterstützung von allen Seiten, die vielen lieben Worte, die Anerkennung und den Applaus bei den Umzügen und im Zelt werde ich, werden wir uns immer gern erinnern. Es war für uns einfach ein unvergessliches Jahr!

Im Laufe unserer Amtszeit kamen doch eini-ge auf mich zu und sagten (mit Blick auf mei-nen Mann): „Oh, Majestät schaut aber grim-mig!“ Stimmt, aber so schaut er nun mal! Oder, andere Bemerkung: „Spontaneität ist ihm aber auch nicht gegeben!“ Stimmt auch, aber dafür hat er ja mich! Eins aber könnt ihr mir alle glauben, er war mit Leib und Seele euer Schützenkönig, wenn es vielleicht auch nicht immer so aussah.

Pitter un Paul, Ausgabe Juli 2007

Heimatlied des Tambourkorps

Umrahmt von Feldern tief im Neusser Süden, Im großen Bett des alten Vater Rheines, sie wird „die Heide“ hier bei uns genannt, dort bist entstanden du, mein Heimatort. ist unsere Heimat schon seit vielen Jahren, Ein schön’res Land als dich, da gibt es keines, so wunderschön erbaut aus Gottes Hand. von dir da geh’n wir niemals wieder fort.

Refrain Refrain Du bist das Land dem ich die Treue halte, Du bist das Land dem ich die Treue halte, Rosellerheide schön am Waldesrand. Rosellerheide schön am Waldesrand. Du bist das Land dem ich die Treue halte, Du bist das Land dem ich die Treue halte, Rosellerheide schön am Waldesrand. Rosellerheide schön am Waldesrand.